USA-Trip, August/September 2012
Deutschamerikanische Begegnungen Edition · © Germany · Okt. 2012 · matthaeusf @ aol.com Familie Felder, Lichtenstein-Unterhausen (Baden-Württemberg) Bilder: Größtenteils Lukas C. Felder · Text: Matthäus Felder
Sa., 25. aug. 2012 abgesehen von kleinen turbulenzen reibungslose flug-, gepäck- und zollabfertigung stuttgart – paris – chicago. besonders beeindruckend der sinkflug von 15,5 km höhe hinunter auf zunächst etwa zweitausend meter, bei dem über einen zeitraum von etwa einer halben stunde keine triebwerksgeräusche mehr zu hören waren, sondern nur noch das reine vorbeirauschen der luft. unsere verwandte kimberly Marie felder-ramos (Kim) wartete schon auf uns und brachte uns zunächst mit ihrem 2012er us-vw passat sedan zu ihrem wohnort glenview, nur eine viertelstunde vom flughafen entfernt, wo wir uns erst mal in ein café setzten, um unsere
weiteren pläne zu besprechen. danach ließen wir uns die villa ramos präsentieren und waren gewaltig beeindruckt. nur das 14järige töchterchen lily und ein kleines hündchen waren anwesend und wir verteilten unsere mitbringsel: bierkrüge, ein deutsch-englisches
chicago, wo wir gebucht hatten. zu unserem geräumigen zimmer dort mit zwei king-size doppelbetten gehörten noch zwei bäder, ein großer flachbildfernseher, schreibtisch mit computer, weitere schöne möbelstücke und eine kleidernische. wärend es claudia nach diesem durch die zeitverschiebung besonders lang geratenen tag vorzog, lieber im schwaben-kochbuch, schreibsets, hotel zu bleiben, zogen wir drei kinder-überraschungseier und wie- männlichen familienmitglieder, bele-gebäck. meine frau claudia nämlich meine söhne lukas, tom hatte sich ja bei den vorbereitungen und ich nochmal los, um hotdogs dieser reise schon strikt gegen pri- zu essen und günstig getränke zu vatübernachtungen ausgesprochen beschaffen – im zentralen stadtteil und so brachte uns die gute kim im loop von chicago auch am späten auto wieder südwärts entlang am samstagabend überhaupt kein michigansee zum hilton-hotel nach problem.
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Aéroport Paris-Charles-de-Gaulle
Wir waren gewaltig beeindruckt von der Villa Ramos
Wohnzimmer in der Villa Ramos
So sind wir mit Kim und Lily verwandt, denen wir heute schon begegneten. Kim
Quelle: www.felder.tribalpages.com
Lily
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Unser Hotel in Chicago
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Zimmer Nr. 851 1m
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So., 26. aug. 2012 alle waren wir schon sehr früh munter. und so beschlossen wir, vor dem frühstück noch einen ausgedehnten sonnenaufgangs-spaziergang am seeufer zu unternehmen, wo doch tatsächlich um diese zeit bereits reges treiben herrschte. ein sport-event. viele menschen schwammen im wasser vom publikum angefeürt und vom rettungsdienst in booten gut überwacht. ein taxi brachte uns danach zur St. John‘s Lutheran Church, die in einem nördlichen Außenbezirk chicagos steht und wo jeden sonntag ein gottesdienst in deutscher sprache stattfindet – ein netter neugotischer bau mit eigenem schulgebäude gleich daneben. als vierköpfige familie wurden wir von dem kleinen häuflein und von
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pfarrer hans Berndt sehr freundlich aufgenommen. aus seiner predigt nahmen wir die hauptbotschaft in uns auf, dass wir uns nicht nur als werke gottes betrachten sondern auch bemüht sein sollten, werktätige desselben zu sein. es tat gut, so fern von daheim mit voller orgelbegleitung die gewohnten choräle singen zu können, die vertrauten liturgischen formeln mitzusprechen, deutsche kirchenatmosphäre zu verspüren. Als wir die kirche verließen, warteten schon um die 150 englischsprachige lutheraner darauf, die bänke wieder zu füllen. Den rückweg zum hotel machten
wir per stadtbahn. Hierzu mussten wir allerdings auch erhebliche fußmärsche bewältigen, was gewissen protest seitens der familie nach sich zog. als entschädigung gabs gutes speise-eis und gegen abend eine schmackhafte mahlzeit im zünftigen irischen lokal, einem teil der großartigen lobby des hilton-hotels. gleichzeitig fand im pompösen ballsaal eine jüdische hochzeitsfeier mit viel unterhaltungs- und volkstypischer tanzmusik statt, wie ich es in dieser gepflegtheit – ausser im land israel selbst – noch nie beobachten konnte.
Evangelische Johanneskirche in Chicago
St. John’s
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Mo., 27. aug. 2012 wieder viel zu früh wach geworden und gleich mal per u-bahn nordwärts bis zur station chicago gefahren. dort im einkaufszentrum macy‘s gefrühstückt. viele geschäfte öffneten erst nach und nach. lukas bekam neue hose. macy‘s einkaufszentrum steht direkt neben dem schönen historischen wasserturm
der alten stadt chicago. und dort befindet sich auch ein tourist information center, wo wir jedem
Hoch hinaus: John-Hankock-Gebäude
John Hancock Center
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ein 3-tages-ticket für die städtischen verkehrsmittel besorgten. kurz noch in die benachbarte große prespiterianer-kirche hineinge-
schaut. diese entstand unmittelbar nach dem großen brand von 1871. Weitere Punkte des Tages: john-hankock-observarory, michigan-avenue, apple-store, schuhkauf. essen gegenüber institute of art. Abends: buckingham-fountain um 9 Uhr mit bunter beleuchtung und patriotischer musik.
Buckingham Fountain
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Di., 28. aug. 2012 originalgetreue nachbildung des shakespear-theaters »globe«, wie es einst in london stand. irgendwann am nachmittag zogen wir weiter zum berühmten »millenium park«. in einem veranstaltungszelt gab es gerade viel action für junge familien. einmalig jedoch ist die wohl 20 m breite stahlbohne, in der sich alles spiegelt. wir wurden auch zeugen eines militärischen aufmarsches vor diesem monumentalen Kunstwerk. marines, männliche und weibliche, bekamen informationen darüber aus dem munde ihres chiefs vermittelt. wir wollten versuchen, einen großen supermarkt zu finden, indem
Kontrastprogramm: Reicher Stadtkern, arme Außenbezirke erreichten, als ziel des tages vor. früher befand sich hier am großen michigansee der us-marinehafen. großartiges wird einem hier heute geboten. souvenirläden noch und nöcher, ein großes riesenrad, ausflugsschiffe aller art und größe, fastfood-häuser, aber auch ein wunderbarer palmengarten, eine beachtliche sammlung historischer buntglasfenster und sogar die
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wir einfach einmal in einem bus richtung westen sitzen blieben. sehr bald waren wir die einzigen Weißen im vollbesetzten Fahrzeug. in einer gegend wohl namens oak park sahen wir einen mittelgrossen und auch sauber wirkenden store und nutzten das reichhaltige getränke-angebot dort. unweit davon ragte ein klasizistischer kirchturm aus der masse heruntergekommener behausungen heraus, den wir uns mal näher ansehen wollten. leider waren die türen der basilika verschlossen; wir hätten uns im katholischen kloster anmelden müssen und drei wollten das nicht. also per bus (126 jackson) zurück downtown. im hotel ruhten wir uns ein wenig aus und gingen alle vier zusammen am späteren abend nochmals aus, um einen Hotdog mit »fries« (Pommes) zu vezehren.
Navy Pier
inzwischen haben wir uns schon besser an die verschobene zeit gewöhnt und schliefen länger aus. frühstück nahmen wir in einem kleinen backgeschäft sozusagen hinterm hotel ein und nahmen uns dann gleich den vergnügungspark »navy pier«, den wir per stadtbus
Our Lady of Sorrows Basilica
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Mi., 29. Aug. 2012 sehr herzliche begegnung mit folgenden netten damen unserer amerikanischen felder-verwandtschaft, allesamt Nachkommen von Charles A. Felder (s. Grafik, S. 3) 1. Janine Dawn Kahn, geb. Felder (*1971) aus South Bend 2. Nancy Ann Curtis, geb. Hott (*1937) aus Culver 3. Shan Elisa Farmer, geb. Smith (*1963) aus Chicago 4. Tracey Anne Martin (*1960) aus Indianapolis Wir spazierten vom Hotel zu einem nahegelegenen Restaurant
(Eleven City Diner) und aßen im typischen Chicago-Stil zu Mittag. bei herrlichem sonnenschein ging es in die parkanlage für gruppen-
mit den söhnen nutzte ich unseren 3-day-pass für den stadtverkehr am abend noch einmal ausgiebig. die straßen von chicago haben gerade auch bei dunkelheit ihren ganz besonderen reiz. schliesslich landeten wir wieder auf dem »navy pier« und dort über dem wasser begann gerade ein großes spektakuläres feuerwerk.
Charmante Cousinen fotos und im foyer des hilton konnten wir uns bei kaffee, brownies und eiscreme noch ausgiebig unterhalten bis man sich unter umarmungen am spätnachmittag wieder voneinander verabschiedete. der kontakt wird jedenfalls weiter gepflegt. janine hat ihren besuch in deutschland gewissermassen für 2013 schon angekündigt.
Janine
Nancy
Tracey Shan
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www.felder.tribalpages.com
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Do., 30. Aug. 2012 da unsere söhne für Kulturelles (noch) nichts übrig hatten, besuchten wir eltern heute alleine die
retrospektive über roy lichtenstein mit seinen großformatigen popart-motiven im comicstil in uns auf. die realistischen und impressionistischen gemälde und Plastiken des späten 19. jahrhunderts interessierten uns weit mehr. auch eine ganz beachtliche sammlung historischer interieurs en miniature – praktisch puppenhäuser – fand claudia toll wegen deren großen liebe zum Detail. mittags nutzten wir auch die exzellente küche im restaurant des instituts. frisch gestärkt verbrach-
Kunstgenuss pur – mit Claudia in den weltberühmten Galerien städtischen galerien bekannt unter der bezeichnung »art institute of chicago«, nicht einmal 1 km von unserem hotel entfernt. lukas und tom schauten lieber videos an und fuhren per stadtbahn zum »midway airport«, um diesen anzuschauen. im schnelldurchlauf nahmen wir die aktuelle sonderausstellung, eine
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ten wir noch längere zeit in der abteilung »photography & film« wo hauptsächlich schöpfungen in schwarzweiss gezeigt wurden. sicher haben wir so manches ausgelassen. der komplex ist einfach zu groß für einen tag. am spätnachmittag trafen wir, ohne etwas fest ausgemacht zu haben, nahezu zeitgleich im hotel wieder mit unseren kindern zusammen, ruhten ein paar stunden aus und ließen uns mit taxi zu Chicagos wohl bekanntester pizzeria bringen. »gino‘s east pizza«.
Abbott Handerson Thayer, Winged Figure, 1889
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US-Präsident Abraham Lincoln (1809–1865)
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Frederic Remington, The Bronco Buster, 1895
Fr., 31. Aug. 2012 mit einem nahverkehrszug ging‘s heute ab union station nordwärts zuerst nach glenview. hier stiegen wir in den 2012er us-vw passat sedan um, denn kim Felder-ramos hatte freundlicherweise angeboten, uns die stadt milwaukee, ebenfalls am michigansee gelegen, zu zeigen. erster programmpunkt dort war das technik- und naturkundemuseum, das auch eine erstaunliche aqurien-anlage enthielt, wie wir sie von den europäischen sealife-centern her kennen. eine wahre entdeckerwelt, der reinste techno-dschungel. wir bekamen unsere buben dort kaum mehr heraus.
nur als sie vernahmen, dass wir jetzt zum burger-essen fahren wollten, lösten sie sich von den tollen experimenten und kamen mit uns erwachsenen in die tiefgarage und kim kannte den originellsten burger-kiosk am badestrand der stadt.
Kim zeigt uns Milwaukee
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nun kam mein wunsch zum zug, nämlich die »St. Sava Serbian Orthodox Cathedral« zu besichtigen. hier wirkte einst der schwabe richard gölz und ist dort, wie sich herausstellte, bis zum heutigen tage unvergessen. das gotteshaus war von beeindruckender pracht.
auch claudia hatte einen wunsch frei, den sie erfüllt bekam – eine patchworkdecke wurde in einem ausgesuchten fachgeschäft erstanden. dabei besichtigten wir auch den vorort wauwatosa, der eher europäisch, dörflich wirkte. zum dinner hätten wir in eines der beiden hofbräuhäuser von milwaukee gehen können. doch noch prominenter ist die wirtschaft »mader‘s« und dort geht es fast deutscher zu als in deutscland. deshalb entschieden wir uns dafür, hier unser Nachtmahl einzunehmen. mein ungarisches gulasch schmeckte mir ausgezeichnet, während die anderen geteilter meinung über ihr essen waren.
Saint Sava
Mesner
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www.madersrestaurant.com
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Sa., 1. sep. 2012 heute lernten wir die Stadt lowell am cedar lake (zedernsee) kennen, den ort in indiana, wo teile unserer felder-verwandtschaft leben, und früher lebende mitglieder der familie bedeutende spuren hinterlassen haben, dies gilt in neuerer zeit insbesondere für thomas d. felder, den einstigen polizeichef der stadt. er verstarb bereits mit 60 jahren an krebs. das treffen mit grandma jan und great-grandma mary felder sowie mit marys tochter threasa und enkelin alice santell begann an einer in den letzten jahren auf brachliegendem farmland der verwandten entstandenen sehenswürdigkeit, »the shrine of christ’s passion«. wir hatten etwas regen. den initiatoren dieser anlage ist es gelungen, ein stück palæstina, felslandschaft, ergänzt durch passende bepflanzung und bebauung buchstäblich aus dem boden zu stampfen. im eingangsbereich des parks mit gut zwei kilometern durchmesser betraten wir einen großflächigen shop, wo es religiöse artikel zu erwerben gab in einer vielfalt, von der man sich keine vorstellung machen kann – einfach überwältigend.
gungstermine organisiert. junge, freundliche uniformierte beamte erklärten jeden raum und jedes fahrzeug und gingen bereitwilligst wir wurden in einem elektrogefährt auf fragen – auch hinsichtlich von einer leidensstation des herrn ihrer schweren bewaffnung – ein. zur nächsten transportiert, wo gerade bei der polizei konnten über lautsprecher und mit dezenwir einen guten eindruck über ter hintergrundmusik bibelzitate tom felders verantwortungsvolles verkündet wurden. lebensgroße arbeitsumfeld gewinnen. nach bronzeskulpturen verdeutlichten seinem tod wurde das amtsgebäudas gesagte auf realistische weise. de auf Gemeinderatsbeschluss hin im hintergrund hatten wir immer als »thomas felder police station« eine große kathedrale vor augen. bezeichnet, wie dies eine tafel am gegen mittag fanden sich in Jans eingang bezeugt. (witwe des polizeichefs) haus der zurück im hause felder wurden rest von kims familie ein, also ihr zum kaffee dreierlei kuchen mann luis – er feierte heute seinen (peach, strawberry, chocolate) und 47. geburtstag – und die nahezu natürlich eis gereicht und es gab erwachsenen kinder luke, sophia nette unterhaltungen mit den und lily. amerikanern aller generationen. mary drückte mir noch den telefonluis lud die gesamte gesellschaft hörer in die hand, damit ich auch ins örtliche restaurant McVeys ein, mit ihrer freundin etta fern echterwo die meisten köstliche burgerge- ling aus Saint Joseph/Missouri richte bestellten. mein Burger hieß redete, die ich vor 20 jahren einmal z.b. »italian veal«, war also ordentin deutschland kennen gelernt lich mit rindfleisch und einigen hatte. wegen den großen entferleckeren beilagen bestückt. speziell nungen war sie – sicher auch altersanlässlich unseres besuches hatte bedingt – nicht mehr in der lage, jan sowohl bei der städtischen feu- extra nach lowell zu kommen, was erwehr (fire department) wie auch sie sehr bedauerte. bei der »police station« besichti-
Felderstadt Lowell
Jan Felder
Mary Felder
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Threasa
Lily
Luke
Lukas
Alice
Mary, Jan
Sophia, Jan
Luis, Kim
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So., 2. sep. 2012
Ortswechsel problemlos gelangten wir am vormittag zu fuß und per stadtbahn (blue line) zum flughafen o‘ hare, chicago und hoben planmäßig um 12.25 uhr ab in richtung new york. die taxifahrt den weiten weg vom john-f.-kennedy-flughafen ging über die queensboro-brücke zu unserem »crowne plaza hotel« direkt am berühmten »Times Square«. das uns zugewiesene zimmer, et-
was kleiner und moderner als das in chicago, befand sich im 36. stock. unten pulsierte das leben. claudia wollte erst mal einen kaffee mit kuchen. nun, man muss da wirklich nicht weit laufen, um beides in bester qualität zu finden. später dehnten wir unsere erkundungstour noch ein wenig aus, sahen das »rockefeller center« und probierten von den typischen warm zubereiteten new yorker sandwiches mehrere sorten. und dann – es war schon spät am Abend –
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Bryant Park
crowne plaza hotel Zimmer Nr. 36 21 1m
entdeckten wir noch den mittels vieler halogenstrahler in lichter höhe taghell erleuchteten bryant park, wo viele menschen in kleinen grüppchen im gras oder auf stühlen gemütlich zusammensaßen, sich unterhielten, sich ausruhten oder nach ihren kindern sahen. da es hier gleich wie in chicago um diese tageszeit draussen immer noch so warm war, setzten wir uns natürlich auch auf solche parkstühle und genossen die atmosphäre.
Mo., 3. sep. 2012, »labour day«, tag der arbeit in den usa das buffet-frühstück im hotelnahen restaurant »pigalle« zum pauschalpreis fiel heute so üppig aus, dass für den rest des tages keine größeren mahlzeiten mehr erforderlich gewesen wären. die familie folgte meinem vorschlag, die erkundung manhattans heute von der südspitze her zu beginnen. also brachte uns ein taxi runter zum »battery park«. von hier aus kann man sehr gut hinüberschauen zu der kleinen insel, auf welcher die freiheitsstatue ihre fackel gen himmel streckt. auf eine kostspielige überfahrt verzichteten wir. vielmehr legten wir ostwärts eine gewisse strecke am ufer zurück bis dahin, wo helikopter-rundflüge für touristen angeboten werden. auch hier mussten wir ob der hohen preise leider passen. weiter gings hinein ins häusermeer und wir erreichten die »wall street«, waren also mitten im börsen- und banken-
zentrum amerikas. in die altehrwürdige »trinity-church« warfen wir einen ausgiebigen blick. unweit hiervon befindet sich der tragische ort »ground zero«. in respektvollem abstand zu den original grundmauern wächst ein neuer, gewaltiger turm in die höhe – das
Manhattan-Erkundung
Federal Hall National Memorial: US-Präsident George Washington (1732–1799)
neue »world trade center«. es gab nun diskussionen darüber, ob wir hier stunden verbringen wollten, um in den abgesperrten bereich vorgelassen zu werden oder nicht. erforderlich war nämlich ein besucherausweis, der wieder woanders zu bekommen war. claudia und ich warteten auf die söhne, bis diese wohl karten in händen hielten – einlasszeit: 18 uhr! mir persönlich reichte es aus, der Unglücksstelle nahe gewesen zu sein. daher beschloss ich für mich, lieber den interessanten broadway bis
zum »Times Square« alleine entlang zu flanieren, während sich claudia und die jungs weiterhin im finanzdistrikt bzw. greenwich village umsehen wollten. mein marsch entlang des boadways war phantastisch. da sah ich kirchen, tolle geschäfte, einige großartige parks mit künstlern, denkmälern und allerlei wasserspiel. um 17.30 uhr erreichte ich wieder unser hotel, wo – welche überraschung! – die anderen drei auch schon im zimmer saßen. da das »crowne plaza« im stadtviertel mit den meisten theatern steht – 48 seriöse an der zahl – wäre es durchaus möglich gewesen, abends noch einer netten vorstellung beizuwohnen. jedoch fehlte einigen offenbar die lust bzw. energie, sich noch einmal aufzuraffen. so schaute nur ich mich alleine ein wenig in der umgebung um und besorgte dabei noch für frau und kinder ein wenig essbares sowie getränke.
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trinity-church
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William Seward, Außenminister unter Lincoln; kaufte Alaska.
Eindrücke vom Broadway
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Di., 4. Sep. 2012
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New World Trade Center
um new york hautnah kennen zu lernen, muss man es durchwandern. und das taten wir tapfer, indem wir die strecke vom »Times Square« bis zum westlichen ende der »42nd street« zu fuß zurücklegten. dort, direkt neben dem vor anker liegenden flugzeugträger, zugleich museum, bestiegen wir zur umrundung manhattans ein vergnügungsschiff der so genannten »circle line«. die fahrt ging entgegen dem uhrzeigersinn also zuerst den breiten »hudson river« hinunter in richtung freiheitsstatue. Den baufortschritt beim »world trade center« konnten wir uns nun auch vom Schiff aus näher erklären lassen. der eigenwillig geformte turm ist noch am wachsen, hat aber bereits wieder eine herausragende höhe erreicht. von den unzähligen weiteren gebäuden, häfen, parks,
auf die man während der fahrt hingewiesen wird, möchte ich als besonders bedeutsam den sitz der vereinten nationen (un) nennen, am ufer des »east river« gelegen. nördlich dann schwenkt das schiff links ab, die landschaft ist kaum bebaut, man sieht schöne wälder und wiesen – welch ein kontrast.
Glanzpunkt des abends war der besuch des 1921 erbauten ambassador-theaters, wo uns Eltern das grandiose broadway-musical »chicago« viel freude und genuss bescherte. alles drehte sich um die untreue roxie hart, die einen ihrer liebhaber niederschoss dafür nun ihren prozess zu erwarten hatte, ein flottes jazz-orchester zog alle register, eine 25-köpfige schauspielertruppe bot tanz- und gesangstechnisch weltklasse. roxie hatte glück. dank ihres korrupten star-anwaltes kam sie am galgen vorbei. das gnädige Urteil lautete: nicht schuldig.
Bootstour auf Hudsonund East River
natürlich konnten wir uns an bord mit soft-drinks, hotdogs und der new yorker »pretzel« (sie schreiben das so) verköstigen, aber am frühen abend durften die jungs mit mir noch in einem sehr feinen »grill house« speisen.
ein drink an der hotelbar rundete den abend ab.
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Mi., 5. sep. 2012 man kommt in new york auch ohne große ausgaben zurecht, wenn man denn will. ein donut kann mitunter als frühstück ausreichen und kostet an der straßenecke nur einen dollar. kaffee hatten wir uns schon selbst im hotelzimmer gebraut. claudia wollte in ein buchgeschäft, lukas in den »apple store« nähe »central park« und danach in demselben mit einem e-bike herumradeln. ein werbeflyer bot nämlich »hybrid bikes« zum mieten an. tom hatte auch lust aufs radeln. unsere wege trennten sich daher bereis zu füssen des »rockefeller centers«. ich begleitete die buben. im großen computerzentrum stellte lukas gleich mal fest, dass es ja in new york mehrere davon gibt und dies hier gar nicht der größte »apple store« sei. es fing dann auch noch an, leicht zu regnen. somit
war die lust zum radeln natürlich auch dahin, zumal sich im radverleih-haus herausstellte, dass man hier unter »hybrid bikes« nur eine mischung zwischen normalund mountainbike versteht. um die kinder halbwegs bei laune zu halten, lotste ich sie erst einmal in eine pizzeria, um sie zu verköstigen. zum glück kam nach dem essen die sonne wieder heraus und die beiden spazierten mit mir munter in den großen grünen park hinein, wo uns auf gut befestigten wegen pferdekutschen, fahradritschas, jogger und eichhörnchen begegneten. aus dem spaziergang wurde schließlich eine wanderung bis hinauf zum »metropolitan museum of art«. den Kunsttempel betraten wir zwar, jedoch zur intensiveren besichtigung der einzelnen ausstellungen, waren die kerle nicht zu überreden. eine busfahrt zur »grand central station« war ihnen wichtiger, denn dort ist – ja
Central Park & Apple Stores
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was wohl? – einer der größten »apple stores« der welt. also kümmerte ich mich um münzen für den stadtbus und wir fuhren hin. mich persönlich beeindruckte die großzügige architektur des bahnhofs mehr als die darin präsentierten, sicherlich hochmodernen mikroelektronikrechner. allein die alte schalterhalle ist gigantisch und künstlerisch reich mit marmor ausgestattet. Schließlich peilten wir auch wieder den »Times Square« an und trafen wie erwartet claudia im hotelzimmer an. nach einer gewissen ausruhphase zogen wir alle gemeinsam nochmal los, um uns in hotelnähe noch ein wenig zu vergnügen bzw. zu abend zu essen. auf speziellen wunsch unseres jüngsten landeten wir in einem mir bis dahin noch nicht bekannten fastfood-restaurant namens »kentucky fried chicken«. nun ja, die geschmäcker sind verschieden.
Central Park
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Grand Central Terminal (Apple Store im Hintergrund)
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New York, Times Square
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Do., 6. Sep. 2012
der letzte tag in new york stand bereits ganz im zeichen der rückreise in die heimat. das hotelzimmer musste geräumt, der flieger am »kennedy-airport« durfte am spätnachmittag auf keinen fall verpasst werden. frühzeitig legten wir diese strecke in einer geräumigen schwarzen lincoln-limmousine zurück. hierbei fuhren wir im stau
durch den »queens-midtown-tunnel«, der den breiten fluss östlich von manhattan unterquert. der atlantikflug verlief planmässig und wir landeten in den frühen morgenstunden des darauffolgenden tages (Fr., 7. Sep. 2012) auf dem gewaltig großen, aber übersichtlichen flughafen amsterdam. Wie wir dort auf den anschluss warte-
Mauz
Landung in Stuttgart
Die Heimat hat uns wieder
ten, gesellte sich zufälligerweise der tübinger arzt und frühere landtagsabgeordnete paul-Stefan mauz zu uns, den ich noch aus alten ju-zeiten kannte. er kam gerade aus kuwait zurück. Zur letzte etappe von Stuttgart nach hause mussten wir nur noch in schäfers vw-sharan einsteigen. Eva-Maria, meine Schwester, lieferte uns wohlbehalten und bei strahlendem sonnenschein um halb elf uhr morgens in unserem trauten Lichtensteiner Heim ab.