Text: Nicole Madlmayr Fotos: Dominik Derflinger
VON BERLIN
ins Salzkammergut Schauspieler Dominik Maringer kommt für die Salzkammergut Festwochen Gmunden in seine Heimat Oberösterreich zurück. Gemeinsam mit dem Kammerorchester der Bruckner Uni wird er am 6. Mai „Ein Sommernachtstraum“ zum Besten geben.
D
ominik Maringer ist Schauspieler in Berlin und bekannt aus Film und Fernsehen. Aufgewachsen ist er allerdings im beschaulichen Ungenach. Für einen Auftritt bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden kommt der 43-Jährige wieder in die Heimat. Gemeinsam mit dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität gibt er den ShakespeareKlassiker „Ein Sommernachtstraum“ zum Besten. Maringer fungiert dabei als Erzähler und freut sich schon jetzt auf diesen besonderen Abend. Sie werden Anfang Mai bei einer Veranstaltung der Salzkammergut Festwochen Gmunden zu Gast sein. Wie ist dieses Engagement zustande gekommen? Diese Zusammenarbeit ist über eine Freundin von mir entstanden. Sabine Nova leitet das Kammerorchester der Bruckner Privatuni. Wir sind gemeinsam aufs Musikgymnasium gegangen und uns verbindet eine lange Freundschaft. Seit ich Schauspiel mache, habe ich immer wieder mit ihr und ihrem Mann Rainer, die beide Mitglieder des Ensembles CrossNova sind, Projekte gemacht. So ist auch der „Sommernachtstraum“ mit dem Kam-
merorchester der Bruckner Uni und mir als Erzähler entstanden. Was erwartet die Besucher an diesem Abend? Die Musik von Mendelssohn ist grundsätzlich für ein größeres Orchester geschrieben. Es gibt allerdings eine Bearbeitung für Kinder und Jugendliche, die sich auch wunderbar für Streicher- bzw. Kammerensembles eignet. Diese Bearbeitung hat Sabine Nova genommen und teilweise adaptiert, weil wir eine Textfassung von Franzobel verwenden. Dabei wird die Geschichte aus Sicht des Puck erzählt. Ich finde diesen Text großartig, weil er sowohl den Humor, den Witz von Shakespeare trifft als auch die Gnadenlosigkeit, die in dieser Geschichte steckt. Die Musik von Mendelssohn ist ja sehr schwärmerisch, romantisch, und so klingt auch der Titel des Stücks
„Ein Sommernachtstraum“. Wenn man genauer hinschaut, ist das aber eine recht brutale Geschichte. Menschen werden gegen ihren Willen verliebt und verrückt gemacht, ihnen wird ein Eselskopf rangezaubert, am Schluss finden manche Paare nur zusammen, weil sie mit Zaubertrank beträufelt wurden. Es steckt also ganz schön viel Macht, Intrige und Schmerz in dieser scheinbar romantischen Story. Und die Sprache von Franzobel macht das sehr plastisch, zusammen mit der Musik von Mendelssohn ist das eine wirklich spannende Kombination.
„Seit Corona ist kein Auftritt wie jeder andere! Ich freue mich jedes Mal, wenn überhaupt etwas stattfinden konnte.“
Sie sind selbst leidenschaftlicher Musiker, haben Geige und Klavier sogar studiert. Wie geht es Ihnen in der Rolle des Erzählers? Wären Sie vielleicht selbst gern als Musiker dabei? Nein, gar nicht (lacht). Ich bin mittlerweile sehr froh, nicht mehr bei den Musikern dabei zu sein. Ich habe mich
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