Unsyncbar - 03/2019 - Das Magazin vom Bundesverband Schauspiel

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zu unserer sozialversicherungsrechtlichen Situation Die Sozialversicherungs-Praxis bei Dreh-Engagements hat sich seit Anfang des Jahres grundlegend geändert. Ausgelöst wurde dies durch zwei Urteile des Bundessozialgerichts aus den Jahren 2017 und 2018 zu unständigen Beschäftigungen. Das Gericht widersprach der bisherigen Rechtsauffassung der Sozialversicherungsträger, Tage, an denen Vorbereitungen und andere zusätzliche Arbeiten für die Dreharbeit stattfinden (Zusatzleistungstage), pauschal in die Beschäftigungszeit mit aufzunehmen. Stattdessen gilt jetzt folgendes: Wer bei Dreharbeiten nicht an mindestens 7 aufeinanderfolgenden Tagen beschäftigt ist (5 Arbeitstage plus 2 Wochenendtage), wird unständig sozialversichert. Was bedeutet das für uns im Unterschied zu vorher? Unständig Beschäftigte haben deutlich höhere Sozialabgaben! • Weil sich die Beiträge in der teuren Rentenversicherung nicht nach tagesgenauen Beitragsbemessungsgrenzen richten, sondern nach denen ganzer Kalendermonate. • Weil bei sogenannter „berufsmäßiger Unständigkeit“ das gleiche auch für die Kranken- und Pflegeversicherung gilt – berufsmäßige Unständigkeit liegt vor, wenn im betreffenden Kalendermonat unständige Beschäftigungen den zeitlichen und wirtschaftlichen Schwerpunkt des Erwerbslebens bilden.

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Unständig Beschäftigte erwerben keinen bzw. kaum Anspruch auf Arbeitslosengeld! Der Bezug von Arbeitslosengeld wird für uns kurz befristet Beschäftigte ab Anfang 2020 erheblich leichter sein. Das ist ein großer Erfolg, für den sich u.a. unser BFFS jahrelang stark gemacht hat. Trotzdem kommt er den unständig Beschäftigten nicht zugute! … • Weil entweder bei berufsmäßiger Unständigkeit gar keine Anwartschaftszeiten, • oder bei nicht berufsmäßiger Unständigkeit nur die einzelnen Einsatztage dafür gesammelt werden. Unständig Beschäftigte bei Dreharbeiten haben deutlich höhere Steuerabzüge! • Weil unständige Dreh-Beschäftigungen keine Zusatzleistungstage oder Standby-Zeiten mehr beinhalten, dadurch viel weniger Steuertage anfallen, auf die sich die Gage verteilt, so dass hochgerechnet aufs Jahr erheblich höhere Steuersätze angewendet werden. • Natürlich werden beim Lohnsteuerjahresausgleich die überzahlten Steuern zurückgezahlt. Aber das dauert eben. Unständige Beschäftigungen sorgen später für eine deutlich bessere Rente! • Weil trotz weniger Beschäftigungstage immer ganze Kalendermonate rentenversichert werden.

Unsyncbar Ausgabe 2019 / 03


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