Familienblatt der Pfleiderer, Advent 2016

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Advent 2016 – Inklusive Felder- Familienbrief, S. 15

Präsidentin

des Weltärztinnenbundes (S.  4) 1


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Aus meinen Kindheitstagen

S use H ar vey


Foto: E. Haberland

Schreibt uns gerne, wie Euch diese Ausgabe gefällt:  matthaeusf@aol.com

Rennes-les-Bains

In diesem südfranzösischen Idyll  leben Suse und Michael Harvey heute nach Erfüllung ihrer Pflichten in England.

Zu den Kinderbildern … Weihnachten 1943

„Mutti Yella Pfleiderer, geb. Sittig, Suse und das kleine Schwesterle : Gudrun.” Unser letztes Weihnachtsfest in Stuttgart. Das Foto wurde aufgenommen für Papa, der an der Front kämpfte. 1944 zogen wir nach Asselfingen bei Langenau nicht weit von Ulm : Evakuierung.

Sommer 1946 Papa* war nach einjähriger Kriegsge-

fangenschaft im so genannten „Todeslager” Rivesaltes bei Perpignan endlich zurückgekommen. Ich, 9 ½-jährig, war überglücklich, Gudrun (geb. Aug. 1940) hatte Zweifel. Sie hatte ihren Vater ja nie gekannt. Wir blieben bis Sommer ’47 in Asselfingen. Papa fuhr die Woche über nach Stuttgart, um mit seiner Schwester Lise das Familienunternehmen (Betten- und Aussteuergeschäft Christian Pfleiderer) wieder auf zu bauen.

Wir hatten während der Evakuierung immer Kinder, die in Stuttgart „ausgebombt” waren, um sie aufzupäppeln. Im Sommer 1946 kam Ini Pfleiderer völlig ausgehungert zu uns, nachdem sie mit ihrer Mutter Gisela und drei Geschwistern aus Jugoslawien geflohen war. Ini (sehr geschwächt) hatte viel Esprit und Unternehmungslust; und wir drei Mädels hatten viel Spaß zusammen. Im Spätsommer kam auch Elsemarie Felder (Margarete, geb. Pfleiderers Tochter) zum Ährenlesen. Sie wurde von allen sehr bewundert. Abends spielten wir „Räuber und Gendarm” – und alle Dorfjungen waren hinter ihr her. Wenn sie gefangen war, wurde sie am Dorfbrunnen „getauft”.

Sommer 1951

„Es geht wieder aufwärts.” Wir machten am Sonntag mit unseren Eltern fast immer eine Wanderung im Schwabenländle. Obwohl ich seit 55 Jahren im Ausland lebe – die Liebe für die Heimat ist mir lebendig geblieben. ●

* Pfleiderer, Markus Werner Robert (1904  –1979 )

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Auch das Familienblatt der Pfleiderer (kurz: FP) gratuliert Bettina Pfleiderer ganz herzlich zu ihrer neuen Position. Näheres erfahrt Ihr im nachfolgenden Interview. – Foto: Annette Pfleiderer

des D ie neue Präsidentin Weltärztinnenbundes FP:  Liebe Bettina – mal ganz direkt gefragt – wie bist Du denn zu dieser Ehre gekommen?

Präsidentin die Organisation besser kennen und seit Ende Juli 2016 bin ich nun bis 2019 MWIA’s Präsidentin.

er Weltärztinnenbund (MWIA*) veranstaltet alle drei Jahre einen internationalen Kongress und 2010 wurde der Kongress in Münster veranstaltet. Da damals eine Profes­ sorin „benötigt“ wurde, um kostenfrei ein Gebäude der Universität Münster nutzen zu können, wurde ich 2008 ins Organisationsteam für den Kongress berufen.

Wenn man so will habe ich eine flotte Karriere im Weltärztinnenbund hin­ gelegt, denn den ersten MWIA Kon­ gress, den ich jemals besuchte, habe ich mit­organisiert, am Kongress wurde ich gewählt und am dritten wurde ich Präsiden­tin.

D

Nach dem Kongress wurde ich dann Vorsitzende des Wissenschaftskomi­ tees der MWIA und als 2013 die Wahl der nächsten Präsidentin der MWIA in Seoul (Südkorea) anstand und da eine Präsidentin aus Europa an der Reihe war, wurde ich vorgeschlagen und dann mit großer Mehrheit gewählt. Von 2013 –  2016 lernte ich als designierte

FP:  Was ist der Weltärztinnenbund? Der Weltärztinnenbund ist ein interna­ tionales Netzwerk von Medizinstuden­ tinnen, Ärztinnen und Zahnärztinnen aus ca. 90 Ländern und aus 8 Regionen der Welt. Wir kommen aus verschiedenen Kultu­ ren und unterschiedlichen Vorstellun­ gen über Medizin. Allen gemeinsam ist jedoch, dass wir uns und unsere Arbeit

* The Medical Women’s International Association

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Titel  /  Interview respektieren und gemeinsame politi­ sche Ziele verfolgen. Wir haben Bera­ tungsstatus bezüglich Gesundheits­ aspekte an der UN in New York oder an der WHO in Genf. FP:  Welches werden die großen Themen in den kommenden drei Jahren sein? Jede Präsidentin sucht sich ein Motto und die Schwerpunkt­themen ihrer Prä­ sidentinnenschaft. Mein Motto heißt. „Ärztinnen-Boschafterinnen des Wan­ dels“.  Wir werden uns mit den Arbeits­ bedingungen von Ärztinnen beschäf­ tigen, mit Gewalt gegen Frauen und Kindern, geschlechtersensibler Medizin und unserem Jubiläum. 2019 wird die MWIA nämlich 100 Jahre alt. Internationaler Kongress des Welt­ ärztinnenbundes in Wien Ende Juli 2016. Mit meinen italienischen Kolleginnen beim Empfang am Vorabend des Kongresses.

FP:  Was würdest Du Frauen mit auf den Weg geben die sich für ein Medizinstudium entscheiden ? Ich würde ihnen mit auf den Weg ge­ ben, dass es ein wunderschöner Beruf ist, der einem sehr viel Freude macht. Da momentan ca. 70  % der Studieren­ den in der Medizin Frauen sind, stehen die Chancen super gut, dass Frauen in der Zukunft immer öfter Führungsposi­ tionen in der Medizin einnehmen und dadurch die Arbeitsbedingungen ver­ ändern und mitgestalten können. Ich würden ihnen sagen: „Nutzt diese Mög­ lichkeiten auch  !“ FP:  Hohen Respekt allen Ärztinnen dieser Welt, liebe Bettina! Für Dein Amt eine glückliche Hand. Und wenn wir Dich bei einem der nächsten Familientreffen im großen Kreis auch einmal ganz persönlich begrüßen könnten, würde uns dies sehr freuen. ●

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http://matthaeusf.wixsite.com/pfleiderer

Unser Familientag am 3. 10. 2016

A

uch heuer haben wir uns wieder bemüht, einen Ort mit „Pfleide­rer-Bezug“ zu finden für unseren Familientag. Nach zwei Vorstandssitzungen und entsprechenden Recherchen, sind wir auf das Landgut Burg gestoßen, das von der wunderschönen Lage mit einem herrlichen Blick ins „PfleidererLändle“ geradezu geschaffen war für unsere Zwecke.

Führungen: Dr. Katja Nellmann, Ulrich Stieglmeier

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Denn einen „Gastgeber“ mit entspre­ chenden, räumlichen Kapazitäten zu finden, ist gar nicht so einfach. Noch dazu wird das Landgut Burg von einer „Pfleiderer-Verwandtschaft“ betrieben. Nachdem wir am frühen Vormittag in der Stiftskirche zu Weinstadt über die Geschichte des Ortes eingehend in­ formiert wurden (… die Führung im Freien litt leider etwas unter dem unge­ mütlichen Wetter), fuhren wir im Kon­ voi nach Burg  ! Über Serpentinen gings


Fotos: Jacob Felder

hoch hinauf, durch die Weinberge, de­ ren Reben gerade von ihrer süßen Last befreit wurden. Die Weinbauern staun­ ten nicht schlecht angesichts des nicht enden wollenden Zustroms hinauf nach Burg – immerhin waren wir wie­ der achzig  „Pfleiderer“  ! Im Landgut erwarteten uns ein liebe­ voll dekorierter Saal, aufmerksamer Service und ein schmackhaftes Buffet mit anschließend Kaffee und Kuchen. Auf den Schnappschüssen hier kann man unschwer erkennen, daß sich alle wohlfühlten und den Tag genossen haben.

Leider war Petrus am 3. 10. offenbar in keiner sehr guten Verfassung, denn er schickte kalten Wind und zeitweise ­Regen, sodaß wir diesmal die Möglich­ keiten im Freien nicht nutzen konnten. Aber  … kein Schaden ohne Nutzen  … man hatte mehr Gelegenheit, sich zu unterhalten und auszutauschen: Einige „Pfleiderer“ stellten sich vor, erzählten von ihrer Familiengeschichte usw. Insgesamt war der Familientag wieder eine runde Sache und die Vorbereitun­ gen für das kommende Jahr laufen  … Vorschläge sind übrigens sehr willkom­ men. Susi Schuster  ●

Wirtin: Dorothea Kindt, Großnichte von Karl G. Pfleiderer, MdB

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DDR

Doppelgänger 2 H o r s t P f l e i d e re r

N

achdem ich bereits 1970 und 1972 problemlos mit Ehefrau und Kindern bei Verwandten meiner Frau in der DDR zu Besuch war, wollte ich unbedingt wissen, weshalb mein Antrag auf Erteilung eines Einreise­ visums 1974 abgelehnt worden war und ich seitdem kein Visum in die DDR mehr bekommen habe. Selbst die Teilnahme an einer Fan-Reise zu einem Europapokal-Fußballspiel (Leipzig, 19.10.1983) wurde mir als einzigem Bremer verwehrt. Lag es an meinen zum Teil auch in der Presse veröffentlichten Aktivitäten als Reserveoffizier bei diversen Übungen der Bundeswehr, an meiner Tätigkeit als Beamter beim Bremer Senat oder hatte ich sonst etwas auf dem Kerbholz? Also habe ich beim „Bundesbeauftrag­ ten für die Unterlagen des Staatssicher­ heitsdienstes der DDR“ angefragt, ob es dort Unterlagen über mich gibt und

   Weinprobe

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emeinsam mit der Remstalkellerei wird unser Familien­ verband im Zeitraum Feb. / März 2017 den Pfleiderer-Wein küren. Dieser wird dann speziell abgefüllt und etikettiert. Beim Familientreffen ging eine Vor­ merkliste herum. 13 6 Flaschen (bei ei­ nem Preis von ca. € 10) wurden schon bestellt. Rotwein scheint bevorzugt.

Wer gerne bei der Weinprobe mit­ machen möchte, meldet sich bitte bis Mitte Januar bei Matthäus Felder, Allee 1 72805 Lichtenstein

bekam 42 Seiten Kopien zugesandt. Meine Überraschung war groß. Die Recherchen der Staatssicherheit der DDR 1974 hatten ergeben, dass ich als Leiter einer Schleuserorganisation 1963/64 als Student in Berlin maßgeb­ lich mit anderen Helfern den bekann­ ten Tunnel an der Bernauer Straße / Stre­ litzer Str. gebaut und so DDR-Bürgern zur Flucht verholfen habe. Ausweis­ lich der Karteikarten der Stasi war ich als „Leiter einer KMHB (Kriminelle Men­ schen - Händler - Bande) eingestuft, zur Fahndung ausgeschrieben und dann mit sofortiger Einreisesperre belegt worden. Dieses hat ein fleißiger Mitarbeiter der Firma „Horch und Guck“ der DDR ei­ nem Artikel, der am 30. 4. 1964 in der Erstausgabe des Magazins „Zeitung“ erschienen ist, entnommen*. In diesem Artikel wurde ein Student aus Berlin na­ mens „Horst Pfleiderer“ interviewt, der als Organisator über Planung, Bau und schließlich Verrat dieses ersten Tunnels berichtete. Dass ich jedoch zur fraglichen Zeit 1963/64 in Bremen studiert habe und meine persönlichen Daten der DDR aus vorangegangenen Anträgen bekannt waren, jedoch keine weiteren Daten

* Diese „Zeitung“ ist ca. 18 Monate lang im Verlag Waldemar Schweitzer GmbH & Co. KG in Stuttgart verlegt und dann eingestellt worden. 8


Stasi-Unterlagen von dem „Tunnelbauer“, ist dort offen­ bar nicht aufgefallen und führte zur Vermischung. Auch soll ich im September 1977 an­ geblich auf der Transit-Autobahn in Höhe Dessau bei einem nächtlichen Halt in einem LKW mit Berliner Kenn­ zeichen ohne Beanstandungen kon­ trolliert worden sein. Dieses passt gar nicht ins Bild. Man hätte doch zumin­ dest jetzt die Geburtsdaten erfassen und vergleichen können. Bei einem im Mai 1980 mit unseren Ver­ wandten durchgeführten einwöchigen Treffen in einem Autocamp im Böh­ merwald (CSSR) wurden wir über die gesamte Zeit von Sicherheitsorganen der CSSR beschattet. Dieses hatten wir wohl bemerkt, aber es blieb alles fried­ lich. Die CSSR-Organe haben die Stasi der DDR darüber informiert. Dort wur­ de ein Zusammenhang zwischen mei­ ner angeblichen „Schleusertätigkeit“ und der „jetzigen Bewegung im Grenz­ gebiet der CSSR“ hergestellt. Nach Rückkehr wurden unsere Verwandten in ihren Betrieben befragt und ver­ warnt sowie ihnen betriebliche und finanzielle Einschränkungen auferlegt.

Nach diesen Erkenntnissen suchte ich über Jahre in vielen Telefonbüchern und im Internet nach meinem ver­ meintlichen Vetter. Er musste ja etwa gleichaltrig sein (Jahrgang 1938/39). Dabei hatte ich mit vielen Vettern na­ mens „Horst“ oder „H.“ telefonischen Kontakt; aber alle waren jünger bzw. kannten keinen Verwandten, der als Gesuchter in Frage kam. Von Matthäus Felder bekam ich im Sep­ tember 2016 den Hinweis auf das Buch „Fluchthelfer – Die Gruppe um Wolfgang Fuchs“ von Klaus-M. von Keussler und Peter Schulenburg. In einem Ge­ spräch mit dem Buchautor ergab sich, dass es sich bei der seinerzeit inter­ viewten Person um den tatsächlichen Planer und Organisator des Tunnelbaus und diverser anderer Schleuser- und Fluchthilfeunternehmen, nämlich um Wolfgang Fuchs handelte. Der Stutt­ garter Journalist, der den besagten Artikel im Jahre 1964 verfasst hatte, musste Wolfgang Fuchs einen Deckna­ men geben um ihn nicht zu enttarnen. Also erfand er als Schwabe einen „Horst Pfleiderer“, ohne zu ahnen was daraus entstanden ist. ●

Erfurt 1974

Margot und Horst Pfleiderer aus Bremen, heute 9


Fernweh D   ouglas N. Parker. Der ProfiAstro­loge und Lebens­ mitteltechniker wusste bis vor zwei Monaten noch gar nichts über seine deutschen Vor­fahren, obwohl er zwi­ schen 1978 und 1992 Berlin zehnmal besucht hat, dort auch wohnte und für sein Buch über die Stadt und die ­Hohenzollern forschte.

Über Berlin: Pfleiderer ’s

Weg nach Australien

M

in

Zusammenarbeit

mit

D o u g l a s P a r ke r

itte Oktober meldete sich Douglas aus Mardan im Süden Australiens bei uns. Sein Urgroßvater war der Schreiner William Otto Pfleiderer – geboren am 13. Juli 1869 in Smythesdale bei Ballarat. Gestorben ist er am 8. Dezember 1927 im Austin Hospital, Heidelberg / Australien. Dessen Vater, Gustav Rudolph Otto (August) Pfleiderer, 1836 in Berlin ge­ boren, kam 1854 mit seinem Bruder Wilhelm über Neuseeland nach Mel­ bourne, angelockt vom Victorianischen Goldrausch, der zu einer erstaunlichen Einwohnerstatistik dieser Stadt führte:

Bevölkerung in Melbourne (ohne Aborigines)

Jahr

10

Einwohner

1835

0

1840

10.000

1851

29.000

1854

123.000

Zwei Jahre später führte Wilhelm die aus Trier stammende Gertrud (geb. Döerr oder Dörr  /  Doerr) zum Trau­altar und zwar in der „German Church,“ nach lutherischem Ritus, wie dies der Eintrag ins Trau-Register belegt (s. Abbildung oben). – Beide Brüder waren Metzger, haben aber sehr aktiv ins Goldberg­ werk investiert. Ende der 1860  e r ist ­Melbourne durch das Gold zu einer der reichsten Städte der Welt geworden. Douglas konnte nunmehr die Sterbe­ urkunde der Mutter der Auswanderer, Dorothea Bertha Pfleiderer (geb. Gieß­ rau), nicht entziffern. Auch wir benötig­ ten hierfür rund eine Stunde.


Berliner Pfleiderer-Spuren Hier also der Wortlaut: Vor dem unterzeichneten Standes­ beamten ging heute die Anzeige der Holl­mannschen Wilhelminen-AmalienStiftung vom 2. Januar 1881 ein, dass Dorothea Bertha Pfleiderer geborene Gießrau, Benefizientin obiger Anstalt, fünf und siebenzig Jahre alt, evange­ lischer Religion, wohnhaft zu Berlin, Linien Strasse 164, geboren zu Berlin, verheiratet gewesen mit dem zu Berlin verstorbenen Brauereibesitzer August Pfleiderer – Tochter des (?)leinwebers Karl Benjamin Gießrau und dessen Ehefrau Wilhelmine Marie J(…?) ge­ borene Mueller, beide verstorben zu Berlin – zu Berlin in obiger Anstalt am ersten ­Januar des Jahres tausend acht hundert achtzig und eins, Nachmit­ tags um zehn ein halb Uhr verstorben sei. –  – /  Vorstehend 14 Druckworte gestrichen /– Der Standesbeamte Ke… Die Forschung ging weiter. Da gab es also tatsächlich einen Brauereibesitzer namens Pfleiderer schon zu Zeiten des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV.*?

Und siehe da, wir wurden fündig  ! Auf Seite 321 des großen Pfleiderer-Buches ist er als fünftes Kind des Waiblin­ ger Rotgerbers Johann Christoph Pfl. (1760  –1813) und dessen Frau Christia­ ne Friederike (geb. Krauß) als Wilhelm Friedrich Pfleiderer mit folgenden Daten eingetragen:

1847

* 11. 4. 1805,  † Berlin Danach verloren sich für uns Württem­ berger zunächst seine Spuren wie auch * Der ältere Bruder von  Kaiser Wilhelm  I.

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Brauerei Pfleiderer

elbruch „ S c h ä d e n St u r z in durch e lerei “ el in der K

Und somit können wir heute zumin­ dest bruchstückhaft den Lebensweg des jungen Schwaben rekonstruieren. (  Der ältere Bruder Christian Friedrich Pfleiderer war übrigens auch nach Berlin gezogen.  ) Als Leder- und Ta­ bakhändler, auch als Lotterieunterein­ nehmer schlug sich Wilhelm zunächst durch. Dann kam es zur Partnerschaft mit einem gewissen Herrn Ley – im Biergeschäft . 1838 wurde die Brauerei „Ley & Pfleiderer, Landsberger Str. 69“ gegründet, die nach bayerischer Art

braute und die Pfleiderer ab 1847 allei­ ne weiterführte. Doch nicht sehr lange ! Im Winter, am 11. Januar 1849, kam er auf tragische Weise zu Tode. „Schädel­ bruch durch ­einen Sturz in der Kelle­ rei“ wurde im Berliner Sterberegister vermerkt. Dort steht wohl „Friedrich Wilhelm“ statt dem offiziellen Wilhelm Friedrich Pfleiderer – Ungenauigkeiten. Weshalb man ihn in der späteren Ur­ kunde auch August nannte, ist unklar. Wollte er vielleicht nicht so preußisch wirken und legte sich diesen Rufnamen selbst zu? Auch noch 1852 wird seine Brauerei erwähnt – jetzt allerdings in Federführung der Witwe. ●

Landsberger Allee 68/69. An dieser Stelle im heutigen Berlin-Marzahn müsste die Brauerei gestanden haben. Jetzt ist hier ein Einkaufszentrum.

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Foto: M. Haberland

die seiner Nachkommen. Douglas hat geforscht und etliche Berliner Adress­ bücher jener Zeit gesichtet.


Archiv

Sein Leben präzise notiert

E

nde Oktober war ich * zu Gast bei Ehepaar Margarete und .Manfred Kurtz in Reutlingen. Sie  ist eine geborene Schwäble  und Enkelin des Studien­rats Immanuel ­Pfleiderer (1872–1949). Wer am Pfleiderer - Familientreffen teilgenommen hat, wird sich an die beiden erinnern.

Über zwei Stunden lang durfte ich nun im reichen Schatz der Lebenserinne­ rungen dieses Großen „wühlen“, der sich – nebenbei bemerkt – auch als He­ rausgeber dieses Blattes hervorgetan hat. Zeitweise war er stellvertretender Vorsitzender des Familienverbandes. Immanuel wurde in eine in Indien tä­ tige Missionarsfamilie hineingeboren und studierte u.a. auch ein Jahr lang an der Universität Edinburgh, Schottland. Weitere Stationen: 1900 Leiter der High School, Manga­ lore, Ostindien, 1905 Missions-Schul­ inspektor für Nord- und Süd-Canara und Kurg, Winter 1908/09 stud. phil. in Tübingen (Sanskrit, Chemie, Botanik), 1910  –1914 Udipi (Süd-Canara), Leiter der Station, Vorstand der High School und des Lehrerseminars daselbst, Schulinspektor für Canara und Coorg.

Nebenamtlich Prüfer in Botanik und Deutsch an den höheren Schulen der Präsidentschaft Madras und der Uni­ versität Madras. 1914 –1915 Prisoner of War im Kriegs­ gefangenenlager Ahmednagar, 1916  – 1918 Pädagogik-Studium in Tübingen, 1918 Rektor der Mädchen-Volksschule in Tübingen, 1919 Studienrat am Leh­ rerseminar Esslingen, 1936 schließlich setzte er sich in Esslingen zur Ruhe. Margarete Kurtz, bislang Behüterin der Tagebuch­ sammlung, gibt diese nun weiter an Gertraud und Albrecht Frenz, die schon 2002 im Verlag des Staatsanzeigers für Baden-Württemberg folgenden Buchtitel herausgegeben haben: Pfleiderer, Immanuel

Erinnerungen aus meinem Leben Geschrieben in den Nachkriegsjahren 1945–49 für Kinder und Enkel Seitenanzahl: 352, viele Bilder ISBN-10: 3-929981-38-6 ISBN-13: 9783929981384 Neupreis: ca. € 50,– Tipp: Evtl. günstiger im Antiquariat

* M. Felder

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Familien-Nachrichten

Freud’ &  Leid Geburt : 05. 05. 2016 (Stuttgart), Michel Grupp. Mutter: Judith Pfleiderer, Vater: Tilo Christian Grupp Sterbefälle : 28. 07. 2016 (Winnenden), Erwin Oechsle (79 J.), Sohn der Wilhelmine Friederi­ ke, geb. Pfleiderer aus Hertmannsweiler

W   eihnachtsmarkt

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24. 09. 2016 (Münsingen), Ruth Krehl, geb. Pfleiderer (78 J.) 16.10. 2016 (Nördlingen), Matthias Emil Pfleiderer (85 J.) Lieber Leser, hier sind wir auf Deine Zuschrift angewiesen, wie es ja auch in der Satzung heißt:  Jedes Mitglied ist verpflichtet, die ihn und seine Angehörigen betreffenden Daten wie Geburten, Eheschließungen, Todesfälle usw. zu melden –  per Brief an den Heraus­ geber oder E-Mail an: matthaeusf@aol.com

Ort: 78176 Blumberg  Foto: Thomas Pfleiderer


Felder-Familienbrief Claudia und Matthä­ us in der bayerischen Oberpfalz. Das Quar­ tier: Kloster St. Josef, Neumarkt  / OPf. Nette Tagesausflüge unter­ nahm das Paar auch heute-show sonst im Jahr und rich­ tete dabei sein Augenmerk vermehrt unächst Beruf und Schule.    auf den nördlichen Teil Württembergs. Claudias Anstellung als Kassiere­ Schön auch, dass es in der Verwandt­ rin bei REWE läuft aus. Sie sucht schaft wieder Nachwuchs gab: Sophie, sich jetzt etwas Neues. Beim Gomarin­ Töchterchen von Simone und Andreas ger Dessoushersteller heißt das Motto wurde getauft und die Feier im Reutlin­ „Seit 100 Jahren nah am Herzen“, 6 ½ ger Matthäus-Alber-Haus war sehr ein­ davon mit Mat­ drücklich. In selbiger Stadt hörte Mat­ thäus in der thäus bei einem Konzert, zu dem ihn M a r k e t i n g ­ sein ältester Bruder, Thomas, im Juli ein­ a b t e i l u n g , lud übrigens erstmals life Beethovens und es geht Sinfonie Nr. 5. Dank der lieben Schwes­ weiter. – Sein ter Eva-Maria hatten Claudia und er ­"Business English" kann er hier wenigs­ die Ehre und genossen im Opernhaus tens pflegen – oder auch im Deutsch- Stuttgart herrliche Cranko - Klassiker. Amerikanischen Institut zu Tübingen Beim Trauerakt für Lothar Späth in der auffrischen. Sohn Lukas (21) leistet zur Stuttgarter Stiftskirche, übrigens mit Zeit Rettungssanitätsdienst beim Roten einem Auftritt der Star-Geigerin An­ Kreuz (Tübingen) und der jetzt 17-jäh­ ne-Sophie Mutter, war Matthäus mit rige Tom bekam einen Preis beim Real­ Freund Markus teilnahmsvoll zugegen. schulabschluss. Er wechselte 2016 nach Am Ende sei noch das kirchliche Leben Reutlingen ins berufliche Gymnasium im Heimatort Lichtenstein-Unterhasen mit Schwerpunkt Bio-Technologie. erwähnt. Reizvolle Hochzeits- und Ju­ Tja, die Herren Söhne sind keine Kinder biläumsfeiern fanden da statt. Auf Lu­ mehr. Die Vater - Sohn - Unternehmun­ thers Spuren wandelte Matthäus als gen von einst sind "outdated". Immer­ Kirchengemeinderat nebst Pfarrern in hin, ein gemeinsames Wochenende in Leipzig und Wittenberg. Ehrensache – München gab ’s nochmal mit Lukas; der 46. Landesposaunentag in Ulm war oder den gemeinsamen Besuch poli­ ein Muss – schließlich ist Lukas aktiver tischer Veranstaltungen am Wohnort. Bläser. Eine Landtagswahl stand an, wie man Beste Wünsche für frohe Weihnachten weiß. Tom verbringt weiterhin viel Frei­ und ein gesundes und glückliches neues Jahr sendet Euch von Herzen … zeit mit seinen Pfadfinder-Freunden.

Zwei sonnige Urlaubswochen erlebten

❤ ❤ ❤ ❤

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Familienverband Pfleiderer e.V., Raiffeisenbank im Oberland Bad Tölz IBAN: DE 81 7016 9598 0003 6261 21 BIC: GENODEF1MIB Wir bitten Euch, dem Verein rechtzeitig Veränderungen der Bankverbindung und der Adresse mitzuteilen.

Bitte absenden an: Familienverband Pfleiderer e. V. Mitgliederverwaltung: Susanne Schuster Enzianweg 23 83677 Greiling Tel. 08041 8493 E-Mail: schusterfamily@t-online.de

Gläubiger-Identifikationsnummer im SEPA-Lastschriftverfahren: DE 11 ZZZ 0000 1515590


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