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Wie schnell sich „nicht jetzt“ in „niemals“ verwandelt

Mit dieser Aussage warnte Martin Luther davor, ein Vorhaben so lange zu verschieben – wofür sich immer viele gute Gründe finden lassen –, dass es letztendlich erst am „Sankt-Nimmerleins-Tag“ stattfinden wird.Recht hat er! Wir alle kennen das aus dem eigenen privaten und beruflichen Umfeld –und einen Fachausdruck gibt es für dieses Verhalten auch schon, nämlich Prokrastination.

Hinter diesem Hinweis von Martin Luther verbirgt sich aber auch der Appell, stets aktiv zu sein, um das eigene, aber auch das gesellschaftliche Leben insgesamt voranzubringen. „Tua res agitur!“ hieß das schon bei den alten Lateinern: „Es geht um Deine Sache!“ Sie meinten damit, dass man sich um die eigenen Angelegenheiten vorrangig selbst kümmern solle.

Bedauerlicherweise zeigt die Entwicklung in unserer Gesellschaft, in unserer Wirtschaft und auf unserem Arbeitsmarkt aber oft in eine andere Richtung. Der Staat glaubt, sich immer mehr um unsere Angelegenheiten kümmern zu müssen. Er umgarnt uns mit immer neuen sozialen Errungenschaften, die leider häufig eben nicht die Eigeninitiative fördern, sondern sie eher hemmen.

Immer neue Vorschriften erschweren zum Beispiel den Zugang zur Selbstständigkeit. Kein Wunder, dass die Quote der Selbstständigen in allen Branchen kontinuierlich zurückgeht. Aber deshalb aufgeben? Nein, das Gegenteil muss passieren!

Die Zahl der erfolgreich abgelegten Meisterprüfungen liegt im Backgewerbe inzwischen im unteren dreistelligen Bereich. Bundesweit und pro Kalenderjahr, wohlgemerkt. Hilft jammern? Nein, stattdessen sollten wir überlegen, wie wir unsere eigenen Beschäftigten motivieren können, sich zum Meister fortzubilden.

Die Zahl der neuen Azubis in Produktion und Verkauf geht ständig zurück. Hilft jammern? Nein, stattdessen sollten wir überlegen, wie wir unsere Arbeitsplätze so gestalten, dass sie noch attraktiver für neue Auszubildende werden.

Wenn die vollumfängliche Fürsorge des Staates sich wie Mehltau auf die Gemüter und unsere Betriebe legt, dann wird das „Niemals“, von dem Martin Luther sprach, die Oberhand gewinnen.

Ohne unsere Eigeninitiative verschwindet das Herzstück unseres allgemeinen Wohlstandes, der Mittelstand. Er bildet aus, er schafft Arbeitsplätze und zahlt in erheblichem Maße Steuern und Beiträge. Ein gesunder Mittelstand gibt den dort Beschäftigten die Grundlage für eine wohlverstandene Work-Life-Balance.

Schaffen wir also selbst mit einer guten Bildung und Ausbildung, mit guten Arbeitsplätzen in unseren Betrieben die Grundlage für eine gute Arbeit. So erhalten wir uns und unseren Beschäftigten den persönlichen und finanziellen Freiraum, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Und zwar „jetzt“ – nicht „nicht jetzt“ und schon gar nicht „niemals“!

Armin Juncker

Titelbeitr Ge

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