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Lage der Bäckereien vor und nach Beginn der Corona-Pandemie TEIL

Fortsetzung des Beitrages aus der brot+backwarenAusgabe 6/2022.

II. FINANZIELLE STABILITÄT

2. Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote zeigt das Verhältnis von Eigen- zu Gesamtkapital. Je höher die Eigenkapitalquote, desto höher ist die finanzielle Stabilität des Unternehmens und damit auch die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern. Banken bewerten daher die Bonität eines Unternehmens bei hoher Eigenkapitalquote höher und es kommt immer häufiger vor, dass eine bestimmte Quote als Nebenpflicht im Kreditvertrag (sog. Covenant) festgeschrieben wird, deren Nichteinhaltung den Banken das Recht zur außerordentlichen Darlehenskündigung gibt. Der Zielwert für die Eigenkapitalquote beträgt mindestens 15 %, wobei kreditfinanzierende Banken sehr gerne Werte um 30 % sehen.

Eigenkapitalquote der sehr großen Unternehmen

Sehr hohe Werte über 60 % sehen wir bei Görtz, Wiehgärtner und HvA. Der schlechteste Wert wie bereits im Vorjahr erzielte Valora (-20,6 %; Vj. -19,7 %). Hosselmann und Malzer’s waren knapp positiv.

Eigenkapitalquote der Großunternehmen

Die besten Werte erzielten Stinges (79,2 % – fast gleichauf mit dem Vorjahr), Wolf (68 %; Vj. 62 %) und Hennig (68 %; Vj. 65 %). Das schwächste Ergebnis sehen wir bei Grobe (11 %; Vj. 28 %).

Eigenkapitalquote der mittelgroßen Unternehmen

Horsthemke und Schmitt lagen über 60 %. Werte über 50 % erzielten Veit, Hackner, Lüning und Sternenbäck, Gera. Weitere sechs lagen über 40 %, und zwei über 30 %. Die niedrigsten Werte erzielten Keim (-6 %; Vj. 10%) gefolgt von Hosselmann, Happ, Döbbe und Peters.

Tab. 18: Eigenkapitalquote der Großunternehmen

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Tab. 20: Eigenkapitalquote der

Tab.

Eigenkapitalquote der Kleinunternehmen

Die besten Werte erzielten THOKS (knapp 100 %), SchmidKuhn (81 %) und Zöttl (72 %). Drei Betriebe lagen über 60 %, vier über 50 % und fünf über 40 %. Schlusslicht mit -13 % (leicht verbessert) war Hoenen.

Eigenkapitalquote der Kleinstunternehmen

In dieser kleinen Gruppen sehen wir die größte Spanne zwischen +72,8 % bei Jung & Schmitt und -18,4 % bei Neff.

3. Schuldentilgungsdauer in Jahren

Der dynamische Verschuldungsgrad als Maß für die Schuldentilgungsdauer ist ein Indikator dafür, wann die Verschuldung des Unternehmens voraussichtlich abgebaut sein wird, und zwar unter der Annahme, dass der aktuelle Cashflow in Zukunft konstant bleibt. Die Nettoverschuldung ergibt sich aus der Summe der verzinslichen Darlehen abzüglich der flüssigen Mittel. 100 %, in den Tabellen als 1 dargestellt, stehen für ein Jahr. Das bedeutet, ein dynamischer Verschuldungsgrad von 3 entspricht einer Tilgungsdauer von drei Jahren bei gleich- bleibendem Cashflow. Die Angaben erfolgen mit zwei Kommastellen, um eine feinere Differenzierung zu ermöglichen. Die Schuldentilgungsdauer sollte kleiner sein als die durchschnittliche Nutzungsdauer der betriebsnotwendigen Anlagegüter. Die Banken akzeptieren in der Regel Werte bis 4 Jahre.

Schuldentilgungsdauer der sehr großen Unternehmen

Mit Ausnahme von Kamps ist der dynamische Verschuldungsgrad unauffällig. Der Wert von WF Heberer wurde für 2020 entfernt, weil er aufgrund des negativen Cashflows ebenfalls negativ wird. Dadurch würden die übrigen Werte um 0 nicht „im grünen Bereich“, sondern nur gelb markiert erscheinen.

Schuldentilgungsdauer der Großunternehmen

Brinker liegt mit 8 Jahren wesentlich schlechter im Vergleich zu allen anderen und die Schuldentilgungsdauer hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Schuldentilgungsdauer der mittelgroßen Unternehmen

Hier fällt Höflinger Müller mit einem dem beinah

Tab. 22: Schuldentilgungsdauer in Jahren der sehr großen Unternehmen

Tab.

Tab. 25: Schuldentilgungsdauer in Jahren der Kleinunternehmen

Tab. 25: Schuldentilgungsdauer in Jahren der Kleinunternehmen

„astronomischen“ Wert von 27 nach einem Wert von 0 im Vorjahr. Der Vorjahreswert kam dadurch zustande, dass es keine Bankverbindlichkeiten und folglich keine Nettoverschuldung gab. Deshalb ist er nicht maßgeblich. Das Unternehmen hatte zum 31.12.2020 Bankverbindlichkeiten von 3 Mio. Euro. Nach Abzug der Liquiden Mittel ergibt sich eine Nettoverschuldung von 560 Tsd. Euro, aber der geringe Cashflow von nur 26 Tsd. Euro führt zu der perspektivisch langen Rückzahldauer.

Schuldentilgungsdauer der Kleinunternehmen

Der Wert von -5,4 bei Mack aufgrund des negativen Cashflows wurde entfernt, um eine farblich korrekte Darstellung zu erhalten. Bei Mecklenburger Backstuben sehen wir den sehr hohen Wert von 20,6 Jahre, was auf den niedrigen Cashflow in Verbindung mit einer hohen Nettoverschuldung zurückzuführen ist.

Schuldentilgungsdauer der Kleinstunternehmen

Bei Sipl VS wurde der Wert von -8,9 im Vorjahr entfernt.

Nach der Restrukturierung weist das Unternehmen zum 31.12.2020 keine Bankverbindlichkeiten aus, sodass sich ein rechnerischer Wert von 0 ergibt.

III. VERMÖGENSSTRUKTUR

Das Anlagevermögen (AV) bezeichnet den Teil des Unternehmensvermögens, das dem Unternehmen langfristig zu dienen bestimmt ist. Es umfasst drei Bereiche, das immaterielle AV (Konzessionen, Marken und Patente), das Sachanlagevermögen (Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen, andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung und schließlich im Bau befindliche Anlagen bzw. Anzahlungen auf Anlagen) und Finanzanlagen (Genossenschaftsanteile, Beteiligungen und Ausleihungen).

Das Anlagevermögen lässt sich über mehrere Kennzahlen analysieren, die eine allgemeine Aussage über das langfristige Potential eines Unternehmens erlauben. Bei der Analyse des Anlagevermögens geht es um die Frage, ob das Unternehmen in ausreichendem Maße mit Anlagen ausgestattet ist und ob das AV durch ausreichende Eigenmittel hinterlegt ist.

1. Anlageneffizienz (Asset Efficiency Rate)

Die Asset Efficiency Ratio ergibt sich aus dem Verhältnis von Cashflow zum Sachanlagevermögen. Anhand dieser Kennzahl kann beurteilt werden, wie effizient das Anlagevermögen eingesetzt wird, um Cash zu generieren. Je höher die Kennzahl, desto effizienter die Vermögensnutzung.

Anlageneffizienz der sehr großen Unternehmen

Die negativen Werte für WF Heberer und Valora aufgrund des negativen Cashflows wurden eliminiert, um eine Verzerrung der farblichen Kennzeichnung der Tabelle zu vermeiden. Die

Tab. 27: Anlageneffizienz der sehr großen Unternehmen

Null-Werte von Bachmeier und Malzer’s wurden ebenfalls eliminiert (für beide Jahre), weil diese Unternehmen kein eigenes Anlagevermögen halten. Der extrem hohe Wert bei den Hosselmann Cafés ergibt sich, weil der sehr hohe Cashflow durch ein sehr niedriges Sachanlagevermögen erwirtschaftet wurde. Im Hinblick auf den Median dieser Gruppe in Höhe von 37,8 % stechen – außer bei Hosselmann – die Werte von Görtz, Wiehgärtner und Frischbäck positiv ins Auge.

Anlageneffizienz der Großunternehmen

Verglichen mit dem Median von 37 % sind die Werte von Grobe und Stendaler Landbäckerei ganz hervorragend. Der niedrigste Wert weist Brinker auf; das Unternehmen hat sich in dieser Kategorie gegenüber dem Vorjahr um über 100 % verschlechtert.

Anlageneffizienz der mittelgroßen Unternehmen

In dieser Gruppe ist BB Rösner der Sieger und hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Zweitbester ist Sternenbäck mit dem Standort Spremberg. Happ, Herbert Meyer,

Tab. 29:

Keim, Geiping, Hackner, Lüning, Döbbe, Gilgen’s und Peter’s liegen mit Werten über 50 % weit über dem Median von 38 %. Am anderen Ende der Skala sehen wir Evertzberg, Barbarossa, Grimminger sowie Höflinger Müller.

Anlageneffizienz der Kleinunternehmen

Die negativen Werte bei Mack und WF Heberer, Standort Weimar, aufgrund des negativen Cashflows wurden entfernt. Der extrem hohe Wert bei Kamp resultiert daraus, dass ein hoher Cashflow mit einem sehr niedrigen Sachanlagevermögen erwirtschaftet wurde. Die übrigen Werte sind nicht weiter auffällig, allein Ratschiller und Mecklenburger Bachstuben fallen mit Werten unter 10 % auf.

Anlageneffizienz der Kleinstunternehmen

Bei Sipl VS erscheinen keine Werte, weil das Unternehmen kein eigenes Anlagevermögen unterhält. Die Performance von Jung & Schmitt ist mit 77 % die beste; die von Armbruster mit 8 % am schlechtesten ausgefallen.

2. Investitionsquote

Als Verhältnis von Anlagenzugängen zum Bruttoanlagenwert zu Beginn der Periode gibt die Investitionsquote Auskunft darüber, in welchem Ausmaß in neues Anlagevermögen investiert wird. Eine hohe Investitionsquote ist grundsätzlich positiv zu werten, da das Anlagevermögen erhalten wird und eine fortwährend hohe Produktivität durch moderne Anlagen erwartet werden kann. Die Kennzahl sagt jedoch nichts über die Notwendigkeit oder Qualität getätigter Investitionen aus. Zu beachten ist auch, dass die Kennzahl gegebenenfalls durch Leasing verfälscht wird, weil getätigte Investitionen als solche nicht in Erscheinung treten, wenn sie beim Leasinggeber zu bilanzieren sind. Für die Kennzahlberechnung wurden die Bruttozugänge, d. h. ohne die Abgänge, berücksichtigt.

Die Investitionsquote der sehr großen Unternehmen Starke Investitionstätigkeit sehen wir bei Frischbäck und Schäfer. Ansonsten sind die Ergebnisse nicht auffällig. Bachmeier und Malzer’s haben in den gegenständlichen Unternehmen kein Anlagevermögen.

Die Investitionsquote der Großunternehmen

Die höchste Investitionstätigkeit sehen wir bei Grobe, Merzenich und Wimmer. Ansonsten sind die Werte sehr inhomogen, was der Umstand unterschiedlicher Investitionsphasen unterstreicht (siehe Erläuterung oben).

Tab. 34: Investitionsquote der mittelgroßen Unternehmen

Tab. 35: Investitionsquote der Kleinunternehmen

Tab. 35: Investitionsquote der Kleinunternehmen

Tab. 36: Investitionsquote der Kleinstunternehmen

Die Investitionsquote der mittelgroßen Unternehmen

Tab. 36: Investitionsquote der Kleinstunternehmen

Auch hier sind die Werte erwartungsgemäß recht inhomogen. Schwarz liegt mit 72 % an der Spitze und weit oberhalb des Medians von 22 % für diese Gruppe. Über 50 % liegen Meyer und Schmitt.

Die Investitionsquote der Kleinunternehmen

Zwei Unternehmen erreichten Werte über 50 %: Stadtbäckerei Kuhl und WF Heberer Weimar. Letzteres Unternehmen investierte sehr viel mehr als im Vorjahr. Wenn man die anderen Kennzahlen betrachtet, war dieser Standort kaum erfolgreich. Der Investitionsschub könnte eine bessere Entwicklung einläuten. Bei Ebbing erscheint kein Wert, weil in Ermangelung der Veröffentlichung des Anlagenspiegels keine Daten vorliegen. Das war bereits im Vorjahr so, wobei das Unternehmen seit Jahren die pflichtmäßige Veröffentlichung des Anlagenspiegels unterlassen hat.

Die Investitionsquote der Kleinstunternehmen

Sipl VS unterhält keine eigenes Sachanlagevermögen und daher fehlen hier die Werte. Armbruster ging auf sehr niedrigen Niveau leicht zurück. In Verbindung mit den bisher besprochenen, schwachen Kennzahlen ist das kein Hinweis auf eine sehr gute Entwicklung.

3. Anlagenabnutzung

Beim Anlagenabnutzungsgrad werden die aufgelaufenen (kumulierten) Abschreibungen zu den historischen Anschaffungskosten des Anlagevermögens in Beziehung gesetzt.

Je höher der Anteil, umso näher rückt der Zeitpunkt für notwendige Ersatzinvestitionen heran. Beträgt die Kennzahl z. B.

Tab. 37: Anlageabnutzungsgrad der sehr großen Unternehmen

80 % kann dies ein Indikator für veraltete Produktionsanlagen und damit evtl. geringere Produktivität sein. Im Gegensatz dazu würde eine Null bedeuten, dass sämtliche Anlagen neu sind. Nachdem das Sachanlagevermögen in den meisten Fällen nahezu das gesamte Anlagevermögen eines Bäckereibetriebes ausmacht, wurde das Gesamtanlagevermögen für die Kennzahlbildung herangezogen. Diese Aussage gilt für Konzerne zum Teil nur eingeschränkt, dennoch wurde im Sinne einer durchgehenden Methode dieser Schönheitsfehler in Kauf genommen.

Anlagenabnutzungsgrad der sehr großen Unternehmen

Bachmeier und Malzer’s verfügen über kein eigenes Anlagevermögen in diesen Unternehmen. Eine hohe Veralterung der Sachanlagen mit Werten über 75 % sehen wir bei Wiehgärtner, Ihle, Steinecke und vor allem bei WF Heberer, Standort Mühlheim am Main mit 87 %. Das augenblicklich bestes Ergebnis weist HvA mit 41 % auf. Der fehlende Wert im Vorjahr liegt an der Reorganisation von Heinrich von Allwörden in einer Holding, wobei das historische Anlagevermögen nicht erhoben werden konnte.

Anlagenabnutzungsgrad der Großunternehmen

Die größte Veralterung sehen wir bei Merzenich und Stendaler Landbäckerei mit Werten von 75 % bzw. 82 %; den besten Wert mit 51 % hat Hennig.

Anlagenabnutzungsgrad der mittelgroßen Unternehmen

Elf, und damit fast ein Drittel der Unternehmen dieser Gruppe hatte Werte über 75 %. Auf der anderen Ende der Skala zeigt der Gäubodenbäcker Hahn mit 36 % (Vj. 31 %) einen hervorragenden Erhaltungszustand der Sachanlagen.

Tab. 37: Anlageabnutzungsgrad der sehr großen Unternehmen

Tab. 38: Anlageabnutzungsgrad der Großunternehmen

Tab. 40: Anlageabnutzungsgrad der Kleinunternehmen

Tab. 40: Anlageabnutzungsgrad der Kleinunternehmen

Gleiches gilt für Viehmeier, dessen Wert bei 40 % lag. Bei Treiber fehlte der Anlagenspiegel für 2020 und daher der entsprechende Wert. Wie bereits bei Ebbing (vgl. Hinweise zu Tab. 35 und 40) fehlt der Anlagenspiegel seit Jahren und folglich können hier keine Werte ausgewiesen werden.

Anlagenabnutzungsgrad der Kleinunternehmen

Zöttl verwendete nur einen Nettoanlagenspiegel fürs Jahr 2020, sodass hier kein Wert ermittelt werden konnte. Bei der Stadtbäckerei Kühl fehlte der Anlagenspiegel für 2019; der Wert für 2020 ist hervorragend. Bei Ebbing fehlt es seit Jahren und daher auch hier keine Werte (vgl. auch Hinweis zu Tab. 35 und 39). 13 der 18 Unternehmen weisen Werte über 75 % auf. D. h. der Momentaufnahme in dieser Gruppe zeigt ein deutlich schlechteres Bild als bei der Gruppe der mittelgroßen Unternehmen. Sehr gute Werte sehen wir außer bei Kühl auch bei Schneckenburger und THOKS.

Anlagenabnutzungsgrad der Kleinstunternehmen

Wie bereits mehrfach angemerkt verfügt Sipl VS nicht über eigenes Anlagevermögen und daher fehlen auch hier die Kennzahlen. Neff hat hier mit 85 % den schlechtesten Wert; Friedrich Viehmeier hat mit 55 % den besten.

4. Working Capital

Das Working Capital ist der Teil des Umlaufvermögens, der nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten benötigt wird, und deshalb im Beschaffungs-, Produktions- und Arbeitsprozess arbeiten kann. Das Working Capital stellt ferner ein Maß für die Liquidität des Unternehmens dar, da es den Überhang der langfristigen Mittel über die Teile des Anlagevermögens misst, die innerhalb eines Jahres liquidierbar sind. Wie wir gesehen haben, ist das Anlagevermögen bei Bäckereiunternehmen deutlicher ausgeprägt als das Umlaufvermögen, dennoch ist das Working Capital als Kerngröße für die Beurteilung der Struktur

Das Working Capital liefert außerdem einen Hinweis auf das nicht ausgenutzte langfristige Finanzierungsvolumen an, da der Teil des kurzfristig freisetzbaren Umlaufvermögens mit mittel- bis langfristiger Finanzierung erkennbar wird. Somit ist dies eine Indikation für die Expansionskraft des Unternehmens, denn das Working Capital stellt eine Manövriermasse zur Finanzierung des langfristigen Kapitalbedarfs dar, weil sie innerhalb eines Jahres liquidiert werden könnte.

Als Kennzahl wird die Working Capital Ratio als Überschuss der kurzfristigen Aktiva über die kurzfristigen Passiva im Verhältnis zu den kurzfristigen Aktiva verwendet. Als Zielwert wird im Allgemeinen mehr als 30 % erwartet, was bei Bäckereiunternehmen häufig nicht realistisch, vor allem nicht in den zahlenmäßig stark besetzten Gruppen M und S. Vielmehr sind die Durchschnittszahlen hier im Mittel sogar negativ.

Working Capital Ratio der sehr großen Unternehmen

Die höchste Ratio gibt es bei Wiehgärtner, Frischbäck und Valora. Besonders negative Werte sehen wir bei Schneider und Beck. Letzteres Unternehmen hat zwar ein hohes kurzfristiges Umlaufvermögen, aber dagegen stehen kurzfristige Verbindlichkeiten von über 15 Mio. Euro. Die Kennzahl ist bei Kamps deutlich positiv nach einer sehr negativen Ratio-Zahl

Working Capital Ratio der Großunternehmen weist den höchsten Wert mit 85 % aus.

Brinker und Standaler Landbäckerei sind zweistellig negativ.

Tab. 42: Working Capital Ratio der sehr großen Unternehmen

Working Capital Ratio der mittelgroßen Unternehmen

Der negative Wert bei Hosselmann ist wenig aussagekräftig, weil man das Unternehmen zusammen mit dem Café-

Tab. 43: Working Capital Ratio der Großunternehmen

Tab. 44: Working Capital Ratio der mittelgroßen Unternehmen

Restaurant Hosselmann betrachten muss (Vgl. Tab. 42). Hier ist der Wert geringfügig positiv. In dieser Gruppe finden wir insgesamt 16 Betriebe, also beinahe die Hälfte, mit einem negativen Working Capital. Beste Werte erzielten die drei Sternenbäck-Unternehmen der Bumüller-Gruppe, mit jeweils über 70 %.

Working Capital Ratio der Kleinunternehmen

Tiefrot ist die Kennzahl bei THOKS (-422 %; Vj. -300 %). Im hellroten Bereich folgt WF Heberer (Weimar). In dieser Gruppe ist über die Hälfte negativ. Betrachtet man die zwei größten Gruppen M und K, dann drängt sich der Gedanke auf, dass das kurzfristig generierte Umlaufvermögen den Unternehmen tendenziell wenig Handlungsspielraum für die

Tab.

Tab. 46: Working Capital Ratio der Kleinstunternehmen

Innenfinanzierung bietet. So brauchen Sie entweder starke Finanzpartner (Eigentümer, finanzstarke Mutterunternehmen) oder sie müssen bei Bedarf auf externe Finanzierungsquellen zurückgreifen.

Working Capital Ratio der Kleinstunternehmen

Tiefrot mit -452 % ist die Kennzahl bei Friedrich Viehmeier. Diese Momentaufnahme vom 31.12.2020 ist noch viel schlechter als ein Jahr davor. Jung & Schmitt überzeugen durch eine beständig hohen Wert über 80 %. +++

Der Bericht wird in der kommenden Ausgabe fortgesetzt.

Grupo Bimbo kauft rumänische Bäckerei Vel Pitar

Die Grupo Bimbo kauft die rumänische Bäckerei Vel Pitar und steigt damit in den rumänischen Markt ein. Vel Pitar erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 120 Mio. EUR und einen Nettogewinn von 13,9 Mio. EUR. Mit rund 1.900 Mitarbeitern produziert die Bäckerei Backwaren wie Brot, Brötchen, Donuts und Brezeln, die täglich an mehr als 7.000 Geschäfte in Rumänien ausgeliefert werden. Bimbo übernimmt das Unternehmen von New Century Holdings (NCH Capital). Vel Pitar ging 2001 aus dem Zusammenschluss von vier Betrieben aus der Mühlen- und Backwarenindustrie hervor: Mopariv Vâlcea, Berceni Bukarest, Granpan Tecuci und Panegrano Cluj. +++

Schweiz: HUG legt dank Food Service zu

Der Schweizer Gebäckhersteller HUG hat sich nach eigenen Angaben von den Einbußen durch die Corona-Pandemie vollständig erholt. 2022 stieg der Umsatz um 10 Mio. CHF auf jetzt 123 Mio. CHF. Insbesondere im GastronomieSektor konnte der Umsatz um 33 % gegenüber Vorjahr deutlich gesteigert werden. „Unsere Halbfabrikate wie zum Beispiel die Tartelettes oder unsere Tiefkühlprodukte sind in der Gastronomie aufgrund des Fachkräftemangels sehr gefragt und der Trend nach Convenience in der Küche beflügelt die Absätze weiterhin“, erklärt Anna Hug, Co-Geschäftsleiterin Märkte. Sie führt das Unternehmen zusammen mit Marianne Wüthrich Gross, die den Bereich Operations verantwortet. Nicht nur in der Schweiz ist HUG mit seinen Gastronomieprodukten gewachsen, auch in ganz Europa, den USA und dem Nahen Osten. +++ brot + backwaren ISSN 0172-8180 brot + backwaren ist das offizielle Organ des Verbandes Deutscher Großbäckereien e.V. brot + backwaren erscheint 6 x im Jahr zum Einzelverkaufspreis von Euro 15,00.

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Haus der Bäcker mit neuem Geschäftsführungsteam

Jan Kamp und Denise Weber sind die neuen Geschäftsführer vom Haus der Bäcker. Das bisherige Geschäftsführer-Duo, Gründer Dr. Rigbert Fischer und Holger Schulz, Chef des Vaillant Family Office, bleiben als Gesellschafter und Beirat im Unternehmen. Der Wechsel wurde am 1. Februar wirksam. Jan Kamp bringt langjährige Erfahrungen aus verschiedenen Führungspositionen mit. Zuletzt war er als Geschäftsführer bei Autogrill Deutschland tätig. In dieser Zeit leitete er auch den Zusammenschluss mit dem Systemgastronomen LeCrobag. Denise Weber war sechs Jahre als Geschäftsführerin bei der Badischen Backstub‘ tätig und nimmt seit eineinhalb Jahren operative Führungsaufgaben im Haus der Bäcker wahr.

Zum Haus der Bäcker gehören mittlerweile sechs Bäckereien, rund 240 Filialen und 2.400 Mitarbeiter. Damit zählt das Haus der Bäcker zu den Top-10-Backwarenfilialisten Deutschlands. +++

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