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GEWAPPNET FÜR DIE ZUKUNFT
from manufakt 10/2022
by lvh.apa
BETRIEB
ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.
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Es geht um die besten Hände und Köpfe
DIE GEWINNUNG UND SICHERUNG VON ARBEITSKRÄFTEN IST EINE DRINGLICHE, BRANCHENÜBERGREIFENDE HERAUSFORDERUNG. DOCH AN WELCHEN STELLSCHRAUBEN KANN GEDREHT WERDEN, UM GUT GEWAPPNET IN DIE ZUKUNFT ZU GEHEN?
Das Handwerk genießt einen guten Ruf als attraktiver und krisensicherer Ausbilder. Doch die wirtschaftlichen und demografischen Bedingungen verändern sich und haben massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Der demografische Wandel verschärft die Problematik.
ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG
So wird laut ASTAT die Erwerbsbevölkerung in den kommenden Jahren weiter schrumpfen. Laut WIFO haben 67 Prozent der Handwerksbetriebe Schwierigkeiten, Mitarbeitende und Facharbeitende in Bau und Instandhaltung von Bauwerken zu finden. Damit wird die Sicherung von Arbeitskräften für die kleinen und mittleren Betriebe des Südtiroler Handwerks zur zentralen Herausforderung. Bei Betrieben geraten Prozesse ins Stocken, Arbeitskräfte häufen Überstunden an und Innovation und Wachstum werden eingebremst. Dies wiederum kann sich negativ auf die Attraktivität der Arbeit in den Betrieben auswirken. Hinzukommt, dass Kunden und Kundinnen mit
langen Wartezeiten oder unvollständigen Leistungen zu rechnen haben.
NEUE LÖSUNGSWEGE DENKEN
Damit Betriebe auch in Zukunft erfolgreich arbeiten können, sollten die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet sein. Ein Team, das bestehende und potenzielle Kunden und die Gesellschaft in Alter, Geschlecht, sozialer Herkunft, körperlichen und geistigen Fähigkeiten widerspiegelt. Produkte und Dienstleistungen, die innovativ ausgestaltet sind. Märkte und Zielgruppen, die gefestigt und ausgebaut werden. Jeder Betrieb ist bereits vielfältig. Wie aber wird diese Vielfalt genutzt? „Alle Beschäftigen haben persönliche Stärken und Schwächen und nutzen eigene Blickwinkel und Fähigkeiten. Ein bewusster Blick auf die Vielfalt innerhalb und außerhalb des Betriebes hilft, um diese gezielt zu nutzen und zu fördern. Das kann einfach und pragmatisch über einen ‚vielfaltsbewussten Werkzeugkasten‘ zu den fünf Themenfeldern Strategie, Führung, Personalarbeit, Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur sein. Ein Blick darauf lohnt sich“, erklärte Susanne Dammer, Expertin für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (Diversity, Equity and Inclusion). Denn 50 Prozent des prognostizierten Fachkräftemangels könnte laut einer Studie von McKinsey, einer weltweit agierenden Unternehmensberatung, durch personelle Vielfalt in den Unternehmen abgefedert werden.
Diversität und Inklusion
©Shutterstock
01 Susanne Dammer
© Vanessa Runggaldier
02 Bunte Vielfalt
© Shutterstock
ARBEITSGEBERATTRAKTIVITÄT
Die beiden wichtigsten Faktoren, die das Interesse von Arbeitskräften an einem Betrieb wecken, potenzielle neue Mitarbeiter zur Bewerbung bewegen und Mitarbeiter binden sind: Arbeitsgestaltung- und organisation und Führung. Ganz oben auf der Liste der Erwartungen der Mitarbeitenden an einen attraktiven Betrieb im Handwerk stehen Arbeitssicherheit und Gesundheit. Das gilt ganz besonders auch für ein älter werdendes Team. Unter dem Thema Führung hingegen gilt ‚Wertschätzung‘ als echter Wachstumsmotor. Wertschätzung für die Vielfalt im Team, für das Erkennen und Anerkennen gezeigter Leistungen und der Einzigartigkeit jedes einzelnen im Betrieb. Wertschätzung wirkt sich positiv auf die Motivation und Produktivität des Teams und nicht zuletzt auf die allgemeine Arbeitsgeberattraktivität aus.
MASSNAHMEN SETZEN
Um Veränderungen zu erzielen, reicht die Erkenntnis über beispielsweise – Wertschätzung – nicht aus. Anstatt nur Bewusstsein zu schaffen, gilt es Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Gerade kleine und mittelständische Betriebe gehen sehr kreativ dabei vor. Zielführende Maßnahmen sind anwendungsorientiert und pragmatisch, bringen die Vision einer vielfältigen, wertschätzenden Unternehmenskultur auf den Punkt und lassen sich leicht in den Betriebsalltag integrieren. Alle Maßnahmen sollten unbedingt die Strategie des Betriebes unterstützen.