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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Der Frühling hält Einzug in Liechtenstein. Die Arbeiter auf den Baustellen der Region gingen zwar auch im Winter fleissig ihren Aufgaben nach, nun beginnt für sie jedoch ebenfalls wieder eine angenehmere Zeit. Es ist ihnen zu gönnen, denn sie sind das Kapital der Baugeschäfte, die in Liechtenstein wahre Traditionsunternehmen sind. Eines davon ist die seit 1949 bestehende Wilhelm Büchel AG, deren Geschäftsinhaber Willi Büchel in dieser Ausgabe auf die bewegte Geschichte der Firma zurückblickt. Gebaut wurde auch in Schellenberg. Das Gemeindezentrum wurde saniert und hat sich durch die baulichen Veränderungen prächtig entwickelt. Die Räumlichkeiten sind sowohl kunden- als auch mitarbeiterfreundlicher und der barrierefreien Zugänglichkeit hat die Gemeinde Rechnung getragen. Einen Blick wirft die März-Ausgabe der bau:zeit ebenfalls auf eine andere Gemeinde in höheren Lagen. In einem grossen Interview zeigt Vorsteher Christoph Beck auf, was Gemeinderat und Einwohner derzeit in Triesenberg bewegt und wohin sich das Walserdorf entwickeln soll.
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Die spannende Historie von über 70 Jahren Bauunternehmung
Die Wilhelm Büchel AG ist untrennbar mit Willi Büchels Namen verbunden. Gegründet wurde sie jedoch bereits 1949 von seinem gleichnamigen Onkel. Ab den späten 1990er-Jahren führte der Neffe das bereits äusserst erfolgreiche Unternehmen mit seinem Cousin Peter Büchel in eine noch erfolgreichere Zukunft. Im Interview blickt der heutige Verwaltungsrat, der nach wie vor in der Geschäftsleitung aktiv ist, zurück auf die über 70-jährige Geschichte der Firma sowie auf die Chancen, die er mit seinem Cousin ergriffen hat und voraus auf künftige Herausforderungen. Interview: Johannes Kaiser ∙ Fotos: Wilhelm Büchel AG (Archiv)
«Ich habe mich mit meinem Onkel gut verstanden, obwohl wir aufgrund des Altersunterschiedes verschiedene Ansichten hatten. Wir gingen einen gemeinsamen Weg zum Wohle der Baufirma. Vor allem respektiere ich seine menschlichen Werte und sein Lebenswerk.» Willi Büchel, Geschäftsinhaber
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Sie führen mit Ihrem Team ein Baugeschäft mit über 200 Mitarbeitern an mehreren Standorten. Können Sie die Wurzeln des Unternehmens kurz beschreiben? Der Firmengründer war mein Onkel Wilhelm Büchel, der im Jahr 1920 geboren wurde. Er war der älteste Sohn einer zehnköpfigen Bauernfamilie aus Gamprin. Er ist mit seinen Geschwistern, wie viele Liechtensteiner damals, in einer schweren Zeit aufgewachsen. Der Erste Weltkrieg war gerade vorbei, da kamen die Weltwirtschaftskrise, die Rheinnot 1927 und danach der Zweite Weltkrieg. Heute kann man sich das kaum mehr vorstellen, in den damals schweren Zeiten hatten diese einfachen Bauernfamilien noch gehungert. Mein Onkel, der immer nur Willi genannt wurde, konnte als junger Mann beim Baugeschäft Marok in Mauren das Maurerhandwerk erlernen und hat danach als Baupolier bei den Gebrüdern Frick gearbeitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Willi im Rahmen der US-Aufbauhilfe eine vertiefte Ausbildung zum Baumeister in Feldkirch absolvieren. Als er die Ausbildung absolviert hatte, gründete er im Jahr 1949 eine Baufirma. Er begann mit kleinen Baumeisterarbeiten und war ausgerüstet mit seinem Motorrad, welches den Anhänger mit Werkzeug und Baumaterial gezogen hat. Die Wilhelm Büchel AG hatte schon früher einen Standort in der Schweiz. Wie ist es dazu gekommen? Dies ist, aus heutiger Sicht, eine spezielle Geschichte. In den 50er-Jahren waren unsere Schweizer Nachbargemeinden durch ihre Konfession geprägt, vor allem evangelisch. Ausser einer Gemeinde. Dies war Gams. Der damalige Gemeindeamann hat meinen Onkel Willi angefragt, ob er nicht in Gams eine Baufirma eröffnen möchte, weil sie keinen katholischen Baumeister hätten. Denn damals wollten die katholischen Bauherren ihr Haus oder den neuen Stall von einem katholischen Baumeister bauen lassen.
Im Jahr 1959 gründete Willi in Gams ein Bauunternehmen und war in der Schweiz sehr erfolgreich. Wann kamen sie in das Unternehmen und wie ist es zu der Übernahme des Geschäfts gekommen? Nach der Schule durfte ich 1983 bei meinem Onkel eine Maurerlehre beginnen. Nach der Lehre und der Berufsweltmeisterschaft in Australien habe ich als Vorarbeiter im Hochbau meines Onkels gearbeitet. Beim Ingenieur Ferdy Kaiser in Mauren durfte ich dann eine Zusatzausbildung als Tiefbauzeichner absolvieren. Dies war die Grundlage für das folgende Studium zum Bauingenieur im damaligen Abendtechnikum in Vaduz und ein Nachdiplomstudium in Wirtschaft. Es war eine sehr anstrengende Zeit. Neben dem Studium habe ich im Unternehmen meines Onkels als Bauführer gearbeitet. Das hiess: Von morgens um 6 Uhr bis nachmittags um 16 Uhr arbeitete ich als Bauführer und von 17 bis 22 Uhr war ich Student. Dies über sechs Jahre lang. Ich war sehr froh, als ich 1996 meine Studienzeit abgeschlossen hatte. Später, im Jahr 1999, wurde ich von einem Industrieunternehmen kontaktiert, und mir wurde eine Ingenieurstelle in der Forschung angeboten. Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Der Leiter der Forschungsabteilung war auf mich zugekommen, weil ich beim Ingenieurstudium in den Fächern Mathematik und Physik mit der Bestnote abgeschlossen hatte. Danach hatte ich noch ein Gespräch mit dem Personalchef, der mir am Ende des Gesprächs nachdenklich sagte, dass er meinen Onkel sehr gut kenne. Am nächsten Morgen um 6 Uhr stand mein Onkel vor meinem Bürotisch und hat mir offeriert, ich könne seine Firma sofort kaufen. Innert einem Monat waren dann die Kaufverträge unterschrieben. Mit meinem Cousin Peter durfte ich die ersten Aktien der Wilhelm Büchel AG kaufen und mit jedem Gewinn in den Folgejahren, den wir erwirtschaften hatten, konnten
Unsere Aufnahme zeigt den Steinbruch mit dem Felsabbau am heutigen Standort der Gemeindeverwaltung Gamprin, wo 1965 ein Gemeindehaus gebaut wurde.
Neubau des Liechtensteinischen Gymnasiums in Vaduz (1971).
Baustelle der Abwasserreinigungs-Anlage der Gemeinden Liechtensteins in Bendern (1974–1976).
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Die Anfänge des Staudamms Stegs im Alpengebiet Liechtensteins: Aushub des Gänglesees und Bau der Staumauer (ab 1949).
Bau der neuen Rheinbrücke Bendern-Haag (1964). Rechts die alte Holzrheinbrücke, die im Jahre 1974 einer Brandstiftung zum Opfer fiel.
Zu einer der heiligsten Stätten zählt die Wilhelm Büchel AG den Kirchenbau in Schellenberg (1964).
Die maschinelle Entwicklung schritt in den letzten Jahrzehnten stark voran und heute geht es in das digitale Zeitalter. Früher war das Bauwesen von purem Manpower geprägt, wie unsere einzigartige Aufnahme vom Brückenbau Haag-Bendern zeigt (1965).
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«Ich konnte immer auf die Unterstützung und Loyalität meiner Mitarbeiter zählen – und darüber bin ich sehr glücklich.» Foto: Oliver Hartmann
Willi Büchel, Geschäftsinhaber
wir bis ins Jahr 2007 die restlichen Aktien erwerben. Dies war für uns nicht einfach, wir waren jung und entschlossen, hatten jedoch kein Geld. Peters Vater war Landwirt und mein Vater war Baupolier, und wir mussten uns relativ hoch verschulden, um die ersten Aktien zu kaufen. Wie ging es weiter? Wie gesagt, mein Cousin Peter und ich waren entschlossen und fleissig. Wir waren im Jahr 1999 mit 50 Mitarbeitern im Hochbau gestartet, durften eine gute Baukonjunktur erleben und konnten uns gut weiterentwickeln. Was wir verdient haben, wurde wieder in das Wachstum des Geschäfts investiert. Was waren die Meilensteine dieser Entwicklung? Zum Beginn unserer Selbständigkeit haben wir unsere Prozesse neu organisiert und das Baugeschäft nach ISO 9001 zer-
tifiziert. Mein Cousin Peter hat mit dem Auf bau des Tief- und Strassenbaus begonnen. Ich konnte den Hochbau weiterentwickeln. Im Jahr 2004 durften wir das Betonwerk in Bendern planen und realisieren. Später konnten wir die Fachkompetenz im Bereich Gartenbau gewinnen und so haben wir die Sparte Gartenbau eröffnet. In den Jahren 2010 und 2012 haben wir die Baufirmen E & G Marxer in Mauren und die Rissi GmbH in Buchs übernommen und dies bescherte uns Wachstum. Durch dieses Wachstum der Bausparten haben sich Nebenbetriebe entwickelt. Aus den speziellen Arbeiten im Hochund Tief bau wurden die Spezialtief bau-Sparte wie auch der Gerüstbau. Aufgrund des grossen Maschinenbestands haben wir die Büchel Services gegründet, die unsere Baumaschinenwerkstatt und eine Bauschlosserei beherbergen.
Das klingt nach einer reibungslosen Entwicklung? Rückwirkend sieht eine Firmengeschichte meistens glücklich aus. Wir mussten uns jedoch ständig anpassen und immer wieder neue Lösungen finden. In den ersten Jahren unserer Selbständigkeit zum Beispiel hatte ich mit meinem Onkel echte Generationenkonflikte. Ich erinnere mich, wie ich den Zuschlag für zwei Grossbaustellen bekommen habe und ich grosse Baustellenkrane benötigte. Mein Onkel Willi, der eine grosse Wirtschaftskrise erwartete und zu diesem Zeitpunkt noch die Aktienmehrheit besass, hat sich jeder Investition verweigert. Selbst Werkzeug konnten wir nicht mehr kaufen. Peter und ich mussten uns privat nochmals weiter verschulden, um Maschinen und Werkzeug zu kaufen. Rückblickend betrachtet ist dies gut aufgegangen, zu jener Zeit war es sehr riskant.
Wie war denn Ihr Verhältnis zu Ihrem Onkel? Ich habe mich mit meinem Onkel gut verstanden, obwohl wir aufgrund des Altersunterschiedes verschiedene Ansichten hatten. Wir gingen einen gemeinsamen Weg zum Wohle der Baufirma. Vor allem respektiere ich seine menschlichen Werte und sein Lebenswerk. Eine längere Geschichte war das Projekt der Kies-RecyclingAnlage in Bendern, eine Innovation, die für Liechtenstein völlig neu war und in der Sie eine Vorreiterrolle einnahmen. Schon 2005 hatte ich mit unserem Betonwerk die ersten Vorversuche mit Recyclingbeton begonnen. Ein Jahr später haben wir die ersten MinergieEco-Häuser mit Recyclingbeton gebaut. In Sennwald konnten wir dann eine Recyclinghalle realisieren, in der wir den Rohstoff für die Recycling-Trocken-
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Die riesengrosse Baustelle des Schulzentrums Liechtensteiner Unterland in Eschen in den Jahren ab 1978.
Im Jahre 1960 entstand der erste Industriebau von Kesselbau Ludwig Elkuch in der heutigen Industrie- und Dienstleistungszone «Äule» in Bendern.
baustoffe herstellten. Aus den ersten Erfahrungen mit den Recyclingbaustoffen mussten wir lernen, dass für eine gute Qualität eine automatisierte Nassauf bereitung zwingend notwendig ist. Im Jahr 2010 haben wir eine Umweltverträglichkeitsprüfung und eine Baueingabe für eine Recyclinganlage eingereicht. Heute ist es schwer vorstellbar, dass wir mit unserem Umweltprojekt Mühe hatten. Es gab vorher keine solche Baustoffauf bereitungsanlage in Liechtenstein. Es gab keine Grundlagen, wie Behörden damit umgehen sollten, beispielsweise mit den komplexen Wasserkreisläufen. Die Zeit war vielleicht noch nicht reif dafür. Im Jahr 2016 bekamen wir dann die Baubewilligung und wir konnten 2017 mit den Bauarbeiten starten. Seit 2018 ist die Baustoffrecyclinganlage in Betrieb und meine zehnjährige Vision ist Wirklichkeit geworden: «Aus Bauabfällen soll wieder ein neuer Baustoff entstehen.»
schon, konnte ich auch bei dieser Weichenstellung auf die Unterstützung und Loyalität meiner Mitarbeiter zählen – und darüber bin ich sehr glücklich. Mit der Konzentration auf unsere Kernkompetenz haben meine Mitarbeiter und ich wieder den dynamischen Spirit aus unseren Anfangsjahren gefunden, und dieser Geist macht uns alle sehr zufrieden.
Mitarbeiter fehlen werden. Der Personalmangel und die Unternehmernachfolge werden eine Konsolidierung der Gewerbebranche antreiben. Wir sehen dies schon in unseren Nachbarländern, wo sich immer grössere Betriebe bilden. Wir müssen wissen, wo wir in zehn Jahren positioniert sein möchten und bereit sein, dafür neue Wege zu beschreiten.
Wo sehen Sie die Herausforderungen in der Zukunft? Ich bin der Meinung, für viele Handwerksbetriebe – wie uns – wird es entscheidend sein, wie wir die Unternehmensnachfolge lösen können. Wir Gewerbetreibenden müssen uns auch bewusst sein, dass die Babyboomer-Generation bis in zehn Jahren in Pension gehen wird und uns allen 30 Prozent unserer
Und Ihre persönliche Zukunft? Ich bin glücklich und freue mich, mit meiner Familie, mit meinem guten Geschäftsleitungsteam und meinen guten Mitarbeitern in Zukunft schöne Bauwerke zu bauen, uns Schritt um Schritt weiterentwickeln zu können, um unser oberstes Ziel zu erreichen: Kundenzufriedenheit!
Im Jahr 2020 gab es in der Führungsetage der Wilhelm Büchel AG eine neue Weichenstellung für die Zukunft. Was ist geschehen?
Mein Partner und Cousin Peter ist einiges älter als ich und hatte schon länger den Wunsch, in den Ruhestand zu gehen. Mit seiner Pensionierung haben Peter und ich nach einer Lösung gesucht, wie ich das Unternehmen weiterführen und Peter seine Anteile abgeben kann. Dies war nicht so einfach. Wir haben gemeinsam viel aufgebaut und die Werte in der Firma sind mit unserer Entwicklung mitgewachsen. Schliesslich haben wir die Lösung gefunden, dass wir die Sparten Beton, Recycling und Logistik an unseren langjährigen Lieferanten Herbert Zech verkaufen. Ist Ihnen das nicht schwer gefallen? Leicht war das sicher nicht, ich habe mit Peter das Betonwerk und die Recyclinganlage entwickelt und aufgebaut. Auf der anderen Seite konnte ich die Sparten in gute und erfahrene Hände geben und bin überzeugt, dass sie eine gute Zukunft haben werden. Mit diesem Schritt konnte ich die Baubetriebe zusammenhalten und meine guten und fleissigen Mitarbeiter durfte ich so ebenfalls übernehmen. Wie früher
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Mit der Ausbildungswahl sehr zufrieden
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Mathematik, Fähigkeiten im technischen Zeichnen und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen: Dies hat Jonathan Melcarne bereits mitgebracht, als er seine Lehre als Lüftungsanlagenbauer bei Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG in Grabs begonnen hat. Sein praktisches Rüstzeug erhält er seit zweieinhalb Jahren im Betrieb, in dem er nach dem Lehrabschluss auch gerne bleiben möchte. Text: Marion Kranz • Foto: ZVG Die Bezeichnung des von dir erlernten Berufs klingt sehr detailliert: «Lüftungsanlagenbauer Fachrichtung Montage». Was beinhaltet dein Aufgabengebiet? Jonathan Melcarne: Der Beruf des Lüftungsanlagenbauers wird aufgeteilt in die Fachrichtung Werkstatt, welche die Lüftungsbauteile produziert, und in die Fachrichtung Montage, in welcher ich lerne. Wie der Name es schon verrät, ist die Haupttätigkeit von mir das Montieren von Kanälen und Rohren, welche die Luft später an den richtigen Ort führen. Wir verbauen auch die Luftaufbereitungsgeräte, welche die Luft filtern, erhitzen oder kühlen und auf die gewünschte Luftfeuchtigkeit bringen. Gemeinhin denkt man eher, dass Schulabgänger sich Ausbildungen wie MPA, Automechaniker oder eine KV-Lehre vorstellen. Wie bist du auf deinen Beruf gekommen und was hat dich gereizt? Seit sechs Jahren wohne ich nun in der Schweiz. Die ersten drei Jahre arbeitete ich in der Gastronomie. Mir war aber bewusst, dass ich noch eine Lehre absolvieren möchte. Da ich nicht genau wusste, welcher Beruf mir gefällt, bin ich ins Berufsinformationszentrum gegangen und wurde auf diese Ausbildung aufmerksam. Besonders gereizt hat mich die Mischung aus körperlicher und handwerklicher Tätigkeit und das vorausschauende
Arbeiten, was auch den Kopf beansprucht. Welche besonders passenden schulischen Voraussetzungen hast du bereits mitgebracht? Mathematik und technisches Zeichnen sind wichtig in diesem Beruf. Diese Fächer habe ich bereits in der Mittelschule gerne besucht. Ein gut ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen ist zudem sehr hilfreich als Lüftungsanalgenbauer. Haben sich deine Erwartungen, du bist immerhin schon im dritten Lehrjahr, erfüllt? Ja, ich bin mit meiner Ausbildungswahl bisher sehr zufrieden. Was erledigst du bereits komplett selbständig und was gefällt dir besonders gut? Den grössten Teil meiner Arbeitsaufträge erledige ich bereits komplett eigenständig. Hauptsächlich handelt es sich um das Montieren von Lüftungskanälen und -rohren und das Anzeichnen sowie Ausmessen von Lüftungsbauteilen, welche bestellt werden müssen. Wenn ich jedoch eine Frage habe,
kann ich bei meinen Arbeitskollegen Hilfe holen, da wir mehrere Lüftungsmonteure auf der gleichen Baustelle sind. Mir gefällt besonders gut die Arbeit im Team und dass man am Feierabend sieht, was man den Tag über geleistet hat. Dein Lehrabschluss ist nicht mehr weit entfernt. Möchtest du im Betrieb bleiben? Ja ich möchte gerne bleiben, so kann ich mehr Arbeitserfahrungen auf grösseren Baustellen sammeln und mehr Verantwortung übernehmen. Bei der Firma Lippuner hätte ich auch die Möglichkeit, eine Weiterbildung oder eine Zusatzlehre zu absolvieren. Wie steht es um deinen Ausgleich neben praktischer Ausbildung und Berufsschule? Wofür hast du noch Zeit und was machst du besonders gerne? Im Vergleich zu meiner früheren Arbeit in der Gastronomie, habe ich jetzt am Abend genügend Zeit für meine Hobbys oder um zu lernen. Als Ausgleich zur Arbeit gehe ich mehrmals pro Woche ins Fitnessstudio. Zudem treffe ich mich in meiner Freizeit gerne mit Freunden.
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triesenberg im fokus
«Schnellschüsse können wir uns nicht erlauben» Obwohl die Triesenberger Finanzlage nicht so rosig ist wie jene anderer Liechtensteiner Gemeinden, haben Vorsteher Christoph Beck und der Gemeinderat in den kommenden Jahren grosse Projekte ins Auge gefasst: Das Leitbild für das rheintalseitige Gemeindegebiet, die Gestaltung des Dorfzentrums gemäss den Bedürfnissen der Bevölkerung und einen neuen Stützpunkt für die Blaulichtorganisationen. Im Interview geht der Vorsteher ausserdem auf die Rolle als Liechtensteiner Tourismusgebiet in Zeiten von Corona und auf die Leistungen der Gemeinde für das ganze Land ein. Interview: Heribert Beck ∙ Fotos: ZVG
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Die Entwicklung des Triesenberger Dorfzentrums ist darauf ausgerichtet, der Bevölkerung einen entscheidenden Mehrwert zu bringen. Dafür werden die Einwohnerinnen und Einwohner regelmässig in die Planungen einbezogen.
err Vorsteher, für Ihre Gemeinde ist 2021 ein r ic ht u ng s we i se ndes Jahr. Die Dorfzentrumsentwicklung beschäftigt Sie und den Gemeinderat seit Beginn der Amtsperiode vor zwei Jahren. Wie ist der aktuelle Stand und wie geht es nun weiter? Christoph Beck: Wir befinden uns noch in der Erarbeitungsphase des Projekts. Ganz generell geht es dem Gemeinderat darum, das Dorfzentrum so weiterzuentwickeln, dass es der Bevölkerung von Triesenberg einen Mehrwert bringt. Die Gemeindegebäude auf dem jetzigen Dorfplatz, die von einer Neugestaltung betroffen wären, sind dringend sanierungsbedürftig, und die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner haben sich in diesen 40 Jahren stark gewandelt. Gewandelt hat sich mit den Bedürfnissen auch die Nutzung der Gebäude. Die ehemalige Posthalterwohnung ist beispielsweise heute eine Physiotherapiepraxis, die damalige Postfiliale ist das Lebensmittelgschäft. Daher entsprechen die Räumlichkeiten für Geschäfte und Praxen in keiner Weise mehr den heutigen Bedürfnissen. Auf jeden Fall geht es uns um eine ganzheitliche sowie langfristige Betrachtung des Projekts mit Einbezug der Bevölkerung, was beispielsweise im Rahmen der Dorfcafés und in Umfragen geschehen ist. Denn die Bevölkerung muss das zusammen mit Experten aus den Bereichen Architektur und Ortsplanung entwickelte Projekt am Ende auch mittragen.
Im vergangenen Dezember hat der Gemeinderat den Antrag für das strategische Handlungsfeld mit dem Namen «Ünscha Träff» genehmigt. Das Handlungsfeld ist klar abgegrenzt und umfasst ausschliesslich Gebäude und Parzellen im Besitz der Gemeinde. Der Antrag beinhaltet die Ausarbeitung eines Projektkonzepts mit folgenden Inhalten: Erstellung des Pflichtenhefts, Kostenschätzung bezüglich der Investitionen, Finanzierungsmodell, Architekturwettbe-
werb und Terminplan. Dafür zuständig ist ein Projektteam, bestehend aus verschiedenen Personen aus dem Dorf – Unternehmer, Eltern, Mitglieder von Vereinen. Damit haben wir erneut verschiedene Nutzergruppen in den Entwicklungsprozess miteinbezogen. Die Projektgruppe hat ihre Arbeit inzwischen unter Einbezug von Fachleuten aufgenommen.
Über die grosse Bedeutung der Rettungsorganisationen für die Bevölkerung erübrigen sich Ausführungen ohnehin. Die Triesenberger Feuerwehr feiert 2021 ihr 100-jähriges Bestehen, zu dem ich an dieser Stelle herzlich gratuliere. Pünktlich zu diesem grossen Ereignis soll der Spatenstich zum neuen Gebäude für die Feuerwehr und die Samariter erfolgen.
Das Vereinsleben fördert die sozialen Kontakte und den Zusammenhalt in der Gemeinde enorm. Die Vereine bieten wichtige Jugendförderung und Angebote in den verschiedensten Bereichen. Sie sind Gold wert für die Gemeinschaft in der Gemeinde. Christoph Beck, Gemeindevorsteher
Unser Ziel ist es, der Öffentlichkeit das entwickelte Konzept im zweiten Quartal dieses Jahres zu präsentieren. Mitte des Jahres soll dann eine Abstimmung über den nötigen Kredit erfolgen. Sagt die Bevölkerung ja, wird ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Zwar nicht mit dem Zentrum, aber auch mit der Zukunft der Gemeinde hat der Neubau des Stützpunkts für die Blaulichtorganisationen zu tun. Warum besteht diesbezüglich Handlungsbedarf und wie sieht der Zeitplan aus?
Der Gemeinderat hat sich bereits vor einiger Zeit für diesen Neubau entschieden. Dies hat verschiedene Gründe. Einerseits ist die Einwohnerzahl seit dem Bau des alten Feuerwehrdepots natürlich gestiegen. Andererseits ist die Berger Feuerwehr nicht nur für das grösste eigene Gemeindegebiet Liechtensteins verantwortlich, sondern auch für den grössten Feuerwehrbezirk des Landes. Aufgrund des Alpengebiets decken wir mehr als ein Drittel der Liechtensteiner Fläche ab und sind für den Erstzeinsatz in Gebieten zuständig, die auch allen anderen Oberländer Gemeinde
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Die Möglichkeit, sich in den Dorfcafés in die Gemeindepolitik einzubringen, wird von der Triesenberger Bevölkerung bereits im jungen Alter gerne und rege genutzt.
gehören – zum Beispiel decken die Triesenberger Feuerwehrleute über 40 Prozent des Balzner Gemeindegebiets ab. Man kann jetzt natürlich sagen: «Das sind ja nur ein paar Alphütten». Aber es geht auch um grosse Waldflächen, Kulturland also, das ebenfalls geschützt werden muss. Entsprechend gilt es, mit den Oberländer Vorstehern abzuklären, ob sich ihre jeweilige Gemeinde eine finanzielle Beteiligung am Bauprojekt vorstellen kann. Vorstellbar wäre auch, einen Teilstützpunkt für den Ersteinsatz im Alpengebiet in das Gebäude zu integrieren, an dem sich – analog zum Stützpunkt in Vaduz – das Land beteiligt. Der wichtigste Grund für den Neubau ist das Einhalten gesetzlicher Vorgaben. Mit dem alten Gebäude ist dies nicht möglich. Bei einem Ernstfall ist der Standort direkt neben der Primarschule alles andere als optimal. Bei Schulbeginn, in der Pause und bei Schlussschluss sind viele Kinder unterwegs. Viele der Schüler werden gebracht oder abgeholt. Derzeit muss die Feuerwehr aufgrund der beengten Platzverhältnisse zwei Fahrzeuge hintereinander abstellen. Sollte das vordere einen Defekt haben, ist das hintere auch blockiert. Dieses Risiko werden
wir künftig ausschliessen. Der ebenfalls im Mehrzweckgebäude «Kontakt» untergebrachte Samariterverein benötigt ebenfalls Räumlichkeiten mit zeitgemässer Infrastruktur. Mit dem Neubau für die Blaulichtorganisationen knapp oberhalb des Siedlungsgebiets ist der Stützpunkt der Feuerwehr strategisch gut gelegen. Sowohl das Kerngebiet als auch das Alpengebiet lassen sich möglichst rasch erreichen. Im übernächsten Jahr soll der neue Stützpunkt für die Blaulichtorganisationen fertig sein, wenn alles nach Plan läuft. Welche weiteren Ziele verfolgen Sie in diesem Jahr? Der Richtplan für das rheintalseitige Gemeindegebiet hat sich aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben und sollte nun 2021 fertiggestellt werden. Ausserdem hoffen wir, mit dem Zusammenschluss der Trottoirs im Gebiet Obergufer beginnen zu können. Nach Abschluss der Arbeiten hätten wir auf dem Landstrassennetz endlich ein durchgängiges Trottoir von der Sportanlage Leitawis am Dorfeingang bis nach Malbun. Ein grosser Budgetposten ist ausserdem in jedem Jahr das Gemeindestrassennetz. Dort stehen immer Unterhalts- und Leitungsarbeiten an.
Solche Projekte stemmen die grossen Zentrumsgemeinden einfacher als Triesenberg. Wie steht es um die Finanzierung? Es geht für unsere Verhältnisse tatsächlich um viel Geld. Bei einem Budget von rund 20 Millionen sind beispielsweise sechs bis sieben Millionen für den Stützpunkt der Blaulichtorganisationen eine ganze Menge. Bei jedem Projekt wägen wir daher im Gemeinderat genau ab, ob es wirklich nötig ist und einen den Kosten entsprechenden Nutzen bringt. Eine langfristige Planung und eine ressourcenschonende Umsetzung sind ohnehin unerlässlich. Schnellschüsse können wir uns weder erlauben noch leisten. Sie haben Ende 2020 das Budget für das laufende Jahr präsentiert. Wie beurteilen Sie die Triesenberger Finanzlage im Allgemeinen? Die Finanzlage passt im Grossen und Ganzen. Sie lässt sich einfach nicht mit den wohlhabenden Liechtensteiner Gemeinden vergleichen. Triesenberg hat zirka neun Millionen Franken flüssige Reserven. Das Finanzvermögen liegt natürlich darüber. Aber dabei handelt es sich um Werte, die wir nicht veräussern können oder wollen. Ins-
gesamt müssen wir uns schon immer nach der Decke strecken, obwohl wir viele Leistungen erbringen, von denen das ganze Land und die Einwohner der anderen zehn Gemeinden genauso profitieren wie die Triesenberger Bevölkerung. Daher sehe ich es nicht ein, dass manchmal das Argument kommt, wir sollten den Gemeindesteuersatz erhöhen, wenn wir mehr Geld benötigen. Wieso sollen die Triesenberger mehr bezahlen, wenn alle Einwohner Liechtensteins profitieren? Jede Gemeinde hat andere Voraussetzungen und auch andere Aufgaben, das sollte im Finanzausgleich berücksichtigt werden. Das heisst aber nicht, dass ich der Meinung bin, dass alle gleich viel Geld haben müssten. Wir sind keiner Gemeinde ihren finanziellen Erfolg neidisch. Triesenberg ist auch der Liechtensteiner TourismusHotspot schlechthin, gerade im Winter. Wie hat sich das Coronavirus auf die Saison ausgewirkt? Wir sind zunächst einmal sehr stolz darauf, dass wir das schöne und grosse Naherholungs- und Freizeitgebiet unser Eigen nennen dürfen. Der Tourismus ist auch eine wesentliche Einnahmequelle, ein wichtiger Arbeit-
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Die Triesenberger Werkhofmitarbeiter machen nicht nur im Winterdienst einen von der Bevölkerung geschätzten Job.
geber und ein noch wichtigerer Imagefaktor für Triesenberg und Liechtenstein. Diesbezüglich hat uns das Coronavirus natürlich besonders getroffen. Die Situation vor Weihnachten war aber noch aus einem anderen Grund sehr speziell: Wir wussten einfach nicht, was auf uns zukommt. Im Kanton St. Gallen waren die Skigebiete geschlossen. Es war eine surreale Angst, dass auf einmal zu viele Gäste nach Malbun kommen könnten, während wir viele Jahre lang immer um mehr Gäste geworben haben. In Zusammenarbeit mit den Bergbahnen Malbun haben wir die Situation aber gut in den Griff bekommen. Wir konnten den Verkehr regeln, die Kontin-
gentierung der Liftkarten hat funktioniert. Aber dass ausgerechnet einer der schneereichsten Winter seit vielen Jahren von Corona überschattet wird, ist natürlich ärgerlich. Wir alle sind froh, wenn das Ganze überstanden ist. Froh bin ich aber auch über die Unterstützung des Landes für die schwer getroffenen Wirtschaftszweige und darüber, dass wir als Gemeinde ebenfalls die Möglichkeit haben, Härtefällen unter die Arme zu greifen. Denn ich habe viel Verständnis für die Situation der direkt und indirekt Betroffenen. Ihre prekäre Lage tut mir leid und ich hoffe, dass wir bald wieder gemeinsam positiv in die Zukunft blicken können.
Sie sprechen den schneereichen Winter an. Ein arbeitsintensiver Räumdienst ist in Triesenberg zwar normaler als im Tal, aber der Januar 2021 war wohl auch für eine Berggemeinde aussergewöhnlich. Wie haben Ihre Mitarbeiter die Situation bewältigt? Ich kann mich nicht erinnern, dass in zwei oder drei Tagen je solche Schneemassen gefallen sind. Allen, die Tag und Nacht an der Räumung beteiligt waren, ist ein Kränzchen zu winden. Selbst wenn es nicht möglich ist, es jedem recht zu machen, denn unsere Leute und die gesondert aufgebotenen externen Räumdienste können nicht überall gleichzeitig sein, haben wir vie-
le lobende Worte für die gute Arbeit zu hören bekommen. Ein Problem ist natürlich, dass irgendwann der Platz ausgeht, um weiteren Neuschnee abzulagern. Dann landet er beim Räumen und Fräsen auch einmal in einem Garten. Aber selbst dafür herrschte viel Verständnis bei allen Betroffenen. Eine Besonderheit in Triesenberg sind darüber hinaus die steilen Hänge, die eine gewisse Vorsicht erfordern da es zu Rutschungen kommen kann. An steilen Hängen liegen fast alle Triesenberger Strassen zumindest auf einem Teil ihrer Länge. AlleStrassen sperren können wir nicht. Daher ist Fingerspitzengefühl in solchen Ausnahmesituationen wie Mitte Januar unerlässlich. Wenn es aber notwendig wäre würde das natürlich gemacht. Ich bin Mitglied Lawinenkommission. Das Kernteam leistet ausgezeichnete Arbeit und dafür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Wenn Sie den Blick in die Zukunft werfen: Welche Schlagzeile würden Sie gerne in Ihrem bau:zeit-Interview in einem Jahr lesen und warum? «Triesenberg weiss, wo’s langgeht!». Und als Untertitel: «Unter Einbezug aller interessierten Bürgerinnen und Bürger wurde das Leitbild für das rheintalseitige Gemeindegebiet erarbeitet sowie wichtige Projekte, wie die Weiterentwicklung des Dorfzentrums, aufgegleist und umgesetzt. Gemeinsam können wir viel erreichen.
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projekt präsentation
Gelungener Umbau – alle profitieren Das Schellenberger Gemeindehaus wurde im letzten halben Jahr saniert und modernisiert. Die Gemeindeverwaltung präsentiert sich jetzt hell, offen und kundenfreundlich und der Zugang ist auch für gehbehinderte Personen optimiert worden. Während der Umbauphase war die Gemeindeverwaltung in einem Containerprovisorium beim Mosterei-Parkplatz einquartiert. Text: Heribert Beck · Fotos: Oliver Hartmann, Sandra Maier, ZVG
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Umbau Gemeindehaus Schellenberg 2020 war das 1984 gebaute Gemeindehaus in die Jahre gekommen. An vielen Stellen war gut sichtbar, dass der Zahn der Zeit am Haus genagt hatte. Deshalb entschied sich der Gemeinderat für die Umsetzung einer Gesamtsanierung und Modernisierung. Zudem mussten etliche brandschutztechnische Vorschriften erfüllt werden – und auch der vorgeschriebene behindertengerechte Zugang zum Gemeindehaus und der Gemeindeverwaltung musste realisiert werden. Neue Fenster und Storen wurden montiert und die Fassade wurde saniert. Auch die Elektroinstallationen, die Alarmanlage und die EDV-Verkabelung mussten auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. «Es waren viele kleine Schritte, die nacheinander umgesetzt werden mussten, was in Sachen Planung und Koordination eine grosse Herausforderung gewesen ist», erläutert Bauführer Martin Kaiser die Umbauzeit. Vorsteher Norman Wohlwend ergänzt: «Für gewisse Optimierungen wurden dem Gemeinderat Nachtragskredite zur Genehmigung vorgelegt, da während des Umbaus Probleme aufgetaucht sind, die man schnell lösen oder optimieren musste.» In seiner Sitzung vom 30. Oktober 2019 hatte der Gemeinderat das Projekt und einen Verpflichtungskredit von den 1,8 Millionen Franken für die Sanierung und Umbau des Gemeindehauses genehmigt. Wie bei einem Umbau üblich, wurden im Planungs- und Umsetzungsprozess weitere Optimierungen angeregt, sodass der Gemeinderat zusätzliche Kredite genehmigt hat und schliesslich mit Gesamtkosten von zwei Millionen Franken kalkuliert worden ist. Die Endabrechnung liegt noch nicht vor, da diese erst nach Abschluss aller noch laufenden Arbeiten erstellt werden kann.
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«Ich bin überzeugt, dass die Gemeindeverwaltung kundenfreundlicher und offener geworden ist und das gesamte Gemeindehaus mit der Sanierung eine tolle Aufwertung erhalten hat.» Norman Wohlwend, Vorsteher Gemeinde Schellenberg
Freundliches offenes Haus Alles in allem präsentiert sich das Gemeindehaus heute in neuem Glanz und bietet eine zeitgemässe, kundenfreundliche Atmosphäre. Neu finden die Kunden direkt beim Eingang zur Gemeindeverwaltung einen Anmeldeschalter, an dem sie freundlich empfangen werden und kleine Angelegenheiten wie die Auszahlung von Beiträgen für Bus-Abos und Helme sowie Lebensbestätigungen und die Anmeldung bei der Gemeinde direkt erledigen können. Auch werden dort allgemeine Auskünfte erteilt und Fragen beantwortet. Für den Bereich Finanzen und Steuern wurde ein Diskret-Schalter realisiert, sodass die entsprechenden Angelegenheiten in einem geschützten Bereich behandelt werden können. Um die internen Abläufe zu optimieren, sind Bauverwaltung und Hauswart neu im hinteren Bereich der Gemeindeverwaltung untergebracht und das Büro des Vorstehers ist nun direkt neben dem Sekretariat. Ein kleiner Besprechungsraum mit einem Reservearbeitsplatz bietet Raum für zukünftige Weiterentwicklungen. Der Gemeinderat hat sein Sitzungszimmer zugunsten der Optimierung der Verwaltung abgegeben und tagt neu im bestehenden Mehrzweckraum der Gemeinde. Aus dem ehemaligen Pausenraum wurde ein zentraler Kopier- und Materialraum und der neue Pausenraum, der auch als Besprechungsraum genutzt werden kann, wurde im Gang vor dem Mehrzweckraum realisiert.
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Intensive Umbauzeit Der Umbau des Gemeindehauses war für alle Beteiligten eine sehr grosse Herausforderung. Vor allem nachdem der neu gewählte Gemeinderat im Jahr 2019 aufgrund der Corona-Krise entschieden hatte, die gesamte Sanierung nicht in Etappen, sondern in einem Zug zu realisieren und die Gemeindeverwaltung deshalb während der Umbauzeit ausgelagert wurde. Für die Unterbringung der Gemeindeverwaltung wurde auf dem Mosterei-Parkplatz ein ContainerProvisorium aufgestellt. Als die Pandemie dann auch Liechtenstein erreichte, ging plötzlich zuerst gar nichts mehr und dann alles Schlag auf Schlag. Die beteiligten Handwerker mussten viel Flexibilität an den Tag legen und sowohl der Hauswart als auch das Reinigungsteam waren während der Bauzeit sehr stark gefordert. Die Frauen vom Reinigungsteam hatten zwei Gebäude zu betreuen. Sie haben ihre Aufgabe trotz oft schwieriger Umstände super gemeistert. Hauswart Markus Hassler war täglich auf der Baustelle und erzählt: «Grundsätzlich hätte ich mir eine bessere Kommunikation zwischen Bauleitung, Bauherrschaft, Fachplanern, Nutzern und Handwerkern gewünscht, dann hätte einiges noch besser ablaufen können.» Seiner Ansicht nach seien viele Probleme während der Bauzeit darauf zurückzuführen, dass es aufgrund der Corona Krise eine Verschiebung des Baubeginns gab. Abschliessend zieht er dennoch ein positives Fazit: «Sehr positiv waren die guten und flexiblen Unternehmen, die am Bau beteiligt waren. Sie haben sehr viel wettgemacht, was organisatorisch nicht optimal aufgegleist war.» Noch laufen die letzten Arbeiten, an einer Stelle fehlt noch eine Toilette, an einer anderen werden noch der Anschlagkasten und der Briefkasten montiert sowie die Beschriftung aller Türen und Räume ist in Arbeit. «Ich bin überzeugt, dass die Gemeindeverwaltung kundenfreundlicher und offener geworden ist und das gesamte Gemeindehaus mit der Sanierung eine tolle Aufwertung erhalten hat», zieht Vorsteher Norman Wohlwend ein sehr positives Fazit.
Sanierung Gemeindesaal Nicht angetastet wurde im Rahmen dieser Sanierung der Gemeindesaal. Dessen Sanierung und Optimierung wurde zwar geprüft, und es liegen auch Pläne vor. Der Gemeinderat hat diese Sanierung aber noch zurück gestellt. «Ich bin überzeugt, dass wir mit der Sanierung und Modernisierung vom Gemeindehaus einen grossen Mehrwert geschaffen haben, von dem die gesamte Bevölkerung profitieren wird», freut sich Vorsteher Norman Wohlwend über das gelungene Werk. Natürlich werden noch kleinere Arbeiten realisiert und bis wirklich alles fixfertig ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Ausstehend sind beispielsweise noch die Aussen WCs und die Raumbeschriftung. Anzeige
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Das Bauprogramm Folgende Massnahmen wurden realisiert: neuer offener und freundlicher Empfangsbereich in der Gemeindeverwaltung Schaffung eines Grossraumbüros mit drei Arbeitsplätzen Diskret-Schalter Finanzen/Steuern Reservearbeitsplatz / Besprechungsraum Zusammenlegung Abteilung Bauverwaltung / Hauswart Büro Vorsteher und Sekretariat Vorsteher sind neu nebeneinander neuer Kopier- und Materialraum für die Gemeindeverwaltung neuer Besprechungs- und Pausenraum Schallschutz in der Gemeindeverwaltung optimiert neues Gemeindearchiv im Untergeschoss Elektroinstallationen, Alarmanlage und EDV-Verkabelung komplett neu behindertengerechte Eingänge behindertengerechte Toiletten behindertengerechte Garderobe und Dusche Modernisierung Lift (behindertengerecht) Brandschutzkonzept nach Vorgaben umgesetzt
Sanierung Fassade neue Fenster und Rollläden Foyer Gemeindesaal freundlich und hell neue öffentliche Toiletten im Aussenbereich neue Türen im gesamten Gebäude neue Bodenbeläge in allen Stockwerken und den Treppen neue Treppengeländer alle sanitären Anlagen den neusten Standards angepasst Optimierung Heizung Beschriftungskonzept in Umsetzung
Haupteingang Schiebetüre und Durchgang zum Dorfl aden – Postpartner – Lift Verlegung LLB Bankomat Neugestaltung Anschlagkasten / Briefkasten / Defibrillator
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Ein Blick zurück Bei der Eröffnung des Gemeindehauses im September 1984 wurde das neue Gemeindehaus als sehr gelungenes Werk und als «Ort der Begegnung» bezeichnet. Land und Gemeinden haben das Projekt gemeinsam realisiert, da damals auch das Postamt Schellenberg im Gemeindehaus seine neue Heimat gefunden hatte. Für den damaligen Postmeister Erich Biedermann und seine Familie wurde zudem eine Wohnung im ersten Obergeschoss realisiert. Diese Wohnung hat die Gemeinde Ende der 90er-Jahre vom Land erworben und sie wird heute ebenfalls von der Gemeindeverwaltung genutzt. Nachdem der Projektwettbewerb noch unter der Leitung von Vorsteher Hermann Hassler abgeschlossen worden war, ging es unter der Leitung von Vorsteher Edgar Elkuch an die Detailplanung und die Realisierung des Grossprojekts. «Die Gemeinde hatte damals rund eine Million Franken Vermögen. Nach dem Bau hatten wir zirka fünf Millionen Franken Schulden», erzählt Alt-Vorsteher Edgar Elkuch rückblickend. Sehr erfreulich sei gewesen, dass der Bau ohne Kostenüberschreitungen realisiert werden konnte. Die Gemeinde habe sich relativ schnell von den
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Das Gemeindehaus, wie es sich an der Eröffnung vom September 1984 präsentierte.
Schulden erholt, und die Finanzlage habe sich wieder stabilisiert. «Dieses Projekt hat damals Sinn ergeben und das finanzielle Risiko war ja kalkulierbar», erinnert sich Edgar Elkuch. Ein Blick noch weiter zurück zeigt, dass die Situation bis zum Bau des Gemeindehauses sowohl für den Vorsteher und die Gemeindeangestellten als auch für die Ortsvereine sehr schwierig gewesen ist. Der Vorsteher übte seine Amtsgeschäfte nebenberuflich zu Hause aus. Der Parteienverkehr nahm mit den Jahren immer mehr zu und auch die Akten wurden immer zahlreicher. In einem Beitrag im Gemeindemagazin im Jahr 2004 erzählte Edgar Elkuch von seinem Amtsantritt als Vorsteher im Jahr 1979: «Da ist ein Traktor mit einem Anhänger bei mir daheim vorgefahren. Auf dem Anhänger waren ein Schreib-
tisch, eine Schreibmaschine und etwa zehn Kisten mit Akten.» Der neue Vorsteher musste sein Büro zu Hause einrichten. Und an die Fassade seines Hauses wurde eine Tafel mit der Aufschrift «Vorsteher» montiert. Für die Vereine war die Situation vor dem Bezug des Gemeindehauses auch sehr schwierig. Die Feuerwehr war im Untergeschoss des Schulhauses untergebracht und musste bei jedem Umbau der Schule umziehen, bis sie schliesslich in der Liegenschaft von «Frisörle» Herbert Wohlwend, bis um Einzug ins neue Depot im Gemeindehaus, eine definitive Heimat fand. Auch der Musikverein Cäcilia und der Gesangverein-Kirchenchor waren vor dem Bau des Gemeindehauses in verschiedensten Räumen in der Gemeinde beheimatet
und mussten sich immer wieder neue Räumlichkeiten suchen. Dieser kurze Rückblick zeigt eindrücklich, dass der Bau des Gemeindehauses für eine kleine Gemeinde wie Schellenberg damals für die ganze Bevölkerung ein grosser und wichtiger Meilenstein war, den der damalige Gemeinderat mutig in Angriff genommen hat.
Küche und Dorfladen angebaut Bereits nach 17 Jahren also im Jahr 2001 wurde das Gemeindehaus erstmals erweitert. Die Saalküche, ein Ladenlokal und ein Lift wurden eingebaut. Im ersten Obergeschoss wurden ein zusätzliches Büro sowie ein grosses Sitzungszimmer erstellt. Mit der Schaffung eines Ladenlokals wurde die Nahversorgung in der Gemeinde Schellenberg sichergestellt. Die Familie Jehle aus Mauren eröffnete einen Denner Discount, den sie zehn Jahre zur Zufriedenheit der Bevölkerung geführt hat und der auch zu einem sozialen Treffpunkt am Morgen und am Feierabend geworden ist. Seit Mai 2011 hat die Familie Heimo und Karin Wohlwend den Dorfladen gepachtet und führt diesen in Zusammenarbeit mit
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Volg mit viel Engagement. Grossen Wert legen die Pächter auf regionale Produkte und bestellen auf Wunsch fehlende Waren sehr gerne für die Kundschaft. Vor dem Anbau beim Gemeindehaus wurden zahlreiche Umfragen und Abklärungen durchgeführt und es stellte sich in allen Befragungen heraus, dass ein Dorfladen von der Bevölkerung gewünscht wird. Auch in der jüngeren Vergangenheit wurde die Bevölkerung zum Thema Dorfladen befragt und die Ergebnisse sprechen klar für den Erhalt des Dorfladens im Gemeindezent-
rum. Es liegt an der Bevölkerung der Gemeinde, dass der Dorfladen auch künftig bestehen bleibt.
Integration der Post in den Dorfladen Am Samstag, 22. Februar 2014, schloss die letzte Posthalterin unserer Gemeinde, Jeanine Sinz, die Türe der Poststelle Schellenberg zum letzten Mal. Seither ist die Post im Dorfladen integriert und bietet dort die postalischen Dienstleistungen für die Schellenberger Bevölkerung an.
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«Ich fühle mich in den neuen Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung sehr wohl. Sie sind hell, freundlich, modern und übersichtlich gestaltet und bieten die Möglichkeit für eine Weiterentwicklung. Ich möchte den Verantwortlichen, allen voran Vorsteher Norman Wohlwend und Bauführer Martin Kaiser, ganz herzlich danken, dass sie in der nicht immer einfachen Zeit der Umbauphase stets einen kühlen Kopf bewahrt und umsichtig sowie vorausdenkend gehandelt haben. Auch liess man uns einen grosszügigen Spielraum und ein Mitspracherecht bei der Gestaltung unserer Räumlichkeiten.»
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Ingeborg Schärli, Einwohnerkontrolle
«Mit dem neuen Empfangsbereich werden die Kundinnen und Kunden nun am Schalter empfangen und, je nach Situation, an die gewünschten Mitarbeiter weitergeleitet. Die Büroräumlichkeiten sind hell und freundlich gestaltet. Der grosse Raum für die Mitarbeiterinnen der Kanzlei/Kasse im Empfangsbereich ist sehr gut gelungen. Wir freuen uns, unsere Einwohnerinnen, Einwohner und Gäste in den neuen Räumen begrüssen zu dürfen.» Ewald Hasler, Finanzen/Steuern
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«Mir gefällt das neue Büro sehr gut, es ist toll, dort zu arbeiten. Besonders die Glastüren und der moderne Stil sind sehr schön.» Lorena Lampert, Lernende
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«Alles ist neu und wir sind froh, dass man wenigstens uns Reinigungsfrauen behalten hat. Wir vom Reinigungsteam müssen jetzt vor der Arbeit gut gekämmt und geschminkt sein, da die vielen neuen Glasflächen und Spiegel eine grosse Herausforderung für uns sind.» Johanna Elkuch, Reinigung, zieht ihr Fazit mit viel Humor
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«In Anbetracht der bestehenden Bausubstanz wurden sowohl die Umsetzung des Konzepts als auch die damit zusammenhängenden Eingriffe optimal umgesetzt.» Martin Kaiser, Bauverwaltung
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«Die Bauzeit war sehr intensiv, da ich täglich vor Ort war und dadurch auch sehr vieles gesehen habe, was nicht gepasst hat. Dann habe ich die Verantwortlichen darauf hingewiesen, was geändert oder anders ausgeführt werden müsste, was manchmal zu Unstimmigkeiten mit der Bauleitung geführt hat. Das war manchmal schon sehr mühsam. Die Unternehmer und ihre Mitarbeiter haben aber immer sehr flexibel auf meine Anregungen reagiert.» Markus Hassler, Hauswart
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«Die Sanierung des Gemeindehauses ist sehr gut gelungen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir jetzt helle, freundliche und zeitgemässe Arbeitsplätze haben, die für alle Kunden sehr gut erreichbar sind. Beim neuen Empfangsbereich steht die Kundenfreundlichkeit an erster Stelle.» Karin Hassler, Sekretariat Vorsteher
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Grossprojekt «SonnenPlatz» Triesen
IMPRESSUM Herausgeber: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 9000 · Redaktion: johannes.kaiser@medienbuero.li (Redaktionsleiter), Herbert Oehri, Heribert Beck u. w. Autoren/-innen · Grafik/Layout: oliver.hartmann@medienbuero.li · Anzeigen: vera.oehri@medienbuero.li, brigitte.hasler@medienbuero.li · Fotos: Paul Trummer, Oliver Hartmann, Simone Birchmeier, ZVG · Urheberschutz: Übernahme von Textierungen und Bildern nur mit Quellenangabe erlaubt · Druck: Südostschweiz Druckzentrum, Haag · Auflage: 22’500 Exemplare · Erscheinung: 6. März 2021