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HEALTH FOR FUTURE
from 0831 (11/12.2023)
Health for Future - Kemptener Ortsgruppe setzt sich für das Klima ein
Was hat Gesundheit mit Klimaschutz zu tun? Eine Frage, die sich viele vielleicht noch nicht gestellt haben. „Health for Future“ ist eine Gruppe von Ärzt:innen und Mitgliedern der Gesundheitsberufe, die sich genau mit dieser Frage beschäftigen und sie gleichzeitig beantworten.
Die Aktivist:innen der Gruppe „Health for Future“ haben verschiedene Beweggründe - die wichtigsten sind, dass die Klimakrise existentiell die Menschheit und ihre Gesundheit bedroht, auch hier in Kempten und dem Allgäu. Dies zeigt sich besonders an Hitzewellen wie dieses Jahr, die dem Körper sehr viel abverlangt, allerdings auch in Form von Luftverschmutzung, Ausbreitung von Allergien und Infektionskrankheiten sowie einer Zunahme von psychischen Belastungen. Trotzdem sehen die Aktivist:innen die derzeitige Situation noch positiv, denn sie sagen, dass noch Zeit bleibt, um zu handeln und die Erderwärmung zu mindern.
Im Allgäu besteht die Gruppe aus etwa 10 bis 15 Aktivist:innen. Alle Mitglieder sind Ärzt:innen oder üben einen Beruf im Gesundheitswesen aus. Sie setzen sich dafür ein, dass der Klimaschutz als wichtiger Bestandteil der Entscheidungsfindung im Gesundheitsbereich wahrgenommen, durchgesetzt und im Speziellen die Emissionen durch Allgäuer Kliniken, Praxen sowie andere gesundheitliche Einrichtungen reduziert werden. Zudem ist es ihnen wichtig, den Menschen nahezubringen, die Klimakrise nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance zu sehen. Eine gesündere, nachhaltige Ernährung, mehr Bewegung und eine Umstellung auf erneuerbare Energien ist grundlegend für die Gesundheit und gleichzeitig das Klima. Die Kemptener Ortsgruppe macht darauf in unterschiedlichen Aktionen aufmerksam: beim globalen Klimastreik, der zwei Mal pro Jahr stattfindet, durch Vorträge zum Thema Klima und Gesundheit an der Hochschule Kempten, am Klimastammtisch der Stadt Kempten oder auch durch Schulprojekte, wo gemeinsam mit den Schüler:innen die Gesundheitsfolgen der Klimakrise erarbeitet werden. Ebenso engagieren sie sich in Kliniken sowie in der Ärzteschaft, um das Thema Nachhaltigkeit auch dort präsent zu machen. Drei Aktivist:innen von Health for Future haben uns einen Einblick in ihre persönlichen Beweggründe gegeben.
Dr. Maria Faltermaier-Temizel (70), Ärztin (Psychomatik)
Ich engagiere mich, weil schon seit 50 Jahren klar ist, dass unser aller Lebenswelt durch den vom Menschen verursachten Klimawandel zunehmend zerstört wird. Ich unterstütze die jüngere Generation in ihrem Kampf um Klimagerechtigkeit, auch weil meine Generation leider viel zu lange darauf vertraut hat, dass die Politik für einen gesunden Planeten vorausschauend und klug handelt.
Dr. Sebastian Pörnbacher (32), Arzt (Allgemeinmedizin)
Ich werde nächstes Jahr meine eigene Hausarztpraxis übernehmen. Für mich bedeutet Arzt sein, die Patient:innen, die jeden Tag vor mir sitzen, zu betreuen, aber auch die Gesundheit aller Menschen dieser Erde im Blick zu haben. Daher ist es für mich selbstverständlich, auf die enormen Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen und gerade auch für unsere Gesundheit zu versuchen, diese möglichst gering zu halten.
Dr. Evelyn Roth (27), Ärztin (Psychiatrie)
Die Klimakrise ist die größte Krise unserer Zeit und schadet nicht nur der Natur, sondern auch der psychischen Gesundheit, was unter anderem in meiner Arbeit zu sehen ist. Mir ist im privaten wie auch im beruflichen Umfeld wichtig, die Klimakrise stets in Entscheidungen mit einzubeziehen und alles dafür zu tun, die Erde und damit auch die Gesundheit der Menschen zu schützen.
von Jasmin Kaiser