Unter Mitarbeit sÀmtlicher Mitglieder des Familienverbandes herausgegeben von MatthÀus Felder, Allee 1, 72805 Lichtenstein-Unterhausen (matthaeusf@aol.com)
S. 6
Sommer 2023
Meine Yaks ROSULA BLANC Meine Yaks
Sitzung des Pfleiderer-Vorstands; v. l. n. r.: Wolfram, MatthÀus, Susi, Erich. Mit dabei unser Gast Friederike. Siehe Bericht Seite 5 .
D 64.215.482.31â1.5
Foto: Andrea Hansen
2 | FAMILIENBLATT Sommer WIR SEHEN UNS
Schreibt uns gerne, wie Euch diese Ausgabe gefÀllt: matthaeusf@aol.com
â
zum diesjĂ€hrigen im Lokal âAngus-StĂŒbleâ
Ortsrand Berglen-Bretzenacker âam 3. 10. 2023, 10 Uhr
Unkostenbeitrag fĂŒr Essen + ausgewĂ€hlte GetrĂ€nke: ⏠30,â
Anmeldung möglich bis 15. 9. â23 bei Susi Schuster
am besten per E-Mail: schusterfamily@t-online.de oder telefonisch: 08041 8493
Hier !
Berglen-Bretzenacker Google-Earth-Grafik
Festsaal
| 3 DER PFLEIDERER 2023 PFLEIDERERTAG
EINLADUNG ZUR MITGLIEDERVERSAMMLUNG UND VORSTANDSWAHL DES FAMILIENVERBANDES PFLEIDERER E. V.
Tagungsort GaststĂ€tte âAngus-StĂŒbleâ
73663 Berglen-Bretzenacker
fre UD &Lei D
Datum 3. Oktober 2023
Uhrzeit 14.00 Uhr
fre UD &Lei D
fre UD &Lei D
Tagesordnung
Geburten :
Geburten :
1. BegrĂŒĂung
2. Feststellung der BeschlussfÀhigkeit
3. BestÀtigung der Tagesordnung
Geburten : 17. Juli 2020 (Heidenheim), alva luise le glaz, Tochter des Yann Le Glaz und der Anja, geb. Pfleiderer
SterbefÀlle:
4. Bericht des Vorsitzenden
SterbefÀlle:
SterbefÀlle:
2. Januar 2020, stephen pfleiderer (86 Jahre)
17. Juli 2020 (Heidenheim), alva luise le glaz, Tochter des Yann Le Glaz und der Anja, geb. Pfleiderer
17. Juli 2020 (Heidenheim), alva luise le glaz, Tochter des Yann Le Glaz und der Anja, geb. Pfleiderer
5. Bericht der SchriftfĂŒhrerin
6. Kassenbericht
2. Januar 2020, stephen douglas pfleiderer (86 Jahre)
2. Januar 2020, stephen douglas pfleiderer (86 Jahre)
7. Entlastung der Vorstandsschaft
8. Vorstandswahl
31. August 2020 (Heidenheim), theo Bosch, Sohn des Swen Bosch und der Daniela, geb. Pfleiderer (Anjas Schwester)
31. August 2020 (Heidenheim), theo Bosch, Sohn des Swen Bosch und der Daniela, geb. Pfleiderer (Anjas Schwester)
31. August 2020 (Heidenheim), theo Bosch, Sohn des Swen Bosch und der Daniela, geb. Pfleiderer (Anjas Schwester)
6. MĂ€rz 2020, Frieda Katharina geb. Pfleiderer (92 Jahre)
21. Juni 2020, Charlotte geb. Beutel (95 Jahre)
6. MÀrz 2020, Frieda Katharina Möhle, geb. Pfleiderer (92 Jahre)
6. MÀrz 2020, Frieda Katharina Möhle, geb. Pfleiderer (92 Jahre)
9. Verschiedenes, z. B. AntrÀge
10. Schlusswort des Vorsitzenden
29. Dezember 2020 (Reutlingen), elia pfleiderer, Sohn des Felix Pfleiderer und der Anika, geb. Bleher
21. Juni 2020, Charlotte pfleiderer, geb. Beutel (95 Jahre)
21. Juni 2020, Charlotte pfleiderer, geb. Beutel (95 Jahre)
28. Oktober 2020, susanne pfleiderer (58 Jahre)
AntrĂ€ge zur Versammlung sind bis spĂ€testens Freitag, den 22. September 2023 bei MatthĂ€us Felder, Allee 1, 72805 Lichtenstein schriftlich einzureichen. Alle Vereinsmitglieder sowie Freunde des F V Pfleiderer sind recht herzlich eingeladen. Mit freundlichen GrĂŒĂen
29. Dezember 2020 (Reutlingen), elia pfleiderer, Sohn des Felix Pfleiderer und der Anika, geb. Bleher
eheschlieĂungen : Keine gemeldet
28. Oktober 2020, susanne ruth pfleiderer (58 Jahre)
29. Dezember 2020 (Reutlingen), elia pfleiderer, Sohn des Felix Pfleiderer und der Anika, geb. Bleher eheschlieĂungen : Keine gemeldet
28. Oktober 2020, susanne ruth pfleiderer (58 Jahre)
16. Dezember 2020, hildegard geb. Kraus (73 Jahre)
23. Januar 2021, Bernhard (92 Jahre)
16. Dezember 2020, hildegard rösch, geb. Kraus (73 Jahre)
M. Felder Vorsitzender
eheschlieĂungen : Keine gemeldet FamiliĂ€re ZusammenhĂ€nge auch einsehbar auf felder.tribalpages.com
16. Dezember 2020, hildegard rösch, geb. Kraus (73 Jahre)
7. Februar 2021, rose Walter, geb. BareiĂ (83 Jahre)
23. Januar 2021, Bernhard pfleiderer (92 Jahre)
23. Januar 2021, Bernhard pfleiderer (92 Jahre)
FamiliÀre ZusammenhÀnge auch einsehbar auf felder.tribalpages.com
FamiliÀre ZusammenhÀnge auch einsehbar auf felder.tribalpages.com
7. Februar 2021, rose Walter, geb. BareiĂ (83 Jahre)
7. Februar 2021, rose Walter, geb. BareiĂ (83 Jahre)
Wir Vorstandsmitglieder werden bei einem reffen am 26. Juni in reutlingen ĂŒr und Wider sowie die öglichkeiten zur DurchfĂŒhrung eines diesjĂ€hrigen PfleidererÂtreffens abwĂ€gen. Gerne nehmen wir auch eure Stimmen dazu zur Kenntnis, liebe mitglieder und freunde. natĂŒrlich wird auch die CoronaÂLage dabei eine rolle spielen. Wir danken euch fĂŒr euer VerstĂ€ndnis und eure Geduld.
Wir Vorstandsmitglieder werden bei einem geplanten treffen am 26. Juni in reutlingen gemeinsam das fĂŒr und Wider sowie die öglichkeiten zur DurchfĂŒhrung eines diesjĂ€hrigen PfleidererÂtreffens abwĂ€gen. Gerne nehmen wir auch eure Stimmen dazu zur Kenntnis, liebe mitglieder und freunde. natĂŒrlich wird auch die CoronaÂLage dabei eine rolle spielen. Wir danken euch fĂŒr euer VerstĂ€ndnis und eure Geduld.
Liebe Mitglieder und Freunde des Pfleiderer Familienverbandes.
Wir, das Vorstandsteam, möchten gerne wissen, welche WĂŒnsche oder Themen Euch am Familientag interessieren.
Wir Vorstandsmitglieder werden bei einem geplanten treffen am 26. Juni in reutlingen gemeinsam das fĂŒr und Wider sowie die möglichkeiten zur DurchfĂŒhrung eines diesjĂ€hrigen PfleidererÂtreffens abwĂ€gen. Gerne nehmen wir auch eure Stimmen dazu zur Kenntnis, liebe mitglieder und freunde. natĂŒrlich wird auch die CoronaÂLage dabei eine rolle spielen. Wir danken euch fĂŒr euer VerstĂ€ndnis und eure Geduld.
Bitte sendet uns Eure Ideen und VorschlÀge. Gerne werden wir diese beim nÀchsten Familientag vorstellen und mit allen teilen.
Wir freuen uns auf ein reges Feedback.
Pissarro 4 | FAMILIENBLATT Sommer BRETZENACKER
Der Garten von Ăragny, 1896 von Camille
22 | f A mi L ien BLA tt Sommer
Familienverband PïŹeiderer e.V. Lichtenstein, den 25. Mai 2020 Einladung zur Vorstandssitzung im Hause Thomas Felder, Stöffelburgstr. 2 A, 72770 Reutlingen-Gönningen am Samstag, 26. Juni 2021, 16.30 Uhr Liebe Freunde, zur nĂ€chsten Vorstandssitzung darf ich Euch sehr herzlich einladen. Tagesordnung 1 BegrĂŒĂung 2 Beratung ĂŒber PïŹeiderer-Treffen 2021 3 Mitgliederwerbung/Ăffentlichkeitsarbeit 4 Sonstiges (Vorstands-Zusammensetzung usw.) Es wĂŒrde mich sehr freuen, Euch möglichst vollzĂ€hlig begrĂŒĂen zu dĂŒrfen. Bitte gebt bis 19. Juni bescheid, ob Ihr kommen könnt. Viele GrĂŒĂe, Euer 22 | f A mi
Liebe Freunde, zur nĂ€chsten Tagesordnung 1 BegrĂŒĂung 2 Beratung 3 Mitgliederwerbung/Ăffentlichkeitsarbeit 4 Sonstiges Es wĂŒrde mich Bitte gebt Viele GrĂŒĂe, MatthĂ€us Felder Allee 1 22 | f A mi L ien BLA tt Sommer
Einladung zur Vorstandssitzung im Hause Thomas Felder, Stöffelburgstr. 2 A, 72770 Reutlingen-Gönningen am Samstag, 26. Juni 2021, 16.30 Uhr Liebe Freunde, zur nĂ€chsten Vorstandssitzung darf ich Euch sehr herzlich einladen. Tagesordnung 1 BegrĂŒĂung 2 Beratung ĂŒber PïŹeiderer-Treffen 2021 3 Mitgliederwerbung/Ăffentlichkeitsarbeit 4 Sonstiges (Vorstands-Zusammensetzung usw.) Es wĂŒrde mich sehr freuen, Euch möglichst vollzĂ€hlig begrĂŒĂen zu dĂŒrfen. Bitte gebt bis 19. Juni bescheid, ob Ihr kommen könnt. Viele GrĂŒĂe, Euer MatthĂ€us Felder Allee 72805 Lichtenstein (07129) 60741 matthaeusf@aol.com
Neue wirksame Impulse fĂŒr
unseren Verein
MATTHĂUS FELDER
Am 25. MĂ€rz traf sich der Vorstand des Familienverbandes Pfleiderer e. V. zu einer Sitzung im Konferenzraum des Stadthotels
Premier Inn in Heidelberg. Auf der Tagesordnung standen ein Zwischenbericht des Vorsitzenden sowie ein Gedankenaustausch und eine Entscheidung ĂŒber den Ort des nĂ€chsten Treffens am 3. Oktober. Dieses wird nun in der Gemeinde Berglen (Rems-Murr-Kreis) stattfinden.
WĂ€hrend des Heidelberger Treffens lernten wir auch Friederike MĂŒnzing, eine Urenkelin von Paul Otto Pfleiderer (EhrenbĂŒrger von Neumarkt i. d. Oberpfalz) kennen.
StadtfĂŒhrung
Nach dem etwa einstĂŒndigen Treffen am Samstag bekamen wir eine FĂŒhrung durch die Altstadt, vorbei am Marktplatz, der Alten BrĂŒcke, der Heiliggeistkirche und dem Geburtshaus von Friedrich Ebert. Um 19.30 Uhr trafen wir uns im Restaurant âKrokodilâ zum Abendessen.
Heidelberger Schloss
Am Sonntag ging âs gleich nach dem FrĂŒhstĂŒck per Bus und Bergbahn hinauf zur alten Burg der ehemaligen KurfĂŒrsten von der Pfalz â dem Heidelberger Schloss â mit einer hervorragenden FĂŒhrung durch den noch intakten Teil der leider weitgehend zerstörten Schloss-Anlage, die jedes Jahr etwa eine Million GĂ€ste aus aller Welt anzieht. Nach einem deftigen Mittagessen in einem Restaurant in der Altstadt verabschiedeten sich die Teilnehmer voneinander, in der Gewissheit, bald wieder voneinander zu hören und dem Familienverband Pfleiderer wĂ€hrend des Treffens neues Leben eingehaucht zu haben. â
FrĂŒhjahrstreffen â23
| 5 DER PFLEIDERER 2023 HEIDELBERG
Foto: Michael Hummer
mitUnterwegs meinen Yaks
ROSULA BLANC
Ich beobachte das Wiegen der wolligen RĂŒcken vor mir, die langen Schweife, die im Takt des Schrittes leicht hin und her schwingen, die feinen Gesten der Hörner, mit denen die Yaks untereinander kommunizieren.
Nayan neigt seinen Kopf etwas zur Seite, um mich aus den Augenwinkeln zu beobachten. « Alles ok », antworte ich ihm und zeige mit meinem Stock nach vorne.
Von Zeit zu Zeit fragen die Yaks nach, ob ich aufmerksam und bei ihnen bin, und ob ich mit meinem Körper dasselbe sage, wie der Hirte an der Spitze der Herde. Unterwegs kommunizieren wir kontinuierlich mit kleinen Gesten und der Positionierung unserer Körper. Manchmal werfe ich ihnen ein Wort â oder auch mal einen Tannenzapfen â zu, um sie zum Weitergehen zu ermuntern. Wenn ich als Hirtin hinter der Herde laufe, tauche ich ganz in ihre Welt und ihren Rhythmus ein. Am Ende der Herde bin ich am Platz des
D 64.215.481. 11 â52â.3
Fotos: Sigrid Kopp,
6 | FAMILIENBLATT Sommer ESSAY
bricht und auseinanderfĂ€llt. Es sind nicht dieselben Pausen, nicht die gleiche Art des Innehaltens. Nur in den Momenten, in denen die Musik zu stocken droht, bringe ich mich treibend ein und ermutige und unterstĂŒtze die Karawane mit meiner Energie. Sobald die Yaks den Rhythmus wieder aufgenommen haben, lasse ich mich wieder treiben und schwimme mit dem Strom der Karawane. Es gibt Momente, in denen ich in die Stille eintauche und mit den Yaks die Landschaft betrachte, und es gibt Momente, in denen ich voller Freude und Ăbermut mit meinen Yaks die Geröllhalden hinunterlaufe.
Im Val dâHĂ©rens (Schweiz) geht alles ein wenig beschaulicher zu.
Stieres, der meist das Schlusslicht der Karawane bildet und die Herde vor Gefahren von hinten schĂŒtzt. Ich fĂŒhle mich nicht in der Rolle eines Hirtenhundes, der als externes Element die.
Herde vorwÀrts treibt, sondern vielmehr in der. eines grossen, wohlwollenden Stieres, der die.
Herde zusammenhÀlt. Das ist eine ganz andere QualitÀt des Treibens. und der Beziehung zur Herde.
Es ist ein Rhythmus, in dem die Zeit sich verlĂ€ngern oder verkĂŒrzen kann.
Gleichzeitig bin ich aber auch die HĂŒterin des Rhythmus. Ich spĂŒre den Takt der Karawane in meinem Körper und lasse ihren Gesang durch mein Wesen flieĂen. Ich spĂŒre, wann Pausen Teil der Symphonie sind, und ich spĂŒre auch, wenn der Rhythmus
Der Rhythmus der Natur ist nicht prĂ€zise wie ein Metronom, sondern fliessend und zyklisch wie der Atem. AktivitĂ€t und Ruhe wechseln sich ab. So ist der Rhythmus der YakKarawane kein steifer, maschineller Rhythmus, sondern ein lebendiger Rhythmus wie ein Bach, der seinen Weg durch ein unregelmĂ€Ăiges GelĂ€nde sucht: Manchmal flieĂt das Wasser schneller, manchmal langsamer, manchmal stĂŒrzt es ĂŒber einen Felsen wild nach unten, manchmal schlĂ€ngelt es sich schlendernd durch eine Ebene oder verweilt sich in einem Becken. Es ist ein Rhythmus, in dem die Zeit sich verlĂ€ngern oder verkĂŒrzen kann; ein Rhythmus, der im Dialog mit dem Land, den Bergen und der Natur entsteht.
Yaks gehen nie regelmÀssig. Immer wieder halten sie an, um sich zu ori-
| 7 DER PFLEIDERER 2023 ERINGERTAL
Auf Trekkingtour mit interessierten GĂ€sten
entieren. Auf steilen Wegen bewegt sich die Karawane wie eine Ziehharmonika: der Leityak an der Spitze der Herde geht zĂŒgig voraus, dann bleibt er stehen, um zu verschnaufen und auf die anderen Mitglieder der Herde zu warten. Sobald alle aufgeholt haben, setzt er sich wieder in Bewegung, um nach ein paar hundert Metern wieder stehen zu bleiben und erneut auf die anderen zu warten.
1970 in Basel geboren und ĂŒber ihre Mutter Roswitha, geb. Eidenbenz sowie ĂŒber ihre UrgroĂmutter Hanna mit uns Pfleiderern verwandt, trĂ€umt Rosula Blanc schon als Teenager davon, in den Himalaya zu reisen.
Mit 19 kommt sie nach Tokio, lebt fĂŒnf Jahre in Japan, wo sie eine Ausbildung als TĂ€nzerin und BĂŒhnenbildnerin in einer Butoh-Tanz -
Und so geht es weiter bis zum Pass: Laufen â Warten, Laufen â Warten. Das ist ein Yakrhythmus.
Die Karawane zwingt uns, unsere Konzepte des von Maschinen geprĂ€gten Industriezeitalters loszulassen, und konfrontiert uns wieder mit der Natur. Sie verbindet uns mit der Landschaft und lĂ€sst uns die Berge mit den Augen der Yaks betrachten und verstehen. â
theatergruppe absolviert. Diese energetische Arbeit wird sie ihr ganzes Leben lang begleiten und ihren Umgang mit Yaks stark beeinflussen. Sie sagt, dass sie mit ihren Yaks tanzt.
Nach ihrer RĂŒckkehr nach Europa absolviert Rosula in London einen Master in BĂŒhnenbild und setzt ihr Studium der energetischen Arbeit durch TaiChi und QiGong fort.
Gemeinsam mit dem Berg-
fĂŒhrer AndrĂ© Georges wird schlieĂlich eine alte Scheune in La Giette umgebaut und renoviert. 2008 GrĂŒndung des Bauernhofes âYak shu lo chĂ©â (âYaks auf dem Felsenâ im Dialekt von EvolĂšne).
Von Anfang an hat Rosula die Vision, mit Yaks zu arbeiten, d. h. sie tragen zu lassen und mit ihnen durch die Berge zu reisen, wie es die Völker des Himalaya tun. Auf sich allein
ZUR AUTORIN, D 64.215.481. 11 â51â.1
8 | FAMILIENBLATT
DIE BERGWELT
Sommer
gestellt â nach der Trennung von AndrĂ© ĂŒbernimmt Rosula den Hof â beginnt sie zu beobachten und zu experimentieren. Sie organisiert und leitet Trekkingtouren in den Bergen in Begleitung von GĂ€sten.
Doch ihre wahre Leidenschaft ist es, allein (oder mit einer Freundin) mit ihren Yaks auf Reisen zu gehen und mit ihnen in die Berge einzutauchen. Fast selbst-
stĂ€ndig ĂŒber Stock und Stein zu gehen, der Sonne, dem Regen, dem Schnee und dem Wind zu begegnen, sich von den Bergen formen zu lassen und stĂ€ndig mit den Yaks zusammenzuleben. So kann sich eine subtile Verbindung zwischen Menschen, Yaks und der wilden Natur entwickeln. Rosula, die mit Leib und Seele Geschichten weitergibt, teilt ihre Erfahrungen und Beob -
achtungen mit uns durch ihre zahlreichen Talente â Grafikerin, Zeichnerin, Schriftstellerin, Forscherin, TĂ€nzerin und QiGong-Praktizierende, eine versierte KĂŒnstlerin mit vielen Facetten.
Kontakt zu Rosula
Rosula Blanc
La Giette
CH-1984 Les HaudĂšres
www.yakshuloche.ch
Ein Bildband ist in Vorbereitung.
| 9 DER PFLEIDERER 2023 ROSULA BLANC
Fotos: Sigrid Kopp, Rosula Blanc, Francis Traunig, Sylvie Mariéthoz, Alfred Prinz
Aus einer Stuttgarter Tageszeitung, 1934
Stadtpfarrer Jehle
ïżœïżœ Jahre alt
Am 2. MĂ€rz voĂźendet Friedrich Martin Jehle, zuletzt erĂčer Stadtpfarrer an der Frieden$kirĂ e in StuĂ»gart in faĂč jugendliĂ zu nennender geiĂčiger FriĂe sîein 90. Leben$jahr. NaĂ dem er im Jahre 1866 den fĂŒr WĂŒrĂ»embergiĂe Theologen normalen Gang durĂ Seminar und StiĂ zurĂŒĂĄgelegt haĂ»e, maĂ te er al$ LazareĂ»geiĂčliĂ er den Krieg von 1870/71 mit. LĂ€ngere wiĂłenĂaĂliĂ e Reisen fĂŒhrten ihn in den Norden unsere$ Vaterlande$, sowie naĂ SĂ weden, Finnland und naĂ den ruĂłiĂen OĂčseeprovinzen, die ihm einen tieferen EinbliĂĄ in die nordiĂe Art evangeliĂen ChriĂčentum$ vermiĂ»elte. NaĂ seiner RĂŒĂĄ kehr in die Heimat wurde er zum Helfer in Markgröningen mit einem LehrauĂrag am dortigen Lehrerinnenseminar ernannt. Im Jahr 1884 wurde er Stadtpfarrer in Ebingen und 1897 erĂčer Stadtpfarrer an der StuĂ»garter Frieden$kirĂ e. 1904 wurde er in den Verwaltung$rat der wĂŒrĂ»embergiĂen Bibelanstalt berufen. Dort war sein eigentliĂ e$ Arbeit$feld. Seine Hauptleben$arbeit war und iĂč teilweise heute noĂ der BibelanĂčalt gewidmet. LebhaĂen Anteil nahm Jehle an der GeĂčaltung der MengesĂ en BibelĂŒberseĂșung.
Eine Ăčaunen$werte, faĂč verblĂŒĂšende SĂ riĂkenntni$ de$ Alten und Neuen TeĂčament$ zeiĂ net ihn au$. Hervorragend iĂč seine Kenntni$ in den bibliĂen Hilf$wiĂłenĂaften, nicht zum wenigĂčen in textkritiĂen und WeltanĂauung$fragen jegliĂ er Art. Sein Wirken in BibelĂčunden, BetraĂ tungen und VortrĂ€gen und vor allem in seinen Predigten war fĂŒr viele MenĂen ein innere$ Erleben.
Ein Gebiet, auf dem er aĂźgemein anerkannte AutoritĂ€t beĂČĂșt, iĂč die Hymnologie. Bei der EinfĂŒhrung unsere$ neuen wĂŒrĂ»embergiĂen GesangbuĂ e$ hat er in hervorragender Weise mitgewirt. VeröÚentliĂ ungen von BĂŒĂ ern und SĂ riĂen unter seinem eigenen Namen ĂČnd wenig vorhanden, aber immer, wenn e$ galt, und er um Rat gefragt wurde, war der Jubilar in seiner beĂeidenen Art zur Mitarbeit bereit.
Jehle iĂč der Ă€lteĂče der noĂ lebenden SĂ ĂŒler de$ seinerzeit hoĂ gefeierten, 1879 verĂčorbenen ProfeĂłor$
I. T. BeĂĄ in TĂŒbingen. Al$ solĂ er gehört er der BengelĂen SĂ ule de$ bibliĂen Reali$mu$ an, in der MĂ€nner wie RoĂ, Hahn, Steinhofer und auĂ OeĂ»inger mit ihren tiefgrabenden, dabei aber bibliĂ nĂŒĂ ternen Darlegungen jeden Bibelfreund heute noĂ , ja gerade heute wieder auf$ neue befruĂ ten können und soĂźten.
Möge e$ dem Jubilar, dem diese Zeilen von einem Freunde gewidmet ĂČnd, vergönnt sein, auĂ im neuen Dezenium seine$ Leben$ in alter GeiĂče$friĂe seine Ăčille, gesegnete TĂ€tigkeit fortseĂșen zu können.
10 | FAMILIENBLATT Sommer JEHLEâSCHES
Stadtpfarrer a. D. Jehle zuletzt erster Stadtpfarrer an der Friedenskirche in Stuttgart wurde ïżœïżœ Jahre alt.
Ehren-Rap fĂŒr Thomas
1.
Thomas Felder, Liedermacher, / KĂ€mpfer, Warner, Widersacher, Wenn was schieïŹĂ€uft hier im L a n d ; / DafĂŒr bist du wohlbekannt. SchwĂ€bisch gâsonga mit Humor, / Das erfreut doch jedes Ohr. Thomas â 70 wirst du heute, / Daher auch die vielen Leute.
2.
D u warstâs, der in B u t t e n h a u s e n Auf dem Judenfriedhof drauĂen PïŹĂ¶cke eingeschlagen hat; Der Ortschaftsrat hatâs nicht gerafft. Hast âne Tafel auch geschrieben FĂŒr die, die in den Tod getrieben, Hundertneune an der Zahl auf der Alb im Lautertal.
3. Bundeswehr und Amârikaner, Diese Waffenlagerplaner Suchten E n g s t i n g e n sich aus. Das fand nicht deinen Applaus. Zufahrtsweg dorthin blockiert Widerstand mobilisiert; âFernlenkwaffen mit Atom Will doch bloĂ das Pentagon.â
4.
P o l i z e i ist anmarschiert, Hat so manchen arrestiert Gleichsam als wie ĂbeltĂ€ter Vor Gericht gezerrt euch spĂ€ter. Du, Tom, hast dortselbst gesungen, Dem Richter hatâs im Ohr geklungen. Die Sitzung wurdâ ïŹugs unterbrochen, Der Thomas wird nicht freigesprochen.
5. Ich glaubâ, fĂŒrân Tag ging er in Haft, AĂ trocken Brot zum Apfelsaft. Die Geldstrafâ wolltâ er nicht bezahlen Bei dem Budget, dem ach so schmalen. Der Standort auf der Alb ist heutâ Nimmer vorhanden, liebe Leutâ. KompaniegebĂ€ude weg, weg mit dem Raketendreck!
6. Impfzwang und Impfoffensiven; Wisst Ihr noch, wie sie es riefen ? W i e l e r , D r o s t e n , L a u t e r b a c h , Wenn ichâs hörâ, da werdâ ich schwach. Thomas Felder sagte ânein!â SelbstverstĂ€ndlich kannâs nicht sein. Wieder zwang man Polizisten, Uns zu fangen â âTerroristen!â
7.
K e c k und F i e d l e r , nee, nee, nee, hatten eine ïŹesâ Idee: âKurzerhand verbieten wir Eure Demo jetzt und hier!â
Sâ Ordnungsamt von R e u t l i n g e n wolltâ uns Geldstrafen aufzwingen. Die Richterin hatâs aufgehellt, Und das Verfahren eingestellt.
Beim Stichwort S t u t t g a r t einundzwanzig Da fĂŒhlâ ich ganz und gar Verdammt mich. Bahn und Regierung tĂ€uschten Schwaben, Milliarden liegen dort vergraben. Der Thomas, der war unbestechlich Und unabhĂ€ngig, ja tatsĂ€chlich; HĂ€ttânwr mal auf ihn gehört, WĂ€râ die Staatskassâ nicht zerstört.
Zu Weltruhm hast du es gebracht Und viele Menschen froh gemacht. Mancher P r e i s wurdâ dir beschert, Die Fan-Gemeinde dich verehrt. Nun wĂŒnsche ich dem Jubilar Gottâs Segen noch, das ist doch klar. Als Bruder hab ichâs dir geschrieben, Ich werdâ dich stets und immer lieben. MatthĂ€us
zum 70. Geburtstag
8.
9.
| 11 DER PFLEIDERER 2023 FELDERâSCHES
64.215.482.31â1.3
D
ANDREA HEMING
Gut Ding will Weile haben. Das gilt fraglos fĂŒr die Anfertigung eines stilsicheren MaĂanzuges. Doch dazu mehr in einem morgen folgenden Kino-Update. Eine gute Weile benötigte auch die Recherche zur aktuellen TĂŒte, die mir schon lange aus dem Regal so verheiĂungsvoll grĂŒn leuchtet. ZunĂ€chst die Fakten: Breite: 45 cm. Höhe: 40 cm. Die Vorderseite und die RĂŒckseite sind gleich. Die TĂŒte ist knall-, apfel-, frĂŒhlingsfrischgrĂŒn mit einem dunkelgrĂŒnen, mittig gesetzten Aufdruck in GroĂbuchstaben: MODEMARKT PFLEIDERER.
Die sehr schlichte TĂŒte ist insofern besonders, als das Plastikmaterial nicht wie ĂŒblich glatt ist, sondern eine fĂŒhlbare PrĂ€gestruktur besitzt. Das war es schon zu den ĂuĂerlichkeiten. Wie ist diese TĂŒte in meinen Besitz gekommen? Ich kann mich nicht erinnern, sie selbst beschafft zu haben, aber das will nichts heiĂen. Ein GeschĂ€ft in Gescher und Umgebung kann ich aber ausschlieĂen, der Name scheint mir doch recht sĂŒddeutsch.
Der Internet-Suchautomat spuckt einen Rolf Pfleiderer aus, der nicht mehr GeschĂ€ftsfĂŒhrer sei, der Liquidator sei Christian Pfleiderer. Da ist was im Busch gewesen in den frĂŒhen 2000. Aber was? Weitere Recherchen fĂŒhren immer wieder zu Josephine-LĂ€den. Josephine gibt es zwar noch als groĂes Modelabel in den Niederlanden, das dĂŒrfte aber mit den Pfleiderers nur wenig zu tun haben. Nein, es ist ein Hermann Pfleiderer, der das eine oder andere Mal auch bei der Konkurrenz angeeckt sein dĂŒrfte. Wieder einmal hilft mir die
TextilWirtschaft * aus â diesmal mit einem etwas mokanten Artikel aus den 90ern, den ich kĂ€uflich erwarb und hier zum Teil zitiere.
â Josephine â Ene mene mu, das warâs dann nu ! Nein, lieber Hermann Pfleiderer, mit unserem Latein sind wir noch lange nicht am Ende âim Gegensatz zu Ihren Josephine-LĂ€den, die Ende dieser Woche endgĂŒltig â ausgesungenâ haben. Ăber vier Monate haben Sie Ihre Kunden mit vielsagenden, blumigen, keinesfalls aber prosaischen SchlieĂungsanzeigen beschĂ€ftigt. Wie richtig bemerkte doch schon Ihr Vornamenspatron Hermann Hesse in seinem vielgepriesenen Werk âUnterm Radâ: â Daneben steckt im (Schwaben-)Volke auch noch von Alters her eine Freude an schöner Form und trĂ€umerischer Poesie, woraus von Zeit zu Zeit Reimer und Dichter hervorwachsen, die nicht zu den schlechten gehören.â Klar â allen Leuten recht machen konnten Sie es mit Ihren Texten freilich nicht. Im Gegenteil: Manchen, wie etwa der Stuttgarter Wettbewerbszentrale, war der Inhalt zumindest einer Zeitungswerbung mehr als ein Dorn(envogel) im Auge. Die Formulierung âWir schlieĂen â aber richtig â bot wettbewerbsrechtliche AngriffsflĂ€che fĂŒr die Juristen. Nun mĂŒssen die WĂŒrfel vor Gericht fallen. Was tut man nicht alles fĂŒr einen â starken Abgangâ ! â
Oha. Ăber diesen Hermann wĂŒsste ich ja gern mehr. Wie wurde er zum ModehĂ€ndler? Warum gibt/gab es Josephine-LĂ€den und einen Modemarkt Pfleiderer?
Das Netz schweigt, statt dessen bekomme ich einen groĂen Holzbearbeiter, Dachdecker, mehrere Professoren von der Physik bis zur Musik, eine Heilpraktikerin und natĂŒrlich * TW : Deutsches Nachrichtenmagazin aus der Mode- und Textilbranche
12 | FAMILIENBLATT Sommer BLOGGERIN
diverse RechtsanwĂ€lte vor die Linse. Ich lasse die Recherche fĂŒr einige Zeit ruhen, aber die TĂŒte verursacht einen gewissen inneren Juckreiz (fĂŒr Eingeweihte: wie bei den Jedi).
Irgendwann fÀllt mir beim AufrÀumen von Altpapier ein Artikel zum WestfÀlischen Genealogentag in die HÀnde. Das könnte doch ein Ansatz sein. Ich gehe auf die Stammbaumseiten. Der Name Pfleiderer ist ein Volltreffer. UngefÀhr 20 HermÀnner tauchen auf, die aber nicht alle in Frage kommen. UngefÀhr 10 könnten im passenden Alter sein, die ich alle geduldig der Reihe nach anklicke. Und dann habe ich ihn :)
Na, das ist doch was. Mit Eingabe des vollen
Eine entscheidene Frage entschlieĂt sich
MatthĂ€us Felder daher selbst zu beantworten und schickt gleich ein Foto aus dem Familienblatt mit: Wieso hat Hermann Pfleiderer sich fĂŒr Mode interessiert?
Das hat Familientradition. Schon sein GroĂvater Christian war Textiler und grĂŒndete 1890 in Stuttgart das sehr bald angesehene und 100 Jahre lang gut etablierte Betten- und AussteuergeschĂ€ft Pfleiderer an der Ecke TorstraĂe/HauptstĂ€tterstraĂe und nach dem Bombenkrieg sogar wenige Schritte vom Marktplatz entfernt in der BĂ€renstraĂe gelegen.
Namens ist das Internet plötzlich wieder redselig. Ich stoĂe auf das regelmĂ€ig herausgegebene âFamilienblattâ der Pfleiderer, in dem seit vielen Jahrezehnten allerlei Geschichten rund um den Clan veröffentlicht werden. Ich schreibe gleich den Herausgeber an und er meldet sich direkt, ja, der Onkel Hermann sei eine beeindruckende Persönlichkeit mit immensem geschĂ€ftlichen Engagement gewesen. Möglicherweise könnten seine Kinder etwas zur TĂŒte beisteuern. Diese melden sich auf Anfrage allerdings (bisher) nicht.
Wie der Artikel belegt, scheint der originelle Humor wohl in der Familie zu liegen. Da wĂŒrde ich bei einem Familientreffen gerne mal MĂ€uschen spielen. â
Quelle: https://frauhemingistunterwegs.wordpress.com/ 2022/06/08/tuete-der-woche-nr-110/ Andrea Heming
E-Mail: andrea.heming@gmx.de 48341 Altenberge
| 13 DER PFLEIDERER 2023 IM NETZ
Am Anfang sind es meist TrÀume, dann wird es zu einem Zuhause.
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Remseck-Aldingen
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Es grĂŒĂt Sie herzlich, Ihr Klaus-Martin Pfleiderer
Kaufmann der GrundstĂŒcks- und Wohnungswirtschaft
BautrÀger im Wohnungsbau · Projektentwicklung · Immobilienvermarktung
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Das Album
Kochkurs Heinrichsbad 1913
mit Margret Pfleiderer, Hilde Kirschmer (hinten) und Anni Herrmann (vorn).
D 64.215.482.31
MATTHĂUS FELDER
Das Poesiealbum von Margarete Pfleiderer (spĂ€ter Felder) ist ein wunderbares Zeugnis eines Freundschaftsbuches, wie es besonders in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert gepflegt wurde. Die darin festgehaltenen Aphorismen und Kurzgedichte sollten vor allem den MĂ€dchen Orientierung und Inspiration fĂŒrs Leben geben. Damit hatte das Poesiealbum auch einen Erziehungsauftrag. FĂŒr unsere Margarete, allgemein âMargretâ gerufen, hat ihr persönliches Poesiealbum darĂŒber hinaus noch eine besondere Bedeutung. Ihren
Namen auf dem Titelblatt samt Wohnort Stuttgart und Jahreszahl 1907 hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr geschĂ€tzter Lehrer am Evangelischen Töchter institut mit Wasserfarben gemalt â Gottlob Felder, ein Kalligrafie-KĂŒnstler ! Sein Sohn Friedrich, der auch bald Lehrer wird, ist der Mann, fĂŒr den sie sich schlieĂlich als junge Frau entscheidet.
Mit dieser Abhandlung ĂŒber ihr Poesiealbum soll Margret Pfleiderer, einer klugen Frau, die ihrer Liebe folgte, aber auch ihre christliche Frömmigkeit bewahrte, ein kleines Denkmal gesetzt werden.
Die EintrÀge in das Poesiealbum umfassen zwölfeinhalb Jahre.
| 17 DER PFLEIDERER 2023 POESIEALBUM
Albumblatt von Johannes Hesses Hand.
Margarete ist fast vierzehn Jahre alt, als ihre Mutter, Marie Pfleiderer, geborene Etzel, in Stuttgart am 1. MĂ€rz 1907 mit dem eindringlichen Appell âSei treu, mein Kind!â den Reigen eröffnet. Ăbrigens sucht man in der Sammlung vergebens nach einem Eintrag des Vaters Christian. Das letzte Blatt, in Holzelfingen kĂŒnstlerisch ausgeschmĂŒckt, stammt vom Ehepaar Hagenmeyer und ist auf Oktober 1919 datiert.
Insgesamt liegen 53 EintrĂ€ge vor. 18 davon wurden bereits 1907 gemacht. Es sind vor allem Lehrer und Lehrerinnen, die sich zunĂ€chst in Margrets Album verewigen dĂŒrfen, so auch im Februar 1908 der vielfĂ€ltig
engagierte Rektor des Evangelischen Töchterinstituts * Christian Dietrich mit einem Vers aus dem Buch Nahum und dem Zuruf âIn allen StĂŒrmen, in aller Not wird er dich beschirmen, der treue Gott.â
Markant sind die edlen Zeilen der Stuttgarter â zum Teil mit Pfleiderer
* Friedrich Weidle (1808 â 1876) reagierte mit der GrĂŒndung des Töchterinstituts in Stuttgart im 19. Jahrhundert auf den starken Wunsch nach einem auf die BedĂŒrfnisse junger MĂ€dchen zugeschnittenen Bildungsprogramm in Religion, naturwissenschaftlichen FĂ€chern, Fremdsprachen und auch Hauswirtschaftsunterricht entsprechend jenem Zeitgeist. Erst im 3. Reich wurde dieses Schulkonzept zu Fall gebracht. SpĂ€ter erwuchs daraus das Evangelische Mörike-Gymnasium.
LISTE ALLER EINTRĂGE
Name Schreibort, datiert Marie Pfl., geb. Etzel Stgt. 01.03.1907 Jakob Liebendörfer 07.03.1907 Elisabeth Roser Stgt. 14.03.1907 B. Strölin Stgt. 03.1907 Gottlob Felder Stgt. 03.1907 Martha Werz, geb. Pfl. Ruit 05.04.1907 Elisabeth Töbke Ruit, Dh. 05.04.1907 Elisabeth Mörike Ruit 06.04.1907 Christian Werz Ruit 08.04.1907 Emilie Krayl Stgt., Hrb. 29.04.1907 K. Ritter 04.1907 M. Blech Stgt. 05.05.1907 Frida Feuchter Stgt. 29.07.1907 Prof. W. MĂŒller Stgt. 23.10.1907 Emma Steidle Stgt. 26.10.1907 Elisabeth Dietrich Stgt. 11.1907 Antonie Lotter Stgt. 1907 Martha Oechslin 1907 Hedwig Wezel Stgt. 04.01.1908 Tilly Strecker Margret Schmidt Stgt. 01.1908 Rektor Chr. Dietrich Stgt. 21.02.1908 Maria Lutz 1 Zuffenhsn. 02.1908 Johanna Mezger 02.1908 Gertrud Strubberg 03.1908 Pfr. Dr. Friedrich Walter Stgt. 27.04.1908 Schw. Marie KĂŒmmerer 01.11.1908 Schw. Hildegard Denner Stgt. 09.11.1908 Friederike Etzel, g. Jehle Stgt. 01.1909 Johanna Etzel, g. Martin Ludwigsb. 20.01.1909 Mathilde Jehle Stgt. 27.01.1909 Gertrud Jehle Stgt. 27.01.1909 Pfr. Friedrich Jehle Prof. Otto BĂŒhrlen Korntal 11.1909 Maria Waidelich Korntal 12.1909 Johannes Hesse Korntal 13.02.1910 Maria BĂŒhrlen, geb. Pfl. Korntal 27.02.1910 Hanna Werz Stgt. 16.06.1910 Wilhelm Pfleiderer Stgt. 19.06.1910 Gotthold Pfleiderer Stgt. 29.06.1910 Julie Luithardt Stgt. 11.1911 Maria Felder Herisau CH 09.1913 Hildegard Kirschmer Herisau CH 09.1913 Beaty Rellstab Herisau CH 19.11.1913 Martha Schnyder Herisau CH 20.11.1913 Frl. M. Gilardoni MĂŒnchen 09.04.1915 F. Schönthal Korntal (frĂŒh) 1916 Pfr.
BĂŒhrlen Hohen-M. 04.1918 Gertrud BĂŒhrlen 05.1918 Martha BĂŒ., geb. Baumg. Hohen-M. 05.1918 Maria HĂ€mmerle Holzelf. 28.07.1918 Maria Lutz 2 Reutlingen 09.1918 E. u. A. Hagenmeyer Holzelf. 10.1919
Gustav
18 | FAMILIENBLATT Sommer DIE LISTE
Eng Gewissen, das beflissen, Treu zu wandeln himmelwĂ€rts, âSoll dich fĂŒhren, und dich zieren Ein in Liebe volles Herz.
Stuttgart, MĂ€rz 1907. Zur frdl. Erg., G. Felder
Es sei der Frauen Leben Als wie ein geistlich Lied, Das nicht mit eitlem Brausen Am Ohr vorĂŒber zieht, Das sich in festem Takte Nur langsam fortbewegt Und doch der Herzen viele Mit sich zum Himmel trĂ€gt. Mit herzlichen WĂŒnschen St. 1907. Antonie Lotter
â /â
| 19 DER PFLEIDERER 2023 SCHRIFTPROBEN
verwandten â Pfarrer im Album. So vom âGroĂoheimâ Friedrich Jehle, dessen Töchter Mathilde und Gertrud ebenfalls je eine Seite in schönster Schrift gestalteten. Stadtpfarrer Dr. Walther bestĂ€tigt Margarete im April 1908: âVertrau auf Gott, er hilft in Not!â Es befinden sich sogar Zeilen von Missionar Johannes Hesse (Korntal) in Margaretes Freundschaftsbuch. Er ist der Vater
Oben: Heinrichsbad, Schweiz
Unten: Margret, sitzend in weiĂ
des Schriftstellers Hermann Hesse. Bald dĂŒrfen auch ihre zwei erwachsenen BrĂŒder, Gotthold und Wilhelm, verschiedene Onkel und Tanten, Klassenkameradinnen, Freunde und neue Bekannte in das Buch schreiben. Besonders hervorzuheben ist hier die Einwohnergemeinde Herisau/Schweiz, wo sich seit 1873 eine christliche Kuranstalt â das soge-
nannte Heinrichs bad â befindet. Margret und andere junge Damen nehmen dort ein Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs an einem mehrmonatigen Kochkurs teil. In den folgenden Kriegsjahren arbeitet unser FrĂ€ulein Pfleiderer dann als KindergĂ€rtnerin (Erzieherin) auf der SchwĂ€bischen Alb, in Holzelfingen, Oberamt Reutlingen. â
20 | FAMILIENBLATT Sommer JUGENDZEIT
Mein Vater AndreasâPfleiderer
DR. ALFRED PFLEIDERER â
Unter den Nachkommen unseres Urahnen Georg Pfleuderer gibt es, soweit ich weiĂ, eine ĂŒberdurchschnittlich hohe Zahl von Originalen. Ein solches Original war mein Vater, âder alte Pfleiderer unter der Mauer von Stuttgartâ.
Er wurde am 17. April 1810 in Oppelsbohm als drittes Kind seiner Eltern geboren. Seine Kinderjahre fielen in eine schwierige Zeit. Die Niederlage bei Jena hatte uns Deutschen schwere Lasten von Gebietsverlusten, Kriegsreparationen, Opfern zur Beseitigung der KriegsschĂ€den im Lande selbst und tiefe DemĂŒtigungen aller Art beschert. Hinzu kamen die schweren menschlichen Verluste, die uns der Russlandfeldzug und die Befreiungskriege auferlegten; und schlieĂlich die Not des Hungerjahres 1816, von dem uns mein Vater oft erzĂ€hlte. Er erzĂ€hlte uns Kindern, als er uns mit unserem Schicksal zufrieden stellen wollte, dass das Brot damals aus einer Mischung aus halb Schwarzmehl und halb Baumrindenmehl gebacken wurde.
Wir alle wissen, dass das Schulsystem zu dieser Zeit nicht so anspruchsvoll war, wie es heute ist. Und wir können uns auch vorstellen, dass die schulischen Bedingungen in jenen schweren Kriegs- und Notjahren noch schlechter waren als in den guten Jahren jener Zeit. Das gilt besonders fĂŒr so kleine und vom Verkehr abgelegene Dörfer wie Oppelsbohm damals.
So kam es, dass mein Vater sein ganzes Leben lang mit dem Lesen und Schreiben auf KriegsfuĂ gestanden hat. Nur sehr wenige und sehr kurze SchriftstĂŒcke kamen von seiner Hand zu uns Kindern. Ich habe ihn nie in einem Buch lesen sehen. Und wenn er ein Schulzeugnis oder ein anderes Dokument zu unterschreiben hatte, war das eine Haupt- und Staatsaktion, an die ich mich heute noch lebhaft erinnern kann.
Unmittelbar nach der Konfirmation kam mein Vater als âHausknechtleâ im Hotel Marquardt in Stuttgart unter. Es ist bezeichnend, dass die Familie Marquardt die Beziehungen zu ihm bis zu seinem Tod aufrechterhielt.
Im Jahr 1840 heiratete er die gut 15 Jahre Àltere Gastwirts witwe
*
S. 82 ) | 21 DER PFLEIDERER 2023 EINE BIOGRAFIE
* D 26.915.174 ( Pfleiderer-Buch
Birck, geborene Stanger. Sie war kinderlos und Besitzerin der Weinstube âZur Wagenmeistereiâ in der SchmalenstraĂe âunter der Mauerâ.
Das Haus, das heute* noch steht und eine GaststĂ€tte beherbergt, ist eines der Ă€ltesten HĂ€user Stuttgarts. Eine seiner WĂ€nde steht auf der alten Stadtmauer. In meiner Jugend ragte diese noch ein StĂŒck weit vor das Haus vor. Mein Vater hatte darauf ein GĂ€rtchen angelegt, dessen Pflege mir in meiner frĂŒhen Jugend anvertraut wurde. Vielmehr habe ich mir dieses Amt stillschweigend angeeignet. Ich bepflanzte sie, soweit die alte Hauswurz und der ĂŒber die Mauer hĂ€ngende Efeu Platz dafĂŒr lieĂen, mit bunten Blumen und vor allem mit Sonnenblumen und Feuerbohnen. Letztere rankten sich hinauf bis an und um das steinerne, in Hochrelief ausgefĂŒhrte Wappen, das auf Schild und Helm Stierhörner und ferner die Jahreszahl 1641 aufwies. Unser Haus gehörte einst den Freiherren von Sachsenheim und kam spĂ€ter an Herzog Ulrich.
Die erste Frau meines Vaters starb 1860, aber da sich bald herausstellte, dass eine Wirtschaft ohne Hausfrau eine miserable Angelegenheit war, heiratete mein Vater 1861 zum zweiten Mal, und zwar Marie Langfritz, die Tochter seiner Base Johanna, einer geborenen Pfleiderer. Die Braut wurde am 29. Oktober 1838 in Reutin bei Lindau geboren, wo auch die Hochzeit stattfand. Vater Langfritz war dort Lehrer. Am Abend des Hochzeitstages wollten meine Eltern mit dem Schiff nach Friedrichshafen fahren und waren unangenehm berĂŒhrt, dass dieses bereits abgelegt hatte, als sie im Lindauer Hafen eintrafen. Am nĂ€chsten Morgen erfuhren sie, dass der Dampfer vom KapitĂ€n eines österreichischen Dampfschiffes wegen dessen Trunkenheit in zwei HĂ€lften geteilt worden war und dass nur wenige Menschen gerettet
Quelle: âBilder aus Alt-Stuttgartâ Verlag von Robert Lutz; Stgt. 1896
Zeichnung: August Federer, 1900, in Gustav Wais â Buch:Â âAlt-Stuttgarts Bauten im Bildâ; Stgt. 1951
* Der Originaltext stammt aus dem Jahr 1930
22 | FAMILIENBLATT Sommer DIE WEINSTUBE
Gemeinsame Vorfahrenschaft
worden waren. (Das erste, aber leider nicht das letzte Mal, dass Alkohol in meiner Familiengeschichte eine ĂŒble Rolle gespielt hat).
Bier und Tabak lehnte er ab Mein Vater war einer der schĂ€rfsten Biergegner, die ich kenne. Er benutzte die abschĂ€tzigsten Begriffe, um dieses GetrĂ€nk zu beschreiben: âGâsöffâ, âDividendenjaucheâ, âRattengiftâ und dergleichen. Er sagte oft: âNet emol mein Finger steck i neiâ. Sein gröĂter Stolz war sein Weinkeller und sein Ruhm, dass er nur sehr reine und gut gepflegte Weine fĂŒhrte und ausschenkte. Ich habe meinen Vater nie betrunken gesehen. Er pflegte, an seinem Viertelliterglas, das natĂŒrlich den ganzen Tag bereit stand, nur zu âsupfenâ. (Heute weiĂ ich allerdings, dass dieses Supfen fĂŒr das Gehirn mindestens genauso schĂ€dlich ist wie eine vorĂŒbergehende Trunkenheit). AnstoĂen, exzessives Trinken und dergleichen waren ihm völlig zuwider. Ăberhaupt war es
ihm höchst unangenehm, wenn einer seiner GĂ€ste so viel getrunken hatte, dass er sich berauschte. Sobald mein Vater merkte, dass es so weit war, gab er ihm â von wenigen Ausnahmen abgesehen â nichts mehr zu trinken und versuchte, den Betrunkenen mit Freundlichkeit und Zureden, notfalls aber auch mit Grobheit zum Verlassen des Raumes zu bewegen. Wenn ein Gast bereits betrunken hereinkam, gab er ihm nichts zu trinken. AuĂerdem bat er ihn, sein Lokal zu verlassen.
So gern er auch schönen Gesang hörte â jede Woche kamen an einem bestimmten Abend vier Mitglieder eines katholischen Gesangsvereins und sangen â, so sehr war ihm alkoholisches Gegröle zuwider. Das wĂŒrde er unter keinen UmstĂ€nden dulden, und er könnte sackgrob werden, wenn solche GĂ€ste nicht aufhörten und gingen. Hinzu kam seine schroffe Abneigung gegen das Rauchen. An der Wand des Gastraums befand sich ein Plakat: âDas Mitbringen von Zigarren, Pfeifen und Hunden ist untersagt.â Wenn ein Gast dennoch rauchen wollte â und sei es ein vornehmer Herr mit der feinsten Havanna-Zigarre â kam mein Vater mit der Kohlenschaufel und sagte:
âDo leget Se Ihren Stinknagel drauf, dass i en en de Ofe neischmeiĂe ka !â Diese Freiheit der Wirtsstube von Bierdunst, Tabakrauch, Rauschgegröle und Hundegetue veranlasste nun gerade viele sensible MĂ€nner, die Wagenmeisterei aufzusuchen. Die Anwesenheit von Frauen in seiner Wirtschaft mochte er nicht. Dass
ROSINE geb. SCHAICH 1743â1812 JOH. JAKOB PFLEIDERER * 1776 EVA geb. ABELEN * 1778 LUDWIG PFLEIDERER * 1781 PHILIPPINE geb. FELLMETT * 1785 JOHANN LEO. LANGFRITZ * 1806 JOHANNA geb. PFLEIDERER * 1811 MARIE geb. LANGFRITZ * 1838 ANDREAS PFLEIDERER * 1810 DOROTHEA verwitw. BIRCK 1794â1860 ALFRED PFLEIDERER * 1868 1. Frau 2. Frau
CHRISTIAN PFLEIDERER 1747â1824
| 23 DER PFLEIDERER 2023 PRINZIPIEN
von Andreas Pfleiderer und seiner 2. Frau, Marie Langfritz
bei ihm u. a. die FĂŒhrer der schwĂ€bischen Demokratie verkehrten, hĂ€ngt hauptsĂ€chlich damit zusammen, dass er selber Demokrat war, ohne freilich parteipolitisch irgendwie hervorzutreten.
So lernte ich im Weinhaus, in dem ich mich mangels Familienlebens viel aufhielt, viele herausragende MĂ€nner kennen: Vor allem die Demokraten Friedrich Payer, Karl Schickler, Conrad und Friedrich HauĂmann, den Dichter Ludwig Pfau, den Schriftsteller Wilhelm BloĂ (spĂ€terer StaatsprĂ€sident), den SozialistenfĂŒhrer Albert Duck, Ărzte, Juristen, Beamte, und so weiter. Mit all diesen MĂ€nnern konnte mein Vater, obwohl er eigentlich gar keine Schulbildung hatte und (wie gesagt) kaum schreiben konnte, kraft seiner natĂŒrlichen Gescheitheit so reden, dass StaatsprĂ€sident BloĂ noch nach vielen Jahren voller WertschĂ€tzung ĂŒber meinen Vater sprach, als ich ihn einmal kurz vor seinem Tod besuchte.
Mein Vater war einer der wortkargsten Menschen, die ich je gekannt habe. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals mit meiner Mutter, mit einem meiner Geschwister oder mit mir ĂŒber etwas anderes als das gesprochen hat, was der Alltag erforderte. Nur in der Nacht vor seinem Tod sprach er zu mir, wie ein Vater in einer ernsten Stunde zu seinem Sohn spricht. Umso mehr konnte man sich auf sein Wort verlassen. Aber weil er selbst sein Wort unverbrĂŒchlich hielt, konnte er anderen Menschen kaum verzeihen, wenn sie nicht so offen und aufrichtig
und zuverlĂ€ssig im Reden waren wie er. Kaum je hörte ich ihn ungut ĂŒber andere sprechen.
Da er sich seinen Instinkt von seinen bÀuerlichen Vorfahren und aus seiner bÀuerlichen Kindheit gut bewahrt hatte, war er ein guter Menschenkenner. Dank dieses Instinkts konnte er die öffentlichen VerhÀltnisse richtig einschÀtzen. Er hat jedoch nie gebrandmarkt.
Das âBaatschenâ (leeres GeschwĂ€tz) war ihm ebenso verhasst wie das Zeit-Totschlagen. Wenn sich einige Frauen im Gang unter der Mauer trafen und miteinander baatschten, nahm er eine Sense, die er fĂŒr solche Zwecke immer in einer Ecke der Schenke bereithielt, und lieĂ sie so ĂŒber das Pflaster der StraĂe streichen, dass es einen höllischen LĂ€rm gab und die Klatschbasen sich erschrocken zerstreuten und das Weite suchten. Wenn er aber einen guten Tag hatte, trug er zwei StĂŒhle heraus, stellte sie neben die Klatschtanten hin und lud sie ein, sich doch zu setzen.
Am meisten danke ich ihm dafĂŒr, dass er mich meinen Weg gehen lieĂ mit den Worten: âDu wirst selbst wissen, was richtig ist.â
Geschlagen hat er mich nur ein einziges Mal. Ich habe ihn nur einmal weinen sehen, und das war bei der Verlobung meiner Schwester Karoline.
HĂ€nseleien und Sticheleien seitens seiner GĂ€ste nahm er freundlich entgegen und gab sie seinerseits zurĂŒck, wenn sich die Gelegenheit ergab.
Er vermochte die Armen ganz auf seine Weise zu unterstĂŒtzen. Halb-
24 | FAMILIENBLATT Sommer DEMOKRATEN
invaliden hat er oft ins Haus aufgenommen.
Beim Essen war er ungewöhnlich bescheiden. Morgens trank er eine Tasse Milchkaffee mit trockenem Brot. Zu Mittag gab es ganz einfache Hausmannskost, möglichst wenig gesalzen. Und er aĂ nur so viel davon, wie nötig war, um seinen Hunger zu stillen. HeiĂes Essen blies er lange. Was er aĂ, kaute er gut. Abends gab es meist zwiebelgeschmĂ€lzte Brotsuppe, gefolgt von Dickmilch und Kartoffeln. Infolge dieser Lebensweise war er in seinem Leben nie fettleibig.
Sein Gesicht war hager, aber nicht mager. Es war umrahmt von einem Bartkranz. Seine Wangen, Lippen und sein Kinn rasierte er bis kurz vor seinem Tod immer selbst mit seinem ausgezeichneten Rasiermesser. Eine Brille brauchte er auch im 80. Lebensjahr nur fĂŒr feine Arbeiten. Bei seinem Tod fehlten ihm nur drei ZĂ€hne, obwohl er in seinem Leben nie eine ZahnbĂŒrste benutzt hatte. Er putzte sich die ZĂ€hne mit einem feuchten Zipfel seines Handtuchs.
Solange ich mich erinnern kann, trug er Kleidung aus demselben einfarbigen grauen Stoff, den er immer im selben GeschÀft kaufte. Seinen
Anzug lieĂ er immer nach demselben
Schnitt (mit HosentĂŒrle) anfertigen. Er trug nie ein anderes Hemd als ein grobes Leinenhemd mit einem angenĂ€hten Umlegekragen, unter dem er eine schwarze Halsbinde knĂŒpfte. Auch im hohen Alter war er immer ordentlich. Unsaubere und unfeinere Menschen mied er stets.
Nach dem frĂŒhen Tod meiner Mutter hatte er viele Jahre lang eine treue Magd im Haus, bis mein Ă€lterer Bruder heiratete und die Wirtschaft ĂŒbernahm. Aber auch dann blieb er bis kurz vor seinem Tod in der Wirtschaft tĂ€tig.
Da er Garten und Feld, Pferd und Kuh besaĂ, hatte er sich angewöhnt, jeden Morgen zwischen 5 und 6 Uhr aufzustehen und immer selbst nach dem Rechten zu sehen. Seine Magd und seinen Knecht behandelte er mit GĂŒte und Gerechtigkeit. Seinen Tieren gegenĂŒber war er geradezu liebevoll veranlagt. Einmal, als eine Kuh geschlachtet werden musste, konnte er nichts von ihrem Fleisch essen. Als ich im letzten Jahr seines Lebens Vegetarier wurde, sagte er nur: âDas ist deine Sache.â
Weihnachten 1889 erkrankte er als einer der ersten an der Grippe, die damals wie ein Lauffeuer ĂŒber Europa hinwegfegte. Er hielt sich jedoch noch aufrecht, bis ich in den Ferien nach Hause kam (ich war damals Medizinstudent). Sobald ich im Haus war, legte er sich hin, um kurz darauf klaglos und ganz gefasst zu sterben.
Er war ein guter Vertreter der Pfleiderer-Sippe, eine knorrige Eiche. â
ZUM AUTOR, D 26.915.174.5
Dr. med. Alfred Pfleiderer (1868â1945) war praktischer Arzt ab 1902 in Ulm a. d. Donau, Heinrichstr. 6 Er war der Verfasser u. a. des Bildatlas zur Alkoholfrage. Reutlingen 1910.
| 25 DER PFLEIDERER 2023 â 26 . DEZ. 1889
SterbefÀlle : Pfleiderer, Hans Friedrich (86)
Leser, Helmut (92)
Walker, Eberhard (55)
Schweitzer, Ortwin (84)
Pfleiderer, Alfred (78)
Pfleiderer Isolde, geb. Stahl (91)
Pfleiderer, Anneliese, geb. Laemmert (92)
7. Apr. 2022, Remshalden
20. Jun. 2022, Rapperswil, Schweiz
15. Sept. 2022, Langenargen
12. Okt. 2022, Leinfelden-Echterdingen
4. Feb. 2023, Königsbrunn
24. Feb. 2023, Winnenden
24. Feb. 2023, Krailling
D 26.915.172.11 81
D 64.215.478.463â
D 64.215.478.412.2â
D 64.215.482.10 â3â3â
S 571.12 12.712
D 64.215.482.332â
D 64.255.114.53â
Foto: Birgit Arnold âentdeckt auf dem Waldfriedhof Stuttgart.
26 | FAMILIENBLATT
TRAUER
Stammnummer
Sommer
Beim Familientreffen 2022 in Winnenden-BĂŒrg wurden alle Vorstandsmitglieder in ihren Ămtern bestĂ€tigt.
FAMILIENVERBAND PFLEIDERER E. V., ERSTGRĂNDUNG STUTTGART 1924
Vorsitzender MatthÀus Felder (matthaeusf@aol.com) Tel. +49 (0)157 36206662
Stellv. Vorsitzender Wolfram Pfleiderer-Hatzner (wolfram.pfleiderer-hatzner@outlook.de)
Schatzmeisterin Susanne Schuster Tel. +49 (0)8041 8493 sowie ZustĂ€ndige fĂŒr die Enzianweg 23, 83677 Greiling Mitgliederbetreuung (schusterfamily@t-online.de)
SchriftfĂŒhrerin Andrea Hansen (a.andrea.hansen@googlemail.com)
Beisitzer Erich Pfleiderer (erich.pfleiderer@kuechenhaus-pfleiderer.de) Kurt- Georg Pfleiderer (kurt-georg.pfleiderer@naturehome.com)
Internet familienverbandpfleiderer.webador.de
Alte FamilienblÀtter issuu.com/matthaeusfelder
Online-Stammbaum felder.tribalpages.com
Mitgliedsbeitrag
Mindestbeitrag ⏠10,â pro Jahr fĂŒr Einzelpersonen Familienbeitrag pro Jahr ⏠15,â
Unser Konto Familienverband Pfleiderer e. V. Raiffeisenbank im Oberland Bad Tölz
IBAN: DE 81 7016 9598 0003 6261 21
BIC: GENODEF1MIB
GlÀubiger- im SEPA-Lastschriftverfahren
Identifikationsnummer DE 11 ZZZ 0000 1515590
Kurt- Georg Pfl. · Andrea Hansen · Wolfram Pfl.-Hatzner · MatthÀus Felder · Susanne Schuster · Erich Pfl.
| 27 DER PFLEIDERER 2023 MITMACHEN
Foto: Angelika Pfleiderer
Was bedeutet Ihnen Ihre KĂŒche?
Hier wird gekocht, gelebt, diskutiert, experimentiert. Hier entstehen GerĂŒche, die die Kindheit prĂ€gen und Erinnerungen versĂŒĂen.
Wir glauben es ist nicht zu groĂ gedacht, wenn wir sagen: die KĂŒche ist das Herz der Familie.
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KĂŒchenhaus Schreinerei Heckenweg 7 / 71364 Winnenden-Hertmannsweiler / www.kuechenhaus-pïŹeiderer.de / Kontakt-Tel.: 07195-13760 Kontakt-Mail: mp@kuechenhaus-pïŹeiderer.de
KĂCHE
GmbH + Co. KG
â Bei uns ist Ihre
in besten HĂ€nden.â