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SPARSAM und gesund kochen
Cuisine Sparsam
Teuerungen müssen den Genuss nicht schmälern. Viel lieber stürzen wir uns auf Rezepte, die uns mit kostengünstigen Gerichten nähren, und wissen die gute, alte Einkaufsliste
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wieder zu schätzen. Von Tina Veit-Fuchs Grünkohlquiche mit Oliven und getrockneten tomaten aus dem Kochbuch „Nachhaltig kochen unter 1 euro” von Hanna Olvenmark. Rechts: sommerrollen mit erdnusssauce
Teure Poké-Bowls, angesagte Protein-Riegel und Contemporary Sushi bis zum Abwinken? Vermeintliche Must-eats wie diese gehen sich, abgesehen von kulinarischen Vorlieben, für manche Menschen schlichtweg nicht (mehr) aus. Das Geldbörserl spielt einfach nicht mit. Die gute Nachricht: Wenn es um gesundes, frisch gekochtes Essen geht, ist Geiz neuerdings wieder geil. „Es ist höchste Zeit, mit dem Märchen aufzuräumen, dass sich nur Menschen mit viel Zeit und Geld gesund ernähren können“, hält die schwedische Food-Bloggerin Hanna Olvenmark uns den Spiegel vor. Ihr neues Buch „Nachhaltig kochen unter 1 Euro“ kommt angesichts der steigenden Lebensmittelpreise gerade recht. Seit Jahren veröffentlicht Olvenmark auf ihrer Website Rezepte, die Gerichte mit Kosten von umgerechnet maximal einem Euro pro Portion hervorbringen und gleichzeitig gesund wie schmackhaft sind. „Mich nervt es, dass billig und ungesund fast synonym verwendet werden. Das klassische Arme-Leute-Essen war nie ungesund“, verdeutlicht die ausgebildete Ernährungsberaterin. Dem stimmt auch Drei-Hauben-Koch Luis Thaller zu. Der Oststeirer, der in Anger bei Weiz ein Hotel samt Konditorei, Vinothek und Restaurant betreibt, mahnt vor

Foto: Tina Veit-Fuchs

Foto: Broadmoar Oben: Was im privaten Kühlschrank von Luis thaller in anger bei Weiz nie fehlt: Butter und scharfe Pfefferoni.
Links: Johann schmuck vom Restaurant Broadmoar in der Weststeiermark animiert zum sammeln und anschließenden Verkochen.
dem Kardinalfehler: „Egal, wie viel oder wenig Budget man hat: Niemals hungrig einkaufen gehen!“ Während bei Kochbuchautorin Olvenmark vor allem Hülsenfrüchte die entscheidende Low-Budget-Rolle im Küchenkastl einnehmen, rollt Thaller Erdäpfeln den wirtschaftlich vorteilhaften Teppich aus. „Kartoffeln sind echte Alleskönner und extrem vielseitig einsetzbar – von bloß gekocht mit Butter, Salz und Schnittlauch über Erdäpfelbrot bis hin zu Nocken und als Bestandteil im Teig. Selbst wenn man zu viel davon kocht, lassen sich noch Aufstriche damit kreieren oder man verwendet übrig gebliebene Kartoffeln zum Binden von Suppen“, erklärt der zweifache Familienvater. Thallers persönliches Low-Budget-Lieblingsgericht: „Toast geht immer – in unzähligen Varianten.“ Bei Toast könnten sich sogar einfallslose Kochmuffel ohne viel Hingabe in Kreativität üben.
Buchtipp
Food-Bloggerin Hanna Olvenmark beweist: Mit wenig Geld, Aufwand und Kochkenntnissen lassen sich gesunde, klimaneutrale Gerichte zaubern. 50 vegetarische Rezepte, die Haushaltskassa und Umwelt schonen. Südwest Verlag
„Kartoffeln sind echte Alleskönner. Kaum etwas ist so günstig und gleichzeitig so vielseitig einsetzbar.“
Luis thaller, Haubenkoch

ein echter Gamechanger fürs Geldbörserl sind Hülsenfrüchte. Hier in Form von Linsenbällchen mit Limettensauce. Lifehack aus der VIa-Redaktion: apfelbutzen (sofern nicht mitgegessen), in kleine stücke geschnitten und getrocknet, sind eine ideale Basis für Früchtetee. außerdem: Radieschengrün als spinat einkochen oder zu Pesto verarbeiten.
Auch Haubenkoch Johann Schmuck aus der Weststeiermark rät: „Man muss sich bewusst werden, wer mehr selbst kochen und seine Einkaufstasche den Jahreszeiten entsprechend füllt, spart Geld.“ Dem Motto von Schmucks Naturküche „Von der Wiese und aus dem Wald“ kann man auch als sparsamer Otto Normalverbraucher gerecht werden: Statt überteuerter Chia-Samen kann man Leinsamen fürs Müsli verwenden, statt der sündhaft teuren Goji-Beere die heimische Hagebutte. Außerdem gibt es jede Menge heimisches Superfood, das man sich kostenlos von Wald und Wiese holen kann. Der absolute Sparefroh-Klassiker in der Küche: Brot und Kuchen selbst backen. Beides hält obendrein länger, wenn man es selbst backt. Oma hatte das schon immer am Schirm. Nicht von ungefähr ist Großmutters Küche heute ein Geschäftsmodell. Thaller: „Gesunde Hausmannskost aus heimischen Produkten entlastet zudem nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima.“

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