lie:zeit Ausgabe 20

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Nov. 2013

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Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Wir wünschen allen Radfahrern viel Glück.

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Jugend und Zukunft Inserat 50 / 50 mm

Wie stellen sich junge Menschen 50 ihre Zukunft vor. Frau Professorin Jutta Allmendinger gibt darauf eine Antwort. ab Seite 6 ingenieurbüro

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser Autofahren wird teurer, da führt kein Weg vorbei. Während in Liechtenstein die Motorfahrzeugsteuer um 14.1 Prozent erhöht wird, steht die Schweiz vor einer Volksabstimmung über eine Preiserhöhung bei der Autobahn-Vignette. Auch eine Anhebung der Benzinpreise ist im Gespräch. Alexander Batliner ist der Sache nachgegangen. Mit einem spannenden Thema befasst sich auch Ines Rampone. Wie stellen sich junge Menschen ihre Zukunft vor? Und wie steht es mit dem hartnäckigen Gerücht, dass sich Frauen wieder ausschliesslich in die traditionelle Rolle als Mutter und Hausfrau zurücksehnen? Wollen Frauen wirklich nur versorgt werden? – Dazu sind die Aussagen und Meinungen von Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und Professorin an der HumboldtUniversität in Berlin sehr interessant. Die politische Gruppierung DU befasst sich mit dem Industriezubringer Schaan und sieht im Bau des Kreisels vor dem Hauptwerk der Hilti AG eine «schräge Fehlplanung». Auch hinter den geplanten Hotel-Neubau im Malbun setzen manche Leute ein dickes Fragezeichen. Es wird die Sinnhaftigkeit des Projektes angezweifelt. Unser Gastkommentator, der ehemalige Journalist Georg Kieber, nimmt in einem Kommentar dazu Stellung. Am 24. November stimmt die Schweizer Bevölkerung über die 1:12 Initiative ab. Momentane Umfragen zeigen, dass die Initiative nicht chancenlos ist, obwohl ein Nein wahrscheinlich sein dürfte.

Impressum

Diese Initiative möchte, dass niemand mehr als zwölf Mal so viel verdienen darf wie die schlechtesten bezahlten Mitarbeiter im selben Unternehmen. Liechtensteins Wirtschaftsverbände nehmen dazu Stellung. Mit dem 5. Rang, ihrem besten Weltcup-Riesentorlauf-Ergebnis ihrer Karriere, ist Tina Weirather in Sölden perfekt in die neue Saison gestartet. Den Fokus richtet sie jedoch auf den 12. und 15. Februar 2014- auf die Olympische Abfahrt und den Super G im russischen Sochi. «Eine Medaille wäre ein Traum», sagte die 22jährige Planknerin. Nach Auffassung des Schaaner Finanzexperten Alex Jeeves wird der sich der im Gang befindliche und unumkehrbare Transformationsprozess (man könnte auch sagen, drastischer von aussen gesteuerter Abbau des Finanzplatzes im herkömmlichen Sinn, die Red.) zur Folge haben, dass der durch den Finanzplatz generierte Umsatz über die nächsten drei bis fünf Jahre signifikant schrumpfen wird bei gleichzeitigem Rückgang der Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende Lektüre und sage tschüss bis zur Dezemeber-Ausgabe.

Herbert Oehri Herausgeber

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Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser –Alexander Batliner - Jnes Rampone-Wanger – Tamara Beck - Vera Oehri-Kindle – Weitere Beiträge/Interviews: Dr. Mauro Pedrazzini, Regierungsrat–- Harry Quaderer – Alexander Jeeves – Georg Kieber – Isabella Maria Wohlwend – Silke Knöbl - Dr. Patrick Schürmann, LL.M. – Astrid Oehri-Blum - Chrisi Kindle – René Baumgartner - Arnold Matt – Klaus Risch - Grafik/Satz/Lithos: Medienbüro Oehri & Kaiser AG – Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag– Fotos: – Astrid Oehri-Blum – Jürgen Posch – LGT – Tourismus Liechtenstein– i-Stock – Gepa Pictures, Graz – Verein für Ahnenforschung Mauren – privat zur Verfügung gestellt – Medienbüro AG (Oliver Hartmann) – Akquisition: Nicolas Haas – Vera Oehri-Kindle – Tanja Baumgartner – Seven-Ps Anstalt, Markus Schaper- Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Wochenende 9. November 2013 als Monatszeitschrift– Auflage: Beglaubigte Auflage: 36‘000 Exemplare (Postverteilung) u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein, Bezirk Werdenberg und in Postfächer der Rheintaler Gemeinden – Ausgewählte Adressen von Sargans bis Bad Ragaz und Grossraum Feldkirch – 80‘000 Leserinnen und Leser.

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Ausgabe 20 / 2013

Aus dem Inhalt:

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Aus dem Inhalt Lebensentwürfen treu bleiben

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Für die Kinder ist die Pubertät nicht einfach

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Gesundheit: «Unser Landesspital hat eine gute Zukunft»

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Industriezubringer Schaan: Verkehr mit Hindernissen

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Autofahren wird teurer

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Hotel-Neubau im Malbun: Fragezeichen zur wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit

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«Lohnstrukturen sind nicht vom Staat festzulegen»

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Tina Weirather: Die Ringe im Fokus

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FC Vaduz: Auf dem Weg zurück in die Super League?

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FL Fussballer wollen erfolgreichen Jahresabschluss

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«Arbeitsplätze und Steuereinnahmen werden weiters deutlich zurückgehen»

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Liechtensteiner Finanzwissen in aller Welt

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Die LGT bietet ihren Fachkräften interessante internationale Perspektiven

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Das Eheliche Güterrecht und die Gestaltungsmöglichkeiten eines Ehevertrages

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Produktives Wohlfühlen im Lebensraum Büro

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Fürstenwetter in den Alpen: Goldener Herbst in Liechtenstein 33 Im Herbst gerät der Igel unter Stress

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Kunst-Ausstellung Dr. Batliner Vaduz

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Die Gesellschaft hat sich völlig verändert

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exklusiv. sportlich. exklusiv sportlich anders.

Landesspital hat gute Zukunft

Nach den Worten von Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini wird des Liechtensteiner Landesspital (LLS) eine gute Zukunft haben. Er schränkt jedoch ein, dass dies nur in Kooperation mit einem leistungsfähigen Zentrumsspital machbar sei. Seite 12

sport:zeit Die Ringe im Fokus

Die derzeit wohl beste liechtensteinische alpine Skirennfahrerin Tina Weirather hat nach ihrem hervorragenden Ergebnis zum Saison-Auftakt in Sölden neben dem Weltcup vor allem die Olympischen Winterspiele in Sochi im Fokus. Seite 20

business:zeit Rückgang der Arbeitsplätze und Steuereinnahmen

Alex Jeeves, Finanzexperte von der Jeeves Group in Schaan, ist der Auffassung, dass der Transformationsprozess einen weiteren Rückgang der Steuereinnahmen und Arbeitsplätze in den nächsten Jahren zur Folge haben wird. Seite 24

meine:zeit Veränderung unserer Gesellschaft

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Als Erna, Berta, Paula und Maria am Anfang des letzten Jahrhunderts auf die Welt kamen, war diese geprägt von patriarchalem Denken. Was Sie hier lesen ist ein Statement dieser vier Frauen aus dem Jahre 1994. Sie waren alle 90 und mehr Jahre alt und haben uns aus ihrem Leben erzählt. Seite 36


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Lebensentwürfen treu bleiben Von Jnes Rampone-Wanger / Isabella Maria Wohlwend

: Wie stellen sich junge Menschen ihre Zukunft vor? Lässt sich das hartnäckige Gerücht, dass sich Frauen wieder ausschliesslich in die traditionelle Rolle als Mutter und Hausfrau zurücksehnen, halten? Wollen Frauen wirklich nur versorgt werden und Männer nur Sex? Die deutsche Soziologin Jutta Allmendinger ist diesen Fragen während einer langen Forschungsarbeit nachgegangen.

Am Freitag, den 25. Oktober hat die Wissenschaftlerin ihre Forschungsergebnisse, im Rahmen eines Vortrages des Liechtenstein Instituts, in Gamprin vorgestellt. Im Gespräch mit Prof. Jutta Allmendinger Ph.D. erkärte sie, wie junge Männer und Frauen doch ganz ähnlich denken, wir unseren Lebensplänen treu bleiben, aber uns intensiv mit dem Thema Zeit befassen sollten.

ist. Sie wollen deshalb weniger Stunden in der Woche im Beruf arbeiten. Ihre ideale Arbeitszeit liegt bei 32 Stunden in der Woche, während Männer auf 39 Stunden zielen.

lie:zeit Frau Professorin Allmendinger, wie sind Sie auf die Idee für die Studie «Lebensentwürfe heute» genau gekommen? Was ist die Basis für diese Forschungsarbeit?

Ich verstehe unter Retraditionalisierung, dass sich Frauen und Männer von ihren ursprünglichen Lebensentwürfen entfernen und wieder eine klassische Rollenteilung anstreben. Frauen wollen dann von den Männern versorgt werden, die Männer wollen nichts von der Kindererziehung wissen. Unsere Ergebnisse zeigen einen solchen Sinneswandel nicht. Frauen wie Männer bleiben ihren Vorstellungen treu. Die Frage ist dann, ob sie ihre Lebensentwürfe auch umsetzen. Auch das kann man bejahen, allerdings mit Abstrichen. Männer fühlen sich von ihren Arbeitgebern nicht ernst genommen, wenn sie in Teilzeit arbeiten oder Auszeiten für die Kindererziehung nehmen, zumindest wenn diese länger als zwei Monate geht. Und Frauen wird bewusst, dass mit einer 32-Stunden-Woche keine Karriere zu machen ist. Mehr Stunden können und wollen sie aber nicht im Beruf arbeiten. Wir wollen ja doch auch die Kinder aufwachsen und sich entwickeln sehen und Freundschaften weiter pflegen. Ein Land reagiert auf diese

Jutta Allmendinger: Die Idee, junge Frauen über ihre Lebensentwürfe zu befragen, hat Andreas Lebert, damals Chefredakteur der Zeitschrift ‚Brigitte’, im Jahr 2006 an mich heran getragen. Andreas Lebert und ich diskutierten in der Folge viel über das Design. Stark verkürzt könnte man sagen: Er war an Frauen, ich an Männern interessiert. In dem gemeinsamen Projekt haben wir dann über 2000 junge Frauen und Männer befragt. Die Ergebnisse waren so aufschlussreich, dass wir uns entschlossen haben, diese jungen Frauen und Männer über die Jahre hinweg zu begleiten. Unsere Kernfragen waren: Bleiben sie ihren Wünschen treu? Ändern sich ihre Lebensentwürfe, wenn sie im Beruf sind oder wenn sie Kinder bekommen haben? Eine vergleichbare Untersuchung gibt es im deutschsprachigen Raum noch nicht.

Retraditionalisierung ist ein aktuelles Thema, vor allem in der Kinderbetreuungspolitik, auch in Liechtenstein. Wie sehen Sie die Tendenz tatsächlich und wie reagiert ein Land darauf am besten?

Wie unterscheiden sich Lebenspläne- und wünsche zwischen den Geschlechtern? Die Ähnlichkeiten zwischen den Lebensplänen von Männern und Frauen sind verblüffend - und sie sind viel grösser als die Unterschiede. Frauen wie Männer suchen Nähe und Unabhängigkeit. Sie pflegen Freundschaften und die Beziehung zu ihren Eltern.

Sie wollen eine gute Ausbildung, sie wollen in ihrem Beruf Karriere machen. Das eigene Geld gibt ihnen die Unabhängigkeit, die sie sich wünschen. Auch der Kinderwunsch unterscheidet sich zwischen Frauen und Männern nur minimal. Auffallend ist allerdings, dass Frauen viel klarer als Männer sehen, dass all dies bei einer kontinuierlichen VollzeitErwerbstätigkeit nicht zu haben


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Wünsche am besten, indem es nicht nur Fragen von Geld und Infrastruktur für Kinder, sondern auch das Thema Zeit ernst nimmt. Darüber reden wir allerdings wenig. Wenn die Vorgeneration über die jungen Leute in der Gesellschaft redet, passiert dies mit einem einem negativen Beigeschmack. Sind die Ende 20-Jährigen/Anfang 30-Jährigen wirklich so schlimm? Im dem Sinne, dass sie oberflächlich sind und mehr online als offline leben? Heute sehen wir ausgesprochen gute Beziehungen zwischen den Generationen. Man trifft sich häufig, telefoniert regelmässig und unterstützt sich wechselseitig. Die Älteren haben Geld, die Jüngeren digitale Kenntnisse. An das Neben- und Miteinander von virtuellen und realen Welten werden wir uns gewöhnen müssen.

Was hat diese Generation übernommen, was absolut neu erfunden? Die Männer wollen heute Frauen, die eigenes Geld verdienen und finanziell unabhängig sind. In der Ernährerrolle wollen sie sich nicht mehr sehen. Frauen erachten ihrerseits das Miteinander von Erwerbsarbeit und Familie als selbstverständlich. Sie wollen eine eigene Karriere. Und es macht sie wütend, wenn diese ihnen vorenthalten wird. Neben dieser neuen Forderung sehen wir, dass sich die Selbstverständlichkeit von Kindern aufzulösen scheint. Zwar wollen die befragten Männer und Frauen selbst durchaus Kinder, nehmen aber an, dass die anderen Männer und Frauen dies in deutlich geringerem Masse wollen. Man muss den eigenen Kinderwunsch also schon fast gegen gesellschaftliche Normen durchsetzen.

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Prof. Jutta Allmendinger Ph.D. Forschungsthemen • Soziologie des Arbeitsmarktes • Bildungssoziologie • Soziale Ungleichheit • Sozialpolitik • Organisationssoziologie • Soziologie des Lebensverlaufs Lebenslauf seit 2007 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin 2003 – 2007 Direktorin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg

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1992 – 2007 Professorin für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (beurlaubt von Februar 2003 bis Februar 2007) 1991 – 1992 Fellow der Harvard Business School, Program for Organizational Behavior, Cambridge, MA, USA 1988 – 1991 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin

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1984 – 1988 Research Assistant an der Harvard Universität, am Center for Educational Sciences, Universität Wisconsin 1981 – 1983 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA), Mannheim


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Umfrage

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Als Italiener ist es mir wichtig, meine grosse Liebe zu fi nden und mit ihr alt zu werden. Natürlich habe ich auch gewisse Erwartungen an sie, was unsere gemeinsame Zukunftsgestaltung betrifft. Sie soll ebenfalls aus Italien kommen, kochen können und vor allem für unsere Kinder da sein. Ich möchte nicht, dass meine Frau arbeitet, während die Kinder noch klein sind.

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Kerstin aus Rüthi, 16 Jahre

Im Sommer habe ich meine Lehre begonnen und bin zeitlich sehr eingebunden. Mit meinem ersten Freund Timo bin ich erst seit kurzem zusammen. Er ist meine grosse Liebe und ich könnte mir vorstellen, irgendwann mit ihm eine Familie zu gründen. Aber es steht für mich nicht an erster Stelle. Ich habe noch nie mit ihm über Kinder gesprochen, da wir noch jung sind und unser Leben geniessen möchten.

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Da ich momentan in keiner Beziehung stecke, aber mitten im Studium bin, geniesse ich mein Single-leben in vollen Zügen. Später möchte ich doch einmal eine Familie gründen. Heiraten gehört für mich jedoch nicht dazu, da es altmodisch ist. Trotzdem möchte ich den Traum von einer Weltreise verwirklichen und hoffe, eine Partnerin zu fi nden, die mich begleitet.


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Alessandra aus Sevelen, 19 Jahre

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Alessia aus Ruggell, 32 Jahre

Für mich war es nach der Matura selbstverständlich, dass ich mich an einer Universität einschreibe und so meine erste Ausbildung abschliesse. So kam es automatisch zustande, dass ich Mitte Zwanzig erst einmal arbeiten und Berufserfahrung sammeln wollte. Nach der intensiven Arbeitszeit, in der ich keine Zeit für einen Partner hatte, wäre es nun schön einen Partner zu finden. Dies ist jedoch schwierig, da ich doch unter einem gewissen Druck stehe. Trotzdem ist und war mir meine Karriere wichtiger als die Familienplanung.

Lydia aus Triesen in Grabs, 27 Jahre

Einmal ein Haus zu bauen und eine kleine glückliche Familie zu haben, war schon immer mein Traum. Aus finanziellen Gründen war dies jedoch nicht in Liechtenstein möglich. Mit meiner kleinen Tochter und unserem 3-monatigen Baby geniesse ich die Zeit als Mama in vollen Zügen. Ich freue mich aber jetzt schon auf die Zeit, wenn ich wieder meine Berufstätigkeit mit der Mutterschaft verbinden kann. Mir hat mein Beruf als kaufmännische Angestellte immer schon viel Freude bereitet.

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Als Schichtarbeiter ist es für mich und meine Frau klar, dass sie zu Hause bleiben muss. Ich möchte auch nicht, dass sie arbeiten geht, sondern für unsere drei Kinder da ist. Wir wohnen zusammen mit meinen Eltern und uns ist es wichtig, dass wir mehrere Generationen in einem Haus haben. Auch wenn ich arbeite, essen alle anderen gemeinsam.

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EINLADUNG

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Die Pubertät ist nicht einfach

: René Baumgartner, von Beruf Primarlehrer, arbeitete viele Jahren in der Primarschule Montlingen und ist heute in den vorgezogenen Ruhestand getreten. Nur dann und wann hilft er gerne im Schuldienst aus. Lesen Sie nachstehend das interessante Gespräch, das wir mit ihm geführt haben:

Von Herbert Oehri

René Baumgartner

lie:zeit Herr Baumgartner, Sie als Lehrer sind sicher auch mit dem Thema Pubertät konfrontiert? René Baumgartner: Ja, natürlich, ich arbeite schon seit über dreissig Jahren hauptsächlich auf der Mittelstufe, d.h. mit Kindern im Alter von 10 – 13 Jahren. Es versteht sich daher von selbst, dass dies ein zentrales Thema in meinem Arbeitsalltag ist. Wie äussert sich die Pubertät bei den Kindern in der Schule?

Es ist kaum möglich, auf diese Frage eine allgemein gültige Antwort zu geben. Nicht bei allen Jugendlichen zeigt die Pubertät gleiche Verhaltensweisen. Man kann von respektlosem Verhalten über auffallende Stimmungsschwankungen, besondere Reizbarkeit, Unsicherheit usw. bis hin zu gar keinen Anzeichen ziemlich alles beobachten. Tatsache ist, dass die Pubertät einen Einfluss auf das schulische Lernverhalten hat.

Für die Kinder in der Pubertät ist es sicher nicht immer einfach mit den grossen Veränderungen ihres Körpers und den hohen Forderungen an sie richtig umzugehen. Wie begegnen Sie diesem Umstand in der Schule? Ich bin mir bewusst, dass die Pubertät ein grosser Umbruch bedeutet. Mädchen und Knaben, welche zuvor ihre Lehrperson noch gespannt und mit leuchtenden Augen angeschaut hatten, sitzen nun gelangweilt in den Bänken. Welchen? Viele Kinder in der Pubertät lassen Sie verhalten sich kritischer und sich in dieser Entwicklungsphase distanzierter – sowohl gegenüber kaum mehr helfen. Sie werden zu- Lerninhalten als auch gegenüber nehmend selbstständig, orientieren Lehrpersonen. Ich habe festgestellt, sich neu und lösen sich mehr und dass man als Erwachsener die Jumehr vom Elternhaus. Sie können gendlichen in dieser Phase nur dann oftmals den an sich immer dann erreichen kann, wenn man höher werdenden Leistungsanfor- Verständnis zeigt, sich selbst bleibt derungen in der Schule nicht mehr und trotzdem ganz klar und kongenügen und zeigen nicht selten für sequent Grenzen setzt. Dabei ist sie ungewohnt schlechte Leistungen. gerade in dieser Zeit die Zusam-

menarbeit mit den Eltern wichtiger denn je. Als Lehrer brauchst du ebenfalls Bündnispartner und es ist wichtig, dass Eltern und Lehrpersonen am gleichen Strick ziehen. Stossen Sie bei all den vielen schwierigen Situationen und Forderungen in Ihrem Beruf nicht selber manchmal an Grenzen? Ganz klar zeigen sich Ermüdungserscheinungen und es gibt Phasen, in welchen die so wichtige Freude und Leidenschaft für den Beruf auch bei mir nicht mehr richtig vorhanden ist. Es ist gerade dann wichtig, Abstand zu nehmen und in einer eher egoistischen Haltung wieder Kraft zu tanken. Nur so kann man vielleicht etwas beitragen, dass für die Kinder in der schweren Zeit der Pubertät doch auch positive Gefühle und Momente auftreten.

Du kennst dich aus

Auf dem Weg zum Erwachsenwerden verändert sich der Körper. Kinder wachsen zu Jugendlichen heran und haben viele Fragen rund um Liebe, Pubertät, Verhütung und Sexualität. love.li ist die sexualpädagogische Beratungsstelle in Liechtenstein, welche Antworten auf all die persönlichen Fragen rund um das Thema Nummer eins – die Liebe – hat. Einige Jugendliche fühlen sich in ihrem «neuen» Körper nicht mehr wohl, anderen gehen ihre Pickel auf die Nerven und bei Dritten entwickelt sich ihr Körper aus ihrer Sicht viel zu langsam. Hinzu kommt das Thema Freundschaft, man erlebt den ersten Liebeskummer oder ist einfach nur Hals über Kopf verliebt und fühlt sich wie auf einem anderen Stern. Und als ob das nicht schon genug wäre, gibt es extrem viel Neues in Sachen Sexualität und Verhütung zu erfahren.

Frauen und Männer verfügen über grosse Erfahrung und ein tiefes Fachwissen, welches sie an Schulworkshops oder bei Fachvorträgen für Eltern, Pädagogen, Lehrlings- und Jugendarbeiter weitergeben. Auch bei kurzfristiger Intervention in Krisensituationen steht das Team mit fachlichem Rat zur Seite.

Kostenlos, vertrauenswürdig und je nach Wunsch auch anonym können Kinder und Jugendliche ihre persönlichen Fragen und intimsten Probleme an love.li stellen. Denn für die Expertinnen und Experten ist es nicht peinlich, über Sexualität zu reden, sondern schlicht das Normalste der Welt.

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love.li legt grossen Wert darauf, das Thema Sexualität mit all seinen Facetten sensibel und alauf denen sie sich unsicher fühlen tersgerecht zu vermitteln. «Die können, denn die Pfade, die sie ge- Annahme und Integration der körrade entdecken, sind interessant, perlichen und seelischen Verändeaber zugleich auch frisch und un- rungen, ist einer der intensivsten bekannt», sagt Kriemhild Nachbaur, Lebensprozesse, die ein Mensch durchläuft. die fachliche Leiterin von love.li. Ihr entwicklungsbedingt Team nimmt die Fragen und Unsi- Diesen Reifungsprozess wollen wir «In der Pubertät beschreiten Kin- cherheiten der Teenager ernst. Die in unseren Seminaren unterstütder und Jugendliche neue Wege, sexualpädagogisch qualifi zierten zen», meint Kriemhild Nachbaur.

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Gesundheit: «Unser Landesspital hat eine gute Zukunft»

Von Herbert Oehri

lie:zeit Herr Regierungsrat, welche Zukunft sehen Sie für unser Landesspital? Mauro Pedrazzini: Unser Landesspital hat eine gute Zukunft. Nach der Ablehnung des Kredits für den Neubau hat eine rege Diskussion begonnen. Daraus ergab sich, dass Liechtenstein weiterhin ein eigenständiges Spital haben soll, jedoch in Kooperation mit einem leistungsfähigen Zentrumsspital. Diese Strategie wird nun umgesetzt. Der Abstimmungskampf war teilweise sehr emotional, hat dies dem Spital nicht geschadet? Für das Spital, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, war die Situation sehr belastend. Auch die Bettenauslastung litt unter den Diskussionen. Die neue Führung verfolgt eine konsequente Qualitätsstrategie und offenbar kehrt das Vertrauen dank grossem Einsatz aller Beteiligten wieder zurück. Dies zeigt sich vor allem an der wieder steigenden Patientenzahl. Es wurde im Abstimmungskampf behauptet, dass das Gebäude baufällig sei und ein sicherer Betrieb nicht mehr gewährleistet werden könne. Es gibt einige Bereiche, die tatsächlich kritisch sind. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten können gewisse wichtige Arbeitsabläufe aus Qualitätssicht nicht optimal gestaltet werden. Die Lage wurde analysiert und die unbedingt nötigen Umbau-

: Nach der Ablehnung des Kredits für die Errichtung eines neuen Spitals in Vaduz hat eine rege Diskussion in der Bevölkerung begonnen. Diese Diskussion hat ergeben, dass Liechtenstein auch weiterhin ein eigenständiges Landesspital haben will und soll, jedoch in Kooperation mit einem leistungsfähigen Zentrumsspital. Über die Zukunft des Landesspitals haben wir mit Gesundheitsminister Dr. Mauro Pedrazzini gesprochen. massnahmen werden derzeit angegangen. Wie lange wird das Spital dann noch halten? Es ist schwierig, Prognosen zu stellen. Für die nächsten fünf bis zehn Jahre sollten wir dann aber ohne grössere Investitionen in die Bausubstanz auskommen. Danach wird sich die Frage wieder stellen, ob man nochmals in das Gebäude investieren will oder lieber einen Neubau in Angriff nehmen möchte, der dann 30-40 Jahre ohne grössere Renovationen hält. Ein Neubau braucht eine gewisse Vorlaufzeit, sollte man nicht heute schon mit der Planung beginnen? Für die zukünftige Entwicklung im Spitalbereich gibt es verschiedene Szenarien. Nicht nur für das Landesspital sondern auch für andere Spitäler in der Region stehen Entscheidungen an. Es wäre an der Zeit zu prüfen, ob die Anstrengungen zu einer guten Spitalversorgung in der Region miteinander angegangen werden können und ein gemeinsames Spital realisiert werden kann. Wird das viel billiger? Der Bau selbst wird wahrscheinlich schon etwas günstiger werden, aber das fällt auf längere Sicht nicht stark ins Gewicht. Wichtiger ist, dass ein grösseres Haus insgesamt leistungsfähiger sein kann und auch neuere Erkenntnisse der Spitalplanung umgesetzt werden können, welche gegenüber den heutigen Konzepten zu Ein-

sparungen bei der Behandlung führen sollten. In einer Kooperation mit einem Zentrumsspital könnte ein hervorragendes Regionalspital entstehen, welches eine wohnortnahe Versorgung mit hoher Qualität sicherstellen würde. Haben Sie denn Angst, dass die Versorgung schlechter werden könnte? Momentan herrscht im Spitalbereich ein Wettbewerb um die

Patienten. Nur wenn ein Spital genügend Patienten für die von ihm angebotenen Leistungen anziehen kann, wird es rentabel arbeiten können. Der Wettbewerb ist gewollt, er ist sozusagen der Entscheidungsmechanismus für das zukünftige Leistungsangebot. Wenn diese Entscheidungen aber einmal gefällt sind, sollten heute noch vorhandene Überkapazitäten verschwinden.


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seren Ungunsten entwickeln oder wir müssten uns die Behandlungen teuer erkaufen.

Mauro Pedrazzini, Regierungsrat

Das wäre doch gut für die Kosten im Gesundheitswesen. Glaube schon, aber wir können heute nicht wissen, wie sich das Angebot in der Region auf längere Sicht entwickelt. Es liegt im Interesse unseres Landes, dass wir uns den Zugang zu medizinischen Leistungen sichern. Tun wir dies nicht, dann könnten wir eines Tages Mühe haben, behandelt zu werden, wenn sich die Dinge zu un-

Wie könnte denn eine Kooperation in der Region aussehen? Wir sind mit dem Kanton St.Gallen, welcher derzeit ein grosses Investitionsprogramm für verschiedene Spitäler im Kanton vorbereitet, im Kontakt. In den Diskussionen über die Kooperationsmöglichkeiten haben wir ein Haus unter gemeinsamer Trägerschaft vorgeschlagen. Das ist nach unserer Vorstellung eine eigenständige Unternehmung beispielsweise in Form einer Stiftung oder einer Aktiengesellschaft, an der die bei-

den Partner beteiligt sind. Um die Interessen des Landes langfristig zu sichern, sollte die Zusammenarbeit mit einem Staatsvertrag besiegelt werden. Das wäre eine ziemliche Veränderung der Spitallandschaft im Kanton St.Gallen. Glauben Sie, dass dies eine Basis für eine Kooperation sein könnte? Unser Vorschlag eines Hauses un-

ter gemeinsamer Trägerschaft stellt die bisherige Spitallandschaft im Kanton St. Gallen mit mehreren Spitalregionen und einer zentralen Leitung sicherlich vor eine Herausforderung. Es gibt jedoch einige Beispiele von Kooperationen zwischen Kantonen, die für unser vorgeschlagenes Modell Vorbild sein könnten. Die Regierung des Kantons St. Gallen hat der Regierung des Fürstentums Liechtenstein angeboten, das Landesspital in die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland einzugliedern. Wäre das nicht eine einfache und schnelle Lösung? Die Eingliederung des Landesspitals in die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland würde den Verlust unserer Eigenständigkeit in der Spitalversorgung bedeuten und wurde daher von der Regierung abgelehnt. Die St.Galler Regierung hat dann angeboten das Spital Grabs gemeinsam zu führen. Derzeit sind wir dabei zu überlegen, wie eine Struktur aussehen muss, welche im besten Interesse unseres Landes ist. Zudem möchten wir den Anteil an Umsatz und Margen der für unsere Patienten erbrachten Leistungen in einem gemeinsamen Spital abschätzen. Es darf nicht vergessen werden, dass unter den Liechtensteiner Patienten rund die Hälfte privat oder halbprivat versichert sind, während dieser Anteil im Kanton St.Gallen wesentlich kleiner ist. Diese Patienten mit Zusatzversicherungen generieren höhere Margen. Auch unsere Position in der Frage des Standorts ist noch zu klären. Wie wichtig ist denn der Standort? Es gibt hier verschiedene Aspekte. Die finanziellen und volkswirtschaftlichen Fragen können sehr wahrscheinlich durch geeignete vertragliche Abmachungen unabhängig vom Standort geklärt werden. Die gute Verkehrsanbindung könnte durch geeignete Gestaltung der Strassen und des öffentlichen Verkehrs sichergestellt werden. Die Versorgung im Katastrophen- und Krisenfall muss sichergestellt sein, dafür wäre ein Standort in Liechtenstein für uns von Vorteil. Wenn das Spital in der Schweiz steht, läge zudem der Geburtsort der Kinder eben in der Schweiz und nicht in

Liechtenstein. Einigen Eltern wird dies wichtig sein, anderen weniger. Sie haben schon öffentlich ein als Brücke über den Rhein gebautes Spital erwähnt. Ist das nicht vollkommen unrealistisch? Es gibt Überlegungen, einen Teil des Rheins zu renaturieren, also die Dämme über ein paar hundert Meter weiter ins Land hinein zu verlagern. Dabei würde eine wundervolle Auenlandschaft entstehen, in die ein Spital als Ort der Ruhe und Genesung gut passen könnte. Ob das aus baulichen und sicherheitstechnischen Aspekten zu vernünftigen Kosten realisierbar ist, kann ich nicht sagen. Der Baugrund jedenfalls wäre wahrscheinlich günstig zu haben. Warum propagieren Sie denn diese Variante? Die Vision einer Brücke über den Rhein hat eine gewisse Symbolkraft. Sie verdeutlicht die Kooperation auf Augenhöhe und das verbindende Element in der Region auf einfache Weise. Jede Variante eines gemeinsamen Spitals muss sich an dieser Vision messen lassen. Das Volk hat den Kredit über 83 Millionen für den Neubau des Landesspitals abgelehnt. Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass in einer Phase des strikten Sparens plötzlich Geld für ein solches Projekt gesprochen werden soll? Wir sprechen hier von einem Projekt, das erst in fünf bis zehn Jahren angegangen werden soll. Bis dahin steht der Staatshaushalt hoffentlich auf gesunden Beinen, so dass man wieder vorsichtig Investitionen tätigen kann. Ich bin aber auch überzeugt, dass die Zeit, in der die Spitalbauten einfach aus der Staatskasse bezahlt wurden, vorbei ist. Bei jedem Produkt, das wir kaufen, ist im Preis ein Anteil für die Fabrikhalle, in der es hergestellt wurde, enthalten. Wieso soll dies bei medizinischen Dienstleistungen anders sein? Ein Spital könnte, wie auch andere Unternehmen, über einen Kredit finanziert werden und muss aus dem Erlös die Zinsen und die Amortisation bezahlen. Eventuell könnten auch private Investoren gefunden werden. Dann würde der Staatshaushalt geschont oder der Betrag des Staates würde sich auf einen Bruchteil der Kosten beschränken.


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Verkehr mit Hindernissen Von Harry Quaderer, du-Fraktionssprecher Im November 2009 hatte der Landtag mit 18 Ja-Stimmen der Realisierung des Projektes zugestimmt. Gegner des Industriezubringers waren u.a. die heutigen Gemeindevorsteher von Eschen und Balzers sowie die jetzige Verkehrsministerin Marlies AmannMarxer. Das Referendum wurde ergriffen, die Abstimmung dann aber verloren.

: Am Samstag, 16. November 2013, um 9.30 Uhr findet die offizielle Eröffnungsfeier des Industriezubringers in Schaan statt. Gäste von nah und fern sind geladen, das Festzelt darf nicht fehlen. Nach fast dreijähriger Bauzeit wird das Band zeremoniell durchschnitten. Einer vehementen Gegnerin dieses Projekts wird die Ehre zuteil.

sels stellen, damit er den steckengebliebenen Sattelschleppern aus der Klemme hilft. Dieses enge, verkehrsstauende «Rundummile», das auf die Hangschräge anstatt auf den Verkehr zugeschnitten wurde, wird ganz besonders in den Wintermonaten grosse Wirkung zeigen! Der Verkehr vom Unter- ins Oberland und umgekehrt, wird eine «Beruhigung» mit kilometerlangen WarteDieser teure und von verschie- schlangen erleben. densten Seiten bekämpfte Strassenabschnitt erhitzt die Gemüter Verkehr als Übungsfeld für bis heute von Balzers bis nach Phantasten Ruggell. Am meisten Kopfschüt- Ein Kreisel als Pförtnersystem, teln verursacht zurzeit der neue sozusagen. A propos PförtnerKreisel vor der Hilti AG, eine system: Ein solches soll den Verin doppelter Hinsicht «schräge» kehr von der Zollstrasse schaFehlplanung. Wurde hier ein aneinwärts bremsen. Zusätzlich Kreisel von Amtes wegen für ge- sollen vereinzelte Quartierstraswisse Fahrzeuge unbefahrbar ge- sen in Schaan mit Schranken plant und gebaut? Für Lastwa- und Ampeln eingebremst wergen, Camions und auch Busse ist den. Wird dieses System bald der neue Kreisel nämlich kaum landauf- landab Schule machen? passierbar, wie das Beispiel eines Warten wir doch zuerst mal die «festgefahrenen» Lasters vor ein Versuchsphase in Schaan ab. paar Wochen zeigte. Man sollte Könnte ja sein, dass das System jetzt schon einen permanenten nicht funktioniert. Hebe-Kran in die Mitte des Krei-

Verkehr und was damit zusammenhängt, ist ein Übungsfeld für Phantasten geworden. Millionenschwere Verkehrsberuhigungen mit asphaltiertem und bepflanztem Schnickschnack. Schattenverkehrsverhinderungsminister lugen hinter jeder dieser Verzierungs- und Beruhigungsmassnahme hervor. Es scheint mehr Glaube in Projekte gesteckt zu werden, die Strassen angeblich verschönern, den Verkehr aber behindern, anstatt flüssiger zu machen. «Wann erfolgt der Verkehrsinfarkt?» Dies der Titel einer Veranstaltung der VU. Wenn man sieht, mit welchen Massnahmen in den letzten Jahren der Verkehrsinfarkt staatlich gefördert wurde, wird man durch die Phrasen, die uns eine ganzheitliche Verkehrslösung vorgaukeln, auch nicht beruhigt. Nur kleine Schritte sind möglich. Doch diese werden ad absurdum verzögert und dadurch wahnsinnig verteuert. Dies hat der Industriezubringer Schaan bewiesen.

Gesunder Menschenverstand ist gefragt

Sollte man nicht kleine Schritte machen, diese aber konsequent und pragmatisch? Prioritäten setzen und gesunden Menschenvestand walten lassen, anstatt sich von Verkehrsgurus und -gegnern andauernd beeinflussen zu lassen. Kreisel, die den Verkehr nicht behindern, sondern vereinfachen. Keine teuren Verkehrsberuhigungen mit Pollern und exotischem Grünzeug. Wie wäre es mit Unter- oder Oberführungen von Bahnübergängen? Im Schaanwald bei der Firma Kaiser steht der Beweis, dass dies möglich ist. Am anderen Ende des Landes gibt's eine Dorfumfahrung, um welche die Balzner zu beneiden sind. Mit den jetzigen Verkehrsexperten und NGOs (LGU, VCL) wäre ein solches Projekt undenkbar. Da liegt der Hund begraben. Bei der Feier zur Eröffnung des Industriezubringers mit Minikreisel wünsche ich viel Vergnügen und Prost!


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Autofahren wird teurer Von Alexander Batliner

: Autofahren wird teurer – dies ist fi x. Während in Liechtenstein die Motorfahrzeugsteuer um 14.1 Prozent erhöht wird, steht die Schweiz vor einer Volksabstimmung über eine Preiserhöhung bei der Autobahnvignette. Darüber hinaus hat Bundesrätin Doris Leuthard eine Benzinpreiserhöhung angekündigt.

Die Liechtensteiner Fahrzeugbesitzer – unabhängig ob Auto, Lastwagen, Motorrad, Mofas, oder landwirtschaftliche Fahrzeuge - werden sich schon bald auf mehrfach höhere Kosten einstellen müssen. Grund hierfür sind Preisanstiege in Liechtenstein wie auch in der Schweiz. Und da aufgrund des Zollvertrages oder einfach nur aus Notwendigkeit die Liechtensteiner Fahrzeugbesitzer teilweise auch die Schweizer Kosten auf sich nehmen müssen, trifft es sie gleich doppelt bis dreifach. Doch alles der Reihe nach:

Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer

Ab dem 1. Januar 2014 werden die Liechtensteiner Fahrzeughalter eine Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer um 14.1 Prozent hinnehmen müssen. Grund hierfür ist die Sanierung des Staatshaushaltes, rechnet das Land doch mit jährlichen Mehreinnahmen von rund 1.7 Mio. Franken. Mit diesen 14.1 Prozent soll der Teuerungsausgleich seit 1995 ausgeglichen werden. Die Regierung schreibt in ihrem Bericht: «Die Motorfahrzeugsteuer wurde seit Inkrafttreten 1995 nicht mehr der Teuerung angepasst. Wobei der Landesindex der Konsumentenpreise von 1995 bis 2012 um 14.1 Prozent angestiegen ist.» Darüber hinaus verweist die Regierung darauf, dass sich die Beitragshöhe im unteren Drittel gegenüber den Schweizer Kantonen befinde, was eine Erhöhung ebenfalls rechtfertige. Damit werden sich die Staatseinnahmen aus der Motorfahrzeugsteuer von 12.1 Mio. Franken im Jahr 2012 auf rund 14 Mio. Franken erhöhen.

Volksabstimmung Vignette

Am 24. November hat das

Schweizer Stimmvolk darüber zu entscheiden, ob der Preis für die jährliche Autobahnvignette von 40 auf 100 Franken erhöht werden soll. Die Umfrage vom Forschungsinstitut gfs.bern, welche im Auftrag der SRG/SSR erstellt wurde, zeigt, dass rund fünf Wochen vor der Abstimmung das JALager mit 53 Prozent zwölf Prozentpunkte im Vorsprung liegt. Diese Preiserhöhung ist somit bei der Volksabstimmung nicht chancenlos. In der Untersuchung über die Argumente stellt gfs. bern zwei mehrheitsfähige Botschaften beim Ja-Lager fest: Die Autobahnbenützung im Ausland sei meist teurer und der Vignettenpreis sei seit 1995 nicht erhöht worden. Das dritte Argument, Autofahren sei zu billig, käme bei den Stimmenden nicht an. Da zumindest jeder Liechtensteiner Auto- und Lastwagenbesitzer auf eine Schweizer Autobahnvignette nicht verzichten wird können, wird dieser Preisaufschlag auch die Liechtensteiner Fahrzeuglen-

ker belasten. Doch egal, wie sich das Schweizer Stimmvolk entscheidet, die Kosten werden steigen. Bundesrätin Doris Leuthard hat dies Mitte Oktober in einem Interview mit Westschweizer Zeitungen klar gemacht. Sage das Volk Nein zur Erhöhung der Vignette von 40 auf 100 Franken, bliebe dem Bund gar nichts anders übrig, als die Benzinsteuer anzuheben. Hierbei spricht sie von sechs Rappen pro Liter. Die Schweiz würde dieses Geld benötigen, um das Nationalstrassennetz zu finanzieren sowie für die 400 Kilometer Kantonsstrassen, die der Bund übernehmen werde. Diese Aussage der Bundesrätin dürfte auch bei der Liechtensteiner Regierung zu einer klaren Präferenz bei der Vignetten-Abstimmung führen. Während der Liechtensteiner Staatshaushalt durch den Zollvertrag von einer Benzinpreiserhöhung ebenfalls profitiert, würde man an einer Vignettenpreiserhöhung nicht partizipieren. Doch die Liechten-

steiner Regierung kann beruhigt in die Zukunft blicken und mit Mehreinnahmen rechnen. Denn unabhängig davon, wie sich das Schweizer Stimmvolk am 24. November entscheidet, soll der Benzinpreis steigen. Dies machte Bundesrätin Leuthard klar. Blick online schreibt hierzu: «Der Bundesrat plant mittelfristig eine Erhöhung des Mineralölsteuerzuschlags um 12 bis 15 Rappen pro Liter, wie die Bundesrätin anfügt. Heute liegt dieser bei 30 Rappen pro Liter.» Das heisst, dass bei einer Benzinpreiserhöhung in der Schweiz auch die Liechtensteiner Tankstellen die Preise erhöhen müssten, da die Steuern und Abgaben der Schweiz auch bei den heimischen Zapfsäulen bezogen werden. Somit könnte es eintreten, dass die Liechtensteiner Fahrzeuglenker schon bald gleich dreifach mehrbelastet werden: Mit der Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer, mit der Erhöhung des Vignettenpreises und mit der Benzinpreiserhöhung.


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Gastkommentar

Hotel-Neubau im Malbun:

Fragezeichen zur wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit Von Georg Kieber

Freude herrschte kürzlich im Malbun. Die Generalversammlung der Bergbahnen Malbun AG gab grünes Licht zum Kredit für den Bau eines Jugend- und Familienhotels (Jufa) im Malbun. Bei der Täli-Hocheck-Talstation soll das zweigliedrige 220-Betten-Hotel auf einem 10‘000 m2 grossen Grundstück im Baurecht bis im Jahr 2015 (Jugendolympiade) fertig erstellt sein.

Der Bauplatz liegt in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen, so dass für den Hotelbau eine Umzonierung erforderlich sein dürfte. Basierend auf einer Mischrechnung beträgt der Baurechtszins zu Gunsten der Gemeinde Triesenberg rund 47‘000.– Franken jährlich. Die Baukosten belaufen sich auf geschätzte 13.5 Mio Franken. Zur Finanzierung nehmen die Bergbahnen als Bauherr und Eigentürmer einen Bankkredit von 9 Mio Franken auf, für die restlichen 4.5 Mio Franken wurden offensichtlich private Investoren gefunden. Gemäss Auskunft von Projektleiter Peter Sparber wird der Kredit durch ein Bankenkonsortium bestehend aus Liechtensteinische Landesbank, VPBank und LGT Bank in Liechtenstein gewährt. Für den Betrieb des Hotels ist der Abschluss eines langfristigen Pachtvertrages, erwähnt wurde eine Dauer von 30 Jahren, mit der österreichischen Jufa-Gesellschaft vorgesehen; Jufa betreut nach Angaben des Liechtensteiner Volksblattes in Österreich 42 Gaststätten. Dementsprechend wird dieser österreichische Pächter auch für die Personal- und Lohnpolitik im Hotel zuständig sein. Ausserdem soll im Innenverhältnis eine Vereinbarung getroffen werden, wonach Jufa die Zinsen und Amortisation für die Hälfte des Bankkredites, als für 4,5 Mio Franken, übernimmt, während die Verantwortung für die andere Hälfte bei den Bergbahnen bleibt. Das Hotelprojekt basiert auf der Annahme, dass auf das erhöhte Angebot von Betten im Malbun auch eine erhöhte Nachfrage nach

verbunden ist. Im Ergebnis sind somit heute am Grundkapital der Bergbahnen von 27 Mio Franken das Land mit 48 % und die Gemeinden mit 24 % beteiligt, der Rest entfällt auf private Aktionäre. Basierend auf dem Gedanken des Viele Geburtswehen gingen Neubaus eines Hotels suchten die voraus Bergbahnen seinerzeit die ZuDem nun durch die Bergbahnen sammenarbeit mit dem Land für vorgestellten Jufa-Hotel gehen die Unterkunft der liechtensteiniverschiedene Geburtswehen vor- schen Schüler für deren Ferienlaaus. Im Jahr 2005 wurde eine um- ger im Malbun. Infolge mehrheitfassende Erneuerung der Anlagen lich negativer Rückmeldungen der (Lifte, Restaurant, Beschneiung) Schulen ist das Land jedoch abgemit einem Kostenaufwand von sprungen und ist jetzt eigenständig rund 25 Mio Franken eingeleitet. dabei, für diese Zielgruppe das JuDie Finanzierung erfolgte durch gendhaus im Malbun für 4.5 Mio eine Kapitalerhöhung bei den Franken zu renovieren. Bergbahnen, an der sich Land und Gemeinden massgeblich Sinnhaftigkeit wird angebeteiligten. Nach der Kapitalein- zweifelt zahlung fasste der Landtag den Da der Hotel-Neubau ausschliessnicht alltäglichen Beschluss, sämt- lich mit Bank- und Privatdarlehen liche vom Land gehaltenen Aktien finanziert werden soll, ergibt sich sollen entschädigungslos auf die bei einem angenommenen Zins Gemeinden übertragen werden. von 2.5 % auf die InvestitionssumDoch die Gemeinden verweiger- me von 13.5 Mio Franken ein Zinsten die Annahme des Geschenkes. aufwand von 337‘500.–Franken, Es werde eine zwingende Mitver- zusammen mit dem Baurechtszins antwortung des Landes gesehen, (Fr. 47‘000.–) insgesamt 384‘500.– sollte es zu weiteren Investitionen Franken oder 32‘000.– Franken für die Bergbahnen kommen, sag- pro Monat, zahlbar auch in der te Ewald Ospelt als Vorsitzender flauen Zwischensaison im Frühder Vorsteherkonferenz. Und im ling und Herbst. Die Bergbahnen Uebrigen gebe es bereits vorsorg- Malbun AG weisen in den beiden liche Gemeinderatsbeschlüsse, die letzten Rechnungsjahren jeweils ein zukünftiges finanzielles En- einen Jahresverlust von 1,1 Mio gagement im Malbun ausschlies- Franken aus, allerdings unter Besen würden. (Liechtensteiner Va- rücksichtigung hoher (Fr. 1,5 Mio) terland, 15.3.2012) Der Vorgang betriebswirtschaftlich notwendizeigt, dass sich Land und Ge- ger Abschreibungen, berechnet auf meinden schon damals im Klaren Grund der geschätzten Nutzungswaren, dass mit dem Aktienbesitz dauer der Anlagen. Selbst bei konzwar keine rechtliche, aber doch servativer Schätzung, so Betriebseine faktische Nachschusspflicht leiter Rainer Gassner im Radio L, Unterkünften folgt und durch die neuen Gäste, angesprochenen werden insbesondere Familien und Jugendliche, eine bessere Auslastung der Skilifte, vor allem unter der Woche, erreicht wird.

könnten den neuen Gästen im Hotel zusätzliche Liftkarten für rund 300‘000.– Franken verkauft werden. Dieser Betrag würde ungeschmälert das Geschäftsergebnis verbessern, da sich die Fixkosten durch Mehrbeförderungen an den Liften nicht erhöhen. Selbst wenn man die Schätzung des Mehrerlöses hinauf setzt und die Abschreibungen substanziell reduziert, lässt sich durch den Neubau des Hotels ein Weg zur schwarzen Null in der Erfolgsrechnung der Bergbahnen nicht wirklich finden. Das erwähnte liechtensteinische Bankenkonsortium hat demgegenüber die Bonität der Bergbahnen für einen Kredit von 9 Mio Franken offensichtlich positiv beurteilt. Projektleiter Peter Sparber bestätigte ausdrücklich, dass gegenüber den Banken für diesen Kredit keine zusätzlichen Sicherheiten oder Bürgschaften angeboten wurden. Der Gedanke drängt sich auf, dass die Banken ganz einfach davon ausgehen, dass Land und Gemeinden als Mehrheitsaktionäre eine Zahlungsunfähigkeit der Bergbahnen nicht zulassen würden. Im Falle eines Kreditausfalles wäre das Land als Mehrheitsaktionär der Landesbank noch zusätzlich betroffen. Bezüglich der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit des vorgestellten Hotelprojektes ergeben sich also Fragezeichen. Wünschenswert wäre es jedenfalls, wenn Land und Gemeinden erklären würden, gestützt auf welche Modellrechnungen sie als Mehrheitsaktionäre ihre Stimmrechte für die Kreditaufnahme ausübten und damit grünes Licht gaben für den Neubau des Hotels.


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Gastkommentar

«Lohnstrukturen sind nicht vom Staat festzulegen»

Von Alexander Batliner

Der Schweiz steht am 24. November ein interessanter Abstimmungssonntag bevor. Grund hierfür ist unter anderem die 1:12 Initiative, welche gemäss gegenwärtigen Umfragen zwar eher abgelehnt werden dürfte, jedoch auch nicht chancenlos ist. Nachdem das Schweizer Stimmvolk am 3. März dieses Jahres die Abzockerinitiative hoch angenommen hat, sind die Wirtschaftsverbände der Schweiz aufgeschreckt und kämpfen gegen die 1: 12 Initiative. Diese Initiative möchte, dass niemand mehr als zwölf Mal so viel verdienen darf wie die schlechtesten bezahlten Mitarbeiter im selben Unternehmen. Während die Befürworter damit die teilweise hohen Löhne in den Chefetagen kritisieren und reduzieren möchten, sehen die Gegner darin einen ungerechtfertigten Eingriff des Staates in die Lohnstruktur der Privatwirtschaft. Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab.

LIHK und Wirtschaftskammer kritisch

Diese Volksabstimmung stösst auch von den beiden Liechtensteiner Wirtschaftsverbänden auf Interesse. Sowohl Wirtschaftskammer als auch Industrie- und Handelskammer stehen dieser Initiative kritisch gegenüber. Arnold Matt, Präsident der Wirtschaftskammer, betont hierzu: «Die Vorlage lehne ich grundsätzlich ab, da sie einen Eingriff durch den Staat in die Wirtschaft

Am 24. November stimmt die Schweiz über die 1:12 Initiative ab. Gegenwärtige Umfragen zeigen, dass die Initiative nicht chancenlos ist, obwohl ein Nein wahrscheinlicher sein dürfte. Auch die Liechtensteiner Wirtschaftsverbände schauen gespannt über den Rhein. Wirtschaftskammer wie Industrie- und Handelskammer stehen der Initiative kritisch gegenüber.

und einen Eingriff in die unternehmerische Freiheit darstellt. Lohnstrukturen sind nicht vom Staat festzulegen, sondern unterliegen dem Gesetz Angebot und Nachfrage.» Auch Klaus Risch, Präsident der Industrie- und Handelskammer, steht dieser Vorlage sehr skeptisch gegenüber.

Arnold Matt, Präsident der Wirtschalftskammer

»

Lohnstrukturen

sämtliche Schweizer Unternehmen - vom grossen Weltkonzern bis zum Kleinst-KMU betroffen sind.»

Folgen schwer abschätzbar

Sollte sich das Schweizer Stimmvolk für die Initiative aussprechen, wären die Folgen für die Schweizer Wirtschaft schwer abschätzbar. «Die Initiative würde dazu führen, dass Unternehmen vermehrt Stellen im Tief lohnbereich auslagern oder wegrationalisieren, um das starre staatliche Lohndiktat zu erfüllen», vermutet Klaus Risch. Für ihn kommt diese Initiative ebenfalls einem zu starken Eingriff des Staates in die Privatwirtschaft gleich. «Die Festlegung der Löhne muss in einer liberalen Wirtschaft, wie wir sie in der Schweiz und Liechtenstein haben, Sache der Unternehmen und ihren Mitarbeitenden sein, und nicht eine Aufgabe des Staates», so der Präsident der Industrie- und Handelskammer.

Keine Vorteile für Liechtenstein Arnold Matt sieht darüber hinaus auch keine Vorteile für festzulegen … Liechtenstein, sollte die Initiative angenommen werden. Dass Unternehmen dann die Schweiz verlassen und Liechtenstein Er führt aus: «Die 1:12 Initiative als Standort wählen, sieht er ist eine schweizerische Initiative eher kritisch. «Die Auswirkunund wird vom Schweizer Stimm- gen, was die Abwanderung von volk beurteilt werden. Wie Eco- Firmen betrifft, sind auch von nomiesuisse sind wir jedoch der Fachleuten nicht wirklich absehMeinung, dass die 1:12-Initia- bar. Für Liechtenstein wird das, tive der Schweizer Wirtschaft falls Firmen an diesen Standbei Annahme schaden wird, da ort wechseln, nichts ausser ein

sind nicht vom Staat

schlechtes Image als Schlupf loch bringen», wie der Präsident der Wirtschaftskammer ausführt. Er sieht auch keinen Handlungsbedarf, dass Liechtenstein ähnliche Diskussionen führen sollte. «Ich sehe absolut keinen Handlungsbedarf. Unsere Wirtschaftspolit:zeit struktur besteht aus 87  % Kleinfirmen mit 1-10 Mitarbeitern bei denen diese 1:12 Regelung sowieso nicht greifen würde. Einen solchen Eingriff in eine liberale Wirtschaft wäre das Letzte, was wir brauchen», so Arnold Matt.

Klaus Risch, Präsident der Industrieund Handelskammer

»

Wir sind der Meinung,

dass die 1:12-Initiative der Schweizer Wirt-

schaft schaden wird …


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Tina Weirather: Die Ringe im Fokus

Von Alexander Batliner Der Weltcup Skiwinter ist mit den Riesenslaloms in Sölden lanciert. Auch Tina Weirather sorgte mit ihrem 5. Schlussrang für ein Ausrufezeichen. Dies in einer Disziplin, welche nicht zu ihren stärksten gehört. Machte sie doch bisher eher in der Abfahrt und im Super G auf sich aufmerksam. Dies soll jedoch nicht so bleiben. Sie führt aus: «Der Fokus liegt auf dem Riesenslalom, dem Super-G und der Abfahrt. Im Riesenslalom sind sicher die Erwartungen nicht so gross wie in den SpeedDisziplinen, aber der Fokus liegt genau gleich darauf.» In Sölden zeigte sie, dass ihr eine sehr gute Vorbereitung auf die Saison gelang. «Die Vorbereitung lief wunschgemäss und ohne Zwischenfälle, ich konnte mit Marina Nigg zusammen hervorragend Kondition tanken, im Skitraining lief es von Anfang an gut und auch materialmässig konnten wir uns weiterentwickeln», so Tina Weirather. Hierbei reiste sie auch nach Argentinien und Chile, wo sie sehr gute Trainingsbedingungen vorfand und auch erste Vergleiche mit der ausländischen Konkurrenz erhielt. «Wir haben dort alle Disziplinen trainiert, am meisten Riesenslalom, dann Super-G, ein paar Tage Abfahrt und 2-3 Einheiten Slalom. Ich weiss aus Erfahrung der letzten drei Jahre, dass, wenn ich teamintern schnell bin, auch im Weltcup mithalten kann. Ausserdem sind wir ein paar Mal mit den Österreicherinnen und Französinnen gefahren und das hat auch gut ausgesehen», wie Weirather ausführt.

Höhepunkt Olympische Spiele

Auch wenn der Weltcup einen hohen Stellenwert bei ihr geniesst,

: Für Tina Weirather begann die Saison nach Wunsch. Mit dem 5. Rang beim Weltcup-Riesenslalom in Sölden hat sie ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Fokus richtet sich jedoch auf den 12. und 15. Februar 2014 – dann finden in Sochi die Olympia Abfahrt und der Super G statt. «Eine Medaille ist der Traum», so Tina Weirather.

Tina Weirather wurde zum Saisonauftakt hervorragende Fünfte in Sölden.

liegt doch der Fokus auf den Olympischen Spielen in Sochi. Die Piste dort scheint ihr entgegen zu kommen. «Beim einzigen Rennen dort bin ich 4. geworden, also würde ich schon sagen, dass die Piste mir passt», so Tina Weirather. Trotzdem weiss sie, dass vieles zusammenpassen muss, um dort erfolgreich zu sein. Sie betont: «Ich werde in Topform sein müssen, um etwas zu erreichen. Eine Medaille ist der Traum eines jeden Athleten. Ich war in den letzten 2 Saisons insgesamt 7 Mal auf dem Podest, also ist es möglich, dies zu schaffen. Es müssen jedoch unheimlich viele Puzzleteile zusammen passen. Und an diesen Teilen arbeite ich seit April akribisch.» Hierbei ist ihr be-

wusst, dass die Grundlage für den Erfolg in Sochi wohl im Weltcup liegen wird. «Der Weltcup hat einen sehr hohen Stellenwert und jedes einzelne Rennen ist wichtig, um an Olympia in Topform zu sein. Sich aber nur auf Olympia zu versteifen würde aber - so denke ich - ins Auge gehen. Es braucht ein grosses Selbstvertrauen, um am Tag x zuzuschlagen und dieses Selbstvertrauen kann ich nur über den Weltcup holen. Zudem braucht es immer auch das Quäntchen Glück, und das kann man nicht erzwingen», wie Tina ausführt.

Untergeordnete Rolle Kombination

Nur von sekundärer Bedeutung

© GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber

ist für sie die Superkombination aus Abfahrt und Slalom. Obwohl sie auch ein wenig Slalom trainierte, steht diese Disziplin nicht im primären Fokus. «Vom Stellenwert her ist der Fokus auf die Superkombination eher nicht hoch, da es nur drei Rennen pro Jahr gibt. Ich habe ein paar Mal die Slalomski angeschnallt, aber nicht nur für die Superkombination, sondern auch als Training für die anderen Disziplinen. Ich versuche sicher in jeder Kombination mein Bestes zu geben, denn dort kann immer viel passieren und viel möglich sein, auch wenn man keine Slalomspezialistin ist», so Tina Weirather.


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Grund zur Freude beim FC Vaduz. Nach 14 Runden stehen sie stolz an der Tabellenspitze. Von links Ciccone, Schürpf und Handzic. (Bild: Jürgen Posch)

FC Vaduz: Auf dem Weg zurück in die Super League? Von Chrisi Kindle Der Aufstieg vor fünfeinhalb Jahren unter Trainer Heinz Hermann sollte nur ein kurzes Abenteuer in der Super League werden. Der Verein war sportlich offenbar noch nicht reif genug, um mit der Crème de la Crème des Schweizer Fussballs mitzuhalten. Die Mannschaft war überfordert und konnte den sofortigen Abstieg nicht verhindern. Auch ein Trainerwechsel während der Saison (von Heinz Hermann zu Pierre Littbarski) brachte nichts, im Gegenteil.

: Im Mai 2008 hat der FC Vaduz mit dem erstmaligen Aufstieg in die Super League Historisches vollbracht. Jetzt, nach etwas mehr als einem Drittel der Saison 2013/14, befinden sich die Vaduzer wieder auf Kurs in Richtung oberste Schweizer Spielklasse. bislang klar stärkste Mannschaft in dieser Liga. Nach dem 1:1 am Montagabend im Spitzenkampf in Schaffhausen haben die Liechtensteiner vier Punkte Vorsprung auf Wil und sechs auf Schaffhausen.

Revidiertes Saisonziel?

Der Verein hat zwar vor der Saison als Ziel «nur» einen Platz unter den ersten Drei herausgegeben, aber Spieler und Trainerstaff wollen eindeutig mehr. Coach Giorgio Contini, im Frühjahr nach der enttäuschenden Rückrunde noch in Jetzt scheint aber in Vaduz wieder der Kritik, hat aus dem verbliebeeine Mannschaft am Werk zu sein, nen Stamm und den gezielten Verdie von der Qualität her in der Lage stärkungen ein homogenes Team sein müsste, den Aufstieg zu schaf- geformt. Die Mannschaft spielt eifen. Das haben die ersten 14 Run- nen attraktiven Offensiv-Fussball, den der laufenden Meisterschaft verliert dabei aber nur selten die gezeigt. Der FC Vaduz stellt die defensive Ordnung aus den Augen.

Contini nimmt das Wort Aufstieg (noch) nicht in den Mund, er will von Spiel zu Spiel schauen. Der Trainer deutet aber auch an, dass man im Verlauf des Frühjahres die Zielsetzung durchaus noch oben revidieren kann. Nicht zu vergessen: Mit der Rückkehr der Langzeitverletzten Abegglen, Pergl und Baron und der möglichen Rückkehr von Pak wird die FCVMannschaft weiter an Qualität gewinnen.

Finanziell ist man beim FC Vaduz gerüstet

Und spätestens im Frühjahr (vielleicht schon in der Winterpause) dürften sich auch die Verantwortlichen des FCV der Herausforderung Super League-Aufstieg nicht mehr verschliessen. Finan-

ziell scheint man gerüstet zu sein. Der Vertrag mit Hauptsponsor mbpi läuft noch bis 2015. FCVGeschäftsführer Patrick Burgmeier: «Sollten wir den Aufstieg im Sommer 2014 tatsächlich realisieren, müssten wir sicher allgemein unser Sponsoring bearbeiten, da praktisch alle Verträge nur für die Challenge League Gültigkeit haben bzw. die finanziellen Leistungen darauf ausgerichtet sind.» Und da hätte der FCV gute Argumente, denn bei einem Aufstieg in die höchste Klasse müsste das Interesse der Sponsoren ansteigen und eigentlich mehr Geld fliessen. Noch aber sind es lange 22 Runden bis zu einem allfälligen Super League-Aufstieg und da kann noch allerhand passieren. Aber: Der FC Vaduz befindet sich auf Kurs.


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Liechtensteins Fussballer wollen einen erfolgreichen Jahresabschluss Von Chrisi Kindle

: Die Liechtensteiner A-Nationalmannschaft testet am 19. November gegen Estland und die U21 spielt am 15. November gegen Lettland.

Für die Liechtensteiner FussballNationalmannschaft bietet sich in zehn Tagen die Gelegenheit, ein eher durchzogenes Jahr mit einem Erfolg abzuschliessen. In einem Testspiel treffen die PauritschSchützlinge in Vaduz auf Estland. LIECHTENSTEINER Liechtensteins FUSSBALLVERBAND U21-Team kämpft am 15. November im Sportpark um die ersten EM-Qualifikationspunkte.

Gruppe G auf dem sechsten und letzten Platz. Vier geschossenen Toren stehen deren 25 kassierte gegenüber. Die Hoffnung, vielleicht ein Spiel dieser Qualifikation gewinnen zu können, hat sich nicht erfüllt. Doch die beiden Unentschieden zuhause gegen Lettland und gegen die Slowakei sowie die starke Vorstellung bei der 2:3-Test-Niederlage gegen Kroatien machen Die A-Nationalmannschaft hat Mut für die nächsten Aufgaben. die WM-Qualifikation zuletzt Seit Rene Pauritsch das Nationalmit drei Auswärts-Niederlagen team vor einem Jahr übernommen gegen Litauen, Bosnien und hat, ist ein offensiv ausgerichteter Griechenland abgeschlossen. Mit Stil zu erkennen. Und jetzt biezwei Punkten aus zehn Spielen tet sich der Nationalmannschaft beenden die Liechtensteiner die am Dienstag, 19. November, die UeFa U21 em-QUaLiFikation 2015

Möglichkeit, das Jahr mit einem Mauren treffen die Jungs von Erfolgserlebnis abzuschliessen. Trainer Heinz Fuchsbichler im Zu Gast im Rheinpark-Stadion Rahmen der EM-Qualifikation ist die Mannschaft aus Estland, auf Lettland. Mit 0 Punkten aktuell die Nummer 99 im FIFA- aus vier Spielen und einem TorRanking (Liechtenstein 158). verhältnis von 0:19 «zieren» die Die Statistik spricht aber Liechtensteiner TabellenenFreitag, 15.nicht noVember 2013, das 18.30 Uhr für einen Liechtensteiner Sieg: In de. Das Hinspiel in Lettland ging den bisherigen vier Vergleichen mit 0:4 verloren. Trotzdem, die gab es drei Niederlagen und ein Liechtensteiner haben ein klares Unentschieden. Höchste Zeit, Ziel vor Augen: Sie wollen enddiese Bilanz etwas aufzupolieren. lich den ersten Punkt in der Geschichte der Liechtensteiner U21Endlich ein Punkt für die U 21? Nationalmannschaft holen. Falls Sie bei diesem vielleicht historisportpark eschen-maUren Vier Tage vor dem A-Team, am schen Ereignis dabei sein wollen, 15. November, steht auch die die Partie wird um 18.30 Uhr im Vorverkauf: www.ticketcorner.ch Liechtensteiner U21-Auswahl im Sportpark angepfiffen. Einsatz. Im Sportpark Eschen/

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«Arbeitsplätze und Steuereinnahmen werden weiters deutlich zurückgehen»

Interview von Herbert Oehri

: Nach Meinung des Schaaner Finanzexperten Alex Jeeves, der als junior-Partner einem der bedeutendsten Treuhandbüros Liechtenstein vorsteht, wird der Transformationsprozess auch zur Folge haben, dass der durch den Finanzplatz generierte Umsatz über die nächsten drei bis fünf Jahre signifikant schrumpfen wird sowie Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zurückgehen werden. «Ich befürchte, es wird sich eine deutlich spürbare «Bremsspur» durchs Land ziehen. Dieser schmerzliche Prozess, der sich langsam auf allen Branchen bemerkbar macht, sei der einzige Weg für die Zukunft des Finanzplatzes Liechtenstein», erklärte Alex Jeeves.

Lesen Sie nachfolgend seine interessanten Ausführungen zu diesem und zu anderen aktuellen Fragen, die unser Land betreffen. lie:zeit Herr Jeeves, der Staatshaushalt muss bald möglichst aus seiner Schieflage gehoben und ausgeglichen gestaltet werden. Ist es ist für die Wirtschaft nicht gefährlich, vor lauter Spar-Aktionismus Investitionen zu vernachlässigen? Wie sehen Sie diesen Balance-Akt? Alexander Jeeves: Zunächst glaube ich nicht, dass es die strategische Aufgabe des Staates sein kann, das Wirtschaftswachstum mit Staatsausgaben bzw. –investitionen zu sichern. Letztendlich muss ja der Staatshaushalt saniert werden und da kann es natürlich nicht sein, dass die Staatsausgaben weiterhin hoch gehalten werden. Beides wird wohl nicht gleichzeitig funktionieren. Ich fände es begrüssenswert, wenn die Staatsquote an den Investitionen und Ausgaben generell in Zukunft eher auf ein Minimum beschränkt wird und die notwendige Infrastruktur und Leistungen unterstützt, statt Luxusprojekte zu finanzieren, die darüber hinaus gehen. Die Privatwirtschaft muss das Wachstum bringen, nicht die Staatsausgaben und –investitionen. Der Staat soll idealerweise lediglich die Rahmenbedingungen schaffen, nicht selbst ein wichtiger Wirtschaftsmotor sein. Vor allem ist dies auch

Alex Jeeves mit Gattin Verena. im Hinblick auf die derzeitigen Staatsfinanzen vermutlich auch nicht anders möglich. Aufgrund der derzeit knappen Mittel wird es vor allem darum gehen, diese Mittel möglichst effektiv zu verwenden. Ich habe nicht genügend Detailinformationen, um zu jeder einzelnen Massnahme eine Meinung abzugeben. Das aktuelle Massnahmenpaket III ist ja kein typisches Sparkpaket. Sparen würde man ja typischerweise auf der Ausgabenseite, nicht auf der Einnahmenseite.

Man kann eventuell sagen, dass sich daran die zeitliche Dringlichkeit zeigt, aber ansonsten finde ich die Massnahmen mittel- bis langfristig nicht wirklich inspirierend. Steuer- und Beitragserhöhungen werden nicht wirklich den Wirtschaftsstandort attraktiver machen und könnten einige der verbliebenenn Standortvorteile gefährden. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass beim Personalaufwand genügend gespart wird, wenn man dabei auf «natürliche Fluktuationen baut».

Generell ist es so, dass Sparmassnahmen unbeliebt sind und man immer jemanden finden wird, der gegen eine bestimmte Massnahme ist. Das liegt in der Natur der Sache. Die Regierung und der Landtag müssen objektiv glaubwürdige und sinnvoll verteilte Ausgabenkürzungen beschliessen, die nicht offensichtlich eine bestimmte Partei oder andere Personengruppe benachteiligt. Da sind die Politiker natürlich in einem Interessenkonflikt, der nicht unerheblich ist: Wie können sie genügend Ausgaben kürzen, ohne die für ihre Wiederwahl notwendigen Stimmen zu gefährden? Dies ist tatsächlich ein schwieriger Balanceakt. Die Gefahr besteht natürlich, dass die Ausgabenkürzungen nicht weit genug gehen, weil die Regierung und der Landtag sich bei vielen (Wählern) unbeliebt machen müssten. Hier müssen sicher möglichst alle Parteien zum Wohle des Landes an einem Strang ziehen. Dies, auch wenn es hier für den einzelnen Politiker oder die Partei subjektiv sinnvoll wäre auszuscheren und so Wählerstimmen zu gewinnen. Im Massnahmenpaket III führte die Regierung neben einem Mix von kleineren Sparübungen auch konkrete Massnahmen betreffend potenziellen Einnahmen auf, darunter die Einführung einer Quellensteuer mit den Grenzgängern unseres Nachbarstaates Schweiz.


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Wie stehen Sie dazu? Grundsätzlich mag es sinnvoll sein, hier eine Regelung zu finden. Isoliert betrachtet vor allem aus finanzieller Sicht natürlich. Der Zeitpunkt im Zusammenhang mit der Verhandlung eines Doppelsteuerabkommens kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Wir werden sehen, wie die Schweiz reagieren wird und hoffe, dass wir netto, unter Einbezug aller wesentlichen Faktoren, in dieser Verhandlung nichts verlieren werden. Ich denke, dass die Schwierigkeit in der Verhandlung darin liegt, dass wir der schwächere Partner sind und zu einem gewissen Grad auf das Verständnis der Schweiz angewiesen sein werden. Ist der Finanzplatz Liechtenstein mit dem Transformationsprozess auf gutem Wege? Sehen Sie nach den letzten sehr schwierigen Jahren am Ende des Tunnels Lichtblicke? Für neue Finanzprodukte – zum Beispiel als Fondsplatz usw. ? Der Transformationsprozess scheint mir zwar auf relativ gutem Wege zu sein. Es ist ein unumkehrbarer Prozess, der in erheblichem Masse vom Ausland diktiert wird, dies bzgl. Inhalt als auch Geschwindigkeit. Aber die Frage ist, was dies eigentlich bedeutet. Der Transformationsprozess wird meiner Meinung nach auch zur Folge haben, dass der durch den Finanzplatz generierte Umsatz über die nächsten drei bis fünf Jahre signifikant schrumpfen wird, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zurückgehen werden. Ich befürchte, es wird sich eine deutlich spürbare «Bremsspur» durchs Land ziehen. Der Transformationsprozess wird nicht nur Vorteile bringen, aber es ist der einzige Weg für die Zukunft des Finanzplatzes Liechtenstein. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Verbände wurde in den letzten Jahren teils Zeit verloren und suboptimale Lösungen angestrebt. Ich glaube aber, dass alle Akteure auf dem Finanzplatz erkannt haben, in welche Richtung es in ihrem spezifischen Geschäftsfeld geht und sich darauf einstellen bzw. bereits darauf eingestellt haben. Nicht alle Berufsgruppen haben dieselben Voraussetzungen. Fakt

ist, dass einige historisch wichtige Märkte für die Treuhandbranche zu einem grossen Teil weggefallen sind. Bei den Banken sieht es da zuerst einmal besser aus. Auf der anderen Seite ist dort die Konkurrenz übermässig gross, überregional grösser als bei den Treuhändern vermutlich. Schade, dass wir mit der AIFM Richtlinie nicht so rasch loslegen konnten wie geplant. Hier wurde leider sowohl wertvolle Zeit als auch das Gesicht verloren. Die prominenten Ankündigungen konnten zumindest zeitlich leider nicht eingehalten werden. Ich glaube aber, dass Liechtenstein hier sicher eine rentable Nischenrolle spielen kann. Insofern gehe ich davon aus, dass der Fondsplatz noch wachsen wird. Liechtenstein wird jedoch kaum ein wirklich grosser Fondplatz werden, da gibt es zu viele etablierte Jurisdiktionen, die erfolgreich im Massengeschäft tätig sind. Ich denke, dass Liechtenstein im Bereich der Pensionsgelder noch Potential hat und ausländisches Geld anziehen kann, wenn es entsprechende Produkte anbietet. Aber auch der Wettbewerb um Pensionsgelder ist hart und Liechtenstein wird hier bald Lösungen offerieren müssen, um zum Zuge zu kommen. Der Versicherungsbereich scheint mir derzeit etwas zu schwächeln, einige Markteilnehmer haben sich zurückgezogen oder sind dabei dies zu tun. Hier ist sicher auch noch Potential nach oben vorhanden. Herr Jeeves. Wo steht Ihrer Meinung nach der Wirtschafts- und Finanzstandort Liechtenstein in fünf bis zehn Jahren und welche Strategien müssen eingeleitet und umgesetzt werden, um dort hinzukommen? Ich habe da leider keine Patentlösung zur Hand. Generell muss Liechtenstein so gut als möglich seine Vorzüge ausspielen können. Ideale Rahmenbedingungen in Europa bieten, bei relativ niedrigen Steuern und kurzen Wegen in der Verwaltung. Zudem haben wir Zugang zu gut qualifizierten Arbeitnehmern und sind eine gute Option für Leute , die nicht in einer Stadt wohnen wollen. Ich glaube auch nach wie vor, dass der

Alexander Jeeves lic.rer.pol., Honorar-Konsul, wohnhaft in Schaan CEO Jeeves Group, Schaan

Alexander Jeeves, geboren 1968, absolvierte seine Grundschulausbildung und seine weiterführende Schulbildung in Liechtenstein. Studien in St. Gallen und an der Universität Bern - mit Studienaufenthalten in Florenz und London - sowie einem Betriebspraktikum bei einer internationalen Bank und Projektarbeit bei Unternehmen in der Schweiz und in Deutschland, beendete er mit einem Abschluss cum laude von der Universität Bern. Er kehrte nach Liechtenstein zurück, um vom Januar 1997 an die Position des Direktors der Jeeves Group anzunehmen und die Familienkontinuität zu sichern. Seit 2011 ist er CEO der Gruppe. Er besucht regelmässig Seminare und Tagungen, um sich mit Fachleuten zu treffen und mit den neuesten Entwicklungen und Trends auf dem Laufenden zu bleiben. Alexander Jeeves ist Lehrbeauftragter für "Offshore Treuhandwesen" an der Universität Liechtenstein und unterrichtet dort Betriebswirtschaft im Lehrgang Private Banking. Am 28. April 1998 wurde er zum Honorarkonsul des Fürstentums Liechtenstein für St. Vincent und die Grenadinen ernannt. Er ist verheiratet, hat drei Söhne und eine Tochter und wohnt in Schaan.

Finanzplatz eine wichtige Rolle in der Zukunft spielen kann und wird. Verglichen mit anderen Wettbewerbern haben wir eine relativ lange Tradition in diesem Geschäft und auch die Stabilität und Zugänglichkeit ist nach wie vor gegeben und wichtig. Zudem ist die wachsende Regulierungsdichte nicht nur in Liechtenstein, sondern auch bei unseren Wettbewerbern vorhanden. Der (automatische) Informationaustausch wird keine Strategie sein, sondern eine extern vorgegebene Bedingung. Ich glaube durchaus, dass der Finanzplatz Liechtenstein trotz all den anstehenden Veränderungen seine relativen Vorteile hat und weiterhin haben wird. Aus Sicht der Treuhandbranche z.B. haben wir in Europa keine wirklich grosse und

neue Konkurrenz. Das scheint mir, zumindest derzeit. Eine Arbeitsgruppe der Regierung soll an der Prüfung eines IWFBeitrittes beschäftigt sein, dies jedoch seit bald drei Jahren. Wäre für Sie ein IWF-Beitritt Liechtensteins überhaupt grössenverträglich und was wäre die Gegenleistung für die 50 Mio. US-Dollar für unser Land? Ohne mehr Details zum Nutzen einer solchen Mitgliedschaft zu kennen, denke ich nicht, dass es derzeit Sinn machen kann, USD 50 Mio. für eine IWF Mitgliedschaft auszugeben. Was macht Alex Jeeves in seiner Freizeit? Die meiste Zeit verbringe ich mit meiner Familie. Im Winter spiele ich Tennis. Andere Hobbies kommen derzeit eher kurz.


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Liechtensteiner Finanzwissen in aller Welt Die LGT bietet ihren Fachkräften interessante internationale Perspektiven

Von Silke Knöbl

: Ein Job in der Walzerstadt Wien oder in einer exotischen Metropole wie Singapur: Immer mehr Fachkräfte legen grossen Wert auf die Möglichkeit, international zu arbeiten. Die LGT profitiert von ihrer internationalen Ausrichtung. Die lie-zeit hat einige Liechtensteiner, die ihren Wohn- und Arbeitsort nach Asien verlegt haben, nach ihren Erfahrungen gefragt.

Banken sind trotz des Umbruchs der Finanzbranche nach wie vor attraktive Arbeitgeber. Doch auch sie dürfen die Signale der Zeit nicht übersehen. Sie stehen nicht nur untereinander im Wettkampf um die besten Talente, sondern auch mit anderen Dienstleistern wie Versicherungen oder – etwa im Bereich der IT-Fachkräfte – mit Industrieunternehmen. Und immer öfters entscheiden sich Bewerber für ein Unternehmen, das ihnen eine internationale Karriere ermöglicht.

Mittlerweile ist die LGT weltweit die grösste Private-Banking- und Asset- Management-Gruppe, die vollständig von einer Unternehmerfamilie gehalten wird. Rund 1900 Mitarbeitende sind an 26 Standorten in Europa, Asien und dem Mittleren Osten tätig. Diese Internationalität können Mitarbeitende nutzen, um zeitweise oder längerfristig an anderen Standorten zu arbeiten und sich dadurch beruflich und – wie die Aussagen der Mitarbeitenden in Asien zeigen – auch menschlich

Wolfgang Schierscher, Kundenberater, LGT Bank Singapur Seit zweieinhalb Jahren berate ich internationale Privatkunden sowie Vermögensverwalter und Treuhänder vom LGT Standort in Asien aus. Die tägliche Arbeit unterscheidet sich kaum von der in Liechtenstein oder der Schweiz. Aufgrund der internationalen Kundschaft und den vielen verschiedenen Kulturen, mit denen ich hier in Kontakt komme, finde ich sie jedoch abwechslungsreicher. Es war schon immer mein Traum, im Ausland zu arbeiten. Nachdem ich vor einigen Jahren meinen Urlaub in Singapur, Hongkong, Shanghai und Indonesien verbracht habe, wurde dieser Wunsch immer stärker. Damals haben mich sowohl die Kultur als auch die wirtschaftliche Dynamik der Region sehr beeindruckt. Ich fühle mich beruflich und privat sehr wohl hier. Das zeigt, dass die Entscheidung richtig war. Ich denke, dass jeder bestätigt, der einmal in einer Millionenstadt im Ausland gelebt hat, dass man persönlich davon profitiert und weltoffener wird. Gleichzeitig werden einem aber auch die Vorzüge von Liechtenstein oder der europäischen Länder bewusst, die über ein ausgezeichnetes Gesundheits- und Sozialsystem verfügen sowie politische Stabilität und Rechtssicherheit bieten.

weiterzuentwickeln. «Neben Gehalt, Jobinhalt und Arbeitsumgebung ist diese Internationalität ein sehr wichtiges Argument in den Bewerbungsgesprächen», sagt Gustav Stendahl. «Es ist sozusagen das i-Tüpfelchen, mit dem wir sowohl bei den Liechtensteinern als auch bei Bewerbern aus Städten wie Zürich, Wien oder München punkten.»


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Sarah Naef,

Norman Bürzle,

Head Client Services, LGT Bank Hongkong

Front Office Support, LGT Bank Singapur

Ich arbeite schon seit 13 Jahren bei der LGT. Bevor ich nach Asien kam, war ich sieben Jahre im Asia Desk in Vaduz für den täglichen Support der asiatischen Niederlassungen zuständig. Auch hier in Asien bin ich vor allem für den Frontsupport zuständig und leite das CustomerService-Team. Ursprünglich war geplant, dass ich nach acht Monaten wieder nach Hause komme. Als mir später ein unbefristeter Vertrag angeboten wurde, habe ich diese einmalige Chance genutzt. Da ich aufgrund meiner vorherigen Tätigkeit im Asia Desk Vaduz die meisten Arbeitskollegen, meine Tätigkeit und das Arbeitsumfeld bereits kannte, fiel mir der Einstieg relativ leicht. Die Arbeit in Asien ist herausfordernd, weil das Arbeitsumfeld sehr kompetitiv und die Kunden sehr fordernd sind. Das bietet im Gegenzug mehr Flexibilität und Möglichkeiten. Jeder Arbeitstag ist anders, es ergeben sich immer wieder neuen Situationen und Fragestellungen, die gelöst werden müssen. Die kulturellen und sprachlichen Unterschiede spielen dabei auch immer wieder eine Rolle. Bindeglied zwischen den beiden Welten zu sein ist Teil meiner Arbeit. Sich an einem fremden Ort neu zu orientieren, neue Erfahrungen am anderen Ende der Welt zu machen und neue Menschen und ihre Lebensumstände kennenzulernen, empfinde ich als Bereicherung.

Bereits seit 1998 arbeite ich bei der LGT und die letzten fünf Jahre davon in Singapur. Dort bin ich unter anderem für die Unterstützung der Kundenberatung, das Schnittstellenmanagement zwischen der Kundenberatung und der Abwicklung oder auch für die Umsetzung von lokalen- sowie Gruppenprojekten zuständig. Die LGT Bank Singapur ist ein Unternehmen auf Wachstumskurs, hat aber mit rund 120 Mitarbeitenden eine überschaubare Grösse. Dadurch ist mein Aufgabengebiet breiter gefächert und ich kann daher in sehr vielen, unterschiedlichen Bereichen Erfahrung sammeln. Als ich mich 2009 für den Umzug nach Asien entschied, wollte ich vor allem Auslanderfahrung sammeln sowie meine Englischkenntnisse verbessern. Ausserdem hilft ein Auslandsaufenthalt meines Erachtens dabei, weltoffener zu werden (andere Kulturen, Religionen etc.) und die Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Es ist aber auch eine interessante Erfahrung, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen – als Gast in einem fremden Land.

Peter Schaedler, Portfolio-Manager, LGT Bank Hongkong Mittlerweile bin ich seit 20 aufregenden und lehrreichen Jahren bei der LGT, seit nunmehr anderthalb Jahren als Direktor im Portfolio Management der LGT in Hongkong. Bei uns gibt der Kunde dem Vermögensverwalter den Auftrag, Vermögen im Rahmen von vereinbarten Vorgaben in eigenem Ermessen anzulegen. Hierfür bietet die LGT individuelle Anlagelösungen an, um das Kapital unserer Kundschaft zu wahren und zu mehren. Die Arbeit und das Leben in Hongkong erscheinen mir manchmal etwas eilend, ruheloser und vielleicht sogar ruppiger als in Liechtenstein. Das Arbeitstempo ist höher und die Arbeitszeiten sind länger. Dennoch gefällt mir die Vielfalt, die mir meine Tätigkeit als Portfolio Manager bietet. Ergänzend dazu geniesse ich die Möglichkeiten sehr, die mir Hongkong bietet. Man kann in der City prima essen, ausgehen und feiern, ist aber ebenso schnell in abgelegenen Gegenden und kann sich dort vom Tempo und der Schnelllebigkeit der Stadt erholen. Wann ich wieder zurückkehren werde, kann ich noch nicht genau sagen. Bestimmt aber werde ich dann um viele Erfahrungen und Erinnerungen reicher sein. Ich möchte noch etwa zwei oder drei Jahre bleiben ¬ vielleicht länger, vielleicht weniger lang. Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr auf meinen nächsten «Heimataufenthalt» – und auf Mamas Käsknöpfle.


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Das Eheliche Güterrecht und die Gestaltungsmöglichkeiten eines Ehevertrages

Von Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

: Ein Ehevertrag dient dazu, die Vermögensverhältnisse zwischen Ehegatten zu regeln. In der Praxis zeigt sich, dass juristische Laien oft falsche Vorstellungen hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten eines Ehevertrages haben. Nachfolgend wird deshalb ein kurzer Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten, welche sich mit Abschluss eines Ehevertrages ergeben, dargestellt. Dabei werden auch die Grundzüge des Güterrechts ansatzweise aufgezeigt.

DER GESETZLICHE GÜTERSTAND DER GÜTERTRENNUNG

Regelung im Ehevertrag von der Aufteilung des ehelichen Vermögenszuwachses ausgeschlossen werden. Anteile an einem Unternehmen können jedoch nur dann ausgeschlossen werden, wenn es sich nicht um blosse Wertanlagen handelt.

Sofern es durch einen Ehevertrag nicht anders vereinbart ist, gilt in Liechtenstein der gesetzliche Güterstand der Gütertrennung. Demnach behält jeder Ehegatte das in die Ehe eingebrachte Vermögen und wird Alleineigentümer des von ihm während der Ehe erwobenen Vermögens. Vom gesetzlichen Güterstand der Gütertrennung kann mittels Ehevertrag abgewichen werden.

Zudem kann durch einen Ehevertrag vereinbart werden, dass der Vermögenszuwachs von Vermögenswerten aus dem Eigengut, welche dem Gebrauch beider Ehegatten dienen, von der Aufteilung des ehelichen Vermögenszuwachses ausgeschlossen wird.

DIE GÜTERGEMEINSCHAFT Mittels Ehevertrag kann eine sogenannte Gütergemeinschaft vereinbart werden. Es gibt diverse Ausgestaltungsformen der Gütergemeinschaft. So kann z.B. vereinbart werden, dass das gesamte gegenwärtige und zukünftig erworbene und ererbte Vermögen zur Gütergemeinschaft zählt. Es kann hingegen auch bestimmt werden, dass z.B. nur das gegenwärtige oder nur das zukünftige Vermögen Bestandteil der Gütergemeinschaft sein soll. Der Umfang der Gütergemeinschaft muss im Ehevertrag detailliert bestimmt werden.

AUFTEILUNG DES EHELICHEN VERMÖGENSZUWACHSES BEI DER GÜTERTRENNUNG

ERRICHTUNG DES EHEVERTRAGES Dr. Patrick Schürmann, LL.M. beim Güterstand der Gütertrennung der Vermögenszuwachs, welcher vom Beginn der Ehe bis zur Aufhebung der häuslichen Gemeinschaft erzielt wurde, aufgeteilt. Nicht Gegenstand der güterrechtlichen Auseinandersetzung ist hingegen das sogenannte Eigengut. Zum Eigengut zählen unter anderem Vermögenswerte, die ein Ehegatte geerbt hat, geschenkt bekommen hat oder selbst in die Ehe eingebracht hat sowie Vermögenswerte, welche ausschliesslich dem persönlichen Gebrauch oder der unmittelbaren Berufsausübung dienen.

Erträgnisse aus dem Eigengut Im Falle einer Scheidung kommt zählen zum während der Ehe eres zu einer güterrechtlichen Aus- zielten Vermögenszuwachs, wenn einandersetzung. Dabei wird und soweit sie vom Berechtigten

Der Ehevertrag bedarf zu seiner Gültigkeit der Schriftform und der Beglaubigung der Unterhierzu bestimmt wurden oder für schriften. Aufgrund der erhebAnschaffungen verwendet wur- lichen finanziellen Auswirkunden, die dem gemeinsamen Ge- gen, welche ein Ehevertrag im Scheidungsfall haben kann, ist es brauch der Ehegatten dienen. durchaus empfehlenswert bei der Auf die Aufteilung des ehelichen Vertragsgestaltung einen liechVermögenszuwachses kann im tensteinischen Rechtsanwalt beiVoraus nicht verzichtet werden. zuziehen, welcher fachkundig zur Die Rechtsordnung sieht jedoch Seite steht. gewisse Ausnahmen vor, hinsichtlich deren ein Verzicht im Voraus mittels Ehevertrag möglich ist. Dies gilt zum einen für Unternehmensbeteiligungen und andererseits für Erträgnisse aus dem Eigengut, welches dem dauernden BATLINER GASSER RECHTSANWÄLTE Gebrauch beider Eheleute dient. MARKTGASS 21 9490 VADUZ

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Produktives Wohlfühlen im Lebensraum Büro

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Die junge Generation wünscht sich eine offene, kommunikative Arbeitsplatzgestaltung.

Josef Marxer, Geschäftsführer der Büro Marxer Büro-Systeme AG

Das wichtigste im Unternehmen sind freilich gute Kunden und natürlich auch eine gute und motivierte Belegschaft. Fehlt eins davon, droht Ungemach. So sind es gerade die guten Fachkräfte, die langfristig eine gute Kundenbeziehung aufbauen. Nun sind diese Fachkräfte nur begrenzt verfügbar. Somit wird es immer wichtiger, Arbeitsplätze möglichst attraktiv zu gestalten. Unsere Arbeitskultur befindet sich im Wandel. Begehrte und hochqualifizierte Leistungsträger sind heute Mangelware. Geeignete Mitarbeiter zu bekommen und zu halten, wird so zur Überlebensfrage für Unternehmen. Büromenschen sind heute mobiler und flexibler als je zuvor und wechseln ihren Arbeitgeber, wenn sie sich nicht mehr wohlfühlen. Anderseits stehen wir alle in zunehmendem Wettbewerbsdruck, in einer immer komplexeren und globaleren Welt, der nach zunehmender Effektivität am Arbeitsplatz verlangt. «Kommunikation ist die Antwort auf Komplexität» heisst es. Eine moderne Büroinfrastruktur fördert Kreativität indem sie eine kommunikative Atmosphäre schafft und dynamische aber auch spontane Teamarbeit fördert. Gerade die junge Generation wünscht sich eine offene, kommunikative Arbeitsplatzgestaltung. Der Arbeitsplatz wird auch als Lebensort gesehen, eine stimulierende emotionale Atmosphäre ist wichtig. Vielen jungen Arbeitskräften ist der Einsatz neuester Technologien Hauptvoraussetzung für Produktivität. Moderne Bürokonzepte können dies geschickt ausnutzen, indem sie die Voraussetzungen für Kreativität und Spontanität liefern. Über einer gesunden Organisation liegt eine Kultur des Teilens von Werten und Ideen, der organischen


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Bildung einer Corporate Identity sowie der Sinn einer kompetitiven Dringlichkeit der einem Unternehmen erlaubt agil und innovativ zu sein. Open-Space-Büros bieten, im Gegensatz zu klassischen Einzelund Zellenbüros, viel Freiraum für kollektive Intelligenz. Sie entsprechen fast Interaktionsmöglichkeiten der Austauschplattformen des Web 2.0. Ein Büro sollte schön sein. Niemand würde in Frage stellen, dass es bei einem Buch um den Inhalt geht und nicht um den Umschlag. Trotzdem, wer bevorzugt nicht Bücher mit schönem Umschlag, feinem Druck auf gutem Papier mit angenehmen Duft. So ist es auch mit dem Arbeitsplatz. Man braucht schöne Umgebung um etwas zu erschaffen. Schönheit inspiriert und stiftet beim Erschaffen Sinn. Auch das Frauenhofer IAO (Universität Stuttgart) konnte nachweisen, dass eine hohe Gestaltungsqualität im Büro die Produktivität der Mitarbeiter bis zu 35% steigern kann. Gemeinsam mit ihren Partnern verfolgt die Büro Marxer Büro-Systeme AG konsequent einen innovativen Ansatz einer neuen Bürokultur des produktiven Wohlfühlens. Perfekte Ergonomie, Funktionalität und das Stillen emotionaler und rationaler Bedürfnissen bilden hierfür die Basis. Daraus folgen Bürowelten zum Wohlfühlen, in denen Menschen gerne und deshalb auch nachweislich produktiver und gesünder arbeiten. Design, Licht, Farben und optimierte Akustik gehören ebenso dazu wie die fortschrittliche Integration von Mensch, Mobiliar und Informationstechnologien.

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Fürstenwetter in den Alpen – Goldener Herbst in Liechtenstein : Sonnenschein, Temperaturen bis 25 Grad, goldgelbe bis bronzerote Farbtupfer an den Berghängen und Panoramasicht bis zum Bodensee – die Wetterprognosen für die nächsten Tage laden zum Wandern und Geniessen in den Liechtensteiner Alpen ein. Es ist eine der letzten Möglichkeiten, die lauen Herbsttage in der intakten Bergwelt aktiv zu nutzen, bevor der Winter einkehrt. Zudem sorgen die Wildwochen in den Alpenrestaurants für genussvolle Momente... Auf fürstlichen Pfaden Fürstensteig, Fürstin-Gina-Weg oder Valünatal - das Fürstentum Liechtenstein ist ein einzigartiges Wanderparadies. Über 400 Kilometer gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege locken mit ihrer einzigartigen Schönheit. Oben am Berg ebenso wie unten im Tal. Empfehlenswert ist zur goldenen Herbstzeit die Wanderung durch das romantische Valünatal, bei der man Liechtensteins höchste Gipfel (2.600 Meter) im Blick hat. Saftig grüne Bergwiesen, der rauschende Valünabach und der romantisch gelegene Gänglesee säumen den Weg. Ein historisches Highlight Liechtenstein ist auch ein Wanderparadies ist auch der Höhenweg über den Eschnerberg, der einzigartige, er- Tipp: Zeitgenössische Kunst holsame Augenblicke und fürstli- mit dem Wandern verbinden che Ausblicke ermöglicht. Nur noch bis 1. Dezember zeigt Sagenhafter Genuss das Kunstmuseum Liechtenstein Auf dem idyllischen Rundweg in die erstmals in Liechtenstein öfTriesenberg hoch über dem Rhein fentlich präsentierte Batliner-Auslassen sich die uralten Sagen der stellung "Von Monet bis Picasso» Walser Bevölkerung hautnah er- – eine der größten und bedeutendsleben. Naturnahe Spielplätze und ten Privatsammlungen Europas. Grillstellen laden insbesondere Familien auf dem spannenden Fürstlicher Wintersport Themenweg zum Verweilen ein. Ab Mitte Dezember verwandelt Tipp: Wer sich gerne kulinarisch sich das Liechtensteiner Bergdorf verwöhnen lässt, der sollte bis spä- Malbun auf 1.600 Metern in ein testens 24. November die «Trie- kleines, feines Wintersporparasenberger Wochen» besuchen dies. Die perfekt präparierten 23 und die typischen Spezialitäten Pistenkilometer laden zum Caraus der herzhaften Walserküche ven, Wedeln oder einfach zum probieren. Bisher wenig bekannt Geniessen ein. Neu sind übriund bei den Einheimischen sehr gens die urigen Hüttenfeste, die beliebt sind die exzellenten Wild- Schneeschuh-Vollmondtouren gerichte, die zur Herbstzeit in und die Winterwanderungen mit den Alpenrestaurants und in vie- Outdoor-Fondue … len Lokalen im Talgebiet auf der Alle Infos unter www.tourismus.li Speisekarte stehen.


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Im Herbst gerät der Igel unter Stress Von Astrid Oehri-Blum

: Die Igel geraten im Herbst oft unter Stress. Das grosse Problem ist die Zeitnot, denn sie müssen sich für den Winterschlaf vorbereiten. Das heisst fressen, fressen. Ihr Stress beginnt bereits schon bei der Geburt. Ihnen bleiben nur wenige Wochen, um sich ein Fettdepots anzulegen, mit dem sie über den Winter kommen.

Da reicht die Zeit, je nach Wetterlage, bis Ende Oktober nicht für jeden Jung-Igel aus. Denn zwei von drei Igelchen kommen erst im August zur Welt. Die Igel benötigen ein Mindestgewicht von 500 bis 600 Gramm, das sie sich mit Insekten, Fallobst, Samen und Nüssen anfressen müssen. Das ist beileibe kein leichtes

Unterfangen. Von bis zu vier von fünf Jung-Igeln ist der erste Winterschlaf auch gleich der letzte. Experten raten zwar ab, die untergewichtigen Jungtiere im Haus einzuquartieren, denn auch dort liege die Überlebenschance ebenfalls nur bei 20 Prozent, weil sie vom Nahrungserwerb in der freien Wildbahn entwöhnt und nach

Welche Igel brauchen Hilfe? Verletzte Igel:

Oft deuten schon Fundort und -umstände (Straße, Bauarbeiten) auf Verletzungen hin. Tiere, die vermutlich tagelang in Gruben, Lichtschächten o.ä. ohne Wasser und Futter gefangen waren, brauchen ebenfalls Hilfe.

Kranke Igel:

Man erkennt sie meist daran, dass sie tagsüber Futter suchen, herumlaufen, -torkeln oder -liegen. Auf kranken Igeln (wie auch auf Säuglingen und Verletzten) sitzen in der warmen Jahreszeit häufig Schmeissfliegen, die ihre Eier ablegen. Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein, sind oft mager (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen). Ihre Augen stehen nicht halbkugelig hervor, sie sind eingefallen, schlitzförmig.

Verwaiste Igelsäuglinge:

Igeljunge, die sich tagsüber ausserhalb ihres Nestes befinden, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich womöglich kühl anfühlen, sind mutterlos und benötigen dringend Hilfe.Igel, die nach Wintereinbruch, d.h. bei Dauerfrost und/oder Schnee herumlaufen:

Auch solche Igel findet man hauptsächlich bei Tag. Es kann sich um kranke oder schwache Alttiere handeln; öfter sind es Jungtiere, die spät geboren, evtl. auch krank sind und/oder sich wegen des geringen Nahrungsangebots im Spätherbst kein für den Winterschlaf ausreichendes Fettpolster anfressen konnten.

Ausnahmen:

Ausnahmen bilden aufgestörte Igel. Wenn Laub- oder Reisighaufen entfernt, Holzstapel abgebaut, in Garten und Parks gearbeitet, Baumaßnahmen begonnen werden oder Hunde herumstöbern, können Igelnester zerstört sein. Dann sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf. Manchmal wechseln säugende Igelweibchen tagsüber zwischen Aufzuchtnest und einem weiteren Tagesschlafplatz.

der Winterpause meistens zu spät entlassen werden, so dass ihre frei lebenden Artgenossen bereits alle Reviere besetzt haben.

Tierarzt und/oder Igelstation aufsuchen!

In jedem Fall und so bald wie möglich sollte man eine Igelstation und/oder den Tierarzt aufsuchen. Verletzungen zu versorgen ist Sache des Tierarztes; er hilft (wie auch die Igelstation) bei der Entfernung von Außen- und Innenparasiten. Außerdem kann er mit den entsprechenden Präparaten auch sehr geschwächten Tieren helfen. Ein kranker oder verletzter Igel ist dringend auf fachmännische Hilfe angewiesen - Unterkunft und Nahrung allein helfen ihm nicht!

Igelgehege mit Schlafhaus herrichten!

Igel sind Einzelgänger. Jeder Igelpflegling braucht also eine eigenes Gehege mit ausreichend Platz und ein Schlafhäuschen.

Plastik-Einwegspritze (natürlich ohne Nadel!) lauwarmen, ungesüßten Fenchel- oder Kamillentee ein. Frisst der Igel in der Nacht nach der Aufnahme nicht von selbst, ist unverzüglich der Tierarzt oder die Igelstation zu benachrichtigen, da er dann meist Flüssigkeit per Injektion oder «Zwangsfütterung» benötigt. Neben der medizinischen Versorgung ist das A & O der Igelpflege die richtige Fütterung.

Winterschlaf in menschlicher Obhut

Erreicht ein in menschliche Pflege genommener Igel ein für den Füttern! Winterschlaf ausreichendes GeKatzen- oder Hundedosenfutter wicht (600 bis 700g) erst sehr oder Hackfleisch (kurz anbraten, kurz vor Wintereinbruch oder gar nie roh geben!) oder Rührei (ohne danach, muss man bis zum FrühGewürze, aber mit etwas Öl in jahr warten, ehe man ihn in die der Pfanne garen, mit der Gabel Freiheit entlässt. Aber auch ein zerkleinern). Zum Trinken ein Igelpflegling, der bei Menschen Schüsselchen Wasser (niemals überwintern muss, soll WinterMilch) hinstellen. Schwachen schlaf halten dürfen. Tieren flößt man mittels einer

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Tel. 00423 239 65 65

Igelpflegestation: Albrecht Pia, Stadtergasse 2 A 8887 Mels, Tel. 081 723 4048 oder 078 716 21 70


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Kunst-Ausstellung Dr. Batliner Vaduz Die berühmte Privatsammlung von Prof. Dr.Dr. Herbert und Rita Batliner, die gegenwärtig unter der Bezeichnung «Von Monet bis Picasso» im Liechtensteiner Kunstmuseum zu bestaunen ist, dauert noch bis zum 1. Dezember 2013. Bis heute haben viele die Exponate weltberühmter Künstler im Liechtensteiner Von Herbert Oehri Kunstmuseum bestaunen können. den. Rita und Herbert Batliner sammeln seit fast einem halben Jahrhundert Kunst. Zu Beginn weckte von Alberto Giacometti, ihr spezielles Interesse.

Die Sammlung Batliner ist mit ihren rund 500 Werken der Klassischen Moderne eine der grössten und bedeutendsten Privatsammlungen Europas. Vor sechs Jahren ging sie als

unbefristete Dauerleihgabe an die Albertina nach Wien, von wo 60 Exponate aus der Sammlung für knapp drei Monate ins Liechtensteinische Kunstmuseum in Vaduz ausgeliehen wur-

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Bald dehnte sich die Leidenschaft des liechtensteinischen Sammlerpaares auf die bahnbrechenden Meister der Klassischen Moderne aus. Heute spannt sich der Bogen ihrer Kunstschätze von Claude Monet, Pablo Picasso, Henri Matisse und Amedeo Modigliani über Mark Rothko und Francis Bacon bis in die jüngste Gegenwart zu Alex Katz, Maria Lassnig, Anselm Kiefer und Georg Baselitz.

Bild oben: Rita und Herbert Batliner anlässlich der Vernissage im Kunstmuseum. Bild links: Die berühmte Privatsammlung von Rita und Herbert Batliner wurde bis heute von vielen Kunstliebhabern besucht.


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Die Gesellschaft hat sich völlig verändert Von Herbert Oehri

: Es war im April 1994. Vertreter der Gemeinde Mauren besuchten das Betreuungszentrum LBZ in Eschen, um den dort lebenden Heimbewohnerinnen und Bewohnern eine kleine Freude zu bereiten. Damals waren u.a. auch vier betagte Frauen im Heim, die über 90 Jahre alt waren.

Berta Kieber-Ritter, Maria Jäger-Batliner, Erna Öhri-Schierscher und Paula Ritter-Kieber mit Heimleiter Walter Wanger und Betreuungspersonal vom Haus St. Martin

Mit ihnen haben wir uns am Rande des Besuchs länger unterhalten: Es waren Bertha Kieber-Ritter (1902–1996), Maria Jäger-Batliner (1904–1999), Erna-Schierscher (1901–1996) und Paula Ritter-Kieber (1903–1995). Wir besuchten die Frauen an drei aufeinanderfolgenden Tagen, haben Randnotizen und Tonbandaufnahmen gemacht. Wir wollten von den Frauen mit einem erheblichen Erfahrungsschatz wissen, wie sich die Gesellschaft ihrer Meinung nach verändert hat. Es handelte sich nicht um eine empirische Untersuchung, sondern um Empfindungen,

Erfahrungswerten eines langen Lebens und im weitesten Sinne auch um Zukunftsdeutungen. Es waren interessante Tage mit den liebenswürdigen Frauen im LBZ St.Martin in Eschen und wir würden es heute sehr bedauern, die vier Frauen nicht besucht zu haben. Sie sind in der Zwischenzeit gestorben. Wir sprachen mit ihnen über ihre Jugendzeit, die Entbehrungen und die erlebte bittere Not der Dreissigerjahre, die gewaltigen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg und über die heutige Gesellschaft. Unsere Interviewpartnerinnen waren sich in einem Punkt völlig

einig: Die Gesellschaft von heute habe sich völlig verändert. In der Zwischenzeit sind wiederum 20 Jahre vergangen. Als Erna, Berta, Paula und Maria am Anfang des letzten Jahrhunderts auf die Welt kamen, war dieses geprägt von patriarchalem Denken. Der Mann war der Herr im Haus, die Frau half in der bäuerlich geprägten Gesellschaft tüchtig mit, zog die Kinder auf und kümmerte sich um Haus und Herd. 90 Jahre später sind wir weit weg von diesen Idealen vergangener Epochen. Die Frau hat sich empanzipiert, ist gleichwertiger Partner des Man-

nes, hilft mit, den Unterhalt für die gesellschaftsadäquaten Normen zu bestreiten und fordert zu Recht ihr Recht auf Anerkennung und Gleichbehandlung. Wir wollen dann wissen

War es früher anders, war es besser?

Die Frauen können einen Vergleich ziehen, weil sie die Veränderungen am eigenen Leib verspürt haben. «Früher, ja damals, hatten die Frauen andere Mittel, um zu ihrem Recht zu kommen!» Verschmitzt blinzeln sie sich zu. «Wir wollen der heutigen Generation, oder müssen wir schon


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die viel zu tun hätten mit der Möglichkeit der Verdienstmöglichkeiten der jungen Frauengeneration. «Heutzutage müssen in den allermeisten Fällen die jungen Frauen mitverdienen, um den hohen Lebensstandard halten zu können. Man will ja möglichst nichts verpassen», meint Erna Oehri. «Die heutige Jugend kennt die Entbehrungen von früher wirklich nur noch vom Hörensagen», fügt Berta Kieber an.» Und weiter: «Als wir Dreiecksverhältnis Elternheranwuchsen, hiess es für uns, haus, Kirche, Schule morgens oft um 6 Uhr aus den Das oft zitierte Dreiecksverhält- Federn, frühstücken und aufs nis Elternhaus, Kirche, Schule Feld gehen. Die Zeit war nicht war zur Zeit des Erwachsenwer- gerade rosig. Die vielen Landdens der vier befragten Frauen wirtschaften in Mauren lebten noch intakt. Die Eltern, Gross- vorwiegend vom Ackerbau und eltern, der Pfarrer, der Vorsteher von der Vieh-und Schweineund der Lehrer waren zu jener zucht. Geld hatten die meisten Zeit noch Respektspersonen, im Familien praktisch keins. Es hat Gegensatz zur heutigen Zeit. während unseres Aufwachsens Berta Kieber geb. Ritter (1902-1996) und Ferdi Kieber (1917-1973), Heute gebe es viele Scheidungen, keine einzige Metzgerei im Un- Hochzeit 1948 sagen Generationen, nicht dreireden. Die Frauen passen sich immer dem Wertewandel der Gesellschaft an. Wir sind anders erzogen worden. Bei uns hatte der Vater oder der Mann das Sagen im Hause. Heut ist dies immer öfters nicht mehr der Fall. Die jungen Männer von heute sind unserer Meinung nach zu verweichlicht. Sicher nicht alle, aber doch sehr viele», sagen die Frauen unisono.

Erna (1901-1996) und Valentin Oehri, Weihnachten 1979

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Neben den vielen Auswanderungen (vierte Welle), nicht zuletzt auch wegen der bitteren Armut und der Angst vor dem Dritten Reich, mussten auch die Bauernfamilien in Angst leben. «Es gab viele Überläufer, Schmuggler, Einbrecher, Vaganten und Kriminelle, die im Krieg den Weg nach Mauren und Schaanwald und ins Land fanden. Wir hatten schreckliche Angst, den es kam auch zu gefährlichen Situationen (Vergewaltigungen, Diebstähle, Schlägereien). Die Eindringlinge wurden im «Käfig» (Zelle) beim Maurer Bürgerheim eingesperrt und bei schwereren Fällen ins Vaduzer Gefängnis überführt.»

Arbeit in Tisis

V. l. Edi Ritter, Paula Ritter geb. Kieber, vorne Brunhilde Marxer geb. Ritter, Lothar Marxer, Frieda Marxer geb. Schächle, Erwin Marxera

während und nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie (1918)– Liechtenstein lehnte sich nach dem Ende des Deutschen Bundes und nach dem Krieg zwischen Preussen und Österreich noch stärker an Österreich an – gab es ein paar Dutzend Flüchtlinge, die man vorübergeEntwicklung der mittelstän- hend und vorwiegend bei Maurer dischen Wirtschaft Familien unterbrachte. «Sie blieErst in den Dreissigerjahren und ben nur für kurze Zeit und waren nach dem Zweiten Weltkrieg be- meistens Korbflechter. Andere gann sich die mittelständische halfen bei der Feldarbeit.» Wirtschaft (Handwerk) zu entwickeln. Zarte Anfänge im Ge- Angst während des Zweiten werbe kamen auf durch Schreine- Weltkrieges reien, Zimmereinen, Bäckereien, Nach den Entbehrungen der Hufschmiede, Schlossereien, Dreissigerjahre, die unseren FaSattlereien, Wagenschmiede, milien im Lande viel Not und Lohnmetzger, Bauhaupt-und Leid gebracht haben, begann Baunebengewerbe usw. Aber die 1939 der Zweite Weltkrieg, der richtige Bauerei kam erst etwas nach der schrecklichen Natzispäter. Herrschaft des Hitler-Regimes In den Anfängen des letzten ganz Europa in Schutt und Asche Jahrhunderts mussten die Bau- legte. Diese Zeit von anfangs der ernfamilien oft Tiere oder gar Dreissigerjahre – damals waren Böden verkaufen, um etwa Geld unsere Gesprächspartnerinnen (damals noch Kronen) zu ver- im LBZ St. Luzi in Eschen knapp dienen. Und auch dieses Geld 30 Jahre alt – bis zum Ende des ging nach dem Ersten Weltkrieg Zweiten Weltkrieges, bezeichne(1914-1918) «verlustig». Schon ten sie als «die schlimmste Zeit». terland gegeben, im Oberland höchstens eine oder zwei. Und in Mauren gab es zu jener Zeit zwei Bäckereinen : die Bäckerei Aurel Matt und die Bäckerei des LehrRitters (Güg). Das Brot wurde meistens noch zu Hause gebacken», erzählt uns Paula Ritter.

In den Dreissigerjahren und während des Zweiten Weltkrieges fanden viele junge Mädchen Arbeit in der benachbarten Textilfabrik Gallmist in Tisis. Für geringen Lohn mussten die jungen Frauen täglich zehn und mehr Stunden schuften. Aber – so die vier Frauen im LBZ Eschen- die Familien waren froh, wenigstens etwas Geld für die Haushaltskasse zu erhalten. Die Frauen arbeiteten als Taglöhnerinnen. Das heute noch existierende «Fabrekawegli», der Fussweg von Mauren übers Riet nach Tisis, erinnert uns noch an diese beschwerliche Zeit unserer Vorfahren.

Zufrieden trotz grosser Not

Wir können uns heute kaum mehr vorstellen, was unsere Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern für Entbehrungen hinnehmen mussten. Es herrschte aller Orten grosse Not. Dennoch waren die Leute trotz dieser Armut zufriedener als heute. «Wir brauchten keine Schlafmittel am Abend, wir waren zu müde von der anstregenden Arbeit des Tages. Und wenn mal jemand von uns tatsächlich mal unter Kopfweh litt, nahm man das heute noch bekannte «Aspirin».

Die Welt ist anders geworden

Die befragten Frauen sind überzeugt davon, dass sie in einem Jahrhundert gelebt haben, das

einen ungeheuren Wandel mit enormem technischem Fortschritt vollzogen hat. Eng damit verbunden sei deshalb zwangsläufig auch der gesellschaftliche Wandel. Die Zeit ihres Lebensanfangs könne man mit 1994 (als wir diese Aufnahmen machten, die Red.) nicht mehr vergleichen. Alles habe sich verändert. Auch in medizinischer Hinsicht habe «ihr» Jahrhundert regelrechte Quantensprünge gegenüber den vorigen Jahrhunderten vollzogen. Das Durchschnittsalter ist massiv in die Höhe geschnellt. Im Jahre 2004, schrieb Frank Schirrmacher, der Herausgeber der Frankfurt Allgemeinen Zeitung, ein revolutionäres Buch «Das Methusalem-Komplott», das sich explizit mit dem Thema des Alterns befasst. Das was die Frauen vor 20 Jahren im Betreuungszentrum St. Martin Eschen vorausgesagt haben, bestätigt Frank Schirrmacher, indem er sagt, dass die Menschheit in den nächsten fünfzig bis hundert Jahren in unvorstellbarem Ausmass wachsen werde. Dies schreibt er vor allen Dingen der besseren Ernährung, der Gesundheitsvorsorge und der fortschreitenden Gesundheitsentwicklung zu. Berta, Maria, Erna und Paula, unsere Interviewpartnerinnen von 1994 sprachen aber auch Themen an wie die Zerstörung unserer Umwelt, für die sie die drastische Zunahme der weltweiten Motorsierung und der einhergehenden Klimaerwärmung verantwortlich machten. «Unsere Wälder gehen zugrunde», am Ende auch der Mensch, sagten die vier betagten Frauen. Der heutige Lebensrhythmus sei enorm hoch und forderte seine Opfer, die Familienbande seien nicht mehr so ausgeprägt wie früher (Ehescheidungen), die Gesellschaft habe sich vom katholischen Glauben stark abgewandt, die Jugend würde in zu grosszügiger Freiheit erzogen, was uns nicht nur heute, sondern vor allem auch in der Zukunft grosse Probleme bereiten würde. Darin waren sich alle vier Frauen einig. Was sie auf der anderen Seite aber durchaus positiv bewerteten, ist der hohe Lebensstandard (der in ihren Augen aber schon fast zu


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hoch ist), der Frieden im Lande und in Europa, der Ausbau des Sozialwesens, die Unterstützung der jungen Menschen in vielen Bereichen, der Postautodienst. Sie lobten die Seniorennachmittage und die Begegnungen, die von Vereinen und Gruppen organisiert würden. «Das Dorf Mauren hat ich gegenüber unserer Jugendzeit in der Aussenansicht völlig verändert. Während in unserem Aufwachsen die Gemeinde stark bäuerlich geprägt war- vor fast jedem Haus man einen Miststock erblickte, die Kühe durchs Dorf getrieben wurden, sieht man heute grosszügige Strassenbauten, immer mehr neue und schöne Häuser, die den erreichten Wohlstand symbolisieren.»

herrschenden Not – zufriedenere Menschen gab, so lebt es sich heute angenehmer, sozialer und etwas gerechter». Damals hätten vier Generationen in einem Haus leben müssen, was ebenfalls zu Spannungen geführt habe. Nur seien früher «Familienzwiste» untereinander geregelt worden, nach «aussen» sei meist nicht viel gedrungen. Heute beobachte man, dass Streitereien doch schärfer ausgetragen würden, die vielfach vor dem Richter endeten. «Vielleicht wären wir früher mit jungen Jahren auch schon aus dem Haus gegangen, hätten irgendwo eine Wohnung bezogen, wenn das Geld vorhanden gewesen wäre. Wir wissen es nicht. Dies hat sich völlig verändert». Die älteren Damen verstehen die grosKeine Angst vor der Zuse Zahl jener jungen Menschen kunft nicht, die heute Angst vor der Wir fragten die Frauen, ob sie Zukunft haben. «Diese jungen heute (also 1994) nochmals auf Leute müssen einmal die Zeiten die Welt kommen wollten. Alle mitmachen, in denen wir gelebt vier sagten ohne Zögern: «Ja». haben. Aber die Vergleiche zu Warum das? – «Auch wenn es früher zählen in keiner Generafrüher sicherlich – trotz der tion», fügten die Frauen an.

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BUCH Tipp

«Das Methusalem-Komplott» Niemand wird gerne alt. Jetzt altern ganze Völker in nie gekanntem Ausmaß. Das individuelle Schicksal wird zum politischen und ökonomischen Schicksal fast aller Staaten der Erde. Selbst nach vorsichtigen Schätzungen wird dieser Prozess auf unabsehbare Zeit anhalten. Für die nächsten fünfzig Jahre ist er bereits unumkehrbar. Die heute jungen Männer und Frauen, die später die vielen Alten werden, haben deshalb jetzt eine historische Chance: Sie müssen schon aus Überlebensinstinkt gegen die Diskriminierung des Alters vorgehen. Tun sie es nicht, werden sie in dreißig Jahren in die seelische Sklaverei gehen. Negative Altersvorstellungen, so zeigt die Forschung, führen zu selbstverschuldeter Unmündigkeit und einem Verlust an Denkfähigkeit schon im frühen Alter. Dabei hat die Forschung längst das negative Image des Alterns von Frauen und Männern korrigiert. Wir müssen, so die zentrale These dieses Buches, eine spektakuläre Kulturwende einleiten. Nicht durch ein neues Jugendbild, sondern nur durch eine militante Revolution des Bildes des eigenen Alterns gewinnt diese Gesellschaft die Chance, sich wieder zu verjüngen. Sie muss Gegenbilder schaffen: in der Kunst, im Leben, in der Wissenschaft. Die Macht, Märkte und Meinungen umzuformen, liegt bei dieser neuen Mehrheit. Dieses Buch will anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu einem Komplott gegen den biologischen und sozialen Terror der Altersangst überreden, weil nur so die Jungen eine Chance bekommen. Ausgezeichnet mit der Goldenen Feder 2004 des Heinrich Bauer Verlages. Das Buch ist in unserer Buchhandlung in Eschen an der St. Luzistr. 18 oder über www.omni.li als E-Book erhältlich.

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bleiben, verbleiben, weilen verweilen

2 8 5 9 1 3 4 7 6

7

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einen Widerwillen einen Wiempfinden derwillen empfinden

9 1 4 5 7 6 3 2 8

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altes schweiz. Hohlaltes mass schweiz. Hohlmass kleiner Sprung kleiner Sprung

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