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SCHRAUBEN AUS LEIDENSCHAFT
from 0831 (05./06.2023)
ZU BESUCH IM BIKECHECKPOINT
Schon mit zehn, elf Jahren hat Marco Bader Fahrräder zerlegt. Längst hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und betreibt in Kempten den Bikecheckpoint. Wir haben Marco vor Ort besucht und mit ihm über seine Passion fürs Rad gesprochen.
REPARIEREN STEHT AN ERSTER STELLE
„Angefangen hat alles mit einer Werkzeugkiste in meiner Garage“, blickt Marco auf das Jahr 2015 zurück. Damals meldete er sein Gewerbe an und machte damit endgültig sein Hobby zum Beruf. Schnell wurde die Garage zu klein und er baute das angrenzende Gartenhaus zum Fahrradlager um. Im Laufe der Jahre folgten zwei weitere Garagen. „Im Juli letzten Jahres kam der Bikecheckpoint im Brodkorbweg hinzu“, erzählt Marco und ergänzt lachend: „Der Laden ist schon fast wieder zu klein“. Sein Fahrradgeschäft möchte er so führen, wie er es selbst in seiner Jugendzeit in den 90er Jahren noch kennengelernt hat. „Früher hat es viele kleine Fahrradshops gegeben. Man war mit dem Verkäufer sofort per du und hat eine ganz persönliche Beratung bekommen. Das ist heute ein wenig verloren gegangen. “Ebenfalls von früher kennt Marco, dass Dinge repariert werden, anstatt sie wegzuwerfen und einfach etwas Neues zu kaufen. „Das handhaben wir hier genauso. Wenn jemand sein 20 Jahre altes Fahrrad vorbeibringt, reparieren wir das sehr gerne. Auch die Fahrradmarke spielt bei uns keine Rolle.“
GEBRAUCHT STATT NEU
Der Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich auch sonst im Bikecheckpoint wider. Zwar gibt es auch nagelneue Fahrräder zu kaufen, aber das Hauptaugenmerk liegt auf gebrauchten Rädern, speziell im Elektrobereich. „Ähnlich wie beim Neuwagen sind neue E-Bikes im Vergleich zu gebrauchten sehr teuer“, weiß Marco. Auf Qualität sollen seine Kunden bei einer Entscheidung für ein Secondhand-Produkt trotzdem nicht verzichten müssen. „Als Servicepartner von Bosch erhält jeder Kunde einen Diagnosebericht, dem er alle wichtigen Informationen entnehmen kann, zum Beispiel die bisher gefahrenen Kilometer oder die Anzahl der Ladezyklen. Ein Jahr Gewährleistung gibt es obendrauf.“
Während Marco erzählt, repariert zwei Meter weiter Mitarbeiter Maik Trester gerade ein Fahrrad. „Maik und ich teilen das gleiche Hobby. Er geht nach Feierabend bei sich zu Hause in den Keller und schraubt weiter“, sagt Marco. Beide müssen lachen. Wenn Maik mal nicht am Reparieren ist, steigt er selbst aufs Rad. „10.000 Kilometer kommen im Jahr locker zusammen“, erzählt er. Marco schafft es zeitlich nur noch selten aufs Bike. „Bei mir drehen sich die Schrauben mehr als das Rad“, meint Marco.