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ÜBER 1000 IDEEN Illustratorin und Grafi kerin Renate Felderer von „Tintenherz

BRANCHEN

DIE VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick.

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„Die Kreativität macht den Beruf aus“

MEDIENDESIGNER: RENATE FELDERER LÄSST IHRER KREATIVITÄT BEI CORPORATE DESIGNS, PACKAGING UND BESONDERS GERNE BEI KINDERBÜCHERN FREIEN LAUF.

Renate Felderer „Tintenherz“ in Villanders

„Meine Arbeit ist eine Symbiose zwischen Handwerk und Kunst“, sagt Renate Felderer, Geschäft sführerin von „Tintenherz“ in Villanders. „Von Corporate Designs und Packaging bis hin zu Natur- und Sachbüchern mache ich alles. Mein Herz schlägt für diese Arbeiten, besonders aber schlägt es für Kinderbücher.“ Erst kürzlich hat die Illustratorin, Grafi kerin und Autorin ihr dritt es Kinderbuch „Dreckula & Sauberinchen und der Undinen Schatz, ein Südti roler Märchen zum Nachwandern“ herausgegeben.

KREATIVITÄT UND NOCH VIELES MEHR „Man hat die Ideen, oder man hat sie nicht“, sagt Renate Felderer. „Kreati vität macht meinen Beruf aus. Natürlich gehört zu meiner Arbeit auch noch viel mehr dazu, wie zum Beispiel der Austausch mit Druckereien und anderen Betrieben sowie bürokrati - sche Arbeiten. An meiner Arbeit liebe ich besonders, dass wenn ich mit einem Kunden spreche, mir sofort über 1000 Ideen einfallen und ich es kaum erwarten

01 EtikettenGestaltung Alpe Pragas 02 Das neue Kinderbuch 72 Seiten Hand-Illustriert

kann, eine davon umzusetzen. Sei es bei grafischen Gestaltungen für Betriebe als auch bei Storytelling und bei Illustrationen, die Hotels oder Unternehmen in Auftrag geben.“

EINE BESONDERE IDEE An ihrem neuen Kinderbuch hat Renate Felderer rund sieben Monate gearbeitet. Die Idee, der Text und die handgezeichneten Illustrationen, alles stammt von der jungen Autorin.

„Ich möchte mit meinem Buch eine Geschichte erzählen und gleichzeitig Kinder zum Wandern motivieren“, erklärt Felderer. „Es geht um eine Schatzsuche. Die beiden Hauptfiguren reisen zu Südtiroler Burgen, Almen und Kulturstätten. Der Clou daran sind die familienfreundlichen Wanderungen, die hinter jedem Kapitel stecken und auf einer herausnehmbaren Wanderkarte detailliert erklärt sind.“ Bei diesem Projekt konnte Felderer ihrer Fantasie

Portraits in Bleistift Ein Beruf mit vielen Facetten

freien Lauf lassen. „Zuerst hatte ich die Idee, dann musste ich mir überlegen wie die Hauptfiguren aussehen und welche Charakteristika sie haben. Schritt für Schritt sind dann der Text und schlussendlich die ganzen Illustrationen dazugekommen, die ich alle selbst gezeichnet und zusammengefügt habe.“ Die Illustratorin macht auch Kinderbücher beziehungsweise Kinderzeitschriften für Hotels und Museen, wie zum Beispiel den Archeopark. „Dabei muss ich mich natürlich an den Angaben des Kunden orientieren, was oft auch eine Herausforderung sein kann. Meine Aufgabe ist es, mit kreativen Ideen um die Anhaltspunkte des Kunden herum eine Geschichte aufzubauen.“

DIREKT UND UNKOMPLIZIERT Renate Felderer gefällt an ihrer Selbstständigkeit, dass sie unabhängig und flexibel arbeiten kann. „Ich kann meine Arbeit sehr gut mit meinem Familienleben kombinieren. Auch ist meine Flexibilität für die Kunden ein großer Vorteil, schließlich kann ich so ab und zu an einem Samstag oder abends ein Kundengespräch wahrnehmen. Ich kann mir selbst einteilen, ob ich mich noch am Abend etwas zu meiner Arbeit setzte, oder auch Mal am Wochenende, wenn ich viel zu tun habe. Dafür nehme ich mir für meine Kinder dann an einem anderen Tag Zeit“, sagt die Geschäftsführerin von Tintenherz in Villanders.

Dringlichkeitsverfahren

BAU: IM RAHMEN VON ÖFFENTLICHEN ARBEITEN KÖNNEN AUFTRÄGE VON BESONDERER DRINGLICHKEIT IM VEREINFACHTEN VERFAHREN VERGEBEN WERDEN.

Aufträge von Dringlichkeit Einfache Abwicklung

Im Falle von Aufträgen von besonderer Dringlichkeit kann eine Ausschreibung im vereinfachten Verfahren vergeben werden. Auch von der Stillhaltefrist, zwischen Zuschlag und Vertragsunterzeichnung, von 35 Tage kann abgesehen werden. Die Abwicklungsprozedur ist bei Aufträgen mit Dringlichkeit vereinfacht und kann vom Verfahrensverantwortlichen oder den Techniker der Vergabestelle in Auftrag gegeben werden, anschließend bedarf es der Genehmigung der Arbeiten von Seiten der Vergabestelle innerhalb von 10 Tagen. Diese Dringlichkeitsarbeiten können in Form eines Direktauftrages an einen oder mehreren Wirtschaftsteil

nehmern vergeben werden. Die Voraussetzungen werden mittels einer einfachen Eigenerklärung vorgewiesen und von der Vergabestelle kontrolliert. Der Preis wird mit den Zuschlagsempfänger vereinbart, sollte keine Vereinbarung getroffen werden, wird ein Abschlag von 20% auf den jeweiligen Positionen des geltenden Richtpreisverzeichnis verrechnet. Sollte kein Richtpreisverzeichnis im spezifischen Bereich vorliegen, wird ein provisorischer Preis vereinbart und mittels Gutachten der nationale Kontrollbehörde ANAC bestätigt. Alle Dringlichkeitsverfahren werden veröffentlicht und an die nationale Kontrollbehörde ANAC gemeldet.

Territoriales Lohnelement verdoppelt

BAU: NACH DREI JAHREN WURDE KÜRZLICH ZWISCHEN LVH, CNA-SHV UND DEN SÜDTIROLER GEWERKSCHAFTEN EIN NEUES TERRITORIALABKOMMEN UNTERZEICHNET.

Auf das Jahr 2017 geht das letzte Abkommen zurück, in dem das variable Lohnelement für Südtirol mit 1,99 Prozent festgelegt wurde. Ab nun und rückwirkend ab Januar 2020 wurde dasselbe auf 4 Prozent angehoben und damit verdoppelt. Die positive Konjunktur in der Baubranche soll damit auch an die Mitarbeiter weitergegeben werden. Der Vorteil für Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Zumal es sich um eine Anerkennung für die Produktivität der Betriebe handelt, wird der Betrag mit nur 10 Prozent besteuert. Das territoriale Abkommen für alle Bau-Handwerksverträge wurde vor kurzem von den zwei Wirtschaftsverbänden CNA-SHV und lvh sowie den Gewerkschaften ASGB, UIL-SGK, AGB/CGIL und SGB/ CISL unterzeichnet. „Es freut uns sehr, dass dieser gemeinsame Schritt gelungen ist“, betont lvh-Präsident Martin Haller. Auch der lvh-Baugruppenobmann

Südtirols Baubranche Gute Bedingungen schaffen

Hubert Gruber freut sich: „Die Baubranche ist stets bemüht, gute Bedingungen und Maßnahmen sowohl für die Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer zu schaffen. Umso mehr freut es mich, dass es gelungen ist, dieses Territorialabkommen zu unterzeichnen.“

Prüfung zum Feuerungskontrolleur

KAMINKEHRER: NEUN TEILNEHMER HABEN DIE PRÜFUNG IM HAUS DES HANDWERKS MIT BRAVOUR ABSOLVIERT.

Auch dieses Jahr wurde die Prüfung der Feuerungskontrolleure durch die Berufsgemeinschaft der Kaminkehrer organisiert. Das umfassende Programm beinhaltet einen zwei-tägigen Vorbereitungskurs, welcher sich aus einem theoretischen Vorbereitungskurs sowie einem praktischen Teil zusammensetzt. Der theoretische Teil fand im lvh statt und wurde von Moritz Kostner und Christian Resch, Obmann der Kaminkehrer, abgehalten. Die Räumlichkeiten für die Vorbereitung vom praktischen Teil wurden von der Firma Viessmann in Kurtatsch zur Verfügung gestellt. Dort konnten die angehenden Feuerungskontrolleure Abgasmessungen bei verschiedenen

Anlagen mit unterschiedlichen Brennstoffen wie Heizöl, Gas sowie Holz üben. Am 5. März fand die Prüfung der Feuerungskontrolleure statt, die Prüfung wurde vom Amt für Luft und Lärm abgehalten. Alle 9 angehenden Feuerungskontrolleure bestanden die Prüfung. Durch das Amt für Luft und Lärm wird auch jährlich ein Pflichtkurs abgehalten, um so eine fortlaufende Weiterbildung aller Feuerungskontrolleure zu garantieren.

Frischgebackene Feuerungskontrolleure Prüfung bestanden

Bonus für Instandhaltung

MALER UND LACKIERER: 90 PROZENT DER AUSGABEN BETRÄGT DER STEUERBONUS BEI VERSCHIEDENEN ARBEITEN.

Im Rahmen des Haushaltsgesetztes wurde ein neuer Steuerbonus für die ordentliche Instandhaltung und Restaurierung bestehender Gebäudefassaden in Ortszentren eingeführt. Dieser beträgt 90 Prozent der Ausgaben, ohne Obergrenze, und kann von Privatpersonen, Kondominien, Freiberufler und Unternehmen seit dem 1. Jänner 2020 in Anspruch genommen werden. Die Aufteilung erfolgt auf zehn Jahre. Für Privatpersonen gilt das Kassaprinzip, während für Unternehmen das Kompetenzprinzip anzuwenden ist. Die Begünstigung betrifft die ordentlichen Instandhaltungen und Restaurierungen an bestehenden Gebäuden aller Katasterklassen, die sich laut urbanistischer Einordnung in den Zonen A (historischer Kern) und B (Auffüllzone) befinden. In erster Linie geht es um Reinigungs-, Verputz- und Malerarbeiten an den äußeren, sichtbaren Gebäudefassaden, Balkonen und Ornamenten. Wenn die Verputzarbeiten mehr als zehn Prozent der Fassade betreffen, ist eine energetische Sanierung der gesamten Gebäudehülle, unter Berücksichtigung der Wärmedurchgangskoeffizienten, notwendig.

Eine kleine Zeitreise

MALER UND LACKIERER: DER BERUFSBEIRAT ENTDECKT DIE GESCHICHTE DER MALEREI.

Interessierte Mitglieder des Berufsbeirates der Maler und Lackierer haben vor kurzem eine kleine Zeitreise gemacht: Beim Weiterbildungsnachmittag in Trient konnten die Teilnehmer beim „Laboratorio della scuola d´arte muraria Calchèra San Giorgio“ erfahren, aus welchen Materialien früher die Farben zusammengemischt wurden und wie man sie einsetzte. Es war eine außergewöhnliche Gelegenheit! Ein großer Dank gilt Calchera und Straudi für die Organisation.

Zahlreiche Materialien So entstanden Farben früher

Kohlenmonoxid und seine Gefahren

B R U C I A T O R I S T I

F E U E R U N G S A N L A G E N M O N T E U R E

FEUERUNGSTECHNIKER: BRANDINSPEKTOR ELSLER BEI DER JAHRESVERSAMMLUNG.

Neuste Technologie Im neuen RAS-Sitz

Zu Besuch bei RAS

KOMMUNIKATIONSTECHNIKER: DIE RUNDFUNKANSTALT SÜDTIROL STELLTE DIE NEUSTEN ZAHLEN VOR.

Die Jahresversammlung nutzte die Berufsgemeinschaft der Kommunikationstechniker, um den neuen Sitz der RAS Rundfunkanstalt Südtirol zu besichtigen. Obmann Martin Mumelter begrüßte alle erschienen Mitglieder und ließ zugleich das Jahr 2019 Revue passieren. Besonders freute er sich, gemeinsam mit den Anwesenden den neue RAS-Sitz zu besichtigen und genaue Details zu erfahren. Als Ehrengast konnte Mumelter auch lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo begrüßen. Bergamo bedankte sich bei allen für ihr großes Engagement und freute sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.

120 STANDORTE IN SÜDTIROL Johann Silbernagl, technischer Direktor der RAS, stellte die Rundfunkanstalt vor. Besonders beeindruckend waren einige Zahlen, die Silbernagl nannte: Mit nur 26 Angestellten wartet die RAS 120 Standorte in Südtirol. Im Rahmen des Sonderausbauprogramms 2020 kam in Ratschings eine neue Position zur Abdeckung von Ausserratschings und Flading hinzu, auch in St. Walburg gibt es eine neue Position für eine bessere Abdeckung. Das waren nur einige Details, die Johann Silbernagl im Rahmen seines Fachvortrages vorstellte. Abschließend ließen die Anwesenden den Nachmittag noch gemeinsam ausklingen. Natürlich ergriffen sie dabei die Gelegenheit, um sich über die Neuigkeiten auszutauschen.

Wichtige Themen Jahresversammlung

„In Italien kommt es im Jahr zu etwa 500 bis 600 Todesfällen durch Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung. So hat der Stand im Jahr 2015 ausgesehen“, sagte Hansjörg Elsler, Brandinspektor Berufsfeuerwehr Bozen. Er hielt erst kürzlich bei der Jahresversammlung der Berufsgemeinschaft der Feuerungstechniker ein Fachreferat über das Thema Kohlenmonoxid und seine Gefahren. Dabei ging es sowohl um die gesundheitlichen Aspekte als auch um die Entstehung vom gefährlichen Kohlenmonoxid. Die Anwesenden hörten interessiert zu und nutzten die Chance, den Experten am Ende seines Vortrages Fragen zu stellen.

EIN WICHTIGES THEMA FÜR DIE FEUERUNGSTECHNIKER Obmann Anton Amplatz freute sich sehr, dass Elsler die Zeit gefunden hat, bei der Jahresversammlung dieses wichtige Thema zu behandeln. Zudem fasste Amplatz die wichtigsten Ereignisse und Neuerungen von 2019 zusammen, wie zum Beispiel die Richtlinien zur Energieeffizienz von Heizung- und Kühlanlagen sowie die Zusammenarbeit mit der lvh-Berufsgemeinschaft der Kaminkehrer. Der Obmann freut sich auf ein weiteres spannendes Jahr und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Auch nahm lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo an der Versammlung teil.

Frauen, ihr seid gefragt!

ELEKTROTECHNIKER: VOR ALLEM IN INSTALLATIONSBERUFEN SIND FRAUEN NUR IN EINER KLEINEN ZAHL VERTRETEN. ES GILT UNTER ANDEREM BESSERE RAHMENBEDINGUNGEN ZU SCHAFFEN.

Trotz der heutigen Zeit der Emanzipation und der Gleichstellung sind Frauen in einigen Handwerksberufen immer noch Exotinnen. Vor allem in Bereich der Elektrotechnik fehlt es oft an Frauen. Das Handwerk bietet eine große Vielfalt an praktischen Berufen. Oft ist es nur das alte Klischee, das sich in unseren Köpfen eingenistet hat, was besagt, dass bestimmte Berufe „Männerberufe“ sind. Doch die Realität sieht anders aus! Für die Berufsbeiräte gibt es eine ganze Menge an Informationen zu vermitteln. Es muss uns gelingen, mehr Möglichkeiten zu generieren, wo sich Mädchen ausprobieren können. Sie müssen die Möglichkeit haben, die verschiedenen Tätigkeiten eines Elektrotechnikers kennenzulernen, um zu erfahren, ob sie daran Spaß haben.

Um mehr Frauen für Handwerksberufe zu motivieren gilt es alte Klischees zu beseitigen, die Gesellschaft zu sensibilisieren und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser zu verbessern.

Mädchen Für die Lehre begeistern

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