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DOMINIK MARINGER

Text: Nicole Madlmayr Fotos: Dominik Derflinger

VON BERLIN

ins Salzkammergut

Schauspieler Dominik Maringer kommt für die Salzkammergut Festwochen Gmunden in seine Heimat Oberösterreich zurück. Gemeinsam mit dem Kammerorchester der Bruckner Uni wird er am 6. Mai „Ein Sommernachtstraum“ zum Besten geben.

Dominik Maringer ist Schauspieler in Berlin und bekannt aus Film und Fernsehen. Aufgewachsen ist er allerdings im beschaulichen

Ungenach. Für einen Auftritt bei den

Salzkammergut Festwochen Gmunden kommt der 43-Jährige wieder in die

Heimat. Gemeinsam mit dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität gibt er den Shakespeare-

Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ zum Besten. Maringer fungiert dabei als

Erzähler und freut sich schon jetzt auf diesen besonderen Abend.

Sie werden Anfang Mai bei einer Veranstaltung der Salzkammergut Festwochen Gmunden zu Gast sein. Wie ist dieses Engagement zustande gekommen? Diese Zusammenarbeit ist über eine Freundin von mir entstanden. Sabine Nova leitet das Kammerorchester der Bruckner Privatuni. Wir sind gemeinsam aufs Musikgymnasium gegangen und uns verbindet eine lange Freundschaft. Seit ich Schauspiel mache, habe ich immer wieder mit ihr und ihrem Mann Rainer, die beide Mitglieder des Ensembles CrossNova sind, Projekte gemacht. So ist auch der „Sommernachtstraum“ mit dem Kammerorchester der Bruckner Uni und mir als Erzähler entstanden.

Was erwartet die Besucher an diesem Abend? Die Musik von Mendelssohn ist grundsätzlich für ein größeres Orchester geschrieben. Es gibt allerdings eine Bearbeitung für Kinder und Jugendliche, die sich auch wunderbar für Streicher- bzw. Kammerensembles eignet. Diese Bearbeitung hat Sabine Nova genommen und teilweise adaptiert, weil wir eine Textfassung von Franzobel verwenden. Dabei wird die Geschichte aus Sicht des Puck erzählt. Ich finde diesen Text großartig, weil er sowohl den Humor, den Witz von Shakespeare trifft als auch die Gnadenlosigkeit, die in dieser Geschichte steckt. Die Musik von Mendelssohn ist ja sehr schwärmerisch, romantisch, und so klingt auch der Titel des Stücks „Ein Sommernachtstraum“. Wenn man genauer hinschaut, ist das aber eine recht brutale Geschichte. Menschen werden gegen ihren Willen verliebt und verrückt gemacht, ihnen wird ein Eselskopf rangezaubert, am Schluss finden manche Paare nur zusammen, weil sie mit Zaubertrank beträufelt wurden. Es steckt also ganz schön viel Macht, Intrige und Schmerz in dieser scheinbar romantischen Story. Und die Sprache von Franzobel macht das sehr plastisch, zusammen mit der Musik von Mendelssohn ist das eine wirklich spannende Kombination.

„Seit Corona ist kein Auftritt wie jeder andere! Ich freue mich jedes Mal, wenn überhaupt etwas stattfinden konnte.“ Sie sind selbst leidenschaftlicher Musiker, haben Geige und Klavier sogar studiert. Wie geht es Ihnen in der Rolle des Erzählers? Wären Sie vielleicht selbst gern als Musiker dabei? Nein, gar nicht (lacht). Ich bin mittlerweile sehr froh, nicht mehr bei den Musikern dabei zu sein. Ich habe mich

bewusst für die Schauspielerei entschieden. Es hat für mich viel damit zu tun, weil ich als Schauspieler freier bin und mehr gestalten kann. Als Schauspieler hat man einen eigenen Rhythmus, das mag ich sehr gern. Beim Abend der Salzkammergut Festwochen ist besonders schön, dass zum Teil auf die Musik gesprochen wird. Dazu braucht man auch das Musik-Timing und da ist es von Vorteil, wenn man einen musikalischen Background hat. Aber ich musiziere natürlich nach wie vor sehr gern (lacht). Ich hatte zum Beispiel gerade erst einen Termin mit einem Regisseur für eine Folge von „SOKO Leipzig“. Darin werde ich einen Starpianisten spielen. Darauf freue ich mich sehr, weil es mir großen Spaß macht, wenn ich in den nächsten Wochen wieder fleißig am Klavierüben sein werde.

Sie leben seit einigen Jahren als Schauspieler in Berlin. Wie ist es Ihnen in den vergangenen zwei Jahren gegangen? Ich habe fast ausschließlich für Film und Fernsehen gedreht und glücklicherwei-

Dominik Maringer fühlt sich nach wie vor als Oberösterreicher, lebt aber auch sehr gern in Berlin. „Ich mag beide Welten“, sagt er.

se gut davon gelebt. Ich hätte ein Stück an einem öffentlichen österreichischen Theater gehabt, aber das wurde abgesagt, weil es genau im ersten Lockdown war. Mittlerweile vermisse ich das Theater schon ein bisschen, allerdings ist es für freiberufliche Schauspieler seit Corona sehr schwierig geworden. Weil die Theater natürlich mit Gästen sparen, um ihr eigenes Ensemble überhaupt unterbringen zu können. Ich kenne Kollegen an großen Häusern hier in Deutschland, die in den vergangenen zwei Jahren keine einzige Vorstellung gespielt haben. Das ist der Grund, warum es als Gast im Moment noch schwierig ist.

Wie ist es für Sie, wenn Sie demnächst im Salzkammergut, also in Ihrer Heimat, auf der Bühne stehen werden? Etwas Besonderes oder vielmehr ein Auftritt wie jeder andere auch? Seit Corona ist kein Auftritt wie jeder andere! Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn überhaupt etwas stattfinden konnte – wenn es nicht verschoben werden musste oder ganz ausgefallen ist. Ich bin sehr gespannt auf die Salzkammergut Festwochen, die ja seit zwei Jahren eine neue Leitung haben, und finde es schön, in Gmunden auftreten zu dürfen. Ich freue mich auf diese besondere Kombination aus Musik und Lesung, das wird auf jeden Fall ein spezieller Abend. Kommen Sie noch oft nach Oberösterreich heim? Ich war während der Pandemie sehr oft da, weil ich seit einigen Jahren leidenschaftlich gern fotografiere. Ich habe mit Porträtbildern begonnen und auch Seminare besucht. Mein letztjähriges Projekt war über mein Heimatdorf Ungenach. Ich habe die Menschen porträtiert, die Tiere und die Natur abgebildet. Dafür war ich in den vergangenen eineinhalb Jahren ganz oft in Ungenach. Im Oktober hat es hier in Deutschland sogar eine Ausstellung mit meinen Fotos gegeben und das möchte ich sehr gern auch noch in Oberösterreich machen. Es war für mich recht lustig, weil die Berliner damit mal mein Dorf gesehen haben. Das ist hier sehr exotisch. Das Fotografieren hat mir die Coronazeit leichter gemacht. Es war für mich auch ein Ausgleich zum großstädtischen Leben. Auf dem Land war es doch ein bisschen einfacher, weil in Berlin während der Lockdowns alles weggefallen ist, was das Leben in einer Großstadt ausmacht.

An welchen Projekten für Film und Fernsehen arbeiten Sie im Moment? Ganz aktuell sind die Dreharbeiten für – wie vorhin bereits angesprochen – die Serie „SOKO Leipzig“, in der ich eine Episodenhauptrolle spielen darf. Was auch weitergeht, ist „Der Kommissar und der See“. Das ist die Fortsetzung von „Der Kommissar und das Meer“ mit Walter Sittler in der Hauptrolle. Er ist in Pension gegangen und kehrt in seine Heimat an den Bodensee zurück. Dort gerät er gleich mal selbst ins Visier der Polizei. Ich bin der jüngere Kommissar vor Ort, ein grantiger Polizist und Quertreiber, der ständig nervt. Den ersten Teil haben wir bereits im Herbst unter anderem mit Katharina Böhm und Bernhard Schir gedreht und der nächste steht Ende des Sommers auf dem Programm.

Fühlen Sie sich eigentlich noch als Oberösterreicher oder schon mehr als Berliner? Am Anfang, als ich in Hamburg studiert habe, habe ich das ganz extrem gespürt. Es waren wie zwei verschiedene Welten für mich. Ich habe mich auch wie zwei verschiedene Menschen gefühlt, das war irre (lacht). Mittlerweile ist es zu einem geworden. Natürlich fühle ich mich noch als Oberösterreicher, aber ich lebe auch gern in Berlin. Ich mag beide Welten sehr gern.

TIPP

„Ein Sommernachtstraum“ mit dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität und Dominik Maringer, Freitag, 6. Mai, 19.30 Uhr, MEZZO Ohlsdorf. Karten und Informationen: www.festwochen-gmunden.at

© Nik Hunger Marie Spaemann und Christian Bakanic kommen mit ihrem Debütalbum „Metamorphosis“ am 4. August zum Hafen Frauscher nach Gmunden.

© Andrej Grilc

Neben Johann Wolfgang von Goethe (22.6.) widmet sich Klaus Maria Brandauer beim diesjährigen Festwochensommer auch dem persönlichen Werdegang des Komponisten Erich Wolfgang Korngold (13.8.).

Salzkammergut Festwochen Gmunden

Klaus Maria Brandauer, Harald Schmidt und Martin Grubinger: Anlässlich des 150-jährigen Bestehen des Stadttheaters kommt die Crème de la Crème der Kulturszene im Sommer nach Gmunden und lädt zu einer noch nie dagewesenen Programmvielfalt.

© Hanna Fasching

Herausragende Musikprojekte, neue Formate, rauschende Jubiläen und anregende Dramatik: Das Sommerprogramm der Salzkammergut Festwochen präsentiert sich von Juni bis August von seiner facettenreichsten Seite. Im Zentrum des heurigen Festivals steht das 150-jährige Bestehen des Stadttheaters Gmunden, das neben einer rauschenden Jubiläumsgala im Rahmen der Festwocheneröffnung am 22. Juni mit hochkarätiger Besetzung und viel Novitäten gefeiert wird.

KOMPONISTEN IM FOKUS

Neu ist etwa der eigene Musikschwerpunkt „Komponisten im Fokus“, der ab heuer jährlich einen mit dem Salzkammergut eng verbundenen Komponisten vor den Vorhang holt. Den Anfang macht dieses Jahr Erich Wolfgang Korngold. In einem grandiosen Orchesterkonzert am 5. August im Toscana Congress widmet sich das Orchester Divertimento Viennese mit Dirigent Vinzenz Praxmarer und Solist Benjamin Schmid unter anderem dem musikalischen Erbe des Komponisten, gefolgt von einem eigens konzipierten Programm der Mitglieder des Opernstudios der Wiener Staatsoper und Helmut Deutsch am 12. August im Stadttheater Gmunden. Einblicke in den persönlichen Werdegang des oscarprämierten Künstlers gewährt Klaus Maria Brandauer am 13. August im Toscana Congress.

KULTURREICHER TOSCANAPARK

Auf eine spannende Klangreise führt auch das heurige Salzkammergut-Open-Air im Toscana Park, das dieses Mal ein ganzes Wochenende die Traunstein-Kulisse zur Bühne macht. Erwartet werden Weltstar Piotr Beczala mit dem Bruckner Orchester Linz (8. und 10.7.), das auch heuer wieder vom ORF übertragen wird, Kabarettist Michael Mittermeier (9.7.) und das Musicalensemble des Landestheaters Linz (7.7.).

FÜR JUNGE OHREN. Die Band My Ugly Clementine sorgt am 2. Juli beim Open-Air-Konzert auf der Esplanade in Altmünster für coolen Indie-Rock am Seeufer.

FÜR GROSSE UND KLEINE KLANGFANS

Für eine frische Brise sorgt wiederum die Indie-Rockband My Ugly Clementine beim Open-Air-Konzert am 2. Juli auf der Esplanade in Altmünster und richtet sich dabei speziell an das junge Publikum. Ebenso wie die Philharmonie Salzburg, die mit zwei Familienkonzerten am 3. Juli im Stadttheater Gmunden und am 13. August im Toscana Congress kleine Besucher in die Welt der klassischen Musik entführt. Aber auch der Auftritt von Multipercussionist Martin Grubinger und dem Percussive Planet Ensemble am 30. Juli im Toscana Congress, die Crossover/Jazz-Band „5/8erl in Ehr‘n“ mit ihrem neuen Album „Yeah Yeah Yeah“ am 29. Juli im Stadttheater Gmunden oder die feinsinnigen, klaren Melodien von Marie Spaemann und Christian Bakanic am 4. August im Hafen Frauscher sollten man(n) und frau sich auf keinen Fall entgehen lassen.

ARTHUR-SCHNITZLERSCHWERPUNKT

Literatur nimmt seit jeher einen wichtigen Stellenwert bei den Festwochen ein. Im Zentrum steht heuer der Autor Arthur Schnitzler, dem mit einem temporären Theaterensemble unter der Regie von Franz-Xaver Mayr eine Neuinszenierung seines Stücks „Reigen“ gewidmet wird (23.7.; Erstaufführung). Ergänzend dazu wird Harald Schmidt mit „Fanny, Mizi, Dilly, Olga“ am 1. Juli im Stadt-

MUSIKALISCHES GENIE.

Martin Grubinger weiß es wie kein anderer, das Publikum von Welt in den Bann zu ziehen. Am 30. Juli tritt der Multipercussionist erst- mals mit dem Percussive Planet Ensemble bei den Festwochen auf.

theater Gmunden einen Streifzug durch Schnitzlers Tagebücher unternehmen. Mit Thomas Arzt wird die Klassik zwischenzeitlich von der Zeitgenossenschaft abgelöst. Der oberösterreichische Autor lädt am 3. Juli zur Lesung und literarischen Diskussion ins Thomas Bernhard Haus in Ohlsdorf und bringt in weiterer Folge Schnitzlers weltberühmten Monolog „Fräulein Else“ am 6. Juli mit einer Neuinterpretation im Stadttheater Gmunden ins Heute. Regisseurin Anna Stiepani und ein gemischtes Ensemble widmen sich wiederum in einer szenischen Lesung am 16. Juli im Stadttheater Gmunden Arthur Schnitzlers Text „Freiwild“, der erstaunliche Parallelen zur MeToo-Debatte aufweist. Auch Dr. Peter Michael Braunwarth oder Michael Heltau – der kongenial zahlreiche Schnitzler-Rollen verkörpert hat – behandeln den großen Dichter und seine Beziehung zu Gmunden (Lesung bzw. Gespräch am 24. 7. in der Villa Lanna und 28.7. im Stadttheater Gmunden). Künstlergespräche sollen junge Menschen zudem Einblick in die Welt von Literatur und Theater eröffnen und sind ebenfalls ein neuer Schwerpunkt der diesjährigen Festwochen.

HAUSMUSIKROAS

Die im letzten Jahr von Franz WelserMöst gestartete Hausmusikroas darf sich über eine Erweiterung freuen und hält ab sofort Einzug in zusätzliche Gemeinden wie Vorchdorf (1.6.), Bad Aussee (12.7. und 9.8.) und Bad Ischl (17.7.).

© Barbara Wirl

Am 28. Juli liest Schauspieler Michael Heltau im Stadttheater Gmunden Schnitzler.

© Lienbacher

KUNSTVOLLES GMUNDEN

Fans zeitgenössischer Kunst kommen in den Sommermonaten ebenfalls nicht zu kurz. Partner wie die Kunstuni Linz, Parallel Vienna, Gmunden.photo oder die Galerie 422 bringen Werke von renommierten Künstlern wie Peter Kogler, Erwin Wurm,

Angelika Loderer, Christian Eisenberger

oder Bruno Gironcoli nach Gmunden und sorgen damit für einen wahren Kunstreigen. Architekturgespräche im Sägewerk Rumplmayr widmen sich darüber hinaus dem „grünen Kapital“ Holz (24.6.).

INFOS UND TICKETS:

Tickets können ab sofort persönlich im Festwochenbüro Gmunden, online, schriftlich unter karten@festwochen-gmunden.at oder telefonisch unter 07612/7063014 gebucht werden.

Mit Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, interpretiert im Originalklang vom Orchester Wiener Akademie, wird das „KIRCH‘KLANG Festival“ am 25. Juni in der Basilika Mondsee eröffnet.

KIRCH‘KLANGFestival

Das gesamte Salzkammergut – von Bad Goisern bis Mondsee und Traunkirchen – darf sich von 25. Juni bis 21. August auf das neue „KIRCH‘KLANG Festival“ freuen. Historische Orte werden von Musik erfüllt, ungewöhnliche Schauplätze für jeweils ein Wochenende mit kulturellen Veranstaltungen ins Rampenlicht gerückt. Auch ein Abstecher ins Brucknerhaus Linz ist dabei.

Tänzerin Silke Grabinger wird mit ihrem Ensemble SILK FLUEGGE am 3. Juli das Kirchtanzprojekt PYGMALION NULLPUNKTZWEI in der Basilika Mondsee realisieren.

Eröffnet wird das „KIRCH’KLANG FestivalSalzkammergut“ am 25. Juni mit Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“, interpretiert im Originalklang vom Orchester Wiener Akademie, in der prachtvollen Basilika Mondsee. Am Dirigentenpult findet sich Martin Haselböck, der bei KIRCH‘KLANG auch als Festivalleiter fungiert. Im Sommer 2022 kehrt das Festival nicht nur an bewährte Orte zurück, es entdeckt auch neue. So gesellt sich zum Reigen der Schauplätze Bad Ischl, dessen Pfarrkirche St. Nikolaus sowohl Bruckners 4. Symphonie Platz bietet (10. Juli), wie auch einer außergewöhnlichen Kombination aus Stummfilm und Orgelimprovisation, bei der am 17. Juli „Der Glöckner von Notre Dame“ gezeigt wird.

Jung, weiblich, oberösterreichisch

Im vielfältigen Konzertprogramm werden auch heuer Solistinnen, Solisten und Spitzenensembles aus Oberösterreich besonders berücksichtigt, ein

© Meinrad Hofer zusätzlicher Schwerpunkt wurde auf die Einbindung junger und weiblicher Künstlerinnen gelegt. Ebenso konnten auch wieder international renommierte Künstlerinnen und Künstler für das Festival gewonnen werden, darunter Chen Reiss, Susanne Langbein, Florian Boesch, Mahan Esfahani und Gottlieb Wallisch. Das Ensemble BachWerkVokal unter der Leitung von Gordon Safari präsentiert am 24. Juli in der evangelischen Kirche von Bad Goisern Werke von J. S. Bach. Das Konradfest am 7. August in Oberwang steht ganz im Zeichen junger Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher: Tanja Elisa Glinsner, mehrfach ausgezeichnete Komponistin, wird bei der Uraufführung ihres neuen Werkes selbst mitwirken. Alois Mühlbacher, vielseitiger Countertenor aus Hinterstoder, wird den Gesangspart in der neuen Komposition des gebürtigen Mondseers Marco Lemke übernehmen. Ein Klangfest zwischen Gregorianik und Avantgarde erwartet Sie am 14. August in der Pfarrkiche Traunkirchen: Unter dem Titel „1000 Jahre Musica Sacra im Salzkammergut“ wird Musik aus dem 12. Jahrhundert bis zum Jahr 2022 präsentiert.

© Nathalie Bauer

Am 4. August macht das Festival einen Abstecher ins Brucknerhaus, wo Hollywoodstar John Malkovich in „The Infernal Comedy“ in die Rolle von Jack Unterweger schlüpft.

PROGRAMM

25. JUNI, MONDSEE/BASILIKA ST. MICHAEL Joseph Haydn „Die Schöpfung“ – Chorus sine nomine, Orchester Wiener Akademie, Martin Haselböck 3. JULI, MONDSEE/SCHLOSS Symposion „Schöpfungsmythen“ mit Vorträgen von Bischof Dr. Manfred Scheuer, Prof. Dr. Wilfried Seipel und Prof. Dr. Klaus Mainzer

© Ricardo Corleone

3. JULI, MONDSEE/BASILIKA ST. MICHAEL PYGMALION NULLPUNKTZWEI – Kirchentanz: SILK FLUEGGE, Grabinger, Sharafi, Joseph 9. JULI, SCHLOSS KAMMER AM ATTERSEE Liederabend Iris Vermillion

10. JULI, BAD ISCHL/PFARRKIRCHE ST. NIKOLAUS Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 („Romantische“) – Orchester Wiener Akademie, Martin Haselböck 16. JULI, BAD ISCHL/KAISERVILLA Romantisches Konzert mit Klavierstücken von Josef Matthias Hauer und Gedichten von Friedrich Hölderlin

17. JULI, BAD ISCHL/PFARRKIRCHE ST. NIKOLAUS Stummfilm & Orgel „Der Glöckner von Notre Dame“ 24. JULI, BAD GOISERN/EVANGELISCHE KIRCHE Kantate Johann Sebastian Bach „Brich dem Hungrigen dein Brot“ 28. JULI, ATTERSEE AM ATTERSEE/PFARRKIRCHE „Bach am Attersee – Die Goldberg Variationen“ – Mahan Esfahani 29. JULI, SCHÖRFLING AM ATTERSEE/PFARRKIRCHE ST. GALLUS „Bach am Attersee – Brandenburgische Konzerte“ 4. AUGUST, LINZ/BRUCKNERHAUS KIRCH’KLANG mit John Malkovich: „The Infernal Comedy – Confessions of a serial killer“ 7. AUGUST, OBERWANG/KONRADKIRCHE Konradfest

7. AUGUST, STRASS IM ATTERGAU/AUFERSTEHUNGSKAPELLE Bach in Straß

14. AUGUST, TRAUNKIRCHEN/PFARRKIRCHE 1.000 Jahre Musica Sacra im Salzkammergut 19. AUGUST, ST. WOLFGANG/PFARRKIRCHE Mozartfest Wolfgangsee, Mozart auf der Orgel 20. AUGUST, ST. GILGEN/MOZARTHAUS Mozartfest Wolfgangsee: Wallisch spielt Mozart 21. AUGUST, ST. GILGEN/MOZARTHAUS Mozartfest Wolfgangsee: „Die Zauberflöte – Oper und Mysterium“ Tickets und Infos: www.kirchklang.at

„Österreichs schrägster Mozartforscher“, Autor und Regisseur Dr. Kurt Palm, hält am 20. August einen Vortrag im Mozarthaus St. Gilgen.

Hollywoodstar John Malkovich

Eine Besonderheit stellt am 4. August die Veranstaltung „The Infernal Comedy“ dar, bei der das „KIRCH’KLANG Festival“ zu Gast im Brucknerhaus Linz ist. Hollywoodstar John Malkovich präsentiert in der Rolle von Jack Unterweger dessen post mortem geschriebene (also fiktive) Autobiografie, in der er erstmalig die angebliche ganze Wahrheit über das Leben und Sterben des Serienmörders erzählt. Zwei Sopranistinnen schlüpfen dazu in die Gestalten der Frauen seines Lebens und interpretieren Arien von Vivaldi, Mozart, Haydn und Weber, die allesamt Liebe und Gewalt zum Thema haben.

Vorträge und Diskussionen

Die musikalischen Ereignisse des Festivals werden von Vorträgen und Diskussionen begleitet. So beschäftigt sich ein hochkarätig besetztes Symposion am 3. Juli im Schloss Mondsee mit Schöpfungsmythen. Am Abend wird Tänzerin Silke Grabinger mit dem Kirchentanzprojekt „PYGMALION NULLPUNKTZWEI“ die Basilika St. Michael buchstäblich beleben. Am 20. August steht im Mozarthaus St. Gilgen ein Vortrag von „Österreichs schrägstem Mozartforscher“ Kurt Palm am Programm. Jan Assmann gastiert am 21. August unter dem Titel „Die Zauberflöte – Oper und Mysterium“ im Mozarthaus St. Gilgen.

BESONDERE EHRE: „Unser Salzkammergut“-Gründer und Neu-Media-Geschäftsführer Josef Rumer (re.) bekam von „Energy Globe“-Gründer Wolfgang Neumann (li.) den „Energy Globe Award for Lifetime Achievement“ überreicht.

Mut zur Nachhaltigkeit

Für sein besonderes Engagement im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit wurde „Unser Salzkammergut“-Geschäftsführer und Herausgeber Josef Rumer mit dem „Energy Globe Award for Lifetime Achievement“ ausgezeichnet.

Text: Laura Zapletal Fotos: Thom Trauner

Es sind der Mut, nachhaltige Wege zu beschreiten, und das Engagement, effiziente Energielösungen für die Zukunft aufzuzeigen, die sich „Unser Salzkammergut“-Gründer und NeuMedia-Geschäftsführer Josef Rumer auf die Fahnen geheftet hat. So informieren die Magazine der Neu-Media GmbH seit Jahren über Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Auch beim Versand wird bei den Magazinen „Oberösterreicher“ und „Unser Salzkammergut“ zur Gänze und bei der „Oberösterreicherin“ und „Niederösterreicherin“, wann immer es möglich ist, auf Plastik verzichtet. Für sein besonderes Engagement im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit wurde der Magazin-Macher nun von „Energy Globe“-Gründer Wolfgang Neumann der „Energy Globe Award for Lifetime Achievement“ überreicht. „Diese Auszeichnung macht mich sehr stolz. Es ist mir ein großes Anliegen, innovative Umweltprojekte und die Menschen dahinter vor den Vorhang zu holen. Für unser gesamtes Team ist es selbstverständlich, die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in unsere tägliche Arbeit zu integrieren“, freut sich Josef Rumer über die Ehrenmedaille, die unter anderem auch Michail Gorbatschow und Kofi Annan erhalten haben.

Energy Globe Award

Der Energy Globe Award gilt als einer der renommiertesten Umweltpreise weltweit und wird jährlich in den Kategorien „Erde“, „Feuer“, „Wasser“, „Luft“, „Jugend“ und in Österreich in der Sonderkategorie „Nachhaltige Gemeinde“ und „Massiv Ökologisch“ vergeben. Teilnehmen kann jedes Projekt, das bereits umgesetzt wurde. Wer am Ende den Energy Globe Award mit nach Hause nehmen darf, entscheidet eine 30-köpfige Expertenjury. „Es ist jedes Jahr aufs Neue faszinierend, auf welche innovativen Projekte die Menschen kommen. Seit der Gründung des Awards 1999 wurden insgesamt 30.000 Projekte aus 187 Ländern eingereicht. Damit gibt es bereits für jedes Umweltproblem eine Lösung“, freut sich Wolfgang Neumann.

Gier und Neid als Umweltsünder

Ein Grund, warum es vielen Menschen immer noch schwerfällt, nachhaltig zu handeln, ortet Neumann im Lobbyismus. „Wir haben heutzutage zwei Probleme: Gier und Neid, beides bestimmt unsere Gesellschaft und führt dazu, dass wir in einer Welt von Profilierungsneurosen leben. Der Konsument wird mit Informationen überschüttet und weiß oft nicht mehr, worauf er hören soll. Hinzu kommt, dass mit Förderungen oftmals zu Energielösungen verleitet wird, die nicht bis zu Ende gedacht wurden“, so der Energiepionier.

Energieeffiziente Lösungen nicht zu Ende gedacht

Vor allem im flächendeckenden Einsatz von E-Mobilität, Elektroheizungen und Photovoltaikanlagen sieht Neumann ein großes Problem. „Grundsätzlich ist der Einsatz von alternativen Energiequellen zu begrüßen, aus meiner Sicht wird jedoch auf die begleitenden Maßnahmen vergessen. Auf die Frage, wo der benötigte Strom hergenommen wird, kommt meist die Antwort: „aus Photovoltaik und Windkraft“. In unseren Regionen kann eine Photovoltaikanlage jedoch nur maximal 1.000 Stunden im Jahr Strom produzieren, bei der Windkraft liegen wir bei circa 2.000 Stunden, das Jahr hat jedoch 8.600 Stunden.“ Laut Neumann sei es daher dringend an der Zeit, Speicherlösungen zu schaffen, um den Strom aus erneuerbarer Energie das ganze Jahr über verfügbar zu machen. „Gerade bei Schönwetter müssen viele Anlagen abgeschaltet werden, weil zu viel Strom am Markt ist und es keine Abnahme dafür gibt. Eine Lösung dafür könnte eine Umwandlung in Wasserstoff oder in Biogas sein. Hier wären unendlich viele Speicherkapazitäten vorhanden“, weiß der Gründer der Energiesparmesse.

Hohe Blackoutgefahr

Ohne Speicherung und weiteren energieeffizienten Lösungen sieht Neumann schon bald sprichwörtlich schwarz. „Durch das Abschalten der Kohle- und Atomkraftwerke in Deutschland steigt die Gefahr eines Blackouts und wir sind gezwungen, autonom zu handeln, da eine wichtige Energieressource für Österreich wegfällt“, so Wolfgang Neumann.

Zurück zum Hausverstand

Langfristig bedarf es neben Speichermöglichkeiten von erneuerbaren Energien auch dringend einer Optimierung des Ressourcenbedarfs. Dafür bräuchte es sinnvolle Anreize. Aktiv werden Menschen durch Anreize. Indem man ihnen einfach und objektiv zeigt, welche persönlichen Vorteile für sie entstehen, werden sie nachhaltig handeln. In diesem Sinne haben wir Anfang März mit unserem Onlineportal „checkpoint.eco“ gestartet. Hier kann man kostenlos seinen Energiestatus zu allen Lebensbereichen virtuell durchchecken lassen. Viele Länder haben uns bereits ihre Teilnahme zugesichert“, so Neumann, der damit ein Stück weit zum eigentlichen Ziel unseres Handelns zurückkehren will. „Wir müssen lernen, wieder mehr auf unseren Hausverstand zu hören und den Mut haben, das zu tun, was richtig ist und nicht, was von der Lobby gefördert wird. Das können wir jedoch nur schaffen, wenn der Konsument mündig gemacht wird.“

Wunsch für die Zukunft

Für die Zukunft wünscht sich Wolfgang Neumann vor allem eines: „Hören wir auf mit den Horrormeldungen und schauen wir positiv in die Zukunft, nützen wir die Möglichkeiten, die vorhanden sind und denken wir an unsere Kinder. Denn sie sind unsere Zukunft und wir haben es in der Hand, ihnen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.“

www.energyglobe.at

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