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DER PF LEIDER ER 2021
Advent 2021
Kommandeur des toskanischen St. JosephsOrdens, ca. 1820
ebay
Kommandeur des württembergischen ZivilverdienstOrdens, ca. 1820
Unter Mitarbeit sämtlicher Mitglieder des Familienverbandes herausgegeben von Matthäus Felder, Allee 1, 72805 Lichtenstein-Unterhausen (matthaeusf@aol.com)
i m K o n t erfei
D 64.215.47 19 .1
Foto-Archiv: Gertrud Hack, geb. Pfleiderer, Pfedelbach-Lindelberg
IDA & Max Pfleiderer Max – an gleicher Stelle in der letzten Ausgabe mit Jugendbild vorgestellt – starb am 20. Nov. 1948, ein Jahr nach Entstehung dieses Doppelporträts. Ida, ursprünglich Hamburgerin, starb mit 94 Jahren am 13. Sept. 1974 in einem Backnanger Pflegeheim. Wolfgang Pfleiderer Eigentlich wollten seine Eltern (s. oben) ja weiterhin für die Basler Mission in Hongkong arbeiten, wo er im Oktober 1909 zur Welt kam. Doch bei Kriegsausbruch wurde die Familie von der britischen Kolonialmacht vertrieben und lebte fortan recht bäuerlich im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Bis 1984 blieb Hoferbe Wolfgang am Leben. D 64.215.47 19 .12
DER PF LEIDER ER Sommer 2021
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Schreibt uns gerne, wie Euch diese Ausgabe gefällt: matthaeusf@aol.com
Adel verpflichtet Zu diesem Titel kam es wie folgt. Wir haben in unserem Ort einen Bücherbaum. In den Baum sind große Löcher gesägt worden und er dient als Tauschbörse. Wer bestimmte Bücher nicht mehr braucht, wirft sie nicht einfach weg, sondern geht zum Bücherbaum und lässt sie dort für andere Interessierte liegen. Statt eines Buches fand ich da Mitte Oktober ein Spiel. Und wie heißt dieses Spiel? Genau! „Adel verpflichtet“ von Klaus Teuber. Das große Bluffspiel um Diebe, Lords und Pfeifenköpfe. Vor langer Zeit erhielt es sogar den K ritikerpreis „Spiel des Jahres 1990“. Ich nahm’s mit nach Hause und studierte die Regeln. Und siehe da, eines schönen Samstagnachmittags saß die ganze Familie um den Tisch und wir legten los. Was für ein Spaß! Wir fühlten uns wie echte englische Lords. Jetzt erinnerte ich mich: In unserer Pfleiderer-Familie gab es früher auch eine Art von Lords. Der König von Württemberg hatte ihnen hohe Orden verliehen und sie sozusagen zum Ritter geschlagen. Jetzt konnten sie sich buchstäblich „von“ schreiben. Ohne jemals Langeweile zu verspüren, habe ich die Daten und Fakten zusammengetragen und stelle Euch in dieser Ausgabe alle Pfleiderer-„Lords“ vor. Herzlich,
Fotomontage von Jochen Habert
Matthäus Felder Vorsitzender D 64.215.482.31‘1.5
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s ist wohl kein Zufall, dass der Ahnherr der Pfleiderer - Söhne, die zu hohen Ehren kamen, ausgerechnet ein Waiblinger war. Denn auch der Staufer Friedrich I., besser bekannt als Barbarossa, wurde 1122 möglicherweise in Waiblingen geboren. Jedenfalls wurden die Staufer in Italien Ghibellinen ( italienisch für Waiblinger ) genannt und ihr Kampfruf war „Waiblingen ! “ Die Stadt an der Rems liegt nur dreizehn Kilometer vom Degenhof entfernt. Martin Pfleiderer, ein Sattler, zog von Hertmannsweiler hierher und heiratete 1647 die in dieser Stadt aufgewachsene Maria Weisser. Laut der Chronik des Waiblinger Vogts Wolfgang Zacher ließ sich Sattler Pfleiderer zum Bürgermeister wählen, besaß zudem die ansehnliche Gastherberge zum roten Löwen an der Rückseite des Kornhauses gegenüber dem Schmidener Tor *, die er 1648 (Westfälischer Friede!) erbaute. Wichtig zu wissen: Im vorangegangenen Dreißig jährigen Krieg war
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Waiblingen von den Kaiserlichen bis auf die Grundmauern zerstört worden und lag jahrelang verödet da. Mit dem Wiederaufblühen dieser Stadt blühte auch die junge Familie Pfleiderer ganz neu auf. Der Waiblinger Stamm war gegründet und aus diesem Stamm erwuchs sozusagen der Pfleiderer - Adel. In dem Buch „Die Stammfolge der Pfleiderer“ von 1937 (Reprint 2010, Verlag Lulu.com) kann man nachlesen, welche Persönlichkeiten dieser Waiblinger Stamm in seinen Veräste lungen und Zweigen im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat. Wir haben hier Sieben Schwaben herausgegriffen, wollen aber natürlich betonen, dass es viele andere gab und gibt, die ähnliches im Leben erreicht haben, z. B. als Erfinder, Kaufleute, Wissenschaftler, über die unser Blatt bereits berichtet hat und auch in Zukunft berichten wird. Sieben Schwaben. Möge ihr Andenken bewahrt bleiben und uns und unsere Jugend anspornen, stets die richtigen Weichen für unsere eigene Lebensplanung, die eigenen Bestrebungen zu stellen.
* Das Tor wurde 1832 als erstes der drei Stadttore abgebrochen.
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Hans Christoph Pfleiderer (1650–1707) D 64.2, Sattler und Gerichtsverwandter in Waiblingen.
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Hu g o Im Folgenden möchten wir jedem dieser Herren von Pfleiderer ein persönliches Denkmal setzen. Obwohl sie nur den nicht vererbbaren Adelstitel innehatten, fühlen wir uns alle durch ihre Leistungen auch ein wenig geadelt.
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Vorder- und Rückseite der Gedenkmünze, die dem Professor vom König von Polen verliehen wurde. Irrtümlicherweise wird er Christian statt Christoph genannt.
Ehrenmedaille im Landesmuseum
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen, Münzkabinett
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hristoph Fr. Pfleiderer wurde in Kirchheim / Teck geboren und promovierte in Tübingen bei Johann Kies mit einer astronomischen Abhandlung. Nach fünf weiteren Jahren in Tübingen studierte er in Genf Mathematik und erhielt 1766 auf Empfehlung seines Professors Georges-Louis Le Sage eine Professur für Mathematik und Physik an der Militär-Akademie in Warschau.
1781 wurde er als Professor an die Tübinger Universität berufen. Im Oktober 1782 heiratete der bereits 46-Jährige Johanna Friederike Gaum (25), Tochter des Universitätsgynäkologen Ernst Bernhard Gaum. Nach dem Tod des Christoph v. Pfleiderer ging seine Privatbibliothek (Werke aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert über Mathematik, Physik, Astronomie und Technik) in die Bestände der Universitätsbibliothek über.
Christoph Friedrich von Pfleiderer 1736 –1821 D 64.238 Ritter des Zivilverdienstordens und des Ordens der Württembergischen Krone. Seine Verdienste, Bescheidenheit und Geradlinigkeit verschafften ihm die Achtung und Zuneigung sogar des polnischen Königs Stanislaus II., der ihm den Titel „Königlicher Hofrat“ verlieh.
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K irche n f ü rs t | 7
Prinzen -Erzieher im Hause Württemberg
„Gründlich gelehrter Mann, der seinem Posten mit Würde und Klugheit vorsteht, feine Lebensart und gutes Geschick hat, mit Hohen und Niederen umzugehen.“
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er bis dahin ungebräuchliche Vorname I m m a n u e l ( G ot t mit u ns ) ist schon ein Hinweis auf die Herkunft des in Gärtringen zur Welt gekommenen Pfleiderer - Jungen. Seine Eltern waren nämlich dem schwäbischen Pietismus zugeneigte Pfarrersleute. Er hatte sein Examen kaum abgeschlossen, als Herzog Friedrich Eugen ihn auswählte, mit seinen Kindern nach Mömpelgard zu reisen, um diese dort sowie in Lausanne zu erziehen. Die Kräfte seines Vaters als Pfarrer (70) begannen zu schwinden. Und so verabschie-
dete sich Immanuel von den Fürsten, half zu Hause aus und heiratete 1777 des Bürgermeisters Tochter zu Vaihingen/Enz, Johanna Vischer (22). Ausgestattet mit guten Referenzen stand seiner erfolgreichen Karriere in der Landesk irche nichts mehr im Wege. Schließlich brachte es Immanuel v. Pfleiderer zum Generalsuperintendenten von Hohenlohe-Öhringen, ist ferner zum Prälaten ernannt worden. Leider verstarb er bereits nach einem Jahr im Schloss Schöntal an Brusthydropathie. Medaillon: Ein guter Freund – Ludwig, Prinz von Württemberg
Immanuel von Pfleiderer 1745 –1811 D 64.255 Gang durch die niederen Klöster und das Tübinger Stift (Theologie-Studium). 1770 –1775 Erzieher der Prinzen von Württemberg, 1777 Diakonus zu Vaihingen/Enz, 1793 Spezial zu Neustadt a. d. Linde, 1799 zu Ludwigsburg, 1804 Probst zu Denkendorf, 1810 –† Generalsuperintendent und Prälat zu Schöntal.
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Paul von Pfleiderer 1820 –1886 D 64.255.16 Er vermied Ehrungen und Auszeichnungen, lehnte auch eine Beförderung ab, die ihm einen Rangtitel eingebracht hätte, der nicht seinem Sinn entsprach. König Karl verlieh ihm das Großkreuz des Friedrichsordens und die Kommandeurschaft des Ordens der Württembergischen Krone.
Von fast rührender Bescheidenheit erfüllt Ordentliches Mitglied des Geheimen Rats zu Stuttgart, wirklicher Staatsrat
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dolf P a u l Otto P fleiderer ten, aber vor allem auf das Staatswohl, schloss sein Studium in Tü- kennzeichneten Pfleiderers Berichte. Der Protestant war mit der kathobingen (1840 – 43, Kameralistik) mit bestem Erfolg ab. Nach lischen Bertha Lindner (1820 – 1851), ersten Stationen in Heilbronn und glücklich verheiratet, allerdings nur Blaubeuren wurde der umtriebige vier Jahre lang und in kinderloser Ehe. Arbeiter in wichtige Positionen im Nach deren Tod kümmerte er sich treu um die Kinder seiner älteren Stuttgarter Staatsdienst berufen. Geschwister, nahm NichAls Staatsrat und Mitten in seinen verwaisten glied des Geheimen RaHaushalt auf und sorgtes wurde Pfleiderer te für sie wie auch für 1865 auch mit der etliche andere Ver- Berichterstattung für wandte. das StaatsministeriIm Wissen seium beauftragt, nachnes Dahinscheidens dem dieses als oberste schrieb er seinen NachBehörde des Landes ruf eigenhändig nieder. eingerichtet worden Paul wurde wunsch war. Fleißige, gründliche gemäß in aller EinfachArbeit, gewissenhafte heit und ohne öffentliche Rücksichtnahme auf die Das Großkreuz Interessen der Beteilig- des Friedrichsordens Anteilnahme beerdigt.
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Johannes Christoph von Pfleiderer 1836 –1903 D 64.215.483 Jüngerer Bruder von Gottlob Friedrich Pfleiderer, dem bekannten Leiter der Basler Missionsarbeit; entstammt einer tüchtigen Gerberfamilie in Waiblingen. Außerdem studierte er Anfang der 1860er Jahre Kameralistik an der Universität zu Tübingen und wurde Finanzbeamter.
Freie Bahn dem Tüchtigen
Königlich Württembergischer Ministerialdirektor
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m Sommer des Jahres 1864 wur- Pfleiderer mit den für die betreffende de Johannes zur Finanzbehörde Beamtenstufe üblichen Orden ausnach Ellwangen versetzt, 1865 gezeichnet: Mit dem Ritterkreuz des mit einem Jahresgehalt von 700 Ordens der Württembergischen KroGulden definitiv angestellt; 1867 ne und der Kommandeurschaft des Revisor bei der Eisenbahnkomissi- Friedrichsordens. Das war die Laufon und 1870 Sekretär beim Steuer bahn eines tüchtigen, zu höheren Stelkollegium – heute hieße das wohl lungen befähigten württembergischen Finanzbeamten. „Freie Bahn Finanzministerium. dem Tüchtigen“ galt in Diese Behörde ließ ihn Württemberg schon lange. nicht mehr los. Johannes Pfleiderer blieb ledig. Den stieg auf: 1876 wurde er Seinen gegenüber bewies er zum Obersteuerrat ernannt, stets ein warmes Familien1884 zum Oberfinanzrat gefühl. Seinen Neffen war er und 1892 erhielt er den Titel allzeit ein freundlicher und und Rang eines Kollegialdigroßzügiger Onkel. rektors. Im Jahr 1900 wurde Gestorben ist er am er auf seinen Wunsch hin in 11. März 1903 an einem den endgültigen Ruhestand Schlaganfall in Stuttgart. versetzt, „in Anerkennung Den Angehörigen sprach seiner langjährigen treuen Ritterkreuz und ersprießlichen Dienste“. des Ordens der König Wilhelm II. seine Teilnahme schriftlich aus. Im Lauf der Jahre wurde Württ. Krone
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Otto von Pfleiderer 1839 –1908 D 64.255.111 Dr. theol., Dr. phil., Prof. der systemat. Theologie. Seine wichtigsten Bücher waren „Grundriß der christlichen Glaubens- und Sittenlehre“ (1880), „Die Idee des ewigen Friedens“ (1895), „Die Ent stehung des Christentums“ (1905) und „Religion und Religionen“ aus dem Jahre 1906.
Großer Religionsgeschichtler Straße in Berlin-Lichterfelde nach ihm benannt
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f le ide r e r besuchte die Klosterschule Maulbronn, an der sein Vater unterrichtete, später das Niedere Seminar Blaubeuren, wo der Theologe und Historiker Julius Weizsäcker (1828 – 89) Einfluß auf ihn gewann. 1857 – 61 studierte er Theologie und Philosophie in Tübingen, wo er Weizsäcker wieder traf, aber besonders von dem Hegelianer Ferdinand Christian Baur (1792 –1860) geprägt wurde. Pfleiderers Studien führten ihn auch nach England und Schottland. Die Habilitation erfolgte 1865 in Tübingen. Nach der pastoralen Tätigkeit in Heilbronn wurde er 1870 Superintendent an der Universität in Jena. Den Ruf als ordentlicher Professor für praktische Theologie nahm er dort
1871 an. 1874 wurde er zum Professor für Exe gese und praktische Theologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität) ernannt. Bereits im Wintersemester 1875 / 76 konnte er auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie wechseln. 1894 wurde er Rektor der Hochschule und lehrte bis unmittelbar vor seinem Tod . Otto v. Pfleiderer unterhielt enge Verbindungen nach Großbritannien und in die USA, wo sein Einfluss teilweise größer war als in Deutschland. Pfleiderer gehörte zu den Förderern der Frauenbewegung. Aus seiner 1868 geschlossenen Ehe mit Marie Kornbeck (1845 – 1921) stammt die Schriftstellerin Else Pfleiderer (1877 – 1937), die mit Pfarrer Otto Zurhellen (1877 – 1914) verheiratet war.
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Netzfund
Feldgeistlicher im Kriege 1870 /71 Professor für Philosophie in Kiel und Tübingen
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ereinst in Stetten im Remstal geboren, studierte Pfleiderer Evangelische Theologie an der Universität Tübingen und war in Eningen unter Achalm als Vikar eingesetzt, bevor er als Feldprediger im Krieg gegen Frankreich wirkte. 1872 auch Pfarrer zu Sindelfingen. Ab 1873 war er Professor für Philosophie an der Universität Kiel, ab 1877 an der Universität Tübingen. Für das akademische Jahr 1897/98 wurde er zum Rektor der Universität Tübingen gewählt. In seinen
Werken beschäftigte er sich vorwiegend mit Fragen der Erkenntnistheorie, Ethik sowie Geschichte und Geschichtsphilosophie. Er war zeitweise aktives Mitglied der Nationalliberalen Partei, deren württembergischer Ableger die Deutsche Partei war. 1898 wurde Edmund Pfleiderer mit dem Ehrenkreuz des Ordens der Württ. Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war. Gestorben und begraben ist Edmund v. Pfleiderer in Tübingen.
Edmund von Pfleiderer 1842 –1902 D 64.255.113 Dr. phil.; er war ein Bruder des Theologen Otto v. Pfleiderer und des Fabrikanten Gustav Adolf Pfleiderer. Edmunds Tochter Thekla war mit dem Zoologen Richard Hesse verheiratet und war die Mutter des Chemikers Gerhard Hesse (1908–1997), ordentl. Mitgl. d. Bayr. Akad. der Wissenschaften.
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Hugo von Pfleiderer 1864 –1951 D 64.215.511.6 Sohn des aus Waiblingen stammenden Ober lehrers Karl Eduard Pfleiderer (1825 – 1907) und der Marie, geb. Ziegler (1831 – 1890). Hugos jüngster Bruder war der Oberamtmann Max Pfleiderer, mit dem wir uns in der Adventsausgabe 2019 hier ausführlich beschäftigt haben.
Der letzte Adelstitelträger
Präsident des Württembergischen Oberversicherungsamts
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is 1882 besuchte Karl H u g o P f l e i d e r e r das Gymnasium Reutlingen und studierte bis 1885 Staatswissenschaften in Tübingen. Danach wurde er Amtmann in Leutkirch. Auch in Reutlingen und Stuttgart konnte er sich bewähren. In der Landeshauptstadt wurde er 1895 Regierungsassessor im Ministerium des Innern. 1896 bereits Oberamtmann (heutige Bezeichnung: Landrat) in Neuenbürg. Im Jahre 1900 kehrte unser Mann nach Stuttgart zurück – als Regierungsrat. Desweiteren wurde er 1907 zum Ministerialrat und 1914 zum Regierungsdirektor im Innenministerium befördert. Von Pfleiderer verbrachte insge samt 4 4 Jahre seines Lebens im öffentlichen Dienst. Im Frühjahr 1918 übernahm er, nachdem er einige Jahre im Innenministerium tätig gewesen war, die Präsidentschaft
des Württ. Oberversicherungsamtes. Damals hatte er die besonderen Schwierigkeiten zu bewältigen, die sich durch die lange Kriegsdauer für das Sozialversicherungswesen ergeben hatten. Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte sich der Aufgabenbereich des Amtes durch die Schaffung der Versorgungsgerichte und deren Angliederung an die Oberversicherungsämter erheblich. Auch in anderer Hinsicht wuchs die Verantwortung des Amtes weiter. Auf dem Gebiet der Sozialversicherung, das im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand, leistete unser Vetter über viele Jahre hinweg wertvolle Dienste für den Staat. H. v. P. war verheiratet mit Eugenie Lausterer (1866 – 1951), Tochter des Metzinger Oberförsters. Gemeinsam hatten sie drei Töchter und lebten nach ihrer Pensionierung in Korntal.
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D ie Villa Pfleiderer, H eilbronn … stand in der Lerchenstraße 79.
Die Villa wurde 1908 vom Architekturbüro Beutinger & Steiner errichtet und 1922 von Adolf Pf leiderer (D 64.255.114.1), Mitinhaber der Holzgroßhandlung Pfl. erworben. 1944 zog Pfl. in die Oberpfalz und vermietete das Haus bis 1946 an die Polizeidirektion Heilbronn. Danach diente das Haus bis 1948 als Entnazifizierungsbehörde. In den darauffolgenden Jahren wurde das Haus bis 1955 als Handelsschule genutzt. Als 1957 der Eigentümer Pfleiderer verstarb, wurde das Gebäude an die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage weiterveräußert, die bis 1969 dort blieb. Als diese in ein neues Haus nach Böckingen zog, erwarb ein Heilbronner Bauträger die Villa und ließ diese 1973 abbrechen.
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Bauträger im Wohnungsbau · Projektentwicklung · Immobilienvermarktung
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Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener. Carl Hilty
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it Aussteuer sind die Dinge wie Geschirr, Besteck, Heimtextilien, sogar Möbel gemeint, die ein Partner in die Ehe mitbringt. Alles was zur Einrichtung eines Haushalts benötigt wird. Als die Aussteuer noch sehr verbreitet und ein absolutes Muss war, wenn eine Tochter heiratete, wurde oft schon früh eine umfassende Aussteuerliste erstellt.
Da bei der Anschaffung der Aussteuer eine hochwertige Verarbeitung besonders wichtig war, spricht man auch heute noch von der Aussteuerqualität. Die Mitgift sollte der Braut und dem Bräutigam einen eigenen Hausstand ermöglichen. Darüber hinaus diente diese Grundausstattung als Absicherung der Braut für den Fall des frühen Todes ihres Gatten. Mädchen und junge Frauen begannen schon früh damit, diese Liste abzuarbeiten und ihre Mitgift zu sammeln. Im Laufe der Jahre häuften sie alle für den eigenen Haushalt
notwendigen Güter an, die sie später in die Ehe mitbrachten. Die Tradition der Mitgift trug also der Tatsache Rechnung, dass nach dem Brauch die Frau für das Haus und die Familie verantwortlich war. Die Tradition der Aussteuer ist in Deutschland zu einem Relikt aus der Vergangenheit geworden und wird praktisch nicht mehr praktiziert. In anderen Ländern ist dieser Brauch jedoch noch üblich. Das deutsche Recht befasst sich heute kaum noch mit der Aussteuer, die einst eine wichtige Tradition war und die Heiratschancen mitunter erheblich verbesserte. Inzwischen ist sie aber nicht mehr zeitgemäß. Die zukünftigen Ehepartner leben meist schon mehrere Jahre zusammen und haben so schon vor der Heirat einen Haushalt gegründet, was die Mitgift bei der Heirat überflüssig macht. Außerdem haben Frauen und Männer meist gleichermaßen einen Beruf und verdienen ihr eigenes Geld, so dass kein wirtschaftliches Abhängigkeitsverhältnis mehr besteht.
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Z ei t d o ku m e n t | 17
Aussteuerliste 1938/39 von H ildegard Pfleiderer* der späteren Ehefrau des evangelischen Landesbischofs von Württemberg Dr. h. c. Helmut Claß ( 1913 – 1998 ). Mit freundlicher Genehmigung ihres Sohnes Martin Claß, Berlin.
* D 64. 215.47 13 .12 – (1914 – 2001)
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Familiär ausgegrenzt August Jehle (31. 3. 1837– 23. 8. 1916)
Ein Gastbeitrag von DR. Volker jehle
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Nach Lektüre dieser Briefe sieht man August mit etwas anderen Augen. Schon dass er „Rotgerber“ gewesen sei, ist eine Herabwürdigung. Rotgerber haben grobes Leder hergestellt, zum Beispiel für Schuhsohlen. Er schreibt jedoch, er habe sich …
on den Geschwistern des bekannten Friedrich M. Jehle (1844 – 1941) – „Onkel Stadtpfarrer Jehle“ – kennt man nament„… nicht allein praktisch, sondern auch theorelich immerhin sechs: Karoline, die tisch in der Lederfabrikation gebildet, und kann älteste, sie wurde 8 Jahre alt, August die alten wie die neueren [ein Wort unleserlich] (1837 – 1916), Friederike („Rikele“) Leder machen, und ich sage es nocheinmal, es ist schade um meine Kenntnisse, daß sie nicht bes(1839 – 1927), Marie (1841 – 1883), ser angewendet werden, d. h. zu meinem und der Paul Johannes (1845 – 1846), ein Meinigen Nutzen. Ich machte dem Vater voriges Richard starb in den 1860ern an Jahr den Vorschlag die Burkensche Gerberei zu pachten, (neben dem Armenhaus) jetzt könnte Scharlach, was man nur weiß, weil er mit Freude sagen, das ist Leder von meinem Marie ihrem Bruder Friedrich – der Sohn; wer kann solches nachmachen? / Nicht 1862 – 1866 Theologie studierte – nur Collegen sondern Meister und Werkführer den Tod als Randnotiz zum Brief der größerer Gerbereien fragen mich manchmal um diesen und jenen Rath. Ob Du nun dieses glauMutter nach Tübingen mitteilte. ben wirst, oder auch als Lüge betrachten, stelle Von August wird gesagt, er sei ein ich Dir anheim.“ Tunichtgut, Spieler und Schuldenmacher gewesen, weshalb man ihn nach Amerika geschickt hat, wo er, wie allenthalben bekannt ist, im Bürgerkrieg unter General Sherman gekämpft hat. Im Familienarchiv Jehle haben sich nun eine gute Handvoll Briefe von ihm gefunden, geschrieben an sei- General William T. Sherman, 1820 –1891 nen Bruder Friedrich in den Jahren 1863 und 1864 aus Dres- Dieser Vater, Johannes Jehle aus Bieden, Bopfingen, Aalen und die letzten tigheim, war ein reicher Mann und beiden aus Cincinnati und St. Louis. hat seinem anderen Sohn, dem Theo-
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Bilder: Library of Congress, Washington, D.C.
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Belagerung der Stadt Atlanta, rot: Union Works, blau: Rebel Works logiestudenten Friedrich, zu Beginn des Studiums mal eben ein Klavier gekauft, und als es auf die Examina zuging, hat er ihn aufgefordert, sein gewiss bald leeres Weinfässchen zu schicken, damit er’s ihm auffüllen könne, und dem Koffer, mit dem die Wäsche frisch gewaschen nach Tübingen zurückging, hat er zuweilen nennenswerte Geldscheine beigelegt. Warum nicht auch August ? Und warum Lügner ? Aus Augusts sämtlichen Briefen spricht die tiefe Sehnsucht, die Verzeihung der Eltern zu erlangen; er leidet unter der harten Ablehnung seines Vaters, der ihm einmal gesagt hat: „Als ich heute an dem Kirchhofe vorüberging, dachte ich, ich wollte Dich lieber hier liegen sehen, als vor mir stehen.“ Und über seine Zeit im Elternhaus 1857 – 1859: „Wie oft habe ich mir damals vorgenommen, Hand an mein unglückliches Leben zu legen, aber nein, der gute Geist erhörte mich immer,
(wie auch gegenwärtig) wem es bekannt war mißbilligte die Handlung unseres Vaters, was hat damals unsre gute theure Mutter an Thränen vergossen, wer hat diese aus ihren mütterlichen Augen hervorgerufen, habe ich auch hier die Schuld allein auf mir ? “
Er bitte seinen Bruder dringlich um Vermittlung, er schlägt ein Geschwistertreffen mit Marie und Rikele vor, und es sieht so aus, als stehe dieses Treffen nun direkt bevor – doch die nächsten Briefe kommen aus Amerika, besonders aufregend der zweite aus St. Louis. 1. Dezember 1864: „Mein lieber Bruder! / Um das Band, durch welches uns die Geburt verbindet und durch das wir uns Bruder nennen, nicht mit einmal sich auflösen zu lassen, so mache ich noch einmal den Versuch, ob Du etwa geneigt wärest mit mir, Deinem Bruder Briefe zu wechseln. Daß ich in der föderalen Armee diene, wirst Du längst wissen, und was mich soweit gebracht hat, kannst Du Dir wohl denken; den schlechten, unverantwortlichen Brief, den unsere Schwester (Madame Etzel) an Franz Keller schrieb, habe ich gelesen, ich konnte meine Entrüstung d arüber kaum bezwingen, jedoch ich schreibe ihn ihrer unverschämten Eigennützigkeit zu, denn ich kann mir wohl denken,
20 | J ehle - A rchiv daß Herr Etzel der Urheber einer frevelhaften unverantwortlichen Hetzerei ist, die er zwischen unseren Eltern gegen mich, so wie zwischen uns mit Erfolg betrieben hat und noch betreibt (denn derselbe hat sich in unsere Familienangelegenheiten gemischt, ehe er etwas darin zu sagen hatte) bis ich aus unserem Familienkreis gestoßen bin, was das Schreiben bekräftigt, welches unser Vater an mich nach Hermann [?] sandte, und mir von Fritschler nach der Front auf das Schlachtfeld vor Atlanta nachgeschickt wurde. Ich finde es für vergeblich und unnöthig mich länger gegen solche Verleumdungen zu verteidigen, denn es scheint mir, als ob unserer Eltern Herzen verschlossen sind gegen mich. Wie Du selbst mitangesehen, hat sich Etzel in unverschämter ungebildeter Weise am letzten Tage, den ich in unserem Familienkreis zubrachte, gegen mich benommen. Ich war diesen Sommer sieben Monate ununterbrochen in der Front unserer Armee, und habe manche hart [ein Wort unleserlich] Schlacht und viele Treffen mitgemacht, unzählige Kugeln umsausten mich, trafen viele unserer Tapferen oft direkt neben mir, auch drohte mir einmal die Gefangennahme, aber die Schnelligkeit meines Pferdes rettete mich. Diß alles habe ich der Vorsehung zu verdanken, die noch immer über mir wacht, obgleich unser Vater einst zu mir sagte, ich sey dem Daemon verschrieben. Wenn ich morgen auf dem Schlachtfeld den Tod finden sollte, so kann ich in der festen Überzeugung sterben, als tapferer Soldat und als Mensch gekämpft zu haben. Ich diene bey der reitenden Batterie (F/ II. No. Artillerie Regiment) und der [ein Wort unleseserlich] der I Division (General [John Ellis] Wool) IV. Arme Corps (General [Peter Joseph] Osterhaus) Südwest Armee unter General [William T.] Sherman, einem trefflichen, tapferen Offizier. Unsere Armee operierte im Staat Georgia am Chatanoga River bis Augusta siegreich, und marschiert auf den Seehafen von Savanna, wo sie mit einer Flotte zusammenwirkend weiter gegen Charleston vordringt. Ich bin gegenwärtig hier auf Urlaub da mich letzten Monat ein bösartiges Fieber befiel, wovon mich jedoch ein sehr bewährter deutscher Arzt mit Namen Leberecht Sletegers befreite, so daß ich den 6ten d. M. wieder auf meine Batterie zurückkehren kann, nach welcher ich großes Verlangen habe, denn ich bin sehr beliebt bey meinen Offizieren, wegen meiner Achtung vor ihnen und meiner Tapferkeit im Felde. Chr. Scheeffer hat sich während meiner Krankheit meiner sehr angenommen, denn ich
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verfiel manchmal in eine starke Phantasie, jedoch ich kann ihn hinlänglich entschädigen, mit meiner Löhnung. Schreibe mir auch wie es unseren Eltern geht, unserem Schwager und Schwester Marie, und sende einen etwaigen Brief an Chr. Scheeffer, welcher denselben alsdann mir in die Armee zusenden wird. Sobald ich gesünder aussehe werde ich Dir eine Photographie schicken. Grüße die lieben Unsrigen herzlich von mir. Ich verbleibe indessen Dein Dich liebender August.“
Dieser Brief ist sein letzter Brief an die Familie geblieben. Eine Photographie hat er also wahrscheinlich nicht geschickt, jedenfalls gibt’s von ihm kein Foto. Man weiß schon länger, daß er 1916 in San José gestorben ist. San José in California war damals schon eine größere Stadt, mediterranes Klima, über 300 Sonnentage im Jahr. Erst neulich habe ich verblüfft die letzten Nachrichten von August Jehle bekommen, das Internet macht’s möglich: In den San José Mercury News ist ein Nachruf gedruckt, außerdem ein Aufruf, zu seiner Beerdigung zu gehen, tags darauf eine Beschreibung der Beerdigung, alles geschrieben von seinen ehemaligen Kollegen bei der Post, er sei ein hochgeachteter Kollege gewesen, habe ein sehr ruhiges Ruhestandsleben geführt, sei schon längere Zeit kränklich gewesen, sein Tod habe niemanden überrascht. Von Frau und Kindern keine Rede, aber auf der Beerdigung hat eine Miss „some solos“ gesungen. Was dieser Onkel aus Amerika sich hat zuschulden kommen lassen, was bildet den Urgrund dieser entsetzlichen familiären Verteufelung? Das muß wohl unbekannt bleiben.
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Protokoll
der Mitgliederversammlung und Vorstandswahl des Familienverbandes Pfleiderer e.V. Tagungsort: Evang. Gemeindehaus, Hauptstraße 23, 72770 Reutlingen-Gönningen Datum: 3. Oktober 2021 Uhrzeit: 14.00 Uhr Anwesend: 51 von 113 Mitgliedern Versammlungsleiter: Matthäus Felder Protollführerin: Andrea Hansen Tagesordnung (gem. Einladung): 1. Begrüßung 2. Feststellung der Beschlussfähigkeit 3. Bestätigung der Tagesordnung 4. Bericht des Vorsitzenden 5. Kassenbericht 6. Entlastung der Vorstandsschaft 7. Vorstandswahl 8. Verschiedenes, z. B. Anträge 9. Schlusswort des Vorsitzenden TOP 1: Begrüßung Vorsitzender M. Felder eröffnet den formellen Teil des Familientreffens und bedauert, dass der Verein seit seiner letzten Zusammenkunft einige Mitglieder durch Tod für immer verloren habe. TOP 2: Feststellung der Beschlussfähigkeit Zum Familientag wurde fristgerecht eingeladen. Die Beschlussfähigkeit wird festgestellt. TOP 3: Bestätigung der Tagesordnung Gegen die vorliegende Tagesordnung gibt es keine Einwendungen. Diese wird somit bestätigt.
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TOP 4: Bericht des Vorsitzenden M. Felder, in Auszügen: „Zu meinen Aufgaben gehörte die Pflege unserer Stammbaum-Web-Seite, der ich stets nach bestem Wissen, oft auch durch Nachforschungen gerecht zu werden versuche. Auch die Herausgabe des Familienblattes der Pfleiderer macht mir nach wie vor Spaß, ist aber auch immer mit gewissen Mühen verbunden. Hier freut es mich aber sehr, dass das Projekt finanziell im Wesentlichen von drei uns wohl bekannten Firmen mitgetragen wird, indem sie Anzeigen schalten. Ausdrücklich an dieser Stelle nochmal meinen verbindlichsten Dank. Bitte scheut Euch nicht, mir Themen und Inhalte für den redaktionellen Teil zukommen zu lassen. Unsere Vorstandstreffen hielten wir die letzten beiden Male nicht mehr in öffentlichen Gaststätten ab sondern wir trafen uns jeweils bei strahlender Sommersonne auf der Terrasse meines lieben Bruders Thomas, auf der Rosenhöhe in diesem schönen Ort Reutlingen-Gönningen. Danke, dass du das für uns ermöglichen konntest, Thomas. Es wird sich bei jedem sicherlich als bleibende Erinnerung ins Herz einprägen. Dann war da noch die Pfleiderer-Tassen-Aktion. Wie ich höre, stoßen die Tassen auf reichlich Interesse bei der Mitgliedschaft. Ab und zu verliert due eine oder andere auf dem Postweg den Henkel oder geht zu Bruch. Deshalb empfehle ich, sich heute hier direkt einzudecken, damit dies nicht geschieht. Liebe Vettern und Basen, mir ist noch die Kontaktpflege mit Auslands-Pfleiderer wichtig. Aus der Ferne denken manche heute ganz besonders an uns. Erst gestern schrieb uns die Buchautorin Elsa aus Argentinien auf unserer Facebook-Gruppenseite, dass sie uns ein glückliches Familientreffen wünscht. Ist das nicht nett? Aber auch hier in Württemberg fand so mancher Besuch bei interessanten Sippenverwandten statt, die noch Schätze der Erinnerung mit uns teilen können. So habe ich vor gut einem Jahr Bert Blattmann in Markgröningen besucht. Er überließ mir dieses kostbare Deutsche Geschlechterbuch von 1923, in dem an prominenter Stelle auch die Pfleiderer-Sippe ausführlichst beschrieben und abgedruckt ist. In einem der interessantesten privaten Heimatmuseen, das ich in Württemberg kenne, nämlich im Carl-Schweizer-Museum zu Murrhardt war eine Abordnung von uns kürzlich zu Gast. Wir wollten das zu Murrhardt gehörige Dörflein Unterneustetten kennenlernen, denn wir suchten dort noch lebende Nachkommen des Max und der Ida Pfleiderer – ganz interessante Missionsleute der Jahrhundertwendezeit, Max in Indien sogar geboren. Infolge unserer Ermittlungen führte uns ein weiterer Ausflug nach Pfedelbach bei Öhringen/Hohenlohe. Und siehe da, wie unbeschreiblich herzlich wurden wir dort empfangen. Die jetzt 81-jährige Enkelin Gertrud Hack nebst Tochter Rosemarie Lehr und Cousine Erika Serg haben uns zum Kaffee erwartet. Es gab so viel interessantes zu erzählen und zu zeigen. Zum Vesper mussten wir auch noch bleiben. So macht Familienverbandsarbeit richtig Spaß.“ TOP 5: Kassenbericht S. Schuster, in Auszügen: „Zum Stand 03.10.21 hat der Verein 113 Mitglieder. Daraus ergibt sich eine Gesamteinnahme aus Mitgliedsbeiträgen von € 900,-Unsere Tassen-Aktion „Die Pfleiderer-Tasse“ ist recht gut gelaufen: Gesamtkosten sind hier 1.155,95 Einnahmen aus Verkauf bisher 1.075,--
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Die Ausgaben für die Familienbriefe, die 2 x pro Jahr erscheinen betragen insgesamt incl. Porti € 831,17 Dies wird fast komplett finanziert durch unsere Firmenmitglieder, die regelmäßig Anzeigen schalten. Ihnen gilt besonderer Dank, ebenfalls unseren Mitgliedern, die ihrerseits immer wieder kleinere und größere Spenden schicken. So kommen wir Ende 2020 auf folgenden Vermögensstand: Bank: € 2.906,02 Kasse: € 78,55
Gesamt: € 2.984,57
Mein Ordner liegt – für jedermann einsehbar – bereit.“ Die Einsichtnahme wurde den Teilnehmern des Familientages angeboten. TOP 6: Entlastung der Vorstandsschaft Martin Pfleiderer (Münsingen) bescheinigt als Kassenprüfer eine einwandfreie Führung der Finanzen durch Susanne Schuster und beantragt zugleich, die Versammlung möge den gesamten Vorstand entlasten. Dem Ansinnen wird ohne Gegenstimmen stattgegeben. TOP 7: Vorstandswahl Nach entsprechender Abfrage durch den Vorsitzenden M. Felder wird festgestellt, dass es nicht mehr als einen Interessenten für die einzelnen Stellen im Vorstand gibt. Daher bietet sich die Wahl en bloc an – mit folgendem Ergebnis: (Vorstandsamt, Vorname Name, Geburtsdatum, Wohnort) Vorsitzender: Matthäus Felder, 23.10.1958, 72805 Lichtenstein Schatzmeisterin: Susanne Schuster, 08.12.1955, 83677 Greiling Beisitzer: Erich Pfleiderer, 24.04.1954, 71364 Winnenden Beisitzer: Kurt-Georg Pfleiderer, 01.12.1967, 71566 Althütte In den Vorstand sind eingetreten: Stellv. Vorsitzender: Wolfram Pfleiderer-Hatzner, 01.04.1950, 69207 Sandhausen Schriftführerin: Andrea Hansen, 08.04.1972, 71364 Winnenden Aus dem Vorstand sind ausgetreten: Stellv. Vorsitzender: Reiner Pfleiderer, 05.04.1964, 73663 Berglen Schriftführerin: Hilde Pfleiderer (†), 11.02.1952, 72622 Nürtingen TOP 8: Verschiedenes Auf Antrag der Schatzmeisterin S. Schuster beschließt die Versammlung, dass der Mitgliedsbeitrag künftig an einem bestimmten Stichtag und nicht nach Eintrittstermin orientiert eingezogen werden kann. Ein geringerer Aufwand ist damit gewährleistet. Ruth Gisela Evers regt an, dass bei künftigen Familientreffen, das Namensschild durch Ergänzung der Stammfolgenummer (nach Pfleiderer-Buch) ergänzt wird. Dies wird zur Kenntnis genommen.
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TOP 9: Schlusswort Der Vorsitzende M. Felder zeigt sich erfreut und dankbar über die reibungslose Abwicklung der Formalien und wünscht sich und den alten und neuen Vorstandskollegen und -kolleginnen ein gedeihliches Miteinander auch in der Zukunft. (Unterschriften)
Kurz vor 14.30 Uhr ist die Sitzung beendet.
__________________________________ Liste der anwesenden Mitglieder: Berleth, Inge; Berleth, Johann; Ehlers, Ulrike; Evers, Ruth Gisela; Felder, Andreas; Felder, Jacob; Felder, Julia; Felder, Matthäus; Felder, Thomas; Gassmann, Marianne; Glock, Erwin; Hansen, Andrea; Hansen Peter; Hermanni, Hans-Christian; Hermanni, Hans-Heinrich; Hoffmann, Burkhart; Kretschmar, Helga; Pfleiderer-Hatzner, Wolfram; Pfleiderer, Andrea; Pfleiderer, Angelika; Pfleiderer, Angelika (geb. Friz); Pfleiderer, Annette; Pfleiderer, Erich; Pfleiderer, Erna; Pfleiderer, Gerhard; Pfleiderer, Hans; Pfleiderer, Helmut; Pfleiderer, Irmgard; Pfleiderer, Klaus-Martin; Pfleiderer, KurtGeorg; Pfleiderer, Liesel; Pfleiderer, Lothar; Pfleiderer, Maria; Pfleiderer, Martin; Pfleiderer, Matthias; Pfleiderer, Peter; Pfleiderer, Roland; Pfleiderer, Ursula; Schickl, Anita; Schickl, Rudolf; Schuster, Andrea; Schuster, Susanne; Serg, Erika; Stickel, Dagmar; Stickel, Elisabeth; Trefz, Anita; Trefz, Roland; Weber, Franz; Weber, Renate; Wieland-Hofmann, Annette; Wöhrle, Frank.
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Geburten : Name
Datum, Ort
Pfl.-StammVater folgenummer
Mutter Mädchenname
Wieland, Miriam
25. Aug. 2020, Filderstadt
D 64.215.482. 31’2’.112
Wieland, Nicolaj
Mikala, Melanie
Schäfer, Samson
28. Okt. 2020, Leonberg
D 64.215.482. 31’2’.12’2
Schäfer, Peter
Wieland, Isabel
Graves, Nora Florence
16. Jan. 2021, D 64.215.482. Wash. DC, USA 371’.1’1’1
Graves, Seb
Hoskins, Hannah
Baumeister, 22. Juli 2021, Haifey Casandra Bamberg
D 64.215.478.462.1…
Brandenburg, Mira
5. Aug. 2021, Freudenstadt
D 63.873.361. 193.73’1
Brandenburg, Pfleiderer, Sven Nadja
Felder, Aaron Josef
28. Sep. 2021, Tübingen
D 64.215.482. 31’1.411
Felder, Daniel Freiin von Droste zu Vischering, Frieda
Namen
Datum, Ort
Stammfolgenummer der erstgenannten Person
Pfleiderer, Nadja und Brandenburg, Sven
27. Aug. 2020, Freudenstadt
D 63.873.361.193.73
Pfleiderer, Ann-Kathrin und Tschöpe, Andrea
14. Juni 2021, Berlin
D 63.873.361.193.72
Baumeister, Mandy
Eheschließungen :
Neue Mitglieder : Name (Wohnort)
Stammfolgenummer
Pfleiderer, Kai Nicolas (Malterdingen)
D 64. 213.145.331.1
Hack, Gertrud (Pfedelbach)
D 64. 215.47 19 .12 3
Ulbrich, Annette (Pforzheim)
D 64. 215.47 19 .13’1’.3
Serg, Erika (Schönaich)
D 64. 215.47 19 .13’3
Hesse, Wolfgang (Lübeck-Travemünde)
D 64. 255.113.1’31
Högner, Dr. Margret (Neumarkt i. d. Oberpfalz)
D 64. 255.114.334
Pfleiderer, Angelika (Eppingen)
S 11.115.2 15 10 .13
Sterbefälle : Name
Datum, Ort
Spingler, Mechthild, geb. Abele (81)
25. Nov. 2019, D 26.915.175’.56’2.4 Reutlingen, BW
Pfleiderer, Falk Thorsten (48)
22. Dez. 2020
S 11.115.2 15 10 .32
Pfleiderer, Hans Karl (88)
19. Sep. 2021
D 63.873.362.194
Stammfolgenummer
Mach m i t
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im verein Vorsitzender Matthäus felder matthaeusf@aol.com Stellv. Vorsitzender Wolfram pfleiderer-Hatzner wolfram.pfleiderer-hatzner@outlook.de Schatzmeisterin Susanne Schuster schusterfamily@t-online.de Schriftführerin andrea hansen a.andrea.hansen@googlemail.com Beisitzer Erich pfleiderer erich.pfleiderer@kuechenhaus-pfleiderer.de Beisitzer Kurt- Georg pfleiderer kurt-georg.pfleiderer@naturehome.com Beitrag Mindestbeitrag € 10,– pro Jahr für Einzelpersonen Familienbeitrag pro Jahr € 15,– unser Konto Familienverband pfleiderer e.V. Raiffeisenbank im oberland bad tölz IBAN: DE 81 7016 9598 0003 6261 21 BIC: GENODEF1MIB unsere Gläubiger-identifikationsnummer im sepa-lastschriftverfahren DE 11 ZZZ 0000 1515590
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Ich will Mitglied des Familienverbandes Pfleiderer e.V. werden. Bitte schickt mir Unterlagen zu ! Absender Vorname / Name
Geburtstag
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Einzusenden an den Familienverband Pfleiderer Mitgliederbetreuung Susanne Schuster Enzianweg 23 83677 Greiling Tel. 08041 8493 schusterfamily@t-online.de
„ Bei uns ist Ihre KÜCHE in besten Händen.“
Was bedeutet Ihnen Ihre Küche? Hier wird gekocht, gelebt, diskutiert, experimentiert. Hier entstehen Gerüche, die die Kindheit prägen und Erinnerungen versüßen. Wir glauben es ist nicht zu groß gedacht, wenn wir sagen: die Küche ist das Herz der Familie. Beim Kauf einer Küche geht es deshalb um nichts weniger, als diesen Lebensmittelpunkt zu gestalten. Hierfür gilt es ein für sich geeigneten Küchen-Partner zu finden. Vertrauen Sie hier auf unsere Erfahrung aus über 60 Jahren Handwerk + Gestaltung und unseren staatlich anerkannten Küchenfachberatern. Wir machen das schon – und schön. Dafür geben wir Ihnen nicht nur unsere Hand, sondern unser ganzes Herz drauf ! Ihre Küchenspezialisten von Pfleiderer
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Heckenweg 7 / 71364 Winnenden-Hertmannsweiler / www.kuechenhaus-pfleiderer.de / Kontakt-Tel.: 07195-13760 Kontakt-Mail: mp@kuechenhaus-pfleiderer.de