Dokumentation Shifting Borders

Page 1

1

SHIFTING BORDERS



1

SHIFTING BORDERS B eri c ht F ors c h u ngsse m ester – W S 1 4 / 1 5 N or a G u m m ert - H a u ser


D i e K at z e n h a lt e n k e i n e n f Ăź r e l o q u e n t, der nicht miauen kann.

Marie von E b n e r- E s c h e n bac h (1830–1916)


3

1 – INTRO

07

2 – DANK

15

3 – R es u m É e

19

4 – Arbeiten

23

4 . 0 I nfo - B ros c h ü re

25

4 . 1 T y p ogr a p hi c T o p ogr a p h y

29

4 . 2 L ehn W orte

45

4 . 3 Polonisier u ng

53

4 . 4 S T AA T S V ertr ä ge

57

4 . 5 R evol u tion

65

5 – E x k u rs

5.0 DEAD & ALIVE

6 – Q u ellen

71 73 77



5

1– INTRO


30.06.2012 Gryfów Śląski Ulica Źródlana


7

1– INTRO

Imp u ls

Ende Juni 2012 war ich auf einer Hochzeit im Westen von

Polen eingeladen. Bei dieser kurzen Reise wurde mir bewusst, dass wir uns auf ehemals deutschem Gebiet befinden, denn meine typografisch geschulter Blick entdechte sofort und überall die deutschsprachigen Fragmente, die dort noch sichtbar sind. Viele Ortsschilder und Beschilderungen weisen noch (oder wieder) deutsche und polnische Beschriftungen auf. Einige von uns kennen noch gängige Namen, wie Jelenia Góra – vorher Hirschberg oder Wrocław – vorher Breslau. In Gryfów Śląski (vormals Greiffenberg) habe ich nebenstehendes Foto aufgenommen. Unter dem abgeblätterten Putz kommt eine klassische Werbemalerei in deutscher Sprache vom Beginn des 20. Jahrhunderts zum Vorschein – der Name der Straße ist in polnischer Sprache auf dem Straßenschild. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die letzten visuellen Zeugnisse dem Zahn der Zeit oder dem Abriss zum Opfer fallen und dann verschwunden sind. Dann wird die deutsche Geschichte in Polen ähnlich unsichtbar wie in Berlin, wo sich heute wahrscheinlich die wenigsten noch erinnern können, wo genau der deutsch-deutsche Grenzverlauf ursprünglich war.

Forschungsthem a S prac hbarrieren Was bedeutet Europa für uns?

Was ist ein Europäer? Wie viel Zuwanderung können wir tragen? Im Rahmen meiner Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit der Diplom Designerin M.A. Jeannette Weber in 2013 zum Thema Funktionaler Analphabetismus habe ich mich massiv mit den Fragen von Zuwanderung, Spracherwerb und Grundbildung beschäftigt. (Schriftliche Dokumentation: http://issuu.com/ designkrefeld/docs/sprachbarrieren Video:http://youtu.be/M5x8mBAsCYw) Eine Erkenntnis ist die, dass die Chancen nach wie vor wenig genutzt werden und dass Ängste vor Migration eher weiter geschürt, als dass sie abgebaut werden. Dies ist auch ablesbar an der Zunahme des Antisemitismus in 2013. Ungeachtet aller real bereits existierenden Probleme, die Zuwanderung mit sich bringt und von der manche Kommunen und Städte (z.B. Duisburg und Dortmund) deutlich mehr betroffen sind als andere, scheint die Frage von Migration ein Jahrhundertproblem zu sein. Zumindest ist es keines, was sich innerhalb weniger Legislaturperioden lösen lässt.


Installation Sprachbarrieren – Krefeld September 2013


9

Solange auf europäischer Ebene keine vernünftige Einigung erzielt werden kann, was die Drittstaatenregelung anbelangt und wir keine gemeinsame Verantwortung für die Flüchtlinge übernehmen, die an europäischen Ufern landen, solange wir nicht zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, die zur Flucht gezwungen werden, da in ihren Ländern Kriege stattfinden (teils unterstützt durch europäische Waffenlieferungen), solange das einzige osteuropäische Menschenbild welches in unseren Köpfen wohnt, deckungsgleich ist mit dem Begriff Zigeuner, Sinti und Roma, solange wir glauben, dass uns etwas weggenommen wird vom Wohlstand, wenn wir mehr Geld in Grundbildung investieren und in die damit verbundene Chancengleichheit aller Kinder – egal welche Herkunft sie haben – und solange das Thema Migration weiterhin politisch zur Profilschärfung von Parteien dienen muss, da andere Inhalte sich nicht mehr trennscharf darstellen lassen, kann man ziemlich sicher sein, dass dieses Problem nicht positiv gelöst werden soll. Dieses Thema wird noch viele Generationen beschäftigen, vor allem hinsichtlich des demografischen Wandels, der einen Fachkräftemangel prognostiziert, dem wir nicht allein aus nationalen Ressourcen und mit nationalem Denken begegnen können. Viele Firmen haben mittlerweile die Erfahrung gemacht, wie gut international zusammengesetzte Teams funktionieren, – es gibt eben nicht nur die sogenannte „Armutszuwanderung“ (das Unwort des Jahres 2014) sondern auch ganz normale Zuwanderung von neugierigen Europäern, die jetzt auch das Recht haben in einem anderen Land ihr berufliches und privates Glück zu suchen.

Lehre im WS 13/14

Im Wintersemester 13/14 habe ich mit Studie-

renden innerhalb eines Projektangebotes am Thema Europa gearbeitet. Sie sollten sich aus dem riesigen Oberbegriff einen Aspekt aussuchen, den sie gerne näher beleuchten wollten. Ich war überrascht über die Themenauswahl. Von 20 Studierenden war kaum einer dabei, der sich dem Thema aus einer politischen oder historischen Perspektive annäherte. Wir haben uns viel darüber unterhalten und ich hatte den Eindruck, dass diese Generation, für die der Zeitpunkt der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze bereits vor ihrer Geburt lag, das Thema Europa gar kein Thema war, das sie wirklich interessierte. Auf der einen Seite ist das erfreulich, denn es könnte auch bedeuten, dass diese Generation vorurteilsfrei auf den Rest von Europa schaut – mit Sicherheit gibt es längst nicht mehr so viele Vorurteile wie in meiner Generation, die


SPRACHFAMILIEN

SCH

V

i

s

u a

l

i

s

i

e

r u

n

g

Jil Leister European Language Book – 31 Ways To Say Hello Projektarbeit WS 13/14

Alle Kursergebnisse: http://laborkontor.de/index.php?/editorial-design/europa/


11

geprägt ist vom sogenannten „Kalten Krieg” und Begriffen wie dem „Eisernen Vorhang“. Andererseits sind sie aber auch im negativen Sinn unwissend, z.B. was den Begriff einer gemeinsamen europäischen Kulturgeschichte angeht. Viele wissen wenig über Europa und die großen Grenzverschiebungen, die hier stattgefunden haben. Europa wird reduziert wahrgenommen und auf den Begriff einer Brüsseler Bürokratie beschränkt, die die Größe von Obstsorten bestimmt und einschränkend wirkt. Europa scheint zu unübersichtlich, kaum vermittelbar, macht unterbewusst Angst und evoziert unerwünschte Emotionen durch das Gefühl nichts ausrichten zu können.

Politisc he S ituation In 2014 jährte sich der Erste Weltkrieg, der

ganz Europa in einen kriegerischen Taumel mit verheerenden Auswirkungen stürzte, zum hundertsten Mal. Und in diesem Jahr fand zum achten Mal die Europawahl statt. Einer Europa-Euphorie, die gekrönt wurde durch die Einführung einer gemeinsamen Währung in 2002 folgten viele Jahre einer wirtschaftlichen Rezession, deren globale Auswirkungen im Leben jedes einzelnen Europäers eine Rolle spielte und noch spielt. In diesem Jahr öffneten sich auch die Grenzen für Menschen aus Rumänien und Bulgarien, die im Rahmen des Rechts auf Freizügigkeit in anderen europäischen Ländern arbeiten und leben dürfen. Deshalb steigt die Nervosität um den Status quo des eigenen Wohlstandes in den „kerneuropäischen” Ländern. Auf wirtschaftliche Rezession folgt gesellschaftliche Regression. Großbritannien initiierte bereits Anfang 2013 eine breit angelegte mediale Kampagne gegen Zuwanderung, auf welche die Rumänen mit durchaus „britisch“ anmutenden Humor professionell in Form einer Gegenkampagne in Plakatform und einer Internetplattform mit dem Titel „Why dont you come over?” geantwortet haben.

http://whydontyoucomeover.gandul.info/


09.02.1999 New York, Soho Canal Street/Ecke Spring Street


13

In Deutschland wurde seit Anfang Januar 2014 heftig auf politischer Ebene polemisiert mit dem Begriff der „Armutszuwanderung”, und auch die Bürgerbewegung Pro NRW mischt kräftig mit im nationalen Kampf gegen Migration im Europa- und Kommunalwahlkampf 2014. Mit der Annektion der Krim im März 2014 gab es eine erneute europäische Grenzverschiebung und im November eskalierte dann die politische Lage, als russische Truppen im Osten der Ukraine gemeldet wurden. All diese Ereignisse und Gedanken bewegten mich dazu, mich ein halbes Jahr, während meines Forschungssemesters, mit dem Thema der europäischen Grenzverschiebungen zu beschäftigen. Nach kurzer Überlegung und einem Besuch des Saarlandes, welches eine ähnlich wechselhafte Geschichte seiner Grenzen vorzuweisen hat, habe ich mich dann entschieden, den Fokus auf die Untersuchung der Verschiebung der polnischen Grenzen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zu legen.

Ty p e Map

Seit Jahrzehnten dokumentiere ich fotografisch Alltagstypo-

grafie in Europa und auch in den USA. Was mit einem losen Interesse begann und sich auch an formalen Aspekten orientierte, wandelte sich im Lauf der Jahrzehnte zu einer Art „Type Map”. Ich datierte die Bilder und schrieb den genauen Standort der Aufnahmen auf, sodass es möglich ist eine Art Karte zu entwickeln. Diese Karte dokumentierte letztlich nur einen Moment und wäre im nächsten schon nicht mehr aktuell, aber sie dient der Topografie durch Typografie und der Dokumentation von Typografie mittels Topografie. Die Zielsetzung dieses Projektes war die Sichtbarmachung der europäischen Grenzverschiebungen anhand der Dokumentation von typografischen Fragmenten und Zeichen im öffentlichen Raum. Hier geht es nicht um formale Aspekte der Typografie sondern um einen anderen Ansatz der Rezeption und Vermittlung von europäischer Geschichte. Unter der URL www.shiftingborders.eu finden sich hierzu meine Gedanken, Recherche, Fotos und Visualisierungen als Kurztagebuch des Forschungssemesters. Die Ergebnisse werden hier nachfolgend dokumentiert.

Nora Gummert-Hauser im September 2015



15

2 – D a nk


L W M T

E A O A

S L R L

S KIN E KIN

08.APRIL FLORIAN PFEFFER

06.MAI ANDREAS UEBELE

27.MAI JENS REMES

17.JUNI HARRY KELLER

0 7 6 5 0 04 0 SAVE THE DATE :::::::::

26.11.2014 – Dirk Uhlenbrock 03.12.2014 – Johannes Bergerhausen 14.01.2015 – Julia Vukovic 08.04.2015 – Florian Pfeffer 06.05.2015 – Andreas Uebele 27.05.2015 – Jens Remes 17.06.2015 – Harry Keller 28.10.2015 – Julia Kahl 25.11.2015 – Nora Gummert-Hauser 13.01.2016 – Indra Kupferschmid


17

2 – Dank

Ich b e dan ke m ich

beim Präsidium der Hochschule Niederrhein und

dem Fachbereich Design, durch deren Zustimmung zu meinem Antrag dieses Forschungsvorhaben zum Thema der europäischen Grenzverschiebung am Beispiel von Polen, ermöglicht wurde. Mein ganz besonderer Dank geht an meine Kollegin und meine Kollegen, die so freundlich waren meine Arbeit in der Lehre zu übernehmen – herzlichen Dank an Jeannette Weber, Thomas Junold und Hartmut Schaarschmidt. Ein weiterer Dank geht an die Studierenden Sascha Jörres und Saskia Zillekens, die sich in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Jeannette Weber sehr für das Gelingen, die Vor- und Nachbereitung der von uns im Wintersemester 14/15 neu initiierten Design-Vortragsreihe „LESSWALKINMORETALKIN“ eingesetzt haben.

Herzlichen Dank natürlich all denen, die das Forschungsvorhaben durch eigene Beiträge und ihre Mitarbeit unterstützt haben: Gerd Hauser verdanke ich das neu erstellte Kartenmaterial, welches auf den historisch korrekten Basisdaten der Karten des Institutes für europäische Geschichte in Mainz basiert. Für die Bereitstellung von Fotografien im Bildteil sage ich Dank an Katharina Kakol, Horst Klein, Knut Michalk und Arek Mirek. Dem Kollegen Dr. Erik Schmid verdanke ich das Redemanuskript von Bernhard Schlink zum Thema „Erinnern und Vergessen“ und Julia von Grünberg empfahl mir „Bloodlands“ von Timothy D. Snyder. Der Druckwerkstatt des Fachbereichs Design – Beate Wagner und Hartmut Schaarschmidt sei Dank für eine Versuchsreihe im Siebdruck, Beate Bührmann und der Praktikantin Lisa Natrup danke ich für die professionelle Unterstützung beim Drucken und Binden der entstandenen Arbeiten.



19

3 – R es u m ée


Samstag 26.07.2014

Szprotawa/ Sprottau

Lubań/Lauban

(730 km)

Zagan/Sagan

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Iłowa/Halbau

Mirsk/Friedeberg

Krefeld

Ruszow/Rauscha

Kassel

Lubań/Lauban

Leipzig

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Donnerstag 31.07.2014

Dresden

Mirsk/Friedeberg

(160 km)

Görlitz Mirsk

Mirsk/Friedeberg Dienstag 29.07.2014

Lubomierz/Liebenthal

(100 km)

Golejów/Klein Röhrsdorf

Sonntag 27.07.2014 (90 km)

Łupki/Schiefer Mirsk/Friedeberg

Wleń/Lähn

Giebułtow/Gebhardsdorf

Rzasnik/Schönwaldau

Mirsk/Friedeberg

Świeci/Schwerta

Sokołowiec/Falkenhain

Rębiszów/Rabishau

Leśna/Marklissa

Złotoryja/Goldberg

Grudza/Bringrütz

Platerówka/Niederlinde

Legnica/Liegnitz

Kłopotnica/Neusorge

Górny Włosien/

Złotoryja/Goldberg

Proszowa/Gräflich Kunzendorf

Ober Heidersdorf

Lwówek Śląski/Löwenberg

Kwieciszowice/Blumendorf

Mikułowa/Nikolausdorf

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Mała Kamienica/Hindorf

Zgorzelec/Görlitz

Mirsk/Friedeberg

Stara Kamienica/Alt Kemnitz

Lubań/Lauban

Rybnica/Reibnitz

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Jelenia Góra/Hirschberg

Mirsk/Friedeberg

Cieplice Śląskie-Zdrój/Bad

Freitag 01.08.2014 (730 km)

Warmbrunn Sobięszów/Hermsdorf

Mittwoch 30.07.2014

Mirsk

Jelenia Góra/Hirschberg

(340 km)

Görlitz

Lwówek Śląski/Löwenberg

Dresden

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Mirsk/Friedeberg

Leipzig

Mirsk/Friedeberg

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Kassel

Jelenia Góra/Hirschberg

Krefeld

Radomierz/Seiffersdorf Montag 28.07.2014

Mysłow/Seitendorf

(200 km)

Bolkow/Bolkenhain

07.–11.10.2014

Dobromierz/Hohenfriedeberg

Gdańsk/Danzig

Mirsk/Friedeberg

Strzegom/Striegau

Sopot/Zoppot

Gryfów Śląski/Greiffenberg

Kostomłoty/Kostenblut

Olsztyn/Allenstein

Lwówek Śląski/Löwenberg

Wrocław/Breslau

Gdynia/Gdingen

Bolesławiec/Bunzlau

Godzieszów/Günthersdorf

Gdańsk/Danzig


21

3 – R es u m ée Das halbe Jahr war schneller um, als ich erahnte und ich bin sehr glücklich darüber, die Möglichkeit gehabt zu haben, an diesem Forschungsvorhaben zu arbeiten. Mir wird bewusst, dass mein Speicher noch übervoll ist und ich eigentlich jetzt noch viel mehr Zeit benötigen würde, um all das Recherchematerial aufzuarbeiten, was vorhanden ist – zum Beispiel das Genealogie-Projekt. Ich hatte versucht via Fragebogen zu erfahren, wie Lebensläufe von Deutschen, deren Wurzeln jedoch in Polen liegen, verlaufen sind. Der Gedanke dabei war, dass sich so relativ schnell visuell und digital darstellen lässt, wie sich die Grenzen verschoben haben. Die Datenmenge, die ich dazu erhoben habe, ist jedoch noch zu gering – das werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch analysieren. Durch das zufällig gefundene typografische Fragment von 2012 in Gryfów Śląski war ich voller Hoffnung, noch sehr viel anderes typografisches Material zu finden. Wichtig dabei war mir eben auch, nicht nur auf Friedhöfen fündig zu werden – hier findet sich wirklich viel, obwohl auch viel im Zuge der Polonisierung zerstört wurde, sondern auch Verweise auf sprichwörtliches Alltagsleben zu finden. Die Kurzreisen nach Polen waren sehr anstrengend da meine Erwartungshaltung sehr groß war. Wie das eben dann so ist, wenn man zwanghaft sucht, und nicht mehr nur einfach so findet! Es war mir sehr wichtig einen überraschenden Zugang zur Geschichte zu konzipieren, damit Geschichte auch für eine junge Generation interessant wird, und nicht nur die Gedanken derer bereichert, die sowieso schon interessiert sind. Die Dokumentation »Typographic Topography« ist als vorläufig abgeschlossen anzusehen und kann als Buch in dieser Form veröffentlicht werden. Die anderen Resultate würde ich eher als typografische und gestalterische Visualisierungen einordnen, die unterschiedliche Teil-Aspekte der deutsch-polnische Geschichte beleuchten und die sich nur im gesamten Kontext des Projektes erschließen. Intensiv und dauerhaft an einem eigenen Thema zu arbeiten hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ich habe wahrscheinlich ähnlich unruhige Zeiten erlebt, was Motivation, Ideenfindung und Ideenverwerfung angeht, wie die Studierenden an der Hochschule im Verlauf ihrer Bachelor- und MasterAbschlussarbeiten und bei größeren Projekten. Zu erleben, dass ein Entwurfsprozess gelingt und zu überraschenden und neuen Ergebnssen führt, ist immer wieder eine großartige Erfahrung.



23

4 – Arbeiten



25

4 . 0 – I nfo - B ros c h ü re

Umfang 16 Seiten Format 148 x 210 mm Druck

4c Digital

Auflage 200 Schriften Knockout

Old Standard

Um Freunde und Kollegen auf mein Forschungsthema aufmerksam zu machen, habe ich im August eine 16-seitige Broschüre konzipiert und gestaltet. Diese erläutert in deutscher und englischer Sprache die Thematik und gibt einen kurzen Einblick in den Sachverhalt der Verschiebung der polnischen Westgrenze nach dem 2. Weltkrieg. Und sie kommuniziert die Prozessdokumentation auf der Website: www.shiftingborders.eu Nachfolgend finden Sie den Text der Broschüre:

Europäische Grenzverschiebungen Als ich im November letzten Jahres obiges Forschungsthema für 2014 formulierte, habe ich die Aktualität und die Brisanz dessen völlig unterschätzt. Der Euromaidan hatte gerade begonnen, aber es war nicht absehbar, dass sich der Konflikt in der Ukraine so zuspitzt, dass es zu einer Abspaltung der Krim kommt. Der Streit ob Annexion oder Sezession, ob völkerrechtswidrig oder nicht, dauert an. Noch ist nicht klar, wie die Situation sich weiterentwickeln wird, und ob nicht doch die östliche Grenze der Ukraine wieder verschoben wird. Seit dem Zerfall der Sowjetunion und der Wiedervereinigung Deutschlands war die Anerkennung der Grenzen friedensstiftend in Europa. Das scheint vorbei und die Angst vor einem Krieg in Europa nimmt zu. Nicht nur in Europa, sondern auch im Nahen Osten und Afrika spitzen sich die Konflikte in diesem Jahr erneut zu. Ob in Israel, Palästina, oder in dem gerade von der ISIS (Islamic State of Irak and Syria) proklamierten Kalifat, welches Teile des Irak und Syrien regiert – der erbitterte Kampf um die Grenzen entfacht immer wieder aufs Neue. Die Gründe sind unterschiedlich, letztlich geht es um Macht und Ressourcen.


Wir können uns den Medien mit ihrer Bilder- und Informationsflut der Gräuel kaum entziehen – diese drängen sich mit Macht auf allen Kanälen in den Vordergrund beim Kampf um die Meinungshoheit. Schnell sind wir an einem Punkt, wo wir uns ins Private zurückziehen, da wir nicht klar sagen können, was nun richtig und was falsch ist. Aber wir können und müssen Fragen stellen und wir können versuchen den Kontext zu analysieren. Die Historie kann so eine Quelle zur Kontextsuche sein, aber auch sie ist bei weitem nicht immer objektiv, sondern beleuchtet die Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Andere Quellen sind Kunst und Literatur, und auch diese erzählen verschiedene Geschichten – es gibt keine allgemeine Wahrheiten. Es bleibt nur die Annäherung. Cui bono? Wem nützt es? Eine Frage die nie leicht zu beantworten ist, aber mir immer wieder hilft und als Leitfaden dienen kann. Meine Kontextsuche zum Thema wird sich auf die europäischen Grenzverschiebungen, die durch den 2. Weltkrieg ausgelöst wurden, beschränken. Zu Beginn, im Juli habe ich mich auf Suche nach typografischen Zeitzeugen der Grenzverschiebung im westlichen Teil Polens gemacht. In diesem Gebiet finden sich noch Fragmente von Beschriftungen auf Häusern in deutscher Sprache. Meine Reise führte durch die wundervolle Landschaft Niederschlesiens, die Suche war jedoch sehr mühsam, da typografische Reste nur noch vereinzelt unter bröckelndem Putz zu finden waren. Über Unterstützung würde ich mich sehr freuen – wer in Polen unterwegs ist oder dort wohnt, kann mir gerne auch Fotos zukommen lassen. Hier wäre es dann aber wichtig zu wissen, wann und wo die Aufnahme gemacht wurde, und ich gehe dann auch davon aus, dass ich das Foto bei einer Veröffentlichung verwenden darf, unter der Angabe des Namens als Rechteinhaber im Quellenverzeichnis.

European Shifting Borders Last year in november, when I decided the topic of my research, I couldn’t imagine the explosiveness of this subject. The demonstrations in Ukraine – Euromaidan – just had started, but that this would lead to the separation of the Crimea was unforseeable. If this has been an annexation or secession – the discussions are ongoing.


27

We will see, how the bloody conflicts in this region will go further on and today it is not yet clear, if there will be a new shifting border in the east of Ukraine. Since the collapse of the Soviet Union and the reunification of Germany in 1990, the acknowledgement of borders in Europe was peacemaking. This seems to be the past now, and we are worried about a possible war in Europe. Not only Europe, but also the Middle East and Africa are the regions, where the conflicts get worse in this year. Wether Israel and Palestine, or the proclaimed califate of ISIS on the ground of Syria and Irak – the fierce fighting of boundaries arouse again and again. There are hundreds of reasons – finally its about power and resources. We couldn’t escape the flood of terrifying pictures, videos and informations spread across all media channels in the struggle for interpretive predominance. Disturbed and confused, we make a withdrawal in private spheres, unable to judge what is right or wrong. But we are able and we have to ask questions and we can try to analyze the context. History can be a source in search of context, even if it is not objective at all – due to different perspectives. Other sources could be art and literature – and these are telling also different stories – there is no universal truth. It is only about an approach. Cui bono? To whose benefit? Over and over again this question is a helpful one, and could be used as a guiding principle. Even it is not easy to find an answer. My research of context will be limited to the change of frontiers as a result of WW II. At the beginnig, in July I began to search for typographic witnesses of shifting borders in the West of Poland. In these area you could find fragments of lettering at housewalls in german language. My trip led through the beautiful landscape of Silesia, but my search was tedious, because the fragments, found under crumbling plaster, are very rare. Any support would be helpful – whoever travels Poland or lives in this region should feel free to send me photos of fragments. In this case I should know exact time and place of the shooting. And if someone contribute, I assume that he or she agrees to the publishing of the photos with credits of the name in the list of references.


Das Buch – online http://issuu.com/laborkontor/docs/typographic_topography Der gedrehte Textteil – zur besseren Online-Lesbarkeit http://issuu.com/laborkontor/docs/typographic_topography_textteil Die Grenzverschiebung als Kurzfilm https://vimeo.com/125370139


29

4 . 1 – T y p ogr a p hi c T y p ogr a p h y

Umfang 168 Seiten Format 140 x 280 mm Druck

4c Digital

Auflage 3 Schriften Geogrotesque

Das fotografische Material der typografischen Fragmente findet sich wieder in der ersten Arbeit, dem Buch „Typographic Topography“. Das Buch ist ein umfangreicher Bildband mit einleitendem Textteil und Kartenmaterial. Das Format resultiert aus dem Umriss des heutigen Polen, welcher ungefähr quadratisch ist. Darauf basiert auch der verwendete Raster. Der Titel resultiert aus der Tatsache, dass man anhand der Typografie die topografische Verschiebung der Grenze sichtbar macht. Im Bereich der Sprachforschung wird dieser Begriff meistens umgekehrt verwendet: Topographic Typography – und verweist auf unterschiedliche Schriftformen, die bestimmten Regionen entstanden sind, oder zumindest dort am häufigsten zu finden sind. (Ganz auffällig sind zum Beispiel Schriftformen die man ausschließlich im Baskenland findet, oder die Krulletters – die in Amsterdam entstanden sind.) Die inhaltliche Struktur sieht folgendermaßen aus – eine schriftliche Erläuterung und Herleitung des Themas, begleitet von Bildmaterial, welches auf die historische Dimension von Typografie und auf den dokumentarischen Ansatz verweist. Danach findet sich Kartenmaterial, welches die Grenzveränderung von Polen von 1789–1993 dokumentiert. Im Anschluss folgt der Bildteil mit einer Auswahl der in Polen gefundenen typografischen Fragmente deutscher Vergangenheit. Unter den Fotos findet sich die genaue Ortsangabe mit Datum und einer Miniaturkarte von Polen, auf der der Standort vermerkt ist. Auf den folgenden Seiten findet sich der einleitende Text sowie die Abbildung von einigen Doppelseiten.


VORWORT

Erinnern u nd V ergessen

Müssen wir erinnern, oder haben wir das Recht zu

vergessen? Dieser Frage stellte sich auch der Schriftsteller Bernhard Schlink in seinem Vortrag „Erinnern und Vergessen“ am 9. April 2014 in Heidelberg. Schlink beschäftigte sich ausführlich damit, ob eine moralische Verpflichtung zur Erinnerung besteht, welchen Sinn Erinnerung für unser persönliches Leben hat. Dabei stellt er fest, dass Erinnerung nicht immer dazu beiträgt, dass sich Dinge nicht wiederholen –dies ist ja oft ein zentrales Argument, wenn Erinnerungskultur eingefordert wird. Er ist der Meinung, dass dies manchmal nützlich sein mag und man aus der Vergangenheit lernt, aber genauso häufig wird Vergangenheit heroisiert und man zieht immer wieder dieselben Schlüsse – weil man erinnert. Seiner Meinung nach ist es jedem Individuum freigestellt, ob er sich entscheidet zu erinnern, oder ausschließlich im Hier und Jetzt zu leben. Das funktioniert jedoch nach seinem Dafürhalten nur, wenn man keine Beziehungen zu anderen Menschen mehr eingeht, aus denen eine Verpflichtung zur Achtung und Anerkennung entsteht. Er sagt auch, dass es in jedem Leben Zeiten des Erinnerns und Zeiten des Vergessens gibt – z. B. familiäre Ereignisse, Krankheiten, Kriege und Wiederaufbauzeiten, in denen man nicht erinnern kann, da die ganze zur Verfügung stehende Kraft in das Jetzt fließt. Und auch im normalen Leben


31

braucht der Mensch zwischendurch „Ferien vom eigenen Ich“ – so nennt er dann die Zeit des Vergessens. Jedoch immer, wenn es um Beziehungen zu anderen Menschen gehe, Kollegen, Familie und Freunde oder im größeren Rahmen dann Nachbarn, Nachbarstaaten, mit denen wir friedlich zusammenleben wollen, dann besteht die Verpflichtung zu erinnern, um die Identität des anderen zu achten. Um zu verstehen, warum wir Deutschen beispielsweise schwierige Beziehungen zu den Polen, den Franzosen oder den Russen haben, müssen wir wissen, was wir diesen Völkern angetan haben. Erinnerung endet nicht, nur weil viel Zeit verstrichen ist, oder weil die Generation, die die Situation unmittelbar erlebt hat, mittlerweile schon nicht mehr lebt. Was wäre ein Leben ohne Erinnerung? Diese Dystopie wurde uns bereits 1949 von George Orwell mit dem Roman „1984“ erschreckend beschrieben. Bernhard Schlink verweist auf die Identität eines jeden Einzelnen und schreibt, dass wir nur sind, was wir sind, in einem dichten Geflecht von Beziehungen zu anderen Personen und Erinnerungen an vergangene Ereignisse im Zusammenhang mit diesen Personen. Um ein vollständiges Leben zu leben, sollen die schwierigen Momente unserer Vergangenheit genauso erinnert werden wie die guten Momente. Diesen Gedanken von Schlink kann ich mich gut anschließen und hoffe, dass die vorliegende Arbeit zur Erinnerungskultur beiträgt.



33


T y p ogr a p hi c T o p ogr a p h y

O rientieru ng Wenn wir uns im öffentlichen Raum bewegen, orientieren wir uns – sofern

wir uns nicht auskennen – an der Schrift im Raum. Der öffentliche Raum ist vermessen und katalogisiert durch Pläne, Straßennamen, Verzeichnisse und Beschilderungen. Früher haben wir uns mit Hilfe von Stadtplänen durch eine fremde Stadt bewegt, heute orientieren wir uns meist mittels GPS und Smartphone über den aktuellen Standort und den Verlauf der gewünschten Route. Aber abgesehen von den Straßenschildern, finden wir auch noch weitere Orientierungssysteme – wie zum Beispiel ganz spezielle Leitsysteme touristischer Art. In jeder Stadt gibt es aber natürlich auch Leitsysteme für den Verkehrsfluss, dieser unterteilt sich in öffentliche Nahverkehrssysteme, den Straßenverkehr und die Führung von Fußgängern und Radfahrern. Jede Stadt verfolgt unterschiedliche verkehrspolitische Ansätze, wie sie mit diesen Nutzergruppen bezüglich der Orientierung in ihrer Stadt umgeht. Was war, bevor wir die Welt und den öffentlichen Raum in Nutzergruppen eingeteilt haben? Wie haben wir uns orientiert, abgesehen von der Kenntnis über die Himmelsrichtungen? In Städten gab es immer verschiedene Strukturen und Nutzergruppen, so haben sich verschiedene Stadtviertel herausgebildet. Es gab immer die Oberschicht, die sich erst in großbürgerlichen Häusern innerhalb der sogenannten Oberstadt und erst später dann in stadtrandnahen Villenvierteln niedergelassen hat, und es gab das Handwerk und das produzierende Gewerbe, deren Ansiedlung sich in der Unterstadt befanden und die sich teilweise auch an


35

topografischen Bedingungen orientierte, wie zum Beispiel die Gerber, die sich meist am Fluss ansiedelten. Dieses Handwerk hatte nicht nur einen hohen Wasserbedarf, auch sorgte der extreme Gestank dafür, dass sie sich eher in Randlagen ansiedelten. Aber es gab auch Wohlgerüche, wie Bäckereien – noch heute gibt es zum Beispiel in Krefeld die kleine Keksfabrik Gruyters auf der Tannenstraße, deren Geruch immer wieder durch das ganze Samtweberviertel zieht. Also konnte man sich auch der „Nase nach“ orientieren. Wenn man in einer Stadt lebt, weiß man schnell die Zeichen im öffentlichen Raum zu lesen. Es gibt ja auch Anhäufungen – wo ein Kleidungsgeschäft ist, lässt sich schnell das nächste finden und wo ein Gemüseladen ist, ist der andere nicht weit. Wir wissen um die Struktur von Märkten, wir fühlen schnell an welchen Plätzen wir uns niederlassen können und welche wir eher meiden. Und wenn wir viel Glück haben, lernen wir die städtebauliche Struktur einer Stadt intuitiv kennen, durch solch eine extreme Ordnung der Altstadt um die vier Wälle herum, die wir aus Krefeld kennen, oder aber durch eine topografischen Besonderheit, wie den extremen Flussverlauf des Rheins in Düsseldorf mit seinen vielen Brücken.

Rü ckblick Zu Beginn des 19. Jahrhunderts finden wir Schrift im öffentlichen Raum häufig

an öffentlichen Gebäuden, Denk-, Ehren und Grabmälern. Dort finden sich die Buchstaben in gemeißelter Form in Stein, oder auch in Form von großen Metalllettern. In dem Moment, als


der Handel in Städten zu prosperieren beginnt, beginnt auch der Kampf um die Aufmerksamkeit der Konsumenten, der bis heute anhält und die absurdesten Formen angenommen hat. In den USA und auch in Europa begann die Ära der Sign Painters, der Schriftenmaler. Die Händler ließen ihre Namen und die Art ihres Gewerbes durch die Kunst der Schriftenmaler entweder direkt auf den Gebäuden anbringen, auf Schildern oder auch auf beide Medien. Das war die erste Art der Werbung im öffentlichen Raum. Um das Jahr 1830 herum begann die Entwicklung von gestanzten Schriftschablonen in den USA, die serielles Drucken von kleinen Geschäftsannoncen möglich machte. Das Drucken von Plakaten entwickelte sich schnell, erst einfarbig, und zu Ende des Jahrhunderts dann auch mehrfarbig, als die Herstellung der Druckfarben nicht mehr von den Druckern selbst, sondern industriell geschah. Zu Ende des 19. Jahrhunderts, mit der Verfügbarkeit über Elektrizität, gab es dann Schriften erstmals auch als Leuchtreklame. In Berlin wurde die Erste im Jahr 1896 installiert. Sehen wir uns Fotos von Innenstädten um 1900 an, kann man erkennen, dass fast jedes Gebäude in irgendeiner Form beschriftet war. Hotels, Gastronomie, Geschäfte und Institutionen gleichermaßen. In meiner Kindheit und Jugend, den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts war das auch noch sehr häufig in den Städten zu sehen, jetzt aber begleitet von Leuchtreklamen, die den Aufschwung und Wohlstand der Nachkriegs-BRD visuell manifestierten. Heute finden wir kaum mehr handgeschriebene Schriften an Gebäuden – und wenn, sind sie einerseits Zeugnis von Elend und Verfall oder andererseits eines Retro-Trends, der den Geist längst vergangener Zeiten beschwören will. Dieser Retro-Trend hat auch Auswirkungen auf die Schriftgestaltung: nostalgische Schreibschriften stehen hoch im Kurs, der Begriff des Lettering erfährt eine Renaissance und junge Leute sind stark an Kalligraphie interessiert. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass das klassische Handwerk des Schriftenmalers durch andere technische Möglichkeiten längst abgelöst wurde: Kunststoffe, Transfer-Buchstaben, das großformatige Plotten aus Kunststofffolien in allen Farben wurde möglich. Durch die Kombination von Computern und Maschinen wurde kein Handwerker mehr dafür benötigt, Schriften zu schneiden. Was sich natürlich generell auch deutlich negativ auf die Anordnung und formale Ausrichtung der Buchstaben auswirkte, denn nicht jeder ist in der Lage, mit Schriften adäquat umzugehen.


37

Motivation

Seit vielen Jahren fotografiere ich Schrift und Zeichen im

öffentlichen Raum. Das ist nichts Besonderes und ein durchaus gängiger Zeitvertreib für Gestalter. Im Internet finden wir viele Sammlungen, eine der Schönsten kommt von Jack Usine aus Frankreich, sie findet sich unter www. vernacular.fr. Ich selbst habe mittlerweile eine riesige Sammlung aus Europa und bin im Moment noch dabei, diese zu digitalisieren, da sehr viele ausschließlich als Dias vorhanden sind. Auf fast allen ist der Tag und der Ort der Aufnahme vermerkt. So werden diese Bilder zu Zeitdokumenten – ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele der Motive mittlerweile gar nicht mehr zu finden sind. Es wird so nicht nur eine reiche typografische Formenvielfalt dokumentiert, sondern auch deren Bezug zu dem jeweiligen Ort. Insofern wird damit ein ganz kleiner und spezifischer Teil des kulturellen Erbes eines jeweiligen Ortes bewahrt. Die Fotografien von heute entführen uns in teilweise weit zurückliegende Zeiten und erzählen, wenn wir hinhören, auch Geschichten. Wir versuchen uns vorzustellen, wie wohl das Geschäft zu dem Schriftzug ausgesehen haben mag. In Venedig habe ich vor vielen Jahren die Ladenbeschriftung eines Schreibwarenladens fotografiert, in dem man noch unglaublich viele Federn, Federhalter, Tuschen und Tinten kaufen konnte – das kann man sich heute, im Jahr 2015, wo gerade an finnischen Schulen das Erlernen einer Handschrift komplett abgeschafft wird, kaum mehr vorstellen. Die Fotos erzählen Geschichten von florierenden Innenstädten mit einer Vielzahl von inhabergeführten Geschäften – heute verelenden die Innenstädte und sind geprägt von billigen und teuren, aber in jedem Fall global uniform aussehenden Kaufhäusern.

Imp u ls Die Schriftzeichen, mit denen ich mich im letzten halben Jahr

beschäftigt habe, erzählen eine ganz andere Geschichte. Sie erzählen von einer großen europäischen Grenzverschiebung, der Westverschiebung Polens nach dem Zweiten Weltkrieg. Ende Juni 2012 war ich auf einer Hochzeit im Westen von Polen eingeladen. Bei dieser kurzen Reise wurde mir bewusst, dass wir uns auf ehemals deutschem Gebiet befinden. Viele Ortsschilder und Beschilderungen weisen noch deutsche und polnische Beschriftungen auf. Einige kennen noch gängige Namen, wie Jelenia Góra – vorher Hirschberg oder Wrocław – vorher Breslau. In Gryfów Śląski – vormals Greiffenberg – habe



39


ich das Foto aufgenommen, welches sich hier rechts unten in der Bildleiste wiederfindet. Unter abblätterndem Putz kommt eine historische Werbemalerei in deutscher Sprache vom Beginn des 20. Jahrhunderts zum Vorschein. Direkt darunter findet sich der Straßenname in polnischer Sprache auf dem Straßenschild. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die letzten visuellen Zeugnisse dem Zahn der Zeit oder dem Abriss zum Opfer fallen und dann verschwunden sind. Dann wird die deutsche Geschichte in Polen ähnlich unsichtbar wie in Berlin, wo sich heute die wenigsten noch erinnern können, wo genau der deutsch-deutsche Grenzverlauf ursprünglich war.

Polen

123 Jahre lang (1795–1918) existierte kein eigener polnischer

Nationalstaat mehr aufgrund der „Drei Teilungen“ durch die Nachbarmächte Preußen, Österreich und Russland. Durch den Versailler Vertrag im Jahr 1919, im Anschluss an den Ersten Weltkrieg, erhielt Polen seine staatliche Souveränität wieder. Dies hatte weitreichende Folgen, was die Grenzen anbelangt. Weder Russland noch Deutschland waren mit diesem neuen Staat einverstanden, schon gar nicht mit den Gebietsverlusten, die damit einhergingen. Die Lage in Europa blieb brisant und der neue polnische Staat war aufgrund seiner exponierten Mittellage auch weiterhin der Spielball im Machtpoker – nicht nur der Deutschen und der Russen, sondern auch der anderen Westmächte. Polen nahm das wiedererstarkende Nachbarland mit großer Unruhe zur Kenntnis – welches durch einen Fait accompli das Rheinland besetzte und den Westwall aufbaute – und bemühte sich um ein stabiles Verhältnis zu Deutschland, nachdem die Bemühungen, die Westmächte Großbritannien und Frankreich vertraglich an seiner Seite zu haben, im Wesentlichen nicht deutlich genug schriftlich fixiert waren. Die deutsche Regierung gab sich offiziell sehr bemüht um ein friedliches Nebeneinander mit dem Nachbarstaat Polen – was alles an diplomatischen Aktivitäten, Reisetätigkeiten, Telefonaten und Gesprächen stattgefunden hat, ist unglaublich. Das Gezwitscher entspricht bestimmt der Menge an Twittereinträgen heutiger Politiker. Am Ende haben alle Bemühungen nichts genutzt und die Situation eskalierte durch den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt oder auch Ribbentrop-Molotow-Pakt genannt). Dieser enthielt ein geheimes Zusatzprotokoll, welches das polnische


41

Staatsgebiet anhand der „Ribbentrop-Molotow-Linie“ erneut komplett unter den beiden Mächten aufteilte, ebenso die baltischen Staaten und Bessarabien. Das Papier wurde Ende August unterzeichnet, nur wenige Tage vor dem Angriff der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939. Russland besetzte am 17. September den östlichen Teil von Polen. Noch lange nach Kriegsende wurde die Existenz eines solchen geheimen Zusatz-Dokumentes seitens der Sowjetunion verleugnet und als anti-sowjetische Propaganda bezeichnet. Erst 1992 wurden die Originaldokumente in Archiven gefunden und auch von russischen Historikern zur Kenntnis genommen.

Z weiter Weltkrieg

Was 1939 begann mit dem Angriff auf Polen,

endete am 8. Mai 1945 mit einer verheerenden militärischen, vor allem aber moralischen Niederlage für Deutschland. Der Krieg endete mit unfassbarem Leid, Millionen von Toten in ganz Europa, der Zerstörung von Dörfern, Städten und ganzen Landstrichen. Das Elend vergrößerte sich nach Kriegsende zusätzlich durch Flucht und Vertreibung von Millionen von Menschen aus ihrer ursprünglichen Heimat. 1950 zählte man 12,5 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene in der BRD und der DDR. In Sachsen wurden z. B. mehr als eine Million aus Ost- und Südosteuropa vertriebene Deutsche angesiedelt. Flüchtlinge wurden auch damals nicht mit offenen Armen aufgenommen – es wurde gehetzt gegen die zwar deutschstämmigen, aber doch „fremden“ Flüchtlinge, die in mageren Nachkriegszeiten das Budget noch zusätzlich belasteten und/oder den zur Verfügung stehenden Wohnraum verkleinerten. Exkurs: Zum Vergleich, in Sachsen wurden im Jahr 2014 fast 12.000 Asylbewerber aufgenommen – im Jahr davor waren das noch die circa die Hälfte. Insgesamt entschied das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in 2014 knapp 129.000 Fälle, von denen 40.563 (31,5 Prozent) positiv ausgingen. Im Potsdamer Abkommen am 2. August 1945 – der Dreimächte-Konferenz – wurde die Nachkriegsordnung beschlossen. Deutschland wurde von den Alliierten besetzt und das Land wurde in Besatzungszonen aufgeteilt. Berlin behielt einen Sonderstatus und wurde auch in vier Sektoren geteilt. Der von den Sowjets besetzte Osten spaltete sich später ab und wurde zu einem. zweiten deutschen Staat – der DDR (Deutsche Demokratische Republik). Die Stadt Berlin behielt ihren Inselstatus – der Ostteil der Stadt – Ostberlin – gehörte dann zur neugegründeten DDR.


Dass Stalin den besetzen Teil Polens nicht mehr abgeben würde war durch die Diplomatie vorher schon geregelt, also wurde bei diesen Verhandlungen nur noch über die westlichen, nördlichen und südlichen Grenzen Polens gesprochen – und hier blieb man im Wesentlichen bei der Einigung, die in Jalta im Februar schon erzielt worden war: Die ehemaligen deutschen Gebiete, einschließlich Ostpreußen und Danzig kamen unter polnische Verwaltung. Diese Formulierung wurde so gewählt, da „ … die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz zurückgestellt werden soll.“ Potsdam er Abkom m en Artikel 9b )

Bezüglich der Westgrenze Polens wurde folgendes Abkommen erzielt: In Übereinstimmung mit dem bei der Krim-Konferenz erzielten Abkommen haben die Häupter der drei Regierungen die Meinung der Polnischen Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit hinsichtlich des Territoriums im Norden und Westen geprüft, das Polen erhalten soll. Der Präsident des Nationalrates Polens und die Mitglieder der Polnischen Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit sind auf der Konferenz empfangen worden und haben ihre Auffassungen in vollem Umfange dargelegt. Die Häupter der drei Regierungen bekräftigen ihre Auffassung, daß die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz zurückgestellt werden soll. Die Häupter der drei Regierungen stimmen darin überein, daß bis zur endgültigen Festlegung der Westgrenze Polens, die früher deutschen Gebiete östlich der Linie, die von der Ostsee unmittelbar westlich von Swinemünde und von dort die Oder entlang bis zur Einmündung der westlichen Neiße und die westliche Neiße entlang bis zur tschechoslowakischen Grenze verläuft, einschließlich des Teiles Ostpreußens, der nicht unter die Verwaltung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken in Übereinstimmung mit den auf dieser Konferenz erzielten Vereinbarungen gestellt wird und einschließlich des Gebietes der früheren Freien Stadt Danzig, unter die Verwaltung des polnischen Staates kommen und in dieser Hinsicht nicht als Teil der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland betrachtet werden sollen. Diese Friedenskonferenz hat jedoch dann nie stattgefunden. Die DDR hat die Westgrenze Polens schnell anerkannt im Görlitzer Vertrag von 1950. Wesentlich später erreichte die Ostpolitik der BRD unter Willy


43

Brandt, dass Deutschland die Grenzen aller Staaten in Europa als unverletzlich erachtet, auch die Westgrenze Polens. Dies wurde aufgezeichnet in dem Warschauer Vertrag, der am 7. Dezember 1970 unterzeichnet wurde.Als ikonisches Bild denken wir hier besonders an den Kniefall in Warschau von Willy Brandt, der sich, nicht angekündigt, mit dieser Demutsgeste bei dem polnischen Volk für die Verbrechen der Deutschen entschuldigte. Aber auch hierzu ist festzuhalten, dass Deutschland seit dem 8. Mai 1945 kein souveräner Staat mehr war. Von den Siegermächten wurde ein Alliierter Kontrollrat eingesetzt, der erst beim Zwei-plus-Vier-Vertrag formal wieder aufgehoben wurde. Das bedeutet, dass eine souveräne, völkerrechtlich verbindliche Anerkennung der Westgrenze von Polen durch Deutschland erst 1990 beim Zweiplus-Vier-Vertrag stattfand. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass mit dem Thema der ehemals deutschen Gebite jahrzehntelang Wahlkampf gemacht werden konnte und die Stammtischgespräche mit Munition versorgt wurden. Die Vertriebenen hofften lange Jahre immer noch auf die Rückkehr in ihre Heimat oder wenigstens auf Entschädigung. Es wurden Ressentiments geschürt auf allen Seiten. Zu bedenken ist natürlich auch hier die polnische Seite: Im Zuge der sogenannten Westverschiebung wurden 1944/45 ungefähr 1,2 Millionen Polen durch die Annexion der polnischen Ostgebiete durch die Sowjetunion ihrer Heimat beraubt und in den Westen umgesiedelt. Auch sie hatten Jahrzehnte keine Rechtssicherheit darüber, ob der Besitz, der ihnen zugewiesen wurde, wirklich der ihre war und bleiben konnte. Im letzten Kriegsjahr schon und dann nach Kriegsende begann in Polen die sogenannte Polonisierung. Die deutsche Sprache wurde verboten. Auf Denkmälern wurden die deutschen Inschriften herausgemeißelt, Grabsteine wurden teilweise entfernt, Häuser wurden komplett überputzt mit Rauputz, um die Reste der deutschen Kultur zu tilgen. Nicht nur von dieser Geschichte, sondern von der gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Polen erzählen die Fotos, die nach dem Kartenteil im vierten Teil dieser Publikation zu finden sind. Fotos, die im Jahr 2014, fast 70 Jahre nach Kriegsende in Polen aufgenommen wurden. Wir, die wir uns heute lieber als Europäer bezeichnen, denn als Deutsche, sollten uns darüber im Klaren sein, dass wir in den Augen der jeweiligen anderen Länder, die wir besuchen aber ganz einfach auch Deutsche sind. Um den jeweils anderen besser zu verstehen, ist es wichtig, die eigene Geschichte und die Geschichte des anderen zu kennen und zu reflektieren.



45

4 . 2 – D e u ts c he L ehnworte

Umfang 40 Seiten Format 74 x 148 mm Druck

4c Digital

Auflage 6 Schriften Knockout

Old Standard

Eine weitere Arbeit ist entstanden zum Thema Lehnworte. Die polnische Sprache enthält heute noch sehr viele Lehnworte aus dem Deutschen – ich bin darauf gestoßen, als ich in Gdynia ein Café mit dem Namen KURORT fotografierte. Beim Nachschlagen des Wortes im polnischen Wörterbuch stellte sich dann heraus, dass im Polnischen dieses Wort identisch verwendet wird. Frappierend fand ich das polnische Wort WIHAJSTER (laut aussprechen, denn versteht man direkt, was gemeint ist) – das dem deutschen Begriff DINGSBUMS entspricht. Viele dieser Wörter werden nur in bestimmten Regionen in Polen verwendet und viele jüngere Leute benutzen diese Worte auch nicht mehr. Eine Auswahl von verschiedensten Lehnwörtern findet sich nun wieder in dem von mir erstellten Wörterbuch. Dieses hat ganz bewusst ein sehr kleines Format, sodass es an ein Vokabelheft erinnert. Dazu entstanden auch Plakate. Der einleitende Text sollte sich, konzeptionell passend zu einem polnisch-deutschen Wörterbuch, auch in polnischer Sprache darin wiederfinden. Der Dank dafür geht an Malgorzata Klaus, die diesen ins Polnische übersetzt hat. Auf den nachfolgenden Seiten findet sich der Text sowie Abbildungen von Doppelseiten und von den Plakate.


Deutsche Lehnwörter im Polnischen Die Zahl der Germanismen im Polnischen wird heute auf etwa 4000 Wörter geschätzt. Viele Wörter sind gar nicht mehr auf ihren Ursprung her untersucht, da sie schon Jahrhunderte im Polnischen gebraucht werden. Viele der Germanismen werden mittlerweile nicht mehr benutzt – in Polen hat es auch zu allen Zeiten immer eine Debatte gegeben um den Gebrauch der deutschen Lehnworte, so ähnlich wie wir die Diskussion um die Anglizismen in unserem Land kennen. Diese Diskussion hat sich natürlich grundsätzlich verschärft durch die historische politische Situation im 20. Jahrhundert, als Polen nach dem Ersten Weltkrieg endlich wieder einen eigenen Staat bildete und der Nationalismus damit einen begründeten Aufschwung erfuhr. Mit dem Überfall der Deutschen auf Polen am 1. September 1399 begann der Zweite Weltkrieg, er endete 1945 für Polen mit einer komplett neuen Grenzziehung, die auf der Molotow-Ribbentrop-Linie beruhte, die das vollständige polnische Staatsgebiet in einem geheimen Zusatzprotokoll des Nichtangriffs-Paktes vom 23.8.1939 unter den Nazis und den Sowjets aufteilte. Die Gebiete im Osten des Landes wurden der Sowjetunion zugesprochen, die Westgrenze rutschte weiter nach Westen. Damit begann die große Umsiedlung und Vertreibung von Deutschen und von Polen. Während der Polonisierung – die nach dem 1. WK bereits begann – wurden viele Namen und auch Ortsnamen ins Polnische übersetzt, oder auch komplett umbenannt. Der Gebrauch der deutschen Sprache war nach dem Zweiten Weltkrieg verboten und die verbliebenen deutschen Minderheiten


47

in den ehemals deutschen Gebieten assimilierten sich schnell und beugten sich dem Druck. Durch die unklaren Formulierungen, die vom Krimvertrag in das Potsdamer Abkommen übernommen wurden, war – völkerrechtlich gesehen – jahrzehntelang unklar, ob die Westgrenze von Polen Bestand hat oder nicht. Die Nachkriegspolitiker nutzen geschickt die Ressentiments auf allen Seiten, um hier weiter Vorurteile zu schüren und immer wieder die Hoffnung zu wecken auf eine Rückkehr der Vertriebenen in die ehemalige Heimat. Aber es war auch noch komplizierter – die Nichtanerkennung der polnischen Westgrenze war eng verknüpft mit der Nichtanerkennung der Teilung von Deutschland in zwei Staaten. Erstmals wurde im Jahr 1970, mittels einer auf Völkerverständigung ausgerichteten Ostpolitik der westdeutschen Regierung, ein Vertrag mit Polen geschlossen, „Der Warschauer Vertrag“, in welchem der Grenzverlauf offiziell anerkannt wurde. Am Tag der Unterzeichnung des Vertrages kam es zu der ikonenhaften Demuts-Geste von Willy Brandt, der vor dem Ehrenmal zum Gedenken an den Aufstand der Juden im Warschauer Getto niederkniete, und in dieser Position einige Zeit verharrte. Diese Geste war völlig überraschend und brachte internationale Anerkennung. Ein Kanzler – der ehemals selbst von den Nationalsozialisten verfolgt war – bat um Vergebung im Namen von Deutschland und den Deutschen. Für alle Vertriebenen war damit die ehemalige Heimat de facto verloren. Kein Wunder, dass diese Politik nach wie vor auf große Widerstände stieß – sie war aber der Türöffner zu einer erfolgreichen Ostpolitik, die letztendlich 1990 zu der Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands führte. Zurück zur Sprache – die ersten deutschen Lehnworte kamen bereits im Mittelalter nach Polen, es folgte die Ostkolonisation im 13. Jahrhundert und darauf eine zweite Siedlungswelle im 17. Jahrhundert. Viele der Lehnworte werden nur in der Umgangssprache und in Dialekten gesprochen. Neuere Entlehnungen aus dem Deutschen sind zum Beispiel: autohandel, autohaus oder auch InterCity. Aber die allermeisten der Lehnworte sind aus dem polnischen Sprachschatz längst wieder verschwunden. Auf den folgenden Seiten finden sich exemplarisch 286 Worte für bereits Verschwundenes und noch Gebräuchliches.


Germanizmy w języku polskim Liczba zapożyczeń z języka niemieckiego w języku polskim szacowana jest obecnie na około 4000 słów. W wielu przypadkach trudno odkryć ich pochodzenie, ponieważ są one już od wieków używane w języku polskim. Wiele germanizmów wyszło już z użycia – czę-sto debatowano w Polsce na temat stosowania zapożyczeń niemieckich, podobnie dyskusje na temat anglicyzmów znamy również w naszym kraju. Ta dyskusja zaostrzyła się z powodu historyczneji politycznej sytuacji w XX wieku, kiedy Polska po I Wojnie Światowej stała się niezależnym państwem i nacjonalizm nabrał nowego, ugruntowanego sytuacją, napędu. Z atakiem Niemców na Polskę 1 września 1939 roku rozpoczęła się II Wojna Światowa, skończyła się w 1945 roku zakreśleniem kompletnie nowych granic państwa, które zostały wytyczone na podstawie Paktu Ribbentrop-Mołotow. Był to tajny dokument, część paktu o nieagresji, zawartego 23.08.1939, który dokonał podziału terytorium Polski między Nazistami a Sowietami. Obszary na wschodzie kraju przyznano Związkowi Radzieckiemu, zachodnia granica


49

została przesunięta dalej na zachód. Rozpoczął się okres wielkich przesiedleń i wypędzania Niemców i Polaków. Podczas polonizacji – która rozpoczęła się po I Wojnie Światowej – wiele imion i nazw miejscowości zostało przetłumaczonych najęzyk polski lub całkowicie zmienionych. Używanie języka niemieckiego zostało zakazane po II Wojnie Światowej, a pozostała na byłych terytoriach niemieckich mniejszość niemieckia, szybko sie zasymilowała i ugięła pod presją. Z powodu niejasnych sformułowań, które zostały przejęte z Układu Krymskiego w Umowę Poczdamską – z punktu widzenia prawa międzynarodowego, wiele lat nie było pewności czy zachodnia granica Polski jest legalna. Powojenni politycy wykorzystywali niezadowolenie wszystkich stron, aby potwierdzać z jednej strony uprzedzenia , a z drugiej, wzmacniać nadzieje wysiedleńców na powrót do dawnej ojczyzny. Sytuacja była tym bardziej skomplikowana, że nieuznawanie polskiej granicy zachodniej było ściśle związane z nieuznaniem podziału Niemiec na dwa odrębne państwa. Po raz pierwszy w roku 1970, dzięki polityce wschodniej rządu Niemiec Zachodnich, zorientowanej na porozumienie międzynarodowe, został zawarty układ z Polską tzw. „Układ Warszawski“, gdzie oficjalnie uznano granicę zachodnią Polski. W dniu podpisania umowy doszło do słynnego gestu pokory Willyego Brandta, który ukląkł pod pomnikiem upamiętniającym powstanie Żydów w Gettcie Warszawskim i w tej pozycji przez chwilę pozostał. Gest ten był całkowitym zaskoczeniem i przyniósł międzynarodowe uznanie. Kanclerz, który sam był wcześniej prześladowany przez nazistów – poprosił o przebaczenie w imieniu Niemiec i Niemców. Dla wszystkich wypędzonych, ich dawna ojczyzna de facto przpadła. Nic dziwnego, że ta polityka spotykała się i ciągle jeszcze spotka się z dużym oporem – ale to jej zawdzięczamy sukces polityki wschodniej, co ostatecznie doprowadziło do zjednoczenia Niemiec w 1990 roku. Z powrotem do języka – pierwsze germanizmy pojawiły się w Polsce już w średniowieczu, w rezultacie kolonizacji wschodu w XIII wieku, a następnie drugiej fali w XVII wieku. Wiele zapożyczonych słów egzystuje tylko w mowie potocznej i dialektach. Nowsze „pożyczki“ z niemieckiego, to na przykład: autohandel czy Intercity. Zdecydowana większość germanizmów już dawno zniknęła z polskiego słownictwa. Na kolejnych stronach znajdziecie 286 przykładów już zapomnianych, bąć wciąż używanych słów pochodzenia niemieckiego.


Plakatserie 6 Motive Format 594 x 841 mm


51



53

4.3 – POLONISIERUNG

Umfang Leporello Format 60 x 120 mm, 2800 m Länge Druck

4c Digital

Schriften Geogrotesque

Dieses 28 m lange Leporello visualisiert die Polonisierung am Beispiel der Umbenennung der Deutschen Ortsnamen in Polnische. Das Leporello spiegelt die Form der Unendlichkeit und die Länge im Verhältnis zu dem sehr kleinen Format soll das Ausmaß der betroffenen Personen erahnen lassen, selbst wenn es sich vielfach auch um kleine Ortschaften gehandelt haben mag. Denn nicht nur die Ortsnamen waren betroffen, sondern Personen wurden auch umbenannt. Die deutsche Sprache wurde flächendeckend verboten. Auch hier gibt es auf den ersten Klappseiten eine inhaltliche Einleitung, die Übersetzung ins Polnische wurde von Malgorzata Klaus besorgt. Danach folgen einige Karten, die den Grenzverlauf von Polen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zeigen, sodass verständlicher wird, um welche Regionen es sich hier handelt. Nachfolgende Seiten zeigen die Texte.



55

Polonisierung Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurden die westlichen Grenzen der zweiten polnischen Republik festgelegt. Um die Ostgrenzen gab es im-

Polonizacja

mer noch große Unklarheiten. Aber nachdem Polen über 120 Jahre komplett von der Landkarte ver-

Wraz z wejściem w życie Traktatu Wersalskiego,

schwunden war, wurde jetzt ein neuer Staat eta-

zostały ustalone nowe granice zachodnie II Rzec-

bliert, der erstmals ethnisch weitgehend homogen

zypospolitej. Na temat granicy wschodniej było

sein sollte. Das Polnische wurde als alleinige Amts-

wiele wątpliwości. Potym jak Polska na prawie

sprache durchgesetzt, ließ jedoch die Minderheit

120 całkowicie zniknęła z map, zosało untworzo-

außer Acht. Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung

ne nowe państwo, które po raz pierwszy w historii

sprach kein Polnisch. In dieser Zeit, zwischen den

miało być etnicznie jednorodne. Język polski został

beiden Weltkriegen emigrierten bereits mehrere

ogłoszony językiem urzędowym, mniejszości po-

Hunderttausend Deutsche nach Deutschland.

minięto. Około jedna trzecia ludności nie mówia po polsku. Pomiędzy dwoma wojnami światowy-

Nach dem Zweiten Weltkrieg verschob sich Polen

mi, kilkaset tysięcy Niemców już wyemigrowała do

komplett auf der Landkarte nach Westen.

Niemiec.

Es begann die Zwangsumsiedlung und Vertrei-

Po II wojnie światowej Polska zosała przesunięta

bung von mehr als 12 Millionen Deutschen. Zwei

na mapie na zachód.

Millionen Deutsche kamen dabei ums Leben. An der Ostgrenze von Polen wurden diejenigen Po-

Zaczęły się przymusowe przesiedlenia oraz prze-

len – ungefähr 2,1 Millionen Menschen –, die sich

mieszczanie ponad 12 milionów Niemców. Dwa

jetzt aufgrund der Grenzverschiebung auf sowje-

miliony poniosły śmierć przy tej operacji. Na ws-

tischem Gebiet befanden, zwangsevakuiert in die

chodniej granicy Polski Polacy, około 2,1 mln, któr-

neuen westlichen Gebiete Polens. Kurz danach

zy znaleźli się na skutek przesunięcia granic na

wurde der Begriff der Evakuierung von der Politik

terytorium ZSRR, zostali przymusowo ewakuowani

ersetzt durch den Begriff der Repatriierung, was

na nowe zachodnie obszary Polski. Wkrótce termin

bedeuten soll, dass diese in ihre angestammten

ewakuacji polityka zastąpiła pojęcim repatriacji,

Gebiete zurückkehrten. Dieser Begriff verdeckte

które miało oznaczać, że są to tereny zwrócone

jedoch die Tatsache, dass es sich hier um eine Ver-

do ich pierwotnych miszkańców. Termin ten jed-

treibung von Polen handelte. Aus den polnischen

nak przysłonił fakt, że chodzło tu również o kwes-

Gebieten wurden circa eine halbe Million Litauer,

tię wysiedlenia Polaków. Równocześnie z terenów

Weißrussen und Ukrainer in die UdSSR zwangs-

polskich zostało przymusowo przesiedlonych około

umgesiedelt.

pół miliona Litwinów, Białorusinów i Ukraińców do ZSRR.

Der Gebrauch aller nicht-polnischen Sprachen wurde in der neuen polnischen Republik verboten.

W nowej RP używanie wszystkich języków niepol-

Damit einher ging die Namensänderung von Per-

skich zostało zakazane. Zmieniono imiona i na-

sonen. Betroffene erhielten von staatlicher Seite

zwiska mieszkańców innego pochodzenia na

neue polnische Vor- und Nachnamen und alle ehe-

polskie, także wszystkie byłe niemieckie nazwy

maligen deutschen Ortsnamen wurden in polni-

miejscowości zostały przemianowane na nowe,

sche umbenannt.

polskie.


Der Wortlaut der Verträge findet sich online:

Krimkonferenz (03.–11.02.1945) http://www.documentArchiv.de/in/1945/ krimkonferenz_bericht.html Potsdamer Abkommen (02.08.1945) http://www.documentArchiv.de/in/1945/ potsdamer-abkommen.html Görlitzer Vertrag (06.07.1950) http://www.dpg-bundesverband.de/links_und_dokumente/bv_zeitgeschichte/1494147.html Warschauer Vertrag (07.12.1970) http://www.documentarchiv.de/da/fs-staatsvertraege.html Zwei-plus-Vier-Vertrag (1990) http://www.auswaertiges-amt.de/cae/servlet/contentblob/373162/publicationFile/3828/ ZweiPlusVier(Text).pdf


57

4 . 4 – S t a a tsvertr ä ge

Umfang Staatsverträge Format 6 Hefte 210 x 297 mm Druck

4c Digital

Schriften Geogrotesque

Hier findet sich eine typografische Aufbereitung der politischen Verträge während und nach dem Zweiten Weltkrieg, die die polnischen Grenzen betreffen: die Krimkonferenz (1945), das Potsdamer Abkommen (1945), der Görlitzer Vertrag (1950), der Warschauer Vertrag (1970), der Zwei-plus-Vier-Vertrag (1990), der Grenzvertrag Polen-Deutschland (1990). Wir kennen alle die Namen dieser Verträge, der Wortlaut ist uns aber meistens nicht geläufig und die wenigsten wissen, was eigentlich genau darin steht. Ich habe die Vertragstexte inhaltlich 1:1 übernommen, durch die typografischen Auszeichnungen jedoch lassen sich die Passagen sofort auffinden, in denen es um die Grenze von Westpolen geht. Ich habe diese Verträge in klassischem DIN A4 Format angelegt, gedruckt in Schwarz und Rot, auf Dünndruckpapier. Dies soll die Fragilität dieser Verträge visualisieren, der Aktencharakter wird dadurch verstärkt, dass die sechs Verträge in einer klassischen schwarzen Aktenmappe aufbewahrt werden. Auf den Folgeseiten befindet sich ein Einblick in die Hefte.



59



61



63



65

4 . 5 – R evol u tion

Umfang Plakatserie 6 Motive Format 594 x 841 mm Druck 4-farbig Auflage

50 Stück

Schriften Knockout

Umfang Postkartenserie 6 Motive Format 105 x 148 mm Druck

4c Digital

Auflage 100 Schriften Knockout

Natürlich kommt man bei dem ganzen Thema nicht umhin, dass man auch über das Thema der Revolutionen stolpert. Hierzu konzipierte ich eine Plakatreihe und eine Postkartenserie. Ich habe mir Revolutionen mit spektakulären Namen ausgesucht, die neugierig machen sollen, wie zum Beispiel „Singende Revolution“, oder „Kartoffelrevolution“ … Sie kommen ein wenig daher geschlendert wie das Trojanische Pferd und sollen dazu locken, die Begriffe mal nachzuschlagen. Dazu entstanden ist eine kleine Postkartenserie, auf deren Rückseite in ganz kurzen Sätzen beschrieben wird, um welche Revolution es sich handelt. Die Texte und Abbildungen finden sich auf den nächsten Seiten.


Rßckseite Postkartenserie – 6 Motive Format 105 x 148 mm


67

Die Nelkenrevolution – Revolução dos Cravos fand am 25. April 1974 statt. Es handelte sich um einen linksgerichteten Aufstand großer Teile der Armee gegen die autoritäre Diktatur des sogenannten Estado Novo. Als Zeichen der Freude und des friedlichen Widerstandes wurden den Aufständischen von der Bevölkerung rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt. Die Nelkenrevolution öffnete Portugals Weg in die Demokratie. Die Kartoffelrevolution begann am 21. April 1847 in Berlin auf dem Gendarmenmarkt. Elende soziale Missstände und überhöhte Lebensmittelpreise aufgrund von Missernten führten zu einem Aufstand der Arbeiter. Plünderungen auf Märkten wurden schnell durch militärischen Einsatz beendet und bestraft. Der eher unpolitische Aufstand wird heute zu den Vorboten der Märzrevolution von 1848 gezählt. Die Kastanienrevolution – so genannt wegen der Kastanienbäume in Kiew – besser bekannt unter dem Namen Orangene Revolution begann am 21. November 2004 in der Ukraine. Die Unruhen und Proteste, die am 22. November 100.000 Menschen auf dem Maidan versammelte, wurden ausgelöst durch die ukrainischen Präsidentschaftswahlen. Der Regierung und der Opposition wurde Wahlbetrug vorgeworfen. Die Rosenrevolution – „Wir werden Rosen statt Kugeln auf unsere Feinde werfen“, so wird der erste georgische Präsident zitiert – fand im November 2003 in Georgien statt. Manipulierte Parlamentswahlen, die von der demokratischen Opposition nicht anerkannt wurden, führten zu Demonstrationen in Tiflis. Nach Annullierung der Wahlen durch den Obersten Gerichtshof kam die Opposition an die Macht. Die Samtene Revolution in der Tschechoslowakei im November 1989 war Teil des weitgehend gewaltfreien Systemwechsels vom Realsozialmus zur Demokratie in Osteuropa. Ungefähr zeitgleich fand in der DDR die Wende statt und die Berliner Mauer fiel. Am 10. Dezember wurde in Prag erstmals eine nicht kommunistische Regierung bestellt und der Bürgerrechtler Václav Havel wurde zum Staatspräsidenten ernannt. Die Singende Revolution fand 1987 bis 1991 im Baltikum statt. Das Ziel war die Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit für die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. In der Sowjetunion war das Singen nationaler Hymnen in diesen Ländern streng verboten. Bei friedlichen Demonstrationen versammelten sich Hunderttausende und sangen auf öffentlichen Plätzen die traditionellen Volkslieder.


Plakatserie – 6 Motive Format 594 x 841 mm


69



71

5 – E x k u rs


Kurz-Video: https://vimeo.com/122647122 Vertrieb 端ber: www.lit-et-mix.de


73

5.0 – DEAD & ALIVE

Umfang 13 Seiten Format 150x 280 mm Druck

Offset 4-farbig

Schriften Knockout

Diese Arbeit – DEAD & ALIVE – die in dem halben Jahr auch entstanden ist, muss erwähnt werden, obwohl sie NICHTS mit dem Thema der Grenzverschiebung zu tun hat, sehr viel jedoch mit dem Thema Erinnern und Vergessen und mit Design- und Kunstgeschichte. Zur Entstehung: Im November war ich durch meine Recherche so tief in die Geschichte des Ersten und des Zweiten Weltkrieges verwoben, dass ich nachts schon begonnen habe die Toten zu zählen und Leichen ein- und auszugraben. Damit war klar, ich benötige dringend eine thematische Pause. Mir kam die Idee, einen Geburtstagskalender für Designer und Kunstinteressierte zu entwerfen und ich habe eineinhalb Monate recherchiert, um die 366 Tage des Jahres mit Geburtstagen von Gestaltern aus dem Gestern und Heute zu füllen. Der Kalender ist damit zu einem Kompendium geworden, in welches man die Geburtstage seiner Familie und Freunde eintragen kann und gleichzeitig noch interessante Persönlichkeiten aus der Welt der Gestaltung kennenlernt. Auf der Rückseite erhält man eine kurze Information über die Person, damit man diese über die Beschreibung und die Kenntnis des Geburtsjahres besser im historisch-gestalterischen Kontext einordnen kann.

DEAD & ALIVE wurde in einer größeren Auflage hergestellt und wird über das Label Lit & Mix vertrieben. Er erreichte schnell eine überregionale Resonanz in der Fachpresse und wurde für den Deutschen Designpreis 2016 nominiert.



75



77

6 – Q u ellen


Snyder, T.: Bloodlands – Europa zwischen Hitler und Stalin, 4. durchgesehene. Auflage, München: Verlag C.H. Beck, 2012

Karski, J.: The Great Powers and Poland – From Versailles to Yalta, Anniversary Edition, Plymouth UK, Rowman & Littlefield, 2014

Blume, J., Pané-Farré, P., Smeijers, F. (Hrsg.): Vom Buch auf die Straße – Große Schrift im öffentlichen Raum, Journal der HGB#3, Leipzig: Hochschule für Grafik und Buchkunst, 2014

Schlink, B.: Erinnern und Vergessen – wieviel Freiheit haben wir im Umgang mit der Vergangenheit?, Heidelberg: Kurpfälzischer Verlag, 2014

Eigmüller, M., Voruba, G. (Hrsg.): Grenzsoziologie – Die politische Strukturierung des Raumes, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006


79

Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin [„Potsdamer Abkommen“] (02.08.1945), in: documentArchiv.de [Hrsg.], URL: http://www.documentArchiv.de/in/1945/potsdamer-abkommen.html

Bericht über die Krimkonferenz (3.-11.02.1945), in: documentArchiv.de [Hrsg.], URL: http://www.documentArchiv.de/ in/1945/krimkonferenz_bericht.html

Deutsch-Polnische Gesellschaft, Dokumente der Zeitgeschichte: Görlitzer Vertrag, URL: http://www.dpgbundesverband.de/links_und_dokumente/bv_zeitgeschichte/1494147.html

Warschauer Vertrag – URL: http://www.auswaertiges-amt. de/cae/servlet/contentblob/373216/publicationFile/3832/ Warschauer Vertrag (Text).pdf

Bundeszentrale für politische Bildung – Dossier: Deutsch-Polnische Beziehungen vom 10.02.2009, URL: http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/ deutsch-polnische-beziehungen/39755/deutsch-polnische-geschichte-seit-1918?

Freie Presse, Autorenkürzel (tz): 11.786 Asylbewerber 2014 in Sachsen angekommen, 16.01.2015, URL: http://www. freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/11-786-Asylbewerber-2014-in-Sachsen-angekommen-artikel9087922.php,

50 Jahre Souveränität – Von der beschränkten zur vollen Souveränität Deutschlands, Aus Politik und Zeitgeschichte – APUZ 17/2005, Bundeszentrale für politische Bildung, URL: http://www.bpb.de/apuz/29084/von-der-beschraenkten-zur-vollen-souveraenitaet-deutschlands

Andreas Kunz (Hrsg.), IEG-MAPS: Server für digitale historische Karten, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz, URL: http://www.ieg-maps.uni-mainz.de

Alle URL-Adressen: Stand 18.03.2015


Gummert-Hauser, Nora: Shifting Borders Krefeld, 2015

Die Arbeit ist entstanden w채hrend des Forschungssemester im WS 2014/2015 an der Hochschule Niederrhein und die Entwicklungsphase ist online dokumentiert: www.shiftingborders.eu


3



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.