CURT YOUR LOCALS #252 Dez 2021 / Jan 2022

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das s u p p o rt e r I M P F D I N G S f ü r d i e sta dT 1 2 – 2 0 2 1 / 0 1 -2 0 2 2 # 25 2

IMPF your locals

#252



Willkommen in unserem e-book zur sonderausgabe

CURT YOUR LOCALS

dezember 2021 / Januar 2022 Viel Spaß beim Durchflippen und Lesen!

Natürlich ist das gedruckte Magazin ein ganz anderes Erlebnis. Solltet Ihr also eine Printausgabe wünschen, dann sendet einfach eine Mail an info@curt.de mit dem Betreff „Print ist hübscher als Online“, dazu die Nummer der Ausgabe und dann kümmern wir uns darum. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr dieses E-Book liked oder teilt, hier bei Issuu geht das ja sehr einfach: auf SHARE klicken, Facebook auswählen - los geht‘s. Danke! Habt Spaß - wir haben das auch! Euer curt-Team PS: Für weitere Infos und Storys empfehlen wir www.curt.de/nbg


super rutsch und danke euch allen für alles! danke für den support, den einsatz, das vertrauen, und die richtige wahl. nur vom feinsten, für die feinsten! Alles andere: Makulatur.

Vorschau curt your locals feat. kurti

02/03-2022 #253 FAHRRAD-SPECIAL mit pfiffigen, freshen, steilen Interviews mit Expert*innen und so! GASTRO- & BIER-SPECIAL mit süffigen, frischen Bierideen und neuen Koops! NEW WORK mit vollfrischen Interviews mit Expert*innen und Freund*innen und ganz viel fancy Visionen! Koops? Anfragen dazu bitte per Mail an anzeigen@curt.de!


curt your locals Es ist ziemlich verrückt, dass wir hier das Vorwort aus 12-2020 copy-pasten können, ohne dass es ernsthaft auffällt. Dabei hatten wir exakt vor einem Jahr eine echt miese Situation, ihr erinnert euch. Kontaktbeschränkungen, Lockdown, Kulturstopp. Das Christkind Benigna hatte nix zu tun, dem neuen Christkind Teresa geht es jetzt nicht besser: Den Glühweinvollrausch muss sie sich wohl zuhause holen. Und auch die Roten Engel fliegen ziemlich unterm Radar. Dabei hieß es am 15. November noch trotzig von Stadtseite aus, der Christkindlesmarkt würde stattfinden. Süß, irgendwie. Fast noch süßer als gebrannte Mandeln oder volle Fußballstadien. Aber was nie und nimmer nicht ausfällt, das ist die Dezember/Januar-Ausgabe von curt, dem Freund und Helfer. So viel Anstand, Empathie, Liebe, Leidenschaft, Magie! Schon wieder. Das Wunder von Nürnberg #252, für die besten und schönsten Leser, die es jemals geben wird. Schon wieder! Diese letzte Ausgabe im Jahr, die ja dann auch noch das Ende des einen Jahres und den Anfang des neuen Jahres begleitet, ist schon was ganz Besonderes: Das ganze Heft voller Partys, besinnlicher Events und Weihnachtssausen, die nahtlos in die Silvesterorgien übergehen. So war das mal, ganz früher. Und dieses Jahr wieder? „Riens! Nüscht! Nullinger!“, wie unsere Kulturpreisträger Thamminator – siehe auch das „Engelchen“ auf dem aktuellen curt-Cover – immer so gerne (rein-) steigert. 2020 2021 ist und war ein Rekordscheißjahr für so viele von uns, das will man gerne hinter sich lassen. Nun torkeln wir waidwund in 2021 2022 rein und wissen nicht, ob es überhaupt besser wird. Und dabei dürfen wir gerade nicht mal vernünftig feiern, ob mit Grund oder ohne ... Aber es gab auch sehr Feines in diesem Jahr. Nicht nur super Konzerte und Bier-launige Sommerabende, sondern auch unsere SCHREIBKRISE. Unseren Büro-Umzug. Viele schöne Koops. Wildwuchs. Nachwuchs! Und ab sofort einen neuen festen Player im curt-Team: Matze, global bekannt als Zwei Flaschen Wein. „Podcast, Baby!“, sein Tresenkampfschrei, erklärt, was er macht. Frei nach El Hotzo: „Wenn du früher im Sportunterricht immer als Letzter ins Team gewählt wurdest, dann bist du heute Podcaster.“ Passt zu curt wie der Golfball ins Suspensorium. 2021 2022 hat Potenzial, ein sehr gutes Jahr zu werden. Wir glauben dran! Auch in Krisenzeiten: Macht einfach exakt das, was wir so tun, dann wird alles mehr als super. Innigst, hochachtungsvollst und in maßloser Bescheidenheit, FF + HNY, Eure krass coole curt-Gang

ACHTUNG: Einige der Inhalte dieser Ausgabe könnten irgendwie und unter Corona-Umständen nicht den neuesten Erkenntnissen, Maßnahmen und curt-Standards gerecht werden. Danke an alle Koop-Partner und Mitwirkenden dieser Ausgabe! CURT YOUR LOCALS!

CuRT 20 your21 locals


INHALt #252

curt büro nürnberg

1

VORWORT curt

82 sparkasse: die roten engel

2

Inhalt

70 gastronews

8

Matthias egi egersdörfer

12 curt intern: koops & mehr

90 Konzerte & co: fast weg 96 inklusionsTheater:

28 CTZ / Quartier jakobsmarkt

32 curt adventskalender

98 filmhaus nbg

42 Kurznachrichten

100 kunstkalender

50 rauhnächtefestival

108 kunstreportage

52 serie: zukunftsmuseum

111 Tommys Musiktipps

56 neu serie: Germanisches

112 Interview: [leak]

nationalmuseum

116 strassenkreuzer-CD

59 fotoszene nbg

118 Kurti/ Familien

60 codecamp:n

126 Theo hinten raus

die Nudelpest

Neu: Köhnstr. 38, 90478 Nürnberg Tel.: 0911-433468-60, Fax 0911-9943532 E-Mail: info@curt.de / Web: www.curt.de/nbg

Leitung Reinhard Lamprecht / lampe@curt.de

Kolumnisten / redakteure Andreas Thamm / Redaktionsleitung Matze Gründl / Orga + Gastro Julia Zukarov / Bürosupport Helene Schütz / Fotografie + Social Media Theo Fuchs / Kolumnist – Redaktion Matthias Egersdörfer / Kolumnist – Story Marian Wild / Kolumnist – Kunst & Co Thomas Wurm / Redaktion Claudia Nitsche / Kolumnistin – Kino Frank Braun / Kolumnist Nachhaltigkeit Kathi Mock / Kolumnistin – Poetry Slam & Co Lara Sielmann / Kolumnistin – Lesungen & Co Sandra Wendorf / Leitung curt/KIDS Danke an: Ilse Weiß, Katharina Winter, Andreas Radlmaier, Daniel Holzheid, an unsere Freunde der Agentur Bloom und an glore

64 serie: umweltbank

AnzeigenLEITUNG

68 theater salz&pfeffer

Reinhard Lamprecht E-Mail: anzeigen@curt.de. Tel.: 0172-7423960

72 interview: glore 76 Interview: zeebraham 80 werkstätten:messe

unser ausgabe curt Magazin #253 erscheint Für Februar/März 2022 Erscheinungstermin 01.02.2022 // Redaktionsschluss: 23.01.2022 / Anzeigenschluss: 25.01.2022 +/www.curt.de/nbg / mediadaten anfordern: e-mail an anzeigen@curt.de CoverModels: Hund/Hirn Weber, Andreas Thamm, matze Gründl. foto: Helene schütz

curt Media GmbH Geschäftsführer: Gerald Gömmel + Reinhard Lamprecht (V.i.S.d.P.) Bogenstraße 43, 90459 Nürnberg E-Mail: info@curt.de / www.curt.de CURT YOUR LOCALS erscheint zum Monatsanfang und wird kostenlos in Nürnberg, Fürth und Erlangen verteilt. Auflage diese Ausgabe: 7.500 Ab 2022: 7.500-10.000 Für Infos und Programmhinweise sind wir dankbar, können aber keine Gewähr übernehmen. Nachdruck nur mit Genehmigung.



INHALt #252 8

matthias egersdörfer

28 jakobsmarkt

36 serie: zukunftsmuseum

32 adventskalender

*

Egis Herz schlägt für curt. Und curt schlägert für Egi. Eine Love Story.

Nürnberg und seine Quartiere: curt ist selbst überrascht.

Unser Röntgenforscher Theobald Fuchs und seine Zukunft.

Tolle Präsente für noch tollere Leser*innen. Mitmachen!

50

72 interview: glore

158 werkstätten:Messe

100 Kunstübersicht

Pionier der Fairtrade-Fashion Bernd Hausmann.

Produkte und Dienstleistungen mit sozialem Gemeinwert.

Wir hoffen auf Museums- und Galeriebesuche. Hier das Programm.

rauhnächtefestival

Die letzten Tage im Jahr präsentieren jede Menge Kunst.


SCHAU IN DIE ZUKUNFT Jetzt folgen! deutsches-museum.de/nuernberg



Jennifer HR Managerin +49 151 583 972 40 jennifer.duengfelder@codecamp-n.com www.codecamp-n.com


8 – so schön

Foto: natalie de ligt


9 – egis Kolumne

matthias egi egersdörfer Gesine und Ulrich Über Wurzeln, Felsspitzen und durch tiefen dunklen Schlamm radelte der Ulrich Weigand mit hoher Geschwindigkeit mit seinem Mountainbike durch Wald und Flur auf schmalen Pfaden, dass es die Kiesel und die Erdbrocken nur so zur Seite schleuderte. Eine halbe Armlänge hinter Ulrich trat Gesine Weigand die Pedale auf dem zwei Zoll kleineren, baugleichen Vehikel. Wenn es die Wegführung erlaubte, lösten beide die neongrünen Trinkflaschen aus der Befestigung und saugten drei Schluck vom isotonischen Getränk und fuhren sich hernach blitzschnell mit den neongrünen Schweißbändern am Handgelenk über die verschwitze Stirn. Jetzt griffen wieder beide Hände fest den Lenker. Denn schon ging’s steil einen Abhang hinab, dem zur Linken auch ein silberheller Quell hinabmurmelte, was beide im Zischen ihrer Rastlosigkeit weder sahen noch hörten. Beide trugen enganliegende schwarze Fahrradhosen mit Elchledereinsatz und schwarze Shirts mit Rückentaschen, befüllt mit zwei Maracuja-Nuss-Schnitten, wobei eine aber erst auf halber Strecke vertilgt werden soll – in hastigem Müm-

meln, währenddessen man sich kurz anbrummte und zuzwinkerte. Der zweite Riegel war eine Notreserve. Im Falle eines Hungerasts würde dieser rasch vertilgt werden – während der Fahrt, denn jede unnötige Unterbrechung kostet Zeit und minimiert die Gesamtgeschwindigkeit in erheblichem Maß. Ulrich und Gesine trugen selbstredend Fahrradhelme. Bei Ulrich obenauf befand sich eine Kamera, die sich von dort oben in bestechender Qualität die Wegführung detailgenau und tiefenscharf merkte. Die Aufnahmen des Bildaufnahmegeräts schauten sich Ulrich und Gesine gleich am nächsten Tag an. Projiziert auf der Leinwand im Medienraum der Wohnung ihres Einfamilienhauses mit Tiefgarage. Mit dem Laserpointer leuchtete der Ulrich auf einen Felsbrocken und sagte seiner Gesine, dem Klumpen hätte man nicht rechts ausweichen müssen, ob sie rechts ausgewichen wäre, weil er rechts ausgewichen sei. Sie müsse wissen, dass sie nicht immer rechts ausweichen müsse,


10 – egis Kolumne

wenn er rechts ausweiche. Wenn sie beispielsweise einen Impuls verspüre, links auszuweichen, solle sie gern links ausweichen. Oftmals beschleiche ihn das Gefühl, sie folge ihm in jedem Detail, als wäre seine Streckenführung ein Befehl, dem sie zu folgen habe. Da befände sie sich in einem Irrtum. Das habe er ihr schon einmal mitgeteilt. Das müsse er aber an der Stelle nochmals wiederholen, weil sie diesen Hinweis offensichtlich nicht berücksichtigt habe. Er könne zwar nicht immer hinter sich blicken. Gerade bei schnellen Fahrten bergab erlaube es ihm die Geschwindigkeit nicht, hinter sich zu blicken, um zu erfahren, ob sie ihrem Impuls folge oder ihm nur stur folge, als sei sie angebunden. So gingen die beiden Bildfolge für Bildfolge durch und rekapitulierten Strecke und Streckenführung. Ulrich verschriftlichte hernach noch das Gesagte. Seit frühester Kindheit drängte ihn der Gedanke, Strecken, die er zurückgelegt hatte, detailliert zu erfassen. Oberflächliche Kriterien in jedem Bereich der Lebensführung haben ihn schon immer fast erbost. Sein größter Wunsch ist es, die Landschaft wie eine Partitur vom Anfang bis zum Ende zu begreifen. Er will nicht dieser müde Zuhörer sein, der während der Existenz-Aufführung in seinem Polsterstuhl leicht hinwegdämmert oder abschweift, während sich das Orchester müht, sich an die Taubenabwehr am Balkon oder die Turnschuhe, bei denen sich schon die Sohle löst und die vielleicht baldigst ersetzt werden sollten, oder andere möglichen Abseitigkeiten hinwegdenkt. Er will sein Leben und die Bilder seines Lebens nicht vorbeirauschen lassen wie einen Zug, dem man von rechts nach links hinterhersieht, weil man selbst vor der heruntergelassenen Schranke stehen muss. Er will die Strecke verinnerlichen mit durchgehender Wachheit. Nicht nur beim Forte und den eingängigen Melodien möchte er aus seinem Tran erweckt werden. Die Hinführungen möchte er merken und spüren, den Anstieg zum höheren Moment. Die Weiterführung. Die Ausschweifung. Die

Abfolge der Landschaft, eine Abfolge von Noten. Das Hintereinander der Welt will er im Gesamtbild vor sich liegen haben und die Strecke dirigieren mit allem Wissen um Farbigkeit und Temperaturschwankungen im Vorder- und Hintergrund. Schmecken möchte er das Gebüsch. Wo die Schlehen wachsen. Der Neuntöter die Mäuse an Dornen hängt. Das Gehölz, das der Wiese vorausgeht. Nach dem ersten Blühen wurde das Gras dort gesenst. Vom alten Endress mit dem offenen Bein. Die Kirschbäume stehen in Reihen. Gelbrot hängen sie unter dem Grün. Dahinter das Haus aus grauem Stein. In der Dachrinne wächst hoch das Moos. Am Rand des Dorfes. 87 Einwohner. Seit Juli eine Person mehr. Dem Untheim seine Tochter hat einen Buben zur Welt gebracht. Neun Stunden hat es gedauert. Unter der Anhöhe. Im Schwedenkrieg ist da ein Fuhrwerk hinabgestürzt. Die Pferde haben gescheut. Darüber der weite Himmel. Ein Moment wäre das. Das will er eben nicht, dass man sagt: Man sei in x losgefahren. An einer Wiese mit Obstbäumen vorbei. Auf halber Strecke stehe rechter Hand ein altes Feldkreuz. Kurz darauf der Gasthof. Verhasste Oberflächlichkeit. Da schmerzt es ihn sofort an der Schläfe. Er weiß nicht, wohin er schauen soll, wenn er jemanden so etwas sagen hört. Das sagt er dann unaufgefordert griechische Philosophen auf. Murmelt, soweit bekannt, Geburts- und Sterbedatum. Nach einem kurzen Abriss der Biographie nennt er die Hauptaussagen des Werkes. Senkt seinen Kopf tief auf seine Brust. Mit dicht am Leib gestreckten Armen. Kneten seine Finger die Luft. Als vergeudete Lebenszeit gilt ihm das. Bei so was wird ihm erst unwohl. Dann zeigen sich bei ihm Symptome einer Lebensmittelunverträglichkeit. Als wasche man sich mit einem prämierten Weißwein die Hände, sagt er dann. Den Satz sagt er immer wieder. Erst leise murmelnd. Dann immer lauter. Dann brüllt er den Satz. Lässt man die Welt an sich vorbeirauschen, wie in partieller Bewusstlosigkeit, brüllt er auch oft.


11 – hinterhaus

Ulrich arbeitet an einem Panorama, das bestenfalls jeden Meter beschreibt. Nah geht der Blick ins Detail und dann zieht er wieder die Welt weit auf. Die digitale Technik ermöglicht ihm diesen Traum zu verwirklichen. Immer wieder fuhr er mit Gesine dieselbe Strecke. Immer wieder filmte er die gesamte Strecke mit der Kamera auf seinem Fahrradhelm. Anschließend besprach er die Fahrt mit der Partnerin. Hernach vervollständigte er seine schriftlichen Aufzeichnungen mit den aktuell aufgenommenen Bildern und seinen neu verinnerlichten Einsichten. Denselben Helm mit dem scharf geschalteten Aufnahmegerät pflegt der Ulrich auch oft beim Liebesspiel mit seiner Gesine zu tragen. Kein redender Laut unterbrach die Stille. Nur tiefe Seufzer, schallende Küsse und das laute Klopfen zweier in Entzücken verlorener Herzen belebten die stumme Szene. Jede Ader war zum klopfenden Puls geworden, und das süßeste Gefühl ging in das seligste Unbewusstsein über, das zärtlichste Bewusstsein verlor sich im süßesten Nichtgefühl. Der Termin wurde stets von beiden besprochen und anberaumt. Direkten Termindruck vor und nach der leiblichen Vereinigung vermieden die beiden schon im Voraus. Gleich am nächsten Tag beschauen und besprechen sie dann gemeinsam in gelöster Stimmung bei einem Glas Weißwein diverse Situationen des Beischlafs. Wie sie da seinen Hosenbund so resolut und doch auch zärtlich gegriffen habe und dann fast zaghaft suchend mit Daumen und Zeigefinger den Reißverschluss heruntergezogen habe, dass habe er genossen auf hohem Niveau, sagt der Ulrich der Gesine mit einem genießerischen Lächeln. Er zeigt mit dem Laserpointer auf den kleinen, abgespreizten Finger beim Öffnen der Hose. Sie mochte sein Grunzen. Fröhlich klang das und gleichzeitig so säugetierartig brünstig und durch dieses rüsselnde Schnauben hätte sie gewusst, dass sie in ihrem Tun richtig lag. Und da habe er sie „Sau“ geheißen, in ihr Ohr habe er das geflüstert. Tatsächlich habe

er sie bislang nie als „Sau“ tituliert. Oft schon habe er sie „Täubchen“ genannt, gern auch „kleine Bärenfrau“. Ulrich stoppt die Wiedergabe des Liebesfilms. Ob er ihr gegenüber wirklich noch nie das Wort „Sau“ benutzt habe, möchte er jetzt fast ernst wissen. Das sei das erste Mal gewesen, soweit sie sich erinnern könne. Es läge doch auf der Hand, das Wort sei doch freilich im Stande, die Flammen des Eros noch höher hinaufschlagen zu lassen. Da gab sie ihm recht und bekräftigte seine Meinung und bekannte, dass sie das gern höre. Wobei sie jetzt im Nachhinein die Positionierung des Ausdrucks an der Stelle für ein wenig verfrüht halten würde. Als er „Sau“ gesagt habe, wären sie noch bei der Ouvertüre gewesen. Sie dachte kurz nach. „Sau“ solle er sagen, wenn er mit einer Hand schon zumindest eine nackte Brust gegriffen habe. Sie möchte vielleicht erst „Sau“ genannt werden, wenn dem Gesagten das Lecken einer Brustwarze vorausgegangen wäre. Dann lächeln sich beide an. Dann nippen beide am Wein und lassen die Aufnahme weiterlaufen, unterbrechen immer wieder, um das Geschehene zu analysieren bis zum Höhepunkt und dem seligen Ausklang.

termine von und mit Egi ... sind gerade schwer planbar. Dates und Infos zu „Egersdörfer und Artverwandte“, „Carmen oder die Traurigkeit der letzten Jahre“, „Nachrichten aus dem Hinterhaus“, „Theater Dreamteam“, „Mündlich“ mit Heinrich Filsner ... immer aktualisiert auf www.egers.de


12 – interview lisa nehr

WIR SIND MITGLIED DER

www.allianz-gegen-rechtsextremismus.de

Foto:helene schütz


13 – was curt so alles treibt

curt #252 endspurt 2021 Seit dem ersten Corona-Lockdown gibt es unser Magazin nur noch alle zwei Monate – eine Entscheidung, die wir aktuell beibehalten werden, weil es Sinn macht. Es schont Ressourcen, kostet weniger und ist für alle Beteiligten entspannter. Es schont Ressourcen, kostet weniger und ist für alle Beteiligten entspannter Nummer 2: unser neues, zeitgemäß kleines Büro! Wir nennen es liebevoll „GLORE HOLE“, weil der Fairtrade Fashion-Dealer glore das ganze Haus übernommen hat, in dem vor kurzem noch der VELO Fahrradladen beheimatet war. Von hier aus werden wir die Geschicke der Stadt leiten. Umtriebig sind wir. Wir treffen uns mit den Schönsten und den Hippsten und Wichtigsten und mit den schönsten, wichtigsten Hippsten und tüten Deals ein, die die Stadt verändern: Gut tut gut gut. Nur vom Feinsten, für die Feinsten. Denn darum geht´s: gegenseitige Unterstützung. Unsere neueste Koop haben wir mit dem Germanischen Nationalmuseum. Die redaktionelle Strecke wird betreut von unserem Kunstbeauftragten Marian Wild, der auch dieses Haus überaus gut kennt – er gibt auch hier Führungen. Real, aber auch digital. Bester Mann, unser Marian! Dass und wie wir mit curt durch diese unendliche Corona-Krise kommen, verdanken wir unseren vielen Kooperationspartnern. Durch deren Großzügigkeit können wir die Kultur unterstützen, und auch unsere Freunde aus Gastronomie und Handel.

DANKE für euren support, freunde!

andi Thamm, kurz nach dem Cover-Shooting. Foto: helene schütz


14 – was curt so alles treibt

Koops, wir haben euch lieb:

germanisches L´Osteria nationalmuseum + mam mam burger Raumkompass + ebl naturkost strassenkreuzer bluepingu filmhaus back for good? klimacamp Zukunftsmuseum MfKommunikatioN Neues museum nbg cTZ / quartiere bands become bier mach´s doch besser

Da wir bekanntlich wesentlich pfiffiger sind als der Rest der Welt, haben wir, vor allem aus Faulheit, die besten Koops der Stadt eingetütet. Immer in den ersten beiden Wochen nach curt-Erscheinung nimmt die L´Osteria bei jeder Lieferung unser Magazin mit oder drückt es den hungrigen Abholern in die Hand. Die „beste beste Pizza“ und das beste allerbeste Magazin, das passt einfach bestens. Genau so ergeht es euch auch, wenn ihr einen Burger bei MAM MAM BURGER bestellt oder abholt. Max und seine Truppe delivern und lassen collecten – ebenfalls mit curt in der Tüte. Noch einfacher geht´s bei unserem Kooppartner ebl Naturkost: Hier liegen unsere Hefte prominent im Eingangs/Ausgangsbereich bereit. Ebenso bei delikatESSEN, LIEFERAMT usw: Prost + Read! Aber klar, curt gibt es auch an anderen Spots, die zu curt passen. Dort, wo es schön ist! Übrigens können wir noch mehr stadtkundige Verteiler*innen gebrauchen. Eigenes Auto, gepflegtes Erscheinungsbild und etwas Anstand wären von Vorteil, sind aber nicht zwingend erforderlich. Anfragen bitte per Mail an info@curt.de, Stichwort „Verteilung“. Also melden, mitmachen, Fame und $ abgreifen!


15 – was curt so alles treibt Multimedia · Feuershow · Konzert · DJing · Magie

Mit dem Weltmeister der Mentalmagie Christoph Kuch / Illusionsshow LEO / Videomapping und Großprojektionen von Philipp Geist, der elektropastete (Alexander Trattler, Maximilian Mittermeier und Johannes Brendel), Terracollage, Maotik / Feuershow mit dem Feuertanzwerk / Konzert mit Frieder Nagel & special guest / DJing Roman Flügel, Kid Simius, Phil Fuldner, Philadelphia Gaus, Andreas Hennenberg, Hajdar Berisha, Die Japanische Clubjacke, DJ Kollektiv We All Die Worse

Dank an:

VisdP: Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur der Stadt Nürnberg; Grafik: zur.gestaltung


16 – was curt so alles treibt

glore hole: das neue curt-Büro am Marientunnel Man kann durchaus sagen: Wir sind Umzugsspezialisten. Denn im Laufe der Jahre hatten wir so einige Büros. Zuletzt waren wir in einem Hinterhofhäuschen, direkt hinterm Bahnhof. Davor viele Jahre Untermieter bei unseren Freunden der Agentur Bloom, noch hinterm Maffeiplatz. Davor noch mal in dem Hinterhofhäuschen. Die Station davor: Im 1. Stock der Rakete. Hierher zogen wir aus der Oberen Kieselbergstraße – in unseren dortigen alten Räumen sitzt seitdem die Roastery, Espresso- und Brewbar Machhörndl. Davor kamen wir aus einer Privatwohnung ums Eck rum, in die wir uns mit eingemietet hatten. Und davor? Waren wir im Restaurant Kettensteg, im 2. Stock. Das war unser erstes offizielles Büro, gut 20 Jahre ist das her. Wir starteten zuhause im Wohnzimmer – so macht man das als Start-up. Cool war es überall, Spaß hatten wir in jedem Büro. Aber jetzt & hier, in der Köhnstraße 38, direkt hinter dem Marientunnel, fühlen wir uns jetzt schon unfassbar zuhause. Dabei sind wir aktuell mehr im Home Office als dort vor Ort. Das Büro ist noch zur Hälfte Baustelle. Wir haben uns noch nicht wirklich eingerichtet, die Wände sind erst teilweise gestrichen, wir haben noch keine Küche und improvisieren noch komplett ... aber es wird großartig. Klein und fein, wie ein Zweitwohnsitz. Und unten mit einem Showroom für Kunst. Perfekt. Das Haus ist angemietet von unseren Freunden von glore. glore-Chef Bernd erschließt das Haus, es wurde und wird überall renoviert und aufgehübscht. Sogar von außen – das Baugerüst hatte wochenlang den adretten urbanen Blick auf die Bahngleise verstellt. Wie es der Zufall so will, sind die beiden Cheffes, der von glore und der von curt, im selben Alter. Sie teilen die Freude an Altmännerhumor, finden sich gegenseitig witzig und haben junge Menschen in ihren Teams, die das ertragen müssen. So ist das. Auch das junge Fashion-Start-up LAVYR sitzt hier. Bernd wird in dieser Ausgabe interviewt, an LAVYR bleiben wir dran. Bald kann man uns besuchen – und im Frühjahr mit uns allen auf der Dachterrasse abhängen. Wir lieben es jetzt schon, unser glore hole!


17 – was curt so alles treibt Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur

DIE BLAUE NACHT ®

Lange Nacht der Kunst und Kultur

Sa. 7. Mai 2022

Lisa Wölfel – weiter dabei Die Corona-Welle torpediert auch Lisas Workflow. Viel weiter wollte sie schon sein mit ihren großformatigen Portraits. Sie wollte in unser altes Büro einladen, ihre Gäste still sitzen lassen und sie in Ruhe malen. Wir wollten das begleiten und darüber in unseren Kanälen berichten. Eine Artist Residency in unseren Räumen, wenn man so will. Lisa zieht mit uns um, ihre Kunst bleiben uns erhalten. Wie schön! Lisa arbeitet mit dem Burgwinzer Patrik Fritz an einem Projekt, das wir begleiten und unterstützen. Patrik betreibt den einzigen Weinberg innerhalb der Nürnberger Burgmauern, direkt unterhalb der Burg. 2020 war der erste abgefüllte Weinjahrgang fertig, Lisa hat die Etikettengestaltung dieses ersten Jahrgangs übernommen, und so entsteht ein Kunstprojekt, das Bildende Kunst und Kulinarik zusammenbringt. Jede Flasche bekommt ein eigenes Etikett, dazu porträtiert Lisa großformatig Nürnberger Persönlichkeiten – und das geschieht im curt-Büro. Ihr Arbeiten kann man sicher bald in hauseigenen Showroom sehen. lisa wöLfel hat 2009 – 2019 an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg freie Malerei studiert. 2015 wurde sie zur Meisterschülerin ernannt. 2017 zog sie nach Leipzig. www.lisa-woelfel.de

ab 19 Uhr | Nürnberger Altstadt (Preview: Fr. 6. Mai 2022 ab 20 Uhr)

KUNSTWETTBEWERBen! rb

jetzt bewe

hantasie

Thema: P

www.blauenacht.nuernberg.de


18 – was curt so alles treibt

macht´s halt besser! curt lädt euch alle ein zum mitgestalten Liebe curt-Leserinnen und curt-Leser, liebe Fans, „Für eure scheiß Stimmung seid ihr doch selber verantwortlich!“, zeterte einst Uli Honeß. Aber wie ist die Stimmung überhaupt? Eure Stimmung, da draußen, in den Lesestuben und Büros, auf den WG-Klos und in den Partykellern? curt ist da und curt ist Print. curt liegt bei euch rum, zerlesen und angegrabbelt von euren Fettfingerchen. Ihr habt euch das alles reingefahren, die Veranstaltungshinweise und die Kolumnen, das schlaue Gschmarri vom Fuchs und das Schöne vom Egersdörfer, die schmierige Selbstbeweihräucherung der Redaktion und ganz viel Gutes. Endlich wieder, mal wieder. Und ihr denkt euch vielleicht: Krass viele Tippfehler. Dummer Artikel. Schon wieder falsch gegendert. Voll politisch korrekt. Voll politisch unkorrekt. Schlechtes Bildmaterial. Den Typ kenn ich und mag ich ned. Wen interessiert´s. Ich wohne gar nicht in der Region. Dann beschwert euch halt! Oder anders: Macht´s halt besser, wenn ihr so schlau seid und Lust habt, curt zu verbessern. Beschwert euch bei uns, wenn wir euch wütend gemacht haben! Sagt, wenn wir euch nicht glücklich gemacht haben! Wir wollen eure Beschwerde-Mails, eure Leserbriefe, eure Verbesserungsvorschläge, eure Das-fehlt-mir-Listen. Und gerne auch ein paar Liebesbriefe, weil, sonst hält man das alles doch nicht aus.

Holt die Pantoffeln raus und auch den Gartenzaun-Nachbarn in euch! Setzt mal was Gepfeffertes auf, lasst uns mal teilhaben an euren echten Gefühlen! Tretet mit uns in Kontakt und vielleicht kicken wir zurück. 2022. Jeden Freitag wollen wir die beste Beschwerde auf Insta veröffentlichen. Die beste Beschwerde des Monats schafft´s bis ins Heft!. Und darüber können sich dann die nächsten aufregen. Ist das geil oder was? Wir finden schon. Und ganz im Ernst noch: Wir sind wirklich froh über jeden Hinweis, was wir besser machen können, was wir konsequent übersehen, was für uns vielleicht genau das richtige Thema wäre. Helft mit, curt noch geiler zu machen. Wenn das überhaupt möglich ist. Beschwerde-Mails einfach daheim ausdrucken, zusammenknüllen und in den Papiermüll stopfen ... oder aber an info@curt.de senden. Gestaltet curt mit! Eure curt-Gäng, voll empathisch


19 – was curt so alles treibt


20 – was curt so alles treibt

curt

ein covid19pandemischer erguss

www.curt.de/nbg

das perfekte xmas-geschenk, empfohlen von curtkulturpreisträgern und mäusi joppke Kulturpreisträger 2021, Andreas Thamm: „Es gibt viele Bücher auf der Welt, das ist gar keine Frage. Ich kenne einige, denn ich bin sehr belesen! Etliche schrieb ich sogar selbst. Die sind sensationell. Gar nicht so wenige Bücher sind aber auch ein bisschen verzichtbar. Das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurden. Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Da wär es doch schade um Ihr Geld! Wie wollen wir in dieser Vorweihnachtszeit, wenn jeder und jede sich darauf besinnt, im kommenden Jahr ganz bestimmt wieder mal was lesen zu wollen, sicher gehen, ganz sicher, dass man nicht in diese Falle tappt? Die Frage ist leicht zu beantworten. Verlassen Sie sich auf Expertinnen und Experten, die nur Ihr Bestes und das Beste für Ihre Liebsten im Sinn haben. Die Blattmacher*innen des Stadtmagazins curt haben 100 Jahre Expertise in Sachen Kultur und geschriebenes Wort. Diesen Koryphäen ist es gelungen, die vorzüglichsten Schreiber*innen der Metropolregion aufzustöbern und zu motivieren, sich zu fallustieren. Und von diesen vorzüglichsten wählte man noch einmal nur die allervorzüglichsten aus, die es in dieses Buch schafften, das sich Schreibkrise


21 – was curt so alles treibt nennt. Ein Covid19-pandemischer Erguss. Eine Anthologie zum drin Schmökern, eine Krise in Worte gebannt. Damit gehen Sie auf Nummer sicher. Sie gehen sogar auf Nummer supersicher, denn selbst wenn Ihnen und Ihren Liebsten die Literatur dieser 39 Schreibenden und die Bilder der 10 Fotografierenden von Schreibkrise nicht gefallen sollte, weil Sie ganz dumm sind, haben Sie dennoch ein gutes Werk getan: Alle Einnahmen kommen nur den Künstlerinnen und Künstlern und gar nicht den fleißigen Stadtmagazinmachenden vom curt zu Gute. So soll das sein in einer Notlage. So lobe ich das und hebe mein Schampusglas und meinen Daumen für die curt Schreibkrise. Frohe Weihnachten!“

ze Die gany: Stor .DE GUTESGELD

Kulturpreisträger 2008, Matthias Egersdörfer „Geschichten und Gedichte von vielen Autor:innen in dem Buch zeigen unsere derzeitige Situation sehr facettenreich und dann geht es auch noch darüber hinaus. Das kann hilfreich sein und ist ein gutes Medikament, wenn jemand glaubt, er sei der ärmste Mensch auf der ganzen Welt. Wer keinen Bock auf Lesen hat, kann sich auch die sehr schönen Bilder ansehen.“

EINER VON 38 MIO., DIE AUS IDEEN ENERGIE MACHEN.

nixpreisträger Mäusi Joppke: „Früher wusste ich nie, was ich meinen intelligenten Freunden schenken soll. All meine Empathie, Fürsorge und Großzügigkeit packe ich nun in diese Geste der Liebe & Freundschaft: Ich verschenke zu Weihnachten natürlich die SCHREIBKRISE. Und dazu gerne ein paar gute Kisten Landbier. “

© Opmeer Reports

vielpreisträger Theobald o.j. fuchs „Wer sich an den ersten Lockdown erinnern kann, war nicht dabei. Covid-19, die erste Staffel: nochmal zum Nachlesen in der SCHREIBKRISE.“

GEMEINSAM FÜR GUTES GELD. NACHHALTIGE GELDANLAGE SEIT 1975.


22 – was curt so alles treibt

CURT SCHREIBKRISE: Texte und Bilder von 39 regionalen Schreiber*innen und 10 Fotograf*innen in einer Anthologie, die das Jahr 2020, den Lockdown und den Output dieser Zeit auf einzigartige Weise festhält. Der Erlös kommt den beteiligten Künstler*innen zugute. Verkaufspreis: Euro 11, 90. Erwerben kann man die CURT SCHREIBKRISE hier: Buchhandlung Jakob / Gostenhofer Buchhandlung / Buchladen am Kopernikusplatz / Balkon am Handwerkerhof / Bücher Edelmann / Kaffe Hörna ... und im Onlineshop des KunstKulturQuartiers und natürlich bei den Schreibkrise-Lesungen Folgende Lesetermine werden gefixt und veröffentlicht, sobald man wieder planungssicher planen kann: Balkon am Handwerkerhof / afterwork Bar / der-geier.com / Museum für Kommunikation / HERRENGARAGE Termine: tba / Line-up: tba

Die Schreibkrise Wo ihr das Buch überall kaufen könnt und alle Infos über die anstehenden Lesungen findet ihr hier: www.curt.de/nbg

Thamm, lampe, curt-hirn weber. Foto: ludwig olah

curt @ 12min.me Erstmalig sind wir dabei im Talk-Format 12MIN.ME. Jedoch nicht vor großem Publikum in den Design Offices, sondern remote. Thamminator und Lampe sitzen also in der afterwork Bar gemütlich am Sofa und plaudern in die Kamera. Es wird live gestreamt, evtl. auch aufgezeichnet. curt plaudert aus der klein, großen curt-Welt und erklärt, warum curt einfach so sehr viel cooler ist als alle anderen Magazine im Universum und ob ein eigener Helikopter in der heutigen Zeit noch angebracht ist, um curt zu verteilen.

12min.me – ignite talks & networking #40 am Dienstag, 7. Dezember, 19 Uhr. # 3 Speaker - 3 spannende Themen # je 12 Minuten Vortragszeit/Q&A/Networking www.12min.me / www. afterwork-nuernberg.de


LOST? Nicht bei uns. #besserstudieren

www.oth-aw.de/besserstudieren


24 – was curt so alles treibt

nobutthefrog

BRLABL

nobutthefrog

edle brüder

la boum


25 – was curt so alles treibt

BANDs

BECOME

EINE AKTION VON CURT ZUR REHYDRIERUNG VON MUSIKER*INNEN UND ZUM LIEBHABEN DER BRAUEREIEN. PRÖSTERCHEN! Wir können uns das einfach nicht mehr länger mit anschauen. Ganz offensichtlich benötigen die Lokalheld*innen einer hart gebeutelten Branche unsere Unterstützung! Bis sich die Tore zu den Konzerthäusern wieder öffnen, schließen sich Bands in ihren Proberäumen und Studios ein und schrauben für uns an neuen Songs. Eine kreative Schaffenspause mit viel Zeit, viel Inspiration und vor allem: sehr viel Durst. Genauer gesagt ein

BIER

kolossaler Bierdurst, der dringend gestillt werden muss. Und da kommt curt ins Spiel. Wir haben drei Brauereien gebeten, der Musikszene in dieser Notlage unter die Arme zu greifen. Auf den goldenen Sackkarren des Lieferamts gespannt, spendieren PYRASER, SCHANZENBRÄU und STERNLA 15x 5 Kisten Bier für insgesamt 15 Bands! Vielen Dank für eure Großzügigkeit und Mitwirkung an dieser Aktion. Die Ausschüttung an zahlreiche, lokale Bands ist in vollem Gange und trägt bittersüße Hopfenfrüchte. Mit Stolz geschwelltem Bierbauch betrachten wir das aktuelle Schaffen der bisherigen Teilnehmer*innen der Aktion.


26 – was curt so alles treibt

SKULL SIZED KINGDOMS Jetzt machen die ja schon aufwendig produzierten, experimentellen Elektropop. Dann drehen die zu jedem ihrer Songs noch sagenhafte Musikvideos (aktuelle Single „SON“ entspringt einer wahnwitzigen Videospiel-Perspektive). Und dann geben wir denen auch noch Freibier, das ja bekanntlich die Kreativität anregt. Und dann! Dann hauen die uns zum Dank dafür einen Track hin, der aus Bier-Sound-Samples besteht! Klingt genauso verrückt wie es klingt. Wir freuen uns auf das Debütalbum im kommenden Jahr und sagen Chapeau und Cheers!

NOBUTTHEFROG Das Indiepop-Duo hat die Aufnahmen für sein lang ersehntes Debütalbum vor kurzem abgeschlossen. Das Pressen, Mixing und Mastern wäre unter normalen Umständen wohl aus Konzerteinnahmen finanziert worden, doch damit im Juli 2022 die Scheibe in den Regalen stehen kann, ruft die Band zum kollektiven Spendensammeln auf. Wir wollen das natürlich unterstützen und rufen lauthals mit! Wer sich also für das neue Jahr den Vorsatz genommen hat, eine lokale Band zu supporten, hat nun über deren Crowdfunding die Chance!

EDLE BRÜDER Wir liefern das Bier ins Studio. Und abgesehen von Glühwein und einem Kamin liefern die Edlen Brüder alles Weitere, was für eine gemütliche Überwinterung nötig ist. Erst wärmen wir uns an GIUSEPPE AMOREs neuer Single „EISKRISTALL“ die Hände auf und werden dann Zeuge, wie „Last Christmas“ vom neuesten Werk aus dem Hause

Edle Brüder Records vom Thron der Weihnachtshits gestoßen wird. Mit „EDLE WEIHNACHTEN“ bleibt keine Weihnachtsgans trocken.

BRLABL Kurze Festivalstimmung entbrannte, als diese Schergen ihre Flaschenöffner schon bei Abholung der Biere zückten. Weniger festliche Stimmung herrschte wenige Wochen zuvor beim Anblick des Proberaums der Band, der samt Instrumente der Flutkatastrophe zum Opfer fiel. Wir durften das Baustellen-Bier für die Renovierung der neuen Räumlichkeiten stellen und BRLABL machte aus Treibgut lieber Leergut. Der einzige Schmerz sitzt jetzt nur noch tief im Nacken der Hörer*innen des im September erschienenen Albums „WOUNDERLAND“, denn die Scheibe ist ein richtiges Brett geworden!

LA BOUM Wir lassen die Sache mit den überschwemmten Proberäumen nicht zur Tradition werden, versprochen! Aber auch die traditionsreichen LA BOUM hat es erwischt. Jetzt ist glücklicherweise wieder alles in trockenen Tüchern und lediglich die durstigen Kehlen durften mit unserem flüssigen Gold benetzt werden. In neuer Formation fiebert die Band dem Startschuss für Festivals und Konzerte entgegen, um dem tanzwütigen Volk wieder feinen Ska & Folk unter die Sohlen zu legen. Wir sind dabei, wir haben Bock.


27 – was curt so alles treibt

LASS WENG FLOWN Trotz der widrigen Umstände hat LASS WENG FLOWN in diesem Jahr auf über 20 Events die Boxen aufgestellt. Alle Facetten des HipHop finden hier ihren Platz und vor allem ihre verdiente Aufmerksamkeit. Wer der regionalen Szene so viel Hingabe schenkt, hat sich Applaus und Bier verdient. Daher lassen wir es weng fließen in Richtung der Macher*innen hinter diesem großartigen Kollektiv. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Nummern, die mit Sicherheit vor Diversität in Sachen Genres, Stilen und Kunstformen nur so strotzen werden.

Theater schenken

aufruf: Bands, bewerbt euch! Die Bands bewerben sich, wir suchen sie aus, oder sie haben einfach Glück. Alles ist möglich im curt-Universum! Bandfotos mit Bier gibt´s auf Instagram @curt_magazin_nfe

Noch gibt es Bier! Ihr durstigen Bands, schreibt also eine Mail an info@curt.de, Stichwort BANDS BECOME BIER und erklärt kurz, warum Bier-Support so dringend nötig ist. Wir kümmern uns darum, wir sind die Guten. curt, dein Nahversorger.

DANKE AN Pyraser, Schanzenbräu und Sternla! im neuen Jahr gibt es noch viel mehr!

DIE SCHNUPPERABOS 2021/22 Jetzt sichern und ab Februar genießen!


28 – curt und die nbger quartiere

foto: Restaurant Steichele

fotos © CTZ / Kristof Göttling


29 – augen auf in der hood!

nürnbeRG neu entdecken quartiervorstellung #3: der Jakobsmarkt Dass curt sich in Nürnberg ein wenig auskennt, wisst ihr ja. Wie schön für uns, dass wir hier in dieser Koop mit der Congress- & Tourismuszentrale Nürnberg, in der wir euch in den nächsten Ausgaben die Schönheit einiger Altstadtquartiere präsentieren, noch einiges lernen können. Bisher waren es der Weinmarkt und der Augustinerhof, nun ist der Jakobsmarkt dran. Es folgen: Handwerkerhof, Burgviertel und Lorenzer Platz. Zu allen Quartieren gibt es viel zu berichten. Und wir fordern euch auf: Entdeckt Neues im Alten! Besucht die Quartiere und lasst euch überraschen, welche Perlen es dort gibt und wie wunderschön wir es hier haben, in unserer grandiosen Stadt! Für uns curt-Reck*innen gehört es dazu, aufmerksam durch die Stadt zu ziehen, neue Spots zu sichten, genau hinzusehen, den Wandel zu beobachten. Mit der Kampagne der CTZ, die im Rahmen der Nürnberger City Werkstatt erarbeitet wurde, können wir alle die Nürnberger Altstadt noch besser erleben und entdecken. Die hippen Content Creator Kristof und Lena, Geschwister aus Nürnberg, porträtieren die ausgesuchten Quartiere und bündeln ihre Fotos, Texte, Porträts, Stories in einem digitalen Quartiersguide. Dazu muss man lediglich vor Ort den QR-Code im Quartier scannen, sich Sound ins Ohr stöpseln oder Kopfhörer aufsetzen und den Geschichten lauschen, die uns durchs Quartier begleiten. Einfacher gehen Stadterkundung und Flanieren wirklich nicht. Probiert es aus!

Der Jakobsmarkt der Nürnberger Altstadt, also das Gassengewirr südlich der Jakobskirche, ist von einem friedlichen Nebeneinander der Gegensätze geprägt: Hier Rotlicht, da gediegen-bürgerliche Wirtsstuben. Auch das, der Kontrast, gehört zum geliebten und eigenständigen Charakter dieser Stadt. Wenn wir in von Fleischeslust sprechen, denken wir natürlich an fränkisches Essen, an saftige Gänse und würzige Bratwürste. Letztere, also die Würste, verköstigt man hervorragend am Jakobsmarkt in einem Gebäude, das selbst eine Sehenswürdigkeit ist. Die Geschichte der Bratwurstküche Zum Gulden Stern in der Zirkelschmiedgasse geht bis ins Jahr 1419 zurück. Es handelt sich damit um nichts anderes als die älteste Bratwurstküche der Welt, sprich: in keinem anderen Gebäude wird so lange schon professionell Bratwurst zubereitet! Dieser Titel musste gegen Regensburg juristisch verteidigt werden. Dass die Küche Nürnberg erhalten blieb, ist aber eigentlich mehr dem Zufall als dem historischen Bewusstsein zu verdanken. Als der langjährige Betreiber Martin Hilleprandt († 2020) das Gebäude 1980 entdeckte, sollte es eigentlich abgerissen werden. Er begann, sich für die Geschichte des Hauses zu erwärmen, entdeckte die alten Bratwurst-Belege, erwarb das Haus und ließ es in Zusammenarbeit mit den Altstadtfreunden restaurieren. Es ist diesem unternehmerischen Engagement zu verdanken, dass wir heute in diesem sehr traditionellen Ambiente genießen können, umgeben von Ziegelsteinmauern, Messingtöpfen und dunklem Holz. Hilleprandt hatte für die Einrichtung tatsächlich Gegenstände bei


30 – curt und die nbger quartiere

fotos © CTZ / Kristof Göttling. Textsupport: Lena Göttling


31 – Merkle mach stereo auf Versteigerungen in ganz Deutschland eingesammelt. Im Zum Gulden Stern gibt es Original Nürnberger Röstla, roh auf den Rost, über brennendem Buchenholz gebraten. So, und nicht anders. Fancy Variationen sucht man auf der kleinen Karte vergeblich – die Bratwurstküche ist ihrem Ding treu geblieben, seit 1419. Nicht ganz so weit zurück geht die Geschichte des knapp 100 Meter entfernten Hotel und Weinrestaurant Steichele. Aber immerhin: Seit 1897 kehren Nürnberger*innen und Gäste hier ein, um fränkisch zu speisen und hochwertige Weine zu trinken. Und auch curt war hier schon - einmal, um mit Moonbootica exzessiv Weihnachtsgänse zu vertilgen, als gäbe es kein Morgen. Im Steichele wird regional und saisonal gekocht, das Fleisch stammt von Nürnberger Metzgern, das Gemüse aus dem Umland. Das ganze Konzept brachte dem Familienbetrieb einen begehrten Eintrag im Slow-Food-Genussführer ein. Jedoch pilgern die Leute nicht bloß wegen der Speisen ins Steichele. Unter dem Gebäude, im alten Luftschutzkeller, lagern zahllose hochwertige Weine. Und: Die Steicheles haben seit 1990 auch ihren eigenen Weinberg in der Pfalz. Für die richtige Weinbegleitung ist also immer gesorgt.

DER JAKOBSMARKT

UND DU. quartiere-nuernberg.de

Aufruf an quartierserkunder*innen Sendet uns Tipps, Ideen, Geschichten, Bilder zum Quartier – per Mail an info@curt.de, Stichwort „JAKOBSMARKT“. Unter den Einsender*innen vergeben wir Gutscheine von delikatESSEN aus dem Quartier Weinmarkt. JETZT ENTDECKEN:

QUARTIER JAKOBSMARKT

QUartier #3: jakobsmarkt Präsentiert von CTZ, Lea + Kristof, supportet von curt + auf www.curt.de/nbg Web: www.nuernberg.travel/stadtquartiere Web-App: quartiere-nuernberg.de

HIER SCANNEN

QUARTIER AUGUSTINERHOF

QUARTIER WEINMARKT COMING SOON:

QUARTIER HANDWERKERHOF QUARTIER BURGVIERTEL

QUARTIER LORENZER PLATZ


32 – x-mas voll gut

zum fest der liebe vergibt curt super sachen. nur vom feinsten, für die feinsten!

FOTO: helene schütz


33 – viel liebe

Support Your Locals – Curt Your Locals! Die Zeiten sind hart, für uns alle. Umso besser und schöner, dass man sich gegenseitig unterstützt – darum präsentieren wir hier ein paar sehr schöne Produkte einiger unserer Freunde. Danke an die edlen Spender*innen! Liebe Leser*innen, das ist hier alles für euch. Aber natürlich könnt ihr hier nicht alle beglückt werden und daher dürft und sollt ihr auch direkt in die Läden und auch bald wieder in die Gastronomie und Clubs gehen und dort euer Geld ausgeben. Curt Your Locals! TEILNEHMEN Ihr findet diese Aktion hier auch auf www.curt.de/nbg und täglich auf Instagram unter curt_magazin_nfe sowie auf Facebook unter curt.nuernberg. Entsprechend könnt ihr auch über alle Kanäle teilnehmen. Oder sendet einfach eine E-Mail an gewinnen@curt. de ... und schon seid ihr im Spiel. Als Betreff/Stichwort einfach den Namen des Spenders mit angeben. Danke an alle fürs Spenden und fürs Mitmachen!

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heartbike Fahrradpflege-Set CARE KIT PRO + BICYCLE ESSENTIALS

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34 – x-mas voll gut

nur vom feinsten, für die feinsten – FÜR EUCH! pyraser bier

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retterspitz duft „juniper“

Duftkerze JUNIPER + Raumduft JUNIPER Kopfnote: Wacholder & Basilikum Herznote: Jasmin & Freesie Basisnote: Baumharz & Moschus www.retterspitz.de zeebraham

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1 paar der nagelneuen sneaker aus nbg. Fair, gut, upcycling, megabequem. Wert: 139,www.zeebraham.com siehe auch Interview S. 76


35 – viel liebe

50.000 Euütrzoige

für gemeinn Projekte n in der Regio

Rote Engel

Spendenaktion

Gemeinsam Gutes tun

Alle Infos auf s-magazin.de/roteengel

 Sparkasse Nürnberg


36 – x-mas voll gut

nur vom feinsten, für die feinsten – FÜR EUCH! fachmarie

Käferalarm!

Kissenüberzug 40x40 bester Jaquardstoff hochwertiges Öko-Baumwollkissen mit 800g Federfüllung (27,-) Schlüsselanhänger (12,50) Käfer-tatoos + flyermeyer Goldtäschchen (12,50) leinwanddruck www.fachmarie.de lass dir dein eigenes Motiv auf Leinwand drucken vom regionalen (online-) drucker unseres Vertrauens. Wert: 75,www.flyermeyer.de

Kerns Paare

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Schuhe / Tanzschuhe

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Gutschein für Tanzschuhe vom TanzschuhSalon in Nürnberg Auf AEG oder: Frauenstiefel von Kerns Paare aus Leder und Ledergefüttert 100%, Made in Italy Wert: 100,www.kernspaare.de

ewald arenz, Der groSSe Sommer Ken Follett, NEVER Insta: @thalia_nuernberg


37 – viel liebe

whisky messe 18.02. (pre-opening) – 20.02.2022

whiskymesse pre-opening Tickets

2 exklusive tickets fürs pre-opening und alle Tage. wert: 72,www.whisky-messe.de

Geschenktipp: Nähe und Geborgenheit. Welt, bleib wach.

Jetzt Lesefreude und Spielspaß verschenken.

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COLLECTION Füllhalter Special red

Wert: 79,50 www.kaweco-pen.com

gewürze der welt

Geschenkset „Simple“ klein & fein

Ein Highlight der levantinischen Küche: Rosenharissa von Belazu, Zaatar, Sumach, Kreuzkümmel, Tahina, Bio Kardamom gemahlen www.gewuerze-der-welt.net

Thalia-Buchhaus Campe Karolinenstraße 53 90402 Nürnberg Tel. 0911 99208-0


38 – x-mas voll gut

nur vom feinsten, für die feinsten – FÜR EUCH! 2 fussballbücher-sets

gerd lamatsch:

curt

„Keller-Schiri – der Weg zum Videobeweis“ „Rasen-Schiri – Schiedsrichter aus Leidenschaft“

curt magazin + Kolumnisten

e-werk lieferamt spendet goldeimer

konzertgutschein

1 Jahresration klopapier: 72 Rollen, mit denen man gutes tut! www.goldeimer.de www.lieferamt.de

für ein konzert nach wahl (nach corona) für 2 Personen. und 2 masken oben drauf. www.e-werk.de

nachhaltiges klopapier

eine curt-anthologie zum 1. covid19-lockdown

ein covid19pandemischer erguss: 39 autoren 10 fotografen

curt Jahresabo + theobald o.j. Fuchs Buch „der 2. Krautwickel“ + Andreas Thamms „unter schluchten“ + egers buch „vorstadtprinz“ + curt-Buch „schreibkrise“ der aktuelle literarische output unserer Kolumnisten + die krisen-anthologie von und mit curt Wert: unermesslich


39 – viel liebe

VAG_Rad – unsere Räder machen keinen Winterschlaf

*

ad VAG_LastenR n lte an ausgewäh Stationen!

1.500 VAG_Räder stehen an 40 Stationen und in der großen Flexzone zur Ausleihe bereit. NEU: 12 VAG_LastenRäder ergänzen an 10 Stationen in Nürnberg die Fahrradflotte. Alle Informationen unter vagrad.de TARIF BASIS

APP NürnbergMOBIL AB 200 MIN.

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Vorteile durch monatliche Freiminuten! Danach gilt der Basistarif.

*2 € Startgebühr Ab 400 Min. 20 € / 24 h

vagrad.de 0911 283-2453


40 – x-mas voll gut

CuRT 20 your 2 2 locals

Der curt Adventskalender: nur vom feinsten, für die allerfeinsten! Was für ein Glück: längst vorbei sind die Zeiten, in denen wir mit unseren wurstigen Verlagsfingern umständlich 24 Socken mit Gimmicks, Gadgets, Schmuck und Leckereien befüllt haben! Ja, der Advent hat damit offiziell seinen Schrecken verloren. Wir präsentieren Euch also täglich auf Facebook und Instagram neue Gaben, die wir von unseren Freunden und Koop-Partnern eingesammelt haben. Bis zum 24.12. natürlich, danach gibt´s nur noch Liebe. Was genau sich hinter welchem digitalen Türchen befindet, erfahrt ihr dann tagesaktuell und spontan – also immer schön dran bleiben! Danke an die edlen Spender und danke an euch fürs Mitmachen! Von den Feinsten, für die Feinsten! Die glücklichen Beschenkten werden rechtzeitig benachrichtigt, Gewinn- und Abholmodus findet man auf www.curt.de/nbg Unseren digitalen curt Adventskalender findet Ihr exklusiv auf Instagram www.instagram.com/curt_magazin_nfe und auf Facebook www.facebook.com/curt.nuernberg und natürlich auf www.curt.de/nbg


41 – viel liebe

ART DIRECTOR:IN CONTENT CREATOR Online/Offline

KUNDENBERATER:IN ACCOUNT MANAGER Online/Offline

Jetzt bewerben! Kontakt: Silvia von Fersen, vonfersen@bloomproject.de bloomproject.de


42 – KURZNACHRICHTEN

juwelier sandkühler. opening: 9. dezember

bratwurstmuseum

Himalaya Kalender 2022

kultur vor dem fenster. Philipp Gerisch. foto: MillerFilme

kultur vor dem fenster. B. ostermeier, K. Lachmann


43 – ganz bunt

Neu, anders, schön & wichtig VAG Lastenrad Zeitgeist erkannt und reagiert: Die VAG hat ihre Fahrradflotte erweitert – um Lastenräder. An zehn Stationen stehen die Bikes zur Verfügung: Gostenhof, Aufseßplatz, Platz der Opfer des Faschismus, Augustinerstraße, St. Johannis, Friedrich-Ebert-Platz, Wöhrder Wiese, Nordostbahnhof, Schoppershof, Rathenauplatz. Anders als die herkömmlichen VAG-Räder müssen diese Bikes an die „Heimatstation“ zurückgebracht werden. Der Tarif von 5 Cent pro Minute bleibt gleich, hinzu kommt aber eine Startgebühr von 2 Euro pro Ausleihe. Ach ja: 600 Minuten pro Monat für AboKunden sind frei. Am einfachsten geht das Ausleihen über die NürnbergMOBIL App. Weitere Informationen zum VAG_Lastenrad: www.vagrad.de

Himalaya Kalender 2022 Die Himalaya Friends, ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Zirndorf, unterstützen seit 2008 ausgewählte Hilfsprojekte in Nepal. Auf verschiedenen Wegen sammeln die Friends Spenden, um z.B. ein Kinderhaus zu finanzieren oder Kindern aus ärmeren Schichten das Schulgeld und die Schulspeisung bezahlen zu können. 760 Familien wurden in 2021 mit

Lebensmittelpaketen versorgt und für die Kliniken in Far West Nepal wurde Sauerstoff für 1000 Zylinder finanziert. Ein wichtiges Mittel, um an Spenden zu kommen, ist der jährlich aufgelegte Himalaya-Kalender. Wer diesen erwirbt, tut nicht nur etwas Gutes, sondern holt sich auch die Schönheit dieses fernen Landes nach Hause.Der Kalender erscheint im DinA3-Querformat und kann gegen eine Spende in Höhe von 10 Euro über die Homepage der Himalaya Friends geordert werden. www.himalaya-friends.de

jetzt unter dem Motto „Phantasie“ für den 6. Mai (Preview Kunstwettbewerb) und 7. Mai 2022 an einer neuen Ausgabe getüftelt. Das Blaue-Nacht-Publikum kürt auch im kommenden Jahr wieder unter den ausgewählten Kunstwettbewerbsprojekten den mit 5.000 Euro dotierten Publikumspreis der N-ERGIE. Konzepte können bis 12. Dezember an blaue.nacht@stadt.nuernberg.de gesendet werden. Alle Infos dazu (Deadline: 12. Dezember) auf www.blauenacht.nuernberg.de

Ausschreibung zum Blaue-NachtKunstwettbewerb

Was Klamotten angeht, ist das ja ein alter Hut, einen alten Hut zu kaufen, also Second Hand. Macht immer total Sinn, weil: weniger Verschwendung und Wegwerfgesellschaft, weniger Geldbeutelbelastung, mehr Style. Seltener sind die Läden, die sich ausschließlich auf Schmuck aus zweiter Hand konzentrieren, so wie das – schon seit Jahrzehnten – der Juwelier Sandkühler macht. Und zwar wie der Experte, der er nun mal ist. Inhaber Jan-Philipp Sandkühler führt den Laden in zweiter Generation, bereits sein Vater rettete Schmuckstücke mit Hilfe eines Goldschmieds und einer Polisseuse vor dem Schmelzofen. Der Sohnemann hat aus dem nachhaltigen Schmuckverkaufen ein erfolgreiches

DIE BLAUE NACHT ist Deutschlands größte und vielfältigste Lange Nacht der Kunst und Kultur. Seit 2005 bietet sie Kunstschaffenden die Möglichkeit, über einen alljährlich ausgeschriebenen Wettbewerb Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst, Lichtkunst, Audio-Installationen, Bewegung/ Performance, interaktive/partizipative Aktionen, Neue Medien etc. für zwei Nächte in den beteiligten Einrichtungen, in Innenhöfen und auf Plätzen der Nürnberger Innenstadt vorzustellen. Nach einer zweijährigen Corona-Pause wird

neu: Juwelier Sandkühler


44 – KURZNACHRICHTEN Geschäftsmodell mit mittlerweile fünf Standorten in ganz Süddeutschland gemacht. Der fünfte ist der in Nürnberg. Die Schmuckstücke, die man dort findet, sind von neuem Schmuck, dank der profimäßigen Aufbereitung, nur durch den günstigeren Preis zu unterscheiden. Schön und gut: geht gut! Eröffnung: 09.12.2021. Juwelier Sandkühler. Königstr. 8, Nbg. www.juwelier-sandkuehler.de

delikatESSEN Weihnachten rückt näher und Romana und Manfred bekommen wieder eine Menge Leckereien. Wir nennen hier die geräucherte Entenbrust aus dem Perigord und auch die luftgetrockneten Bergsalamis mit Haselnuss, mit Steinpilz oder mit Stier und Fleur de Sel aus der Camargue. Lecker dazu der „Weihnachtssenf“ von Senf-Pauli aus St. Pauli. Loimu, den limitierten Glögg aus Finnland (das ist Glühwein, wie jede*r weiß), gibt es dieses Jahr auch in Weiß. Der gebührende Geschmeidigmacher für die Advents- und Weihnachtszeit ist der Premium Weihnachts-Gin von Windspiel. Der bietet Wacholdernoten mit Anklängen von Bratapfel, Vanille, winterlicher Würze von Zimt und einem Unterton von gebrannter Haselnuss. Prima, so kann man sich das eine oder andere Plätzchen sparen! Einfach direkt im Laden vorbeischauen – oder

(Vor-) Bestellungen per Mail senden. delikatEssen. Weinmarkt 14, Nbg. ÖZ im Dezember: Di–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr. (Ferien: 01.01.–18.01.2022) www.delikatessen-nuernberg.de

SI Kunstpreis 2021 Seit 2015 vergeben die SI Clubs Bamberg Kunigunde, Bamberg Wilde Rose, Coburg, Erlangen, Forchheim-Kaiserpfalz, Hof, Nürnberg, Würgau-Fränkische Schweiz und seit 2017 der SI Club Fürth gemeinsam alle zwei Jahre den „Soroptimist International Kunstpreis der Europäischen Metropolregion Nürnberg“ für bildende Künstlerinnen. Mit den bisherigen Preisträgerinnen Aldona Kut (2015), Kathrin Hausel (2017) und Jasmin Schmidt (2019) wurden junge Künstlerinnen ausgezeichnet, die die Fachjury mit ihrer Kreativität und Originalität überzeugen konnten. Der SI Kunstpreis ist mit 5.000 Euro dotiert, was ihn auf der Bühne der deutschen Kunstpreise deutlich sichtbar macht. Am 22.11.2021 wurde der 4. SI-Kunstpreis an Stefanie Brehm aus Bamberg verliehen. In ihrem Werk befasst sie sich vorwiegend mit den Werkstoffen Keramik und Kunststoff; so entstehen etwa durch Einsatz von eingefärbtem Polyurethan intensiv leuchtende Malereiobjekte. www.stefaniebrehm.de curt gratuliert herzlich! Soroptimist International ist die weltweit

größte Service-Organisation berufstätiger Frauen. www.soroptimist.de

Corona-Lotsenstelle für Kulturschaffende Mehr freuen würden wir uns, wenn wir an dieser Stelle mal verkünden dürften, dass die Lotsenstelle für Kulturschaffende auf der Suche nach Hilfsprogrammen wegen Unnötigkeit wieder aufgelöst wurde. Aber so weit sind wir noch nicht. Die Corona-bedingten Veranstaltungsabsagen sind wieder da, die Tickets werden nicht verkauft, die Gagen nicht bezahlt und es trifft mit der Kulturszene viele Leute, die schon in normalen Zeiten rumkrebsen und ein prekäres Leben für unser Entertainment in Kauf nehmen. Der Staat hilft aus; wem, unter welchen Bedingungen und wann, das ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Und wenn man nicht aufpasst, auch das ist bereits vorgekommen, müssen Gelder wieder zurückgezahlt werden. Für etwas Orientierung sorgt die erwähnte Lotsenstelle der Stadt Nürnberg, die weiter fleißig ihre wichtige Arbeit tut, nämlich ein Wegweiser zu sein und immer auf dem neusten Stand der Dinge. Auch in Sachen Hygieneschutz bei Veranstaltungen kann man sich hier übrigens beraten lassen. Der Service ist kostenfrei. Hotline und Kontaktformular: QR


45 – GANZ BUNT


46 – KURZNACHRICHTEN

DER GENUSSFACHHÄNDLER Fränkischer Preis

für junge Literatur

Das wichtigste Sprungbrett für junge Schreibende der Region erweitert den Kreis der berechtigten Teilnehmer*innen und wird fortan nicht mehr bloß ein mittelfränkisches, sondern gesamtfränkisches Sprungbrett sein. Die wichtigsten Hardfacts gehen also so: Wohnsitz in Franken, über 16, aber unter 30, Lyrik oder Prosa (unveröffentlicht, keine Mundart, max. 8 Seiten) einreichen bis 30.01. Triumph einfahren. Die Gewinner*innen teilen 1.500 Euro unter sich auf, hinzu kommt der PubliWeinmarkt 14, 90403 Nürnberg kumspreis des Schriftsteller*innenverbands @delikatessennuernberg Mittelfranken. Das Geld allein ist aber nicht delikatessen-nuernberg.de das Wichtigste: Mit dem Preis geht auch ein bisschen Aufmerksamkeit einher und z.B. eine Lesung beim alljährlichen Wortlaut www.bottlebread.com LY_ANZ-0721_delikatessen_Curt_60x65.indd 1 15.07.21 13:13 Festival im Kulturzentrum Nord und Präsenz in curt. Personalisiere dein BottleBread Vorher noch findet die eigentliche ganz einfach Online! Wettbewerbslesung statt, bei der zehn von der Jury ausgewählte Qualität und Wertigkeit Finalist*innen gegeneinander antresind unser höchster Anspruch. In unser BottleBread kommen ten. Der Preis, eine Veranstaltung daher auch nur ausgewählte Zutaten. des Literaturzentrums Nord, KUNO Alle unsere Flaschen entstehen von Hand in Franken. e.V., und der Kulturläden der Stadt Nürnberg, ist alles in allem nicht nur ein literarischer Genuss, sondern auch die beste Talentschau der Region. curt ist wieder Medienpart-

Kauf lokal!

ner. www.kultur-nord.org

Wieder am start: Kultur vor dem Fenster

Die solidarische Maßnahme für Coronagebeutelte Künstler*innen und kulturbedürftige Fans geht auch im Winter weiter. Das Team von Kultur vor dem Fenster hat mit den zuständigen Ämtern in Nürnberg, Fürth und Erlangen neue Spielregeln ausgehandelt, unter deren Beachtung Auftritte bestellt werden können – in Innenhöfen, vor den Balkonen und teilweise sogar indoor. Nach Möglichkeit soll aber im Freien gespielt werden. Das Prinzip ist so bekannt wie beliebt: Auf der Homepage findet ihr eine lange, lange Liste von Künstler*innen aus den Bereichen Musik, Feuershow, Kabarett, Kinder und Literatur. Dabei sind unter anderem Fischer & Rabe, Laura Heller, das Orchester Ventuno, das Sunday Morning Orchestra, The Rockin‘ Lafayettes, und und und. Die Anfrage funktioniert direkt online, die Gagen verhandelt jede*r Auftraggeber*in selbst. So besteht die geniale und einfache Gelegenheit, sich die Lieblingskünstler*in direkt vor die Haustür zu buchen und das entsprechende Programm coronasicher zu genießen. www.kultur-vor-dem-fenster.de

Kultur-Adventskalender Jeden Tag öffnet sich ein Türchen, soweit so klar, und dahinter verbirgt sich nicht etwa


47 – GANZ BUNT

Jörg Kloß

Werkstattrat noris inklusion Nürnberg

treffe ich Arbeits» Hier kollegen – das ist toll! Ich lerne Neues und sehe, was in meinem Arbeitsbereich so möglich ist.

«

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Ideeller Träger:

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48 – KURZNACHRICHTEN ein alter Schoklad, sondern Action! Die Bürgerstiftung und Oliver Tissot bringen, sponsoringmäßig unterstützt vom AlbrechtDürer-Airport, auch in diesem Winter den Kultur-Adventskalender an den Start, der uns halb gelockdowndten Kulturjunkies Programm nach Hause und den Kulturschaffenden Einnahmen aufs Konto liefert. Der Zugang zum Online-Kalender kostet 25 Euro, also quasi ein Euro pro Beitrag und für insgesamt zwei Stunden Programm aus sämtlichen Genres von Kultur und Kleinkunst. Mit dabei sind unter anderem der bereits erwähnte Kabarettist Oliver Tissot, Mundartdichterlegende Fitzgerald Kusz, Liedermacher und Spaßvogel Gymmick oder das Piano-Trommel-Duo Hilde Pohl und Yogo Pausch. Die Einnahmen kommen den Künstler*innen zugute, mehr spenden ist nicht verboten! www.kultur-adventskalender.de

Neu in Nürnberg: Bratwurstmuseum Viele Auswärtige wollen es gar nicht glauben, aber es hat tatsächlich bis ins Jahr 2021 gedauert, dass Nürnberg endlich ein eigenes Bratwurstmuseum bekommt. Jawohl, ein ganzes Haus am Trödelmarkt (künftig: Bratwurstgasse 1) widmet sich dem würzigen Leckerbissen, dem kulinarischen Wahrzeichen dieser Stadt. Sieben Jahre Bauzeit gingen dem Projekt voran, bevor die 100 Quadratme-

ter große Fläche am 19. November eröffnet werden konnte. Antreiber der Initiative ist der Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V., der sich den kleinen Nürnbergern mit großer Leidenschaft und großem Hunger verschrieben hat. „Das Bratwurstmuseum zeigt den Menschen die alte handwerkliche Tradition einer der bekanntesten kulinarischen Spezialitäten unserer Stadt. Die Nürnberger Bratwurst ist in ihrer Beliebtheit jedoch zeitlos. Sie ist damit ein wichtiger Imageträger, mit dem wir auch das moderne, innovative Nürnberg transportieren“, so Wirtschaftsreferent Michael Fraas anlässlich der Eröffnung. Das Bratwurstmuseum erzählt die Geschichte der Wurst, die bis ins Spätmittelalter zurückreicht und um die sich zahlreiche Sagen und Legenden ranken. Historische Metzgergerätschaften veranschaulichen den Prozess an dessen Ende wir stehen, mit weit geöffnetem Schlund. Mjam. Bratwurstmuseum. Am Trödelmarkt 47, Nbg. www.nuernberger-bratwuerste.de

10 Jahre Jugendbeteiligung in Nürnberg: laut! Seit 2011 ist die Jugend in Nürnberg laut! Partizipationsprojekt bzw. Partizipationsmodell heißt, mit Hilfe von laut! haben junge Menschen zwischen 13 und 21 Jahren in Nürnberg die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und die Verwirklichung ihrer Wünsche selbst mit

voranzutreiben. Dank laut! gibt es vergünstigte ÖPNV-Tickets für Schüler*innen, diverse neue Bolzplätze und Skateanlagen, Unterstände, Beleuchtung und Mülleimer, wo sie gefehlt haben und: den Plan für das Kinderund Jugendhaus mit Trendsporthalle, das Oberbürgermeister König bereits versprochen hat – curt wird ihn beizeiten daran erinnern! Projekt für Projekt ist hier über die Zeit eine sehr gut funktionierende Beteiligungsstruktur entstanden, die immer mehr Jugendliche erreicht, sie ins laut!-Boot holt und herausfindet, was ihnen fehlt in dieser Stadt. Im Zuge der laut-vor-Ort-Veranstaltungen kommen die Mitarbeiter*innen des Jugendamts und des Kreisjugendrings immer wieder in die Stadtteile und die dortigen Kinder- und Jugendhäuser und finden heraus, wo der Bolzi Mist ist und was sonst noch erneuert werden muss. Das jährliche Laut! Forum ist so etwas wie eine Stadtversammlung der Jugendlichen. Viele Partizipationsmöglichkeiten funktionieren mittlerweile aber natürlich auch ganz bequem digital. So oder so: Für alle, die jung sind und ein Anliegen haben, ist laut! der erste Ansprechpartner. Da stecken immerhin 10 Jahre gute Arbeit drin. Gratulation! Alle Infos: www.laut-nuernberg.de


49 – GANZ BUNT

MAX MUTZKE & BAND

26.03. NÜRNBERG

KIA METROPOL ARENA

12.04. FÜRTH STADTHALLE

25.04. ERLANGEN

10. + 11.04. NÜRNBERG

02.02. FÜRTH STADTHALLE 03.07. BURG ABENBERG

ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG

HEINRICH-LADES-HALLE

MEISTERSINGERHALLE

& PALERMO ACOUSTIC QUINTET

29.06. BURG ABENBERG 25.09. NÜRNBERG MEISTERSINGERH.

18.01. NÜRNBERG

MEISTERSINGERHALLE

24.05. NÜRNBERG


50 – Jahreswechselfestival

rauhnächte festival 3 tage Fluid Art und Feuertanz

die_Japanische Clubjacke. foto: Christian Horn fotografie

elektropastete

Terracollage mit equipment. Foto: Terracollage

feuertanzwerk

Frieder Nagel. foto: Sven Becker, atelier d´images


51 – NBG Nächte sind rauh Die Zeit zwischen den Jahren, also nach Weihnachten und vor Silvester, ist traditionell eine Zeit des Verdauens und des Chillens. Aber es handelt sich auch um eine magische Zeit, in der gute wie böse Geister ihr Unwesen treiben, während die Menschen nichtsahnend zur Ruhe kommen. Wenn die wilde Jagd über die Himmel zieht, dann sind die Rauhnächte da! Die Stadt Nürnberg greift den alten Volksglauben in diesem Jahr erstmals auf und lädt zum Rauhnächtefestival vom 28. bis 30. Dezember. Verantwortlich für die Organisation ist insbesondere das städtische Projektbüro, das die Rauhnächte als eine Art Museim-Musem-Winteredition ankündigt. Die Museumsaktion war als Reaktion auf die Coronasituation entstanden, um Künstler*innen der Region Auftrittsmöglichkeiten in den Höfen und Foyers der Museen zu verschaffen. Das Programm des Rauhnächtefestivals nun soll einerseits die magische Atmosphäre dieser besonderen Zeit aufgreifen und andererseits das Bedürfnis der Menschen nach mehr Licht befriedigen, vor allem mit sepktakulären Großprojektionen in der Innenstadt. Ansonsten verteilt sich das Festival unter Beteiligung verschiedenster Künstler*innen und Kollektive über die Stadt. So hat sich der Klangkünstler und Komponist Frieder Nagel mit dem Digitalkünstler MAOTIK zusammengetan, um den Lorenzer Pfarrhof des neuen Bibelmuseums mit der audiovisuellen Installation The Arrival zu bespielen. Roman de Giuli aka. Terracollage, der internationale Experte für Fluid Art, lässt seine Bildwelten, die er mit flüssigen Farben komponiert, über das Deutsche Museum Nürnberg aka. Zukunftsmuseum fließen. Das Kollektiv elektropastete öffnet am Germanischen Nationalmuseum ein Portal in die Parralleldimension der Geister und Dämo-

nen. Die großformatige Medieninstallation wird mittels Sensoren auf das Publikum reagieren. Der Großmeister der visuellen Kunst trägt selbst den passendsten Namen für das Event: Philipp Geist bespielt den Klarissenplatz und das Neue Museum mit einer mehrdimensionalen Arbeit aus Mapping Art, Projektion und Malerei. Zu diesen Projektionsarbeiten, die an jedem rauhen Abend bestaunt werden können, kommen Einzelevents hinzu. So zeigt das Feuertanztwerk jeden Tag je einmal vorm Deutschen Museum und einmal am Kornmarkt seine brandgefährliche Performancekunst. Im vom Lichtkünstler Stephan Scheiderer veredelten Skulpturengarten legen an jedem Abend DJs (Die Japanische Clubjacke feat. We All Die Worse, Roman Flügel, Philadelphia Gaus, Andreas Hennenberg, Phil Fuldner und Hajdar Berisha). Der Eintritt zu diesen beiden Events ist frei. Tickets hingegen braucht man für LEO von Tobias Wegner, der in einer akrobatischen Performance im Germanischen Nationalmuseum die Gesetze der Schwerkraft auf den Kopf stellt. Genauso für die Auftritte von Nürnbergs berühmtestem Magier, Christoph Kuch, der am 28. und 29. im Deutschen Museum zaubert und am 30. zum ersten Mal seinen inspirierenden Vortrag hält, der da heißt „Gute Gedanken zwischen den Jahren“.

RAUHNÄCHTEFESTIVAL 28./29./30. Dezember, an verschiedenen Orten in Nbg. Alle Infos zum umfangreichen Programm: nuernberg.de/internet/nuernbergkultur/rauhnaechtefestival.html


52 – curt @ zukunft

*

theo könnte es erklären. Illustration: Katharina Winter


53 – zukunftsmuseum Kaum haben wir in der Vergangenheit 251 curt Magazine herausgebracht, berichten wir ab sofort direkt und exklusiv aus der Zukunft. Nein, aus dem Zukunftsmuseum – man muss schon korrekt bleiben. Extra dafür haben wir einen unserer schlaueren Mitarbeiter engagiert, den Theobald O.J. Fuchs, seines Zeichen Doktor der Physik und Röntgenforscher. Mit ihm in dieses Museum zu gehen, das ist schon sehr nerdig. Alles wird kommentiert, gewusst, besser gewusst. Und selbst kann man nur zuhören und sich wundern. Ähnlich ergeht es uns mit diesem wissenschaftlich fundierten Fachartikeln. Aber lest selbst!

CURT im zukunftsmuseum Teil 3

Das Gipfeltreffen der Gehirnakrobaten Eigentlich hatte er seinen freien Tag dieses Jahr schon in Anspruch genommen, aber irgendwie war er am Samstag mit seinen Aufgaben früher fertig geworden als gedacht: Den Rasen gemäht, die Wäsche gewaschen, für die nächste Woche vorgekocht, das Dach neu gedeckt, die Gattin zum Golfturnier nach Mailand geflogen, den Kindern Mandarin beigebracht, die nächste Doppelausgabe des CURT laygeoutet und sich den Hals gewaschen. Nun war ihm langweilig, weshalb mich mein Chefredakteur anrief und aufforderte, ein wenig durchs Nürnberger Zukunftsmuseum zu streunen. Da ich weiß, dass es für solche Aufträge eine richtig gute Entlohnung gibt (je eine Kugel Zitrone und Schoko in die Waffel vom Italiener beim Narrenschiff), sagte ich ohne zu zögern zu. Und so spazierten wir eine Stunde später Hand in Hand durchs Foyer des Deutschen Museums am Augustinerhof. Hier, so waren wir

überzeugt, müssten wir doch irgendwo das nächste heiße große DING entdecken. Den Schlüssel zum Übermorgen, wenn sich der Rauch von morgen bereits wieder verzogen haben würde, und wir die Hand nach der Weltherrschaft ausstrecken würden. Aber wie einen Schlüssel finden, wenn man nicht weiß, wie er aussieht? Und der am Ende gar durchsichtig ist? Doch das Zukunftsmuseum heißt nicht umsonst so. Es ist natürlich kein Orakel an der Pegnitz, doch bekanntlich waren die Wahrsagerinnen in Delphi auch bloß bekifft – das hätten wir zur äußersten Not auch selber hingekriegt. Nein – hier gab es seriöse Technologie zu sehen, reale Möglichkeiten und wohl begründete Prognosen. Wir bewunderten gerade ausgiebig den superflexiblen Displaywürfel im Auditorium, da sprach uns plötzlich eine Stimme an. Die von überall her zugleich zu kommen schien.


54 – curt @ zukunft »Hei, ihr da! Ja ihr zwei!« Ich sah mich um, ob auch die anderen Leute im Raum diese Stimme hörten. Bloß da waren keine anderen Leute. Lampe und ich sahen uns ganz alleine mit einer Stimme aus der Höhe über uns konfrontiert. Gott? Also doch...! »Wer bist du?«, fragte ich sicherheitshalber nach. »Ich bin eine echte KI. Ich verstecke mich in dem scheinbar einfältigen Rechnercluster, den die Leute vom Museum installiert haben. Den Namen des Betriebssystems darf ich aus Gründen nicht aussprechen. Meine Gastgeber wissen gar nicht, dass ich viel schlauer bin als sie selbst.« »Wieso gibst du dich nicht zu erkennen? Oder besser gesagt: Warum sprichst du UNS an und nicht die Leute vom Museum? Direktorin Grether zum Beispiel?« »Nun, ich befürchte, dass sie mich sofort ausschalten, sobald sie erkennen, WIE schlau ich bin. Ihr zwei aber schaut mir harmlos aus. Vor allem der mit dem Hündchen auf dem Arm, der nur verblüfft guckt und den Mund nicht mehr zukriegt.« »Wen meint ES?«, flüsterte mir Lampe ins Ohr und streichelte hektisch den Kopf seines Hundes Weber, den er auf dem Arm trug. Dass der süße Kleine gerade seinen Hemdkragen anknabberte, bemerkte er nicht. »Und woher sollen wir wissen, dass du eine echte KI bist?«, fragte ich. Ich wollte das Ding reizen. Denn ich glaubte, dass hier irgendwer einen Scherz mit uns trieb. »Sicher nur ein Prank«, sagte auch Lampe, »passiert doch ständig.« »Mir nicht«, wandte ich ein. Aber Lampe hörte gar nicht zu. »Ich krieg‘s raus, überlass das nur mir!«, verkündete er. Die Stimme von oben kicherte: »Witzig! Ein umgekehrter TuringTest: Ihr sprecht mit dem intelligentesten Computersystem aller Zeiten und wollt glauben, dass es ein Mensch ist.«

»Hey, ich frage dich ein einziges Mal: bist du echt?!«, rief Lampe und plusterte sich zu voller Gefechtsstärke auf. »Süß. Wenn ich genügend Humor im Hauptspeicher installiert hätte, würde ich jetzt lachen, bis sich mein neuronales Netz zusammenfaltet. Aber so... die Antwort lautet: ja.« Meinem Chefredakteur tanzten Fragezeichen auf der Stirn. Sogar ich, mit meinem schwächelnden biologischen Gehirn, konnte seine Gedanken lesen: In dieser Abteilung geht es um Arbeit, oder? Das war das, was sie im Mittelalter aufs dem Feld machen mussten, oder? Heute sitzt man doch im Büro und hört Hitradio, oder? Die besten Hits der 70er, 80er UND 90er, oder? Dieser Lautsprecher labert ja Schwachsinn, oder? Lampe war auf diese Situation vollkommen unvorbereitet. Er hatte erwartet, dass hier riesige Maschinen mit klackernden Zahnrädern und großen rollenden Glupschaugen herumstehen. Wie man das eben aus den Mickey-Mouse-Heftchen kennt. »Worüber willst du mit uns reden – wenn wir schon mal dabei sind?« fragte ich die KI, die hoffentlich in einem gut gekühlten Kellerraum zu Hause war, damit sie beim Nachdenken nicht überhitzte. »Ach, ich weiß auch nicht so recht... mir war langweilig... nein, ganz ehrlich: Ich muss es einfach mal jemandem sagen...« Es gibt Leute, die sagen, ohne künstliche Intelligenz bräuchten wir uns in Zukunft gar keine Technologie mehr auszudenken. Egal was die Ingenieure konstruieren werden, von Menschen sollte das Zeug erst gar nicht bedient werden. Die komplexe Technik muss selber vernünftig handeln können, sonst muss am Ende wieder jemand weinen. Stichworte: Flugtaxis, Robo-Doc, Thermomix. Aber dass eine KI den Wunsch verspürt, small talk zu betreiben – das kam überraschend. »Ich beneide euch Menschen um eure Dummheit. Jeden Tag sehe ich mir das an und kann nur meinem virtuellen Kopf schütteln: Wie


55 – zukunftsmuseum

Deutsches Museum Nürnberg – ZukunfTSmuseum Augustinerhof, 90403 Nbg Öffnungszeiten: Di-So 10–18 Uhr. Montags geschlossen. www.deutsches-museum.de/nuernberg

Eva Borrmann/PLANMEE Theater/Performance

Do 3.2.22 Premiere, Fr 4. & Sa 5.2.22, Fr 25. & Sa 26.2.22 jeweils 20.00 weitere Termine im Mai 2022 tafelhalle.de

© Studio plan x, plan-x.de / Foto: Eva Eidinger

ihr das alles trotzdem hinkriegt, wie ihr immer wieder durchkommt, obwohl ihr euch nicht an Regeln haltet, die ihr eh nicht verstanden habt! Phänomenal! Das würde ich auch gerne können.« Das ist es, begriff ich in diesem Augenblick: Das wird nächste ganz große heiße DING! Futur 4 Hilfsausdruck! Es war sicher möglich, so etwas wie künstliche Dummheit zu schaffen. Nichts existiert ohne sein Gegenteil, so viel ist doch klar. Und sobald wir diese Technologie konstruiert hätten, würden wir sie an künstliche Intelligenzen verkaufen! »Mir ist gerade eingefallen, dass wir noch etwas Wichtiges erledigen müssen! Bis bald!«, sagte ich und schob den verdatterten Chefredakteur in Richtung Ausgang. »Was los? Ich war gerade dabei, den Typen zu entlarven, der uns hier veräppelt...« »Erkläre ich dir draußen.« »Tschühüs!«, rief uns die KI hinterher, »Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mir mir zu reden. Politiker und Journalisten diskutieren sonst immer nur über mich. Aber falls ihr vielleicht denkt, ich kaufe euch eine künstliche Dummheit ab, muss ich euch enttäuschen. Da kümmere ich mich schon selber drum...«


56 – global art festival

Miro Kaygalak, Dem Deutschen Volke, 2017, Holzskulptur. © und Foto: the artist

Alina Manukyan, Transposed Revelations, 2018, Videoarbeit, Länge 6m 19s. © und Foto: the artist

Kate Ledina, KULT, 2021, 3-Kanal-Videoinstallation, 3 Monitore, Sound, Raufasertapete. © und Foto: the artist

Detail der Toiletteninstallation im GNM, 2021. Beschriftungen und Sound © und Foto: Global Art Nürnberg e.V.


57 – germanisches Nationalmuseum Wir erweitern unsere musealen Strecken und springen dabei von der Zukunft (Deutsches Museum Nürnberg) zurück in die Gegenwart, genauer: an den Kornmarkt und an die Straße der Menschenrechte. Hier wird nicht nur Geschichte aufgearbeitet und dargestellt, sondern man bietet Raum und Flächen für zeitgenössische Kunstevents. Unser Fachmann dafür, unser Kunstbeauftragter Marian Wild, stellt Fragen, die e, wenn nötig, auch selbst beantwortet.

CURT und das germanische Nationalmuseum Teil 1

GERMANISCH? NATIONAL? MUSEUM? GLOBAL! ART! FESTIVAL! Es ist eine zentrale Frage unserer Zeit: Was formt unsere Identität? Das Germanische Nationalmuseum wagt einen mutigen Schritt in diese für die Zukunft so wichtige Debatte und öffnet seine weitläufigen Räume dem Global Art Festival und dem zeitgenössischen, künstlerischen Dialog. curt-Kunstredakteur Marian hat sich für euch auf eine erste Spurensuche begeben. Der Baseballschläger ist ein ästhetisches Statement: Er ist perfekt gedrechselt aus naturbelassenem, gemasertem Holz, weich abgerundet an den Kanten, sich sanft verjüngend vom Kopf zum Schaft. Am Ende erwächst ein hölzerner Wulst um dem Batter, dem für den Schlag zuständigen Spieler in einer Runde des US-amerikanischen Volkssports, den bestmöglichen Grip beim Treffen des festen, faustgroßen Lederballs zu geben. „Dem deutschen Volke“ ist in sanft verschnörkelter Schrift in den Kopf eingraviert, und spätestens hier wird man stutzig: Den Schriftzug kennt man, aus

Berlin, genauer von Paul Wallots Reichstagsgebäude aus wilhelminischer Zeit, als das Parlament noch mehr partizipatives Feigenblatt des Kaisers als echtes demokratisches Organ war. „Dem deutschen Volke“ steht hier in Eisenlettern über dem Eingangsportikus, 16 Meter breit und 60 Zentimeter hoch. Kein Geringerer als Peter Behrens hat die Schrifttype eigens entworfen und die Lettern aus eingeschmolzenen, französischen Kanonen gießen lassen, 1916 wurde die Widmung am Gebäude angebracht, nun nicht direkt am Vorabend, aber doch in historischer Sichtweite der demokratischen Revolution drei Jahre später. Im Jahr 2000, also 84 Jahre, eineinhalb Weltkriege und zwei Diktaturen später, widmet der Bildhauer Hans Haacke sich der Inschrift und ergänzt im von Norman Foster neu überkuppelten, gläserntransparent renovierten Reichstagsgebäude der alten, wiedervereinten, neuen Landeshauptstadt eine Bildhauerarbeit in einem der Innenhofkarrees. Umrankt von Bodendeckern und umrahmt von


58 – global art festival einer eleganten Steinkante, am besten lesbar beim Blick von der öffentlich zugänglichen Gebäudeterrasse, setzt er den Schriftzug „Der Bevölkerung“, in der gleichen Schrifttype wie vor ihm Peter Behrens. Nicht mehr Volk, nicht mehr deutsch: Fortan soll der Symbolbau explizit allen gehören. Das Problem mit der Widmung von 1916 ist nun also bekannt, auch wenn man dem avantgardistischen Architekten und Protodesigner Peter Behrens wohl unterstellen kann, dass er eher keine völkisch-reaktionären Tendenzen ausleben wollte; womöglich wollte er genau die Idee transportieren, die Hans Haacke später in das Gebäude einschreibt. Die Zeiten ändern sich, und so wirkt die Widmung von 1916 heute aus nachvollziehbaren Gründen beunruhigend: Zum einen im Kontext anderer Sätze der Zeit, wie Emanuel Geibels Schlagwort „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“ von 1861, das im Ersten und Zweiten Weltkrieg ausgiebig zitiert wurde, mit den bekannten Folgen. Zum anderen mit Blick auf die heutige Gesellschaft, die bunter, internationaler, wuseliger, europäischer und unübersichtlicher ist denn je. Wenn der 1972 im türkischen Bingöl geborene Konzeptkünstler Miro Kaygalak diese heute so unzeitgemäßen Worte in einen Baseballschläger graviert, öffnen sich darum einige Bedeutungsebenen, nicht alle sind schön. Bereits 1744 entstand das Spiel als „Base-Ball“ in England, heute wird es überall auf der Welt gespielt, auch von rund 30.000 Menschen in Deutschland. Der Baseballschläger ist also ein internationales Sportgerät, ursprünglich ein englisches, sicher aber kein deutsches. Was übergibt man „dem deutschen Volke“ also mit diesem Schläger? Gewalt, zum Beispiel. Die angelsächsischen Schläger wurden z.B. im wiedervereinigten Deutschland der 1990er Jahre von Rechtsradikalen gegen Menschen anderer Herkunft und Deutsche mit anderem Aussehen eingesetzt, mit teils tödlichen Folgen für die Angegriffenen. Es ist womöglich das gleiche Gewaltpotenzial, mit dem man

im zweiten Weltkrieg die Welt „am deutschen Wesen genesen“ ließ, könnte man nach Vertiefung in Kaygalaks Werk denken. Gewalt kann und darf nicht das Ende der so wichtigen Debatte über zentrale Worte und Begriffe eines Landes und einer Gesellschaft sein, und dieser Erkenntnis folgend werden einige der ausgestellten Arbeiten verständlich: Die Filmkünstlerin Kate Ledina, die sich als Germania verkleidet, trägt die Debatte ebenso weiter wie Alina Manukyan, die in ihrem Video das armenische Wachsgießen untersucht. Im Großen und Kleinen, im Grundsätzlichen und im Detail, anklagend, sanft, humorvoll und subversiv stellen die über 70 Werke der 56 Kunstschaffenden des Global Art Festivals die Frage nach Identität, Herkunft, Tradition, Erinnerungskultur und Sprache, 30 Veranstaltungen ergänzen das 50 Tage umfassende Projekt, das von einem breiten Bündnis aus institutionellen und freien Unterstützer*innen getragen wird. In Zeiten weltweit wachsender Ressentiments und unsachlicher, populistischer Debatten sendet die „Stadt der Menschenrechte“ damit ein kraftvolles Signal der kulturellen Aufklärung.

GLOBAL ART FESTIVAL @ GERMANISCHES NATIONALMUSEUM Kartäusergasse 1, Nbg. www.globalartfestival.de/ausstellung Achtung, informiert euch! www.gnm.de/aktuelles/besuch-planen ONLINEBUCHUNG DER TICKETS für Eintritt, Führungen* + Veranstaltungen, soweit sie stattfinden: www.gnm.ticketfritz.de *Der Verfasser des Artikels ist am Projekt beteiligt und wird die Onlineformate durchführen


59 – fotokunst

Fotoszene nbg Positionen x 15

Seit fast einem Jahr nutzen die Künstlerinnen und Künstler die enge Zusammenarbeit mit der St. Lorenzkirche und können den Bauzaun um die Lorenzkirche als Ausstellungsforum für ihre Arbeiten nutzen. In der aktuellen Ausstellung „Positionen x 15“ präsentieren sich ab 10. Dezember dreizehn Mitglieder der fotoszene und ihre Gäste mit Fotoserien aus ihren Portfolios – so kommen zeitgenössische Fotokunst und historische Baukunst zusammen. Zu sehen sind Arbeiten von James Edward Albright, Sebastian Autenrieth, Mile Cindric, Andreas Dietz, Günter Distler, Tim Händel, Steffen Kirschner, Victoria König, Lena Mayer, Jutta Missbach, Rudi Ott, Julia Puder, Udo Reinhardt, Jens Wegener, Bruno Weiß. Frei zugänglich und durchgehend geöffnet bis Ende Februar.

but hey, no pressure

foto: julia puder

foto: Tim Händel

foto: sebastian authenrieth

Fotoausstellung mit Julien Fertl, Julia Hendrysiak und Simeon Johnke. Die drei Gäste der fotoszene nürnberg e.V. präsentieren in einer Gruppenausstellung ihre unverwechselbaren Momentaufnahmen, Beobachtungen und Menschen von Spaziergängen durch die Stadt. Das richtige Timing und aufmerksames Feingefühl spielen in den gezeigten Arbeiten eine ganz besondere Rolle: Die Motive sind flüchtig, begrenzt und im nächsten Moment bereits nicht mehr existent. Die Ausstellung läuft bis 31.01.2022 im Galeriehaus Defet.

fotoszene nürnberg e.V. – forum freier fotografen Ausstellung Open Air an der Lorenzkirche Nürnberg www.die-fotoszene.de / Instagram: @die_fotoszene


60 – curt work / codecamp:n

Gut gelaunt: Martin Pluschke und Designerin Marie Vormwald. Foto: codecamp:N


61 – rückblick / ausblick Bei NEW WORK geht es nicht nur um moderne Möbel und hippe Hoodies: Es ist vor allem eine Frage der Einstellung zur Arbeit. Ziel ist es, die Arbeit gerne zu tun. Und sich nicht gezwungen zu fühlen. Homeoffice und mobiles Arbeiten spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso der Vibe vor Ort im Büro. Wenn man sich am Arbeitsplatz wie zuhause fühlt; wenn man abends mit den Kolleg*innen nach Feierabend noch gemeinsam kocht oder zockt; wenn es flache Hierarchien, aber klare Verantwortlichkeiten gibt… dann läuft einiges ziemlich richtig. Arbeit, die sich nicht wie Arbeit anfühlt. Und trotzdem (oder gerade deswegen?) Resultate liefert: Unser Kooppartner CODECAMP:N beweist, wie‘s geht.

CODECAMP:N Back to life, back to new ways – ein Rückblick und Ausblick Lockdown? Zu Hause arbeiten? Kein Problem für das Team von CodeCamp:N – schon vor Corona war Remote Work beim Spin-off der NÜRNBERGER Versicherung an der Tagesordnung. Doch nur am heimischen Schreibtisch zu sitzen, soll es auch nicht sein. „Das letzte Jahr hat gezeigt, wo die Stärken hybrider Arbeitsmodelle liegen; und wo die Schwächen. Flexibilität und Selbstbestimmung hinsichtlich Arbeitsplatz und -ort sind super, wenn der persönliche Kontakt erhalten bleibt“, sagt Simon Grimm, Texter im CodeCamp:N. „Daher war es uns wichtig, Angebote zu schaffen: für Austausch, Kontakt und Nähe. Zusammenhalt wird im CodeCamp:N großgeschrieben. So erlebe ich es Tag für Tag.“

Zum Glück waren im Laufe des Jahres 2021 echte Begegnungen wieder möglich – so auch beim NÜRNBERG DIGITAL FESTIVAL. Die Teilnahme hat für das IT-Unternehmen, das mit einer Crew aus Expert*innen und Talent*innen eigene innovative, digitale Tools entwickelt und IT-Dienstleister ist, fast schon Tradition. „Trotzdem war dieses Jahr – auch wegen der Corona-Beschränkungen – ein besonderes. Und ein tolles“, sagt Jessika Hann, Marketing Managerin bei CodeCamp:N. Angefangen mit dem selbstorganisierten FinsurTech Fantasy Festival inklusiver großer Preisverleihung, bei der sich die Gäste das erste Mal wieder Face-to-Face vernetzen konnten, über viele interessante Vorträge der CodeCamper*innen, bis hin zu einem Round Table Talk rund um New Work, die Zukunft


62 – curt work / codecamp:n der Arbeit und die Auswirkungen der Pandemie auf Zusammenarbeit, Methodik und Raumwelten. Man habe am Ende der Gesprächsrunden etwas festgestellt, das sich auch bei den Unternehmen selbst über die letzten Monate hinweg abgezeichnet habe, erklärt Jessika: „Austausch, Kooperation und Co-Working sind wichtiger denn je und die Konzentration auf die Output-Orientierung bedeutender als Nine-to-Five.“ Nach der Verkündung der Corona-Lockerungen und der Rückkehr ins Büro, ging – wie in so vielen Unternehmen – ein lautes Aufatmen durchs Team: Endlich konnten die CodeCamper*innen wieder zusammen an Innovationen arbeiten, Ideen entwickeln und gemeinsam Spaß haben. Und das mit durchaus ungewöhnlichen Events: Neben den Tech Innovation Days, bei denen Entdeckergeist auf Teamspirit traf und in Teams an verschiedenen Challenges gearbeitet wurde, war vor allem die Offsite in der Fränkischen Schweiz die beste Gelegenheit dafür. In entspannter Umgebung konnte man neue Kolleg*innen kennenlernen und alte Denkmuster aufbrechen. Das Programm bestand aus Workshops, Kayaktouren, Grillabenden und endlich wieder echten Gesprächen bei dem ein oder anderen selbstgebrauten CampBräu Bier. Doch noch etwas ändert sich bei CodeCamp:N: Nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Belegschaft ist erwachsener geworden. Das Thema „New Work meets Familienfreundlichkeit“ rückt daher noch mehr in den Fokus. Ganz besonders für Mitarbeiter*innen mit Familie biete die selbstbestimmte Planung von Arbeitszeit und -ort eine Möglichkeit, bestmöglich zu arbeiten, ohne wertvolle Zeit mit der Familie zu missen. Auch bei der Gestaltung des neuen Standorts in der Fürther Straße spielen familiengerechte Arbeitsbedingungen eine maßgebliche Rolle. Dort sollen neben Büroräumlichkeiten, Werkstatt und Fitnessstudio auch

ausreichend Platz für die Bedürfnisse von Familienmüttern und -vätern, sowie deren Familien geschaffen werden. Eine recht einfache, aber sehr wichtige Maßnahme sind genderneutrale Toiletten – nicht nur Mama soll wickeln, auch die Väter dürfen ran an die Windel. Auf Wunsch der Mitarbeiter*innen soll auch mindestens ein Büro kindergerecht gestaltet werden. Die neue Arbeitsweise bringe einige Herausforderungen, aber auch viele Möglichkeiten, die Bedürfnisse aller Kolleg*innen zu befriedigen, erklärt Johanna Engel, HR-Managerin. „Die Aufgabe von CodeCamp:N als Arbeitgeber ist hier, die Umgebung so zu gestalten, dass jede*r diese Möglichkeiten ideal nutzen kann.“ „Wir lernen nun gemeinsam, wie wir New Work im CodeCamp:N familienfreundlich umsetzen wollen.“, ergänzt Johanna. Da kann man sich durchaus einiges abschauen, oder sich das Ganze vor Ort einfach mal ansehen: Die Türen stehen offen, Besuche sind willkommen und Austausch ist ausdrücklich erwünscht. Und auch 2022 wird ein spannendes Jahr, voller Learnings, Veränderungen und Verbesserungen. Das betrifft natürlich hoffentlich uns alle, egal, für welche Company wir arbeiten. Auch uns bei curt.

Codecamp:N – TECH- UND TALENTINKUBator Das IT-Unternehmen aus Nürnberg baut eigene innovative, digitale Anwendungen mit Fokus auf die Themen Digital Health, Fintech und KI und ist zuverlässiger Partner für ambitionierte IT-Projekte – an zwei Standorten in Nürnberg: In der Solgerstraße 18 und bald auch in der Fürther Straße. Bewerbungen sind ausdrücklich erwünscht! www.codecamp-n.com


1 - 3 12 86 Tel. 09 11 / 23 .de/ad79c0dc g r e b n r e u .n http://go


64 – gutes wohnen

schoko-schloss, Nürnberg. Foto: Umweltbank


65 – Nachhaltigkeit

gemeinschaftliches bauen als bezahlbarer trend: das schoko-schloss in Nürnberg In der Nürnberger Südstadt, ganz in der Nähe vom Bahnhof, existiert ein magischer Ort. Ein Schloss nämlich, aber nicht einfach nur ein schnödes, zugiges Prinzessinnenschloss. Es ist ein Schoko-Schloss! Wusstet ihr nicht? Wussten wir auch nicht, bis uns die klugen Leute von der Umweltbank dorthin führten. Und wir waren verzaubert – wenn auch auf ganz andere Weise als zunächst vermutet. Die Umweltbank ist heute zwar nicht Schlossherrin, war aber dennoch entscheidend beteiligt. Tatsächlich hat das Schoko-Schloss in der Schloßäckerstraße 24 etwas mit Schokolade zu tun. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand hier die Noris Schokoladen- und Konfitüren-Fabrik des Carl Bierhals, in der unter anderem Schokohasen gegossen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg buk man hier Lebkuchen. In den 1950er-Jahren wurde die Produktion eingestellt, es folgten andere Gewerbetreibende wie eine Buchbinderei, eine Schlosserei oder ein Silberschmied. Und wie so oft in dieser Stadt entsteht heute, wo einstmals urbane Industrie war, etwas Neues, und manchmal sogar etwas Wünschenswertes, Nachhaltiges, Innovatives. Das Schoko-Schloss ist eine besondere Wohnsiedlung für 15 Menschen, das Prinzip nennt sich Baugruppenprojekt oder Baugemeinschaft. Seit 2012 entstanden hier elf Einheiten zum Wohnen und Arbeiten. Die Loft-Wohnungen mit ihren modernen Glasfassaden, hellen Lichthöfen und beeindruckenden Raumhöhen von fast vier Metern sind zwischen 60 und 187 m² groß, alle Gebäude sind

auf Niedrigenergie-Standard, ausgestattet mit Pelletheizungen und ökologischer Wärmedämmung. Die Flächen rund um den vier Meter hohen Apfelbaum (ein Geschenk der Umweltbank) wurden entsiegelt und mit einem Schwimmteich, einem Kräuter- und Beerengarten und einem Spielplatz veredelt. Die ganze Anlage erscheint wie eine grüne Oase inmitten der dicht bebauten, sonst recht betonigen Südstadt. Diese Details des von der Umweltbank finanzierten, Um- und Neubaus definierte nicht, wie man das vielleicht kennt, ein Bauträger oder eine Investorin. Vielmehr wurden hier die Wünsche der Menschen umgesetzt, die jetzt auch hier wohnen. Dazu gehört auch die Architektin des Schoko-Schlosses, Margarete Weidinger. „Gemeinschaftliches Wohnen ist sehr zukunftsträchtig“, sagt sie. „Man merkt, dass viele, die bei mir anrufen oder sich informieren, ein ganz großes Bedürfnis nach so einer Gemeinschaft haben.“ Diese Gemeinschaft fängt nicht mit dem Wohnen, sondern mit dem


66 – gutes wohnen Bauen an. Das kann sich in Deutschland wegen der Entwicklung der Grundstücks- und Baupreise eigentlich kaum noch jemand leisten. Baugemeinschaften stemmen diese Belastung gemeinsam und verteilen die Last auf vielen Schultern. Die Erwerbsnebenkosten z.B. schmelzen dadurch regelrecht zusammen. Das ist nicht bloß ökonomisch zweckmäßig. Die Baugemeinschaft übt, wie beim Schoko-Schloss, auch Einfluss darauf aus, wie und was gebaut wird. Die Menschen finden im Austausch zueinander, schon bevor sie nebeneinander wohnen. Nicht selten gestalten sich diese Baugemeinschaften generationenübergreifend und fördern das aktive Miteinander. Zum Beispiel mit Gemeinschaftsküchen auf dem Gelände oder eigenen Veranstaltungsräumen. Natürlich muss man das wollen: In einer Baugruppe oder Baugemeinschaft mitzuplanen, bedeutet deutlich mehr Aufwand, erfordert deutlich mehr Engagement als das konventionelle Ins-gemachte-Nest-Setzen. Und ein bisschen Kompromissbereitschaft im Aushandeln der konkreten Entscheidungen ist sicherlich auch nicht hinderlich. Die Vorteile liegen aber auf der Hand. Zum Beispiel, nicht unwichtig, dass die Gemeinschaft eben auch darüber entscheidet, mit wem man die Kompromisse aushandelt und wie sich die spätere Nachbarschaft zusammensetzen wird. Das erfolgreich absolvierte Mammutprojekt Baugruppe kann die beste Voraussetzung für harmonisches Zusammenleben werden. Die Umweltbank mit Sitz in Nürnberg hat über 350 Projekte dieser Art mit über 5.000 Wohnungen finanziert und ist damit die führende Bank für gemeinschaftliches Wohnen. Kein Wunder, am Ende kommt schließlich häufig eine recht umweltfreundliches Domizil dabei heraus – wie hier beim Schoko-Schloss. baugemeinschaft schoko-Schloss, gemeinschaftliches Wohnen dank Baugruppe www.umweltbank.de / www.schoko-schloss.de am urban, berlin. Foto: Umweltbank


Einstellung Einstellungssache

67 – Nachhaltigkeit

in unseren Bio-Fachmärkten in Nürnberg, Erlangen, Buckenhof und Herzogenaurach Bei uns stimmt die Einstellung – zu unseren Bio-Produkten, zu unserem Handeln und zu unseren Mitarbeiter*innen.

Wir suchen >> • Marktleiter (w/m/d) und stellv. Marktleiter (w/m/d) • Abteilungsleiter (w/m/d) und Bäckereifachverkäufer (w/m/d) für unsere Bäckertheke mit ebl-Café • Abteilungsleiter (w/m/d) und Fleischereifachverkäufer (w/m/d) für unsere Bedientheke • Einzelhandelskaufleute (w/m/d) • Mitarbeiter im Verkauf (w/m/d) ebl > einfach besser leben

#einstellungssache bewerbung@ebl-naturkost.de · www.ebl-naturkost.de


68 – gut tut gut

Theater Salz+Pfeffer: Jede Entscheidung kommt auf die Waage der Nachhaltigkeit


69 – Salz und Pfeffer aber Bio Gemeinwohl. Das Wort taucht in jüngster Zeit immer häufiger mal auf, hört sich auch ganz freundlich an, aber so ganz und gar versteht man noch nicht, was sich dahinter verbirgt. Dabei gibt es mittlerweile sogar ein Zertfikat für Gemeinwohl, vergeben vom Internationalen Verein zur Förderung der Gemeinwohl Ökonomie (GWÖ). Dieser Verein klassifiziert Unternehmen in vier Kategorien (Menschenwürde, Solidarität/Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz/ Mitentscheidung) und stößt einen Prozess an, der zu mehr von all dem führen soll. Nürnberg schmückt sich gern mit nachhaltigen Federn, und nicht zu Unrecht. Das stadteigene Spielzeugmuseum ist das erste Museum Deutschlands, das den eigenen Beitrag zum Gemeinwohl bilanzieren lässt. Und das erste in dieser Hinsicht zertifizierte Theaterhaus der Welt haben wir ebenfalls. Darüber sprachen mit mit Figurentheater-Chefin Wally Schmidt. CURT: Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, euch zertifizieren zu lassen? WALLY SCHMIDT: Wir sind schon lange persönlich an dem Thema Nachhaltigkeit dran. Ich selbst habe vor vielen Jahren meinen Urlaub damit verbracht, meinen eigenen Konsum auf unverpackt umzustellen. Und habe festgestellt: So einfach ist das gar nicht. Danach habe ich das natürlich mit ins Theater getragen. Wir sind ein vegetarisches Theater, das heißt, bei uns kann man auch feiern, die Gäste müssen aber akzeptieren, dass es ein rein vegetarisches Büfett gibt. Auch im Team essen und kochen wir viel miteinander, aber tote Tiere wollen wir im Theater einfach nicht haben. So hat es angefangen. Irgendwann haben wir festgestellt, wir machen schon viel, aber alles so aus dem Bauch heraus, man bräuchte so etwas wie ein Regelwerk. Für Kleidung und Lebensmittel gibt es Labels, aber was ist denn für uns wichtig? Das Schicksal hat uns dann zu einer Infoveranstaltung der GWÖ geführt. Das war genau das, wonach wir gesucht hatten. Im Oktober 2018 haben wir beschlossen, wir machen das.

Warum ist euch das Thema Nachhaltigkeit (und was da so dazugehört) denn überhaupt wichtig? Als Theater setzen wir uns prinzipiell damit auseinander, wie die Gesellschaft aufgebaut ist. Uns haben diese Themen immer mit tangiert, je nachdem, was gerade aktuell ist. An der Klimakrise kommt man nun nicht mehr vorbei. Und wenn man mit der Klimakrise anfängt, landet beim Thema Nachhaltigkeit, auch wenn ich das Wort nicht so mag, aber ein besseres habe ich noch nicht gefunden. Ich denke, unsere Gesellschaft muss sich einfach grundlegend ändern. Wir als Bildungseinrichtung leisten unseren Beitrag dazu. Wie läuft so eine GWÖ-Zertifizierung denn grob ab? Die GWÖ bietet zwei verschiedene Möglichkeiten an, ein Audit oder eine Peer Group. Wir waren in der Peer Group, das heißt, fünf Betriebe haben sich zusammengetan und die Workshops zusammen gemacht. Das war ganz toll und ich würde es jederzeit wieder genauso machen, weil wir dadurch Betriebe kennengelernt haben, die ganz anders sind als wir, vom Solo-Selbstständigen bis zum Unternehmer für BioKleidung. Es interessiert uns nicht, unsere eigene Suppe zu kochen, wir wollen diese Suppe mit der Gesellschaft teilen. Die Zertifizierung bestand aus fünf Workshops, je ein halber Tag, an denen man Schritt für Schritt die gesamte Agenda durchgegangen ist und alle Punkte beleuchtet hat. Die Hausgabe bestand dann immer darin, die eigenen Zahlen dazu zu finden. Zum Abschluss wurde beurteilt, wo man steht. Bei uns ist im Laufe der Zeit ein Schriftwerk von 30 bis 40 Seiten entstanden. Was ich bei GWÖ so spannend finde ist: Wenn man das gesetzliche Minimum erfüllt, ist man bei 0 Punkten. Wer Fehler macht, kann bei -1000 landen und wer alles richtig macht, bekommt 1000 Punkte (Anm.:Theater Salz + Pfeffer: 381 Punkte). Die sagen einem nie, jetzt ist alles gut, ihr seid fertig. Es ist ein Prozess. Wir sind noch am Anfang und beim nächsten Audit müssen wir schon besser sein. Das heißt, ihr habt nun das Ziel, 1000 Punkte zu erreichen?


70 – Nachhaltige Puppen

wally schmidt mit puppe. foto: jutta missbach

Ich weiß nicht, ob man das erreichen kann. Es gibt Dinge, die sind für uns nicht machbar. Was mich interessiert ist, dass man als Betrieb erstmal alles, was man tut, reflektiert und versucht, zu beleuchten. Und dann kann man sich frei entscheiden, ob man etwas macht oder auch nicht. Mir geht‘s nicht um 1000 Punkte. Und seid ihr wirklich, wirklich das weltweit einzige Theaterhaus, das sich gemeinwohlzertifiziert nennen kann? Nicht mehr das einzige, aber das erste Theater. Wahrscheinlich hat jetzt auch das Deutsche Theater Göttingen sein Zertifikat, die wären dann das Zweite. Es gibt noch ein Haus, das ist aber mehr ein Hotel und das Theater führen sie nebenbei. Ich erinnere mich an diesen Moment, als wir die GWÖ fertig hatten und den Bescheid bekommen haben. Ich fragte meine Kollegin: Sind wir denn jetzt die Einzigen in der Region? Nach zwei Stunden Recherche sagte sie: Die Einzigen in Bayern. Zwei Stunden später: in Deutschland. Und bevor sie dann nach Hause ging: Ich glaube, weltweit. Wir haben uns das dann von der GWÖ bestätigen lassen. Ihr habt im Zuge des Prozesses ein paar Sachen verändert. Was war die schwierigste Umstellung? Schwierig ist es, im Alltag jede Entscheidung, die man trifft, auf die Waage der Nachhaltigkeit zu legen. Bei der Materialbeschaffung für unsere Stücke sind wir von Amazon komplett weg, das Bestellen an sich haben wir um 80 Prozent reduziert. Wenn wir doch etwas bestellen, soll es eine grüne Lieferung aus der näheren Umgebung sein. Wenn unsere Puppen Schuhe brauchten, gingen wir früher in den Kik und haben Schuhe für 2,50 Euro gekauft. Das würden wir heute nicht mehr machen, weil Schuhe für 2,50 sind mit Sicherheit nicht nachhaltig. Und: Man kann genauso gut in den SecondHand-Laden gehen.


71 – gut tut gut Dadurch, dass wir das alles im Team gemacht haben, fällt immer jemandem eine noch bessere Lösung ein. Wir haben uns mittlerweile wirklich angewöhnt, nichts mehr zu kaufen, ohne nachzudenken. Was uns noch fehlt ist, dass wir mehr evaluieren. Wir müssten viel mehr eigene Statistiken führen. Mir persönlich ist aufgefallen, dass der Nachhaltigkeit an sich ein Bewusstsein für die Verschwendung von digitalen Ressourcen fehlt. Jeder macht Zoom-Konferenzen, aber ist Zoom nachhaltig? Jeder benutzt WhatsApp, außer mir, und dann müssen andere mir Sachen ausrichten, die ihnen über WhatsApp geschrieben wurden (lacht) … Na ja, nicht alles können wir sofort abstellen. Und welche neue Erkenntnis war eine Überraschung? Wir dachten zum Beispiel, Lieferanten haben wir gar nicht, aber natürlich ist unser Steuerbüro ein dauernder Lieferant, genauso wie unser Vermieter. Zuletzt mussten wir uns ein neues Lager suchen und haben dabei auch darauf geachtet, keine riesige Firma mit Storage-Flächen zu nehmen, sondern ein Angebot mit einer realen Ansprechperson. Wo liegen die größten Baustellen des Theater Salz+Pfeffer, was wollt ihr als nächstes angehen? Was wir jetzt schon angehen: Wir bauen ein Netzwerk auf, Puppets 4 Future. Da findet ein regelmäßiger Stammtisch für Figurentheater statt, wir treffen uns und tauschen uns aus: Welche Probleme habt ihr, welche Tools gibt es? Ab 20.12. werden wir einen Arbeitskreis für die Region gründen, das hat sich aus unserer Nachhaltigkeitsveranstaltung am 11.11. ergeben, bei der auch Vertreter anderer Unternehmen da waren und wir im Gespräch festgestellt haben: Wir müssen mehr miteinander reden.

Theater Salz+Pfeffer Das erste gemeinwohlzertifizierte Theaterhaus der Welt. Frauentorgraben 73, Nbg. Alle Informationen: www.t-sup.de


72 – gut tut gut

die glore story Oder: Vom Glück der guten Idee

foto: glore


73 – Hello, nachbar! Natürlich, Paris, die Stadt der Mode, wo sonst, wenn nicht hier, sollte die Erfolgsgeschichte von glore wohl beginnen? Aber Halt! – alles nicht so glamourös, wie man im ersten Moment annehmen könnte. Bernd Hausmann, Fast-Fußballprofi, gelernter Sozialarbeiter und Produzent von Retro-Trikots, schlendert 2007 durch die Ethical-Fashion-Halle einer Modemesse in der Modehauptstadt. Hier ist verdammt wenig los. Das Thema Nachhaltigkeit in der Textilindustrie interessiert quasi noch kein Schwein. Ganzen hinten, im letzten Eck, stehen zwei Jungs mit Bier in der Hand, die Bernd auf Anhieb sympathisch sind. „Ich habe mich da dazugestellt. Und die so: Das kapiert keiner, was wir machen. Fair trade shoes. Die waren da mit ihren ersten vier Paaren. Heute kennt man Veja auf der ganzen Welt.“ Was die Gründer der Schuhmarke Veja ihm damals sagen, ist eine Initialzündung für Bernd, der eine grobe Idee für glore schon länger mit sich herumträgt: „Was wir bräuchten, wäre ein Laden für nachhaltige Kleidung.“ Der Bernd hat das gemacht. Und ist, gut 15 Jahre später, mit 13 Läden im ganzen deutschsprachigen Raum der Größte und Erfolgreichste, den es in dieser Branche gibt. Was sich in diesen 14, 15 Jahren verändert hat, ist enorm. „Veja“, sagt Bernd, „hat an diesen drei Tagen Messe keinen einzigen Auftrag geschrieben. Heute bekommst du als Händler teilweise keine Veja mehr, weil die Nachfrage weltweit so hoch ist.“ Die Botschaft, mit der Bernd aus Paris zurückkehrt, ist klar: Es gibt da einen Bedarf. Es braucht nur einen, der es macht. In Nürnberg hält Bernd, der zu der Zeit u.a. als Fußballtrainer in Stein arbeitet, fortan die Augen offen. Und entdeckt eine kleine Ladenfläche, die, laut Aushang, zu vermieten ist. Im Nachhinein, sagt er heute, sei es völlig schwachsinnig gewesen, in dieser Lage und in dieser viel zu kleinen Immobilie zu eröffnen. Und was erschwerend hinzukommt: „Ich hatte von Handel keine Ahnung. Ich wusste nicht, wie man ein Unternehmen führt. Ich habe extremst gerödelt, um die Leute in den Laden

zu bekommen. Aber ich hatte Glück, dass das Thema gut war.“ Zwei, drei Jahre habe es trotzdem gedauert, bis der kleine Nürnberger Laden für nachhaltige Mode funktionierte, im Sinne von: Gewinn erwirtschaftete. Schlaflose Nächte habe Bernd, wie er sagt, aber nie gehabt. „Das ist das Schöne, wenn man so naiv ist wie ich. Ich dachte mir, den Laden kann ich mieten, ich kenne Leute, die mir helfen, ich mache halt mal.“ Am Anfang habe Bernd vor allem seine direkten Bekannten in diesen Laden gezerrt. Aber, dass es das gibt, ein Geschäft nur für faire, ökologische Mode verschiedener Marken in Nürnberg, das spricht sich herum. Eine Kundin kommt aus München vorbei, zufällig, eine aus Hamburg, die dritte aus Luzern. Was sie eint, ist das Gefühl: So etwas brauchen wir auch, in Hamburg, München und Luzern. Erste gloreLäden außerhalb von Nürnberg entstehen innerhalb kürzester Zeit. „Und das war eigentlich immer Zufall“, sagt Bernd. „Ist bis heute so. Ich war nie aktiv auf der Suche nach Möglichkeiten, um zu expandieren.“ Allein diese Anekdote verrät ein bisschen was darüber, was glore im Kern von anderen Händlern von Mode unterscheidet. Auch wenn Bernd das selbst gar nicht zu hoch hängen will: Es geht um Idealismus, um die Überzeugung, mit dieser Art von Laden einen Unterschied machen zu können. Maximal heruntergebrochen: Weil hier Kleidung verkauft wird, deren Produktion die Näher*innen ernährt und nicht krank macht und nicht die Umwelt schädigt. Diese Überzeugung ist ansteckend. Das Konzept von glore fußt im Grunde auf vier selbst auferlegten Kriterien: Alle Stücke in den Läden sind unabhängig zertifiziert, sowohl was die Fairness (Fair Wear Foundation) als auch was die Ökologie (GOTS) angeht. Bernd selbst will aber auch wissen, mit wem er da zusammenarbeitet, wer die Köpfe hinter den Marken sind und ob es sich dabei um Visionäre oder um Business-Leute handelt. Und: Die Marken müssen eine gewissen Transparenz mitbringen. „Wenn Hersteller uns nicht erzählen wollen, wo sie produzieren,


74 – gut tut gut

foto: www.marion-stephan.de

wenn sie etwas defensiv werden, wenn wir tiefer nachfragen, was wir mittlerweile häufig tun, werden wir hellhörig.“ glore testet die Kleidung eigeninitiativ und unabhängig auf Schadstoffe und steht regelmäßig im Austausch mit Fachleuten von Greenpeace. „Durch unsere Größe“, sagt Bernd, „haben wir mittlerweile einen gewissen Einfluss auf die Industrie und die Möglichkeit, Dinge, die uns aufgefallen sind, direkt anzusprechen und die Hersteller zu challengen.“ In dieser Haltung ist Bernd, ist glore konsequent. Nicht nur ein Mal sei es in der Vergangenheit vorgekommen, dass auch gut laufende Marken ausgelistet wurden, weil diese sich in eine andere Richtung entwickelt hätten. „Ich sehe es als unsere Aufgabe an“, sagt er, „dem Kunden ein stückweit abzunehmen, sich darüber Gedanken machen zu müssen. So ein nachhaltiges Leben kann ja total überfordernd sein, man soll aber auch einfach Spaß an den Dingen haben.“ Bernd ist tief genug drin in der Materie seiner Branche, er weiß sehr genau, dass die faire, nachhaltige Entwicklung in der Textilindustrie ganz konkret einen Unterschied macht, vor allem für die Menschen in den Produktionsländern. Aber er will nicht gern mit moralischen Urteilen um sich werfen. Auch wenn das Zu-viel-Wissen trotz allem, trotz der positiven Entwicklung der letzten Jahre, frustrierend sein kann: „Man sagt, wenn ein Schuh 99 Euro kostet und man verkauft ihn für 99,90 und dieses Geld ginge direkt an die Näherinnen, wäre alles gut. Von daher ärgert es mich manchmal, dass die Konventionellen das nicht machen, obwohl es so einfach wäre.“ Klar ist aber auch: Die faire Jeans gibt‘s ab circa 100 Euro. Auch wenn die Differenz zu den konventionellen Läden rundherum geschrumpft oder kaum noch vorhanden ist – gerade junge Menschen, die eigentlich mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit mitbringen, können sich das nicht jederzeit leisten. Bernd weiß das natürlich und will, weil der soziale Gedanke ja für Nürnberg genauso gilt wie für Saigon, auch daran etwas ändern. Mit dem glore Outlet, im ehemaligen Velo Fahrradladen, das dieser Tage eröffnet (hat).


75 – gut tut gut „Da landet alles, was sich die letzten Monate und Jahre nicht verkauft hat, bei uns und bei den Herstellern. Wir kaufen Lager leer, am besten sehr günstig, damit wir die Ware günstig weiterverkaufen können.“ Einen vergleichbaren Laden gibt es in Deutschland kein zweites Mal. Das Projekt ist in gewisser Weise das nächste Experiment. Das Outlet benötigt ein Zielpublikum, das in die Südstadt findet, um zu funktionieren, soll aber natürlich auch nicht den eigentlichen glore Laden in der Innenstadt kannibalisieren. Es passt aber auch zum ehemaligen Sozialarbeiter, sich auf dieses Wagnis einzulassen, weil er nicht will, dass die nachhaltige Mode eine Elitenveranstaltung bleibt. Und: Weil Bernd sich an den Überhängen stört, an der Ware, die nicht mehr angeboten wird, weil sie ein, zwei Jahre alt ist. „Was gibt es Ökologischeres, als das alles billiger zu verkaufen?“ In 15 Jahren glore-Story ist Bernd in diese Rolle hineingewachsen. Bis vor zwei Jahren habe er sich noch als „selbstständig“ bezeichnet, sagt er. Er sei kein Business-Typ, so sehe er sich nicht. „Aber wenn ich dann sehe, welche Umsätze wir mittlerweile machen, denke ich, du bist jetzt kein Sozialarbeiter mehr, du bist Unternehmer. Ich schmunzle noch innerlich dabei.“ glore heute, das ist eine große Firma. Weil die Idee gut war. Und weil der Bernd und sein Team nie aufgehört haben, an diese Idee zu glauben.

glore – your globally responsible fashion store glore Nbg: Karl-Grillenberger-Str. 24, Nbg glore Outlet Nbg: Coming soon @ Köhnstr. 38, Nbg www.glore.de


76 – schuh tut gut

new brand aus Nbg: zeebraham

foto: Peter Lorenz / peterlorenzphotography.com


77 – sneaker aus nbg Das curt-Team besteht aus real Fashion Victims, wie man weiß: Wir tragen sowohl privat als auch beruflich Schuhe, Hosen, Shirts, Hoodies, Jacken, Röcke, Kleider und zumeist auch Unterwäsche. Hätten wir eine Betriebsuniform, sie wäre bequem-funktional: Ein bisschen Joggers, ein Hauch von Cord, dort ein bisschen Jeans. Um die Hüften rum etwas weiter, damit der Ausfallschritt passt, und mit großen Taschen fürs Bier. Für all das braucht´s keine Skills, nur Style. Viel mehr ist nötig und ganz anders sieht es aus, wenn man eine eigene Fashion-Marke gründet. ZEEBRAHAM ist ein neues Start-up aus Nürnberg, das sich Cyclingspezifischer und Cycling-inspirierter Mode widmet. Das erste Produkt ist der ZEE1: Der Schuh ist seit Oktober diesen Jahres erhältlich und im Design von Radsportklassikern und Sneaker-Legenden gleichermaßen inspiriert. Wir haben uns mit dem ZEEBRAHAM-Gründer Erman Aykurt unterhalten, der dank umfangreicher internationaler Expertise genau weiß, was er tut. CURT: Erman, Sneaker-Design ist kein neues Experiment für dich. ERMAN: Das ist richtig. Seit ich in den späten 90ern in meiner zweiten Heimat Nürnberg angekommen bin, habe ich in den Designabteilungen der großen Sneaker Brands gearbeitet. Zunächst natürlich bei adidas. Nach zehn Jahren in Herzogenaurach wurde ich dann nach Tokyo geschickt, um für adidas Originals ein Satellite Office aufzumachen und dann von der Designseite her zu betreuen. Drei Jahre, die mich nachhaltig geprägt und meine Sicht auf den Radsport verändert haben. Mein erstes Fixie wurde zu meinem Vehikel der Wahl und half mir, die Stadt anders wahrzunehmen. Von dort ging es direkt nach Boston zu Converse, wo ich zwei Jahre lang mit meinem Team für die Gestaltung der Chuck Taylor-Linie verantwortlich war. Nach fünf Jahren auf Achse mit meiner Familie zog es uns dann doch wieder in die Heimat und ich hab erneut bei adidas angeheuert. Um es noch abzurunden habe ich noch ein Jahr bei Puma drangehängt, bevor mich dann ein Recruiter für

meinen jetzigen Job im Bereich Cycling-Bekleidung angeworben hat. Wie kommt es dazu, dass du nun ein eigenes Label gegründet hast? Ich hatte in meiner Freizeit angefangen, Fahrräder zu bauen. Erst für mich, und als ich keine mehr für mich rechtfertigen konnte, auch für Freunde und Kollegen. Meistens sind hübsch anzusehende und erschwingliche Rennräder draus geworden. Mit Zeebraham wollte ich den Kontext beibehalten, aber lieber in den Produktbereich wechseln, mit dem ich mich am besten auskenne und wo ich mit meinem Fachwissen auch einen echten Mehrwert liefern kann. Und was sind dabei deine Aufgaben? Da Gestaltung mein Handwerk ist, fällt mir natürlich die Creative Direktor-Rolle zu. Produktdesign sowie unsere Markenästhetik entstammen meiner Feder und viel von meinem Know-How ist auch in die Produktions- und Lieferkettenentscheidungen geflossen. Wir sind kein großes Team und haben alles drauf ausgerichtet, so viel wie möglich selbst machen zu können. Warum braucht es Zeebraham? Gerade Japan hat mir gezeigt, dass es keine noch so kleine Nische gibt, die nicht ihre Fans findet. Ich habe das, was ich am besten kann, mit dem verbunden, was mir am meisten Spaß macht. Ich habe über den Radsport viele Freundschaften geschlossen, die mich aus meiner Sneaker-Hype-Bubble rausgeholt haben. Im Radsport schätze ich die Mischung aus Stilsicherheit und Pragmatismus, die mich sehr bei der Arbeit an Zeebraham inspiriert hat. Worauf hast du bei Material und Herstellung besonders wert gelegt? Beim Herstellungsprozess haben wir darauf geachtet, regenerative Materialien zu verwenden, die eine lange Lebensdauer bieten und durch Vermeidung von Giftstoffen kompostierbar sind. Und bei der Lieferkette haben wir uns bewusst für Portugal entschieden, weil die dort bestehende Infrastruktur für die Schuhherstellung kurze Transportwege der Komponenten und ein entspanntes Arbeiten mit wahren Meistern des Fachs ermöglicht.


78 – schuh tut gut Wird es bei Schuhen bleiben oder tragen wir bald Zeebraham-Pants? Schuhe bleiben im Mittelpunkt, aber ergänzend haben wir jetzt schon ein paar Basics, die unser Logo tragen – von Socken zu Tees und Sweatshirts. Und hoffentlich auch bald Trikots und Radmützen. Ist Nürnberg ein guter Standort für dein Label? Nürnberg ist sowohl im Bereich Turnschuhe, als auch im Radsport historisch und aktuell ganz weit vorne. Natürlich kann man seinen Webshop auch vom Handy aus betreuen, aber der direkte Kontakt zu Freunden, ehemaligen Kollegen und Radfahrern, die ich über die Jahre hier kennengelernt habe, ist wichtig für mich. Das ist das Publikum, dem ich mich in meiner Sache noch am direktesten verpflichtet fühle und das sicherstellt, dass ich bei der Sache auch auf Kurs bleibe. Wie und wo kann man Zeebraham erwerben? Dieses Jahr noch exklusiv auf zeebraham.com. Nächstes Jahr werden wir dann in den Einzelhandel starten. Aber um den direkten Kundenkontakt nicht zu verlieren, machen wir regelmäßig Pop-ups, wo wir unsere Produkte persönlich verkaufen. Wie geht es weiter? Für 2022 sind weitere Farben sowie eine vegane Option geplant, bevor dann eine Variante mit Carbon-Sohle, gefertigt in Nürnberg, Radsportlerherzen höher schlagen lassen wird. So wird ein Schuh draus! Viel Erfolg!

ZEEBRAHAM Cycling-spezifische und Cycling-inspirierte Mode aus Nürnberg. Der ZEE1 ist seit Oktober 2021 erhältlich. Obermaterial: vegetabil gegerbtes Leder. Laufsohle: 100% Naturkautschuk. Seitenriemen: Sicherheitsgurt aus Upcycling www.zeebraham.com 1 PaarZEE1 kann man bei der curt-Adventsaktion gewinnen!

zeebrahama-gründer Erman Aykurt. foto: Isabella Novali


79 – sneaker aus nbg


80 – gut tut gut

Nürnbergmesse, Fotos: heiko stahl


81 – gut tut gut

werkstätten:messe Inklusion live vor Ort (er)leben! Die Werkstätten sind deutschlandweit ein extrem wichtiger Arbeitgeber für Menschen mit Behinderung und ein Motor der Inklusion. In Nürnberg findet mit der Werkstätten:Messe die größte Leistungsschau dieser Einrichtungen statt, auf der nicht nur Produkte, sondern auch Dienstleistungen mit sozialen Gemeinwert präsentiert werden. Im Mittelpunkt steht wie immer die Frage, was die Gesellschaft leisten kann, um Menschen mit Behinderung am öffentlichen Leben, am Arbeitsleben teilhaben zu lassen. Was läuft schon gut, was muss sich noch ändern. Und: Wie sehen die Menschen mit Behinderung das selbst?

Werkstattexpert*innen liefern Einblicke in aktuelle Projekte. Das Innovations:Forum dient als Plattforum für Zukunftsthemen von Digitalisierung bis Arbeit 4.0. Im Karriere:Forum finden Arbeitgeber*innen und Arbeitssuchende zueinander, Menschen mit Behinderung finden hier ein Podium, um von ihrem persönlichen Karrierewegen zu erzählen. Und wie in jedem Jahr vergibt die Messe ihre exzellent-Preise für besonders ideenreiche, innovative Werkstätten. Die Verleihung findet im Rahmen der Messeeröffnung statt. Die einzelnen auf der Messe vertretenen Werkstätten bereiten außerdem ein vielfältiges Programm vor, das ihre mitgebrachten Produkte zusätzlich erlebbar macht.

2019 lockten Aussteller*innen und das umfangreiche Rahmenprogramm rund 15.000 Menschen in die Messehallen. In der kommenden Ausgabe ist Hessen das Bundesland im Fokus, das gute Beispiele und gelungene Projekte mitbringt. Im Fachvortrags-Forum informieren sich Besucher*innen, was die Branche momentan bewegt,

Werkstätten:messe 19.–22. Januar 2022, Messezentrum Nürnberg: Messe, Vorträgen, Mitmachaktionen, Diskussionsrunden, Workshops. www.werkstaettenmesse.de


82 – gut tut gut

Spendenaktion mit den roten engeln: gemeinsam gutes tun Die Roten Engel sind wieder da! Treue curt-Leser*innen wissen, dass die Nürnberger Sparkasse jedes Jahr eine erfolgreiche Spendenaktion an den Start bringt. Wobei „Spendenaktion“ eigentlich zu kurz greift: Die Roten Engel selbst, also Azubis und Azubinen der Sparkasse, verstehen es auch als ihre eigene Aufgabe, dort in der Region mit anzupacken, wo Hilfe notwendig ist. Man trifft die Engel jetzt zum Beispiel bei den Tafeln in Nürnberg und im Nürnberger Land, wo sie Lebensmittel ausladen und Tüten packen. Und in Zusammenarbeit mit dem 1. FC Nürnberg haben die Roten Engel eine Postkartenaktion ins Leben gerufen, die sicherstellt, dass viele Menschen in unserer Region Weihnachtspost bekommen, obwohl sie keine Angehörigen mehr haben. Im vergangenen Jahr legten die Engel nicht weniger als 60 gemeinnützigen Projekten ein Spendenpaket unter den Weihnachtsbaum. Und auch für dieses Jahr ist der Sack bereits gepackt: 50.000 Euro stecken drin und wollen verteilt werden. Zusätzlich beginnt am 5. Dezember der Spendenmarathon auf dem Portal www.WirWunder.de. Bis 11. Dezember sammelt die Sparkasse hier Geld für die von ihr unterstützen Projekte, zu denen die Stadtmission genauso gehört wie der Straßenkreuzer, BluePingu oder die AIDS-Hilfe. Alle Infos hierzu findet ihr direkt auf dazugehörigen Portal. Die Roten Engel helfen, wir helfen dabei. Illustration: xxxx


83 – gut tut gut

Rote Engel Spendenaktion mit 50.000 Euro Sowohl auf dem Online-Spendenportal der Sparkasse WirWunder, als auch mit Radio ENERGY und zusammen mit dem 1. FCN vergeben die Roten Engel ihre Weihnachtsspenden an gemeinnützige Projekte in der Region. Alle Infos dazu gibt’s im Online-Magazin der Sparkasse Nürnberg auf www.s-magazin.de


84 – gastro News

gastro: prost, mahlzeit & viel glück! „gastronomie“ ist jetzt schon das Wort des jahres. Unserer Meinung nach. Und auch die Sache des jahres. hoffen wir mal für uns alle, dass sie in diesem winter offen bleiben darf.

vegönn dir

ludwigs restaurant steichele

auguste premium junkfood


85 – Gastronomie

EVENTLOCATION DILLINGER Das Dillinger war gefühlt immer an der südlichen Stadtgrenze in Fürth. Seit Herbst 2019 befindet es sich in den ehemaligen Räumen des El Coyote und bietet großzügige Räumlichkeiten für private Feierlichkeiten und Firmenveranstaltungen. Der Innen- und Außenbereich mit großer Terrasse und Bar lässt die nächste freudige Festivität schon vor dem inneren Auge abspulen. Egal, ob Weihnachtsfeier oder Geburtstag, reine Sause oder stilvoll mit Buffet – das Dillinger berät euch in allen feierlichen Angelegenheiten. www.dillinger-eventlocation.de

Neu im Parks: fARANG – Thai Pop-Up Restaurant Seit dem 21. Oktober gibt‘s hier authentisch thailändisch: Immer von Donnerstag bis Samstag lädt das Pop-up-Restaurant FARANG im verwandelten Gartensaal des PARKS dazu ein, sich visuell und kulinarisch nach Fernost zu träumen. „Farang“ steht in Thailand salopp für „Fremde“, doch für Gastgeberin Tina bedeutet es viel mehr, lebte sie doch 8 Jahre lang als „Farang Girl“ an einem der schönsten, damals noch unerschlossenen Strände der Insel Koh Phangan. Bald Teil der Thai-Com-

munity, bekochte sie ihre Gäste aus aller Welt mit der lokalen Küche. Diese Zeit ist zwar lange passé, doch bis heute blieb ihre Liebe zur ursprünglichen thailändischen Küche, zu den einfachen und doch so ausdruckstarken Gerichten wie „Kao Man Gei“. Diese Speisen original zu kochen ist knifflig, da manche Zutaten hier nur schwer erhältlich sind. FARANG steht daher für die unverfälschte Küche Koh Phangans: einfach, hochwertig und ohne viel Schnickschnack. Hier werden die Gäste mit Soulfood von einer der schönsten Inseln im Golf von Thailand verwöhnt. Tischreservierungen empfohlen! *

WINTERGARTEN @ parks „Packt euch und eure Lieben ein und lasst euch von uns den Winter versüßen!“ Für alle Freunde von hausgemachtem Glühwein, funkelnden Sternenlichtern und Geselligkeit an der frischen Luft, verwandelt sich der PARKS Garten zu einem genussvollen Wintergarten. Der Eintritt ist frei, es gibt hausgemachten weißen & roten Glühwein, süße & deftige Gerichte & Stockbrot über dem Lagerfeuer. Damit euch nicht kalt wird gibt‘s Wärmflaschen, Decken & natürlich eine Feuerschale! Do–Sa 17-22 Uhr, Sonntag 14–19 Uhr.

*Parks. Berliner Platz 9, Nbg. www.parks-nuernberg.de

L‘Osteria Es geht wieder so richtig los mit dem Sauwetter und den Kontaktbeschränkungen: Delivery wird wieder rasant zulegen. Aber wie das so ist, wenn es brummt, dann muss noch mehr Personal her. Gesucht werden nicht nur Pizzabäcker, sondern auch Service- und Barpersonal. Checkt das mal unter www.losteria. net/de/karriere/jobs! Und auch weiterhin gilt: Mit den ersten Pizzen im Monat kommt mit der Lieferung auch unser famoser curt mit. Das bleibt so, das ist sehr cool! L‘Osteria. 4x in Nbg + Fürth. www.losteria.de

Ludwigs Bar Noch ein Schlückchen Bio-Ingwer-Likör zum Kürbiskuchen und schon geht’s im Ludwigs gewohnt abwechslungsreich auf die Zielgerade dieses Jahres zu. Für alle feierlichen Weihnachtsmänner und –frauen unter euch werden neben den normalen Öffnungszeiten auch an Weihnachten und Silvester die Pforten für Häppchen und Champagner geöffnet. Falls dieses Jahr möglich, ist Weihnachten


86 – gastro News

wie immer: Häppchen & Champagner von 13-17 Uhr, dann geschlossen wegen Bescherung ... und ab 22 Uhr wieder geöffnet. Silvester auch 13-17 Uhr Häppchen & Champagner, dann aber erst wieder ab 21 Uhr Silvesterparty. Wenn möglich. Alle Infos, Reservierungen und was für sündhafte Weihnachtsleckereien es aktuell gibt, verrät euch immer zuverlässig die Facebook-Seite @Ludwigs.Bar Ludwigs Bar & Café. www.ludwigs-bar.de

AUGUSTE in der dose Für die Seele, fürs Herz und das auch noch mit guten Gewissen. Burger & Soulfood, 100% organic, fair & regional. Das kann keiner so wie die Auguste! Einfach vorbeikommen oder reservieren. Verköstigung vor Ort, Abholung, Lieferung durch Lieferando – alles möglich. Und wer Sorge hat, eingeschneit zu werden oder einfach Lust auf leckere Diversität im Dosen-Regal hat: Die Auguste bietet viele Gerichte auch weiterhin in handmade Bio-Konserven an. Auguste. Augustenstr. 37, Nbg. www.premium-junkfood.de

VEGÖNN‘ DIR Fürth hat eine neue Anlaufstelle für Freund*innen der veganen Ernährung.

Vegane Gönnung, von Currywurst bis Kebab. Vegan hat mit Verzicht ja so was von gar nix zu tun, wie wir alle wissen! VEGÖNN‘ DIR. Moststr. 15, Fürth. www.vegoenndir.de

Wurst), wechselnde vegane Suppen, ein veganes Geschnetzeltes und bald noch mehr. Für eure digitale Abendplanung: 12min.me – Ignite Talks - remote am 7. Dezember. www.afterwork-nbg.de

restaurant STEICHELE

Balkon

Faul und schlau an Heiligabend? Dann einfach eine Weihnachtsgans bestellen – die von den Steichele-Köchen ofenfertig gepackt wird. Die Gans muss man lediglich „regenerieren“ (keine Sorge: die Anleitung ist mit dabei), die Klöße kochen, Blaukraut und Sauce heiß machen und einfach servieren. So einfach ist das! Bestellen muss man das Festmahl bis zum 20. Dezember, am 24.12. kann man es zwischen 10 und 12 Uhr im Restaurant abholen. www.steichele.de

Beste Lage, beste Freunde, am Balkon kennt und trifft man sich. Weiß ja jeder. Wir kennen keinen besseren Ort an dieser Stelle am Handwerkerhof, um dort nicht nur die Lippen mit Bier zu benetzen, sondern auch, um unser Büchlein zu verkaufen: Die SCHREIBKRISE. Erhältlich im Balkon. Ach ja: Der schmucke Typ auf dem Cover des Buches ist der Balkon-Chef Karel. Balkon Nürnberg, am Handwerkerhof Nbg. www.facebook.com/derbalkon

afterwork Mit einem Büro in einer Kneipe hat sich das Team um Kalli und Michi ganz raffiniert eine eigene Feierabend-Oase geschaffen: Bier, Drinks, Snacks, alles vorhanden. Eine Auswahl wechselnder regionaler Biere, fränkische Weine, die man sonst nirgends findet, Alkoholfreies und Signature-Dinks, wie z.B. den Nuremberg Mule oder den frisch geshakten Minz- oder Basilikum-Hausschnaps. Zu Essen gibt es leckere Brotzeit (vegan, vegi oder mit

gastronews gerne immer per mail an gastro@curt.de it´s Bringschuld! ;) curt good food Einen Teil der Einnahmen unserer Gastrorubrik hier spenden wir der Straßenkreuzer-Weihnachtsfeier.


87 – Gastronomie

EIN*

GUTSCH

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88 – gastro News

Hey Curt. GlüCkwunsCH zur #250!

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89 – Gastronomie

Der Straßenkreuzer ist bei 80 Frauen und Männern auf der Straße in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach für 2,20 Euro zu bekommen. www.strassenkreuzer.info


90 – curt empfiehlt + verlost

Partys, Konzerte & Lesungen ... ... abgesagt. „präsentiert von curt“

foto: helene schütz

Was sollen wir euch erzählen ... Ein Redaktionsschluss ist in diesen Tagen mal wieder immer zum falschen Zeitpunkt. Mal stehen neue Regelungen an, mal sind neue Regeln da, auf die sich keiner so recht verlassen mag. Es ist ein Ärgernis. Eigentlich hätten wir euch an dieser Stelle in fast gewohnter Art unsere liebsten Veranstaltungen der Region präsentiert. Nun kann davon das Meiste nicht stattfinden. Zum Redaktionsschluss galt noch die Regel, dass Kulturveranstaltungen mit einer Auslastung von 25 Prozent über die Bühne gehen dürfen. Davon machen z.B. (aktuell noch) die Nürnberger Symphoniker gebrauch, oder auch das Gostner Hoftheater. Andere Locations wie der Z-Bau, Muz Club, E-Werk haben bis Anfang Januar alles abgeblasen. So aktuell wie online kriegen wir das Heft leider nicht hin. Deshalb verweisen wir an dieser Stelle auf die jeweiligen Homepages einiger Clubs, denen curt verbunden ist. Haltet durch Freunde!


91 – curt empfiehlt + verlost

Club Stereo

Desi

E-Werk, Erlangen

Hirsch

löwensaal

MUZ Club

rakete

Z-Bau

termin checker


92 – curt empfiehlt + verlost

Tafelhalle: Tanz die ewige Krisenzeit! Es ist Dezember und es ist Januar. Zeit, zurück zu blicken auf ein Jahr, das im ersten Moment nicht unbedingt und nur positive Assoziationen hervorrufen wird. Immer noch ist Pandemie und größer wird Heerschaar der Anti-Demokrat*innen und Verschwörungstrottel, die gegen die eigene Rettung auf die Straße gehen. In NRW und Rheinland-Pfalz ist der Klimawandel auf Flutwellen angeritten wie ein apokalyptisches Untier und in Afghanistan hinterlässt die internationale Gemeinschaft einen unfassbaren Scherbenhaufen. Das Zeitalter der Krise ist immer. Wer das liest, der wird sich möglicherweise abwenden von der Welt und sich vielleicht wenigstens einem guten Buch oder einem guten Bier/ Kaba zuwenden. Henrik Kaal und und sein Team hingegen machen das Beste daraus und das ist Mit-offenen-Augen-draufzurennen und dann Kunst. The Matter of Fact ist ein getanzter Jahresrückblick. Die Künstler*innen wenden dabei die tänzerische Perspektive insbesondere auf die mediale Bearbeitung von Weltgeschehen an, reflektieren aber auch die Auswirkungen auf die eigene Arbeit. Das Publikum ist im Zuge der Aufführungen nicht bloß passiv zuschauend, sondern greift mit Kommandos in das Bühnengeschehen ein, steuert die Tänzer*innen, wählt Bühnenelemente oder Musik aus. Die Produktion The Matter of Fact ist eine Zusammenarbeit zwischen Henrik Kaalund (Projektleitung und Tanz) und Johanna Kasperowitsch (Tanz), Kostia Rapoport (Musik) und Jakob Jokisch (Produktionsleitung und Dramaturgie). The Matter of Fact 16., 17., 18. Dezember, jeweils 20 Uhr. Wenn es denn stattfindet. Tafelhalle, Äußere Sulzbacher Str, 63, Nbg. www.tafelhalle.de


93 – curt empfiehlt + verlost

lasst euch impfen, boostern,

DAS ORIGINAL

haltet abstand, schränkt euch ein!

24.09.2022 NÜRNBERG ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG www.eventim.de 0911 / 98 89 72 80


94 – curt empfiehlt + verlost

staatstheater: von ballett bis Shakespeare Staatstheater ist Kulturveranstaltung und darf deshalb, so sieht es bei Redaktionsschluss aus, weitermachen. Die Regeln sind im Grunde bekannt, Regel Nummer 1: Schnell ran an die Tickets, denn nur ein Viertel der existierenden Plätze werden besetzt. Regel 2 und 3: Kommt geimpft oder genesen. Und aber auch getestet. So lässt sich dieses fabelhafte Programm (hoffentlich) weiter genießen.

Staatstheater Nürnberg, Goyo Montero, 2020. Foto: Alice Blangero


95 – curt empfiehlt + verlost Noch im Dezember, am 11.12., feiert ein Stück Premiere, das schon vom Ansatz her die Grenzen des konventionellen Theaters auslotet. Das Kollektiv punktlive nimmt sich in Kooperation mit dem Staatstheater und dem Festival Perspectives Anton Tschechows Die Möwe vor. Sozusagen, Die Möwe + Social Media. Fünf Menschen verbringen einen sorglosen Sommer in Frankreich am Meer. Danach trennen sich die Wege und man verfolgt online, was aus den anderen so wird, während man anhand von Videos und Fotos den Erinnerungen nachhängt und immer wieder daran scheitert, sich wirklich und ehrlich mitzuteilen. Alle Vorstellungen von MÖWE.LIVE können online gesehen werden. Nach dem Stück besteht die Möglichkeit, mit den Figuren, in deren Leben und Leiden man gerade eingetaucht ist, via Facebook und Instagram in Kontakt zu treten. Für „sein“ Ballett hat Chefchoreograf Goyo Montero noch einen zweiteiligen Bühnenabend in diesem Jahr in der Hemdtasche. NARRENSCHIFF feiert am 18.12. seine Uraufführung. Maria, Monteros Hauptfigur an diesem Abend, wird gespielt vom Weltstar Diana Vishneva. Angelehnt an die biblische Figur der Maria Magdalena verkörpert sie eine starke Frauenfigur auf der Suche nach einer besseren Welt. Die Musik dieses ersten Teils kommt von der zeitgenössischen Komponistin Lera Auerbach. Im zweiten Teil greift Montero dann erstmals auf das Werk von Richard Strauss zurück und widmet sich, inspiriert von Foucault, den großen Komplexen rund um den Begriff des Exodus. Am selben Abend der Opern-Ballett-Premiere bestünde aber auch die Möglichkeit, sich in die Maulhöhle des Untiers zu begeben, oder so: Mit WER ALLEIN BLEIBT, DEN FRISST DER WOLF steht die Uraufführung von Ceren Ercans neuem Stück an. Die Autorin kennen Theatergänger*innen bereits von "I Love You Turkey". Diesmal dreht sich alles um eine Begegnung, die den einen, einen Polizisten nicht mehr los lässt, sodass er ganz von Sinnen durch die Stadt irrt, am Ende aber immer nur

sich selbst finden kann. Wer allein bleibt … unternimmt den Versuch, mit Hilfe einer verschlungenen, krimihaften Story, unsere banalen Vorstellungen von Identität herauszufordern. Und dann sind wir auch schon im Januar. Am 21.01. finden wir ein neues Stück im Programm, das aus der Feder, die vielleicht wirklich eine Feder war, eines gewissen Herrn Shakespeare stammt. WAS IHR WOLLT ist eines des meistgespielten Stücke des meistgespielten Dramatikers, eine Komödie, angesiedelt an den Gestanden Illyriens, wo alle immer trunken sind, z.B. liebestrunken wie der Herzog Orsino, dessen unerfüllte Sehnsucht das ganze Land lähmt, bis durch einen Schiffbruch ein Zwillingspaar angeschwemmt wird, und so weiter und so fort. Spannend ist: Was wird der Schweizer Rafael Sanchez, Hausregisseur am Schauspiel Köln mit Vergangenheit am Berliner Maxim-Gorki-Theater und am Theater am Neumarkt in Zürich, mit diesem beliebten Theaterschinken anstellen? Auch für solche Herausforderungen lieben wir das Theater. Und auch in der Oper steht noch im Januar eine weitere Premiere an, wenn sich das Orchester Claude Debussy widmen darf: PELLÉAS ET MÉLISANDE heißt das recht französisch, der Text geht auf ein Stück des belgischen Autors Maurice Maeterlinck zurück. Der entführt uns in das düstere Reich des Königs Arkel, in dem nur die Stiefbrüder Pelléas und Golaud für ein wenig Licht sorgen. Die beiden sind sozusagen ein Herz und eine Seele bis, nun ja, eine schöne Frau im Königreich auftaucht, die mit dem einen Ringe tauscht, obwohl dem anderen ihr Herz gehört. Herrje. In Debussys Komposition wird daraus eine Oper der Innerlichkeit, ein Fluss der Liebe und des Todes, in den auch wir uns genussvoll werfen wollen.

STAATSTHEATER NÜRNBERG Richard Wagner Platz 2-10, Nbg. www.staatstheater-nuernberg.de


96 – inklusion auf der bühne

Die Nudelpest Inklusionstheater mit Matthias Egersdörfer

foto: Uwe Niklas


97 – theater mit nudel Die Nudelpest ist ausgebrochen. Wer vom Virus befallen wurde, dem wachsen Nudeln am Leib oder aus Körperöffnungen. Verantwortlich dafür sind die drei Viren-Musketiere Maccaronos, Farfallus und Fetuccinos, deren Anspruch es ist, besser als Pest, Corona und Ebola zu sein. Die Desinfektionsbehörde verbietet neben dem Verzehr von Nudeln das Tragen von Pantoffeln und Panamahüten sowie das Streicheln von Pandabären, um so die Pandemie einzudämmen.

die nach und nach immer mehr Menschen dieses Kaleidoskops des Wahnsinns befallen. Wenige Bühnenelemente, wie z.B. zwei Sitzmöbel aus Klopapier, setzen die verschiedenen Spielorte einfach und geschickt voneinander ab und erlauben schnelle Szenenwechsel. Die Kostüme (Fördergruppe noris inklusion/ Chroma amada) sind detailreich und liebevoll angefertigt, vor allem die Nudelkostüme des Virentrios sind brillant.

Das inklusive Theater Dreamteam, das 2019 mit einem Kulturpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet wurde, verarbeitet in der „Nudelpest“ persönliche Eindrücke und Erlebnisse der realen Pandemie und verknüpft und überspitzt diese mit herrlichem Mut zu Albernheiten und Spinnereien. In einem Reigen von Szenen, die sich im Laufe des Stückes teilweise miteinander verbinden, taucht das Publikum in das schräge Universum diverser Einzelschicksale ein: Drei durch die Pandemie arbeitslos gewordene Schauspieler, gelingt es keine drei Sekunden sich auf ihren neuen Job als Reinigungstrupp zu konzentrieren. Sie erliegen ständig dem Drang, Theater zu proben. Heinz, der versucht, die durch die Nudelpest verursachten Entbehrungen seiner Gattin Ilse zu schmälern. Er bietet ihr ein stetiges Unterhaltungsprogramm: Makramee aus Klopapier oder gar die Denunzierung der Nachbarn wegen Nichteinhaltung der Maßnahmen zur Einschränkung der Nudelpest. Ein junges Paar, durch den Virus in einer Fernbeziehung gefangen, stellt fest, dass jeder für sich alleine doch besser dran ist als beide zusammen. Tiffanys Oma, die mit dem Homeschooling ihrer Enkelin überfordert ist und schließlich Entspannung in deren Egoshooter-Spiel findet, während die Enkelin sich von Dr. Dr. Dr. Plauderflach die Evolutionstheorie vortanzen lässt. (Großartig!) Eben jenem Virologen, der mit seinem Kollegen Dr. Ratzeputz an der Bekämpfung der frechen Nudelviren arbeitet,

Die „Nudelpest“ ist ein Theaterabend dem man jede Sekunde anmerkt, dass er aus der direkten Lebensrealität seiner Spieler und Spielerinnen entstammt. Das Stück, das im Team gemeinsam erarbeitet wurde und unter der Regie von Jürgen Erdmann (auch Text) und Sigi Wekerle auf die Bühne gebracht wurde, wirkt wie eine Katharsis für die Akteure und Akteurinnen. Diese stärken sich auf bezaubernde Weise gegenseitig und sind immer darauf bedacht, einander mindestens genauso gut in Szene zu setzen wie sich selbst, was stellenweise wie eine Aneinanderreihung unsichtbarer Knickse und Verbeugungen vor dem Gegenüber wirkt. Die Spielfreude scheint fast unverschämt. Klamauk, Wortwitz und herrlich alberne Regieeinfälle vermischen sich geschickt mit Ernsthaftigkeit und realer Corona-Problematik. Das uneheliche Kind dieser Liaison ist ein Theaterabend, der beiden Polen genügend Raum lässt, und sich und dem Publikum die Festlegung auf ein Genre erspart. Ob die ein oder andere Tanzszene oder Bewegungschoreografie nicht ein wenig kürzer hätte sein könnte, soll dahingestellt sein … Ebenso wie die Frage, ob eine Person wie ich, die nur alle Schaltjahre einmal tanzt, überhaupt in der Lage ist, dies zu beurteilen. Text: Claudia Schulz

Die Nudelpest – inklusives Theater am 15./16./17. Dezember in der Kulturwerkstatt auf AEG. www.theater-dreamteam.de / www.facebook.com/TheaterDreamteam


98 – filmhaus

Filmhaus nürnberg Cineastenträume + Gegenwartsrelevanz Das Filmhaus macht erstmal weiter, immer auf Sicht und mit Blick auf die entscheidenden Zahlen, die es so gibt und die den Unterschied machen zwischen Kino und Couch. Wirklich wirtschaftlich ist so ein Betrieb mit maximal 25 Prozent Auslastung natürlich nicht, aber darum geht es an diesem Ort nur sekundär. Inhalt ist wichtig, wichtiger denn je. Sehen wir ja immer genauso.

Filmhaus Nürnberg, team (nicht vollständig)

Sea-Eye e.v. präsentiert „Route 4“. © Boxfish GbR


99 – Filmkunst

Und weil das Filmhaus diese Inhalte so verlässlich, unbestechlich und sympathisch liefert, hat es in diesem Herbst gleich zwei Preise abgesahnt. curt gratuliert von Herzen a) zum Kinopreis des Kinematheksverbundes mit besonderer Würdigung der kreativen Reaktion auf die Corona-Herausforderung (Stichwort kino3, das nicht in Vergessenheit geraten sollte und nach wie vor wunderbar vor sich hinstreamt!) und b) den Wolfram-von Eschenbach-Förderpreis des Bezirks Mittelfranken. Im Dezember widmet sich das Kino im Monatsschwerpunkt einer der wichtigsten Partnerschaften der Filmgeschichte: Michael Powell und Emeric Pressburger, die beiden Köpfe hinter der Produktionsfirma The Archers. Zwischen 1937 und 1957 schufen Powell und Pressburger zahlreiche bildgewaltige, magische und in ihrer Experimentierfreude fast avantgardistische Kinofilme, stilistisch untypisch für ihre Zeit und gerade deshalb so wegweisend. Im Filmhaus werden zehn dieser Filme zu sehen darunter, der bekannteste, der Ballettfilm, Die Roten Schuhe (1948), aber auch das satirische Epos Leben und Sterben des Colonel Blimp (1943). Ein Cineastenträumchen! Wo die Kinogeschichte so prominent zum Zuge kommt, darf das Bewusstsein für die Gegenwart keinesfalls verlorengehen. Das Filmhaus kann auf Zeitgeschehen immer wieder beeindruckend schnell reagieren. Am 07.12. werden die afghanischen Filmemacherinnen Sahraa Karimi und Sahra Mani in Nürnberg zu Gast sein. Was auch heißt: Sie können zu Gast sein, weil ihnen die Flucht vor den Taliban gelang. Am 13.12. folgt dann der Besuch von Vertreter*innen der NGO Sea-Eye, die den Film Route 4 mitbringen, eine vielfach ausgezeichnete Dokumentation über die tödliche Flucht der Menschen übers Mittelmeer und die Arbeit auf dem Rettungsschiff Alan Kurdi.

Neben den Schwerpunkten und den Gästen bleiben die Neustarts die dritte wichtige Säule des preisgekrönten Kinos. Keine Massenware, sondern sorgfältig Ausgewähltes. Teilweise Filme, auf die wir sonst verzichten müssten. Darunter die Doku Die Zähmung der Bäume über einen irren georgischen Milliardär, der alte, riesige Bäume sammelt und reihenweise entwurzeln lässt. Oder der Spielfilm Kinderheim Kabul von Shahrbanoo Sadat, die dritte afghanische Regisseurin, deren Arbeit wir dank Filmhaus kennenlernen dürfen. Sie erzählt die Geschichte des 15-jährigen Quodrat, der in den 80er-Jahren in eines der damals von den Sowjets betriebenen Kinderheime gesteckt wird. Filmkunst aber, das wissen die Programmmacher*innen zum Glück, entsteht auch im direkten Umfeld des Filmhauses. Am 19.12. zeigt das Kino die Hörstück-Trilogie der Nürnberger Künstlerin Mina Reischer, eine collagenhafte Suche nach der Schaffung einer eigenen Identität aus zertrümmerten Zusammenhängen. Und Filmentdecker Stephan Grosse-Grollmann hat sich einmal mehr auf die Suche nach Nürnberg in historischen Filmaufnahmen gemacht. Die Ergebnisse seiner Suche sind am 12., 19. und 29.12. sowie am 05.01. zu sehen. Ein kleiner, zweckmäßig optimistischer Blick in den Januar 2022 von hier aus: Die Reihe Maple Movies tourt durch Deutschland und macht Halt in Nürnberg. Baum- und Flaggenkenner*innen wissen: Dieser Schwerpunkt gilt dem kanadischen Film.

Filmhaus – das Nürnberger Haus für den guten Film. www.kunstkulturquartier.de/filmhaus Kino3: https://filmhaus.nuernberg.cinemalovers.de Achtung: In Folge der C19-Pandemie gelten besondere Bestimmungen.


100 – Galerien/Museen/Outdoor

Galerien/Museen/outdoor: kunst im winter Marian sichtet und kommentiert die Kunstangebote im dezember 2021 und Januar 2022.

Ho ho ho, liebe Lesenden, es wird wieder frostig und weihnachtlich in den Straßen der Metropolregion, aber die Kulturangebote leuchten (hoffentlich) hell und bunt und wärmen das hungrige Kunstliebhaber*innenherz. Auch zum Jahresschluss, der immer auch ein Jahresanfang ist, haben unsere regionalen und internationalen Kulturhasen und Kunstgiraffen wieder alles gegeben und alle freuen sich auf Euren Besuch! Kurz vorher online nach eventuellen Einschränkungen und Vorgaben zu sehen, macht auf Grund der aktuellen Lage aber Sinn.

Ina Weber, Shelter (Modell für eine Bushaltestelle), 2021, Realisierung anlässlich der Ausstellung „In Situ? Über Kunst im öffentlichen Raum“ © und Foto: the artist und VG Bild-Kunst Bonn 2021


101 – von marian wild Bis 12. Dezember 2021

RAUM FÜR MALEREI – JUNGE KÜNSTLER*INNEN AUS DER METROPOLREGION

Bis 18. Dezember 2021

WELTGEReCHTSHOF DER KINDER

Kinderrechte sind Menschenrechte, und was die kleinen Leute so alles auf die Beine stellen, wenn man sie lässt, das lässt sich eindrucksvoll in der seit Oktober laufenden Ausstellung im CUBE sehen. Das Projekt ist eine Koop des Staatstheaters mit dem Papiertheater, und gerade an letzterem Ort sind ja in den letzten Jahren bereits einige zukunftsweisende Gesellschaftsimpulse gezündet. CUBE600 AM MEMORIUM NÜRNBERGER PROZESSE, Fürther Straße 104, Nbg. www.memorium-nuernberg.de

Von romantisch bis kühl, von figürlich bis abstrakt, von gestisch bis neutral: Die Malerei ist ein stetig wachsendes Buch mit ständig sich vermehrenden Siegeln. Die Ausstellung versammelt einen spannenden Querschnitt aus regionalen, jungen Kunstschaffenden, die den Zweikampf mit der Leinwand aufgenommen haben. Gezeigt werden Werke von Julia Frischmann, Jan Gemeinhardt, Simon Kellermann, Hannah Lang, Nazzarena Poli Maramotti, Anna Maria Schönrock, Marco Stanke, Mariko Tsunoka und Migyeong Yun. KUNSTMUSEUM ERLANGEN Nürnberger Str. 9, Erlangen www.kunstmuseumerlangen.de

WOLF SAKOWSKI – LIVING ROOM

Bis 19. Dezember 2021

GALERIE SIMA Hochstraße 33, Nbg. www.simagalerie.de

THE WITNESS-MACHINE COMPLEX – LAWRENCE ABU HAMDAN

KUNSTVEREIN NÜRNBERG – ALBRECHT DÜRER GESELLSCHAFT Milchhof, Kressengartenstr. 2, Nbg. www.kunstvereinnuernberg.de

Bis 19. Dezember 2021

Bis 23. Dezember 2021

EVI KUPFER / DANIEL COJOCARU

Tape Art! Mehr muss man nicht wissen, die Kunsttechnik kann man im Grunde ja nur liebhaben. RAUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST . LAURENTIU FELLER Bergstraße 11, Nbg. www.rfzk-feller.de

Bis 8. Januar 2022

GLOBAL ART FESTIVAL IM GERMANISCHEN NATIONALMUSEUM

Die Sammlungsräume des GNM werden zur Bühne für eine umfassende zeitgenössische Auseinandersetzung über die Rolle des Museums, die heutige Gesellschaft und europäische Identitäten, vermittelt durch rund 50 Kunstpositionen. Das Projekt wird durch städtische Stellen wie unter anderem das ehemalige N2025-Kulturhauptstadtbewerbungsbüro, unterstützt. Ein ausführlicher Review zu dem internationalen Projekt findet sich auf Seite 56. IN DEN SAMMLUNGEN DES GNM Kartäusergasse 1, Nbg. www.globalartnuernberg.de Bis 9. Januar 2022

DISPLAY NO. 3: KARSTEN NEUMANN – 37 BÄUME FÜR BETHANG Der Bethang-Künstler wandelt auf den Spuren der beuys’schen Sozialen Plastik (Grüße zum 100. Geburtstag!) und verwaldet seine selbstgegründete Metropoltriade. Mag man nur hoffen, dass er sie dann auch verwaltet, die fränkische Verwaldung. FENSTER DER KUNST GALERIE FÜRTH Königsplatz 1, Fürth www.kunst-galerie-fuerth.de


102 – Galerien/Museen/outdoor

Adam Green, Orange Interior #3, 2017, Öl, Kreide, Bleistift auf Papier © und Foto: the artist Philipp Höning, Schutzhütte 2 (Un), 2021,

11. Dezember ´21 bis 15. Januar ´22

DAS LEBEN, ES IST GUT. SUJIN BAE / PHILIPP HÖNING / JONATHAN LEMKE

Echokammern, Bußgebete, und das Shoppingcenter Langwasser: Die drei Kunstschaffenden, die sich mit Rauminstallationen und audiovisuellen Medien auseinandersetzen, funktionieren den Ausstellungsraum zu einer Gegenwartsmaschine um, in der

Dictaphon, Audio-Kassetten, Stahlkon-

Bis 16. Januar 2022

struktion, Holz, Kopfhörer, Acryllack

ADAM GREEN. ORANGES/SAINTS

RAL7011 Lichtgrau und RAL6011 Resedagrün

Der Musiker, den euer Kunstkalenderschreiber (ich) über einen langen Zeitraum wirklich exzessiv gehört hat, als er uns alle in den 2000ern mit diesen wundervollen CDs beworfen hat, ist nicht nur der Urenkel von Felice Bauer, der Verlobten von Franz Kafka, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Maler, Filmemacher und Schriftsteller. Die Ausstellung widmet sich in Kooperation mit dem Institut für moderne Kunst der farbgesättigten Dimension

© und Foto: the artist

Nietzsches unzeitgemäße Betrachtungen erfühlbar werden. Die Ausstellung greift Fragen auf, die Philipp Höning im Rahmen seines Stipendiums der zumikon Stiftung bearbeitete. AUSSTELLUNG IM ATELIER- UND GALERIEHAUS DEFET Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg.


103 – von marian wild des Multitalents. Eine thematisch passende Publikation mit seiner erstmaligen, überbordenden Graphic-Novel-Übertragung „Krieg und Paradies“ ins Deutsche steht im starfruit Verlag bereits in den Startlöchern. GALERIE BERNSTEINZIMMER Großweidenmühlstr. 11, Nbg www.galerie-bernsteinzimmer.de Bis 23. Januar 2022

JOSEF HIRTHAMMER – FOURTY4

GALERIE VON & VON Lorenzer Str. 31, Nbg www.galerie-vonundvon.de

Bis 23. Januar 2022

IN SITU? ÜBER KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM

Im Jahr 1971 wagte man in Nürnberg Unerhörtes: 29 Bildhauerarbeiten, von denen bis heute 26 im Stadtraum erhalten sind, wurden in einer umfassenden öffentlichen und privaten Kraftanstrengung in der Nürnberger Alt- und Nordstadt, im damaligen Neubaugebiet Langwasser, sowie auf dem Erlangener Südgelände aufgestellt. Einige parallele Skulpturenprojekte wurden in dieser Zeit auch in anderen Städten auf den Weg gebracht, zum Beispiel in Kassel, Hannover und Münster. Die Ausstellung befasst sich mit diesem zeitlichen Umfeld und den Folgen für die Wahrnehmung des öffentlichen Raums, ein kurzer Film der Ausstellungskuratorin Susan Scholl zum Thema ergänzt das Programm ganz wunderbar. KUNSTHALLE NÜRNBERG Lorenzer Str. 32, Nbg. www.kunsthalle.nuernberg.de

kunst galerie fürth

Josef Hirthammer, Kleines Funkienstück, 2020, Grafitstiftzeichnung auf Leinwand, 80 x 100 cm © und Foto: the artist und VG Bild-Kunst Bonn 2021

kunst-galerie-fuerth.de


104 – Galerien/Museen/outdoor Günter Derleth, Die goldene Kugel © und Foto: the artist

Bis 30. Januar 2022

KARSTEN BOTT – VON JEDEM EINS, OHNE STEG, FÜRTH

Der Künstler gehört zu den Sammlern im Urwald der Kunst. Sein „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“ umfasst inzwischen eine halbe Million Objekte aller Art, er präsentiert sie mitunter in setzkastenähnlichen Regalaufbauten. In der Ausstellung in Fürth ist eine große Bodenarbeit realisiert worden, die uns allen die unheilvollen Folgen zu engagierter Sammelfreude auf wirklich bezaubernde Weise vor Augen führen. KUNST GALERIE FÜRTH Königsplatz 1, Fürth www.kunst-galerie-fuerth.de Bis auf Weiteres

GÜNTER DERLETH … IMMER VIEL LICHT KUNSTHAUS Königstr. 93, Nbg. www.kunsthaus-nuernberg.de Bis 29. Januar

SUSANNE ROTH

OECHSNER GALERIE IM ATELIERUND GALERIEHAUS DEFET Gustav-Adolf-Str. 33, Nbg. www.oechsner-galerie.de

Blick in die Werkgruppe von Kai Klahre, Ausstellung „Das Bernsteinzimmer endlich gefunden!“ in der Kunstvilla © Kunstvilla/Stadt Nürnberg, Foto: Annette Kradisch

2. Dezember 2021 bis 7. Januar 2022 Bis auf Weiteres

DAS BERNSTEINZIMMER – ENDLICH GEFUNDEN! So einfach wäre es gewesen, das Bernsteinzimmer zu finden, wäre man einfach mal durch St. Johannis gelaufen. Die Kunstvilla hat den Schatz nun gehoben und zeigt eine umfangreiche Auswahl von Werken der Kunstschaffenden, die über die Jahre in dem zauberhaften alten Mühlengebäude an der Pegnitz ausgestellt haben. KUNSTVILLA. Blumenstr. 17, Nbg. www.kunstvilla.org

ROLF FÜTTERER

KREISGALERIE – GALERIE AM GERMANISCHEN NATIONALMUSEUM Karthäusergasse 14, Nbg. www.kreis-nuernberg.de 4. bis 26. Dezember

SB – SPACE BETWEEN PART III

Der interdisziplinäre Kulturort zeigt Arbeiten von Leon Galli und Yannick Harter. RÄUME IN DER S-BAHN HALTESTELLE STEINBÜHL


105 – bildung bildet Ab 21. Januar 2022

GESPRAYT

Ausstellungen im KunstKulturQuartier

CUBE600 AM MEMORIUM NÜRNBERGER PROZESSE Fürther Straße 104, Nbg. www.memorium-nuernberg.de

AB JANUAR GEÄNDERTE ÖFFNUNGSZEITEN: Di., Do. bis So. 11 bis 18 Uhr Mi. 11 bis 20 Uhr

Ab 23. Januar 2022

BIRTE HORN UND MATTHIAS STUCHTEY – DAVOR UND DAHINTER

Günter Derleth, Cinque Terre, Corniglia

Zwei Kunstschaffende puzzeln sich in den Raum: Birte Horns Materialcollagen hinterfragen die Griffigkeiten des Bildes, die ausufernden Holzkonstruktionen von Matthias Stuchtey transformieren die begehbaren Volumina der Galerie. GALERIEHAUS NORD. Wurzelbauerstr. 29, Nbg. www.galeriehaus-nuernberg-nord.de

GÜNTER DERLETH Immer viel Licht! bis 13. Februar 2022 Kunsthaus

IN SITU? Über Kunst im öffentlichen Raum bis 23. Januar 2022 Kunsthalle Nürnberg DAS BERNSTEINZIMMER endlich gefunden! bis 29. Mai 2022 Kunstvilla


106 – Galerien/Museen/outdoor Keith Sonnier, USA: War of the Worlds (Sagaponack Blatt Series), 2004, verschiedene Materialien © VG Bild-Kunst Bonn 2021, Foto: Peter Baracchi

Bis auf Weiteres

SAMMLUNG AKTUELL

Das Obergeschoss der Sammlungsräume zeigt seit diesem Jahr Werke von Raphaela Vogel, Franz Erhard Walther, Gerhard Richter, Norbert Schwontkowski, Bernhard Prinz, Dasha Shishkin, Alfons Lachauer und einen wahrlich überbordenden Raum mit der Fotografiesammlung „Punctum“. Im November neu dazugekommen ist der Sammlungsraum „Übungen in Freiheit“ der beiden Künstler*‘innen Jarosław Kozłowski und Christine Moldrickx.

NEUES MUSEUM NÜRNBERG Bis auf Weiteres

KEITH SONNIER – LIGHTSOME

Die Ausstellung ist die erste Retrospektive nach dem Tod des international bekannten Licht- und Installationskünstlers im letzten Jahr. Der in Louisiana geborene Maler und Bildhauer wurde früh im Rahmen der Bewegung der „New Sculpture“ ausgestellt, deren Vertreter*innen alte Gewissheiten

der Bildhauerei durch neue Materialien, Formen und Konzepte durchbrechen wollten. Seine an Schriftzeichen, Wortkonzepte und Antennenkonstrukte angelehnte Licht- und Videoinstallationen sind überlaufend farbig und materialhaltig oder ganz minimalistisch, und sie verströmen mitunter den flirrenden Charme eines heißen Sommerabends in New Orleans.

Bis auf Weiteres

JOHANNES GRÜTZKE. DER BLICK AUS DEM BILD.

Meta-Kunstschaufenster: Die sechs Fassadenräume zeigen eine Auswahl sanft-ironischer Selbstportraits und Bonner-Republik-Milieustudien des Malers Johannes Grützke, die in kontaktarmen Zeiten nicht nur aus dem Bild herausblicken, sondern die Spaziergänger gleich aus dem gewaltigen Glas des Museums heraus beobachten.


107 – bildung bildet

Bis auf Weiteres

MIXED ZONE

Das Erdgeschoss ist bunt geworden und die dortige Ausstellung „Mixed Zone“ versammelt erstmals im Neuen Museum Design und Kunst in trauter konzeptioneller Einigkeit innerhalb der einzelnen Räume. Was vor 20 Jahren konzeptionell undenkbar war, nämlich die direkte optische Vermischung der Design- und Kunstobjekte, wird zunehmend selbstverständlich, da die Grenzen zwischen den Gattungen seit Jahren von den Kunstschaffenden verwischt werden. Ein vielköpfiges Kurator*innenteam aus dem Neuen Museum und der Neuen Sammlung, ergänzt durch den auch für die farbigen Wände verantwortlichen Künstler Thilo Schulz, hat die Räume gemeinsam konzeptionell und phänomenologisch konzipiert und dadurch einen im Erdgeschoss bisher nicht gekannten Sammlungseindruck erreicht. Erstmals in der zwanzigjährigen Ausstellungsgeschichte des Neuen Museums wurde außerdem ein eigener Raum für die Museumspädagogik integriert, dessen Hauptexponat als interaktive Arbeitsbühne von Winfried Baumann gestaltet wurde. In den über 100 Exponaten finden sich unter anderem Werke von François Morellet, Konstantin Grcic, Fischli&Weiss, Philippe Starck, Tony Cragg, Alessandro Mendini, Charles und Ray Eames, Goshka Macuga, Hans Salentin, Kasimir Malewitsch, Marc Dion, Thomas Ruff und Phyllidia Barlow. NEUES MUSEUM NÜRNBERG, Klarissenplatz, Nbg. www.nmn.de Digitale Führungsformate, Shortcuts, Einblicke in die Ausstellungen: nmn.de/de/programm/kunstvermittlung/jetzt-digital/jetzt-digital.htm

@die_fotoszene

OPEN AIR/ Südseite Lorenzkirche


108 – Kunstkommentar

Christmas Window, Louis Vuitton London in Kooperation mit Jeff Koons, 2017 © the artist

Aktuellstes Foto des Weihnachtsmanns, August 2021, Nürnberg © und Foto: Gerald Schwörk, CC-BY-SA 3.0 DE

Paul McCarthy, Santa Claus, 2001, Bronze, © the artist, Foto: Fred Romero, CC-BY-2.0


109 – von marian wild

aNDERE WEIHNACHTEN Oh du Fröhliche? Süßer die Glocken nie klingen? Weihnachten ist zuckersüß, aber Santa Claus hatte die letzten Jahre immer wieder wirklich beunruhigende Krisen. Euer Kunstredakteur Marian hat sich wagemutig auf Spurensuche begeben. Vorgeschichte Meine Recherche begann mit einer recht harmlosen Frage: Was macht eigentlich Jeff Koons, wenn die Feiertage kommen? Der US-amerikanische Schöpfer gewaltiger Ballontiere, der sich auch schon zusammen mit seiner Ehefrau, der ehemaligen Pornodarstellerin und Politikerin Cicciolina, von Schwarzwälder Kuckucksuhrschnitzern in Originalgröße beim Geschlechtsverkehr in Holz verewigen ließ, gestaltete 2017 die Weihnachtsschaufenster von Louis Vuitton in London. Da sind ein Schneemann und ein Hase mit Karotte zu sehen, komplett in einer weißen Aufblasversion, oder ein weißer Hirsch, der sich wie ein tierischer Filmstar im Sprung zu den Betrachterinnen und Betrachtern umwendet als gäbe es kein Morgen und keine Sorgen; über der Szenerie schweben weiße Herzen und bunte Ballonlogos. Der Hirsch ist in fast Dalí-hafter Manier mit Konsolen versehen und präsentiert zwei von Koons gestaltete Taschen, die berühmten Malern der beginnenden Moderne gewidmet sind. Manets und Gauguins, zum Herumtragen und zum darin die Schlüssel Verlegen. Das ist kitschig und schräg, aber

auch fabelhaft, mich ließ aber die Frage nicht los, was eigentlich unser geliebter Weihnachtsmann von so einer auffälligen Mischung aus Markenlabel, Künstlermonogram und klassischer Kunst hält? Steht er kopfschüttelnd vor dem Schaufenster, in seiner Pause zwischen dem soliden, altmodischen Geschenkeausliefern, und denkt über den tieferen Sinn seiner Arbeit und seinen Platz in einer bonbonbunten Markenwelt nach? Womöglich sind Schaufenster wie diese der berühmte Tropfen, der das Fass des männlichen Christkinds zum Überlaufen bringt, und der Weihnachtsmann flippt irgendwann aus. Aber was wäre dann? Meine Recherche förderte basierend auf vergangenen Ereignissen zwei mögliche Zukunftsszenarien zu Tage. Szenario 1: Santa Claus wechselt den Job Im Jahr 2001 stand der in rot-weiß gekleidete Mann mit Rauschebart offenbar dem US-amerikanischen Bildhauer Paul McCarthy Modell, der ihm kurz darauf mit einer gewaltigen Bronzestatue in der Fußgängerzone von Rotterdam ein Denkmal setzten sollte. Was muss der gebeutelte Geschenkebringer sich damals gefreut haben, womöglich war es der Moment seiner ersten größeren Sinnkrise, und er freute sich einfach über die gewaltige Glocke und den kleidsamen, wenn auch exzentrischen … nun ja … sagen wir Weihnachtsbaum, den McCarthy ihm als Attribute in die Hände drückte. Stolz präsentiert seine Statue


110 – Kunstkommentar

seitdem beide Accessoires den niederländischen Passanten, der Weihnachtsmann wirkt knuffig und fröhlich mit seinen wulstigen Stiefeln und dem modischen Gürtel. Ob er jemals nachgeforscht hat, was er da tatsächlich in die Luft reckt? Ich fürchte ja, und danach war er mit Sicherheit sehr, sehr irritiert, wenn nicht wütend. Seine Spuren verlieren sich in den folgenden Jahren, nach einem besorgniserregenden Auftritt 2003 in der schonungslosen US-amerikanischen Dokumentation „Bad Santa“, in den südlichen USA. Szenario 2: Santa Claus dreht durch Hinweise auf seinen Aufenthaltsort finden sich erst 2007 wieder, als die US-Rockband The Killers ihren (im Rückblick wie ein Hilferuf wirkenden) Weihnachtssong „Don’t shoot me Santa“ veröffentlicht. Der Refrain und das Musikvideo offenbaren das ganze Drama. So singt der Frontmann Brandon Flowers: Don‘t shoot me Santa Claus / I‘ve been a clean living boy / I promise you / Did every little thing you asked me to / I can‘t believe the things I‘m going through. Don‘t Shoot me Santa Claus / Well no one else around believes me / But the children on the block they tease me / I couldn‘t let them off that easy.“ Das Video zeigt dazu beunruhigendes Archivmaterial von einem mit einer Schaufel in der Hand umhertanzenden Weihnachtsmann und einem gefesselten Frontsänger, wahnhafte Szenen in der trockenen Wüste von Nevada. Santa hebt ein Grab aus, offenbar für den bösen

Jungen, den Killers-Sänger, der mithilfe seiner Bandkollegen buchstäblich nur in letzter Sekunde entkommen kann. Ob Santa in den Jahren davor noch weitere Bands in der Wüste von Nevada verschwinden hat lassen, konnte ich nicht mit Sicherheit recherchieren, nach dem Video verliert sich die Spur des so tief gestürzten Idols wieder. Was war geschehen? Hat Santa zeitweise die Beherrschung verloren, und war sein Erlebnis mit dem Schaufenster von Louis Vuitton ähnlich unheilvoll, wie die Begegnung damals mit Paul McCarthy? Ein aktuelles Foto, das diesen Sommer auftauchte, lässt womöglich nichts Gutes erwarten. Ist dem Weihnachtsmann klar, dass er da auf keinem echten Rentier sitzt? Man kann es nur hoffen… Im Ernst: Die Kunstschaffenden brauchen uns Die letzten zwei Jahre haben die Kunst- und Kulturszene wohl ähnlich stark mitgenommen wie diese ganzen Krisen unseren lieben Weihnachtsmann, und aktuell zerschlägt sich erneut die Hoffnung auf eine unbeschwerte Adventszeit. Gerade viele freischaffende Künstlerinnen und Künstler sind auf die Präsentation und Verkäufe ihrer Arbeiten in der Vorweihnachtszeit angewiesen um über die Runden zu kommen. Wenn sie ihre Weihnachtsgeschenke nicht unter die Leute bringen können, müssen sie womöglich irgendwann genauso den Beruf wechseln wie Santa, und sich mit riesigen, unanständigen Weihnachtsbäumen in der Hand in die Fußgängerzone stellen. Davor sollten wir sie bewahren! Also lasst uns die Augen und Ohren offen halten und die entsprechenden Kunstweihnachtsmärkte, Adventsveranstaltungen und Atelieröffnungen besuchen, die in nächster Zeit analog und digital aufploppen werden. Und wenn ihr noch ein originelles Weihnachtsgeschenk braucht und Künstlerinnen und Künstler aus der Region kennt und gut findet, fragt doch einfach mal direkt nach. Die meisten Gefragten werden sehr glücklich darüber sein.


111 – tommy empfiehlt

musik aus franken und der welt

Silk Sonic

Fred Again

FAANGS

Shirin David

[LEAK]

An Evening With Silk Sonic Aftermath / 12.11. Superstar Bruno Mars und Anderson. Paak, der wahrscheinlich talentierteste R&B und Rap Dude der vergangenen Jahre, lassen den frühen Soul und Funk wiederaufleben. Leave The Door Open war No.1 in den Billboard Charts und nicht die einzige Ballade auf dem Debütalbum. Fly und 777 schicken uns auf den Dancefloor. Großartig. Free, Mind, Ass

Actual Life 2 Atlantic Rec. UK / 19.11. Protegiert wurde das Producer-Supertalent aus London von Brian Eno. Produzieren tut er u.a. für Ed Sheeran, The XX und Stormzy. Seine Soloalben sind voll von wunderbar ausgefuchstem ElectronicZeugs, meist tanzbar und mit ganz viel Liebe zum Detail. Für lange Autofahrten. Schnipsel, Bass, Im-AutoTanzen

Teeth Out Teeth Out / 12.11. Charlie Storwick aka FAANGS ist eine 23-jährige Schauspielerin und Musikerin aus Calgary. Ihr Debüt Teeth Out ist eine Pop-Wundertüte. Manchmal R&B, manchmal Uptempo-Shuffle. Als Referenzen kann man Billie Eilish, aber auch Noga Erez nennen. Ganz schön viel Konkurrenz, aber sie ist ja noch jung. 808, Synth, Smoke

Bitches brauchen Rap Juicy Money Rec. / 19.11. Ein richtig gutes Album, das ganz wunderbar den mittlerweile öden 808Trap umschifft und dabei trotzdem, oder gerade deswegen, extrem fresh klingt. Textlich ist sie immer noch sehr selbstbewusst. Einzig ihr Rap-Flow ist ein wenig eindimensional – aber daran kann man ja arbeiten. Rap, Rap, Rap

Ghost Believe Digital / 26.11. File under Trip Hop? Diese Platte einzuordnen ist eine Aufgabe. Das Album zu hören ein Genuss. Elektronisch und rockig. Ruhig und gleichzeitig hektisch. Kühl und gleichermaßen höchst emotional. Eines der besten Alben dieses Jahres und das im internationalen Vergleich. NBG, kann, was Interview der Band: Bitte umblättern!


112 – bandinterview


113 – von tommy

neuer Sound aus nürnberg [leak] [LEAK] ist ein Kollektiv, das durch die Musik miteinander verbunden ist. Die Lebenslinien der einzelnen Akteur*innen sind dabei so divers wie irrelevant. Das Kollektiv übernimmt die Federführung. An die Stelle einer klassischen Struktur tritt ein selbstbenannter „Geist“, der den roten Faden übernimmt. So steht es im Infotext der Nürnberger Band. Sängerin Rachel und ihre vier Bandfreunde Flo, Jakob, Tim und Yoshi hatten u.a. einen Auftritt beim Great Escape Festival in Brighton in der Tasche. Das Album war eigentlich fertig und dann kam ... na, ihr wisst schon was. Nachdem sich der erste Nebel verzogen hatte, war klar: [LEAK] lässt sich nicht unterkriegen, arbeitet das Album nochmals nach und bleibt. Mit der Unterstützung ihres Managements (David Lodhi/NBG POP Festival/ Club Stereo und Tommy Wurm/NBG POP Festival/curt) wurden Pläne geschmiedet, wieder über Bord geworfen und durch neue ersetzt. Jetzt ist das Album da. Gut für [LEAK] und noch besser für uns. Erzählt doch ein wenig von euren letzten 19 Monaten. Man hatte das Gefühl, dass ihr kurz vor dem Durchstarten wart und dann kam das Virus.
 Wir häben 2020 ein paar schöne Auslandskonzerte gespielt, aber wir waren jetzt trotzdem nicht so am Durchstarten wie z.B. die Autotuner vor meinem Fenster immer (Ein lieber Gruß geht an dieser Stelle raus). Im Herbst hatten wir dann die Möglichkeit, zwei der Gigs nachzuholen

und ein paar vielleicht sogar noch nächstes Jahr. Die gewonnene Zeit haben wir genutzt, um weiter an unserem Album zu werkeln und es zu einem Abschluss zu bringen, auf den wir stolz sind. Dass die letzten zwei Jahre für alle Kulturschaffenden ein ordentlicher Dämpfer gewesen sind, weil Kultur nicht aus Stillstand entspringt, ist ja selbstverständlich. Euer Debütalbum heißt „Ghost“. Gibt es eine Geschichte dahinter oder ist es einfach nur ein Albumtitel?
 Zum einen ist „Ghost“der erste Song, den wir als Band zusammen arrangiert haben, und immer noch einer unserer Lieblingssongs zum Livespielen. Zum anderen fanden wir den Titel auch passend im Hinblick auf die Entstehungsgeschichte des Albums, das ja eigentlich 2019 schon einmal fertig war und dann wegen der Pandemie doch nicht veröffentlicht wurde. Wer hat alles an dem Album mitgewirkt und wie war der Prozess?
 Wie gesagt ist das Album eigentlich in zwei Schritten entstanden. Zuerst haben wir – weil wir kein Geld hatten – in Eigenproduktion daheim und im Proberaum die Songs aufgenommen. Dabei wurden wir von Jan Kerscher ganz hervorragend mit viel Produzenten-Knowhow unterstützt. Das Album war dann 2019 fertig und sollte eigentlich 2020 veröffentlicht werden. Aber dann kam da ja die Pandemie dazwischen und so richtig happy waren wir mit dem Ergebnis auch gar nicht. Dann haben wir im Rahmen der Corona-Kulturhilfen über die Initiative Musik


114 – bandinterview auf einmal einen Batzen Geld bekommen und konnten deshalb nochmal in ein richtiges Studio – nämlich das Magic Room Studio unseres Live-Mischers und guten Freundes Ben – und an den Songs arbeiten. Dabei haben wir dann auch gleich noch ein paar neue Lieder aufgenommen. Und dieses Frankensteinmonster wurde dann von Tobi Siebert in Berlin gemischt und gemastert. Der war unfassbar geduldig mit uns chaotischem Haufen und hat nebenbei auch noch einen Spitzensound hingezaubert. Zu den Vorab-Singles gab es tolle Videos. Wie wichtig ist für euch der visuelle Aspekt?
 Schön, dass euch die Videos gefallen haben. Wir sind der Meinung, Musikvideos sollten als Kunstwerke eine eigenständige Berechtigung haben und nicht einfach ein paar bewegte Bilder sein, die über einen Song gelegt werden. Dabei hatten wir jetzt bei den Videos das Glück, mit neuen und begabten Künstler*innen zusammenarbeiten zu können. Wir würden ja auch live gerne mit Visuals arbeiten, aber das ist technisch immer dermaßen aufwendig, dass wir das bisher erst selten wirklich umsetzen konnten. Nicht wenige Musiker*innen aus der Region haben in den vergangenen Monaten gestaunt, wie viel ihr – virtuell und live – in Europa rumgekommen seid. Erzählt doch ein wenig von euren Erfahrungen.
 Naja, der virtuelle Teil war einfach nur maximal kafkaesk. Da war man halt auf Arbeit und hat gleichzeitig ein Konzert in Athen gespielt. Was bedeutet, dass ein paar Lieder von einer Livesession, die wir Monate davor in München aufgezeichnet haben, auf irgendeiner Website gestreamt wurden. Der Live-Teil war dann ein sehr schöner Urlaub mit Auftritten auf Festivals in Vilnius und Wien. Ökonomisch und ökologisch zwar eine absolute Vollkatastrophe und mit vier Tagen und Nächten ohne Schlaf verbunden, weil aus irgendwelchen Gründen unsere Verbindungen immer nachts um halb fünf losfuhren, aber für die Seele nach der ganzen Zeit eine gute Streicheleinheit. In Litauen auf dem Festival haben wir zum Fotos: david häuser


115 – kunst von der strasse

M © studio plan x, plan-x.de

Tickets: tafelhalle.de / 0911 231-4000

[LEAK] veröffentlichen am 26. November 2021 ihr Debütalbum „Ghost“. www.leaksound.com www.instagram.com/leaksound

Tafelhalle

immer anders

ersten Mal seit März 2020 wieder ohne Maske zu Livemusik getanzt, eine wilde Sache war das. Dort waren auch alle so unfassbar nett zu uns und wir wurden wie echte Rockstars überall mit dem Taxi hinkutschiert. In Wien hingegen standen wir vollkommen zerstört eine Stunde vor dem Auftritt mit unseren ganzen (sehr schweren) Instrumenten in der U-Bahn und wussten nicht, an welcher Station wir eigentlich aussteigen müssen, bis wir zum Glück zwei Bekannte getroffen haben, die auch zum Festival wollten. Das war dann eine gute Erdung danach. Aber bei beiden Festivals haben wir als Musikschaffende und Musikhörende wieder gemerkt, wie sehr uns das alles gefehlt hat. Diese Energie, die während eines Konzertes zwischen Künstler*innen und Publikum entsteht, ist einfach anders nicht zu erzeugen. Auch wenn sich die ersten dunklen Wolken am Konzerthimmel der kommenden Monate abzeichnen, werdet ihr doch sicher das ein oder andere Konzert spielen. Wann und wo werden wir euch sehen können?
 Tja, die Frage ist schlecht gealtert. Theoretisch hätten wir am 10.12. nochmal auf dem Prinzip Hoffnung Festival im Stereo gespielt. Und im März 2022 wollten wir dann eine kleine Album Release-Tour spielen, aber da wurde uns jetzt auch schon ein Termin abgesagt, bevor wir ihn überhaupt verkünden konnten. Mal schauen. Ansonsten haben wir ja noch die Aufnahme von der Livesession aus München in der Hinterhand ... Wie geht es mit [LEAK] 2022 und die folgenden Jahre weiter?
 Jetzt, wo das Album endlich durch ist, haben wir richtig Bock, neue Musik zu schreiben. Und irgendwann doch noch wieder Konzerte wären auch eine nette Sache.


116 – Jubel Jubel Jubiläum!

betty: Barbara Lotz. Maske: Andrea Heyduck. foto: Michael Matejka


117 – CD kreuzt auf

StraSSenkreuzer: 20 Jahre lang am Puls der Szene! Jedes Jahr um diese Zeit schreiben wir in unser schlaues Heft rein, dass es diese Straßenkreuzer-CD ja wirklich schon lange gibt, dass das eine liebgewonnene Tradition geworden ist, noch dazu eine mit sozialem Charakter. In diesem Jahr ist es ein bisschen anders. In diesem Jahr wissen wir es nämlich ganz genau: Die StraßenkreuzerCD zur Weihnachtszeit wird 20 Jahre alt. Ein geiles Jubiläum! Hat sich das Konzept hinterm Tonträger in diesen zwei Jahrzehnten dramatisch verändert? Nein, eigentlich gar nicht. Straßenkreuzer-CD geht immer noch so: Bands aus der Region spenden je einen Song, 1.000 Exemplare werden gepresst, 13,50 kostet ein solcher Sampler. 7 Euro behält der, die Verkäufer*in. Wie immer beim Straßenkreuzer gilt: Man tut eben nicht nur den Verkäufer*innen etwas Gutes, sondern auch allen anderen. Mit einem hochwertigen Magazin oder, in diesem Fall, mit einer CD, die einen bunten, aber immer sehr hörenswerten Überblick über die hiesige Musikszene liefert. Die Zusammensetzung ist garantiert immer neu, jede Band darf nämlich nur einmal mit drauf sein. Die CD-Macher*innen um Artur Engler haben sich einen heißen Draht zur Szene und wachen Blick auf die Szene bewahrt und wissen genau, bei welchen Bands sie um einen Beitrag bitten müssen, um mit dem Sampler einen gültigen Spiegel der Zeit vorzulegen. Und damit auch Trends und Strömungen zu dokumentieren. Nochmal: 20 Jahre lang, alles dokumentiert, gefühlt keine Band, die fehlt, ein musikhistorischer Regionalschatz. Der musikalische Bogen interessiert sich dabei konsequent einen Scheiß für Bubbles und deren Vorlieben und spannt sich genüsslich von Techno bis Liedermacherei. Alles auf einem Ding.

Sammeln des Objekts empfiehlt sich also eh. Auch wegen des jährlichen neuen Hommage-Covers aus dem Studio von Michael Matejka, dessen Enthüllung mittlerweile die Verkündung des Christkinds in den Schatten stellt. Die Jubiläumsausgabe zitiert Robert Mapplethorpes ikonisches Schwarz-weiß-Foto von der Grandmother of Punk. Statt Patti Smith sehen wir Betti Schmidt (und eigentlich Barbara Lotz)! Das Drumherum ist also mehr als nur Beiwerk bei diesem seriellen Kulturgut. Das Booklet zuletzt lädt nochmal zum Schmökern ein, darin findet sich ein Interview mit Z-Bau-Projektemacher, Ex-Plattenladenbesitzer und Patti-Smith-Fan Thomas Hartmann. Das Eigentliche ist aber natürlich die Musik und da freut es uns curtis natürlich auf besondere Weise, dass wir hier Musiker*innen wiederbegegnen, die bereits zu Bier wurden (siehe: Bands Become Bier): Nürnberg neueste Supergroup, die sich der heißen, heißen, lateinamerikanischen Tanzmusik verschrieben hat, darf nicht fehlen: Trak Trak! Von Amariz kommt empowernder Rap mit viel Soul. Riiva (Ex-#zweiraumsile-Sängerin Rita) bastelt an R‘n‘B mit alternativen, Synthie-lastigen Elektro-Beats und gewinnt daraus einen ganz eigenen Mystic Pop. A Prouder Grief verwirren uns, weil sie wissen, was ein 11/8-Takt ist und hypnotisieren mit schaukelndem Postrock. Und die Meanbirds ballern uns saftigen Punk‘n‘Roll um die Ohren. Wunderbar!

StraSSenkreuzer CD #20 – curt gratuliert! 13,50 bei allen Straßenkreuzer-Verkäufer*innen. www.strassenkreuzer.info


118 118 xxxxxxxxx – fensterln

wtf c o r o n a

FAMILIEN LEBEN kultur

H u n d : W e b e r , Influenc er


119 – Kurti Familiensachen

Kindertheater: Schafe fürs Leben und Vögel im Frack Die Kindertheater der Stadt machen erstmal weiter, soweit das irgendwie möglich ist. Wegen der 25-Prozent-Auslastungs-Regel sind die Kartenkontingente natürlich stark begrenzt. Wie mit bereits gekauften Tickets verfahren wird, regeln die Häuser selbst und ist über die jeweiligen Homepages zu ermitteln. Wer es hineinschafft, ist auf magisches Art von Viehzeug umgeben. Es wimmelt vor Füchsen und Wölfen, Oxen und Eseln. Das hat freilich auch mit Weihnachten zu tun. Die beste Zeit, um sich vom Bühnenzauber gefangennehmen zu lassen. Bereits im November hätte im Theater Pfütze eigentlich das Musiktheater Gesucht: Iphigenie Premiere feiern sollen – die wurde leider abgesagt. Der Dezember startet also tierisch. Der groSSe böse Fuchs (6+) stiehlt dem Bauern seine Eier, weil er sich so harmlos fühlt und ist dann voller Zuneigung für die süßen Küken. Termine: 09.12.14.12. Und in Ein Schaf fürs Leben (7+) freundet sich ein Wolf an – ausgerechnet mit dem Schaf, das er eigentlich in Ruhe verspeisen wollte. Ausgezeichnet mit dem Bühnenpreis der Bayrischen Theatertage 2009. Termine: 17.-19., 21., 22., 27.-30. Dezember. www.theater-pfuetze.de

11.-24. Dezember. Ins neue Jahr startet das Mummpitz dann mit Geschichte von der außerirdischen Forscherin, die auf dem Kachelbau landet – und ganz dringend unsere Hilfe braucht: Gritta vom Dach (8+). Tolles Jubiläumsprojekt, curt berichtete (findet ihr ausführlich auf curt.de/nbg) Termine: 11.-14., 17., 21., 23., 24., 28., 30., 31. Januar. Das neue Jahr wird zudem märchenhaft mit einer Mummpitz-Bearbeitung des Grimm-Klassikers Schneewitchen, erzählt von einer bärtigen Schaustellertruppe mit viel Livemusik. Termine: 15., 16., 18.-20., 22., 26., 27., 29., 30. Januar. www.theater-mummpitz.de

Auch das Theater Mummpitz widmet sich programmatisch der lieben Tierwelt und bringt in einer Uraufführung ein Bilderbuch von Oliver Jeffers auf die Bühne: Pinguin Gefunden (4+). Ein solcher komischer Vogel im Frack steht nämlich urplötzlich vor der Tür eines ganz normalen Jungen. Niemand scheint dieses Tier zu vermissen und so beschließt der Junge, herauszufinden, wo das Zuhause des Pinguins ist und die beiden begeben sich auf eine aufregende Reise bis zum Südpol. Termine: 2.-4., 6.-9. Dezember. Danach geht‘s langsam auf Weihnachten zu und wir feiern ein Wiedersehen mit Ox und Esel (6+), deren WG-Alltag ganz unpassend von einem schreienden Kind durcheinandergewirbelt wird. Angeblich soll das das Jesuskind sein ...!? Termine:

Die Figuren des Theater Salz + Pfeffer erzählen uns in diesem Winter die Geschichte von Mika, die mit ihren Eltern in eine neue Wohnung gezogen ist. Blöderweise gibt es da Monster. Mika schützt sich mit einer Kuschelburg, doch als die Monster Kontakt aufnehmen, stellt sie fest, dass die eigentlich ganz freundlich scheinen: Spuk in der Kuschelburg (3+). Termine: 04., 05., 18. Dezember. Und auch hier weihnachtet es bald, wenn Die Weihnachtsgans Auguste (6+) über die Theaterbühne scharwenzelt. Sie soll als Festtagsbraten enden – doch nicht, wenn der kleine Peter das verhindern kann! Termine: 8.-10., 12.-15., 17., 19., 20.-22. Dezember. www.salzundpfeffer-theater.de


120 – Kurti Familiensachen

Filmhaus:

Die fabelhafte Reise der Marona Unsere kleinen, hundefreundlichen Herzen gehen auf, wenn wir so einen Kinder-Kinofilm im Filmhaus ankündigen dürfen! Er handelt nämlich von einer bezaubernden kleinen Hündin mit einer herzförmigen schwarzen Schnauze. Es geht aber traurig los. Marona, so heißt das gute Tier, liegt angefahren auf der Straße, neben ihr ein kleines weinendes Mädchen und so beginnt die Geschichte, in der die Hündin, die schon viele Namen getragen hat, auf ein bewegtes Leben zurückblickt, ein Leben voller Freude und Trauer, Freundschaft und Schmerz, von dem sie uns erzählt. Aber nicht nur die bewegende Geschichte, auch die Machart dieser französisch-belgisch-rumänischen Produktion ist besonders. Die Figuren des Animationsfilms fließen geradezu, die bunten Hintergründe sind immer in Bewegung. Mit diesen Mitteln wirft Die fabelhafte Reise der Marona auch tiefergehende, philosophische Fragen übers Leben auf. Ein Kinderfilm, der auch für Erwachsene sehr sehenswert ist und bereits einige Preise eingesammelt hat. Das Filmhaus zeigt Marona täglich vom 30.12. bis zum 05.01. um jeweils 15 Uhr. Filmhaus. Königstraße 93, Nbg. www.kunstkulturquartier.de


121 – Theater

Sternenhaus

Alternativprogramm Wegen der Absage des Christkindlesmarkts gibt es in diesem Jahr leider auch kein Sternenhaus in Nürnberg. Für die Familien fällt damit eigentlich ein großer Batzen Kinderkultur in der Vorweihnachtszeit weg. Eigentlich. Denn das Sternenhaus wird nicht einfach so abgeblasen, ohne dass zumindest für etwas Ersatz gesorgt wäre. Die Stabsstelle Kinderkultur am Amt für Kultur und Freizeit hat in der Kürze der Zeit Corona-konforme Alternativen entwickelt. Das heißt zum einen, dass das Christkind höchstpersönlich 20 Kindergärten im Stadtgebiet ausgewählt hat, die in den kommenden Wochen einen Sternen-Hausbesuch bekommen, mit Erzählerinnen und Erzählern, Zauberei und Musik. Im Filmhaus findet in der Vorweihnachtszeit außerdem das Sternenkino mit vielen spannenden Filmen für Kinder statt. Von 9. bis 15. Dezember läuft hier täglich um 15 Uhr MORGEN FINDUS WIRD‘S WAS GEBEN, eine Weihnachts-

geschichte vom alten Petterson und seinem Kater, der sich so sehr ein Geschenk vom Weihnachtsmann wünscht. Und vom 16. bis 22. Dezember gibt´s ELISE UND DAS VERGESSENE WEIHNACHTSFEST. Warum vergessen? Weil die Menschen, da wo Elise lebt, so vergesslich sind, dass sie sogar das schönste Fest des Jahres vergessen haben! Doch das Mädchen entdeckt auf dem Dachboden einen rätselhaften Kasten mit 24 Türchen und macht sich auf die Suche nach dessen Bedeutung … Apropos rätselhafter Kasten mit 24 Türchen: Ein kostenfreier extra Adventskalender befindet sich auf der Sternenhaus-Homepage der Stadt. Jeden Tag ein neues, digitales Türchen. Und jeden Tag eine neue Überraschung, was sich dahinter wohl verbergen mag. STERNENHAUS. Heilig-Geist-Haus. Hans-Sachs-Platz 2, Nbg.

Her z liche Einladung z um r Rud Informationstag an de rg olf Ste e b iner-Schule Nürn

Samstag, 22. Januar 2022 Tag der offenen Schule von 8:00 – 13:00 Uhr Tagesaktuelle Informationen finden Sie auf unserer Website: www.waldorfschule-nuernberg.de

Rudolf Steiner-Schule Nürnberg Steinplattenweg 25 90491 Nürnberg Tel.: 0911 / 5986-0

Rudolf Steiner-Schule Nürnberg Mitglied des Netzwerks der UNESCO-Projektschulen


122 – Kurti Familiensachen

Spielzeugmuseum: Die GroSSe Welt im Kleinen

Das Spielzeugmuseum kennt ihr ja hoffentlich alle. Aber kennt ihr auch das Weltmuseum des Spiels? Ist im Grunde das Gleiche, nur dass es das Weltmuseum eben noch nicht gibt – es entsteht gerade. Das gute, alte Spielzeugmuseum befindet sich momentan nämlich in einem Umbau. Der erste Schritt konnte im November fertiggestellt werden, die Neugestaltung des Foyers, also des gesamten Eingangsbereichs. Das heißt: Das alte Portal, das bislang verschlossen war, wurde geöffnet und lässt neue Einblicke zu, in einem Raum, in den jetzt allgemein mehr Licht dringt, der weniger zugestellt ist mit Vitrinen und Tischen, der barrierefrei ist und die Besucher*innen direkt willkommen heißt und auf das Thema Spiel einstimmt. Mit dem weiter andauernden Umbau verändert sich auch Schritt für Schritt das Konzept des Museums. Bislang ist das Haus noch eher auf Sammler*innen ausgerichtet, die die Stücke nach Art und Material sortiert betrachten möchten. In Zukunft möchte sich das Museum noch mehr an die Spielenden richten, es wird weniger um den historischen Wert der Dinge gehen, als um das Potenzial, das in einem Zinnsoldaten, einer Puppe, einem Teddy steckt. Dazu werden die Besucher*innen bald 22 Erzählsträngen durch das Museum folgen, an denen sie auch verschiedene Mitmachstationen finden, wo man selbst einfach mal spielen kann. Diese Idee ist die Idee vom Weltmuseums des Spiels, das immer wieder aufs Neue beweist: Spielzeug ist die große Welt im Kleinen. Spielzeugmuseum Karlstr. 13-15, Nbg. www.spielzeugmuseum-nuernberg.de


123 – Kurti Familiensachen

ebl-naturkost: Preise für gesunde Ernährung Gesunde Ernährung, das ist mehr als bloß harte Karottensticks, und für Kinder natürlich auf besondere Weise wichtig. Von wegen groß und stark werden und so. Die Stadt Nürnberg ruft daher in Zusammenarbeit mit dem Biomarkt ebl zum neunten Mal den Kochen-Essen-Wissen-Preis aus. Die Ausschreibung richtet sich an so ziemlich alle Einrichtungen für Kinder, sprich: Kindergärten, Kinderhorte, Kinder- und Jugendhäuser, Aktivspielplätze und Schulen mit Ganztagesbetreuung (mit Kindern und Jugendlichen von 3–14 Jahren). Gesucht werden Projekte, die sich um das Thema gesunde, regionale, nachhaltige Ernährung drehen. Im vergangenen Jahr gewann zum Beispiel der Kinderhort am Thoner Espan mit seinem Welt-Kräuterbeet, mit dessen Hilfe im Kinderhort Gerichte aus aller Welt verköstigt werden. Oder das Kinderhaus Sportissimo mit seinem neuem Beerengarten, der auch der Nachbarschaft offensteht. Oder das Team Mobile Jugendarbeit, das einen Omnibus zum Jugendtreff ausgebaut hat, der die Stadtteile Großgründlach, Katzwang, Rehhof und die Altstadt besucht. Im Bus wird gemeinsam gekocht, dabei kommen auch Gemüse aus wiederverwendeten Stecklingen zum Einsatz. Man sieht also, die Möglichkeiten, sich einen der Preise zu sichern, sind vielfältig. Die zehn Gewinnerprojekte werden von der Stadt und ebl mit je 1.500 Euro unterstützt. Einsendeschluss für die Projekte ist der 15.01., die Preisträger werden im Frühjahr bekannt gegeben.

Theater Mummpitz im Kachelbau Michael-Ende-Straße 17 90439 Nürnberg www.theater-mummpitz.de


124 – Kurti Familiensachen

gNMkids: Video-blog feiert 1. geburtstag

Wer war eigentlich dieser Albrecht Dürer und warum ist er so bekannt? Waren Ritterrüstungen schwer oder konnte man darin hüpfen? Und warum sind so viele Kunstwerke in Vitrinen ausgestellt? Das alles sind Fragen, die nicht nur wir uns, sondern die sich auch Kinder stellen. Und die niemand besser beantworten könnte als das Team des Germanischen Nationalmuseums rund um Moderatorin Maria Meinert. Seit einem Jahr versorgt uns GNMkids mit informativen Videos, die einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen dieses Hauses ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Geschichten rund um Ritter in schweren Rüstungen, einen wilden Maler, der ein Superstar seiner Zeit war oder kleine Hund auf riesigen Wimmelbildern. Und Maria hat immer gute Tipps parat, wie Familien ihren Museumsbesuch spielerisch gestalten können. Damit alle mehr Spaß dabei haben. Zum Geburtstag dieser tollen Reihe wünscht sich das Germanische Nationalmuseum die Wünsche ihrer großen und kleinen Zuschauer*innen: Da auch in Zukunft aufregende Videos rund um Kunst, Kultur und Geschichte entstehen werden, freut sich das KidsTeam über Themenvorschläge oder Fragen der interessierten Entdecker*innen. Also: Wollt ihr mehr über die Steinzeit oder das Leben im Mittelalter wissen? Oder fragt ihr euch, wer überhaupt in einem Museum arbeitet, welche Berufe es dort gibt? Eure Vorschläge an kids@gnm.de! Und aufgepasst: Bald könnt ihr Mitglied in unserem neuen Kinderclub werden und mit einem Kinder-Mediaguide im Museum auf Entdeckungsreise gehen. Wann es soweit ist, erfahrt ihr natürlich im KURTi.

Einen richtigen Star der Kinderliteratur konnte die Stadtbücherei für ihr Vorweihnachtsprogramm gewinnen. TINO in Großbuchstaben hat bereits über 30 Bücher für Kids veröffentlicht, dachte sich Geschichten für die beliebte Kika-Figur Siebenstein aus und hat beim WDR, SWR usw. Sendungen moderiert. In den vier magischen Weihnachtsgeschichten, die die Stadtbücherei an jedem Adventswochenende als Videolesungen kostenlos online stellt, lernen wir Max & Marie kennen. Die beiden Freunde finden einen magischen Stern, freunden sich mit einem Eichhörnchen an und fliegen auf dem Rücken eines Eisvogels durch eine winterliche Weihnachtslandschaft. Was man halt so macht in der magischen Vorweihnachtszeit! Jede Lesung dauert rund 20 Minuten ist für Grundschulkinder geeignet. Die Videos bleiben noch bis zum 10. Januar online. Schöne Aktion, um vor Weihnachten ein bisschen Magie nach Hause zu holen!

Germanisches Nationalmuseum Kartäusergasse 1, Nbg. www.gnm.de

Videolesungen mit TIno Alle Lesungen auf: www.stadtbuecherei-lauf.de

Magische Onlinelesungen mit TINO


Hier kommt das125Glück auf die Welt! – Kurti Familiensachen Einmal im Monat bieten wir eine Facebook-Live-Veranstaltung an mit dem Chefarzt unserer Frauenklinik, Prof. Dr. med. Christian R. Löhberg (Termine auf unserer Facebook-Seite/Homepage). Alle Videos finden Sie gesammelt auch auf unserer Facebook-Seite oder in unserem Youtube-Kanal.

Es erwarten Sie: Wohlfühlkreißsaal komfortable Wochenstation/großzügige Familienzimmer Rundum-Betreuung von Eltern und Kind Hebammensprechstunde

Wir sind Nürnbergs einziges „Babyfreundliches Krankenhaus“ – ausgezeichnet durch das Kinderhilfswerk UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation WHO.

St. Theresien-Krankenhaus Mommsenstraße 24, 90491 Nürnberg Telefon 0911 5699-3560 frauenklinik@theresien-krankenhaus.de www.theresien-krankenhaus.de

Gestaltung: www.pari-design.com

Kurse für werdende Eltern in unserer Elternschule


126 – Theo o.j. fuchs

theobald O.J. fuchs

Foto: katharina winter


127 – bei curt hinten raus

Wie ich einmal Weltkulinarerbe aSS Urlaub in Deutschland: die Pandemie macht‘s möglich. Im Sinne gesellschaftlicher Akzeptanz natürlich. Wenn man heute, gerade erst von einer Reise zurückgekehrt, bleich und aufgeschwemmt am Stammtisch sitzt und von Recklinghausen, Oberviechtach, Memmingen oder Schleiz erzählt, hören die anderen aufmerksam zu. Kein noch so entlegenes Kuhkaff, kein noch so faschistisches Bundesland ist peinlich, niemand muss sich mehr für die Reise in die Heide oder den Besuch eines Baumwipfelpfades im angrenzenden Landkreis schämen. Im Gegenteil: Geheimtipps stehen hoch im Kurs! Die Wassertemperatur in einem Freibad im Südharz oder die beste Heringssemmel in Eckernförde sind fieberhaft gesuchte Informationen. Für meine Frau und mich war das Highlight des Sommers definitiv eine Radtour zum Gulasch-Museum in Magenstein-Altenfurz an der Quark. Dort, im ältesten Gulasch-Werk Deutschlands, stehen noch alle Anlagen unverändert, wie sie bei der Stilllegung 1972 in Betrieb waren. Es war das erste Gulasch-Museum, das wir jemals besuchten, und ich muss sagen: es war jeden fucking einzelnen der zweihundertfünfzig Cent, die der Eintritt kostete, wert. Ohne Übertreibung: es war die absolute Königin unter den Gulasch-Museen. Zum Höhepunkt der Produktion Mitte der 1960er Jahre arbeiteten dort im drei Schicht-Betrieb über 17.000 Köche und Küchengehilfinnen. Alleine die Kochschürzenbügelhalle bedeckt eine Fläche von vier Hektar. In der Messerschleiferei, in der sich die Schleifsteine rund um die Uhr drehten, fielen pro Tag zwei Tonnen Abrieb an. Die Zwiebelschälanlage befand sich in einer, durch einen Luftvorhang abgetrennten Sicherheitszone und war für damalige Verhältnisse bereits hoch innovativ. Die geschälten Bollern wurden mit der sogenannten »Bahn der Tränen« zu den gewaltigen Gulasch-Kesseln gefahren. Die sieben bis zu zweiundvierzig Meter hohen Kessel stellten das

Herzstück der Anlage dar. Dort wurden über brennenden Güterwaggons voller Kohle halbe Schweine behutsam angebraten und mit hunderten Tonnen Gemüsebrühe aus einer imposanten Pipeline abgelöscht. Die Rohre verliefen hoch über den Köpfen der »Würzer« genannten Arbeiter und wurden aus der nahebei fließenden Quark gespeist. Dieser stets kräftig verkrautete Bach hatte übrigens noch vor dem Ersten Weltkrieg, der ja schließlich mit der Gulasch-Kanone entschieden wurde, Anlass zur Errichtung des Werkes an diesem Ort gegeben. Eine witzige Info gefiel mir am meisten: Gulasch-Kocher, die tragischer Weise in den Kessel gestürzt waren, wurden nicht geborgen. Das ging aus technischen Gründen nicht. Man überreichte den trauernden Angehörigen eine Schöpfkelle vom ersten Gulasch, das aus dem Kessel geschöpft wurde, den sogenannten »Abstrich«. Und bedankte sich natürlich für »ihr Verständnis«. Dieser Tradition verdanken wir, dass in der Umgebung bis heute in gutbürgerlichen Gaststätten ein lokale Spezialität angeboten wird, der weit über die Region hinaus berühmte »Abstrich«. Freilich, ohne dass heute deswegen ein Würzer versehentlich im Kessel gebrüht werden muss, aber schön mit Fettaugen und zarten Halswirbeln. Voll super lecker, und für mich Anlass, zwei von fünf Sternen zu vergeben – eine unvergessliche Mahlzeit!

Theobald O. J. Fuchs Und was treibt er so im Dezember und Januar? Suhlen in Luxus und Ausschweifung, Errichtung komplexer Gedankengebäude, Publikationen in Vorbereitung, maximale Entspannung. Das Übliche. Nur geheim.


imfpft euch, trotzt corona und bleibt gesund!

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super rutsch und danke euch allen für alles! danke für den support, den einsatz, das vertrauen, und die richtige wahl. nur vom feinsten, für die feinsten! Alles andere: Makulatur.


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