Landjäger Magazin - Selbstfindung Preview

Landj채ger Magazin Nr.10 | Sommer 2011 | www.landjaeger.at ISSN 2070-2655

Mittelbregenzerwald

Wenn’s um Kulturförderung geht, ist nur eine Bank meine Bank.

Damit Visionen Wirklichkeit werden, ermöglicht Raiffeisen viele Kulturveranstaltungen durch seine regionalen und lokalen Förderungen. Denn Realisierung und Erfolg von Kulturinitiativen hängen nicht nur von Ideen, sondern auch von finanziellen Mitteln ab. Gemeinsam ist man einfach stärker. www.rb.mbw.at

Editorial Neben einem beliebten, weil blöden Partyspiel und einer beliebten, weil unlösbaren philosophischen Grundfrage ist “Wer bin ich?” endlich auch das, wozu es sich ganz objektiv schon immer am besten geeignet hätte: die Leitfrage für eine Ausgabe des Landjäger Magazins.

Mit diesem Heft können wir jetzt übrigens auch unsere eigenen Jubiläumsfeste schmeißen. Selbstfindung ist bereits das zehnte reguläre Heft für das diesmal einige LandjägerredakteurInnen bis nach Berlin gekommen sind. Toll.

Ansonsten geht’s im Heft um Liebe, Mode, Sex, um die Schweiz und um Religionen, eben alles, was unser Selbst so ausmachen könnte. Zu deinem Selbst gehört ab jetzt übrigens auch dieses Magazin. Wir halten das für den richtigen Weg - und wir meinen es ehrlich.

Denn der Landjäger liebt dich!

Lieb ihn auch.

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Herausgeber: Landjäger Verein (ZVR 881841026) - www.landjaeger.at ISSN: 2070-2655 Chefredaktion: Michaela Bilgeri, Johannes Scheutz Redaktionelle Mitarbeit: Robert Hiller, Peter Rüscher, Sven Matt Bildredaktion: Anja Kaufmann, anja@landjaeger.at Gestaltung: Christian Feurstein - Super BfG - christian@super-bfg.com || Type: bueronardin No3 (christofnardin.com) Anzeigen: Elisabeth Breidenbrücker, elisabeth@landjaeger.at AutorInnen, FotografInnen, IllustratorInnen und FreundInnen: Pia-Maria Bach, Florian Bayer, Lukas Bechtold, Simon Bischof, Capero, Dario Cerbino, Tobias Degenhardt, Adam Deneige, Etepetete, Fabienne Feltus, Gunter Fetz, Sebastian Freiler, Catharina Freuis, Daniel Gebhart, Nikolaus Havranek, Christoph Heher, Anna Hilti, Fred Huber, Gabi Kohler, Marc Lory, Björn Matt, Sarah Metzler, Philipp Moosbrugger, Eva Moser, Roswitha Natter, Gersin Livia Paya, Claire Paq, Agnes Prammer, Paul Reiter, Peter Rüscher, Thomas Rüscher, Melanie Schneider, David Schreyer, Inge Schuttnig, Joachim Sohm, Michael Tatschl, Times New Roman, Velo, Marisa Vranjes, Amelie Zadeh

Die sensationelle Coverillustration und die Innenstrecke: Fabienne Feltus - ffabienne.com

Druck: Druckerei Hugo Mayer, Dornbirn (www.hugo-mayer.at) auf Writing Natur und Tatami von Antalis Österreich Unterstützung: Land Vorarlberg, unsere Anzeigenfreunde sowie »Files to go« von www.pile.at - entwickelt und zur Verfügung gestellt von www.zeughaus.com —

Alle Artikel spiegeln in erster Linie die Meinung des Autors oder der Autorin wider, und nicht unbedingt die der Redaktion. Die Redaktion bemüht sich, auch Meinungen, die nicht voll und ganz der ihren entsprechen, einen Raum zu geben, wenn sie diese für interessant und diskursfähig hält.

Offenlegung gemäß §25 des Mediengesetzes: Der Landjäger ist das Organ des Vereins Landjäger. Er setzt sich inhaltlich mit Themen aus Politik, Kultur und Wissenschaft – teils ernsthaft, teils satirisch – auseinander. Die Rechte liegen bei den UrheberInnen der jeweiligen Artikel, Fotografien und Illustrationen.

Franz Michael Felder | christofnardin.com 3_3|11

Von Grottendieck, dem Übersetzer, hab ich noch immer keine Antwort.

Er scheint nicht daheim zu sein, wie ich und alle berühmten Leute.

Dienstag – Freitag 11 – 14, 17 – 1 Uhr Samstags 10 – 1 Uhr

Marktstraße 33 6850 Dornbirn T, F +43 5572 203488 info@innauer.com www.innauer.com

Restaurant, Bar Innauer

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B Wolfgang Bechtold

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Die Herde Wussten Sie schon…?

Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein.

Selbstfindungsgeschichte 29 What I see looks back at me.

Tot. „Traumberuf, das klingt nach Traumschiff“ Leger autoritär Der Wirt scho wieder!

Karl-Maria Freiler Was Gott durch einen Berg getrennt hat Sektiererei mit ETEPETETE Wir müssen reden Jehovas mass baptism Zweikommavier Dario Cerbino Triptychon für Franz Marc Oberfläche des Alltags Ohne Titel Highway Demut I/III Persönlichkeitstest Selbstfindung Multiple Choice. Die 6 Karrieren des Marc Lory Sandrine, das weiße Belgierkälbchen Offenheit II/III Persönlichkeitstest Love Life Career Future 49% Zorn, 51% Hass Ego-Lego Der höchstpersönliche Jakobsweg Leidenschaft III/III Persönlichkeitstest Umkleide-Raum Bondage für die Seele OJB

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Ich bin reich.

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Ja, ich bin reich.

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Die Herde folgt immer dem Schäfer, auch dann , wenn der Schäfer ein Astronaut ist .

T+B Times New Roman

Es war in Island vor zwei Jahren. Es war kalt, nass und grausig. Die Männer haben an diesem Tag, bevor sie aufs Meer hinausfuhren, mehr Handcreme aufgetragen als sonst, weil die Haut so schnell aufreißt, durch die hohe Feuchtigkeit und die trockene Luft. Die Frauen blieben in ihren Häusern, so grausig war es.

Den Schafen ist prinzipiell das Wetter egal, weil sie ein dickes Fell haben, aber so ein grausiges Gewitterwetter schlägt sogar den Schafen auf die Stimmung und innerhalb der Herde war eine leicht angespannte, depressive Atmosphäre spürbar. Sie waren gelangweilt und das Scheren stand auch schon wieder an. Mit einem Satz: Die gan-

ze Horde war am tiefsten Punkt angelangt.

Sie wollten weg.

Aber wie? Und wo geht eine gelangweilte Schafherde hin?

Sie fingen an zu beten - zum heiligen Antonius - er möge sie Weiden finden lassen, die in ihren Herzen verloren gegangen waren. Und er erhörte sie.

Er schickte Juri Alexejewitsch Gagarin, der da „draußen“ wirklich schon viel gesehen hatte. Die Herde war außer sich und alle scharten sich um Juri.

Sie riefen aufgeregt durcheinander und wollten wissen wohin die Reise geht: „Rüabasteh, Müselnescht, Fast Forschass, Döllnknegall, Mischtuas, Nie-

dergallmigg, Fuxrucka, Falazera, Labom, Habele, Lätschkopf, Kanis, Hinterer, Luschthüsle am Ölberg, Krahkirch, Murbunga, Gurdinetsch, Thurnhof, Schönenwaldspitze, Saurschgbichl, Madrischa?“

Doch Juri sagte: „Schließt eure Augen - wir sind schon da.“

* Ihr tragt die Weiden in euch.

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I c h m ö c h t e Te i l e i n e r Jugendbewegung sein. ( To c o t r o n i c) T jeweilige Personen

B

rechte Seiten

Roswitha Natter, super-bfg.com

Dank an Lukas Hämmerle und alle Beteiligten

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Fred Huber Mit Nickelbrille und Glockenhose ins Vakanz, danach schnurstracks in den Felsen. Und dies bei jedem Wetter, ohne Führerschein und ohne schlechte Stimmung. VOLLGAS!!! war das Motto, das mir immer sehr gefiel und heute, keine Frage, immer noch gefällt. Metal war und ist mein Liebling, häulende Motoren mit Feuer an den Rohren höre ich heut wie damals liebend gern.

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Modern Print, 35x27,5cm (Rahmen: 50x50cm)

To t .

T+B David Schreyer, schreyerdavid.com

Alle weg. Leone Battista Alberti und Dante Aligheri.

Sandro Botticelli.

Filippo Brunelleschi und Michelangelo.

Leonardo da Vinci. Donatello, Galileo Galilei, Lorenzo Ghiberti, Niccolò Machiavelli.

Masaccio. Und auch Giorgio Vasari. Tot. Längst. Alle anderen auch. In einer Bretterkiste, oder einer aus Stein. Allein. Oder mit vielen. Geklaute Leiche, oder nicht. Jeder Einzelne hinüber.

Rüber ins ewige Reich. Künste. Gigantisch. Bauen und rechnen. Denken, nachdenken auch, perspektivisch zeichnen und malen. Stein und Holz zum Leben erwecken, dass alle nur so schauen. Alle dem waren die Herrschaften mächtig. Wie niemand. Die Stadt lebt heute von dem was sie ließen, sie und Hundertschaften geschickter Knechte. Bemalte Wände, Kuppeln und Gotteshäuser. Gott sei Dank auch Paläste und Gärten. Gewaltiges und viel davon.

Zieht an: Dicke Amerikaner, dicke Österreicher, uns. Halbwegs dünne auch. Zehnmillionen pro Jahr. Zwischen der Touristenschar: Untertanen, damit beschäftigt Sonnenbrillen anzupreisen.

Weil die Bank bezahlt.

In den Jahrhunderten vierzehn bis siebzehn. Einfach gesagt und doch wie heute. Nicht der verdammte Lehman, weil den gab es damals nicht. Die Blase aber, die war eine ähnliche. Zig Banken gab es, heute sind es viele weniger. Am Arno, wo das Geld für manche von den Bäumen zu wachsen schien. Manchmal. Dazwischen, währenddessen auch, wurde geköpft, gehängt, aufgespießt. Wie in den aktuellen Krisenstaaten eben jetzt. Die fetten Tyrannen hängen unterdessen zu Hause.

In ihrem bunten Palazzo, schwimmen, üben in Milch und Honig. Inspiration, Gärten, Wasserspiele. Große Ideen.

Und alle schauen zu. Spinnt der Untertan: so hetzet ihn! Damals wie heute. Elendiglich verrecken soll er, der Führer und sein Clan. Nur nicht aufgeben, wer bremst verliert.

Gott und Geld.

In einer Hand, als Speerspitze der Macht. Als kleiner Medici den Kirchenstaat finanzieren.

Synergie. Vom Abwäscher zum Billionaire. Den Boom genutzt, vielleicht den Kopf riskiert.

Dann die Beeren, bis zum Ende.

Die Fäden ziehen, lenken nicht vergessen. Die Richtigen installieren, Wahrheit manifestieren.

Manchmal Buße tun, mit Kunst für Gott zum Beispiel. Trauben mit Feuerwasser, vor, während und nach dem Gruppensex.

Denkmäler. Götzenbilder, mittendrin man selbst. Daneben Gott der Herr, ein Triumphzug.

Damit es später was zu sehen gibt. Dann wenn Blutlachen versickert, Zeitzeugen im Massengrab. Erst Peitsche, Jahrhunderte später annehmbare Nachwirkungen.

Die Zeit dreht sich im Kreis.

Irgendwo kommt alles wieder.

Die Herrschaft über Geld und Gott erlangen. Ich bin wer - in alle Ewigkeit. Nur Schauen.

Amen.

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„ Tr a u m b e r u f , das klingt nach Tr a u m s c h i f f “ Der „Landjäger“ hat Jubiläum. Fünf Jahre, zehnte Ausgabe, so in etwa, ist ja nicht so genau. Statt einfach nur zu feiern, begibt man sich sozusagen auf Bildungsreise. In Berlin andere Magazine besuchen, schauen, wie’s denen geht und dabei die eigenen Erfahrungen Revue passieren lassen.

Eine Reiseabrechnung.

T Robert Hiller B Anja Kaufmann

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Christiane Bördner „I love you“

Tobias Kruse, Fabian Dietrich „Dummy“

Nicole Walter „Bier statt Blumen“

Frage Nummer eins ist natürlich jene nach der Motivation ein Magazin zu gründen. Überdies eines, dass vielleicht nicht unbedingt dem Massengeschmack entspricht. In Berlin sehen wir uns in spezialisierten Zeitschriftenläden wie „do you read me?!“, „issue“ und anderen um, die angesichts des massiven Angebotes mittlerweile wie Pilze aus dem Boden schießen und die Vermutung liegt nahe, der Mangel kann es nicht sein.

you“, schlägt genau in diese Kerbe, als sie uns in der Küche ihrer großen Berliner Altstadtwohnung von den Anfängen erzählt: „Ich hab’ früher schon in dem Bereich gearbeitet, für andere Magazine, aber ich konnt’ mich mit meinen Kunden nicht ausleben, ich hab’ fast eine Depression gekriegt.“ Das eigene Heft als Identitäts-Rettungsanker. Da kommen wir der Sache schon näher.

eine Plattform. Diese Organisationsstruktur, wenn man es so nennen mag, führte bei uns geradewegs zu endlosen Diskussionen und zum Teil definitiven Zerwürfnissen. Die „Dummy“Leute ticken aber anscheinend immer noch so, laut Dietrich und Kruse gibt es „überhaupt keine Struktur“, dies scheint fester Bestandteil des Selbstverständnisses zu sein, aber wenn man auf keinen grünen Zweig komme, „entscheidet am Ende dann halt Oliver, ihm gehört der Laden ja.“

„Ich will machen können, was mir gefällt“ Viel logischer ist der Schluss, dass es da um Selbstverwirklichung auf Kosten unschuldiger Bäume geht. „Ich will machen können, was mir gefällt“, lautet das Credo des gestandenen Independent-Magazinmachers.

Er will unabhängig sein von der bösen Mainstream-Massenmedienwelt, seinen eigenen Stil verwirklichen, seine Message rüber bringen. Christiane Bördner, Kopf des Magazins „I love

Eine Art Rettung war wohl auch das „Dummy“-Magazin für dessen Gründer Oliver Gehrs, der wie Chefredakteur Fabian Dietrich und Fotograf Tobias Kruse erzählen, auf dem Höhepunkt der Medienkrise seinen Job bei der Süddeutschen Zeitung verloren habe und als Reaktion darauf das „Dummy“ gründete.

Inhalte unabhängig vom Tagesgeschehen, jede Ausgabe ein anderer Gestalter, radikal, unabhängig, alles was dazugehört. So haben wir Landjäger uns das seinerzeit auch vorgestellt.

Plus: Alle können mitreden, jeder kann schreiben, wir sind

„Es kann nur einen Chef geben“ „I love you“-Christiane hat für solchen Schmafu nichts übrig.

Sie als Inhaberin einer Grafikagentur wusste sofort, wie der Hase läuft: „Für mich war von Anfang an klar, es kann nur einen Chef geben.“ Sie hätten zwar am Anfang versucht als Team zu Entscheidungen zu kommen, aber dabei sei nichts raus gekommen. Bei ihr klingt das alles auch sehr durchdacht,

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„Traumberuf, das klingt nach Traumschiff“

sehr konsequent, sehr professionell. Sie spricht von klaren Zielen, von Kernwerten, da stehen wir Landjäger da wie begossene Pudel. Die vom „Dummy“ dagegen legen großen Wert auf Lockerheit, das merkt man.

Da kommen die Sätze nicht so bestimmt daher, alles wird immer ein bisschen relativiert, ein „na ja“ hier, ein „is’ ja nich’ sooo“ dort. Es darf auf jeden Fall nicht zu sehr nach Business riechen. Ihr Glück, so sagen sie, dass sie nebenbei den „Fluter“ machen können, ein Magazin für politische Bildung, das vom Staat finanziert wird und ihnen den Rücken frei hält. Und somit können die zwei Buben von der Magazinmacherei leben, während Frau Bördners Heft zwar als Werbevehikel für ihre Agentur dient und insofern hilft, Aufträge und Zaster an Land zu schaffen, Kohle verdient sie damit aber keine, im Gegenteil, sie kann noch nicht mal die Mitarbeitenden dafür bezahlen. Willkommen in der Landjägerwelt.

Beim schnöden Mammon angelangt, bleibt die Diskussion dann auch gleich dort hängen und bei den Möglichkeiten an ihn ranzukommen, denn während bei „I love you“ das Ziel ist „zumindest mit Null auszusteigen“, gibt es beim Landjäger ja immer noch Leute, die davon träumen, dass er eines Tages etwas abwerfen könnte. Auch die Dummy-Jungs lassen sich schweren Herzens dazu herab über solch profane Dinge wie Anzeigen und Abonnenten zu referieren: „Das mit den Anzeigen macht ein Typ auf Provisionsbasis und die Abonnentenbetreuung macht der Tagesspiegel für uns mit. Ich mein’, früher saß da einer bei uns im Büro und hat das ge-

macht, da riefen laufend Leute an, weil mit ihrem Abo was nicht gepasst hat, das war total nervig, echt“, meinen beide unisono. Solche Sorgen haben wir nicht, da sich die „Landjäger“-Abonnenten rein von der Zahl her schon zu einem Aktionstag zusammentun müssten um halbwegs einen Telefonterror zustande zu bringen. Wer aber schon mal in Bezau auf dem Postamt war, kann sich vorstellen, dass die logistische Umsetzung des Traums vom eigenen Magazin nervenund zeitaufwendiger sein kann, als das einem lieb ist. „Wenn die Großen nicht kommen…“ Bei Christiane geht es weniger um solch’ triviale Details als viel mehr um große Namen, seien es die „New York Times“, auf deren Blog sie gepostet wurden oder Firmen wie Nike, für die sie viel arbeitet, die sie aber wegen Anzeigen „nicht nerven will“. Man müsse natürlich auch ans Image denken, denn wenn man Anzeigen von unbedeutenden Firmen reinnehme, dann wäre man für die bedeutenden nicht mehr attraktiv genug, deshalb würden auch viele gratis Anzeigen für große Marken schalten: „Wenn die Großen nicht kommen, nimm’ die Kleinen nicht“, gibt sie uns als Maxime mit. Gut, dass wir darüber geredet haben.

Fabian Dietrich erzählt von der Qual das eingesandte Material selektieren zu müssen: „80% ist Müll, was da rein kommt. Entweder tausendmal gelesen oder total weichgespült oder was auch immer, total nervig und ich muss denen zurückschreiben und werd’ dann oft auch noch angepflaumt.“ Ach, das

kommt uns aber bekannt vor.

Ansonsten aber ist er von seinem Job bei „Dummy“ nach wie vor begeistert, findet es puren Luxus dort zu arbeiten. Auf die Frage, ob es sein Traumberuf sei, antwortet er: „Traumberuf, das klingt nach Traumschiff.“ Wie gesagt, toll findet er es allemal.

Am Ende des Tages gibt es dann noch einen Termin bei Nicole Walter von „Bier statt Blumen“.

Sie hat eine klassische Journalistenlaufbahn hinter sich, wagte den Sprung in die Unabhängigkeit aber, weil „sich so viel tut im Medienbereich, Internet, Video usw., ich hätte Angst den Anschluss zu verlieren, wenn ich weiter im Printbereich bei einer Tageszeitung arbeiten würde, dass ich dann plötzlich gekündigt werde und ohne nichts dastehe.“ Nun ja, aus dem Vollen schöpfen können sie und ihre Kollegen mit ihrem noch sehr jungen Magazin im Moment auch noch nicht und der Überlebenskampf steht ihr ein wenig ins Gesicht geschrieben. Aber ums Überleben kämpfen passt ja auch zum sozialen Engagement, das bei ihr offensichtlich sehr stark ausgeprägt ist. Und alles in allem passt das sicher auch zu Berlin.

Wir wünschen ihr auf jeden Fall viel Glück und mit ihrer Namenskollegin möchten wir ihr und allen unentwegten Independent-Magazinmachern zurufen: „Flieg nicht zu hoch mein kleiner Freund!…“

www.iloveyou-magazine.com www.bier-statt-blumen.de www.dummy-magazin.de

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B Dario Cerbino, dariohead.com.ar

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„Ohne Titel (Die bösen Geister)“ 2011, Wien Ambrotypie

„Ohne Titel“ 2008, St. Louis Ambrotypie

B Agnes Prammer, agnesprammer.com

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„Ohne Titel“ 2008, St. Louis Ambrotypie

„Ohne Titel“ 2008, St. Louis Ambrotypie

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B Fabienne Feltus, ffabienne.com

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Umkleide -Raum B Catharina Freuis, catharinafreuis.com

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Bildfolge von 3 Fotografien 2010 Farbpigmentdrucke, gerahmt 121 x 160 cm

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Freundschaft Jede/r braucht ein bißchen Zuneigung.

Der Landjäger bürgt seit 5 Jahren für ungetrübte Zuneigung und Liebe. Auch in schwierigen Zeiten. Versprochen.

Liebevolle 10 Ausgaben mit: 734 Bilder 912 Seiten 78 Contributoren aus 12 Ländern 54 Anzeigen 1590 kg Papier 5 Preise 78 Abonnements sprechen Bände.

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Vom Landjäger. Von uns. Von einer guten Sache.

Immer anders, immer mit Thema immer frisch vom Land direkt in die Stadt.

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Wenn wir eine Ausgabe fertig haben bekommst du diese unaufgefordert zugesandt. Dies sind ca. 2-4 Stück pro Jahr.

Gimicks und Specials nach Vorhandensein inklusive.

Du kannst dann jeweils ganz easy via Onlinebanking bezahlen.

Ein Mail an abo@landjaeger.at genügt völlig.

Der Landjäger liebt dich.

Lieb ihn auch.

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