3 minute read

FÜHRUNGSSTILE Es gilt eine gute Unternehmenskultur zu schaff en

BETRIEB

ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

Advertisement

Führungsstile und ihre Auswirkungen

MANN UND FRAU BEGEGNEN SICH AUF DER FÜHRUNGSEBENE AUF AUGENHÖHE: DAS IST EINE DER VIELEN VORAUSSETZUNGEN, DIE STIMMEN MUSS, DAMIT EINE GUTE UNTERNEHMENSKULTUR BESTEHT.

ANNA MARIA PIRCHER FRIEDRICH Referentin und Autorin Frau Anna Maria Pircher Friedrich, Sie sagen, dass es gut ist, wenn Frauen im Handwerksbetrieb die Führung mitübernehmen? Ja, wir wissen es aus verschiedenen Studien, dass die Kombinati on aus männlichem und weiblichem Führungssti l sehr eff ekti v und effi zient ist. Um dieser Kombinati - on die volle Wirksamkeit abzugewinnen, sehe ich gerade in unseren klein- und mitt elständischen Handwerksbetrieben folgende Voraussetzungen als entscheidend:

Mann und Frau begegnen sich als Partner auf Augenhöhe Beide nutzen und wertschätzen

gegenseiti g ihre Andersarti gkeit in Gestalt von „typisch weiblichem und typisch männlichem“ Führungssti l. Dies wiederum erfordert, dass die Frau den Mut hat zu ihren weiblichen Qualitäten, wie soziale, emoti onale Kompetenz, Empathie, Teamfähigkeit usw. zu stehen, sie zu leben und so einen guten Geist in das Unternehmen zu bringen. Die Kompetenzen beider Partner und die Weisungen an die Mitarbeiter sind klar abgesprochen und transparent Ihr Kommunikati onssti l untereinander und zu den Mitarbeitern ist respektvoll und wohlwollend Konfl ikte werden off en ange

sprochen und beide zeigen eine lösungsorienti erte Haltung

Wie wichti g ist eine gute Unternehmenskultur? Die Unternehmenskultur umfasst die Art und Weise, wie Menschen miteinander umgehen. Ihre Bedeutung wurde lange Zeit unterschätzt. Gerade mit Blick auf die Veränderungen in der Wirtschaft und dem Wertewandel in der Arbeitswelt ist eine förderliche, aufb auende und gesund

erhaltende Unternehmenskultur die Grundlage für Bestleistungen der Mitarbeiter, Potenzialentfaltung und Loyalität. Eine wirkungsvolle Unternehmenskultur versucht die allen Menschen wichtigen Bedürfnisse zu befriedigen. Es sind dies: das Bedürfnis nach Sinnerfahrung in der Arbeit, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Bindung, das Bedürfnis nach Wachstum und Potenzialentfaltung sowie das Bedürfnis nach Wertschätzung und kritischer Begleitung. Gerade hier können Frauen mit ihren weiblichen Fähigkeiten einen großen Beitrag leisten. Damit unsere Herren aber nicht zu kurz kommen, sei erwähnt, dass die Unternehmenskultur zwar zu den sogenannten weichen Faktoren zählt, für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens aber ein entscheidender und nachhaltiger Werttreiber ist. Zusammengefasst könnte man sagen, eine sinnorientierte Unternehmenskultur fördert sowohl menschliches als auch wirtschaftliches Wachstum.

Sie referieren zum Thema „Führungsstile und Umgang mit Mitarbeitern“. Was möchten Sie den Anwesenden vermitteln? Ich sehe in den aktuellen Herausforderungen einen endgültigen Anstoß dazu, Führung auf eine neue Bewusstseinsebene zu heben. Zu begreifen, dass Führung zunächst Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion, Klarheit über sich selbst und geistige Selbststeuerung voraussetzt. Dies erfordert ein endgültiges Abschiednehmen vom nur einseitig orientierten Fokus auf materielle Zahlenergebnisse und einer damit einhergehenden Instrumentalisierung, „Verzweckung“ und Entwürdigung des Menschen. Dabei wird die Tatsache übersehen, dass die Zahlen immer nur das Ergebnis menschlicher Haltungen und Handlungen sein können. Fakt ist: wir kommen nur von glücklichen Menschen (Führende, Mitarbeiter, Kunden und übrige Stakeholder) zu Zahlen und Bilanzen, die nachhaltig glücklich machen.

FRAUEN KÖNNEN EINEN GROSSEN BEITRAG LEISTEN.

Kommunikation Grundlegend für einen funktionierenden Betrieb

Was würden Sie männlichen und weiblichen Geschäftsführern empfehlen? Wollen wir unser Leben, Führen und Leisten erfolgreich und gelingend erfahren, zu nachhaltigem Unternehmenserfolg beitragen, unsere Mitarbeiter inspirieren, sie an unserer Seite wachsen lassen und die wahren Bedürfnisse unserer Kunden wirklich verstehen, müssen wir zunächst klare Antworten auf die Grundfragen unseres Lebens finden um unser Führen und Leisten auf eine höhere Bewusstseinsstufe zu bringen. Dies erfordert von Führenden nicht nur höhere Fachkompetenz und ein besseres Zeitmanagement, sondern vor allem:

Das Verinnerlichen und Pflegen eines würdigen und ressourcenorientierten Menschenbildes. Sich selbst und andere Menschen als Person zu beachten, zu respektieren und wertzuschätzen anstatt zu funktionalisieren und instrumentalisieren. Eine permanente Entwicklung und bewusst lebensfreundliche Formung der eigenen Persönlichkeit. Das Erkennen und Eingehen auf die wahren Bedürfnisse von Menschen: seine eigenen, die der Mitarbeiter und der Kunden. Eine sowohl wohlwollende als auch konsequente Haltung sich selbst und den Mitarbeitern gegenüber. Eine permanente Selbstreflexion und daraus resultierendes Lernen. Die Entwicklung eines hohen Maßes an Selbstverantwortung, Selbstmotivation, Frustrationstoleranz und Resilienz. Einen Menschen aufbauenden, Selbstwert stärkenden Kommunikationsstil entwickeln. Die Entwicklung von der fachkompetenten Führungskraft, die mit Kraft und Druck führt, hin zu einer dienenden Führungspersönlichkeit, die als Vorbild Menschen Orientierung gibt und Rahmenbedingungen für Sinn und Wachstum schafft. Anna Maria Pircher Friedrich referiert im Rahmen des Mentorinnen Lehrganges der lvh-Frauen zum Thema „Führungsstile und Umgang mit Mitarbeitern“.

This article is from: