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Die Krankheit mit den vielen Facetten

Im Gespräch mit Dr. Wolfram Seidel, Chefarz t des Fachbereiches Rheumatologie im Klinikum St. Georg

•Dr. Wolfram Seidel ist Chefarzt des Fachbereichs Rheumatologie im Klinikum St. Georg. Im Interview erläutert er, wie Rheuma erkannt wird, wo Patienten Hilfe bekommen, und erklärt die aktuelle Therapiesituation.

Frage: Rheuma – nach dem Begriff wird schnell gegriffen, wenn Bewegung Schmerzen bereitet. Ist es so einfach? Seidel: Nein, Rheuma meint viel mehr. Unter dem Begriff versteht man zuerst einmal alle Krankheiten im Bereich des Bewegungsapparates, die nicht durch eine Verletzung oder einen Tumor her vorgerufen worden sind. Da haben wir die A bnutz ungserscheinungen wie Arthrose oder Spondylose, also die sogenannten -osen; dazu kommen die zumeist auf -itis endenden Entzündungen. Und dann gibt es noch die vielen Sonderformen, denn Rheuma überfällt den Menschen nicht nur am Bewegungsapparat. Es ist auch eine Erkrankung von Bindegewebsstrukturen. Da aber Bindegewebe praktisch überall im Körper vorhanden ist, können fast alle Organe an einer e nt zü nd li ch -r he um at i schen Erkrankung beteiligt sein, selbst die Haut und die Augen. Insofern ist Rheuma auch keine einheitliche Krankheit. Vielmehr fallen unter diesen Oberbegriff fast 400 einzelne Erkrankungen an den unterschiedlichsten Organen. Aber die Gelenke sind am häufigsten betroffen? Das stimmt. Unter den c h r on i s c h - e nt z ü nd l i chen rheumatischen Erkrankungen kommt die rheumatoide Arthritis mit Entzündungen der Gelenkschleimhäute, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln am häuigsten vor. Sie führen zu unterschiedlichen Beweg un gsei nsch rä nk u ngen, Behinderungen und Schmerzbildern. Wenn nun aber nicht jeder Schmerz in den Gliedern automatisch Rheuma ist und andererseits sich Rheuma nicht nur in den Gliedern abspielt – wie geht der Mediziner das diffuse Problem dann an? Zuerst einmal sind wir auf präzise Aussagen des Patienten angewiesen: Welche Stellen schmerzen in welcher Situation? Können die Finger ungehindert bewegt werden? Passen die Ringe noch? Bessern sich die Beschwerden im Laufe des Tages durch Bewegung oder eher bei Ruhe? Sind andauernde Gelenkveränderungen sicht- und tastbar? Und ich bitte meine Patienten immer wieder: ‚Beobachten Sie nur Ihren eigenen Körper und lernen Sie nicht die im Internet aufgezählten Symptome auswendig‘. Was hat sich in den vergangenen Jahren in Sachen Rheuma-Therapie getan? Neuheiten gibt es vor allem bei der medikamentösen Behandlung. Die sogenannten Biologika blockieren die E nt zü nd un gs -Ver m i ttler. Dadurch kann das Fortschreiten der Erkrankung entscheidend verlangsamt werden, Knorpel und Gelenke gehen nicht so schnell kaputt. Auch die Risiken und Nebenwirkungen der Medikamente wurden deutlich reduziert. Beispielsweise sind die klassischen Schmerzmittel heute magenverträglicher als vor Jahren, wodurch die Häuigkeit von Magensch leim hautent zündungen und -Geschwüren bei den Anwendern zurückging. Da auch Sehnen von rheumatischen Erkrankungen befallen und damit schadhaft werden können, spielt auch die Rheumachirurgie eine Rolle, bei der die Sehnen ersetzt oder eventuell nur gesäubert werden. Wie ist in unserer Region die Versorgung von Rheumapatienten organisiert? Wohin könnten sich Betroffene wenden? In jedem Fall ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Der wird den Patienten entweder direkt zu einem Rheumatologen oder bei Gelenkschmerzen auch erst mal zum Orthopäden überweisen. Wenn die Beschwerden woanders auftreten, auch zum Augenarzt, Urologen oder Hautarzt. Und spätestens dort wird der Kollege feststellen, dass rheumatische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Dann beginnen die Diagnostik und Therapie beim Rheumatologen. Das kann unsere Ambulanz in der Grünauer Robert-Koch-Klinik sein. Die eventuelle stationäre Behandlung indet hier im Krankenhaus St. Georg statt. Auch das Leipziger Universitätsklinikum hat eine Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie. Außerdem empfehle ich, Kontakt zur Rheuma-Liga Sachsen e.V. aufzunehmen. Dort bekommen Patienten unter anderem Auskünfte über Arbeitsgemeinschaften, Selbsthilfegruppen und Elternkreise. Auch die an verschiedenen Institutionen angebotenen Veranstaltungen sollte man nutzen. So wird an der Uni am 7. Oktober, im Rahmen des Weltrheumatages, während einer Veranstaltung für Patienten über rheumatologische Erkrankungen berichtet. Unser Klinikum St. Georg widmet sein Patientenforum im Dezember Rheuma und Arthritis (7.12.2015, 18 Uhr, Stadtbibliothek).

Dr. Wolfram Seidel. Foto: Marlies Heinz

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A N Z E I G E Innovativ gegen den grauen Star

Modernste Behandlung im Augen - und Laserzentrum • Die moderne Behandlung von grauem Star –auch Katarakt genannt – mittels Laser ist im Augen- und Laserzentrum Leipzig möglich. „Diese neue, schonendere Behandlung gilt durch die Präzision, die von Hand nicht zu erreichen ist, als technische Innovation auf dem Gebiet der KataraktChirurgie“, begründet Dr. Laszlo Kiraly, Leiter des Augen- und Laserzentrums Leipzig. Über 300 Operationen führten er und sein Team seit Mai 2014 im neuen Operationstrakt des Zentrums mit dem innovativen LensAR-System durch und setzten dabei auch die hochwertigen Trifokallinsen von Zeiss ein. Auch Patient Hans Peter Dietrich entschied sich für die Methode. „Der Eingriff selbst ist völlig schmerzlos und sehr kurz. Mehr als ein leichter Druck auf dem Auge ist nicht zu spüren. Schon nach einem Tag konnte ich wieder scharf sehen, nach ungefähr drei Wochen hatte ich ein ungetrübteres Sehvermögen wiedererlangt. Durch die hochgenaue Anpassung werden nicht nur die optischen Abbildungsfehler der klassischen Kugellinse, sondern auch die angeborenen und erworbenen der verkrümmten Hornhaut behoben. Die Welt ist plötzlich wieder farbenfreudiger und kontrastreich, das Blickfeld unglaublich klar“, berichtet der Physiker. Der Femtosekundenlaser vermisst die zu entfernende Linse aus mehreren Positionen und erstellt daraus ein dreidimensionales Modell. Durch einen nur 1,8 Millimeter langen, vom Laser ausgeführten Schnitt wird die getrübte Linse in exakte Bruchstücke zerteilt und abgesaugt. Das in Sekunden eingesetzte Implantat übernimmt sofort die Funktion. Die Operation wird ambulant ausgeführt und benötigt nur eine kleine Betäubung mit Tropfen. Die Behandlung wird bislang nicht durch gesetzliche Krankenkassen bezuschusst. PM Augen- und Laserzentrum Leipzig Am Bundesverwaltungsgericht, Lampestraße 1, 04107 Leipzig Telefon: 0341 35566444 www.augen-undlaserzentrum.de

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