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Ditsch Brezelbäckerei: Der Laugen-Spezialist

+ Seit 2012 ist Ditsch Teil der Schweizer Valora Gruppe, die wiederum die europäische Retaileinheit von Fomento Económico Mexicano, S.A.B. de C.V. (FEMSA) bildet.

+ Das Unternehmen produziert Laugengebäcke in verschiedenen Formen wie Brezeln (50 bis 1.800 g), Brötchen, Stangen, Knoten, Zöpfe sowie Pizzen und Croissants. Die Produkte werden tiefgefroren in drei Convenience-Stufen vertrieben, als vorgegarte Teiglinge, vor- oder fertig gebacken.

+ Mit seinen 192 Stores in Deutschland ist Ditsch an hochfrequentierten Standorten wie Bahnhöfen vertreten. Außerdem beliefert das Unternehmen seit 1998 Großverbraucher wie Bäckereien, Hotels, Restaurants, Cateringunternehmen sowie Tankstellen und den Lebensmitteleinzelhandel mit Backwaren.

+ Export in 32 Länder

+ 3 Produktionsstandorte, u. a. in Mainz und Oranienbaum (Deutschland) sowie Cincinnati (Ohio/USA)

+ insgesamt 17 Produktionslinien

+ weltweit 1.100 Mitarbeiter

Mainz (Deutschland)

+ Hauptsitz mit Verwaltung, Produktion und TK-Hochregallager

+ Start der Produktion: 1990

+ 4 Produktionslinien

+ rund 210 Mitarbeiter

Oranienbaum (Deutschland)

+ Start der Produktion: 1999

+ 10 Produktionslinien

+ rund 850 Mitarbeiter

Cincinnati (Ohio/USA)

+ 2017 kaufte die Valora Gruppe den in Cincinnati ansässigen Laugengebäck-Hersteller Pretzel Baron und ist seither mit eigener Produktion in den USA vertreten. 2018 wurde Pretzel Baron in Ditsch USA umfirmiert.

+ Start der Produktion: 2016

+ 3 Produktionslinien

+ rund 160 Mitarbeiter kennen, öffnen, dann könnte der Markt für Brot und Backwaren nochmals quasi explodieren. „Thaw and serve“ funktioniert, keine Frage, aber qualitativ und vor allem emotional reicht das Konzept nicht an die vor Ort gebackenen Produkte heran.

Auch das Ditsch-Shop-Modell, wie wir es in Deutschland betreiben, mit eigenen Filialen, sehr schnellen Transaktionszeiten, wenig Personal wegen Bake-off und einem guten Kaffeekonzept – das gibt es nicht 1:1 in den USA. Noch nicht, würde ich sagen.

Baumfalk: Wann wollen Sie es einführen?

Gooding: Maybe one day. Natürlich müsste man sich mit unserer Kompetenz die Frage stellen: Warum nicht? Im ersten Schritt dürfen wir aber die B2B-Kapazitäten aufbauen, um den heutigen und zukünftigen Markt gut bedienen zu können. Darauf fokussieren wir uns zurzeit. Später werden solche Gespräche sicherlich kommen. Allerdings, wenn eine ganze Industrie nicht auf Bake-off, sondern auf „Thaw and serve“ ausgerichtet ist, dann wird es Zeit brauchen, bis die komplette Tiefkühlkette aufgebaut ist. Darüber muss man sich im Klaren sein.

Baumfalk: Welches sind Ihrer Einschätzung nach die Märkte mit dem größten Potenzial für Laugenbackwaren?

Gooding: Wenn wir über Laugenbackwaren reden, sprechen wir über einen Nischenmarkt. Selbst in Deutschland sind sie nicht überall Standard. Aber wir sind überzeugt von

Exakte Teig-/Fettschichtung Schonende Laminierung Verschiedene Laminiervarianten dem Potenzial. Deshalb bleiben wir unserer Nische treu, spezialisieren uns, um den unterschiedlichen Markterwartungen an Lauge entsprechen zu können. Wir sehen, dass der Markt in UK, in Europa, in Asien und eben in den USA zulegt. Die Entwicklung des Brot- und Backwarenmarkts in Afrika ist auch faszinierend – vor allem entlang des LagosAbidjan-Korridors! Das ist zweifellos die Region, die die Zukunft der Urbanisierung vorantreiben wird.

Baumfalk: 2020 haben Sie damit begonnen, Laugen-Buns aus Oranienbaum in die USA zu liefern. Ist das heute noch der Fall?

Gooding: Wir exportieren nach wie vor in die USA, aber inzwischen andere Produkte. Gerade haben wir eine Aktion mit gefüllten Brezeln beendet. Für das Produkt haben wir 2020 in Oranienbaum eine eigene Linie in Betrieb genommen. Das Feedback auf gefüllte Brezeln war echt cool. Wir waren intern überzeugt, dass Brezeln mit Schokoladenfüllung großartig laufen würden. Und? Es IST so! Meine Töchter hatten das übrigens vorausgesehen. Es ist unser Job – und dieser Teil macht besonders viel Freude – ein Produkt, das im Prinzip nicht neu ist, neu zu denken. Wir liefern die Produkte nicht nur in die USA, sie gehen auch nach China. Insgesamt exportieren wir in 32 Länder und in jedem Land gibt es unterschiedliche Erwartungen an Laugenbackwaren.

Baumfalk: Sind die Laugenbackwaren, die Ditsch in den USA und Europa produziert, von der Qualität her gleich?

Gooding: US-Amerikaner bevorzugen es eher süß. Sie erwarten etwas Zucker in Laugenbackwaren. Der Markt ist insofern einen anderen Geschmack gewohnt. Wobei es nicht um gut oder weniger gut geht, sondern um unterschiedliche gesellschaftliche Geschmackvorlieben, die über die Jahrzehnte erlernt wurden. Ein Beispiel: In Amerika startet man in den Tag mit Donuts und Kaffee, in Europa mit Brötchen, Croissants oder oft auch mit Laugenbackwaren. In Kneipen essen die Amerikaner Laugenbackwaren gerne mit einem Käse-Dip. Restaurants servieren Brezeln warm zusammen mit geschmolzenem Käse zum Dippen. Und man trinkt ein Bier dazu. Die Amerikaner genießen Laugenbackwaren genauso wie Europäer und mit gleicher Begeisterung, aber anders.

„Ein Ditsch-Shop-Modell, wie wir es in Deutschland betreiben, mit eigenen Filialen, sehr schnellen Transaktionszeiten, wenig Personal wegen Bake-off und einem guten Kaffeekonzept – das gibt es in den USA nicht 1:1.“

Baumfalk: Welche Pläne haben Sie in nächster Zeit hinsichtlich des Sortiments?

Gooding: In Deutschland wollen wir zur Internorga Laugenbaguettes und süß sowie herzhaft gefüllte Brezeln launchen. In den USA liegt der Fokus auf der Kapazität für das bestehende Sortiment aus Laugenstangen, Brezeln und unseren Bites, dem Laugenbackwaren-Konfekt. Es gibt neue Rezepturen mit Cranberries, die passen gut zu Lauge, aber weniger gut zu Deutschland – daher sind sie vorrangig für den US-Markt. Das wird uns bis zum Frühsommer beschäftigen. Anschließend startet der nächste Innovationszyklus. Und bis dahin wird sich die Welt wieder verändert haben – ich freue mich jetzt schon auf neue Herausforderungen.

Baumfalk: Herr Gooding, vielen Dank für die spannenden Einblicke. +++

Wechsel in der Geschäftsführung bei Royal Kaak Silos & Dosing

Im Zuge des Übergangs von Silowacht zu Royal Kaak Silos & Dosing hat Gert-Jan Bos am 1. Januar 2023 die Leitung des Standorts Zwolle/Niederlande übernommen. Der Wechsel in der Geschäftsführung ist ein weiterer Schritt bei der Integration in Royal Kaak, das Silowacht im März 2021 übernommen hatte. Der damalige Geschäftsführer Jules

Plevier blieb zunächst in seiner Position. Innerhalb der Royal Kaak Organisation wird sich Jules Plevier nun auf den weiteren Ausbau der Datenplattformen Smart Bakery und I-Bakecare konzentrieren.

Silowacht/Royal Kaak Silos & Dosing ist spezialisiert auf Dosiersysteme, Silo- und Prozessanlagen, ein Bestandteil der „Silo to Truck“-Lösungspalette von Royal Kaak. Die Lösungen umfassen Entwicklung, Installation und Wartung, Reinigung und Inspektion. +++

Großbäcker verleihen Förderpreis 2023 an Dr. Julia Zimmermann

Der Wissenschaftliche Förderpreis des Verbandes Deutscher Großbäckereien geht 2023 an Dr. Julia Zimmermann aus Stuttgart. Ausgezeichnet wird damit ihre Dissertation, in der sie präklinische und klinische Untersuchungen zu Getreideunverträglichkeiten, insbesondere zur Weizensensitivität, durchführte und auswertete. Mit ihrer Arbeit sollte geklärt werden, welche Mechanismen sowohl bei der Produktion als auch bei den Betroffenen selbst zu solchen Unverträglichkeiten beitragen.

„Inzwischen leiden viele Menschen in Deutschland unter Weizensensitivität. Frau Dr. Zimmermann hat jetzt eine wissenschaftliche Grundlage zur besseren Prävention und Therapie von Weizensensitivität geliefert“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Armin Juncker. Insbesondere aus der vergleichenden Untersuchung aller Proteine von verschiedenen Getreidearten (Roggen, Weizen, Dinkel) und den daraus hergestellten Broten könnten bemerkenswerte Schlussfolgerungen über die Bildung und Vermeidung von Weizensensitivität gezogen werden. Weder eine bestimmte Getreideart noch eine bestimmte Teigführung allein seien der Auslöser für die Unverträglichkeit außerhalb von Zöliakie und Weizenallergie. Der Preis wurde im Januar 2023 im Rahmen der 52. Wissenschaftlichen Informationstagung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Getreideforschung in Berlin verliehen. +++

Cetravac/bakeXperts: Neue Strukturen und der Markteintritt in Polen

In Berlin: Armin Juncker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Großbäckereien, überreicht den Wissenschaftlichen Förderpreis an Dr. Julia Zimmermann

Aus der Veränderung ergeben sich neue Strukturen und eine Verstärkung im Management. Die Geschäftsführung von bakeXperts und damit auch die Verantwortung für die gemeinsame Produktion obliegt seit 1. Januar Stefan Wirtheim. Die Backbranche kennt ihn als langjährigen Werksleiter von Miwe in Meiningen und als CTO (technischer Leiter) von Wiesheu.

Die Cetravac AG, Hersteller von Anlagen zur Vakuumkühlung und -konditionierung, und bakeXperts, Hersteller des VakuumLadenbackofens UDO, haben zum Jahresbeginn ihre Kooperation intensiviert. Beide in Altstätten, Schweiz, ansässigen Unternehmen produzieren künftig gemeinsam unter der Federführung von bakeXperts. Produktentwicklung und Service bleiben in beiden Häusern eigenständige Stabsabteilungen. Hintergrund, so Adolf Cermak, Gründer beider Unternehmen, ist u. a. die angespannte Situation auf den Rohstoffmärkten und entlang der Lieferketten. „Eine Bündelung von Einkauf und Produktion stärkt unsere Position im Einkauf und beschleunigt die Verfügbarkeit fertiger Anlagen und Öfen und verkürzt unsere Lieferfristen. Andererseits erfordert der wachsende Erfolg des von bakeXperts entwickelten VakuumLadenbackofens UDO eine Erweiterung unserer Produktion.“

Veronika Grebner hat die Geschäftsführung der Cetravac AG übernommen. Die Betriebswirtin begann ihre Karriere bei Cetravac 2015 als CFO und Leiterin der Administration. 2020 übertrug ihr Firmengründer Adolf Cermak die Position der stellvertretenden Geschäftsführerin der Cetravac AG. Ebenfalls zum Jahresbeginn haben die Cetravac AG und bakeXperts eine Vertriebs- und Servicevereinbarung mit dem auf Bäckereitechnik spezialisierten Handels- und Serviceunternehmen Giko aus Tarnowskie Góry getroffen. Giko vertritt beide Unternehmen künftig exklusiv auf dem polnischen Markt. Adolf Cermak sieht im Markteintritt in Polen die logische Ergänzung der bisherigen Vertriebsaktivitäten von Cetravac AG und bakeXperts, die sich bislang auf Skandinavien, Westeuropa und Großbritannien konzentrieren. +++

REGO HERLITZIUS verstärkt sich im Export

Der Hersteller von Schlag- und Rührmaschinen, Knetmaschinen und Brot-Schneidemaschinen REGO HERLITZIUS aus Wuppertal verstärkt sich im Export. Seit Jahresbeginn ist Holger Protte als Exportleiter für das Unternehmen tätig. Der 50-jährige Vertriebsprofi kann auf bestehende Händlernetze in Europa, Japan, China, Australien und der Golfregion aufbauen. Es gilt, diese zu stärken sowie neue Strukturen im nicht-deutschsprachigen Raum aufzubauen, heißt es aus dem Unternehmen. Holger Protte blickt auf langjährige Erfahrung in der Betreuung von Auslandsorganisationen für technische Produkte zurück. So war er in den letzten Jahren als internationaler Vertriebsleiter beim deutschen Hersteller BÄRO Retail Lighting tätig. Zuvor verantwortete Protte den Export bei der dänischen Firma OnRobot aus Odense und war in Bangkok für den deutschen Kettenhersteller KÖBO aktiv. +++

CSM Ingredients:

Stefan Brehm folgt auf Kerstin Schmidt

Stefan Brehm (55) ist seit 1. Februar 2023 Chief Commercial Officer Germany and Austria. Er hat damit die kommerzielle Verantwortung für das deutsche und österreichische Geschäft von CSM Ingredients übernommen. In dieser Funktion folgt Stefan Brehm auf Kerstin Schmidt, die das Unternehmen nach mehr als 20 Jahren, zuletzt in nationalen und internationalen Top-Management-Funktionen, verlassen hat, um ein neues berufliches Ziel zu verfolgen. Stefan Brehm kommt von Symrise, einem führenden Unternehmen in den Bereichen Duft- und Geschmacksstoffe und Ingredienzien. Dort hatte er zuletzt die Position des Senior Vice President of Global Growth Platform inne.

Stefan Laackmann, Senior Commercial Director DAN (Deutschland, Österreich, Nordics), und Aldo Uva, CEO von CSM Ingredients, beide Geschäftsführer der CSM Deutschland GmbH, setzen ihre Tätigkeit in den genannten Verantwortungsbereichen fort. +++

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