GartenTour 2022 - Auszug

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Dem „Grün“

auf der Spur

Warum Natur auch in der Stadt lebt

Foto: Konstantin Börner

Mit seinen weiten Wiesenflächen wird der Hamburger Stadtpark für die verschiedensten Freizeitaktivitäten genutzt, von Sport bis zu Konzerten.

Im Natur Park Südgelände in Berlin finden sich noch Relikte einer längst vergangenen Bahn-Ära und neue Kunstinstallationen.

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Grün in der Stadt hat viele Facetten und wenig wird derzeit so intensiv diskutiert wie der Wert dieser Flächen. In der Tagespresse erscheinen täglich Artikel mit Überschriften wie „Buchen leiden, Misteln sprießen“, „Bäume aus der Fassade“, „Parkplätze zu Blumenwiesen“, „Wohnen zwischen Büffeln und Bienen“ oder „Hamburgs höchster Park“. Nicht alles davon erscheint realistisch und umsetzbar, es zeigt aber deutlich, dass alternative Ideen weitergedacht und neue Möglichkeiten für grüne Städte geprüft werden. Parks sind Erholungs- und Kulturorte Über Jahrhunderte hinweg wurde die Stadt eher als ein Gegenentwurf zur Natur empfunden und gebaut. Grün spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Heute leben jedoch fast 80 Prozent der Weltbevölkerung in Städten und die Versorgung mit Ressour-

cen wie Energie, Wasser, Nahrung und Gütern gelangt an ihre Grenzen. Fakt ist, dass Menschen jeden Alters Erholung in grünen Räumen suchen, die nicht umsonst als Lebens- und Kulturorte gelten. In jüngster Zeit finden altbewährte und neuentwickelte Veranstaltungsformate eine Heimat in Parkanlagen oder auf Stadtplätzen; weitläufige Begegnungsflächen für Sport, Spiel und Freizeit entstehen. Begrünte Straßen und Fassaden, bepflanzte Innenhöfe, Dachgärten, Bäume, Sträucher, Hecken, Blumen und Wiesen – all dies macht Städte attraktiver, lebenswerter und gesünder. Stadtgrün reguliert die Temperatur, reinigt die Luft und speichert Wasser. Mittlerweile gibt es ressourcenschonende Konzepte zur Rückgewinnung von Regenwasser durch spezielle Filteranlagen auf größeren Grundstücken, in Parkanlagen oder auf Gewerbeflächen. Behutsam,


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