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Sept. 2013
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Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Wir wünschen allen Radfahrern viel Glück.
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MIT FAIRNESS ZUM ERFOLG
Mädchenfussball in Liechtenstein Inserat 50 / 50 mm
Es gibt sie – die talentierten und fussballbegeisterten Mädchen in Liechtenstein. 50 Nicht nur im Breiten-, sondern auch im Mädchen-Spitzenfussball. ab Seite 6 ingenieurbüro
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Liebe Leserinnen, liebe Leser Seit längerer Zeit schon sind die Staatsfinanzen aus dem Lot. Jetzt gilt es die hundertfachen Millionenlöcher zu stopfen. Dass dies nicht einfach wird, wusste man von Anfang an. 300 Millionen Schweizerfranken allein kostet die Sanierung der staatlichen Pensionskassa, weitere 200 Millionen das Staatsdefizit, das heisst, dass vergleichsweise eine kleinere Stadt mit 36‘000 Einwohnern die Summe von einer halben Milliarde Schweizerfranken aufzubringen hat. Dass wir alle (auch der Staat und die Gemeinden) jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt haben, muss heute bezahlt werden. Schonungslos wird uns die Rechnung gemacht oder gesagt, wo man noch sparen sollte. Der Liechtensteiner Staat hat in den letzten zehn bis zwölf Jahren etwa 10‘000 Millionen Schweizerfranken eingenommen, übrig geblieben sind nur Schulden. Das sollte uns alle nachdenklich stimmen. Die heutige Regierung sucht verzweifelt nach Lösungen, hat gute Ansätze gefunden, und bemüht sich glaubhaft und redlich. Das kann man ihr nicht absprechen. Auch die Voten im Landtag geben zu Hoffnungen Anlass, dass wir gemeinsam aus diesem für Liechtenstein noch nie dagewesenen Dilemma herauskommen werden. Die «Sündenfälle» liegen weiter zurück und wurden von früheren Regierungen und Landtagen gemacht. Hintergründe, Meinungen, Voten, finden Sie auf den nächsten Seiten dieser Ausgabe. Zur Vorbeugung von sexueller Gewalt wird an unseren Primarschulen eine Kampagne durchgeführt. Was sagen die Bildungsministerin Dr. Aurelia Frick und Beat
Wachter vom Schulamt zu dieser Präventionskampagne? Beim FC Vaduz tritt «Kapitän» Albin Johann nach vielen Jahren ins zweite Glied zurück. Der Vaduzer Vermögensverwalter führte den angeschlagenen Verein in seiner vierjährigen Amtszeit in ruhigere Gewässer und übergibt den Nachfolgern einen finanziell und sportlich gesunden Club. Er wird mit seiner Firma mbpi den Profiverein auch weiterhin unterstützen. Rita und Herbert Batliner zeigen vom 4.Oktober bis 1. Dezember 2013 im Liechtensteiner Kunstmuseum Vaduz aus ihrer bedeutendsten europäischen Privatsammlung der internationalen klassischen Moderne etwa 70 Exponate berühmter Meister wie Monet, Picasso, Renoir, Degas, Cézanne und andere mehr. Eine höchst empfehlenswerte Ausstellung. Die ältere Generation kann sich bestimmt noch an den ehemaligen Personalchef der Landesverwaltung erinnern, nämlich an Adolf Marxer, gebürtiger Maurer und wohnhaft in seiner Heimatgemeinde. Er erzählt uns aus seinem reich erfüllten Leben.
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In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende Lektüre und sage tschüss bis zur Oktober-Ausgabe.
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Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser –Alexander Batliner - Jnes Rampone-
Wanger – Tamara Beck - Vera Oehri-Kindle – Weitere Beiträge/Interviews: Manfred Batliner – Markus Schaper – Herbert Elkuch – Walter Bruno Wohlwend – Thomas Lorenz – Landtagsfraktion der Freien Liste – Günther Meier – Chrisi Kindle- Pio Schurti – Dr. Patrick Schürmann, L.L.M. - Manfred Schiefer ––Andreas
Kollmann, Adolf Marxer- Kronthaler - Isabella-Maria Wohlwend - Grafik/Satz/Lithos: Medienbüro Oehri & Kaiser AG – Druck: Südostschweiz Druckzentrum
Haag– Fotos: R.& H. Batliner Art Foundation – Astrid Oehri-Blum – Jürgen Posch – LGT – i-Stock – Paul Trummer – privat zur Verfügung gestellt – Marika de Martinis–Medienbüro AG – Akquisition: Nicolas Haas –Vera Oehri – Tanja Baumgartner – Seven-Ps Anstalt, Markus Schaper- Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Wo-
chenende 14. September als Monatszeitschrift– Beglaubigte Auflage: 36‘000 Exemplare (Postverteilung) u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein, Bezirk Wer-
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Ausgabe 18 / 2013 Aus dem Inhalt Titelthema: Mädchenfussball: Auch Oma fiebert mit!
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«Wir brauchen eine realistische Lösung!»
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Wir müssen Lehren aus diesem Desaster ziehen
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Wer zustimmt, möge die Hand erheben
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Sanierung: Es gibt sie noch, die heiligen Kühe
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Sanierung des Staatshaushalt, Massnahmenpaket III
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Sanierung auf der Einnahmeseite
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Vorbeugung sexueller Gewalt: «Mein Körper gehört mir»
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Verlässlich nachgeben
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Das Zustandekommen eines Vertrages
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Was es braucht, damit Kunden einer Bank vertrauen können 24 Habe doch manchmal Heimweh nach Liechtenstein
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WM-Quali: Liechtenstein forderte Griechenland
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FC Vaduz: Der Kapitän geht von Bord
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Wie schlagen sich Liechtensteins Aktiv-Mannschaften?
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Die Kunst schlägt Brücken
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Kunst-Sammlung Batliner in Vaduz
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Wildsaison: «Trara, das tönt wie Jagdgesang!»
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Leistungsfähige und effiziente Garagisten in der Region
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Die Esche als Lebensraumvieler Kleintiere
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Wettbewerb- und Rätselseiten
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Aus dem Inhalt:
polit:zeit Sanierung des Staatshaushalts
Laut Regierungschef Adrian Hasler sieht sich das Land mit massiven Einnahme-Einbrüchen konfrontiert. Wir sprechen mittlerweile von einem Sanierungsbedarf von CHF 233 Mio. Seite 16
business:zeit Zustandekommen eines Vertrages
Der Kaufvertrag, der Mietvertrag, der Arbeitsvertrag, ja selbst beim Einkauf beim Bäcker oder beim Kauf eines Busbillets handelt es sich um Verträge. Jeder von uns schliesst, ob bewusst oder unbewusst, fast täglich Verträge ab. Seite 23
sport:zeit Manuela MarxerLippuner im Rückblick
Sie gehörte zu den besten Leichtathletinnen, die Liechtenstein je hervorbrachte, war achtmal Schweizermeisterin, davon sechsmal im Siebenkampf, WM-Zwölfte und viermalige Olympiateilnehmern: Manuela Marxer, verheiratete Lippuner aus Schaanwald. Seite 28
meine:zeit Batliner Kunstsammlung in Vaduz
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Im Liechtensteiner Kunstmuseum sind zum ersten Mal Meisterwerke aus der berühmten Batliner-Privatsammlung ausgestellt. Gezeigt werden ca. 70 Exponate von Monet bis Picasso. Es sind Highlights aus 100 Jahren Kunstgeschichte und ein Glanzpunkt in Liechtensteins Kunst und Kulturszene. ab Seite 39
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Mädchenfussball: Auch Oma fiebert mit!
Von Markus Schaper
Zum Fussball gekommen sind alle vier jungen Damen etwa im gleichen Alter und nach dem gleichen Schema. «Mein kleiner Bruder spielte bei den Vaduzer Junioren und ich bin dann einfach mal mitgegangen», blickt die 16jährige Mia Hammermann auf ihren fussballerischen Ursprung zurück. Bei Céline und Lena waren es die älteren Geschwister, die Fussball spielten und so bei ihnen die Liebe zum Fussball weckten.
: Es gibt sie – die talentierten und fussballbegeisterten Mädchen aus Liechtenstein. Nicht nur im Breitenfussball, sondern auch im MädchenSpitzenfussball. Der Weg in den Mädchen-Spitzenfussball ist jedoch nicht einfach. Wie sie ihren Weg gehen, was sie antreibt, was ihnen gefällt, was nervt – darüber berichten die Liechtensteiner Fussballspielerinnen Mia Hammermann (FC Triesen – FC Staad), Sophia Hürlimann (FC Schaan – FC Staad), Lena Göppel (FC Schaan) und Céline Schaper (FC Gams – FC Staad). Sophia hingegen hatte mit sechs Jahren einfach den Wunsch, wie die Buben auch Fussball zu spielen. Also ging sie hin zum Training, mit Turnschuhen. Einmal, zweimal und nach dem fünften Mal bekam sie dann ihre Fussballschuhe.
Buben oder Mädchen?
Uneinheitlich auch der fussballerische Werdegang der vier jungen Damen in ganz jungen Jahren.
Dazu Sophia: «Ich wechselte mit 9 Jahren zu den Mädchen, da die Integration von mir als Mädchen in der Bubenmannschaft nicht so richtig klappen wollte.» Anders bei Lena. «Ich habe immer bei Buben gespielt und wollte dort auch spielen. Die Integration von mir als Mädchen in das Jungenteam war kein Problem.» Ein bisschen anders hat es Mia in Erinnerung: «Ich wurde bei den E-Junioren nicht angespielt, was
für mich natürlich ein Problem darstellte.» So wechselte sie zur Mädchen-Mannschaft. Aufgrund ihres Talentes konnte sie dann sofort bei den B-Juniorinnen spielen. «Ich war zwar meistens die Jüngste, doch die Erwartungshaltung an mich auf dem Fussballplatz war die an einen Chef. Ich glaube, deshalb übernehme ich auch gerne Verantwortung», blickt Mia zurück. Einig sind sich die jungen Fuss-
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ballerinnen, dass die Unterschiede zwischen Mädchen- und Bubenfussball schon markant sind. «Die Buben gehen im Spiel und Training viel härter zur Sache. Sie spielen viel körperbetonter», findet Céline. Ähnlich empfinden es auch Sophia und Lena, wenn sie meinen: «Die Disziplin im Training und im Spiel ist bei den Buben viel höher. Fehler werden angesprochen und man hat beim Nichtbefolgen von Regeln Konsequenzen durch den Trainer zu gewärtigen. Das ist bei den Mädchen im Breitenfussball doch schon anders. Hier ist die Toleranzgrenze der Trainer doch viel grösser.» Auch Mia stellt wesentliche Unterschiede fest. «Der Fussball
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bei den Buben ist schneller und athletischer. Auch egoistischer. Wir Mädchen wollen doch eher die Verantwortung abgeben und halten immer noch Ausschau, ob nicht noch eine Mitspielerin besser zum Tor steht. Die Jungs sind hier wirklich egoistischer und suchen das Erfolgserlebnis.» Einig sind sich die vier Fussballerinnen, dass das Training und das Spielen mit Buben sicherlich förderlich sind, um im MädchenSpitzenfussball voranzukommen. Dazu nochmals Céline: «Ich habe beim Fussballspiel mit dem Buben gelernt, nach einem Ballverlust sofort nachzusetzen, keinen Ball verloren zu geben, keine Angst zu haben und richtig in die Zweikämpfe reinzugehen. Je mehr ich mit den Buben trainiert und gespielt habe, umso mehr habe ich gemerkt, dass ich auch gegen körperlich Grössere erfolgreich in die Zweikämpfe einsteigen kann.»
Gesunder Ehrgeiz
Céline Schaper Geboren: 24. Oktober 2000 Nationalität: FL und CH Position: Stürmerin Jetziger Verein: FC Staad und FC Gams (doppelte Spielberechtigung) Frühere Clubs: FC Ruggell, FC Gams Fussballerische Ziele: Schweizer Nationalspielerin werden Lieblingsverein: Real Madrid Lieblingsspieler/in: Cristiano Ronaldo Was ich mag: Fussball, Freestyle-Skifahren, Reden, Abmachen Was ich nicht mag: Streit Mein Motto: Immer nach vorne schauen
Einig sind sich die vier Fussballerinnen auch darin, dass es für den Spitzenfussball einen gesunden Ehrgeiz braucht. Der Weg dazu muss nicht identisch sein. Lena trainiert und spielt bei der LFV-U12-Auswahl der Buben mit, Sophia und Céline haben den Weg mit dem U16-Mädchenteam des FC Staad gewählt und sind Mitglied der U15-Auswahl des Ostschweizer Fussballverbandes (OFV). Mia spielt beim U18Mädchenteam des FC Staad mit.
«Uns macht Fussball Spass. Wir wollen im Fussball weiterkommen», so das Credo von Sophia und Lena. Auch Mia wollte sich weiterentwickeln: «Früher war ich eher die Kämpferin, die über den Kampf ins Spiel fand, und weniger die technisch Starke. Hier konnte ich mich verbessern und weiter entwickeln.» Ähnlich sieht es auch Céline: «Im Spitzenfussball kann ich besser werden und noch mehr lernen, um meinem Traum, einmal Nationalspielerin zu werden, nachzuleben. Keine Frage, das Training ist intensiver und strenger; Fehler werden direkt angesprochen.» Alle vier Mädchen sind sich jedoch einig, dass sie dem Breitenfussball ihren Einstieg in ihr liebstes Hobby zu verdanken haben und man nicht Breiten- mit Spitzenfussball vergleichen darf. Mia bringt es auf den Punkt, wenn sie meint: «Im Mädchen-Breitenfussball ist das Gefälle sehr gross. Mädchen, die gerade angefangen haben mit dem Fussballspiel, spielen mit anderen zusammen, die schon länger dabei sind. Auch die Trainingsdisziplin ist nicht so hoch. Ich finde es schade, dass es im Mädchen-Breitenfussball nicht mehr Trainings gibt; doch ich kann es nachvollziehen – ist es doch oftmals auch eine Gradwanderung für den Trainer.»
Disziplin, Zicken und mehr
Mia Hammermann Geb: 19.03.1997 Nationalität: Liechtenstein Position: Verteidigerin Jetziger Verein: FC Staad, FC Triesen-Balzers Frühere Clubs: FC Vaduz Spiele Fussball seit: Herbst 2005 Fussballerische Ziele: in der NLA zuspielen Lieblingsverein: Bayer 04 Leverkusen Lieblingsspieler/in: Mia Hamm, Fatmire Bajramaj Was ich mag: Freunde & Familie Was ich nicht mag: Unehrlichkeit Mein Motto: «Wer aufgibt, hat schon verloren!»
Bei bis zu vier Trainings die Woche und Meisterschaftsspielen am Wochenende kommt da die Schu-
«Solange wie möglich mit den Buben spielen» Sissy Raith, 2-fache Europameisterin mit Deutschland, vierfache deutsche Meisterin und sechsfache DFB-Pokalsiegerin, ist seit Sommer 2013 Trainerin des Nationalliga A-Frauenteams des FC Staad. Einmal die Woche trainiert sie auch die U16-Mädchen-Nachwuchsmannschaft. «Die Mädchen sind alle motiviert und willig», stellt sie den jungen Fussballdamen ein durchwegs positives Zeugnis aus. Im Vergleich zum deutschen Frauenfussball fehlt es aber ihrer Meinung nach noch in den technisch-taktischen Bereichen sowie bei der Kondition. «Keine Frage», so die weitgereiste Trainerin (2011-2013 war sie Frauen-Nationaltrainerin in Aserbeidschan), «je mehr die Mädchen in der Woche trainieren, umso besser für ihre fussballerische Entwicklung!» Ihr Rat an junge Fussballerinnen, die den Weg in den Spitzenfussball beschreiten wollen: «Trainiert und spielt solange wie möglich mit Buben-Mannschaften. Das bringt euch sehr viel in Bezug auf Zweikampfverhalten, Schnellligkeit und Durchsetzungsvermögen.» Und für das Training der Mädchen wünscht sie sich noch vermehrt sehr gut ausgebildete Trainer, die viel Wert auf Trainingsarbeit mit dem Ball legen, Koordination gross schreiben und immer wieder mit den jungen Fussballerinnen 1:1-Situationen üben.
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le nicht zu kurz? Nein, aber es bedarf doch einer Selbstdisziplin und auch Selbstorganisation und – der Unterstützung der Eltern. Dazu die «Älteste» der vier Fussballerinnen, Mia Hammermann: «Meine Eltern unterstützen mich. Aber ich organisiere mich gerne selbst. Es macht mir Spass, im Zug nach Staad zu fahren und im Zug gleichgesinnte sportbegeisterte Mädchen zu treffen. Aber keine Frage, die Schule hat oberste Priorität.» Auch Sophia, Lena und Céline sind dankbar für die Unterstützung ihrer Eltern, ohne dies es nicht ginge. Aber auch sie müssen Verantwortung übernehmen und Schule und Sport mit der entsprechenden Prioritätensetzung in ihrem Leben organisieren. Hier hat jede einen anderen Ansatz. Sophia richtet wie die anderen ihre Sporttasche selbst, jedoch immer im letzten Moment und Lena ist vor Anspannung vor einem Match schon immer «zwei Stunden früher wach».
Hier erinnert sich Mia an eine nette kleine Episode: «Einst haben mich Klassenkameraden um die Hausaufgabe per SMS gebeten, da sie gerade von einem LFVAuswahlspiel zurückgekommen sind. Ich habe ihnen dann per SMS geantwortet, dass ich noch gar nicht von meinem Auswärtsspiel zurückgekommen bin.» Auf Zickengehabe angesprochen, ist das Thema für alle vier Girls kein Neuland. Originalzitat: «Zickengehabe vor allem bei jenen, die einfach ein bisschen spielen wollen, nur um den zuschauenden Buben zu imponieren. Man merkt das sofort an ihrem Gang, wie sie laufen, nur weil Buben zuschauen. Und das gibt dann Stress.» Eine
drückt es klar aus: «Ich habe keine Lust, beim Fussballspiel Tussis mit auf dem Platz zu haben!» Mia Hammermann streicht noch eine Stärke des Frauenfussballs heraus: «Generell wird bei uns das ‚WIR‘ sehr gross geschrieben und das ist gut so.»
Und last but not least
Céline: «Ich schätze die Unterstützung meiner Familie, wenn auch meine Oma mitfiebert!» Mia: «Wenn wir uns nicht für unseren eigenen Sport interessieren und einsetzen, wie sollen es denn die anderen dann mittragen?» Sophia: «Ich liebe Kopfball!» Lena: »Fussball macht einfach Spass!»
Lena Göppel Geb: 11.08.2001 Nationalität: FL Position: Mittelfeld Jetziger Verein: FC Schaan Frühere Clubs: keine Spiele Fussball seit: Ich vier/fünf Jahre alt bin Fussballerische Ziele: Fussballprofi Lieblingsverein: FC Bayern München Lieblingsspieler/in: David Alaba Was ich mag: Fussball/Käsknöpfli Was ich nicht mag: Deutschunterricht Mein Motto: Es gibt nur ein Gas - Vollgas
Sophia Hürlimann Geboren: 30. März 2000 Nationalität: Liechtenstein/Schweiz Position: Mittelfeld Jetziger Verein: FC Schaan/ FC Staad/Ostschweizerauswahl U15 Frühere Clubs: FC Schaan/ Ostschweizerauswahl U12/Ostschweizerauswahl U13 Fussballerische Ziele: erfolgreich sein, bei einer Nationalliga-A-Mannschaft spielen und den Sprung in die FrauenNationalmannschaft Schweiz (oder noch lieber Liechtenstein) schaffen. Lieblingsverein: FC Bayern München Lieblingsspieler/in: Franck Ribéry, David Alaba, Simone Laudehr Was ich mag: Erfolg, Fussball, Familie/Freunde, Ferien Was ich nicht mag: Misserfolg, Streit, Arroganz Mein Motto: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!
Mädchen spielen auch in Bubenmannschaften. Hier ist der Unterschied aber doch etwas zu gross.
«Durchhaltewillen ist gefragt» Seit 18 Jahren zeichnet Luc Haltner, Vizepräsident des FC Staad, für die Frauenfussball-Abteilung seines Vereins verantwortlich. Der Frauenfussball beim FC Staad ist sein sportliches Kind. Nebst dem sportlichen Talent sollte eine junge Spielerin seiner Meinung nach noch eine gute Zeiteinteilung, unterstützende Eltern und einen ausgeprägten Durchhaltewillen mitbringen, um den beschwerlichen Weg in den Frauen-Spitzenfussball mit drei bis vier Trainings pro Woche erfolgreich gehen zu können. «Leider steht dem die Gefahr des geringsten Widerstandes immer wieder im Wege», so Luc Haltner. «Sehr oft verbleiben talentierte Mädchen im Breitensport, weil es bequemer und einfacher ist.» Und der Staader Frauenfussballverantwortliche weiter: «Wir stellen fest, dass viele talentierte jungen Spielerinnen im Alter von 16 – 18 Jahren wieder aufhören. Aufhören deshalb, weil sie schon seit vielen Jahren einen grossen Aufwand im Spitzenfussball betreiben und die Aussichten im Frauenfussball leider doch sehr gering sind. Dies führt oftmals zu Resignation.» «Mit einer Entschädigung der Nationalspielerinnen durch den Verband, sodass sie bei Länderspielaufgeboten wenigsten unbezahlten Urlaub nehmen könnten, wäre schon ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung», hofft der Staader FC-Funktionär.
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«Wir brauchen eine realistische Lösung!» Von Alexander Batliner
: Der FBP-Landtagsabgeordnete Manfred Batliner machte sich im Landtag für die von der Regierung vorgeschlagene Lösung zur Sanierung der staatlichen Pensionskasse stark. Im nachfolgenden Interview begründet er seine zustimmende Haltung.
lie:zeit Herr Batliner, Sie haben im Landtag der Regierungsvorlage zur Sanierung der staatlichen Pensionskasse zugestimmt. Was hat diese Vorlage für Sie zustimmungswürdig gemacht? Manfred Batliner: Wir haben mit dem 300 Millionen-Loch bei der Pensionsversicherung des Staatspersonals ein Problem, das wir lösen müssen. Ich halte die Regierungsvorlage für ausgewogen. Besonders wichtig ist mir auch, dass die vorgesehenen Massnahmen rechtlich bestehen. Das heisst, dass später nicht auf dem Rechtsweg Betroffene die Sanierung wieder zu Fall bringen können. Wenn die Initiative von Nikolaus Frick zustande kommt, wird das Volk über diese Vorlage zu befinden haben. Gehen Sie optimistisch in den Abstimmungskampf? Ich bin davon überzeugt, dass am Ende die Bürgerinnen und Bürger einen Schlussstrich ziehen und dieses Problem nicht in die Zukunft vertagen wollen. Jeder Tag Verspätung kostet uns 50'000.- Franken. Das kann niemand wollen. Weder die Stimmberechtigten, noch die Betroffenen. Mit der Regierungsvorlage haben wir eine Basis, bei welcher einerseits der Primatwechsel stattfindet und andererseits mit den Einzelmassnahmen eine zukunftsfähige Pensionsversicherung gebildet wird. Für die Finanzierung werden Arbeit-
Jeden Tag Verspätung kostet den Staat 50'000 Franken.
nehmer, Arbeitgeber und Pensionisten in die Verantwortung genommen. Das ist gerecht, auch wenn uns dieser saure Apfel nicht schmeckt. Mit der Vorlage geht auch ein Primatswechsel einher – vom Leistungs- zum Beitragsprimat. Worin liegen hierbei die Vorteile? Beim Leistungsprimat bzw. Beitragsprimat geht es um die Definition und Berechnungsgrundlage von Pensionskassenleistungen. Beim Beitragsprimat werden die Leistungen im Ver-
sicherungsfall aufgrund der Beiträge des Versicherten und der Zinsen berechnet. Sie werden nicht wie im Leistungsprimat in Prozenten des Einkommens, sondern effektiv nach dem angesparten Guthaben ausgewiesen. Für die Rentenberechnung wird das tatsächlich angesparte Pensionskassenkapital mit einem im Reglement definierten Umwandlungssatz berechnet. Wir benötigen diese Umstellung, weil das Leistungsprimat in der jetzigen Form schlicht nicht finanzierbar ist.
Die Regierung argumentierte auch mit der Attraktivität des Landes als Arbeitgeber. Ein Rentenvergleich der ReviTrustGruppe zeigt auf, dass die Rente erheblich gekürzt wird und neu tiefer als bei den Banken angesiedelt sein wird. Wird die Landesverwaltung in Zukunft noch ein attraktiver Arbeitgeber sein? Und wie beurteilen Sie den Rentenvergleich der ReviTrust im Allgemeinen? Ich bin sicher, dass die Landesverwaltung auch in Zukunft attraktiv sein wird. Einerseits ent-
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scheiden Menschen bei der Wahl des Arbeitsplatzes aufgrund von vielen Kriterien – und hier ist die Pensionskasse nur ein Kriterium – andererseits haben wir mit der Regierungsvorlage eine ausgewogene Lösung, die die Belastung der Mitarbeiter auch an der Arbeitsmarktsituation orientieren lässt. Nikolaus Frick hat eine Initiative eingereicht, welche die Regierungsvorlage in einigen Punkten abändert. Erlauben Sie mir in der Folge mit einigen Fragen auf ein paar dieser Abweichungen einzugehen. Die Regierung möchte der Pensionskasse ein zinsloses Darlehen gewähren. Nikolaus Frick möchte dieses Darlehen verzinst wissen. Wäre es nicht sinnvoll, dieses Darlehen zu verzinsen? Nein. Durch die Verzinsung verliert das Darlehen seinen Hauptzweck. Nach Ansicht der Regierung soll das Darlehen dazu dienen, der neuen Pensionskasse die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, welche notwendig sind, damit die Sollrendite im Rahmen der zu erwarteten Rendite liegt. Die Regierung will damit gewährleisten, dass die neue Pensionskasse nicht unnötig hohe Risiken eingehen muss. Eine Verzinsung des Darlehens führt diesen Zweck ad Absurdum und führt auch zu rechtlichen Schwierigkeiten.
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Zusatzbelastung werden, dann nämlich, wenn die Verzinsung des Darlehens den Deckungsgrad so beeinflusst, dass er die untere Marke von 85%, ab welcher eine tranchenweise Abschreibung erfolgt, erreicht. In diesem Fall würde die Idee von Nikolaus Frick in der Realität genau das Gegenteil von dem bewirken, was er ursprünglich wollte. Sie denken, dass die Initiative nicht durchdacht ist? Einzelne Massnahmen im Rahmen der Sanierung haben direkte Auswirkungen auf andere Faktoren. Ich nenne Ihnen das Beispiel mit der Erhöhung des technischen Zinssatzes von 2.5% auf 2.75%, wie es Nikolaus Frick vorschlägt. Hiermit wird die Berechnung der Deckungslücke geschönt. Persönlich erachte ich einen technischen Zinssatz von 2.5%, wie es die Regierung vorschlägt, für realistischer. Mit dem herrschenden Zinsniveau kann eine langfristige Nettorendite von 2.75% nur unter Eingehen von höherem Risiko erzielt werden. Wohin uns dieses höhere Risiko führen kann, hat die PVS mehr als deutlich gezeigt. Ein Vergleich mit technischen
dieser Vorsorgeeinrichtungen ist nämlich wegen dieser günstigen Voraussetzungen tiefer als der technische Zinssatz für die Rentnerverpflichtungen. Um es einfach auszudrücken: Wenn ich mit 110% Kapital 2.75% erwirtschaften kann, tue ich mir leichter wie mit nur 90%, wie es die PVS neu hat. Die Regierung schlägt ein Beitragsverhältnis von 55% Arbeitgeber, 45% Arbeitnehmer vor. Nikolaus Frick möchte das Verhältnis 50/50 festschreiben. Weshalb soll der Arbeitgeber mehr bezahlen als der Arbeitnehmer? Ein Beitragsverhältnis von 50:50 ist in der Tat in vielen Betrieben anzutreffen. Richtig ist aber auch, dass viele Betriebe sehr attraktive Vorsorgelösungen für ihre Mitarbeiter haben. Nicht nur Banken, sondern eine Vielzahl von Unternehmen haben bewusst Vorsorgelösungen, die über das gesetzliche Minimum hinausgehen. Der Staat sollte für seine Bediensteten weder eine Luxuslösung ausarbeiten, noch sich am absoluten gesetzlichen Minimum orientieren. Die Regierungsvorlage schafft hier eine ausgewogene Lösung.
Was meinen Sie damit konkret?
Die Regierung hat zu dieser Frage ein Gutachten ausarbeiten lassen. Dieses kommt zum Schluss, dass eine Kürzung der anwartschaftlichen Renten über 10 Prozent aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht möglich ist. Da es sich hier um einen Bereich handelt, der nicht durchjudiziert ist, finde ich es richtig, dass die Regierung sich hier von Experten beraten lässt. Natürlich wäre es denkbar, dass ein anderer Gutachter vielleicht zu einem anderen Schluss kommt. Ohne rechtliche Abklärungen Kürzungen vorzunehmen bedeutet jedoch die Reform einem Risiko auszusetzen. Eine mögliche Klage der Betroffenen könnte von Richtern für begründet erklärt werden. Hier sehe ich als Nicht-Jurist Gefahren. Ob meine Bedenken berechtigt sind, wird die Zukunft zeigen. Malen Sie jetzt nicht den Teufel an die Wand? Nein. Jede Reform die wir vollziehen wollen, muss rechtlich abgesichert sein. Tun wir dies nicht, stehen wir in einem Jahr vor einem Scherbenhaufen und müssen wieder bei null beginnen. Wie meinen Sie das?
Die Aufnahme von Fremdkapital ist für eine Vorsorgeeinrichtung nach BPVG im Grundsatz nicht gestattet, die spezialgesetzliche Ausnahme für die neue PVS kann die FMA nur tolerieren, wenn das Darlehen zinslos ist und damit einen Beitrag zur Sanierung leistet. Aber für den Bürger klingt die Verzinsung des Darlehens doch verlockend? Das mag durchaus so sein. Doch nicht alles was auf den ersten Blick gut ausschaut, hält sein Versprechen in der Realität. Im schlechtesten Fall könnte aus der bezifferten Einsparung eine
bis zu 10 % möglich sei. Nikolaus Frick geht in seiner Initiative darüber hinaus. Wie beurteilen Sie zum einen die 10%ige Rentenkürzung? Sehen Sie verfassungsmässige Probleme auf diese Vorlage zukommen?
Zinssätzen von Vorsorgeeinrichtungen mit tiefem Rentneranteil und Deckungsgrad über 100% (LLB Vorsorgestiftung oder Sozialfonds) hinkt. Die Sollrendite
Die Regierung schreibt in ihrem Bericht, dass aus verfassungsrechtlichen Gründen bei den heute Versicherten eine Kürzung der anwartschaftlichen Rente nur
Wenn gegen die Sanierung der PVS Rechtsmittel ergriffen werden und Betroffene sich in ihren Rechten beispielsweise in Bezug auf die Kürzung der anwartschaftlichen Rente verletzt sehen, dann besteht die Gefahr, dass die Reform vor Gericht nicht standhält. Aus diesem Grund gilt es rechtliche Aspekte bei der Ausarbeitung zu berücksichtigen. Die Regierung hat dies in ihrer Vorlage getan. Von Seiten der Initianten vermisse ich das. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
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Wir müssen Lehren aus diesem Desaster ziehen Von Herbert Elkuch
: Der DU-Abgeordnete Herbert Elkuch stimmte der Sanierung der staatlichen Pensionskasse im Landtag zu. Im nachfolgenden Standpunkt schreibt er von einer ausgewogenen und gerechten Lösung und von der Einschätzung: «Viel ist mit Bestimmtheit nicht mehr zu holen». sicherung ab. (Die Rückversicherung wird ein wachsames Auge haben). b). Der Staat garantiert die Ausfinanzierung bei zu grosser Unterdeckung einer Pensionskasse. c.) Der für Zahlungsunfähigkeit einer Kasse eingerichtete Sicherheitsfonds (Art. 22f) übernimmt zusätzlich auch bei nicht mehr vertretbarer Unterdeckung die Sanierungskosten.
Nun, der Landtag hat letzte Woche eine gute Fassung verabschiedet. Viele Personen haben aus verschiedenen Blickwinkeln diese Vorlage und diese Thematik studiert. Die zusammengefassten Erkenntnisse führten zu dieser, so ist meine Ansicht, ausgewogenen und gerechten Lösung. Der wichtigste Baustein ist hierbei die Umstellung auf das einfacher zu handhabende Beitragssystem. Im Weiteren sind die erhöhten Beiträge mit zunehmendem Alter, damit auch ältere Mitarbeiter eine normale Rente erhalten, zentral. Ich habe eine Gesetzesänderung eingebracht, damit die für die Sanierung notwendig erhöhten Beiträge im Laufe der Zeit von selbst zurückgehen und nach der Sanierung bei einem einheitlichen Satz für alle von 16 %, einem Leistungsziel von 45 %, verharren. Ein weiterer Antrag von mir verhindert die Anhebung des Umwandlungssatzes. Anstatt bei gutem Geschäftsverlauf die Renten zu erhöhen, fliesst das Geld wieder zurück. Im Weiteren hat der Landtag ein Darlehen, trotz meinen Bedenken, an die Kasse zugesagt. Im Mai haben Erich Hasler und ich eine Höchstlohngrenze gefordert, die ins Gesetz integriert wurde. Mit dem Wunsch, die Beiträge zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer 50 zu 50 aufzuteilen, sind wir gescheitert. Der Landtag sprach sich für das Verhältnis 55 zu 45 aus. Meinem Wunsch und Antrag, den Passus «der Stiftungsrat besteht aus Staatsangestellten» zu streichen, wurde entsprochen. Gut ist auch, dass die Staatsan-
Zu diesem Thema werde ich noch dieses Jahr eine Motion oder Postulat einbringen. Zurück zur staatlichen Pensionskasse.
«Lehren aus diesem Desaster ziehen»: Der DU-Abgeordneter Herbert Elkuch in der letzten Landtagsitzung.
gestellten neu dem normalen Pensionskassengesetz unterstellt werden. Bei einer notwendigen Sanierung infolge Unterdeckung einer betrieblichen Pensionskassenversicherung ist der Arbeitgeber für die Ausfinanzierung zuständig. Man kann von Glück reden, dass bei uns gerade die staatliche Pensionskasse in Unterdeckung geraten ist. Nur ein Staat kann sich es sich leisten, eine Unterdeckungslücke in dieser Grössenordnung zu stopfen. Fatal wäre, wenn bei einer Pensionskasse, bei der viele
Gewerbebetriebe versichert sind, ein ähnlich hohes Defizit entstanden wäre. Für viele Kleinbetriebe wäre die hohe Zusatzbelastung in Millionenhöhe für eine Sanierung der Ruin. Wer ein Arbeitsleben lang einbezahlt hat, braucht Sicherheit für sein Altersguthaben, unabhängig vom Geschäftsverlauf der involvierten Betriebe und Institutionen. Drei Möglichkeiten zur Erhöhung der Sicherheit sehe ich: a.) Die einzelnen Pensionskassen oder die Betriebe (Arbeitgeber) schliessen eine Rückver-
Mit einem Referendum oder einer Initiative gegen den Beschluss vorzugehen wird schwer fallen. Die Schrauben wurden im Verlaufe der Debatten an allen Ecken und Enden an den Anschlag des gesetzlich Erlaubten angezogen. Viel ist mit Bestimmtheit nicht mehr zu holen. Mit dem Ja zu dieser Vorlage ist ein Weg gesichert. Ein Nein, bevor man weiss, ob die Initiative wirklich besser und mit einer Volksabstimmung bestätigt ist, birgt die Gefahr, dass gar nichts geht und das wäre noch kostspieliger. Jahrelang wurde zugeschaut, jetzt muss ein Schlussstrich für einen Neuanfang gezogen werden. Ich bin überzeugt dass mit dieser Regelung die Pensionskasse wieder auf gesunde Beine gestellt wird. Bleibt zu hoffen, dass Lehren aus diesem Desaster gezogen werden und in Zukunft der Riegel früher gestossen wird.
polit:zeit
Wer zustimmt, möge die Hand erheben Von Walter-Bruno Wohlwend Der Anstoss kam von VR-Präsident, Justizrat Dr. Peter Ritter. Nachdem er und seine Unternehmungen den Radiobetrieb jahrelang mit Millionen (!) subventioniert hatten, war er es müde, die Regierung immer wieder um die erhoffte Auszahlung eines bereits genehmigten Sonderbeitrages von rund 700‘000 Franken zu bitten. Als Überbringer der schlechten Nachricht, hatte ich den Eindruck, dass die Regierung meine Ankündigung nicht wirklich ernst nahm. Erst als keine Zweifel mehr über die Umsetzung des VR-Beschlusses bestanden, machte Regierungschef Othmar Hasler die Radiofrage zur Chefsache. Was folgte ist bekannt. Im Oktober 2003 verabschiedete der Landtag das Gesetz über den «Liechtensteinischen Rundfunk» (LRFG). Die Geburtsurkunde des Staatssenders. Die Gründergesellschaft von Radio L wurde durch Gremien abgelöst, die nach alter Manier im Sinne des Parteiproporzes zusammengesetzt wurden. Weder der langjährige Hauptsponsor noch ich als der eigentliche Gründer, wurden in die neuen Gremien berufen. Die Geschichtsklitterung begann. Auf der aktuellen Homepage von Radio L wird die «History» aktuell so dargestellt, als sei «Radio Liechtenstein» die Nachfolgegesellschaft eines zu Kriegsbeginn aus politischen Gründen kurzzeitig wieder eingestellten Mittelwellensenders. Nichts daran ist wahr! Dem Start von Radio L am 15. August 1995, ging ein mehrjähriger Kampf um die Erteilung einer Konzession, um Sendefrequenzen
: Zur Diskussion über Rundfunkgebühren und der Entstehung von Radio L: Vor rund zehn Jahren, im Sommer 2003, stand das Schicksal von Radio L auf Spitz und Knopf ! Als Gründer und Delegierter des Senders fasste ich den Auftrag, die Regierung darüber zu informieren, dass Radio L am 15. August, mittags, mit dem Abspielen der Landeshymne seinen Betrieb einstellen werde.
Landesfürstin Marie und Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein anlässlich des Sendestarts von Radio L am 15. August 1995 in Vaduz. (Bild: Marika de Martinis)
und um die Finanzierung voraus. Nach grosszügigen «Spenden» von Gönnern aus dem In- und Ausland (darunter z.B. Olaf Walser von der ATU oder Martin Hilti) fehlten noch 100‘000 Franken für das Grundkapital. Peter Ritter erklärte sich bereit, diese Summe einzuschiessen. Die Regierung hatte keinen Grund mehr, die lange hinausgezögerte Erteilung der Konzession zu verhindern, Das Abenteuer, das in den achtziger Jahren in meinem Kopf begonnen hatte, konnte endlich verwirklicht werden. Jetzt zeigten sich auch ausländische Sender an Partnerschaften interessiert. Aber: «Radio L will ein Liechtensteiner Sender bleiben» betonte Dr. Peter Ritter in einem Volksblatt-Interview am 20. April 1999. Auf Initiative des damaligen Regierungschefs Dr. Mario Frick
wurden die Rundfunkgebühren mit Wirkung ab 1. Januar 1999 abgeschafft. Sie lagen mit CHF 180 Franken im Jahr (bzw. 15 Franken pro Monat!) weit unter jenen in der Schweiz (heute CHF 462.40 im Jahr) oder Österreich (heute ca. CHF 345.--). In persönlichen Gesprächen begründete Mario Frick die Abschaffung als «sozialverträglich». Die Medien, darunter auch das Radio, wurden seither aus den allgemeinen Steuereinnahmen finanziert. So ist es bis heute geblieben. Mit dem Unterschied, dass die Zeiten der MillionenÜberschüsse beim Staat vorbei sind und dass der innenpolitische Erfolg der Massnahme ausblieb. Mario Frick wurde 2001 als Regierungschef (nicht nur deshalb, aber trotzdem) abgewählt. Nun fällt die Gebührenfrage wieder
auf die Regierung zurück. Freilich unter anderen Vorzeichen und mit einer öffentlichen Diskussion, die ins Leere geht. Denn weder der Liechtensteinische Rundfunk noch die zwei Tageszeitungen «Vaterland» und «Volksblatt» sind ohne staatliche Beiträge im privatwirtschaftlichen Sinne überlebensfähig. «Wenn wir nur eine Zeitung hätten, müsste man die andere neu erfinden.» So ein ehemals prominenter Politiker kürzlich in einem Volksblatt-Interview. Radio L ist seit 1995 auf Sendung. Man muss es nicht neu erfinden. So wenig wie seine mediale Bedeutung für das Land und die Region. Wer dem zustimmen und das Radio im Zweifelsfalle trotzdem wieder abschaffen möchte, möge die Hand erheben.
Sparpaket: Gut gemeint, doch zu sehr nach dem Warenkorb-Prinzip Sanierung: Es gibt sie noch, : Das Massnahmenpaket Nr. III betr. die Sanierung des Staatsdie heiligen haushalts liegtKühe für den Landtag auf dem Tisch und soll eine weitere Verbespolit:zeit
Von Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter Von Isabella Maria Wohlwend
Finanzielle Belastbarkeit lie:zeit: Im September-Landdestag Mittelstandes? figurierte das Massnah-
menpaketist, III dass der nicht Regierung Erfreulich nur zur Sanierung des Staatshauseinseitig das Damoklesschwert haltes ein weiteres Mal im Mitnamens «Sparen» in die Höhe telpunkt. Wie werten Sie das gehalten, auch achtdie Ergebnis sondern nach der rund Einnahmeseite an die Brust stündiger Debatte? genommen wird. Bei genaueremJohannes Hinsehen täuscht jedoch Kaiser: Vielen Einderzelpositionen, Begriff «Einnahmen» und die in der Summe eher kleineren Formates waren, müsste bei der einen und andedennoch fürehrlicherweiausreichend renaber Massnahme Diskussionsstoff sorgten, se mit «Umlagerung» aufstandie den potenzielle Bürgerinnen und EinnahmenBürger erPositionen gegenüber, so u. a. setzt werden. Die Addition didie Erhöhung der Mindesterverser Gebühren-Erhöhungen tragssteuer sowie die Entkopundpelung -Einführungen bedeutet des Sollertrags und fürEigenkapitalzinsabzugs. die Einwohnerschaft nichts Der anderes als tat einemeiner Erhöhung von Landtag Meinung steuerlichen Abgaben. Das nach gut daran, aus der Sicht des laufenden TransformatiVerursacherprinzip ist durchaus onsprozesses, doch der gerät aktuellen nachvollziehbar, der Übergangfristen und auf der Mittelstand der Bevölkerung Basis die der fortlaufende VerlässlichkeitSumdes durch Wirtschaftsstandortes Liechmierung dieser Abgaben immer tenstein derzeit von einer Ermehr unter Druck. Der Landhöhung der Mindestertragstagsteuer hat die ausgewogene und abzusehen. Dies auch sozial verträgliche aus dem Grunde, Belastung da diese derSteuer Einwohnerinnen undJahren Einbereits vor drei wohner beiProzent Kostenüberlagerunum 20 erhöht wurgende. stets als wichtige Prämisse Innerhalb von zwei Jahren, so wurde und die Regierung hervorgehoben es wird ist der Stand des sichbeauftragt, in der September-Session Transformationsprozesses zu zeigen, wie die einzelnen Sparanalysieren und gegebenenund Einnahmepositionen beurein abgestimmter Antrag teiltfalls werden. dem Landtag vorzulegen. Was die Entkoppelung EigenQuellensteuer mit des Grenzkapital-Zinsabzugs betrifft, gängern aus der Schweiz wird die Regierung mit den DieVerbänden Verlässlichkeit des ohnehin nochmals Kontakt sehr angeschlagenen Finanzaufnehmen, wobei die Finanzplatzes Liechtenstein würde und Wirtschaftsverbände die haben, einen der beiChance einer Erhöhung derinMin-
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serung der Staatskasse in der Höhe von CHF 52 Mio. bewirken. Die MassIm September-Landtag das Sparen im Mittelpunkt der233 Sitzung. nahmenpakete I bis IIIstand betragen nun gesamthaft CHF Mio.,Beim wobei die Massnahmenpaket III zur Sanierung des Staatshaushaltes haben sich die jener Umsetzungs-Phasen grösstenteils noch bevorstehen, insbesondere auch Landtagsabgeordneten aller Fraktionen geäussert. Besondere Aufmerksamkeit Sparmassnahmen-Pakete I und II aus Tschütscher‘s Regierungszeit. erhielt dabei das Votum des Landtagsabg. Johannes Kaiser aus Schellenberg. Wir haben ihn zum Massnahmenpaket III befragt.
unisono von der Regierung zahlreichen anderen Sparten mit ihren Ministerien, von der vorzuAusgaben-Reduktionen Landesverwaltung, von Vernehmen, die wesentlich wirkeinen samer und Institutionen usw. und aus der Sicht der eingefordert wird, nämlich strukturellen Staatshaushaltseinen Sparbeitrag im Rahmen bereinigung wichtiger sind. von mindestens 10viel Prozent, um so einen messbaren Beitrag «Bildungdesistdefizitären unser einziger zur Sanierung Rohstoff» oder die «Bildung ist Staatshaushaltes zu leisten. unser höchstes Gut» Der FMA-Staatsbeitrag sollhört man gemässstets Gesetzesvorlage von aus dem Munde von BeruCHF fenen. 8 auf 5Umso Mio. unverständlicher gekürzt werden. Damit hat die ist beispielsweiseFMA die Kürzung bei ihrem jedochan noch vonApparat Beiträgen Sprachaufkein Franken eingespart, denn enthalte am Gymnasium. Viel die FMA überwälzt diesen eher wären eine Ausweitung Ausfall von 3 Mio. Franken der Sprachaufenthalte anzuJohannes Kaiser, Landtagsabgeordneter: «Die FMA sollte ebenfalls zum Sparen an Staatsgeldern an die Finandenken und Kürzungen bei Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter zintermediäre und –instituaufgefordert werden.» Staatsbeiträgen bei anderen te, dies in Form von Abgaben destertragssteuer tangiert. Viel die Finanzintermediäre und kostenintensiven an Gebühren, die dieseInstitutionen zu leistenvorzunehmen, haben. Auch die vor, die den schiefSumme dennachvollziehbarer Staat adäqua- nahmen logischerfürund beiFMA denen mehihre Grenzen. Doch lässt sich betr. generiert ihrem Staatshaushalt ten zu Linie unterbreiten. wäreVorschlag in erster die Ein-liegenden rereApparat Millionen werleicht feststellen, dassumdie hat Fi- ihren Aufwand, ihren Strukturen Deadline Ende diesesmitmehrere Millionen verbessern führung ist derdabei Quellensteuer den könnten. nanzmarktaufsicht auch ihren sowie ihrer Effizienz «durchJahres, maximalausbisderanfangs Die straffen erste Massnahme Grenzgängern Schweiz,würden. Apparat und den Aufund auch selbst unserer betrifft die FMA hinsichtlich 2014. genauso wie dies mit den wand wesentlich effizienter zustrählen» ge- Die Grundausbildung der Durchleuchtung des eige- einen Sparbeitrag von mindesGrenzgängern aus dem anderen stalten könnte. Gepaart mit der Kinder und Jugendlichen an Wurden auch aus der Mitte des nen Aufwands sowie die zwei- tens 1 Mio. Franken zu leisNachbarstaat Österreich prak- Entlöhnungsausweitung der den öffentlichen Schulen – von Landtages weitere Spar- und te Massnahme die Umsetzung ten. Beim FMA-Budget von tiziert wird. Die VorgängerrePrimarschule hin zu den FMA-Geschäftsleitungs-Etage 20 Mio. sind dies bis nicht Einnahmen-Potenziale einge- einer Immobilienstrategie mit CHF der gierung rechnete diesbezüglich derliegt weiterführenden für mich und bei der FMA ein 10 Prozent, wie dies vonSchulen allen – darf Überprüfung Neuverbracht? bereits über 20 Mio. Franken in handlung nicht geschmälert werden, sonweiteresvonSparpotential Mietverträgen, mehr anderen im Minimum verlangt die Finanzplanung 2013 –das 2016die als dern istlediglich viel eher zu optimiedass ich bei wird, sondern 5 Prodasdrin. LandIch an hoffe, teure LösunDie Diskussion deckte zent. So mein Antrag bindet. Antrag im Landtag auf gesamte Repertoire von Mei- genmeinem ein. ren,lautete dies gerade in Form von im Landtag in einem ersten nungen ab, den einen gingen Sprachaufenthalten und Schuleine hälftige Staatsbeitrags-ReEine weitere Million Schritt, den Staatsbeitrag anDies ist die Sparmassnahmen beilässt den Im duzierung Rahmen der 1. Lesung an die FMA – also Austauschprojekten. Abänderung die FMA zusätzlich 1inMio. Beitragsleistungen, die die derCHF sich bei der FMA einsparen eineumInvestition unsere Zu4 Mio. –des im FinanzLandtag eine Regierung in den meisten Fäl- marktaufsichtsgesetzes bean- Franken zu verringern, bei eiWerfen wir einen Blick auf mehrheitliche Unterstützung kunft. len ohne Landtag von sich aus tragten Sie, dass auch die FMA ner Gleichbehandlung wären die Staatsbeiträge, so schlägt erhalte. entscheiden kann, zu weit, die einen Beitrag zur Sanierung es CHF 2 Mio. Es darf bei die Regierung beiverschiededer Finanz-des Staatshaushaltes beizutra- diesem Staatsprojekt «Sparen» anderen orteten in in unsere Jugend marktaufsicht (FMA) eine genInvestition habe. keine heilige Kühe geben. nen Bereichen der StaatsverReduktion vontiefergreifende CHF 3 Mio. bedeutet Investition in unser waltung noch vor. Natürlich stösst Kos-IchLiechtenstein verlange von der FMA Sparmöglichkeiten. Ich die stellte Bevor der Sparhebel in der Biltenübertragung in zwei Bereichen inderForm Ausga-von nichts anderes – sogar wenibenseite ungenutzte Sparmass- an ger dung – als angesetzt dies vom wird, Landtag sind in Abgaben und Gebühren
polit:zeit
Sanierung des Staatshaushalt, Massnahmenpaket III
Von Thomas Lorenz
Der Landtag befasste sich in der September-Sitzung mit Vorschlägen der Regierung. Die Diskussion war bei vielen diskutierten Themen breit gefächert. Für die Regierung ist wichtig, dass die v.a. finanziell wichtigsten Bereiche im Grundsatz gestützt werden. Auf der Einnahmenseite wurden vor allem die Höhe der Mindestertragssteuer sowie die Entkoppelung von Sollertrag und Eigenkapitalzinsabzug beraten. Auch wenn die Regierung nicht beauftragt wurde, zu diesen beiden Themen konkrete Gesetzesvorlagen auszuarbeiten, so wurden doch Abmachungen getroffen, welche schlussendlich – allenfalls mit einer leichten zeitlichen Verzögerung – das Ziel der Regierung zur Generierung von Mehreinnahmen unterstützen.
Mit massivem EinnahmenEinbruch konfrontiert
Wichtig ist dabei zu erkennen, dass der liechtensteinische Staatshaushalt innert kürzester Zeit mit einem massiven Einnahmeneinbruch konfrontiert ist, der sich nicht einfach durch bessere gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen wieder auflösen wird. Finanzkrise, Frankenstärke, Tiefzinssituation, markante Veränderungen auf dem Finanzplatz und nicht zuletzt die Konsequenzen der Steuergesetzesrevision aus dem Jahr 2010 sind kurz zusammengefasst die Hauptgründe für diese Entwicklung. Dieser mas-
: Die nachhaltige Sanierung des Landeshaushalts hat für die Regierung oberste Priorität. Die Regierung hat sich sehr rasch nach ihrer Einsetzung im Frühjahr dieses Jahres mit dieser Thematik befasst und das Massnahmenpaket III im Juli verabschiedet, mit welchen der in der letztjährigen Finanzplanung am Ende der Planungsphase resultierende Finanzierungsfehlbetrag geschlossen werden soll.
»
Der Landtag ist der Stossrichtung des Massnahmenpakets gefolgt. Jetzt gilt es die einzelnen Massnahmen verantwortungsvoll umzusetzen. Adrian Hasler, Regierungschef
sive Einnahmenrückgang ist aus der nachstehenden Grafik ersichtlich. Liechtenstein hat seit Mitte der 90er Jahre einen Boom erlebt, der sich sehr positiv auf den Staats-
haushalt niedergeschlagen hatte. Es konnten Einnahmenüberschüsse erzielt und diverse grosse Investitionsprojekte realisiert werden. Den steigenden Einnahmen ist jedoch die Aufwandseite
gefolgt. Wenn wir nun über die Sanierung des Landeshaushalts sprechen, so müssen Korrekturen sowohl auf der Ausgaben- wie auch der Einnahmenseite erfolgen. Der Sanierungsbedarf ist zu hoch, als dass dieser ausschliesslich durch ausgabenseitige Massnahmen geschlossen werden kann. Wir sprechen mittlerweile von einem Sanierungsbedarf in Höhe von CHF 233 Mio. Deshalb hat die Regierung nach den Massnahmenpaketen I und II in ihrem Massnahmenpaket III nun auch verschiedene Korrekturen im Steuerrecht vorgeschlagen. Zum aktuellen Zeitpunkt kann festgehalten werden, dass Massnahmen im Umfang von CHF 134 Mio. bereits realisiert wurden. Teilweise sind diese bereits budgetwirksam, teilweise werden sie aufgrund von Übergangsfristen erst zu einem späteren Zeitpunkt greifen. Diverse Massnahmen
Massnahmenpaket III
Sanierungsprojekt gesamt
Personalaufwand
CHF
1 Mio.
CHF
12 Mio.
Sachaufwand
CHF
2 Mio.
CHF
12 Mio.
Beitragsleistungen
CHF 10 Mio.
CHF
81 Mio.
CHF
49 Mio.
Finanzzuweisungen
–
Einnahmen
CHF 39 Mio.
CHF
79 Mio.
Total
CHF 52 Mio.
CHF
233 Mio.
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Quelle: Bericht der Regierung zur Finanzplanung 2013 – 2016, Basisszenario
sind wohl konkretisiert, müssen jedoch noch vom Landtag oder der Regierung umgesetzt werden und sind insofern noch nicht "im Trockenen". Die Regierung selbst kann in erster Linie über budgetäre Massnahmen auf die Aufwandentwicklung einwirken. Eine Aufwandkategorie ist der bereits stark thematisierte Personalaufwand der Landesverwaltung. Hierzu kann festgehalten werden, dass die Regierung eine Weiterführung des bisherigen Ansatzes beschlossen hat, die natürliche Fluktuation zum Abbau von Stel-
len zu nutzen. Dies soll durch eine grundsätzliche Überprüfung von Ersatzanstellungen erfolgen. Wie aus der nachfolgenden Grafik ersichtlich, wurde per Ende 2011 der höchste Personalbestand erreicht und seit diesem Zeitpunkt geht die Entwicklung eindeutig in die andere Richtung. Dies wird sich auch entsprechend im Voranschlag 2014 niederschlagen. Der Regierung wurde im Vorfeld auch schon vorgeworfen, dass das Massnahmenpaket III zu stark einnahmenseitige Massnahmen beinhalte. Es ist richtig, dass die
neuen Vorschläge im Umfang von CHF 52 Mio. zu einem wesentlichen Anteil aus zusätzlichen Einnahmen bestehen. Allerdings müssen wir das Zeitrad nicht sehr weit zurückdrehen um festzustellen, dass die Steuerbelastung vieler natürlicher und juristischer Personen vor ein paar Jahren deutlich höher war als heute. Mit der Steuergesetzesrevision wurden Regelungen getroffen, welche – ausgehend von einer nach wie vor guten konjunkturellen Entwicklung – das zur Verfügung stehende Steuersubstrat in einer
Grössenordnung wegschmelzen liessen, dass Korrekturen in diesem Bereich aus Sicht der Regierung schlicht unumgänglich sind. Würde das gesamte Sanierungsziel von mittlerweile 230 Mio. Franken ausschliesslich über die Ausgabenseite realisiert, so wären die entsprechenden Konsequenzen für einen Grossteil der Einwohnerinnen und Einwohner unter dem Strich deutlich einschneidender als massvolle und vertretbare Korrekturen auf der Einnahmenseite.
polit:zeit
Sanierung auf der Einnahmeseite Von der Landtags-Fraktion der Freien Liste
Lediglich auf Sparen zu setzen, führt zu Ungerechtigkeiten: Abstriche werden häufig in Sozialleistungen und in der Ökologie gemacht. Die Freie Liste Fraktion möchte den Spiess genau umdrehen und möchte Steuern auf umweltschädigendes Verhalten einführen. Eine Idee fand im September Landtag Gehör: Der Vorstoss für eine ökologische Ausarbeitung der Motorfahrzeugsteuer, die der Umwelt und dem Staatshaushalt zugute kommt, wurde überwiesen. Die Regierung wurde damit beauftragt, Modelle zu präsentieren, wie künftig eine Motorfahrzeugsteuer aussehen könnte. Die Freie Liste-Fraktion freut sich, dass die Regierung dabei auch ein Modell für eine Steuer präsentieren wird, die den CO2-Ausstoss berücksichtigt. Ausserdem soll die Motorfahrzeugsteuer endlich der Inflation angepasst werden.
Keinen staatlichen Stellenabbau nach der Räsenmähermethode
Strikt kritisch hat sich die Fraktion im Landtag bei StellenKürzungen bei der Verwaltung nach der Rasenmähermethode ausgesprochen. Auch Kürzungen beim Kinder- und Jugenddienst des Amtes für Soziale Dienste, der Caritas und der Schutzwaldpflege wurden von der Fraktion abgelehnt. Absolut unverständlich ist aus Sicht der Fraktion, dass die Mindestertragsteuer für Unternehmen nicht wie von der Regierung vorgeschlagen, auf das Steuerjahr 2014 hin erhöht worden ist. Bisher haben die natürlichen Personen ihren Anteil an der Sanierung des Staatshaushalts geleistet, der Beitrag der juristischen Personen, sprich der
: Liechtensteins dringlichstes politisches Thema ist die Sanierung des Staatshaushalts: Die Freie Liste-Fraktion (FL) macht schon seit langem darauf aufmerksam, dass Sparen allein nicht ausreicht. Es braucht solide und vorhersagbare Einnahmen. werden» und die Regierung bereits eine passable Lösung mit Bundesrätin Eveline WidmerSchlumpf sucht. Die Fraktion bleibt aufmerksam; die Signale aus der Schweiz sind momentan eher die, dass Bestrebungen laufen, die Schweizer Grenzgänger von den Verhandlungen auszuschliessen.
Pensionsversicherungsgesetz
Die Fraktion der Freien Liste (FL) brachte einige Verbesserungsvorschläge ein.
Wirtschaft, steht noch aus. So gehen dem Staat jährlich bis auf weiteres 16 Mio. Franken verloren. Das neue Steuergesetz, das im Jahr 2011 in Kraft trat, ist insgesamt ausgesprochen wirtschaftsfreundlich ausgerichtet worden. Die Finanzplatzteilnehmer und Wirtschaftsverbände haben zwar schon auf Sommer 2013 hin versprochen, Lösungen aufzuzeigen, wo das Geld hergeholt werden könnte, das dem Staat durch die tiefe Mindestertragsteuer und Neuerungen im Steuergesetz verloren geht. Passiert ist bisher nichts. Um Fakten zu erhalten, hat die Fraktion eine Interpellation zum neuen Steuergesetz eingereicht, in der sie kritische Fragen stellt: Unter anderem soll die Regierung Rechenschaft ablegen, wie hoch der Rückgang der Steuereinnahmen sein wird, der für die Jahre 2011 bis 2016, gemessen am Referenzjahr 2010, erwartet wird. Die zweite Inter-
pellation zum Steuergesetz betrifft die Pauschalbesteuerung von in Liechtenstein wohnhaften Personen, die nach Aufwand besteuert werden. Die Möglichkeit einer solchen Pauschalbesteuerung sorgt sowohl im Inland als auch im Ausland für Kritik. Für Liechtensteiner ist ein Aushandeln einer solchen Pauschalbesteuerung nicht möglich, das ist diskriminierend. Auch steht die Pauschalbesteuerung unter Verdacht, Steuerhinterziehung zu fördern. Mit einem Vorstoss zu Einführung einer Schweizer Grenzgängerbesteuerung hat die Fraktion zudem aufgezeigt, wo für den Staatshaushalt 20 Mio. Franken generiert werden könnten. Obwohl die Regierung diese Einnahmen im «Massnahmenpaket III» schon einberechnet hat, war die Forderung chancenlos: Die Argumente gegen den Vorstoss waren, dass bei der Regierung damit «offene Türen eingerannt
Mit der Lesung zum Pensionsversicherungsgesetz wollte die Fraktion im Landtag Änderungen anbringen, die dem Staat 2,1 Mio. Franken pro Jahr gebracht hätten und die Akzeptanz der Vorlage in der Bevölkerung positiv beeinflusst hätten. Sie zielten darauf, dass ehemalige Regierungsmitglieder nicht mehr die Wahl haben sollten, nach ihrem Austritt aus der Regierung in der staatlichen Pensionskasse zu verbleiben; die Abfindungsgelder hätten von heute sechs auf zwei Jahre beschränkt werden sollen. Beide Anträge waren chancenlos. Die Diskussion in der Aktuellen Stunde zur einnahmenseitigen Sanierung des Staatshaushalts war insgesamt lohnenswert. Die Fraktion konnte ihre Standpunkte klar vertreten. So nahm die Regierung den Vorschlag einer Liechtenstein Vignette, die auch für Ausländer gilt, interessiert auf. Die Freie Liste-Fraktion konnte Vorwürfe als haltlos entkräften, nach denen sie aus einem Niedersteuerland ein Hochsteuerland machen wolle. Wer die Debatte verfolgte, konnte hören, dass allgemein anerkannt wurde, dass die Staatseinnahmen wieder auf eine solide Basis gestellt werden muss. Das ist die wichtigste Aufgabe des Landtags in dieser Legislatur.
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Vorbeugung sexueller Gewalt: «Mein Körper gehört mir» Von Günther Meier
: Zur Vorbeugung von sexueller Gewalt wird an den Primarschulen eine Kampagne durchgeführt. Wir haben mit Bildungsministerin Aurelia Frick und Beat Wachter, Koordinator Gesundheitsförderung beim Schulamt, ein Gespräch über das Ziel der Präventionskampagne geführt.
lie:zeit: Aurelia Frick, am 23. September startet eine Kampagne zur Vorbeugung von sexueller Gewalt gegen Kinder. Ist akuter Handlungsbedarf vorhanden? Aurelia Frick: Akut ist der Handlungsbedarf immer, da sexuelle Übergriffe nie stattfinden dürfen. Das Thema ist äusserst wichtig. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Ausstellung mit den Informationen für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Eltern erneut in unser Land zu holen. Die Erfahrungen mit den bisherigen zwei Durchführungen waren sehr positiv. Im Mittelpunkt der Kampagne steht, dass die Kinder lernen, «Nein» zu sagen, wenn ihnen Berührungen oder Annäherungen nicht passen. Kinder darin zu bestärken, finde ich eine sehr wichtige Aufgabe. Beat Wachter, wie sieht die Situation in unserem Land aus der Sicht des Schulamtes aus? Beat Wachter: Handlungsbedarf besteht insofern, dass eine grosse Nachfrage bei Lehrerinnen und Lehrern herrscht. Die Themen «Sexuelle Gewalt» oder «Sexuelle Ausbeutung von Kindern» sind keine Themen, die in den Schulzimmern besonders gerne behandelt werden. Es gibt zwar gute Lehrmittel, aber mit der Ausstellung und den zusätzlichen Informationen wollen wir etwas mehr bieten, nämlich Schüler wie Eltern für diese Themen zu interessieren, damit sie sich damit auseinandersetzen.
Aurelia Frick, als frühere Justizministerin sind Sie vielleicht mit der Problematik von sexueller Gewalt an Kindern konfrontiert worden. Wie steht es mit dem Strafgesetz? Ist es ausreichend oder ist Handlungsbedarf vorhanden? Aurelia Frick: Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder erfordert vielerlei Anstrengungen und ist daher auch eine zentrale Aufgabe des Strafrechts. Den Staat trifft zur Verhinderung von Gewalt eine besondere Verantwortung, weshalb Opfer auch ein Recht auf staatliche Schutzmassnahmen haben. Wir haben das Sexualstrafrecht vor kurzem revidiert und es an internationale
Vorgaben und neue gesellschaftliche Realitäten angepasst. Beispiele dafür sind die Verankerung der Strafbarkeit der Anbahnung von Sexualkontakten mit Minderjährigen über das Internet oder die umfassende Kriminalisierung von Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Kinderpornographie. Welches Ziel verfolgt die Kampagne in den Primarschulen? Aurelia Frick: Die Kampagne spricht verschiedene Zielgruppen an, wobei die Kinder im Mittelpunkt stehen. Hauptthema ist dabei die Sensibilisierung, was sexuelle Gewalt ist und dass die Kinder lernen, eine eigene Mei-
nung zu haben und dass sie sich mit einem «Nein» wehren dürfen. Den Kindern das Selbstbewusstsein mitzugegeben, sich zu artikulieren, wenn ihnen etwas nicht passt oder wenn sie sich schlecht fühlen bei Begegnungen, ist ein wichtiges Ziel. Beat Wachter: «Selbstvertrauen» ist ein wichtiges Stichwort. Damit zusammenhängt auch die Stärkung des Körperbewusstseins, das Vertrauen auf die eigenen Gefühle sowie die Unterscheidung zwischen guten, schlechten und komischen Berührungen. Auch lernen die Kinder unterscheiden zwischen guten und schlechten Geheimnissen. Dieser Punkt ist
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wichtig, denn Täter nutzen den kindlichen Drang zu Geheimnissen aus: Die Kinder müssen lernen, schlechte Geheimnisse unbedingt weiter zu erzählen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn ihnen etwas nicht passt.
Aurelia Frick im Gespräch mit Beat Wachter
Die Schulkinder werden durch die Ausstellung geführt und können dort nicht nur schauen, sondern auf einem interaktiven Parcours selbst aktiv werden. Wie werden aber die Eltern erreicht? Beat Wachter: Die Eltern erhalten Informationen, bevor die Kinder die Ausstellung besuchen. Es gibt ausserdem eine Broschüre für die Eltern. Und alle Eltern sind zu einem Elternabend eingeladen, wo die Problematik der sexuellen Gewalt thematisiert wird. Die Informationen geben einen Überblick über den Ausstellungsparcours, den die Kinder absolvieren. Wir informieren die Eltern auch über Anlaufstellen, die in unserem Land kontaktiert werden können, wenn es derartige Vorfälle gibt. Den Eltern steht am «Tag der offenen Türe» zusätzlich die Ausstellung für weitere Informationen zur Verfügung. Das Thema Prävention ist offenbar nicht Gegenstand der Lehrerausbildung, auch ist diese Art der Prävention nicht im Lehrplan vorgesehen. Wenn es ein so wichtiges Thema ist, fragt man sich, warum die liechtensteinischen Lehrkräfte nicht in Kursen geschult werden? Beat Wachter: Die Lehrpersonen werden zusätzlich ausgebildet und vorbereitet auf die Ausstellung und die Thematik der sexuellen Gewalt. Es steht Un-
terrichtsmaterial zur Verfügung, das sie für die Vor- und Nachbereitung der Ausstellung verwenden können. Auf diesem Gebiet gibt es wenige Ausbildungsmöglichkeiten. Aber wir sind der Auffassung, dass wir mit dieser Veranstaltung ein gutes Produkt übernehmen, das in der Schweiz erprobt wurde und weiter mit Erfolg angeboten wird. Aurelia Frick: Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, finde ich es sehr wichtig, dass bei dieser Ausstellung unbekannte und neutrale Ansprechpersonen für die Kinder da sind. Vielen ist es vielleicht unangenehm, diese Thematik mit der Lehrerin oder mit dem Lehrer zu besprechen. Hier sind Vertrauenspersonen im Einsatz, bei denen keine persönliche Hemmschwelle zu überwinden ist.
Ist es für die Bildungsministerin kein Thema, die Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt in den Lehrplänen zu verankern? Aurelia Frick: Die Diskussionen, die in der Schweiz derzeit mit dem «Lehrplan 21» entstanden sind, werden uns sicher auch beschäftigen. Als Bildungsministerin ist es mir ein grosses Anliegen, dass die Sexualpädagogik kind- und altersgerecht zum Einsatz kommt. Für viele Probleme gibt es Selbsthilfegruppen, die insbesondere dem Erfahrungsaustausch dienen. Gibt es eine solche Gruppe auch für den Bereich sexuelle Gewalt? Wenn nicht, müsste nicht eine solche Selbsthilfegruppe gegründet werden?
Beat Wachter: Eine Selbsthilfegruppe im eigentlichen Sinne gibt es nicht, aber wir haben eine Fachgruppe gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Die Fachgruppe befasst sich nicht nur mit aktuellen Fällen von Missbrauch, sondern ist ebenfalls präventiv tätig mit dem Angebot von Weiterbildungen. Aurelia Frick: Wenn unter den Eltern das Bedürfnis vorhanden ist, eine solche Selbsthilfegruppe zu gründen, würde ich das begrüssen. In einer solchen Gruppe müssten sich nicht unbedingt nur Betroffene zusammenfinden, sondern es könnte durchaus ein allgemeiner Gedankenaustausch stattfinden – beispielsweise als Fortsetzung der Diskussionen, die mit dieser Ausstellung angefangen haben.
AUSSTELLUNG Das Präventionsprojekt «Mein Körper gehört mir» wendet sich an Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen der Primarschulen und deren Eltern. Das Projekt bezweckt die Stärkung der Kinder zum Schutz vor sexueller Gewalt. Mit Hilfe des interaktiven Ausstellungsparcours lernen die Schüler ihren Körper kennen, auf ihr Gefühl zu vertrauen, gute, schlechte und komische Berührungen zu unterscheiden. Insbesondere lernen sie, dass sie «Nein» sagen können und dass sie Hilfe holen können, wenn sie mit irgendeiner Form sexueller Gewalt konfrontiert werden. Das Präventionsprojekt «Mein Körper gehört mir» steht allen Interessierten offen, die sich darüber informieren wollen. Aula des Schulzentrums Mühleholz 2 in Vaduz, Samstag, 28. September 2013, von 9.00 – 12.00 Uhr
business:zeit
Verlässlich nachgeben
Von Pio Schurti
: Vor einer guten Woche stimmte der Landtag gegen die Stimmen der vier DU-Abgeordneten und zweier Mitglieder der FBP-Fraktion dem Abgeltungssteuerabkommen mit Österreich zu. Auch aus den Voten der Befürworter wurde deutlich, dass das Abkommen Bauchschmerzen verursacht.
Das Abkommen weist denn auch mindestens zwei schwerwiegende Mängel auf: Liechtenstein hat sich mit diesem bilateralen Abkommen unter die Standards geduckt, die auf multilateraler Ebene ausgehandelt wurden und gelten. Und Liechtenstein hat einem «gemischten Prüfausschuss» zugestimmt, was bedeutet, dass künftig österreichische Kontrolleure nach Liechtenstein kommen werden, um zu prüfen, ob das Vermögen österreichischer Bürger in Liechtenstein korrekt versteuert wird. Das Abgeltungssteuerabkommen mit Österreich hat natürlich auch Vorteile: Deshalb befürworten es der Bankenverband und die LIHK. Das Abkommen ermöglicht, wie es im Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag zusammengefasst wurde, die Regularisierung von in der Vergangenheit unversteuerten österreichischen Vermögenswerten und die Sicherstellung der grenzüberschreitenden Steuerkonformität für die Zukunft. Bekanntlich wurde das Abgeltungssteuerabkommen auch zusammen mit einer durchaus vorteilhaften Abänderung des Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) mit Österreich in ein Paket geschnürt.
Österreich gab bei Verhandlungen den Ton an
Doch im Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag gibt es mehrere Formulierungen, die deutlich machen, dass in den Verhandlungen Österreich den Ton angab. Da heisst es etwa, «Österreich hat gefordert» oder von «Österreich
Pio Schurti, Landtagsabgeordneter der DU
wurde strikt abgelehnt». Auf Wunsch Österreichs sei ein eigenes Kontrollverfahren entworfen worden. (So entstand der bisher einzigartige «gemeinsame Prüfausschuss», den man aus souveränitätspolitischen Überlegungen ganz einfach nicht akzeptieren kann.) Nirgendwo lesen wir, dass Liechtenstein etwas gewünscht oder auf etwas beharrt hätte. Noch eine Unerhörtheit aus den Ausführungen der Regierung: Österreich werde bei Abschluss des Abkommens «auf den Erwerb von entwendeten steuererheblichen Daten verzichten». Ein wahrlich ungewöhnliches Druckmittel, sollte es tatsäch-
lich so sein, dass Österreich erklärt hat, künftig nur auf Hehlerei zu verzichten, wenn auch der Landtag, also der Gesetzgeber Liechtensteins, dem Abkommen zugestimmt hat! Das grösste Problem mit dem Abkommen ist, dass der internationalen Staatengemeinschaft oder zumindest jenen Staaten, die etwas von uns wollen, signalisiert wird, dass Liechtenstein bereit ist, bilaterale Abkommen zu unterzeichnen, die unter den auf multilateraler Ebene, in diesem Fall dem EWR, vereinbarten Standards liegen. Hinzu kommen verfassungsrechtliche Bedenken, die auch
mit dem Umsetzungsgesetz (das der Landtag erst noch zu behandeln hat) nicht zur Gänze ausgeräumt werden konnten. 19 Abgeordnete stimmten schliesslich für das Abkommen, obwohl ihnen die oben angeführten Bedenken bewusst waren. Mehr Gewicht hatte für sie das Argument der Regierung, durch eine Ablehnung des Abkommens würde Liechtenstein seinen Ruf als verlässlichen Vertragspartner verlieren. Wer so argumentiert, verkennt, dass völkerrechtliche Verträge immer unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Landtag und unter dem Vorbehalt des Referendums verhandelt werden. Auch in anderen Staaten, auch in Österreich, muss das Parlament zustimmen. Keine Regierung, auch die österreichische nicht, würde der Regierung eines befreundeten Nachbarstaates die Verlässlichkeit absprechen, sollte das Parlament einem Vertrag nicht zustimmen. Letztlich wird das übliche zwischenstaatliche Vorgehen untergraben, wenn mit Schlagworten wie «Verlässlichkeit» das Recht des Parlaments in Abrede gestellt wird, zu einem Abkommen JA oder NEIN zu sagen. Müsste der Landtag von der Regierung ausgehandelte Verträge immer absegnen, hätte sich Liechtenstein die Diskussionen der vergangenen Monate ja ersparen können. Liechtenstein hätte ohne Umschweife das Abkommen genehmigen können, nachdem alt-Regierungschef Tschütscher dieses im Januar unterzeichnet und einen Orden bekommen hatte.
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Das Zustandekommen eines Vertrages Von Dr. Patrick Schürmann, LL.M.
: Der Kaufvertrag, der Mietvertrag, der Arbeitsvertrag, ja selbst beim Einkauf beim Bäcker oder beim Kauf eines Busbillets handelt es sich um Verträge. Jeder von uns schliesst, ob bewusst oder unbewusst, fast täglich Verträge ab. Im Folgenden soll deshalb ein Kurzüberblick über das wirksame Zustandekommen eines Vertrages gegeben werden.
ANGEBOT UND ANNAHME
Damit ein Vertrag zwischen zwei Parteien überhaupt entstehen kann, ist zunächst ein Angebot zur Vertragsschliessung einer der beiden Parteien notwendig. Das Angebot muss einen Bindungswillen erkennen lassen. Einfache Einladungen zu Vertragsverhandlungen oder Absichtserklärungen reichen hingegen für ein verbindliches Angebot nicht aus. Die Übersendung von Preislisten und Katalogen oder das Ausstellen von Waren im Schaufenster sind keine Angebote mit Bindungswillen sondern stellen lediglich eine Einladung zu Vertragsverhandlungen dar. Das Angebot wird erst durch den Kunden gemacht. Das Bereitstellen eines Auktionsgegenstandes in einer Internet- oder Online Auktion ist hingegen als ein verbindliches Angebot zur Vertragsschliessung zu werten. Der Höchstbietende wird dann mit Ablauf des Bietzeitraumes zum Vertragspartner. Der Vertrag kommt dadurch zustande, dass ein Angebot durch die Erklärung des Annehmenden angenommen wird. Die Annahmeerklärung kann ausdrücklich oder konkludent abgegeben werden. Auch bei der Annahmeerklärung muss ein entsprechender Bindungswille erkennbar sein. Eine Pf licht zur Annahme besteht grundsätzlich nicht.
FORMFREIHEIT
Dr. Patrick Schürmann, LL.M.
NOTWENDIGER MINDESTINHALT Voraussetzung für das Zustandekommen eines Vertrages ist ein bestimmter notwendiger Mindestinhalt. Die Rechtsprechung differenziert bei der Auslegung von Verträgen zwischen dem notwendigem Mindestinhalt und den Nebenpunkten von Vertragserklärungen. Ist man sich nicht über den notwendigen Mindestinhalt einig, kann von vornherein kein Vertrag geschlossen werden. Hingegen kann ein Vertrag bei Abweichungen in Nebenpunkten rechtsgültig entste-
hen, wenn angenommen werden kann, dass der Vertrag auch ohne Einigung über die Nebenpunkte geschlossen worden wäre. Zudem kann ein Vertrag auch ohne vertragliche Nebenpunkte geschlossen werden, was z.B. beim Kauf von Alltagsgegenständen der Fall ist. Der notwendige Mindestinhalt eines Vertrages variiert je nach Vertragsart. So muss man sich beispielsweise bei einem Kaufvertrag über Ware und Preis, bei einem Mietvertrag über Mietgegenstand, Mietzins und Mietdauer oder bei einem Darlehen über den Geldbetrag einig sein.
Grundsätzlich sind Verträge ohne Einhaltung einer bestimmten Form wirksam, lediglich die Einigung ist massgeblich. So können Verträge auch mündlich geschlossen werden. Sogar Verträge mit weitreichenden Konsequenzen, wie Mietverträge, Arbeitsverträge, Darlehensverträge usw. können formfrei geschlossen werden, wenngleich die Abfassung einer Urkunde in solchen Fällen wohl die Regel ist. Die Parteien können auch vereinbaren, dass für das Zustandekommen des Vertrages eine bestimmte Form erforderlich ist. In diesem Fall ist die Einhaltung der vereinbarten Form eine Wirksamkeitsvoraussetzung für den Vertrag und kann der Vertrag erst mit der Einhaltung der vereinbarten Formvorschriften entstehen. Es gibt aber auch gesetzliche Ausnahmen zur Formfreiheit, so ist beispielsweise bei Erbverträgen und Eheverträgen Schriftlichkeit vorgesehen und müssen die Unterschriften beglaubigt sein.
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Was es braucht, damit Kunden einer Bank vertrauen können
Von Manfred Schiefer
: Starke Kapitalbasis als Wettbewerbsfaktor: Banken sind ein wichtiges Rückgrat der Wirtschaft. Doch nicht nur für die systemrelevanten Grossbanken, deren Zusammenbruch das internationale Bankensystems gefährden würde, ist die finanzielle Stabilität essenziell. Auch für Privatbanken wie die LGT ist sie eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Kundengewinnung.
Die noch immer nicht ausgestandene Finanzkrise hat gezeigt, wie wichtig die Wahl des Finanzinstituts ist, dem man sein Erspartes anvertraut. Viele europäische Banken mussten gerettet werden. Wer sein Vermögen beispielsweise bei zyprischen Banken anlegte, musste jüngst herbe Einbussen in Kauf nehmen.
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Für uns ist eine starke Kapitalbasis eine wichtige Geschäftsbasis. Die Vermögen verwalten wir traditionell sehr strikt und auf konservative Weise. Olivier de Perregaux, Finanzchef der LGT Group
Von der Politik wurden die Gefahren durch zu gering kapitalisierte Banken erkannt. Mit dem unter dem Begriff «Basel III» bekannte Reformpaket (siehe auch Kasten «Risikomanagement mit Weitblick» auf S. 35) wurden unter anderem strengere Regeln für die Bankenkapitalisierung festgelegt. Die LGT Group kann die von Basel III geforderten Bedingungen bereits erfüllen. «Für uns ist eine starke Kapitalbasis eine wichtige Geschäftsbasis», erklärt Olivier de Perregaux, Finanzchef der LGT Group. «Ohnehin hat Sicherheit auch für unseren Eigner, das Fürstenhaus von Liechtenstein, oberste Priorität.» Genauso fühle man sich aber auch den Kunden gegenüber verpf lichtet, die der LGT Group mehr als 100 Milliarden Franken anvertrauen.
Das wichtigste Kriterium für die Ermittlung der Finanzkraft der Bank aus Sicht der Aufsichtsbehörden ist die Kernkapitalquote, die sogenannte Tier 1 Ratio. Sie beruht auf den Richtlinien des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht. Am 30. Juni 2013 betrug die Kernkapitalquote der LGT Group 21.8 Prozent gegenüber dem vorgeschriebenen Mindestwert von acht Prozent.
Risiken minimieren
Die finanzielle Stabilität ist nur ein Element, das zur Sicherheit beiträgt. «Wir müssen beispielsweise auch das Risiko durch die Markteinf lüsse minimieren», erklärt Olivier de Perregaux. «Das machen wir durch unsere weltweite Ausrichtung und Niederlassungen an erstklassigen Standorten.» Alle Finanzplätze, an denen die LGT mit Banken präsent ist – Liechtenstein, Schweiz, Österreich, Singapur und Hongkong – werden von der Ratingagentur Standard & Poor’s mit den höchsten Bewertungen versehen. Auch die LGT selbst unterzieht sich der regelmässigen Beurteilung: Sie zählt weltweit zu den wenigen international operierenden Privatbanken, die ihre Kreditwürdigkeit durch renommierte, unabhängige Rating-Agenturen
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wie Standard & Poor’s oder Moody’s offiziell bewerten lässt und dabei kontinuierlich sehr hohe Einstufungen erhält. Dazu hat sich die LGT Group ein äusserst konservatives Geschäftsgebaren auferlegt. «Wir finanzieren uns grösstenteils aus Kundeneinlagen (derzeit 72 Prozent) sowie durch Eigenkapital (derzeit 11 Prozent)», erläutert Olivier de Perregaux. «Die Vermögen verwalten wir traditionell sehr strikt und auf konservative Weise, was sich in der stabilen Vermögensbasis der LGT niederschlägt.»
Banken sollen mehr Eigenkapital halten und über mehr Liquidität verfügen, um besser gegen Krisen gewappnet zu sein. Bis 2019 werden sämtliche nach den international vereinbarten Regeln des Baseler Ausschusses (Basel III) gelten. Diese sehen unter anderem eine höhere harte Kernkapitalquote und eine Verschuldungsquote (Leverage Ratio) für das Verhältnis vom Kernkapital zur Bilanzsumme vor. Zusätzlich werden einheitliche Richtlinien für das Liquiditätsmanagement von Banken definiert. Die neuen Vorgaben sind für Banken grundsätzlich herausfordernd – auch für die LGT. «Für unser
Risikomanagement haben sie durchaus Auswirkungen», sagt Ivo Enderli, Head Group Risk Controlling der LGT, «aber wir können die Anforderungen bereits jetzt erfüllen.» Einmal mehr zeigt sich dabei der Weitblick der LGT. «Wir haben bereits vor der Finanzkrise damit begonnen, über höhere Eigenmittel und mehr Liquidität nachzudenken», sagt Ivo Enderli. «Die Finanzkrise hat die Umsetzung lediglich beschleunigt.» Dank des umsichtigen Risikomanagements verfüge die LGT heute über eine gesunde Bilanz, eine sehr gute Liquidität und eine hohe Kapitalisierung.
Bernardo Bellotto, Detail aus «Das Gartenpalais Liechtenstein in Wien», 1759/60 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
Die langfristig ausgerichtete Geschäftspolitik trägt auch in diesem Jahr wieder Früchte: Der erfreuliche Zuf luss an Kundengeldern und der respektable Gewinn, den die LGT im ersten Halbjahr erwirtschaftet hat, belegt einmal mehr den Erfolg des umsichtigen Wirtschaftens (siehe nebenstehenden Beitrag).
Risikomanagement mit Weitblick
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Leichtathletin Manuela Marxer *1965 beim Hürdenlauf. Sie zählte zur Schweizer Spitzenklasse im Siebenkampf.
Habe doch manchmal Heimweh nach Liechtenstein Von Chrisi Kindle Sie ist die Schwester des ehemaligen Regierungsrates Dr. Norbert Marxer und des heutigen Direktors des Liechtenstein-Instituts und Politwissenschaftlers Dr. Wilfried Marxer. Manuela hat Geschichte im Sport geschrieben. Unser Mitarbeiter Chrisi Kindle hat sich mit ihr,
: Sie gehörte zu den besten Leichtathletinnen, die Liechtenstein je hervorgebracht hatte, war achtmal Schweizermeisterin, davon sechsmal im Siebenkampf, WM-Zwölfte und vierfache Sportlerin des Jahres in Liechtenstein: Manuela Marxer, verheiratete Lippuner, aufgewachsen in Schaanwald. die heute in Gossau/ZH wohnt, unterhalten. lie:zeit: Deine sportliche Karriere liegt schon eine Weile zurück, wie intensiv verfolgst Du die Leichtathletik-Szene heute noch?
Manuela Marxer-Lippuner: Es interessiert mich immer noch. Ich finde es nach wie vor eine tolle und spannende Sportart. Aber ich mag auch andere Sportarten. Leider vermiest das Thema Doping doch etwas die Freude und Begeisterung, nicht nur in der Leichtathletik.
Bist Du selber noch in irgendeiner Funktion tätig? Nein nicht mehr. Ab und zu als freiwillige Helferin. Treibst du noch aktiv Sport? Durchschnittlich aktiv, d.h. mindestens drei Mal pro Woche jogge ich oder schwitze auf
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dem Vita-Parcours. Und etwas Rumpftraining. Zwischendurch bin ich auf dem Bike unterwegs. Dann habe ich einmal einen Einführungskurs Crawl und einen Einführungskurs Curling besucht. Koordinations- und Geschicklichkeitsübungen passen eigentlich viel besser zu mir als Ausdauer. Im Winter motivieren mich mein Mann und meine Tochter (Elena, 11 Jahre) zum Skifahren. Du darfst Dich 8-fache Schweizer Meisterin nennen, davon 6 Titel im Siebenkampf, warst EMZwölfte im Jahre 1994 und vierfache Olympia-Teilnehmerin. An welches Ereignis denkst Du am liebsten zurück und welches war für Dich der Karriere-Höhepunkt? Schwierige Frage, weil ich denke, dass mein Karrierehöhepunkt nach meinem Rücktritt 1996 noch gefolgt wäre, leider spielte mein Körper aber nicht mehr mit. Meine erste OS-Teilnahme 1984 in Los Angeles mit 19 Jahren war schon etwas sehr Besonderes. Oder auch mein erster SM-Titel 1990 im Siebenkampf. Das war für mich der Moment, wo ich gemerkt habe, dass mehr
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in mir steckt als ich erahnt hatte. Das hat mir einen enormen Motivationsschub und auch Durchhaltewillen gegeben. Sportlich gesehen war das Jahr 1994 mein bestes. Unvergesslich mein erster 6000er-Siebenkampf in Götzis und die EM in Helsinki, mit über 6000 Punkte. Lustigerweise wurde ich in jenem Jahr nicht Sportlerin des Jahres. Viermal wurdest Du zu Liechtensteins Sportlerin des Jahres gewählt, welche Bedeutung hatten diese Titel für Dich? Sie bedeuteten mir enorm viel. Es war und ist heute noch eine unglaublich Ehre. Ich lebte ja damals in Bern, ab und zu dachte ich, dass man mich in Liechtenstein etwas vergessen hat. Diese Auszeichnung hat mir dann aber gezeigt, dass meine Leistungen und ich als Person geschätzt werden. Ein Grossteil Deiner Karriere bist Du für den TV Länggasse Bern gestartet, wie wichtig war dieser Wechsel für Deine sportliche Entwicklung? Manuela: Sehr wichtig. Burkhard, damals mein Trainer und seit vielen Jahren mein Mann,
und ich sind ja zusammen nach Bern gezogen. Ich konnte beim TVL von den Strukturen des Vereins profitieren, ich wurde mit offenen Armen empfangen. Ich hatte es für Techniktraining im Winter nicht so weit nach Magglingen. Dort gab es dann zum Teil wieder andere Trainingsgemeinschaften, oder ich konnte auch mal bei anderen Trainern trainieren (z.B. Kugelstossen bei Jean-Pierre Egger). Und im TVL hatte ich Trainingskollegen/innen, mit denen ich mich messen konnte. Wir konnten uns gegenseitig motivieren, einander das Leid klagen, uns miteinander freuen, zusammen an Wettkämpe fahren usw. Liechtensteiner Erfolge in der Leichtathletik sind seit Deinem Rücktritt eher rar geworden, hast Du eine Erklärung dafür? Ich kann und will das aus der Distanz nicht beurteilen. Es muss halt viel passen, dass es klappt. Da gehört auch Glück dazu, und Zufall. Du lebst seit einiger Zeit in Gossau/Zürich, kein Heimweh nach Liechtenstein? Klar doch. Liechtenstein ist mei-
Burkhard Lippuner *1961 und Manuela Marxer Lippuner *1965 mit Tochter Elena Lippuner *2002, Aufnahme 2007
ne Heimat, die meisten meiner Familie leben dort. Wir haben es super untereinander. Ich bin aber glücklich in Gossau. Es hat auch Vorteile, in der «Fremde» zu wohnen. Was machst du beruflich und wie geht’s der Familie? Manuela: Ich arbeite seit bald zwölf Jahren im Arbeitsmarktzentrum der Post CH AG. Dort mache ich Berufs-/Laufbahnberatungen für Postmitarbeitende, helfe bei freiwilligen oder unfreiwilligen beruflichen Neuorientierungen und habe nebenher noch die fachliche Verantwortung. Und zu Hause habe ich auch noch meine vielen Aufgaben mit Haus, kleinem Garten und Elena. Der Familie geht es gut, danke.
Manuela Marxer ist eine ehemalige liechtensteinische Leichtathletin, die viermal an Olympischen Spielen teilnahm. Erster internationaler Einstand: Olympische Spiele 1984 in Los Angeles, als sie im Siebenkampf mit 4913 Punkten den 20. Platz erreichte. Olympische Spiele 1988: Start im 100-Meter-Hürdenlauf, Zeit 14,38 Sek- 1990 belegte sie bei den EM in Split mit 5837 Punkten den 13. Platz im Siebenkampf. Olympische Spiele 1992 in Barcelona: Im Siebenkampf mit 5749 Punkten auf Platz 24. Nachdem sie 1994 beim MösleMehrkampf-Meeting in Götzis als Zwölfte mit 6093 Punkten den noch heute gültigen liechtensteinischen Rekord aufgestellt hatte, konnte sie bei den EM 1994 in Helsinki ebenfalls den zwölften Platz erreichen, wobei sie mit 6045 Punkten nah an ihren Rekord herankam. 1996 in Atlanta startete Manuela Marxer bei ihren vierten Olympischen. Bei den SM gewann sie im Siebenkampf insgesamt sechs Titel:1990-1994 und 1996. Zusätzlich gewann sie 1992 im 100-m-Hüdenlauf und 1993 im Weitsprung. Vier Mal Sportlerin des Jahres in Liechtenstein. Heute lebt Manuela Marxer-Lippuner mit Ehemann und Tochter Gossau/ZH.
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WM-Quali: Liechtenstein forderte Griechenland Liechtenstein – Griechenland 0:1 (0:0)
Von Herbert Oehri
: Das Liechtensteiner Nationalteam verlor zwar knapp mit 0:1 gegen den Europameister von 2004, Griechenland, forderte aber die Hellenen bis zum Schluss. Ein Treffer von Torosidis in der 70 min. entschied das Spiel.
Während Liechtenstein im ersten Spielabschnitt die spielbestimmende Mannschaft war, steigerte sich Griechenland im zweiten Durchgang deutlich. So musste der stark spielende Torhüter Jehle manch‘ brenz-
lige Situation bereinigen und trieb die Gäste aus dem Süden fast in den Wahnsinn. Was den Liechtensteinern - die ein grosses kämpferisches Herz zeigten – im Länderspiel gegen Griechenland fehlte, waren
Torraumszenen und Chancen. Hier hat Trainer René Pauritsch noch Verbesserungspotenzial. Ansonsten darf man mit dem Auftritt des Liechtensteiner Nationalteams mehr als zufrieden sein. Ein Wehrmutstropfen
ist sicherlich das verletzungsbedingte Ausscheiden von Captain Frick, Nicolas Hasler bekam die zweite Gelbe, und David Hasler f log in der 68. min. mit GelbRot vom Platz. Sie werden gegen Litauen fehlen.
Das Spiel Stadion: Rheinpark Stadion, Vaduz Zuschauer: 2.680 Schiedsrichter: Stanislav Todorov (BUL) Liechtenstein: Jehle; Quintans, Stocklasa, Mario Frick (ab 28. Andreas Christen), Oehri; Wieser (ab 85. Yildiz); David Hasler, Polverino, Nicolas Hasler, Burgmeier; Mathias Christen (ab 92. Gubser). Griechenland: Karnezis; Torosidis, Papastathopoulos, Siovas, Cholebas; Katsouranis; Christodoulopoulos (ab 84. Papadopoulos), Maniatis, Tachtsidis (ab 67. Karagounis), Kone (ab 46. Ninis); Mitroglou. Tor: 70. Min. 0:1 Kostas Mitroglou
Die Griechen jubeln nach dem 0:1 in der 70.min. Es blieb das «Golden Goal» im Qualifikationsspiel für die WM in Brasilien am 6. September im Rheinparkstadion in Vaduz. (Alle Bilder von unserem Fotografen Jürgen Posch) .
sport:zeit
Der Kapitän geht von Bord
Zum bevorstehenden Abschied des FC Vaduz Präsidenten Albin Johann
Von Chrisi Kindle
: Der Präsident des FC Vaduz, Albin Johann, stellt sich am 24. September nicht mehr zur Wahl. Er hat den FC Vaduz vor knapp 4 Jahren in einer recht turbulenten Phase übernommen und den Verein während seiner Amtszeit in ruhige Gewässer führen können. Das ist aber nur ein Ziel, welches Albin Johann an der Spitze des einzigen Liechtensteiner Profi-Clubs erreichen konnte. Jetzt sieht er den Zeitpunkt gekommen, die Kapitänsmütze weiterzugeben an die bisherige Vize-Präsidentin Ruth Ospelt. Die lie:zeit hat sich mit Albin Johann unterhalten.
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lie:zeit: Herr Johann, warum der Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt? Albin Johann: Es ist kein eigentlicher Rücktritt, sondern ich stelle mich nicht mehr zur Wiederwahl, die Amtszeit läuft ganz normal ab. Wir haben das im Vorfeld ausführlich diskutiert und nach reiflicher Überlegung ist das nun ein guter Zeitpunkt. Trotzdem, der Abschied kommt etwas überraschend, hat es Unstimmigkeiten gegeben? Nein, es sind keine Unstimmigkeiten. Es gibt mehrere Themen, die man genauer betrachten muss: Zum einen haben wir die wichtigen Ziele erreicht, die wir uns vor vier Jahren gesetzt haben. Wir befinden uns jetzt in ruhigen Gewässern, wir haben einen neuen Vertrag mit der Swiss Football League. Wir haben im übrigen eine substanzielle Reduzierung des Budgets über die Jahre hinweg akzeptieren müssen, wirtschaftlich sind wir auf einem guten Weg, die U23 konnten wir endlich aufgleisen, um den Unterbau für die Profi-Mannschaft zu sichern. Nicht zu vergessen die Kooperationen mit dem USV und dem FC Balzers, also wurde insgesamt doch gute Arbeit geleistet beim FC Vaduz.
FC Vaduz Nicolas Hasler im Heimspiel gegen Chiasso
Sie bleiben aber dem FC Vaduz als Vertreter des Hauptsponsors mbpi erhalten? Ja richtig. Für uns ist der FC Vaduz nach wie vor ein Investment und dort habe ich natürlich meine Aufgaben zu erfüllen. Deshalb werde ich nahe am Verein
dranbleiben und die Entwicklung genau weiterverfolgen. Designierte Nachfolgerin ist die bisherige Vize-Präsidentin Ruth Ospelt, für Sie als amtierender Präsident und für den Verein ein logischer Schritt? Für mich ist Ruth die logische Nachfolgerin. Im Zuge der ganzen Professionalisierung des FC Vaduz war Ruth eine Mitarbeiterin der ersten Stunde. Sie hat den Club über viele Jahre hinweg begleitet, sei es als Präsidentin des Premier-Clubs, als VIP-ClubMitglied oder jetzt als VizePräsidentin an meiner Seite. Sie ist eine sehr gute Netzwerkerin und das wird auch in erster Linie ihre Aufgabe sein und dort sieht sie sich auch selber. Ruth wird die Rolle anders ausfüllen als ich es gemacht habe, sie wird vor allem repräsentative Aufgaben übernehmen und den Kontakt zur Swiss Football League und den Schweizer Vereinen suchen und pflegen. Da braucht es daneben aber doch noch einen starken Mann in der Führung des FCV für die weiteren Geschäfte oder? Der starke Mann ist ganz klar Patrick Burgmeier als Geschäftsführer. Er übernimmt meine Ressorts Finanzen und Kommunikation und geht eigentlich als CEO gestärkt aus dieser Umstrukturierung hervor. Was aber immer noch fehlt, ist ein eigentlicher Sportchef? Die Position des Sportchefs ist natürlich immer ein Thema.
Wir haben eine Transferkommission mit Cheftrainer Contini, Geschäftsführer Patrick Burgmeier, Sportkoordinator Ralf Oehri und Manfred Moser als sportlicher Berater. Wir bevorzugen also ein Gremium und reduzieren die sportlichen Belange nicht auf eine Person. Es ist ein Mehraugen-Prinzip und das funktioniert eigentlich recht gut. Ich glaube mit der Zusammenstellung der aktuellen Mannschaft haben wir das bewiesen. Wo sieht der scheidende Präsident den FC Vaduz in Zukunft? Ich sehe ihn dort, wo er sich jetzt befindet, als Spitzenteam in der Challenge League. Ich glaube, das ist der Anspruch, den wir haben dürfen mit den Mitteln, welche uns wirtschaftlich und infrastrukturell zur Verfügung stehen. Ob dann mal wieder nach ganz oben in die Super League, reicht, das werden wir sehen, aber grundsätzlich sehe ich den FCV als Spitzenteam in der Challenge League.
Albin Johann, Präsident des FC Vadus tritt am 24. September 2013 von seinem Amt zurück.
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Wie schlagen sich Liechtensteins Aktiv-Mannschaften?
Von Herbert Oehri
: Obwohl Liechtensteins erste Mannschaften des FC Vaduz, des USV Eschen/Mauren, des FC Balzers, des FC Schaan und des FC Triesenberg (von Challenge League bis 2. Liga regional) erst einige Spiele in der neuen Saison absolviert haben, lassen sich erste Trends aufgrund der bisherigen Resultate und Spiele herauslesen.
Ausgezeichnet in die Challenge League gestartet ist der FC Vaduz mit einer fast neuen Mannschaft und von der Zielsetzung beseelt, am Ende ganz oben zu stehen. Das Team um Cheftrainer Giorgio Contini hat in den bisher sieben Partien vier Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage verbuchen können, und damit die Spitzenposition auf Rang zwei mit 14 Punkten
hinter Wil (15 P.) untermauert. Dem FC Vaduz ist es – auch mit der neuen Vereinsführung – in dieser Saison durchaus zuzutrauen am Ende die Spitzenposition einzunehmen und in die Super League aufzusteigen. Die ProfiMeisterschaft in der Schweiz wird am Sonntag, den 22. September mit der Runde acht und mit dem Spiel Biel gegen Vaduz fortgesetzt.
In der 1. Liga könnte der Start der beiden Liechtensteiner Teams USV Eschen/Mauren und FC Balzers unterschiedlicher nicht sein. Während der USV aus fünf Spielen vier Siege und ein Unentschieden holte, hat der FC Balzers die ersten drei Spiele, allerdings gegen starke Gegner, verloren und den ersten Sieg am 31. August gegen Gossau mit 3:0 gewinnen können. Ein Auf-
wärtstrend war bei der Frick-Elf unverkennbar. In der 1. Liga Classic (Gr. 3) sind die Ambitionen der beiden Liechtensteiner Vereine ebenfalls unterschiedlich. Während Cheftrainer Mario Frick mit seinem jungen Team einen einstelligen Tabellenplatz anvisiert, gaben der USV und Chefcoach Uwe Wegmann und einen weitaus höheren Tarif bekannt. Sie wollen in die Aufstiegsspiele
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gelangen, das heisst Gruppenerster oder Zweiter werden. Ein fürwahr ehrgeiziges Ziel. Wenn das USV-Team bei Saisonhalbzeit nicht wieder – wie im letzten Jahre – auseinanderfliegt, so ist ihm diese Zielsetzung durchaus zuzutrauen. Balzers wird den einstelligen Tabellenrang erreichen. Nach dem sportlichen Abstieg des FC Schaan aus der 2. Liga Interregional in die 2. Liga regional
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treffen mit dem FC Triesenberg und dem FC Schaan in der laufenden Saison zwei altbekannte Vereine in meistens spannenden Lokalduellen erneut aufeinander. In diesen Duellen zogen meistens die Berger den kürzeren. So auch beim Auftakt in die 2.Liga-Saison, als der FC Schaan das Derby auf der Rheinwiese mit Ach und Krach durch ein Penaltytor mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Nach
vier Spielrunden stehen die Schaaner Kicker an der Tabellenspitze und gehören zum engeren Kreis der Aufstiegskandidaten. Der FC Triesenberg hat am 7. September 2013 seinen ersten Saisonsieg beim US Schluein Ilanz (2:3) eingefahren und sich vom gefährlichen Trennstich – für den Moment jedenfalls – entfernt. Auch bei den Zweitligateams sieht man einen Trend in welche Richtung es
für den FC Schaan einerseits und dem FC Triesenberg andererseits laufen könnte. Wir glauben, dass der FC Triesenberg am Saisonende über dem Strich liegt und der FC Schaan in die Aufstiegsspiele gelangt, sofern keine unliebsamen Überraschungen auftauchen.
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INTERNATIONAL FORUM „together we are stronger” Corporate Social Responsibility (CSR) „Einige sprechen nur darüber, andere setzen es um“
Alexander Waldi, CEO TSG 1899 Hoffenheim Florentino Pérez, President Real Madrid Domingos Soares de Oliveira, Presidente da Comissão Executiva, Sport Lisboa e Benfica Reiner Calmund, Special Advisor FIM & deutsche Fußball-Manager-Legende Eintrittspreis Der Eintrittspreis beträgt CHF 199.-- / Euro 162.-- pro Person inkl. Tagungsteilnahme, Tagungsinformationen, Kaffeepausen, Lunch und Teilnahme am Networking-Dinner inkl. Award-Verleihung. Grand Resort Bad Ragaz Bernhard Simon Strasse CH-7310 Bad Ragaz www.resortragaz.ch Austragungsdatum: Donnerstag, 3. Oktober 2013 Austragungsort:
Das Forum behandelt gezielt den sozialen Aspekt des Fußballsports und dessen mögliche Auswirkungen. Das Forum 2013 steht unter dem Thema „Corporate Social Responsibility (CSR) – Einige sprechen nur darüber, andere setzen es um“. Auszug aus der Rednerliste: Excellency Mohamed Mohamed Fadhel Al Hameli, CEO Zayed Higher Organization for Humanitarian Care and Special Needs, Abu Dhabi Tom Bender, Vorstand European Professional Football Leagues Prof. Dr. Henry Schäfer, Universität Stuttgart Luis Filipe Vieira, President Sport Lisboa e Benfica Dr. Li Yeuk Wang, China World Peace Foundation Ian Ayre, CEO Liverpool FC
Einnahmen Sämtliche Einnahmen des Forums und der begleitenden Veranstaltungen kommen den Charity Projekten von FIM und Partnern zu Gute. Anmeldung und Informationen FOOTBALL IS MORE Zollstrasse 82 Phone: +423 230 05 50 Postfach 231 c.luppi@footballismore.org FL-9494 Schaan www.footballismore.org
UNITED NATIONS
UNOSDP
Office on Sport for Development and Peace Under the Patronage of Wilfried Lemke Special Adviser to the United Nations Secretary-General on Sport for Development and Peace
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Die Kunst schlägt Brücken zwischen Wallonien und Liechtenstein
Von Herbert Oehri
: Dass Kunst Brücken schlagen kann, zeigte sich einmal mehr am vergangenen Wochenende in der gehobenen Maurer Galerie «Art Felicia» , die der Kunstexpertin und Kunsthändlerin Felicitas Singer gehört. «Les Amis du Liechtenstein en Wallonie» (Freunde Liechtensteins in Wallonien), Belgien haben in der Galerie in Mauren ausgewählte Malereien und Skulpturen von Vereinsmitgliedern einem grossen Publikum präsentiert. differenzierten Bildes von Liechtenstein in Belgien und sagte, dass gerade diese Ausstellung ein «vorzügliches Mittel der Umsetzung solcher Tätigkeiten und Bemühungen» sei. Er berichtete zudem über die Entstehung und Entwicklung der Vereinigung, deren Ehrenpräsident Prinz Philipp von Liechtenstein ist. Bis heute hat der Verein «Freunde Liechtensteins in Wallonien» bereits mehr als 30 Reisen nach Liechtenstein durchgeführt und Botschafter Jäger würdigte die Vielfalt der ausgestellten Werke.
Diese Ausstellung von Werken wallonischer Künstler/innen geht auf die Initiative des belgischen Journalisten Charly Dodet zurück, der diesen Verein im Jahre 1978 ins Leben gerufen hatte. Er ist Vereinspräsident und freute sich Werke von namhaften wallonischen Künstlerinnen und Künstlern in Liechtenstein zeigen zu dürfen. So sahen die mehr als 100 Besucher bei der Ausstellungseröffnung in der Galerie «Art Felicia» Werke von Anne Bolkaerts, Christine und Eric Lefèbvre, Sylvie-Anne Remacle, Joseph Hoffman, Dany Louwette, Christiane Paquot und Simone van Buitenen.
Grussworte von Dr. Thomas Zwiefelhofer
Freundschaftliche Bindung
Die Gäste waren zahlreich aus Belgien angereist, aber auch viele einheimische Besucher hatten sich im Weiherring in Mauren eingefunden, um das stilvolle Ambiente im Innern der Galerie zu geniessen, die von Frau Singer in den letzten Jahren geschmackvoll eingerichtet worden ist. Die Besucher bestaunten die bemerkenswerten und in unterschiedlichen Richtungen präsentierten Exponate der wallonischen Künstler/innen. Nach der herzlichen Begrüssung durch die Galerie-Inhaberin Frau Singer, hielt der liechtensteinische Botschafter in Belgien, Kurt Jäger, die Vernissage-Rede. Er hob dabei die einzigartigen Beziehungen
Regierungschef-Stv. Dr. Thomas Zwiefelhofer überbrachte die Grüsse der Regierung. Hier sehen wir ihn mit Präsident Charly Dodet in der Galerie «Art Felicia».
zwischen Liechtenstein und den Wallonen bzw. Belgien hervor und bedankte sich bei Frau Felicitias Singer für ihre grossartig ge-
leistete Arbeit am Zustandekommen dieses Events. Botschafter Jäger unterstrich seine Anstrengungen um die Vermittlung eines
Vizeregierungschef Dr. Thomas Zwiefelhofer überbrachte die allerbesten Grüsse der Regierung. Er unterstrich in seiner bemerkenswerten Ansprache, die er übrigens in fliessendem Französisch hielt, die besonderen Beziehungen zwischen Liechtenstein und Belgien durch die Freunde aus Wallonien. Seine Anwesenheit unterstrich zudem die Bedeutung und den Stellenwert, den die Fürstliche Regierung dieser einzigartigen und mehr als drei Jahrzehnte dauernden freundschaftlichen Verbindung beimisst. Dies brachte er auch in Dankesworten an den Präsidenten zum Ausdruck. Die Ansprachen wurden in Deutsch und Französisch gehalten.
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Picasso: Stillleben mit Gitarre
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Kunst-Sammlung Batliner in Vaduz Von Herbert Oehri
: Highlights aus 100 Jahre Kunstgeschichte – von Monet bis Picasso – erstmals Ausstellung im Liechtensteiner Kunstmuseum. Seit sechs Jahren wird die berühmte Albertina in Wien von einer der bedeutendsten europäischen Privatsammlungen der internationalen klassischen Moderne bereichert. Es handelt sich um die grossartige Sammlung von Rita und Herbert Batliner aus Vaduz.
Diese einzigartige Schausammlung mit Hauptwerken von Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Picasso, Toulouse-Lautrec und vielen anderen Meistern wird mit rund 70 Werken erstmals im Kunstmuseum Vaduz einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Seit 2007 ist die Batliner‘sche Sammlung als Schausammlung in der Albertina in Wien zu bestaunen. Nun geht sie auf Reisen, zurück in
die Heimat, zurück nach Liechtenstein. Möglich gemacht haben die Ausstellung im Kunstmusum Herbert und Rita Batliner. Friedmann Malsch, Direktor des Liechtensteiner Museums freut sich riesig auf die Ausstellung, die vom 4. Oktober bis 1. Dezember 2013 stattfindet. Herbert und Rita Batliner haben bereits vor 50 Jahren begonnen, Kunst zu sammeln. Heute zählt
VON MONET BIS PICASSO
die Sammlung mit ihren paar Hundert Werken der Klassischen Moderne zu den bedeutendsten Privatsammlungen von Europa. Als Leihgeber sind Herbert und Rita Batliner seit langem bekannt, findet doch kaum eine Picasso-, Monet-, Modigliani-oder Giacometti-Ausstellung ohne Leihgaben der Sammlung Batliner statt, wie der Direktor der Albertina festhält.
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Um die Unteilbarkeit und prinzipielle Unverläusserlichkeit dieser grossen und hoch beachteten Privatsammlung sicherzustellen, haben Herbert und Rita Batliner ihre Kunstwerke in eine Stiftung eingebracht: die Stiftung heisst Herbert und Rita Batliner Art Foundation. Diese ist Dauerleihgeberin an die Albertina in Wien.
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«Trara, das tönt wie Jagdgesang!» Damit in Restaurants und Privatküchen die «wilden» Fleischspezialitäten zubereitet werden können, braucht es die Jägerschaft. In Liechtenstein ist die Jagd Staatsregal. Die Ausübung des Jagdrechts in den 19 Jagdrevieren wird auf dem Weg der freihändigen Vergabe oder der öffentlichen Versteigerung für eine Zeitdauer von 8 bis 10 Jahren an Gruppen von mindestens vier Personen verpachtet. Die Pächter haben aber nicht nur das Recht Wild zu schiessen. Sie verpflichten sich auch einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu fördern und Schäden an Flora und Fauna zu vermeiden. Die Jagd darf nur in weidgerechter Weise ausgeübt werden. Dies umfasst das Recht und die Pflicht zur Hege des Wildes und die Erhaltung und Pflege dessen Lebensraumes, unter Bedachtnahme auf die Interessen der Land- und Waldwirtschaft. Im Widerstreit der Interessen zwischen Landund Waldwirtschaft und der Jagd gebührt jenen der Land- und Waldwirtschaft der Vorrang. Wer Jäger oder Jägerin werden will, muss zuerst Hegestunden ableisten, Schiessen lernen, viel Theorie büffeln und die alle drei Jahre vom Amt für Wald, Natur und Landwirtschaft angesetzte Jagdprüfung bestehen. Das zu-
Foto: Oliver Hartmann
Von Jnes Rampone-Wanger
: Kaum färben sich die ersten Blätter an den Bäumen bunt, überkommt viele Geniesser die Lust nach leckeren Wildgerichten. Gamspfeffer, Rehrücken oder Hirschwurst haben nun Hochkonjunktur.
ständige Amt stellt auch den alljährlichen Abschussplan auf. Im Jagdjahr 2011/12 konnte der Gesamtabschussplan zu 96 % erfüllt werden, das heisst, es wurden von den liechtensteinischen Jägern und Jägerinnen 605 Stück Schalenwild erlegt. Im Revier Lawena konnte ein Steinbock und eine Steingeiss erlegt werden.
Die hohe Kunst der Beilagen
Für viele begeisterte Wildspei-
senfans sind die Beilagen zu den herrlichen Fleischgerichten fast genauso wichtig wie der Gamspeffer oder das Hirschentrecote. Spätzle, Rotkraut, Maroni, Äpfel mit Preiselbeeren, Pilze, Rosenkohl und Trauben gehören zu Wildgerichten wie das Amen in der Kirche. Dank der herrlichen Beilagen sind Wildwochen auch bei Vegetariern beliebt. In fast alles Restaurants, die zu Wildwochen einladen, findet sich auf der
Karte ein wunderbares, fleischloses Herbstmenu. Auch Zuhause kann Wild problemlos zubereitet werden. Dazu braucht es einen Metzger seines Vertrauens und eines der zahllosen Rezepte, die sich im Internet oder in wunderschönen Kochbüchern zum Thema finden. Die Jagd kann beginnen! Quelle: Amt für Wald, Natur und Landschaft
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Wildfleisch In unseren heimischen Wäldern werden Wildtiere in freier Natur geboren und wachsen ohne Medikamente und Hormone zu kräftigen Tieren heran. Sie können sich artgerecht und ihrem angeborenen Instinkt entsprechend ernähren. Das durch die Jagd gewonnene Wildfleisch ist deshalb überwiegend fettarm, von kerniger Struktur sowie reich an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitamin B2 , der Motor allen Lebens. Darüber hinaus stellt es bei richtiger Zubereitung durch sein feines Aroma eine
ganz besondere «Gaumenfreude» dar. Wild wird zur Vorspeise hauptsächlich als Trockfleisch, Pasteten, Terrinen oder Carpaccio serviert. Am meisten bekannt und beliebt ist aber immer noch das Wildragout, der Hirsch- oder Rehrücken und das einfache Schnitzel. Ein traditionelles Wildgericht wird oft mit Spätzle, Rotkraut, heissen Früchten, Preiselbeersauce, Marroni oder Chutneys gereicht.
Rezept
Zutaten: 1 kg Hirschfleisch (Wade, Schulter oder Hals) 400 g Zwiebeln (fein geschnitten) 125 ml Öl 1 EL Tomatenmark 1 EL Mehl 250 ml Rotwein 1 Liter Wildfond (Suppe oder Wasser) Salz Pfeffer Wacholder Orangenschale Majoran 125 ml Rotwein (zum Binden) 2 EL Mehl (zum Binden) 1 EL Sahne (oder Sauerrahm) Preiselbeeren Zubereitung: Für das Hirschgulasch Zwiebeln in reichlich Öl anrösten. Tomatenmark einrühren und langsam dunkelbraun rösten. Nach Belieben mit Mehl stauben, kurz durchrösten und nach und nach mit Rotwein aufgießen. Einkochen lassen und mit Wildfond aufgießen, aufkochen und ca. 45 Minuten kräftig kochen lassen. Hirschfleisch in Würfel schneiden, mit Salz sowie Pfeffer würzen und in einer Pfanne rundum gut anbraten. Das Fleisch herausheben und gemeinsam mit Wacholder, Majoran und Orangenschale in die Sauce geben. Auf kleiner Flamme ca. 1,5 – 2 Stunden köcheln lassen. Rotwein und Mehl verrühren, Hirschgulasch damit binden und noch kurz aufkochen lassen. Nach Belieben noch Sahne oder Sauerrahm ein-
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Jahre später die autorisierte Servicestelle für Boschung-Kommunalgeräte. 2003 wurde die Erwin Altherr AG zum offiziellen Servicepartner Schweizerischen Post für Wartung und Reparaturen an Postautos. Die Altherr Nutzfahrzeuge-AG übernahm dann zwei Jahre später das aktive Nutzfahrzeuggeschäft der Erwin Altherr AG. 2008 erhielt die Altherr Nutzfahrzeuge-AG die autorisierte Service-und Verkaufsstelle für Unimog. Am 2. November 2009 übergab Erwin Altherr
die Geschäftsführung an Gebi Huber. Und am 1. Januar 2011 folgte die Übernahme der traditionsreichen Liechtensteiner Garage Max Beck Anstalt in Schaan durch Altherr Nutzfahrzeuge-AG. 2011 wurde die Altherr AG zum Servicepartner der Postauto Liechtenstein AG mit über 40 Fahrzeugen für Wartung und Reparaturen. Die Firma Altherr hat im Verlaufe der erfolgreichen Jahre viele Auszeichnungen und Awards bekommen.
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Üseri Worzla meine:zeit
Der ehemalige Personalchef der Landesverwaltung Adolf Marxer erzählt aus seinem Leben.
Gerne hilfreich zur Seite gestanden Von Herbert Oehri
: In wenigen Wochen feiert unsere geschätzter Mitbürger Adolf Marxer in seinem Heim in Mauren den 85. Geburtstag. Adolf wuchs mit vier Geschwistern im «Alta-Richter-Huus» Nr. 95 am «Kirchapörtle» auf. Sein Elternhaus stand ganz in der Nähe des bekannten Gasthofes «Rössle» und der Bäckerei Ritter (Güg). Er erlebte die schwere Zeit der Dreissigerjahre, als unser Land sehr arm war und auf bessere Zeiten hoffte. Aber ebenso sehr war Adolf Marxer vom kaufmännischen Sektor angetan. Das Handeln und Geschäftetreiben wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Einer seiner Vorfahren, Michael Marxer (1779-1853), war Fürstlicher Torkelmeister und Ortsrichter (Vorsteher), dessen Sohn Franz Joseph Marxer (1811-1857) war Zoller und Weggeldeinnehmer, ein Beruf, der damals zu den einträglichsten zählte. So betrachtet war die Verknüpfung einer technischen mit einer kaufmännischen Ausbildung sehr sinnvoll.
Adolf und Bernhard Buchner... Doch die kamen (vorerst) nicht. Anstatt einer zukunftsorientierten und besseren Zeit kam das NaziRegime aus Deutschland, das von 1939 bis 1945 wütete und Europa in Schutt und Asche legte. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Adolf Marxer elf Jahre alt. Er erlebte mit seinen Geschwistern eine behütete Jugendzeit. Die Eltern waren Bauersleute und die Familie lebte vom Ertrag aus der Landwirtschaft. Damals hiess es für heranwachsende Jugendliche Hand anzulegen und den Eltern
zur Seite zu stehen. Der heranwachsende Adolf lernte somit jeden Handgriff, den ein Bauer können musste, um seinen Betrieb in Schuss zu halten.
An Technik und Kaufmannstum interessiert
Adolf wollte aber nicht in die Fussstapfen seines Vaters Gustav «Thedora Gustav» als Landwirt treten. Er schlug einen anderen Weg ein. Er besuchte die Primarschule in Mauren, das Gymnasium in Vaduz und schloss eine höhere
technische und kaufmännische Ausbildung ab. Er war ein sehr guter Schüler und lernte gerne. In der Schulzeit trug Adolf dann und wann Telegramme von der Telegraphenstation aus, welche sich im Gasthof «Rössle» gegen über seinem Elternhaus befand. «Mich faszinierte diese neue Technik oder – besser ausgedrückt – alles, was mit Technik zu tun hatte. So bin ich mir heute sicher, dass diese Kindheits- und Jugenderlebnisse in mir das Interesse für technische Berufe geweckt haben.»
Adolf Marxer war ein – heute würde man sagen – Allrounder. Zur Orgelbegleitung sang er als Schüler bei besonderen Anlässen Sololieder in der Kirche, las in der Kirche während der Hl. Messe Texte vor, da damals die Messfeier in lateinischer Sprache zelebriert wurde. Er erinnert sich heute noch gerne zurück, als ihm Pfarrer Wachter 1942 ein schönes Messbuch mit Widmung geschenkt hat. Bei der Huldigung von Fürst Franz Josef II. im Jahre 1938 durfte Adolf im Auftrag der Schulgemeinde das Geschenk an den Monarchen überreichen. «Eine weitere Geschichte ist mir unvergesslich geblieben: Im Jahre 1937 war ich in Begleitung meiner Schwester Paula zum ersten Mal in der Nachbarstadt Feldkirch, als Achtjähriger! Den Hinweg nahmen wir über das «Fabrekawegle»
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unter die Füsse, heimwärts ging es dann mit dem Postauto. Es vergingen fast neun Jahre, ehe ich zum zweiten Mal Feldkirch besuchte. Die Stadt kam mir sehr gross vor. Auch blieben mir die Begegnungen mit Soldaten der französischen Besatzungstruppen in Erinnerung.
In Zürich wurde ich als Ausländer abgelehnt
Kurze Zeit war ich in einem modern geführten Unternehmen in Zürich tätig, wo ich für den Personaleinsatz im Betrieb zuständig war. In dieser Zeit sollte eine anspruchsvolle Stelle bei der ETH Zürich neu besetzt werden. Auf meine Bewerbung hin wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Nach den Abklärungen teilte mir Prof. Scherrer mit, dass er mich bei der politischen Behörde für die Anstellung vorschlagen werde. Die zuständige Behörde jedoch brachte fremdenpolizeiliche Hindernisse vor. Der damalige Maurer Gemeindevorsteher Oswald Bühler lehnte in einem deutlichen Schreiben an die Zürcher Behörde die vorgebrachte Begründung kategorisch ab. Anfangs der Fünfzigerjahre war die Anstellung eines Ausländers bei einem Staatsbetrieb in Zürich nur schwer möglich.
Verbandsmusikfest 1954 in Mauren: Adolf Marxer mit Cousin Kurt Schädler.
1970 kam ich zum Staat «Im Jahre 1952 trat ich als Abteilungsleiter bei der Balzers AG ein. Dort blieb ich bis zum Jahre 1970, als ich dem Ruf folgte, in den Staatsdienst einzutreten. So übernahm ich als erster Perso-
Beim Maurer Roverball Kurt Schälder und Adolf Marxer
nal- und Organisationschef bis zum Jahre 1993 und als Präsident der Pensionsversicherung für das Staatspersonal bis 1997 die Geschicke dieser neu geschaffenen Stelle, kurz Personalamt genannt, das ich auf- und ausgebaut habe. Ich war auch Mitglied der inter-
nationalen Organisation für Personal- und Organisationsfragen für öffentliche Verwaltungen mit Vertretern der folgenden sieben Staaten: Italien, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien.
Small-talk zwischen Fürstin Gina und Adolf Marxer
meine:zeit
In meiner Funktion als Personalund Organisationschef habe ich in der Landesverwaltung in personeller und organisatorischer Hinsicht die bis anhin wohl grössten Neuerungen jeweils mit Zustimmung der Regierung durchgeführt, zum Beispiel die Neuorganisation der Ämter, die Einführung der Datenverarbeitung und des zentralen Einkaufs, sowie Gesetzesvorlagen im Verwaltungs- und Pensionsversicherungsbereichs. Die Regierung beauftragte mich ferner mit der Erfüllung von besonderen Aufgaben, wie zum Beispiel in Sachen Österreichische Bundesbahnen, wobei es zu mehreren Verhandlungen mit dem Finanzministerium und der Generaldirektion der ÖBB in Wien und Vaduz kam. Die Vereinbarung der beiden Länder wurde von mir als Delegationsleiter der Regierung unterzeichnet. Erwähnenswert sind auch die damals problematischen Verhandlungen mit der Schweizerischen Kreispostdirektion. Viele weitere Beispiele könnten noch aufgezeigt werden.Bemerkenswert aber ist die Feststellung, dass ich in meiner gesamten Tätigkeit, wo immer ich im Einsatz stand, vielen Menschen aus Mauren aber auch aus anderen Gemeinden auf verschiedenste Weise hilfreich zur Seite stehen konnte. Es gibt heute noch Menschen, die mich darauf ansprechen und dafür danken. Darauf bin ich bis zum heutigen Tage stolz. Derartige Aufgaben nahm ich bereits in der Balzers AG, in der Politik u. a. als Obmann, als Gemeinderat und Vizevorsteher, als Richter und vor allem als Personalchef der Landesverwaltung wahr.»
Persönlichkeit an vielen Fronten
Adolf Marxer war eine Persönlichkeit, welche sich an mehreren Fronten zugleich präsentierte. Er war ein begnadeter Sänger und stellte seine Dienste mehr als zehn Jahre dem Gesangsverein Mauren zu Verfügung. Er ist seit seinem 19. Lebensjahr Mitglied der Akademischen Verbindung «Rheinmark», gehört seit 1958 dem Historischen Verein und seit 1993 der Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein an, ist Mitglied des Kneippvereins Liechtenstein, ist seit 2002 Vizepräsident des Vereins für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums, Mauren, und war von 1980-2002 Mitglied des Pressevereins Liechtensteiner Vaterland. Auch in der Politik war Adolf Marxer ein halbes Leben lang aktiv: im Landesvorstand der VU von 1958-2005, als Maurer Parteiobmann von 1965-1979, als Richter beim Verwaltungsgerichtshof von 1962-1970, als Gemeinderat von 1969-1983 und als Vizevorsteher von 1969-1975. Dabei arbeitete Adolf Marxer in verschiedenen Kommissionen mit, so war er u.a. Leiter der Kommission für Bildung und Kultur, Mauren. Als solcher erarbeitete er ein Konzept für die Schaffung der ersten Gemeindebibliothek von Mauren, leitete konzeptionell die Schaffung des Naturlehrpfades in Schaanwald ein und war als Vizevorsteher zusammen mit dem Maurer Vorsteher Werner Matt und dem Eschner Vorsteher Egon Marxer massgeblich für die politische Planung, Förderung und Umsetzung des Projekts Sportpark Eschen-Mauren verantwortlich. «Eine besondere Aufgabe fiel mir im Jahre 1993 zu,
Adolf Marxer mit seiner Frau.
Besuch von Onkel Alwin Schädler aus USA mit Magrit und Adolf
als ich für den berühmten Künstler Rolf Knie im Rathaussaal Vaduz eine mehrtägige Ausstellung seiner Werke organisieren durfte. Ich übernahm die Begrüssungsansprache bei der Eröffnung und als Vernissageredner konnte ich den für Kunst stets interessierten AltRegierungsrat Dr. Walter Oehry gewinnen. Die Ausstellung war ein Riesenerfolg.»
Die grosse Liebe gefunden
Im Jahre 1955 heiratete Adolf Marxer beim Goldenen Dachl in Innsbruck seine grosse Liebe Margrith Kronthaler (1933-2006) aus dem Passionsspieldorf Erl in Tirol. Die kirchliche Trauung
fand in der Schlosskirche in Maria Stein in Tirol statt. 1963 zog das junge Ehepaar in das neu erstellte und wunderschön gelegene Haus in der Hellwies (Auf Berg) ein. Adolf Marxers besonderer Stolz: Im Alter von über 50 Jahren erlernte er das Orgelspiel und spielte auch in der Maurer Pfarrkirche. «Oft haben wir gemeinsam Ausfahrten unternommen und dabei viele schöne Erlebnisse gehabt, wovon eine recht grosse Zahl höchst interessanter Fotos vorhanden ist. Vor allem besuchten wir die folgenden Länder: Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich.»
Stammtischrunde im Real.
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Die Esche als Lebensraum vieler Kleintiere Diese Aufnahmen machte die Fotografin vor wenigen Wochen im Sportpark, an welcher der Eschebach vorbeifliesst. Wir sehen Enten-und Schwanenfamilien, die hier ihr Zuhause haben. Die im Rahmen der Renaturierung künstlich angelegten Vergrösserungsflächen und Auswuchtungen bieten den Wasservögeln und für viele Gewässerlebewesen Raum, Nahrung und Schutz. Der Bach ist aber auch eine Attraktion für die vielen Spaziergänger.
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(Bilder: Astrid Oehri-B
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Das lie:zeit-Team gratuliert recht herzlich zum CHF 100.– Gutschein vom SAX Steakhouse, Vaduz.
3 2 8 6 7 9 5 4 2 1 8
8 4 6 4 5 3 4 5 1 3 2 8 6 9 8 5 3 7
7 4 5
1
8 1 9 3 4
Und so machen Sie mit
Senden Sie uns das Lösungswort und mit etwas Glück gewinnen... Per Post:
Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Wirtschaftspark 23, 9492 Eschen Per E-Mail: info@lie-zeit.li
Einsendeschluss ist Samstag, 21. September 2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
4 7 2 9 1 8 6 5 3
Schaumwein Schaumwein
Präsident der USA Präsident (Gerald) der USA † 2006 (Gerald) † 2006
Der Gewinnerin ist:
8 6 3 5 7 2 1 4 9
Glücksspieler Glücksspieler
12 12
Staatsoberhaupt
13 13
deutscher Philosoph deutscher (Jakob) Philosoph † 1624 (Jakob) † 1624
Das Lösungswort lautete:
9 1 5 4 6 3 7 8 2
Faserpflanze Faserpflanze
Abk.: OrienAbk.: tierungsOrienlauf tierungslauf
9 9
Dramenheld bei DramenShakesheld pearebei Shakespeare
Auflösung des Rätsels aus der Ausgabe 17
1 8 4 3 5 6 2 9 7
VerspieltVerheit spieltheit
essbare Früchte essbare Früchte
Susi, schweiz. Susi, Kletterschweiz. Meist. KletterMeist.
2 3 9 1 4 7 8 6 5
14 14
ugs.: Volltrefugs.: fer beim VolltrefKegeln fer beim Kegeln
5 5
gängiges geländeMotorrad gängiges Motorrad
unbek. Flugunbek. objekt Flug(Abk.) objekt (Abk.)
7 5 6 2 8 9 3 1 4
grösste Ausstelgrösste lung AusstelBerns lung Berns
WeltkinderWelthilfskinderwerk/Abk. hilfswerk/Abk.
Abk.: VorbeiNorth marsch Abk.: Carolina VorbeiNorth marsch Carolina
5 4 7 8 2 1 9 3 6
abgesondertes abgeStadtsondertes viertel Stadtviertel storchenartiger storchenVogel artiger Vogel Ziervogel Ziervogel
ugs.: für etwas ugs.: für werben etwas werben gelände-
Trockengras Trockengras
6 9 1 7 3 5 4 2 8
Abk.: WindNebenrichtung Abk.: stelle WindNebenrichtung stelle
3 2 8 6 9 4 5 7 1
Altbundesrat Altbun(Rudolf) desrat † 1985 (Rudolf) † 1985 Klosterfrau Klosterfrau hohe Spielhohe karte Spielkarte