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SCHMUCKSTÜCK

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IM KOCH-OLYMP

IM KOCH-OLYMP

HINGUCKER. Der Innenhof im Schloss Grades

Schlossherr

AUS LEIDENSCHAFT

Jeder R aum u nd jeder W inkel des Schlosses G rades im M etnitztal m achen d ie d etailverliebte H istorik-B egeisterung und -E xpertise des H ausherren C onstantin Staus-R ausch (32) sichtbar.

Text M elanie L ipic-Tscheppe Fotos Vera Polaschegg/w w w .vpictures.at (11), K ärnten W erbung/M ichael Stabentheiner (1)

Unser erster E indruck vom Schloss G rades: D ie A ußenfassade scheint ein bissl renovierungs bed ürftig, aber sobald m an den er sten Schritt durch’s Schlosstor m acht, beginnt nen Der i ffne i in ei ne n une rw artet schöne n Innenh of, w o Schlossherr C onstantin Staus-R ausch uns n er r e n en ffe i lich genießt: „M ein oberstes Ziel ist es, zu dem onstrieren, dass m an so einen alten Steinehaufen nicht unbedingt w egschie ben m uss. Ich m öchte zeigen, w as m an aus historischer B ausubstanz alles m achen kann und dass es sich lohnt, H istorisches zu erhalten“, erzählt er dem M O N A T über sein Zuhause. E n passant sorgt er m it ei nem Schm unzeln für das zw eite A ha: „D ie A ußenfassade ist übrigens renovi ert. E s ist die O rigina l-Fassade von 1500. W ir haben nur die R isse geschlossen und die Fenster neu gem acht.“

Mit Schloss Grades will ich zeigen, dass es sich lohnt, Historisches zu erhalten.

Constantin Staus-Rausch Kunsthistoriker, Unternehmer & Schlossherr

Der dritte Besitzer. D ass G rades m o m entan als eines der am besten restau rierten Schlösser in K ärnten dasteht, ist ganz der Verdienst des gebürtigen W ie ners. D ieser hat das rund 3000 Q uad ratm eter große Schloss 2015, im A lter vo n 25 Jahren, gekauft und m it H ilfe von H andw erkern, A rchäologen und anderen er en re i i ier n er ffen i keit zugänglich gem acht. D er dam alige K aufpreis – eine Frage, m it der er sich öfters konfrontiert sieht: „E s hat ungefähr so viel gekostet w ie eine m ittlere E igen tum sw ohnung in W ien.“

Interessantes D etail: In der rund tau sendjährigen G eschichte des Schlosses ist Staus-R ausch erst der dritte B esitzer: „950 Jahre lang w ar das Sc hloss im B esitz der K irche, dann w ar es 20 Jahre lang im B esitz eines privaten K onsortium s. D ie haben aber gar nichts gem acht, w eder renoviert noch hier gew ohnt.“ D as hat sich m it C onstantin Staus-R ausch schlagartig geändert. N ach sieben Jahren kann er m it Stolz sagen, dass die R enovierungsarbei ten zu 90 Prozent abgeschlossen sind.

Verborgenes von bedeutenden Künst-

lern. D ie m ittelalterliche R auchk üche - übrigens die größte ihrer A rt, die es in Ö sterreich gibt - und die Prunkräum e aus R enaissance und B arock sind Z eugnisse der K unst und der G eschichte K ärntens. D enn die bedeutendsten K ünstler ihrer Z eit w aren im Schloss G rades am W erk - und das kam so: „B ischof Jakob M axi m ilian von T hun hält sich gerne hier auf. D as w issen w ir aus den B riefen, die er hier rausgeschickt hat. E r errichtet die baro cke K apelle und stattet die Prunkräum e neu aus. D as ist w ahnsinnig qualitätsvoll, denn er beschäftigt die besten K ünstler und H andw erker seiner Z eit. E r holt sich als M aler den Josef Ferdinand From iller, der ja auch den W appensaal in K lagen furt gem alt hat - und es gibt kaum eine größere K irche oder ein K loster, w o er nicht gew irkt hat. A ls Stuckateur kom m t K ilian Pittner zum E insatz, der zum B ei spiel auch den D om in K lagenfurt aus gestattet hat“, w eiß der Schlossherr. U m die w underschönen A rbeiten überhaupt freizulegen, brauchte es einiges an Z eit, G eduld und E xpertise, denn diese w aren teilw eise unter bis zu 14 M alschichten versteckt. N ach der R enovierung w urden die R äum e dann von Staus-R ausch m it A ntiquitäten veredelt.

Familiengeschichte & ein zweites

Schloss. W enn es nach Staus-R ausch geht, soll G rades übrigens nicht sein einziges Schloss in K ärnten bleiben. E r steht ge rade in Verhandlungen für ein w eiteres. M it Inform ationen hält sich der gebürtige W iener aber noch bedeckt.

D ie L eidenscha ft für G eschichtsträch tiges w urde ihm übrigens in die W iege ge legt: „Ich kom m e aus einer Fam ilie, in der seit 500 Jahren K unst gesam m elt w ird“, bestätigt er. D ie W urzeln der Fam ilie Staus und R ausch liegen neben dem H eiligen R öm ischen R eich auch in B urgund und Spanien. D ie R eihe seiner Vorfahren, vie le davon K unstsam m ler und -bew ahrer, geht zurück bis in die Z eit der K reuzzüge. In den w echselhaften Z eiten standen sie zum eist in kaiserlichen D iensten, stellten hohe B eam te oder Soldaten.

U nd so w undert es nicht, dass sich C onstantin Staus-R ausch schon früh als K unstsam m ler etabliert und sich nach seinem Studium der K unstgeschichte für K ulturgüterschutz eingesetzt hat. Für die O rganisation „B lue Shield“ w ar er w eltw eit unterw egs und hat K ulturgüter gerettet. Trauriges Faktum : „M an m uss sich vor stellen, dass auf der ganzen W elt seit 1945 genauso viele K ulturgüter zerstört w orden sind w ie in den Jahrhunderttausenden davor. D as ist schon gew altig, w as da im 20. und 21. Jahrhundert passiert ist.“ D eshalb w ird Staus-R ausch nicht m üde zu betonen: „K ulturgüter w ie Sprachen, B räuche und historische G ebäude – vom Tem pel bis zum Stadel – sind Identität. D ie M enschheit w ird ärm er, w enn sie ver-

DAS HERRENZIMMER. In der Beletage gelegen, darf es in einem Schloss nicht fehlen IN POSE. Schlosshund Leopold

lor en gehen, zer stört oder in totalitären Sy stemen ver bo ten w er den und so auf hör en zu existier en .“

Schloss Grades ist meine berufliche und private Zukunft.

Constantin Staus-Rausch

Von der Burg zum Schloss. Zurück zu G rades : W ie alt das Sch loss ist, ka nn ma n nicht genau sagen. „W ir w issen, dass hier einer der Punkte ist, der seit der A ntike eine durchgehende B esiedlung hat. D ie B ausubstanz geht auf B ischof R om an I. zurück, da sind w ir im zw ölften Jahrhundert“, berichtet Staus-R ausch. D ie w ech selhafte Vergangenheit reicht von der Siedlung der K elten und R öm er über das E rbe der hei ligen H em m a von G urk bis hin zu r Fes tung und Res iden z der B is ch öfe. Zw isch en 1450 und 1500 er hä lt das H aus sei ne äußer e Form und jetzige G röße. 1661, in der B arockz eit, wu rde der Turm im Innenhof angebaut. A b diesem Z eitpunkt ist G rades keine B urg und kei ne W eh ranlage meh r, son der n ein Schl os s.

Kulturgut mit Zukunft. Für StausR ausch ist es eine große Freude in einem historischen G ebäude zu leben und die ses zu bew ahren. B esonders w ichtig ist es ihm , G rades m it L eben zu füllen und zur G eschichte des H auses beizutragen. D as geschieht auf vielfältige W eise: N eben Führungen und Feiern, die im Schloss ausgerichtet w erden können, w urde auch der Verein der Freunde von Schloss G ra des - alle Info s auf www.schloss-grades. com - ins L eb en ger ufen , um K ulturbe gei ster te tei lhaben zu lassen .

U nd auch kulturelle Veranstaltungen sind in Planung: „A m 25. Septem ber sind w ir beim Tag des D enkm als dabei“, so Staus-Ra usch , der im m er w ied er fü r den Fernsehsender Puls4 als E xperte vor der K am era steht. E benfalls ab H erbst im Schloss geplant ist die Veranstaltungs reihe „D as perfekte Verbrechen“: „W ir m achen ein A bendessen und dazu la den w ir einen spannenden Vortragenden ein. W ir stehen zum B eispiel in K ontakt m it einem fo ren sischen Psychiater, m it Ri ch ter n und Polizisten , aber auch m it K rim inellen .“

Zusätzlich arbeitet C onstantin StausRa usch , der auch Vater eines zw eijähri gen Sohnes ist, an einem B uch über seine vielfältigen E rfahrungen als Schlossherr: „E s w ird ei n hum orvoller R atgeber fü r alle, die sich überlegen, ein Schloss zu ka ufen .“

Betongold statt Sparbuch - der Immobilienmarkt boomt

Immobilien kaufen anstatt zu mieten liegt im Trend. Aber: Welche Schritte sind zu tun, welche Steuern zu zahlen, wenn man eine Immobilie kauft oder verkauft?

Klaus Schö mann, ö entlicher Notar in Klagenfurt, erklärt, worauf es ankommt:

• Wenn Sie Bauland kaufen wollen, so ist es wichtig, auf die richtige Widmung zu achten. Bei der Gemeinde erfährt man, ob das Grundstück aufgeschlossen ist, das heißt, ob Kanal und Wasser vorhanden sind. Wichtig ist, ob die Zufahrt über ö entliche oder private Wege erschlossen ist. Ein Blick in das Geoinformationssystem des Landes Kärnten (KAGIS) zeigt die Lage der Grenzen. Hier kann man auch gut erkennen, wie die Zufahrt zum Grundstück geregelt ist.

• Wollen Sie eine Eigentumswohnung kaufen, so zahlt sich ein Gespräch mit der Hausverwaltung aus. Hier erfahren Sie etwa, ob die Hausgemeinschaft eine Erhöhung der Betriebskosten beschlossen hat oder ob eine Sanierung in Zukunft stattfinden soll.

• In jedem Fall sollte vor Kauf einer Immobilie eine Grundbuchsabfrage gemacht werden. Daraus ist ersichtlich, wem das Grundstück tatsächlich gehört und vor allem, ob Lasten am Grundstück eingetragen sind.

• Auch über die Nebenkosten beim Immobilienkauf sollte man rechtzeitig Bescheid wissen. Den Käufer treffen üblicherweise die Grunderwerbsteuer, welche 3,5 % des Kaufpreises beträgt, die Gerichtsgebühr, die 1,1 % des Kaufpreises beträgt, sowie die Kosten für den Bankkredit, den Makler und den Notar. Der (Privat-)

EXPERTENRAT BEIM IMMOBILIENKAUF. Die Juristen im Team des Klagenfurter Notariats Schö mann: Kanzleichef Klaus Schö mann (r.), Bettina Piber und Hannes Plieschnegger

Verkäufer hat dagegen in der Regel Immobilienertragsteuer abzuführen. Diese resultiert aus dem Gewinn aus dem Verkauf der Immobilie. Hatten Sie bei dieser Immobilie ihren Lebensmittelpunkt? „In diesem Fall kann möglicherweise die ‚Hauptwohnsitz-Befreiung‘ für Sie zur Anwendung kommen und Sie zahlen gar keine Steuer“, so der abschließende Tipp von Notar Schö mann.

Notar Mag. Klaus Schö mann und sein Team stehen Ihnen als kompetente Partner beim Kauf Ihrer Immobilie gerne zur Verfügung. Jede erste Rechtsauskunft ist bei Ihrem Notar übrigens kostenfrei.

KONTAKT NOTARIAT SCHÖFFMANN

Juristenteam: Klaus Schö mann, Bettina Piber, Hannes Plieschnegger Adresse: Alter Platz 22/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee Telefon: +43 463 509 508 E-Mail: o ce@notariat-schoe mann.at Web: www.notariat-schoe mann.at Ö nungszeiten: Montag bis Freitag 8.00 bis 17.00 Uhr; Kanzleisprechstunde am Dienstag von 16.00 bis 17.00 Uhr

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