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Feministisches Infocafé femminista

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Es war 2019 – das Jahr vor dem Pandemiejahr – als das Feministische Infocafé femminista aus der Taufe gehoben wurde. Im Sommer 2019 fand im Ost West Club Meran eine Veranstaltungsreihe mit der Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Mara Stirner zum Thema „Antifeminismus von Rechts“ statt und nach drei wert- und inhaltvollen Abenden beschlossen einige Frauen das Infocafé in einer anderen Form weiterzuführen. Der gesamte Ost West Club und dessen Programmverantwortlicher Thomas Kobler unterstützten das somit geborene Feministische Infocafé femminista von Beginn an und stellte Netzwerke und Räumlichkeiten zur Verfügung. Seit September 2019 findet das Infocafé nun einmal wöchentlich in den Räumlichkeiten des Ost West Club oder im Freien, dem Ost West Country Club, in Meran statt. Die Themen der Treffen sind breit gefächert und entstehen aus der Gruppe heraus. Das Femcafé versteht sich als offener Raum für alle Menschen, welche sich für Feminismus und Gleichberechtigung aller Geschlechter einsetzen möchten. Wichtig ist dabei ein respektvoller Umgang mit- und untereinander. In erster Linie geht es ums Zuhören und Wahrnehmen der Bedürfnisse Einzelner und dann darum, wie die Gruppe darauf unterstützend reagieren kann. Einige der angeschnittenen Themen waren: Frauen in der Politik, „La tratta“, der Menschen und insbesondere der Frauenhandel in Italien, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Sexismus und „sicheres Feiern“ für Frauen und Mädchen, Frauennamen in der Öffentlichkeit (Straßennamen) und die Darstellung von Frauen auf Werbeplakaten. Einige besprochene Themen, wie z. B. die eklatante Unterrepräsentanz des weiblichen Geschlechts in den Gemeindestuben, wurden alsbald aufgegriffen und mündeten direkt in einer Aktion. So entstand bereits 2019 die überaus erfolgreiche Postkarten-, Sticker- und Plakataktion zu den Gemeindewahlen 2020. Parteiübergreifend wurde die Aktion wohlwollend aufgenommen und hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Wähler*innenschaft

Fotos: Fem. Infocafe

in der Wahlkabine doch öfters einer Frau die eigene Stimme gegeben hat. Ziel der Aktion war zum einen Frauen zu motivieren in die Politik zu gehen und zum anderen Menschen zu motivieren Frauen zu wählen. Denn eines ist gewiss: representation matters. Es gab auch immer wieder Treffen des Austauschs, z. B. zum Thema „Vereinbarkeit Familie&Beruf“ mit Frau Christa Ladurner, welches nun mit der Vereinigung „Väter Aktiv“ zum Thema „Gleichberechtigte Elternschaft“ weitergeführt wird. Immer auf Augenhöhe – immer mit absoluter Dialogbereitschaft. Dies vor allem, um zu verstehen, wo Missstände so aufgezeigt und verändert werden können, dass wir als Gesellschaft der Gleichberechtigung ein Stück näherkommen. Haushalts- und Familienorganisation und die Männer- und Frauenrollen sind dabei besonders sensible Themen. Der letzte Streich war eine medienwirksame Kampagne zur aktuellen Fotoausstellung „Südtirol. Ursprung vereint“ der Brauerei Forst in Meran. Auf mehr als einem Dutzend Fotografien war keine einzige Frau zu sehen und das stieß Sympathisant*innen des Infocafés sauer auf. Kurzerhand entstand eine social-media-Kampagne mit der Frage #wosinddiefrauen/ #dovesonoledonne, womit auf diesen Umstand der absoluten Nichtrepräsentanz des weiblichen Geschlechts in einer öffentlich weit sichtbaren Ausstellung aufmerksam gemacht wurde. Das Feministische Infocafé femminista ist zweisprachig und offen für Themenvorschläge sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Vereinigungen, welche sich vernetzen und gemeinsam für einen Dialog aller Geschlechter einstehen möchten. Feminismus ist für alle da. Feminismus verbindet. Daran arbeiten und dafür stehen wir. Julia Dalsant

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