LandZunge – Das Beste aus der Region Nr. 35

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eine Stunde die Beine vertreten dürfen, dann ist es nirgendwo ruhiger als in einem Anbindestall: Keine Rangkämpfe, kein Futterneid, jedes Tier hat seinen gewohnten Platz – auch und gerade ein Stall ist oft genug ein idyllischer Ort, wieder lässt die Bibel grüßen, etwas Stroh kann auch nicht schaden… So: Diese Notizen habe ich für 20 Jahre prima Rinder notiert und für die Lebenswelt Weide. Mit dem Thema ließen sich Bücher füllen, aber ich wäre schon zufrieden, wenn sie nicht nur Bauern lesen, sondern auch und gerade die jungen Menschen, die von der Landlust schwärmen, auch und gerade die Veganer, die kein Fleisch mehr essen wollen, und last not least meine Kollegen in den Medien, die zu selten auf die Weide gehen, allzu oft die falschen Thesen wiederkäuen und alle Rülpser auch noch publizieren! Klar, dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber manchmal genügt ein Tropfen für erstaunliche Dinge, die sich am Ende noch ausweiden lassen…

Neue Favoriten:

Das Beste kommt auf den Grill Die Welt ist eine Weide, eine Rinderweide, seit der Jungsteinzeit. Als die Menschen sesshaft wurden, Nomaden sich in Bauern verwandelten, die Ackerbau und Viehzucht betrieben. In der Nähe dieser Menschen wurde aus dem Wolf der Hund, aus wilden Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen die Vorfahren unserer Nutztiere. Nützlich in jeder Hinsicht, Kühe lieferten Milch für die Kinder, das größte Objekt der Begierde aber war, ist und bleibt wohl auch das Fleisch! Ohne Fleisch, so die Anthropologen, wäre aus unserem Vorfahr „Udo“, dem mit Abstand ältesten aufrechten Allgäuer, wohl kaum ein Homo sapiens, kein moderner Mensch mit seinem erstaunlich großen Gehirn entstanden. Aber erst die Kombination sorgte für den qualitativen Sprung: Fleisch und Feuer. Das Lagerfeuer als sicherer Gemeinplatz in der Steinzeit, mit dem Feuer aber ließ und lässt sich

Fleisch garen. Unsere Lust auf Feuer und Fleisch lebt sich seit jeher am Grill aus! Die Lust am Grillen ist wahrhaft archaisch, sie hat sich längst in unser Erbgut eingeschrieben. Daher: Wer das Leben genießen will, muss sich am Grill versammeln, an einem langen Sommerabend. Gerne mit Gemüse und Bratkartoffeln, mit Fisch oder Pilzen, im Blickpunkt aber bleiben die schönsten Stücke vom Fleisch. Die wir mit Lust und Genuss futtern dürfen, ja sollen, wenn sie nur von glücklichen Weiderindern der Region stammen. So vor allem vom „PrimaWeiderind“, schnell zu finden in den Märkten von Feneberg, unserem Garanten für Genuss in der Region, dem wichtigsten Partner der Aktion LandZunge. Die Metzger von Feneberg finden sogar immer wieder neue Schnitte, die besten

Stücke für den Grill vom sonst so gerne verschmähten Vorderviertel der Rinder. Nichts gegen den Rostbraten, aber diese neuen „Cuts“ halten da locker mit, wir sollten die Tiere nicht nur, pardon, zum Essen gern haben, wir sollten sie auch vom Schwanz bis zur Schnauze, noseto-tail, verzehren. Höchste Zeit für die Feuerprobe mit den Neulingen! Wir stellen vor: Teres Major. Da macht schon der Name Geschmack: Zart wie ein Filet, kräftig im Geschmack und dazu noch sehr saftig: Ein wahrer Geheimtipp unter Grillexperten. Durch die feine Marmorierung und die schmalen, langen Fasern wird das Fleisch besonders zart. Auch bekannt als flaches Filet oder Metzgerstück, das die Kenner gerne für sich selbst zur Seite legten – Garantie für Qualität. Länger schon gepriesen: Das Flank Steak. In den USA Pflicht bei jedem Barbecue. Auch als „Bavette“ bekannt, wird es, man

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