Move
„Das Chaos in der Natur wirkt wie ein Muster, es stellt aber alles eine Einzigartigkeit dar.“ Klaus Wanker
Ein fragiler Tanz auf dünnem Eis Mit der Wucht einschmeichelnder Farben und zarter Formen führt der Künstler Klaus Wanker sein Publikum aufs Glatteis. Denn hinter der scheinbar naturverbundenen Ästhetik verbirgt sich viel mehr ... Bitte näherkommen. Von Claudia Taucher Trockene Gräser aus dem eigenen Garten in Kumberg, drei Zentimeter kurz geschnitten, ragen aus der bemalten Leinwand. In zum Teil geometrischen Mustern angeordnet, scheinen diese geradezu weich auf erdig-braunen Grund gebettet. Während der Künstler Klaus Wanker in seinem Studio mit der Hand leicht über die stoppelige Fläche streicht und damit zeigt, wie flexibel, aber keineswegs unzerstörbar sich die Gräserschicht unter dem Druck verneigt, schlittert man bereits unbemerkt auf dem Glatteis dahin ... Denn der Frühling strahlt auch noch als unwiderstehliche Kulisse dieses Augenblicks durch die riesige Fensterfront und präsentiert den nahen Hausberg Schöckl buchstäblich wie aus dem Bilderbuch – weshalb sich auf der Stelle ein Satz aufdrängt: Alles ist gut. 54
Ohne Abstand, bitte
Die Augen offen zu halten für die Schönheit eines Moments, eines Kunstwerks und für die wertvolle Natur ist notwendig – gerade in einer Zeit, die uns vieles abverlangt. Doch darüber hinaus dürfen wir nicht länger verdrängen, dass wir von dieser gefährdeten Natur, von „unserer“ Erde als ein Teil davon selbstverständlich abhängig sind. Und dass deshalb eben nicht „alles gut“ sein kann. Seit zwölf Jahren lebt Klaus Wanker in dieser idyllischen Gegend. Der gebürtige Grazer begann erst nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur mit der künstlerischen Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort studierte und lebte er, unterbrochen