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m d m Verlag für medizinische Publikationen | Pvst G 52765 DPAG | Heft 3 | 2013
ÄSTHETISCHE 3 DERMATOLOGIE Aesthetic DermAtology
2013
m d m Verlag
Ästhetische DermAtologie | Aesthetic DermAtology
3
Mit Schallwellen gegen Cellulite | Laser in neuem Licht | Photorejuvenation in der Praxis | HYAcorp und seine sichere Anwendung | Wirksamkeit der Photoepilation mittels 810-nm-Diodenlaser | Laser-Epilation bei Pilonidalsinus und Akne inversa | Behandlung der axillären Hyperhidrose mit fraktioniertem Microneedling | Mehr Patientenkomfort bei der Behandlung von Beingefäßen | Therapie Aktinischer Keratosen: State of the Art | Neue Aspekte der Versorgung von Patienten mit Psoriasis vulgaris | Neues Hautpflegekonzept für Neurodermitis: Fehlendes zuführen | Überschießende Narben frühzeitig verhindern | Hyaluronidase – ein Klassiker mit neuen Einsatzgebieten | Sonden, Software, Sonnenschutz: Individuelle Hautberatung durch computergestützte Analyse | M2Beauté Cosmetics: Auf dem Weg zur globalen Marke in der Wirkstoffkosmetik | Solta Medical: Innovation als Leitmotiv
채d_2013-03_final3_Layout 1 30.06.13 12:05 Seite 2
U2 Sinclair Sculptra
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3
2013
5
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE
editorial ÄSTHETISCHE MEDIZIN
M. Steinert
6
mit schallwellen gegen cellulite
S. Pickl 14
laser in neuem licht
S. Pickl 22
Photorejuvenation in der Praxis
Interview mit M. Höck 26 28 S. Pickl 34 Interview mit Ch. Schick 38 40
hyAcorp und seine sichere Anwendung Wirksamkeit der Photoepilation mittels 810-nm-Diodenlaser laser-epilation bei Pilonidalsinus und Akne inversa Behandlung der axillären hyperhidrose mit fraktioniertem microneedling mehr Patientenkomfort bei der Behandlung von Beingefäßen
DERMATOLOGIE H. Müller 44
therapie Aktinischer Keratosen: state of the Art
E.M.W. Koch 48
Neue Aspekte der Versorgung von Patienten mit Psoriasis vulgaris
52
Neues hautpflegekonzept für Neurodermitis: Fehlendes zuführen
S. Pickl 54
Überschießende Narben frühzeitig verhindern
S. Pickl 60
hyaluronidase – ein Klassiker mit neuen einsatzgebieten
S. Pickl 64
sonden, software, sonnenschutz: individuelle hautberatung durch computergestützte Analyse
FIRMENPORTRÄTS 68
Interview mit Stephen J. Fanning 70
m2Beauté cosmetics: Auf dem Weg zur globalen marke in der Wirkstoffkosmetik solta medical: innovation als leitmotiv
73
INDUSTRIEFORUM
67
impressum
78
Abonnement
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DermAtologie
M2 Beaute
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Liebe Kolleginnen,
genau in der Mitte des Jahres – zumindest schreibe ich hier das dazugehörige Editorial. Verschiedene Ansichten gibt es wohl bei der Berechnung des genauen Datums der Jahresmitte: Ist es der 30.06., der 01.07., exakt Mitternacht oder genau 182 Tage rückwärts vom 31.12. gerechnet? Mir jedenfalls reicht das Wissen, dass die Hälfte des Jahres 2013 also vorbei ist – oder ist es positiver zu sagen, wir haben die Hälfte des Jahres 2013 noch vor uns? Die Diskussion um “das Glas ist halb voll/leer“ bzw. wer ein Optimist/Pessimist sei beschäftigt seit jeher die Humanpsychologie, die zu dem Schluss gekommen ist, dass die menschliche Gefühlslage das Urteilsvermögen desjenigen beeinflusse und dass glückliche Menschen eine ambivalente Situation eher positiv bewerten. In diesem Sinne bin ich Optimist: Zum Beispiel freue ich mich auf den Sommer trotz ambivalenter Siebenschläfer-Prognose für den 27.06.2013, die laut www.wetter.de folgendermaßen lautet: „Am Donnerstag in der Südosthälfte oft viele Wolken, aber gebietsweise auch Aufheiterungen, dazu Schauer, sonst eher stark bewölkt und häufiger Schauer, im Norden teils auch längere Zeit Regen. Höchstwerte 13 bis 19 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus westlichen Richtungen, in Küstennähe teils frisch bis stark.“ Da braucht es in der Tat eine gehörige Portion Optimismus, um sich die Aussichten auf die kommenden Monate nicht vermiesen zu lassen. Spannend finde ich zudem die Möglichkeit bzgl. der Existenz eines “dritten Weges“. Somit lautet eine Erweiterung zur Frage nach halb-leer bzw. halb-voll: „Was sagt der Ingenieur?“ Die dazugehörige Antwort ist: „Das Glas ist doppelt so groß, wie es sein müsste.“ Eine weitere: „Und was sagt der Physiker?“ Die Antwort: „Das Glas ist ganz voll. Zur Hälfte mit Luft und zur Hälfte mit Flüssigkeit.“ Hier eröffnet sich also sozusagen neben schwarz oder weiß auch grau oder gestreift… Positiv stimmt mich, dass selbst die Siebenschläfer-Prognose einen “Dritten Weg“ eröffnet: Glaubt man nämlich wieder www.wetter.de, so liegt der eigentliche Siebenschläfertag auf dem 08. Juli! Und bis dahin kann sich das Wetter ja noch entscheidend ändern! Wie dem auch sei: Ich bin auf jeden Fall äußerst optimistisch, dass Sie Freude beim Lesen der “Ästhetischen Dermatologie“ haben werden – die Ausgabe enthält u.a. interessante Nachberichte zur DDG sowie neue und erfolgreiche Therapiekonzepte bei Psoriasis, Aktinischen Keratosen und der Cellulite. Schließen möchte ich mit einem Zitat unseres berühmten Esseners Heinz Rühmann zum Thema Optimismus/Pessimismus: „Ein Optimist ist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt so gut findet.“ In diesem Sinne wünsche ich allen Kolleginnen und Kollegen einen schönen, erholsamen und “doppelt so guten“ Sommer! Ihr Reinhard W. Gansel Schriftleiter
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die aktuelle Ausgabe der “Ästhetischen Dermatologie“, die Sie in den Händen halten, erscheint
eDitoriAl
liebe Kollegen,
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Dr. med. Markus Steinert Holzmarkt 6
Ästhetische meDiZiN
88400 Biberach
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Mit Schallwellen gegen Cellulite effizienz, sicherheit und verbesserte Verträglichkeit in Kombination mit mikrowellenerwärmung Steinert, Markus1, Stork, Holger2, Ruff, Heike1 1laserklinik Dres. steinert, D-88400 Biberach 2Zimmer medizinsysteme , D-89231 Neu-Ulm Key Words AWt, stoßwelle, mikrowelle, cellulite, reduktion, ZWave
Stoßwellen werden bereits erfolgreich in der nicht-invasiven Behandlung von Cellulite als Akustische Wellentherapie (AWT) bzw. Extrakorporale Puls-Aktivierungstherapie (EPAT) eingesetzt. Die vorliegende Pilotstudie untersucht Effizienz, Sicherheit und Verträglichkeit von Stoßwellen zur Behandlung und Reduktion von Cellulite bei gleichzeitiger Erwärmung des behandelten Gewebes mit Mikrowellenstrahlung.
Ästhetische meDiZiN
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Vor, während und nach der AWT-Behandlung erfasste Parameter zur Bestimmung von Veränderungen im Bindegewebe
vor Behandlung
jede Behandlung
X
X
größe (cm)
X
X
cellulite stadium
X
Fotodokumentation
X
20 mhz-Ultraschalldokumentation
X
subjektives empfinden
X
Alter, gewicht (kg), Bmi (kg/m2),
jede 5. Behandlung
nach Behandlung X
Körperfett (%), os-Durchmesser (cm)
X
X X
X
X
Tab. 1: Vor, während und nach der AWT-Behandlung erfasste Parameter zur Bestimmung von Veränderungen im Bindegewebe.
Probandinnen mit Cellulite Stadium 2-3 wurden über einen
Kampf gegen Cellulite steigt kontinuierlich. Seit die Ursa-
Zeitraum von 4 Wochen mit ballistisch erzeugten Stoßwel-
chen für die Entstehung der Cellulite bekannt sind, kann
len (ZWave, Zimmer MedizinSysteme GmbH, Neu-Ulm,
Cellulite gezielter behandelt werden. Durch die bei Frauen
Deutschland) in definierten Oberschenkelbereichen behan-
annähernd senkrechte Anordnung der wenig elastischen
delt. Die jeweils andere Seite der Oberschenkel wurde wäh-
Bindegewebs-Septen zur Haut drücken vergrößerte Fettzel-
rend der AWT additiv mit Mikrowellenstrahlung erwärmt.
len gegen das Corium und werden als Dellen an der Haut-
Ultraschalldokumentationen zeigen im Follow-Up eine Zu-
oberfläche sichtbar. Es kommt zu metabolischen Verände-
nahme der Echodichte und eine verbesserte Kollagenstruk-
rungen in der Mikrozirkulation von Blut und Lymphe [1-8].
tur. Die Effizienz in der nebenwirkungsfreien Stoßwellenbe-
Stoßwellen werden in der Medizin bereits seit 1980 erfolg-
handlung von Cellulite wird durch Wärme zwar nicht signi-
reich als extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) zur
fikant gesteigert, aber von den Probanden subjektiv als deut-
Behandlung von Nierensteinen [9, 10] und als extrakorpo-
lich angenehmer empfunden.
rale Stoßwellentherapie (ESWT) seit 1992 in der Orthopädie zur Therapie von Sehnen- und Muskelerkrankungen einge-
Stoßwellentherapie gegen Cellulite
setzt [11-13].
80 Prozent aller Frauen leiden unter unschönen Dellen an
Es können verschiedene physikalisch-technische Verfahren
Oberschenkeln, Po, Bauch und Armen. Der Wunsch nach
eingesetzt werden, um Stoßwellen zu erzeugen: elektrohy-
effektiven, nicht-invasiven Behandlungsmöglichkeiten im
draulisches [14], elektromagnetisches, piezoelektrisches [15]
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7 21
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und ballistisches Prinzip. Mechanische Stimuli in Form von
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8
Behandlungsvorgaben
Stoßwellen beeinflussen in lebenden Geweben zelluläre Funktionen wie Wachstum, Zellmigration und Proteinsyn-
Für die Behandlung wurden 6 weibliche Probanden im Alter
these. Durch biochemische Folgereaktionen wie Stimulie-
von 25 bis 55 Jahren mit der Indikation Cellulite (Stadium 2
rung von Metabolismus und Zirkulation von Blut und Lym-
bis 3 nach Nürnberger und Müller [4]) mit dem Stoßwellen-
phe sowie Mobilisierung von Fettstoffdepots wird nachweis-
system ZWave (Zimmer MedizinSysteme GmbH) behandelt.
lich der Fettsäurespiegel gesenkt [16-18]. Weiterhin wird die
Elektromagnetisch erzeugte radiale Stoßwellen wurden mit
Kollagenfaseranordnung reorganisiert [19]. Als Akustische
einer maximalen Eindringtiefe von 35 mm appliziert. Als
Wellentherapie (AWT) bzw. Extrakorporale Puls-Aktivie-
Kopplungsmedium gewährleistete ein Ultraschallgel die
rungstherapie (EPAT) werden Stoßwellen bereits erfolgreich
vollständige Energieübertragung. Frequenzen wurden im Be-
zur Reduzierung von Cellulite eingesetzt [20]. Die vorlie-
reich zwischen 10 bis 16 Hz angewählt, die Intensität der
gende Studie untersucht Effizienz, Sicherheit und Verträg-
2500 (+/-) abgegebenen Stöße variierte zwischen den Ener-
lichkeit von ballistisch erzeugten Stoßwellen (ZWave, Zim-
giestufen 1 und 2. Für die Behandlung im femoralen Bereich
mer MedizinSysteme GmbH) unter Einsatz von Mikrowel-
wurden die Patientinnen über einen Zeitraum von 4 Wo-
lenstrahlung zur Behandlung und Reduktion von Cellulite.
chen insgesamt 10 Mal behandelt. Die Therapie wurde nach den Prinzipien der manuellen Lymphdrainage durchgeführt,
Temperaturentwicklung im Gewebe durch Mikrowellenbehandlung
wobei der jeweils rechte Oberschenkel der Probanden additiv zu den Stoßwellen im behandelten Areal mit Mikrowellen erwärmt wurde. Die Erwärmung des Gewebes erfolgte
Im Zentrum der Mikrowellenstrahlung erwärmt sich das Ge-
mit Mikrowellen (ungepulst, durchschnittlich 75 Watt) für 7
webe auf etwa 40°C bis in eine Tiefe von einem Zentimeter.
bis 10 Minuten. Der Abstand zur Hautoberfläche betrug
Das entspricht der Tiefe der Fettschicht (Studie Dr. Klaus
zirka 10 Zentimeter.
Fritz, Landau: Stoßwelle). Im darunterliegenden Muskelgewebe beträgt die Temperatur etwa 33°C, in einer Tiefe von
Folgende Parameter wurden vor der ersten Behandlung er-
drei Zentimetern erwärmt sich das Gewebe auf etwa 28 °C.
fasst:
Reduktion Umfang [%]
RSWT
RSWT + MW
sN
-4,10
-4,10
rK
-3,08
-1,54
es
0,00
-1,56
schm
-2,91
-3,85
hA
0,00
0,00
hAn
0,00
0,00
Durchschnitt [%]
-1,68
-1,84
Alter
Gewicht, Größe, BMI
Körperfett mittels Impedanzmessung
Cellulite-Stadium nach klinischen Kriterien (Stadium 2 bis 3)
Oberschenkeldurchmesser an definierter Stelle links/rechts
Fotodokumentation des behandelten Areals
20-MHz-Ultraschalldokumentation der Haut zur Bestimmung der relativen Schalldichte
Dokumentation der subjektiven Empfindung der Probandin (s. Tab. 1)
Tab. 2: Durchschnittliche Reduktion des Oberschenkelumfangs bei den Probandinnen nach 10 Stoßwellenbehandlungen mit/ohne Mikrowelle (RSWT/RSWT+MW) in Prozent.
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Änderung Körperfett [%] Änderung Körperfett im Verlauf (%)
-1,60 -1,65 -1,70 -1,75 -1,80 -1,85 rsWt
50 40 30 20 10 0 -10 -20 sN
rsWt + mW
Abb. 1: Durchschnittliche Reduktion des Oberschenkelumfangs nach 10 Stoßwellenbehandlungen mit/ohne Mikrowelle (ohne Mikrowelle: blau, mit Mikrowelle: orange) in Prozent.
rK
es
schm
hA
hAn
Abb. 2: Prozentuale Änderung der Körperfettwerte im Verlauf der 10 Behandlungen.
Differenz Gewicht [%]
Differenz BMI [%] 0
2 1,5 1 0,5 0 -0,5 -1 -1,5
Differenz Gewicht Beginn/Ende Behandlung (%)
Differenz BMI Beginn/Ende Behandlung (%)
9
-1 -2 -3 -4 -5 -6
sN
rK
es
schm
hA
hAn
Abb. 3: Differenz des BMI zwischen der ersten und letzten Stoßwellenbehandlung bei allen Probandinnen in Prozent.
sN
rK
es
schm
hA
hAn
Abb. 4: Differenz des Gewichts zwischen der ersten und letzten Stoßwellenbehandlung bei allen Probandinnen in Prozent.
SN, RK, ES, SCHM, HA, HAn = Patientenkürzel.
Bei jeder der 10 Behandlungen wurden Gewicht, Größe,
dokumentiert und ein Fragebogen zur Probandenzufrieden-
BMI, Körperfett, Umfang OS links/rechts und die subjektive
heit und Beurteilung von Arzt und Proband zum Therapieer-
Empfindung des Probanden dokumentiert. Bei der fünften
folg ausgewertet.
und nach der letzten Behandlung erfolgte additiv eine Fotodokumentation sowie abschließend nach Behandlungsserie
Kosmetische Ergebnisse
eine 20-MHz-Ultraschalldokumentation mit einem 3D-Scanner (DermaScan®C, Cortex® Technology, Dänemark) zur Vi-
Neben den messbaren Ergebnissen werden in erster Linie
sualisierung der Gewebestrukturen. Am Ende der Behand-
immer die sichtbaren, kosmetischen Ergebnisse als Indikator
lungsserie wurde die subjektive Empfindung der Probandin
einer erfolgreichen Therapie herangezogen. Als Parameter
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Reduktion OS Umfang [%]
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Abb. 5a-c: Fotodokumentation: HA 1. Behandlung (OS links: Stoßwelle; OS rechts: Stoßwelle mit Mikrowelle) (a), HA 5. Behandlung (b), HA 10. Behandlung (c).
für die Veränderungen im Bindegewebe wurden sowohl di-
duell und unabhängig vom Cellulite-Stadium variiert (s.
rekt vor als auch nach jeder Behandlung Oberschenkelum-
Abb. 2). Sowohl BMI (s. Abb. 3) als auch das Körpergewicht
fang, BMI und Körperfett bestimmt. Mit insgesamt zehn
verändern sich im Behandlungsverlauf nicht signifikant (s.
Messungen pro Probandin sollten sowohl der Akut- als auch
Abb. 4).
der Langfristeffekt der Therapie ermittelt werden. Hierzu erfolgten zu Therapiebeginn sowie vor der letzten Stoßwellenbehandlung eine Fotodokumentation sowie abschließend
Fotodokumentation und Ultraschalldokumentation
nach der Behandlungsserie eine 20-MHz-Ultraschalldokumentation.
Mit Foto- und 20-MHz-Ultraschalldokumentation wurden
Oberschenkelumfang, Körperfett, BMI
low-Up erfasst. Die Fotodokumentation zeigt in den defi-
Relief und Kollagenstruktur der behandelten Areale im Folnierten Bereichen nach Ende der Behandlungsserie ein verDer Oberschenkelumfang wurde durch die Serie der Stoß-
bessertes Relief sowohl bei Stoßwellenbehandlung allein wie
wellenbehandlung an definierten Bereichen der lateralen
auch bei Applikation von Stoßwellen mit Mikrowellener-
Oberschenkel durchschnittlich um 1,68 Prozent reduziert.
wärmung (s. Abb. 5). Die Dichte von Kollagenen und elasti-
Durch die zusätzliche Applikation der Mikrowelle wurde der
schen Fasern bestimmt maßgeblich die Festigkeit und Elasti-
Oberschenkelumfang um 1,84 Prozent, also um weitere 0,16
zität des Bindegewebes. Diese wurde mit einem 20-MHz-
Prozent reduziert (s. Abb. 1, Tabelle 2). Der Einfluss der Er-
Ultraschallgerät (DermaScan®C, Cortex® Technology) jeweils
wärmung wirkt sich somit nicht signifikant auf die Ober-
vor und nach der Stoßwellenbehandlung gemessen. Nach
schenkelumfangsreduktion aus. Die Körperfettmessungen
Behandlungsende wurde bei allen Probandinnen eine Zu-
zeigen im Durchschnitt eine Veränderung im Therapiever-
nahme der Echodichte und eine verbesserte Kollagenstruk-
lauf von 4,25 Prozent, wobei die Tendenz der Werte indivi-
tur nach Stoßwellentherapie in Kombination mit Mikro-
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Abb. 6a-b: Ultraschalldokumentation DermaScan 20 MHz: RK vor (a) bzw. nach (b) Stoßwellenbehandlung mit Mikrowelle. Es sind deutlich kompaktere Gewebestrukturen sichtbar, der Übergang zur Subcutis ist glatter, eine deutliche Reduktion der Cellulite ist sichtbar.
Abb. 7 a-b: Ultraschalldokumentation DermaScan 20 MHz: HA vor (a) bzw. nach (b) Stoßwellentherapie mit Mikrowellenerwärmung. Es sind deutlich kompaktere Gewebestrukturen nach der Stoßwellentherapie mit Mikrowellenerwärmung sichtbar, der Übergang zur Subcutis ist glatter, eine deutliche Reduktion der Cellulite ist sichtbar.
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welle im Verlauf der Behandlung sonografisch dokumentiert
keit der Erzeugung von Stoßwellen nutzt das System nach
(s. Abb. 6 und 7). Die Ultraschalldokumentation bestätigt
dem Presslufthammer-Prinzip [26[: Durch ein bewegtes
also nachweislich eine Verbesserung von Kollagenstruktur
Handstück wird eine Art Druckwelle erzeugt, die in die zu
und Hautdichte durch die Stoßwellentherapie mit gleichzei-
behandelnde Körperregion eingeleitet wird (Storz Medical
tiger Mikrowellenerwärmung des Gewebes.
AG, Tägerwilen, Schweiz).
Verbesserte Verträglichkeit
Neben der Steigerung der Gewebe-Elastizität und der klini-
Das subjektive Empfinden während der Behandlung wurde
Verminderung des Körperumfangs durch AWT um etwa zwei
schen Reduktion von Cellulite kann im Durchschnitt eine von den Probandinnen durchweg als positiv bezeichnet,
Zentimeter erreicht werden. Jede dieser Techniken erzeugt
wobei die Therapie bei zusätzlicher Erwärmung des Areals
Stoßwellen, die zwar bereits erfolgreich zur Behandlung von
durch Mikrowellen überwiegend angenehmer empfunden
Cellulite eingesetzt werden, aber dennoch gewissen Limits
wurde. Direkt im Anschluss an eine Behandlung wurde die
unterliegen. Mit zunehmender Ausprägung der Dellenbil-
Haut auf der Seite von Stoßwelle mit Mikrowelle als straffer
dung werden immer größere Geräte mit stärkeren Stoßwel-
und glatter bezeichnet.
lenkapazitäten erforderlich, um ausreichend signifikante Behandlungserfolge zu erzielen. Kombinationsbehandlungen
Erfolgreiche Therapiekonzepte
mit weiteren Applikationen wie Wärme, Kryolipolyse [27], Massage, Infrarot, Vibration, Radiofrequenz oder Vakuum
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass AWT in Kombina-
[28] eröffnen neue Möglichkeiten, diesen limitierenden Fak-
tion mit Mikrowellen erfolgreich zur Behandlung von Cellu-
tor zu überwinden. Um das große Potential der Stoßwellen-
lite eingesetzt werden kann. Die Behandlung wird im er-
technologie auszuschöpfen und in erfolgreiche Therapie-
wärmten Areal durchweg als angenehmer empfunden und
konzepte umzusetzen, sind weitere Studien notwendig.
■
ist im Vergleich zu anderen Studien völlig nebenwirkungsfrei [21, 22]. Die Ultraschalldokumentation als sicheres Nachweisverfahren [23, 24] zeigt eine deutlich verbesserte Elastizität des Bindegewebes bei gleichzeitiger Straffung der Epidermis. Durch die Stoßwellenapplikation werden Durchblutung, Stoffwechsel, Neovaskularisation [25] sowie die Produktion von Kollagen aktiviert. Der verbesserte Stoffwechsel und die Durchblutung beschleunigen den Abtransport von Lymphe. Unabhängig von den Erzeugungsmodi der Stoßwellen konnten ähnliche Effekte bereits nachgewiesen werden. Durch linear angeordnete Piezo-Kristalle erzeugte Stoßwellen, die durch eine Krümmung des Handstücks eine Fokussierung im Gewebe erzielen, wird die Schallwellenenergie durch unterschiedliche Silikon-Kegel in Gewebetiefen bis zu 50 Millimeter eingebracht (Richard Wolf GmbH, Knittlingen, Germany). Eine weitere Möglich-
Declaration of interests: H. Stork ist Mitarbeiter der Zimmer MedizinSysteme.
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S. Pickl
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spot auf hämangiom, Naevus und tattoo
(Foto: s. Pickl)
Laser in neuem Licht
Abb. 1: Lasertechnik hautnah: PD Dr. Markus Zutt (Klinik für Dermatologie und Allergologie, Klinikum Bremen Mitte) behandelt bei der Veranstaltung in Bremen Besenreiser.
Der Wirkungsbereich eines Lasers hängt ab von Wellenlänge, Leistung, Spotgröße und Bestrahlungszeit ("pulsed wave" oder "continous wave"). Der Laserstrahl löst eine photothermische Reaktion aus, so dass es – je nach Gewebe – zu Destruktionen an der Zielstruktur kommt. Während Farbstoff-, Alexandrit- und Neodym:YAG-Laser (Nd:YAG-Laser) mit kürzeren Wellenlängen operieren und dadurch nonablativ wirksam sind, arbeiten Erbium:YAG und CO2-Laser mit längeren Wellenlängen und im ablativen Bereich. „Im nonablativen Bereich gilt: Je länger die Wellenlänge, desto größer ist die Eindringtiefe im Gewebe“, erinnerte Dr. Xavier Miller, Dermatologe aus Ettelbrück und Präsident der
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Das Therapiespektrum moderner Hochleistungslaser reicht von medizinischen Indikationen wie Gefäßerkrankungen bis zu ästhetischen Aufgaben wie Epilation, Tattooentfernung oder Hautverjüngung. Dabei kann die Wahl des geeigneten Lasergeräts über den Behandlungserfolg entscheiden. Die Frage, welcher Laser sich am Ästhetische meDiZiN
besten für welche Indikationen eignet, wollten Laserspezialisten im Rahmen eines Lasertrainings für Ärzte klären, das Mitte April in Bremen stattfand.
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gespannt werden. Die Haare sollten bereits 1-2 Tage vor der
sich der Alexandrit-Laser (GentleLase®) besonders gut zur
Behandlung rasiert werden, da diese Prozedur die Horn-
Haarentfernung und Behandlung pigmentierter Läsionen.
schicht der Haut beschädigt und deshalb die Empfindlich-
Das Gerät ermögliche es, extrem schnell und großflächig
keit bei der Laserbehandlung steigert. Nach 1-2 Tagen nach
überall am Körper zu epilieren. Selbst bei dunkler Haut tra-
der Rasur ist dieser unerwünschte Effekt bereits wieder abge-
ten weder Reizungen noch "Zebrastreifen" an den Beinen
klungen. Je dunkler die Haare, umso erfolgreicher die Laser-
auf. Fünf Sitzungen alle 6-8 Wochen genügen, um alle Haar-
epilation. Sehr gute Ergebnisse erzielte Dr. Miller im Bereich
wurzeln in der sensitiven Phase zu erreichen. Der mit bis zu
der Gesichtsbehaarung bei jungen Frauen. Nach der ersten
18 mm ungewöhnlich große Spot des Lasers dringt bis 8
Sitzung sollte mit einer weiteren Behandlung 2-3 Monate
mm tief in die Haut. Diese großen Spots empfindet er als
gewartet werden. Die Patienten dürfen sich 4 Wochen vor
vorteilhaft, da sie die Behandlung erleichtern und weniger
der Therapie nicht mehr bräunen und photosensibilisie-
Impulsenergie erfordern als kleinere; falls die Spots größer
rende Medikamente sollten 24 h vorher abgesetzt werden.
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Luxemburger Dermatologen. Nach seiner Erfahrung eignet
sind als das zu behandelnde Areal, riet Dr. Miller, die nicht zu therapierende Haut entsprechend mit Papier abzudecken
Pigmentierte Läsionen – Kürettage war gestern
oder auf kleinere, der Therapiefläche angepasste Spots zu wechseln.
Dr. Miller lasert pigmentierte Läsionen bei Patienten mit Hauttyp I-IV mit einer Spotgröße von 6 mm und einer Im-
Dynamische Kühlung schont die Haut
pulsdauer von 10 ms. Von einer Kürettage riet er ab, da die verursachten Hautveränderungen dauerhaft sichtbar blie-
Für die obligatorische Kühlung der Haut bevorzugt Dr. Mil-
ben. Seborrhoische Keratosen empfiehlt er mit 65-100 J zu
ler die dynamische Sprühkühlung (Dynamic Cooling De-
behandeln, dabei mit dem kleinsten Wert anzufangen und
vice™) gegenüber Cool Packs, Kaltluftgebläse oder Kontakt-
die Reaktion des Gewebes zu beachten: Entstehe weder Knit-
kühlung, weil er diese sehr präzise steuern kann und sie un-
terung noch weiß-grauer Belag, so sollte die Dosis um 10-15
abhängig von der Behandlungsgeschwindigkeit eine kon-
J gesteigert oder bei Bläschenbildung entsprechend gesenkt
stante Kühltiefe der Hautschichten gewährleistet. Dicke
werden. Für Solar lentigines seien Energieeinstellungen von
Haut junger Patienten sollte immer bereits vor dem Laserim-
50-85 J sinnvoll. Die Nachbehandlung könne nach 4-6 Wo-
puls auf unter 0°C gekühlt werden, weil diese sich dann
chen erfolgen. Hauttyp V-VI sollte nicht oder nur mit großer
durch den Laserstrahl maximal auf 80°C an der Oberfläche
Vorsicht behandelt werden.
erhitze und die Temperatur durch die Nachkühlung auf etwa 33°C absinke. Ohne diese einzigartige Kühlform steige die Temperatur auf über 120°C und es könnten Blasen und (Fotos: candela laser gmbh)
Narben entstehen. Dr. Miller empfahl, mit einer Impulsdauer von 3 ms und einer Energie von 18 J (bis Hauttyp IV) überlappend zu lasern und dabei das Handstück immer senkrecht zur Haut zu halten, damit das Kryo-Spray korrekt aufgetragen werde. Dabei müsse die Haut – vor allem im Bereich der Axilla – immer
Abb. 2a-b: Naevus flammeus vor (l.) bzw. nach (r.) Laserbehandlung.
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Gepulster Farbstofflaser – hochselektiv bei Gefäßtherapie
Narben, Striae distensae, Akne, Psoriasis, Karposi-Sarkom, periorbitalen Falten (Fibroblastenstimulation?) sowie entzündlichen Dermatosen (noch) nicht etabliert, aber auch
Auf die unterschiedlichen Absorptionseigenschaften im Ziel-
hier berichtete Dr. Zutt über eindrucksvolle Behandlungser-
gewebe ging PD Dr. Markus Zutt, Klinik für Dermatologie
folge. Isolierte Herde des kutanen Lupus erythematodes
und Allergologie Klinikum Bremen Mitte, ein. Er nannte
seien gut mit dem gepulsten Farbstofflaser behandelbar.
drei Laser-Gruppen: Solche, die im Gewebe zu einer unspezi-
Dellwarzen (Molluscum contagiosum) im Genitalbereich,
fischen Absorption vorwiegend im Wasser führen, so dass
die zu Infektionen neigen, sprechen ebenfalls gut auf die
das Gewebe vaporisiert (ER:YAG-, CO2-Laser). Bei semiselek-
Therapie an. Die Behandlung von Besenreisern gelinge je-
tiven Lasern (Argon-, Nd:YAG-) erfolge die Absorption vor-
doch besser mit dem Nd:YAG-Laser, da dieser eine deutlich
wiegend durch spezielle Chromophore. Besonders selektiv
höhere therapeutische Eindringtiefe ermöglicht.
seien hingegen die Farbstofflaser, die als Zielchromophor den roten Blutfarbstoff haben. Der selektive gepulste Farb®
Das Kälte-Spray wird vor dem Laserimpuls direkt aus dem
stofflaser (Vbeam ) dringt 1,5-2 mm tief in die Haut und
Vorderteil des Handstückes auf die Haut appliziert, wobei
wird im Bereich des Oxyhämoglobin (595 nm) absorbiert. Er
die zeitlichen Intervalle (Sprühdauer, Zeit bis zum Laserim-
eignet sich daher besonders gut zur selektiven Koagulation
puls) und damit die Eindringtiefe der Kälte steuerbar sind.
der roten Blutgefäße der Haut (selektive Photothermolyse).
Die Kühlung schützt die Haut zuverlässig und lindert den
Epidermale thermische Schädigungen sind in der Regel mit
auf die Haut entspreche – selbst Kinder halten die Prozedur
Schmerz, der in etwa dem Schnappen eines Gummibandes dem gepulsten Farbstofflaser nicht nachweisbar. Dr. Zutt be-
ohne Anästhesie aus, sagte Dr. Zutt. Für Säuglinge empfehle
tonte, dass es wichtig sei, bei der Behandlung die thermi-
sich eine Maskennarkose.
sche Relaxationszeit zu beachten – also die Zeit, die die Zielstruktur benötigt, um sich energetisch zu sättigen, ohne da-
Dr. Zutt rät dringend, dass alle im Raum befindlichen Perso-
bei die thermische Energie ans umliegende Gewebe abzuge-
nen ihre Augen mit einer der Laserwellenlänge angepassten
ben –, da es sonst im peripheren Gewebe ebenfalls zu uner-
Brille schützen; werde direkt am Augenlid des Patienten ge-
wünschten Kollateralschäden kommen könnte. Entspre-
arbeitet, müssten nach Gabe von Betäubungstropfen auf das
chend müsse die Pulsdauer gewählt werden – dies sei mit
Auge Titanschalen appliziert werden. Patienten sollten zu
dem gepulsten Farbstofflaser besonders gut umsetzbar (Puls-
konsequentem Sonnenschutz (LSF >30) für drei bis sechs
dauer 0,45-30 ms, Spotgröße 2-10 mm, Leistung 3-15 J/cm²).
Monate nach jeder Laserbehandlung angehalten werden.
Etablierte Indikationen für die Therapie mit dem gepulsten
pieverlaufsdokumentation.
"Vorher-Nachher-Bilder" eigneten sich für eine gute TheraFarbstofflaser sind nach Dr. Zutt: Naevus flammeus, Hämangiome (oberflächlich), Teleangiektasien (2-3 Sitzungen), Ro-
Der Patient muss alle lichtsensibilisierenden Medikamente
sacea (auch mit inflammatorischer Komponente), Erythrosis
vor der Behandlung absetzen – dabei sei nicht nur an Anti-
interfollikularis colli, Spider Nävus, Senile Angiome, Venous
biotika wie Doxycyclin, sondern auch an Substanzen wie Jo-
lake, Angiokeratom, Granuloma pyogenicum sowie M. Os-
hanniskraut zu denken. Darüber hinaus sei bei lichtaggra-
ler. Zwar seien die Behandlung von Warzen (additiv zur
vierten Erkrankungen Vorsicht geboten. Falls sich Quad-
Kürettage, vaskuläre Komponente entziehen), hypertrophen
deln nach Gabe des Kryo-Sprays bilden, liegt möglicher-
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weise eine Kälteurtikaria vor, die Antihistaminika verhindern können.
diesen Lasertyp im Sommer bei Hauttyp III-V zu verwenden. Wichtig sei der Verzicht auf wasserhaltige Cremes vor der Therapie, da diese die unspezifische Absorbtion im Gewebe
Die Sofortpurpura (intravasale Gerinnung), eine anfallsar-
erhöhen.
tige Rötung, könne als direkter Gewebeeffekt extrem ausgeprägt sein, bilde sich aber immer nach 7-14 Tagen zurück.
Wie bedeutend eine solche Epilation für den Einzelnen sein
Bei stark pigmentierter Epidermis können – in der Regel re-
kann, verdeutlichte Dr. Zutt am Beispiel eines Patienten mit
versible – Hypo- oder Hyperpigmentierungen auftreten.
Zungengrundplastik. Nach Transplantation eines Hautlappens aus dem Halsbereich wuchsen dem Betroffenen stö-
Feuermale schon bei Säuglingen lasern
rende Haare am Zungengrund, die mit dem Nd:YAG-Laser weitgehend entfernt wurden. Gute Ergebnisse erzielte der
Dr. Zutt berichtete über sehr gute Erfolge bei der vaskulären
Laser auch bei Verrucae, Kondylomen sowie Besenreisern.
Malformation Naevus flammeus, bei der es zu "Verschaltungsschwierigkeiten" in der Haut auch in Kombination mit
Hämangiome: Laser katalysiert die Rückbildung
Organsystemen komme. Hier gelte es, möglichst früh einzugreifen, damit keine tuberöse Umwandlung stattfinde. Bei
Ein weiteres Einsatzgebiet dieses Lasers sind Hämangiome
Säuglingen könne ab der vierten Lebenswoche gelasert wer-
bei Säuglingen, die bei 8-10% aller Kinder – häufig auch bei
den. Meist sei eine lebenslange Behandlung mit Therapie-
Frühgeburten – auftreten. Dabei können sowohl oberflächli-
pausen nötig. Dr. Zutt riet zu 2-4 Zyklen im Abstand von 6
che als auch intrathorakal wachsende Exemplare behandelt
Wochen und anschließender einjähriger Pause. Tuberöse
werden. Bis zum Alter von 10 Jahren können sich die Hä-
Anteile seien besser mit dem Nd:YAG-Laser behandelbar.
mangiome zurückbilden, danach kommt es zu keiner Verän-
Neodym:YAG-(Nd:YAG-)Laser für tiefergelegene Läsionen
Ablauf (Involutionsphase) beschleunigen. Die aktive Nicht-
derung mehr, erklärte Dr. Zutt. Lasertherapien sollen diesen intervention bei guter Aufklärung der Eltern sei bei zwei Dritteln der Säuglinge ausreichend. Treten allerdings durch Der Neodym:Yttrium-Aluminium-Granat-Laser
die Lage des Hämangioms Obstruktionen auf (z.B. Nasenein-
(GentleYAG®) hat drei Zielstrukturen, da es mit seiner Wel-
gang, Vaginalbereich, Auge) oder komme es zu Ulzerationen
lenlänge von 1064 nm nur teilweise zu einer Absorption im
oder anderen Komplikationen, so bestehe die Notwendig-
Melanin und auch im Oxyhämoglobin und Wasser kommt
keit, akut zu handeln. Bei sehr großen Hämangiomen drohe
(semiselektive Gefäßkoagulation). Zwar seien so auch tiefere
die Gefahr der Herzinsuffizienz, hier könne zunächst mit
dermale Läsionen behandelbar, allerdings steige das Risiko
Betablockern das Hämangiom zum Schrumpfen gebracht
von Nebenwirkungen, insbesondere der Narbenbildung, so
werden. Die Kryotherapie sei nur bei kleinen Hämangiomen
Dr. Zutt. Der semiselektive Laser eignet sich zur permanen-
bis 3 mm Tiefe und 1 cm Fläche angezeigt, jedoch komme
ten Entfernung unerwünschter Behaarung, da er den Haar-
es später häufig zu Hypopigmentierungen. Bei Gesichtsloka-
follikel in der unteren Bulbusregion schädigt (selektive Pho-
lisation, raschem Wachstum oder ausbleibender Regression
tothermolyse). Gleichzeitig sei er auch sehr gut für die Haut-
sei der Einsatz des Lasers abzuwägen. Wichtig sei die aus-
typen II-IV geeignet, da er eine geringe Absorption im Mela-
führliche Dokumentation des Verlaufs (Maßband und Foto).
nin aufweist, betonte Dr. Zutt. Dr. Miller schlug sogar vor,
Ein drei Monate altes Kind sollte zur Beobachtung nach drei
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Wochen, ein vier Monate altes nach vier Wochen, wieder
ten 755-nm-Wellenlänge auch pigmentierte Läsionen wie
einbestellt werden.
z.B. Cafe-au-lait-Flecken gut behandelt werden. Das Gerät erlaube schnelles Lasern großer Tattoos, wobei Miller emp-
Die Kombination des gepulsten Farbstofflasers mit dem
fahl, mit einer Spotgröße von 3 mm zu arbeiten. So könnten
Nd:YAG sei optimal für die Behandlung der Hämangiome,
in 4-8 Sitzungen die meisten Tattoos entfernt werden.
sagte Dr. Zutt. Die Indikationsstellung sollte gemeinsam mit
Schwierige Tatoos erforderten 8-10 Sitzungen und evtl. die
der Kinderklinik erfolgen, wobei ein kurzer stationärer Auf-
Nachbehandlung mit dem CO2-Laser. Die Häufigkeit der Be-
enthalt (24 h) und eine Maskennarkose für die dreiminütige
handlungen korreliert dabei mit der Dicke der Tattoos. Diese
Therapie ausreichen. Zuerst seien mit dem Nd:YAG-Laser die
ist wiederum davon abhängig, wie tief die Tattoonadel ins
tiefen Anteile zu behandeln und erst im zweiten Schritt der
Gewebe eingedrungen ist. Der Laser operiert an der Oberflä-
Farbstofflaser einzusetzen – im umgekehrten Fall könnten
che und trägt die Farbe schichtweise ab.
Ödeme entstehen. An der Göttinger Kinderklinik hatte Dr. Überzeugt zeigte sich Dr. Miller auch vom CO2-Lasersystem
Zutt 40 Kinder mit der Laser-Kombination behandelt. Die Operationen dauerten 2-5 Minuten und es waren durch-
mit fraktioniertem Modus (CO2RE™), das sieben unter-
schnittlich zwei Eingriffe im Abstand von 2-6 Wochen nö-
schiedliche Behandlungsmöglichkeiten, davon vier ablative
tig, um ein sehr gutes kosmetisches Ergebnis zu erreichen.
Modi, einen Resurface-Modus und zwei chirurgische Modi (definiert, Freihand) für operative Eingriffe, bietet. Während
Tattoolaser für alle Farben
andere fraktionierte CO2-Laser mit mechanischen Scannern arbeiten, wird bei diesem System der Laserstrahl elektro-
Dr. Miller berichtete über seine Erfahrungen mit dem Alex-
magnetisch abgelenkt, daher arbeite das Gerät extrem
andritlaser AlexTriVantage®, der Tattoos verschiedenster Far-
schnell und es gebe keinen mechanischen Verschleiß, er-
ben entfernt, da er Wellenlängen von 755 nm, 1064 nm
klärte Dr. Miller. Zudem verfügt das System über einen neu-
und 532 nm erzeugt. Zusätzlich können mit der langgepuls-
artigen Fusions-Modus, der es erlaubt, die Tiefe und Intensität zu variieren und verschiedene Scan-Muster miteinander zu kombinieren. Auf diese Weise werden Epidermis und Dermis gleichzeitig behandelt und Skin-Resurfacing und Skin-Tightening können in einem Behandlungsschritt erfolgen. Dazu wird die Hautoberfläche in einem Ringmuster behandelt und gleichzeitig im Zentrum des Ringes ein tiefenwirksamer, Kollagen anregender Laserimpuls appliziert (Fusion-Modus). Durch den pixelgenau erzeugten Laserstrahl, (Fotos: candela laser gmbh)
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Abb. 3a-b: Tattooentfernung.
der in Muster und Energiemenge variiert, werden eine überlappende Behandlung und ein Überhitzen der Haut vermieden.
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Abb. 4a-b: Erscheinungsbild vor (l.) bzw. nach (r.) Skin-Resurfacing und Skin-Tightening mittels CO2-Lasersystem mit fraktioniertem Modus (CO2RE™).
Epithel bleibt intakt
schaft und Stillzeit, bei akuten Infektionen und bei Patienten, die Isotretinoin erhalten.
Im fraktionierten Modus würden nur partiell "Löcher geschossen", so dass die Haut dazwischen zur Neogenese ange-
Die Referenten waren sich einig, dass die neuen, innovati-
regt werde. Die Patienten seien schon kurz nach der Be-
ven Lasersysteme vielfältige Möglichkeiten im medizinisch-
handlung wieder gesellschaftsfähig, da nur ein kleiner Teil
ästhetischen Bereich bieten und die Techniken leicht zu er-
des Gewebes (5-40%) abladiert werde. Das Epithel bleibe in-
lernen sind. Entscheidend sei es, die Indikationen und Kon-
takt, dies ermögliche eine sehr rasche Abheilung und es
traindikationen zu kennen, um die Therapieform optimal
komme viel seltener zu Komplikationen wie z.B. dem Phä-
auf den Patienten abstimmen zu können.
■
nomen der Alabasterhaut. Das Ergebnis sei eine um 5-10 Jahre verjüngte Haut, sagte Dr. Miller. Das Laser-System eignet sich zur Behandlung periorbitaler Falten, Krähenfüße, Narben, Aknenarben, Orangenhaut, Dyschromien, epidermaler Melasmen und seborrhoischer Keratosen. Auch für die Therapie der aktinischen Keratose sei der CO2-Laser besser geeignet als die häufig eingesetzte teure photodynamische Therapie, so Dr. Miller. Der Laser ist auch bei dunkleren Hauttypen und Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, anwendbar. Auf die Behandlung verzichtet werden sollte während Schwanger-
[Quelle: "Let´s work together – Lasertraining für Ärzte" am 13. April 2013in Bremen, Veranstalter: Candela Syneron]
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Photorejuvenation in der Praxis
Laser- und IPL-Technologie sind heute in vielen dermatologischen Praxen unentbehrlich. Kombinationsgeräte, die mehrere Applikationen in sich vereinen, erweitern das Therapiespektrum und sparen Platz und Zeit. Dr. Gerd Kautz vom Zentrum für Haut- und Lasertherapie in Konz schilderte anlässlich der DDL-Jahrestagung seine Erfahrungen mit einer Plattform, die neben der IPL-Technik einen Nd:YAG-Laser beinhaltet und jetzt auch mit einem fraktionierten nicht-ablativen Modul kombinierbar ist.
Abb. 1: M22™-System.
(Fotos: Dr. g. Kautz)
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Abb. 2a-b: Rosacea vor (l.) bzw. nach (r.) Photorejuvenation.
Mit dem Verfahren der IPL(Intensed Pulsed Light)-Photo-
lungsspots hin, der schnelles Arbeiten beispielsweise bei An-
thermolyse kann ein sehr breites Behandlungsspektrum ab-
wendungen im Gesicht ermöglicht: „Ich mache täglich bis
gedeckt werden, erklärte Kautz. Das Einsatzgebiet reicht von
zu 40 Laserbehandlungen, da spielt die Geschwindigkeit
Gefäßbehandlungen (vaskuläre Tumore, Erytheme, Telean-
schon eine Rolle“. Zeit nehmen sollte sich der Arzt hinge-
giektasien) über entzündliche Hauterkrankungen wie Rosa-
gen für die Aufklärung der Patienten vor der Therapie: So
cea und Akne bis hin zu Hyperpigmentierungen (Lentigines,
gelte es immer, die Patienten möglichst erst beim zweiten
Melasma). Darüber hinaus könne IPL zur permanenten
Termin zu behandeln, denn dies sei auch juristisch relevant,
Haarreduktion, postinflammatorisch z.B. nach Ablation, zur
betonte Kautz. IPL-Anwendungen am Dekolleté seien
Hautverjüngung bei Photoaging und bei Hautstrukturpro-
schwieriger als Behandlungen des Gesichtes, da hier leichter
blemen wie kleinen, nicht-mimischen Falten oder erweiter-
Verbrennungen auftreten können. In jedem Fall müsse der
ten Poren und Talgdrüsenhyperplasien eingesetzt werden.
Patient etwa vier Wochen die Sonne meiden, daher riet der
Ein Handstück für sechs Wellenlängen
durchzuführen oder unter konsequentem Lichtschutz.
Gute Erfahrungen hat Kautz mit dem Multiapplikationsge-
Erst tief, dann oberflächlich lasern
Referent, entsprechende Behandlungen erst im Herbst
rät M22™ (Fa. Lumenis GmbH, Dreieich) gemacht, das ein IPL-Modul in Kombination mit einem Nd:YAG Laser bietet,
Das Nd:YAG-Lasermodul der Plattform mit zwei einstellba-
so dass ein Wellenlängenspektrum von 515 nm bis 1200 nm
ren Spotgrößen ergänzt die IPL-Fähigkeiten und kann zur
erreicht wird. Das IPL-Handstück ist mit sechs Filtern unter-
Entfernung von Beinvenen, größeren Teleangiektasien und
schiedlicher Wellenlänge (515 nm bis 695 nm) kombinier-
Hämangiomen eingesetzt werden. „Eine Aufgabe der Zu-
bar, die sich rasch austauschen lassen, so der Referent.
kunft wird es sein, eine optimierte Laserbehandlung zu er-
Durch die verschiedenen Eindringtiefen werden unter-
reichen“, sagte Kautz. Dies sei durch die Kombination ver-
schiedliche Zielstrukturen erreicht: So eigne sich der 515-
schiedener Verfahren möglich. Er empfahl, immer mit den
nm-Filter besonders gut für oberflächliche pigmentierte oder
in die Tiefe reichenden Laserbehandlungen zu beginnen, so
vaskuläre Läsionen (z.B. Lentigines, Teleangiektasien und
dass zuerst der Nd:YAG-Laser, dann ein Farbstoff- oder Dio-
Feuermale) oder zur Behandlung der Rosacea. Der 640-nm-
denlaser und zuletzt IPL eingesetzt werden sollte.
Filter ist für Haare sowie die Photorejuvenation einsetzbar und mit der höheren Wellenlänge (695 nm) sind Enthaa-
Hämangiome – kein Lasern ohne Ultraschall
rungen sowie die Behandlung tiefer vaskulärer Läsionen (Hämangiome) möglich.
Ein weiteres Einsatzgebiet der IPL- bzw. Lasertherapie mit dem Nd:YAG sieht Kautz bei sich vergrößernden Hämangio-
Kautz wies auf die Vorteile des großen, gekühlten Behand-
men von Säuglingen und Kleinkindern. Die Diagnostik
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Vordergrund stehe bei der Akne aber immer erst eine konsequente externe dermatologische Therapie. Darüber hinaus Abb. 3: ResurFX™-Handstück.
sei die IPL-Technik zur Behandlung pigmentierter Läsionen an den Händen eine hervorragende Therapie, so Kautz.
Schwangerschaftsstreifen adé müsse ausgiebige Anamnese, klinische Fakten sowie eine
Ein neuer fraktionierter Faserlaser mit 1565 nm Wellenlänge
Fotodokumentation umfassen und jeder Behandlung sollte
(ResurFX™), den der Hersteller auf dem DDL präsentierte,
eine Ultraschalluntersuchung vorangehen, um in die Tiefe
kann nun auch mit der M22™-Plattform kombiniert wer-
reichende Hämangiome sichtbar zu machen. In Einzelfällen
den. Das Modul ermöglicht die fraktionierte nicht-ablative
seien auch MRT, Angiographie, CT oder histologische Unter-
Hauterneuerung und erweitert das Behandlungsspektrum
suchungen sinnvoll. Zeigten sich keine Gefäße in der Tiefe
um weitere ästhetische Indikationen wie Striae, Akne- und
und weise das Hämangiom helle Ränder auf, so sei keine Be-
Operationsnarben sowie periorbitale Falten. Darüber hinaus
handlung erforderlich, da es sich bereits in der Regressions-
eignet sich der Faserlaser laut Kautz für das Koagulieren von
phase befinde. Liegt das Hämangiom auf der Kopfhaut, sei
Weichgewebe sowie die Behandlung von Dyschromie.
der Farbstofflaser einer IPL-Therapie vorzuziehen, da so keine unerwünschte Epilation erfolgt. Mit Propranolol las-
Das Modul erlaubt es, gleichzeitig verschiedene Energiedich-
sen sich in vielen Fällen im ersten Lebensjahr sensationelle
ten, Pulsenergien, Größen und Formen des Scans auszuwäh-
Erfolge in der Behandlung erzielen, die Residuen können
len. Ein eingebauter Scanner stellt sicher, dass jeder fraktio-
mit IPL oder Farbstofflaser behandelt werden, riet der Refe-
nierte Punkt – durch einen patentierten Algorithmus gesteu-
rent. Für weitere Informationen verwies er auf die Internet-
ert – kontrolliert und nicht-sequentiell platziert wird, so
seite www.vaskulaere-tumore.de, die er in Zusammenarbeit
dass das Gewebe zwischen den Pulsen abkühlen kann und
mit der DDL erstellt habe.
vor Überhitzung geschützt ist. Dies gestattet eine höhere Energieabgabe pro Puls und steigert den Patientenkomfort
Auch bei Rosacea liefere die IPL-Therapie hervorragende Er-
wie auch die Wirksamkeit, so dass manche Behandlungen in
gebnisse in nahezu allen Stadien – beim Rhinophym sollte
nur einem Durchgang erfolgen können.
allerdings operativ eingegriffen werden. Ebenso angezeigt sei IPL für die Photorejuventation bei Akne – auch für entzündliche Stadien: Hier empfahl Kautz acht Sitzungen innerhalb eines Jahres in Kombination mit Fruchtsäuren. Im
■
[Quelle: Workshop “Oft kopiert, nie erreicht: IPL im M22 – ein Handstück für alle Indikationen“ im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft am 14. Juni 2013 in Potsdam; Veranstalter: Lumenis GmbH, www.lumenis.com]
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HYAcorp und seine sichere Anwendung interview mit m. höck, Kassel Der HA-Filler HYAcorp ist vor etwa vier Jahren weltweit in den Markt eingeführt worden. Wir sprachen mit Matthias Höck, Geschäftsführer der aesthetic visions GmbH, der Vertriebsfirma von HYAcorp für
Ästhetische Dermatologie: Herr Höck, was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an HYAcorp? M. Höck: Die Besonderheit von HYAcorp beruht auf mehreren Faktoren: Das Ausgangmaterial Hyaluronsäure ist von höchster
den deutschen Markt, über die speziellen Merkmale dieses Produktes.
Reinheit, die zur Zeit im Markt verfügbar ist. Es ist also nicht tierischen Ursprungs, mit einem Endotoxinwert von < 0,0015 IU/mg, durch ein spezielles Reinigungsverfahren ist im Endprodukt kein Endotoxin enthalten.
Ästhetische Dermatologie: Hat HYAcorp eine besondere Vernetzungstechnologie? M. Höck: HYAcorp ist nach einem speziell entwickelten Vernetzungsverfahren hergestellt, der thixotropen Technik. Dies bedeutet, dass das Produkt eine sehr stabile und hohe Viskosität hat, aber gleichzeitig mit einer relativen dünnen Nadel injiziert werden kann. Die thixotrope Technik lässt ein HylanGel entstehen, das durch Druck während der Injektion seine Viskosität ändert, indem es dünnflüssiger wird. Das HYAcorp-Gel lässt sich dadurch sehr exakt platzieren.
Ästhetische Dermatologie: Worin sehen Sie die Vorzüge von HYAcorp im Vergleich zu anderen HA-Fillern? M. Höck: Durch die thixotrope Technik sind die Haltbarkeit und das Auffüllergebnis (Volumenauffüllung) sehr gut. Der Abbau durch das Enzym Hyaluronidase ist dadurch verzögert und
che biologische Tests mit Erfolg durchgeführt, wie z.B. Im-
geben. Wichtig bei dieser Volumenauffüllung ist aber, dass
plantation, Sensibilität, intrakutane Reaktion und vor allem
immer das entsprechende Produkt aus der HYAcorp-Reihe
auch ein 18-monatiger Test auf eventuelle Krebserregung.
angewendet wird. Hier muss deutlich zwischen dem Körper-
Bei jeder produzierten Charge wird ein Test auf Sterilität
aufbau und dem Gesichtsaufbau unterschieden werden.
und Gehalt an Endotoxinen durchgeführt, bevor das Produkt für den Markt freigegeben wird. HYAcorp besitzt nach
Ästhetische Dermatologie: Sie sagen, dass HYAcorp in der Anwendung ein sehr sicheres Produkt ist. Anhand welcher Kriterien wird die Produktsicherheit von HYAcorp belegt?
heutigem Stand der Wissenschaft kein Entzündungspotential.
Ästhetische Dermatologie: Sehr geehrter Herr Höck, vielen Dank für das Gespräch!
■
M. Höck: Bevor HYAcorp das CE-Zeichen erhielt, wurden umfangrei-
Das Interview führte F. Höppner.
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das Behandlungsergebnis über einen größeren Zeitraum ge-
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Wirksamkeit der Photoepilation mittels 810-nm-Diodenlaser studienergebnisse
Zusammenfassung
sowie die histologie zeigen einen hohen Wert für Patientenzufriedenheit aufgrund der hohen Wirksamkeit der haarentfer-
Die laser-haarentfernung stellt heutzutage ein weit verbreite-
nung, die auch histologisch durch schädigungen auf ebene der
tes kosmetisches Verfahren dar. Die traditionelle laserbehand-
haarstruktur nachgewiesen wurde. Die ergebnisse ergaben ein
lung zur haarentfernung mit hoher Fluenz ist mit Beschwerden
hohes maß an Patientenzufriedenheit sowie einen niedrigen
und unerwünschten ereignissen assoziiert und darf nur bei Pa-
Wert für unerwünschte ereignisse. Die laserepilation wurde in
tienten angewandt werden, die einen niedrigen Phototyp der
Bezug auf Beschwerden gut vertragen und erwies sich darüber
haut aufweisen. eine multizentrische studie über haarepilation
hinaus auch bei dunkler und gebräunter haut als komplikati-
mit niedriger Fluenz und hoher Pulsrepetitionsfrequenz unter
onslos. Die Behandlung ließ sich sehr einfach durchführen und
Anwendung eines 810-nm-Diodenlasers wurde an 368 Patien-
erforderte die Anpassung der Bewegung des handstücks auf
ten (Phototypen iii bis V) durchgeführt, um dessen Wirksamkeit
eine gleichbleibende geschwindigkeit, um einen hochenergeti-
nach einem Nachbeobachtungszeitraum von 6 monaten im An-
schen Auftrag auf dem gewebe zu erzielen und so das risiko
schluss an 5 Behandlungen in gesicht und verschiedenen Kör-
von Verbrennungen zu vermeiden.
perregionen zu prüfen. Die objektive und subjektive Bewertung
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Triconmed
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Patientenzufriedenheit und -schmerzbewertung sowie objektive Beurteilung des Arztes
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region
Patientenbewertung (Schmerzen)
Patientenzufriedenheit
NPIS
(GAIS)
Anzahl an
Sehr
Sitzungen
stark
Stark
Mittel Gering
Meinung des Arztes
Sehr hoch
Hoch
Mittel
Niedrig
Sehr
75-100%
50-74%
25-49%
0-24%
gut
Gut
Mittel
Schlecht
9
Achselhöhle (206)
1.030
6
4
48
148
9
145
31
21
18
140
39
Bikini (93)
465
3
2
1
87
16
62
11
4
19
66
6
2
schambereich (55)
275
12
4
9
30
6
44
5
0
19
33
2
1
Brust (3)
15
0
0
1
2
0
3
0
0
0
0
3
0
Unterbauch (11)
55
0
0
1
10
0
4
6
1
0
1
7
3
gesamt
1.840
21
10
60
227
31
258
53
26
56
240
57
15
Tab. 1: Patientenzufriedenheit und -schmerzbewertung sowie objektive Beurteilung des Arztes.
Im März 2011 wurde in Lasers in Medical Science eine Studie von Royo et al. veröffentlicht, in der die Wirksamkeit der Haarentfernung mit einem 810-nm-Diodenlaser (Soprano™ XL, Fa. Alma Lasers) nachgewiesen wurde [1]. Nachfolgend
Zu den Ausschlusskriterien zählten:
Patienten unter 18 Jahren Schwangerschaft Stillzeit
haben wir die Ergebnisse der Studie zusammengefasst.
Narben oder Infektion in der Behandlungsregion
Material und Methoden
wiederholte Herpesinfektionen
Narbenbildung in der Krankengeschichte
Patienten
Die Zulassungskriterien erlaubten den Einschluss von Pa-
Eine Studie wurde an 368 Patienten durchgeführt, die in
tienten mit mitteldicken und dicken Haaren, die den Photo-
drei Zentren in Madrid, Malaga und Dubai behandelt wur-
typ III bis V aufwiesen, selbst wenn sie gebräunt waren. Die
den. Das Alter der Patienten lag zwischen 19 und 58 Jahren
Verteilung der Patienten war wie folgt: Phototyp III (102),
(mittleres Alter 32,4). Geplant war eine maximale Anzahl
Phototyp IV (211), Phototyp V (55), Alter: 18-30 Jahre (299),
von insgesamt fünf Behandlungen pro Patient, wobei zwi-
31-40 Jahre (47) 41-60 Jahre (22). Die Gesamtzahl der Pa-
schen den einzelnen Epilationssitzungen jeweils ein Zeit-
tienten setzte sich aus 31 Männern (8,42 %) und 337 Frauen
raum von 2 Monaten liegen sollte. Dann wurden die Patien-
(91,58 %) zusammen. Die behandelten Regionen umfassten
ten 6 Monate nach der 5. Sitzung beurteilt. Die Ergebnisse
Achselbereich (206), Bikinizone (93), Unterbauch (11),
wurden in der 5. Sitzung sowie bei der Nachbeobachtungs-
Schambereich (55) sowie Brustkorb (3).
untersuchung sechs Monate nach der letzten Sitzung bewertet (der Nachbeobachtungszeitraum betrug insgesamt 14
Lasersystem und Behandlung
Monate). Den Patienten wurde geraten, die Behandlung ab-
Das verwendete Lasersystem war der Soprano™ XL-Laser
zubrechen, wenn sie mit den Ergebnissen der bereits erfolg-
(Fa. Alma Lasers). Das Gerät arbeitet mit einem herkömmli-
ten Sitzungen zufrieden waren, selbst wenn sie die fünf Be-
chen 810-nm-Diodenlasersystem, das zwar für die traditio-
handlungen noch nicht abgeschlossen hatten. In jedem Fall
nelle Form der medizinischen Epilation entwickelt wurde,
wurden die Patienten aufgefordert, die Nachbeobachtungs-
jedoch auch für die Emission im so genannten SHR-Modus
untersuchung sechs Monate nach der letzten Epilationssit-
(super hair removal, Modus für die dauerhafte Haarentfer-
zung wahrzunehmen.
nung) eingestellt werden kann.
Abb. 1a-f: Laserepilation der Achselhöhle. Ein fortschreitender Haarverlust ist auf den Bildern vor jeder Lasersitzung sowie bei der Nachbeobachtungsuntersuchung nach 6 Monaten erkennbar.
a: vor der ersten Sitzung
b: vor der zweiten Sitzung
c: vor der dritten Sitzung
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d: vor der vierten Sitzung
e: vor der fünften Sitzung
f: nach 6 Monaten
In diesem Modus arbeitet der 810-nm-Diodenlaser mit einer
nen waren wie folgt: 0-24% (29 Patienten); 25-49% (102 Pa-
Pulsemission mit geringer Fluenz. Diese Technologie bietet
tienten), 50-74% (219 Patienten), 75-100% (18 Patienten).
ein erhöhtes Wärmeprofil im Gewebe oder eine akkumula-
Es wurden keine paradoxen Wirkungen beobachtet.
tive Epilation. Die thermische Energie wird durch eine gleichbleibende Bewegung des Handstücks über den Zielbe-
Histologie
reich der Haut auf die Dermis aufgetragen.
Vor sowie unmittelbar nach der Behandlung war die Beschaffenheit der Epidermis normal und das vorhandene
Die Behandlungstechnik war immer und in allen Fällen
Stratum corneum sowie das Keratin waren intakt und wie-
gleich: Sie umfasste die laterale Bewegung des Handstücks in
sen keine erkennbaren Veränderungen auf. Bei neun von 15
einem konstanten Schwenkmodus. Die zu behandelnde
Patienten, bei denen eine Biopsie durchgeführt wurde, wa-
Hautoberfläche wurde in Quadrate von 10 x 10 cm aufge-
ren zytopathische Veränderungen und Veränderungen der
teilt, wobei jedes Quadrat mit einer Gesamtdosis von 9,6 kJ
Vakuolen in der Basalschicht nachweisbar. Auf dieser Ebene
bestrahlt wurde. Auf diese Weise erhielt jeder Quadratzenti-
war darüber hinaus eine herdförmige Epidermolyse zu beob-
meter Haut im Mittel 96 J/cm2 (9.600/100 cm2 = 96 J/cm2).
achten. Die Ödembildung war gering und vorwiegend in der
Der Grund für die Aufteilung der Behandlungsregion in Be-
oberflächlichen Dermis zu finden. Die Haarschafte wiesen
reiche von 100 cm2 war die Erzielung einer homogenen Ex-
strukturelle Veränderungen auf sowie ein geringes Maß an
position gegenüber den Laserpulsen sowie die Durchfüh-
entzündlicher Infiltration.
rung einer systematischen Epilation.
Sicherheit
Ergebnisse
Bei den meisten Patienten wurden in jeder Sitzung ein starkes Erythem sowie ein perifollikuläres Erythem nachgewie-
Wirksamkeit
sen, die jedoch von vorübergehender Natur waren. Bei drei
Zwei verschiedene Therapeuten, die mit der Studie nicht
Achselhöhlen, zwei Bikinizonen, zwei Perinea und zwei Un-
vertraut waren, gaben bei der Nachbeobachtungsuntersu-
terbäuchen kam es zu Verbrennungen ersten Grades. Ver-
chung sechs Monate nach der letzten Sitzung ihre Meinung
brennungen zweiten Grades traten bei drei Sitzungen auf
hinsichtlich des Prozentsatzes der Lichtung der Haardichte
(eine Achselhöhle, eine Bikinizone und ein Perineum). Hy-
ab. Die Ergebnisse für die 368 behandelten epilierten Regio-
perpigmentierung wurde bei einer Achselhöhle, einer Bikini-
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zone und Hypopigmentierung bei drei Achselhöhlen, zwei
der Behandlung im 810-nm-SHR-Epilationsmodus zwar zu-
Bikinizonen, drei Perinea und drei Unterbäuchen beobach-
rückkehrten, jedoch durch Reiben zum Ausfallen gebracht
tet. Es wurden jedoch keine langfristigen unerwünschten
werden konnten. Die Patienten waren zufrieden und wiesen
Wirkungen (sechs Monate nach der fünften Sitzung) festge-
weniger und etwas feinere Haare in sämtlichen behandelten
stellt.
Regionen auf.
Das Auftreten von kurzfristigen unerwünschten Wirkungen
Von den insgesamt 1.840 durchgeführten Sitzungen ergaben
war gering (sie ereigneten sich in 13 von 1.840 Sitzungen).
sich bei den 82 Patienten mit Restbräune keine Unter-
Diese Beobachtung unterschied sich von anderen Artikeln
schiede zu den ungebräunten Patienten im Hinblick auf
hinsichtlich der Statistiken von kurzfristig auftretenden un-
Wirksamkeit oder unerwünschte Ereignisse.
erwünschten Wirkungen, die über einen höheren Prozent-
Die Wirksamkeit der Behandlung war nach Beurteilung der
satz an vorübergehender und postinflammatorischer Hyper-
Patienten sehr hoch und lag in einem Bereich zwischen 75
pigmentierung (10%) und postinflammatorischer Hypopig-
und 100%. Das Ausmaß der Beschwerden während der Sit-
mentierung (2%) berichteten [2,3].
zungen an den aufeinanderfolgenden Tagen war gering und die Behandlung wurde gut vertragen.
Diskussion Die Autoren stellten fest, dass das Maß an Lichtung der
Es wurde beobachtet, dass Patienten des Phototyps III mit
Haardichte nach ihrer Erfahrung mit dem durch eine her-
helleren Haaren geringfügig weniger auf die Epilation an-
kömmliche Epilation erzielten Maß identisch war [2]. Die
sprachen als Patienten mit dunklen Haaren. Doch auch
Regionen, die am besten ansprachen, waren die Bikinizone,
diese Patienten waren mit den Ergebnissen der Epilation zu-
das Perineum und die Achselhöhlen. Diese Beobachtung
frieden und bei keinem Patienten kam es zu irgendwelchen
deckt sich mit den Beobachtungen, die bei der Epilation mit
langfristigen unerwünschten Wirkungen.
anderen Lasersystemen gemacht wurden. Der Haarverlust pro Sitzung vollzog sich allmählich und stand in einem pro-
Fazit
portionalen Verhältnis zu der Anzahl der durchgeführten Sitzungen. Die Lichtung sechs Monate nach der fünften Sit-
Die sechsmonatige Studie über Epilation unter Anwendung
zung war höher als die bei der früheren Bewertung anläss-
des 810-nm-Diodenlasers mit einer Rate von 10 Hz bei ge-
lich der fünften Sitzung. In Bezug auf Resthaare waren die
ringer Fluenz ergab die Wirksamkeit, Sicherheit und Be-
Ergebnisse der Nachbeobachtungsuntersuchung vor der
quemlichkeit der Methode mit einem hohen Maß an Patien-
fünften Sitzung und sechs Monate nach der letzten Sitzung
tenzufriedenheit. Die 368 Regionen, die bei Patienten des
gleich; dies gilt selbst für Patienten mit dunklen Haaren der
Phototyps III bis V in insgesamt fünf Sitzungen, alle zwei
Phototypen IV und V.
Monate, epiliert wurden, wiesen bei der endgültigen Nachbeobachtungsuntersuchung nach sechs Monaten keine un-
Die Patienten berichteten, dass die Haare nach der Lasersit-
erwünschten Zeichen mehr auf.
zung sukzessive ausfielen. Dies stellt einen Unterschied zur herkömmlichen Epilation dar, bei der die Haare unmittelbar
Die Ergebnisse zeigen das Nichtvorliegen signifikanter Läsio-
nach dem Laserpuls verloren gehen. In der Tat sagten die
nen in der Epidermis und keine dauerhaften unerwünsch-
Patienten aus, dass die Haare zwei oder drei Wochen nach
ten Ereignisse. Die Behandlung lässt sich leicht umsetzen
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wegung des Handstücks, um das Risiko von Verbrennungen zu vermeiden. Die Ergebnisse weisen eine Wirksamkeit ohne das erneute Wachstum der Haare über einen längeren Zeitraum als das Haarwachstum auf und stellen ein sicheres und bequemes therapeutisches Hilfsmittel für Patienten dar, deren Haut den hohen Phototypen entspricht.
■
[Quelle: www.cosmeticnewsuk.com]
Literatur 1. Royo J, Urdiales F, Moreno J, Al-Zarouni M, Cornejo P, Trelles MA (2011) Six-month follow-up multicenter prospective study of 368 patients, phototypes III to V, on epilation efficacy using an 810-nm diode laser at low fluence. Lasers Med Sci. 2011 Mar;26(2):247-55 2. Sorin E, Li C, Newman N (2001) Laser hair removal with alexandrite versus diode laser using four treatment sessions: 1-year results. Dermatol Surg 27 (11):925-930 3. Eremia S, Li CY, Umar SH, Newman N (2001) Laser hair removal: long-term results with 755-nm alexandrite laser. Dermatol Surg 27 (11):920-924
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MBC
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und ist komfortabel, erfordert jedoch die Anpassung der Be-
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S. Pickl
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Abb. 1: HochleistungsDiodenlaser MeDioStar NeXT.
Laser-Epilation bei Pilonidalsinus und Akne inversa Weniger rezidive nach haarentfernung Pilonidalsinus und Akne inversa sind eine Herausforderung für Dermatologen und Patienten. Sie erfordern – je nach Schweregrad der Ausprägung – oft eine langwierige Therapie. Beide Krankheitsbilder gehen mit einer Entzündung des Haarfollikels einher. Aktuelle Studiendaten weisen nun darauf hin, dass die Laser-Epilation die Symptomatik bessern und das Rückfallrisiko senken könnte.
Abb. 2a-b: Deutliche Besserung der HS/AI Grad I nach Hurley nach 6 Behandlungen mit einem Hochleistungs-Diodenlaser (810nm).
(Fotos: Abbildung mit freundlicher genehmigung durch Priv.-Doz. Dr. med. Falk g. Bechara, Bochum)
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scher Sanierung eines PS auftreten können, weiß Bechara
gen Pilonidalsinus (PS) und Akne inversa (AI) ist in vielen
aus eigener Erfahrung: „Egal welche operative Technik ange-
Fällen schwierig und mehrfache chirurgische Eingriffe sind
wandt wird, es kann auch zu Rezidiven und zu chronischen,
keine Seltenheit. Bei beiden Entitäten sind die Haare ursäch-
nicht-heilenden Defekten nach Exzision kommen“, sagte
lich am Krankheitsgeschehen beteiligt, erläuterte PD Dr.
der Referent.
Falk Bechara, Leiter der Dermatochirurgie an der Ruhr-Universität Bochum, im Rahmen eines Kurses anlässlich der 47.
Rasur hilft nicht
Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Die Laser-Epilation biete hier einen vielversprechenden Ansatz,
Die Hoffnung, durch eine postoperative Nass-Rasur Rezidive
da der Haarfollikel durch die Therapie zerstört und so das
zu verhindern, konnte sich leider nicht erfüllen, wie eine
Rückfallrisiko gemindert werden könne.
Studie von Petersen et al. zeigte. Von den 504 für die Dauer von 11 Jahren nachbeobachteten Patienten hatten sich 391
PS tritt häufig bei Männern mit starker Körperbehaarung im
nach der Operation nicht rasiert, während 113 der ärztli-
Anal- bzw. Sakralbereich auf. Haare dringen dabei durch die
chen Empfehlung folgten und sich regelmäßig rasierten. Die
Epidermis und verursachen Entzündungen, die zu Abszessen
Rezidivrate lag in der Gruppe mit Rasur mit 30,1% deutlich
und Fisteln im Bereich der Gesäßfalte führen. Im Fistelgang
höher als bei Patienten, die auf die Haarentfernung verzich-
bzw. der Abszesshöhle finden sich dann Büschel abgebro-
tet hatten (19,7%). Dieses Ergebnis sei wohl auf die, bei der
chener Haare, erinnerte der Referent. Auch Haarbildungsstö-
Rasur verursachten Mikrotraumata zurückzuführen, erklärte
rungen sowie genetische Faktoren können für die Ätiopa-
Bechara.
thogenese eine Rolle spielen. Dass Rezidive nach chirurgi-
Die Laser-Epilation biete hier deutliche Vorteile. Hinweise
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Courage Khazaka
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Die Therapie der chronisch rezidivierenden Hauterkrankun-
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dafür lieferten einige Studien, die Bechara präsentierte: Eine
Akne inversa – physisch und psychisch belastend
Studie von Conroy et al. an 14 PS-Patienten, die postoperativ Laser-Epilationen (Alexandritlaser, 755 nm) erhielten
Ein weiteres Einsatzgebiet der Epilations-Laser ist Akne in-
und zu ausgedehnter Hygiene der Analfalte angehalten wur-
versa – auch Hidradenitis suppurativa (HS) genannt – die
den, zeigten während der einjährigen Nachbeobachtung
axillär, inguinal, perianal und inframammär auftreten kann
keine Rezidive. Erfolge der Lasertherapie (Nd:YAG-Laser,
und bei Frauen etwa dreimal häufiger vorkommt als bei
1064 nm) konnte auch die Studie von Badawy et al. an 25
Männern. Diese meist chronisch fortschreitende Dermatose
Probanden verzeichnen: 15 PS-Patienten erhielten nach Ex-
erfordere meist eine chirurgische Sanierung und sei für die
zision und abgeschlossener Wundheilung 3-8 Laserbehand-
Betroffenen oft psychisch belastend, da die entzündlichen
lungen (10-mm-Spot, 30 ms, 40-50 J/cm2) während 10 Kon-
Effloreszenzen und Vernarbungen als stigmatisierend emp-
trollpatienten nicht epiliert wurden. In der Nachbeobach-
funden werden. Die Entzündung der Haarfollikel beginnt
tungszeit (12-23 Monate) entwickelte keiner der Laser-Pa-
damit, dass sich der Ausführungskanal des Haares ver-
tienten ein Rezidiv, während in der Kontrollgruppe bei 7 Pa-
schließt. Die Haarwurzeln und die Talgdrüsen füllen sich
tienten PS wieder auftrat. Auch die Untersuchung von Yase-
immer mehr mit Hornmaterial an und es kommt zu einer
min et al. an 60 PS-Patienten wies darauf hin, dass die post-
Infektion durch Bakterien. Im weiteren Verlauf rupturiert
operative Laser-Epilation (Alexandritlaser) das Rückfallrisiko
die Talgdrüsenzyste und die Entzündung breitet sich im Ge-
zu senken vermag: die 5-Jahres Rezidivrate betrug 13,3%.
webe aus, die Schweißdrüsen werden mit einbezogen. Es entstehen subkutane schmerzhafte Knoten, Abszesse und
Nach Laser-Therapie drei Viertel der Patienten symptomfrei
Fisteln bis hin zu Narbensträngen. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung (Stadien I-III nach Hurley).
Vielversprechende Daten lieferte auch die aktuelle Studie von Lindholt-Jensen et al. an 41 Patienten mit primärem
Bechara präsentierte eine Übersicht relevanter Studien: So
und rezidivierendem PS (Lasers Med Sci. 2012, 27(2):505-8).
erzielte die Arbeitsgruppe von Thierney und Mahmoud et al.
Hier kam der Laser (Nd:YAG-Laser) ohne vorige Operation
günstige Effekte durch den Nd:YAG-Laser auf den Verlauf
zum Einsatz (Ausnahme 3 Patienten). Die Probanden wur-
der Erkrankung bei 22 Patienten mit Stadium Hurley II-III.
den fünf Monate behandelt, mit einem follow-up von 15
Problematisch sei allerdings die kurze Nachbeobachtungs-
Monaten. 75% der Patienten waren allein durch die Laser-
zeit von ein bis zwei Monaten, da die Erkrankung wellenför-
Epilation symptomfrei, 81% nach erneuter Laserung bzw.
mig verläuft, bemängelte Bechara. Highton et al. behandel-
Inzision. Die Literaturdaten weisen darauf hin, dass der La-
ten 18 Patienten einseitig (axillär, inguinal, inframammär)
ser für die Rezidivprophylaxe und möglicherweise auch für
mit IPL-Technik (420 nm) und konnten damit eine signifi-
die primäre Therapie des PS geeignet sei, sagte Bechara. Akut
kante Verbesserung der Symptomatik erreichen.
abszedierende Formen sollten nicht damit behandelt werden. Er entferne die Haare mithilfe eines Diodenlasers (810
Laser-Therapie für initiale Stadien
nm), mit dem er gute Erfahrungen gesammelt habe: „Wir setzen den Laser nicht als primäre Therapie ein, sondern be-
Bechara berichtete von der Bochumer Laserepilationsstudie,
handeln adjuvant nach Operationen bei starker Körperbe-
die er mit seiner Arbeitsgruppe an 51 HS-Patienten durch-
haarung um Rezidive zu senken“, so Bechara.
führte. Die randomisierte Halbseitenvergleichsstudie schloss
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einem Diodenlaser (MeDioStar, 810 nm, Firma Asclepion) unilateral im Bereich der Achsel oder Leiste behandelt, der Krankheitsverlauf fotografiert und zu Beginn der Lasertherapie sowie nach der letzten Anwendung erfolgten Biopsien. Die Krankheitsaktivität ging durch die Epilation deutlich zurück (s. Abb. 2), dies drückte sich im HS-Score (Hidradenitis Suppurative Score) aus: Der durchschnittliche Wert reduzierte sich nach der Epilation deutlich, wobei dieser Effekt auch langfristig anhielt und ein Jahr nach der Haarentfernung noch ausgeprägter war als kurz nach der Lasertherapie, erklärte Bechara. Frauen schienen von der Therapie etwas stärker zu profitieren als Männer. Auch beim Risikofaktor “Rauchen“, der die Erkrankung begünstigt, ergaben sich geschlechtsspezifische Unterschiede. So wirkte sich Epilation für Nichtraucherinnen noch positiver auf den HS-Score aus als für Raucherinnen. Für sie würde es auf jeden Fall Sinn machen, mit dem Rauchen aufzuhören, folgerte Bechara. Seiner Erfahrung nach sollte die Laser-Epilation für Patienten mit leichter bis moderater Akne inversa (Stadien I, II) eingesetzt werden. Denn problematisch sei vor allem das Fortschreiten der Erkrankung, so Bechara. Patienten, die sich zwischen Stadium I und II bewegten, forderten eine neue innovative Therapie, da viele konservative Ansätze nicht effizient seien. Ein operativer Eingriff empfehle sich aber erst ab Stadium II. Diese Betroffenen sehe er meist später auf dem OP-Tisch wieder. Hier könnte die Laser-Therapie ansetzen und den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen.
■ [Quelle: Kurs "Laser bei Pilonidalsinus und Akne inversa?" von PD Dr. Falk Bechara, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Abteilung Dermatochirurgie, im Rahmen der 47. DDG-Tagung, 4. Mai 2013, Dresden]
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Patienten mit Hurley Grad I-II ein. Sie wurden sechsmal mit
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Die primäre Hyperhidrose, definiert als Überaktivität der ekkrinen Schweißdrüsen, bewirkt, dass betroffene Personen auch dann Schweiß produzieren, wenn die Köpertemperatur nicht erhöht ist. Die von Hyperhidrose Betroffenen leiden
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naturgemäß unter einer signifikant eingeschränkten Lebensqualität. Wir sprachen mit PD Dr. med. Christoph Schick,
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Leiter des Deutschen Hyperhidrose Zentrums (DHHZ) in München, über seine Erfahrungen mit der modernen Behandlungsmethode mittels fraktioniertem Microneedling.
Behandlung der axillären Hyperhidrose mit fraktioniertem Microneedling interview mit ch. schick, münchen
Ästhetische Dermatologie: Wie lange beschäftigen Sie sich schon mit der Hyperhidrose-Behandlung im Allgemeinen?
PD Dr. Schick: Die Radiofrquenz-Thermotherapie des RF Secret deaktiviert die Schweißdrüse, wohingegen ein Antitranspirant nur für eine temporäre Blockade sorgt. Die feinen Nadeln penetrie-
PD Dr. Schick:
ren die Epidermis kalt, erreichen die Zielschicht und geben
Ich widme mich seit fast 20 Jahren dem Thema Hyperhi-
dort einen Wärmeimpuls ab. Die Epidermis wird bei dieser
drose. Vor 8 Jahren gründete ich das Deutsche Hyperhidrose
Methodik nur minimal in Mitleidenschaft gezogen. Es blei-
Zentrum als erstes Zentrum für die ganzheitliche Diagnos-
ben keine Narben und es besteht auch nur ein geringes In-
tik und Behandlung des übermäßigen Schwitzens. Pro Mo-
fektionsrisiko. Zudem beruht die Behandlung auf einem
nat werden ca. 90 Patienten an axillärer Hyperhidrose be-
physikalischen Prinzip, nämlich Hitze, und ist somit „che-
handelt. Etwa 1% aller Menschen weltweit leiden unter ei-
miefrei“.
nem übermäßigen Schwitzen.
Ästhetische Dermatologie: Die Radiofrequenz-Thermotherapie mittels Microneedling wurde bisher für ästhetische Indikationen wie Hautstraffung oder Narbenkorrektur eingesetzt. Wie kamen Sie auf die Indikation der Hyperhidrose-Behandlung? PD Dr. Schick: Durch Zufall. Kollegen haben mir erzählt, dass Patienten an behandelten Stellen (Stirn, Bauch) weniger schwitzen.
Ästhetische Dermatologie: Was reizt Sie an der neuen Behandlungsmethode mit dem RF Secret und welche Vorteile sehen Sie gegenüber konventionellen Techniken?
Ästhetische Dermatologie: Was versprechen Sie sich von dem neuen Therapieansatz? PD Dr. Schick: Ich verspreche mir eine schonende Behandlung mit bleibender Wirkung für das Hautareal.
Ästhetische Dermatologie: Für welche Indikationen bzw. Areale setzen Sie den RF Secret ein? PD Dr. Schick: Der RF Secret kann überall an normaler Felderhaut eingesetzt werden. Wir konzentrieren uns derzeit auf die Behandlung der axillären Hyperhidrose, da wir hier bereits spezifische Behandlungsparameter ausgearbeitet haben.
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PD Dr. Schick: Die bisherigen Ergebnisse sind sehr ermutigend. Nach einer Behandlung hat man bereits eine Reduktion von etwa 50%.
PD Dr. Schick:
Es sind wohl in der Regel 2-3 Behandlungen notwendig.
Nein, denn es können nahezu alle Patienten behandelt werden. Wie bereits eingangs angesprochen, lässt sich diese Methode besonders gut im axillären Bereich einsetzen. Stark behaarte Menschen werden darüber aufgeklärt, dass der
Ästhetische Dermatologie: Es gibt zwei Therapieansätze zur Hyperhidrose mit dem Microneedling. Welche würden Sie empfehlen?
Haarwuchs zurückgehen kann.
PD Dr. Schick: Ästhetische Dermatologie: Können Sie uns kurz den Behandlungsablauf schildern?
Es gibt die Behandlung mit isolierten oder nicht-isolierten Nadeln. Bei der ästhetischen Anwendung kann man sich darüber streiten, welche Technik effektiver ist. Bei Testbe-
PD Dr. Schick:
handlungen mit isolierten und nicht-isolierten Nadeln im
Die Patienten liegen entspannt auf der Behandlungsliege.
Achselbereich konnten wir feststellen, dass der Vorteil ein-
Die Achseln werden rasiert und desinfiziert. Vor Behand-
deutig bei den nicht-isolierten Nadeln liegt, da die Energie
lungsbeginn wird eine lokale Betäubung des Achselbereichs
gleichmäßiger abgegeben wird und weniger Nervenreizun-
gesetzt. Der Behandlungskopf, der eine Fläche von 1 cm2
gen ausgelöst werden. Zudem können die Drüsen mit einer
hat, wird aufgesetzt und so das Achselareal durch Abstem-
höheren Wahrscheinlichkeit zerstört werden, da die thermi-
peln behandelt. Die Behandlung dauert pro Seite etwa 10
sche Wirkung entlang der Nadel eine größere Fläche – ge-
Minuten und ist schmerzfrei. Nach Abklingen der Betäu-
genüber der isolierten Nadeleinheit mit nur 0,3 mm nicht-
bung spüren die Patienten lediglich ein leichtes Ziehen, wie
isolierter Spitze – abdeckt. Die Wirkung ist somit effektiver.
bei einem Sonnenbrand.
Ästhetische Dermatologie: Können Komplikationen aufgetreten? Welche Kontraindikationen existieren?
Ästhetische Dermatologie: Sie arbeiten derzeit an einer Anwendungsbeobachtung. Wann können wir mit ersten Veröffentlichungen rechnen? PD Dr. Schick:
PD Dr. Schick:
Die ersten Ergebnisse werden im Oktober in Melbourne vor-
Bisher sind keine Komplikationen aufgetreten. Kontraindi-
gestellt und Ende des Jahres in Fachmagazinen veröffent-
kationen sind Gerinnungsstörungen und Entzündungen der
licht.
Haut.
Ästhetische Dermatologie: Wie würden Sie die bisherigen Ergebnisse beurteilen?
Ästhetische Dermatologie: Sehr geehrter Herr PD Dr. Schick, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch! ■ Das Interview führte F. Höppner.
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Ästhetische Dermatologie: Gibt es eine Selektion bei der Patientenauswahl?
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Ästhetische meDiZiN
mdm
Abb. 1: 1064+ Laser – leistungsstark und trotzdem schmerzarm. Der 1064+ Laser beseitigt störende Beingefäße – von den kleineren roten Gefäßen bis hin zu größeren blauen, retikulären Besenreisern. Anpassbare Spots machen ihn für viele Gefäßgrößen einsetzbar. Ebenso kann unerwünschter Haarwuchs in schwer zu behandelnden Bereichen bei den Hauttypen V und VI auf Dauer reduziert werden. Eine intelligente Handstück-Ergonomie sowie ein ausgezeichnetes Sichtfeld auf das Behandlungsareal erleichtern die Anwendung.
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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Mehr Patientenkomfort bei der Behandlung von Beingefäßen Störende Beingefäße, insbesondere Besenreiser, gehören mittlerweile zu den meistgenannten Schönheitsmakeln überhaupt. Die auffällig veränderten Venen beeinträchtigen oft nicht nur Aussehen und Wohlbefinden der Patienten, sondern stellen als Vorstufen von Varizen auch ein durchaus ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar.
Smooth Pulse Technology
Abb. 2: Smooth Pulse Technology. Außergewöhnlich hohe Energiedosen können mit dem 1064+ dank eines langen Rechteck-Impulses risikofrei appliziert werden (links).
Ästhetische meDiZiN
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41 21
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
(Fotos: David Vasily, mD)
(Fotos: Khalil Khatri, mD)
Abb. 3a-b und 4a-b: Erscheinungsbild jeweils vor (l.) bzw. nach 2 Sitzungen (r.)
Für die Behandlung entsprechender Indikationen haben
Prinzip verwirklicht (s. Abb. 2): Hierbei wird vor allem eine
sich neben Unterspritzungen Nd:YAG-Konzepte erfolgreich
unerwünschte Überhitzung der Epidermis mit allen entspre-
etabliert. Da Sklerosierungen nicht jederzeit zu einem um-
chenden Nebenwirkungen weitgehend vermieden. Konven-
fassenden Ergebnis führen bzw. schmerzempfindliche Pa-
tionelle Technologien hingegen geben i.d.R. einen Impuls
tienten einer Injektionsbehandlung oft kritisch gegenüber
von 250 Mikrosekunden ab, der zu einem 1 Millisekunden-
stehen, kann das Angebot einer hochwertigen Laserbehand-
Impuls "gedehnt" wird. Hierzu emittiert der Laser mehrere
lung sinnvoll sein.
Impulse, um eine Pulsfolge in gewünschter Länge zu errei-
Gute Systeme gestalten eine entsprechende Anwendung
Mehrere Spotgrößen, die sich beim o.g. Palomar-System be-
chen, was der Patient als schmerzvoll empfinden kann. heutzutage ebenso leistungsstark wie schmerzarm. Hilfreich
quem per Taster durchschalten lassen, machen ein Lasersys-
ist hierbei u.a. eine effiziente Stempelkühlung vor, während
tem für unterschiedlich ausgeprägte Läsionen einsetzbar.
und nach dem Energie-Eintrag, wie sie beispielsweise der bis zu 700 Joule starke 1064+ Laser (Palomar Medical Technolo-
Auf den Hauttyp kommt es an
gies, Hamburg) aufweist (s. Abb. 1). Von unbedingtem Vorteil für eine schmerzreduzierte Sitzung ist ebenso ein gleich-
Der Hauttyp spielt bei der Therapie eine denkbar wichtige
mäßiger Impuls, wie ihn etwa das moderne Smooth-Pulse-
Rolle: Für die Klassen I-III empfehlen sich Pulsweiten von
Ästhetische meDiZiN
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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20 ms, tieferliegende Gefäße oder solche mit mehr als 1 mm Durchmesser erfordern meistens 40 ms. Je nach Ermessen des Arztes können aber auch niedrigere oder höhere Energiemengen appliziert werden. Nach der Lasertherapie ist i.d.R. eine blaue Verfärbung des Gefäßes zu beobachten, bisweilen auch ein Sofortergebnis.
Nach der Laseranwendung Der Behandlungsverlauf stellt sich i.d.R. wie folgt dar:
Nach einer sichtbaren Farb- und Konturveränderung zieht sich das behandelte Gefäß zusammen und wird ab-
Anwenderstatement
gebaut.
Kleinere Gefäße werden sofort abgebaut.
Größere, bläulich verfärbte Gefäße kontrahieren zu-
"Effizienz und Behandlungskomfort haben mich am Konzept 1064+ über-
nächst.
Bisweilen sind Erytheme und Ödeme nach einer Behandlung zu beobachten. In den meisten aller Fälle klingen
zeugt. Individuell anpassbare Spotgrößen – bequem per Taster wählbar – erlauben den Einsatz des Palomar
diese Erscheinungen binnen 4 Wochen ab.
Folgebehandlungen sind nach 10-12 Wochen möglich.
Nd:YAG-Lasers bei unterschiedlich großen Gefäßen. Wie tief diese im Gewebe liegen, spielt dabei eine untergeordnete Rolle, denn Leistung bietet das System in Hülle und Fülle.
Behandlungskomfort "zu Hause"
Komfortabel für die Patienten: Die überdurchschnittlich starke Nach der Gefäß- bzw. Besenreiser-Behandlung sollte das be-
Kühlung vor, während und nach dem Laserimpuls. Einer Über-
handelte Areal gut gekühlt werden – die Verwendung von
hitzung des Gewebes wird mit dieser Technologie umfassend
Kühlpacks zu Hause ist anzuraten. Das behandelte Bein
entgegengewirkt. Schöner Nebeneffekt für den Arzt: Kostenin-
sollte im Nachhinein noch 24 Stunden hochgelagert wer-
tensive Verbrauchsmaterialien zur Hautkühlung entfallen.
den. Danach sind den Patienten kurze Spaziergänge, Ste-
Die überdurchschnittlichen Erfolge, die sich mit dem 1064+
roidsalben und Stützstrümpfe zu empfehlen. Heiße Bäder
Nd:YAG in der Gefäßbehandlung und permanenten Haar-
und sportliche Anstrengungen sind mindestens drei Tage
reduktion erzielen lassen, resultieren in einer merklichen
lang zu vermeiden, im Idealfall bis zu zwei Wochen. Gegen
Zufriedenheit und Praxistreue meiner Patienten."
die Gefahr von Hyperpigmentierungen sollten die Patienten von Sonnenexpositionen vorerst absehen. Später können
– Dr. Wolfgang Koenen, Bad Dürkheim
Pflegeprodukte mit besonders hohen Lichtschutzfaktoren aufgetragen werden.
■
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DermAtologie
Leo
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DermAtologie
H. Müller
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Therapie Aktinischer Keratosen: State of the Art Nicht-invasive Alternativen ermöglichen zuverlässige und kosmetisch akzeptable Behandlungsoptionen Aktinische Keratosen (AK) sind ein häufiges klinisches Erscheinungsbild in der täglichen dermatologi-
In seinem Übersichtsvortrag zu Wirkprinzipien und therapeutischen Konsequenzen betonte Prof. Dr. Rolf-Markus Szeimies (Recklinghausen), dass es im “Minenfeld“ der klini-
schen Praxis. Schätzungsweise jeder zweite Europäer
schen Krankheitsformen bisher keine validen Klassifikati-
über 60 Jahre ist davon betroffen. Der so genannte
graden und Übergangsstadien bis dato der Interpretation
onskriterien gebe und dass die Differenzierung von Schweredes individuellen klinischen Bildes und damit der Erfahrung
“helle Hautkrebs“ stellt nach Expertenmeinung eine chronische Karzinomform dar, die einer effizienten
des Therapeuten überlassen sei. Man erhoffe sich hier Klarheit mit der bevorstehenden Veröffentlichung weltweiter S3-Leitlinien zu Diagnostik und Therapie.
und langfristigen Therapie bedarf. Moderne therapeutische Optionen wurden in einem Seminar im Rahmen der 47. Tagung der DDG diskutiert.
Paradigmenwechsel: AK gilt als behandlungsbedürftiges “Carcinoma in situ“ Chronische und extensive UV-Licht-Exposition gelte als wichtigster Kausalfaktor der malignen Hautveränderung, aber auch immunsupprimierte Patienten, z.B. nach Organtransplantation, seien häufig anfällig für dieses Krankheitsbild. Einigkeit bestehe inzwischen auch darüber, so Szeimies, dass in der Einschätzung der Wertigkeit der AK ein Paradigmenwechsel zu verzeichnen ist. Während man früher von einem lokal begrenzten und entsprechend punktuell zu behandelnden “Lichtschaden“ sprach, gilt heute die AK als chronische, von einer langandauernden UV-Exposition getriggerte Erkrankung (Carcinoma in situ) mit potentiellem Risiko eines Übergangs in ein spinozelluläres Karzinom. Diese Krankheitsentität bedürfe deshalb immer einer langfristigen, dauerhaften Behandlung.
DermAtologie
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Bei ausgedehntem Befund mit multiplen Herden ist eine
Keratose mit ihrer Multifokalität und Metachronizität zu-
Feldbehandlung angezeigt, wobei sich verschiedene medika-
treffend, da die Schädigung durch mutagene Prozesse auch
mentöse Verfahren wie Diclofenac-Natrium/Hyaluronsäure,
neben den sichtbaren Läsionen in den umgebenden kli-
Imiquimod oder die 5-ALA-PDT bzw. MAL-PDT anbieten.
nisch unauffälligen Arealen latent vorliege.
Für kleinere Areale (max. 25 cm2) mit mild ausgeprägter AK ist neuerdings auch Ingenol mebutat verfügbar. Vielfach ist
Patientenfreundliche Behandlung fördert die notwendige Compliance
auch eine Kombination feld- und läsionsgerichteter Thera-
Die Wahl der optimalen Therapieform ist nach Szeimies ab-
Ziel müsse stets sein, so Szeimies, maximale Effektivität mit
pieansätze sinnvoll.
hängig von der Lokalisation, dem Grad des Befalls, der Ein-
möglichst geringen Nebenwirkungen zu verbinden. Da es
schätzung der Compliance sowie der individuellen Risiko-
sich bei der AK um eine langfristige Erkrankung mit hohem
lage des Patienten. Insgesamt stehe dem Dermatologen eine
Rezidivrisiko handele, so der Referent, sei eine gute und
große Bandbreite an wirksamen und modernen Verfahren
dauerhafte Arzt-Patienten-Bindung notwendig und anzu-
zur Verfügung. Je nach Befall und Ausprägung sei nach läsi-
streben.
onsgerichteter oder flächengerichteter Therapie zu unterscheiden.
Läsionsgerechte Lokaltherapie
Bei punktuellem Befund und isolierten Herden mit wenigen
Prof. Dr. Jan C. Simon (Leipzig) wies zu Beginn seines Refe-
Läsionen biete sich die präzise lokale Behandlung (Spotbe-
rates über vergleichende Untersuchungen zur Lokaltherapie
handlung) an. Insbesondere bei leicht bis moderat ausge-
auf die sozialmedizinische Relevanz von Hautkrebs hin. Da
prägter AK mit hyperkeratotischem Anteil hat sich die An-
nicht abzuschätzen sei, welche aktinische Läsion sich mögli-
wendung einer fixen Kombination aus einem 5-Fluoroura-
cherweise zu einem Plattenepithel-Karzinom mit Risikopro-
cil-haltigen Lack (0,5%) mit 10% Salizylsäure als effizient
gression entwickeln könne, müssten AK stets ernst genom-
und kosmetisch angenehm erwiesen. Durch präzise Applikation kann die Beeinträchtigung der umgebenden Haut reduziert und unerwünschte Nebenerscheinungen können verhindert werden. Dieses medikamentöse Therapieverfahren ist alten Therapieansätzen wie Kryochirurgie und Excision/Kürettage nach neueren Studienergebnissen sowohl in der klinischen Effektivität und Nachhaltigkeit als auch im kosmetischen Ergebnis überlegen. Gerade nach der Kryotherapie sind Patienten über ein längeres Zeitintervall nur begrenzt einsatz- und gesellschaftsfähig, wohingegen sich die medikamentöse Therapie patientenfreundlich und kosmetisch akzeptabel durchführen lässt.
Expertenforderung an Behandlungskonzepte der AK Frühzeitige Diagnostik und therapiebeginn
läsions- und stadienorientierte strategie
Nachhaltige Wirksamkeit und rezidivreduktion
gute Verträglichkeit / möglichst geringe Beeinträchtigung der gesellschaftsfähigkeit
Praktikabilität und Anwendungsfreundlichkeit
Umfassende Patientenaufklärung und -sensibilisierung Dauerhafte Patientenbindung
Tab. 1: Expertenforderungen an Behandlungskonzepte der AK.
45 21
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Der Begriff “Feldkanzerisierung“ beschreibe die Aktinische
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Topische Therapieverfahren zur Behandlung Aktinischer Keratosen
Topische Arzneimittel*
Schweregrad AK
Lokalisation
Behandelbare Fläche
DermAtologie
(lt .Zulassung)**
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
46
Vollständige Abheilung klinisch
ingenol-mebutat 0,05% (Picato®)
AK 1
stamm, extremitäten
max. 25 cm2
34,1%1
imiquimod 3,75% (Zyclara®)
AK 1
gesicht, Kopfhaut
keine einschränkung
35,6%2
ingenol-mebutat 0,015% (Picato®)
AK 1
gesicht, Kopfhaut
max. 25 cm2
42,4%3
imiquimod 5% (Aldara®)
AK 1
gesicht, Kopfhaut
max. 25 cm2
46,1%4
alle lokalisationen
max. 25 cm2
55,4%5
5-Fluorouracil 0,5% / 10% sA AK 1 – AK 2 Tab. 1: Expertenforderungen an Behandlungskonzepte der AK. (Actikerall®)
histologisch
72,0%5
5-Fluorouracil 5% (efudix®)
AK 1 – AK 3
alle lokalisationen
keine einschränkung
~50%6
3% Diclofenac / 2,5% hA (solaraze®)
AK 1 – AK 3
alle lokalisationen
keine einschränkung
~40%6 59,1%5
Abb. 1: Topische Therapieverfahren zur Behandlung Aktinischer Keratosen. *Ohne Photodynamische Therapie (PDT) **Adaptiert an klinische Intensitätseinstufung der aktinischen Keratosen gemäß der vierstufigen Skala nach Olsen et al. (1991) 1 Fachinformation Picato 0,05% Stand Nov. 2012, 2Fachinformation Zyclara 3,75% Stand Aug. 2012, 3Fachinformation Picato 0,015% Stand Nov. 2012, 4 Fachinformation Aldara Stand April 2010, 5Fachinformation Actikerall Stand Mai 2011, 6EDF Guidelines Actinic keratoses 2011
men werden. Es sei eine vorrangige Aufgabe der Dermatologie, vor einer Trivialisierung dieses Krankheitsbildes zu war-
Studie spricht für 5-FU/SA als Alternative zur Kryotherapie
nen und auf eine zwingende Therapienotwendigkeit zu verweisen.
Simon stellte die für die Praxis wichtigen Ergebnisse einer
Bezüglich der Therapie gebe es zwar die indikationsgerechte
hyperkeratotischer AK in 4 Zentren die Wirksamkeit von
Phase-II-Studie vor, in der an insgesamt 66 Patienten mit Differenzierung zwischen feldgerichteter Therapie (überwie-
5-FU/SA im Vergleich zur Kryotherapie evaluiert wurde. Pri-
gend medikamentös) und läsionsgerichteter Therapie (phy-
märer Zielparameter war die histologische Abheilung vorab
sikalisch, chirurgisch und medikamentös), in der Praxis sei
definierter Zielläsionen.
aber meist eine Kombination angezeigt. Rein feldgerichtete Maßnahmen seien nur in leichten Frühstadien ohne punk-
14 Wochen nach Beginn einer 6-wöchigen Therapie wurde
tuelle Läsionen vertretbar. Meist sei jedoch neben der Flä-
für 5-FU/SA mit 62,1% eine hohe Gesamtrate der histologi-
chenbehandlung auch eine gezielte Therapie einzelner Lä-
schen Abheilung dokumentiert. Im Vergleich dazu betrug
sionen sinnvoll. Als moderne, effektive und patienten-
die histologische Abheilungsrate für die Kryotherapie ledig-
freundliche Methode stehe, so Simon, die punktuelle Be-
lich 41,9%. Die Rezidivrate betrug für 5-FU/SA 39,4%, wo-
handlung mit niedrigdosiertem 5-Fluorouracil (0,5% 5-FU)
hingegen bei Anwendung der Kryotherapie ein Rezidiv in
in Kombination mit 10% Salizylsäure (SA) zur Verfügung.
84,8% der Fälle beobachtet wurde. Sicherheit und Verträg-
Bedeutsam ist der Hilfsstoff Dimethylsulfoxid als Penetrati-
lichkeit waren durchweg vergleichbar, wobei das Abheilen
onsförderer von 5-FU. Wirksamkeit und vergleichsweise
der Läsionen nach Kryotherapie wesentlich längere Zeit be-
gute Verträglichkeit dieser nicht-invasiven läsionsgerichte-
nötigte.
ten Therapie seien z.B. in einer multizentrischen Studie an 470 Patienten nachgewiesen worden.
Zusammenfassend bestätigte Simon, dass mit dem Kombinationspräparat 5-FU/SA eine gute nicht-invasive, wirksame und patientenfreundliche Alternative zur läsionsgerichteten Lokaltherapie hyperkeratotischer Problemläsionen zur Ver-
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Ausgangsbefund
Befund nach Woche 1
Befund nach Woche 3 47
(1 Woche nach Ende der Behandlung)
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
Behandlungsschema: Im Allgemeinen 1x täglich über 6-12 Wochen Bei dünner Epidermis weniger oft auftragen
Vollständige Heilung oft erst nach Behandlungsende sichtbar
Abb. 2: 5-FU/SA: Klinischer Therapieverlauf Nase.
fügung steht, die beim Anwender auf hohe kosmetische Ak-
Schwerpunkt auf der dermatologischen Onkologie. Gerade
zeptanz stößt.
vor diesem Hintergrund sei z.B. die frühzeitige Diagnose
Versorgungsdaten sprechen für frühzeitige und konsequente Behandlung
gesellschaftspolitischer und medizinischer Bedeutung, wo-
und Therapie von Aktinischen Keratosen auch von enormer bei die heute zur Verfügung stehenden modernen, nicht invasiven Therapieverfahren verlässliche Perspektiven eröffDr. Michael Reusch (Hamburg) stellte Versorgungsdaten
nen.
■
zum Hautkrebs in Deutschland vor. Insbesondere sensibilisierte er die Symposiums-Teilnehmer perspektivisch auf die zu erwartende Situation in 15 bis 20 Jahren. Die demografische Entwicklung der Gesellschaft ließe, so Reusch, einen Boom bei Hautkrebserkrankungen erwarten. Bei einer derzeitigen Zunahme des weißen Hautkrebses von jährlich 3-5% muss in absehbarem Zeitraum mit einer Verdoppelung der Fälle gerechnet werden. In der Bewertung dieser Entwicklung verwies er auf die Situation in Australien, wo sich die AK aufgrund der hohen Inzidenz als insgesamt teuerste Krebsform erwiesen habe. Ähnliche Entwicklungen müssten auch für Europa prognostiziert werden. Durch die rasante Zunahme des Hautkrebses, so Reusch, sei eine komplette Veränderung im Fach Dermatologie zu erwarten. Die dramatische Altersverschiebung und das zunehmend ausgeglichene Geschlechter-Verhältnis in der Hautkrebs-Inzidenz führen zu einer “Altersdermatologie“ mit
DermAtologie
(Fotos: Almirall hermal (data on file))
Patientin (46) mit singulärer Aktinischer Keratose
[Quelle: Mittagsseminar "Behandlung Aktinischer Keratosen: State of the Art“, 02. Mai 2013, im Rahmen der 47. Tagung der DDG in Dresden]
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DermAtologie
E.M.W. Koch
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
48 20
Neue Aspekte der Versorgung von Patienten mit Psoriasis vulgaris Vielseitige einsatzmöglichkeiten der Fumarsäureester Psoriasis vulgaris muss infolge der Resultate umfangreicher wissenschaftlicher Untersuchungen als eine chronisch entzündliche Systemerkrankung angesehen werden. Die Beurteilung der Behandlungsergebnisse bei der Psoriasis sollte sich demgemäß nicht nur auf das äußerliche Bild bzw. auf den Rückgang der PASIWerte (Psoriasis Area and Severity Index) beziehen, sondern den gesamten therapeutischen Nutzen berücksichtigen. Zur Optimierung für die zukünftige Versorgung sollten auch die speziellen Bedürfnisse und die Zufriedenheit der Patienten mit der Versorgung festgestellt werden.
Patientenbefragung PSOSAT
Hinsichtlich Behandlung und Verlauf ihrer Krankheit gaben 38% der Patienten an, dass sie nur mäßig oder überhaupt
Als aktuellen Beitrag zu diesem Fragenkomplex wurden auf
nicht zufrieden seien. Andererseits bezeichneten nur 6% der
der Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in
Befragten aufgetretene Nebenwirkungen der Behandlungen
Dresden (02. Mai 2013) anl. eines Seminars der Firma Bio-
als eine Belastung. Insofern muss es als wichtig und gerecht-
gen Idec die Resultate der bundesweiten Befragung PSOSAT
fertigt angesehen werden, die Psoriasis mit Hinblick auf zu-
zur Zufriedenheit von Patienten mit Psoriasis vorgestellt.
friedenstellende Resultate intensiv – auch systemisch – zu
Das Ziel dieser Untersuchung bestand in der Entwicklung ei-
behandeln und das Risiko von Beeinträchtigungen durch
ner Methodik zur frühzeitigen Erfassung des Ausmaßes an
unerwünschte Ereignisse nicht zu hoch einzuschätzen.
Nutzen für die Patienten im Zusammenhang mit der verordneten Psoriasis-Therapie. Hierzu wurde ein 8 Items umfas-
Unter dem generellen Aspekt eines nicht nur auf die Haut-
sender Fragebogen verwendet, der im Rahmen einer multi-
symptome bezogenen Therapie-Resultats sollten sich diese
zentrischen Querschnittsstudie in 213 Zentren an 2.084 Pa-
Erkenntnisse auch auf die Möglichkeiten einer systemischen
tienten mit der Bitte zum Ausfüllen übergeben wurde.
Behandlung – z.B. mit Fumarsäureestern – beziehen, um die häufig bei Psoriasis-Patienten auftretenden Komorbiditäten
Die Auswertung zeigte eine Jahresprävalenz von 2,5%
zu berücksichtigen.
(Punktprävalenz 2,1%; bei Kindern 0,7%). Die mittlere Dauer der Erkrankung betrug 20 bis 25 Jahre.
Psoriasis und kardiovaskuläre Komorbiditäten
Bei 40% der Studienteilnehmer wurde eine Nagelbeteiligung festgestellt und etwa 50% der befragten Patienten lit-
Besonders wichtig bei diesem so genannten “psoriatischen
ten unter einer Schuppenflechte auch am Kopf. In 20% ent-
Marsch“ (von der Koexistenz aus Adipositas und Psoriasis
wickelte sich eine Psoriasis-Arthritis.
über Insulinresistenz, endotheliale Dysfunktion zu Athero-
DermAtologie
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Abb. 1: Wirkmodell von Fumarsäureestern. Linke Seite: Systemische Entzündung bei Psoriasis mit Manifestation an Haut und Gefäßen, die Immunantwort ist durch pro-inflammatorische Zytokine geprägt. Rechte Seite: Fumarsäureester induzieren durch eine Glutathion-Depletion dendritische Zellen vom Typ II, die eine antientzündliche Immunantwort mit der Produktion von entzündungshemmenden Zytokinen hervorrufen. Die Entzündung an Haut und Gefäßen wird reduziert. FAE = Fumarsäureester. (Quelle: Röcken Dermatology News 2012; 7(4))
sklerose und zum Myokardinfarkt) ist eine gezielte Therapie
die aus dem Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Die
der Dermatose unter Berücksichtigung Atherosklerose-be-
Tabletten sind magensaftresistent, so dass die Wirksubstan-
dingter Erkrankungen. Die Psoriasis vulgaris muss als eigen-
zen dann über die Darmschleimhaut resorbiert werden. Ers-
ständiger kardiovaskulärer Risikofaktor angesehen werden.
te Behandlungseffekte sind nach sechs bis acht Wochen
Einen zentralen Pathomechanismus für die Verbindung zwi-
sichtbar, erfahrungsgemäß wird innerhalb von drei bis sechs
schen Psoriasis und Atherosklerose stellt die Insulinresistenz
Monaten dann meist eine deutliche Verbesserung des Haut-
dar. Diese kann bei Psoriasis-Patienten zu einer endothelia-
bildes erreicht. Sind die Hauterscheinungen abgeklungen,
len Dysfunktion führen, die sich mithilfe einer Plethysmo-
sollte versucht werden, die Dosis auf die individuell erfor-
graphie direkt messen lässt.
derliche Erhaltungsdosis zu reduzieren, die meist deutlich unterhalb der Maximaldosis liegt.
In der Praxis – also auch beim Dermatologen – sollten zur Risikoerfassung kardiovaskulärer Schäden deshalb einfache
Nach neueren Resultaten ist bekannt, dass die Fumarsäure-
klinische Befunde wie Puls, Blutdruck, BMI, Blutfette und
ester den REDOX-Stoffwechsel der Zellen beeinflussen. Fu-
Blutzucker erhoben werden, von deren Ergebnissen ausge-
marate bewirken eine intrazelluläre Glutathion-Depletion,
hend dann eine effiziente interdisziplinäre Versorgung und
woraufhin Stressmoleküle wie Hypoxie-induzierter Faktor
ein angemessenes Monitoring des Krankheitsverlaufs dieser
(HIF) in den Zellkern transportiert werden und dort eine
Patienten eingeleitet werden können.
Reihe von Signalkaskaden einleiten.
Fumarsäureester
Als primäre Zielzellen für Fumarsäureester werden die Antigen-präsentierenden dendritischen Zellen angesehen, die
Fumarsäureester sind zur Behandlung von mittelschweren
durch die Exposition von einem so genannten Typ I zu ei-
bis schweren Formen der Psoriasis vulgaris zugelassen, wenn
nem Typ II umgewandelt werden. In Folge dieser Umwand-
die alleinige äußerliche Therapie mit Cremes, Salben, Bä-
lung verändert sich das Profil an sezernierten Zytokinen: Die
dern und Licht nicht ausreicht. Sie enthalten zwei Ester der
Produktion von IL-12 und IL-23 durch dendritische Zellen
Fumarsäure (Dimethylfumarat und Ethylhydrogenfumarat),
nimmt ab, also der Interleukine, die für die Entwicklung ei-
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
49 21
DermAtologie
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
50
ner Psoriasis entscheidend sind, wobei dem IL-23 eine be-
Die durchschnittliche Fumarsäureester-Dosis in der Erhal-
sondere Bedeutung zukommt. Gleichzeitig kommt es zu ei-
tungstherapie war mit 2,6 Tabletten pro Tag bei den Patien-
ner verstärkten Ausschüttung von IL-10, die zu einer Induk-
ten der FAST-Studie deutlich geringer als in der FUTURE-Stu-
tion von TH2-Lymphozyten und der Produktion von anti-
die (2,9 Tabl./Tag), so dass pro Jahr etwa 110 Tabletten pro
entzündlichem IL-4 führt. Insgesamt wird die Wirkung von
Patienten durch die Lichttherapie eingespart werden konn-
Dimethylfumarat so erklärt, dass diese Substanz das pro-in-
ten. Die Kombinationstherapie von Fumarsäureestern mit
flammatorische Interferon-gamma und IL-17 produzierende
einer initialen Lichttherapie bietet somit eine neue Möglich-
T-Lymphozyten in einen IL-4 produzierenden anti-entzünd-
keit für eine effiziente und umfassende Psoriasis-Therapie.
lichen TH2-Phänotyp überführt.
FUCOMORBID-Studie
Klinische Dokumentation – 2 neue Studien
Im Hinblick auf die möglichen Komorbiditäten bei Psoriasis
FAST-Studie
säureestern untersucht und zudem bewertet werden, wie
Die FAST-Studie an 363 Patienten diente der Prüfung auf ein
sich kardiovaskuläre und metabolische Begleiterkrankungen
schnelleres und besseres klinisches Ansprechen einer Kom-
und Risikofaktoren über einen Untersuchungsbogen (Car-
bination aus UV-Therapie und systemischer Anwendung
diovascular Assessment Tool – CVAT) erfassen und doku-
von Fumarsäureestern. Die Daten der Patienten wurden
mentieren lassen. In der Studie wurden 234 Patienten mit
über einen Zeitraum von 12 Monaten erhoben und doku-
Psoriasis über 16 Wochen mit Fumarsäureestern behandelt
mentiert und mit früheren retrospektiven Daten der FU-
und die Ergebnisse und der Einsatz des CVAT-Untersu-
TURE-Studie, bei der die Patienten nur Fumarsäureester er-
chungsbogens ausgewertet.
sollten Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie mit Fumar-
halten hatten, verglichen. Hinsichtlich der Psoriasis-Parameter (PASI, PGA) konnte Die meisten Patienten (58%) wurden über weniger als 3 Mo-
nach 16 Wochen eine etwa 50%-ige Verbesserung registriert
nate einer UV-Therapie unterzogen. Durchschnittlich erfolg-
werden. Es zeigte sich, dass bei Psoriasis-Patienten sehr häu-
ten 15-19 Einzelbehandlungen bei Ganzkörperbestrahlung.
fig kardiovaskuläre Risiko-Faktoren festzustellen waren. In-
Die Erscheinungsfreiheit des Hautbildes bzw. eine leichte
sofern erweist sich der CVAT-Bogen als eine sinnvolle und
Beeinträchtigung gemäß des Physician‘s Global Assessment
praktikable Ergänzung zur gezielten Erfassung der Risikofak-
(PGA) wurde bei 55% der Patienten nach 3 Monaten und
toren, zu den Kontrollen und zu der Therapie der Begleiter-
bei 78% innerhalb von 12 Monaten erreicht. Der durch-
krankungen.
■
schnittliche PASI verbesserte sich bei 55% der behandelten Patienten um 75%. Ebenso konnte eine gesicherte Verbesserung der Werte zur krankheitspezifischen Lebensqualität um 66% nachgewiesen werden, so dass von den behandelten Patienten eine weitgehend uneingeschränkte Lebensqualität angegeben wurde. Die durchschnittliche Verbesserung des PASI bei Patienten der FAST-Studie war bis zum 3. Monat bedeutend besser als bei den Patienten der FUTURE-Studie (46 vs. 39%).
[Quelle: Mittagsseminar und Pressegespräch Biogen anl. der DDG Tagung in Dresden am 02. Mai 2013; Referenten: M.A. Radtke, Hamburg, P. Weisenseel, Hamburg, W.-H. Boehncke, Genf, M. Röcken, Tübingen]
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DermAtologie
Biogen
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mdm
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Neues Hautpflegekonzept für Neurodermitis: Fehlendes zuführen Untersuchungen haben gezeigt, dass bei bis zu 50 Prozent der Neurodermitispatienten Veränderungen im Filaggrin-Gen vorliegen können [1] und
Seit Kurzem steht eine neue Pflegeserie (Cetaphil® Restoraderm) zur Verfügung, die der atopischen Haut helfen kann, den genetisch bedingten Mangel durch die Zufuhr von Filaggrin- und Ceramid-Bausteinen auszugleichen. Darüber berichteten Prof. Dr. Stephan Weidinger und Prof. Dr. Ehr-
Filaggrin auch bei Patienten ohne Gendefekt ge-
hardt Proksch auf einem Symposium im Rahmen der 47. DDG-Tagung in Dresden.
senkt sein kann [2]. Daneben weist atopische Haut einen Mangel an den Lipiden Ceramid 1 und 3 auf. Die Folge sind typische Beschwerden wie Haut-
Weidinger führte aus, dass das atopische Ekzem in hohem Maße erblich bedingt ist. Der stärkste bekannte Risikofaktor seien Filaggrinmutationen, die zu einem Hautbarrieredefekt führten. Der Hautbarrieredefekt sei für die Pathoge-
trockenheit und Juckreiz.
nese des atopischen Ekzems von großer Bedeutung, da eine gestörte Hautbarriere zum Eindringen von verschiedenen Allergenen aus der Umwelt führe, so der Experte. Über Interaktionen mit dem Immunsystem komme es dann zur Auslösung oder Verschlimmerung des atopischen Ekzems. Zudem sei bekannt, so Proksch, dass beim atopischen Ekzem Störungen der Lipidzusammensetzung die Hautbarriere schwächen. In älteren Untersuchungen seien zunächst ein erhöhter Cholesterol- und Triglycerid-Gehalt in der Epidermis nachgewiesen worden. Später seien auch ein veränderter Ceramid-Gehalt beziehungsweise eine veränderte Ceramid-Zusammensetzung gezeigt worden. „In neuesten Untersuchungen wurde nun außerdem nachgewiesen, dass die Kettenlänge der Fettsäurereste in Ceramiden bei entzündlichen Erkrankungen – unter anderem auch beim atopischen Ekzem – deutlich verringert ist. Zudem wurde bei Patienten mit Filaggrinmutationen von einem verminderten Gehalt verschiedener Ceramide berichtet“, führte Proksch aus.
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Vor diesem Hintergrund sei es naheliegend, der atopischen Haut das zuzuführen, was ihr fehle, so der Experte. So stehe für die Basispflege der Neurodermitis seit Kurzem eine neue Hautpflegeserie (Cetaphil® Restoraderm) zur Verfügung. Diese führe der atopischen Haut genau die Bausteine zu, die ihr nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen fehlen. Die Pflegeserie – bestehend aus einer Wasch- und einer Pflegelotion – versorgt die atopische Haut mit wichtigen Filaggrin-Bausteinen wie Natrium-PCA und Arginin sowie Feuchthaltefaktoren. Außerdem führt sie der Haut Hydroxypalmitoyl-Sphinganin zu, eine spezifische Vorstufe der Hautsynthese der Ceramid-Fraktionen 1 und 3, also genau der Ceramide, an denen es Neurodermitikern häufig mangelt. Durch die Applikation von Filaggrin-Spaltprodukten und einer Ceramid-Vorstufe mit der neuen Hautpflegeserie werde die Hautbarriere gestärkt, die Hautfeuchtigkeit verbessert und der Juckreiz gelindert, so das Fazit der Experten.
■ [Quelle: Mittagsseminar "Das atopische Ekzem: Die Bedeutung von Filaggrin und Ceramid" im Rahmen der 47. DDG-Tagung in Dresden]
Literatur 1. Irvine AD., McLean WH. Breaking the (un)sound barrier: filaggrin is a major gene for atopic dermatitis. J Invest Dermatol. 2006; 126 (6): 1200-2. 2. Bieber T., Novak N. Pathogenesis of Atopic Dermatitis: New Developments. Current Allergy and Asthma Reports. 2009; 9: 291-294.
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Überschießende Narben frühzeitig verhindern Präventive oP-technik und silikongel mindern das risiko
Niemand ist unverwundbar – selbst Helden wie Siegfried und Achill mussten Schulter und Ferse vor Blessuren schützen. Ist auch kein Mensch vor Verletzungen gefeit, so gibt es doch Möglichkeiten, das Risiko für das Entstehen "unschöner" überschießender Narben zu mindern. Gewebeschonende OP-Techniken und die Anwendung von Silikongel können hierzu beitragen.
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Während hypertrophe Narben häufig auftreten und die grenze der ursprünglichen Wunde nicht überschreiten, wuchern die seltenen Keloide über das ursprüngliche Wundgebiet hinaus und wachsen mehrere Jahre weiter. Für Keloide gibt es eine genetische Prädisposition und sie treten häufiger bei menschen dunkler hautfarbe auf. hypertrophe Narben können überall am Körper – vor allem auch nach Verbrennungen – auftreten und sind operativ zu entfernen. Keloide finden sich häufig an ohrläppchen oder hals und treten nach exzision wieder auf.
Jede Verletzung, die die Basalmembran der Epidermis über-
arbeiten können. Daher sei es wichtig, viel Corium zu grei-
schreitet, führt zu einer narbigen Abheilung. Ob sich daraus
fen und den Faden in die Tiefe zu setzen, schilderte der Re-
eine pathologische oder "normale" Narbe entwickelt, hängt
ferent seine Erfahrung. Eine antiseptische Beschichtung des
von verschiedenen Faktoren ab. So können genetische Prä-
Fadens verhindere eine Biofilmbildung und beuge Wundin-
disposition, hormonelle Faktoren, Wundinfektionen oder
fektionen vor. Prager empfahl für kosmetisch relevante Re-
eine erhöhte Wundspannung das Auftreten hypertropher
gionen und lange Inzisionen, Multipass-Nadeln zu verwen-
Narben und Keloide nach einer Verletzung begünstigen, er-
den, die aufgrund ihres speziellen Schliffs leichter durch das
klärte Dr. Welf Prager, Dermatologikum Hamburg, im Rah-
Gewebe gleiten. Je dünner die Haut, umso kürzer sollte der
men eines Seminars zur Prävention überschießender Narben
Abstand zwischen den Schlaufen sein, erinnerte Prager.
anlässlich der 47. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.
Darüber hinaus seien sorgfältige Blutstillung, Wundversor-
Mimik des Patienten betrachten
tionen und verzögerter Wundheilung äußerst wichtig für
„Die richtige Operationstechnik ist eine wesentliche Voraus-
so wenig wie möglich Zug, Druck oder Dehnung aussetzen
gung sowie das Vermeiden von postoperativen Wundinfekeine gute Narbenbildung. Der Patient sollte frische Narben setzung für eine gute Narbenbildung“, sagte Prager. Dabei
und sie konsequent vor Sonne schützen, um mögliche
gelte es, starke Zugkräfte auf die Wunde zu vermeiden. Die
Hyper- oder Hypopigmentierungen zu vermeiden.
Schnittführung sollte sich an den Hautspaltlinien orientieren. Bei Eingriffen im Gesicht empfahl er, vor der örtlichen
Langwierige Therapie
Betäubung das Mimikspiel des Patienten zu betrachten und erst dann die Schnittführung festzulegen. Er riet, an den Ex-
In Deutschland leben 58,6 Millionen Menschen mit min-
tremitäten parallel zum Muskelverlauf zu schneiden, um die
destens einer Narbe, dabei stört sich jede vierte Frau außer-
Muskelspannung auf die Narben zu vermindern.
ordentlich an ihrer Narbe und wünscht eine Behandlung,
Das Gewebe müsse intraoperativ schonend behandelt wer-
schön, sagte Dr. Gerd Gauglitz, Klinik für Dermatologie und
den und es gelte, durch Subkutannähte die Wundspannung
Allergologie der LMU München. Nach seinen Erfahrungen
zu reduzieren, wobei vor allem die Mitte der Naht möglichst
bestehe ein großer Trend, Narben zu verbessern und sie am
spannungsfrei sein sollte. Bei Eingriffen im Gesicht emp-
liebsten unsichtbar machen zu wollen.
nur jeder 10. Mann hingegen empfindet seine Narbe als un-
fehle es sich, langsam resorbierbare Fäden zu verwenden, die allerdings steif sind und sich durch die Haut nach oben
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Hypertrophe Narbe oder Keloid?
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Ist erst einmal eine hypertrophe Narbe oder ein Keloid ent-
Mit Silikongel seltener hypertrophe Narben
standen, ist die Therapie oftmals schwierig und langwierig, so Gauglitz. Zur Behandlung exzessiver Narbenbildung kä-
Die Wirksamkeit von Silikongel (Kelo-cote®) wurde bereits
men neben der chirurgischen Intervention Kortikosteroide
mehrfach belegt, etwa in der prospektiven, randomisierten
(intraläsional injiziert), Kryotherapie sowie Radiotherapie
Vergleichsstudie von Signorini et al., die der Referent prä-
und Lasertherapie (PDL) in Betracht. Neuere Therapieoptio-
sentierte. Beteiligt waren 160 Patienten, die frische Narben
nen seien 5-Fluoruracil (5-FU), Bleomycin, Interferon-Injek-
von chirurgischen Eingriffen aufwiesen. Eine Hälfte der Pa-
tionen sowie intraläsional injiziertes Botulinumtoxin A.
tienten wurde für vier Monate mit Silikongel behandelt,
Letzteres könne zur Reduktion der Wundspannung im Stirn-
während die andere keine Therapie erhielt (Ausnahme: Pa-
bereich eingesetzt werden. Dies führe zwar zu einer schöner
tienten, die eine überschießende Narbe entwickelten). Mit
abheilenden Narbe, allerdings treten Asymmetrie-Effekte an
der Behandlung wurde zehn Tage bis drei Wochen nach der
der Stirn auf.
Operation begonnen; die Patientenevaluierung erfolgte über sechs Monate.
Der Prävention maß Gauglitz eine große Bedeutung zu: „Es ist deutlich effizienter, eine überschießende Narbe zu ver-
Patienten, die mit dem Silikongel behandelt wurden, ent-
hindern, als sie zu behandeln“. Patienten, die eine Neigung
wickelten signifikant seltener und weniger ausgeprägte Nar-
zu überschießenden Narben haben, sollten unnötige Wun-
ben: 67% der Patienten in der Silikongelgruppe hatten Nar-
den vermeiden und von Piercings oder Lasertherapien abge-
ben vom Grad 1, 72% der Patienten ohne Behandlung zeig-
halten werden, betonte er. Neben Kompression und Zwie-
ten eine deutlich stärker ausgeprägte Narbe, 26% wiesen so-
belextrakt werden häufig Silikonprodukte zur Prävention
gar Narben vom Grad 4 auf, während solch starke Vernar-
unschöner Narben eingesetzt. Eine Drucktherapie bei Keloi-
bungen nur bei 1% der behandelten Patienten auftraten.
den funktioniere oft gut bei Kindern; dabei reiche es meist aus, die komprimierende Wäsche für zwei bis drei Monate
Den Wirkmechanismus des Silikons erklärt man sich folgen-
nachts zu tragen, schilderte Gauglitz seine Erfahrungen.
dermaßen: Nach einer Verletzung kommt es zu einem erhöhten Transepidermalen Wasserverlust (TEWL) des Stra-
Basierend auf der jüngst veröffentlichten deutschen S2k-
tum Corneums und so zu einer Aktivierung der Keratinozy-
Leitlinie zur Therapie pathologischer Narben haben sich Si-
ten. Das Silikongel bildet einen semi-okklusiven Film und
likonpräparate in der Anwendung nach operativer Therapie
stellt so die Barrierefunktion der Haut wieder her. Dies führt
sowie zur Prophylaxe hervorgetan, sagte Gauglitz. Ihr Ein-
zu einer Verringerung des TEWL, das Sekretionsverhalten
satz kann postoperativ zur Prophylaxe einer de novo Entste-
der Keratinozyten und die Fibroblastenproliferation norma-
hung von hypertrophen Narben oder Keloiden bei Risikopa-
lisieren sich. Dadurch wird die Kollagensynthese verringert.
tienten/Prädisposition und nach operativer Therapie von hypertrophen Narben und/oder Keloiden empfohlen wer-
Compliance: Gel schlägt Platte
den, zitierte er die Empfehlung. Die Behandlung aktiver hypertropher Narben und Keloide mit Silikonpräparaten
Auch wenn in der Vergangenheit in den internationalen
könne – insbesondere als Zusatztherapie – erwogen werden.
Leitlinien in erster Linie noch Silikonplatten als Mittel der Wahl zur Behandlung und Prävention überschießender Narben eingesetzt wurden, konnte in den letzten Jahren in ver-
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Sinclair Kelo-Cote
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schiedenen Studien ein vergleichbarer Nutzen von Silikon-
Die Narbe – eine Visitenkarte des Arztes
gel und -spray gezeigt werden, erklärte Gauglitz. Unter der Behandlung mit Silikonplatten könne es zu Mazeration und
Je eher mit der Narbenprävention begonnen werde, desto
Geruchsbildung kommen und die Platten seien ungeeignet
größer sei die Chance, dass es zu einer "schönen", symptom-
für den Bereich der Gelenke oder sichtbare Hautareale, so
freien Narbe komme, unterstrich Gauglitz. Prager empfahl,
Gauglitz. Das leicht anwendbare Gel biete daher einige Vor-
das Silikongel nach dem Wundverschluss (10-14 Tage nach
teile für den Patienten.
OP) im Gesicht bereits nach einer Woche anzuwenden. Es
Hinweise dafür liefere auch eine Studie nach Chernoff et al.
vermeiden, als bestehende Narben zu behandeln. Dies spiele
sei immer erfolgreicher, die Bildung exzessiver Narben zu an 100 Patienten mit zwei vergleichbar frischen hypertro-
nicht zuletzt auch für den Ruf des Arztes eine Rolle,
phen Narben oder Keloiden. Die Patienten wurden in drei
denn:„Der Patient beurteilt uns nach dem Ergebnis der Nar-
Gruppen unterteilt und erhielten entweder Silikongel (Kelo-
benbildung“, sagte Gauglitz. Es sei gleichsam die Visiten-
cote®), Silikonplatten oder eine Kombination aus Gel (mor-
karte des Arztes.
■
gens) und Platten (über Nacht). Die bilaterale Narbe diente als unbehandelte Kontrolle. Die Narben wurden profilometrisch, histologisch sowie mithilfe einer Patientenevaluation beurteilt. Narben der Patienten, die mit Silikongel oder der Kombination aus Gel und Platten versorgt wurden, besserten sich deutlich im Vergleich zu jenen, die nur Silikonplatten erhielten. So nahm z.B. die Narbenhöhe ab. Dieses Ergebnis sei auf die schlechtere Compliance der Patienten unter Monotherapie mit Silikonplatten zurückzuführen, die die Handhabung der Silikonplatten als schwierig einstuften, erläuterte Gauglitz. Auch der Einsatz von Silikonspray könne das Erscheinungsbild von Narben signifikant verbessern. Hinweise dafür gebe eine Untersuchung an 20 Personen, die nach OP eine mindestens 20 cm lange Narbe aufwiesen. Ein Teil der Narbe wurde zweimal täglich über drei Monate mit Silikonspray besprüht, auf die andere Hälfte wurde zeitgleich Placebo aufgebracht (Spray ohne Silikon). Die mit Verum behandelten Narbenareale heilten signifikant besser ab als die mit Placebo besprühten Anteile. Patientenzufriedenheit und Compliance waren hoch, berichtete Gauglitz.
[Quelle: Mittagsseminar "Chirurgische und nicht-operative Ansätze zur Prävention überschießender Narben" anlässlich der 47. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft am 4. Mai in Dresden; Veranstalter: Sinclair Pharma]
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Dermabene
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Hyaluronidase – ein Klassiker mit neuen Einsatzgebieten enzym erleichtert die lokalanästhesie und behebt Überkorrekturen Kleine chirurgische Operationen wie das Entfernen von Naevi oder Atheromen unter Lokalanästhesie gehören zum Praxisalltag des Dermatologen. Die zusätzliche Gabe von Hyaluronidase zur Infiltrationsanästhesie kann solche Eingriffe erleichtern, da die Substanz die Diffusion des Lokalanästhetikums verbessert. Darüber hinaus vermag das Enzym als Antidot bei Komplikationen nach der Injektion von Hyaluronsäure-Fillern zu wirken, es scheint Lidödeme zu lindern und die Präparation in der Nasenregion sowie bei Blepharoplastiken zu begünstigen.
Spreading-Effekt
Abb. 1: Spreading-Effekt
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Positive Wirkung von HYLASE ® „DESSAU“ auf die zu anästhesierende Fläche von HYLASE® „DESSAU“ anästhesiert (* 1,4-fache Fläche).
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Fläche [ mm²]
2000
signifikant gesteigerten Diffusion des Lokalanästhetikums (Lidocain) – größere Hautareale konnten in kürzerer Zeit und durch geringere Injektionsvolumina anästhesiert wer-
p=0.0238
den (Wohlrab J et al. Plast Reconstr Surg 2012; 129(4): 771e-
1000
2e). Der volle Effekt trat hierbei nach etwa zehn Minuten auf, sodass durch die Ko-Applikation des Enzyms im Vergleich zur Kombination mit Placebo ein deutlich größerer Hautbereich schmerzunempfindlich war (vgl. Abbildung). Die Wirkdauer des Lokalanästhetikums wurde durch den
0 Hylase
Placebo
Zusatz des Enzyms nicht beeinträchtigt. Postoperative Schmerzen sowie die Hämatombildung waren unter HD-Zu-
Abb. 2: Positive Wirkung von HYLASE® »DESSAU« auf die zu anästhesierende
satz gemindert.
BFläche
Antidot in der Faltentherapie Auch im Bereich der ästhetischen Dermatologie bescheinigte Gerber dem Enzym großes Potential. So könne die Etwa die Hälfte der körpereigenen Hyaluronsäure (Hyaluro-
Hyaluronidase als Gegenmittel nach Überkorrekturen oder
nan; HA) ist Bestandteil der Haut und für 90% der kutanen
Komplikationen mit Hyaluronsäure-Fillern eingesetzt wer-
Wasserbindungskapazität verantwortlich. „Außerdem ist sie
den. Hyaluronsäure gilt mittlerweile als Goldstandard in der
in hohen Konzentrationen in der Gelenkschmiere (Synovia)
Faltentherapie und hat andere Volumenfiller, wie etwa Kol-
sowie im Glaskörper des Auges enthalten“, erinnerte Dr. Pe-
lagen, weitestgehend vom Markt verdrängt. „Durch seine
ter Arne Gerber, Düsseldorf, im Rahmen eines Presseround-
außergewöhnliche Wasserbindungskapazität (bis zu sechs
tables anlässlich der 47. Tagung der Deutschen Dermatologi-
Liter pro Gramm) ist der Gehalt an Hyaluronsäure ein wich-
schen Gesellschaft*.
tiger Faktor jugendlicher bzw. frischer Haut“, sagte Gerber.
Die Hyaluronidase (HD) wird wegen ihrer Fähigkeit ge-
allerdings unschöne Beulen. Nekrosen entstehen, wenn der
schätzt, die Hyaluronsäure abzubauen und so das Bindege-
HA-Filler fälschlicherweise intraarteriell gespritzt werde. Die
webe durchlässiger zu machen. „Mit diesem gewebeauflok-
Glabella sei hierfür ein „Hochrisikoareal“, da dort viele arte-
Die Injektion von zu großen Mengen HA-Fillern verursache
kernden Effekt, dem Spreading Effect, bewirkt das Enzym
rielle Gefäße verlaufen. In beiden Fällen wirke Hyaluroni-
eine bessere Verteilung gleichzeitig applizierter Substanzen“,
dase als Antidot und behebe die Komplikationen. Daher for-
skizzierte Gerber die Wirkung. Das Enzym ist bei der Lokal-
derte Gerber: „Jeder Dermatologe, der mit HA-Fillern behan-
anästhesie am Auge bereits seit Jahrzehnten etabliert. Seine
delt, sollte Hyaluronidase in der Praxis vorrätig haben, um
Eigenschaften können auch bei der Infiltrationsanästhesie
es im Fall von Komplikationen nach der Injektion einzuset-
im dermatologischen Bereich genutzt werden, betonte der
zen.“ Die Wirkung des Enzyms als Antidot gegen HA werde
Referent und präsentierte die Ergebnisse einer Studie: Der
auch durch erste positive Ergebnisse im experimentellen Ka-
Zusatz von Hyaluronidase (Hylase® „Dessau“) führte insbe-
ninchenohrmodell gestützt. In der Untersuchung konnte
sondere in den ersten Minuten nach der Injektion zu einer
der Einsatz von HD eine Gewebsnekrose nach akzidenteller,
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®„DESSAU“
zum Lokalanästhetikum anästhesiert Fläche [mm²]
µ ± SEM
1000
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HYLASE
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Placebo *p= 0.0238
HYLASE Placebo
*
750
* 500
250
Zeit [min]
0 0
10
20
Anästhesierte Flächen [mm²] nach dem Einsatz von HYLASE® „ (0-
30
240
n)
Abb. 3: Bereits 10 min. früher ist die maximale Hautfläche durch den Zusatz von HYLASE® »DESSAU« zum Lokalanästhetikum anästhesiert.
intraarterieller Injektion verhindern. Entscheidend sei da-
lenzfaktor bei Staphylococcus aureus entdeckt. Die HD er-
bei, ein Zeitfenster von vier Stunden für die Injektion zu be-
möglichen es dem Bakterium, das ihn umgebende Bindege-
achten, um die Vaskularisierung des Gewebes aufrecht zu er-
webe aufzulösen und dadurch tiefer in den Wirt einzudrin-
halten und so den maximalen Benefit zu erzielen. Eine HD-
gen. „Um besser in sehr dichtes und schwer zugängliches
Injektion nach 24 Stunden konnte die Nekrosebildung nicht
Gewebe vordringen zu können, wäre es sinnvoll, sich diesen
mehr aufhalten.
verdauenden Charakter der Hyaluronidasen in weiteren Be-
„Darüber hinaus haben wir mit Hyaluronidase gute Erfah-
Rothhaar, niedergelassener Dermatologe aus Berlin.
reichen der Medizin zunutze zu machen“, erklärt Dr. Alex rungen bei der Behandlung von Lidödemen unterschiedlicher Genese gesammelt“, so Gerber weiter. Bereits mit einer
Keloide besser lasern
Injektion konnten die Symptome effektiv reduziert werden. Dies ergab eine retrospektive Analyse von 20 Patienten mit
Bei Laserbehandlungen von Keloiden mit fraktioniertem Er-
Lidödemen nach Augmentation der Tränenrinne mit HA-Fil-
bium- oder CO2-Laser nach HD-Vorbehandlung berichtete
lern oder anderer Genese (Hilton S & Gerber PA, in Vorbe-
Rothhaar von sehr guten Ergebnissen. Der Lasereffekt werde
reitung). Weitere mögliche Einsatzgebiete seien Lymph-
durch das Enzym verstärkt und die überschießenden Narben
ödeme, hyperptrophe Narben, Verhärtungen bei fibrosoma-
seien leichter zu beseitigen. Der geringere Bedarf an Loka-
len Erkrankungen sowie die verbesserte Anästhesie bei der
lanästhetikum erweist sich dabei als günstig, da es gerade
Liposuction.
bei der ablativen Lasertherapie wichtig sei, möglichst wenig
Vordringen in dichtes Gewebe
und dadurch „Dellen“ zu vermeiden, beschrieb der Referent
Betäubungsmittel zu verwenden, um nicht zu tief zu lasern seine Erfahrungen. Läsionen heilten zudem deutlich schnelWie effektiv Hyaluronidasen arbeiten, zeigte sich erstmals
ler ab, wenn HD vor dem Einsatz des Erbiumlasers verwen-
bei Bakterien. Die Enzyme wurden ursprünglich als Viru-
det wurde. Hier scheint die HD das intraläsionale Gebiet für
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tive Heilungsphase unter HD-Zusatz leicht verkürzt sei. Mit
für eine bessere postoperative Mikrozirkulation zu sorgen
HD verbesserte sich die Wirkstärke der eingesetzten Medika-
und so den Heilungsprozess günstig zu beeinflussen, erläu-
mente, sodass weniger Lokalanästhetikum nötig war, sagte
terte Rothhaar.
Rothhaar. „Insgesamt eignet sich die Kombination von Hyaluronidase zur Unterstützung der Lokalanästhesie sehr gut
Weniger Schmerz – zugewandte Patienten
bei kleinen chirurgischen Eingriffen, da weniger Injektionen und eine geringere Menge an Betäubungsmittel notwendig
Ein gutes Einsatzgebiet für HD seien auch Präparationen in
sind. Vor allem bei Eingriffen im Gesicht bleibt die Oberflä-
der Nasenregion. Denn dort ist die Injektion der Lokalanäs-
chenkontur dadurch eher erhalten“, schloss Rothhaar sei-
thetika durch die anatomische Besonderheit und hohe Ge-
nen Vortrag ab.
■
webedichte schwierig und äußert schmerzhaft. Durch die reduzierte Dosis an Lokalanästhetikum konnte der Druck auf das Gewebe verringert und der Schmerz deutlich reduziert werden. Die Präparation im OP-Gebiet war wesentlich vereinfacht. Dies wirke sich auch positiv auf die Arzt-PatientenBeziehung aus, unterstrich der Referent. „Unschlagbar ist die Hyaluronidase bei proktologischen Eingriffen wie der Entfernung von Hämorrhoiden“, lobte Rothhaar den schnelleren und effektiveren Wirkungseintritt der Lokalanästhesie mit HD als Adjuvans. Zwar müsse mit vermehrten Blutungen gerechnet werden, diese seien jedoch gut beherrschbar und beeinflussten den Heilungsverlauf nicht negativ. Darüber hinaus berichtete Rothhaar, dass das Enzym in Kombination mit einem Lokalanästhetikum die operativen Bedingungen bei Blepharoplastiken verbesserte. Um die Wirkung der HD zu untersuchen, führte er bei fünf Eingriffen einen Seitenvergleich bei einer Blepharoplastik durch. Dazu applizierte er am linken Oberlid 150 Einheiten HD in 5ml Meaverin 1% mit Adrenalin und am rechten die gleiche Lokalanästhesie ohne HD. Er beobachtete, dass die Lokalanästhesie unter HD-Zusatz schneller wirkte und das Gewebe nach Inzision linksseitig leichter zu präparieren war, obgleich eine stärkere Blutung auftrat. Empirisch entstehe der Eindruck, dass die postopera-
[Quelle: Presseroundtable „Ein Klassiker startet zu neuen Ufern: Hyaluronidase zur Unterstützung der Lokalanästhesie in der Dermatologie“ am 2. Mai 2013 in Dresden; Veranstalter: Riemser Pharma GmbH]
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die gewebsbildenden Zellen länger perforabel zu halten und
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Sonden, Software, Sonnenschutz: Individuelle Hautberatung durch computergestützte Analyse
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logen, den aktuellen Hautzustand zu überprüfen. So können Behandlungserfolge nachgewiesen oder die Hautberatung als IGeL angeboten werden. Eine Software kombiniert die Messwerte mit weiteren Patientendaten; dies erleichtert
DermAtologie
Ob Feuchtigkeit, Fettgehalt oder Oberflächenstruktur – wissenschaftliche Geräte zur Hautanalyse helfen dem Dermato-
eine auf den Patienten zugeschnittene Beratung.
Ein neues Gerät zur Messung hautphysiologischer Parameter
halt, Pigmentation und Rötung, Transepidermaler Wasser-
könnte die Hautanalyse für den Dermatologen künftig er-
verlust (TEWL), pH-Wert, Hauttemperatur und -elastizität.
®
leichtern. Das Multi Skin Test Center MC 1000 (Courage +
Zusätzlich ist es möglich, Kameras an das System zu kop-
Khazaka electronic GmbH, Köln) vereint dabei verschiedene
peln, die Hautbild, Farbe, Rauigkeit und Struktur der Haut-
optische Messverfahren mit den herkömmlichen Sonden-
oberfläche visualisieren. Poren, Falten, Pigmentation und
messungen. Die zugehörige Software CSI (Complete Skin In-
Blutgefäße können so besser dargestellt oder Aknebakterien
vestigation) bietet über verschiedene Programme die Mög-
(Porphyrine) als Fluoreszenz sichtbar gemacht werden.
lichkeit, einzelne Messwerte in Kombination mit einem Fragenkatalog auszuwerten und so zu konkreten Empfehlungen
Im Idealfall wird auf unbehandelter Haut gemessen, die frei
– z.B. zum Thema Sonnenschutz – zu gelangen.
von Produkten und Make-up ist. Bei allen Messungen sollte
Je nach Wahl können Messsonden für die verschiedensten
eine halbe Stunde akklimatisiert hat. Wird die Messung
Hautparameter angeschlossen werden: Feuchtigkeit, Fettge-
durchgeführt, kurz nachdem der Patient abgehetzt in der
darauf geachtet werden, dass sich der Patient mindestens
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Abb. 1: Multi Skin Test Center® MC 1000.
Praxis ankommt, könnte dies den Messwert verfälschen.
durch Diffusion geringer. Aus kleinsten Schädigungen der
Auch ungünstige Umgebungsbedingungen wie eine stark er-
Barriere, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind, resul-
höhte Lufttemperatur können Messergebnisse beeinflussen.
tiert sofort ein erhöhter Wasserverlust. Um diesen zu messen, eignet sich das Tewameter – es besitzt eine offene Mess-
Einzelne Sonden wie z.B. das Corneometer, das die Haut-
kammer mit zwei Spezialsensorenpaaren (für Feuchtigkeit
feuchtigkeit misst, werden auch ohne Kabel (mit Radiorecei-
und Temperatur), damit das Mikroklima der Haut und somit
ver) angeboten. Die photometrische Messung des Hautfetts
der Messwert nicht beeinflusst werden. Auch die Erfassung
mit dem Sebumeter ergänzt die Feuchtigkeitsmessung, um
der Hautrötung gibt Hinweise auf Hautirritationen und
den individuellen Basishauttyp zu ermitteln. Ergänzende In-
Schädigungen.
formationen zum Hydrolipidfilm der Haut gibt die pH-WertMessung, die mit einer speziellen Messsonde sekunden-
Die viskoelastischen Eigenschaften der Haut lassen sich mit
schnell durchgeführt werden kann. Mit Spezialfolien ist es
dem Cutometer ermitteln und sind ein Indikator für das
möglich, Desquamation und Talgdrüsenaktivität nachzuwei-
biologische Hautalter. Durch einen Unterdruck am Mess-
sen. Der Dermatologe kann dem Patienten infolge der Werte
kopf werden einige Millimeter der obersten Hautschichten
zu adäquaten Haut-, Haar- und Pflegeprodukten raten sowie
für ca. drei Sekunden in die Öffnung der Messsonde gesaugt.
Hautreinigungs- oder Anti-Akneprodukte empfehlen.
Die Fähigkeit der Haut, sich dem Ansaugen zu widersetzen
Hautschäden messbar machen, biologisches Hautalter ermitteln
zurückzukehren, gibt Aufschluss über ihre Elastizität. Die
bzw. nach dem Ansaugen wieder in den Ausgangszustand Cutometersonden sind mit verschieden großen Öffnungen erhältlich; mit größeren kann auch verhärtetes, vernarbtes Der Transepidermale Wasserverlust (TEWL) gilt als Maß für den Hautzustand. Ist das Stratum corneum und damit die Barrierefunktion der Haut intakt, so ist der Wasserverlust
Gewebe untersucht werden.
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IMPRESSUM
Ä STHETISCHE DERMATOLOGIE Verlag
immigrather straße 74, 42799 leichlingen telefon: 02175 1691230 telefax: 02175 1691231 e-mail:
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DermAtologie
mdm Verlag für medizinische Publikationen e. K.
Verlagsleitung
Anzeigenleitung Frank höppner telefon: 02175 1691236
Mit der Sonde, über die sich das Erythem (Rötung) bestim-
e-mail:
mdmverlag@t-online.de
men lässt, wird auch der Melaningehalt der Haut bestimmt. Die Messung erfolgt über die Reflexion spezieller Licht-Wel-
Schriftleitung
lenlängen. Dazu erfolgen vier Messungen: Zwei davon im
reinhard W. gansel
Gesicht sowie zwei an den weniger exponierten Innenarm-
Redaktion
seiten. Die Rötung der Haut weist auf ihre Sensitivität hin
Dr. hans-Ulrich Jabs
und wird auch zur Risikoabschätzung verschiedener Be-
Dr. e.m.W. Koch Uwe Bewernick
handlungen (z.B. IPL, Laser) eingesetzt.
Antje schwandt simone steffens
Die Pigmentierungsmessung kann durch eine computergestützte Befragung des Patienten ergänzt werden. Dazu beantwortet der Patient gemeinsam mit dem Arzt einen Fragenka-
Gestaltung Design in time, leverkusen e-mail: info@d-i-t.com
talog: Welche Medikamente nimmt er ein? Trat bereits MalBilder
lorca-Akne auf? Die Anzahl der Nävi fließt ebenso in die
titel: m2Beauté cosmetics
Auswertung ein wie die zu erwartende Sonnenintensität Druck
bzw. der UV-Index. Dabei werden Faktoren wie Jahreszeit,
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Höhe und Lage des Reiseziels, Aufenthaltsdauer in der Sonne sowie Reflexion (durch Wasserflächen oder Schnee)
Abonnements
berücksichtigt. Das Ergebnis ist der individuell empfohlene
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(6 Ausgaben) eUr 114,00 inkl. Versand schweiz: sFr 228,00 inkl. Versand
Nicht nur in der Arztpraxis sind die Hautanalysegeräte von
Österreich: eUr 132,00 inkl. Versand
C+K electronic vertreten, derzeit befinden sie sich auch auf der Raumstation ISS. Im Rahmen des Projektes "Skin B" werden dort Veränderungen der Haut unter Weltraumbedingungen erforscht.
Für unverlangt eingesandte Beiträge und Abbildungen wird keine haftung übernommen. eine haftung für die richtigkeit von Veröffentlichungen können redaktion und Verlag trotz sorgfältiger Prüfung nicht übernehmen. Die-
■
ses Fachmagazin inkl. aller enthaltenen Beiträge und Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. eine Verwertung außerhalb der grenzen des Urheber-
[Quelle: Mündliche Kommunikation und Informationen von Courage + Khazaka electronic GmbH]
rechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. stand Juni 2013 issN 1868-0496
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
Frank höppner
Maßgeschneiderte Empfehlungen zum Sonnenschutz
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FirmeNPortrÄt
mdm
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
68 20
M2Beauté Cosmetics: Auf dem Weg zur globalen Marke in der Wirkstoffkosmetik Seit seinem Marktstart 2009 kann das Kölner Kosmetikunternehmen M2Beauté eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte verzeichnen. Kern des Erfolges sind die Produkte M2Lashes und M2Brows, die für eine sichtbare Verlängerung und Verdichtung von Wimpern bzw. Augenbrauen sorgen. Für 2013 sind Portfolioerweiterungen geplant wie auch die Eroberung weiterer internationaler Märkte.
Seit Anfang des Jahres verantwortet Alexa Moysies die Berei-
für Anwendungen auf der Haut sowie einen Wimpern-
che Marketing und Produktentwicklung. Zuvor hat sie im
kamm, der wie andere Accessoires zur Produktfamilie
Consumer Marketing eines großen Konzerns gearbeitet und
M2Tools gehört. Die Produkte werden als 3-Schritte-
"von der Seite" ihre Eltern im Aufbau des Familienunterneh-
Aufbausystem vermarktet, mit den Schritten Vorbereitung
mens unterstützt. Wir sprachen mit Frau Moysies über die
(M2Facial Remover), Wachstum (M2Lashes und M2Brows)
Pläne und Zukunftsperspektiven von M2Beauté.
und Styling (M2Tools).
„Unser Erfolg basiert auf der hohen Wirksamkeit unserer
„Im Marketing sind unsere Möglichkeiten natürlich be-
Produkte und der Glaubwürdigkeit unserer Marke“, betont
grenzter als die der großen Player auf dem Kosmetikmarkt,
Alexa Moysies. „Wir wollen eine globale Marke und die na-
trotzdem müssen wir als High-End-Marke auf Augenhöhe
tural choice der Anwenderinnen werden, wenn es um wirk-
agieren“, so Frau Moysies weiter. Parfümerien und andere
same Kosmetik geht.“ Mit einer Marktpräsenz in derzeit be-
Vertriebspartner sowie Multiplikatoren werden daher bezüg-
reits über 30 Ländern und nach wie vor steilem Wachstum
lich der Anwendung intensiv geschult, die Multiplikatoren
scheint M2Beauté auf dem bestem Wege, diese Ziele zu errei-
wie Dermatologen und Beauty Clinics werden eng betreut.
chen. Das Portfolio umfasst aktuell neben den Wachstums-
Zusammen mit Visagisten werden in wechselnden Städten
seren M2Lashes und M2Brows die Produktfamilie M2Facial
umfangreiche Promotions durchgeführt. Und nicht zuletzt
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FIRMENPORTRÄT
Ein Gespräch mit Alexa Moysies
ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2013
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ist das Unternehmen führend, wenn es um die Nutzung von
enunternehmens übernehmen und auch in dieser Rolle den
Social Media wie Facebook und Kosmetik-Foren als direkte
globalen Markenaufbau weiter vorantreiben soll. Man kann
Informations- und Kommunikationsmedien für die Anwen-
Frau Moysies, die wir als ebenso sympathische wie dynami-
derinnen geht. Nicht umsonst hat M2Beauté im vorigen
sche Gesprächspartnerin kennengelernt haben, für diese
Jahr den Innovationspreis des Parfümeriehandels gewon-
ehrgeizigen Pläne nur recht viel Erfolg wünschen.
■
nen. Das Gespräch führte F. Höppner. „Die Anwenderinnen und der Handel verlangen natürlich nach neuen Produkten von M2Beauté. Das ist gut so und das bedienen wir selbstverständlich“. Noch diesen Herbst bringt M2Beauté daher eine neue High-End-Pflege auf den Markt, M2Facial Dual Cell Therapy. „Wir nennen es Von der Genetik zur Kosmetik, weil wir hier neueste Erkenntnis aus der Progerie-Forschung in eine hoch wirksame Anti-AgingPflege integrieren“, erläutert Alexa Moysies, die perspektivisch – so ist die Planung – die Geschäftsführung des Famili-
FirmeNPortrÄt
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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Solta Medical: Innovation als Leitmotiv
Stephen J. Fanning
interview mit stephen J. Fanning
Stephen J. Fanning, Chief Executive Officer von Solta Medical, einem globalen Marktführer im Bereich der ästhetischen Medizin, präsentierte kürzlich in Düsseldorf zusammen mit Medizinern Neuerungen und wissenschaftliche Studien von Solta Medical. Herr Fanning war in diesem Rahmen so freundlich, uns einige Fragen zu seinem Unternehmen und dessen Produkten zu beantworten.
Ästhetische Dermatologie: Herr Fanning, Sie sind Geschäftsführer eines der erfolgreichsten Unternehmen im Bereich der ästhetischen Medizin. In Deutschland sind die Marken Fraxel, Thermage, Clear + Brilliant und auch Liposonix sehr bekannt. Wir würden gerne das Unternehmen hinter diesen Marken besser kennenlernen: Wofür steht Solta Medical? Stephen J. Fanning: Thermage, Fraxel, Clear + Brilliant, Liposonix – mit all unseren Geräten haben wir zum Zeitpunkt der Markteinführung eine ganz neue Behandlungskategorie geschaffen. Als wir zum Beispiel im Jahr 2002 mit Thermage auf den Markt kamen, hat kein anderer mit nicht-invasiven Verfahren Hautstraffungen durchgeführt. Wir haben mit dieser Radiofrequenztechnologie die völlig neue Kategorie der nicht-invasiven Behandlung zur effektiven Straffung der Haut eingeführt. Später haben andere Hersteller versucht, diese Technologie zu kopieren, aber Thermage wird stets weiterentwickelt und bleibt somit state of the art. Auch mit unseren fraktionierten CO2-Lasern wie Fraxel und Clear + Brilliant haben wir eine neue Kategorie von Geräten erfunden, mit denen man Hyperpigmentierungen der Haut entfernen kann – das machte bis dato ebenfalls keiner, und auch hier stellten sich bald Nachahmer ein. Mit Liposonix können wir mit Hilfe von hochintensivem fokussierten Ultraschall (HIFU) unerwünschte Fettzellen zerstören. Auch hier waren wir die ersten und haben mit dieser Innovation eine neue Kategorie in der Fettreduktion geschaffen.
FIRMENPORTRÄT
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schen fast doppelt so viel Energie in die Haut einbringen
einzigartige Produkte entwickelt. Das Leitmotiv unserer Un-
und sie auch gleichmäßiger in der Fläche verteilen. Wir
ternehmensgeschichte in einem Wort zusammengefasst ist
dringen mit bis zu vier Millimetern auch fast doppelt so tief
"Innovation".
in die Haut ein wie bisher.
Ästhetische Dermatologie: Das erste Thermage-Gerät kam im Jahr 2002 auf den Markt, die Technik war ganz neu und unbekannt. Wie wurden Sie damit Marktführer?
Ästhetische Dermatologie: Wenn Kunden schon Erfahrungen mit dem Einsatz der Thermage-Geräte haben, können sie sich auf bessere Behandlungserfolge freuen?
Stephen J. Fanning:
Stephen J. Fanning:
Neben innovativer Technik ist das Branding, die Marken-
Genau das passiert in der Praxis! Ich habe heute eine Ärztin
führung, ein weiterer Erfolgsfaktor unseres Unternehmens.
hier in der Nähe besucht, die bei einer Patientin vor einem
Hier haben wir Prinzipien aus dem Konsumgüterbereich er-
Jahr bereits eine Gesichtsbehandlung mit Thermage durch-
folgreich für den Medizingerätebereich übernommen. Bei
geführt hatte und sie nun ein zweites Mal behandelt hat.
unabhängigen Umfragen sind unsere Marken im Bereich der
Die Patientin schwärmte diesmal regelrecht von den Ergeb-
ästhetischen Medizin bei Frauen die bekanntesten Marken,
nissen und meinte, sie hätte sofort eine unglaubliche Ver-
an die sie sich erinnern können. Das generiert Nachfrage.
besserung wahrgenommen. Erst dann hat die Ärztin ihr verraten, dass sie sie mit dem neuen, noch effektiveren Total
Zu Beginn war die Marke recht klein und wenig bekannt.
Tip behandelt hat.
Deshalb war es besonders wichtig, die Mediziner von unserer Technologie zu begeistern und zu überzeugen. Heute sind wir Marktführer im Gebiet der Hautstraffung. Das gilt auch für den deutschen Markt.
Ästhetische Dermatologie: Im Mai brachte Solta wieder eine Innovation auf den Markt, den neuen Thermage Total Tip. Was ist das Besondere daran?
Ästhetische Dermatologie: Anfang dieses Jahres hat Solta die Firma Sound Surgical Technologies übernommen, die chirurgische und auch nicht-invasive Techniken zur Körperskulpturierung anbietet. Wie passen diese Produkte ins Portfolio von Solta? Stephen J. Fanning: Mit der VASER-Technologie der Firma Sound Surgical Tech-
Stephen J. Fanning:
nologies ergänzen wir unsere Produktpalette im Bereich der
Wir entwickeln unsere medizinischen Geräte ständig weiter.
Liposuktion. Mit den VASER-Geräten haben wir den ersten
Thermage arbeitet heute mit der patentierten "Comfort
Schritt hin zu invasiven Verfahren gemacht. Damit wollen
Pulse Technology™": Während der Anwendung vibriert das
wir auch im Markt der Liposuktion aktiver werden – einem
Handstück auf der Haut der Patienten, was die Behandlung
Wachstumsmarkt mit enormem Potential. Wir können Fett-
deutlich angenehmer macht. Mit dem neuesten Handstück,
gewebe nun mit VASERlipo invasiv und mit VASERshape
dem "Total Tip", können wir noch mehr Energie einsetzen,
und Liposonix nicht-invasiv angehen.
wodurch die Behandlung effektiver wird. Wir können inzwi-
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ÄSTHETISCHE DERMATOLOGIE 3 | 2013
Wir haben nie andere Hersteller kopiert, sondern stets neue,
DermAtologie
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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Liposonix kann bei Patienten mit BMI-Werten bis 30 zur
Die Deutschen tun generell viel für ihre Haut: Nach einer
Skulpturierung eingesetzt werden. Bei höheren BMI-Werten
oder mehreren Fraxel-Sitzungen verwenden sie starken Son-
sollte Fettgewebe auch durch Liposuktion entfernt werden.
nenschutz und setzen weitere Wirkstoffe wie Antioxidantien
Mit Hilfe des ultraschallgestützten Verfahrens VASERlipo
zum Schutz vor Hautalterung ein. Und sie kommen regel-
kann dabei mehr Fett entfernt werden als mit traditionellen
mäßig zu ihrem Dermatologen oder plastischen Chirurgen,
Kanülen, die Behandlung ist schneller und für die Patienten
um ihre Haut gesund und schön zu erhalten. Wir alle wol-
schmerzärmer.
len jünger aussehen, wollen weder Pigmentflecken, Altersflecken noch Falten haben. Und wir können mit unseren
Ästhetische Dermatologie: Wann werden die VASER-Geräte in Europa und speziell in Deutschland erhältlich sein? Stephen J. Fanning: Die invasive Technologie VASERlipo – zur Liposuktion mit Ultraschall-Unterstützung – ist bereits erhältlich. Das nicht-
Geräten diese Wünsche erfüllen. Unser Geschäft ist die Schönheit, wir arbeiten daran, dass Menschen gut aussehen. Daran ist nichts auszusetzen.
Ästhetische Dermatologie: Testen auch Sie und Ihre Mitarbeiter die Wirksamkeit dieser Geräte?
invasiv arbeitende Gerät VASERshape zur Reduktion von Cellulite kommt momentan bereits in England auf den Markt und wird bald auch in Deutschland verfügbar sein.
Stephen J. Fanning: Ich habe jedes einzelne unserer Geräte selbst vielfach ausprobiert. Ich habe alle nicht-invasiven Behandlungsformen
Ästhetische Dermatologie: Sehen sie große Unterschiede zwischen den Märkten in den USA, in Europa oder in Asien?
schon an mir selbst durchführen lassen, auch Liposonix. Im Gegensatz zu anderen Herstellern haben wir auf unserem Firmengelände auch eine Klinik, in der sich Mitarbeiter und auch deren Freunde und Familienangehörige behandeln las-
Stephen J. Fanning:
sen können. Damit haben wir nicht nur die schöns-ten Mit-
Die Ästhetische Medizin arbeitet weltweit nach sehr ähnli-
arbeiter, das spricht auch für die Sicherheit unserer Techno-
chen Prinzipien, einige Märke weisen jedoch Besonderhei-
logien. Denn würden Sie die Treatments Ihrer Familie und
ten auf. Mit Thermage sind wir in Asien sehr erfolgreich. In
Ihren Freunden empfehlen, wenn Sie nicht wüssten, dass sie
Deutschland sind die fraktionierten Laser besonders gefragt.
sicher sind?
Ich habe das Gefühl, die Deutschen sind, im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern, sehr sensibilisiert für UV-induzierte Hautschäden. Menschen, die in ihrer Jugend gerne in der Sonne waren, sorgen sich jetzt mehr um
Ästhetische Dermatologie: Sehr geehrter Herr Fanning, vielen Dank für das Gespräch!
■
ihre Haut, nutzen Sonnenschutzmittel und lassen Pigmentflecken oder UV-Schäden mit einer Fraxel- oder Clear + Brilliant-Behandlung entfernen. In Frankreich sieht das ganz anders aus: Dort gehen die Menschen noch viel unbedarfter und häufiger in die Sonne.
Das Interview führte M. Freyer.
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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Cynosure GmbH, Langen
PicoSure™: Der erste Pikosekunden-Laser, der Flecken und Tattoos den Garaus macht
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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Diesen Sommer ist ein neues revolutionäres Verfahren im Bereich der dermatologisch-ästhetischen Therapie auf den deutschen Gesundheitsmarkt gekommen. Es handelt sich um den PicoSure™-Laser, den ersten Pikosekunden-Laser für den dermatologisch-ästhetischen Bereich.
Die Entfernung von einfarbigen und mehrfarbigen Tattoos sowie von Hyper-Pigmentierungen lässt sich mit dem PicoSure schneller, effektiver und schmerzärmer umsetzen. Darüber hinaus ist auch die Skin Rejuvenation ein weiteres Einsatzgebiet des PicoSure™. Der PicoSure™-Laser arbeitet mit ultra-kurzen Druckwellen, die er in einer Trillionstel Sekunde abgibt. Dabei sind seine ausgesendeten Impulse 100 Mal kürzer als in der Nanosekundentechnologie. Die schnelle und kurze Pulsrhythmik ermöglicht es, das Objekt zielgenauer zu bearbeiten und so in kleinste Partikel zu zerlegen, die anschließend vom Körper abtransportiert werden können. Durch seine Präzision wird eine Schädigung des umliegenden Gewebes vermieden.
■
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Hermal
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Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
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Palomar Medical Technologies GmbH, Hamburg
Gelungene Eröffnung der neuen Palomar-Niederlassung Deutschland und Österreich Glanzvoller hätte eine Premiere kaum ausfallen können:
Zur feierlichen Eröffnung waren Gäste aus allen Landestei-
Nach zwei Jahren erfolgreicher Expansion im deutschen
Team zu gratulieren. Nach einem Champagner-Umtrunk in
len angereist, um Geschäftsführer Hauke Harms und seinem
und österreichischen Ästhetikmarkt bezog die Palomar Medical Technologies GmbH großzügige neue Räumlich-
der elegant gestalteten Niederlassung brachte ein exklusiver Porsche-Shuttle die Gesellschaft mit bis zu 500 PS unter der Haube zu einer atemberaubenden Party an der Elbe. Vor einzigartiger Hafen-Kulisse genossen die Gäste einen unvergess-
keiten im Herzen von Hamburg.
lichen Abend.
■
aesthetic visions GmbH, Kassel
Palomar auf Kurs
Fortbildung: Hautgesundheit – Konzept und Theorie von Dr. Zein Obagi
Anlässlich der diesjährigen DDL-Jahrestagung in Potsdam bat Palomar zum Ausklang des ersten Messetages zu einer romantischen Floß-Tour auf der Havel. Bildschöne Landschaften, exklusive Architektur und heiteres savoir vivre sorgten für einen wahrhaft bezaubernden Abend.
77
06./07. September 2013, München
„Wir freuen uns sehr, dass so viele Gäste unserer Einladung Folge geleistet haben,“ so Hauke Harms,
Anfang September führen wir über 2 Tage einen
Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens.
Hands-on-Kurs mit Dr. Zein Obagi durch. Der Kurs
„Die außergewöhnlich entspannte Atmosphäre
beinhaltet u.a. die Anwendung von chemischen
und die malerische Umgebung haben alle begeis-
Peels wie dem ZO Controlled Depth Peel sowie Be-
tert. Auch das nächste Palomar-Event – so viel ver-
handlungsmethoden und Protokolle für unter-
rate ich schon jetzt – wird wieder etwas ganz Beson-
schiedliche Hautbeschaffenheiten mit der Gewich-
deres.“
■
tung auf Methoden zur Stabilisierung der Hautgesundheit mit ZO Skin Health sowie den therapeutischen Möglichkeiten mit ZO Medical: Pigmentverschiebung Photodamage
Acne, große Poren, Rosazea Der Kurs ist begrenzt auf 10-12 Teilnehmer. Für eventuelle Fragen und die Anmeldeunterlagen steht Ihnen Frau Braun von der aesthetic visions GmbH gerne zur Verfügung.
INFORMATIONEN aesthetic visions GmbH Brüder-Grimm-Str. 135 34134 Kassel info@aestheticvisions.de Tel. 0561 3160800
■
Ästhetische DermAtologie 3 | 2013
Palomar Medical Technologies GmbH, Hamburg
iNDUstrieForUm
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Abonnement Ä STHETISCHE D ERMATOLOGIE Jahres-Abonnement 1 ÄSTHE TISCHE 2 LO GI E O AT M ER D ÄSTHE TISCHE E 3 DERMATOÄLOSTGIHE TISCHE E 4 DERMATOÄLOSTGIHE TISCHE E 5 DERMATOÄLOSTGIHE TISCHE E 6 DERMATOÄLOSTGIHE TISCHE LO GI E O AT M ER D
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lung der tzündli is vulgaris in der Praxis | Ästhetische zur Behand chirurgie in und anti-en en | Psorias Antiaus Reinbek anmikroskopie hen Keratos | Radiofrequenz | Basisth erapie Ziel einer neuen Pharma GmbH Schuppen Konfokale Lasersc lung von Aktinisc | Elastase – Neurod ermitis 2012: Ocean zum Thema nwachstum Safety | Innodes Jahres es Serum bei n | 15 Fragen für das Wimper Unternehmen mit Speed und Revitali sierend Betulin-Emulsio | Aktivserum Haarreduktion ege mittels bei Cellulite | Permanente gene Hautpfl tion llen-Behandlung Faltenbildung der Stoßwe Thermokoagula ätsverlust und bare Effekte Transkutane erung, Elastizit idrose durch bei Hautalt der Hyperh Aging-Strategie | Behandlung Fillern von vativer Einsatz
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