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Bachelor 3. Jahreskurs

Dozentinnen

Prof. Ursula Hürzeler

Prof. Shadi Rahbaran

Assistenz

Adrian Brunold

Hannes Kalau vom Hofe

Stephanie Moraña

Patrizia Wunderli

ECTS 13

Bewertungsgrundlage

Projektarbeit benotet

Form

Entwicklung eines architektonischen Projekts im begleiteten Selbststudium, Tischkritiken, Zwischenkritiken, Schlusskritik

Nachhaltigkeit

Ökologische Nachhaltigkeit:

Gregor Steinke

Ökonomische Nachhaltigkeit:

Marco Merz

Soziale Nachhaltigkeit:

Prof. Christina Schumacher

Die Architektur-Hochschule der Zukunft

In der Schweiz wird die Architekturausbildung zur Zeit an zwölf verschiedenen Hochschulen angeboten und ist über verschiedene Bildungswege für Studierende zugänglich. Diese Universitäten und Hochschulen sind in ihrem Fokus und ihrer Ausrichtung unterschiedlich ausgeprägt und widerspiegeln damit die grosse Breite und Vielfalt der Architekturtätigkeit. In einer Umwelt, welche sich stetig wandelt und immerzu neue Anforderungen und Bedürfnisse stellt, sind wir als Architektinnen und Architekten ausserordentlich gefordert. Unser erklärtes Ziel muss es sein, Strukturen und Räume zu entwerfen, welche sowohl den heutigen wie auch den zukünftigen Bedürfnissen genügen können – oder diese diversen Anforderungen gar übertreffen. Die Qualität der Architekturausbildung spielt dafür eine entscheidende Rolle, und dementsprechend relevant ist es, ‹wie› und ‹was› wir lehren und lernen.

Daraus ergeben sich für die Planung einer Architektur-Hochschule grundlegende Fragen, sowohl struktureller wie auch räumlicher Natur. Welche Institute gilt es zu vereinen, damit bereits im Studium eine fachübergreifende und teamorientierte Arbeitsweise etabliert werden kann? Welche räumlichen Strukturen braucht es, damit der Austausch zwischen Studierenden, Lehrenden und Forschenden intensiviert werden kann? Und wozu braucht es überhaupt noch Unterrichts- und Arbeitsräume, wenn inzwischen doch überall und im eigenen Tempo gelernt werden kann?

Staatliche Akademie der Künste

Oslo, 1920

Foto: Anders Beer Wilse

In diesem Frühjahrssemester gehen wir genau diesen Fragestellungen nach. Als Einstieg analysieren wir verschiedene Beispiele von Lernräumen – von der historischen Klosterschule bis hin zu innovativen Hochschulbauten der Neuzeit. Basierend auf den Erkenntnissen dieser gemeinsamen Analysearbeit und einer individuellen These für die ‹Lernräume der Zukunft›, entwickeln wir in Einzelprojekten Vorschläge für ein visionäres Architekturinstitut.

In einer individuellen Vertiefung werden mit Unterstützung der Begleitdozierenden zudem drei Ansätze der Nachhaltigkeit verfolgt und ein besonderer Fokus auf die ökonomische, ökologische oder soziale Nachhaltigkeit gerichtet.

«Spielraumist,wennnebendeterminiertenSachenauchNeuesentstehen kann.KreativitätbrauchtSpielraum.»

Zitat von Herman Hertzberger

Studierende der Klasse von Buckminster Fuller, 1948

Foto: Black Mountain College Research Project Papers, Visual Materials, North Carolina State Archives, Raleigh, NC.

Architektur-, Bau- und Städtebaugeschichte 6

Dozent

Prof. Dr. Harald R. Stühlinger

Netzwerke, Systeme, Infrastrukturen

In Netzwerken zu denken und zu handeln ist nicht erst seit der Einführung des alles betreffenden Internets der Fall. Schon seit Jahrzehnten, ja seit Jahrhunderten, stellen Wissenschaftler:innen Überlegungen zu zusammenhängenden Entitäten an.

Im Zentrum der Vorlesungsreihe stehen vor allem materielle, technische Netzwerke, die die gebaute Umwelt zu einem grossen Teil mitprägen –auch wenn deren physische Präsenz oftmals versteckt oder kaschiert wird. Bei der Behandlung von Netzwerken geht es vornehmlich darum, die übergeordneten Systeme und Wirkungsweisen zu verstehen, aber selbstverständlich geht es auch darum, die einzelnen Elemente des Netzwerkes im Blick zu behalten. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass die Wasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung gemeinsam als Netzwerk funktionieren und sich gegenseitig bedingen. Dass neben der technischen Infrastruktur von Rohren, Reglern, Ventilen usw. architektonische Bausteine einen wesentlichen, weil sichtbaren, Ausdruck dieser meist unsichtbaren Netzwerke darstellen. Neben weiteren Infrastrukturbauten zur Gasversorgung, Energiebereitstellung und Telekomunikation werden die vielfältigsten Verkehrsinfrastrukturbauten vorgestellt und im Zusammenhang mit der gebauten Umwelt diskutiert. Einer Bautypologie wird aufgrund ihrer bedeutsamen Rolle innerhalb der Geschichte der modernen Architektur eine eigene Vorlesung gewidmet: dem Silo. Während die Vorlesungsreihe zum Kontext den Schwerpunkt vornehmlich auf der räumlichen und funktionalen Einbettung legt, werden in dieser die infrastrukturellen Bauten thematisiert.

Städtischer Untergrund, Basel, 2018

© Harald R. Stühlinger

Museen

Die Veranstaltung thematisiert Kunst, visuelle Kommunikation und Szennografie in musealen und öffentlichen Räumen. Das Semester ist eine Tour d‘Horizon durch das 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart und führt zu grundlegenden Fragen zur Interdisziplinarität von Architektur und Kultur.

Wir beobachten und analysieren die Funktion von Museen und Kulturinstitutionen. Die räumlichen Gegebenheiten werden in den Kontext von unterschiedlichen medialen Systemen gestellt. Wir suchen nach den Schnittstellen von Architektur und Szenografie und deren Zusammenhänge. Der Einfluss neuer Medien und Technologien auf Kunst und Kultur wird untersucht.

Die Studierenden setzen sich mit dem Leitmotiv Szenografie auseinander, erkunden Funktionen und Prinzipien von szenografischen Systemen in Bild und Wort und untersuchen, welche Verbindungen zwischen literarischen, künstlerischen und architektonischen Werken bestehen.

Die Studierenden erarbeiten eine umfassende Projektarbeit. Vorträge und Exkursionen umrahmen den Unterricht.

Lernziele

Erkundung komplexer gestalterischer und künstlerischer Systeme

– Schulung des Sehens

– Umsetzung kreativer Ideen und abstrakter Denkweisen in angewandte Darstellungsformen

Unterricht

– Vorträge und Vorlesungen

– Aufräge und Besprechungen

Gruppenarbeiten

Dozent

Prof. Dominique Salathé mit Gästen

ECTS 1

Bewertungsgrundlage

Testat (Präsenzkontrolle)

Entwurfsstrategien

Mit der Vorlesungsreihe sollen unterschiedliche Herangehensweisen und ihr Einfluss auf den architektonischen Ausdruck diskutiert werden. Ausgehend von architekturtheoretischen Grundlagen werden architektonische Projekte und städtebauliche Strategien beispielhaft gezeigt und diskutiert. Ziel der Vorlesungsreihe ist es, vertiefte Kenntnis und kritisches Verständnis des Entwurfsprozesses zu vermitteln und die Beziehung zwischen Ort, Form und Zeitgeist zu erkunden.

Unterricht

Vorlesungen, Selbststudium, evtl. Stadtspaziergang

Die Kultur des Wohnens

Obwohl sie ein entscheidender Faktor unseres Lebensraums ist, wird die Wohnkultur häufig mit einem zeittypischen oder ästhetischen Lifestyle verwechselt. Mit dieser Vorlesungsreihe soll das Verständnis für ihre vielfältigen architektonischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge geschärft werden.

Nach einem einführenden Streifzug durch die Kulturgeschichte, die Literatur und die Kunst werden wir uns mit verschiedensten Seiten des Wohnens befassen. Eine Übersicht von unterschiedlichen Typologien und Kontexten bildet die inhaltliche Grundlage für historische und kulturelle Fragestellungen. Dabei werden sowohl bedeutende Architektinnen und Architekten mit ihren entsprechenden Theorien und Referenzen als auch ihre Ikonen der gebauten Wohnkultur vorgestellt. Eigene Vorlesungen sind den Themen Ferienarchitektur, Gartenkunst, Einrichtung und Oberflächen sowie Farben gewidmet. Als Abschluss werfen wir einen Blick in die Zukunft und beschäftigen uns mit alternativen und utopischen Formen des Wohnens.

Lernziel

Erkennen und Verstehen von Wechselwirkungen zwischen formalen und funktionalen Themen des Wohnens, Vermitteln von wesentlichen architektonischen Typologien, Theorien und Tendenzen.

Unterricht

Vorlesungen, Selbststudium

Dozentin

Prof. Annette Helle

ECTS 1 Bewertungsgrundlage Testat (Präsenzkontrolle)

‹Das Haus als Weg und Platz›

Josef Frank, 1931

Villa Beer, Wien, Herbst 2021

Foto: Annette Helle

Martin Lienhard

Bewertungsgrundlage

Regelmässige Teilnahme am Unterricht

Schriftliche Prüfung

Bauakustik

Die Themen des Semesters sind Raumakustik, Luftschall- und Trittschalldämmung, Geräusche von haustechnischen Anlagen und Bauen an lauten Lagen (Aussenlärm).

Der Unterricht ist als Vorlesung gestaltet, in die nach Möglichkeit die aktuellen Projekte der Studierenden einbezogen werden sollen.

Raumakustik

Ausgehend von den Eigenschaften des Gehörs wird ein Verständnis für raumakustische Fragen entwickelt: Sprachverständlichkeit, Anforderungen an Räume für Musik, Lärmbekämpfung mit raumakustischen Mitteln, aber auch der Umstand, dass die akustischen Eigenschaften eines Raumes diesen stark charakterisieren und prägen – ebenso wie Farbe und Form. Wenn auch die akustischen Eigenschaften meist eher unbewusst wahrgenommen werden, werden sie doch wahrgenommen und sind ein wesentlicher Teil des Gesamteindrucks eines Raumes.

Luftschall- und Trittschalldämmung

Es werden die rechtlichen Aspekte beleuchtet, die Anforderungen der Norm erläutert und Möglichkeiten zur baulichen konstruktiven und materiellen Umsetzung besprochen.

Bauen an lärmbelasteten Lagen

Es werden die rechtlichen Aspekte im Rahmen einer Baubewilligung erörtert wie auch planerische und gestalterische Massnahmen zur Lärmreduktion.

Bauphysik in der Praxis

Nachdem in den ersten drei Semestern die Grundlagen der Bauphysik –und speziell zum Wärme- und Feuchteschutz – gelegt wurden, widmen wir uns im sechsten Semester der anwendungsorientierten Bauphysik. Hierzu werden nicht mehr einzelne Themen der Bauphysik in Grundlagen und Theorie betrachtet, Bauteile berechnet oder Nachweise erarbeitet, sondern Baukonstruktionen aus Sicht der Bauphysik kritisch hinterfragt und bearbeitet. Für die Bearbeitung stützen wir uns auf die allgemeinen Regeln der Bautechnik und unser physikalisches Grundverständnis.

Fachkompetenz

Zusammenhänge zwischen Entwurf und Konstruktion sowie der Bauphysik erkennen und verstehen.

– Ermittlung der spezifischen, physikalischen Rahmenparameter in Abhängigkeit der Konstruktion

– Verstehen und Anwenden der allgemein anerkannten Regeln der Baukunde in Bezug auf die Bauphysik

Methodenkompetenz

Selbstständiges Erarbeiten und Erstellen von Beurteilungskriterien

– Nutzen einer planungsorientierten Qualitätssicherung

Dozent Prof. Roger Blaser ECTS 2

Bewertungsgrundlage

Schriftliche Prüfung und Projektarbeiten

Lichtverschmutzung. Foto von Jan Huber auf Unsplash

Baurealisation 2

Dozenten

Marco Merz

Dr. Christoph Wieser

ECTS 2

Bewertungsgrundlage

Regelmässige Teilnahme am Unterricht

Benotete Semesterarbeit

Planen und Bauen II

«Bauen bedeutet Zerstören, zerstöre mit Verstand ... und Freude.»

Luigi Snozzi

Planen beinhaltet die Fähigkeit der gedanklichen Vorwegnahme eines Prozesses. Der Planungsprozess wird durch unsere kognitiven Fähigkeiten, wie Erfahrung und Wissen, massgebend beeinflusst bzw. gesteuert, auch wenn unsere Aufgabe mehrheitlich durch rationale Strukturen definiert ist und letztlich eine abstrakte Handlung darstellt. Zu unseren Eigenschaften zählt zwar die Kompetenz, komplexe Aufgaben analysieren und werten zu können, bei der Gesamtbetrachtung unserer Arbeit sind intuitive Kriterien hingegen ebenso bestimmend.

Verteilt über zwei Semester werden wir versuchen, uns einen Überblick über die weichen und die harten Faktoren, die den Planungsprozess nachhaltig beeinflussen, zu verschaffen. Bereits während des Semesters soll eine gesamtheitliche Betrachtung in den architektonischen Planungsprozess einfliessen.

Konkret beschäftigen wir uns auch im zweiten Semester mit den Instrumenten einer Planung sowie der Organisation des eigentlichen Bauprozesses, ohne aber dabei die Nähe der physischen Realität zu vergessen. Nur so werden wir über den Verstand befähigt, der Zerstörung mehr abzuverlangen als das Notwendige

Unterricht

Wöchentliche Vorlesung

Dozierende

Prof. Ursula Hürzeler

Marco Merz

Prof. Shadi Rahbaran

Dr. Kevin Rahner

Prof. Christina Schumacher

Gregor Steinke

Stefan Waldhauser

ECTS 4

Bewertung

Vertiefungsarbeit auf Basis des 6. Semesterprojekts, benotet

Form

Dokumentation des 6. Semesterprojekts, Vertiefungsarbeiten zu allgemeinen projektspezifischen Grundlagen, zur Konstruktion, zum Statischen Konzept, zum Haustechnischen Konzept und zur Nachhaltigkeit (soziale Nachhaltigkeit, ökonomische Nachhaltigkeit, ökologische Nachhaltigkeit).

Bachelor of Arts in Architektur

Der Titel ‹Bachelor of Arts FHNW in Architektur› befähigt die Absolventen und Absolventinnen einerseits als Architekt, Architektin zu arbeiten und ist andererseits Voraussetzung für ein Masterstudium.

Grundlage der Arbeit bleibt der in den Semesterprojekten erprobte fächerübergreifende Projektunterricht. Die Verpflichtung auf dieses Prinzip ist in der Tatsache begründet, dass Architektur immer interdisziplinär betrachtet, entwickelt und realisiert wird.

Für die Bachelor-Thesis steht ein Zeitfenster von 3 Wochen im Anschluss an das Frühjahrssemester zur Verfügung. Basis bildet das Semesterprojekt Architektur ‹Synthese› im 6. Semester. Wenn dieses nachgebessert werden muss (Fx-Benotung), kann die Thesis erst im Anschluss an das folgende Herbstsemester im Januar erarbeitet werden.

Ein nicht bestandenes Semesterprojekt Architektur ‹Synthese› im 6. Semester (F-Benotung) kann erst im folgenden Frühjahrssemester wiederholt und die Bachelor-Thesis im Anschluss daran im Juni erarbeitet werden.

Verantwortlich: Prof. Ursula Hürzler & Prof. Shadi Rahbaran Statisches Konzept

Verantwortlich: Dr. Kevin Rahner Haustechnisches Konzept

Verantwortlich: Stefan Waldhauser

– Ökonomische Nachhaltigkeit

Verantwortlich: Marco Merz

– Ökologische Nachhaltigkeit

Verantwortlich: Gregor Steinke

Soziale Nachhaltigkeit

Verantwortlich: Prof. Christina Schumacher

Termine Bachelor-Thesis

Ausgabe Mittwoch 14.06.2023, 11.00 Uhr

Abgabe Mittwoch 05.07.2023, 14.00 Uhr, Sekretariat 11.O.01

Layout gemäss Vorgabe

Auflage 3 Exemplare, A4, Hochformat, gebunden

Diplomausstellung

Vernissage Mittwoch 27.09.2023

Ausstellungsdauer Donnerstag 28.09.2023 bis Freitag 06.10.2023

Ausstellungsort noch offen

Diplomfeier

Datum / Ort Freitag 29.09.2023, Campus Muttenz

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