V O R- O RT-T E R M I N
Wenn der Platz knapp ist Platzprobleme waren der Grund, weshalb sich die Bäckerei Moss entschied, ihre klassischen Stikkenwagen gegen Frosterwagen in Z-Ausführung auszutauschen. Dabei konnte das Aachener Unternehmen auch den Vorteil des „Refurbishments“ für sich nutzen.
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Von Helga Baumfalk
„Z-Frosterwagen haben den großen Vorteil, dass man sie ineinanderschieben und deshalb kompakter lagern kann“, sagt der Betriebsleiter der Bäckerei Moss, Alen Muljajic. Ungefähr 40 % der üblicherweise für Stikkenwagen benötigten Fläche lassen sich nach seiner Einschätzung einsparen. Nach Angaben des Herstellers Anneliese Backtechnik sind es sogar über 60 %.
Moss setzt neben Backwagen (für die Heuft-Öfen) heute nur noch Z-Wagen ein; insgesamt sind es rund 300 Stück. 100 hat die Bäckerei von Anneliese hinzugekauft, etwa 200 waren einmal Stikkenwagen und bei Moss im Einsatz; Anneliese hat sie zu Z-Wagen umgebaut. Refurbishment nennt man das. Es spart nicht nur Kosten, sondern auch Ressourcen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Beim Umbau können die Seitenteile der Stikkenwagen komplett wiederverwertet werden, Fahr- und Oberrahmen werden gewechselt. „Der Austausch lief für uns problemlos ab“, so Alen Muljajic. „Nach und nach haben wir immer wieder eine Ladung Stikkenwagen per Lkw zu Anneliese gebracht und als
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Das Refurbishment
Die Bäckerei nutzt die Z-Wagen als Lager- bzw. Frosterwagen, im Bild Bäckermeister Uwe Ruddies. Er leitet die Abteilung Grobbäckerei
Z-Wagen zurückgeholt. In einem Schwung wäre das natürlich nicht darstellbar gewesen, weil die Stikken voll im Einsatz waren. Aber kleinere Mengen von 20 bis 30 Stück kann man entbehren, wenn man sich darauf einstellt.“
Jenseits der Standardformate
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Der Metallbau ist das Geschäftsfeld von Anneliese Backtechnik. Neben Stikken- und Frosterwagen fertigt das Unternehmen im Werk in Eschweiler u. a. Kastenverbände, ebenso wie tiefgezogene Formen, Peelboards sowie Abziehapparate und natürlich Bleche mit oder ohne Beschichtung. „Unbeschichtete Bleche werden zunehmend weniger nachgefragt“, erklärt der Geschäftsführer Dennis Wendlinger. Formverbände würden überwiegend alle beschichtet ausgeliefert. Rund 80 % aller Aufträge bei Anneliese sind kundenbezogene Fertigungen. Um jenseits der Standardformate am Markt anbieten zu können, arbeitet
www.brotundbackwaren.de 03/2022
© Anneliese Backtechnik
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das Unternehmen in hoher Fertigungstiefe und setzt auf eigenen Werkzeugbau. „Viele Aufgaben lösen wir inhouse, damit das Know-how inhouse bleibt“, so der Firmenchef. Manche Anlagen, die Anneliese in den vergangenen Jahren neu in Betrieb nahm, sind Eigenentwicklungen – teils auf Basis von Robotik aus der Fahrzeugproduktion –, die von Anneliese mit klugen Ideen an die Aufgaben im eigenen Betrieb adaptiert wurden. Die Robotik übernimmt die schweren, monotonen Arbeiten und entlastet die rund 50 Mitarbeiter.