€ 6,50
P.b.b. Verlagsort 9020 Klagenfurt Plus.Zeitung 12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt Nr. 26 SEPTEMBER 2016 Foto: TVB Istrien
Kärntens Wanderparadies:
NOCKBERGE Urlaub am edlen Bauernhof:
AGRITURISMI IN FRIAUL
Italien/Slowenien: € 6,60 Kroatien: 50 Kuna
Olivenöl-Region:
GARDASEE!
Bergamo! Von Duino nach Triest:
Steirisch wandern:
Vom Gletscher zum Wein
ALPEADRIATRAIL
KÖSTLICHES
ISTRIEN ressen! Die besten Trüffel-Ad
KÄRNTEN: SLOWFOOD TRAVEL – ORIGINELLE HOTELS – GENIESSERTAL VALTELLINA – GOLDSUCHE IN ÖSTERREICH – KURZURLAUBSTIPPS
Editorial
NockbergeDoktorarbeit abgeliefert: Lea Friessner
Erfolg in Deutschland D ieser Erfolg hat uns sehr gefreut und in diesem Ausmaß sogar etwas überrascht: Der Verkaufsstart des Alpe-Adria-Magazins in Deutschland hat alle Erwartungen übertroffen. Das AAM ist ja seit der letzten Ausgabe in allen deutschen Städten mit mehr als 5000 Einwohnern im Zeitschriftenhandel gelistet. Und die Deutschen sind – wie die Österreicher – Alpe-Adria-Fans: Von München über Köln und Berlin bis Hamburg wurden Tausende Magazine gekauft. Das liegt auch daran, dass das AAM viele Zeitschriftenhändler in Deutschland thematisch so überzeugt hat, dass sie es prominent präsentierten – und so kann man auch als Neuling mit kleinem Marketingbudget reüssieren. Deshalb auch das „überrascht“ im ersten Satz: Alpe-Adria ist ja in deutschen Landen (noch) nicht unbedingt eine Marke, aber sowohl die Alpen als auch die Adria haben bei den Nachbarn im Norden zweifellos großes Sehnsuchtspotenzial. Ein Magazin ist ja (auch) sehr vom Zeitschriftenhändler abhängig. Wie und wo präsentiert er das Heft, wie hält er es mit Nachbestellungen. Es kommt immer wieder vor, dass es bei Händlern heißt, es gäbe kein Magazin mehr, es sei ausverkauft und nicht mehr nachzubestellen. Dazu ein Tipp und eine Bitte: Mit einem Abo kommt das AAM bequem ins Haus – und es gibt den Alpe-Adria-Guide fast gratis dazu! Sollten Sie bei einem Zeitschriftenhändler kein AAM bekommen, lassen Sie es uns bitte wissen. Sie können
IMPRESSUM
natürlich auch Einzelhefte über unsere Homepage www.alpe-adria-magazin.at (nach)bestellen. Nun zum aktuellen Magazin. Wir waren wieder fleißig on tour. Silvia-Trippolt Maderbacher entführt in der Titelstory ins getrüffelte Schlaraffenland Istrien, Werner Ringhofer hat die besten Agriturismi in Friaul erkundet, Beate Giacovelli porträtiert ihre Wahlheimat Bergamo und das Wandergebiet Valtellina. Christa Grünberg war in Sachen Olivenöl am schönen Gardasee. Und wir begrüßen diesmal gleich drei neue Autoren: Andrea Lackner, freie Journalistin aus Graz, hat den neuen steirischen “Vom Gletscher zum Wein“ Wanderweg getestet. Georg Lux, Deskchef der Kleinen Zeitung Klagenfurt und Buchautor, ging für unsere Leser auf Goldsuche. Und Lea Friessner, 37, freie Journalistin aus Klagenfurt, hat gleich zwei große Brocken bewältigt. Ihr Porträt des Wanderparadieses Nockberge hat fast die Dimension einer Doktorarbeit, die Geschichte der slowenischen Winzerhäuschen macht Lust auf vinophilen Individualurlaub. Lea Friessner, die ein Magazin für Menschenrechte aufgebaut und bei Ute Bock als Flüchtlingsbetreuerin gearbeitet hat, findet Reisejournalismus spannend, weil man dabei Menschen kennenlernt und so viele neue Orte entdeckt. Und da schließt sich der Kreis. Auch unsere Leser wollen neue Orte entdecken, deshalb schätzen sie das AAM und seine gut recherchierten Tipps.
Die Redaktion
KK FOTOS
Entführt nach Istrien: Buchautorin Silvia TrippoltMaderbacher
Facebook. Alpe-AdriaNews, Tipps, Erlebnisse, Empfehlungen, interessante Hotel-Angebote. Via facebook.com/alpeadriamagazin sind Sie stets aktuell informiert. Tipp: Mit einem „Gefällt mir“ werden Sie Fan, sehen unsere Posts auf Ihrem Account.
Gratis-Archiv. Unser beliebter Service. Alle älteren Ausgaben des Alpe-Adria-Magazins können Sie auf www.alpe-adria-magazin.at gratis nachlesen. Der Pfad: Erst in der Leiste auf „Magazin“, dann auf „Online Ausgaben“ durchblättern klicken.
EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: +43 (0)463/47 8 58, E-Mail: alpe-adria-magazin@monat.at (Sekreteriat), alpe-adria-magazin@aon.at (Redaktion), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUSGEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. Norbert Sternad, Margit Striedner. CHEFREDAKTION: Grötschnig Media. REDAKTION DIESER AUSGABE: Beate Giacovelli, Lea Friessner, Heinz Grötschnig, Mira Grötschnig-Einspieler, Christa Grünberg, Andrea Lackner, Georg Lux, Isabella Straub, Silvia Trippolt-Maderbacher, Werner Ringhofer FOTOS: Franz Gerdl, Heinz Grötschnig, Mira Grötschnig-Einspieler, Ernst P. Prokop. SEKRETARIAT: Denise Bernot, Elisabeth Ressi. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon +43 463/47 8 58, Fax +43 463/47 8 58-15. MARKETING: Dr. Otto Wogatai. ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch Telefon: +43 463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher, Claudia Markowitz. ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: 0039/348/22 93 200. LAYOUT: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H. SATZ, LITHO: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: Styria. VERTRIEB: Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)
waltl & waltl
MUSIK STAU BLITZER WETTER
STEIERMARK
KÄRNTEN
T JETZ N DOW EN D LOA
momento! Un momento, per favore Wo gefällt’s Ihnen in der Region Alpe-Adria besonders gut, wo befindet sich Ihre persönliche Energie-Tankstelle? SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER INTERVIEWS KK FOTOS
Haya Molcho, Kochbuchau-
Christof Pignet leitet das
Johann Lafer, Fernseh-Koch:
Helmuth Micheler, Tourismus-Chef Klagenfurt: Durchatmen und neue Energien schöpfen kann ich in den Karawanken zwischen Hochobir und Petzen. Aber einmal im Jahr zieht es mich an die Adria – entweder Bibione, das sich fantastisch entwickelt hat, oder an die istrische Küste. Ein Lieblingsplatz ist das Hotel Tristachersee bei Lienz. Tipp: die Fischküche mit Huchen aus eigener Zucht. Als Lokal begeistert mich der Alpen-gasthof Riepl in Leppen bei Eisenkappel – mit ausgefallenen Pilz- und Wildgerichten. Dazu ein Wirt als Gesamtkunstwerk.
Andreas Kiendl, Schauspieler: Erholung finde ich im Bärental, auf der Koralm und in der Klause bei Deutschlandsberg. Von Kind an kenne ich diese Plätze und liebe sie. Ich bin „monti e mare-Typ“, sowohl am Meer als auch in den Bergen geht’s mir gut. In Österreich bevorzuge ich Backhendl mit Kernöl-Salat, in Italien zieht Espresso meine Mundwinkel nach oben. Schön: Abends auf der Piazza Longobarda in Cividale del Friuli das Treiben beobachten, lebendig und doch so entspannt.
Andreas Döllerer, Spitzenkoch, Golling: Wir fahren jedes Jahr zum Entspannen ans Meer und in die Berge. Sehr zu empfehlen: das Hotel Elite in Jesolo. Nicht schrecken: Das ist keine Ölsardinen-Hochburg, sondern ein kleines Boutiquehotel zum Wohlfühlen mit fantastischer Küche. Egal ob venezianische Kalbsleber oder Seppie alla Veneziana (ja, die ganz schwarzen), ich bin totaler Italien-Fan, habe auch ein halbes Jahr dort gelebt. Wunderbar in Kärnten: das Hotel Forelle am Weißensee. Ruhe, Handy aus – so geht Urlaub.
Robert Hollmann, Querden-
Leo Hillinger, Winzer: Ich bin absoluter Kärnten-Fan. Nette Menschen, super Essen dazu, ein purer und einzigartiger Genuss. Wenn dann auch noch ein sauguter Wein auf den Tisch kommt, beginnt für mich der Urlaub mit dem ersten Glas. Für mich ist Kärntenurlaub mit dem Namen „Werzer“ verbunden. Top-Locations um den Wörthersee – Velden, Pörtschach, das sensationelle Badehaus. Wenn ich aber die Wahl zwischen Berg und Meer habe, würde ich schon das Meer bevorzugen.
Klaus Graf, Film-Produzent: Der Wörthersee ist meine klare Nummer 1. Wasser, ob See oder Meer, zieht mich magisch an. Als Kinder waren wir oft in Italien, jetzt habe ich Istrien für mich entdeckt. Das kleine Städtchen Rovinj mit seiner Skyline ist ein Traum – sehr zu empfehlen: das Designhotel Lone. Zu Fuß marschiert man in die Altstadt – dann noch einen Branzino mit Mangold und Kartoffeln, einen Malvazija im Glas und schon beginnt der Urlaub.
torin, Wien: Alpe-Adria heißt für mich Kräuter und Gemüse, süße Weintrauben, wilder Spargel, frisch gepflückte Pilze. Wenn ich an Venedig, Triest, Udine, Graz usw. denke, hätte unser Restaurant-Konzept „Neni“ überall Platz. Persönlich mag ich die Steiermark, da sie mich an die Toskana erinnert. Tolle Weine, freundliche Leute, die viele Sonne dazu, herrlich! Mein Lieblingshotel in Kärnten ist der Kleinsasserhof in Spittal.
ker, Hotelier: Meine EnergieTankstelle: die Steilküste zwischen Schloss Duino und Miramare vor Triest. Fast vergleichbar mit der Amalfiküste, nur nicht so touristisch. Am Karst gibt es wunderbare Winzer wie Edi Kante in Propetto oder Sandi Škerk. Urlaubsgefühl beschert mir das Café Ingeborg in Klagenfurt – der beste Kaffee der Stadt! Das Gasthaus Dermuth in St. Martin/Klagenfurt hat die besten Marillen- und Zwetschgenknödel. Mein Cousin Max Pokorny führt eine kleine Pension in Maria Wörth direkt am See, in einem Haus wie aus einem Schnitzlerroman.
5-Sterne-Hotel „Acqualina“ in Miami: Ich habe drei EnergieTankstellen: Arnoldstein in Kärnten, Birkfeld in der Steiermark und Cavallino-Treporti bei Venedig. Selbst nach zwölf Jahren in den USA bin ich stark mit Alpe-Adria verwurzelt. Im Hotel Hochschober wird Gastfreundschaft wahrlich zelebriert. Kulinarik auf höchstem Niveau und viel Liebe zum Detail findet man beim Bärenwirt der Familie Ressi in Hermagor. Hier kocht der Chef und die Dame des Hauses serviert.
Die Steiermark ist meine Heimat und ich kann da immer Kraft und Energie schöpfen, wenn ich die Chance habe, ein paar Tage dort zu verweilen. Ein Besuch bei meinem ehemaligen Mitarbeiter Karl Christian Kollmann auf der Burg in Deutschlandsberg gehört zum Weststeiermark-Pflichtprogramm. Außerdem schätze ich die Küche von Hans-Peter Fink im Gasthaus Haberl & Fink in Ilz. Von dort importiere ich kulinarische Köstlichkeiten, wie z. B. tolle Marmeladen.
momento alpe adria magazin 5
16 26
44
Inhalt
September 2016 3 Editorial
Alpe-Adria-Magazin inside
5 Momento!
Unsere Alpe-Adria-Rundfrage
8 Molto Buono
Produktdetektive on tour. Gute & interessante Sachen, Buchtipps, allzu Däutsches . . .
16 Essen wie Gott in – Istrien Istrien! Alles übers Schlaraffenland und seine besten Trüffeladressen
26 Nocky Mountains
6
alpe adria magazin
Kärntens Wanderparadies im Porträt. Inklusive 10 Lieblingswanderungen in den Nockbergen
inhalt
50
42 Boood‘n!
62 Gelassenheit lernen
44 Reidn für die Seele
64 Vom Gletscher zum Wein
Im Karlbad an der Nockalmstraße zurück zu den Wurzeln der Wellness Unterwegs auf der Nockalmstraße, einer der schönsten Aussichtsstraßen Österreichs
50 Geballter Genuss
Gailtal und Lesachtal sind der Welt erste Slowfood Travel Region
56 Schatzsuche
Goldwaschen und -Suchen in Österreich. Die besten Plätze
Starsaxophonist Wolfgang Puschnig im Reisefragen-Wordrap Getestet und erwandert: Der neue Weitwanderweg der Steiermark
70 Auf Rilkes Spuren
Am Alpe-Adria-Trail von Duino nach Triest – eine 3-Tage-Genusswanderung
76 Veltlin, das Genießertal
Wandern und Wein – das Valtellina, eine italienische Genussregion
84 Italiens schöne Unbekannte Beate Giacovelli über ihre Wahlheimatstadt Bergamo
64
84
104
98
112
90 Land in Sicht
Auf friulanischen Bauernhöfen urlauben – die schönsten Agriturismi zwischen Tarvisio und Grado
98 In den Gärten des Cviœeks
Vinophiler Urlaub im slowenischen Winzerhäuschen
104 Hotel originell
Kärntner Urlaubsdomizile mit dem etwas anderen gewissen Extra
110 Buon Appetito
Restauranttests – unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise
112 Reise zum Öl
Über den Gardasee und seine feinen, eleganten Olivenöle
122 Kurzurlaubstipps
Feine Ideen für eine kurze Auszeit, die ruhig länger dauern darf
127 Reise-Tech
Schöne Sachen, die uns Leben & Reisen erleichtern (sollen)
128 Er-lesenes
Bücher, Bücher, Bücher – Er-lesenes aus dem Alpe-Adria-Raum
130 Pepe Roncino
Schalt. Mich. Aus. – Der Pepe über Handyabgewöhnprogramme
Nächstes Alpe-Adria-Magazin: Mitte November 2016 Bestellen Sie unseren Newsletter – dann schicken wir Ihnen vor Erscheinen das Inhaltsverzeichnis des neuen Magazins.
Hefte 1–26 im Internet Unser Superservice: Die bisherigen „AlpeAdria-Magazine“ finden Sie auf unserer Homepage. Noch besser: Das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858
inhalt
alpe adria magazin
7
molto buono
Mira GrÖTSchNiG-eiNSpieler, Silvia TrippolT-Maderbacher, WerNer riNGhoFer TEXT aNbieTer GrÖTSchNiG FOTOS
Früchte zum Löffeln
Bei Susanne Suppan geht es ans Eingemachte. Die steirische Anwältin tauschte vor ein paar Jahren den Gerichtssaal gegen ihre Küche und stellt nun feine Fruchtaufstriche her. Das Ganze nennt sich „Susas mus“. Die Früchte? Sammelt Susanne in Privatgärten von Freunden und Bekannten oder kauft sie bei heimischen Obstbauern zu. Das Mus streicht man aufs Butterbrot, man reicht es zu Wildfleisch, zu Käse oder gibt es einfach in den Aperitif. So macht sich die Sorte „Erdbeere mit Weingartenpfirsich“ fantastisch im Frizzante. Weitere Sorten? Erdbeer-Rhabarber, Weichsel-Birne, Brombeere-Himbeere-Quitte, schwarze Johannisbeere-Apfel, Marille-Ribisel usw.. 212 Gramm kosten 8,60 Euro. In ausgewählten Delikatessenläden sowie im Online-Shop zu beziehen. www.susasmus.at
•
•
Stylische Retro-Gläser, hippes Design, Schicht für Schicht gefüllt – der Lieblingskuchen als Backmischung im Glas kann sich sehen und vor allem schmecken lassen. Hotelkauffrau Karin Guerrier sowie Psychologin und Humanbiologin Carola Lang setzen mit ihren Brownies und Cookies voll auf die süße Seite des Lebens. Unser Favorit: Die „Double Chocolate Chip Cookies“ mit ganz viel Schokolade und Kakao. In wenigen Handgriffen entstehen aber auch „Heiße Liebe Cookies“ mit Himbeeren, „Steirer Cookies“ mit Kürbiskernen, Schoko-Walnuss-Brownies oder ein saftig, süßes Schoko-Mandelbrot. Probieren: die Wiener Apfelstrudel Cookies. Noch schneller serviert man den „Kuchen im Glas“. Mit individuellen Botschaften am Deckel wie alles.gute, mit.viel.liebe, danke. schön. Brownies 800 g kosten 16,80 Euro, 6 Mal Kuchen im Glas (Schokoladekuchen, Mandelkuchen, Rotweinkuchen, Kürbiskernölkuchen) gibt‘s um 35 Euro. Grazer Straße 19b/2, 8045 Graz. (+43 664) 54 79 229, www.lieblingskuchen.at
•
• Backe, backe Kuchen
Kultbeutel
•
•
Er weckt Erinnerungen an lange Sommerferien und große Reiseabenteuer: der VW Bulli. Der legendäre Retrobus wird noch immer produziert, man kann das Gefühl der Reisefreiheit aber auch günstiger bekommen. Der Kulturbeutel von Coolstuff wurde als länglicher Bulli-Beutel gestaltet. Genügend Platz für Zahnpasta, Duschgel, Rasierer und Lippenstift. So wird der Kulturbeutel zum Kultbeutel. Bei coolstuff.com um € 24,90.
Aromenspieler
•
Sekt Sells
Manche mögen’s kalt. Kaum ein Getränk beflügelt Laune und Fantasie mehr als edler Sekt. Auch die slowenischen Winzer beherrschen das Spiel mit den lustvollen Perlen. Die Kellerei Gomila in Ormož hat mit dem Exklusive Brut einen frischen, leichtfüßigen Sekt im Programm. Die Cuvée aus Chardonnay und Pinot Blanc wird nach der CharmatMethode hergestellt und reift fünf Monate auf der Feinhefe. Gesehen um 12 Euro. Kolodvorska 11, 2270 Ormož, http://gomilawines.com
8alpe adria magazin molto buono
•
•
Jetzt hat auch der Gölles einen Vogel(beerlikör). Ein echter Frauenheld könnte man meinen, weil Likör ja süß ist. Beim Vogelbeerlikör ist die Sache anders. Angesetzt mit Vogelbeerbrand, reichlich Saft, vollreifen Früchten und wenig Zucker begeistert er in der Nase mit Aromen von Marzipan und Bittermandeln, am Gaumen durch sein leicht bitteres Aromenspiel, pikante Säure und einen milden Abgang. Im Gölles Onlineshop um € 20,70 für 350 ml. Gölles, Stang 52, 8333 Riegersburg, (0 31 53) 75 55 14, www.goelles.at
Wulka statt Parma
•
„Was die in Parma zusammenbringen, schaffen wir auch“, sagte sich Hans Bauer. Also baute er seinen burgenländischen Streckhof in eine Manufaktur um und erzeugt in Pöttelsdorf Prosciutto in bester Tradition. Der luftgetrocknete Wulka-Prosciutto kommt von ausgesuchten Schweinen. Der Tradizionale wird mit Meersalz und Gewürzen gebeizt, danach wird das Fleisch geräuchert und reift sechs Monate. Lardo und Pannonico-Prosciutto reifen jeweils 12 Monate. Bauers König ist der Riserva, die Keulen dürfen sich drei Jahre lang Zeit lassen. Und weil sich so ein Prosciutto mit Wein besser genießen lässt, keltert Hans Bauer gleich den passenden Rotwein dazu. Wulka Prosciutto, Bachzeile 24, 7023 Pöttelsdorf, (0 26 26) 501 23, www.wein-prosciutto.at
Sommerverlängerer
Saibling im Glas
Questers Fischmousse löffelweise – das geht so: Bis zu drei Jahre haben die Fische in Alexander Questers Becken im steirischen Mariazell Zeit zu wachsen. Nachdem sie aus dem kalten Quellwasser kommen, werden sie gebeizt und über Buchenholz und Wacholder fein geräuchert. Mit Frischkäse und Fond zu einer Mousse verarbeitet, begeistert der Saibling aus dem Glas auf frischem oder getoastetem Brot. Tipp: zu Ofenkartoffeln löffeln oder zur Pasta reichen. In den Sorten Tomate-Olive, Rote Rübe, Kren, heimische Kräuter und Klassik erhältlich. 130 g um 7,99 € bei Questers. Grazer Str. 4, 8630 Mariazell. www.questers.at
Bald ist sie wieder vorbei, die Saison der vollreifen Tomaten. Dann kommt die Zeit der getrockneten Tomaten: Die Kirschtomaten von Campisi (gesehen um 8,40 € im Eataly-Markt in München) sollte man für drei Minuten ins Wasser legen, trocken tupfen, mit Olivenöl beträufeln und dann mit mediterranen Kräutern genießen. So lässt sich der Tomatensommer ganz einfach verlängern.
busr eisehit
sprin g e r f e s t in o p a tija Busfahrt, ****-Hotel, Halbpension, Springer Fest mit Musik und Tanz
18.11. – 20.11.16 im Doppelzimmer p. P.
17.11. – 20.11.16 im Doppelzimmer p. P.
179,– 239,–
•
•
•
Einzelstücke
weihnachten
•
• Gin, unfiltriert
•
Uff! Selten so einen großartigen Gin verkostet. Weich und warm, mit feinen Kräuter- und Gewürzaromen (Wacholderbeeren, Salbei, Zimt ...), ja, der unfiltrierte „Original Roby Marton Gin“ macht am Gaumen helle Freude – er stammt aus Romano D’Ezzelino nahe Vicenza, ist also ein echter Alpe-Adriate. Gesehen um 51 € bei Sussitz – In Klagenfurt, Feldkirchner Straße 24a und Wien II, Krummbaumgasse 2 – 4. www.sussitz.eu
AUF GUT
DÄUTSCH ... Gesehen in Klagenfurt
in o p a tija
•
•
Gläser aus Murano sind teuer? Ja, aber nicht alle. Bei Lili e Paolo Darin gibt’s wunderschöne robuste Trinkgläser in vielen Farben und Designs zu absolut christlichen Preisen. Die abgebildeten Wassergläser kosten im Geschäft 9 Euro – und jedes ist ein absolutes Einzelstück. Adresse: Venedig, S. Geremia 317 – an der Strada Nova, etwa 300 m vom Hauptbahnhof Richtung San Marco auf der linken Seite. Tel (00 39 041) 71 75 77.
22.12. – 26.12.16 Busfahrt, ****-Hotel, Welcomedrink, Halbpension, täglich Themenabend aus einer kroatischen Region, Weihnachtsdinner mit Musik, Christtag-Konzert mit Livemusik
Verfeinerer
Was verbirgt sich in der coolen, orangen Flasche? Ein Essig des italienischen Bierlabels „32“ – und, klar, es ist ein Bieressig, mit dem man Salate und Gerichte besprühen und somit bierologisch verfeinern kann. Gesehen um 9,90 € bei Edelgreißler Herwig Ertl in Kötschach – und in Feinkostshops in Italien. www.herwig-ertl.at
Auf gut Däutsch . . . . . . fehlt auf dieser Tafel doch das Winer Schnitzel, oder? Und: Was ist eine Polenterlasangie? Kommt das von Polente, wie man früher volksmündlich zur Polizei sagte? Die Polente, der Polenter, vielleicht ein männlicher Polizist? Aber wie verarbeitet man den zur Lasangie? Und: Was ist das denn? Wir tippen auf eine Verwandtschaft mit Lasanje. Oder schreibt man in so einem Fall Lasan-oje? Wenn man aus Paries kommt, siecherlich, Pardon, sicherliech.
im Doppelzimmer p. P.
355,–
-
übe r silvester
auf die insel lošinj 29.12.16 – 02.02.17 Busfahrt, Fährüberfahrten, Wellnesshotel Aurora ****, Halbpension, Ausflug Insel Lošinj und Osor, Silvester-Galadinner, NeujahrsFeuerwerk im Doppelzimmer p. P.
450,–
Info & Buchung: Tel.: 0463/3870-0 E-Mail: springer@springerreisen.at
w w w.sp r i n ge r r e i se n .a t f a c eboo k.co m/springer r eisen
GUTER LESESTOFF
Unsere Lese- und Hörbuchtipps. Gute Lektüre für den Urlaub - aber natürlich auch für zu Hause.
Zauberhaft. Hier passiert nichts Großes. Aber wie Ben Lerner das Kleine, Alltägliche beschreibt, ist einfach zauberhaft. Ein New-York-Roman der Extraklasse. Feinfühlig, überraschend, lässig, komisch. „22:04“, Ben Lerner, rowohlt Verlag, 20,60 € Irre. Meisterstück von Thomas Glavinic. Drei Handlungsstränge vereinen sich reich an (irren) Abenteuern und mit vielen Kokainstraßen gepflastert zu großartig geschriebenem Buch. 750 Seiten, die wie im Flug vergehen. „Der Jonas Komplex“, Thomas Glavinic, S. Fischer, 25,70 €
Gemüse, gegossen
•
Hier kommen Obst, Gemüse und Getreide nicht auf, sondern in die Teller. Bei „Myface“ werden Lebensmittel in Teller, Schalen, Schüsseln gegossen – eine besonders g’schmackige Designidee für Esstisch, Anrichte, Küche & Co. Den Myface-Shop von Muffato Miani Matteo haben wir in Venedig, Castello 5362 (zwischen Rialto und San Marco, nahe Kirche San Giuliano) entdeckt. www.myfaceshop.net
•
•
Kräuterdörfisches
Irschen in Oberkärnten trägt den Vulgonamen „Kräuterdorf“ – ebenda gibt es das bestens bestückte Kräuterhaus Pfarrstadel, in dem man herrliche regionale Kräuterprodukte findet. Besonders schön und duftig: Kräuter-Öle und Essige aus Irschener Manufakturen. Wer nicht nach Irschen zum Kräutershoppen fahren kann, wird im Onlineshop fündig, www.kraeuterdorf.at
„Zirbig“ einseifen
•
Handgefertigte Naturseifen und Badeprodukte aus dem Steirischen Zirbenland: Lydia Pletz aus Obdach stellt in Handarbeit „Zirbn Soafn“ her. Die Sorten: „Zirbe pur“, „Zirbenfrische“ (duftet nach Zitrone), „Speik trifft Zirbe“ (gegen Stress), „Balance“ (mit Lavendel) und „Meersalz trifft Zirbe“ mit Salz aus dem Totem Meer. Toll: die Körperbutter – Bodylotion in fester Form. Ebenfalls im Kaltverfahren hergestellt: Zirbnshampoo und Zirbnduschgel. Preis der Seife: ca. 5 Euro. Großprethal 5, 8742 Obdach. (+43 699) 18 26 20 59, www.zirbnsoafn.at
•
Lavanttaler Gin
10alpe adria magazin molto buono
Der Retro-Trend verhilft Gin zu seinem Comeback. Gin? Ja, Gin! Sagen Sie zu dieser feinen Spirituose auf WacholderBasis ja nie Wacholderschnaps. Die Lavanttaler Andrea und Herbert Müller von der „Manufaktur Müller“ aus Bad St. Leonhard stellen feine Essige und edle Brände her. Neben den sechzehn Edelbrandsorten werden auch zwölf Essigsorten, Liköre und Honig angeboten. Mit ihrem „Lavanttaler Gin“ gewinnen die sympathischen Produzenten momentan einen Award nach dem anderen. Das Geheimnis? Aromatischer Wacholder von der Alm, Preiselbeeren, Heidelbeeren und ein wenig Lavendel aus dem Kräutergarten. Pfarrgrundweg 250, 9462 Bad St. Leonhard. (+43 664) 11 37 183, www.manufaktur-mueller.at
Überschäumend. Aus dem exzentrischen Leben von Oswald Wuthenau, Schelm und Hochstapler, der mit anderen (Ex)Nazis in Argentinien sein (Un)Wesen treibt. Urkomisch, sprachverliebt, eine ekstatisch überschäumende Orgie der Phantasie. „Das Fest der Steine“, Franzobel, Zsolnay Verlag, 25,60 € Zum Fürchten. Die Geschichte von Fritz Honka, der in Hamburg mehrere Frauen ermordete. Eine Kriminalstory in den schlimmsten Milieus, erschütternd, traurig, brutal – nichts für Leute mit Depressionen oder für schwache Nerven. „Der goldene Handschuh“, Heinz Strunk, rowohlt, 20,60 € Erfindungsreich. Unglaublich, die (Kurz)Geschichten von Sasa Stanisic. Liebe- und humorvoll fabuliert er durch die Leben seiner Protagonisten, als Leser versinkt man verzaubert ins Schmunzeln und Staunen des Stanisic’schen Erfindungskosmos. „Fallensteller“, Sasa Stanisic, Luchterhand, 20,60 € Messerscharf. Commisaire Daquins erster Fall. Messerscharfer MarseilleKrimi von Dominique Manotti, der Meisterin spannender Plots mit politischem und sozialem Anspruch. Extraklasse, ausgezeichnet mit dem Grand Prix Du Roman noir 2016. „Schwarzes Gold“, Dominique Manotti, ariadne, 19,60 € Kultig. Schrullig, schräg, sprachwitzig. Thomas Raab erzählt Krimis auf die etwas andere Art – sein Ermittler, der Restaurator Willibald Adrian Metzger, will diesmal den Mord an einem Wurstfabrikanten klären. Kultig. „Der Metzger“, Thomas Raab, Droemer, 20,60 € Berührend. Eines der schönsten Hörbücher von überhaupt. Großartig, wie Sophie Rois Christine Lavants berührende Geschichte vom Wechselbälgchen liest. Ein Ereignis, von Ö1-Hörern zum „Hörspiel des Jahres“ gekürt. „Das Wechselbälgchen“, Christine Lavant, gelesen von Sophie Rois, feines Booklet, Mandelbaum, 24,90 €
T
Aktiv in den Herbst
ab
€ 85,-
pro Person im DZ
2 Übernachtungen mit Frühstück Aktiv in den Herbst: Erfrischungsgetränk Radler am Zimmer Aktiv in den Herbst Goody-Bag Optional: 1 Leihfahrrad Gültig bis 31.10.2016
Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee GmbH, Tel.: +43 463 537 2223, tourismus@klagenfurt.at
www.visitklagenfurt.at
gut •
Feine Slowenen
•
Heimisch und gut 130 Franken . . .
Valter Sirk ist in Višnjevik 38 bei Dobrovo zu Hause, seine Weine gehören zu den besten der Goriška Brda, des slowenischen Collio. Da wären: Ein toll fruchtig mineralischer t.f. Jakot, wie man in Slowenien zum Friulano sagt. Dann ein angenehm frisch zitroniger Rebula (passt perfekt zu Fisch) und ein fruchtig intensiver Sivi Pinot, also Grauburgunder. Alle drei gibt es um je 13,20 € bei La Salvia, der kleinen, feinen Alpe-Adria-Feinkost am Yppenmarkt in Wien 16 und natürlich im Onlineshop von www.lasalvia.at
. . . kostet es Strafe, wenn man im Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden beim Nacktwandern (man die Hoden also nicht innen trägt) erwischt wird. Angeblich lassen in der Schweiz nämlich immer mehr Wanderer ihre Hüllen fallen. Auf der Insel Capri dagegen zahlt 50 Euro Strafe, wer auf Holzschuhen durch die Gassen klappert. Lärmbelästigung! Da raten wir zu nackten Füßen – die sind kein Problem, sofern sie nicht nach (Appenzeller?) Käse duften.
•
•
•
SCHOKI-DOKI Der Selbsttest mit zwei Kindern war ein riesiger Erfolg. Kaum hatten wir die Schoko-Smileys aufs heiße Weißbrot gelegt, wurde das Ganze zum weichen SchokoTraum und ratzeputz verspeist. „Schoki-Doki“ heißen die 6 Smileys, die Familie Felber aus dem Steirischen Joglland in eine kun-
terbunte Pop-Art-Box verpackt. Kosten: 11,90 €.. PS: Durch die Schokoladenwelt von Felber gibt’s auf Anmeldung zuckersüße Führungen. Oberer Markt 2, 8190 Birkfeld. (+43 31 47) 45 46, www.felberschokoladen.at
Original Mochoritsch Salatfeld nahe Rückersdorf.
Original Mochoritsch Salatfeld nahe Rückersdor f.
Da haben wir den Da haben wir die Da haben wir die Da habe Salat – und zwar von neue Griffen-Rast: Peka: Das ist ein die Tapa eigenenKärntens Feldern. Die Das beliebteaus Lokal Mochoritsch Istrische Topköche: Delac und Stevicˇ mit Wirt Josef Jernej. Ab 12. November ist der Mochoritsch Trüffel-Hotspot. Naturatartuf Buzet liefertAlpen-Adria-Grill, frischeste Istrien-Trüffel Mochoritschsalate an der Autobahn ist der wird jeden Abend Klopein gib wachsen im schönen noch gemütlicher in unserem Köstlichkei Unterkärnten und geworden und bald Stammhaus in heimischen P ernähren sich von wird hier auch am Rückersdorf angeheizt. und dazu W Quellwasser und offenen Fleisch aus der den be Da haben wir den Da haben wir die Da haben wir die Da haben wir Da habenFeuer wir Da haben wirPeka D a h a b e n w i r Südsonne. gegrillt. ist super zart! Alpe-AdriaSalat – und zwar von neue Griffen-R ast: Peka: Das ist ein die Tapas: Im den Fisch in der Südkär ntner r S dk ärn tner eigenen Felder n. Die Dasü beliebte Lokal Alpen-Adria-Grill, Mochoritsch-Eck in Salz kr uste: Eine Chor musik: Beim Mochoritschsalate Abend Klopein gibt’s kleine Spezialität beim Mochoritsch in e C hanoder rAutobahn m uists ider kwird : jeden Be im Authentische Alpe-Adria-Küche: der i besten Köche Istriens sind beim Mochoritsch gelandet. wachsen im schönenM noch gemütlicher Köstlichkeiten aus Mochoritsch, zuRückersdor f treten im m oc h o r i t Zwei sincunserem h n MOCHORITSCH GRIFFEN-RAST LANDGASTHAUS MOCHORITSCH MOCHORIT Unterkär nten und geworden und bald Stammhaus in heimischen Produkten bereitet mit Branzino Sommer (dienstags) A2 an der Ausfahrt Griffen 9133 Sittersdorf, Rückersdorf 5 Seelach am uR ü c k e r s d o r f t r e t e n i m nähren sich von wird am Rückersdor angeheizt. dazu Weine von Irena bekannte Chöresagt Jernej. sindZüchterin begeistert, weilHolzkohlengrill, sie sich bei uns wie in Istrien fühlen,“ Mochoritsch fGriffen-Rast. „Wir und wollen das authen- von IgorerDelac und Igor Stevic ˇ gelten als zwei derhier besten auch Köche Istriens. Menü abganze 9,20Jahr Euro! Live-Konzerte, Coole Drin z i n oDelacQuellwasser Sund oimm m e Feuer rStevicˇ(seindFleisch ie n s a gProdukten s )den offenen aus Küche dertPeka besten Gibt’s zu auf. Der Eintritt ist die Ab 12. November gibt’s in der Griffen-Rast dann wieder war Executive-Chef Kempinski Portorož, tische istrische mit besten bieten, mit Branzino Fonda. Ganztägig Küche! Grillabende. Mai bis Sep e n a Souschef.Südsonne. be ka nkulinarische n t evon Topzüchterin C hzar ö r emit gegrillt. ist super t! Fonda, Alpe-Adria-Winz er n. speziellen Anlässen. – mit Trüffelgerichten natürlichzufrei. beliebten Istrien-Wochen fairen MochoJetzt sind diese beiden Topköche Istriens Irena frischen Adria-Meeresfrüchten Riesiger Kinderspielplatz! Mai bis September Botschafter in Kärnten, zelebrieren Mochoritsch authentische natürlich aus Istrien,“ ritsch-Preisen. Hausgemachte Gnocchi und Fuži (Nudelspezialität u au f . beimD er E iund n t rmitiTrüffel tt i ssagt tWirt Josef Jernej. Ganzjährig geöffnet, kein Ruhetag! T 04237 2212 um 13 Euro – da kann sich die offene Feuerstelle aus Istrien) im 3-Gang-Mittagsmenü e n . Alpe-Adria-Küche. n a t ü r l i c h Auchfderrsehenswerte e i .riesige TFogolar, 04233 25353 FOTO: PROKOP, GRÖMEDIA
ISTRIEN IN KÄRNTEN
Seit Juli haben DelacGRIFFEN-RAST und Stevicˇ im Landgasthaus Mochoritsch mit klassischem und mit Peka-Grill, istMOCHORITSCH Istrien pur in der Griffen-Rast. wirklich jeder Trüffel leisten. MOCHORITSCH LANDGASTHAUS MOCHORITSCH ECK inA2 Rückersdorf mit besonders schön präsentierten Alpe-AdriaDie PekaRückersdorf ist ein Schmortopf,5 der in Seelach die Glut geschoben wird und in SeeUnd: Im Mochoritsch-Bauernmarkt gibt’s feine Produkte (auch Weine) an der Ausfahrt Griffen 9133 Sittersdorf, am Klopeiner Menü ab überrascht, 9,20 Euro! Live-Konzerte, Drinks, Ambiente. und Fisch besonders zartCoole und saftig werden. Tapas, „Die Gästelässiges aus Istrien zum Mitnehmen, im November auch frische Trüffel! Spezialitäten ab Oktober sind sie fix im Holzkohlengrill, Team der dem Fleisch Ganztägig Küche! Grillabende. Riesiger Kinderspielplatz! Mai bis September Ganzjährig Mochoritsch, geöffnet, kein Ruhetag! T 04237 Griffen-Rast 9133 Griffen, an der Ausfahrt2212 der A2, TT (+43 42 33) 25 353, täglich ganztags Küche, kein Ruhetag, Bauernmarkt, 04233 25353 12. November bis 4. Dezember Istrien-Wochen. www.mochoritsch.at
www.mochoritsch.at Mai bis September
www.mochoritsch.at
Mochoritsch_Anz_AAM_210x280_Mai.indd 1
Pager Salzblume
Es ist sauteuer – aber es wirkt. Und zwar milder und feiner als herkömmliche Salze. Weil Solni Cvijet (Salzblume oder Fleur de Sel, wie die Franzosen sagen) händisch aus den Salinenbecken abgeerntet wird und somit das edelste aller Salze ist. Dieses stammt aus den Salinen von der Insel Pag – in Kroatien (auch in diversen Supermärkten) werden für das 150-Gramm-Glas gesalzene 50 Kuna (ca. 7 €) genommen. Dafür gibt’s ein Verfeinerungssalz der Extraklasse. www.solana-pag.hr
•Regendach light
•
•
•
Es naht der Herbst, es naht das (noch) unbeständigere Wetter – und da ist’s schon fein, immer einen Schirm dabei zu haben. Aber: schleppen? Muss doch nicht sein: Der Mini-Taschenschirm von Doppler wiegt nur 170 Gramm – und das bei großem 90 cm Regendach! Außerdem ist er bis zu Windboen von 80 km/h getestet, also auch bora-tauglich in Triest oder an der kroatischen Küste. Der Carbonstahlschirm, der in jede bessere Hosentasche passt, kostet übrigens nicht die Welt: 29,95 € bei www.proidee.at
•
Bergapfelsäfte
„Apfelsaft ist der neue Wein“, sagt Thomas Kohl. Oberhalb von Bozen lässt er auf fast 1000 Metern rare Apfelsorten wachsen und presst wie beim Wein reinsortige Säfte: etwa Ananasrenette oder Wintercalville, die er Grand Cru nennt. Die Unterschiede nach so liebevoller Behandlung schmeckt man: Der Elstar hat Aromen von Banane und Ananas, der Rouge erinnert an Kirschensaft. Derzeit experimentiert Thomas Kohl mit alten, aromatischen Sorten wie dem Tiroler Spitzlederer – „das ist kein schöner Apfel, aber der Geschmack ist einfach fantastisch“. 750 ml: € 4,35,- bis € 9,50,-, Onlineshop: www.kohl.bz.it/de/shop/
Da haben wir Da haben wir Da haben wir die Tapas: Im den Fisch in der Südkärntner Mochoritsch-Eck in Salz kruste: Eine Chormusik: Beim Klopein gibt’s kleine Spezialität beim Mochoritsch in Köstlichkeiten aus Mochoritsch, zuRückersdorf treten im eimischen Produkten bereitet mit Branzino Sommer (dienstags) und dazu Weine von von Züchterin Irena bekannte Chöre den besten Fonda. Gibt’s zu auf. Der Eintritt ist Alpe-Adria-Winzern. speziellen Anlässen. natürlich frei.
Wellness für Gourmets
Im Warmbaderhof das Leben auf der Haut spüren und genießen.
E
MOCHORITSCH ECK in 5*-Traditionshaus an einem der schönsten Orte Kärntens, das ein VerspreSeelach am Klopeiner See chen in seinem Namen trägt. Medical Wellness, ganzheitliche BeautyproCoole Drinks,gramme Tapas,und lässiges feinsteAmbiente. Gaumenfreuden aus der Haubenküche bilden in Kombination Mai bis September mit der unvergleichlichen Atmosphäre des Warmbaderhofs eine exzellente Basis für traumhaft entspannende Urlaubsmomente. TIPP: Wandern im Dreiländereck (AUT, ITA & SLO) in einer begnadeten Naturlandschaft und anschließend schwimmen im Thermal Urquellbecken. Eine Warmbader Besonderheit für anspruchsvolle Genießer. Hotel Warmbaderhof ***** im ThermenResort Warmbad-Villach, Österreich T: +43 (0)4242 3001-10 reservierung@warmbad.at, www.warmbaderhof.com 30.04.14 11:22
Genuss á la Warmbaderhof · · · · ·
3 Nächte / 4 Tage inkl. Gourmet-Halbpension (auf Wunsch nach Montignac) Eine süße Überraschung am Zimmer 1 haubengekröntes 6-Gänge Degustationsmenü im „Das Kleine Restaurant“ 1 Ganzkörper-Entspannungsmassage pro Erw. im Medical SPA (40 Min.) Damit Sie sich noch lange an Ihre Genussreise im Warmbaderhof erinnern können, gibt‘s das „Kärnten kocht“ Buch als Geschenk zum mit nach Hause nehmen. · 1.800 m2 SPA mit Thermal-Innen- und Außenpool · Kostenloser Zutritt ins Thermal Urquellbecken und in alle Bereiche der KärntenTherme (FUN, FIT & SPA) · Tägliches Aktiv- und Entspannungsprogramm (Pilates, Yoga, Qi Gong, Nordic Walking, …) · Plus alle Warmbaderhof-Inklusivleistungen 3 Nächte ab
€ 429,– pro Person im DZ Klassik
Fundstücke •
•
• Massimo Bottura (ganz oben) ist Weltbester und in Modena zu besuchen. Etwas näher: Nr. 9 Heinz Reitbauer vom Steirereck in Wien
WELTBESTKOCH. Jetzt hat es die Region Alpe Adria amtlich: Man kann in ihr am weltbesten essen. Das liegt an Massimo Bottura, Patron der „Osteria Francescana“ in Modena. Er hat 2016 den ersten Platz der Liste der „The world’s best 50 Restaurants“ erklommen. Wie man bei ihm isst, können Sie in unserem Archiv (www.alpe-adria-magazin.at) gratis nachlesen. Im Magazin Nr. 17 im Herbst 2013 haben wir seine Kochkunst porträtiert. Auf Platz 9 der Liste übrigens ein weiterer AlpeAdriate: Heinz Reitbauer vom Steirereck in Wien ist ebenfalls Mitglied der Weltkochelite. Hier die Top 10 Restaurants: 1 Osteria Francescana, Modena 2 El Celler de Can Roca, Girona 3 Eleven Madison Park, New York 4 Central, Lima
•
5 Noma, Kopenhagen 6 Mirazur, Menton 7 Mugaritz, San Sebastian 8 Narisawa, Tokio 9 Steirereck, Wien 10 Asador Etxebarri, Atxondo
PS: Auf Platz 17 das Piazza Duomo in Alba, auf 46 das Combal.Zero in Rivoli. Bester Deutscher ist Tim Raue, Berlin, auf Platz 34.
•
Aufgelesen: Zitate, Test- und Verkostungsergebnisse, Rankings – auf gut Deutsch: Interessantes.
• ANSTRENGEND. •
VERNICHTET? „Als
städtisches Gebilde ist und bleibt Venedig wundervoll, aber man muss an so viel Hässlichkeit vorbei, um dorthin zu gelangen, wo die Schönheit sichtbar wird. 20 bis 30 Millionen Touristen pro Jahr verstopfen die Stadt, Kreuzfahrtschiffe ruinieren Mauern, Fundamente, Atemluft und das friedliche Leben.“ (Schriftstellerin Donna Leon in einem Interview mit der Süddeutschen)
PECH & PANNEN. „In Kuba stimmt das
Verhältnis Leistung – Preis überhaupt nicht mehr. Über Pleiten, Pech und Pannen bei Hotelreservierungen und Ausflügen könnte ich ein ganzes Buch schreiben.“ (Peter Strub, Touristikchef von Studiosus Reisen, auf die Frage von Geo-Saison, welcher Ort zu Unrecht gehypt werde).
RETTUNG.
•
„Rettung gibt es nur im Süden“ (Poet André Heller im wunderbaren Phantasie- und Erzählfeuerwerk „Das Buch vom Süden“, das es auch als Hörbuch gibt – gelesen von André H.)
• •
VIER JAHRE GEWINNEN. „Wenn
Sie viel Obst und Gemüse essen, macht Sie das im Laufe der Zeit effektiv um vier Jahre jünger. . . Jede Zigarette reduziert Ihre Lebenserwartung um 15 Minuten“ (Risikoforscher David Spiegelhalter in der SZ )
E-BIKE-REICHWEITEN. Wie weit kommt
•
14alpe adria magazin fundstücke
•
„Kleinen Zeitung“ am Pogusch hat dieses Jahr vier neue Siegernamen gebracht: Das Weingut Dietrich aus Sernau siegte beim Welschriesling, das Weingut Tauss aus Leutschach mit einem Sauvignon Blanc bei den Alternativweinen, das Weingut Pongratz aus Kranachberg beim Morillon und das Weingut Repolusk aus Leutschach beim Sauvignon Blanc. Die Allzeit-Bestenliste führt das Weingut Tement mit 23 Siegen an, Zweiter ist da Tschermonegg mit acht ersten Plätzen.
KNOBLAUCH. „Zwei bis drei
•
Zehen Knoblauch täglich sollten es schon sein.“ (Anti-Gelsen-Tipp aus der „Presse“. Und wenn das Biest schon gestochen hat, helfen Umschläge mit Essigwasser oder ein heißer Löffel, den man an die Einstichstelle hält.)
TOP 10 STÄDTE
Beliebt: München ist zehntbestes Ziel
•
man in den Bergen mit einem E-Bike wirklich? Das
• NEUE SIEGER. Die steirische Weinkost der
•
•
In der Ebene geht es deutsche Magazin „ElektroRad“ hat am Mendelpass elektrisch weit, am neun Systeme getestet, am reichweitenstärksten war Berg nicht so der Antrieb von Impulse, gefolgt von Shimano, Yamaha, Bosch und Panasonic. Mit 500-Wattstunden-Akkus kamen die Tester bei Bergfahrten zwischen 15,5 und 24,1 km weit, mit 400 WattstundenAkkus 18,2 bis 19,1 km. Am schwächsten schnitt der Antrieb der Firma Brose ab.
•
„Sie sollten Zen versuchen. Ich bin einmal drei Wochen jeden Tag neun Stunden schweigend am Boden gehockt. Das ist wesentlich härter als Gehen oder Weitwandern.“ (Bergsteigerin und AlpinAutorin Helga Peskoller in den „Bergwelten“ auf die Frage, ob man beim Gehen zur Ruhe kommt)
Europas beliebteste Stadtreiseziele – Touristenübernachtungen in Millionen (Zahlen von Mastercard Global Destination Cities Index 2015). 1 London 18,8 Mio 2 Paris 16,1 3 Istanbul 12,6 4 Barcelona 7,6 5 Amsterdam 7,4
•
PORNOGRAFIE. „Ich
will nichts wissen von der Sterne-Gastronomie und von dieser Pornografie des Essens, die weltweit das Fernsehen überflutet . . . Ein gutes Mahl für mich sind Spaghetti al pomodoro oder ein Salamibrot“ (SlowfoodGründer Carlo Petrini in der Süddeutschen Zeitung)
•
•
6 Rom 7,4 7 Mailand 7,2 8 Wien 5,8 9 Prag 5,5 10 München 4,9
WÜRDELOS.
„Lasst die Hände am Steuer! Im selbstfahrenden Auto wägen Algorithmen den Wert von Menschenleben ab. Das verletzt die Würde des Individuums.“ (Analyse in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)
•
AUSSICHT AUF MEER. Gewinnen Sie Urlaubsgutscheine im Wert von 200 Euro und viele weitere „Presse“-Produkte für Ihren nächsten Urlaub.
© NIKI
TESTEN UND GE WINNEN
Lesen Sie jetzt die „Presse“ und die „Presse am Sonntag“, und gewinnen Sie Gutscheine für Ihren nächsten Traumurlaub! Egal, ob Städtereise, Strand- oder Aktivurlaub, mit den NIKI & airberlin-holidays-Urlaubsgutscheinen reisen Sie günstiger. Weitere Preise aus der „Presse“-Kollektion: Badetücher „Reserviert seit 1848“, USB-Lautsprecher, Sporttaschen und USB-Powerbanks Jetzt mitmachen unter: DiePresse.com/sommergewinnspiel
Wir schreiben seit 1848
Besuchermagnet Motovun – weil es halt gar so bezaubernd ist
16
alpe adria magazin
trüffel
Essen wie Gott in
- Istrien
Istrien hat sich längst als Gourmet-Hotspot etabliert. Ein kulinarischer Höhepunkt: der Spätherbst im verträumten Hinterland. Denn im Tal der Mirna schürft man nach den „Diamanten“ für Feinschmecker: Trüffel!
Silvia Trippolt-Maderbacher TEXT Blaha, Neuhuber/ART Redaktion, Istrien-Tourismus, Anbieter&Betriebe, Trippolt-Maderbacher FOTOS
trüffel
alpe adria magazin
17
Trüffelsuche – Hunde sind Istriens beste Spürnasen
D
ick schnuppert. Rocky bellt. Dicks feuchtschwarze Nase fixiert wie magnetisch den Boden. Rocky wedelt mit dem Schwanz und beginnt ungestüm zu buddeln. Jetzt heißt es für Ivica Tikel schnell sein. Schneller als seine Setter-Mischlinge. Ivica erkennt nämlich auf den ersten Blick, wenn einer seiner Hunde eine Trüffel gefunden hat. Mit einem tiefem „dobro, dobro – gut gemacht“ schiebt Ivica Rocky sanft zur Seite. Mit den Händen legt er die dunkelgraue Erde unter den Efeu-Blättern frei und taucht die kleine Schaufel sanft in den Untergrund. Dann liegt sie in Ivicas Hand. Eine Trüffel, so groß wie ein Golfball. Sie strömt einen faszinierenden Duft aus – unwiderstehlich, magisch, geheimnisvoll. Trüffelzeit in Istrien!
Immer der Nase nach Es ist Spätherbst im verträumten Hinterland. Weinlese und Olivenernte sind beendet, jetzt geht die Jagd nach den weißen Trüffeln so richtig los. Denn Ende November, Anfang Dezember, wenn es auch im sonnenverwöhnten Istrien einmal kälter, nass und nebelig wird, erreichen die begehrten weißen Trüffeln, die „Tuber magnatum pico“, wie sie auf Latein heißt – geschmacklich ihren Höhepunkt. Für Liebhaber gehören weiße Trüffeln zu dem Köstlichsten, das die größte Halbinsel der Adria hervorbringt. Aroma und Geschmack? Gar nicht so einfach zu erklären: Ivica beschreibt ihn als eine Mischung
18
alpe adria magazin
trüffel
Trüffffel! Radmila Karlicˇ von Karlicˇ-Tartufi
aus Erde, Nüssen, Pilzen, Laub, vielleicht mit einem Hauch Knoblauch, Heu und Moos. Fest steht: Die Trüffel macht so ziemlich alles besser, was mit ihr in Berührung kommt – von einfachen Eier-Gerichten bis hin zu Pasta, Fleisch und sogar Desserts. Ob elegant gehobelt oder traditionell geraspelt – der Duft der weißen Trüffel aus dem Mir-natal erfüllt die Gaststuben und die Herzen der Gourmets. Fein: Trüffel-Gerichte findet man in eleganten Spitzenrestaurants genauso wie in urigen Konobas – so nennt man in Istrien die kleinen Wirtshäuser, in denen landestypisch gekocht wird. Und unter Gostiona/ Gostionica versteht man ein familiäres Gasthaus ähnlich der Trattoria in Italien.
Die richtigen Spürnasen In Istrien wachsen das gesamte Jahr über Trüffel. Die begehrteste, die weiße Trüffel, gedeiht nur von Mitte September bis Ende Jänner. Meist endet die Saison früher – je nach Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens. Neun von 25 Trüffel-Sorten (siehe Info-Kasten), die in Istrien wachsen, sind essbar, aber nur vier davon werden vermarktet. Die schwarze Trüffel „Tuber melanosporum“ gedeiht von Anfang November bis Mitte März und ist nach der weißen Trüffel die am meisten geschätzte Trüffel, nur ist sie halt schwarz. Beim ersten Trüffelkauf stellt sich die Frage: weiße oder schwarze Trüffel kaufen? Nino aus Buje ist der Händler
Immer scharf im Einsatz: der Trüffelhobel
Einladend: Künstlerdorf Grožnjan
unseres Vertrauens: „Je nach Saison natürlich und je nachdem, was du damit machen möchtest.“ Will man mit den köstlichen Knollen kochen, schmoren, garen (Saucen, Farce), dann empfiehlt Nino schwarze Trüffel: „Die Wintertrüffel hat sehr viel Geschmack, viel mehr als weiße Trüffel.“ Deren Geschmack bleibt dezent im Hintergrund, während ihr einzigartiger Duft einen ganzen Raum einnimmt. Die seltene, weiße Trüffel verträgt absolut keine Hitze, daher darf sie nur frisch über die Speisen gehobelt oder geraspelt werden. In Zahlen: schwarze Wintertrüffel haben 80 Prozent Geschmack, 20 Prozent Duft, weiße Trüffel haben 20 Prozent Geschmack, 80 Prozent Duft. Da die Wintertrüffel ungefähr ein Drittel der weißen Trüffel kostet und man sie in der Küche vielseitig verwenden kann, ist sie der Liebling der istrischen Gastronomie und nicht wie vermeintlich gedacht, die weiße. Warum der weiße Trüffel bei den Gästen immer an erster Stelle steht? Nino: „Glamour-Bonus.“ Und was hält er von Trüffel aus China? „Bože sčuvaj! Gott bewahre!“ Das etwas mehr an Profit lohnt sich nicht. „Da kann man gleich Champignons benutzen.“
Von wegen Trüffelschwein Das istrische Trüffelgebiet erstreckt sich von Buzet im Nordosten entlang des Flusses Rasa bis nach Pazin in den Süden. Die meisten Edelpilze werden im Wald von Motovun im Tal der Mirna gefunden. Dort herrschen in den
Familie Puh von „Natura Tartufi“
grauen, fetten Lehmböden der Eichenwälder ideale Bedingungen. Und genau dort, eine halbe Stunde vom Agroturizam Tikel entfernt, stehen wir mit gefütterten Gummistiefeln – umgeben von einem Dickicht aus Haselsträuchern und Eichen. Überall hört man Hundegebell – anscheinend sind wir nicht die einzigen, die nach den duftenden Knollen suchen. Im Blick: das fesche Burgenstädtchen Motovun, eines der bekanntesten Ausflugsziele Istriens. Die ungewöhnlichen, geheimnisumwitterten Knollen wachsen gut verborgen unter der Erde. Wer sie finden will, braucht in Istrien eine offizielle Lizenz der Forstverwaltung. Ivicas Lizenz trägt die Nummer 215. Ebenfalls unentbehrlich: ein gut ausgebildeter Trüffelhund. Er ist der wichtigste Partner des Trüffelsuchers. Ihm gelten Dank und Lob für jeden Fund. „Trüffelschweine?“ Da muss Ivica laut lachen: „Die hat es in Istrien nie gegeben.“ Weil sie ihre Beute vehement verteidigen und das Erdreich zerstörerisch durchwühlen. „Versuchen Sie einmal ein ausgewachsenes Schwein von einer Fundstelle weg zu bewegen. Keine Chance.“ Außerdem muss die Fundstelle nach dem vorsichtigen Ausgraben der Trüffel stets wieder sorgsam verschlossen werden – sonst wächst das unterirdische Pilzgewebe nicht weiter. Die Legende sagt übrigens, dass es italienische Arbeiter waren, die um 1929 beim Arbeiten an einer Bahntrasse in Istrien die intensiv duftenden Knollen entdeckt haben. Bald schon haben die Italiener gezeigt, wie man mit speziell
Buchtipp „Genießen in Istrien. Die besten Adressen von der Küste bis ins Hinterland.“ Silvia Trippolt-Maderbacher. Styria Regional. 192 Seiten, 24,90 €. Erhältlich in sämtlichen Buchhandlungen und bei Styriabooks unter www.styriabooks.at
trüffel
alpe adria magazin
19
Umtriebiger Trüffel-Multi: Giancarlo Zigante (links). Feinschmecker zieht es im Herbst nach Istrien, wo Trüffelhunde fette Beute machen
Buchtipps
„Istrien.“ Lore MarrBieger. Michael Müller Verlag. 360 Seiten. Istrien-Reiseführer mit vielen Infos, Karten, Wandervorschlägen, Gastro- und Quartiertipps. 18,90 €.
„Istrien. Ein Reisebegleiter“. Manfred Matzka. Brandstätter Verlag. 256 Seiten. 19,90 €.
20alpe adria magazin trüffel
abgerichteten Hunden an die Luxus-Knollen herankommt. Wer sich mit Trüffel-Expertin Danijela Puh in ihrer superstylischen Trüffel-Manufaktur „Natura Tartufi“ in Buzet unterhält, hört folgende Geschichte: Dass die Trüffel quasi das „Letzte“ waren, das die Istrianer in kargen Zeiten gegessen hat. Diese stinkigen, hässlichen Knollen, das „Schweinefutter“ – das heute so gar nicht mehr stinkt, sondern betörend duftet. Bei Danijela und ihrem Mann Marko kann man übrigens wunderbare TrüffelHäppchen verkosten und Trüffel-Produkte wie Trüffelkäse, Trüffelöl, getrüffelten Reis, Polenta oder Trüffelhonig gleich einpacken.
Glückliche Finder Obwohl Trüffelsucher wie Ivica Tikel in der Saison fast täglich unterwegs sind, ist ihre Freude und Faszination über jeden Fund überwältigend. Denn oft genug geht die Suche auch leer aus. Vor allem, wenn der Regen im Mai und im August ausbleibt. Mit viel Behutsamkeit verschwindet die hutzelige Knolle in der Tasche. Ivicas Familie führt drei Kilometer von Vižinada entfernt einen sehr bekannten landwirtschaftlichen Betrieb. Familie Tikel hat dort ein über 200 Jahre altes Steinhaus renoviert und daraus eine Konoba sowie drei Apartments gemacht. Zum Anwesen gehören mehrere Weinberge, viele Hektar rote
Erde sowie zwei Olivenhaine mit über 7.000 Olivenbäumen. Günstiger und besser kann man in Istrien kaum Trüffel essen: Über jedes Gericht (Eierspeise, Pasta, Fleisch) fallen unzählige köstliche Späne um ca. 12-15 Euro pro Teller. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass der Preis der weißen Trüffel pro Kilo auf bis zu 5.000,- Euro steigen kann. Während der Saison variiert der Trüffelpreis ständig. Beinahe stündlich. Das Preisdickicht ist kaum zu durchschauen.
Istrien atmet auf Aber nicht nur die Trüffel sind der Grund, Istrien im Herbst und Winter zu besuchen. Die Fischernetze sind wieder prall gefüllt, Fisch und Meeresfrüchte schmecken in der kalten Jahreszeit einfach unvergleichlich gut. Spezialitäten wie frische Krebse haben ihre Hochsaison im Dezember, Seeigel kann man nur im Jänner probieren. Die gesamte Halbinsel atmet nach dem Touristenansturm vom Sommer wieder auf. In der sonst so belebten Altstadt Rovinjs läuft man nicht mehr Schlangenlinie, die Winzer haben Zeit für Wein-Verkostungen, auf den Höfen wird geschlachtet und es werden frische Würste gemacht. Spätestens dann weiß man, dass der liebe Gott nicht nur in Frankreich leben kann. Nein, er hat mindestens einen Zweitwohnsitz in Istrien.
INFO: Trüffel Tourismus
ITALIEN Trieste Muggia Piran
Izola
Savudrija
Kozina
Koper
SLOWENIEN
Umag
Kaštel/Dragonja
Novigrad Tar
KVARNER
Buzet
Grožnjan Oprtalj Livade Motovun Kaštelir Vižinada
KROATIEN
Opatija
Rijeka
Die besten Trüffel-Tipps
Lovran
Višnjan
Poreœ
KVARNER BUCHT
ISTRIEN
Vrsar
Labin
Rovinj
Rabac
Fažana
Pula
ADRIA
Medulin
Istrien Wie eine Traube oder wie ein Herz hängt die Halbinsel Istrien in die nördliche Adria – 3.476 Quadratkilometer groß. Der kleinste Zipfel im Nordwesten gehört zu Italien (um die Ortschaft Muggia), ein schmaler Streifen an der Nordküste zu Slowenien, der größte Teil zu Kroatien (2.813 Quadratkilometer). Der Verwaltungssitz der Gespanschaft Istrien liegt in Pazin im Landesinneren. Pula an der Südspitze ist mit 57.053 Einwohnern die größte Stadt Istriens. Spannend: Die istrische Kultur und Küche bewegen sich zwischen slawischer, römischer, venezianischer und österreichungarischer Vergangenheit, sie hat sich aber zu einer eigenständigen Lebenskultur und Kulinarik entwickelt. Dazwischen: die ganz besondere, mediterrane Leichtigkeit, türkisfarbenes Meer, romantische Buchten, gemütliche Fischerdörfer, grünes Hinterland und urige Bergdörfer. Und das alles auf gerade einmal 80 Kilometern Länge und maximal 60 Kilometern Breite. www.istra.hr
Anreise Via Slowenien. Vignettenpflicht auf Autobahnen. Man kann auch über Villach, Triest in Italien einreisen (Maut). Promillegrenze: 0,5.
Istrien ist in den letzten Jahren zur Ganzjahresdestination geworden. Die Haupturlaubszeit sind die Sommermonate Juli und August – da zieht die Halbinsel in erster Linie Badeurlauber und Wassersportler an. Natur-Genießer und Städtebummler peilen den Frühling und den Herbst an, Feinschmecker auch – kulinarisch ist der Winter eine Klasse für sich. Dann schmecken Fisch und Meeresfrüchte bzw. auch Trüffel am besten.
CRES
Das erfasste Navigationsnetz wird mit jedem Jahr besser. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug, Bus) ist man sehr lange unterwegs. Über Ljubljana Richtung Koper oder Rijeka Richtung Pula. www.oebb.at
Währung Landeswährung ist die Kuna – 1 Euro sind ca. 7 Kuna. Überall gibt es Bankomaten (am Bankomat in Kuna, nicht in Euro umrechnen lassen!) Wechselstuben. Kreditkarten werden in den meisten Hotels und Betrieben akzeptiert.
Klima Mediterranes Klima. Die Sommer sind heiß (Juli, August ca. 30 Grad und mehr), die Winter mild mit nur selten Frost. Badesaison schon ab Mai, Höhepunkt im Juli, August bis in den September. Das Meer erreicht im Sommer an die 25 Grad. Das Klima wird hauptsächlich von drei Winden beherrscht: Bora – der böige Nordostwind, der im Sommer für strahlende Sonnentage sorgt, Vorsicht bei Bootsfahrten! Jugo – der warme und träge Südwind, der oft Regen bringt. Maestral – die erfrischende Brise am Nachmittag, von Westen oder Nordwesten kommend.
Einkauf. Kaufen Sie nur bei einem Experten, Händler oder Wirt Ihres Vertrauens. Die Saison entscheidet, ob man weiße oder schwarze Trüffel erwerben sollte. Frische, Festigkeit und Geruch bestimmen die Qualität. Gute Trüffel zeichnen sich durch ihr volles Aroma aus. Die Frische erkennt man anhand der Härte: Sie sollte der eines Haselnusskerns entsprechen. Weiteres Kriterium: ein hohes Gewicht. Die Trüffel sollte sich quasi im Verhältnis zur Größe schwer anfühlen. Ob man große oder kleine Trüffeln kauft, ist übrigens egal. Je nach Brieftasche. Verlässliche Spitzenqualität ist immer teuer. Mit etwas Erfahrung kann man bald selbst gute von schlechter Ware unterscheiden. Wer auf Trüffel-Auktionen, auf Märkten oder bei Straßenhändlern kauft, sollte sich ein wenig auskennen. Aussehen. Die Knollen sollten sauber sein, damit Sie sie begutachten können. Achten Sie auf unbeschädigte Oberfläche. Druckstellen, Kerben oder Löcher lassen die Trüffel leichter verderben. Konsistenz: Eine perfekt reife Knolle ist nur leicht elastisch, nicht hart oder gummiartig. Da die Trüffeln frisch aus der Erde kommen, sind sie teilweise mit Lehm verkrustet. Einfach mit einem kleinen Messer vorsichtig abschaben. Morsche Teile so lange wegschneiden, bis man auf den festen Teil der Knolle stößt. Geruch. Weiße Trüffel haben einen charakteristischen Geruch, der die Komponenten Pilz, Honig, Heu, Knoblauch und nasse Erde enthält. Schlägt einem ein Ammoniakgeruch entgegen, taugt der Pilz nichts. Riecht die Knolle nach gar nichts, ist sie möglicherweise nicht reif. Der Geruch der schwarzen Trüffeln erinnert Kenner vor allem an Pilze, Kakao und Moschus. Haltbarkeit und Lagerung. Mit jedem Tag Lagerung verliert die Trüffel von ihrem Zauber und in ein paar Tagen ist er generell vor-
Trüffel-Sorten Derzeit gibt es 63 Sorten, die als Tuber klassifiziert werden. 9 von 25 Sorten, die in Istrien wachsen, sind essbar, aber nur vier davon werden vermarktet (*). Quelle: Istra Gourmet.
Weiße Trüffel 15. 9. - 31. 1. Tuber magnatum* 15. 1. - 15. 5. Tuber borchii 15. 1. - 15. 4. Tuber asa 1. 9. - 31.12. Tuber maculatum
Schwarze Trüffel 1.11. - 15. 3. Tuber melanosporum* 1.10. - 15. 3. Tuber brumale* 1. 5. - 31.10. Tuber aestivum* 1. 9. - 30. 4. Tuber mesentericum 1. 8. - 31.12. Tuber macrosporum 1. 9. - 31. 3. Tuber uncinatum Die weiße Trüffel (lat. Tuber magnatum pico, Alba-Trüffel) ist die Begehrteste unter den Trüffeln. Sie gedeiht von Mitte September bis Anfang Jänner. Der Kilopreis schwankt zwischen 1.000,- und 5.000,(!) Euro – je nach Saison, Qualität und Nachfrage. Die schwarze Trüffel (lat. Tuber melanosporum) wächst von Jänner bis zum Frühjahr und kann so groß werden wie ein Apfel. Die Wintertrüffel (Perigord-Trüffel) wird in der Gastronomie gerne verwendet, da sie als eine der besten schwarzen Trüffeln gilt und man mit ihr gut kochen kann. Eine weitere schwarze Trüffel ist die Tuber aestivium. Sie ist außer einer kleinen Pause im Frühjahr das ganze Jahr über zu finden. Sie ist sehr weit verbreitet, daher ist sie günstiger als die Tuber melanosporum. Die Tuber Brumale zählt zu den schwarzen Trüffeln, ist vom Geruch und Geschmack weit nicht so ausgeprägt und kann die Größe eines Hühner-eies erreichen.
trüffel
alpe adria magazin
21
.. TRUFFEL-REZEPTE
Zutaten: 8 größere Artischocken, Olivenöl, Zitrone, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Petersilie. Zubereitung: Artischocken putzen, ca. 5 cm Stiel dabei lassen. Oberen Teil der Artischocke großzügig wegschneiden, halbieren, Bart weg. Artischocke in dickere Stücke aufschneiden oder vierteln, dämpfen (geviertelt ca. Zutaten Nudelteig, 400 g:15 min, als dickere 10-12 min). 330 g Stücke glattes ca. Mehl, Type 480Lauwarm od. 00 werden 3 Eier lassen, mit Olivenöl, frisch gehackten Knoblauch, Zitrone marinieren, 2 EL Olivenöl salzen, Salz pfeffern, durchmischen, dann mit gehackter Petersilie bestreuen. Köstlich wenn nötig: 1 EL Wasser als Salat, als (Jausen)Beilage. Man kann Trüffelsoße: gedämpfte Artischocken (aber ohne 1/8 l Sahne Petersilie und Zitrone) in Gläser mit Oli½ EL Olivenölund so lang haltbar venöl einlegen 1 EL geriebene, schwarze Trüffel machen. Zubereitung: Eier, Olivenöl und Salz in einer Schüssel vermengen. Nach und nach das Mehl dazusieben und so lange verkneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand und den Händen löst. Wenn nötig, etwas Wasser zugeben. Der Nudelteig muss schön glatt, fest und zäh sein. Zur Kugel formen, in Klarsichtfolie einschlagen und 60 Minuten kühl stellen. Danach kann er zu jeder beliebigen Pasta verarbeitet werden. Den Teig dünn ausrollen und ca. zwei Stunden antrocknen lassen. In drei bis vier Zentimeter große Quadrate schneiden und über die Diagonale zu einer Rolle einschlagen. Die Enden gut aneinanderdrücken. Die Fuži in kochendem Salzwasser etwa drei bis vier Minuten bissfest kochen. Abseihen. Sahne mit etwas Olivenöl erhitzen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und geriebene, frische Trüffel beigeben.
Fuži mit Trüffelsoße
Fritaja mit Trüffeln Zutaten pro Person: 2 Eier Butter oder Schweinefett Salz, Pfeffer etwas Olivenöl 1 fein geschnittenes Salbeiblatt schwarze oder weiße Trüffel frisch (Menge nach Belieben) Zubereitung: Butter, noch besser Schweinefett heiß werden lassen, die Eier nur leicht verschlagen und salzen, in die Pfanne geben und etwas anziehen lassen.
22alpe adria magazin trüffel
Mit der Gabel durchrühren und auflockern, während die Eier stocken. Die Konsistenz soll so gehalten werden, dass das Eiweiß noch teilweise sichtbar bleibt. Pfeffern, mit Salbei würzen und kurz vor dem Servieren mit einer Reibe die frische Trüffel darüber reiben.
Pljukanci (Art Schupfnudel) mit Trüffeln
Zutaten für ca. 4 Personen: 300 g Mehl, Typ 00, 3 Eier, Wasser, 2 EL Olivenöl Extra Vergine, Salz, feiner Maisgrieß, frischer Rucola, etwas Butter ca. 20 Scheiben Pršut (Rohschinken), Salz, 100g gereifter istrischer Hartkäse, Olivenöl Extra Vergine zum Beträufeln schwarze oder weiße Trüffel frisch (Menge nach Belieben) Zubereitung: Für die Pljukanci, eine Art handgerollter Schupfnudel, das Mehl auf das Nudelbrett schütten, in die Mitte eine Vertiefung drücken und die übrigen Zutaten (Wasser, Eier, Öl, Salz) hineingeben. Die Zutaten gut durchkneten, damit ein weicher, sehr elastischer Teig entsteht (Wasser nach Bedarf). Rund formen, mit etwas Maisgrieß bestreuen und zugedeckt zwei Stunden ruhen lassen. Der Teig wird in Scheiben geschnitten, die in lange Nudelstränge gerollt werden. Davon werden kleine Teigecken abgeschnitten und dann zwischen den Händen zu Nudeln geformt. Auf ein Blech mit etwas Maisgrieß geben. In heißem, leicht gesalzenem Wasser bissfest kochen. In einer Pfanne mit etwas Butter und Salz schwenken und etwas grob beschnittenen Rucola sowie den Rohschinken zugeben. Im Teller mit Hartkäse bereiben und Olivenöl beträufeln. Trüffel mit einem Trüffelhobel aufhobeln bzw. mit einer feinen Reibe darüber reiben.
Restaurant „Morgan“ mit Gault Millau Haube
Trüffel-Pasta leicht gemacht
Restaurant „Toklarija“ in einer historischen Ölmühle
Hotel und Trüffellokal:„Vela Vrata“, Buzet
Feine Trüffel-Adresse: Bušcˇina nahe Buje
Sommertrüffel sind außen dunkler
bei. Daher: Rasch verbrauchen! Wenn schon lagern, dann in Küchenrolle einschlagen und knapp über null Grad lagern. Man kann die Trüffel auch in ein Schraubglas mit Reis oder einem Ei geben – diese duften nach einigen Stunden getrüffelt. Unsitte: Schockgefrorene Trüffeln servieren – passiert aber häufig. Skeptisch sein: Weiße Trüffel im Sommer? Gibt es nicht. Trüffel einfach einfrieren? Haben wir probiert. Die wunderschönen weißen Knollen werden knetbar wie Plastilin. Hobeln funktioniert nicht mehr. Jedoch: der Geschmack blieb erstaunlicherweise erhalten. Trüffelessen. Wer Trüffel in Lokalen mit gutem Ruf genießt, ist schon mal wesentlich auf der sicheren Seite. Noch besser: Wenn die Trüffel am Tisch gehobelt oder geraspelt wird. Dann kann man sich ein Bild machen. Es ist auch nicht unhöflich, nach dem Preis zu fragen: ob in Gramm abgerechnet wird oder die Trüffel im Preis des Gerichtes inkludiert ist. Mit einer Reibe geraspelt, schmeckt die Trüffel viel intensiver als in gehobelter Form – edel und nobel wirkt sie halt mehr in gehobelter Form. Außerdem heißt es: nicht sparen! Das zu trüffelnde Gericht darf man kaum mehr sehen. Richtige Verarbeitung. Weiße Trüffel: Spiegel- oder Rührei, z. B. mit Spinat, Pasta, Risotto, Polenta, Gnocchi, Girini und Tatar. Schwarze Trüffel: Hendl (Trüffelscheiben unter die Haut geben), gebundene Suppen auf Sellerie und Kartoffelbasis, Braten mit schwarzen Trüffeln in der Sauce, weißer Fisch mit schwarzem Trüffel in der Rahmsauce. Schwarze
Trüffeln: Nicht hobeln, sondern am besten in Späne oder kleine Würfel schneiden und einige Zeit in warmen Flüssigkeiten ziehen lassen. Diese dann zu einer Farce oder, mit Wein, Sahne und Fond, zu einer Trüffelsauce verarbeiten. Getrüffelte Produkte. Oft die einzige Möglichkeit, aus dem Urlaub ein bisschen Trüffelduft mitzubringen. Achten Sie auf die Zutatenliste und fragen Sie nach! In vielen Trüffelölen oder in Trüffelhonig stecken viele künstliche Aromen.
Spannende TrüffelAdressen BALE La Grisa. Liegt etwa 35 Autominuten von der Trüffelgegend entfernt. Im Restaurant im gleichnamigen Vier-Sterne-Hotel haben wir das beste Trüffel-Eis Istriens gekostet – sanft cremig in seiner Konsistenz, mit einer harmonischen Süße, feinsten TrüffelStückchen sowie einem unwiderstehlichen Duft und Geschmack. La Grisa 23, 52211 Bale. (+385 52) 82 45 01, www.la-grisa.com, www.restaurant-lagrisa.com Stancija Meneghetti. Superfesches Luxus-Domizil aus istrischem Stein. Grandioses Landgut mit vielfach prämierten Weinen und Olivenölen. Zwei Hauben von Gault Millau – sagenhaft gute Trüffel-Gerichte. Stancija Meneghetti 1, 52211 Bale. (+385 91) 24 31 600, www.meneghetti.hr
BUJE Malo selo. Gestandenes, beliebtes Wirtshaus mit rustikalen Steinmauern, karierten
Tischtüchern, uriger Dekoration und offenem Kamin im Innenraum. Vier Kilometer von Buje entfernt. Die Gerichte? Sehr geschmackvoll, authentischer kann man in Istrien kaum essen. Tolle Trüffel-Adresse! Fratrija 1, 52460 Buje. (+385 52) 77 73 32 Casa Parenzana. Direkt am bekannten Parenzana-Radweg gelegen, 10 km vom Meer entfernt. Authentische Hinterlandskost, hausgemachtes Brot und Pasta mit Trüffel. Aus der Peka: Kalb, Ziege, Lamm mit Kartoffeln und Gemüse. Volpia 3, 52460 Buje. (+385 52) 77 74 60, www.parenzana.com.hr Stari Kaštel. Seit ein paar Jahren weht ein frischer Wind in diesen wunderbar alten Gemäuern auf dem Bergabhang im Ort Kaštel unweit von Buje. Moderne, istrische Küche mit jede Menge Trüffeln – je nach Saison. Wunderschöne Tischkultur. Kaštel 85, 52460 Buje. (+385 52) 77 70 11, www.starikastel.com
BRTONIGLA Morgan. Top-Adresse für Fleisch und Trüffel. Im kleinen Dorf Bracanija im istrischen Hinterland. Acht Kilometer sind es nach Novigrad, zehn Kilometer nach Umag. Auf einer kleinen Anhöhe gelegen, mit viel Garten und Weinreben drumherum. Bracanija 1, 52474 Brtonigla. (+385 52) 77 45 20, www.konobamorgan.eu San Rocco. Kleines, elegantes Landhotel der Familie Fernetich, fünf Kilometer vom Meer entfernt. Mehrere Jahre hintereinander wurde es zum besten Boutiquehotel Kroatiens gewählt. Mit
Trüffelfeste 2016 10. September in Buzet. „Subotina“. 2.016 Eier und 10 Kilogramm Trüffeln werden zu einer riesigen TrüffelEierspeise verarbeitet und natürlich verkostet. 18. September bis 30. Oktober: Livade Zigante Trüffeltage. 22. Oktober. „7. TeTa“: Teran und Trüffel Festival in Motovun. Trg Andrea Antico. 22. und 23. Oktober. XXIII. Tuberfest in Livade. Messe für Weiße Trüffel, Trüffelausstellung, Celebrity show cooking, Versteigerung von Trüffeln, Vorführung einer Trüffelsuche usw. Momjan Tage des Muskats und der Trüffeln aus Momjan Wein- und Trüffelmesse 5. und 6. November 2016: Trüffelwochenende in Buzet. Ausstellung und Messe von Trüffeln und einheimischen autochthonen Produkten Informationen Tourismuszentrale Istra: (+385 52) 88 00 88, www.istria-gourmet. com Trüffelwochen in Kärnten: In der Mochoritsch Griffen-Rast (an der Autobahn A2) im November spezielle Trüffel-Wochen, mit Alpe-Adria-Markt (Trüffel-Produkte von Natura-Tartufi) und sagenhaft günstigen TrüffelMenüs. www.mochoritsch.at
trüffel
alpe adria magazin
23
Genuss-Konoba der Familie Prelac in Momjan: „Rino“
Istrien pur: Landhotel „La Parenzana“ Gourmet-Restaurant der Extraklasse. Srednja ulica 2, 52474 Brtonigla, (+385 52) 72 50 00, www.san-rocco.hr Primizia Food & Wine. Diese grandiose Konoba und Pizzeria der Familie Fernetich, die auch die Inhaber des Boutiquehotels San Rocco ist. Im Ortszentrum von Brtonigla. Auch grandiose Wirtshausküche mit Pršut, Schafkäse, Salami, Ochsenfleisch-Tortellini, g’schmackige Braten. Bunarska 2, 52474 Brtonigla. (+385 52) 77 47 04, www.san-rocco.hr
BUZET
Internet Istrien Tourismus. Das offizielle Portal. www.istra.hr Istrien7. Exzellente Auswahl an Tipps rund um den gesamten Istrien-Urlaub. Hotels, Restaurants, Kultur, Sport usw. Viele Geheimtipps, stets aktuell recherchiert. www.istrien7.com ID Riva Tours. Hotels, Ferienanlagen, Kreuzfahrten, Ferienwohnungen, Mobilheime, private Quartiere im Hinterland und an der Küste, Steinhäuser, www.kroatien-idriva.de
24
alpe adria magazin
trüffel
Toklarija. 600 Jahre alte Ölmühle in den Weinbergen oberhalb von Buzet. Beeindruckende SlowFood Menüs von Nevio. Papardelle mit Trüffeln, Bigoli-Pasta. Sovinjsko Polje 11, 52420 Buzet. (+385 91) 92 66 769. Restoran Vrh. Ein Tempel für Trüffelliebhaber in einem kleinen Dorf zwischen Motovun und Buzet mit dem unaussprechlichen Namen „Vrh“. Die Trümpfe: nicht überlaufen, moderate Preise, ein Gasthaus mit typischer Hausmannskost und anständigen Portionen sowie einer überdachten, schattigen Terrasse. Vrh 2, 52420 Buzet. (+385 52) 66 71 23, www.vrh.com.hr Vela vrata. Bezauberndes Boutiquehotel am Eingang von Buzets Altstadt an der „großen Stadtpforte“ („vela vrata“). Klassische, istrische Gerichte werden kreativ in die Neuzeit übersetzt: Safran-Risotto, Pilzsuppe, Tagliata vom Rind. Gute Trüffel-Adresse. Šetalište Vladimira Gortana 7, 52420 Buzet. (+385 52) 49 47 50,
Sympathische Konoba: „Stari Podrum“ bei Momjan
Exklusiv: das Oliven-Wein-Landgut „Meneghetti“ bei Bale www.velavrata.net Stara Oštarija. Von außen zeigt sich die Osteria sehr unscheinbar in der Altstadt. Im Inneren besticht sie jedoch mit großen Panorama-Fenstern – von hier aus kann man über das tiefgrüne Mirnatal blicken. Das Essen? Gutes Slow Food. Hier wird tüchtig Trüffel gehobelt. Petra Flega 5, 52420 Buzet. (+385 52) 69 40 03. Natura Tartufi. Sehr stylisch: die top-moderne Trüffelmanufaktur von Danijela und Marko Puh. Hier werden Trüffelprodukte zum Erlebnis für Augen und Gaumen. Besucher verkosten vor Ort fantastische Häppchen mit Trüffeln (vier verschiedene Arten, je nach Saison). Die Produkte: Trüffelhonig, -käse, -öl, getrüffelter Reis, Polenta und natürlich auch frische Trüffel. Aufregend: Bei einer Trüffelsuche mit dabei sein. Auf Anmeldung. Srnegla 21, 52420 Buzet. (+385 52) 55 40 57, www.naturatartufi.com Karlic´ Tartufi. Seit drei Generationen ist Familie Karlic´ auf Trüffelsuche. Ihre Trüffelfarm liegt 13 Kilometer von Buzet entfernt, im kleinen Dorf Paladini, unterhalb des Dorfes Vrh. Das Sortiment an Trüffeln ist groß: Je nach Saison locken schwarze oder weiße Trüffel sowie unzählige TrüffelProdukte wie getrüffeltes Olivenöl, Käse, Pasteten, ja sogar Trüffelwurst. Wer schon immer bei einer Suche nach den duftenden Knollen mit dabei sein wollte, hat hier die Chance dazu. Familie Karlic´ bietet geführte Trüffel-Touren an. Inmitten des Olivenhains liegt außerdem die gemütliche Villa Maslina. Mit sieben Schlafzimmern, Pool, Jacuzzi usw. Paladini 14, 52420 Buzet.
(+385 52) 66 73 04, www.karlictartufi.hr, www.karlic-villamaslina.com
GROŽNJAN Montižel. Bodenständiger Agroturizam-Betrieb im Hinterland in Završje. Alles wird hier selbstgemacht: Wein, Olivenöl, Pršut, Salami bis zum Ombolo (KarreeSchinken). Köstlich: die Trüffelpaste. Übernachten? In der Villa Monticello. Montižel 59, Završje 52429 Grožnjan (+385 52) 77 62 12, www.pincin-monticello.hr
KAROJBA Agroturizam Špinovci Tikel. Landwirtschaftlicher Betrieb der Familie Tikel mit Konoba, Weingärten, Olivenhainen – drei Kilometer von Vižinada entfernt. Günstiger und besser kann man in Istrien kaum Trüffel essen: Über jedes Gericht (Eierspeise, Pasta, Fleisch) fallen unzählige köstliche Späne. Dazu werden eigene Weine ge-reicht: Malvasia, Teran, Cabernet Franc. Špinovci bb, 52423 Karojba. (+385 52) 68 34 04, www.agroturizam-tikel.hr
LIVADE Zigante. Giancarlo Zigante aus Livade hat sich ein Trüffel-Imperium aufgebaut. Mit einem haubengekrönten Restaurant, zahlreichen Shops und einer TrüffelFabrik. Es ist in Istrien daher schier unmöglich, diese berühmte Adresse nicht zu kennen. So schmaust bei Zigante internationales Publikum aus Amerika, Russland, Japan, Italien, Deutschland und Österreich. Livade 7, (+385 52) 66 43 02, www.restaurantzigante.com
Gut & günstig Trüffel essen: Agroturizam-Betrieb „Toncˇicˇ“ in Zrenj
Internationales Publikum im „Mondo“ in Motovun Klaudio Ipša. Einer der bekanntesten Olivenölproduzenten Istriens. Familie Ipša handelt auch mit Trüffeln. Top-Qualität. Ipši 10, Livade. (+385 52) 66 40 10, www.ipsa-maslinovaulja.hr
MOMJAN Rino. Eine der außergewöhnlichsten Trüffeladressen ist die Konoba „Rino“ der bekannten Winzerfamilie Prelac in Momjan. Geschmackvolle Landküche, authentische Konoba. Gulasch, Wild, Eselfohlen und jede Menge Pasta. Dolinja Vas 23, 52462 Momjan. (+385 52) 77 91 70, www.prelac.hr Stari Podrum. Ein paar Kilometer fährt man von Momjan in das Dorf Most. Die Küche von Mira Zrnic´ zeigt sich tief in der istrischen Tradition verankert – in Form einer gepflegten, gehobenen Regionalküche. Auf der offenen Feuerstelle brutzeln ländliche Köstlichkeiten. Most 52, 52462 Momjan. (+385 52) 77 91 52, www.staripodrum.info Marino. Drei Kilometer vom slowenisch-kroatischen Grenzübergang Kastel entfernt. Hier werden köstliche Traditionsgerichte geschmort und gebraten. Dazwischen gibt es Crostini, knusprige KäseNester, mit Ziegenkäse gefüllte Teigtaschen, Gnocchi, Beefsteak usw. – alles mit herrlichen Trüffeln versehen. Kremenje 96b, 52462 Momjan. (+385 52) 77 90 47, www.konoba-marino-kremenje.hr
MOTOVUN Mondo. Konoba im Zentrum von Motovun. Das Ecklokal mit den türkisen Holzbalken ist nicht zu übersehen. Drinnen: gemütlich, schöne Tischkultur, internationa-
les Publikum. Alles wartet auf den Trüffelhobel – der kommt auch großzügig zum Einsatz. Carpaccio, Tomatensuppe, Bandnudeln, Tagliata. Barbacan 1, 52424 Motovun. (+385 52) 68 17 91 Pod voltom. Ausgezeichnete Trüffel-Gerichte und HinterlandKlassiker in stimmungsvoller Atmosphäre. Rustikal drinnen, einzigartige Aussicht von der Terrasse auf das grüne Tal der Mirna. Trg J. Ressela 6, 52424 Motovun. (+385 52) 68 19 23 Etnobutiga Ca. Ein winziges Lokal mit vier Tischen und einem tollen Ausblick ins Mirnatal. Hausgemachte Pasta, Ei mit Trüffeln. Gradiziol 33, 52424 Motovun. (+385 52) 68 17 67
UMAG Buščina. Vorzeige-Konoba mit Gault Millau-Haube im kleinen Dorf Buščina, ein paar Kilometer von Umag bzw. Buje entfernt. Beneidenswert gute Quellen lassen Fabijana Miljanovic stets die frischesten Kvarner-Scampi oder auch Trüffeln servieren. Buščina 18, 52470 Umag. (+385 52) 73 20 88, www.konoba-buscina.hr
ZRENJ Tončic´. Auf einem Hügel gelegen, ober Livade in den Bergen in einem kleinen Dorf, findet man den Bauernhof und die gediegene Konoba der Familie Tončic´, deren kulinarische Schatzkammer stets prall gefüllt ist: mit riesigen Keulen Pršut, Käselaiben, duftenden Würsten und Trüffeln. Hausgemacht und selbst gesucht. Čabarnica 42, 52428 Zrenj/Oprtalj. (+385 52) 64 41 46, www.agroturizam-toncic.com
Ein Genuss für den Gaumen Wer in der Trattoria Gatto Nero, die ein wenig versteckt im Herzen Novigrads liegt, essen möchte, sollte unbedingt einen Tisch reservieren. Alle Gerichte, die dort serviert werden, werden nach den Rezepten von Oma Annamaria zubereitet. Die Vorspeise "Istarski Pjat- Gatto Nero", eine kleine Vorspeisenplatte mit Istrianischen Prosciutto, Trüffelkäse und Salsiccia mit kleinen Stücken Brot, etwa ist ein Gaumenschmaus. Aber auch die Meeresfrüchtesuppe, eine Minestrone aus Tintenfisch mit Oliven oder das Steak vom Istrianischen Graurind (Boškarin) – sind sehr zu empfehlen. Wer noch Platz für eine Nachspeise hat: der für den Schokoladekuchen mit Oliven sollte man unbedingt noch "Platz" haben. Das kleine Restaurant, das nur wenige Sitzplätze auf seiner wunderschönen Terrasse hat, ist längst ein Geheimtipp. Aber auch drinnen ist es sehr gemütlich. Es ist auch das einzige Restaurant in Novigrad, dass ein Zertifikat zur Herstellung von Delikatessen der istrischen Rinder (Boškarin) besitzt. Reichhaltiges Speiseangebot für Vegetarier.
Konoba / Trattoria Gatto Nero Zidine 10, Novigrad 52466, Hrvatska Telefon: +385 (0)52 255 555, ww.gattonero.eu
In den Nocky Mountains An der Südseite der Alpen haben die Nockberge ihr mystisch zauberhaftes Reich: Geologisch eine erdgeschichtliche Rarität, sind sie eine leicht erwanderbare Kulturlandschaft mit sanften Gipfeln und beeindruckender Artenvielfalt. LEA FRIESSNER, STEFAN SCHUMI TEXT Lea Friessner, Stefan Schumi, Johannes Puch, Tine Steinthaler, Franz Gerdl, Michael Gruber, Bergbahnen Bad Kleinkirchheim, Kärnten Werbung, Biosphärenpark Nockberge, Almdorf Seinerzeit GRÖMEDIA FOTOS
26
alpe adria magazin
nockberge
nockberge
alpe adria magazin
27
V
Einladende, sanfte Wege führen durchs nockige Märchenland
or mehr als 60 Millionen Jahren entstanden, von Mensch und (Weide)Tier geformt und heute eines der faszinierendsten Wandergebiete Österreichs: Die Kärntner Nockberge sind mit ihren runden, grasbewachsenen Kuppen einzigartig in den Ostalpen. Rund 1.000 Kilometer gut beschilderte Wanderwege führen durch diese hügelige Bergwelt, die an Irland oder Fantasy-Filmkulissen erinnert. Kärntens älteste Gebirgsformation gehört zu den Gurktaler Alpen und ist seit 2012 Teil des UNESCO-Biosphärenparks „Kärntner Nockberge und Salzburger Lungau“. Auf 485 Quadratkilometern wird hier eine uralte Natur- und Kulturlandschaft gepflegt, deren Flora und Fauna mit Artenvielfalt beeindrucken. Inmitten von blühenden Almwiesen und kristallklaren Bergseen, erheben sich 50 bis 60 sanfte Gipfel bis 2.400 Meter Seehöhe aus kristallinem Gestein, durchzogen von einem drei Kilometer breiten Kalk- und Dolomitband, dessen Sickerwasser in Bad Kleinkirchheim zu einer 37 Grad warmen alpinen Thermalquelle wird. Der majestätische Rosennock, großer und kleiner Pfannock, Königsstuhl, Mallnock, Tschiernock und Falkert sind nur einige der Gipfel, die hier im milden Höhenklima auf Wanderer warten. Die relativ parallel verlaufende Baumgrenze auf 1900 m Seehöhe ist auf jahrhundertelange Almwirtschaft zurückzuführen. Noch heute gibt es mehr als 100 Almen im Nock-
28
alpe adria magazin
nockberge
gebiet, rund 8.000 Weidetiere verbringen hier ihre Sommer in den Bergen. Sie bringen eine weitere Besonderheit mit sich: Die vielen bewirtschafteten Hütten und Sennereien, die hungrige Wanderer in den Sommermonaten mit der traditionellen Almkulinarik von Brettljausen mit Speck, Hauswürstel und Glundnerkas über Kaiserschmarrn bis zum Zirbenschnaps versorgen.
Wandern in sanftem Höhenklima Die meisten Besucher kommen über die Nockalmstraße: Durch die alpine Panoramastraße, die sich in 52 Reiden (Kehren) durch den Biosphärenpark mit dem größten Zirbenbestand der Ostalpen schlängelt, sind viele der „Nock´n“ leicht zugänglich und bieten auch Bergerlebnisse für Wanderer ohne Bergziegenkondition. Ausstellungen, Lehrpfade und urige Hütten warten direkt an der Straße, viele Sennereien sind nach einer kurzen Wanderung zu erreichen. Der beliebteste Wanderweg ist der auf den Großen Königsstuhl (2.336 m), dem Dreiländerberg zwischen Kärnten, der Steiermark und Salzburg: Nach nur eineinhalb Stunden Gehzeit steht man am Gipfel, der Lohn ist ein unvergleichliches Bergpanorama: Vorne die Hügelwelt der „Nocky Mountains“, umgeben von den Hochgebirgsformationen der Hohen Tauern im Westen,
Geführte Wanderung: Rangerin Julia erklärt die Bergwelt
Urlaub auf der Alm: Urige Hütten, herrliche Almkäse
Lieblingswanderung 1 Reflexionen im Windebensee: Naturpark bei Kaiserwetter
mit der Hochalmspitze, die schneebedeckt aus der Ferne leuchtet. Hinter den Karnischen Alpen und den Karawanken im Süden reicht der Blick bis zu den Julischen Alpen, die Slowenien mit Friaul verbinden. Auch der Rosennock, mit 2.440 m höchster Gipfel des Biosphärenparks, steht bei Wanderern hoch im Kurs: Viele wählen den romantischen Weg durch das idyllische Langalmtal ausgehend vom Erlacher Haus, manche fahren von St. Oswald mit der Brunnach-Bahn und erwandern von dort bequem den Gipfel. Auch autofrei kommt man in das Wanderparadies: Der Nockalm-Wanderbus (siehe Infoteil) bringt Urlauber wie Einheimische an spannende Ausgangspunkte (oder direkt zu Hütten). „Die Vielfalt der Region“ ist laut Mathias Prägant vom Tourismusverein Bad Kleinkirchheim die Hauptmotivation vieler Gäste wiederzukommen: „Und die Kombination von Wandern und Biken in den Nockbergen mit der gesunden Bergluft und dem alpinen Thermalwasser.“
Almrausch und Harry Potter Und wie es hier duftet! Wir haben die Hochblüte des Almrausches erwischt, überall schimmern die
purpurroten Pölster auf den sanften Wiesen, die Gebirgsbäche funkeln mit den Bergseen um die Wette, die Zirben stehen in vollem Saft. Im Herbst werden die Nockberge golden, die vielen Lärchen schimmern in Gelb-, Gold- und Rottönen, der Duft des Speicks ist dann allgegenwärtig. Der echte Speick, auch „Alpenbaldrian“ genannt, wächst nur in den Nockbergen. Früher als Heilpflanze bis in den Orient exportiert, wird er mittlerweile zu Naturkosmetik verarbeitet. Auch der hochgiftige blaue Eisenhut, essenzielle Zutat in Harry Potters Zaubertränken, wächst hier oben gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Almkräuter, Pilze und Beeren. Und auch „echte“ Schatzsucher haben Chancen: z.B. am „Weg der Liebe“, der von der Alexanderhütte zu dem „Granattor“ auf der Millstätter Alpe führt. Mit Glück liegt einer der roten Edelsteine der Alpen einfach am Wegesrand. Bis 1.700 m Seehöhe sind die Nockberge von dichten Fichtenwäldern geprägt, darüber dominieren Lärche und Zirbe. Seitdem Wissenschaftler herausgefunden haben, dass sich das menschliche Herz in einer Nacht im Zirbenholzzimmer rund eine Stunde Arbeit erspart, ist die „Königin der Alpen“ in aller Munde: In einigen Betrieben kann man in speziellen Zirbenzim-
Priedröfs schöne Seeblicke Jakob Forstnig wandert gerne von Bad Kleinkirchheim auf den Gipfel des Priedröf. “Da hat man herrliche Panoramablicke auf Millstätter See, Feldsee und Brennsee. Vom Priedröf geht’s weiter zum Mallnock und am unteren Klammnock vorbei zur Lärchenhütte. Wirtin Heidi Hinteregger ist eine Institution, Schweinsbraten, Heidelbeerschmarren, Jausen – köstlich.” Retour geht’s übers Falkerthaus zur Talstation Brunnachbahn, bis hier sind es etwa fünf Stunden Gehzeit. Nun entweder mit dem Bus oder entlang des Wasserweges nach Kleinkirchheim. Der TrattlerhofHotelier schätzt an den Nockbergen die Harmonie der Natur und die Bezwingbarkeit: “Da kann wirklich jeder die Gipfel erklimmen.”
nockberge
alpe adria magazin
29
Morgenstimmung in den Nockbergen
Lieblingswanderung 2
Nomen est omen: Die Sonnenaufgangswanderung auf den Falkert ist ein “magischer Moment”, die Nockalmspitze leuchtet schneebedeckt aus der Ferne
mern nächtigen (siehe Infoteil), die Wirte schwärmen von der Zufriedenheit der Gäste.
Magische Momente
„Kamote“ Einkehr am 3-Gipfel-Rundwanderweg Heinz Mayer, Öffentlichkeitsarbeiter des Biosphärenparks, mag die Rundwanderung Rabenkofel - Stileck Langnock: „Wegen des Panoramablickes über die Bergwelt von Hohen und Niederen Tauern, den Nockbergen mit dem majestätischen Rosennock bis zu den Julischen und Karnischen Alpen. Und wegen der kamoten Hütte!“ Ausgangspunkt: Parkplatz Thomannbauerhütte, Richtung Rabenkofel, weiter Richtung Stileck (2.179 m). Am Rückweg Richtung Langnock links halten, Abstieg & Einkehr in der Lamprechthütte. Über einen Forstweg zurück zum Ausgangspunkt. Dauer: ca 5 Stunden.
30
alpe adria magazin
nockberge
Spannend auch die geführten Wanderungen mit Biosphärenpark-Rangern, die „magische Momente“ in Kärntens Natur versprechen. Am beliebtesten ist eine, wegen der wir ein dringendes Bedürfnis nach starkem Kaffee haben: Heute in der Nacht, um 3.30 Uhr haben wir schon Hase, Fuchs, Marder und zwei Katzen durch elegante Vollbremsungen vor dem sicheren Ableben bewahrt. Ziel unserer frühen Fahrt durch die dunklen Wälder: Der Falkertsee im Herzen der Nockberge auf 1.872 m Seehöhe. So früh bringt uns normalerweise nichts aus dem Bett, heute lockt aber ein Erlebnis, das seit Jahren reizt: Die Sonnenaufgangswanderung! Begleitet werden wir von der Rangerin Julia, 22, pünktlich um 4 Uhr marschieren wir los, es ist stockdunkel, nur der Mond leuchtet hell am Sternenhimmel. Rund eine Stunde Gehzeit liegt vor uns, das Tal unter uns in tiefer Stille. Die ersten Schritte sind anstrengend, die klare Bergluft ist ein angenehmer Begleiter, langsam wird der Himmel dunkelblau und der Weg sichtbar. Auf einer Aussichtsplattform des Alpe-Adria-Trails, der in 37 Weitwandertagen durch die Alpen ans Meer führt, halten wir an: Rund um uns hat das morgendliche Naturschauspiel bereits begonnen und taucht den Himmel in sanftes Rot. Ein paar Minuten noch bis
zum Gipfel: Pünktlich um 5:15 Uhr ziehen die Nebelschwaden vorüber und die Sonne geht auf. Die Blicke streifen über den Horizont, die rote Feuerkugel schiebt sich langsam über die Bergspitzen. Das Panorama ist überwältigend, die runden Nocken glitzern märchenhaft im Farbenspiel der Morgensonne, das heldenhafte Frühaufstehen hat sich mehr als gelohnt. Mit Rangern unterwegs zu sein, hat viele Vorteile: Die Berggipfel, die sonst eher erraten werden, sind plötzlich namentlich bekannt, wie auch Flora und Fauna. Hinter den schrillen Pfiffen vermuten wir Vögel. Julia klärt charmant auf: Es waren natürlich Murmeltiere, die größten Nagetiere der Alpen, die gemeinsam mit Auerhahn und Steinadler zu den prominentesten Vertretern der alpinen Tierwelt zählen. Durchs schöne Sonntagstal wandern wir zufrieden wieder dem funkelnden Falkertsee entgegen, der Almrausch blüht, die Kühe sind gerade erwacht, die Luft ist klar, die Sonne wärmt. In der Halterhütte, am Bergsee wartet ein deftiges Almfrühstück auf uns. Sennerin Rose serviert „Frigga“ – ein alpe-adriatisches Almgericht aus Eiern, Speck und Käse. Am Tisch stehen selbstgemachte Butter, Käse und Bauernbrot. Ein Fischer wirft neben uns seine Angel aus, Senner Hans hat gerade die Kühe gemolken: Ein Bilderbuchmorgen.
Naturschutz statt Skischaukel Nach einer wunderschönen Fahrt über die Nockalm-
BERG- & SEE-ERLEBNIS MIT „NOCK-GENUSS“ HOTEL TRATTLERHOF**** WANDERN IM BIOSPHÄRENPARK NOCKBERGE MIT VIELEN VORTEILEN. 2 ÜN inkl. HP
Turrach: Jazzwanderung „Almrauschen“ - immer Ende Juli
ab 189,– pro Pers on
B
Begegnung am Berg: Auf vielen Almen weiden Kühe, einige geben ihre Milch für feine Hüttenprodukte
straße sitzen wir mit Heinz Mayer auf einem Bankerl am Windebensee. Die Lärchen zaubern malerische Spiegelungen in den Bergsee, im Herbst werden sie die ganze Landschaft in strahlendes Goldgelb tauchen. Mayer ist fürs Marketing des Biosphärenparks zuständig, das Bankerl steht auf einem Schicksalsort: Hier hätte 1970 das erste Hotel stehen sollen, eines von vielen: Geplant war eine Skischaukel zwischen Bad Kleinkirchheim, dem Falkert und der Turracher Höhe. Zum Glück sprachen sich aber 1980 nach einem langen Kampf um die Erhaltung der alpinen Landschaft 94 Prozent der Bewohner für den Schutz der Nockberge aus. 1986 folgte die Einrichtung des Nationalparks Nockberge und seit 2012 ist er als UNESCO-Biosphärenpark Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Mayer und Team arbeiten mit den Bewohnern an der Zukunft der Region: Ein Schwerpunkt liegt auf Bewusstseins- und Bildungsarbeit, ein anderer auf der Stärkung des sanften Tourismus und der regionalen Wirtschaft: Bauernhofeis, Nockholz, Zirbox (Infrarotkabine aus Zirbenholz), Nockfleisch und Zirbenski sind nur einige der regionalen Produkte mit Zukunft, die hier entwickelt werden. Zum Abschluss unseres (langen) Tages fahren wir zur Heiligenbachhütte, direkt an der Nockalmstraße. Die Hütte ist urig, die 75-jährige Sennerin äußerst charmant. Mit dem Elan eines jungen Mädchens serviert sie Brettljausn, Buttermilch und Kaiserschmarren. Heute um 3.30 Uhr, als wir gerade die vielen Tiere gerettet haben, hat sie einem Hausgast mit Sonnenaufgangsambitionen Kaffee und selbstgebackenen Reindling serviert. Am Abend davor ist sie noch bis spät in die Nacht mit anderen Gästen in der gemütlichen Stube gesessen. Auf die Frage, wie sie das schaffe, lacht sie: „Dann schlaf ich halt ein bisschen schneller“. Das machen wir das nächste Mal auch so.
WANDER–GENUSS TAGE –„Wein & Wandern“ Panorama-Wanderung mit kommentierter Weinverkostung und „Berg-Schmankerl“ auf 2000 Meter Seehöhe (Winzer laut Programm) – 2 oder 3 ÜN inkl. HP: Langschläfer-Frühstücksbuffet, Nachmittagsjause, abends 5 Gänge Wahlmenü
ad Kleinkirchheim fasziniert im Herbst mit Vielfalt zwischen Berg und See. Wandern, Therme, Kulinarik – es ist dieser besondere Dreiklang, der Ihren Kärntner Urlaub so einzigartig macht. Zahlreiche bewirtschaftete Hütten in den Nockbergen und ausgezeichnete Gastronomie im Tal bieten von der hausgemachten Brettljause bis zum „Kärtna Låxn“ einzigartige Alpe Adria-Kulinarik am Südbalkon der Alpen!
– 1 Eintritt ins Thermal Römerbad
HOTEL TRATTLERHOF**** A-9546 Bad Kleinkirchheim, Gegendtalerweg 1, Tel. +43/4240/8172, hotel@trattlerhof.at www.trattlerhof.at
Verlängerungsnacht ab EUR 69,–
– Kärnten- & Bad Kleinkirchheim Card mit kostenlosen Bergfahrten – Nutzung des Wellnessbereichs ab EUR 189,- p.P. im DZ Klassik für 2 ÜN ab EUR 249,- p.P. im DZ Klassik für 3 ÜN – Buchbar bis 2.11.2016 (zu speziellen Terminen mit Winzern)
Biosphärenpark Nockberge Der UNESCO Biosphärenpark Nockberge ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung, in dem der Mensch mit seinem Wirtschaften im Mittelpunkt steht. Hier setzen die Menschen das abstrakte Prinzip der Nachahltigkeit um. Dabei werden Naturschutz, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Einklang gebracht. Die Nockberge reihen sich in ein Weltnetz von 669 Biosphärenreservaten in 120 Ländern ein wo Erfahrungen und Ideen ausgetauscht werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.biosphaerenparknockberge.at
Biosphärenparkfonds Nockberge 9565 Ebene Reichenau 117 Tel.: 0043 (0) 4275 / 665 Mail: nockberge@ktn.gv.at
Almkulinarik: Ausgezeichnete Hütten warten auf hungrige Wanderer
Bequem nach oben mit den Bergbahnen
Salzburg – München
Abfahrt St. Michael/ Tamsweg
SALZBURG Tamsweg
Ebene Reichenau
Abfahrt Spittal/ Seeboden/ Millstätter See Spittal/Drau
STEIERMARK Wien
Murau
Predlitz
Turracherhöhe Bad Kleinkirchheim
Millstatt Radenthein
Feldkirchen
KÄRNTEN Graz – Wien
Abfahrt Villach/ Ossiacher See Udine
Villach
Klagenfurt
Tarvis
ITALIEN SLOWENIEN
Lieblingswanderung 3
Laibach
Wanderparadies Nockberge: 1.000 km Wanderwege führen durch die einzigartige Naturlandschaft, viele Wanderungen sind leicht bis mittelschwer
Allgemein
Zum imposanten Predigerstuhl Siegrun Pulverer liebt die Nockberge, “weil sie bis oben grün und voller stets wechselnder Blumen sind, und im Unterschied zu den Tiroler Bergen so sanft.” Die Kirchheimer Hotelierin wandert gerne von der Bergstation der Brunnachbahn über die Oswalder Bockhütte Richtung Arkerkopf, dann unter der Zunderwand am Weg Nr. 13 zum Nassbodensee unterm Rosennock, zurück zum Thörl am Predigerstuhl und zur Erlacher Bockhütte, wo köstliche Jausen und Kaiserschmarren aufgetischt werden. “Man hat herrliche Weitblicke und der Predigerstuhl ist ein imposanter Berg", sagt die Kleinkirchheimer Hotelierin. Dauer: Ca. 4 Stunden.
32
alpe adria magazin
nockberge
Die Nockberge gehören zu den schönsten Wandergebieten Österreichs. Als westlicher Teil der Gurktaler Alpen erstrecken sie sich über die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Steiermark, wobei das Gebiet des Biosphärenparks Nockberge hauptsächlich im Norden Mittelkärntens liegt (485 km²). Kennzeichnend sind ihre sanften, grasbewachsenen Kuppen. Die höchsten Gipfel der 50 bis 60 Nockberge sind der hohe Eisenhut in der Steiermark (2.441m), der Rosennock in Kärnten (2.440 m) und der Dreiländerberg Königsstuhl (2.336 m). Die Bezeichnung Nock bedeutet sinngemäß "höchste Erhebung einer abgeflachten Bergkuppe" und kommt entweder von dem deutschen Wort “Nocke” für "gerundeter Fortsatz" oder aus der Kärntner Mundart, die Nocken als sanfte Berge und Kärntner Hausmannskost (z.B. Kasnocken) kennt. Sprachwissenschafter vermuten, dass der Großteil der "Nock"Bezeichnungen in Kärnten aber eine Umschriftung älterer slawischer –nik – Namen ist: So hat der Rosennock im 19. Jahrhundert noch "Rosenik" geheißen und hat seinen Namen wohl nicht von der deutschen Rose, sondern von der slowenischen "roža". Die Baumgrenze verläuft relativ paral-
lel auf 1.900 Metern und ist auf traditionelle Forst- und Almwirtschaft zurückzuführen.
Reisezeit/Klima Mildes Klima mit vielen Sonnenstunden. Beste Zeit Mai - Oktober. Juni und Juli Almrauschblüte. Regenschauer kommen mitunter schnell und heftig, im Oktober sind vereinzelte Schneefälle möglich. (Schneeketten mitnehmen)
Anreise Auto: Aus Wien/Graz: über A2 Südautobahn bis Klagenfurt Nord, über Feldkirchen bis Ebene Reichenau Aus Deutschland: über Salzburg, A10 Tauernautobahn bis Spittal, über den Millstätter See ins Nockgebiet. Flugzeug: Flughafen Klagenfurt. www.klagenfurt-airport.com Einige Hotels in den Nockbergen bieten Flughafentransfers an. Mietwagenservice oder weiter mit www.kaernten-transfer.at Weitere Flughäfen: Ljubljana ca. 1,5 Stunden, Salzburg ca. 2 Stunden, Graz ca. 2 Stunden. Mit dem Bus: Nockberge-Wanderbus (Linie 9914) Nur im Sommer, Montag bis Freitag entlang der Nockalmstraße. Info “Wanderticket”: Mit dem Postbus (www.postbus.at) aus ganz Kärnten inkl. Wanderbus um
max. 9,50 € pro Fahrtrichtung. Familienticket für max 14,50 €. (+43 4275) 665, www.taelerbus.at. „Wander-Thermen-Bus“ zwischen Feld am See, Bad Kleinkirchheim und St. Oswald. Täglich von Mitte Juni bis Anfang Oktober. Bad Kleinkirchheimer Tourismusbüro, Dorfstraße 30, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 4240) 8212, www.badkleinkirchheim.at Alm-Express von Ende Juni bis Ende September von Döbriach See in die Nockberge. Kontakt: Tourismusbüro Seeboden, (+43 4762) 81255 12, www.seeboden.at
Bergbahnen St. Oswald-Bad Kleinkirchheim: Mitte Mai bis Anfang November Fahrbetrieb der Kaiserburgbahn und der Brunnachbahn 9–12 und 13–16 Uhr. Brunnachbahn im Herbst nur Mittwoch bis Sonntag. Kaiserburgbahn ab Mitte September nur Samstag bis Dienstag. Gratis mit Kärnten Card. Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen, (+43 4240) 82 820, www.badkleinkirchheim.at
Turracher Höhe Panoramabahn: Von Mitte Juni bis Ende Oktober: täglich von 10 Uhr - 16 Uhr, in den Sommerferien bis 17 Uhr. Nocky Flitzer: Die 1.600 m lange Alpenachterbahn an der Panora-
Bergflora: Im Juli blüht der Almrausch
Sennerin aus Leidenschaft: Heidi Dullnig vor ihrer Heiligenbachhütte
Berühmt für flaumigen Kaiserschmarren mit Preiselbeeren: Die Oswalder Bockhütte. Die Murmeltiere bevorzugen Almkräuter
mabahn. Start in 2.000 m Seehöhe. Kornockbahn: Juli und August Mittwoch und Sonntag von 9 bis 16 Uhr. Gratis mit Kärnten Card. Informationen: Bergbahnen Turracher Höhe, (+43 4275) 8252.
Nockalmstraße Die 35 km lange, kurvenreiche Berg- und Aussichtsstraße zwischen den Gemeinden Innerkrems im Norden und Ebene Reichenau im Süden ist von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet. Zahlreiche kostenlose Ausstellungen (Almwirtschaftsmuseum Zechneralm, “Wilde Nockberge“ Pfandlhütte, “Versteinerte Welten” Biosphärenparkzentrum Nockalmhof , “Silva Magica” Grundalm), Filmvorführungen, Bauernläden, bewirtschaftete Hütten und Lehrwege, höchster Punkt: Eisentalhöhe in 2.040 m. Zwischen 18 und 8 Uhr MotorradFahrverbot. Preis: 17,50 € PKW, 10,50 € für Motorrad, Gratis mit Kärnten Card. (+43 4736) 265, www.nockalmstrasse.at
Biosphärenpark Nockberge Der Biosphärenpark “Kärntner Nockberge und Salzburger Lungau” ist eine almwirtschaftlich genützte Schutzzone, die sich in Pflegezone (unter der Baum-
grenze), Naturzone (oberhalb der Baumgrenze) und Entwicklungszone (Siedlungsraum) gliedert. Somit ist der Naturpark Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten, lässt aber auch dem Menschen die Möglichkeit hier nachhaltige Wirtschaftsformen zu betreiben und jahrhundertealte Traditionen aufrechtzuerhalten. Das Biosphärenparkbüro bietet vielfältige Informationen für Besucher. Webseite mit geführten Wanderungen, Tourenvorschlägen, Wanderkarten. Ebene Reichenau 117, (+43 4275) 665, www.biosphaerenparknockberge.at
Magische-MomenteWanderungen “Magische Momente” heißen die Aktivitäten mit BiosphärenparkRangern. Eine Auswahl: „Sonnenaufgangs-Wanderung mit Frühstück“. Treffpunkt: Dienstags, 4 Uhr, Parkplatz Nocksport Huber am Falkert, ca. 4 Stunden, reine Gehzeit ca. 1,5 Std auf Falkert. Mit Sennerfrühstück. Preis: Preis: € 20,- für Erwachsene. „Speick Wanderung mit Fußbad und Forelle“. Treffpunkt: Donnerstags, 10 Uhr Nationalparkbahn Brunnach. Dauer: 6 Stunden. Auffahrt mit Bergbahn, geführte Speick Wanderung (Speick ist eine Heilpflanze), Fuß-
bad. Inkl. fangfrischer Forelle aus dem Falkerthaus-Fischteich! Preis: € 50,- Erwachsene, Ermäßigung mit Kärnten Card. „Vom Berg ins Badezimmer der Nockberge“. Treffpunkt: Freitags, 7 Uhr, Biosphärenparkbüro Ebene Reichenau. Dauer: ca 7 Stunden. Transfer über Nockalmstraße, kurze Wanderung auf Eisentalhöhe und in das älteste Bauernheilbad der Ostalpen! Heilbaden wie zu Großmutters Zeiten inkl. Kärntner Kasnudel im mehr als 300 Jahre alten Karlbad. Preis: € 55,- Erwachsene (siehe Geschichte auf Seite 42) „Die Zirbe – Königin der Alpen“. Treffpunkt: Donnerstags 10. Uhr, Kornnockbahn Turracher Höhe. Dauer: ca. 3 Stunden. Geführte Themenwanderung zur Zirbe, der “Königin der Alpen”. Preis: € 10,-. “Mit nackten Füßen hoch hinauf”. Treffpunkt: Freitags, 10 Uhr, Talstation Brunnachbahn, Dauer: ca. 3 Stunden. Die Natur wieder spüren, und zwar an den eigenen Füßen: Barfußwanderung, mit Speickfußbad. Preis: € 10,- exkl. Liftkarte. Außerdem: Kräuter- und Geologiewanderungen, Element-Wasser und Kunstwanderung, Teambuilding für Kids. Anmeldung spätestens am Vortag – gesamtes Sommerprogramm auf www.biosphaerenpark.at
Lieblingswanderung 4
Kaiserschmarren mit Ausblick Biosphärenpark-Rangerin Julia Wegscheider (22) geht am liebsten von St. Oswald auf die Brunnach zur „Roten Burg“, einer Scharte mit roten Steinen und über den Pfannsee weiter zum Pfannnock. Zurück geht sie dann über die Oswalder Bockhütte, wegen „dem wunderschönen Blick und dem herrlichen Kaiserschmarren“. Ausgangspunkt: Sportlich: St. Oswald, bequem: Bergstation Brunnachbahn. Von St. Oswald Richtung Mallnock, vor Anstieg links zur „Roten Burg“, weiter Richtung Pfannnock. Schöner alpiner Steig zum Pfannsee. Von dort in ca. 1 Stunde auf den Pfannnock und retour. Rückweg über St. Oswalder Bockhütte, ca. 30 Min weiter zur Bergstation Brunnach.
nockberge
alpe adria magazin
33
Lieblingswanderung 5 Alpines Thermalwasser im Römerbad
„Meeresauge“ in Panoramalage Sennerin Adelheid Dullnig (75) arbeitet seit 25 Jahren mit ihrem Mann in der Heiligenbachhütte an der Nockalmstraße. Am liebsten wandert sie von dort über die Zechneralm zum idyllisch gelegenen Friesenhalssee (2.170 m), Richtung Königsstuhl. Ausgangspunkt: Zechneralm, Nockalmstraße Dauer: ca. 1 Stunde leichte Wanderung zum Bergsee. „Oder ich geh auf die Murmelwiese“, sagt sie lachend: „Das ist aber kein markierter Weg.“
Genusswandern in sanftem Höhenklima
Heilbaden und Schwimmen Karlbad: Traditionelles Bauernheilbad an der Nockalmstraße, (siehe Geschichte Seite 42) Fam. Aschbacher, (+43 664) 96 83 927 Thermal Römerbad: 12.000 m2 großer alpiner Wellnesstempel, erbaut von Architekt Behnisch auf 3 Ebenen: Romanum (Therme und Sauna im römischen Stil), Noricum (Regionale Ebene, Wellness, Beauty und Massage) und Maximum (Dampfbad, Infrarot
Der Alpe-Adria-Trail führt auch durch die Nockberge
Sauna, Sole-Inhalation, Saunenwelt), Dorfstraße 74, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 4240) 82 82 201 Thermalbad St. Kathrein: Familienbad und Kurtherme, derzeit wegen Umbau geschlossen. Wiedereröffnung voraussichtlich Frühling 2017. (+43 4240) 8212
Seen Afritzer See und Brennsee (zwischen Wöllaner Nock und Mirnock), früher ein großer See, durch einen Felssturz getrennt. Guter Wind für Wassersportler.
Millstätter See (am Fuße der Millstätter Alpe). Der zweitgrößte Kärntner Badesee mit unverbautem, waldbewachsenem Südufer. Ossiacher See (am Fuße der Gerlitze). Der smaragdgrüne See nordöstlich der Stadt Villach mit “Carinthischem Sommer”, Musikfestival Juli/August (Klassik, Jazz, Crossover).
Wandern Wanderparadies für Genusswanderer und Sportler: 1.000 km ver-
Vielfalt trifft Genuss – Herbsturlaub in Bad Kleinkirchheim
Bunt, farbenfroh, vielseitig und genussvoll – so präsentiert sich die Region Bad Kleinkirchheim im Herbst. 1.000 km Wanderwege – vorwiegend im UNESCO Biosphärenpark Nockberge –, 700 km markierte Mountainbike-Strecken inklusive interessante Single-Trails, 18-Loch-Golfplatz sowie das gesundheitsfördernde und heilende Thermalwasser im Römerbad laden zu einem Aufenthalt ganz nach den persönlichen Vorlieben ein. Begeisterte Gastgeber arrangieren ein individuelles Urlaubserlebnis inklusive Vielfaltsbonus. "Aufgeschmückt" um regionale Kultur- und Brauchtumsveranstaltungen – wie die Kulturgastspiele, dem traditionellen Almabtrieb, die Alpenfahrt Classics oder das Gipfel-Musik-Festival ÜberKreuz – und "abgerundet" durch kulinarische Gaumenfreuden. (Er)Leben Sie die touristische Angebots-Vielfalt in Bad Kleinkirchheim – unser Team vor Ort berät Sie gerne: T: +43 4240 8212 | E: info@badkleinkirchheim.at nock/bike – Auf 2 Rädern zum herbstlichen Gipfelglück Bikerouten aller Schwierigkeitsgrade, knackigen Anstiegen und rasanten Trails – Ganz nach dem Motto „Jedem das seine“ kann das Bikeerlebnis um Bike-
techniktouren, E-Biketests und vieles mehr ergänzt werden.
Wandergenuss und Natur(Er)Schmecken im Biosphärenpark Nockberge Entspannte Almspaziergänge sowie aussichtsreiche Gipfeltouren treffen auf eine unglaublich-vielfältige Naturwelt. Ob alleine oder in Begleitung eines erfahren Rangers (er)schmecken Sie das einzigartige Naturjuwel Nockberge. BirdieTage in Bad Kleinkirchheim Kärntens höchstgelegener Golfplatz zählt zu den attraktivsten Golfanlagen im Land. Der 18-Loch Platz "Kaiserburg“ und das großzügige Übungszentrum samt zusätzlichem 6-Loch Platz bieten ideale Bedingungen für Golfer aller Könnerstufen. Alpiner Thermenherbst – Wandern, Genießen & Kraft tanken Sonnige Stunden, angenehme Temperaturen, frische Luft, weite Fernsicht, glitzernde Gewässer in Kombination mit der farbenfrohen Bergkulisse sind die natürlichen Zutaten für einzigartige Herbsterlebnisse. Ergänzt um Aktivitäten-Vielfalt zwischen sportlich-aktiv, gemütlich-entspannend und genussvoll-abwechslungsreich – das ist der Alpine Thermenherbst in Bad Kleinkirchheim.
„Die Vielfalt des Bad Kleinkirchheimer Herbstes genießen“ Pauschalangebot bis Ende Oktober 2016
ab EUR 124,-
Leistungen: 2,3,4 od. 7 Nächte in einem Betrieb Ihrer Wahl Bad Kleinkirchheim Regionscard & Kärnten Card Ein Vielfaltsbonus pro Person im Wert von € 50,00 einzulösen für eine od. mehrere der unten angeführten Leistungen Ihrer Wahl: • Eintritt mit oder ohne Sauna in das Thermal Römerbad • Greenfee für den 18-Loch Championplatzes „Kaiserburg“ • Magic Moment - Wandern im Duftgarten Speik - immer donnerstags bis 20.10.2016 von 10.00 – 15.00 Uhr • Mountainbike oder Mountain E-Bike Verleih für den ganzen Tag od. halbtags Region Bad Kleinkirchheim, Dorfstraße 30 A-9546 Bad Kleinkirchheim, T: +43 4240 8212 E: info@badkleinkirchheim.at, www.badkleinkirchheim.at
Lieblingswanderung 6
Nockbike: Mit dem Rad bis zum Gipfel zweigtes Wandernetz, Steige zwischen 1.000 und 2.400 Meter Seehöhe, Familienrundwanderwege, ebene Bergspaziergänge, bequeme Wanderungen bis zu fordernden Bergtouren mit beeindruckenden Gipfelsiegen. Webseite mit Tourenplaner. Tourismusregion Nockberge, (+43 4275) 23131, www.nockberge.at
Alpe-Adria-Trail 690 km langer Weitwanderweg durch Österreich, Slowenien und Italien: vom Fuße des Großglockners bis Muggia/Triest in 43 Etap-
Nach dem Wandern: Ab in den See!
pen. 4 davon, Etappen 14 - 17, führen durch die Nockberge! Tipp: Hüttenübernachtung vorbestellen! (+43 48 24) 2700 30, www.alpe-adria-trail.com
mit Land-Art Installationen internationaler und österreichischer Künstler in den Nockbergen, einige auch mit Bergbahn erreichbar. www.nockart.at
Radfahren
Wichtigste Orte Bad Kleinkirchheim
43 Mountainbikerouten, 1.100 km Rad- und Mountainbikewege, 23.000 Höhenmeter, ein FreerideParadies! Touren und Radkarte zum Ausdrucken: www.nockbike.com
Nock-Art Sechs erwanderbare Kunstwege
Alpiner Thermal- und Luftkurort mit Römertherme und Therme St. Kathrein. 18-Loch Golfplatz, Skiweltcup-Gemeinde, viele Hotels. Tourismusbüro Bad Kleinkirchheim, (+43 4240) 8212, www. badkleinkirchheim.at
Uriger Steig auf den Rodresnock Rose Kreuzer schwärmt von der Wanderung über den Jägersteig zum Rodresnock und über den Falkert und das Sonntagstal zurück zum Falkertsee, wo sie gemeinsam mit ihrem Vater die Halterhütte betreibt: „Der Jägersteig ist so urig, die Aussicht ein Traum!“ Ausgangspunkt: Falkertsee, vorbei an der Falkertseehütte, Richtung Sonntagstal, rechts weiter auf „Jagasteig“ auf den Rodresnock. Weiter durch die Falkertscharte auf den Falkertspitz, zurück durch das Sonntagstal. Dauer: Ca. 4 Stunden.
Einfach Zeit nehmen und raus aus dem Alltag … Entfliehen Sie dem grauen Alltag der Stadt und erleben Sie die bunte Welt der Nockregion im Herbst - atmen Sie den frischen Duft des Speikes, und erholen Sie sich in der hauseigenen Therme mit wertvollen und heilenden Mineralien im Hotel Pulverer. Lassen Sie die Seele baumeln und verwöhnen – mit …
GENUSSWANDERN AM ALPE ADRIA TRAIL 3, 4 oder 7 Nächte inkl. Kärnten Card ab EUR 396,- pro Person
THERME SCHNUPPERN 2 Nächte inkl. Candlelight-Dinner ab EUR 284,- pro Person
• 2.100 m² Heiltherme und Badelandschaft, Fitnessraum, Ruheräume • 10 verschiedenen Saunen • Vital Oase mit Kosmetik und Massagen • Gesundheitszentrum mit persönlichem Trainer • ¾ Verwöhn Pension mit Langschläfer Frühstück, Nachmittags Imbiss und Abend-Wahlmenü • Sieger Bester Genusswirt 2016 mit landwirtschaftlichen Produkten aus eigenem Bauernhof mit Damwildgehege und eigenem Fischwasser A-9546 Bad Kleinkirchheim
P: unsezarhlrTeicIP hen Pauschalen
wählen Sie aus n Favoriten auf Ihren persönliche er rufen Sie uns od t 4 www.pulverer.a +43 (0)4240 74 einfach an unter
E-Mail: hotel@pulverer.at
Lieblingswanderung 7
Erhebender Schoberriegel Am Weg auf den Schoberriegel lässt Karin Leeb (am Foto mit Ehemann Martin Klein) den Alltag hinter sich. Von der Turracher Höhe geht es in nur einer Stunde 500 Höhenmeter hoch zum Gipfelerlebnis, vorbei an Lärchen und Zirbenwäldern und oben mit herrlichem Rundumblick auf Hochalmspitze, Karawanken, Julische Alpen. Der Abstieg führt die Hochschober-Hotelierin vorbei an der Samhütte zur Karlhütte, wo seit diesem Jahr zwei Bäuerinnen für herzhaft gute Bewirtung sorgen. Nach der Stärkung führt von der Karlhütte der 3-Seen-Weg retour zur Turracher Höhe. “Die Nockberge”, sagt Leeb, “tun der Seele gut, sie sind sanft, lieblich, haben eine gute Schwingung.”
Alpiner Luftkurort Bad Kleinkirchheim
Radenthein Die Granat-Stadtgemeinde zwischen dem Millstättersee und den Nockbergen mit den Erlebniswelten Granatium und Sagamundo (siehe unten). Tourismusbüro Döbriach, (+43 4246) 7878 11, www.doebriach.net
Turracher Höhe Das idyllische Hochplateau auf 1.763 m Seehöhe mit 3 wunderschönen Bergseen. Kindererleb-
Kärntner Naturjuwel: Der Millstätter See
niswelt, Sommerrodelbahn “Nocky Flitzer”, ausgezeichnete Hotels und Pensionen. Im Winter beliebt als Familienskigebiet. (+43 4275) 8392, www.turracherhoehe.at
Millstatt Malerischer Ort am Millstättersee mit romantischen Villen aus der Gründerzeit. Musikwochen von Mai bis Oktober im Stift Millstatt. Erstes Kärntner Badehaus. Wandertipp: Millstätter See Höhensteig, in acht Etappen zwischen
600 bis 2.600 Höhenmetern rund um den See. Millstätter See Tourismus, (+43 4766) 37000, www. millstaettersee.at
Seeboden Der kleine Ort Seeboden liegt in der Westbucht des Millstättersees, am Fuße des Tschiernocks. Strudelfest im September. Burg Sommeregg: Ritterspiele jährlich drei Wochen im August, Burgschenke, Foltermuseum. Tourismusbüro Seeboden (+43 4762) 8121015 www.seeboden.net
Sportlicher Herbst & Seewellness Ein Paradies für Sportler und Familien. Vom Land Kärnten als bestes Sporthotel ausgezeichnet.
schiedenen Altersgruppen. Seewellness mit 6 beheizten Pools und Naturbadesee, 8-facher Saunaspaß am See, Massage und Beauty-Center.
9 Tennis-Sandplätze, Tennis-, Segel-, Surf- und Bikeschule direkt beim Hotel. 1.000 km Bikewege.
All-In Sport- und Genusswoche mit vielen Leistungen
Sportwochenkurse ab 10.9. zum 1/2 Preis. Golfgründerbetrieb, ausgezeichnete Fischereimöglichkeiten, Wanderparadies in den Nockbergen, 60 Stunden Kinderbetreuung wöchentlich in ver-
und Extras ab € 553,– Großzügige Kinderermäßigung
Familien-Sporthotel „Brennseehof“, A-9544 Feld am See (Kärnten), Tel. 04246 2495 hotel@brennseehof.com www.brennseehof.com Kommen Sie zu uns, wir verwöhnen Sie gerne!
Lieblingswanderung 8
Freeride-Paradies Nockberge: 1100 km Radwege
Perfekt für Wassersportler: Feld am See.
Falkert
Ebene Reichenau
Familienerholungsgebiet mit Heidi Alm Erlebniswelt, Hütten, Pensionen und Hotels rund um den Falkertsee auf 1.872 m Seehöhe. Kinder- und Anfänger-Klettersteig mit 100 m langer Seilrutsche. Anspruchsvoller alpiner Klettersteig auf den Falkert. Im Winter kleines Familienskigebiet. Tourismusverein Falkertsee, (+43 4275) 7222, www.heidialm.at
Kleiner Ort am Fuße der Turracher Höhe. Tipp: Almfest im August mit dem Ringen um den Turracher Bergkristall. Zuerst Pilgerwanderung von Ebene Reichenau nach St. Lorenzen. TVB Reichenau, (+43 4275) 218, www. nockymountains.at
Feld am See Beschauliches Dorf im Gegendtal, zwischen Mirnock und Wöllaner
Nock, an den kleinen Badeseen Afritzersee und Brennsee. Tipp: “Zaunringbraten”: jährlicher Almwandertag mit Almfest und altem Handwerk auf der Feldpannalm im Mai/Juni. Tourismusbüro Feld am See, (+43 4246) 2273, www.feldamsee.at
Anschauen Ausstellung „Wilde Nockberge“ im Alpengasthof Pfandlhütte direkt an der Nockalmstraße. Täg lich 10 bis 17 Uhr. (+43 676) 33 84 156, www.pfandlhuette.at
Rundweg zu den Alpentapas Simone Ronacher empfiehlt ihre Lieblings-Genusswanderung: Den Rundweg Brunnach - Rote Burg – Pfannsee – Oswalder Bockhütte und retour. Start ist an der Bergstation der Brunnachbahn, von dort geht’s Richtung Mallnock und vor dem steilen Anstieg nach links zu den Felsen der “Roten Burg”. Weiter zum Pfannsee – inklusive erfrischendem Fußbad – und zur Oswalder Bockhütte mit der sensationellen Jause der Familie Schneeweis. Die Ronacher-Hotelierin kehrt auch im Bergrestaurant Nock/Inn ein und lässt sich dort mit Alpentapas verwöhnen. Gehzeit insgesamt: Ca. 2,5 Stunden.
Mit dem Wanderbus in die Berge
Lieblingswanderung 9
38
Kommod zur Schwarzseehütte Wanderbuchautor Helmut Lang schätzt an den Nockbergen die weitgehend ungefährliche Wanderbarkeit mit tollen Aussichten. Sein Tipp für eine schöne, leichte Familienwanderung ist Verditz – Schwarzseehütte: Von Afritz im Gegendtal auf der Verditzer Straße bis zum Ende des Asphalts fahren, dann gut beschildert auf den Wegen 27 und 181 kommod zur Schwarzseehütte gehen. Sehr gutes Essen, für Kinder gibt’s Spielplatz und Streichelzoo. Und einen kurzen Abstecher zum Schwarzsee machen. Gehzeit insgesamt: ca. 2,5 Stunden. Zusatztipp: Die Rundwanderung Karlbad – Königstuhl – Karlnock – Stangalm – Karlbad, ca. 3 Std. Im Frühjahr 2017 erscheint bei Rother die Neuauflage des von Helmut Lang überarbeiteten Nockbergeführers.
alpe adria magazin
nockberge
Romantisches Hide-Away: Das Almdorf Seinerzeit
Aromatische Bergkäse auf der Millstätter Alpe
Almfrühstück: Frigga in der Halterhütte, Wildromantisch: Jausnen in einer der bewirtschafteten Hütten und Sennereien. Manche bieten auch Übernachtungmöglichkeiten: Von der Ferienwohnung bis zur Nacht im Heustadel Biosphärenparkzentrum Nockalmhof: 3D-Dokumentarfilm “Grüne Inseln im Strom der Zeit”, Ausstellung “Versteinerte Welten” und Fledermausausstellung für Kinder. Shop mit regionalen Produkten. Kärntner Kulinarik. Nockalmstraße, (+43 662) 87 36 730, www.nockalmhof.at Granatium: Erlebniswelt rund um den alpinen Edelstein. Klammweg 10, Radenthein. (+43 4246) 29135, www.granatium.at. Haus des Erzählens Sagamundo: über 30 Kärntner Sagen und regionsbezogene Geschichten (Filme, Hörstationen). Hauptplatz 8, Döbriach, (+43 4246) 76666, www. sagamundo.at. Mythos Edelstein Kranzelbinder: Edel- und Schmucksteine aus aller Welt und heimische Raritäten auf 500 m2. Familie Kranzelbinder, Turracher Höhe, (+43 4275) 8233, www.kranzelbinder.at Nockberge Reptilienzoo: Große Gifttierausstellung, im Sommer Dienstag und Donnerstag Fütterung ab 18 Uhr. Vorwald 83, 9564 Patergassen. (+43 676) 37 47 807, www.reptilienzoonockalm.at
Hütten Die Nockberge sind reich an bewirtschafteten Hütten – eine Auswahl: Heiligenbach-Hütte (1.850 m): Ferienwohnungen mit 10 Betten. Die 75 -jährige Sennerin Heidi Dullnig serviert Almkäse, Brettljause und süßen Reindling, Kin-
dern zeigt sie das Melken. DZ ab € 23,- inkl. Frühstück. (+43 664) 34 30 939 oder (+43 4735) 281, 10. Juni bis Oktober. Erreichbar: 150 m ab Nockalmstraße. Karlbad (1.693 m): Bauernheilbad mit 7 Gästezimmern. Wirtin Gerti Aschbacher serviert Kärntner Nudelspezialitäten. Siehe Geschichte auf Seite 42 Priesshütte (1.720 m): Übernachtung in Bettenlager bis zu 13 Personen. € 25,- mit Frühstück. Tipp: Knuspriger Schweinsbraten! (+ 43 664) 210 67 73, www. priesshuette.at. Offen: Mai bis Oktober. Lage: Direkt an Nockalmstraße Penkerhütte (1.790 m): Hausgemachter Almkäse und -butter, Brettljause. Übernachtung in renovierter „Pograten“ (alte Mahdhütte) oder in DZ mit Frühstück € 20,-. (+43 4735) 284 oder (+43 664) 49 57 209, www.penkerhuette.at, Offen: Anfang Juni bis Ende September. Erreichbar von Nockalmstraße oder Innerkrems. Stangalm (1.700 m): Der passionierte Senner Ewald Brence produziert Almkäse, Camembert und pikant gefüllte Butter(!). (+43 680) 120 81 83 oder (+43 664) 10 40 385, Mitte Juni bis Mitte Oktober. Lage: 30 Wanderminuten von der Nockalmstraße. Tangerner Hütte. Käse, Speck und Würste, Saft und Schnäpse aus eigener Produktion, super Kaiserschmarren. Kinderspielplatz, 6 Gästebetten. Familie
Göschl, T (+43 664) 5309512, Juni bis Oktober. Lage: Ca. 15 Gehminuten von Nockalmstraße. Erlacher Bockhütte (1.938 m): Familie Erlacher ist bekannt für herzhafte Brettljause und fangfrische Forellen (Vorbestellung). (+43 699) 11975944, Mai bis Oktober. Erreichbar: über mautfreie Straße Langalmtal bzw Brunnachbahn und Fußmarsch (ca. 70 Gehminuten). Falkertschutzhaus (1.555 m): Die urige Hütte liegt am AlpeAdria-Trail. Almkulinarik, feine Süßspeisen. Streichelzoo, Speickfußbad, Übernachtung möglich. Maria Gritzner, (+43 676) 5724090, www.falkerthaus.at. Mai bis Oktober und Dezember bis Ostern Erreichbar: über Rosennockstraße nach Falkertweg. St. Oswalder Bockhütte (1.900m) Naturterrasse, atemberaubende Aussicht. Berühmt für Kaiserschmarren mit Preiselbeeren. Alois Schneeweiß, (+43 664) 4103186, Mai bis Ende Oktober. Erreichbar: Bergstation Brunnachbahn, leichte Wanderung in 2 – 3 Stunden. Lärchenhütte (1.670 m): Urige Hütte in St. Oswald am AlpeAdria-Trail. Köstliche Fleisch- und Kasnudel und flaumiger Kaiserschmarren. 3 Zimmer: DZ ab € 39,inkl. Frühstück. Fam. Steinkellner, (+43 676) 57 62 291, www.laerchenhuette.com, Mai bis Ende Oktober, Mitte Dez. bis Anfang März.
Einkehr in der Tangernerhütte
Heilendes Wasser: Viele Hotels haben ihre eigene Thermalquelle
Aichholzer-Hütte (1.320 m): Bekannt für Kärntner Reindling und Bauernkrapfen. Familie Auer, (+43 676) 3971260. Offen: Juni bis Ende September. Erreichbar: über Langalmtal oder zu Fuß über Kaninger Mühlenwanderweg. Lamprecht-Almhütte (1.600 m): Beliebt: Forelle mit Kräuterbutter, Erdäpfeln und Bauernbrot. DZ € 45,inkl. Frühstück. Fam. Mayer, (+43 4732) 2746, www.wellness-bauernhof.at , Mai bis Oktober Erreichbar: über Eisentratten oder Radenthein, Zufahrt über Schotterstraße. Petodnig-Hütte (1.458 m): Die charismatische Sennerin Karin serviert Kirchtagssuppe, Kaiserschmarren im Rexglas und Pilzgerichte. DZ € 35,- mit Frühstück, Matratzenlager € 25,-. Karin Jenkins, (+43 699) 10322801, Mai bis Oktober. Erreichbar: über Lang-almtal oder zu Fuß über den Kaninger Mühlenwanderweg Alexanderhütte: Die vielleicht schönste Hütte der Nockberge! Brettljause mit 6 Käsesorten (eigene Sennerei). Tipp: Nocknudeln, Speckknödelsuppe und Alexandermilch (Mischung aus Sauer- und Buttermilch mit Schwarzbeeren). DZ ab € 37,- inkl. Almfrühstück, (+43 664) 64 54 920, www.alexanderhuette.at, Mai bis Oktober Erreichbar: über die Millstätter – Almstraße zur Schwaigerhütte. Danach Fußmarsch ca. 30 Minuten oder Abholung. Karl-Hütte. Neu! Die Karlhütte
Der Karlhütte neue Wirtinnen
Luxuriöse Hotels und GourmetRestaurants in Kleinkirchheim
beim Grünsee auf der Turrach wird von den zwei Bartl-Bäuerinnen Melanie und Andrea Schmölzer bewirtschaftet, Käse, Speck und Würstel aus eigener Landwirtschaft, selbst gebackenes Brot und Strudel. Offen Juni bis Oktober, Ruhetage variable. T (0 66 4) 97 96 839 Lage: Am 3-Seen-Wanderweg, ca. 20 GehMinuten von der Turracher Höhe Fisch-Sigi: Fisch essen beim Züchter, preisgekrönte Natursaiblinge. Winkl 64, Nockalmstraße, 9565 Ebene Reichenau, (+43 4275) 23 138 oder (+43 664) 396 55 48, www.natursaibling.at Erreichbar: mautfrei beim Beginn der Nockalmstraße, bei Ebene Reichenau.
WOHNEN Eine kleine Auswahl ausgezeichneter Betriebe. Thermenhotel Ronacher, Exzellentes 5 Sterne-Superior Hotel im idyllischen Bergdorf Bad Kleinkirchheim. Leichte Haubenküche, luxuriöser Wellnessbereich mit eigener Thermalquelle. DZ mit HP ab € 156,-. (+43 4240) 282. www.ronacher.com Thermenwelt Pulverer: Beliebtes 5-Sterne-Hotel mit eigener Thermalheilquelle, Bauernhof und Medical-Wellness-Center. Prämierte Haubenküche in der Loystub’n. Zirbenzimmer. DZ mit VP ab € 118,-. (+43 4240) 744, www.pulverer.at Trattlerhof: Romantisches 4-Sterne-Haus mit alpinem
THERMENHOTEL RONACHER*****S BAD KLEINKIRCHHEIM 2 N für 2 P im schönen DZ inkl. Hauben-Gourmet-Halbpension
nur € 488,–* (statt ca. € 700,–) Zauberhafter Genuss im Thermenhotel der Kärntner Verbringen Sie 3 Tage und 2 Nächte im einzigartigen 5*****s Thermenhotel Ronacher. Genießen Sie das kaiserliche Frühstück bis 12 Uhr mittags, entspannen Sie in der privaten 4.500 m² großen Heiltherme, und verwöhnen Sie Ihren Gaumen beim 6-gängigen Hauben-Gourmet-Dinner! Das alles zum einmaligen Preis von nur € 488,-* statt € 700,-. www.ronacher.com Gutschein gültig bis Dezember 2017, ausgenommen 9.7. – 19.8.; nach Verfügbarkeit.
LESERANGEBOT Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at. * Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0
K
Hochschober, Turracher Höhe: Liebe zum Detail auf hohem Niveau
Ideal für Familien und Sportler: Brennseehof in Feld am See
Buchtipps Nockberge-Führer. 50 Wanderungen und Spaziergänge in den Nockbergen, mit Wanderkarten, Höhenprofilen, GPSTracks. Derzeit 4. Auflage 2012 von Autor Günther Lehofer erhältlich (Rother Bergverlag, € 14,90), 2017 erscheint Neuauflage durch Helmut Lang. “51 Alm- und Hüttenwanderungen” (Rother Wanderbuch mit GPSTracks). Helmut Lang, Alexandra Kimmer und Gerhard Baumhackl haben die Bergwelt Kärntens nach kulinarischen Angeboten auf Berg- und Almhütten durchforstet und 51 Touren zusammengestellt. ISBN-10: 3763331387, www.rother.de “Wandern furs Gmiat” Teil 1. (Heyn Verlag). Robert Graimann und Michael Bünker. Wanderlesebuch für Körper und Seele. Geschichten aus den Nockbergen, vom Weissensee und Dobratsch mit Tourenbeschreibungen. ISBN-10: 3708404068, www.heyn.at
Charme in Bad Kleinkirchheim. Eigener Reitstall, Ponyfarm, Fischteich, Familienprogramm, großes Privatstrandbad. DZ mit HP ab € 74,-., Gegendtalerweg 1, 9546 Bad Kleinkirchheim, +(43 4240) 8172, www.trattlerhof.at Hotel Hochschober: 4-SterneSuperior Hotel direkt am Turrachersee (inkl. beheiztem Bergseebad). Großzügiger Wellnessbereich, ausgezeichnete Gourmet-Küche, Spiel- und Erlebniswelt „Nocky’s AlmZeit“. Zirbenzimmer. DZ mit VP ab € 168,- pro Person. (+43 4275) 8213, www.hochschober.com Brennseehof. Erstklassiges ****S Sport- und Familienhotel, Tennisplätze, Spa mit Natursauna am See, beheizte Pools, Bikeverleih, Kinderprogramm. Besondere Herbstangebote – z. B. vier Nächte pro Person ab € 328,-, Seestraße 19, 9544 Feld am See. (+43 42 46) 24 95, www.brennseehof.com KOLLERs. Vier-Sterne-Superior in bester Lage am Millstätter See, Top-Wellness mit beheiztem Seebad, Ayurveda, DZ im Herbst ab € 117,-, 9871 Seeboden am Millstätter See. (+43 47 62) 82 000, www.kollers.at Heidi Hotel: 4 Sterne Kinderhotel am Falkertsee auf 1.886 m Seehöhe, Alm Wellness, Kindererlebnispark Heidi-Alm. DZ mit HP: Mitte Juli - Ende August € 98,-, sonst € 83,-. (+43 4275) 7222, www.heidi-hotel.at Almdorf Seinerzeit: Traditionelle Almhütten und Chalets auf hohem Niveau, Wirtshaus mit Haube, Alm Spa, Badehaus, Hüttenwirtservice. Preis DZ ab € 145,- inkl. Frühstück. Fellacheralm, 9564 Patergassen, (+43 4275) 7201, www.almdorf.com
Seenwellness vom Feinsten: Das Koller's am Millstättersee
Almhütten mieten
Produzenten
Gute Übersicht und OnlineBuchung auf www.nockymountains.at, ein Beispiel: Grubenbauerhütte (Almhütte für 1 - 5 Personen) Preis: € 70,- pro Tag, Franz Gruber, Winkl 6, 9565 Ebene Reichenau, (+43 664) 536 536 7 Lederwischhütte (1.700 m): großzügige Almhütte für 5-9 Personen, Zirbenzimmer, Preis: ab € 62,-. Mit 2 Ponys! Mitterdorf 7, 9564 Patergassen. (+43 4275) 244, www.urlaubaufderalm.com/ lederwischhuette
WOB Spirits: Bad Kleinkirchheimer Destillerie von Ex-Skirennläufer und Meisterbrenner Wolfram Ortner, der mit “Nock-Land Whisky” ein weiteres Edeldestillat aus den Nockbergen entwickelt hat. Untertscherner Weg 3, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 4240) 760, www.wob.at Nockberge Bauernhofeis: Familie Gruber produziert über 160 Sorten Speiseeis aus Bergmilch und Sorbets auf 1.600 m Seehöhe. Saureggen 4, www.nockberge-eis.at Nockfleisch: Die Bewegung an der Bergluft und das gesunde Futter auf den Almwiesen machen Fleisch besonders zart. Regionale Produkte: Kräuterlaibchen, Almheuschinken, Kaiserschinken, Wildspezialitäten und Gurktaler luftgeselchter Speck. Bauernladen, Frischfleischverkauf und Imbiss: 9564 Patergassen, Vorwald 84, (+43 4275) 301, www.nockfleisch.at Grubenbauers Almheu & gesunde Zirbe: Franz Gruber hat sich dem gesunden Almkräuter-Heu und der Zirbe verschrieben: Vom Heublumenbad bis zum Zirbenschnaps, über Therapiepölster zur Postkarte aus Zirbenholz. Franz Gruber, Winkl 6, 9565 Ebene Reichenau, (+43 664) 5365367, www.grubenbauers-almheu.at Zirbox: Infrarotkabine aus Zirbenholz, die gesündere und sanftere Saunaalternative. Tischlerei Paul Warum, Dabor 34, 9545 Radenthein, (+43 4246) 4146, www. tischlerei-warum.at Hans & Franz: Individueller Ski- und Snowboardbau vom Allround Carving Ski bis zum Powder-Surfboard aus regionalem Zirbenholz. Kultgefahr! Thomas Rogl und Martin Hofer, Wiedweg 14, 9564 Pattergassen, www.hansundfranz.at
Urlaub am Bauernhof Biohof Seidl: Ökologisch gebaute Ferienwohnungen am Biobauernhof in Bad Kleinkirchheim. Preis für 4P ab € 75,- + Kurtaxe,+ Endreinigung. Zirbenzimmer. Familie Schabus, Dorfstraße 107, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 4240) 274, www.biohof-seidl.at Bacherhof: Schöner Hof über dem Millstättersee, Bergspa, DZ ab € 32,- inklusive Bio-Frühstück, Ferienwohnung ab € 80,-, +Kurtaxe, + Endreinigung. Anita Unterwalcher, Obermillstatt 30, 9872 Millstatt, (+43 4766) 2415 oder (+43 650) 3236849 Weitere Angebote: www. urlaubambauernhof.com
Zirbenzimmer Wohlfühl-Zimmer aus heimischem Zirbenholz mit natürlichem Gesundheitsfaktor: Der menschliche Körper erholt sich beim Schlafen in Räumen aus Zirbenholz nachweislich besser. Übersicht der Angebote in den Nockbergen auf: www.badkleinkirchheim.at/nockberge-zirbenzimmer, (+43 4240) 82 12
KULTUR GAST SPIELE
Oktober 2016
DIE 6. RONACHER KULTURGASTSPIELE OKTOBER 2016
Freitag, 7. Oktober 2016
Freitag, 21. Oktober 2016
ANDREAS MARTIN HOFMEIR „Kein Aufwand!“
BRIGITTE KARNER & PETER SIMONISCHEK „Gut gegen Nordwind“
Eine musikalisch-kabarettistische Lesung über seine Erfahrungen als Tubist und Weltreisender. An der Gitarre: André Schwager
Das Künstlerehepaar liest den bezaubernden Briefroman von Daniel Glattauer
Sonntag, 23. Oktober 2016
Sonntag, 9. Oktober 2016 SUZANNE VON BORSODY „Ein Loblied auf die Freundschaft“
HEIKKO DEUTSCHMANN „Trübsal der Straßenbahn“
Die Schauspielerin liest Gedichte, Zitate und Texte von Goethe bis Rilke. Am Cello: Kathrin Bahnhirl
Stadtfeuilletons von Joseph Roth zwischen Katastrophen und Kuriosem, zwischen dem Alten und dem Neuen. Von Wien bis zum Ruhrgebiet
Montag, 10. Oktober 2016
Mittwoch, 26. Oktober 2016 MICHAEL QUAST „Sex & Crime“
TOBIAS MORETTI „Goethe schtirbt“ Zwei österreichische Urgewalten treffen aufeinander: Moretti liest Thomas Bernhard
Balladen – völlig neu gelesen, erlebt und erlitten. Der Ronacher-Stammgast eröffnet einen traumhaft-komödiantischen Raum
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Montag, 31. Oktober 2016
HANNELORE HOGER „Merkwürdige Liebesgeschichten“
ABBA JETZT ! Die unverschämte Hommage an die schwedischen Popgötter geht weiter
Die Grande Dame des deutschen Schauspiels lädt zu einer literarischen Reise von de Balzac bis Tucholsky. Am Klavier: Klaus-Lothar Peters
Ein musikalisches Feuerwerk mit Tilo Nest, Hanno Friedrich und Alexander Paeffgen
Sonntag, 16. Oktober 2016 PETER LOHMEYER „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“ Der leidenschaftliche Fußballfan nimmt das Publikum mit der Erzählung von F. C. Delius mit zum „Wunder von Bern“
Thermenhotel Ronacher Thermenstraße 3 9546 Bad Kleinkirchheim Beginn 20.30 Uhr
Ihre Reservierung unter: +43 (0) 4240 282 oder thermenhotel@ronacher.com
www.ronacher.com
KARTEN: Vorverkauf € 30,–, Abendkassa € 40,– TAGESGÄSTE: Hauben-Verwöhn-Menü 18 Uhr, inkl. Karte € 90,–
Heilbaden wie zu Großmutters Zeiten: Im Karlbad steht die Zeit still
„Booood'n"!
Eine Wanderung zu den Ursprüngen der Almwellness: Das Karlbad auf 1.693 Meter Seehöhe ist ein kulturhistorisches Kleinod in den Nockbergen und das älteste Bauernheilbad der Ostalpen. LEA FRIESSNER, STEFAN SCHUMI TEXT LEA FRIESSNER, STEFAN SCHUMI, GRÖMEDIA FOTOS
W
ir stehen auf der Eisentalhöhe auf 2.180 m Seehöhe und haben nach einer halbstündigen Wanderung schon den ersten Gipfelsieg in der Tasche. Ranger Stefan, der uns mit dieser Wanderung einen weiteren „magischen Moment“ in den Nockbergen verspricht, erklärt das spektakuläre Bergpanorama rund um die sanften Gipfel der „Nock´n“. Talabwärts geht es dem nächsten Ziel entgegen, die Kühe am Wegesrand kauen friedlich, der Weg führt den glitzernden Karlbach entlang, nebenan das Kar des Großen Königsstuhls. Nach einem klein wald steht es vor uns: Vier Pferde grasen friedlich vor dem alten Hof, über eine Holzbrücke gelangen wir zum mehr als 300 Jahre alten Bauernheilbad. Die schwarzen Mauern zeugen von den vielen Jahren, in denen das Feuer hier schon gebrannt hat. Der „Boood'n“ - Ruf von Hans-Jörg Aschbacher, des-
42
alpe adria magazin
karlbad
sen Familie das Karlbad bereits in achter Generation betreibt, ist weit über Kärntner Grenzen hinaus bekannt: Über ein Jahr sind die Zimmer des Almkurbetriebs oft ausgebucht, auch wer als Tagesgast Heilbaden (heilboooden) will, sollte sich mindestens drei Wochen vorher anmelden. Zurzeit steht die Familie aber vor einem Problem: Registrierkassen wollen ohne Strom nicht funktionieren. Die Hausgäste wollen aber keinen Strom, die Aschbachers auch nicht. Juniorchef Hans-Jörg hofft auf ein Einsehen der Behörden: „Sonst wissen wir nicht, ob es 2018 noch einen Betrieb geben wird“, sagt er. Und das wäre nicht nur für die vielen Stammgäste ein Verlust. Wer einmal in den dampfenden Lärchentrögen "gebooodet” hat, kann sich dem Charme des Bauernbades schwer entziehen. Das aufwändige Prozedere, die anregende und entspannende Wirkung, der Ausflug in ver-
Gelebte Almtradition: Nach dem Bauernbaden in mit Steinen erhitztem Wasser serviert Wirtin Gerti Aschbacher Kärntner Klassiker
gangene Zeiten, haben Tiefenwirkung. Das alte Bauernheilbad erzählt auch die Geschichte von harter Arbeit in den Bergen. Noch heute werden die Steine per Muskelkraft aus dem Karlbach geholt, das Feuer per Hand aufgeschichtet. In diesem Feuer (Gromatn) werden die Bachsteine, die wertvolle Mineralstoffe enthalten, auf rund 1.000 Grad erhitzt und per Hand und „Zirbenschwinge“ zu den aus ganzen Lärchenstämmen geschnitzten Badetrögen getragen. Die „Karlquelle“ entspringt direkt unter der Hütte, das klare Gebirgswasser ist leicht radonhältig und wird über Holzrinnen in die Badetröge geleitet. Treffen die heißen Steine aufs kalte Wasser, zerplatzen sie und setzen Mineralstoffe frei, wegen denen Kurgäste anreisen. In den fast antik wirkenden Badekammern mit winzigen Fenstern, eine für Frauen, eine für Männer, stehen je sieben dampfende Baumstämme, in denen wir die alpine Badetradition hautnah erleben.
Tiefenentspannung im Lärchentrog Es ist dunkel, nur Dampf ist zu sehen, im heißen Wasser fühlt man sich wie in der (finnischen!)
Sauna, die Karl-quelle plätschert einschläfernd. Schweiß tropft, ein Krügerl Quellwasser löscht den Durst, die Aufmerksamkeit wandert nach innen. Schon im 17. Jahrhundert haben Rheuma- und Gichtgeplagte hier Linderung erfahren, damals gab es aber nur einen Weg, in den Genuss des heilsamen Badens zu kommen: Und zwar zu Fuß, die Nockalmstraße wurde erst 1981 erbaut. Nach 40 Minuten ist der Badegang zu Ende, Mutige schütten sich einen Eimer eiskaltes Bachwasser über den dampfenden Körper. Kurgäste ruhen danach in ihren Zimmern, für uns stehen auf der Sonnenterrasse Liegen bereit. Hätten wir nicht von der guten Küche gehört, die uns hier im Karlbad erwartet, würden wir vielleicht einschlafen. Wirtin Gerti Aschbacher ist bekannt für traditionelle Almkulinarik, in der kleinen Küche stehen dampfende Töpfe auf dem Holzofen. Strom gibt´s hier, wie gesagt, keinen. Dafür köstliche Kas- und Fleischnudel, Knödel, Suppen und eine exzellente Jause aus eigener Erzeugung. Der gemischte Nudelteller schmeckt großartig, der Seniorchef serviert uns hausgebrannten Schnaps. Wir stoßen an – auf die Zukunft des Karlbads! Dieses authentisches Stück Almgeschichte mit gesundheitlichem Mehrwert muss doch erhalten werden.
INFO: Karlbad Allgemein Das Karlbad liegt im hintersten Teil des Leobengrabens, direkt an der Nockalmstraße. Seinen Namen hat es vermutlich vom kleinen Kar nördlich des Badehauses, zwischen Eisentalhöhe und Großem Königsstuhl. Gebadet wurde laut Überlieferungen schon im17. Jh, die ersten schriftlichen Belege stammen vom Arzt Anton von Willburg (1728–1789), der gicht- und rheumageplagte Bauern, Holzfäller und Jäger ins Karlbad zur Kur schickte. Die Heilwirkung des Wassers führte er auf Spuren von Radium, Schwefel und Eisen zurück. Rund drei Wochen soll die Kur dauern, zur Erholung tragen Hausmannskost und Wandern in Höhenluft bei. Das Karlbad hat 7 Gästezimmer und ist oft Jahre im voraus ausgebucht. DZ mit VP € 75,- bis 80,- . Preis für Bad ohne Übernachtung: € 25,- (3 Wochen vorher anmelden). Familie Aschbacher, (+43 664) 968 3926.
Bade-Wanderung „Vom Berg ins Badezimmer der Nockberge“ heißt die Wanderung mit Biosphärenpark-Rangern. Von Juli bis Mitte September jeden Freitag, Start 7 Uhr, Dauer: 6 Stunden. € 55,- für Erwachsene inkl. Transfer Nockalmstraße, Baden im Karlbad, Kärntner Nudelteller. Anmeldung bis Donnerstag, 15 Uhr, im Biosphärenparkbüro: (+43 4275) 665.
karlbad
alpe adria magazin
43
Großartige Aussichten: Die Nockalmstraße führt mitten durch die Nockberge
Ja, mir san mit'm Radl da!
Naturkundestopp am Windebensee
Mit der Reibm um die Reidn
Motorräder röhren (leider) etwas lauter als die Hirsche
44
alpe adria magazin
nockalmstraße
52 Reidn .. fur die Seele Die Nockalmstraße ist eine der schönsten Aussichtsstraßen Österreichs. Sie führt durch eine großartige Alm-Berg-Erlebniswelt und hat auch kulinarisch viel zu bieten.
W
MIRA & HEINZ GRÖTSCHNIG TEXT & FOTOS
as, bitte, ist eine Reidn? Tja, diese Frage hätte bei Günther Jauch oder Armin Assinger vielleicht sogar das Zeug zur Millionenfrage. Als Antwortoptionen könnten wir uns vorstellen: Eine Reidn ist . . . A Ein Reitareal, B Eine Kuchenbackform, C Eine scharfe Straßenkehre, D Ein Tiroler Musikinstrument. Wir nehmen C, und, Bingo, Konfettiregen, die Million ist gewonnen. Aber rasch zurück in die Realität. Es braucht doch gar kein Millionenquiz, um an der Nockalmstraße zum Schöne-Momente-Millionär zu werden. Die gibt’s schon um einen Einsatz von 17,40 Euro, der pro Auto an den Eingängen bei Ebene Reichenau oder Innerkrems zu entrichten ist. An der Kasse warten Motorradfahrer, deren Gasgriffhände in freudiger Reidn-Erwartung den Maschinen schon im Leerlauf die Sporen geben. Uns wünscht die freundliche Dame des Inkassos einen schönen Tag – und los geht’s, erst mal eher flach durch Lärchen- und Zirbenwäldchen. Das 70er-Schild am Start soll signalisieren: Das, liebe Leute, ist keine Rennstrecke, sondern ein Naturerlebnisweg, den du mit dem Fahrrad, Motorrad, Cabrio oder sonstigem Auto genießen sollst. Mit maximal 70 Sachen. Gut, aber da sind ja eben auch diese 52 Reidn und wer selbst einmal ein Motorrad pilotierte, weiß, wie jede bessere Kurve dich in die seelische Schräglage bringt, herzhaft am Gas zu drehen. Das ist eine kleine Diskrepanz der Nockalmstraße: Einerseits Natur pur, andererseits pure Herausforderung für jede (Renn)Fahrerseele. Darüber reden wir, einige Reidn almaufwärts, mit Stefanie. Sie bewirtet in der ersten Labestation, der bilderbuchschönen Priess-Hütte. Im Brunnen kühlen Biere, am Tisch steht
ein Reindling, mit dem man jeden Kuchen-Grand Prix gewinnen könnte. Stefanie schiebt Schweinsbraten in den Holzofen und sagt: „Du hörst von Weitem, wenn einer zu schnell daher kommt.“ Erst unlängst habe es „wumm, quietsch, tauch“ gemacht, da sei einer mit einem Sportwagen über den Weiderost gerattert und dann schnurstracks „in den Wald geklescht. Mitleid hast mit so an net“, sagt die Bauerntochter.
Topfenstrudel mit Rumaroma Aber es gäbe ja so viel Schöneres auf der Nockalm: „Es kommen so viel liebe Leut’ zu uns. Wenn z’wenig Platz zum Schlafen ist, rücken die Leut’ in der Hütt’n z’samm, zur Not schlafen sie sogar auf den Bänken.“ In vielen Nockalmstraßenhütten kann man nämlich übernachten, mitten in einem der schönsten Wandergebiete Österreichs. Noch einen Topfenstrudel mit dezentem Rumaroma – jessas, ist der gut – und weiter geht’s über die Baumgrenze. Rechts und links steht die Bergwelt Spalier, das lässt sich auch vom Auto und vom „normal“ bewegten Motorrad aus prächtig erleben. Man kommt eh nie weit, immer wieder juckt das Fotoauge. Und, schau, da rechts: Der Windebensee, ein kleines Naturparkidyll. Auf der Schiestlscharte, haarscharf über 2.000 Meter, wird man sich im Kiosk neben der Glockenbachhütte vielleicht mit Murmeltiersalbe eindecken, das Doserl um 19,90. Das helfe, wird ein Oberstabsapotheker von dereinst am Werbeplakat zitiert, gegen Rheuma und Gicht. Kleine Murmeltierchen aus Stoff helfen nicht gegen Rheuma, eher gegen lästige Kinder. Schiestlschartenabwärts herrliche Weitblicke, an der
nockalmstraße
alpe adria magazin
45
Alles selbstgemacht: Brettljause (für 1 Person) in der Stangalm
Kurze Wanderung zu Tangerner Hütte & Stangalm
Ewald Brence, Stangalmwirt, macht den besten Speck von überhaupt
Tangerner Hütte: Der Kaiserschmarren ist ein Gedicht
INFO: Nockalmstraße Allgemein Die 35 km lange, mautpflichtige Passstraße zwischen Ebene Reichenau (unter Turrach) und Innerkrems (nahe Katschbergtunnel, Tauernautobahn) in Kärnten. Eröffnet 1981, geöffnet meist von Mai bis Ende Oktober, je nach Wetterlage. Die 52 Reidn (Kehren) sind nach Pflanzen benannt, haben teils prominente Paten. Maut: € 17,50 Autos, € 10,50 Motorräder, Saisonkarte € 50,-, Fahrverbot für Pkw mit Wohnwagen. Anschauen: Naturlehrpfad, Weg der Elemente, Almwirtschaftsmuseum, Ausstellungen in Grundalm (Silva Magica), Glockenhütte, Zechneralm. Hütten: Mehrere Hütten (Adressen, Kontakte siehe Infoteil auf Seite xx) entlang der Straße. Die von uns erwähnten (Priesshütte, Tangernerhütte, Stangalm, Heiligenbachhütte, Penkerhütte, Karlbad) sind bekannt für gute, eigene Produkte. Event: Am 18. September 2016 großes Nockalmstraßenfest www.nockalmstrasse.at
46
alpe adria magazin
nockalmstraße
Reidn Bergwürzl (jede Kurve hat einen Pflanzennamen) bremst eine Kuhherde jedes Gefährt. Der Reifen mit Grip auf Kuhfladen ist nämlich noch nicht erfunden. Und an jeder zweiten, dritten Abzweigung gibt es Wegweiser zu bewirtschafteten Hütten. Das ist ja das Tolle hier: Die Hütten sind entweder direkt anzufahren oder nach kurzer Wanderung erreichbar. Wir bevorzugen Wanderung. Denn, merke: Das leicht Erreichbare ist eher massentouristisch, das Entferntere verspricht mehr Individualität. Also Fahrzeug bei Reidn 30 geparkt, rechts gemütlich den Berg hoch. Nach 20 Minuten Einkehr in der Tangernerhütte. „Der Reindling ist noch nicht fertig, magst an Krapfen?“, fragt Wirtin Traudi und serviert gartenfrische Gemüsesuppe und pfannenknusprigen Kaiserschmarren. Köstlich. Und ihr natürlich selbst angesetzter Enzianschnaps danach, da jubilieren die Magennerven.
Meister der Brettljause Zehn Gehminuten und eine Kuhherde weiter, in der Stangalm, sind die Meister der Brettljause am Werk. Ewald Brences Speck, Hauswürstl und Leberpastete sind schlicht und einfach Weltklasse, seine Freundin Renate zaubert von der gefüllten Butter über superwürzigen G’lundenen bis zum perfekten Topfenstrudel alles, was Wandererherz noch begehrt. Tipp: Die Brettljause für einen reicht locker für zwei. Gut gestärkt geht’s zurück an die Straße, Motorradler und glückliche Cabrioten ziehen vorbei. Kein Straßenstück gleicht dem anderen, jede Kehre hat
eigene Radien, jede Hütte ihre eigene Spezialität. Knapp hinter der Eisentalhöhe, mit 2.042 m der Nockalmstraßengipfel, wird in der Heiligenbachhütte Reindling mit (mit Marmelade) gefüllter Butter serviert. „Des is mei Highlight“, lacht die immerlustige Sennerin Heidi Dullnig. Auch sie serviert – so wie alle von uns genannten Hütten – nur eigene Produkte oder solche von befreundeten Bauern. Somit zur letzten Einkehr eines herrlichen Nockalmtages: Bei Reidn fünf führt eine Schotterstraße zur Penkerhütte. Seit 1570 ist Familie Penker, nun in 14. Generation, hier ansässig. Unterm Tisch gackern die Hühner (die sich vor Hund Amigo in Sicherheit bringen), am Tisch eine Käsejause aus der eigenen Sennerei, selbst gebackenes Brot, hernach saftiger Zwetschkenkuchen. Rundherum Ruhe, Bergblicke, man möchte hierbleiben – und ja, es gäbe in der Hütte eine Ferienwohnung. Nur: Die Arbeit ruft. Man könnte nun zwei Kilometer weiter bei Innerkrems die Nockalmstraße verlassen und auf der Autobahn heimwärts düsen. Aber: Lieber das Ganze wieder retour, noch ein paar Einzahlungen aufs Schöne-Momente-MillionärsKonto, 52 Reidn lang Berg-, Wald-, Wiesen- und Almblicke, vorbei an Hütten und Brettljausenerinnerungen, vorbei am urigen Karlbad und an Murmeltiersalbenplakaten. Raser haben wir übrigens (fast) keine erlebt, nur einige, die vielleicht mehr Augen für Drehzahlen als für Naturschönheiten haben. PS: Am Ausgang der Nockalmstraße gleich scharf rechts abbiegen – beim Fisch Sigi gibt es frischeste Saiblinge. Für alle, die sich nach Brettljause & Co. noch etwas freien Magenplatz erwandert haben.
SO SCHÖN!
Verwöhnen Sie sich. Im Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe. In der neuen PanoramaSauna schwitzen Sie mit Ausblick. Im eleganten Kristall-Spa genießen Sie gekonnte Massagen. Im See-Bad schwimmen Sie in reinem Seewasser an der frischen Luft. In ferne Länder entführen der Chinaturm und der Hamam. Wohnen mit Flair, köstlicher Kulinarik, vielseitigem Programm und mehr als 100 fabelhaften Inklusivleistungen kostet ab 144 Euro pro Person.
Kreativ schreiben beschwingt. Beim Workshop vom 11. bis 16. September.
Fit für die Ballsaison. Der Gesellschaftstanzkurs vom 18. bis 22. September.
Meisterliche Aufgüsse präsentieren die SaunaTage vom 25. bis 30. September.
Hotel Hochschober ****S Familie Leeb und Klein | 9565 Turracher Höhe 5 | Österreich | Telefon +43 4275 8213 | urlaub@hochschober.com | www.hochschober.com
S
Es herbst’lt…
Kärnten Küche Kulinarische Erleb
nisse 2016
Was für ein Nachmittag! Die Ernte war reichlich, Körbe voller Äpfel, Birnen und süßer Zwetschken. Jetzt ist Zeit zum Genießen. Wie köstlich der Braten duftet! Aber lasst noch Platz für Omas selbstgebackenen Kuchen. Unvergleichlich gut. Bin wieder da. In meiner Kindheit. In Kärnten.
Es herbst’lt und in der Kärntner Küche wird so richtig aufgekocht. Mehr darüber erfahren Sie unter www.genusslust.info oder im Kärnten Küche Guide. Kostenlos bestellen unter: +43 460 3000.
So schmeckt der Herbst in Kärnten 3. September bis 8. Oktober Tafeln am Millstätter See Auf den schönsten Plätzen rund um den Millstätter See werden festliche Tafeln reichlich gedeckt.
10. September Coppla Kaša Fest Ein grenzüberschreitendes Fest mit besten kulinarischen Spezialitäten aus dem Alpen Adria Raum. Am 10. September in Bad Eisenkappel. 17. – 18. September Hadnherbstfest
9. – 11. September Glocknerlammfest in Heiligenblut
Die Ernte des Kärntner Hadn wird in Neuhaus gefeiert. Herrliche Produkte zum Kosten und Kaufen.
Feine Spezialitäten vom köstlichen Glocknerlamm hervorragend zubereitet.
24. – 25. September: Käsefestival in Kötschach-Mauthen 18. September Ritschertfest
© Stadt St. Veit/Glan
In der Keltenwelt Frög bei Rosegg werden verschiedene Spezialitäten des Kärntner Leibgerichts gekocht.
9. Oktober Erntedankfest der Millstätter See-Fischer
Das Fest rund um den heimischen Käse mit Verkostung von regionalen und internationalen Käsespezialitäten.
Die besten Fische aus dem See werden im Stiftshof des Benediktinerstifts und in der Fischhalle in Millstatt verkostet. 24. September – 3. Oktober St. Veiter Wiesenmarkt Eines der ältesten Brauchtumsfeste mit kulinarischen Schmankerln, heimischen Bieren und ganz viel Spaß.
11. November Ganslfest Das Fest rund um die Spezialitäten von Kärntner Bioweidegänsen bei den Längseewirten.
6. bis 9. Oktober Küchenkult in Villach Beim Herbstfestival zelebrieren 12 Genuss-Spezialisten die Kärntner Küche mit Spezialitäten aus dem Alpen Adria Raum. 9. Oktober Polentafest Im herbstlich verzauberten Nötsch werden regionale Polentaspezialitäten verkostet. Weitere kulinarische Hochgenüsse aus Kärnten finden Sie unter www.genusslust.info.
Geballter Genuss
Bei Hans Steinwender lernt man Speck machen
Eine Reise im Rückwärtsgang, durch der Welt erste Slowfood Travel Region: Unterwegs im Oberen Gailtal und im Lesachtal, zu den Wurzeln des guten Geschmacks.
R
M. & H. GRÖTSCHNIG TEXT Wolfgang HUMMER (NLW Tourismus), GRÖMEDIA, KK FOTOS
eden wir erst einmal über Slowfood. Das ist die Kontrabewegung zu Fastfood, aktiv in 150 Ländern dieser Erde. Gegründet 1986 vom italienischen Genussphilosophen Carlo Petrini, seither unaufhaltsam in Sachen Nachhaltigkeit und Regionalität. Mit Genussuniversität in Bra im Piemont, einer Arche des guten Geschmacks und unzähligen Aktivitäten (z. B. Presidii) zur Erhaltung regionaler Produkte. Kurzum: Die Antipode zu McDonald's & Co. Und: Das ist kein Micky-Maus-Verein. Slowfoods „Osterie-Führer“ ist seit Jahren der mit Abstand erfolgreichste Lokalführer Italiens, die Slowfood-Landesorganisationen von Italien, Deutschland, Österreich und weiteren 147 Ländern werden von Jahr zu Jahr einflussreicher. Slowfood hat schon viele regionale Produkte, Spezialitäten vor dem Dahinscheiden gerettet – die Genussaktivisten rütteln auf, machen bewusst, wecken den Widerstand gegen die Verfastfoodisierung unserer Welt. Slowfood ist laut Wikipedia für den Zukunftsforscher Manfred Horx einer von 18 Trends, die das Leben von morgen auf dem Gebiet der Ernährung beeinflussen werden.
50
alpe adria magazin
slowfood travel
Somit hat Kärnten mit der ersten Slowfood Travel Region der Welt wohl einen veritablen Coup gelandet. Das Obere Gailtal und das Lesachtal, zwei Nachbartäler abseits des großen Trubels, haben das Los der Langsamkeit gezogen. Zurück zu den Wurzeln des guten Geschmacks, heißt ihre Devise.
Das köstlichste Eck Kärntens Aktivist der ersten Stunde ist Edelgreißler Herwig Ertl, dem die Kunst gelingt, in Kötschach „im köstlichsten“ (aber auch hintersten) Eck Kärntens einen Feinkostladen zu führen, der auch in Wien, München & Co. beste Figur machen würde. „Wenn ich nicht schon seit 20 Jahren so schreien würde, wüsste keiner, wie geballt bei uns Genuss stattfindet“, sagt Ertl. Stimmt. Er war und ist mit dem Slowfood Alpe Adria Convivium der Motor und die Kärnten-Werbung mit Christian Kresse hat erkannt, welches Individualtourismus-Potenzial in dieser Region schlummert. Nicht unbedingt das Potenzial von Sternen und Hauben, sondern das
Edelgreißler Herwig Ertl verführt zu spannenden Verkostungen
Selbstgepflückte Wiesenkräutersuppe bei Sandra Egartner
von unverfälschten Produkten und deren authentischer Erzeugung. Die vielleicht (oder wahrscheinlich) so unverfälscht sind, weil die große Tourismusentwicklung diese Region lange umfahren hat. Heute sagt man: Gottlob umfahren hat. Da ist der Gailtaler Speck. Der Landmais. Der Honig. Die Kunst des Brotbackens. Des Käsemachens und des Butterns. Das Geheimnis der Kräuter, die auf pestizidfreien Wiesen wachsen. All das kann man hier erleben. Wie gute Produkte entstehen. Was ihr Geheimnis ist. Wie sie erzeugt werden. Wie vieles durch Überlieferung funktioniert. Das sind keine wochenfüllenden Programme. Nein, das ist interessante, lehrreiche, sympathische Urlaubsergänzung. Man kommt in diese Slowfood Travel Region, zum Wandern, Entspannen, Loslassen. Und baut zwischendurch Genussaktivitäten ein. Landet etwa im Lerchenhof Schlössl in Hermagor bei Hans Steinwender. Der macht einen Speck, zum Niederknien. Was heißt einen? – Ein ganzes „Specktrum“. Gailtaler Speck, Wurzelspeck, Weinspeck und Heuspeck. Langsam gereift und von Schweinen, die ein Jahr lang im Stall heranwachsen dürfen. In der Fleischindustrie wären es nur wenige Monate.
Faszination Speck im Schlössl „Faszination Speck“ heißt das Slowfood-Travel-Programm im Schlössl. „Ich erkläre die richtige Tierhaltung, zeige den Teilnehmern, wie man Fleisch einsurt, räuchert,
Alles übers Käsen lernt der Slowfood-Urlauber am Käsehof Zankl
Am Mühlenweg wird die Kornverarbeitung charmant erklärt
wie Speck entsteht. Und wie man ihn richtig isst. Mit Bedacht“, erklärt Steinwender. Das Programm hallt lange nach: Denn etwa sechs Monate nach dem Speck-Tag bekommt der Urlauber Post – ein Kilo Speck, das er mitproduziert hat. Steinwender übt sich übrigens auch in Sachen Serrano-Methode, lässt Speck Jahre lang reifen. Etwas weiter, in St. Daniel im Gailtal, können Slowfoodisten bei Ingeborg und Gudrun Daberer im Gasthof Grünwald die Kunst des Kärntnernudelmachens und im Besonderen des Krendelns erlernen. So nennt man das Verschließen gefüllter Nudeln mit den Fingern und wird – sofern weiblich – heiratsfähig. „A Madl, das net krendeln kann, find’ kann Mann", sagt der Kärntner Volksmund. Beim Kochkurs wird die Nudel von der Pike auf mit den Teilnehmern hergestellt – Nudelteig, die Fülle mit Gailtaler Landmais, Garnierung. Nach etwa drei Stunden wird man dann gemeinsam die Riesen-Ravioli verkosten (und sie später wohl mit Genuss auch zu Hause herstellen). Irgendwann während des Slowfood-Urlaubs sollte der Gast bei Herwig Ertl in Kötschach landen und sich dem kommentierten Genuss ergeben. Ertl ist der bereits erwähnte Edelgreißler, sein großes Feinkostgeschäft ist voller Köstlichkeiten aus dem Alpe-Adria-Raum, die sich allesamt als Mitbringsel eignen. Und Ertl kombiniert bei seinen Verkostungen meisterhaft die Produkte – in Asche gereifter Schafskäse wird mit kandierter Zitrone und einem Hauch Essig genossen, der Camemberg-Käse vom
slowfood travel
alpe adria magazin
51
Kochkurse: Sissy & Stefanie Sonnleitner
Brot backen lernen mit Rosa Lanner
nahen Käsehof Zankl mit Charlottenmostarda, Schwiegermutterzungen harmonieren perfekt mit Butter-Trüffelkäse und Sardellen. Etwa 20 solcher Mini-Kostproben plus die passenden Weine eröffnen dem Besucher neue Geschmackswelten – und Ideen für zu Hause. Ertls Shop ist so was wie eine Außenstelle der slowfood’schen Genussuniversität.
Kochkurs bei der Doyenne Einen guten Kilometer weiter steht die Doyenne der Kärntner Küche hinterm Herd: Sissy Sonnleitner, die mit Tochter Stefanie Slowfood-Urlauber zum Kochseminar in ihre Genusswerkstatt lädt. Die viel dekorierte Spitzenköchin (Michelinstern, zwei Hauben) kocht mit den Teilnehmern ein fünfgängiges Menü aus regionalen Produkten, mit Gailtaler Landmais, Almkäse, Speck. Bei so einer erfahrenen Köchin kann man sich viel an (alter) Küchentechnik und Würztricks abschauen. Selbstredend wird das Menü dann gemeinsam verzehrt und bei Tisch dreht sich das Gespräch natürlich ums Essen, das man hier „wie bei Muttern“ erlebt. Ortswechsel. Im Lesachtal, dem so wunderbar naturbelassenen Tal in Richtung Osttirol, steht in Klebas das „Kleine Berghotel“, in dem sich vieles um Kräuter dreht. Hausherrin Sandra Egartner macht mit ihren SlowfoodGästen Streifzüge durch die Wiesen rund ums Haus. Und da staunt garantiert jede(r): Was da alles an Essbarem, Gesundem, Köstlichem wächst, was man sein ganzes Leben lang übersehen hat. Wilde Malve, Wiesenpippau, Löwenzahn, Schafgarbe, Bärenklau, Rotklee, Taubennessel, Augentrost, Gänseblümchen, Giersch, um nur einige Kräuter zu nennen. Man erfährt, dass Brennnesseln eine natürliche Viagra seien, dass bei Rückenschmerzen Farne helfen können, dass Löwenzahn beste Figur in Risottos und Pestos macht. Der Kräutervormittag endet in Suppekochen – aus den gemeinsam gesammelten Kräutern. Die Suppe schmeckt wunderbar und ist eine Anregung: Sich auch zu Hause „kräutermäßig“ schlau zu machen und die eigene Umgebung mithilfe von Büchern oder Experten zu erkunden. Gegenüber, auf der anderen Seite des Lesachtales, bäckt Altbäuerin Rosa Lanner im Alpenhotel Wanderniki feines Lesachtaler Bauernbrot. Und gibt dieses Wissen an Slowfood-Travel-Gäste weiter. Gemeinsam wird Sauerteig angesetzt, geknetet, dann darf er ruhen, bevor er in Form gebracht und in den Ofen gelegt wird. Wollten Sie nicht immer schon Brot backen lernen? Hier ist die Gelegenheit dazu, das im Urlaub so herrlich nebenbei umzusetzen.
52
alpe adria magazin
slowfood travel
Krendeln lernen bei Ingeborg Daberer
Butter aufs selbst gebackene Brot Die Butter aufs Brot erlernt man bei Kathrin Unterweger am Jörgishof hoch über Liesing: Und wieder ein so unspektakulär spektakulärer Workshop, bei dem man live erlebt, wie aus Milch von glücklichen Almkühen Butter, Topfen und Frischkäse nach Mozzarella-Art werden. Die Teilnehmer hören gebannt zu, verkosten frische Buttermilch (die mit gekaufter fast gar nichts zu tun hat) und sehen den anschließenden üppigen Käsegenuss mit anderen Augen. Und sie sehen die Massenprodukte aus dem Supermarkt mit anderen Augen, denn hier wird ihnen das Echte, das liebevoll und langsam Erzeugte näher gebracht. Und der Aufwand erklärt, den gute Produkte benötigen. Man versteht, dass ehrliche Bauern ihre Erzeugnisse nicht verschenken können, dass so etwas Besonderes nie mit Massenproduktion konkurrieren darf und einen viel höheren Wert hat. Slowfood-Travel-Urlaub ist also auch etwas fürs Bewusstsein. Und eine Chance für die Menschen vor Ort. „Solche Projekte sind für unsere Jugend eine Möglichkeit, im Tal zu bleiben",sagt „Wanderniki“ und Tourismuschef Nikolaus Lanner, „und noch können wir das Wissen weitergeben. Das Wissen vom echten, unverfälschten Geschmack, den schon so viele verlernt haben.“ Eines muss der Slowfood-Travel-Urlauber wissen: Die Aktivitäten (die erwähnten und weitere, siehe Infoteil) richten sich nach der Natur, finden nicht täglich statt. Denn Kräuter wachsen zu bestimmten Zeiten, Brot wird am Bauernhof nicht täglich gebacken, Käse nur in gewissen Abständen gemacht. Und die Leute hier sind ja keine professionellen Animateure, sondern müssen auch einen Alltag bewältigen. Aber genau das macht das ja so sympathisch: Hier wird nichts aufgesetzt, sondern man darf Zeuge einer langen, echten Tradition werden, quasi zurück zu den Wurzeln reisen. Und das in einer Umgebung, die schon allein eine Menge Urlaubsgründe liefert. PS: Im Lesachtal gab es anfangs Diskussionen, ob man statt Slowfood Travel nicht einen deutschen Namen hätte verwenden können. Ja, hätte man natürlich, aber dann würde man wieder alleine und abseits dastehen. Denn Slowfood ist eine kraftvolle, weltweite Bewegung, für die nun ein kleines Kärntner Tal zu einem Zentrum geworden ist. Slowfood versteht der Deutsche, der Italiener, der Slowene, der Kroate, der Amerikaner – und mit diesem Begriff öffnen sich Gail- und Lesachtal der weiten Welt von Menschen, die im Genuss das Ursprüngliche suchen.
INFO: Slowfood
Kulturerbe: Mühlen von Maria Luggau
Köstlichkeiten verkosten: Käse vom Jörgishof, Speck vom Lerchenhof
Des Lesachtals Leitbetrieb: Almwellness-Resort Tuffbad
Auch baden kann man hier: Pressegger See bei Hermagor
Allgemein
Aktivitäten
Weltweite Organisation für bewusstes regionales Essen und dementsprechende Produkte. 1986 in Italien von Carlo Petrini gegründet, heute in etwa 150 Ländern der Welt vertreten. Viele Veranstaltungen für bewussten Genuss (Salone del Gusto, Terra Madre), Genussuniversität im Piemont, Herausgeber von Lokalund Produktführern in vielen Ländern. „Osterie d’Italia“ ist Italiens erfolgreichster Lokalführer, auch in Österreich, Deutschland gibt es Slowfoodführer. Logo von Slowfood ist die Weinbergschnecke, das Symbol der Langsamkeit, die lokalen Organisationen heißen Convivium (Convivien)
Von Juni bis Oktober werden Slowfood-Travel-Aktivitäten angeboten, zu fixen Terminen, siehe Website www.slowfood.travel Vom Kornacker zum Lesachtaler Brotmehl: Beim Mühlenverein Maria Luggau erfährt man alles über Kornanbau, dreschen und mahlen (heuer noch am 16. und 23. September), 18,- €. Am Mühlenweg in Maria Luggau sind ständig Lesachtaler Mühlen zu bestaunen. Brotbackkurs: Rosa Lanner im Alpenhotel Wanderniki lädt zu Brotbackkursen (2016 noch 15. 9. & 13. 10.), 69,- €. Obergail 3 bei Liesing. Herstellung von RohmilchFrischkäse: Zwei Vormittage mit den Käsemachern Hubert und Barbara Zankl. Käsen, Käsejause, Käsevariation im Heubett mitnehmen (Juni – September). 120,- €, Dellach, Stollwitz 3 Von der Bioheumilch zum Käse: Am Jörgishof erklärt Kathrin Unterweger Buttern und Käseproduktion ( heuer noch am 14. 9. & 12. 10.), 45,- €. Tscheltsch 5 bei Liesing Käsen & Buttern auf der Alm: Mit Biobauer Josef Warmuth auf der romantischen Bischofalm Butter rühren, Käsen, zu den Kühen wandern (Juni, Juli, August), 45,- €, Würmlach bei Kötschach Faszination Speck: Bei Johann Steinwender im BiedermeierSchlössl Lerchenhof alles über Speckproduktion erfahren, inkl. Verkostung und Zusendung von Speck nach sechs Monaten (2016 noch am 1. und 22. 10.), 75,- €. Hermagor, Untermöschach 8
Slowfood Travel Destination Gailtal und Lesachtal im Westen Kärntens sind die erste Slowfood Travel Destination der Welt, initiiert vom Alpe Adria Convivium Kärnten und der Kärnten Werbung. Mit Workshops und Veranstaltungen wird versucht, Brücken zwischen Gast und Region zu schlagen. Konsumenten sollen zu den Wurzeln des guten Geschmacks reisen. www.slowfood.travel, T (+43 42 82) 31 310
Anreise Von Wien/Graz über die Autobahn A2, Ausfahrt Arnoldstein, dann auf der Gailtal Bundesstraße. Von Westen über Felbertauernstraße oder über Südtirol, bzw. von Norden über die Tauernautobahn, Ausfahrt Spittal, weiter übers Drautal. Nächste Flughäfen: Klagenfurt, Salzburg Bahn: Erst nach Villach, weiter mit Gailtalbahn und mit Bus
Kochworkshop: Mit Spitzenköchin Sissy Sonnleitner und Köchin Stefanie ein 5-Gang-Menü aus regionalen Produkten kochen und genießen (22. 9.), 113,- €. Kötschach-Mauthen, Mauthen 24 Lesachtaler Naturkräuter: Kräuterexpertin Sandra Egartner vom Kleinen Berghotel in Klebas bei Liesing sucht mit den Teilnehmern Wiesenkräuter und kocht dann Almkräutersuppe. 25,- € (im Frühjahr 2017) Kräuterlunch im Biohotel Daberer: Seniorchefin Inge Daberer erklärt ihren Kräutergarten und bereitet mit den Teilnehmern Kräuterprodukte zu (13. 9.). Dellach, St. Daniel 32 Nudl Kudl Mudl: Ingeborg und Gudrun Daberer weihen im Gasthof Grünwald in die Kunst des Kärntner-Nudel-Machens ein (19. 9.), 35,- €. Dellach, St. Daniel 17 Blütenhonig: Herbert Zwischenbrugger erlaubt in seiner Imkerei und am Bienenlehrpfad Einblicke in die Welt der „Apis Carnica“ Bienen (Juni, Juli, August), 25,- €, Dellach im Gailtal Gailtaler Landmais: Alles über Anbau und Verarbeitung mit Biobauer Sepp Brandstätter (21. 9., 28. 9.), 65,- €, Würmlach bei Kötschach-Mauthen Backworkshop: Mit Meisterbäcker Thomas Matitz in Kötschach Sauerteig anrühren, Handsemmeln herstellen (heuer: 27. 9.), 75,- €. Kötschach 24
Anschauen Einige Tipps in den Tälern und in der Umgebung. Weißensee. Naturbelassener, besonders klarer Badesee, Wandergebiet, gute Hotels.
Slowfood als Chance für die Lesachtaljugend: Wanderniki Lanner
Weitere Tipps Tuffbad. Im Lesachtal der Leitbetrieb, AlmwellnessResort mit Top-Ausstattung, familiär geführt. 9654 St. Lorenzen, Tuffbad 3, T (+43 47 16) 622, www.almwellness.com Urlaub am Bauernhof in Kärnten. Besonders das Lesachtal bietet Urlaub am Bauernhof in vielen Dimensionen, von einfach bis zu top ausgestatteten Bauernhöfen, natürlich auch Appartements und Almhütten. www. urlaubambauernhof.com
slowfood travel
alpe adria magazin
53
Großartige Natur erforschen: Mauthener Klamm
Buchtipp Osterie d’Italia. Italiens gefragtester Lokalführer, mehr als 1.700 Adressen in ganz Italien. Auch als App. Hallwag, 30,90 €
Nassfeld. Im Winter Kärntens bestes Skigebiet, sonst wandern und diverse Almabenteuer. Maria Luggau. Große Basilika im Hauptort des Lesachtales, sehenswerter Mühlenweg, Bauernladen. Mauthener Klamm. Spektakuläre, wanderbare Klamm bei Kötschach-Mauthen. Garnitzenklamm. Tolles KlammErlebnis bei Hermagor, man kann bis aufs Nassfeld wandern. Friaul – Karnien. Über den Plöckenpass (1. Weltkriegs-Erinnerungen) in den italienischen Teil der Karnischen Region. Interessante Kulinarik, Wandergebiete.
Verkostungsmarathon bei Herwig Ertl Obertilliach, Lienz. Vom Lesachtal geht’s schnell nach Osttirol, in den entzückenden Ort Obertilliach und in die Hauptstadt Lienz. Viele Wandermöglichkeiten.
Einkaufen Herwig Ertl. Der Edelgreißler im Zentrum von Kötschach-Mauthen, viele, viele Alpe-Adria-Spezialitäten, kommentierte Verkostungen. www.hwerig-ertl.at Bauernladen Maria Luggau. Produkte von Bauern aus dem Lesachtal. Kulinarisches, gestrickte Sachen, Zirbenprodukte u.v.m. Gegenüber der berühmten Basilika. Bauernladen St. Daniel. Viele
Produkte von Bauern und Produzenten aus der Region, direkt an der Gailtal Bundesstraße im Ort. Loncium. Kleine, feine Brauerei im Zentrum von Mauthen. Sehr gute Spezialbiere, www.loncium.at San Giusto. Kaffeerösterei in Kötschach 275 – exzellenter Kaffee im Kaffeehaus oder zum Mitnehmen. www.sangiusto.at
Wohnen Slowfood-Hotels Biohotel Daberer. Innovatives Biohotel mit feiner Wellness, Leitbetrieb des Gailtales. 9635 Dellach, T (+43 47 18) 590, www. biohotel-daberer.at
Das Biedermeier Schlössl Lerchenhof Das Schlössl liegt idyllisch auf einem herrlichen Sonnenplateau am Eingang ins Gitschtal.
FAMILIEN- und WANDERHOTEL im Lesachtal Im Süden Kärntens, im Herzen der Karnischen Alpen, lädt unser umweltfreundliches Tal zu attraktiven Urlaubserlebnissen, Freizeitangeboten und kulinarischen Köstlichkeiten ein. Über 300 km Wanderwege, viele Bergtouren und Mountainbikestrecken locken Naturliebhaber, Wanderfreunde und Erholungssuchende in die einzigartige Naturlandschaft des Lesachtales. Genießen Sie Ihren wohlverdienten Urlaub in unserem familär geführten kleinen Berghotel!
ELDORADO FÜR WANDERER & BERGSTEIGER LESACHTALER BROT- U. KRÄUTERSPEZIALIST FREIZEIT UND SPORT Fam. Egartner, Klebas 7, 9653 Liesing, Tel. +43(0)4716 265 od.+43 (0)664 64 15633, www.berghotel-lesachtal.at
Schon auf der Zufahrt zum Schlössl stellt sich ein erhebendes Gefühl ein – man spürt die erlesene Atmosphäre und den alten Kraftplatz, auf dem das kleine Schlosshotel 1848 errichtet wurde. Zeit spielt im Lerchenhof eine ganz entscheidende Rolle – Zeit haben, sich Zeit nehmen und sich und anderen Zeit geben – das beste Rezept für einen erholsamen Urlaub… Den Produkten IHRE Zeit geben... das ist Familientradition. So entstehen in der Lerchenhof-Landwirtschaft nach alter Tradition der EU-geschützte Gailtaler Speck und viele weitere Erzeugnisse aus der hofeigenen Fleischerei und Räucherei.
Wir freuen uns auf Ihren geschätzten Besuch – Einer von uns, ist immer für Sie da! Biedermeier Schlössl Lerchenhof - Hotel & Restaurant Familie Steinwender, AT-9620 Hermagor-Pressegger See, Untermöschach 8 T: 0043 4282 2100, E: info@lerchenhof.at, H: www.lerchenhof.at
Wir sind das 1. Cabriohotel im Alpe Adria Raum H: www.cabriohotel.at
Stimmungsvolles Hotel: Speck-Schlössl Lerchenhof Sissy Sonnleitner. Gepflegtes Landhaus in Mauthen, schöner Garten und Innenhof, sehr erholsam. Tolles Frühstück, 2-HaubenKüche. 9640 Mauthen, T (+43 47 15) 269, www.sissy-sonnleitner.at Schlössl Lerchenhof. Romantisches Biedermeier-Schlössl am Stadtrand von Hermagor, schöne Zimmer, gepflegter Schlossgarten, Restaurant mit ausgezeichneter Küche. 9620 Hermagor, Untermöschach 8, T (+43 42 82) 21 00 Alpenhotel Wanderniki. Gemütlich-geselliges Wanderhotel in Obergail bei Liesing, viele Aktivitäten mit den Gästen. 9653 Liesing, T (+43 47 16) 294, www. wanderniki.at
Grünwald. Schöner Gasthof in St. Daniel, gepflegte Zimmer, eigene Landwirtschaft, Restaurant mit Nudelspezialitätgen, Naturkegelbahn. 9635 Dellach, T (+43 47 18) 677, www.gruenwald.dellach.at
Gut essen Sissy Sonnleitner, Lerchenhof Schlössl, Grünwald – Infos siehe oben bei Wohnen. Bärenwirt. Hermagors ausgezeichnetes Stadtgasthaus, Wirt Manuel Ressi war lange in Österreichs bestem Restaurant in Wien tätig, kocht hier zu zivilen Preisen. 9620 Hermagor, Hauptstr. 17, T (+43 42 82) 20 52
Schöne Tage in den Bergen Almwellness-Resort Tuffbad****s
Gehen Sie auf Entdeckungsreise! Wir haben Ihren Sinnen viel zu bieten. Ob in Wanderschuhen auf den umliegenden Berggipfeln inmitten reich blühender Almwiesen, beim Essen hochwertiger, regionaler und biologischer Produkte oder entspannt, verwöhnt und umsorgt in unserem Schönheits- und Wellnessbereich. Almwellness heißt wohlfühlen mit althergebrachten Traditionen auf neuestem Standard. Inmitten blühender Almwiesen im Sommer oder einer romantisch verschneiten Alm liegt das Hotel mit seinen Chalets. Im 1.500m² großen Wohlfühlbereich erwarten Sie 10 verschiedene Saunen, Mineralschwimmbad, Aussenwhirlpool, 5 verschiedene Ruheräume und vieles mehr. www.almwellness.com • 9654 St. Lorenzen • Tuffbad 3 • Tel. +43 4716 - 622 • info@almwellness.com
Beim Klammwirt Hans Zöhrer kann man gut & urig essen Klammwirt. Uriges Gasthaus am Eingang zur Garnitzen-Klamm bei Hermagor, gute Jausen, Kärntner Küche. 9620 Hermagor, Möderndorf, T (+43 664) 44 21 389 Huber-Feistritzer. Gutes Gasthaus im Zentrum von Mauthen, abends geöffnet. Loncium Bier. Mauthen 14, T (+43 47 15) 84 94 Gasthof zur Post. Einfacher Dorfgasthof in St. Lorenzen im Lesachtal, Herzhafte Küche, Fleisch und Leberkäse aus eigener Fleischhauerei, Zimmer. St. Lorenzen, T (0 47 16) 227
Buchtipp Slowfood Österreich und Deutschland. Lokal- und Genussführer für beide Länder. Deutschland erscheint am 26. 9. neu (oekom Verlag, 25, 70 €), Österreich kommt im November neu (echo Verlag). In beiden geht es um Wirtshäuser mit Herz und guten Produkten.
Wahn pur. GoldrauschInszenierung des Villacher Künstlers Wolfgang Plattner
Auf Schatzsuche
In den Flüssen und Bächen der Alpen soll noch immer tonnenweise Gold schwimmen. Die Suche danach macht garantiert reich – an Erfahrung.
W
GEORG LUX TEXT HELMUTH WEICHSELBRAUN FOTOS
ahrscheinlich lachen sie seit Jahren über die Pointe, dass ihre Cowboyhüte nur so wackeln. "Gold is where you find it", steht groß auf dem Handbuch des Goldwasch-Sets made in USA, das mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt hat. Wörtlich übersetzt: Gold ist, wo du es findest. Großartig! Was hätte ich ohne diesen vertraulichen Hinweis gemacht?! Ein späterer Blick ins Internet versöhnt mich mit den Herstellern und hebt meine Englischkenntnisse. "Gold is where you find it" ist eine Redewendung, die besagt, dass wahre Werte subjektiv sind. Die Betonung liegt auf dem "you" (du) – nicht auf dem "Gold". Es muss ja nicht immer Edelmetall sein. In meinem Fall allerdings schon. Ich will mein Goldwasch-Set ausprobieren. Und dafür ist zum Glück keine teure Reise in die USA notwendig. Österreich reicht. Und wie! Im Mittelalter, also lange vor der vielfach verfilmten Gier nach Reichtum im Wilden Westen, galten unsere Breiten als wichtigstes Bergbaugebiet der damals bekannten Welt: In den Goldminen der Hohen Tauern waren Tausende Menschen beschäftigt. Entlang der großen Flüsse wie Drau und Donau wurde
56
alpe adria magazin
schatzsuche
im großen Stil Gold gewaschen, industriell ebenso wie von Bauern als Nebenerwerb. Edelmetalltechnisch leergefischt sind sie nicht. Es gibt nach wie vor kaum ein Fließgewässer in Österreich, in dem laut Geologen kein Gold zu finden ist.
Goldgräberdorf Heiligenblut Kaum ein Fließgewässer ohne Schätze: Das klingt zwar vielversprechend, aber ein wenig ungenau. Als Anfänger halte ich mich deshalb an ausgeschilderte Chancen und fahre mit meiner zehn Jahre jungen Tochter Lucia ins Goldgräberdorf im Kleinen Fleißtal bei Heiligenblut. Es liegt auf 1.800 Meter Seehöhe, ist jedoch über eine ausgebaute Straße mit dem Auto erreichbar. Neben der historischen Ruine des Alten Pocher – in dem Gebäude wurde einst das in den umliegenden Bergen abgebaute Erz zerkleinert (gepocht) – hat der Goldwäscherverein Heiligenblut ein kleines, feines Freilichtmuseum aus dem Boden gestampft. Es zeigt den Werdegang des Edelmetalls vom Stollen bis zum Schmuckstück. Schauen ist schön, selber schürfen aber besser. Das weiß man hier und hat vorgesorgt: Es gibt Leih-Gummistiefel
Autor Lux und Fotograf Weichselbraun beim Goldwaschen
Eine idyllische Kulisse erwartet Goldgräber in Rauris
Betreten verboten! Ein alter Stollen im Kleinen Zirknitztal in Kärnten
Im Goldgräberdorf Heiligenblut wird gezeigt, wie Knappen einst gelebt haben
und -Goldwaschpfannen, auf die Lucia und ich dankend verzichten. Wir haben das notwendige wasserdichte Schuhwerk mit und natürlich die Pfannen und das Sieb aus dem Set made in USA. An der allgemeinen Einführung im eigens dafür eingerichteten knöcheltiefen Teich nehmen wir – sicher ist sicher – trotzdem teil. Die Vortragende spricht gerne mit Menschen, vielleicht ein bisschen zu gerne. "Meine Kollegin arbeitet schon seit zwei Jahren da. Gestern hat sie zum ersten Mal Gold gefunden", plaudert sie aus. Nachsatz: "Aber eh nur ganz wenig." Lucia hat das zum Glück überhört. Während ich noch darüber nachdenke, ob das Gegenteil von Motivationsschub wirklich Motivationsschubumkehr heißt, stakst sie schon durch den angrenzenden Kleinen Fleißbach. Die Bilanz der nächsten zwei Stunden: viel Spaß, aber kein Gold. Die kleinen glänzenden Körner, die das Kind und ich aus dem Sand unserer Pfannen holen, entpuppen sich als Pyrit. Wegen seiner großen Ähnlichkeit mit dem echten Edelmetall nennt man das Mineral Katzengold. Lucia ist begeistert und steckt die Steinchen ein: Sie mag Katzen und hatte ohnehin nie vor, den Schatz, den sie aus dem eiskalten Bach gefiltert hat, zu verkaufen.
Goldgruben im Rauriser Tal Mittlerweile ist mir klar, warum wir ausgerechnet im Goldgräberdorf nicht fündig geworden sind. Der Bach dürfte an dieser Stelle schlicht und einfach leergewaschen sein. Immerhin lassen die findigen Heiligenbluter rund um das Freilichtmuseum schon seit den 1970er-Jahren Touristen ans Werk gehen. Vorsichtig geschätzt haben an
genau dieser Stelle des Kleinen Fleißtales also schon einige Tausend Menschen ihr Glück gesucht und anfangs wohl auch gefunden. Sollte ich wieder einmal in die malerische Gegend kommen, werde ich deshalb einige Meter weiter bachaufwärts zur Tat schreiten. Wer Goldwaschen als ernsthaftes Hobby betreibt, meidet Touristenströme. Das stelle ich einige Wochen später auf der Salzburger Seite der Hohen Tauern im schönen Raurisertal fest. Die Bäche, die hier fließen, sollen wahre Goldgruben sein. Viele Kilometer abseits des ausgeschilderten Goldwaschplatzes an der Hüttwinklache laufen uns – diesmal bin ich zu Recherchezwecken mit Fotograf Helmuth Weichselbraun unterwegs – zwei Glücksritter über den Weg, die unschwer als solche zu erkennen sind. Sie tragen Schaufeln, Schüsseln und wahrscheinlich maßgeschneiderte Anglerhosen. Leider legen die Herren keinen Wert auf Komplimente und antworten auf die Frage, wie sie denn vorankämen, nur knurrend: "Wir probieren nur!" Geradezu herzlich fällt im Vergleich dazu unser Treffen mit Nik Granegger aus. Er ist Wirt der Heimalm-Hütte neben der Mittelstation der Rauriser Hochalmbahn und Goldwäscher. Für seine Gäste hat er am angrenzenden Bach einen kleinen kitschigen Goldwaschplatz eingerichtet. Wir bitten ihn um Actionfotos und werden reich belohnt. Nik schenkt uns danach den Goldstaub, den er quasi im Handumdrehen aus nur einer Pfanne mit Sand geholt hat. Alles nur Show? "Nein", schwört der Wirt. "Nach 3.000 Schüsseln könnt ihr das genauso gut und schnell." Und da ist sie wieder: die Motivationsschubumkehr, die offenbar zum Goldwaschen dazugehört. Die Ortschaft Rauris ist, wie uns Nik erzählt, regelmäßig
schatzsuche
alpe adria magazin
57
INFO: Schatzsuche Austragungsort österreichischer und internationaler Meisterschaften im Goldwaschen. Sie stellen die Organisatoren vor eine ungewöhnliche Herausforderung: Um die Ergebnisse vergleichen zu können, müssen in die Portionen, die jeder Teilnehmer zum Waschen bekommt, immer exakt gleich viele jeweils zirka zwei Millimeter "große" Goldkörnchen gemischt werden. Gold gibt es in Rauris genug, aber nicht den dafür benötigten garantiert edelmetallfreien Sand. Er kommt aus dem Baumarkt. "Das Material aus unseren Bächen ist leider unbrauchbar. Es enthält zu viel Gold", jammert der Wirt.
Die „Goldstaubsauger“ Weil ich mich über zu viel Gold noch nicht beklagen kann, starte ich einen dritten Versuch. Es geht zurück nach Kärnten, in einen Bach bei Paternion im Drautal. Er ist das geheime "Operationsgebiet" der Goldwäscher Georg Raucher, Walter Brabek, Hans Unterrieder und Hermann Innerwinkler. Sie haben mir im Vorfeld das Versprechen abgenommen, dass ich niemandem die genaue Örtlichkeit verrate. Die Vorsichtsmaßnahme betrifft nur Nachahmer – rechtlich ist bei den vier Pensionisten alles in Ordnung. Sie werken seit Jahren in einem hochoffiziell angemeldeten Freischurf, wie man ein ordentlich angemeldetes Edelmetall-Abbaugebiet in Österreich von Amts wegen nennt. Mein Goldwasch-Set brauche ich nicht. Hier wird mit schwerem Gerät geschuftet. Ein Dieselaggregat betreibt eine Art Riesenstaubsauger, dessen Rohr den Durchmesser eines Männeroberschenkels hat und den Sand aus dem Bachbett auf eine Metallrinne befördert. Auf ihr befinden sich mehrere Lochbleche. Wie hintereinander geschaltete Filter trennen sie die groben Steine vom feinen, möglicherweise goldhältigen Sand. Ich darf der einzigen Tätigkeit nachgehen, die nach dem Anwerfen des Aggregats notwendig ist: Sand saugen. Das klingt einfacher als es ist. Die Pumpe steht ordentlich unter Druck und muss mit viel Kraft unter Wasser gedrückt werden – keine feine Sache für den empfindlichen Rücken eines Schreibtischtäters. Nach zwei Stunden haben die Goldwäscher Erbarmen mit mir und übernehmen das Ruder. Nun beginnt die Feinwäsche des Materials, das sich in der Metallrinne abgesetzt hat. Zuerst kommen dafür Gummimatten und später tatsächlich noch eine Goldwaschpfanne wie aus meinem Set zum Einsatz. Übrig bleiben am Ende 20 kleine Goldblättchen, keines davon größer als zwei mal drei Millimeter. Sie sind die Ausbeute aus ungefähr zwei Kubikmeter Material, das wir aus dem Bach gesaugt haben. Wäre ich mit meiner eigenen bescheidenen Ausrüstung angerückt, hätte ich den ganzen Tag für einen halben Kubikmeter gebraucht, rechnen mir die Profis vor. Das Gold darf ich behalten. Es ist wahrscheinlich gerade einmal so viel wert wie die Kiste Bier, die wir danach zu einem guten Teil leeren. "Wir verkaufen unser Gold nicht", erzählen mir die Pensionisten. Es geht ihnen, ganz männlich umschrieben, "um die Sache", nicht ums Geld. Im Prinzip also genau so, wie man es auf Englisch aufwändig und missverständlich sagt: Gold is where you find it.
58
alpe adria magazin
schatzsuche
Geschichte Als der Run aufs Gold vor Jahrtausenden begann, war das Edelmetall noch leichter als heute zu finden. Es ist davon auszugehen, dass zunächst nur Nuggets aus Flüssen und Bächen gesammelt und Freigold-Vorkommen (also mit dem freien Auge sichtbare Goldadern im Gestein) an der Oberfläche ausgebeutet wurden. Ab 4500 v. Chr. ist die Verarbeitung des Edelmetalls nicht nur in Mesopotamien nachweisbar, auch in Europa war man schon fleißig. Das belegen Funde aus einem Gräberfeld in der Nähe der bulgarischen Stadt Warna. Dort wurde zu dieser Zeit ein bedeutender Mann, vermutlich ein Häuptling oder Priester, mit sage und schreibe 990 Beigaben aus Gold beerdigt, inklusive Goldzepter sowie Gold-Penisaufsatz. Der älteste Goldfund auf österreichischem Boden ist 500 Jahre jünger. Die zwei Scheiben waren vermutlich Teil einer Halskette und dürften aus der Zeit um 4000 v. Chr. stammen. Sie wurden 1864 gemeinsam mit kleineren Schmuckstücken und zwei Flachbeilen von einem Hirten im Bereich der Hohen Wand bei Stollhof in Niederösterreich entdeckt. Archäologen sprechen von einem sogenannten Depotfund. Der heute im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellte Schatz ist demnach absichtlich hinterlegt worden, möglicherweise als religiöse Weihegabe. Es könnte sich aber genauso gut nur um ein vergessenes Versteck handeln. Gold spielte eine zentrale Rolle als Zeichen von Reichtum, Macht oder sogar göttlicher Abstammung in allen Hochkulturen. Aus der Zeit der Antike stammen die ersten Aufzeichnungen über Vorkommen des Edelmetalls in den heutigen österreichischen Alpen. Über zwei hier siedelnde Keltenstämme berichtet der griechische Geschichtsschreiber Strabon, der von 63 v. Chr. bis 23. n. Chr. gelebt hat, Sagenhaftes: Bei den Tauriskern und den Norikern sei reines Gold in Bohnengröße zu finden. Einige Historiker verorten diese laut Strabon später von den Römern genutzten Lagerstätten in den Hohen Tauern. Die nach ihren ursprünglichen Bewohnern benannte römische Provinz Noricum umfasste tatsächlich das Gebiet der heutigen Bundesländer Kärnten, Salzburg, Steiermark, Oberund Niederösterreich, allerdings sind die Schauplätze und Arten des Edelmetallabbaus strittig. Vor allem Montanisten schließen die Hohen Tauern wegen der extremen alpinen Lage der dortigen Goldvorkommen aus. Die höchst kapitalistisch handelnden Römer hätten lieber und weitaus gewinnbringender ganzjährig leicht erreichbare Lagerstätten in Griechenland, Rumänien und Spanien ausgebeutet. Strabon hat wohl sogenanntes Waschgold gemeint. Das erscheint
ebenso logisch wie praktisch: Weder ein Kelte noch ein Römer wird an Goldnuggets vorbeimarschiert sein, wenn sie ihn aus einem Bach angelacht haben. Das war in einigen Teilen Noricums wahrscheinlich gang und gäbe, obwohl wir uns das angesichts der zumindest fürs freie Auge leergeräumten Gewässer nicht mehr vorstellen können. Neueste Forschungsergebnisse belegen außerdem, dass die Römer bei Neunkirchen in Niederösterreich eine fast schon industrielle Goldwaschanlage betrieben haben, während für einen „klassischen“ Bergbau in ihrer Ära die archäologischen Beweise fehlen. Dafür wurde im Mittelalter umso fleißiger gegraben. Am meisten Edelmetall wurde in den Hohen Tauern vom 14. bis zum 16. Jahrhundert abgebaut. In den Gruben und den Verarbeitungsbetrieben fanden tausende Menschen Arbeit. Reich wurden aber nur die allerwenigsten. Das große Geld machten, was uns im 21. Jahrhundert irgendwie bekannt vorkommt, die in der Regel schon vor ihrem Einstieg in das Geschäft vermögenden Investoren und natürlich die jeweiligen Landesherren. Sie allein verfügten über das Recht zur Gewinnung von Bodenschätzen und kassierten deshalb hohe Abgaben. Bis zur Entdeckung Amerikas 1492 zählten die spätmittelalterlichen Goldbergbaugebiete im heutigen Österreich zu den bedeutendsten und wirtschaftlich ergiebigsten der Welt. Die Gründe für ihren Niedergang sind strittig. Wahrscheinlich ist es eine unglückliche Kombination unterschiedlichster Faktoren gewesen: Im 15. Jahrhundert begann die sogenannte Kleine Eiszeit, die extreme Winter und eine Ausdehnung der Gletscher zur Folge hatte. Die veränderten klimatischen Bedingungen dürften den Bergbau in höher gelegenen Regionen stark eingeschränkt haben. Dazu kam die Erschöpfung der mit den damaligen technischen Mitteln ausbeutbaren Vorkommen. Man war immer tiefer in den Berg vorgedrungen und nicht mehr in der Lage, des eindringenden Wassers Herr zu werden. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gab es regelmäßig Versuche, stillgelegte Goldminen wieder in Betrieb zu nehmen. Alle Projekte scheiterten an der Finanzierung und zuletzt vor allem an den Umweltauflagen. Ein Großteil des heimischen Goldvorkommens, das Geologen nach wie vor auf weit mehr als 100 Tonnen schätzen, befindet sich in der heutigen Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Im Kleinen kann aber nach wie vor jeder sein Glück versuchen: Goldwaschplätze laden zu Abenteuern in Gummistiefeln ein. Lohnend ist auch ein Besuch der wenigen, meist privat geführten und mit viel Engagement erhaltenen Museen, die sich der Erinnerung an Österreichs "goldene Zeiten" widmen.
Seit mehr als 2000 Jahren wird im Alpenraum dem Gold nachgejagt
Die Ausstellung im Putzenhof im Mölltal zeigt die Geschichte des Goldes
Goldwaschen ist Geduldsache und reine "Handarbeit"
Die Ausbeute von zwei Stunden Goldwaschen mit Profis
Rechtliches Wenn man der Tätigkeit nicht gewerblich, sondern ausschließlich zum Freizeitvergnügen nachgeht, ist das Goldwaschen in Österreich – über die eigens dafür ausgeschilderten Plätze hinaus – grundsätzlich überall erlaubt. Ausgenommen sind Gewässer, deren Besitzer dies schriftlich (auf Verbotstafeln) oder mündlich untersagen. Als Faustregel gilt: Wer nur mit einer Goldwaschpfanne anrückt, wird kein Problem kriegen und seine Funde behalten können. Fängt man an, ein Fluss- oder Bachbett mit Schaufeln umzugraben, könnte es problematisch werden. Für Aktionen größeren Ausmaßes sind Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft und des Grundbesitzers erforderlich.
Ausrüstung Bei "bewirtschafteten" Goldwaschplätzen kann man Schaufeln, Siebe und Pfannen in der Regel gegen eine geringe Gebühr ausleihen. Achtung: Viele Plätze sind zwar ganzjährig zugänglich, Mitarbeiter befinden sich aber meist nur in den Sommermonaten vor Ort. Wer selbst über keine Ausrüstung verfügt und in der Nebensaison anreist, sollte sich deshalb vorher unbedingt darüber informieren, ob überhaupt jemand da ist, von dem er etwas ausborgen kann. Die speziellen Schüsseln (Fachbegriff Pfannen) kann man in Fachgeschäften und im Internet – zum Beispiel bei www.nuggets.at - ab ca. 15 Euro pro Stück kaufen. Sie verfügen über speziell angeordnete Rillen, in den sich das Gold sammeln soll, und sind in der Regel aus Kunststoff hergestellt. Es gibt auch Pfannen aus Stahl, die aber – vor allem beim Gebrauch in kalten
Gebirgsbächen – nicht besonders komfortabel sind. Ganze Goldwaschsets mit mehreren Pfannen und einem Sieb, um gröberes Material gleich auszuscheiden, sind ab ca. 50 Euro erhältlich.
So wäscht man Gold Am Anfang steht auch beim Goldwaschen die Prospektion, das Auskundschaften von theoretisch möglichst ertragreichen Stellen. Diese befinden sich bei Wasserfällen am Grund des Sturzbeckens, in allen Vertiefungen eines Fluß- oder Bachbetts sowie überall dort, wo sich die Fließgeschwindigkeit des Wassers verringert. Macht ein Gewässer eine Kurve, ist das zum Beispiel immer entlang der Innenseite der Fall. Die gefüllte Goldwaschpfanne gehört in einem ersten Schritt auf Tauchstation geschickt, also komplett unter Wasser gehalten. Jetzt geht es ans Lockern und Schichten des Materials. Rütteln Sie die Schüssel waagrecht unter Wasser, um den Sand ordentlich durchzumischen. Die Bewegungen (vor, zurück, links, rechts, kleine Kreise) sollen kraftvoll ausgeführt werden. Dadurch kann das schwere Gold auf den Boden der Pfanne sinken. Größere Steine entfernt man im Anschluss am besten mit der Hand. Die Schüssel bleibt unter Wasser und wird schräg nach vorn gekippt. Nun wäscht man mit Bewegungen vom Körper weg die leichteste und deshalb oberste Schicht des Materials hinaus. Dann grüßt das Murmeltier, die Aktion wird mit dem Rest in der Pfanne erneut durchgeführt: Mischen in der Waagrechten, Schüssel schräg nach vorne kippen (jedes Mal ein wenig steiler), oberste Schicht hinauswaschen. Diese Vorgänge werden so lange wiederholt, bis nur mehr zirka drei Esslöffel Material in der Pfanne
sind. Bei diesem Rest handelt es sich, wenn man im Vorfeld alles halbwegs richtig gemacht hat, um ein Schwermineralkonzentrat. Goldwäscher sagen dazu „schwarzer Sand“. Er wird nicht mehr unter Wasser gewaschen. Spätestens jetzt gehören die Rillen in der Schüssel nach vorne. Über sie wäscht man den verbliebenen Rest mit vorsichtigen Vor- und Rückwärtsbewegungen und mit Wasser, das man aus dem Bachbett schöpft, langsam aus der Pfanne. Wenn Gold vorhanden ist, wird es bei diesem Vorgang langsam sichtbar, weil es absinkt und in den Vertiefungen hängenbleibt.
Funde Ob und wie reich man fündig wird, ist eine Frage von Glück, Können und Ausdauer. Bei den meisten Anfängern unter den Hobby-Goldwäschern bleibt es meist bei ein wenig Goldstaub. Es wird aber immer wieder von größeren Funden berichtet. So fischten mehrere Goldwäscher 2006 im steirischen Mürztal an nur einem Wochenende insgesamt rund 800 Gramm Gold aus einem Fluss. Aktueller Wert: immerhin mehr als 30.000 Euro! Das größte damals gefundene Nugget war 2,53 Gramm schwer. Wo verkauft man Gold? Geschäfte für den An- und Verkauf des Edelmetalls sind überall zu finden, teilweise wird der Handel sogar im Zuge eigener Veranstaltungen und Verkaufsfahrten angeboten. Vor diesen "fliegenden" Geschäftemachern wird von der Arbeiterkammer eindringlich gewarnt. Wie aber findet man einen seriösen Händler? Grundsätzlich gilt: Wer Gold (auch Goldschmuck) verkaufen will, sollte immer mehrere Angebote einholen und diese genau vergleichen. „Wenn der Händler
Buchtipp "Gold in Österreich Eine Schatzsuche" von Georg Lux und Helmuth Weichselbraun entführt in die goldene Vergangenheit unseres Landes, ist aber auch ein unterhaltsamer Reiseführer für die Gegenwart. Die Autoren haben verlassene Minen ebenso entdeckt wie die Laboratorien von Alchemisten, begleiten Glücksritter des 21. Jahrhunderts, schauen Schmuckherstellern über die Schulter, fragen nach den Goldreserven der Nationalbank und graben auch im Hintergrund tiefer: Raubt ein Goldrausch Menschen wirklich die Sinne? Welchen Einfluss hat das Edelmetall auf die Realwirtschaft? Steckt in den Verschwörungstheorien doch ein Körnchen Wahrheit? Erschienen im Verlag Styriabooks, 224 Seiten, 26,90 Euro. Bestellungen: www.styriabooks.at
schatzsuche
alpe adria magazin
59
AUF EINMAL LESEN IMMER ALLE ALLES AUF EINMAL.
Auch in Altböckstein übt man sich im Goldwaschen
Die Kleine Zeitung gleichzeitig auf bis zu fünf digitalen Endgeräten lesen. Jetzt 4 Wochen gratis Digitalabo testen: kleinezeitung.at/digitalabo "Einschulung" im Goldgräberdorf Heiligenblut den Preis einen Stücks bestimmt, sollte das kostenlos und präzise erfolgen. Es gibt keine unverbindlichen Zirka-Summen, keinen Bausch-und-Bogen-Einheitspreis und keine Überprüfung, die an eine Verpflichtung zum Verkauf gebunden ist. Ebenso wenig darf und soll man sich als Kunde unter Druck setzen lassen“, sagt Walter Hell-Höflinger, Inhaber der "Gold & Co."-Geschäfte in Wien und Spross einer Familie, die seit mehr als 100 Jahren in diesem Business tätig ist. Beeindruckend einfach ist HellHöflingers wahrscheinlich wichtigster Tipp: „Ein seriöses Unternehmen wird Sie beim Abwiegen des Goldes immer auf die Waage schauen lassen. Achten Sie also unbedingt darauf, ob Ihnen das Ergebnis nur genannt wird oder ob Sie es selbst sehen können.“ Aktuelle Goldpreisrechner findet man zuhauf im Internet, Fragen, Antworten und Tipps rund um den Verkauf sowie ein lesenswertes Gold-Lexikon gibt's auf www.goldundco.at.
Goldwaschplätze Steiermark Freizeitpark Pusterwald, Pusterwald 25, 8764 Pusterwald, www.pusterwald.info, Tel. 0664 1939489 oder 0664 1668401 Goldwaschen kann man von Anfang Mai bis Mitte Oktober immer Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag jeweils ab 12 Uhr. In den Schulferien gibt es keinen "Ruhetag". Ausrüstung und Stiefel können um 5 Euro pro Tag und Person ausgeliehen werden.
Kärnten Goldgräberdorf Heiligenblut, Kleines Fleißtal, www.goldgrae-
berdorf-heiligenblut.at, Tel. 04824 24655 Das Freilichtmuseum ist von 1. Juni bis 30. September täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet – außer bei "anhaltendem" Schlechtwetter. Es befindet sich im Kleinen Fleißtal, das man mit dem Auto über die beschilderte Ausfahrt bei Kehre 27 der Großglockner Hochalpenstraße erreicht. Der Eintritt ist frei. Die Ausrüstung zum Goldwaschen er-halten Besucher gegen eine Leihgebühr.
Salzburg Goldwaschplatz Bodenhaus, Kolmstraße 6, 5661 Rauris, www. goldsuchen.at, Tel. 0664 5835369 Vom Parkplatz beim Alpengasthof Bodenhaus entfernt, der unmittelbar vor der Mautstation an der Straße von Rauris nach Kolm Saigurn liegt, sind es nur zwei Gehminuten bis zur Anlage an der Hüttwinklache. „Bewirtschaftet“ ist der Goldwaschplatzvon Ende Mai bis Mitte September täglich von 9.30 bis 16 Uhr. Im September können die Öffnungszeiten wetterbedingt variieren. Goldwaschplatz Heimalm, Gstatterweg 35, 5661 Rauris, www.hochalm-rauris.at/heimalm, Tel. 06544 63340 Der Goldwaschplatz gehört zur Heimalm-Hütte und befindet sich unmittelbar neben der Mittelstation der Hochalmbahn Rauris. Die Öffnungszeiten im Sommer und Herbst (grundsätzlich Juni bis Oktober) decken sich mit den Betriebszeiten der Bahn, über die man sich am besten vorab auf www.hochalmbahnen.at informiert.
Die neue Website der Kleinen Zeitung.
Römischer Goldschmuck im Museum von Teurnia, Kärnten
NEU ERFUNDEN OPTIMIERT FÜR ALLE GERÄTE. KLEINEZEITUNG.AT NEUER AUFTRITT übersichtliches Design optimale Darstellung auf allen Endgeräten einfache Orientierung durch Schnellnavigation und Farbleitsystem
REGIONAL Klein, aber fein: das Museum am Mölltaler Gletscher
Nachrichten aus meiner Region einfach und schnell, direkt auf der Startseite
Museen Salzburg Montanmuseum Altböckstein, Karl-Imhof-Ring 12, 5645 Böckstein, www.montanmuseumboeckstein.at, Tel. 06334 5414 Das Museum ist von Mai bis Oktober täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen werden in diesem Zeitraum jeden Dienstag und Donnerstag um 15 Uhr angeboten. Für Gruppen ab sieben Personen sind auf Anfrage individuelle Termine möglich. Das ebenfalls vom Verein „Montandenkmal Altböckstein“ betreute Schaukraftwerk in Sportgastein, das 1911 zur Elektrifizierung des Goldbergbaus errichtet wurde, kann man von Juni bis September jeden Mittwoch und Freitag von 14 bis 16 Uhr besichtigen. Talmuseum Rauris, Marktstraße 59, 5561 Rauris, www.rauris.net, Tel. 06544 7014Hier ist sogar das Gebäude ein „Ausstellungsstück“ – das Museum befindet sich in einem Gewerkenhaus aus dem Mittelalter. Es informiert über den Goldbergbau ebenso wie über das Observatorium auf dem nahen Sonnblick-Gipfel. Geöffnet ist das Mu-seum im Juli und August täglich außer Donnerstag und Sonntag von 10 bis 12 sowie von 15 bis 18 Uhr. Von 28. Dezember bis Ostern, im Monat Juni sowie von 1. September bis 26. Oktober kann es Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden. Museum in der Zimmererhütte, Kolmstraße 22, 5561 Rauris, rauris.naturfreunde.at, Tel. 0664 3586911 Das Museum mit Fundstücken aus dem Bergbau in Kolm Saigurn, in dem sich auch eine Infor-
mationsstelle des Nationalparks befindet, ist von Mitte Juni bis Anfang Oktober von 10 bis 16 Uhr (Sonntag bis Freitag) beziehungsweise von 12 bis 16 Uhr (Samstag) geöffnet. Eintritt frei.
alle Stories und Infos zu Kärnten Läuft
Tirol Zillertaler Gold-Schaubergwerk, Unterberg 109, 6278 Hainzenberg, www.goldschaubergwerk.com, Tel. 05282 4820 Besichtigen kann man das Schaubergwerk ausschließlich im Rahmen von Führungen. Sie beginnen im Mai und Juni täglich um 11 und 13 Uhr, im September und Oktober um 11.30 und 14 Uhr. In den Monaten Juli und August findet „zirka stündlich“ eine Tour statt.
Kärnten Tauerngold-Ausstellung im Putzenhof, Mitteldorf 9, 9843 Großkirchheim, www.putzenhof.at, Tel. 04825 205 Die Ausstellung – wohl die fundierteste und umfangreichste über den Goldbergbau auf der Kärntner Seite der Hohen Tauern – ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Goldgräberhütte, Mölltaler Gletscher, 9831 Flattach, www.weisseehaus.at, Tel. 04785 20738 Das von Ende Juni bis Ende September geöffnete Museum und der dazugehörige Stollen sind nur mit dem Gletscher-Express, der unterirdischen Standseilbahn von Flattach auf den Mölltaler Gletscher, erreichbar. Sie befinden sich rund 100 Meter von der GletscherExpress-Bergstation entfernt, die man allerdings Mittelstation nennt (weil die Skifahrer hier lediglich auf andere Lifte umsteigen).
MULTIMEDIA Kärnten Läuft im Livestream miterleben Videos, Kommentare und Hintergrund-Analysen Liveticker aktuelle Spielstände für alle Sportfans optimale Vernetzung mit Social Media
rt imGN. o f so SI
Ab EN DE U
NE
Meine Kleine.
Schnappschüsse von den vielen Reisen des Musikers: Mit Sohn auf Hvar, mit Flöte auf Karpathos, mit strengem Blick in Moskau, mit einem etwas anderen Sax in Senegal (v. l.)
„Gelassenheit lernen“ Top-Saxophonist Wolfgang Puschnig im Reisefragen-Wordrap: Er liebt die Insel Hvar, sieht auf Karpathos den idealen Zweitwohnsitz und würde sich gern in Bruce Chatwins Blick einklinken. PRIVAT, Grötschnig media FOTOS
Ihre erste Reise?
Als Kind mit dem Zug nach Bad Gastein. Ich war total fasziniert vom ewig langen Tunnel und hab schon gedacht, dass wir da nie mehr rauskommen. An welche Reise erinnern Sie sich am liebsten?
An eine auf die Insel Krk in den 70ern. Die Straßen waren keine Straßen, im Dorf gab’s keinen Strom – aber es war schön. An welche am wenigsten gerne?
An eine Rückreise aus Istanbul – wir haben wegen Megastaus das Flugzeug verpasst, mussten einen Tag warten. Welches Hotel möchten Sie gerne noch einmal besuchen?
Zur Person Wolfgang Puschnig, 60, wurde in Klagenfurt geboren. Als Saxophonist genießt das Gründungsmitglied des Vienna Art Orchestra Weltruf, er spielt(e) mit Carla Bley und vielen anderen Größen des Weltjazz und ist Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Derzeit genießt er als Professor ein kurzes Sabbatical.
Das „Do Facho“ in Caldas da Rainha in Portugal. En uraltes, sympathisches Haus direkt am Atlantik. Welches nie mehr?
Ein Hotel in Rotterdam, ich hab den Namen vergessen – modriges Zimmer und drei tote Vögel am Balkon. Der ideale Ort für einen Zweitwohnsitz?
Die griechische Insel Karpathos, die hat so was Archaisches. Was taugt als Souvenir?
Ich nehme gerne Flöten mit.
62
alpe adria magazin
reisefragen
Welches würden Sie nie kaufen?
Muschelkassetten oder Glaskugeln mit Schnee. Wie fotografieren Sie auf Reisen? Handy oder Kamera?
Früher mit der Kamera, jetzt nur mehr mit dem Handy. Woran erkennt man den Massentouristen?
Dass er alles so haben will wie zuhause und sich gleich aufregt, wenn’s nicht so ist. Was nervt an ihm?
Die nicht vorhandene Bereitschaft, etwas anderes zu akzeptieren. Ihr Lieblingsort im AlpeAdria-Raum?
Die Insel Hvar, die hat so ein schönes Uraltflair. Was zeichnet das ideale Reiseziel aus?
Die Möglichkeit, Ruhe zu finden. Ich mag’s simpel. Das beste Alpe-Adria-Reiseziel für Jazzer?
Ach, da gibt’s einige Festivals, zum Beispiel in Cormons. Welchen Nutzen ziehen Sie aus Reisen?
Ich lerne Gelassenheit. Das ideale Reisefahrzeug?
Der Zug, da hat man mehr Raum. Was hören Sie auf Reisen am liebsten?
Im Auto Ö1, manchmal auch FM4. Im Zug höre ich Jazz oder ethnische Musik. Die ideale Reiselektüre?
Lektüre, die dich gefangen nimmt. Zum Beispiel Jack Kerouacs „On the road“. Das wichtigste Reiseaccessoire?
Die Zahnbürste. Ein E-Book ist auch praktisch. Ihr Lieblingslokal im AlpeAdria-Raum?
Die „Dama Bianca“ in Duino. Ihr Alpe-Adria-Lieblingswein?
Kräftige Rotweine – San Giovese oder Barolo. Welchen berühmten Menschen hätten Sie gerne als Reisebegleiter?
Bruce Chatwin, ich würde mich gerne in seinen Blick einklinken. Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein und welche Gegend?
Italien während der Renaissance. Oder Wien zur Jahrhundertwende. Wohin geht die nächste Reise?
Im Herbst nehme ich ein Sabbatical, da wird nicht viel gereist. Im Frühjahr sollte ich nach Westafrika fahren.
Vom Gletscher zum Wein Die Nordroute des neuen Wanderweges „Vom Gletscher zum Wein“ führt vom Dachstein (im Bild) bis Bad Radkersburg und passiert die Bergwelt der Hochsteiermark. Hier präsentieren sich die Etappen als BergZeitReise, auf der die mächtige Rax und die Heimat Peter Roseggers erkundet werden.
aNDREa laCKNER TEXT laCKNER, STEININGER, ToD, STEIERMaRK ToURISMUS/IKaRUS.CC, SCHIffER, BIGSHoT, EISENBERGER FOTOS
64alpe adria magazin vom gletscher zum wein
vom gletscher zum wein
alpe adria magazin
65
Rax voraus: Auf dem Reißtalersteig wurde vor 120 Jahren der Welt erste Bergrettung gegründet
Das steinerne Kriegerdenkmal auf der Heukuppe, der höchsten Erhebung der Rax
Abstieg vom Karl Ludwig- zum Waxriegelhaus
E
Steinböcke und Gämsen fühlen sich in den hochsteirischen Bergen wohl
s ist halb elf, extrem schwül und die beim Frühstück noch vorhandene Vorfreude auf die Tour hat sich beim Blick auf die mächtige Riesin Rax mit den vorbeiziehenden Wolken verflüchtigt. Wir stehen unweit des Gasthofs Moassa, auf dessen Parkplatz unser Auto bis morgen auf uns wartet. Gerne würden wir uns die Schmankerl auftischen lassen, für die das Wirtshaus bekannt ist, aber leider: Der Berg ruft. Drei Stunden Gehzeit bis zur höchsten Erhebung, der Heukuppe, prognostiziert der Wegweiser, Gewitter der Wetterbericht und einen „kurzen, aber steilen Weg“ der Naturparktaxler, der zwei weitere Bergfexe hier auf 1.172 Metern Seehöhe aussteigen lässt. Wir, das sind die Teens Max und Simon sowie deren Mamas Petra und meine Wenigkeit. Ein Wochenende haben wir reserviert, um zwei der hochsteirischen Regionen zu erwandern, die auf der Nordroute des neuen Weges „Vom Gletscher zum Wein“ liegen. Unser Plan: Freitagabend städtisches Flair in Bruck/Mur genießen, am Samstag die Rax bezwingen und am Sonntag ein Spaziergang in den Fischbacher Alpen. Klingt doch fein, oder? Auf der Autofahrt zum Moassa unterhalten wir uns noch darüber, wie sehr man eine Kleinstadt unterschätzen kann. Schließlich hat Petra das perspektivisch gemalte Fresko aus der Schule Giotto di Bondones, das ihr einst in einer Kunstgeschichtevorlesung untergekommen ist, als eines der Ersten seiner Art wiedererkannt. Dass das Juwel aus dem 14. Jahrhundert jedoch eine Wand in der Minoritenkirche in Bruck/Mur ziert, war ihr nicht mehr bewusst.
Fotogene Fauna Ab jetzt geht's bergauf. Mit jedem Schritt nimmt der Plauderpegel ab. Auf dem steilen Weg durch eine Blumenwiese entdecken wir das Kleine Knabenkraut, eine heimische Orchideenart. Der erste und längst nicht letzte Fotostopp wird eingelegt: Die Rax’sche Fauna und Flora sind einfach zu fotogen. Was Max dazu animiert, mit Begeisterung Gämsen, Boviste, Enziane und Co., die alle-
66
alpe adria magazin
vom gletscher zum wein
samt auf diesem Wiener Hausberg heimisch sind, smart einzufangen. Richtig gelesen: Wir befinden uns zwar in der Steiermark, die Rax gehört aber, wie der Schneeberg u. a., zu den Wiener Hausbergen. Der Begriff selbst geht auf die Tatsache zurück, dass mit der Eröffnung der Semmeringbahn 1854 die Wiener erstmals in relativ kurzer Zeit die Berge erreichen und damit erwandern konnten, wie uns Andreas Steininger, Bergretter und Chef des Tourismusverbandes Bruck/Mur, ein paar Tage zuvor erklärte. Seither wissen wir auch, weshalb die hochsteirischen Etappen der VomGletscher-zum-Wein-Tour als BergZeitReise betitelt wurden. Jede ist voller Geschichte(n). In puncto Rax liegt Steininger eine besonders am Herzen: „Vor 120 Jahren wurde hier die weltweit erste Bergrettung gegründet.“ Auslöser dafür sei ein Unfall im Jahre 1896 auf dem Reißtalersteig gewesen, bei dem drei Männer ums Leben kamen. Der Steig ist nach wie vor begehbar, heute jedoch wegen Steinschlags gesperrt. Ergo registrieren wir ihn zwar auf einem Wegweiser, schlagen aber die entgegengesetzte Richtung ein und nehmen den Altenbergersteig. Ordentlich schwül ist’s immer noch. Anderenorts würde man sich wünschen, dass es der Himmel bald richtig krachen lässt. Aber hier …
Hase schlägt Technik Wir legen einen Zahn zu. Der sanfte Wald lichtet sich, die steinigen Gesellen gewinnen Oberhand und der Weg führt fortan in Serpentinen über Geröll und zwischen Felsen hindurch. Dann sind wir auf dem Hochplateau. Ein fantastischer Rundumblick und ein Blumenmeer in Gelb, Blau und Rot präsentieren sich uns. Überall blüht es. Die Latschen duften. Ein Hase taucht vor uns auf und ist gleich wieder weg – viel zu schnell für die mobile Technik. „Leider“, wie Max später betont. Für ihn war‘s der coolste Augenblick des Wochenendes. Jetzt ist‘s ein gemütlicher Spaziergang über die Heukuppe auf 2.007 Meter Seehöhe zum Karl Ludwig Haus
Fantastischer Blick vom Hochschwab, dem höchsten Berg der Hochsteiermark
In den Fischbacher Alpen: die Waldschule, die Peter Rosegger für die Alpler bauen ließ
darunter. Der Himmel verdunkelt sich und wir sind froh, in der ÖTK-Schutzhütte einkehren zu können, die nach einem Bruder Kaiser Franz Josephs benannt ist. Beim Blick in die Speisekarte staunen wir nicht schlecht: Das Haus auf 1.803 m Seehöhe ist biozertifiziert. Statt Cola gibt’s selbstgemachtes Kracherl, statt Eskimo zeichnet der Küchenchef fürs Eis verantwortlich und fleischlose Gerichte sind ebenso präsent wie deftige Bergsteigerkost. Wir versüßen uns die Pause mit Kaffee, Kracherl und Schokokuchen – empfehlenswert! – und nehmen dann den Schlangenweg runter zum Waxriegelhaus. Die Mamas primär auf dem sich schlängelnden Pfad, die Buben oft Direttissima. Und mit dem ersten Schritt auf die Terrasse unseres Übernachtungsdomizils fängt’s zu regnen an. Das gemütliche Naturfreundehaus wird vom Mödlinger Martin Tod bewirtschaftet. Der gelernte Bäckermeister bestückt das Frühstücksbuffet mit selbst gemachtem Brot und serviert hauseigenes Waxriegelbier (gebraut im Marchfeld) als Märzen, Pils, Braunes, Weizen und Zwickel sowie Ottakringer Radler. Eine Polterpartie aus Niederösterreich haut auf den Putz. Ja, auch heute macht die Rax ihrem Namen als Wiener Hausberg alle Ehre. Steirer verirren sich eher selten hierher. Wir drücken biertechnisch ein Auge zu und entnehmen sodann der Speisekarte, dass in der Küche die Steiermark mit Styriabeef und Co. den Ton angibt. Detto tut sie’s auf der Weinkarte. Gut so.
In Roseggers Heimat Am nächsten Tag bringt uns ein Naturparktaxi vom Preiner Gscheid (eine halbe Stunde bergabwärts) um knapp 40 Euro zurück zum Moassa. Unsere anschließende Autofahrt in die Fischbacher Alpen, zu denen das Alpl und damit die Heimat des steirischen Dichters Peter Rosegger gehört, dauert gut eine Stunde. Die Landschaft hier ist eine gänzlich andere. Die alpinen Gefilde liegen hinter uns, die Gegend ist nun sanft und hügelig. Der Wald nimmt alles in Beschlag, spendet uns auf der gut 2,5 Stunden dauernden Wande-
rung vom Alpengasthof Schanz bis zur Leopold-Wittmairhütte angenehmen Schatten. An den Weggabelungen verweisen Pfeile u. a. auf den sagenumwobenen Teufelstein, den höchsten Berg der Gegend, oder machen auf Roseggers Waldschule aufmerksam, die der Dichter einst für die Alpler errichten ließ. Der Weg ist abschnittsweise mit Wurzeln gespickt, führt aber überwiegend entlang breiter Forststraßen. Durchaus ideal, wenn man eine kinderwagentaugliche Route sucht. Uns jedoch, müssen wir gestehen, fast einen Tick zu gemütlich. Was tatsächlich dazu führt, dass die Frage „Wann sind wir denn da?“ aus dem Mund einer Mama kommt. Zum Glück kündigt der nächste Wegweiser unser Ziel in 30 Minuten an. Wir brauchen nur 10 und lassen uns bald Johanna Hölblingers Schweinsbraten schmecken. Mit Ehemann Hans hat sie Dienst auf der Alpenvereinshütte, in der oft Pilger auf dem Weg nach Mariazell einkehren. Unter dem Dach des klein wirkenden Häuschens, das an den Wochenenden bewirtschaftet ist, können 40 Personen nächtigen. Ratsam ist also, sich vorher anzukündigen. Bei der familiären Atmosphäre fällt es uns schwer, weiterzuziehen – hier etwa legt niemand sein Veto ein, wenn die Buben ihre mitgebrachten Süßigkeiten auspacken. Beine machen uns allerdings neuerlich dunkle Gewitterwolken. Wir werfen also die Regenponchos über und sind rund eineinhalb Stunden später beim Gasthof Oberer Gesselbauer in Stans. An sich haben wir dabei den „Stanzer Sonnenweg“ passiert. Er sei, wie man uns im Vorfeld gesagt hat, einer der schönsten Themenwege der Steiermark. Etliche Sonnenobjekte sollen ihn säumen, energiegeladene Platzerl zum Verweilen anregen. Schade, wir hätten das Relaxangebot gerne angenommen, aber Blitz und Donner haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wird nun mit dem Vorsatz, hierher sowie zum Gasthof Moassa wiederzukehren, angestoßen und ein Taxi zurück auf die Schanz gechartert. Toll war’s! Für alle. Und dank des gemütlichen Sonntagsspazierganges blieben in der Folge auch die Spatzen (vulgo Muskelkater) aus. ■
Dreamteam: Martin Tod, Hüttenwirt auf dem Waxriegelhaus, bäckt mit Töchterchen Miriam Brot fürs Frühstück
Buchtipps
Klassiker für die Wiener Hausberge. Rother hat für die Wiener Hausberge einen eigenen Wanderführer auf Lager. Rudolf und Franz Hauleitner beschreiben 52 Touren, das Ganze mit Wanderkärtchen sowie einer Übersichtskarte. 15,40 .
Karte Wiener Hausberge. In jedem Fall tut eine Wanderkarte gute Dienste, z. B. jene von Kompass im Maßstab 1:25.000. Erhältlich im Set mit Naturführer Wiesenblumen um 10,- .
vom gletscher zum wein
alpe adria magazin
67
INFO: Vom Gletscher zum Wein Niederösterreich
Oberösterreich
Eisenerz
Rottenmann Schladming
Mürzzuschlag
Tauern
Salzburg
Judenburg
Bad Waltersdorf
Graz
Neumarkt
Gurktaler Alpen
Leibnitz
Nordroute
führen bis Wörschach mit seiner legendären Klamm. Man passiert den Stoderzinken (2.048 Meter), wandelt entlang eines alten Säumerpfads bis nach Bad Mitterndorf, kann an den Bergseen auf der Tauplitz Alm entspannen und sollte unbedingt daran denken, auf der Hochmölbinghütte Momos Spezialitäten zu kosten. Der Nepalese ist ein Freund des Hauses und kocht im Sommer oft dort auf: Teigtaschen beispielsweise oder Talbat, d. h. Currygemüse mit Reis. www.hochmoelbinghuette.at
Etappen 7 - 12 führen durchs Gesäuse, den jüngsten Nationalpark Österreichs, bis nach Eisenerz am Fuße des Hochschwabs. Kultureller Pflichtstopp auf dem Weg: Stift Admont. Es ist das älteste bestehende Kloster des Landes und beherbergt die größte Stiftsbibliothek weltweit – zu besichtigen bis 31. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr. www.stiftadmont.at. Im Kupferschaubergwerk in der Radmer tuckert Österreichs kleinste Stollenbahn (www.kupferschaubergwerk.at) und im Eisenerzer Erzbergbräu kann man sich die traditionelle Bottichgärung bei der Biererzeugung erklären lassen. www.mountironbruery.com. Dass der Erzberg selbst auch
68
alpe adria magazin
Fürstenfeld
Kärnten
548 Kilometer lang und in 35 Etappen gegliedert, zehn davon (13 bis 22) führen durch die Hochsteiermark und präsentieren sich als BergZeitReise.
Etappen 1 – 6
Bu rg en lan d
Seit dem Frühjahr führt der neue Weg „Vom Gletscher zum Wein“ Wanderer quer durch die Steiermark. Zwei lange Routen stehen zur Wahl: die Nord- und die Südpassage. Ausgangspunkt für beide ist der Dachstein – seines Zeichens der mit 2.995 Metern Seehöhe höchste steirische Berg und einziger Gletscher des Landes. Bis zur ersten Station, dem Guttenberghaus, decken sich die Routen, dann trennen sich ihre Wege. Erstere führt über die Hoch- und Oststeiermark nach Bad Radkersburg, zweitere über das Murtal und die Weststeiermark nach Leibnitz. Alle Etappen sind auch per App „Steiermark Touren“ aufbereitet. Mit Kartenansicht im Fullscreen. Download unter www.steiermark.com/touren-app, Details zum Wanderweg, plus Infos zu Transfers, Übernachtungen und Gepäckstransport: www.steiermark. com/wandern
Slowenien
einen Besuch wert ist, versteht sich von selbst. www.erzberg.at
Etappen 13 – 22 führen von Alm zu Alm, von der Sonnschienalm über die Sackwiesenalm und die Häuslalm auf den 2.277 hohen Hochschwab mit seinem energieautarken Schiestlhaus. Nicht selten zeigen sich auf dem Weg Steinböcke, Murmeltiere und Gämsen. Auf dem Schiestelhaus lädt man im Sommer wie auch in sechs weiteren Almhütten der Region zur Hüttenkulinarik. Von Juli bis August schauen Haubenköche wie Heinz Reitbauer sen. (Wirtshaus Steirereck am Pogusch), Andreas Krainer (Hotel Restaurant Café Krainer in Langenwang), Klaus Lobnik (Gasthaus Spary in Kammern) Hüttenwirtinnen und -wirten folgender Hütten über die Schulter: Gourmethütten: Sonnschienhütte (1.521 m), Häuslalmhütte (1.526 m), Schiestlhaus (2.156 m), Voisthalerhütte (1.660 m), Grasserhütte (1.484 m), Herzerhütte (1.472 m) bis zum Schönleitenhaus (1.810 m). Heraus kommen Köstlichkeiten wie das VollkornManner-Gupferl mit Zwetschkenröster oder Wildragout mit Rosmarin-Erdäpfel-Knödel. Die Rezepte sind ebenfalls auf den Hütten erhältlich. Wer will, kann auch beim Gusto-Stempel-Sammeln mitmachen und ein Abend-
vom gletscher zum wein
essen für zwei Personen in einem der teilnehmenden Haubenlokale und weitere Preise gewinnen. www.schiestlhaus.at , www. hochsteiermark.at Blumenteppiche. Weiter geht’s durchs Mürzer Oberland, ebenfalls einer der steirischen Naturparks: Hohe Veitsch, Schneealm und Rax liegen auf dem Weg. Abgesehen von den wunderbaren Hochplateaus, die sich im Frühsommer in Blumenteppiche verwandeln, lohnt ein Besuch des Mürzzuschlager Winter!Sport!Museums sowie des Südbahnmuseums, das die Geschichte der Semmeringbahn (UNESCO-Weltkulturerbe) zeigt. Käseliebhaber sollten an der Lurgbauerhütte nicht vorbeigehen: Hier wird Almkäse hergestellt, bio-logisch nämlich. www. lurgikas.at. Der Gasthof Holzer in Neuberg an der Mürz hingegen, ist für Biokürbiskernwürstel und Traubenmarmelade bekannt. www.hubertholzer.com.
Etappen 21 und 22 führen in die Fischbacher Alpen, der Heimat des steirischen Dichters Peter Rosegger. Empfehlenswert: die Besichtigung des Kluppeneggerhofs, also des Geburtshauses Peter Roseggers auf dem Alpl, sowie der Waldschule, die der Dichter den „Alplern“ geschenkt hat.
Bad Radkersburg
Etappen 23 – 24 Nun verlassen die Wanderer die Hochsteiermark und tauchen in die Oststeiermark mit ihrem Naturpark Almenland ein. Dieser verbindet die Teichalm und die Sommeralm zum größten zusammenhängenden Almweidegebiet Mitteleuropas: 125 Almweiden finden sich auf diesem Hochtal. www.almenland.at
Etappen 26 - 28 bieten das Erlebnis „Garten Österreichs“. Das steirische Apfelland oder der Naturpark Pöllauertal mit seiner (ur-)alten Hirschbirne laden zum Genießen ein. Interessant: Ein Besuch in der Ölmühle Fandler. Hier werden hochwertige Öle schonend gepresst. www.fandler.at. Hügel rauf und Hügel runter geht es auf Seehöhen zwischen 700 und 1.000 Metern. Bis zum Ringkogel mit seiner Warte hoch über Hartberg und weiter bis ins steirische Thermenland mit seinen kulturellen Juwelen wie der Riegersburg. In den Thermalbädern in Bad Waltersdorf, dem Rogner Bad Blumau oder der Therme Loipersdorf ist Entspannung angesagt. www. thermenland.at
Etappen 29 - 35 (gut 100 Kilometer) führen ans Ziel der Tour, die Parktherme Bad Radkersburg. www.parktherme.at
Buchtipps
Die Riegersburg liegt auf der Nordroute des Weltwanderweges
Entspannen im besonderen Thermalwasser der Parktherme
Klassisches Motiv: ein Klappotetz in den steirischen Weinbergen
Die Südroute führt durch das Schilcherland mit seinem typischen Tropfen
Südroute Sie ist 376 Kilometer lang und führt in 25 Etappen nach Leibnitz. Kurzes Streckenporträt: Als erstes geht’s an die Überquerung der Schladminger Tauern bis zum Bergsteigerdorf Krakau. Einkehrtipp: Beim Stigenwirth (www. stigenwirth.at) serviert man Fischspezialitäten wie den Murauer Alpenlachs in Mandelbutter. Zieht man weiter, so säumen über 300 Bergseen und Wasserfälle den
Weg, der ins Murtal führt. Bevor man sich jedoch den 2.396 Meter hohen Zirbitzkogel (Seetaler Alpen) vornimmt, sollte man einen kulturellen Zwischenstopp im Benediktinerstift St. Lambrecht einplanen. www.stiftstlambrecht.at. Ist der Zirbitz dann geschafft, sind Pack und Koralm an der Grenze zu Kärnten zu begehen, um letztendlich im Schilcherland den unvergleichbaren steirischen Rosé genießen zu können. Aber keine Sorge:
Die Erd’n g’spian! sollen die Wanderer auf der BergZeitReise, daher auch der Titel des Wanderführers, der ab Jänner 2017 zu haben ist. Alle 18 Etappen des Weitwanderweges, von denen zehn am Weg „Vom Gletscher zum Wein“ liegen, werden detailliert beschrieben und sind mit kulinarischen Tipps bestückt. Bestellbar ab sofort unter www.hochsteiermark.at, ab Jänner 2017 im Buchhandel. Kosten 9,90 Euro. Tipp: Kurzes Mail mit dem Stichwort „BergZeitReise im Alpe-AdriaMagazin“ an alpe-adria-magazin@monat.at schicken; die ersten zehn Einsendungen erhalten den Wanderführer im Jänner kostenlos zugeschickt.
Wer es hier verabsäumt hat, vom süffigen steirischen Tropfen zu kosten, hat fortan jede Menge Gelegenheit dazu: Man befindet sich nämlich in der rebenreichen Südweststeiermark. Anstoßen lautet also die Devise, auch mit Rot und Weiß. Ein idealer Platz dafür: das Schloss Seggau mit 300-jährigem bischöflichen Weinkeller (www.seggau.com). Zudem kann man in eine der vielen Buschenschänken einkehren. Die gibt’s hier nämlich, so weit das Auge reicht.
SEMMERING, RAX, SCHNEEBERG werden in diesem Bildband von Eva Gruber in Szene gesetzt. Gut 230 Fotos, deren Motive von aussichtsreichen Bergplateaus und schroffen Felswänden bis zu sanften Tälern von Reichenau, Puchberg und Mürzzuschlag reichen, machen Lust auf die Region. 22 Wanderrouten werden beschrieben. Bergverlag Rother, 29,80 Euro.
vom gletscher zum wein
alpe adria magazin
69
Etappe Nr. 34 startet am Rilkeweg am Schloss Duino und endet abends in Prosecco
Auf Rilkes Spuren Man kann den Weitwanderweg Alpe-Adria-Trail auch in Teilstücken bewältigen: Unsere Autoren wanderten die drei Etappen von Duino nach Triest – und erlebten viel Schönes und Kulinarisches.
W
M. & H. GRÖTSCHNIG TEXT & FOTOS
ie sich doch die Zeiten ändern. Als Jugendlicher war Wandern für unsereinen etwas mit Grausbirnenaroma. Und heute, das eine und andere Jahrzehnt später, steht eine Weitwanderung am Programm. Freiwillig, wohlgemerkt. Gut, es geht dabei nur um ein Teilstück des Alpe-AdriaTrails, aber immerhin: Drei Tage gehen, gut 60 Kilometer per pedes, von Duino über Prosecco nach Lipica und weiter nach San Dorligo bei Triest. Ein schönes, abwechslungsreiches Stück durch den Karst. Das lässt sich übrigens gut und einfach organisieren. Der Alpe-Adria-Trail (AAT), der in 37 Tagesetappen vom Großglockner nach Muggia führt, ist professionell gemanagt, man bucht zentral Quartiere und auch der Gepäcktransport ist um leistbare Euros zu haben. Das erleichtert die Sache ungemein: Erstens kann man viel mehr mitnehmen (auch Dinge, die man niemals braucht), und zwei-
70
alpe adria magazin
alpe-adria-trail
tens muss man die nicht selber von Quartier zu Quartier tragen. Mit vollem Gepäck wäre Weitwandern nämlich (für unsereinen) hart am Rande einer Strafexpedition. Nun kann man sich für eine AAT-Teilwanderung natürlich jede beliebige Etappe herauspicken – wir haben den Karst gewählt, weil das so wunderbar klingt: Duino, Rilke, Prosecco, Teran, Lipica, Val di Rosandra, Triest. Da sind schon einige Sehnsüchte inbegriffen. Zum Wanderstart führt das Navi in die „Casa del Sale“ in Duino, ein reizendes B & B mit nur zwei Doppelzimmern. Im Wohnzimmer parkt die Vespa der Hausherrin. Eine 33-jährige Primavera (die Vespa!), der Stolz von Anna (der Hausherrin), die zur Begrüßung Roten von Topwinzer Edi Kante auftischt, dazu getrüffelte Pilzpastete, Mandeln und Salzgebäck. Anna hat auch Lokaltipps parat, die „Dama Bianca“ (Sehnsuchtslokal vieler Österreicher) und das günstigere „Cavaluccio“ in der Duineser Bucht, das „Al Pescatore“ (Anna: „zu teuer!“) und das „Tre
Die AAT-Beschilderung ist nicht überall so gut, aber die Landschaft ist so gut wie überall schön
Prosecco, ein schneller Blick auf Miramare, die kletterbaren Felsen der aussichtsreichen Napoleana, die Tram nach Opicina: Stationen am Alpe-Adria-Trail
Noci“ (Anna: „für mich das Beste, rohen Fisch essen“) in Sistiana. Der erste Abend ist kulinarisch also sogleich gerettet.
Annas herzhaftes Frühstück Morgens serviert Anna, deren Familie aus Istrien stammt, Herzhaftes. Die Weitwanderer brauchen Kalorien, dem wird mit Prosciutto, Käse, Eiern und Süßem entsprochen. Merke: In B & Bs frühstückt man meistens besser als in der italienischen Hotellerie. Während Anna ihre Vespa einkaufsfahrtfertig macht, wandern wir los. Am Schloss Duino vorbei auf Rilkes Spuren – vielleicht, denken wir, ist Herr Rilke hier barfuß über Stock und die vielen Steine gegangen, sodass er hernach so berühmte Duineser Klagegedichte (Elegien) verfasst hat. Andererseits: Über die Aussicht vom Rilkeweg kann man nicht klagen: Weite Meerblicke, mit Muschelzuchten und Fischerbooten garniert. Bald taucht rechts unten Porto Piccolo auf, ein touristisches Großprojekt an dieser wunderbaren Steilküste, das man als Wanderer aber gerne rechts unten liegen lässt. Lieber in Sistiana mit Illy-Kaffee den Kreislauf beleben, bevor es in den Karst geht. Der beginnt gleich hinter der überquerten Autobahn: Es wird buschig, dicht, Steinmauern und Felder säumen den Weg. Die touristische Zivilisation liegt nun hinter uns, nur eine Zeit lang rauscht die Autobahn immer leiser werdend in den Ohren. Die Orte hier sind klein, bäuerlich und durchwegs slowenisch, von knorrigen Hölzern gestützte Weinreben, Salatgärten, Hunde, die die wandernde Abwechslung
freudig anbellen. Das Dorf San Pelagio/Šempolaj kommt gerade recht zur Mittagszeit: In der „Trattoria Gruden“ kocht Seniorin Vanda, 78, famose Karster Hausmannskost. Hirschschinken, Grottenkäse von Zidarich, Gerstensuppe, Štruklji mit Kräutern, herrlich flaumige Topfengnocchi, cremige Spinatcrespelle und Kalbshaxe „zartissimo“, dazu einen Terano von Škerk, da ist der Kalorientank gleich wieder prallvoll.
GPS besser als Beschilderung Gestärkt geht’s weiter über die Dörfer und durch die Wälder. Die Orientierung ist nicht immer ganz leicht, da haben wohl Einheimische für Einheimische beschildert und auf so manchen Pfeil vergessen. Und sogar trotz GPSGerät (mit downgeloadeten AAT-Daten) ist es da und dort nicht leicht, auf Anhieb den richtigen Weg zu finden. Entlang der slowenischen Grenze gehen wir eine Zeit lang falsch, aber egal: So erlebt man die Idylle länger und intensiver und letztlich findet man ja doch wieder den Trail. In Sgonico/Zgonik, kurz vor dem Tagesziel Prosecco, wird noch einmal Wasser (und belgisches Bier) nachgetankt, dann folgt ein Wanderfinale durch eine nicht enden wollende, gottlob ebene Pampa. 23 Kilometer können ganz schön lang sein. Prosecco hat praktisch keine Quartiere, also müssen wir zum Schlafen nach Opicina/Opčine ausweichen. Kein Problem, wenn der Transfer organisiert ist. Das Hotel ist okay, aber nicht so, dass man es namentlich erwähnen müsste. Merke: Nächstes Mal früher buchen. Und? Spatzen? Muskelkater? Blasen? – wird so mancher
alpe-adria-trail
alpe adria magazin
71
Ab Opicina wird es ziemlich waldig und zwischendurch liegt einem Triest zu Wanderfüßen
Leser nun wohl fragen. Tja, keine Klagen zu beklagen, keine Elegien zu schreiben. Ja, das eine oder andere Gelenk ist spürbar, aber die 23 km sind für uns halbwegs Gehfreudige kein Problem. Die Spatzen bleiben (vorerst) in den Bäumen sitzen. Etappe 2 startet morgens mit dem Transfer nach Prosecco/Prosek, wir wollen ja die ganze, korrekte Strecke gehen. Die zu finden, ist ohne GPS wieder gar nicht leicht. Der AAT ist hier dürftig ausgeschildert, aber mit etwas Glück landet man doch auf der Napoleana, dem aussichtsreichsten Teilstück der drei Tage. Diese historische Route führt als breiter, teils asphaltierter Wanderweg hoch über der Küste von Prosecco/Prosek, nach Triest. Unterwegs klettern Sportliche gut gesichert in den Karstfelsen, unsereins genießt die Blicke auf den Golf von Triest und etwas später auf die Stadt. Die liegt hier dem Wanderer zu Füßen.
Haubenverdächtige Gnocchi Bei Opicina/Opčine ändert sich dann die Situation. Trambahngeleise überqueren, AAT-Fortsetzung suchen – und alsbald wird es steil und steiler. Nun führt der Trail am (etwas grindigen) Campingplatz vorbei in die Grenzwälder zu Slowenien. Rechts unten taucht immer wieder das Panorama von Triest auf, unter uns ist es teils sehr karstig und diese Wege verlangen einem einiges ab. An die unperfekte Beschilderung haben wir uns gewöhnt – und letztlich kommen wir problemlos nach Trebiciano/ Trebče, einem italo-slowenischen Dörferl, das so nett ausschaut (aber in dem man als Städter wohl eher nicht leben möchte). In der Bar Taverna werden haubenverdächtige Gnocchi aufgetischt, selten so köstliche gegessen. Der Weiterweg ist hier vorerst gar nicht beschildert, man verlässt sich wohl auf das Gefühl der Wanderer. Und dieses ist wirklich hilfreich. Es führt uns übers wunderschöne Karstland, bei Gropada sind besonders viele Steinmauern zu bestaunen, nach Basovizza geht es über den gut ausgebauten und mit vielen Infoschildern bestückten J. Ressel-Weg nach Slowenien. Hier sind erstmals einige Mitwanderer
72
alpe adria magazin
alpe-adria-trail
unterwegs, bisher waren wir ja ziemlich einsam auf dem Trail. Der Ressel-Weg ist aber ein beliebter Spazierweg, und so manche Wanderergruppe macht lautstark von sich hören.
Riesige Steaks um kleines Geld Etappenziel ist das slowenische Lipica, dessen Hotellerie aber bescheidene Referenzen vorauseilen. Also lassen wir Gestüt (ja, die Lipizzaner) links liegen und fahren per Transfer in die Domačija Muha im nahen Lokev. In diesem Gasthof gibt es propere Zimmer und Appartements und richtig gutes Essen. Das Haus ist auf Steaks spezialisiert – und auf niedrige Preise. Beefsteak um knappe 14, Gnocchi um 4 Euro – bei Andrej und Familie kann Wanderer preiswert auftanken, denn anderntags steht ja gleich ein Gipfelsturm am Programm. Vorher aber wieder die Frage: Muskelkater? Spatzen? Nein, keine außergewöhnlichen Körpervorkommnisse zu beklagen. Das eine Knie oder die andere Hüfte sind etwas beleidigt, aber in Summe haben die bisherigen 40 km wenig Schaden angerichtet. Im Gegenteil. Man lässt auf der Strecke einiges an Stress liegen, geht sich sichtlich frei. Klar, dass das Frühstück in der Muha einiges an Kalorienfestspielen zu bieten hat. Dann geht es (per Transfer) zum Grenzübergang und von dort am Forstweg stetig bergauf auf den Monte Kokoš. Da ist einiges an lokalen Wanderern (und Radlern) unterwegs, und es gibt auch wahre Maiglöckchen-Felder, aber vorerst keine Alpe-Adria-TrailSchilder. Egal. Die Landschaft macht das alles wett, es geht durch Wälder, vorbei an beschaulich fastverlassenen Dörfern, über Felder. Ein nahendes Gewitter hat die Höflichkeit, mit seiner Entladung zuzuwarten, bis unsere Gruppe fast vor der Pivovarna Krvavi Potok steht. Vor dem Lokal dreht sich ein Spanferkel appetitanregend am Spieß – leider wird es am Teller nicht ganz die Erwartung erfüllen und die Calamari sind härter als der ganze Alpe-Adria-Trail. Bis zum Örtchen Mihele hilft uns das GPS über die fehlende Beschilderung hinweg – dann erfreut eine längere ebene Strecke: Ein Radweg auf der ehemaligen Eisen-
INFO: Alpe-Adria-Trail führt malerisch vom Schloss Duino über Prosecco, Triest, OpiGmünd cina, Lipica durchs Bad Kleinkirchheim romantische Valle di Seeboden Ossiacher See Rosandra nach San Millstätter See Wörther See Dorligo delle Valle. Villach Etappe 1: Start am Faaker See Rilke-Weg, dann ITALIEN Kranjska Gora durch wunderschöBovec SLOVENIEN nes Hinterland und malerische Dörfer Tolmin (Slivia, San Pelagio, Sgonico, Gabrovizza) Cividale Goriska Brda nach Prosecco. Teils Schotterwege, teils Duino auch Asphalt. Insgesamt 22,5 km, 500 Lipica Trieste Höhenmeter (hm) San Dorligo Adria aufwärts, 300 hm Muggia abwärts. Keine nennenswerten SteiWeitwanderweg vom Großglockgungen. Mit Mittagspause und ner durch Kärnten, Slowenien Rast waren wir etwa zehn Stunund Friaul nach Muggia bei Triest. den unterwegs. 37 Etappen (plus 6 Etappen optionale Rundtouren), insgesamt Etappe 2: Start im Zentrum von rund 750 km „Wandern durch den Prosecco, über den wunderschöGarten Eden“ (Slogan des Trails). nen Napoleana- Aussichtsweg hoch über dem Meer (wunderDer Alpe-Adria-Trail (AAT) lässt sich bare Weitblicke) nach Opicina, natürlich auch tage- bzw. stückweise weiter durch den Wald nach Treerwandern. Auch eine 3-Länder-Rundbiciano/Trebce (Lokal) und später tour in sieben Tagen durch Kärnten, über Gropada, Basovizza, über Friaul und Slowenien ist möglich. Felder und den J. Ressel-Weg Orientierung nach Lipica in Slowenien (Möglichkeit Gestüt-Besichtigung). Für den AAT gibt es gute Bücher und Länge 16 km, 450 hm aufwärts, Karten (siehe Buchtipps), auf der 300 hm abwärts, einige steile informativen Website www.alpePassagen. Gesamtgehzeit ca. adria-trail.com kann man die GPSneun Stunden, inkl. Pausen. Daten herunterladen und auf Smartphone oder GPS-Gerät übertragen. Etappe 3: Start beim Gestüt Lipica (Besichtigung möglich) In unserer Praxis auf den drei oder alternativ beim GrenzüberEtappen zwischen Duino und San gang Slowenien – Italien (am Casino), Dorligo war die Beschilderung über einen breiten Forstweg auf nur teilweise gut, manchmal war den Monte Kokos (Gaststätte, eher schlichtweg keine vorhanden, da nur an Wochenenden offen), berghalf in fast allen Fällen das GPSabwärts nach Krvavi Potok (mittelGerät (im konkreten Fall von prächtige Gostilna) und via Mihele Garmin) weiter. Man kommt aber auf der alten Bahntrasse (jetzt Radauch ohne irgendwie durch, nur weg) nach Draga San Elia, von dort ist das dann mühsam(er). links runter (steil!) nach Botazzo und Ausrüstung durchs romantische Rosandra Tal nach Bagnoli und San Dorligo della Am wichtigsten sind natürlich gute Valle. Länge 21 km, 650 hm aufwärts, Schuhe und Wanderkleidung – am besten Funktionswäsche und Zwiebelprinzip (mehrere Schichten übereinander, die man bei Wärme ausziehen kann). Wanderstöcke sind auf Steilpassagen (abwärts!) hilfreich. Als Regenschutz empAAT-Buchungscenter fiehlt sich die gute, alte Pelerine, wir Kärnten. A-9844 Heiligenhaben immer einen leichten Knirps blut, T (+43 48 24) 27 00, dabei. Sonnenschutz (Hut, Kappe) info@alpe-adria-trail.com nicht vergessen. Für den RuckAAT-Buchungscenter Friaul sack gilt – je leichter, desto besJulisch-Venetien, ser (keine Billigprodukte). Genü33018 Tarvisio, Via Roma 14, gend Wasser und Proviant sollten T (+39 04 28) 23 92, auch „an Bord“ sein, auf unseren consorzio@tarvisiano.org Etappen gab es unterwegs immer wieder die MögAAT-Buchungscenter lichkeit, Wasser nachzutanken. Slowenien, 5220 Tolmin, T (+3865) 38 00 480, Die 3 Etappen www.dolina-soce.com Die von uns gewählte Strecke Großglockner
Dorfidyll in Trebiciano, Spanferkelschmaus in der Pivovarna Krvavi Potok
Am Radweg durch Tunnels und dann ab ins wildromantische Valle di Rosandra
bahnstrecke (wie die Parenzana in Istrien) ist eine feine Sache. Da und dort trifft man auf andere Wanderer, aber von einer Massenbewegung ist trotz Wochenende keine Rede.
Auf ins Krimi-Tal Es geht durch zwei Tunnel, und dann (Achtung, Abzweigung) links steil bergab. Und zwar in den Weiler Bottazzo im Rosandratal, wo eine kleine Trattoria mit kühlen Getränken besucht werden muss. Das Valle di Rosandra, Veit-Heinichen-Krimi-Leser wissen um die kriminelle Energie, die hier zuweilen unterwegs ist, ist ein Schmuckstück. Bizarre Landschaft, in der Frösche um die Wette quaken, steile Abhänge, Wasserfälle. Ganz unten kann man die gequälten Wandererfüße mit Rosandra-Wasser kühlen – oder sich in Bagnoli/Boljunec oder am Etappenende in San Dorligo/ Dolina ein Lokal suchen, zwecks innerer Abkühlung. Aus der Ferne grüßt bereits das Meer, Hartgesottene gehen ja von San Dorligo della Valle gleich weiter nach Muggia. Wir verzichten. Die allerletzte Etappe des AAT hat nicht den größten Verführfaktor, San Dorligo/Dolina dagegen ist ein urtümliches Dorf nahe Triest, einfach und lukullisch. Hier gibt’s spannende Winzer und Olivenölproduzenten. So, die drei Tage sind geschafft. Zeit für ein Fazit: Mit normaler Wanderkondition sind 60 km in drei Tagen kein Problem, wichtig ist vor allem gutes Schuhwerk, Wanderstöcke sind beim Abwärtsgehen hilfreich. Die Beschilderung des AAT ist von unterschiedlicher Güte, ein GPS-fähiges Handy (oder ein GPS-Gerät) ist hilfreich. Gepäckstransport und Quartierbuchung über den AAT funktionieren ausgezeichnet. Die drei Etappen sind wunderschön und abwechslungsreich. Man glaubt gar nicht, wie urtümlich Landschaft und Dörfer so nahe bekannter Durchzugsrouten sein können. Man wandert hier durch eine wunderbar gestrige Karstwelt, in der die italienische auf die slowenische Kultur trifft. Höhepunkte sind der Rilkeweg, die Napoleana bei Triest und das Rosandratal, aber es gibt im Karst auch so viele beschauliche, unspektakuläre Höhepunkte. Weitwandern ist ein Gehen nach innen, fast eine Meditation. Und, es macht süchtig: Unsere Gruppe hat fürs nächste Jahr schon die nächste Weitwanderung im Visier. ■
Heiligenblut Mallnitz
ÖSTERREICH
Kontakte
alpe-adria-trail
alpe adria magazin
73
App www.alpe-adriatrail.com: Webseite mit allen Informationen, GPS-Tracks für jede Etappe, Tipps für Lokale und Quartiere, Pauschal- und Kurzurlaubsangebote für den Trail Alpe-Adria-Trail App: Tourenplaner und GPS-Material, gratis für Android und iPhone in den App-Shops 1.000 hm abwärts, einige steile Passagen, Gesamtgehzeit inklusive Pausen ca. zehn Stunden.
Quartiere, Gepäck Quartiere findet man natürlich auf eigene Faust (z. B. booking.com, Agriturismi-Webseiten) oder über die Organisation des Alpe-AdriaTrail. Diese hat uns die Nächte in Duino und Prosecco (bzw. Opicina) perfekt organisiert, die Nacht in Slowenien organisierten wir selbst dank Insider-Tipps. Auch im Bruckmanns Wanderführer zum Trail gibt es Übernachtungstipps. Wer nicht selbst das Gepäck für die drei Tage schleppen will: Der Gepäcktransport kostet 30,- € pro
Vespa im Wohnzimmer: B & B Casa del Sale
Tag, es hat perfekt geklappt. Gepäck wird im Quartier abgeholt und zum nächsten Quartier gebracht, wenn Wanderer ankommt, ist es längst da. Das passiert mit einem Taxi, das man auch für den Rücktransport zum Auto buchen kann. San Dorligo – Duino kosten dann ca. 70,- €.
Adressen Duino & weiter Casa del Sale. Familiäres, sehr nettes B & B im Zentrum von Duino, ausgezeichnetes Frühstück. Möglichkeit, Auto stehen zu lassen (auf der Straße). DZ ca. 70,- €. 34011 Duino Nr. 74, T (+39 348) 34 37 048, www.casadelsale.it
K IT ZH O F S T U D I O S:
DIESER AUSBLICK IST KEINE FOTOTAPETE!
Schwarzseestraße 8 – 10 · A - 6370 Kitzbühel Tel.: + 43/53 56/632 11- 0 · Fax: + 43/53 56/632 11-15 info@hotel-kitzhof.com · www.hotel-kitzhof.com
Einfach, aber richtig gutes Essen: Taverna in Trebiciano/Trebcˇe
Dama Bianca. Wunderschön in der Duineser Bucht gelegenes Fisch-Ristorante, sehr romantisch, etwas teuer. Duino Porto, (+39 040) 20 81 37. Cavaluccio. Nahe der Dama Bianca, nette Lage, etwas günstiger, gute Fische und Meeresfrüchte. Duino Porto, T (+39 040) 20 81 33. Tre Noci. Sehr gute mediterrane Küche, gutes Preis-LeistungsVerhältnis. Sistiana 33, T (+39 040) 29 92 22. Gruden. Ausgezeichnete, authentische Osteria an Etappe 1, typische Karstküche, günstig. San Pelagio/Šempolaj 49, T (+39 040) 20 01 51, Mo. und Di. zu.
Sardoc. Altehrwürdige Trattoria im Dörfchen Slivia/Slivno an der Etappe 1. Typisch deftige, ausgezeichnete Karstküche. Slivia 5, T (+39 040) 20 01 46, Mo., Di., Mi. zu.
Prosecco & weiter In Prosecco findet man weder bei Booking.com, noch bei Tripadvisor Hotels, der Bruckmann Wanderführer empfiehlt die Residence Kontovel. 10 Appartements nahe Prosecco. Localita Contovello, Strada del Friuli 523, www.contovel.com In der Nähe befindet sich auch das ausgezeichnete Hotel Riviera (an der Costiera Küstenstraße), www.rivieramax.eu/de/
Buchtipps Super Küche: Die Gruden-Wirtsleut'
Andrej grillt in der Muha Top-Steaks
Unser Übernachtungstipp für Lipica: Die Appartements der Gostilna Muha
Bar Taverna. Kleines Lokal an der Straße durch Trebiciano/Trebče, kleines Angebot, das ist aber sehr gut und sehr günstig. Località Trebiciano 17/a. T (+39 040) 21 71 198.
Lokev 138, T (+386 31) 231 251, www.gostilna-muha.com Planinska Koča. Gasthaus am Gipfel des Monte Kokoš, wochenends geöffnet, typische Hüttenküche, Getränke. Pivovarna Krvavi Potok. Durchschnittliches Gasthaus direkt am Trail im Ort Krvavi Potok, gutes Bier, das Essen war okay, mehr nicht. Es gab u. a. Spanferkel vom Grill und wenig ansprechende Calamari. Krvavi Potok 19, T (+38 65) 68 02 009. Locanda Mario. Erstklassige Osteria, top Nudelgerichte, auch Froschschenkel. Zimmer gibt es auch. Der Ort liegt oberhalb des
Lipica & weiter Der Gestütsort ist nicht für besonders gute Hotels bekannt. Deshalb weichen wir ins wenige Kilometer entfernte Lokev aus: Gostilna Muha. Beliebtes Gasthaus mit guter Hausmannskost, zarten Steaks und günstigen Preisen (Beefsteak 13,80 €). In den Appartements kann man um 30,€ pro Person gut schlafen. Transfer von und nach Lipica möglich.
Rosandra-Tales. Draga Sant’Elia 22, T (+39 040) 22 81 93. Trattoria Bottazzo. Erste Station nach dem Abstieg ins RosandraTal. Guter Ort für Erfrischungen, einige Speisen. 34018 Bottazzo, (+39 040) 83 25 032. Trattoria Bak. Bei Tripadvisor die Nr. 1 in San Dorligo, im Nachbarörtchen Pesek, gute Nudel- und Grillgerichte. Pesek di Grozzana 2, T (+39 0 40) 922 0286. Afittacamere Alpe. Im Bruckmann Wanderführer empfohlene Übernachtungsmöglichkeit, 34018 San Dorligo/Dolina, Bagnoli della Rosandra 76A, T (+39 040) 22 84 38.
Alpe-Adria-Trail die 43 Etappen. Umfangreicher AAT-Wanderführer mit einigen Einkehr- und Übernachtungstipps, GPS Daten zum Download. Autor Guido Seyerle, Bruckmann Verlag, 13,40 €
Alpe-Adria-Trail – Wandern im Garten Eden. Gratiswanderführer mit Kartenmaterial und kulinarischen Produkt-Tipps. Zu beziehen bei Kärnten Werbung, 9020 Klagenfurt, Völkermarkter Ring 21, T (+43 463) 3000, www.kaernten.at
Paket:
OLIMIA ERLEBNIS Wellness hotel Sotelia «««« sup. Buchbar bis 31.10.2016
2 Nächte
191,20 € p.P. im DZ
4 Nächte
336,80 € p.P. im DZ
Pakete beinhalten folgende Leistungen: Halbpension (Buffet), Unbegrenztes Baden & Sauna im Wellnesszentrum Termalija, Obst & Flasche Thermalwasser am Zimmer, Nachtbaden im Wellnesszentrum Termalija - am Freitag und Samstag bis Mitternacht, Bademantel und Badetuch Benutzung, WiFi.
Terme Olimia d.d. Zdraviliška cesta 24, SI – 3254 Podčetrtek, Slowenien T +386 (0)3 829 78 36 | info@terme-olimia.com
www.terme-olimia.com
Wenn der Weg das Ziel ist … die Weinberge von Bianzone
Valchiavenna Tal nördlich vom Comer See
Das Valtellina ist eine Wanderregion
Panoramablick auf das Städtchen Tirano
Spektakulärer Panoramazug - Bernina Express
Veltlin,
das Geniessertal Schon im Wort Valtellina schwingen Urlaub, gutes Essen und hervorragender Wein mit. Das ursprüngliche Tal zwischen Bormio und Comer See bietet viel für Wanderer und Genießer und ist im Winter ein Skiparadies.
I
Beate Giacovelli TEXT Ivan Previsdomini, Consorzio Turistico Valchiavenna, Livio Piatta World Images, Rhätische Bahn, Archivio Nino Negri, Zamborlini, IAT Teglio Valtellinaturismo, Beate Giacovelli, Enrico Minotti Consorzio Turistico Valchiavenna, Ristorante Lanterna Verde, Ristorante Vassallo, Consorzio Turistico Valtellina Terziere Superiore FOTOS
m Herbst ist es laut in der sonst abgeschiedenen Idylle östlich der Schlossruine Grumello bei Montagna im Veltlin, einem versteckten Tal der Lombardei: Propeller rotieren, Druckwellen lassen alte Weinstöcke wanken, als hätten sie zu tief ins bicchiere, Glas, geschaut. Wie eine riesige Libelle schwebt der Elicottero, Hubschrauber, über dem Weinberg. Die Maschine kommt näher, wirbelt Erde und Luft auf. Der Heli landet jedoch nicht, mit einer Seilwinde zieht er einen Korb mit tiefroten Trauben hoch, propellert die Ernte hinunter ins Tal – bis zu 30 Mal pro Tag. Gutsdirektor Casimiro Maule, Kellermeister des Weingutes Nino Negri, der größten Kellerei im Valtellina, war der erste Winzer, der bei der Vendemmia, Weinlese, auf Hilfe aus der Luft setzte. Inferno heißt der aus diesen Trauben gekelterte Wein, benannt nach dem Weinanbaugebiet mit extremer Steillage.
Ein Wein namens Inferno Ein Rebhügel namens Inferno, nur Trittsicheren und Schwindelfreien zugänglich – das macht neugierig. Am besten man schnürt die Wanderschuhe und besteigt auf schmalen Wegen diese steilen, fast senkrechten Vigneti, Weinberge. Ein Blick genügt: halsbrecherisch, staubtrocken, steinig. "Früher erklommen Erntehelfer die Scalette di Sassi, Steintreppen, schleppten den Ertrag mit Hilfe der Portini, der traditionellen Schulterkörbe aus Holz, ins Tal”, erzählt Maule, der sich Zeit nimmt und Besucher gerne durch seinen herrlichen, alten Palazzo Quadrio und durch die Weinberge führt. Inferno bedeutet Hölle, diesen Namen haben Valtellinesi dem widerspenstigen Felsbuckel gegeben und ihn in brütender Hitze bestimmt oft
verflucht, wenn die Erntezeit nur allzu langsam vertröpfelte. Hier kommt keine Maschine zurecht, alles muss von Hand erledigt werden. "Es wurde immer schwieriger, Erntehelfer zu finden. Wer morgens motiviert begann, kündigte bereits am Abend”, sagt Maule. Denn der Weinbau am Inferno erfordert mehr Muskelkraft und Schweiß als anderswo. Daher der Helikopter als stählerner Erntehelfer, auch aus Sicherheitsgründen.
Benzin der Gebirgsjäger Die Terrassen, auf denen die Rebstöcke wurzeln, oft nur handtuchschmal, wurden dem Berg in mühseliger Plackerei abgetrotzt. Trockenmauern, jahrhundertealt und ein Kunstwerk für sich, stützen das steile Gelände: Stein auf Stein, lose ohne Mörtel aufgeschichtet, schlängeln sie sich, insgesamt 2.500 Kilometer lang, durchs Tal Valtellina. Die Trauben waren schon immer Lebensgarantie der früher ärmlichen Region, was Sprichwörter wie: "Cà vinada l´è mezza sfamada” (ein Haus, das Wein produziert, erhält sich großteils selbst) oder "Il vino è la benzina dell´alpino” (Wein ist das Benzin des Gebirgsjägers), illustrieren. Auf dem Inferno verlieren sich die Augen in Hügel, Himmel und dem Grün der Reben. In der Ferne ragen die Kirchtürme Tiranos empor. In der Kleinstadt mit dem sehenswerten Santuario Madonna di Tirano mit einer der größten Orgeln Europas wimmelt es von Touristen. Tagesausflügler zumeist, die mit der Rhätischen Bahn nach St. Moritz zuckeln – eine der schönsten Bahnstrecken der Welt, geadelt mit dem Titel UNESCO-Weltkulturerbe. Zu bestaunen: Schroffe Gipfel, gewaltige Gletscher, rauschende Flüsse, Burgen und liebliche Täler.
veltlin
alpe adria magazin
77
Sfursat, der Alpen-Amarone Seit Jahrhunderten wird im Veltlin auf knapp tausend Hektar fast ausschliesslich die Nebbiolo -Traube angebaut, die hier Chiavennasca – “Tschüwenasca” wie Einheimische sagen – heißt. Die Weine aus dem Veltlin würden immer am Nebbiolo aus dem Piemont gemessen. Aber das sei Unsinn. “Unsere Traube ist nervosa, spritziger und tiefgründiger. Unser Wein trocken und transparent, anders als der vino grasso, “fettere” Wein vom Piemont”, sagt Casimiro Maule – 2007 vom Gambero Rosso als “Bester Önologe des Jahres” prämiert. Das Veltlin trumpft mit eigenwilligen Alpen-Nebbioli auf: Der Sforzato DOCG (kontrollierte, garantierte Herkunftsbezeichnung) oder Sfursat (Dialekt) ist die Antwort des Valtellina auf den Amarone aus dem Valpolicella, wird nach ähnlichem Verfahren hergestellt: Die Trauben trocknen etwa 120 Tage lang auf luftigen Dachböden in Holzkassetten, verlieren dabei bis zu 35 Prozent ihres Gewichtes, dadurch erhöhen sich Zucker- und Alkoholgehalt. Der Sfursat löst unter Norditalienern Begeisterungsstürme aus, ist heute wichtigster Wein des Veltlin, hochgeschätzt auch in der nahe gelegenen Schweiz. Dicht schmeckt er, konzentriert, begleitet von angenehmer Frische. Unter Liebhabern gilt Maules Sforzato als der beste – kein Wunder, präsentierte er 1983 den ersten "5 Stelle (Sterne) Sfursat”. Es gibt in Valtellina zwei DOCGWeine: Sforzato di Valtellina und Valtellina Superiore. Weiters den Rosso di Valtellina mit dem DOC-Siegel.
Paradies für Wanderer Die Berge des Veltlins sind ein Paradies für Wanderer, Alpinisten, Kletterer, Mountainbiker. Es gibt unzählige Wandermöglichkeiten, kilometerlange Wege – vom einfachen Spaziergang bis hin zu anspruchsvollen Anstiegen wie etwa zum prächtigen Gipfel Pizzo Badile (3.308 m), auf den Monte Disgrazia (3.678 m) oder die höchste Erhebung, den Piz Bernina (4.049 m). Auch durch die kleinen Täler wie das Valchiavenna, das Valmalenco, das Val Masino oder das Val Gerola schlängeln sich herrliche Wanderrouten. Rund 60 Berghütten liegen im Veltlin. Ein einzigartiges Erlebnis ist der Wanderweg “Via dei Terrazzamenti”, der sich 70 Kilometer von Tirano nach Morbengo durch Weinberg-Terrassen windet. Geübte Bergsteiger können die imposanten Bergspitzen des Veltlins entdecken, von der Bernina-Gruppe bis hin zum Monte Disgrazia, von den 13 Gipfeln in über 3.200 Metern Höhe bis hin zur Königspitze und zur Zufallspitze! Wanderparadies ist der Parco Nazionale Stelvia, der größte italienische National-
78
alpe adria magazin
veltlin
park – gemeinsam betreut von der Schweiz, der Lombardei und Trentino. Hier leben Hirsche, Gämsen, Steinböcke, Königsadler, Auerhähne und Schneehühner. Interessant ist der Park der Felsbilder von Grosio – die ältesten im Veltlin; bei Italienern beliebt sind die Thermen von Bormio und Masino. Überhaupt nicht touristisch wirkt Sondrio, die Provinzhauptstadt, obwohl sie beliebter Ausgangspunkt für Wanderer, Jäger, Angler ist. Das hoch gelegene Castello Masegra der Gemeinde stammt aus dem 14. Jahrhundert, in der hübschen Altstadt sollte man dem "Museo Valtellinese di Storia e Arte” einen Besuch abstatten oder in den Botteghe, kleinen Geschäften, Bitto-Käse in vier Reifegraden sowie hauchzart aufgeschnittene Bresaola kaufen. Für jeden Gusto lässt sich etwas finden. An Winterwochenenden düsen viele Mailänder nach Bormio, Santa Catarina oder Livigno zum Skifahren.
Nudeln, Käse und viel Butter Valtellina – das versteckte Tal in der Lombardei, durch das der Fluss Adda im Sonnenlicht perlt und wo Wolkenschatten über endlose Weinberge jagen – steht in Italien jedoch vor allem für Genuss. Hier ist man der Natur nahe, kommt zur Ruhe, kann seine Sehnsucht nach Entschleunigung stillen. Versteckte Bergnester entdecken, entspannen, draußen sein. Und ja, zu essen gibt es auch etwas. Bei Nennung des historischen Ortes Teglio läuft jedem Lombarden das Wasser im Mund zusammen. Schließlich ist er Heimat der berühmten Pizzoccheri della Valtellina, brauner Buchweizennudeln mit Wirsing, Bitto-Käse aus den Alpen und seeehr viel Landbutter. I Buon Gustai, Feinschmecker, schätzen den Bitto DOP, der nur im Sommer auf den Almen im Hochgebirge hergestellt wird. Köstlich ist die Polenta Taragna aus Mais-Buchweizenmehl – mit Stein gemahlen –, der beim Blubbern auf dem Herd Käsestücke oder Bresaola, luftgetrockneter Rinderschinken, hinzugefügt werden. Die Veltliner Küche ist bodenständig, rustikal und kräuterreich. Sie kombiniert nicht bis zur Unkenntlichkeit.
Italien einmal anders Das Veltlin ist außerhalb Italiens kaum bekannt. Zu Unrecht, wenn man die Schönheit der Landschaft sowie die Vorzüge des Klimas als Maßstab nimmt. Valtellina ist ein Garten Eden – ein endloser Dreiklang aus Ausrasten, Weiterfahren und Genießen. Eine echte Alternative zu den überfüllten Stränden am Mittelmeer. Das wissen italienische Bergfreunde und großstadtmüde Mailänder längst. Viel Sonne und italienisches Lebensgefühl gibt es auch hier – und zwar im Überfluss. ■
Weinkeller Nino Negri
Helikoptereinsatz Ăźber dem Weinberg Inferno
Trubeliges Nachtleben auf der Piazza in Tirano
Anschauen: Palazzo Besta in Teglio
Natur pur genieĂ&#x;en auf dem Radweg Sentiero Valtellina
Der Bernina Express startet von Tirano nach St. Moritz (CH)
Wallfahrtskirche – Ort einer Marienerscheinung
veltlin
alpe adria magazin
79
INFO: Veltlin Livigno
Montespluga
Valdidentro
Madesimo Campodolcino
Bormio
Valdisotto S. Catarina Valfurva
Chiavenna Chiesa in Valmalenco
San Martino
Samolaco
Sondrio
Morbegno Coslo
Sondalo Groslo
Talamona
LAGO DI COMO
Tirano
Chiuro
Aprica
Valtellina Veltlin (deutsch). Region: Lombardei, Provinz: Sondrio. Im Herzen der Alpen, zwischen Comer See, Schweiz und Südtirol. Name: wahrscheinlich abgeleitet von Tellius (heutiges Teglio), einem Dorf in der Mitte des Tals. Hauptort: Sondrio, weitere wichtige Orte: Morbegno, Tirano, Bormio, Livigno, Teglio, Grosio, Sondalo, Chiavenna. Einwohner: rund 180.000, Höhe: von 198 bis 4.021 Meter über Meeresspiegel. Info: www.valtellina.it
Anreise
Touristinfo Servizio Turismo, Corso XXV Aprile 22 , 23100 Sondrio, T (+39 0342) 21 59 21, www.valtellina.it
Buchtipp Veltlin mit Bergamasker Alpen und Val Camonica, Reto Solèr Maria Schabel, Bergverlag Rother, € 12,90 , 176 Seiten mit 54 ausführlich beschriebenen Tourenvorschlägen.
80alpe adria magazin veltlin
PKW: Autobahn A4 VeneziaMilano. Ab Milano: Superstrada SS36 bis Colico, weiter auf der Statale 38 (führt durch die wichtigsten Orte des Veltlins). Flugzeug: Flughafen Mailand Malpensa (www.airportmalpensa. com) ca. 170 km entfernt; Flughafen Milano Linate (www.milanolinateairport.com) ca. 140 km; Orio al Serio in Bergamo (www.orioaeroporto. it) Billigfluglinien, ca. 120 km. Zug: Über Nacht z. B. von Wien nach Mailand, www.oebb.at Linea Milano-Tirano (156 km, ab Stazione Centrale Mailand, Umsteigen in Colico). Linea Colico-Chiavenna (35 km), www.trenord.it
Reisezeit & Klima Sonniges Tal. Die Rhätischen Alpen schützen vor kaltem Nordwind; Bergamasker Alpen und Gipfel Adamello vor Südwind. Reisezeit: ganzjährig; tolles Skigebiet im Winter. Wetterinfos: www.tempoitalia.it
Anschauen Alte Mühlen Mulino Moro in Bottonero, Chiavenna – heute Museum, beeindruckende Industriearchitektur. Mulino di Dosso, Rasura – 1836 errichtet, noch in Betrieb. Interessante Stockmühlen mit horizontalem Wasserrad: Mulino di Ca´Zoia und Ca´Mazza in Montagna. Mulino Menaglio in San
Valtellina – Tal der kulinarischen Verführungen Rocco di Teglio (schöner Spaziergang ab Zentrum, 20 Minuten).
Burgen Sehenswert: Castel Masegra in Sondrio; Castello Paribelli in Albosaggia. Castel De Piro al Grumello in Montagna.
Historische Patrizierhäuser Palazzo Besta in Teglio: herrlicher Innenhof, Fresken. Palazzo Vertemate Franchi in Prosto di Piuro (2 km von Chiavenna), ein Barockjuwel mit Obstgarten, Weinberg, Kastanienhain, www.palazzovertemate.it. Palazzo Salis in Tirano mit bezauberndem italienischem Innengarten, Fresken, 10 wunderschön restaurierten Sälen, www. palazzosalis.com
Bernina Express Eine der schönsten Bahnstrecken der Welt von Tirano nach St. Moritz, seit 2008 UNESCO-Weltkulturerbe. Steile Strecke. Unvergesslich!, www.rhb.ch
Kirchen 500 Kirchen prägen das Bild im Veltlin. Sehenswert: Basilica della Madonna in Tirano aus der Renaissance, an der Stelle einer Marienerscheinung (Jahr 1504) errichtet. Stiftskirche San Lorenzo in Chiavenna mit Taufbecken aus dem Jahr 1156 und Schatzmuseum. Santuario della Madonna della Sassella auf einem Fels inmitten terrassierter Weingärten (bei Sondrio).
Lokale Spezialitäten Die Käsesorten Bitto, Valtellina Casera oder Scimudin, alle DOPMarken (kontrollierte Ursprungsbezeichnung). Pizzoccheri della Valtellina (1750 erstmals urkundlich erwähnt). Äpfel (Golden Delicious, Stark Delicious, Gala, Fuji etc.): IGP-Siegel (geschützte geografische Herkunft) seit 2010. Gebirgshonig, Bisciöla (Art Panettone mit Nüssen, Feigen, Rosinen), Biscotìn de Pròst (kleine Mürbteigkekse). Bresaola della Valtellina (Betonung auf dem “ao”), luftgetrockneter Rinderschinken, IGP zertifiziert (geschützte Ursprungsbe-
zeichnung). Spezialität ist Carpaccio di Bresaola: hauchzart geschnittene Scheiben beträufelt mit Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer, darüber Parmesansplitter, dekoriert mit Rucola.
Wein Valtellina ist jahrhundertealtes Weinbaugebiet, elegante, eigenwillige Alpen-Nebbioli, wie es sie sonst nirgendwo gibt; genießen in Nord-italien exzellenten Ruf. Überwiegend aus Nebbiolo-Rebe gekeltert. Am bekanntesten: "Valtellina Superiore” aus den Zonen Maroggia, Sassella, Grumello, Inferno, Valgella. Mindestalkoholgehalt 12 %, 24 Monate gereift (davon 12 Monate in Eichenfass). "Sforzato di Valtellina” (Dialekt: Sfursat) aus den Zonen Sassella, Grumello, Inferno, Fracia. Trauben werden drei Monate getrocknet, 20 Monate gereift, 14 % Alkohol. Beide Rotweine mit DOCG-Status (geschützte Ursprungsbezeichung). Der Wein des Valtellina wird gelegentlich auch als Veltliner bezeichnet, der aber in keinerlei Verbindung zur gleichnamigen österreichischen weißen Rebsorte steht. Info: www.vinidivaltellina.it
Weinkellereien Nino Negri Familienbetrieb seit 1897. Kellermeister Casimiro Maule produziert auf 34 Hektar besondere Weine aus der Nebbiolo-Traube. 1983 präsentierte er den ersten “5 Stelle Sfursat”, vom 2007 vom Gambero Rosso ausgezeichnet Winzer des Jahres. Via Ghibellini 3, 23030 Chiuro (SO). Tel: (0039 0342 482235, www.ninonegri.net
Tenuta la Gatta Traumhaft schönes Weingut mit 500-jähriger Geschichte. Familie Triacca führt gerne durch das ehemalige Dominikanerkloster mit Hauskapelle (sehenswert!). Weinverkostung mit regionalen Gerichten, Voranmeldung nötig. Via Gatta 33, 23030 Bianzone (SO), T (+39 0342) 72 00 04, www.triaccavini.eu
Santuario Madonna di Tirano
Palazzo Vertemate Franchi – ein Renaissance-Juwel
Weinstraße
Thermalbäder
Hundeschlitten
Strada dei Vini e dei Sapori: Auf den Spuren von Wein, Fleischund Käsespezialitäten, 200 Kilometer, führt durch 78 Orte, www. stradavinivaltellina.com
Vier Thermalparks, bereits seit römischer Zeit bekannt – Bagni Vecchi, Bagni Nuovi, Bormio Therme, Themalbad Masino, www.bagnidibormio.it
Kunsthandwerk
Canyoning
Ponte di Legno: Scuola Italiana Sleddog, www.scuolaitalianasleddog.it oder in Arnoga: Centro Italiano Sleddog Husky Village, www.huskyvillage.it Winterspass für die ganze Familie.
Pezzotti-Werkstätten: Die “Pelorsc”, Flickerlteppiche aus Baumwolle, Wolle, Samt und Seide sind berühmt. Zu erstehen in: Ponte in Valtellina oder im Val d´Arigna. Speckstein: “Lavecc”, Töpfe aus feuerrestistentem Stein aus Valmalenco oder Valchiavenna, zum Teil kunstvoll graviert.
Aktiv Wandern Reizvolle Touren jeden Schwierigkeitsgrades, etwa “Via Spluga”, die “Via Bregaglia” im Valchiavenna, der “Sentiero Rusca” von Sondrio nach Thusis (Graubünden, CH) oder der “Sentiero della Pace” auf Spuren des Ersten Weltkrieges. Nordic Walking Parks in Santa Caterina Valfurva und in Tirano.
Trekking Erfahrene Trekker erwartet die Alta Via della Valmalenco (in acht Etappen): eine 130 km lange Wanderung überthront von den Gipfeln des Pizzo Scalino und des Bernina. Der Höhenweg Sentiero Roma führt auf die Berge des Val Masino. Wunderschöne Trekkingwege auch die „Via Spluga“ und die „Via Bregaglia“ im Valchiavenna, der „Sentiero Rusca“ von Sondrio bis nach Thusis (Graubünden, CH).
Mountainbiken Anspruchsvolle Tour zum Stilfser Joch, Pässe San Marco, Aprica oder Splügen. Bikerparks in Livigno und Santa Caterina Valfurva (auch für Kinder).
Klettern 200 Kletterrouten mit 25 bis 45 Meter hohen Felswänden, Freiklettern, Bouldern z.B. in Valmalenco, Alta Valtellina, Val di Mello.
Schluchten und Felshänge hinunterrutschen, z.B. im Fluss Boggia im Val Bodengo oder in Valmalenco.
Fly-Emotion An einem Stahlseil zwischen zwei Berghängen “fliegen”, Spaß für die ganze Familie, www. flyemotion.it
Gleitschirm- und Drachenfliegen Start z.B. von Carnale (1.250 Meter über Sondrio); von Cima Bianca (3.000 Meter) mit dem thermischen Wind “La Breva” bis nach Bormio gleiten.
Die schönsten Orte Teglio Kleiner Ort. Sehenswert: Palazzo Besta, am Ortseingang aus dem 16. Jahrhundert, Innenhof mit Arkaden, doppelter Bogengang, wertvolle Fresken. Im Erdgeschoss: “Museo Antiquarium Tellinum' mit prähistorischen Stelen eingerichtet. Eine von ihnen wird als die Darstellung der 'Dea Madre', der Muttergöttin, interpretiert.
Livigno
Reiten (z.B. in Nationalpark Stilfser Joch), Sportfischen (Fluss Adda und Mera, Bergseen), Trailrunning z.B. am Trofeo Kima (50 km langer SkyMarathon) oder am International SkyRace in Valmalenco (31 km).
Zweithöchstgelegene Gemeinde Italiens, deshalb “Piccolo Tibet” genannt. Wintersaison: Nov. bis Mai, eine der besten Wintersportadressen Europas. Sommer: Wandern, Trekking, Golf, Flow Trails für Mountainbiker (3.200 km GPS-Routen), Nationalpark Stilfserjoch (Hirsche, Steinböcke, Bartgeier …), günstig einkaufen in diesem zollfreien Gebiet (DutyFree-Shopping, begrenzte Mengen!): Parfümerie, Kleidung, Kameras, Computer, lokale Produkte, Tabak, Alkohol etc. billiger! Sehenswert: Kirche “Natività di Maria Vergine”. Kulinarik: “Sciatt" probieren (frittierte, mit Käse gefüllte Buchweizen-Bällchen); www.livigno.eu
Skisport
Chiavenna
400 km Skipisten, 200 km Loipen, Snowparks. Berühmte Skiorte: Livigno, Bormio, Santa Catarina Valfurva, Madesimo, Chiesa Valmalenco, Aprica, Valdisotto oder Valgerola. Sommerskifahren auf dem Stilfser Joch. Trendsport Snowkiting (Kitesurfen + Snowboard) in Madesimo.
Berühmt für Felsgrotten. Sehenswert: Renaissance-Palazzo Vertemate Franchi, Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Fresken mit mythologische Darstellungen, Schnitzereien, Wein- und Gemüsegarten, Kastanienwald. Ausstellungen, Konzerte, www.palazzovertemate.it
Golf Golfplatz in Caiolo (bei Sondrio), 18 Löcher. Golfplatz in Bormio, 9 Löcher oder in 1.600 Metern Höhe in Madesimo. Übungsplatz mit Putting Green in Aprica.
Weitere Sportarten
Eisklettern Zahlreiche vereiste Wasserfälle. Künstliche Eiswände in Livigno, Lanzada oder Aprica.
Tirano Wichtiger Ort, von dem BerninaExpress Richtung St. Moritz abfährt (ganzjährig). Sehenswert: Santuario Madonna di Tirano mit präch
Veranstaltungen Pizzoccheri d´Oro: Pizzoccheri-Fest in Teglio, an Wochenenden wird das beliebte Pasta-Gericht serviert, von 3. Sept. bis 20. Nov. 2016. Wine Festival in Tirano: Sforzato und andere Valtellina-Weine verkosten, 17.-18. Sept. 2016. Zur selben Zeit: Sagra del Bitto in Gerola Alta: Käsefest, Musik, Tanz, lokale Produkte Mostra del Bitto: 15. und 16. Okt. 2016. Zweitägiges Käsefest: gefeiert wird der “König der Veltliner-Käse” – Il Bitto DOP. Delizie di Polenta in Val Taranto: Polenta in allen Variationen verkosten. Jedes Wochende ab 5. Nov. bis 4. Dez. 2016.
veltlin
alpe adria magazin
81
Toni, Robi, Andrea – Ristorante Lanterna Verde
Rustikale Stube des Ristorante Fracia
tiger Orgel. Schön: Espresso trinken auf der Piazza Basilica in einer der Bars.
Essen Lanterna Verde
Sondrio
1-Michelin-Stern; kreative, regionale Küche, schöner Garten. Toller Weinkeller. Köstlich: Bresaola di Chiavenna, porcini sott´olio e burro di latteria (luftgetrocknetes Rinderfleisch, in Öl eingelegte Steinpilze, Landbutter). Frazione San Barnaba 7, 23029 Villa di Chiavenna (SO), T (+39 0343)38 588, www.lanternaverde.com
Hauptstadt der Provinz mit vielen terrassierten Weinbergen. Sehenswert: Burg Masegra. Einzigartig: Antike Steinhäuser im Stadtviertel Scarpatetti, ein pittoreskes Gewirr aus Gässchen und Treppen, alte Gaslampen, kleine Kapellen (berühmteste “Madonna dell´uva”, Holzstatue , die Maria und Jesuskind darstellt mit Weintrauben in der Hand). Weitere sehenswerte Orte: Bormio, Valmasino, Grosio, Livigno.
la Présef 1-Michelin-Stern; Chefkoch Gianni Tarabini kocht feinen Hecht aus dem Fluss Adda, mariniert mit Kamille, auf Stein gekocht, dazu Algensalat mit Olivenöl. Tolle Weinkarte, schöner Speisesaal. Via Lungo Adda 12, 23016 Mantello (SO), T: (+39 0342) 68 08 46, www.lapresef.com
Restaurant Umami 1-Michelin-Stern; Koch Antonio Borruso verbindet lokale Küche mit napoletanischer, z.B. Pizzoccheri mit Meeresfrüchten und Tomaten; köstliche hausgemachte
P.b.b. Verlagsort 9020
Klagenfurt Plus.Zeitung
12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt
Nr. 22 MAI 2015 Foto: TVB Kvarner
Franziskusweg
ZU FUSS NACH ROM
12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt
Nr. 23 SEPTEMBER 2015
Südtiroler Weinherbst
Italien/Slowenien: € 6,60
Foto: Grötschnig
Italien/Slowenien: € 6,60
Italiens schönste Dörfe r
WACHAU
Steiermark
Winzer-Geheimtipps
Nr. 24, November 2015
CORTINA € 6,20
€ 6,20
Südtirols Nr. 1 im Winter
Foto: Region Villach Tourismus
Kärntens schönste Wanderungen
Nr. 25 MAI 2016 Foto: photonet_Andrija
BIBIONE! Adria-Gehe imtipp:
ZAGREB
ABRUZZEN
Luxus am Berg Chalets und edle
Weitwandern:
Glockner-Runde
Hütten
DIE 22 TOP-KÖCHINNEN
Stadtporträt
12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt
€ 6,20
Kroatien: 50 Kuna
VELDEN
Porträt: die Weltcup-City
BALSAMICOOOH
Italien/Slowenien: € 6,60
Grappa!
Europas größter Eissalon
Alles über den Edelessig
Klagenfurt Plus.Zeitung
Die Nr. 1 vom Wörthersee:
GmbH
Saunahotels
Weißensee
Südkärntens Badewanne
Natur & Wein
12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt
Kroatien: 50 Kuna
Kroatien: 50 Kuna
TÖRGGELEN!
Klagenfurt Plus.Zeitung
Elegantes und rustikales Restaurant in Palazzo aus dem 17. Jh., herrlicher Garten. Signor Marino herrscht über große Auswahl im alten Weinkeller, serviert wird regionale, auch innovative Küche, hausgemachte Dolci. Via Giucciardi 7, 23026 Ponte in Valtellina (SO), T (+39 0342) 48 22 94, www.ristorantecerere.it
Koch Gianluca kreiert Menükarte (Slow Food) täglich neu! Probie-
P.b.b. Verlagsort 9020
Klagenfurt Plus.Zeitung
Ristorante Cerere
Ristorante Trippi
P.b.b. Verlagsort 9020
P.b.b. Verlagsort 9020
P.b.b. Verlagsort 9020
ren: Risotto “Acuerello” con speck d´anatra e castagne (Risotto mit Entenspeck und Maroni), große Weinauswahl (international). Via Stelvio 297, 23020 Montagna in Veltellina (SO), T (+39 0342) 61 55 84, www.ristorantetrippi.it
Dolci, große Auswahl an italienischen und französischen Weinen. Via Funivia 3, 23032 Bormio (SO), T (+39 0342) 90 34 18, www.umanirestaurantbormio.com
Carli
Klagenfurt Plus.Zeitung
12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt
Nr. 26 SEPTEMBER 2016
Foto: TVB Istrien
Kärntens Wanderparadies: Italien/Slowenien: € 6,60
Italien/Slowenien: € 6,60
€ 6,50
Kroatien: 50 Kuna
€ 6,50
Kroatien: 50 Kuna
NOCKBERGE
Olivenöl-Region:
Almurlaub:
Urlaub am edlen Bauernhof:
AGRITURISMI IN FRIAUL
Sommer 2016
e 5,P.b.b. Verlagsort 9020 Klagenfurt 12Z039161 P ErscheinungsortPlus.Zeitung Klagenfurt
Von Duino nach Triest:
Steirisch wandern:
Lokale · Ausflüge Shopping · Genusstouren
Vom Gletscher zum Wein
TOP 10
Buschenschänken, Kärntner Italien, Slowenische Weine, Almhütten, Reiseführer Genusstipps Istrien
... im Alpe-Adria-Raum
Mantua
Genussregion
GERLITZEN
K VA R N E R
Kärntens Sonnen-Ski-Berg
Opatija Riviera, Rijeka, Insel Rab
KÖ ST LIC HE S Kroatiens Sonneninsel
EIN GANZES JAHR VOLL GENUSS Fischland Kärnten Restaurantt ests – Kurzurlaubs tipps – SlowFood-M ärkte – Rezepte Fisch-Carpa ccio & Tatar Restauran ttests
– Rezepte – Architektu
r: Tolle Weinkeller – Kurzurlaub
Die besten Trüffel-Adressen!
Gabbice Mare & Cattolica – Restauranttests – Die besten Kajak-Reviere – Alles über Artischocke Adventmärkte – n – Kärntner KÄRNTEN: Winterwandern im SLOWFOOD Themenwan TRAVEL – ORIGINELLE HOTELS derungen Gesäuse – Resta uranttests – Pan – GENIESSERTAL VALTELLINA ettone – Kurzurl – GOLDSUCHE IN ÖSTERREIC aubstipps
stipps – Oberkrain: Avsenik-M
H – KURZURLAUBSTIPPS
useum
Obere Adria
zum Abopreis von nur € 21,–*
(statt € 24,50),
Friaul
Istrien
Kärnten
Slowenien
Steiermark
Deutschland: € 30,– inkl. Zustellung
Für nur € 21,-* erhalten Sie das Alpe Adria Magazin dreimal, sowie den Alpe Adria Guide einmal jährlich pünktlich zum Erscheinungstermin nach Hause geschickt. Sie sparen € 3,50 gegenüber den Einzelheft-Preisen. Bestellen Sie Ihr Jahresabo unter www.alpe-adria-magazin.at oder telefonisch unter 0043 (0) 463/47858. Alpe Adria Magazin Eiskellerstraße 3, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, T 0043 (0) 463/47858, E office@alpe-adria-magazin.at * Abopreis nur gültig innerhalb Österreichs. Das Auslandsabo (innerhalb der EU) kostet € 30,-.
Regional schlemmen im Ristorante Vassallo
Ristorante Fracia Lokale Spezialitäten, wunderschönes Steinhaus mit herrlichem Panoramablick auf terrassierte Weinberge, schöner Garten. Chef Luca Cantoni steht für regionale Küche, probieren: Pizzocchieri, dazu Sforzato DOCG Valtellina. Tolle Weinkarte. Località Fracia, 23036 Teglio (SO), T (+39 0342) 48 26 71, www.ristorantefracia.it
Ristorante Vassallo Von Familie Giordano liebevoll restauriert, rustikales Steinhaus. Typische lokale Küche, herrliche Antipasti (Salame, WildschweinProsciutto, Parmesan in Buchweizenkruste, Wildlachs …), Via Vas-
Casa Negri auf dem Weinberg names Inferno
salini 27, 23023 Chiesa in Valmalenco, T (+39 0342) 45 12 00, www.ristorantevasallo.it
Latteria di Livigno Alles Gute von der Milch (Käse, Butter, Eis, Getränk “Saron") kosten auf der großen Terrasse der “Bar Bianco”; kleines Museum; Molkerei-Führungen; Via Pemont 911, 23030 Livigno (SO). www.latterialivigno.eu
Essen & Wohnen Chalet Ristorante Gourmet Mattias 1-Michelin-Stern, Chef Mattias Peri serviert köstliche Ravioli gefüllt mit Stockfisch, Vanille,
Kartoffelcreme, roten Zwiebeln, Kaffeereduktion. Tolle Weinkarte (700 Etiketten). Hotel: geschmackvoll, rustikal, herrlicher Blick aus jedem Zimmer. DZ ab € 120,- ; Via Canton 124, 23030 Livigno (SO), T (+39 0342) 99 77 94, www.hotel.chaletmattias.com
3-Sterne Hotel Sassella Nettes Hotel, Familienbetrieb mit Wellnesszentrum Margherita: Whirlpool, türkisches Bad, finnische Sauna, Fitnessraum, Radverleih. Einfach eingerichtete Zimmer, Balkon, DZ ab € 106,-. Ausgezeichnete regionale Küche im Restaurant Jim; Via Roma 2, 23033 Grosio (SO), T (+39 0342) 84 72 72, www.hotelsassella.it
4-Sterne Hotel Baita Clementi Einfache Zimmer, die meisten mit Balkon und Bergblick, tolles Frühstücksbuffet. Wellness-Center, Fitnessraum, Massagen. DZ ab € 90,-. Via Milano 46, 23032 Bormio (SO), T (+39 0342) 90 44 73, www.baitaclementi.it
B&B Baita Luleta Livigno Typisches Steinhaus inmitten freier Natur, liebevoll eingerichtete Zimmer, toller Ausblick auf die Berge. Sehr gutes Frühstück, DZ ab € 50,-. Via Federia 394, 23030 Livigno (SO), T (+39 0342) 97 05 02.
HOTEL HOCHSCHOBER**** TURRACHER HÖHE 2 N für 2 P inkl. Halbpension
nur € 488,–* (statt ca. € 750,–)
Das Wohlfühlhotel
Genießen Sie zu zweit zwei unvergessliche Nächte mit Halbpension auf 1763 Metern Höhe am Ufer des Turracher Sees in Kärnten, umgeben von Lärchen- und Zirbenwäldern und vom Nationalpark Nockberge. Erleben Sie ebenso das beheizte Schwimmbad im See, das orientalische Hamam den fernöstlichen Chinaturm mitten in den Alpen und die Bibliothek mit über 4000 Büchern. Zwei Nächte für 2 Personen inkl. HP nur € 488,- (statt ca. € 750,-). www.hochschober.com, Gutschein gültig 1 Jahr ab Ausstellungsdatum; nach Verfügbarkeit.
LESERANGEBOT Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at. * Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0
Das ist ein Blindtext einAlta, Malerisch: Zentrumeinfach der Città unglaublicher Blindtext der oberen Stadt Bergamos
Die schöne Unbekannte Auf Bergamo, die mittelalterliche Stadt, die wie eine uneinnehmbare Festung auf einem Hügel thront, passt nur ein Begriff: Juwel. Ein Stück Italien, wie wir es lieben – fernab von Touristenströmen. Eine der schönsten und liebenswertesten Städte Norditaliens. Beate Giacovelli TEXT Paolo Ardiani Archivio Turismo Bergamo, Marco Fogaccia per la società RepShake Srls, Beate Giacovelli, Fabrizio Novali Archivio Turismo Bergamo, Roberto Lapi Archivio Turismo Bergamo, Pio Rota Archivio Turismo Bergamo. FOTOS
9
:17 Uhr. “Un caffè, per favore”, wie Italiener Espresso bestellen. Kommen Sie mit! Ich zeige Ihnen eine meiner Lieblingsbars. Jetzt, am Morgen, ist die beste Zeit, dann ist es in der Città Alta noch still. Vor 9.30 Uhr, eher 10 Uhr, rührt sich in der oberen Altstadt gar nichts. Ich mag die morgendliche Stimmung des allseitigen Anfangens und Beginnens. Dass Botteghe, winzige Geschäfte, rasselnde Rollläden hochziehen, Postkartenständer auf altes Pflaster gerückt, Markisen ausgefahren werden. Bergamo fängt an zu blinzeln, gleich wacht die Stadt auf. Wie schnell habe ich mich an den angenehm gemächlichen Tagesbeginn gewöhnt. Seit über fünf Jahren lebe ich hier.
84
alpe adria magazin
bergamo
Auch Einheimische schätzen die Brioche mit Crema di Limone, Zitronencreme, Miele, Honig, oder Gocce di cioccolato, Schoko-Tropfen im “La marianna”, einer Institution seit dem Jahr 1952. Wer es nicht weiß, erfährt es nie: In dieser Pasticceria erfand Enrico Panattoni 1961 das weltberühmte Stracciatella-Eis – Gelato zum Dahinschmelzen.
Unterschätzt, verkannt, übersehen Bèrghem (Dialekt) führt ein Mauerblümchendasein im Schatten der prominenten Nachbarin Mailand. Zu Unrecht. In der denkmalgeschützten Altstadt “Città Alta”
(Oberen Stadt) mit ihren Renaissance-Palazzi, mächtigen Kirchen und im Fischgrätmuster gepflas-terten Gassen hat sich seit dem Mittelalter scheinbar nichts geändert. Und am schönsten erobert man das historische Zentrum mit der Funicolare. Die über hundert Jahre alte Standseilbahn verbindet die pulsierende Viale Vittorio Emanuele II am nördlichen Rand der Unteren Stadt mit der stillen Piazza Mercato delle Scarpe. Wer hier das erste Mal aussteigt, hält es für möglich, dass gleich der weltberühmte Gaetano Donizetti um die Ecke biegt. Der Name des hier geborenen Opernkomponisten (1797 - 1848) schmückt nicht nur das größte Theater in Bergamo, sondern auch die Pasticceria Donizetti oder la Torta del Donizetti. Die Città Alta ist eingefasst von einer trutzigen, knapp sechs Kilometer langen, komplett erhaltenen Stadtmauer mit vier Stadttoren – nominiert für den Titel UNESCOWeltkulturerbe. Mein Mann, Sohn (10) und ich lieben es, wie Bergamaschi (sprich: Bergamaski), am Wochenende diesen Schutzwall zu Fuß zu umrunden. Wir blicken auf Mailands Skyline, im Norden auf La Maresana – “unseren” Hausberg” sowie die Bergamasker Voralpen und natürlich hinab auf die Untere Stadt. Weil Bergamos Hügellage keine Erweiterung zuließ, gründete man im 19. Jahrhundert in der Ebene den größeren und geschäftigeren Stadtteil Città Bassa, von der höher gelegenen Città Alta geografisch klar getrennt. Beides Bergamo, doch rangiert die etwa 150 Meter höher gelegene Altstadt in der Beliebtheit Einheimischer und Touristen weit vorne.
Nicht, dass es unten keine historischen Palazzi, hübschen Straßenzüge, prächtige Flaniermeilen mit zahlreichen Bars, Restaurants, Geschäften oder charmante Plätzen wie etwa Piazza Pontida gäbe. Bergamo ist auch als Città dei Mille, Stadt der Tausend, bekannt: Im Jahr 1860 zogen 156 junge Soldaten aus Bergamo los, um am “Zug der Tausend” unter der Führung von Giuseppe Garibaldi Italien zur Einheit zu verhelfen.
100 Glockenschläge Gegen Mittag flanieren auf der autofreien, mit ovalen Flusssteinen gepflasterten Via Colleoni (Stöckelschuhungeeignet) zahlreiche Einheimische und überschaubare Reisegrüppchen zum Herzen der Stadt, der Piazza Vecchia, die einem Freilichtmuseum gleicht. Studenten mit ihren Büchern sitzen unter den Arkaden der kürzlich renovierten, sehenswerten Biblioteca Civica Angelo Mai in der Sonne, blicken zum mittelalterlichen Torre Civica, von Einheimischen “il Campanone” genannt, hinauf, dessen Glocken täglich um 22 Uhr hundertmal schlagen – ein Spektakel. Bambini toben rund um den prächtigen Marmorbrunnen, gestiftet vom venezianischen Stadtvogt Alvise Contrarini im Jahr 1780, bespritzen steinerne Löwen mit Wasser. Bergamo war lange unter der Herrschaft der Republik von Venedig (1428 - 1797), danach kamen Franzosen und Habsburger. Hinter der Piazza Vecchia erhebt sich die Basilika Santa Maria Maggiore, in der Besucher sich stun-
bergamo
alpe adria magazin
85
Mmmh: Casoncelli mit viel Butter und Salbei. Sphinxe – Piazza Vecchia. Herrliche Terrasse des "Baretto"
Porta San Giacomo, kunsthistorisches Juwel. Rechts die prächtige Basilika Santa Maria Maggiore
denlang verlieren bei der Betrachtung der üppigen Deckenfresken – oder jedenfalls so lange der Nacken nicht steif wird. Einige mühen sich vergeblich, die ausladende Fassade des kirchlichen Prachtbaus mit ihrem von Marmorlöwen getragenen Eingangsportal aufs Foto zu bekommen. Der berühmte Architekt Le Corbusier soll gesagt haben: “Wer in der ´verehrungswürdigen Unbekannten´, wie er Città Alta nannte, auch nur einen Stein verändere, begehe ein Verbrechen.” Wer sich hier umsieht, glaubt es sofort.
Pizza im Scherenschnitt
Buchtipp Oberitalien, Eberhard Fohrer, Michael Müller Verlag, € 26,90, 744 Seiten, davon 8 Seiten Bergamo gewidmet, kleiner Stadtplan von Città Alta.
Weiter auf der Via Colleoni schlendert man vorbei an vollgestopften Alimentari, altmodischen Kleidergeschäften, Traditions-Bäckereien, Stadt-Fleischer, unscheinbaren Bars und einigen alten Handwerksbetrieben. Erst kürzlich sind hier zwei, drei Kettengeschäfte eingezogen. Eine Attraktion ist die Vitrine des “Il Fornaio”: Verkäuferinnen schneiden mit der Schere ofenwarme Pizzen in quadratische Stücke, großzügig belegt mit Rucola, Büffelmozzarella, Zwiebeln, Kapern, Thunfisch, Steinpilzen oder Würstel und Pommes. Hier isst man schnell, günstig und gut. Ruhiger ist es im Gassengewirr abseits Via Colleoni, da gibt es keine Geschäfte, keine Bars, keine Restaurants. Alte Steinhäuser lehnen in leicht schiefem Winkel aneinander, betagte Signore, Damen, gießen winzige Blumentöpfe, halten über filigrane schmiedeeiserne Balkone hinweg ein Schwätzchen. Hier entdeckt man manch unerwartetes Juwel, etwa den Lavatoio, einen alten Waschbrunnen aus dem Jahr 1891 am Piazzetta Luigi Angelini, oder versteckte Innenhöfe mit kleinen Brunnen.
Schauplätze des Glücks Es gibt in Bergamo viele Schauplätze des Glücks, die Bar “Il Baretto” (auch Restaurant) hoch über der Altstadt im
86alpe adria magazin bergamo
Viertel San Vigilio ist einer davon. Hier fängt man beim Aperitivo rotgoldenes Abendlicht ein, knabbert an Stuzzichini, Appetithäppchen, nippt an Aperol-Spritz und genießt einen Traumblick auf das verschachtelte Dächermeer der Città Alta. Für mich Urlaubsglück pur, auch nach all den Jahren Alltag hier. Anschließend spaziert man zum Castello di San Vigilio mit schönem Park oder schlendert die kleine Straße entlang, vorbei an herrschaftliche Villen, alten Steinmauern, Palmen, Oliven- und Feigenbäumen und üppig blühenden Gärten. Den Abend lassen Einheimische gerne in einem der zahlreichen traditionellen Ristoranti ausklingen. Schlemmen – etwa Polenta mit Gorgonzola, Salsiccia (Wurst), Steinpilzen oder Ragù. Einige Restaurants wie etwa der Traditionsbetrieb Da Mimmo mit schönem Hinterhof, im Herzen der Stadt, servieren deftige regionale Gerichte wie Casoncelli, mit Fleisch, Grana Padano, Amaretti und Rosinen gefüllte Nudelpäckchen, geschwenkt in heißer Butter mit frischem Salbei oder Scarpinocc, mit Käse gefüllte Nudelpäckchen. Ähnlich köstlich: Parmigiana di melanzane della Signora Lina, die seit über 60 Jahren hier ihre Küchenschürze schnürt. Dazu passt regionaler Wein wie Valcalepio oder Moscato di Scanzo.
Mein Bergamo Wer künftig auf der meist befahrenen Autobahn Italiens, der A4, Richtung Mailand düst, sollte Bergamo nicht länger “rechts” liegen lassen. Bereits aus den Augenwinkeln sieht man, wie hübsch Città Alta auf einem Hügel liegt. Wer sich aufmacht in “meine” Wahlheimatstadt, der staunt, erlebt ein ursprüngliches Italien abseits touristisch ausgetretener Pfade mit hervorragender Küche und will bleiben – am liebsten für immer. So wie ich. Promesso, versprochen! * Die Österreicherin Beate Giacovelli lebt und arbeitet in Italien seit 2003.
INFO: Bergamo Bergamo: Rund 120.000 Einwohner. Region: Lombardei. Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Geteilt in Città Alta (Obere, denkmalgeschützte Stadt) und Città Bassa (Untere Stadt). Entfernung von Mailand: 40 Kilometer. Einst sicherten Produkte der Textilbranche und Seidenstoffe Wohlstand der Stadt, heute: Stahlbau, Chemie, BaumaterialProduktion, Forschungsinstitute. Parken: gebührenpflichtige Parkplätze rund um die Stadtmauer. Zufahrt in Città Alta gesperrt: Sonnund Feiertag von 10 – 12 und 14 - 19 Uhr. Alternativ: Parken in Unterer Stadt (schwierig!) und dann per Funicolare (Standseilbahn) in die Obere Stadt: Viale Vittorio Emanuele II, 64, 24121 Bergamo (BG). Oder per Bus: ATB Bus Linea 1.
Anreise Auto: Aus D oder Westösterreich, Brennerautobahn. Aus Ost- und Südösterreich via Villach, A4 Udine, Venedig, Richtung Mailand. Ausfahrt Bergamo. Flugzeug: Flughafen Mailand Malpensa (www.airportmalpensa.com) ca. 170 km; Flughafen Milano Linate (www.milanolinate-airport.com) ca. 140 km; Orio al Serio in Bergamo (www. orioaeroporto.it) Billigfluglinien, ca. 120 km. ATB Shuttle Bus. Nachtzug: Wien nach Mailand, www.oebb.at Per Shuttle Bus oder Zug nach Bergamo, www. trenitalia.com Reisezeit & Klima: Ganzjährig, mildes Klima. Heißer, schwüler Sommer. Langer, warmer Frühling und Herbst. Milder Winter. Wetterinfos: www.tempoitalia.it
Anschauen Città Alta Basilika Santa Maria Maggiore. Prachtbau aus Marmor (12. Jh.), Kostbarkeiten venezianischer und lombardischer Kunst, Marmorskulpturen, Fresken, Wandteppiche, Grab des Komponisten Donizetti. Piazza Duomo. Capella Colleoni. Wunderschöne Taufkapelle aus Marmor, Meisterwerk der Renaissance, Söldnerführer Bartolomeo Colleoni und Tochter Medea ruhen darin. Im Innenraum: Fresken, wertvolle Holzschnitzereien. Piazza Duomo. Torre Civica. Stadtturm, wegen schwerer Glocke “Il Campanone” genannt, kann besichtigt werden, herrlicher Blick auf Bergamos alte Dächer. Piazza Duomo. Geburtshaus Gaetano Donizetti. Haus aus dem 14. und 15. Jh., hier wurde der Komponist 1797 geboren. Liebevoll gestaltetes Museum, nationales Denkmal seit 1926. Eintritt frei. Via Borgo Canale 14, Bergamo, www.donizetti.org
Geburtshaus Gaetano Donizettis Museo Donizetti. Schönes Museum in neoklassischem Palazzo (herrliche Deckenfresken), seltene Ausstellungsstücke, Zeugnisse, Instrumente. Via Arena 9 Botanischer Garten Lorenzo Rota. Auf 2.400 m2 Fläche wachsen 1.200 Pflanzenarten, herrliche Aussicht über die Dächer der Stadt. Scaletta di Colle Aperto, www.ortobotanicodibergamo.it
Anschauen in Città Bassa Accademia Carrara. Eine der bedeutendsten Kunstgalerien Italien, gegründet von Giacomo Carraro (1714 - 1796), Meisterwerke von: Dürer, Raffael, Bellini, Botticelli, Rubens … Piazza Giacomo Carrara 82, Bergamo, www.lacarrara.it Tipp: Die Stufen neben der Galerie führen hinauf in die Altstadt. GAMEC. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst seit 1991. Zu sehen: Skulpturen, Gravuren, Fotografien, Industriezeichnungen etc. Via San Tomaso 53, Bergamo, www.gamec.it Tipp: gegenüber ist eines meiner Lieblingslokale mit kleiner Terrasse, Benigni Ambulatorio Gastronomico (Bistro-Charakter). Chiesa della Madonna dello Spasimo. Jedes Jahr Ende November schreiben Kinder aus Bergamo einen Brief an Santa Lucia (statt ans Christkind), legen diesen in der Kirche vor dem Glassarg mit Heiligenfigur der Santa Lucia ab. Geschenke gibt´s am 13. Dezember, Weihnachten nur Kleinigkeiten. Via XX Settembre 55
Shopping Orio Center. Großes Shopping Center mit 200 Geschäften, Bars, Fast-Food-Restaurants, IPERSupermercato. Toller Blick auf gegenüberliegenden Flughafen. Ostern 2017 weitere 75 Geschäfte, MultisalaKino werden eröffnet.
Città Alta von der Burg La Rocca gesehen An der A4, vom Flughafen Orio al Serio zu Fuß mittels Unterführung zu erreichen, www.oriocenter.it
Bergamos Borghi (=Viertel) Borgo Canale: schönstes Viertel der Oberen Stadt, Kirchen, Spazierwege, historische Gassen. Von hier gelangt man auf den Hügel zu San Vigilio mit Bar und Restaurant. Borgo San Leonardo: modernes Viertel (untere Stadt), zahlreiche Geschäfte und Bars. Schön: Piazza Pontida. Borgo Pignolo: wunderschönes, historisches Viertel (untere Stadt), elegante Adelswohnsitze, schöne Fassaden. Borgo San Caterina: nettes Viertel (untere Stadt), kleine Bars, Handwerksläden, winzige Geschäfte, kleine Restaurants. Bergamo und Umgebung Sotto il Monte. Berühmter Wallfahrtsort mit dem Geburtshaus von Papst Johannes XIII. aus dem 19. Jahrhundert, Zimmer von Angelo Roncalli (Geburtsname des Papstes) ist vollständig erhalten, Wallfahrtskirche, 15 km von Bergamo, Via Colombera 5, 24039 Sotto il Monte, www.iatsottoilmonte.it Crespi d´Adda. Besterhaltene Arbeitersiedllung Südeuropas, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts von Textilfabrikant Cristoforo Benigno Crespi, UNESCOWeltkulturerbe seit 1995. Sehenswert: Fabrik, Schloss, Kirche, Schule etc. 24042 Capriate San Gervasio (ausgeschildert), www.villaggiocrespi.it
Ausflugsziele Mailand (Entfernung 40 km), mit dem Zug ab BHF Bergamo. Gardasee (80 km nach Desenzano). Comer See (90 km nach Como). Lago Maggiore (121 km nach Laveno).
Lokale Spezialitäten Polenta (mit Gorgonzola oder Salsiccia, Wurst oder Pilzen); Casoncelli (mit Fleisch, Grana Padano, Amaretti und Rosinen gefüllte Nudelpäckchen) mit Butter und Salbei, alternativ: Scarpinocc (mit Käse gefüllt Nudelpäckchen); Polenta Orsei “Polenta mit Vögeln” (süße Torte aus Polentamehl, dekoriert mit Marzipanvögeln), eine Nachbildung einer traditionellen Speise: Polenta mit Spatzen (Jagd auf Singvögel ist heute verboten). Neun DOP-Käse (geschützte Ursprungsbezeichnung), Taleggio, Strachitunt, Strachino …
Wein Valcalepio DOC (Rot- und Weißweine) aus der Gegend Valcalepio, Dessertwein Moscato di Scanzo DOCG (kontrollierte, garantierte Herkunftsbezeichnung).
Aktiv Wandern Im Parco delle Orobie (großes Naturgebiet); im Brembana-Tal, Taleggio-Tal, Seriana-Tal. La Maresana (Bergamos Hausberg) im Parco dei Colli.
Radfahren Wunderschöner Radweg “Greenway” in Bergamo. Start: Via Baioni 18- Endet Santuario della Madonna delle Castagnie, rund 10 Kilometer. Herrlicher Radweg bei San Pellegrine (berühmt für Therme und Mineralwasser). Start: Großer Parkplatz in 24019 Zogno, 23 Kilometer den Fluss Brembo entlang.
Golf Colli di Bergamo Golf & Country Club: Herrliches Panorama, unterhalb der Altstadt, 9 Löcher. Via Longuelo 264, Bergamo, T (+39 035) 25 00 33, www.icollidibergamogolf.it
bergamo
alpe adria magazin
87
Beppe Acquaroli (rechts) kredenzt im romantischsten Ristorante Bergamos Bresaola
Touristinfo Città Alta Ufficio I.A.T, Torre del Gombito, Via Gombito 13, 24129 Bergamo (BG), T (+39 035) 24 22 26. Città Bassa V.le Papa Giovanni XXIII, 57 c/o Urban Center, T (+39 035) 21 02 04. Infos: www.visitbergamo.net Tipp: Bergamo Card (24 oder 48 Stunden), freier Eintritt in wichtigste Museen, öffentliche Verkehrsmittel kostenlos, Ermäßigung für Ausstellungen, € 10,- oder € 15,-. Italienische Zentrale für Tourismus ENIT, Tel: (0043 1) 505 16 39, www.enit.at
Skifahren Rund 400 Kilometer Pisten, vor allem in: Foppolo, Corona, Monte Pora, Val Brembana, Valle Seriana – rund ein bis eineinhalb Autostunden von Bergamo.
Essen Antica Trattoria La Colombina. Mein Lieblingslokal. Hervorragende bergamasker Gerichte, Karte: variiert, ist klein, aber fein. Probieren: Antipasto mit Salame Bergamasco dazu lokalen Wein (z.B. il Calepino). Herrliche Terrasse, Traumblick. Via Borgo Canale 12, Bergamo Alta, T (+39 035) 26 14 02, www. trattorialacolombina.it/home.html DaMimmo. Lieblingspizzeria meines Sohnes (10): Familienbetrieb, köstliche Pizzen, auch DOC (geschützte Herkunft) aus Bio-Mehl, Büffelmozzarella, Teig “geht" 36 Stunden, im Holzofen gebacken.
Unser Favorit: Pizza Margerita aus Kamutmehl. Slow Food, regionale Küche, großer Innenhof. Via B. Colleoni 17, T (+39 035) 21 85 35, www.ristorantemimmo.com Tipp: gegenüber “La Bottega da Mimì” (Delikatessengeschäft; köstlich: Pizzabrot!). Il Fornaio. Diverse Pizzen vom Blech, TakeAway oder essen im 1. Stock. Gutes Brot, probieren: Pane con olive. Auch ausgezeichnete Mehlspeisen. Schnell, gut, günstig. Ab 18.30 Aperitivo. Via Colleoni 3, Bergamo Alta, T (+39 035) 24 93 76. Trattoria Sant´Ambroeus. Süßes, Pasta täglich frisch zubereitet von Chefkoch Samuel, regionale und Gourmet-Küche, herrliche Lage. Probieren: Casoncelli (Pastasäckchen gefüllt mit Fleisch, darüber braune Butter, Salbei). Tolle Weinkarte. Piazza
Vecchia 2, T (+39 035) 23 74 94, www.trattoriasantambroeus.it Ristorante Baretto.1 MichelinStern, romantischstes Restaurant (auch Bar) Bergamos, Traumlage, herrliche Terrasse. Beppe Acquaroli kredenzt lokale Küche, probieren: Risotto mit frischen ZucchiniBlüten und Tomaten, gute Weinkarte. Mein Lieblingsplatz für Aperitivo. Via al Castello 1, T (+39 035) 25 31 91, www.barettosanvigilio.it; Tipp: Funicolare (hinter Porta San Alessandro). Monastero d`Astino. Ehemaliges Kloster aus 17. Jh., Kirche, Kreuzgang, traumhaft gelegen. Kürzlich liebevoll renoviert. Speisesaal im Weinkeller zwischen Holzfässern, Garten, gute regionale Küche. Magisch! Zu Fuß von Città Alta erreichbar. Auto: gebührenpflichtiger Parkplatz.Via Astino, T (+39) 331 88 06 545 (mobil).
BEST WESTERN PREMIER KAISERHOF KITZBÜHEL****s 2 N für 2 P. inkl. HP
nur € 388,–* (statt ca. € 700,–)
Urlaub für Genießer in Kitzbühel!
Um nur € 388,-* verbringen Sie zu zweit zwei Nächte inkl. Halbpension im liebevoll eingerichteten Hotel direkt neben der Talstation der Hahnenkammbahn. Genießen Sie im Wellnessbereich einen Panoramapool, die Saunalandschaft mit Salzsteinwand und Wasserbetten sowie dem modernen Fitnessraum und umfangreiche Beauty- und Massageangebote. Regionale und internationale Köstlichkeiten sind die Eckpfeiler der Haubenküche. www.hotel-kaiserhof.at Gültigkeit der Gutscheine bis Ende August 2017, Einlösbar auf Anfrage im Hotel und nach Verfügbarkeit.
LESERANGEBOT Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at. * Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0
Ausflug zur Therme San Pellegrino, Val Brembana La Marianna. Pasticceria und Restaurant seit 1952 (Stracciatella-Eis wurde hier erfunden). Zwei schöne Gastgärten. Pasticceria: köstliche hausgemachte Kekse, (Hochzeits-)Torten, Kuchen. Ausgezeichnetes Restaurant, probieren: Fiorentina Steak mit Rosmarinkartoffeln (mindestens 2 Personen). Largo Colle Aperto 2, T (+39 035) 23 70 27, www.lamarianna.it Da Vittorio. 3-Michelin-Sterne, eleganter Familienbetrieb etwa 15 Autominuten von Bergamos Altstadt. Eigener Weinberg, herrlicher Park, exzellente traditionelle und kreative Küche (weithin bekannt). Themenabende, etwa “Pizza & Champagne”. Via Cantalupa 17, 24060 Brusaporto (BG), T (+39 035) 68 10 24, www.davittorio.com. Tipp: Das Caffè Pasticceria Cavour in der Altstadt ist Teil des Familienbetriebes, verkauft DaVittorios
Die Festung La Rocca mit Park, Kanonen, Panzer
Spezialitäten (Sonntag Brunch). Via Gombito 7, Bergamo Alta.
Wohnen Agnello d´Oro. Im Herzen der Altstadt, schmales Haus aus dem 17. Jh., einfache, nette Zimmer im Vintage Design, DZ ab € 75,-, im rustikal eingerichtetem Restaurant gute regionale Küche. Via Gombito 22, Bergamo Alta, T (+39 035) 24 98 83, www.agnellodoro.it Hotel Relais San Lorenzo. 5-Sterne-Hotel am Rande der Altstadt, modernes Design, Spa, herrliche Dachterrasse, traumhafte Lounge-Bar mit Deckengewölbe. Küchenchef Antonio Cuomo serviert lokale Gerichte (Km 0), tolle Weinkarte, DZ ab € 313,-, Piazza Lorenzo Mascheroni 9/A, Bergamo Alta, T (+39 035) 23 73 83, www.relaisanlorenzo.com Albergo Il Sole. An der Piazza Vecchia (Altstadt), netter Familien-
betrieb, schlichte Zimmer, Parkplatz in der Nähe. Restaurant (beliebt bei Einheimischen) mit herrlicher Terrasse, lokale, sehr gute Küche. DZ ab € 90,-, Via Colleoni 1, Piazza Vecchia, Bergamo Alta, T (+39 035) 21 82 38, www.ilsolebergamo.com
2 nette B&B B&B Ciliego. Wunderschöne Frühstückspension, Signor Filippo hat alle Möbel selbst restauriert, nette Zimmer, Garten, ruhige Lage, ausgiebiges Frühstück, Privatparkplatz. DZ ab € 60,-, Via Crocefisso 74, T (+39) 339 53 22 192 (mobil), www.ilciliegio.bg.it B&B Anthea. Nette Frühstückspension, drei liebevoll eingerichtete Zimmer, Signora Rosanna bereitet tolles Frühstück zu, ruhige Lage, Garten, Privatparkplatz, DZ ab € 60,-, Via Crocefisso 65, T (+39 035) 42 84 308, www.bbanthea.it
Veranstaltungen Im Jahr 2017: Bergamo (plus Cremona, Brescia und Mantova) sind “Europäische Region der Gastronomie”. Zweck: Erhaltung kulinarischer Traditionen. Zahlreiche Veranstaltungen. Bergamo Musica Festival Teatro Donizetti: Konzerte, White Nights, etc. Okt.-Nov. 2016, www.donizetti.org Festival Bergamo Jazz: immer im März Meister der Landschaft: Künstler verwandeln für zwei Wochen die Piazza Vecchia in eine grüne Landschaft mit üppigen Pflanzen, Brunnen und Designerobjekten. 7. 25. Sept. 2016.
KOLLERs HOTEL**** superior 2 N für 2 P inkl. Halbpension
nur € 333,–* (statt ca. € 570,–)
Herzlich Willkommen im KOLLERs!
Genießen Sie einen Verwöhnaufenthalt (2 Nächte zu zweit) im Doppelzimmer „Korsar“ in KOLLERs Hotel****superior in Seeboden am Milltstätter See in Kärnten. Ihr Aufenthalt ist inkl. KOLLERs Gourmet Halbpension, Benützung von KOLLERs SPA & Badeerlebnis im beheizten See, Relaxen im Schiff „MS KOLLERs Swan“ und KOLLERs Inklusivleistungen. Der Gesamtaufenthalt um nur € 333,- (statt ca. € 570,-) Gutschein gültig bis 31. Mai 2017. Auf Anfrage einlösbar außer Ferienzeiten, Weihnachten und Silvester.
LESERANGEBOT Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at. * Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0
Der Collio breitet sich wie ein Gemälde aus. Das Landleben genießt man in einem der vielen Agriturismi
90
alpe adria magazin
agriturismi
Fast schon wie ein adeliger Landsitz: Il Vagabondo nahe Buttrio
Alles in einem in der Casa Rossa bei San Daniele: Traumaussicht, Zimmer, Restaurant
Land in Sicht! Aufwachen mit Grado-Blick, Frühstücken in der Bauernstube, Wohnen im Weingarten – Ferien auf friulanischen Bauernhöfen haben den richtigen Mix für romantisches Landleben. Wir empfehlen 33 ganz besondere Agriturismi zwischen Meer und Bergen. WERNER RINGHOFER TEXT MILANI, RINGHOFER, GALLINA, KK FOTOS
Im Weingut Magnás logiert man im stolzen Steinhaus
Pool Position im Agriturismo Kogoj im Dorf Medea
Zimmer mit Aussicht: Im Weingut Picech in Cormòns wohnt man am Weingarten
Vom Agriturismo Scacciapensieri sieht man bis Grado
Im Weingut Mont’Albano gibt es neben den schönen Appartements auch guten Biowein
P
Luxus mit Türkischem Bad und Swimmingpool im Weingut L’uva e le Stelle
aragleiter kreisen wie Adler über dem Gebiet zwischen Pordenone und Spilimbergo, ein ideales Gebiet für die „fliegenden Drachen“. Sie schauen herunter auf ein wildromantisches Land, einen bunten Teppich mit Getreidefeldern, üppig grünen Weingärten, zwischendurch silbrig aufblitzenden Olivenhainen und Bergen. „Bis zu fünf Stunden kann man in der Luft bleiben, unbeschreiblich schön“, erzählt ein Oberösterreicher nach seinem Flug. Quartier bezogen hat er im Agriturismo Sasso d’Oro in Solimbergo, ziemlich im Westen von Friaul. Fast noch ein Geheimtipp, dieser angenehm ruhige Flecken Erde. Im Sasso d’Oro scheinen wir aber in einen italienischen Familienfilm geraten zu sein. In den Hauptrollen: das Landhaus, Patrizia, die kochlöffelschwingende Gastgeberin, und ihr Mann Paolo. Als Gäste wirken mit: zwei ältere Pärchen aus Deutschland und Frankreich, ein Amerikaner, ein paar Österreicher und eine Gruppe Deutscher. Eine internationale Produktion.
Wie im Gourmetrestaurant Es duftet, es schmeckt nach Urlaub, wenn Paolo die Teller bringt. Verführerische Pasta mit tiefroter Tomatensauce und Meeresfrüchten, dann hauchdünn aufgeschnittener Schweinsbraten, mit Kräutern und würzigem Olivenöl verfeinert. Dazu kommt Bier oder Wein vom Hof. Zum Schluss das traumhafte Tiramisu. Gelächter und Gläserklirren, es werden Reden gehalten, schließlich liegen sich die Deutschen, alle Paragleiter, im Arm. Paragleiten ist viel zu nervenaufreibend? Erst ist einmal ein langsames Frühstück angesagt, mit Marmelade von den eigenen Kiwis, Eiern von Haushühnern, Prosciutto, selbstgepressten Bioapfelsäften und Kuchen. Nachher kann man den Tag auch sehr gut mit Lesen und Plantschen im Pool vorbeiziehen lassen. Oder man nützt den Tag für Ausflüge. Nach Pordenone mit seinen langen Arkadengängen, nach Sacile, das mit seinen Kanälen etwas von Klein-Venedig hat, oder man schnappt sich ein Fahrrad von unseren Gastgebern. Querfeldein auf herrlich ein-
92
alpe adria magazin
agriturismi
Gemütliches Wohngefühl im Borg da Ocjs in Cormòns
samen Straßen. Wir entscheiden uns für eine Bergtour mit dem Auto. Ein kleines Abenteuer. Immer höher geht es hinauf bis zum Stausee von Barcis. Mystisch, schwarzblau, zackige Berge als Kulisse. Wir fahren durch einen finsteren Tunnel über felsigen Boden ohne Asphalt, dann über den Staudamm, so eng, dass die Autos nur in einer Fahrtrichtung langsam tuckern können. Unser Blick wandert hinunter in die haarsträubend steile Schlucht. Jetzt nur noch das letzte Stück entlang eines Gebirgsbachs, wild zerklüftet, mit Felsbrocken auf beiden Seiten. Einheimische grillen am Ufer, andere sonnen sich an einer seichten Stelle im Wasser. Die letzten Kurven, dann liegt er vor uns, der Agriturismo Pian dei Tass, 36 km nördlich von Pordenone.
Ein Duftkurort Ein hübsches Steinhaus, rundherum nur saftige Wiesen mit kräftig violetten, gelben und rosa Blumen. Ein intensiver Duft steigt in die Nase, als ob man an einem Gewürzstrauß schnüffeln würde. Wir haben das Gefühl, durch eine italienische Landzeitschrift zu spazieren. Steinmauern, Holztramen, Lampen aus Großmutters Zeit, überall alte Schwarzweißfotos. Was die freundliche Seniorchefin bringt, erweckt ein heimeliges Gefühl. Polenta mit Grammeln, Teigtaschen mit Ricotta und Salbei und Risotto mit Wildkräutern schmecken einfach gut. Juniorchef Marco zeigt uns die Apfelplantage. Braeburn, Topaz und Pinova hängen rotbackig auf den Ästen, alles bio, verarbeitet werden sie zu reinsortigen, (später dann) prämierten Säften. Dahinter ragen die Berge auf. „Im Winter donnern öfter Lawinen herunter, aber das sind wir gewohnt“, sagt er entspannt. Für uns steht fest, wir kommen lieber zur schneefreien Zeit. Viele Agriturismi konzentrieren sich natürlich auf den Collio rund um die hübsche Weinstadt Cormòns. Wir machen Halt am Weingut von Andrea Magnàs. Das ist wie zu Hause ankommen, so perfekt ist alles angelegt, als ob ein Landschaftsdesigner geplant hätte. Man kann sich entscheiden, welche Aussicht man gerade bevorzugt: Auf
Frisch herausgeputzt ist das Weingut Renato Keber mit edlen Wohnungen
der einen Seite grün und die Berge im Hintergrund, an manchen Tagen scharf gestochen wie mit einem Fernglas, auf der anderen Seite Weingärten, auch wieder grüne Felder und malerische Hügel mit Zypressen. Im Frühstücksraum ist alles versammelt, was man für einen guten Start braucht: Steinmauern, eine alte Holzdecke, von der Milchkannen und getrocknete Blumensträuße hängen, ein nahezu antikes Klavier steht da und eine alte Kommode mit Weinflaschen. Alles verströmt Aromen nach Holz, Prosciutto, Wein, Erde – nach Cormòns eben. Allein schon wegen Mama Magnás kommen wir gerne, eine starke, herzliche Frau. Eine, die jeden Morgen Kuchen bäckt und darauf achtet, dass der Tisch immer gut gedeckt ist mit Schinken, Würsten, Käse, frischem Brot, Eiern. Alles frisch von den Nachbarn. Papa Magnás winkt mich nach draußen und öffnet vorsichtig einen Vogelnistkasten, um mir freudestrahlend ein Gelege zu zeigen. Junior Andrea schenkt Sauvignon und Friulano ein. Goldgelb, kräuterwürzig und mit dieser typisch dunklen Mineralik von hier.
Rohmilchkäse und Biowein Nur ein paar Kilometer weiter liegt der Bauernhof Borg da Ocjs. Auf der kleinen Terrasse wehen weiße Vorhänge, in der Stube mit alter Holzdecke wird noch der Tischherd mit Holz befeuert. In den Zimmern überall edler Parkett, teils ließ man die Ziegel unverputzt, rund um die Fenster wurden Blätter mit der Hand gemalt. Über den holzgeschnitzten oder schmiedeeisernen Betten hängen Marienbilder. Die antiken Nachtkästchen wirken so, als ob in ihren Schubfächern Liebesbriefe mit Veilchenduft lägen. Im Bad glänzen neue Massageduschen, neben den Waschbecken liegen Körbchen mit natürlichen Seifen, die die junge Hausherrin Laura selbst herstellt. Draußen auf der Weide grasen die eigenen Kühe, die Rohmilch für die Biokäse dieses Hofes liefern. Lauras Mann stellt Joghurt, Ricotta und Mozzarella her, Käse mit Kräutern oder Käse, der in einer Grube reift. Bio produziert auch Mauro Braidot, er keltert auf sei-
Sasso d'Oro: Pool, hofeigene Bioprodukte und Familienanschluss
nem Weingut Mont’Albano in Savorgnano al Torre bei Tricesimo ausgezeichnete Weine, einige sogar unfiltriert und ohne Schwefel. Neu ist der Agriturismo mit großen, hellen Wohnungen und Blick auf die Weinfelder und die Berge. Nicht weit entfernt arbeitet sein Biowinzerkollege Michele Ciani. Er führt das Weingut Aquila del Torre und bietet Gästezimmer fast wie in einem Schloss. Ein magischer Punkt. Rundherum nur Wälder und Weingärten, in der Ferne schimmert das Meer. Zusammen wollen die beiden Winzer das Bewusstsein für diese Region wecken. Mit geführten Wanderungen, ausgebauten Radwegen und mehr Informationen. „Zu wenige kennen die Schönheit dieser Landschaft“, sagt Mauro. Luxusmenschen nisten sich im Il Vagabondo ein. Ein stattliches Gut im Dorf Caminetto bei Buttrio. Die Villa aus Stein wurde im 16. Jahrhundert gebaut, jedes Zimmer ist geschmackvoll individuell eingerichtet. In einem wurde die Bettrückenwand golden und mit einer geschnitzten Harfe gestaltet, darüber hängen Geigen auf der Steinmauer. Der Garten ist eigentlich schon ein Park, in einem Teil leuchtet ein lila Lavendelfeld, aus dem Körperpflegeprodukte hergestellt werden. Im Lokal hängen die gestärkten Tischtücher bis zum Boden, die Stühle sind mit weißen Hussen eingehüllt. Es geht noch größer. Im Weingut Perusini in Corno di Rosazzo bei Cormòns kann man ganze Häuser mit bis zu 120 Quadratmeter Größe mieten, im Weingut L’uva e le Stelle in Faedis zwischen Tarcento und Cividale genießt man Türkisches Bad und Swimmingpool. Und noch ein paar Tipps: Der Agriturismo Cjargnei in Povoletto nahe Udine wurde vor Kurzem eröffnet, hat eine Sauna und in einigen Zimmern Himmelbetten. Im Weingut Picech bei Cormòns bewundert man nicht nur den spektakulären, halbrunden Weinkeller, sondern auch die Aussicht im herausgeputzten Turmzimmer, von oben hat man einen 360-Grad-Blick. Man könnte die Liste mit LieblingsAgriturismi noch lange fortsetzen, die nächsten 20 Urlaube wären also gesichert. Nur einen entscheidenden Nachteil haben all diese wunderbaren Herbergen: Irgendwann muss man wieder auschecken.
Buchtipp Osterie d’Italia 2016/2017. Slow Foods verlässlicher Begleiter auf der Suche nach guten Lokalen mit authentischer Küche. Insgesamt 1700 Tipps, davon etwa 90 für Friaul. Hallwag, € 30,90, (gibt es auch als App für ganz Italien oder einzelne Regionen).
agriturismi
alpe adria magazin
93
INFO: Agriturismi
Traumlage: das Weingut Aquila del Torre in den Hügeln vor Tricesimo
Romantisch wohnen im Pian dei Tass, in den Bergen nördlich von Pordenone
Allgemeines Pontebba
Tarvisio
Tolmezzo Tagliamento
Gemona del Friuli
FRIULI-VENEZIA Barcis
Tricesimo Maniago San Nimis Spilimbergo Daniele Udine Faedis Cividale Cormons Isonza
Pordenone Sacile
Gorizia
San Vito al Tagliamento Latisana
Grado
Trieste
Urlaub am Bauernhof boomt nicht nur in Österreich, auch in Italien sind die Agriturismi (Bauernhöfe) sehr beliebt. Wir haben die Betriebe nach folgenden Kriterien ausgesucht: Ob sie eine „Seele“, nette Gastgeber und eine ländlich gepflegte Atmosphäre haben und ob sie selbst Produkte herstellen. Außerdem sollte das Doppelzimmer im Schnitt nicht viel mehr als 90,Euro kosten, manche Luxusbauernhöfe verlangen nämlich schon 140,- Euro. Fast alle bieten Frühstück, einige auch Abendessen. Bei unseren Empfehlungen finden sich die meisten Agriturismi im Osten (Collio, Colli Orientali), weil dort das Angebot am größten ist.
Anreise
Internet Buchungsportale. Es gibt mehrere Homepages, über die man Agriturismi buchen kann, aber die wenigsten Websites sind brauchbar. Unsere Tipps: www.agriturismo.it: schön aufgemacht, 53 Bauernhöfe, brauchbare Fotos und Infos, Bewertungen; www.booking.com: „agriturismo“ und „friaul“ eingeben, dann kommen rund 80 Bauernhöfe, viele aussagekräftige Fotos, Bewertungen; www.agriturismo-on-line.com: 75 Betriebe in Friaul, über die Homepage zu buchen. Über einige Betriebe wird viel Information geliefert, über manche wenig, kleine Fotos. Teils gute Agriturismi, braucht Zeit zum Durchforsten.
94
alpe adria magazin
agriturismi
Einerseits via Tarvisio und die Autobahn, aber die schönste Strecke nach Friaul führt über das Sočatal (Isonzo) – über Predilpass (von Tarvis) oder Vršič-Pass (von Kranjska Gora) Richtung Süden über Kobarid, Tolmin, Nova Gorica, Görz (Gorizia) in den Südosten Friauls. Schnellere Alternative: über Ljubljana – Autobahn Richtung Koper – Nova Gorica – Gorizia (Autobahnvignette für eine Woche € 15,-) oder eben über Italien: Autobahn A2 Richtung Udine oder Triest (je nach Reiseziel).
Agriturismi In den Bergen Pian dei Tass. Romantisches Steinhaus mit atemberaubender Bergkulisse. Sehr freundliche Gastgeber, köstliche Hausmannskost. Aus eigenen Bioäpfeln werden reinsortige, prämierte Säfte gepresst. Schöne Zimmer und Wohnungen im ländlichen Stil. Nahe dem Haus ist ein Gebirgsbach zum Baden oder Grillen am Ufer. 36 km nördl. von Pordenone. DZ ab € 60.-, Wohnung € 90.-. Via Pentina 25, 33080 Barcis, (+39 0 42 7) 762 82, www.facebook. com/piandeitass
Weingut Mont’Albano: fein wohnen
Heimelig: das Gut Comelli in Nimis
Sot la Napa. Im Minidorf Pesariis sieht man alte Frauen mit Sense und Buckelkorb. Das perfekt renovierte Haus stammt aus dem 17. Jahrhundert. Typisch karnische Küche, viele eigene Bioprodukte. 25 km nordwest. von Tolmezzo. DZ mit HP € 55,-. Pesariis 96, 33020 Prato Carnico, (+39 0 43 3) 69 51 03, www.sotlanapa.it La Vecchia Latteria. Hübsch renovierte Molkerei, von Bergen umgeben. 4 nette Zimmer. Restaurant mit Kachelofen, für die karnische Küche werden vor allem Produkte vom eigenen Bauernhof verwendet. 4 km westl. von Pontebba. DZ ab € 70,-. Frazione Studena Bassa 37, 33016 Pontebba, (+39 0 42 8) 99 12 22
(offener Kamin) im Restaurant, an den Wänden sind bunte Teller und Kupfertöpfe. Die großen Zimmer sind mit Terrakottaböden und Stilmöbeln gestaltet. Obst, Honig, Marmeladen, Käse und Wein aus eigener Produktion. Bekannt für gute Hausmannskost (Rind vom Grill). 5 km östl. von Tarcento. DZ ab € 65,-. Largo Armando Diaz 8, 33045 Nimis, (+39 0 43 2) 79 06 85, www.icomelli.com Bertossi. Urig. Die sympathische Seniorchefin des Agriturismo kocht einfach wirklich gut, dazu passen die hauseigenen Colle-VillanoWeine. 15 km südöstl. von Tarcento. DZ ab € 65,-. Via Antonutti, 38, 33040 Faedis, (+39 0 43 2) 72 88 90, www.bertossi.info L’uva e le Stelle. Luxuriöses Weingut mit Türkischem Bad und Swimmingpool. Gelungene Mischung aus Terrakottaböden, Holztramen und modernen Elementen. Wohnungen mit Terrasse. Apart. € 120,-. Case di Colloredo 8, 33040 Faedis, (+39 0 43 2) 71 12 26, www.luvaelestelle.com Casa del Grivò. Das stimmungsvolle, historische Steinhaus war der erste Agriturismo in Friaul. Wunderbare Zimmer mit antiken, glänzenden Möbeln. Paola kocht feines Abendessen nach alten Rezepten mit eigenen Bioprodukten, dazu passt der Hausbiowein. Esel besorgen die Rasenpflege. DZ € 70,-. Borgo canal del ferro 19, 33040 Faedis, (+39 0 43 2) 72 86 38, www.casadelgrivo.com
Rund um Tricesimo Mont’Albano. Geräumige, nette Wohnungen, aufgeteilt in Aufenthaltsraum, Küche, Schlafzimmer, modernes Bad mit Massageduschen und Balkon mit Blick auf Weinfelder und Berge. Modern und angenehm. Fürs Frühstück stehen Kaffee, Milch, Cornflakes und auf Wunsch frisches Gebäck bereit. Hausherr Mauro Braidot erzeugt gute Bioweine und betreibt mit seiner Frau den Agriturismo. 5 km östl. von Tricesimo. Wohnungen ab € 90,-. Via Casali Jacob 2, 33040 Savorgnano al Torre, (+39 0 43 2) 64 70 16, www.montalbanobio.it Aquila del Torre. Fast wie ein Schloss. Zimmer mit hellem Parkett, hochwertigen, dunklen Möbeln und weißen Holzdecken. Das Weingut liegt auf einem Hügel mit Blick auf Weinfelder und Berge. Sehr gute Produkte zum Frühstück, unbedingt eine Verkostung der hauseigenen Bioweine mit lokalen Käsen und/oder eine geführte Wanderung durch die Weingärten buchen. DZ ab € 85,-. Via Attimis 25, Savorgnano del Torre, 33040 Povoletto, (+39 0 43 2) 66 64 28, www.aquiladeltorre.it Comelli. Ehrwürdiges Steinhaus im alten friulanischen Stil mit Fogolar
Essenstipps Tipps, falls Ihr Agriturismo kein Abendessen anbietet. Osteria di Villafredda: Wunderbares Steinhaus, offener Grill, herzhafte Küche, Crespelle, geschmorte Schweinshaxe, Kalbsnieren. Via Liruti 7, Loneriacco, 33017 Tarcento, (+39 0 43 2) 79 21 53, www.villafredda.com, R. Mo.; Ai Nove Castelli: mit Wildkräutern verfeinerte friulanische Küche, hervorragend! Via Udine 63,
Im Weingut Bertossi in Faedis wird noch wie zu Omas Zeiten gekocht
Romantisch: Casa del Grivò in Faedis 33040 Faedis, (+39 0 43 2) 72 89 59, www.novecastelli.it
Rund um San Daniele Casa Rossa ai Colli. Die Aussicht ins Tal ist traumhaft. Großzügige Zimmer im rustikal-gemütlichen Stil. Beliebt sind die Terrasse und der Garten, Restaurant im Haus. Frühstück (mit frischem Brot, selbst gemachten Marmeladen, Kuchen) wird im Saal mit Fogolar serviert. DZ € 80,-. Via ai Colli 2, 33030 Ragogna, (+39 338) 889 55 48, www.casarossaaicolli.com Casale Cjanor. Vier Schwestern führen das stimmungsvolle Haus mit Steinmauern, Holztramen und Fogolar. Aus eigenen Gänsen und Schweinen entstehen ausgezeichnete, hausgemachte Produkte wie Sughi, pikante Cremen und Gänsepaté. Im Restaurant wird Freitag bis Sonntag auch für externe Gäste sehr gut friulanisch gekocht. 1 DZ € 80,-. Via Casali Lini 9, 33034 Fagagna, (+39 0 43 2) 80 18 10, www.casalecjanor.com Essenstipp. L’Osteria di Tancredi: Klassisch-kreativ: Forellenspießchen, verfeinerte Pasta-Gerichte, auch Traditionelles wie Frico. Via Monte Sabotino 10, 33038 San Daniele, (+39 0 43 2) 94 15 94, R. Mi.
Rund um Udine Cjargnei. Neuer Agriturismo in typischer Steinoptik, Zimmer im Landhausstil mit modernen Elementen. Die hohen Räume mit Holzbalken wirken heimelig, im Frühstücksraum flackert Feuer im offenen Kamin. Die aufmerksame und quirlige Michela bietet kleines oder großes Frühstück (mit Würsten, Prosciutto, Eigerichten). 9 km nordöstl. von Udine, DZ ab € 70,-. Via Mander 21, 33040 Povoletto, (+39 347) 523 61 55, www.cjargnei.it Scacciapensieri. An klaren Tagen sieht man bis Aquilea und zur Lagune von Grado. Edel-rustikale Zimmer, im Restaurant und zum Frühstück gibt es vor allem hofeigene Produkte. 18 km südöstl.
Freiluftfrühstück: L’uva e le Stelle von Udine. DZ € 120,-. Via Morpurgo 29, 33042 Buttrio, (+39 0 43 2) 67 49 07, www.agriturismoscacciapensieri.it Il Vagabondo. Was für ein Anwesen, diese stattliche Villa aus dem 16. Jahrhundert. Im weitläufigen Garten wächst auch ein Feld mit Lavendel, aus dem hauseigene Produkte erzeugt werden. Die herausgeputzten Zimmer kombinieren zeitgemäßes Design mit Stilmöbeln. Gutes Restaurant. DZ € 90,-. Via Beltrame 18, Loc. Caminetto, 33042 Buttrio, (+39 0 43 2) 67 38 11, www.ilvagabondoresort.it Azienda del Poggio. Frisch eröffnet. Ganz ruhige Lage im Grünen, efeuumrankes Haus, edel im Landhausstil eingerichtet. Gutes Frühstück mit Prosciutto, Käse und anderen regionalen Produkten. Süffige eigene Weine. Sehr nette Betreuung durch Cristina. DZ € 80,-. Via San Clemente 1, 33034 Villalta di Fagagna, (+39 0 43 2) 67 73 57, www.aziendadelpoggio.it
Cividale
Im Casale Cjanor in Fagagna gibt's ausgezeichnete Slow-Food-Küche
Nahe Udine: der sympathische, neue Agriturismo Cjargnei in Povoletto
Edelrustikale Atmosphäre im Agriturismo Scacciapensieri in Buttrio
Il Roncal. Das Weingut wirkt wie ein kleines Schloss. Hochwertige Zimmer, Himmelbetten, im Frühstücksraum mit Fogolar werden gute Produkte von kleinen Produzenten serviert. DZ € 130,-. Via Fornalis 148, Montebello, 33043 Cividale, (+39 0 43 2) 73 01 38, www.ilroncal.it
Essenstipp Al Monastero: Heimelige Atmosphäre im ehemaligen Kloster. Gerichte vom Holzkohlegrill, teils kreativ aufgewertete Regionalküche (Rindercarpaccio mit Holundereis). Via Ristori 9, 33043 Cividale, (+39 0 43 2) 70 08 08, www.almonastero.com
Borg da Ocjs: Eigene Käseproduktion Il Vagabondo: gute, regionale Küche
Rund um Cormòns Borg da Ocjs. Einer unserer Lieblingstipps. Draußen weiden die hofeigenen Kühe, die Terrasse ist mit weißen Vorhängen geschmückt, im Frühstücksraum wird der alte Herd mit Holz eingeheizt. Die Zim-
Frisch eröffnet: Azienda del Poggio in Villalta di Fagagna bei Udine
agriturismi
alpe adria magazin
95
Winzerduo: Andrea und Papa Magnás
Im modernen Weingut Picech wohnt man oben im Turmzimmer
Geräumige Wohnungen in früheren Bauernhäusern im Gut Perusini
Weintourismusverband Wein und Agriturismi gehören zusammen. Man kann seinen Aufenthalt mit Verkos tungen in Weingütern verbinden oder man besucht eines der Weinfeste. Unter Präsidentin Elda Felluga organisiert der Weintourismusverband Friaul-Julisch Venetien (Movimento Turismo del Vino Friuli Venezia Giulia) weingastronomische Veranstaltungen. Die Höhepunkte: Cantine Aperte (offene Weinkellereien), Calici di Stelle (Wein unter Sternen), Cantine aperte a San Martino (Martini im Weinkeller), Cantine aperte a Natale (Weihnachten in der Weinkellerei) und Spirito di Vino (Der Geist des Weins). Alle Termine und genaue Infos unter: www.movimentoturismovino.it/it/home/
96
alpe adria magazin
agriturismi
mer sind mit duftendem Holz und geschmackvoll antiken Möbeln gestaltet, in den Badezimmern gibt es Massageduschen. Großartiges Frühstück mit eigenem Biokäse und -joghurt, Schinken. Sympathisch. DZ € 85,-. Via Parini 18, Borgnano, 34071 Cormòns, (+39 347) 828 85 31, www.borgdaocjs.it Magnás. Spezialtipp. Das Weingut ist von Wiesen und Weingärten umgeben, in der Ferne leuchten die Berge. Die Zimmer sind im Steinhaus untergebracht, gemütlich mit viel Holz – wie aus einem Wohnmagazin. Die nette Mama Magnás tischt zum Frühstück Obst, Prosciutto, Käse, Joghurt, selbstgemachte Marmeladen und Kuchen auf, für den Heimweg nimmt man aromatische Weine von Sohn und Papa Magnás mit. DZ ab € 80,-. (+39 0 48 1) 609 91, Via Corona 47, 34071 Cormòns, www.magnas.it Picech. Ein spektakulärer, halbrunder Weinkeller. Jedes Zimmer ist geschmackvoll in einer anderen Farbe gestaltet. Das Turmzimmer erlaubt einen 360-Grad-Blick, die Wohnung unten geht in den Garten hinaus. Gute Eigenweine. DZ € 90,-, Turmzimmer € 100,-, Wohnung € 115 – € 150,- . Località Pradis 11, 34071 Cormòns, (+39 0 48 1) 603 47, www.picech.com Buzzinelli. Beim Frühstück sitzen alle an einem Tisch, um die Kommunikation zu fördern. Es gibt hausgemachte Marmeladen und Kuchen, Schinken und Käse von der Borg da Ocjs. Hübsche Zimmer mit Gartenblick, gute Weine. DZ € 80,-. Località Pradis 20, 34071 Cormòns, (+39 0 48 1) 609 02, www.buzzinelli.it Kogoj. Von außen ein Wohnhaus, im Innenhof öffnet sich ein großer
Weingut Buzinelli: mit der Natur leben
Im Acero Rosso gehören Badeteich und Sauna zum Service Garten mit schönem Pool. Zimmer mit alten Teppichen, Möbeln und Bildern. Winzer Silvio Kogoj serviert auch das Frühstück mit Strudeln und regionalen Spezialitäten. Nett. DZ € 80,-, ab 3 Nächten € 60.-. Via Zorutti 10, 34076 Medea, (+39 0 48 1) 674 40, www.kogoj.it Renato Keber. Sehr schöne, sehr saubere Wohnungen. Viel Platz, mit edlen Möbeln ausgestattet. Gelungener Mix aus Landhausstil und Moderne. Großes Engagement beim Frühstück. Gute eigene Weine. DZ € 80 – € 120,-. Localita' Zegla 19, Cormòns, (+39 0 48 1) 63 97 42, www.renatokeber.com Perusini. Geräumige Wohnungen in geschmackvoll umgebauten Bauernhäusern. Pool, eigenes Restaurant, Weingut. DZ € 75,-, Wohnung 2 P. € 95,-, 4–6 P. ab € 140,-. Via Torrione 13, Gramogliano, 33040 Corno di Rosazzo, (+39 0 43 2) 75 91 51, www.perusini.com
Essenstipps Mulin Vecio: Urige, ehemalige Mühle, gute Jausen, einige wenige Tagesgerichte (Gnocchi mit Gulasch etc.), Via Gorizia 2, 34072 Gradisca d’Isonzo, (+39 0 48 1) 997 83, www.osteriamulinvecio.it, R. Mi., Do., Borgo Colmello: Gepflegt, Friaul mit Fantasie (Tomatengelee mit Mozzarellafüllung) und Klassiker. Strada della Grotta, 8, 34072 Farra d’Isonzo, (+39 0 48 1) 88 90 13, www.borgocolmello.it, R. So. abends, Mo., Campiello: Hervorragende Fisch- und Meeresfrüchteküche, exzellente Weinauswahl, günstigere Osteria (zarte Steaks) im Haus. Via Nazionale 40, 33048 S. Giovanni al Natisone, (+39 0 43 2) 75 79 10, www.ristorantecampiello.it; La Subida: Authentische friulanische Küche, ein Michelin-
Stern. Via Subida 52, 34071 Cormòns, (+39 0 48 1) 605 31, www.lasubida.it
Rund um Pordenone (Westfriaul) Sasso d’Oro. Eingebettet in eine wildromantische Landschaft. Patrizia Marescutti ist charmante Gastgeberin, mit ihrem Mann Paolo erzeugt sie Säfte und Marmeladen aus Kiwi und Äpfeln, auch Bier und Wein kommen aus eigener Produktion, sogar Trüffel ernten sie. Zum Frühstück gibt es Eier von eigenen Hühnern, Marmeladen, Obst und Kuchen. Am Abend kocht Patrizia mehrgängige Menüs – wirklich gut! Pool, Fahrräder zum Ausborgen. Sehr nett. 37 km nordöstl. von Pordenone. DZ ab € 60,-. Via del Capitel 4, Solimbergo, 33090 Sequals, (+39 0 42 7) 935 87, www.sassodoro.pn.it Acero Rosso. Von außen herrschaftliches Gebäude mit Laubengang. Geräumige Wohnungen mit Kochgelegenheit. Der Pool mit ungechlortem Wasser ist mit Natursteinen gebaut. Kleine Sauna. Rundherum Wiesen und Blumen. Angeschlossene Gärtnerei, von der man Gemüse beziehen kann. 13 km westl. von Pordenone. DZ ab € 60,-, Wohnungen € 90 – € 150,-. Via Dei Masi 38/B, 33077 Sacile, (+39 0 43 4) 723 76, www.acerorosso.net Fossamala. Herrschaftliches Weingut in einer Parklandschaft. Große Zimmer im edlen Landhausstil, Restaurant und Vinothek im Haus. 13 km östl. von Pordenone. DZ € 70,-, Suite € 85,-. Via Bassi 81, 33080 Fiume Veneto, (+39 0 43 4) 95 79 97, www.fossamala.it
Essenstipps Al Caminetto. Fleischtempel,
Herrschaftlich residieren: Weingut Fossamala in einer Parklandschaft
Uriges Lebensgefühl : Agriturismo Milic im triestinischen Karst beste Steaks und Ripperln vom Grill. Via Montello 15, 33097 Barbeano, (+39 0 42 7) 29 55, R. Mo. Al Gnotul. Klein, gemütlich, familiär, typisch friulanisch, günstig. Sehr nettes Wirtspärchen. Via Roma 25, 33030 Rive D’Arcano, (+39 0 43 2) 80 94 70, www.algnotul.it, R. Mo.; Einkaufstipps: Forno Arcano. Feinste Brote und Kuchen, mit wenig Zucker, ohne Glutene und für Allergiker geeignet, Via del Cristo 6, Rive D’Arcano, (00 39 0 43 2) 80 93 48; Birrificio Maniago: Handgefertigte, ausgezeichnete Biere. Via Cavassa nuovo 20, 33085 Maniago, (+39 348) 789 31 74, www.birrificiomaniago.it
Rund um Triest Milic. Sehr freundliches Haus. Die selbstgemachten Würste und Schinken baumeln im Keller von der Decke, in den Holzfässern lagert eigener Wein. Brot wird selbst gebacken, Jota (Krautsuppe), Gnocchi, Gulasch, Pasta und Grillgerichte schmecken herzhaft. Nette Zimmer mit Steinmauern, Holzdecke und antiken Möbeln. DZ € 60,-. Sagrado 2, 34100 Triest, (+39 0 40) 22 93 83, www.agriturismomilic.it Bibc. Rustikales, gemütliches Haus. Die Zimmer und Wohnungen sind einfach und sauber, im holzgetäfelten Restaurant wird herzhafte Hausmannskost gekocht. DZ Fr.–So., 2 Nächte mit Abendessen € 110,-. Santa Croce nr. 262, 34100 Triest, (+39 0 40) 22 07 22, www.bibc.it Skerlj. Schöne Grünlage, rustikalnett. Das Zimmer und die zwei Wohnungen haben einen Gartenbereich. Freundliche Gastgeber. DZ € 70,-, Wohnung ab € 75,-.
Località Sales 44, 34010 Triest, (+39 0 40) 22 92 53 Bajta. Sehr gute Produktion von Schinken und Karstweinen. Kleine, feine Zimmer, stimmungsvolles Restaurant mit offener Feuerstelle und Karstküche. DZ ab € 65,-. Sales 108, 34010 Baita, (+39 0 40) 229 60 90, www.bajta.it
Aktiv in den Herbst!
Genießen Sie bis zu 3 Tage in Klagenfurt am Wörthersee. Für Zweiradfans bietet die Region ein 120 Kilometer bestens gepflegtes und sicheres Radroutennetz. Verbinden Sie Ihren Radausflug mit einem Abstecher in die prunkvolle Altstadt. Klagenfurt bildet ein attraktives Terrain für Radfahrer, ob für den Rennsport oder einen idyllischen Familienausflug. Das milde Klima macht ausgedehnte Touren schon im Frühling möglich und dauert meist bis in den Spätherbst. Entlang des Wassers, sattes Grün, gepflegte Wege, gute Markierungen. Klagenfurt bietet nicht nur ein bestens ausgebautes Zweiradnetz sondern verfügt auch über eine der schönsten Halbbmarathon-Strecken Österreichs. TIPP: Nur einige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt befindet sich das Naherholungsgebiet Kreuzbergl. Viele nutzen den Klagenfurter „Hausberg“ zum Spazierengehen und Laufen oder für einen Besuch des Botanischen Gartens, der Sternwarte oder der Kreuzberglkirche. Durch mehrere kleine Teiche und eine große bewaldete Fläche bietet sich den Besuchern ein wahres Naturidyll. Kulinarisches findet man in einigen Restaurants am und rund um das Kreuzbergl. Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee GmbH, Tel.: +43 463 537 2223, tourismus@klagenfurt.at
Beim Meer Isola Augusta. 10 renovierte Wohnungen am Weingut. Hinter dem Haus dehnen sich Weingärten und Olivenhaine aus. Hauseigenes bodenständiges Restaurant. 20 Fahrminuten von Lignano. Wohnung € 65,-, Suite (für 2 P.) € 80,-, großes Frühstück € 10,- p.P. Casali Isola Augusta 4, 33056 Palazzolo dello Stella, (+39 0 43 1) 580 46, www.isolaugusta.com/ de/agriturismo Zorz. Im Hinterland der Lagune von Grado. Helle, saubere Wohnungen, Pool, Fernsicht zur Insel Barbana. Wohnungen € 80 – € 130,-. Strada Valle del Bosco 4, Loc. Boscat, 34073 Grado, (+39 0 43 1) 882 70, www.agriturismozorz.com Albafiorita. Rundherum Wiesen mit Bäumen. Schön restaurierter Bauernhof (18. Jh.). Viele eigene Produkte zum Frühstück. DZ ab € 76,-. Wohnungen € 98,- Via Crosere 115, 33053 Latisana, (+39 0 43 1) 51 01 50, www.albafiorita.com
Essenstipp Alla Buona Vite: Gepflegter Bauernhof, auf Fisch spezialisiert, auch Fleisch aus eigener Landwirtschaft. Via Dossi 9, 34073 Località Boscat di Grado, (+39 0 43 1) 880 90, www.girardi-boscat.it
K
reative Hausmannskost, original Kärntner Schmankerln und immer einen Grund zum Einkehren bietet das typische Dorfwirtshaus der Schwestern Ingeborg und Gudrun Daberer. Schwein, Rind und Kalb sowie viele andere Produkte stammen hier aus eigener Landwirtschaft. Im Oktober können im Rahmen des alljährlichen Nudl Kudl Mudl über 40 Nudelspezialitäten verkostet werden. Wir bitten um Tischreservierung! Gasthof Grünwald, St. Daniel 17, 9635 Dellach im Gailtal, Tel. +43 (0)4718-677, Mittwoch - Montag: 8.00 - 24.00 Uhr geöffnet, Dienstag Ruhetag, durchgehend warme Küche
Romantisch: Urlaub in einem slowenischen Winzerhäuschen
.. In den Garten v des Cviceks
Urlaub im slowenischen Weinberghäuschen hat viele Reize: Natur erleben, Entspannen, Sporteln, Weinverkosten. Und die gastfreundliche Region Dolenjska erkunden.
N
LEA FRIESSNER & STEFAN SCHUMI TEXT LEA FRIESSNER, STEFAN SCHUMI, SLOWENIEN TOURISMUS, KK FOTOS
a zdravje! Knapp vor Mitternacht sitzen wir noch immer mit Chefkoch Roberto Gregorčič im lauschig-romantischen Gastgarten der Oštarija im slowenischen Kurort Dolenjske Toplice. Den ersten Tipp haben wir in der Tasche: Die regionale Pasta mit Eierschwammerln, Spargel und Schafkäse schmeckt sensationell, das krosse Forellen-
98
alpe adria magazin
winzerhäuser
filet auch. Und dann das wunderbare Soufflee aus Kohlrabi und Flusskrebsen! Der 2013er „Burja Bela“ ist der subjektive Sieger des Abends, ein biologisch gekelterter Weißwein aus dem Vipavatal. Das charmante Service der smarten Kellner ist Teil des Konzepts wie auch der Mix aus regionaltypischem Geschmack und leistbarem „Fine-Dining“. Die Zimmer des darüber liegenden Hotels sind ebenso einladend, wir freuen uns aber auf unseren Heimweg.
Vielgeliebt, süffig und leicht säuerlich: Der Volkswein Cvicˇek
Weinland Slowenien: Schöne Keller, aufstrebende Winzer
Malerisch an der Krka gelegen: Die Hauptstadt Novo Mesto
Bauernfrühstück im Sonnenschein: Ein perfekter Start in den Tag
„Zuhause“ ist zurzeit nämlich ein urig-romantisches Winzerhäuschen mit kleinem Weingarten auf einem der vielen Hügel der Dolenjska (Unterkrain) im Südosten Sloweniens. Detailreich renoviert und top-ausgestattet liegt es nach einer 20-minütigen Autofahrt im Vollmondschein vor uns. Eine kleine (Alm)Hütte, die Gäste mit einer Besonderheit im Weinkeller empfängt: dem Cviček, dem vielgeliebten Volkswein dieser Gegend. Der hellrote Landwein, vergleichbar etwa mit österreichischem Schilcher, wird traditionell am Martinstag aus 4 verschiedenen Rebsorten gemischt. Jedes Jahr wird der „König des Cviček“ gekürt, rund 40 Winzervereine kümmern sich um die bäuerliche Produktion. Und in einem dieser ehemaligen Werkzeug- und Weinlagerstätten haben wir unser heimeliges Quartier bezogen. Bodenständig, idyllisch und doch mit einem Hauch Luxus: Sowohl Klimaanlage als auch Heizung sind vorhanden, hinter einem geblümten Vorhang versteckt sich sogar ein Flachbildschirm, der uns den Verzicht auf das abendliche Spiel der Fußball-Europameisterschaft erspart. Dank schnellem WLAN sogar inklusive Twitter.
durch den seichten Flussverlauf im Süden zu einer wunderbaren Süßwasser-Bademöglichkeit, im Sommer (laut Einheimischen) bis zu 25 Grad warm. Auch eine Wanderung zur Quelle etwas nördlich zahlt sich aus: Mit einem gewaltigen Tosen entspringt die Krka schäumend aus zwei unterirdischen Quellen in der Nähe des Dörfleins Gradiček. Wir setzen uns zu einem alten Mann ans Ufer und schauen den Fliegenfischern zu. Die Zeit vergeht, Robert Redfords philosophisch-poetischen Angelepos im Kopf folgen wir schließlich der Straße, die sich neben der smaragdgrünen Krka durch das Tal Richtung Süden mäandert, vorbei am mächtigen Schloss Žužemberk. Westlich beginnt das größte Waldgebiet Sloweniens, der Kočevski Rog – berühmt für die große Bärenpopulation. Weiter Richtung Süden werden Tal und Fluss breiter, an den sonnigen Hängen tauchen die ersten kleinen Weingärten mit ihren Häuschen auf. Hier in der Dolenjska hat jede Familie ihren eigenen Weingarten, nicht größer als ein Tennisplatz bilden sie einen malerischen Teppich, der sich nun weiter Richtung Osten auffächert.
Aus der Mitte entspringt ein Fluss Morgenidylle in den Weinbergen Begonnen hat unser Ausflug bei Ivančna Gorica, wo wir die Autobahn Richtung Novo Mesto verlassen haben, um dem Flusslauf der Krka zu folgen. Im Norden eines der schönsten Fliegenfischgewässer Sloweniens, wird sie
Die Sonne blinzelt über die Miniatur-Weingärten, die Vögel zwitschern, die Luft ist klar, alles andere weit weg: Aufwachen-deluxe in romantischer Naturkulisse! Auf unserer kleinen Sonnenterrasse wartet ein rustikales Bauern
winzerhäuser
alpe adria magazin
99
Urige Winzerhäuschen, gemütliche Betten, Weinkeller für Gäste
Schöne Aussicht, guter Komfort, freundliche Gastgeber – alles inklusive
frühstück. Die Stars: Estragon-Potice(!), Schwarzbeermarmelade, Haussalami und frischgebackenes Weißbrot. Urlaub im Winzerhäuschen heißt vor allem: Entspannen! Unseren Hund erfreuen die langen Spaziergänge, wir genießen die schöne Landschaft und die Freundlichkeit der Menschen: Fast jedem Gespräch in den Weingärten folgt eine Einladung zur Verkostung des hauseigenen Cvičeks. Rund 40 dieser Weinberghäuschen stehen für Urlauber bereit: Gemeinsam ist ihnen ihre Geschichte und die liebevolle Renovierung, Ausstattung und Lage sind unterschiedlich. Urige Häuschen mit Strohdach in ländlichen Dörfern, Häuschen in Alleinlage oder exquisitere Varianten mit beheizbaren Outdoor-Badefässern und Sauna. Küche und Badezimmer lassen kaum Wünsche offen, trotzdem bleiben laut unserem Vermieter die Herdplatten oft kalt. Nach einigen Tagen kennen wir den Grund: Zu günstig kann man in der Dolenjska die regionale Küche genießen! Durch die zentrale Lage ist das Häuschen ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge, diesmal zieht es uns in den Süden. Eigentlich hatten wir ja geplant, mit dem Rudolfsfloß die Hauptstadt Novo Mesto zu umrunden, die malerisch in einer Mäanderschleife der Krka liegt. Ausgegangen ist sich aber nur ein Espresso mit Schokotorte im lieblichen Café „Stari Most“ an der alten Brücke. Immerhin sehen wir dem vorbeifahrenden Floß aus der Ferne zu, die bunte Altstadt von Novo Mesto bietet eine wunderschöne Kulisse, die bestimmt auch vom Wasser aus beeindruckt. Nach einer Fahrt durch die unberührten Wälder der Dolenjska begrüßt uns die Nachbarregion Bela krajina (Weißkrain) mit einem atemberaubenden Ausblick: eine weite, saftig-grüne Ebene liegt unter uns. Als wir der Straße folgen, entpuppt sich die Ebene aber als weitläufige hügelige Landschaft – eine Traumstrecke, bestimmt auch mit dem Motorrad! Hier sind auch größere Weingüter zu finden. In einem Dörfchen nahe Metlika, dem Zentrum des Weinbaus der
100
alpe adria magazin
winzerhäuser
Bela krajina, empfängt uns Jungwinzer Matija Šuklje: Sauvignon, Laški Rizling (Welschriesling), Vrbanjka (Blaufränkisch), Rosé und Aurum (Dessertwein) am Vormittag! Die Belokranjska pogača, das traditionelle Hefegebäck mit Kümmel, ist ein heißbegehrter Begleiter. Das Preis-Leistungsverhältnis ist überzeugend, die Philosophie auch: Šukljes Zugang – das spezielle Terroir im Wein abzubilden – kommt vor allem in dem feinen Sauvignon hervor.
Abschied vom Winzerhäuschen Die letzte Nacht in unserem Winzerhäuschen liegt hinter uns, das Gepäck ist bereits im Auto. Ein Blick in das liebevoll geführte Gästebuch zeigt: Hier haben schon viele vor uns gefunden, was wir in unserem stressigen Alltag oft vermissen: Ruhe, Erholung, Entspannung in der Natur. Alle schwärmen von der schönen Landschaft, vom „Cviček“, dem Charme der Bewohner und der slowenischen Kulinarik. Diese wollen wir am Heimweg noch einmal testen: Im Ort Dvor, wo das Krka-Tal wieder enger wird, betreiben Boris und Miriam Novak ihre Domačija Novak seit über vierzig Jahren, immer schon biologisch, immer schon ein Geheimtipp für Fliegenfischer aus ganz Europa. Miriam ist Spezialistin für Wildpflanzen und baut dieses Wissen charmant in ihre Küche ein. Räucherforelle, gefüllte Lilienblüte, Gemüsesuppe mit Eierschwammerl, traditionelle Žlikrofi mit Salbeibutter, jeder Gang ein Gedicht! Das gebratene Forellenfilet biegt sich auf unseren Tellern: Ein sicheres Zeichen, dass der Fisch vor wenigen Stunden noch im Wasser war. Mit der perfekt komponierten, rein slowenischen Weinbegleitung hat uns Hausherr Boris Novak von seiner Expertise für die nationalen Weine überzeugt, sein Weinkeller lässt aber auch international keine Wünsche offen. Das letzte Glas – ein besonderer Orange-Wine aus Boris’ beeindruckender Sammlung – ist ein würdiger Abschluss unserer Reise. Na zdravje! Wir kommen wieder! ■
INFO: Winzerhäuser UNGARN ÖSTERREICH
SLOWENIEN Ljubljana ITALIEN
Novo Mesto Ribnica Œabar
KROATIEN
Dolenjske Toplice Koœevje
Spiel mit den Elementen: Fliegenfischer in der Krka
Allgemein
Internet
Südöstlich von Ljubljana bis zum slowenisch-kroatischen Grenzfluss Kolpa erstreckt sich die slowenische Region Dolenjska (Unterkrain), die mit kristallklaren Flüssen, malerischen Hügeln, kleinen Weingärten und üppigen Wäldern aufwartet. Der Karstfluss Krka (auf Deutsch: Gurk), mit 111 km der längste innerslowenische Fluss, prägt die größtenteils naturbelassene Landschaft. Der Gebirgszug Gorjanci mit dem höchsten Gipfel „Trdinov vrh“ (1.178 m) und der größte Wald Sloweniens, der „Kočevski Rog“, sind tiefgrüne Rückzugsorte für seltene Wildtierarten wie Braunbären, Wölfe und Luchse.
Wissenswertes aus der Region Dolenjska, aktueller Veranstaltungskalender: www.visitdolenjska.eu Umfangreiches Angebot an geführten Touren mit Informationen über diverse Routen und Erlebenswertes in der Region. www.slovenia-heritage.net
Urlaub im Weinberghäuschen 43 verschiedene, liebevoll adaptierte Weinberghäuschen können gemietet werden, weitere sind in Vorbereitung. Teilweise in Dörfern, auch Alleinlage oder in der Nähe der Gastgeber. Im Weinkeller findet man regionale Besonderheiten wie etwa den Cviček oder Imkereiprodukte zur freien Entnahme. Gastfreundschaft, zusätzliche Leistungen wie Massagen, Ausflüge, Verkostungen können organisiert werden. Meistens sind das Selbstversorgerhäuschen, manche auch mit Halb- oder Vollpension. Teilweise Geschirrspüler und Waschmaschine, Klimaanlage, TV, WLAN. Auch Hunde sind in einigen Häuschen willkommen. Auf Wunsch kann bei der Weinernte mitgeholfen werden. Kosten zwischen 60 und 80 Euro pro Haus und Tag. Infos und Buchung: www.zidanice.si, T (+386 7) 393 1 520
Anreise Für Urlauber aus Deutschland und Österreich Anreise auf der A2 über Villach durch den Karawankentunnel (gebührenpflichtig) oder via Loiblpass über Ljubljana nach Novo Mesto. ACHTUNG: Vignettenpflicht auf slowenischen Autobahnen! (7 Tage 15 €) Flugzeug: Nächste Flughäfen Ljubljana (70 km), Zagreb (81 km), Triest (160 km) Zug: Anreise via Ljubljana. Durch ihre zentrale Lage eignen sich die Winzerhäuschen auch bestens für einen Zwischenstopp auf der Reise in den Süden.
Aktiv Insgesamt 3.000 km Wander-, Radfahr- oder Reitwege und Wasserstraßen.
RADFAHREN Auf 540 km finden sich 12 gekennzeichnete Radwege. Empfehlenswert: Durch den „Kočevski Rog“ oder entlang der grünen Krka. Sportliche Radfahrer finden hier ein hügeliges Paradies, auch für Genussradfahrer gibt es einige Touren.
WANDERN Über den Trignov-Weg von Novo Mesto in den Gebirgszug Gorjanci bis zur Wanderung durch das Luknja-Tal zur Quelle des Flusses Temenica und den Karst-
höhlen „Lukenjska jama“ und „Jama za gradom“ gibt es in der Region 982 km ausgewiesene Wanderwege.
RUDERN 121 km Wasserwege. Bei Kajakund Kanufahrern ist die Fahrt über die Tuffsteinterrassen der Krka beliebt. Infos und Kajakverleih: Kajak Kanu Sup club Novo mesto, Župančičevo sprehajališče 1, 8000 Novo mesto, T (+ 386 31) 633 544, www.kajak-kanu-sup.si
RAFTING Die Kolpa, Grenzfluss zu Kroatien, ist ein Geheimtipp zum Raften und wird im Sommer bis zu 30 Grad warm. Verleih und Infos: Grand Kolpa, Stari trg ob Kolpi 15, 8342 Stari trg ob Kolpi, (+ 386 41) 740 798, www.grandkolpa.si
THERMALBÄDER Terme Dolenjske Toplice: Lieblicher Ort, zählt mit dem bereits 1776 erbauten Heilbad zu den ältesten Kurorten Europas. Beeindruckend: das ca. 9.200 m2 große Wellnesscenter „Balnea“. Innenund Außenschwimmbecken, Saunen, Massagen und Schönheitsetage. Die Therapeuten sind spezialisiert auf die Heilung des Bewegungsapparates. Zdraviliški trg 7, 8350 Dolenjske Toplice, T (+386) 8 20 50 300, www.termekrka.com Terme Šmarješke Toplice: Inmitten von Wäldern und Weiden. Thermalwasser-Schwimmbecken, Saunawelten, Wellnessbereich. Spezielle Medico-WellnessProgramme. Bekannt für die Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen. Šmarješke Toplice 100, 8220 Šmarješke Toplice, T (+386) 8 20 50 310, www.terme-krka.si
GOLF 18-Loch-Golfplatz, schon zweimal zum schönsten Golfplatz Sloweniens gewählt. Nahe dem malerischen Inselschloss Otočec. Golf klub Grad Otočec, Grajska cesta 2, 8222 Otočec, T (+386 41) 880 106, www.golfklub-otocec.si
FLIEGENFISCHEN Mehrere Hot Spots. Vor allem rund um die Orte Krka und Žužemberk. Angelkarte online kaufen: www.ribiskekarte.si Ribiška družina Novo mesto (Anglerverein Novo mesto), T (+386) 7 337 38 88, www.rdnovomesto.si
Tourismusinfo KOMPAS NOVO MESTO, TURISTIČNO PODJETJE D.O.O. Glavni trg 11, 8000 Novo mesto, T (+386 7) 393 1 520, F (+386 7) 393 1 539, www.kompas-nm.si
Buchtipp Slowenien, Lore Marr-Bieger, Michael Müller Verlag. Umfangreicher Führer (4. Auflage, 2014) für ganz Slowenien, 552 Seiten, viele Tipps, Fotos, Karten, Wandervorschläge, gute Gastro- und Quartierinfos, Landeskunde. 23,60 €
winzerhäuser
alpe adria magazin
101
Stolze Weinbauern: Fast jede Begegnung endet mit einer Verkostung des Cvicˇeks
Generationenwechsel im Weinbau: Jungwinzer Matija Šuklje führt durch sein Reich
Auch im Straßenverkehr (hier vor Novo Mesto) ist der Wein allgegenwärtig
Start eines sensationellen Degustationsmenüs: Räucherforelle in der Domacˇija Novak
WEIN Cviček
WEINGÜTER DOLC
Der hellrote Landwein der Dolenjska wird aus 4 verschiedenen Weiß- und Rotweinsorten gemischt und darf die Qualitätsbezeichnung PTP (Anerkannte traditionelle Bezeichnung) tragen. Er ist ein trockener, säurebetonter Wein mit einem Alkoholgehalt von maximal 10 Prozent. Sehr geringer Restzucker – interessant für Diabetiker. Passt am besten zu einer deftigen Jause. Zwischen 6 und 8 Euro/Flasche. Sehr süffig! Verkosten: "Matjaževa domačija“, 150 Jahre altes Bauernhaus, gibt Einblicke in die Anfänge der „Cviček-Produktion“. Kompas Novo Mesto, Glavni trg 11, 8000 Novo mesto, T (+386 7) 39 31 530, www.kompas-nm.si Kartause Pleterje, Kloster mit 500-jähriger Cviček-Tradition, multimediale Vorführungen und Verkostung. Kartuzija Pleterje, Drča 1, 8310 Šentjernej, www. kartuzija-pleterje.si Großes Volksfest: Die Woche des Cvičeks. Jedes Jahr am ersten Wochenende im Mai in Trebnje.
Weingut seit 1834, Top-Weine. Belokranjec PTP, Sauvignon, Chardonnay, Gelber Muskateller, Metliška črnina PTP, Dornfelder und Lemberger (auch Barriques), Rose. Drašiči 13, 8330 Metlika, T (+386 41) 788 938, www.vinogradnistvo-dolc.com
Metliška črnina und Belokranjec Die PTP-Weine aus der Nachbarregion Bela Krajina: Der rote Metliška črnina und der WeißweinCuvée Belokranjec. Großes Weinfestival Vinska vigred (Wein-Lenz) immer in der dritten Maiwoche in Metlika. Degustation und Einkauf: KZ METLIKA z.o.o., Cesta XV. brigade 2, 8330 Metlika, T (0386 7) 363 70 00, www.kz-metlika.si
102
alpe adria magazin
winzerhäuser
ŠUKLJE Familienbetrieb mit schönem Weinkeller, Urlaub am Bauernhof, großer Festsaal, Degustation. Rosé, Sauvignon, Riesling, Blaufränkisch, Aurum Dessertwein. Trnovec 24, 8330 Metlika , T (+386 40) 654 575, www.suklje.com
VINA ŠTURM Mitten im Weinort Metlika. Auch schon internationale Anerkennungen für Metliška črnina PTP, Blaufränkisch, Pinot Noir, Welsch-riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Blanc ua. Železniki 35, 8330 Metlika, T (+386 41) 632 470, www.vinasturm.si
PRUS Meistausgezeichneter der hiesigen Winzer. Drei Generationen unter einem Dach. Großes Sortiment, wunderschöner Weinkeller, 2009 modernisiert. Spezialität: Der Strohwein – Wein aus getrockneten Trauben. Krmačina 6, 8330 Metlika, (+386 7) 30 59 098, www.vinaprus.si
BAUERNMÄRKTE Montag und Freitag am Marktplatz von Novo Mesto, freitags parallel am Dorfplatz. Jeder dritte Samstag im Monat in Mokronog und jeden zweiten und vierten Samstag in Šentjernej, jeden
Samstag in Metlika. Empfehlenswert auch das Geschäft der bäuerlichen Kooperative in Novo Mesto, wo ebenfalls regionale bäuerliche Produkte gekauft werden können. Kmetijska zadruga Krka z.o.o., Šentjernejska cesta 6, 8000 Novo mesto, T (+386 7) 39 31 800, www.kz-krka.si
ANSCHAUEN Novo Mesto Malerisches Städtchen an der Krka, nette Geschäfte, lieblicher Dorfplatz mit einigen Cafés. Interessant: Regionalmuseum „Dolenjski muzej“ und die Galerie „Jakčev dom“. Sokolska ulica 1, T (+386 7) 373 11 31, www.dolmuzej.com Lustig: Auf einer Fahrt mit dem Rudolfsfloß rund um Novo Mesto den Cviček verkosten. Kompas Novo Mesto, Glavni trg 11, 8000 Novo mesto, T (+386 7) 39 31 530, www.kompas-nm.si Essen & Trinken Don Bobi: Schönes Ambiente, gute Weine, italienische Speisekarte, aber auch Steak & Co. Pasta zu Mittag um 4,80 €. Kandijska cesta 14, 8000 Novo mesto, (+386 7) 338 24 00, www.don-bobi.si Auch am Abend gemütlich: Pub pri vodnjaku, Glavni trg 3 Bester Kaffee im Stari Most, nebenan auch Bioladen: Glavni trg 17, T (+386 7) 33 70 160, www.starimost.si Konditorei und Gasthaus der Tourismusfachschule: Gostišče Na trgu, Glavni trg 30, T (+386 5) 90 76 152
Burg Žužemberk aus dem 13. Jh., früher Sitz der Auersperger, Mittelalterfestival immer am zweiten Juli-Wochenende. Grajski trg 1, 8360
Žužemberk, T (+386 7) 388 51 80, www.zuzemberk.si
Kočevski Rog (Hornwald) Eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Europas. Besuchenswert: Die „Königin des Rog“, eine mehr als 500 Jahre alte Tanne und die berühmte einstige „Baza 20“ der Partisanen. In der Nähe von Podstenice. Unwahrscheinlich, aber möglich: Die Begegnung mit einem Braunbären, Wolf oder Luchs.
Metlika Nette (Wein-)Stadt an der Grenze zu Kroatien. Prägend: Die Burg, Sitz des Regionalmuseums und der hiesigen Galerie. In der Sommerzeit Kulturprogramm mit Kabarett und Musik. Trg svobode 4, 8330 Metlika, T (+386 7) 306 33 70, www.metlika.si
Domačija Raztresen Ursprünglicher Bauernhof mit kleinem Museum im Dörfchen Rim, 15 km von Metlika. Inhaber Bore Raztresen ist der letzte Leinenmacher der Region. Das kleine Museum zeigt Besonderes und Skurriles aus der bäuerlichen Geschichte. Voranmeldung! Rim 16, 8341 Adlešiči, T (+386 7) 30 70 516, www.rim.si
Kloster Kostanjevica Umfassende Sammlung der slowenischen Kunst aus dem 20. Jahrhundert in einem im Jahr 1234 erbauten Zisterzienserkloster, laufend Veranstaltungen und Ausstellungen, großer Skulpturenpark. Galerie Bozidar Jakac, Grajska cesta 45, 8311 Kostanjevica na Krki, T (+ 386 7) 49 88 140, www.galerija-bj.si
RIMSKE TERME IN SLOWENIEN
Dessert in der Oštarija: Schönes Ambiente, perfekte Küche, gute Weinbegleitung
1.PERS O 2. KOS N ZAHLT TENLO Gültigh S keit: bis 09.1
1 Kind
bis 6 Ja
0.2016
hre GR
ATIS. 2x HA LBPEN SION ab 1 für 2 P 92 € erson en
HERBS
Gültigh
keit: 28
TFERIE
.10.201
N
6 - 06.1 1 Kind 1.2016 bis 6 Ja 1 Kind h re und bis 12 Jahre G Ohne RATIS (im Zdra Einzelbett zuschla . viliški d vor un g
d Sofiji n dvor) 2x HA ! LBPEN S I O a N b 129 € p WWW BOOK .P. .RIMS ING KE Rimske @ R I M S K E -TERM -TERME.S Terme I , Toplic E.SI | e
10, 327
2 Rims
Postkartenmotiv: Das ziemlich luxuriöse Schlosshotel Otocˇec liegt auf einer Insel im Fluss Krka
ESSEN Oštarija
meldung fangfrisch gespeist werden. 27 Krka, Krska Vas 1301, T (+386 31) 739 771
Lieblingslokal unserer Reise. Erstklassige Küche, charmantes Service, lauschiger Gastgarten. 5 GängeMenü ab 25 Euro, 8 Gänge ab 38 Euro, auf der Karte auch ein Tagesgericht um 5 Euro. Sokolski trg 2, 8350 Dolenjske toplice, T (+386 51) 262 990, www.ostarija.si
Gostilna Pri Kuklju
Gostilna Vovko Uriges Gasthaus, junge Wirtsleute, slowenische Gastfreundlichkeit! Hier findet man die besten Grillspezialitäten. Auch probieren: den Wildschweinbraten! Ratež 48, 8321 Brusnice, T (+386 7) 30 85 603, www.gostilna-vovko.si
Domačija Novak Geheimtipp für Fliegenfischer und Liebhaber von gutem Wein und guter Küche. Unbedingt vorbestellen, serviert wird ein 5-gängiges Tagesmenü zwischen 25 und 45 Euro. Erstklassige Weinbegleitung, biologische Lebensmittel (großteils von hofeigenen Feldern und aus dem großen Gemüsegarten). Sadinja vas pri Dvoru 7, 8361 Dvor, T (+3867) 308 74 30, www.novakdoma.eu
Gostilna Repovž Traditionelles Gasthaus mit ökologischer Landwirtschaft. Die Lebensmittel werden größtenteils selbst produziert. Der meistgenannte Gourmet-Tipp unserer Reise. Šentjanž 14, 8297 Šentjanž, T (+3867) 8185 661, www. gostilna-repovz.si
3 57 lice, Slo 4 2 0 1 1 venija
Traditionelles Dorfgasthaus mit altem Gewölbe, freundliches Personal. Große Auswahl an Torten und Süßspeisen aus der hauseigenen Bäckerei! Unbedingt probieren: Die Estragon-Potice! Trubarjeva cesta 31, 1315 Velike Lašče, T (+386 1) 7889 098, www.prikuklju.si
Gasthaus Pod klančkom Bekannt für die traditionellen Grillspezialitäten und für das beste Lamm der Region. Sela pri Ratežu 18, 8321 Brusnice, T (+386 7) 33 46 430
Gostilna in picerija Šentpeter Rustikaler Gasthof, schöne Terrasse mit Blick auf die Krka. Neben Pizza gibt es auch eine große Auswahl an regionalen Gerichten. Šentpeter 10, 8222 Otočec, T (+386 7) 309 99 99, www.sentpeter.si
Restaurant im Schlosshotel Otočec Malerisch auf einer Insel im Fluß Krka gelegen, Hot Spot für VIPs, 5 Sternehotel mit öffentlichem Gourmet-Restaurant. Atemberaubende Umgebung! Grajska cesta 2, 8222 Otočec ob Krki, T (+386 7) 38 48 901, www.grad-otocec.com
Domačija Javornik Gleich neben einem der beliebtesten Fliegenfisch-Hotspots im Örtchen Krka kann gegen Voran-
00386
ke Top
www.slovenia.info
Das Tal Vipavska dolina: Alles etwas anders. Und zwar das ganze Jahr. Die Stadt Ajdovščina bietet die besten Möglichkeiten um das Land aktiv zu erleben. Vipava, das grüne und fruchtbare Land, bietet dem Besucher ein breites Spektrum an Erlebnissen für jeden Geschmack. Entdecken Sie das Bergplateau, wo die ineinander verschlungenen zahlreichen Wanderwege und die Natur Sie faszinieren werden: Höhlen, Dolinen, vielfältige Flora und Fauna. Blicken Sie durch das Vipavatal Otliško; das Fenster, eine große natürliche Öffnung am Rand des Pla-teaus. Fliegen Sie von dem Flughafen in Ajdovščina mit einem Motorflieger oder ein Gleitschirm und erleben Sie einen unvergesslichen Panoramaflugüber das Vipavatal. Oder erleben Sie das Tandemfallschirmfliegenvon einem der Abflugplätze in Kovk na Gori und die Magie des Fliegens. Versuchen Sie, die besten Vipava
Weine, vor allem die einheimische Sorte Pinela und Zelen. Gönnen Sie sich das saftige Obst des Tales - Frühlingskirsche, Aprikosen und Pfirsiche; im Sommer, Khaki und Kastanien im Herbst. Besuchen Sie die Bauernhöfe und Pensionen und genießen Sie die traditionellen Gerichte. Übernachten Sie in Ajdovščina oder Umgebung, z. B. in einer Jugendherberge oder in einem der modernen Beherbungsbetriebe.Willkommen im Tal Vipavska do-lina! Hier erwartet Sie vielfältige Landschaft, gelebte Gastfreundschaft, freundliche Städte und Dörfer, sowie ganz viele Attraktionen.
HIER IST ES WIRKLICH ETWAS ANDERS: Bora-Wind: Vertreibt die Wolken und reinigt die Luft. Belet die Leute und gibt dem Prosciuto einen guten Geschmack. Die freundliche Sonne: Es gibt ganze 2100 Sonnenstunden pro Jahr. Das ist der Höchstwert in Slowenien. Fluß Vipava: Einziger in Europa der an 7 verschiedenen Orten entspringt. Vegetationzeit: Ganze zwei Monate länger als im Inneren von Slowenien. Alles wächst länger als woanders. Ortschafen Vipavski Križ und Goče: Romatische Seinhäuser und Straßen - Juwelen des slowenischen Kulturerbes. Von Kaki bis zu dem Edelweiß: Und das in kürzester Zeit. Mediterrane- und Bergpflanen sind sich hier am nähesten.
Infos: Turistično informacijski, center Ajdovščina, Cesta IV. Prekomorske 61 a, SI-5270 Ajdovščina++386 5 36 59 140tic.ajdovscina@siol.net www.tic-ajdovscina.si
Ohne Nebenwirkungen: Im „Erlebnis Post – dem Hotel mit Eigenart“ bettet man sein Haupt auf einer MegaTablette zur Ruhe
HOTEL – ORIGINELL Die originellsten Hotelzimmer im Süden Österreichs sind nicht unbedingt die mit den meisten Sternen. Sondern jene Häuser, die das Glück haben, von visionären Gastgebern betrieben zu werden. Ein Lokalaugenschein zwischen Sternwarte und Sträflingspyjama. ISABELLA STRAUB TEXT Joshua D Lim - Creative Confluence Media , Johannes Puch, privat FOTOS
W
ir enthüllen eine touristische Sensation: Die allermeisten Sterne der Welt hat der Alpenhof auf der Emberger Alm. Es sind Milliarden. Damit kann kein Prunkbau in Dubai konkurrieren. Wie das geht? Nun, Familie Sattlegger betreibt in ihrem 3-Stern-Komfortgasthof auf 1.800 Metern Seehöhe zwei Feriensternwarten mit Profi-Teleskopen für den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand geradewegs hinein ins Universum. Ein Refugium für Sternderlgucker, Bergfexe – und Allergiker. Denn Schimmelpilze, Haus-
104
alpe adria magazin
Hotel Originell
staubmilben und Pollen findet man hier nicht mal mit dem Mikroskop. Sterne sind Ihnen schnuppe? Dann sind Sie vielleicht ein Kunstfreund, verehren Kiki Kogelnik und Werner Berg, Johann Kresnik, Milka Hartmann oder Karlheinz Miklin. Die gute Nachricht: Im „Brauhaus Breznik“ in Bleiburg kann man mit all diesen Damen und Herren übernachten. Quasi. Hotelier Stefan Breznik, ein Tausendsassa mit der Lizenz zum Brauen (vier Hausbiere, legendär) und zum Bauen (Zubau, sensationell) schuf mit Familienbeteiligung im Unterkärntner Bleiburg eine
„Härteste Währung ist die Freundlichkeit“: Hotelier Breznik im modernen Zubau (links). Rechts: Marmorbad in einer Suite
Wellness im Industriedenkmal „Hochofen“: Im „Erlebnis Post“ in Spittal an der Drau geht es heiß zu
ebenso charmante wie individuelle Herberge mit zahlreichen Themenzimmern, die die Persönlichkeit der Künstler, die übrigens alle aus der Gegend stammen, auf das Vorteilhafteste herausstreichen. Zwei Beispiele aus einem Portfolio von dreißig Kärntner Beherbergungsbetrieben, die zwar „nur“ über drei Sterne, aber über wesentlich mehr kreatives Potenzial verfügen. Motto: Alles, außer gewöhnlich. Sie alle investierten fleißig im Rahmen der Qualitätsoffensive des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds und bemühten sich, ihre Alleinstellungsmerkmale ins rechte Licht zu rücken. Kein einfaches Unterfangen – denn für den Gast bedeuten drei Sterne gemeinhin: nicht Fisch, nicht Fleisch. Und viel Luft nach oben. Dass es anders auch geht, dafür steht auch das Hotel „Erlebnis Post“ in Spittal an der Drau, das seinem Namen alle Ehre macht. Dort können etwa auch Unbescholtene in einer Gefängniszelle übernachten. Statt Vorstrafe aber gibt’s glücklicherweise Vorspeise (im Restaurant „Zellot“ im Erdgeschoß, ein kulinarischer Hochgenuss!), und die Gefängnistür aus Stahl, ein Original aus der Justizanstalt Klagenfurt, lässt sich auch von innen öffnen. Versprochen. Das „kleine Gestreifte“ brauchen Sie übrigens nicht mitzubringen – das gibt’s (samt Fotoshooting
für die Nachwelt) vor Ort. Wem der „Hausarrest“ eine Nummer zu streng ist, auf den warten im „Erlebnis Post“ zahlreiche Alternativen: das lauschige „Mausoleum“, das originelle „Frauenzimmer“ oder der „Kaiserschmarrn“. Elf Business-Zimmer entstanden in Kooperation mit Kärntner Firmen: Im „Merck-Zimmer“ schläft man beispielsweise auf einer riesigen Tablette. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Hotelier. Die beste Infrastruktur aber nütze nichts, wenn das Hotel keine „Seele“ habe, sagt Hotelier Breznik: „Wenn du nicht selbst dahinter bist und dich persönlich engagierst, hast du keine Chance. Der Gast muss merken, dass man’s gern macht, dass man den Job lebt. Die Sternebeurteilung ist ohnehin obsolet, da sie die Kriterien, die den Gästen wirklich wichtig sind, nicht abbildet. Das kann man auch auf allen Bewertungsportalen im Internet nachlesen.“ Die härteste Währung, so Breznik, sei die Freundlichkeit. Das Entgegenkommen. Dieses „Mehr“ an Engagement. „Wir hören jeden Tag von den Gästen, wie viel ihnen das bedeutet. Da kann dann schon mal ein Fehler passieren oder das WLAN ausfallen, ohne dass die Welt zusammenbricht – solange man es mit Charme und Freundlichkeit wettmacht.“
Hotel Originell
alpe adria magazin
105
Zimmer „Hausarrest“ mit Original-Gefängnistür im Hotel „Erlebnis Post“
Sternderlschauen: Profi-Teleskop auf der Emberger Alm
Vegetarischer „Bionier“: „Biolandhaus Arche“ in Eberstein
INFO: Hotel-Originell Komfortgasthof Sattlegger auf der Emberger Alm: die Sterne vom Himmel holen. Gasthof auf 1.800 Metern in Berg im Drautal. Einmalig: die beiden Feriensternwarten für Amateur-Astronomen (Ausstattung: MEADE 12´´ LX200 und ein 17,5´´ NEWTON), die gemietet werden können. Urlaub für Allergiker: Berücksichtigung von Lebensmittelallergien, frei von Hausstaubmilben, pollenarm. Was sich sonst noch tun lässt: Wandern, Motorrad fahren (BMW Test-Ride Center), Drachen fliegen. 32 Zimmer und Appartements, nach Wunsch nur Ü/F, Halb- oder Vollpension. Almzimmer ab 40 Euro. Emberger Alm, Berg im Drautal. Tel. (+43 42 12) 796. www.alpsat.at Erlebnis Post in Spittal a. d. Drau: garantiert keine Schlaftablette. „Hotel mit Eigen-
art“ nennt sich das Haus – ein Versprechen, das es an jeder Ecke einlöst. Die Rezeption verfügt über einen Hausaltar, schlafen kann man im „Mausoleum“, im „Hausarrest“, einer Gefängniszelle, im „Schutzraum“ mit großem Kruzifix und Einkehrmöglichkeit, in „Postboxen“ oder Businesszimmern, die in Kooperation mit Firmen aus der Umgebung ausgestattet wurden. Im „Merck“-Zimmer etwa schläft man auf einer riesigen Tablette, die mit (no na) Tabletten gefüllt ist. Must see. DZ ab 116 Euro. Hauptplatz 13, Spittal/Drau. (+43 47 62) 22 17. www.erlebnis-post.at Biolandhaus Arche in Eberstein: die mit dem Tofu tanzen. Österreichs erstes Hotel mit Umweltzeichen feiert seinen Dreißiger. Selbstbeschreibung: „Wohnzimmer über der Nebelgrenze“. Als erste Herberge ihrer Art
setzten die Tessmanns vom Beginn an auf vollwertige vegetarische Küche. Ein Sakrileg für die Schnitzel- und Backhendlfraktion, die den Untergang des panierten Abendmahles witterte. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, kunstaffin. Für das neue Farbkonzept zeichnet Warhol-Intimus Erwin Klinzer verantwortlich. 35 Zimmer ab 64 Euro/Person inkl. Essen. Vollwertweg 1a, 9372 Eberstein St. Oswald, Tel. (+43 42 64) 8120 www.bioarche.at Brauhaus Breznik: im Bett mit Kiki Kogelnik. Gemütliches Hotel im Herzen Bleiburgs. 17 individuelle und wunderschöne Themenzimmer, die Künstlern aus der Umgebung gewidmet sind. Kiki Kogelnik etwa, die vis-à-vis wohnte und immer beim Breznik aß, Werner Berg, Johann Kresnik, Milka Hartmann … Sehenswert: die Franz Brandl-Suite mit luxuriösem Marmorbad und einem vom Künstler gestalteten Relief. Moderner Zubau mit weiteren 17 Zimmern, bodenständiges Wirtshaus mit selbst gebrauten Bieren. Ab 34 Euro/Per-
Design vom Feinsten: Frühstücks-Salon im „Brauhaus Breznik"
Haubengekrönt: Ehepaar Müller vom „Dorfschmied“ in Klein St. Paul
WINTER WELLNESS AM WÖRTHERSEE
Schön essen im kleinsten Dorf des Lavanttals: Gasthof Deixelberger
son. Hauptplatz 9, Bleiburg. (+43 42 35) 20 16, www.brauhaus-breznik.at Gasthof zum Dorfschmied in Klein St. Paul: Haubengekrönte Gastlichkeit. Als kulinarischer Hotspot ist der „Dorfschmied“ weitum bekannt: Gault Millau lobt Josef Müller, Küchenchef mit internationaler Reputation, ebenso wie der Falstaff Gourmet Club oder A la Carte. Gekocht wird bodenständig mit einer Prise Extravaganz. Convenience-Produkte sind tabu, alles wird selbst hergestellt: Apfelsaft, Birnensaft, Birnensekt und Selchwaren, Kärntner Salami, Hauswürste, Speck. 19 Zimmer mit hochwertigen Materialen, 4-Stern-Niveau. DZ: 95 Euro. Marktstraße 16, Klein St. Paul. (+43 42 64) 22 80. www.zumdorfschmied.at Gasthof Deixelberger in Gräbern: wo einem Franzl und Sissy den Hof machen. Kaiserlich-königlich-gemütlich geht’s im Gasthof Deixelberger in Gräbern zu, im kleinsten Dorf des Lavanttals auf knapp 1.000 Metern Seehöhe. Dort machen einem nämlich Sissy und Franzl (Deixelberger) den Hof. Gemütliche Zimmer, eine Aussicht, die sich gewaschen hat und Köstlich-Bodenständiges vom Kärntner Almochsen auf dem Teller. Eigenproduktion garantiert – bis zu fünfzig Almochsen weiden auf der Alm. Wie würde sich der Kaiser verabschieden? Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut! DZ um 104 Euro. Gräbern 18, Prebl, (+43 43 53) 20 495. www.urlaub-lavanttal.at
ab €160,pro Person im StandardDoppelzimmer
Ankommen, wohlfühlen und genießen – inklusive: • 2 Nächte im Doppelzimmer • Schlemmerfrühstück vom Buffet • Eintritt in den 900 m² großen SPA Bereich • 1 x Candle Light Fondue im Restaurant Laguna • Gratis WLAN, Parkplatz vor dem Hotel (nach Verfügbarkeit) • Badetasche mit flauschigem Bademantel (für die Dauer des Aufenthalts) Gültig bis 31. März 2017 – auf Anfrage und nach Verfügbarkeit.
Seepark Hotel Congress & Spa 9020 Klagenfurt am Wörthersee Universitätsstraße 104 T +43 463 204499-0 E info@seeparkhotel.at
WWW.SEEPARKHOTEL.AT
URLAUB UNGEWÖHNLICH Weitere Kärntner Urlaubsquartiere mit Pfiff, dem gewissen Etwas und/oder ungewöhnlichem Konzept. SILVIA TRIPPOLT-MAdERBACHER TEXT ANBIETER FOTOS
Soho: 5-Sterne-Anti-Stress-Refugium auf der Saualpe
Urlaub am Bauernhof, wohnen im Castello Schloss Lichtengraben im Lavanttal
Soho Anti-Stress-Refugium im ehemaligen Stall. Ein exklusives Almressort – „JK7 Spa & Wellness Retreat“ kurz „Soho“ – der Sonnenhof: Wellness, Meditation, Yoga, Reiten sind angesagt. Preise auf Anfrage. Wölfnitz 11, 9104 Pustritz. (+ 43 42 33) 22 922, www.jk7spawellness.com/soho/
Schloss Lichtengraben Urlaub am Bauernhof, Wohnen im Schloss. Verstecktes Renaissance-Schloss im Kärntner Lavanttal. Herrschaftliche Apartments, nach
Feng-Shui-Kriterien eingerichtet. DZ ab 100 €. Lichtengraben 1, 9462 Bad St. Leonhard. (+ 43 664) 50 08 728, www.schloss-lichtengraben.at, www.urlaubambauernhof.at
art-lodge
Am Verditz in den Nockbergen. Außen sieht das Kunsthotel aus wie der Rohrerhof vor ein paar hundert Jahren, innen haut es einen fast um: topmodern, mit einem tollen Farbkonzept, Design-Klassikern und Arbeiten zeitgenössischer Künstler. DZ ab 198 €. Verditzerstraße 52, 9542 Verditz/Afritz. (+43 42 47) 29 97, www.art-lodge.com
Aparthotel Legendär Zu Gast bei Leonardo Da Vinci, der Familie Mozart, Casanova oder Al Capone? Die 28 Apartments des Apart-Hotel „Legendär“ wurden mit Gegenständen einer faszinierenden Legende ausgestattet. Am Ufer des Ossiacher Sees. Appartement ab 75 €. Uferweg 47, 9552 Steindorf am Ossiacher See, (+43 42 43) 45 664, www.aparthotel-legendaer.com
Hotel12 Spannendes Designhotel auf der Gerlitzen – 1.750 Meter über den Wolken. Minimalistisch
ein kunstsinniges Hotel: die ART-lodge in den Nockbergen
Wohnen bei Legenden: Aparthotel Legendär
Luftig: Baumhotel Prechtlhof
Hotel12: Design-Hotel auf der Gerlitzen und extravagant. Von internationalen Künstlern gestaltet. Mit atemberaubendem Blick über den Ossiacher-, Faaker- und Wörthersee und direkt im Skigebiet Gerlitzen neben der Piste. DZ ab 230 € inkl. Abendmenü. Gerlitzenstraße 55, 9551 Bodensdorf. (+43 42 48) 29 621, www.hotel12.at
Baumhotel Prechtlhof Das Baumhotel steht im Kärntner Althofen in luftigen 14 Metern Höhe, in der Baumkrone einer über 300 Jahre alten Linde des Hotels Prechtlhof. Mit Schlafgemach, Dusche, WC und Whirlpool unter freiem Himmel. DZ ab 379 € .
Hotel Prechtlhof. Schobitzstraße 1, 9339 Althofen. (+43 4262) 2614, www.prechtlhof.com
Hotel30 Winziges Bed and Breakfast in Annenheim über dem Ossiacher See. 5 Doppelzimmer und Suiten. Mit Pool, Lounge, Irish Pub usw. Ab 90 €. Bergstraße 30, 9520 Annenheim. (+43 42 48) 29 784, www.hotel30.at
Kleinsasserhof Gesamtkunstwerk, Gaumen-Tempel, Ort der Einkehr, Villa Kuriosa, magisches Wunderland, – den Kleinsasserhof zu beschreiben, bedarf einiger Worte mehr. Bunt ist das Hotel mit
Ja, ich möchte gern ins Hundehotel Restaurant auf jeden Fall. DZ ab 130 €. Kleinsass 3, 9800 Spittal an der Drau. (+ 43 47 62) 22 92, www.kleinsasserhof.at
Hotel Moser Hundehotel am Weißensee. Für den vierbeinigen Touristen gibt es eigene HundePackages, einen eigenen Seezugang, Hundestrand, Gassiwiese, Freilauf-Bereich usw. Überraschung: das Begrüßungspaket für Wuffi. Herbstpaket ab 479 € für drei Tage. Techendorf 17, 9762 Weißensee. (+43 47 13) 22 310, www.hotel-moser.at
buon appetito Kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Vier Lokale, die wir für Sie getestet haben. Mit (bis zu fünf) Sternen für Küche, Keller und Ambiente. Empfehlenswert sind alle, deshalb sagen wir: buon appetito. TESTGAUMEN M. & H. GRÖTSCHNIG
Spannende Kulinarik, witzige Ambiance: Das Navis in Opatija
110
alpe adria magazin
KROATIEN Topküche im Designhotel Das Navis ist ein bemerkenswertes Haus. Nahe Opatija, unweit des Hafens von Volosko, thront das lässig-hippe Designhotel über einer kleinen Privatbucht, nach vorne sieht man das Meer und schemenhaft die Insel Krk. Das Fünfstern-Hotel hat auch ein A-la-CarteRestaurant, es ist kunterbunt möbliert – aber trotzdem elegant, bei wärmeren Temperaturen speist man natürlich auf der Terrasse mit Blick auf Rijeka. Unser Menü startet mit cremiger Leberpastete und Zwiebelchutney, dazu gibt’s Öle vom Topproduzenten Ipša und Salz aus der Solana Nin aus Pag. Dass es hier hochqualitativ zur Sache geht, weiß man aus dem Partnerhaus in Opatija – die Villa Kapetanovič trägt immerhin zwei Gault-Millau-Hauben. Und man
buon appetito
sieht es an der Detailverliebtheit, mit der der Koch zur Tat schreitet. Alle Teller sind liebevolle Kompositionen. Tellerdesign im Designhotel. Die Suppe vom Wildspargel ist tiefgrün und angenehm zartbitter, die Škampi dazu wirken allerdings etwas trocken. Wunderbar mürb die Oktopusterrine mit eingelegten Škampi – ein dezenter Essigton sorgt für erfrischende Momente. Weiter geht es mit Tunfisch mit asiatischen Aromen (Wasabi, Soja) und klarer, frischer Auster aus Ston in Süddalmatien (dort wachsen die besten Austern Kroatiens). Die Pljukanci (dicke Nudeln) mit Spargel und Škampi sind sehr reduktiv intensiv, komprimierter Geschmack nach Land und Meer. Nicht nur optisch beeindruckend der Tuna in Sesam mit exaktest gegrilltem
Gemüse, wunderbar zart und mit feinem Fettrandl das Lamm auf sautiertem Gemüse. Sehr schokosüß die Schokoladenpyramide, positiv interessant die Panna Cotta mit Spargel und Mandelsplittern. Ja, die haben hier kulinarisch echt was drauf. Der Weinkeller ist mit allem gefüllt, was in Kroatien Rang und Namen hat und 28 Euro für eine Weinbegleitung sind schwer in Ordnung. Der Service ist angenehm kompetent. Navis. 51410 Optija, Ivana Maticeca Ronjgova 10, T (+385 51) 44 46 00, www.hotel-navis.hr Preise: Hauptgerichte ab 15 €, Degustationsmenü 59 €, Weinbegleitung 28 €, Flasche Wein ab 19 €. Küche: **** Keller: **** Ambiente: *****
STEIERMARK Steirisch Wild Lust auf ein gutes Wirtshaus in der Schilcherregion? Auf halbem Weg zwischen Klagenfurt und Graz biegt man bei Steinberg von der A2 ab. Etwa 6 km von der Abfahrt findet das Navi am Reinischkogel punktgenau zur schmucken Bioalm Wassermann. In der Gaststube trifft man Familie Trippolt, Spitzenwirtsleut’ aus Kärnten, die gerne hier einkehren. Das hat gute Gründe. Die Küche ist angenehm bodenständig, die Preise sind fair, und hinterm Haus grasen im weitläufigen Gatter Hirsche, die auch auf der Speisekarte eine Hauptrolle spielen. Zum Einstimmen gibt’s Grazer Krauthäuptl, sparsam und ordentlich mariniert. Der Brotkorb ist eher Durchschnitt, das ginge besser. Dafür spielt die Spargelterrine mit Erdbeeren und Orangen-Fenchel-Chutney schon deutlich mehr Stückerl, sie ist leicht, locker, spargelaromatisch. Das Sonntagsbratl ist eines vom Charolais Rind vom Marhof bei Stainz, kräftig-saftiges Fleisch und schön reduzierte Sauce. Sehr gut und sehr steirisch: Der ErdäpfelKäferbohnenstrudel zum Braten. In die Kategorie exzellent reiht sich dann das Hirschrückensteak mit krustigen Schupfnudeln ein. Besser geht es kaum – das Fleisch so zart, so saftig, vom Allerfeinsten. Typisch steirisch auch das Dessert, frisch gebackener Spagatkrapfen, gegen dessen naturgegebene Trockenheit Preiselbeeren und Schlag erfolgreich ankämpfen. Ja, das ist ein super Wirtshaus, für das ein Abstecher bzw. Ausflug lohnt. Vor allem, wenn man gerne gutes Wild isst. Gute Weine gibt es auch, inklusive eigenen Schilcher. Wassermann-Wirt. 8511 St. Stefan ob Stainz, Sommereben 8, T (+43 31 43) 81 13, www.bioalm.com, Preise: Menü (4-Gang) 47 €, Hauptspeisen 11,90 – 29,80 €, Glas Wein ab 2,50, Flasche Schilcher ab 19 € Küche: **** Keller: *** Ambiente: ***
VENEDIG Venezianisches Minibistro Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Papa Mauro Lorenzon ist einer der bekanntesten Gastronomen Norditaliens, immer innovativ, für totale Wirtschaftlichkeit vielleicht etwas zu großzügig. Sohn Andrea Lorenzon hat mit seinen Partnern Anna und Carlo mit dem CoVino unweit des Hotels Gabrielli und der Corte Sconta ein spannendes Minilokal geschaffen. Winzig klein (maximal 18 Plätze), aber ein herrlicher Platz für Romantiker, Weinfreaks, Verliebte etc. Mittags gibt es Business-Lunch, abends darf man sich ein 3-Gang-Menü zusammenstellen und die Weinauswahl (Grüße an den Herrn Papa) ist beachtlich. Der Start – Rotbarbe mit saurem Gemüse – ist klassisch und wirkt am Teller etwas überladen. Großartig die Bohnencreme mit verschiedenen Muscheln – fein salzige Meeresaromen, für die Deko sorgt Wassergras. Ein feiner vegetarischer Teller ist das dünne Weißbrot mit Gemüse (Spargel!), pochiertem Ei und einer Art Majonäse, der Fischliebhaber delektiert sich an zurückhaltend gegarter Brasse auf Bagna Cauda. Tolle Aromatik mit Zwiebel, frischem Fenchel, Sardellen und gekochten Rohnen – das Gericht kann was. Der Apfelkuchen danach ist eher einer der teigigen Sorte, die Creme Brulée dagegen ist herrlich knusprig eingebrannt. Neben tollen Weinen findet man hier auch einige spannende Craft-Biere. CoVino. 30122 Venedig, Castello 3829a, Calle del Pestrin,T (+39 041) 24 12 705, Die. und Mi.mittag zu. Preise: 3-Gang-Menü 36 €, Hauptspeise (mittags) 21€, Glas Wein ab 3, Flasche ab 22 € Küche: **** Keller: **** Ambiente: ****
MÜNCHEN Aromenwelten Das Konzept ist top. Ein Mix aus orientalisch und mediterran, da treffen spannende Aromenwelten aufeinander. Solche Küche funktioniert am besten in Großstadtzentren – genau da ist dieser Bazaar ja angesiedelt. Nahe der Maximilianstraße, hinter Oper und Residenztheater. Trotzdem ist der Platz ruhig, ideal zur Erholung vom Münchenstress. Mittags gibt’s u. a. kreativ gewürzte Kombinationen aus acht Gemüsesalaten, etwa Karfiol mit Kurkuma, Cumin, Berberiten, Salz-Zitronen, Petersilie und Mandelcrisp oder Karotten mit Zuckererbsen, Manouri, Zwieberl und Koriandersamen. Die Salate können um Fleisch oder Fisch erweitert werden. Abends sind etliche verführerisch klingende Snacks und Vorspeisen angesagt. Etwa feiner spicy Avocadostampf, cremigwürziger Marakesh-Humus mit süßlichen DattelAttitüden, exzellentes Tabouleh – erfrischender Petersiliensalat mit Cous-Cous, Gurken, Tomaten. Tolle Geschmäcker. Als Hauptgang wählen wir Ceviche vom Buntbarsch, die ist etwas brav, kann (uns fehlt auch der Koriander!) mit dem Vorspeisenfeuerwerk nicht ganz mithalten. Die Kalbshaxe in Safran-TomatenAnis-Fond gefällt mit dichter, vielschichtiger Sauce, nur dürfte das Fleisch doch eine Spur zarter sein. Süchtig machend dann aber die Desserts. Orientalische Schokotorte (vom Feinsten) und alkoholgetränkte Polenta-OrangenSafran-Torte. Und, Fazit: Hier muss man öfter her, die Speisenkarte ist voller wohlklingend unbekannter Verführungen. The spice bazaar. 80539 München, Marstallplatz 3, T (+49 89) 25 54 77 77, www.thespicebazaar.de, Preise: Kombi aus 3 Salaten 10,50, Vorspeisen ab 6,90, Hauptspeisen 16,50 – 29,50, Desserts 5,50, Glas Wein (0,2 l) ab 7,30 Euro Küche: **** Keller: *** Ambiente: ***
buon appetito
alpe adria magazin
111
112
alpe adria magazin
olivenöl
Die Olivenbäume am Gardasee sind die nördlichsten in Europa
.. Reise zum Ol Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl: Leidenschaftlich und engagiert kämpft der Österreicher Amadeus Löw vom Gardasee aus für die hohe Qualität des italienischen Goldes und für mehr Konsumentenbewusstsein. Christa Grünberg TEXT Comune di Sirmione/C. Garofalo, S. Freimüller, P. Gapp, C. Grünberg, Lago di Garda - Lombardia, Lago di Garda - Veneto, Lino Olmo, beigestellt FOTOS
olivenöl
alpe adria magazin
113
M
eer der Münchner und Tiroler – Massentourismus vor allem am östlichen Gardasee, das ist die eine Seite. Die andere ist seine Vielfalt an landschaftlichen Schönheiten – und seine köstlichen Genüsse. Einer davon ist das dort produzierte erstklassige Olivenöl, besser gesagt Olio Extra Vergine di Oliva. Das milde mediterrane Mikroklima an den Hängen des Seeufers wärmt nicht nur Touristen sondern auch alte Ölbäume mit ihren knorrigen Stämmen, weit ausladenden Ästen und silbern glänzenden Blättern. Selbst hier am nördlichsten Anbaupunkt der Erde tragen sie noch ihre kostbaren Früchte. Für Amadeus Löw ist das ein Glücksfall – und wahrscheinlich ist Amadeus auch einer für die Oliven. Denn so wie der frühere Lehrer engagieren sich nur wenige für den Erhalt der wertvollen Oliven-Inhaltsstoffe. Dabei hat ihn zunächst mal „nur“ die Liebe zwischen seinen italienischösterreichischen Eltern in die Valtènesi – im südwestlichen Seebecken zwischen Desenzano und Salò – verschlagen. Vor 25 Jahren sind Amadeus und seine Frau für immer in das ehemalige Sommerhaus der Familie Löw in Soiano del Lago gezogen. Das höchstgelegene Dorf der Gegend nebst gut erhaltener Burg thront auf sanften Hügeln, umgeben von Zypressen, Weingärten – und natürlich Olivenhainen wie etwa dem im Naturpark Manerba. Dort hat der Quereinsteiger einen Teil gepachtet und stellt Extra vergine her, das er auch nach Österreich verkauft. Nur für den Hausgebrauch dagegen sind die rund 15 Bäume der Sorten Casaliva und Leccino in Amadeus‘ Garten.
Sinnesreise Alljährlich in den letzten Oktobertagen füllt sich sein herrlich über dem See gelegenes Haus. Die Teilnehmer der Studien- und Genussreise treffen ein. Der Liebhaber guten Essens und begeisterte Koch hat es sich nun mal zur Aufgabe gemacht, neugierige Konsumenten gutes, gesundes Olivenöl riechen und schmecken zu lassen und Einblicke in seine aufwändige Herstellung zu geben. Und zwar am Ort des Geschehens. Das Sinneserlebnis beginnt mit der Nase. „Was riecht ihr?“, fragt Amadeus gespannt, als wir die Hand vorsichtig vom Glas heben um die zarten Aromen in unsere Nasenlöcher zu bugsieren. „Tomatenblätter!“, „Frisch geschnittenes Gras!“, lauten die Antworten von bereits Fortgeschrittenen. „Es riecht fruchtig!“, spricht ein Laie. Amadeus ist zufrieden. „Im Prinzip gibt es beim guten Olivenöl zwei Richtungen, sensorisch gesehen: Erstens der Geruch nach frischer Wiese, Gras bzw. Tomatengrün und zweitens nach Obst. Das hängt vor allem von der Olivensorte ab, aber auch von der Region, dem Klima usw.“ „So und
114
alpe adria magazin
olivenöl
nun das Öl in der Mundhöhle kreisen lassen, auf der Zunge verteilen und dann ‚strippare‘: Zunge zwischen die Zähne kneifen und seitlich Luft einziehen. Dann Tropfen für Tropfen in den Hals rutschen lassen“, was uns Amadeus, der in Italien ausgebildete Olivenöl-Sommelier, da erklärt, ist die rasch erlernbare Technik beim geschmacklichen Verkostungsteil. Lautes Krächzen und Husten. Zu spüren sind – für Anfänger wahrscheinlich zum ersten Mal – zuerst Bitterkeit am Gaumen und dann ein scharfes Brennen im Hals. „Sehr gut. Das sind die gesunden Polyphenole, ein Qualitätsmerkmal von Olivenöl. Sie schützen die Zellwände im Körper vor den freien Radikalen. Mit einer chemischen Analyse kann man genau messen, wie viel davon im Öl enthalten ist“, Amadeus freut sich. Wir auch. Auf dem Weg zum Kenner guten Olivenöls ist die erste Etappe geschafft.
Erntedank Bei der nächsten heißt es: „Ran an die Oliven“! Die Zeit zum Ernten ist reif, wenn die Oliven noch grün hinter den Ohren sind oder farblich ins Violette übergehen. Olivenbauern wie Amadeus schütteln die Oliven mit speziellen Geräten behutsam von den Ästen, wir kämmen sie mit einem Spezialwerkzeug von den Zweigen. Vorher wird den herunterfallenden Oliven noch ein weiches Folienbett unter den Bäumen bereitet, damit die Schale nicht verletzt wird. Hinterher geht es in die Ölmühle, wo wir in die Schritte der Öl-Extraktion eingewiesen werden. Dann, endlich, ist es so weit: Der Olivensaft fließt – später in kleine Flaschen, die wir mitnehmen. Ungefiltert, wohlgemerkt. So ist das Öl besonders reich an Inhaltsstoffen, aber sehr schnell aufzubrauchen, rät Amadeus. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen – alles im Zeichen der Olive. Bei schon vormittags warmen Temperaturen und herbstlich klarer Luft erkunden wir das nächstgelegene Gardaseeufer. Während des Ausflugs ins kleine Städtchen Sirmione, das auf einer weit in den See reichenden Halbinsel liegt, stellt sich Meerfeeling ein. Denn mittags ist es dunstig geworden und die Seeufer sind nicht mehr auszunehmen. Eis essend, spazieren wir gemütlich vom historischen Altstadtkern zu den sogenannten Grotten des Catull. Dort gedeihen Olivenbäume, heute wie damals zur Zeit des römischen Dichters. Auch im Ölmuseum in Cisano, bei den genüsslichen Abenden in Amadeus Lieblings-Pizzeria oder im Agriturismo-Geheimtipp, wo man normalerweise ein Jahr vorher reservieren muss – Extra vergine steht immer im Mittelpunkt. Wir haben es in diesen drei Tagen jedenfalls zu schätzen gelernt. Mit blauäugigem Einkauf ist es nun vorbei, mit Olivenöl aus dem Supermarkt sowieso. Amadeus‘ Ölmission ist gelungen.
Erntearbeit: Auffangfolien für Oliven legen
Nächste Schritte: Oliven von den Ästen rütteln ...
....oder kämmen
Zumeist unverletzt: Oliven nach dem Fall
Ernteausbeute: Robert Schneider freut sich
Erster Mühlenschritt: Blätter, Äste entfernen
Traditionell: Vermahlen mit Mühlsteinen ...
... und Pressen der Oliven
Gesund, aber rasch zu verbrauchen: Ungefiltertes Öl
olivenöl
alpe adria magazin
115
Im Haus über dem Gardasee: Amadeus Löws Gästen schmeckt die köstliche Carne Salada, beträufelt mit Extra vergine
„Erst kosten, dann kaufen“ Olivenöl-Sommelier Amadeus Löw gibt Tipps zum Thema Olivenöl. Christa Grünberg TEXT S. Freimüller, C. Grünberg FOTOS
Was halten Sie von Olivenöl aus dem Supermarkt?
Das meiste ist so scheußlich, dass es als Lebensmittel gar nicht verkauft werden dürfte. Hat sich in den letzten Jahren bei Angebot und Nachfrage etwas geändert?
Nur wenig. Das Angebot an Massenolivenöl von minderwertiger Qualität beherrscht absolut den Markt. Dennoch bieten immer mehr Feinkostläden auch gute Olivenöle an. Im Vergleich zu früher gibt es zudem viel mehr gute Produzenten am Markt. Und Konsumenten, die etwas von gutem Olivenöl verstehen, werden langsam mehr. Auch wenn es sich nach wie vor um eine kleine Gruppe von Verbrauchern handelt. Lässt sich am Preis die Qualität erkennen?
Nur in eine Richtung. Ein teures Olivenöl ist leider keine Garantie für hohe Qualität, aber ein billiges Öl ist eine Garantie für schlechte Qualität. Wie viel muss ein gutes Olivenöl kosten?
Das hängt von mehreren Faktoren ab: Wie viele Zwischenhändler befinden sich zwischen dem Produzenten und dem Endverbraucher. Aus welcher Region kommt das Olivenöl. Die Arbeits- und Erntebedingungen in Sizilien oder Apulien sind unvergleichbar einfacher als die am Gardasee. Da-
116
alpe adria magazin
olivenöl
mit kostet das Rohmaterial Olive in diesen Regionen bedeutend weniger, was zur Folge hat, dass der Preis für gutes sizilianisches Olivenöl weit unter dem eines Olivenöls vom Gardasee liegt. Konkret: Ein gutes GardaseeÖl aus hiesigen Oliven hergestellt ist zumeist nicht unter 25 Euro pro Liter erhältlich, während ein gutes Olivenöl aus Sizilien oder Apulien ohne weiteres für 20 Euro zu haben ist. Wie sollte man als Konsument Olivenöl einkaufen?
Man sollte stets verkosten, bevor man kauft. Dazu ist jeder mit ein bisschen Wissen und Übung in der Lage. Lernen kann man das in Ihren VerkostungsWorkshops?
Ja. Außerdem gibt es auf der Homepage www.sokolio.at des von mir mitbegründeten Vereins zur Förderung hochwertiger Speisefette unter besonderer Berücksichtigung des Olivenöls eine Verkostungsanleitung für Laien. Oft bekommt man ein mit Olivenöl beträufeltes Stück Brot zum Verkosten. Was sagen Sie dazu?
Das ist keine Art der Verkostung, sondern eine Art, wie man herrlich ein gutes Olivenöl genießen kann. Beim professionellen Verkosten von Olivenöl hat Brot nichts verloren,
weil es zu viel Eigengeschmack hat und Brotteile zwischen den Zähnen hängen bleiben können. Olivenöl wird fachgerecht nur in Gläsern verkostet. Dafür gibt es eigene Gläser, aber auch Cognac Schwenker oder Rotweingläser eignen sich dafür hervorragend. Woran erkennt man im Feinkostladen bei der Verkostung von Olivenölen, ob der Verkäufer eine Ahnung von gutem Olivenöl hat oder nicht?
Fragen Sie ihn, ob er weiß, wann die Oliven geerntet werden. Wenn er antwortet: „Wenn sie reif sind“, hat er keine Ahnung. Oder fragen Sie ihn, ob es normal ist, wenn das Öl bitter und scharf schmeckt. Sagt er nein, dann kennt er sich nicht aus. Wie viele Olivenöle sollte man in der Küche haben?
Drei bis vier mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und Aromen sollten es schon sein: Ein delikates bzw. mildes – wie das vom Gardasee – für feine Salate oder Fischgerichte. Ein grasig riechendes bzw. nach Tomaten schmeckendes Olivenöl, z.B. solche aus Sizilien, für Fleischgerichte oder Speisen mit Tomaten. Ein besonders scharf-bitteres Öl für würzige Gerichte und eines mit dem Geschmack nach Waldbeeren, das man über Obst träufeln kann. ■
INFO: Olivenöl Gardasee RIVA DEL GARDA Torbole Limone
Navene Malcesine
Campione
Brenzone
Gargnano
Salo
Brescia
A22 Brenner – Modena Torri del Benaco Garda
Manerba del Garda
Desenzano
Rovereto
Extra vergine oder Olivenöl?
Bardolino
GARDASEE Sirmione
Lazise
Peschiera
Verona
A4 Mailand – Venedig
Die größten Produzenten Olivenbäume brauchen trockene Wärme, viel Sonne und vertragen karge Böden. Weil sie im Mittelmeerklima ideale Lebensbedingungen vorfinden, erzeugen Spanien (1,4 Mrd. Liter), Italien (385 Mio. Liter) und Griechenland (330 Mio. Liter) den Löwenanteil an Olivenöl weltweit (3,3 Mrd. Liter; Zahlen sind Schätzungen vom International Olive Council auf Basis der Ernte 2015/16). Mehr als zwei Drittel des erzeugten Olivenöls werden auch dort verzehrt. Die Griechen verbrauchen am meisten: knapp 15 Liter pro Kopf und Jahr. Danach folgen die Spanier mit 11,6 Litern, Italiener mit 10,5 Litern. Dagegen nehmen sich Deutschland und Österreich mit einem pro Kopf-Verbrauch von knapp einem Liter pro Jahr bescheiden aus.
Vom Baum ins Netz Die weltweit rund 1.000 Olivenbaumarten tragen erst nach einigen Jahren bzw. Jahrzehnten erste Früchte. Wie hoch die Ausbeute an Oliven und Öl pro Baum ist, hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa Sorte, Klima und Standort, Sonnenexposition der Oliven, Anzahl der Regentage während der Reifezeit und schlussendlich Erntezeitpunkt und Reifezustand der Oliven. Am Gardasee z.B. wirft ein Baum im Schnitt pro Jahr zirka 20 Kilogramm Oliven ab, was ungefähr drei bis vier Litern Olivenöl entspricht. Die besten Öle werden aus noch nicht reifen Oliven hergestellt, die entweder ausschließlich per Hand oder unterstützt durch mechanische Hilfsmittel wie etwa durch motorisierte Ast-Schüttler oder Baumrüttler geerntet werden. Dabei sollen die Früchte weitgehend
cken bitter bis scharf, helfen den Cholesterinspiegel zu senken (Sterole) und schützen nicht nur unsere Zellen vor krankmachenden freien Radikalen, sondern auch das Öl vor dem Ranzigwerden (Tocopherole). Die Polyphenole wiederum haben vielfache positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Unter anderem beugen sie einer möglichen Arteriosklerose vor. Studien weisen außerdem auf eine Anti-Krebs-Wirkung hin.
unverletzt in Netze oder auf Folien fallen. Diese Methode ist der größte Kostenpunkt bei der Herstellung hochwertigen Olivenöls.
Von der Olive zum Öl Sobald die Olive vom Baum getrennt wird, zerstören Zersetzungsprozesse die gesunden Inhaltsstoffe, was durch die Einwirkung von Sauerstoff und hohe Temperaturen beschleunigt wird. Daher muss dies nicht nur bei der Ernte vermieden werden, sondern auch in der Ölmühle (italienisch Frantoio). Dort sind die Erfahrung des Ölmüllers und mechanische Extraktionsverfahren gefragt, mit denen vor allem schnell, auf kühlem Niveau (unter 27 Grad) und mit möglichst wenig Luftkontakt gearbeitet wird. Die Oliven werden zunächst gewaschen, zerkleinert (Mahlen) und der resultierende Brei gerührt (Malaxieren), damit die Öltröpfchen zusammenfließen und sich Aromen bilden können. Im letzten Schritt wird das Öl mit einer modernen Zentrifuge (Dekanter) von Wasser und Oliventrester getrennt.
Gesundes Extra vergine Jeder Liter Olivenöl enthält viel, aber gesundes Fett. Das liegt an dem hohen Anteil (bis zu 80 Prozent) an einfach ungesättigten Fettsäuren, die Herzkreislauferkrankungen vorbeugen können. Das besonders Gesunde am Extra vergine findet sich in den fettfreien Substanzen, die nur etwa zwei Prozent am Öl ausmachen. Diese Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Phytosterole, Tocopherole (Vitamin E), Polyphenole und Chlorophyll gilt es zu bewahren, weil sie dem Öl die außergewöhnlichen sensorischen und gesundheitsfördernden Eigenschaften bescheren. Sie schme-
Olivenöle sollten, bevor sie auf den Markt kommen, zwei Prüfungen durchlaufen: eine chemisch-physikalische im Labor, wo z.B. freie Fettsäuren (Maß für den Qualitätszustand der Oliven; je weniger, desto besser) und Peroxide (Maß für den Oxidationszustand des Öls; je weniger, desto besser) gemessen werden; und eine sensorische durch autorisierte Verkoster-Gruppen (Panels). Der Paneltest wurde 1991 durch die EU eingeführt, um unter den nativen Olivenölen jene zu identifizieren und zu bewerten, die für den direkten Konsum geeignet sind. Dabei werden die Präsenz von Fruchtigkeit und Fehlaromen festgestellt und ihre Intensität beurteilt. Offizielle EU-Qualitätsklassen Natives Olivenöl Extra (Extra vergine): erste Güteklasse; Paneltest: ohne Fehlaromen, fruchtige Aromen sind vorhanden Natives Olivenöl (Vergine); zum Verzehr geeignet; Paneltest: sensorischer Fehlermedian bis 3,5, fruchtige Aromen sind vorhanden Lampantöl: für den Verzehr nicht zugelassen; Paneltest: sensorischer Fehlermedian größer als 3,5, ohne fruchtige Aromen Erst nach Rektifizierung (industrielle Säuberung) darf Lampantöl mit Nativem Öl verschnitten und verkauft werden – unter neuem Namen: „Olivenöl – bestehend aus raffinierten und Nativen Olivenölen.“
Dilemma und Ausweg Jeder Produzent oder Abfüller darf seine Erzeugnisse ungeprüft als Extra vergine bezeichnen und verkaufen. Weder Laboranalysen noch Paneltests sind zwingend vorgeschrieben. Wird dennoch kontrolliert und das, was auf der Flasche steht, ist nicht drin, sind lächerlich geringe Strafen vorgesehen. Die Folge: Obwohl die minderwertigere Qualitätskategorie Natives Olivenöl oder gar das Lampantöl am meisten erzeugt werden, ist seltsamerweise Extra Vergine das mit Abstand am häufigsten angebotene Olivenöl im Handel.
Olivenbäume werden alt & knorrig
Auswahl an Orientierungshilfen Flos Olei 2016. Einzig international angelegter und jährlich vom italienischen Journalisten und Olivenölexperten Marco Oreggia herausgegebener Guide für die weltbesten Öle und Produzenten, in Italienisch und Englisch, 35,- €, www.marco-oreggia.com Guida Oli d’Italia 2016 del Gambero Rosso. Jährlich aktualisiertes Nachschlagewerk für italienische Spitzen-Öle von führendem italienischen Wein- und Lebensmittelverband, nur in Italienisch, 11,82 €, www.gamberorosso.it Merum Selezione Olio 2016. Alljährliche Olivenölselektion Italiens, herausgegeben von Andreas März, Olivenölexperte, Chefredakteur und Herausgeber von Merum, der Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien, nur in Deutsch, 10,- €, www.merum.info
olivenöl
alpe adria magazin
117
Hochebenen-Paradies Tremosine am Westufer des Gardasees
Für Romantiker: Veronas Ponte Scaligero
Tourismusinfo Consorzio Lago di GardaLombardia. Via Oliva 32, 25084 Villa di Gargnano, (0039 03 65) 79 11 72, www.gardalombardia.de Tourist Coop Valténesi. Piazza Municipio 1, 25010 San Felice del Benaco, (0039 03 65) 55 81 60, www.gardavaltenesi.com, www.gustarte.it, www.sokolio.at, www.internationaloliveoil.org
Die besten Gardasee-Öle im Flos Olei Neben spanischen, südafrikanischen und chilenischen sowie anderen italienischen Extra vergine aus Apulien, Kalabrien, Latium, Sizilien, der Toskana und Umbrien zählt auch das „Casaliva“ der Azienda Agricola Comincioli vom lombardischen Gardasee-Teil wieder zu den 13 besten Ölen der Welt (98 von 100 erreichbaren Punkten). Mehr als 90 Punkten erzielten die Trentiner Erzeuger Frantoio Agraria Riva del Garda mit ihrem „46°//Monovarietale“, OlioCru mit „Origini“ und die Azienda Agricola Laghel 7 mit ihrem „Monocultivar Casaliva“.
118
alpe adria magazin
olivenöl
Für Einkaufsbummler: Desenzano im Südwesten
Salò, elegante Stadt-Schönheit am Gardasee
Damit Konsumenten Qualitäten unterscheiden können, gibt es laut Experten einen Ausweg: Nur Olivenöl kaufen, das man selbst verkostet und für gut befunden hat. Um unsere Geruchs- und Geschmackssinne auf so was vorzubereiten, bieten ausgebildete Olivenöl-Sommeliers wie Amadeus Löw VerkostungsWork-Shops und Studien-GenussReisen an (siehe gustarte.it). Löw hat außerdem die Sokolio ins Leben gerufen, einen Verein zur Förderung hochwertiger Speisefette unter besonderer Berücksichtigung des Olivenöls. In Ortsgruppen in Linz, Wien und Graz kann man gekauftes oder produziertes Olivenöl einreichen und von speziell geschulten Verkostern der Sokolio gegen einen Unkostenbeitrag von 15 Euro überprüfen und beurteilen lassen. Wer selber Experte werden will, kann Kurse in Wien, Linz, Gmunden und Innsbruck besuchen.
Wie hochwertiges natives Olivenöl riecht und schmeckt Geruch: fruchtig, grün, reif (Beispiele für Nuancen: nach Artischocke, Apfel, Gras, Tomatengrün) Geschmack: bitter, scharf – beides ausgewogen und nicht dominant Wie es nicht riechen und schmecken soll Gesetzlich definierte Fehler: Geruch: z.B. ranzig, essigartig, modrig/feucht Geschmack: z.B. stichig, holzig, roh
Grotten des Catull: Attraktion in Sirmione
Tipps für Verkostung, Lagerung und Kauf Möglichst mit dunklem Verkostungsglas oder intransparentem Plastikbecher verkosten, damit die für die Qualität des Öls unwichtige Farbe nicht das Urteil beeinflusst. Ungeübte sollten nicht mehr als drei Öle auf einmal probieren. Dazwischen Wasser trinken, um den Mund zu reinigen (mehr zu Geruchs- und Geschmacksproben in „Olivenöl selber verkosten“ auf sokolio.at) Natives Öl extra ist leicht verderblich und verliert innerhalb von Monaten nach dem Extrahieren an Geschmack und Aroma. Licht, Luft, Wärme, Kälte, Feuchtigkeit wirken sich negativ darauf aus. Bei richtiger Lagerung kann Extra vergine aber schon zwei Jahre halten. Dazu sollte das Öl bei einer Temperatur zwischen 10 und 20 Grad Celsius, trocken und dunkel aufbewahrt und geöffnete Flaschen stets rasch verbraucht werden. Beim Kauf undurchsichtige oder zumindest dunkle Flaschen bevorzugen oder Öl-Menagen aus lichtundurchlässigem Material verwenden. Achtung beim Etikett: Das Haltbarkeitsdatum wird von der Abfüllung an berechnet. Um einen Hinweis auf die Frische zu erhalten, hilft nur das Erntedatum.
Öl-Einkauf in Österreich Einige Beispiele für Geschäfte, in denen man verkosten und kaufen kann. * kennzeichnet solche, wo auch Löws Degusta-Öle vertrieben werden (vollständige Liste auf gustarte.it). Das DegustaLago
wird aus den am Gardasee wachsenden Olivensorten Casaliva und Leccino produziert, die anderen Degusta-Öle kauft Löw bei kleinen apulischen und sizilianischen Produzenten zu. Buongustaio*, 1010 Wien, Singerstraße 13, www.buongustaio.at Casa Caria,1070 Wien, Schottenfeldgasse 48A, www.casacaria.com Edelgreißler Herwig Ertl, 9640 Kötschach Mauthen, Hauptplatz 19, www.herwig-ertl.at Essential Foods*, 4020 Linz, Reuchlinstraße 5, www.essential-foods.at Feines Haus Frierss, 9500 Villach, Gewerbezeile 2 Maria Gailerstraße 53 Fruchthof*, 6020 Innsbruck, Josef-Wilberger-Straße 19, www.fruchthof.com Obst & Gemüsewelt Brandner*, 9800 Spittal, Bahnhofstr. 3, www.obst-gemuesewelt.at
Extra Vergine vom Gardasee Olivenbäume gedeihen auf beiden Erdhälften zwischen dem 30. und 50. Breitengrad. Der Gardasee liegt am 46. Breitengrad und gilt daher als nördlichstes Anbaugebiet der Welt. Gleich den drei Regionen am See sind hier auch drei DOP (Denominazione di Origine Protetta bzw. geschützte Ursprungsbezeichnung) Gardasee-Olivenöle zu finden: Olio Extra vergine d’Oliva DOP Garda Bresciano (Lombardei), Garda
Parco Manerba: mit Kastellruine inmitten von Ölbäumen
Ursprünglicher Gardaseeurlaub: In den Agriturismi il Cardo ...
... oder Il Ghetto
... oder in der Villa Rosa Camuna
Trentino und Garda Orientale (Veneto). Sie weisen qualitativ höhere Eigenschaften auf als die Extra vergine nach EU-Verordnung und zeichnen sich durch ihre mehr oder weniger milden und leicht fruchtigen Geruchsnoten aus.
Studien-Genuss-Reise mit Amadeus Löw Heuriger Termin in Soiano del Lago im Valténesi ist der 20. bis 23. Oktober 2016. Die theoretischen und praktischen Einblicke in die Welt der Olive und die Herstellung ihres Saftes inklusive hausgemachtem Mittagsbuffet und drei gemütlichen Abendessen sowie Eintritten kosten 345,- € pro Person. Für Reisekosten, Nächtigungen und Transfer zu den Ausflugszielen muss man selber aufkommen. Infos: www.gustarte.it
Gardasee im Herbst Angenehme Temperaturen, mehr Regentage und badewarmes Seewasser kennzeichnen den September, im Oktober ist es meist auch noch mild, aber trockener. Für Surfer und Kiter ist der Gardasee sowieso ein Ganzjahresziel, Wanderer und Mountainbiker locken viele Möglichkeiten z.B. am Monte Baldo. Golfer finden rings um die südliche Seehälfte einige bespielbare Plätze, manche sogar ganzjährig. Auf jeden Fall ist der Herbst die beste Zeit für Genießer, denn sie kommen während der Pilz- bzw. Kastaniensaison wie auch nach der Weinlese bei Traubenkuren und nach der Olivenernte voll auf
ihre Kosten. Anlässlich der jeweiligen Ernten gibt es noch dazu zahlreiche Festivitäten.
Valténesi Der zauberhafte Landstrich zwischen Desenzano und Salò mit zwei Halbinseln und einer dazwischenliegenden Bucht ist nicht nur für gutes Olivenöl bekannt. Auch Weinliebhaber kommen gerne in das Anbaugebiet mit kleinen Kellereien oder ganzen Kellereiortschaften wie dem winzigen Picedo. Die meist rund 100 Meter hohen Hügel krönen Kastelle oder daraus entstandene Orte wie etwa Soiano del Lago, Manerba del Garda, Hauptort der Valténesi, oder das grüne San Felice del Benaco.
Ausflugsziele Wer abseits der Studien-Genussreise noch Lust auf Städtisches und Einkaufsbummel hat, für den empfehlen sich entweder Desenzano del Garda (11 km südlich von Soiano del Lago) oder Saló (13 km nördlich). Auch das weiter südlich gelegene Sirmione (20 km) bietet neben seiner Altstadt mit guten Eisdielen, seiner Skaligerburg und den Resten einer römischen Villa von Dichter Gaius Valerius Catullus noch viel Interessantes. Am Westufer weiter gen Norden geht es die Zitronenriviera entlang nach Limone (45 km) mit seinen berühmten Limonaie (Zitronengewächshäusern). Fast ein Muss ist außerdem Verona (54 km), die Stadt von Romeo und Julia mit schönem Centro Storico inklusive der berühmten römischen Arena.
Anreise Auto: vom Brenner bis Soiano del Lago ca. 253 km über die Brenner-Autobahn (Richtung Verona), Ausfahrt Affi/Lago di Garda Sud, A4 (Richtung Milano), Ausfahrt Desenzano, nach Padenghe sul Garda und Seestraße entlang bis Moniga, beim 2. Kreisverkehr links nach Soiano del Lago Von Tarvis bis Soiano del Lago rund 435 km über die Autobahnen A23 (Richtung Udine), A4 (Richtung Milano), Ausfahrt Desenzano, dann weiter wie bei Anreise über Brenner Zug: nächste Bahnhöfe Desenzano (11 km entfernt), Peschiera (30 km), Verona (54 km), Rovereto (93km) Flugzeug: nächster Flughafen Verona-Villafranca
Wohnen Soiano del Lago Agriturismo Il Cardo. Hübsches Bauernhaus inmitten eines Olivenhains, DZ ab 65,- €. Via Sottomonte 16, 25080 Soiano del Lago, (00 39 338) 27 04 304, www.agriturismoilcardo.it Agriturismo Il Ghetto. 20 kleine Dorfhäuser mit z.T. modernen Appartements in Panoramalage, Swimmingpool, Restaurant, App. ab 90,- €. Vicolo Ghetto 3/A, 25080 Soiano del Lago, (00 39 03 65) 50 29 86, www.agriturismoilghetto.it B&B Villa Rosa Camuna. Schöne Villa in üppigem Garten mit Pool und Terrasse mit Seeblick, DZ ab
Buchtipps Merum Dossier Olivenöl 2015. Alles Wissenswerte über Olivenöl. Fünfte, aktualisierte Auflage. Merum Press AG. 102 Seiten. 14,80 € (als PDF-Version 5,00 €). Olio Extravergine d’Oliva – Das Gold Italiens. Reise zu den kleinen Produzenten Italiens mit Geschichten, Leitfaden für die Öl-Wahl und 90 Rezepten. Erste Auflage 2015. VGN Medienservice GmbH, Wien. Autoren: Dario & Manuela Santangelo. 223 Seiten. 29,90 €. € Extra Vergine: Die erhabene und skandalöse Welt des Olivenöls. Über Anbau und Handel, aber auch über Intrigen, Skandale und Mauscheleien rund um die Olivenölproduktion. Zweite aktualisierte Auflage 2016. Redline Verlag. Autor: Tom Mueller. 312 Seiten. 24,99 €.
olivenöl
alpe adria magazin
119
Für Golfer: Hotel Porta del Sole 70,- €, Via della Quercia 20, 25080 Soiano del Lago, (00 39 342) 32 24 497, https://www. bedandbreakfast.eu/privatzimmer/soiano/rosa-camuna/477700/ Hotel Porta Del Sole. 4-Sternehotel in schöner Panoramalage mit Swimmingpool und Olivenbaum-Insel, nahe Golfplatz, DZ ab 110,- €. Via A. Omodeo 3, 25080 Soiano del Lago, (00 39 03 65) 67 47 04, www.hotelportadelsole.it
San Felice del Benaco Sogno. Elegantes 4-Sterne-Hotel
direkt am kleinen, gemütlichen Hafen, Restaurant mit Seeterrasse, DZ ab 75,- €, Via Porto S. Felice 41, 25010 San Felice del Benaco, (00 39 03 65) 62 102, www.sognogarda.it
Essen & Trinken Agriturismo I Vegher. Liegt ziemlich versteckt in Olivenhainen, Degustationsmenüs mit feinem Hausgemachtem, gutes Olivenöl, am besten lange vorher reservieren, Via Mascotino 6, Puegnago sul Lago, (00 39 03 65) 65
Im Agriturismo I Vegher wird herzhafte Hausmannskost kredenzt 44 79, www.agriturismovegher.it Antica Cascina San Zago. Klösterliches Ambiente, gute Küche aber nicht billig, Viale dei Colli 13, 25087 Salò, (00 39 03 65) 42 754, www.anticacascinasanzago.it Capriccio. Eines von vielen Gardasee-Restaurants mit MichelinStern, moderne Version klassischer italienischer Gerichte, gute Desserts, Piazza San Bernardo 6, località Montinelle, 25080 Manerba del Garda, (00 39 03 65) 55 11 24, www.ristorantecapriccio.it
Da Rino. Idyllisch gelegen im kleinen Porto Torchio, gute Primi vom Gardasee-Fisch, Via Belvedere 86, 25080 Manerba del Garda, (00 39 03 65) 55 11 25, www.ristorantedarino.it Hosteria del Lago. Außen pfui, innen hui, köstliche hausgemachte Pasta und Fisch wie etwa Sardinen, Viale Risorgimento 13, 25080 Manerba del Garda, (00 39 03 65) 55 25 59 Pizzeria Baraonda. Reiche Vielfalt an schmackhaften Pizzen mit Bio-Produkten, gutes Preis/Lei-
HOTEL BRENNSEEHOF****s Feld am See 2 N für 2 Erw. & 2 Kinder inkl. 3/4 Pension
nur € 388,–* (statt ca. € 650,–)
Hotel Brennseehof****s Sportlicher Familienurlaub im Brennseehof****s in Feld am See - dem 1. offiziellen Kinder & Sport Hotel Österreichs, einem Paradies für sportliche Familien im Sommer und Winter. Bis zu 10 Sportarten können hier nicht nur betrieben sondern auch erlernt werden. Genießen Sie zwei Nächte und 3 Tage für zwei Erwachsene und 2 Kinder (bis 14 Jahre) im Wohn-studio „Seerose“ inkl. 3/4 Pension mit allen All-In-Leistungen um nur Euro 388,- (statt ca. Euro 650,-). www.brennseehof.at, Gutschein gültig 1 Jahr ab Ausstellung, ausgenommen Weihnachten und Silvester; nach Verfügbarkeit und vorheriger Absprache mit dem Hotel
LESERANGEBOT Bestellung unter www.alpe-adria-magazin.at. * Solange der Vorrat reicht. Info-Hotline: 0043 (0) 463/47858-0
Im San Zago speist man stilvoll
Capriccio: Dinieren in exklusivem Ambiente
(* = Tipp von Amadeus Löw)
Oleificio Biologico di Tignale* (Bio), Via XXIV Maggio I, 25080 Tignale, www.latteriaturnaria.it Frantoio Valténesi*, Via Rosario 22, 25080 Polpenazze del Garda, www.frantoiovaltenesi.it
Ölmühlen
Produzenten
stungsverhältnis, Piazza Umberto 1, 25080 Soiano del Lago, (00 39 03 65) 67 42 39, https://www.facebook.com/bar.baraonda.1/
Öl-Einkauf Frantoio Agraria Riva del Garda, Loc. S. Nazzaro 4, 38066 Riva del Garda, www.agririva.it Frantoio Cooperativa Agricola San Felice del Benaco*, Via delle Gere 2, 25010 San Felice del Benaco, www.oliofelice.com
Azienda Agricola Comincioli, Via Roma 10, 25080 Castello Puegnago del Garda, www.comincioli.it Azienda Agricola Biologica Giacomini Valerio* (Bio), Via Villa-
Direkt am See: Fischessen bei Da Rino
vetro 82, Villavetro, 25084 Gargnano, www.oliogiacomini.com
Buchtipp
Preisbeispiele
Gardasee Vis-àVis, Gerhard Bruschke, DK Verlag, 20,60 €. Detailund bildreicher Gardasee-Reiseführer, mit Tourenführer (inkl. GPS-Daten), vielen Karten und guten Infos, Minikochbuch und vielen Bildern.
Während das Olio Extravergine del Garda Bresciano D.O.P der Ernte 2015/16 ab 15,90,- € pro 0,5 Liter (z.B. beim Frantoio Valténesi) zu erwerben ist, kosten die mehrfach ausgezeichneten Comincioli-Öle aus entkernten Oliven ab 30,- € je 0,5 Liter.
Das Geheimtipp-Magazin JETZT ALS
Österreichs beliebtestes Nahreise-Magazin können Sie jetzt auch als E-Paper bestellen . Sie erhalten so die aktuelle Ausgabe des Alpe Adria Magazins nicht nur einige Tage vor dem Erscheinungstermin der gedruckten Ausgabe, sondern sparen auch noch Geld.
ZUM DOWNLOAD
€ 6,50
P.b.b. Verlagsort 9020 Klagenfurt Plus.Zeitung 12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt Nr. 26 SEPTEMBER 2016 Foto: TVB Istrien
Kärntens Wanderparadies:
NOCKBERGE Urlaub am edlen Bauernhof:
AGRITURISMI IN FRIAUL
Italien/Slowenien: € 6,60 Kroatien: 50 Kuna
Olivenöl-Region:
GARDASEE! Von Duino nach Triest:
ALPEADRIATRAIL
Steirisch wandern:
Bestell-Hotline & Abos: Telefon +43 463 47 858 E-Mail: office@alpe-adria-magazin.at
Vom Gletscher zum Wein
Sommer 2016 e 5,P.b.b. Verlagsort 9020 Klagenfurt Plus.Zeitung 12Z039161 P Erscheinungsort Klagenfurt
Die erste Slow Food Travel Region der Welt liegt in Kärnten!
Bergamo!
Lokale · Ausflüge Shopping · Genusstouren
TOP 10
Buschenschänken, Kärntner Almhütten, Reiseführer Italien, Slowenische Weine, Genusstipps Istrien
Es ist eine Reise hinein in die Täler, zu ihren Menschen und Geschmäckern. Eine Reise zu den traditionellen Lebensmittelproduzenten und ihrem überlieferten Wissen und altem Handwerk. Altes Wissen, traditionelles Handwerk Brot backen, Käse produzieren, Bier brauen, bei der Speckherstellung dabei sein, sehen wie Imkerei funktioniert. Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten heißt aktive Teilnahme, Wissensvermittlung und gute, saubere und faire Produkte aus der Landwirtschaft.
Foto: Fabio Cattabiani
Eine Ausgabe kostet statt 6,50 € nur 5,20 €, das Jahresabo mit drei Ausgaben des Magazins und dem Alpe Adria Guide mit den besten Lokal- und Ausflugstipps, kostet zusammen nur 16,90 €. Sie sparen sich so gegenüber den Einzelverkaufspreis 7,60 €.
E-PAPER
Über Kochkurse, Verkostungen, Betriebsführungen und die Mitarbeit bei der Lebensmittel- und Getränkeproduktion wird eine Brücke zwischen Gast und Region gebaut und Verständnis für das Erhaltenswerte geschaffen.
KÖSTLICHES
Ihr persönliches Slow Food Erlebnis Die Kärnten Werbung hat mit den regionalen Partnern und Slow Food International das Pilotprojekt Slow Food Travel als Basis für ein weltweit geplantes Reisekonzept entwickelt. In jedem Eck im Lesachtal und dem Gailtal findet man im Zuge der Slow Food Travel Programme kulinarische Besonderheiten.
ISTRIEN essen! Die besten Trüffel-Adr
www.slowfood.travel KÄRNTEN: SLOWFOOD TRAVEL – ORIGINELLE HOTELS – GENIESSERTAL VALTELLINA – GOLDSUCHE IN ÖSTERREICH – KURZURLAUBSTIPPS
www.alpe-adria-magazin.at
www.genusslust.info
Obere Adria
Friaul
Istrien
Kärnten
Slowenien
Steiermark
Urlaubsreife Ideen
Die schönsten Tage sind – Urlaubstage! Total viele möchten wir davon haben, aber so ein Kurzurlaub hat freilich auch seine Reize. Ausspannen, genießen, auftanken. Hier gibt’s dazu ein paar urlaubsreife Ideen. CHRISTA GRÜNBERG, SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER, WERNER RINGHOFER TEXT ANBIETER, GRÖMEDIA FOTOS
1|
1|
2|
3| 1| AM WEG DER LIEBE Schon einmal am Sentiero dell’Amore gewandert? Nein? Dann wird’s Zeit. Der 6,5 km lange Weg der Liebe beginnt bei der Alexanderhütte auf der Millstätter Alpe auf über 1.700 m Seehöhe und lädt an sieben romantischen Plätzen zum Verweilen ein. Den Picknick-Korb für diesen Ausflug steuert übrigens das Romantikhotel Seefischer am Millstätter See bei. Doch das ist bei Weitem noch nicht alles, was die „Romantiktage“ dort bieten. Ab 420 Euro pro Person genießt man drei Übernachtungen mit Gourmet-Halbpension und entspannt in der Saunalandschaft des großzügigen Seefischer Spa, z.B. in der einzigartigen Seesauna, und bei einer Rosenöl-Körpermassage (buchbar bis 1.11.2016). Romantik Hotel Seefischer am Millstätter See, Elisabeth und Michael Berndl, Fischerweg 1, 9873 Döbriach am Millstätter See, (+43 42 46) 77 120, www.seefischer.at 2| ÜBERS APFELLAND SCHWEBEN Eine Heißluftballonfahrt ist aussichtsreich und der Höhepunkt eines Kurzurlaubs im familiär geführten Ballonhotel Thaller. Außerdem begeistert das Vier-SterneHaus in der Region Apfelland - Stubenbergsee mit erholsamen Wellnessmomenten, steirischen Gaumenfreuden und einem vielfältigen Freizeitangebot für die ganze Familie. Zum Paket „Einzigartiges Ballonerlebnis“ gehören zwei Nächte inklusive erweiterter Halbpension, eine
122alpe adria magazin kurzurlaube
Ballonfahrt mit anschließender Ballonfahrertaufe, Entspannung im 500 m² großen „Apfelblüten Spa“ mit Saunalandschaft und beheiztem Schwimmbad und die GenussCard, mit der über 120 Freizeitattraktionen gratis besucht werden können. Ab 280 Euro pro Person im DZ (gültig bis 31.12.2016). Ballonhotel Thaller****, Hofkirchen 51, 8224 Kaindorf bei Hartberg, (+43 33 34) 22 62, www.ballonhotel.at
3| SOMMERVERLÄNGERUNG Einmal Sommerverlängerung bitte! Der sonnige Süden der Steiermark mit seinen bunten Weinbergen, idyllischen Aulandschaften und schmackhaften VulkanlandDelikatessen lädt dazu gerade ein. Im Romantik Hotel im Park****Superior in Bad Radkersburg kann man sich darüber hinaus in der hoteleigenen Thermen- und Saunalandschaft entspannen und sein Fasziengewebe mit neuen tiefenwirksamen Vitalbehandlungen lockern. Das Drei-Tages-Paket „Herbstvergnügen“ bietet dazu noch das „Kulinarium der Sinne“ mit Erlebnis-Frühstücksbuffet, Mittagsjause und 6-Gang-Abendmenü, einer Kürbiskernbehandlung und einem kulinarischen Herbstgruß für zuhause. Ab 368 Euro pro Person. Romantik Hotel im Park****Superior, Kurhausstraße 5, 8490 Bad Radkersburg, (+43 34 76) 25 710, www.hotel-im-park.at
4|
5|
6|
7| 4| STEIRISCH ENTSPANNEN Kulinarisch dreht sich im Herbst in der Parktherme Bad Radkersburg alles um den steirischen Kren g.g.A. Um den steirischen Scharfmacher und das wohlig warme Thermalwasser entspannt zu genießen, nächtigt man am besten im 4* Hotel Sporer inmitten der idyllischen Altstadt von Bad Radkersburg, badet in der sprudelnden Thermalquelle oder im mit 25 Grad temperierten 50-Meter Sportbecken. Hochgenüsse warten auch für die Haut: Zum Beispiel Aufgüsse mit Traubenduft in der einzigartigen Weinkeller-Sauna der Parktherme oder eine Entspannungsmassage mit Holundersamenöl. Letzteres ist im Vier-Tages/Drei-Nächte Paket Entspannungstage Herbst inkludiert, dazu täglich Frühstücksbuffet und Eintritt in die Therme sowie einmal Halbpension in den Thermenrestaurants Fontäne oder Mehrblick uv.m. Ab 229 Euro pro Person (gültig bis 31.10.2016). Hotel Sporer der Parktherme Bad Radkersburg, Bad Radkersburger Quellen GmbH, Emmenstraße 13, 8490 Bad Radkersburg, (+43 34 76) 35 00 42, www.hotelsporer.at
5| DAS THERMENRESORT DER ALPEN Durch das Flussbecken ins Freie schwimmen und staunen: Vor der imposanten 3.000er Kulisse der Ötztaler Berge erheben sich drei scheinbar schwebende Schalenbecken – ein Solebecken mit Unterwassermusik und Lichteffekten, ein Massagebecken sowie ein Schwefelpool. Nein, das ist kein Traum sondern traumhafte Realität. Im AQUA DOME - Tirol Therme Längenfeld, dem Thermenresort der Alpen. Im Drei- oder Fünf-TagesPaket „Herbstwellness“ genießt man nicht nur das exklusive Hotel-SPA 3000, sondern auch kulinarische Höhenflüge bei der ThermalVitalHalbpension mit Frühstück vom Buffet und Abendessen mit 5-Gang-Wahlmenü oder Themenbuffet. Ab 3 Nächten 498 Euro pro Person (ab 755 Euro p.P. für 5 Nächte; Angbote gültig vom 11.09.-19.10. und vom 5.-30.11.2016).
AQUA DOME, Oberlängenfeld 140, 6444 Längenfeld, (+43 52 53) 64 00, www.aqua-dome.at
6| ROMANTISCHER ZAUBER
Kuscheln und Wellness – das ist wohl das Beste für erholsame Urlaubstage zu zweit zu jeder Jahreszeit. Das Thermenhotel Vier Jahreszeiten in Loipersdorf ist dafür eine gute Adresse. Das Drei-Tages/Zwei Nächte-Paket „Romantik Zauber“ bietet nicht nur 3 Tageseintritte in die Therme Loipersdorf, sondern auch Schönes, das man nur zu zweit so richtig genießen kann: Zweimal Langschläfer-Frühstücksbuffet bis 11 Uhr, eine Flasche Sekt und einen Strauß Rosen zur Begrüßung im Zimmer, einmal ein Grüne-Haube-Abendbuffet und ein romantisches Candlelight Dinner mit Aperitif und süßem Schokofondue. Und das alles ab 270 Euro pro Person (ab 306 Euro inkl. Schaffelbad, das ist die Ruheoase der Therme). Thermenhotel Vier Jahreszeiten, An der Therme 216, 8282 Loipersdorf, +43 33 82 83 85, www.4-jahreszeiten.com
7| GUTE NACHT, PINOT! Herbst bedeutet Rush-hour bei den Winzern. Spannend: Wenn man dabei Mäuschen spielen darf. Wie auf dem Weingut Georgium am Kärntner Längsee. Bio-Winzer Marcus Gruze und Uta Slamanig haben sechs neue Zimmer mit Stil und Klasse kreiert. Zur Auswahl stehen zwei „LängseeZimmer“, eine „Üban-See“-Suite mit Balkon sowie drei „Weingarten-Zimmer“. Was uns gefällt? Die Vollholzmöbel, der Lehmputz, die angenehme Wandheizung, die fein restaurierten Bauernschränke sowie die rückenschonenden Kärntner Natur-Matratzen. Kulinarik? Natürlich im Restaurant „Rathhaus“ im Erdgeschoß – mit zwei Hauben von Gault Millau. Hauptsaison 75, Nebensaison ab 65 Euro pro Person/Nacht, inklusive Frühstück. Längseestraße 9, 9313 St. Georgen am Längsee. (+43 650) 225 1234, www.georgium.at
kurzurlaube
alpe adria magazin
123
8|
9|
10 |
10 |
11 |
8| LOW BUDGET IN VELDEN
10| VON DER NATUR UMARMT
Smart, urban, stylisch. Das neue Design- und Lifestyle-Hotel „Rocket Rooms“ im Kärntner Velden kann sich jeder leisten. Ab 50 Euro fürs Zimmer genießt man das ganze Jahr schräg gegenüber des Casinos und der bekannten Flanier-Promenade seinen Kärnten-Urlaub. Die bekannte Hotelier-Familie Hinteregger hat ein legeres, preiswertes Haus für junge Urlauber, Businessgäste und Seminarreisende geschaffen. Online zu buchen, bei den Check-in-Terminals kann man selbst ein- und auschecken. Im Haus: das „Rocket Café“. Koschatpromenade 2, 9220 Velden. (+43 4274) 50 777, www.rocket-rooms.at
Therme Olimia, das ist seit fünf Jahren beste Wellness in Slowenien! Hier lässt man sich luxuriös verwöhnen und genießt Sauna-, Massage- und Schwimm-Abwechslung in den Wellnesscentern Orhidelia und Termalija. Bucht man den (Kurz)-Urlaub im Hotel Sotelija, wartet auch noch das Spa Armonia. Die tolle Lage und Naturverbundenheit mit begrünten Dächern und großen Lichtflächen machen dieses Haus zu etwas Besonderem. Kulinarische Genießer-Wünsche werden in den Restaurants Basilicum und Gratiola, der Bar Barago und in der Vinothek Virstain erfüllt. Ein Zwei- oder Drei-Tagespaket gibt es schon ab 95,60 € pro Person im Doppelzimmer mit Halbpension (buchbar bis 31.10.2016). Terme Olimia, Zdraviliška cesta 24, 3254 Podčetrtek, (+386 3) 82 97 000, www.terme-olimia.com
9| WELLNESS VOM FEINSTEN Was haben die alten Römer, europäische Königsfamilien, berühmte Schriftsteller und heute wir gemeinsam? Den Wunsch nach VerwöhnPausen vom Alltag – in Rimske Terme, einer der schönsten Thermen Sloweniens. Sie befindet sich im traditionsreichen Kurort Rimske Toplice, 70 Kilometer südwestlich von Maribor, inmitten waldreicher Hänge mit Riesen-Mammutbäumen, kanadischen Hemlocktannen und anderen exotischen Pflanzen aus aller Welt und bietet Entspannung in heilendem Thermalwasser, wohltuende Wellness und medizinische Leistungen. Drei Vier-Sterne Hotels und zwei Restaurants mit à la carte-Kulinarik bzw. Buffets warten auf erholungshungrige Genießer. Ab 96 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Halbpension (buchbar bis 27.12.2016). Terme Resort d.o.o., Toplice 10, 3272 Rimske Toplice, (+386 3) 57 42 000, www.rimske-terme.si
124alpe adria magazin kurzurlaube
11| HERBSTFLIRT AM MEER Ein mediterranes Küstenstädtchen nahe Triest und ein Hotel direkt am Hafen – Izola und das Hotel Marina spielen die Hauptrolle in diesem Kurzurlaubs-Herbstflirt. Am Zimmer die frische Meeresbrise spüren, sich in Sauna und Jacuzzi verwöhnen, in den engen Gassen des Fischerstädtchens flanieren oder das wildromantische Hinterland erkunden – das „Gourmet Prestige“-Paket macht’s möglich. „Aus dem Meer auf den Teller“ heißt denn auch das Motto fürs 6-Gang-Abendmenü mit Spitzenweinen nach Auswahl des Küchenchefs, der eine Gault-Millau-Haube trägt. Ab 166 Euro für zwei im Doppelzimmer mit Halbpension (bei Übernachtung mit Frühstück 50 % Rabatt auf Zimmerpreis; buchbar 1.10. bis 31.12.2016). Hotel Marina, Veliki trg 11, 6310 Izola, (+386 5) 660 41 00, www.hotelmarina.si
12 |
13 |
12 |
13 |
12| LAGUNEN-REFUGIUM
13| LITERATUR UND KUR
Die Lagune von Grado. Ein unendliches Farbspektakel zwischen üppigem Grün und adriatischem Blau. Eine kleine Welt mitten in der Natur. Und genau dort, wo die unzähligen Kanäle und Bäche ineinander fließen, steht das neue Boutiquehotel „Oche Selvatiche“. Mit Blick auf die „casoni“ – die alten, traditionellen Fischerhütten. Das Refugium? Sieben Zimmer, privater Boot-Anlegesteg, Sonnenterrasse mit Whirlpool und das Gourmet-Restaurant „Tarabusino“ (geöffnet auch für Nicht-Hotelgäste). Romantik-Paket „Wildgänse“: Abendessen für zwei, 2 Übernachtungen, Frühstück, City Bikes usw. ab 530 Euro für zwei Personen in der JuniorSuite „Casone“. Oche Selvatiche, Via Luseo 1, 34073 Grado. (+39 0431) 87 89 18, www.ocheselvatiche.it
Kolleritsch? Da kommt Literat Alfred Kolleritsch als erster Gedanke. Und wirklich, das Hotel im Vulkanland wird von seinem Neffen Gerald Kolleritsch und Gattin Isabella geführt. Alle 16 Zimmer sind im Landhausstil eingerichtet, besonders gelungen: Traminer, Rosé, Ruländer, Rheinriesling und Teufelstein. Stoff für Besichtigungstouren gibt es im Vulkanland genug, man könnte aber auch den ganzen Tag beim Kolleritsch verbringen. Die Buschenschank und an Wochenenden die ambitionierte Landküche sind beste Unterlage für die gelungenen Hausweine und Edelbrände. Auch feine Urlaubspackerln werden geschnürt: etwa das Wein & Kulinarik-Paket (2 Nächte, 1 Fischessen, 1 Degustationsmenü, 1 Sonntagsbrunch, 6 Flaschen Wein) € 219,- p.P. im DZ. 8355 Tieschen 5, (0 34 75) 23 05, www.kolleritsch.at
WEINGUT ERICH & WALTER POLZ Das Weingut Erich & Walter Polz befindet sich am Beginn der Südsteirischen Weinstraße am Grassnitzberg in Spielfeld. Es verkörpert mehr als 100 jährige Familientradition, ein Leitbetrieb der Südsteiermark, Weine von höchster Qualität und moderner Architektur im Verkostungsraum. Die geologische Beschaffenheit des Bodens, viele Sonnenstunden und gut verteilte Niederschläge sind nahezu ideale Bedingungen für den Weinbau. Doch liegt die Qualität eines Weines nicht alleine im Wohlwollen der Natur.
Polz vereint Qualität, Erfahrung und Emotion Es sind die über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen, Nachhaltigkeit im Denken und Handeln sowie ein kompromissloser Qualitätsanspruch, die aus einer guten Ernte einen charaktervollen Wein machen. So steht der Name Polz seit vielen Generationen für ein nahezu von Hand herausgearbeitetes Terroir, das unsere ganze Leidenschaft und die Liebe zum Detail im Glas erlebbar macht. Die Eigentümer und Christoph Polz, Winemaker, sind die Eckpfeiler des Erfolges.
Der Abhofverkauf und die „Verkostungen“ Im Kellerstöckl am Grassnitzberg in der Südsteiermark können Sie das gesamte Wein- und Sektsortiment verkosten und erwerben. Es verkörpert Merkmale wie Offenheit, Kompetenz, Tradition, moderne Architektur und die Leidenschaft von Erich und Walter Polz. Das Kellerstöcklteam freut sich auf Ihren Besuch! Kontakt: Graßnitzberg 54a, 8471 Spielfeld Telefon: 03453 2301
14 |
16 |
15 |
17 |
14| AKTIV-PAUSE AM NASSFELD (Kurz)Urlaub im feinen Kärntner Resort und die Wanderarena liegt direkt vor der Hoteltüre. Das Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia fasziniert durch seine besondere Architektur und Alpe-Adria-Kulinarik auf höchstem Niveau. Neben dem Outdoor-Erlebnis am Nassfeld wartet das Entspannungserlebnis im 2.400 m² großen Acquapura SPA. Damit sich die herrliche Bergwelt der Karnischen Region ungestört erkunden lässt, gibt’s beim Fünf-Tages-Paket „Aktivpause“ noch einen Salomon-Wanderrucksack (pro Zimmer) plus Lunchpaket mit regionalen Köstlichkeiten gratis dazu. Ab 282 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Halbpension. Angebot gültig bis 2.12.2016 Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia****S, Tröpolach 156, 9631 Hermagor, (+43 42 85) 72 00 062, www. carinzia.falkensteiner.com
15| ENTSPANNTE TAGE Im Herbst mondänes Wanderparadies, im Winter Ski-Eldorado: Kitzbühel und der Hahnenkamm. Im Best Western Premier Hotel Kaiserhof hat man dafür eine herrliche Ausgangsposition. So ein Wandertag beginnt dort übrigens mit einem kaiserlichen Frühstück, das keine Wünsche offen lässt. Ausklingen lässt er sich dann im eleganten Spa, z. B. bei einer entspannenden Massage. Während der “ Entspannten Tage im KAISERHOF“ (3 Nächte von Donnerstag bis Sonntag oder das 4=3 Special von Sonntag bis Donnerstag) erfreut das Hotel den Gast zudem mit kulinarischen Genüssen vom Feinsten, kredenzt beim 5-gängigen Gourmetmenü und bei der herzhaften Nachmittagsjause. Ab 360 Euro pro Person im Doppelzimmer (ab 420 Euro p.P. im EZ). BEST WESTERN PREMIER Kaiserhof, Hahnenkammstraße 5, 6370 Kitzbühel, (+ 43 53 56) 75 503, www.hotel-kaiserhof.at
126alpe adria magazin kurzurlaube
16| HIMMLISCH URLAUBEN Ehemalige Pfarrhöfe als unkonventionelle Ferienwohnung: In der Steiermark stehen gleich drei zur Auswahl. In Pichl (Schladming-Dachstein), in Söchau und in Tieschen (beide: Südoststeiermark). An diesen kraftvollen Rückzugsorten kann bzw. soll die Seele einmal tief durchatmen. Und zwar mit dem Paket „Herbst[Aus]Zeit“: 3 Nächte in einem der Pfarrhöfe, Nordic-Walking-Stöcke-Verleih, Flasche steirischer Wein, SchladmingDachstein Sommercard bzw. GenussCard. Buchbar Pichl bis 16. Oktober 2016, Söchau und Tieschen: bis 2. November. Ab 108 Euro pro Person. Tieschen 13, 8355 Tieschen. Büro in Graz (+43 316) 67 36 13, erreichbar wochentags 9 bis 13 Uhr, www.himmlisch-urlauben.com
17| ENTSPANNTER ABSCHLAG Golfen, relaxen und Haubenküchen-Genuss – diese perfekte Kombination erwartet den (Kurz)Urlauber im Villacher Gesundheits- und Fünf-SterneHotel Warmbaderhof. Abschlagen unterhalb des Mittagskogels am nur drei Kilometer entfernten Golfclub Schloss Finkenstein, Schwimmen im quellfrischen Thermalwasser, entspannen bei wohltuenden Massagen und exklusiven Schönheitsprogrammen. Alpe-Adria Golf Card mit drei Greenfees, eine Sportmassage, 30 Euro Aktiv-Gutschein, kostenloses Abschlagen auf der hauseigenen Driving-Range, uvm. Das Fünf-Nächte-Paket gibt’s ab 735 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Gourment-Halbpension. Warmbaderhof ThermenHotel GmbH, Kadischenallee 22-24, 9504 WarmbadVillach, (+43 42 42) 30 01 13 01, www.warmbaderhof.com
Reise-Tech • Fliegengewicht
•
Wer schleppt auf Reisen schon gerne schwere Kameras? Aber tolle Bilder will man trotzdem machen. Ricoh hat für diese Problemstellung ein spannendes Teil: Die GR II wiegt nur 247 Gramm, hat aber einen großen APS Sensor und wird bildqualitativ in alle Himmel gelobt, bis 6400 ISO ist die messerscharfe 28 mm Fixoptik (auf Kleinbild gerechnet) bestens unterwegs. Das Fliegengewicht wird derzeit so um die 600 Euro angeboten.
FahrradspeichenLichter
(Doch-Nicht)-Superliege
•
Das Ding war (ist) im Facebook ein Werberenner. Und, ja: Der Laybag schaut sich wirklich genial an: Ein Mix aus aufblasbarem Bett und Liegematratze, superleicht, am Strand, in der Natur, am Berg überall als leicht transportierbare Relax-Liege verwendbar. Ist zusammengefaltet ja nur ein kleines 1,2-Kilo-Packerl. Der Clou daran: Aufblasen ist (zumindest im Werbevideo) ganz easy – Luftkammer öffnen, schlaffen Laybag ein paar Mal durch die Luft wachteln, durch die Bewegung füllt sich der Luftsack quasi von selbst – schnell zumachen und fertig ist die pralle Liege. Denkste. Entweder ist unsereiner ein Aufblastrottel, oder das Werbevideo spielt einem die heile Laybag-Welt nur vor. Trotz allem Wachtel-Wachtel, trotz kurzer Sprints durch den Garten füllt sich Laybag nur zögerlich und nie so weit, dass man entspannt auf ihm liegen könnte. Nein, es wird im besten (Test)Fall ein Sitzsack daraus, auf dem man eher mühevoll die Balance finden muss/kann. Von einer superentspannenden, prall gefüllten Liege (die im Wasser auch als Luftmatratze herhält) sind wir auch nach dem x-ten Versuch weit entfernt. Schade. 88 Euro für das Teil wären – in unserem Fall – in eine Dochnichtsuperliege investiert. Der Ärger legt sich auch nicht, wenn man eine Gebrauchsanleitung sucht – die liegt nämlich nicht bei. Im Internet ist die Meinung ebenfalls ziemlich gespalten: 41 Fünfsternbewertungen bei Amazon stehen 22 Einsternern gegenüber und Gerüchte (haben die im Video mit Ventilatorhilfe gearbeitet?) machen die Runde. Wir hätten übrigens zwei Sterne gegeben – für eine Liege, die es bei unseren Versuchen nur zum Sitzsack gebracht hat. de.laybag.com
•Pilot spielen •
•
Kurven suchen Wie findet Motorradfahrer die schönsten Kurvenstrecken? Mit dem Motorradnavi Blaupunkt Moto Pilot 43 kann man fahrspaßgezielt Höhenprofile abrufen und bewusst kurvige Strecken (in drei Abstufungen) abrufen. UVP 240 €
•
•
Otto Normalverbraucher darf normalerweise ja nur hinten beengt mitfliegen – mit der App „Take off – Flight Simulator“ wird das Smartphone zum ziemlich realistischen Flugsimulator und man fliegt bequem im Wohnzimmersessel durch die Welt. Gibt’s in App-Shops ab 99 Cent.
• •
Radfahren ohne Licht: geht gar nicht, passiert leider (zu) oft. Dass die Lampe ausfällt, kann auf einer längeren Radtour immer passieren, für Autofahrer werden Radler aber unsichtbar. Fahrradspeichen-Lichter bringen Licht ins Dunkel. Einfach in den Speichen festklippen und durch Knopfdruck einschalten. Ob die Lichter konstant oder im Blinkmodus leuchten, kann man sich aussuchen, erhältlich in den Farben blau, grün, rot. Bei www. radbag.at, € 12,95.
OLDIES MIETEN
•
Die App heißt Drivy, im Internet wird man unter drivy.com, drivy. de, drivy.at fündig. Unter diesen Adressen vermieten in Europa Private ihre Autos – vor allem Oldtimer à la Citroën 2 CV (Foto), VW Käfer Cabrio, Peugeot 304 Cabrio sind gefragt (und kosten meist nicht mehr als stinknormale Mietwagen). Man findet aber auch ältere Gebrauchte à la Ford Focus Diesel, Golf usw. Inklusive Vollkasko geht es da bei 30 € pro Tag los, feine Oldies kosten meist einen guten Hunderter. Aber: Mehr als 200 km pro Tag sollten nicht gefahren werden.
Strom-Steine
•
Findet sich am Gipfelkreuz keine Steckdose und der Saft fürs Selfie schwindet, können Power Banks nahezu lebensrettend sein. Mit den tragbaren Reserveakkus lassen sich fast alle elektronischen Geräte per USB-Kabel aufladen. Das Problem: Die Strombanken sehen aus wie von einem Techniker entworfen. Die Power Stone Banks im SteinDesign bringen Abwechslung. Wie ein glatt geschliffener Stein aus einem Gebirgsbach sehen sie aus: graublau (5.200 mAh) zum dreimaligen Aufladen eines Smartphones oder hell (10.400 mAh) für das Tablet oder zwei Handys gleichzeitig. Graublau: € 19,90, hell: € 34,90. Bestellen: coolstuff.com
reise-tech
alpe adria magazin
127
Er-lesenes
Unsere er-lesenen Tipps: Bücher für (Genuss-)Reisende, Kulinarier, Alpe-Adria-Fans, Lesegourmets. ERLESEN VON MIRA GRÖTSCHNIG-EINSPIELER, WERNER RINGHOFER
•
•
WAALWEG, NICHT WALWEG
Ein Schreibfehler? Nein, es heißt Waalwege (nicht Walwege). Was hätten Wale auch in Südtirol verloren? Also: Waale heißen die Jahrhunderte alten Wasserkanäle im Westen Südtirols, sie leiten das Bewässerungswasser in Wein- und Obstgärten. Diese Waalwege sind zu beliebten Wanderrouten geworden, auch, weil sie ohne größere Steigungen auskommen. Oswald Stimpfl hat „Südtirols schönste Waalwege“ in diesem Buch zusammengefasst, 28 sind es an der Zahl und alle Tipps sind familiengerecht und mit Einkehrtipps garniert und Tipps für Sehenswürdigkeiten gibt es auch.
Südtirols schönste Waalwege, Oswald Stimpfl, Folio Verlag, 13,50 €
•
• STEIRISCHER GENUSSFÜHRER
In Italien ist Slow Food eine Macht, bei uns wird es die Vereinigung des bewussten Genusses schön langsam auch. Das ist auch ein Verdienst von Manfred Flieser. Der Steirer ist der Mr. Slow Food der Steiermark und als solcher bringt er immer wieder kulinarische Wegweiser unter die Leut’. Der neue „Slow Food Styria 2016/17“ basiert auf mehreren Genusstouren, erkundet die Steiermark und die Slowenische Štajerska richtig ausführlich auf 244 Seiten. Mit diesen Genusstipps ist man für einige Jahre beschäftigt. Lokale, Buschenschänken, Almhütten, Produzenten und Feinkosthändler sind übersichtlich gelistet und gut beschrieben und teils bebildert. Im Anhang gibt’s Vokabularien – fürs Steirische und fürs Slowenische.
GROSSE KUNST
„Slow Food Styria Guide 2016/17“, Manfred Flieser, 18,50 €
WEINREISEFÜHRER
A la Carte, Cuisine Alpine, Andreas Döllerer, D & R Edition 60 €
•
ESSEN IN GRAZ
Klaus Egle, Weinjournalist und Herausgeber des Wirtshausführers Österreich, führt den Vinophilen in seinem vierten Weinreiseführer durch Österreich. 16 Genussrouten durch die Steiermark, rund um Wien, durch Niederösterreich und durchs Burgenland empfiehlt der professionelle Genießer, als (mögliche) Stationen dienen 400 ausgesuchte Winzer und 160 Lokale. Selbstredend gibt es Tipps für (W)Einkauf, Übernachtung, Sightseeing und Wellness, handgezeichnete Landkarten erleichtern die Orientierung. Egle packt viel Information in seine Texte – nur eines vermissen wir (noch): Eine Weinreise durch Kärnten.
Die schönsten Weinreisen Österreichs, Klaus Egle, Gourmedia, 256 Seiten, 24,90 €
•
•
In Graz essen gehen? Ja, aber vorher den „Feinspitz Graz“ (Verlag Anton Pustet, 19,95 €) von Daniela Grundner Gross und Reinhart Grundner lesen. Der listet fast 80 Lokale, schön nach Themen (von Hochkultur über Steirische Bodenhaftung bis Schön schräg) geordnet. Zu jedem Lokal gibt’s ein G’schichterl, zum vollständigen Glück fehlt nur ein Stadtplan.
REKORDVERDÄCHTIG
Was Sie schon immer über steiermärkische Superlative wissen wollten: In „Weißer, grüner, weiter“ geht es um steirische Rekorde – um die längste Klamm am kurzen Fluss, den größten (Bauernbund)Ball Europas, ums älteste Gasthaus, den weltlängsten Sessellift, um die berühmtesten Pferde der Welt, den steirisch’ten Herbst der Kulturwelt, um den Weltrekord im Telefonbuchzerreißen und sogar Conchita Wurst kommt hier zu steirischen Rekordehren. Reinhard M. Czar (auch als Krimiautor bekannt) und Gabriela Timischl haben 100 Rekordverdächtigkeiten zusammengetragen – und kurzweilig betextet.
ALLES ÜBER FRIAUL
Auf der Titelseite: Triest und das Collio. Im Inneren: 320 Seiten geballte Friaul-Info, Geschichten über Land & Leute, Wandervorschläge, Übersichtskarten, Restaurant- und Quartiertipps. Michael Müller hat seinen Friaul-Julisch Venetien-Führer (Eberhard Fohrer, 18,50 €) upgedated. Der Neue: Kompetent, wie immer.
Weißer, grüner, weiter – das Buch der steirischen Rekorde, Reinhard M. Czar, Gabriela Timischl, styria regional, 19,90 €
BERÜHREND
Wien, Stadt der Museen. Und dieser „Kleine Wiener Museumsführer“ (Verlag A. Pustet, 19,95 €) bringt uns 30 kleine Museen, von A wie Automaten- bis Z wie Ziegelmuseum näher und portraitiert die Museumsmacher. Man glaubt gar nicht, was es an Museen so alles gibt – nur das Museenmuseum haben wir in diesem Buch nicht entdeckt.
Christine Lavant. Die zu Lebzeiten (oft) so verkannte Kärntner Schriftstellerin, die eigentlich Christine Thonhauser hieß, erzählt in diesem Buch in zwölf Geschichten vom harten Leben auf dem Lande. Von verletzten Kinder- und Frauenseelen, von Unterdrückung, Armut, Gewalt. Vorbild für ihre Prosa sei – so Herausgeber Klaus Amann – der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun gewesen. Und, ja, diese Erzählungen sind ein berührendes Buch, getragen von einfühlsamer, großer Sprache, die ja auch in Lavants Gedichten so stark zum Ausdruck kommt. Man wird auf 800 Seiten mitgenommen – in eine Welt, die wenig kommod war.
RAFFINIERT REGIONAL
Max Stiegl? Das ist doch der burgenländische Innereienspezialist. Ja, schon, aber der feinsinnige Koch vom Gut Purbach zeigt im neuen Buch viel mehr: Neben Lammhirnterrine auch traditionell Pannonisches und Vegetarisches. Spitzenfotos von Luzia Ellert! (Mein Panno-
Christine Lavant, Zu Lebzeiten veröffentlichte Erzählungen, Herausgegeben von Klaus Amann und Brigitte Strasser, Wallstein Verlag, 800 Seiten, 39,90 €
nien, Krenn-Verlag, € 39,95)
•
128alpe adria magazin Bücher
•
•
DIE WIENER MUSEEN
•
•
Geringeren Uff, wieder so ein Mammutkochbuch. Von keinem der Spitze der als von Andreas Döllerer, der von Golling aus an nennt er die österreichischen Kulinarik mitspielt. Seine Küche dig schöne „Cuisine Alpine“ – und so heißt auch dieser aufwän n aus seiner Wälzer. Cuisine Alpine bezieht sich auf die Zutate nstler dreifach (alpinen) Umgebung, mit denen sich der Kochkü zum Nachkohier gibt’s nen Kreatio seiner 70 hat. „behaubtet“ fotografiert. schön und klar hend bestec und chen, gut erklärt kulinarische Natürlich muss man fürs Nachkochen ein wenig gen, denn Intelligenz, viel Liebe und wohl auch Geduld aufbrin en. Viele der mit 08/15 gibt sich einer wie Döllerer nicht zufried fett, Blunzn DölRezepte klingen zwar einfach (Karotte im Nieren Sauerkraut usw.) lerer, geschmortes Lammhaxerl, Damnidei mit große Kunst. – aber gerade das perfekte Einfache ist halt die
KOSTPROBE •
• MOND-TIPPS
Die Grazer Ingeborg und Gerhard Gaedke sind seit 25 Jahren Zweitwohnsitzer auf Pag. Das hat uns schon zwei nette Bücher beschert, die die Insel Stück um Stück und Bucht für Bucht erkundet haben. „Pag, Steine, Strände und Sonne“ ist der neueste Gustomacher über das so einzigartige Kornaten-Eiland. 88 reich bebilderte Seiten mit einiges an Tipps über die teils in ihrer abgeblasenen Kargheit an Mondlandschaften erinnernde Insel, wir erfahren einiges über Produzenten, Strände und Kultur, nur bei Lokaltipps ist dieses Büchlein etwas (zu) zurückhaltend. Es ist ja auch kein klassischer Reiseführer, sondern ein Gustomacher – für eine der spannendsten Inseln des Mittelmeeres.
ADRIA ZUM HÖREN
Pag. Steine, Strände & Sonne, Ingeborg Gaedke (Text) und Gerhard Gaedke (Fotos), zu bestellen bei gerhard.gaedke@gaedke.co.at, ISBN 978-3-70414000-5, 11,99 €
Wer Richtung Adria unterwegs ist, könnte sich mit diesem Hörbuch unterwegs urlaubsstimmig einhören. Oder sich zuhause auf die Region vorbereiten, mit elf schönen F.A.Z.-Geschichten von der Adria. Die Schaubzw. Hörplätze sind weit verteilt, es geht u. a. ums Aquarium von Piran, die Lagune von Grado, die Unterwelt im slowenischen Karst. Wir reisen im Kopf an Dalmatiens Küste, machen königliche Ferien in der Kvarner Bucht, bereisen das K & K Triest und die Tremiti Inseln vor Apulien. Wir hören nicht alltägliche Geschichten über Land & Leute – und bekommen Lust, vielleicht doch einmal wieder andere Adria-Gefilde zu erkunden. Und wir hören mitunter sehr seltsam ausgesprochene oder betonte Ortsnamen, was der Freude über dieses Hörbuch aber keinen Abbruch tut.
Testen Sie die Welt von Wein, Kulinarik, Lifestyle und Genuss-Reisen.
Die Adria – Italien, Slowenien, Kroatien. Ein F.A.Z. Hörbuch, gesprochen von Christian Geisler und Markus Kästle. 2 CDs, Spieldauer 155 Minuten, im Buchhandel oder www.faz-archiv-shop.de, 19,90 €
•
•
•
SÜDENSEHNSUCHT
Ach ja, die Sehnsucht nach dem Süden. Fast alle von uns hat sie fest im Griff – besonders im Herbst und Winter, wenn hierzulande die Nebel Einzug halten. Dieses Buch der beiden Grazer Gerhard M. Dienes (Historiker) und Reinhart Grundner (Genussmensch) will uns die Südensehnsucht erklären, mit vielen Geschichten über Kulinarik (Produkte, Rezepte, Lokale), Historie, Städte, Besonderheiten. Auf 208 Seiten wird die Vielfalt dieser Land- und Meerstriche von Oberitalien über Slowenien nach Kroatien zusammengefasst – und da kommt eine schöne Menge Sehnsuchtspotenzial zusammen. Vieles vom Beschriebenen mag man ja kennen, aber die Fülle ist dann doch überwältigend.
Sehnsucht nach dem Süden – unterwegs zwischen Venedig, Triest und Rijeka, Gerhard M. Dienes, Reinhart Grundner, styria regional, 22,90 €
Bestellen Sie noch heute 2 Ausgaben kostenlos und unverbindlich auf www.falstaff.at/adria oder unter abo@falstaff.at.
en Gewinn 10 n o v Sie 1 er-Sets n g a p Cham del! von Rie
•
• DAS PHANTOM VON TRIEST
Es gibt solche Krimis – und solche. Veit Heinichens Werke sind solche, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite versprechen. Das liegt daran, dass der in Triest lebende Deutsche journalistisch ans Schreiben geht. Mit aufwändiger Recherche und jeder Menge Informationen. Als Leser erkennt man natürlich den einen Platz oder Wirt, das andere Geschäft oder Lokal wieder. Heinichen schreibt gerne politisch, weist auf Missstände hin, berührt soziale Aspekte. Da kommt viel zur Sprache – und auch der Krimi nicht zu kurz. In „Die Zeitungsfrau“ geht es um ein Phantom – ist Diego nun vor 20 Jahren in die Luft geflogen, oder nicht? Fiese Typen sind hurtig am Werk, wir eilen mit Commissario Laurenti und Chefinspektorin Pina durch Triest, schmunzeln über Assistentin Marietta und landen häufig in der Malabar (bei Weinen vom Karst). Am (etwas dicken) Ende ist Fall Nr. 9 geklärt und Laurenti darf sich wieder dem Genuss und dem Urlaub ergeben.
„Die Zeitungsfrau“, Veit Heinichen, Piper Verlag, 20,60 €
•
•
Folgen Sie uns auch auf facebook.com/falstaff.magazin
alpe adria
in
pepe roncino HEINZ GRÖTSCHNIG
Handy als Wandernavi. Da lei-
stet das Smartphone mit GPS beste Dienste, es gibt gute und günstige Apps, mit deren Hilfe man leichter den rechten Wanderweg findet.
Ferienimmobilien. Eine ge-
fragte und genussreiche Kapitalanlage, besonders wenn die Wohnung, das Haus, Meerblick hat.
Individualurlaub. Immer mehr
Menschen verzichten auf große Reiseveranstalter, organisieren sich ihren Urlaub selbst und individuell (und mit Hilfe von gut recherchierten Reisemagazinen).
AAM in Deutschland. Unser Verkaufsstart im Mai war ein großer Erfolg – das Alpe-Adria-Magazin ist auch in Deutschland als Reise(ver)führer sehr gefragt.
alpe adria
out
E-Autos. Tja, die Verkaufszahlen bleiben hinter allen Erwartungen zurück. Sind ja auch noch so viele Fragen offen: Reichweite, Ladestationen, ökologischer Fußabdruck der Batterie, Stromherkunft, Preis. Rucksackverbote. Keine Ruck-
säcke mehr auf Großveranstaltungen? Tja, was kommt dann als Nächstes? Dürfen wir Events & Co. in absehbarer Zeit nur mehr splitternackt besuchen?
Smartphonezombies. So nennt man Fußgänger, die nicht mehr den Verkehr, nur mehr ihr Smartphone im Blickfeld haben. Gefährden sich – und bringen andere zur Verzweiflung.
Türkei. Politische Lage, Terror-
angst. Die Türkei ist nicht mehr das Reiseziel der Stunde. Davon profitieren Destinationen am europäischen Mittelmeer, besonders die Alpe-Adriaten Italien und Kroatien.
130alpe adria magazin pepe
Zero digital Online, nein danke: Mit Handyabgewöhnkursen ließen sich ganze Tourismusregionen sanieren.
N
icht jede Katastrophe hat die Höflichkeit, sich anzukündigen. Deshalb kippte ich fast von der Vespa, als mir eine bitterböse Ahnung unsanft ins Hirn schoss. Zur Sicherheit ein Griff an die rechte Außentasche. Nichts. Rasantes Ansteigen der Kopftemperatur. Linke Außentasche – auch nichts. Kopf nähert sich dem Siedepunkt. Hektisches Abtasten der Innen- und anderen Taschen. Kopf glüht. In aller Überhitzung die herbe Erkenntnis: Ja, die Katastrophe ist passiert. Schock. Ich hab das Handy zu Hause vergessen. Wie kann man diesen für den gesamten „Freundes“-Kreis überlebenswichtigen Umstand auf Facebook kundtun? Oder twittern? Ohne Handy ist doch die Nabelschnur zur digitalen Welt gekappt. Und man ist, siehe oben, gefühlsmäßig von der Vespa gekippt. Schnitt. Dieser Grauen erregende Katastrophenablauf ist frei erfunden. Kein Glühkopf, kein Vespagekippe. Handy vergessen? Ja, kann passieren, allerdings ohne Nebenwirkungen. Genau diese Nebenwirkungsfreiheit hat allerdings das Zeug zur Sensation. Es ist der Stoff, aus dem Titelgeschichten in großen Magazinen gestrickt werden. Freiwillige Offlinigkeit (Offlinerei? Offlinismus?) ist so was wie das neue Zen. Es ist (mindestens) der elfte Tibeter. Als Yogafigur das maulgesperrte, hilflos am Rücken strampelnde Krokodil. „Legt das Ding doch weg“, forderte der „Spiegel“, „Schalt. Mich. Aus.“ titelte die „Zeit“ und erzählte von einem Pariser Café, in dem Handys und „sonstiger Alltagsballast“ ins Schließfach müssen, um technologiefrei einen Zufluchtsort für Gedanken zu schaffen. Warum nicht? Als cleverer Handyanbieter würde ich nun schleunigst den Tarif „Zero digital“ erfinden. Einen Tarif, bei dem man nicht anrufen kann. Auch nicht angerufen werden kann. Keine di-
gitalen Daten senden oder empfangen kann. Bei „Zero digital“ kostet das neueste iPhone das Doppelte (und ist natürlich nur gegen eine Extragebühr von ein paar Hundert Euro aktivierbar). Und zum fünffachen Neupreis gibt es bei „Zerozero digital“ ein Smartphone, das sich überhaupt nicht aktivieren lässt. Für kein Geld dieser Welt kann man mit diesem Handy etwas anfangen (Ausnahme: Bei der Handyweitwurfolympiade ist man startberechtigt). Ja, da öffnet sich ein riesiger Markt. Handyabgewöhnkurse scharren in den Startlöchern. Man wird sukzessive entwöhnt. In ersten Schritten müssen Teilnehmer minutenlang aufs Zweithandy verzichten, bevor es dann aber echt ans Eingemachte geht. Etwa: Man übersiedelt vom Ess- ins Wohnzimmer, und das Handy bleibt ganz bewusst am Küchentisch liegen. Oder: Man lässt den Akku leer werden – und muss dann ein in der Wohnung gut verstecktes Ladegerät finden, ohne gleich den Hauspsychiater zu kontaktieren (wie auch, wenn man ihn nicht anrufen kann?). Hotels und sogar ganze Regionen werden sich des neuen Entwöhnthemas annehmen. Inklusive geführter Wanderungen zu Handymasten, die dann im Aktivpart des Programmes (Arbeitstitel: Säg. Mich. Um.) gemeinsam gekappt werden. Mit Rückschlägen ist allerdings zu rechnen: In Entwöhnregionen werden Schwarzhändler um Unsummen Prepaid-Handys feilbieten. Solcherart rückfällig Gewordene müssen dann aber Pönnalen bezahlen, mit denen ganze Tourismusgemeinden saniert werden. Sie sehen: Zero digital hätte immenses Potenzial. Natürlich könnte man entgegnen, dass jedes Handy doch einen Ausschaltknopf habe, der . . . Nun, so einfach ist das nicht. Fürs einfach Abschalten wurden Handys nicht erfunden. Die Netzbetreiber werden also demnächst vertraglich festhalten, dass solches nur in Kombination mit Zero-digital-Tarifen möglich ist. ■