lie:zeit Ausgabe 98

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98 Sept. 2021

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Weniger Staat, mehr privat ab Seite 6

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WÜRDEVOLLE BESTATTUNGSFEIERLICHKEITEN FÜR FÜRSTIN MARIE Am 21. August 2021 ist unsere Durchlauchte Landesfürstin Marie im 82. Lebensjahr sanft entschlafen. Im Rahmen einer zweistündigen Trauerfeier in der Kathedrale zu Vaduz ist Fürstin Marie am Samstag, 28. August, in der Familiengruft beigesetzt worden. Gleichzeitig ist auch die siebentätige Staatstrauer beendet worden.

Zum feierlichen Requiem in der Vaduzer Kathedrale waren rund 300 Gäste eingeladen, so der Landtag, die Regierung, die Gerichtspräsidenten, die Vorsteher sowie die Altregierungschefs und Altlandtagspräsidenten. Die Gäste in der ersten Reihe waren gemäss protokollarischer Vorgabe neben der Fürstenfamilie Königin Sofia von Spanien, Bundesrat Alain Berset, Altbundespräsident Heinz Fischer aus Wien, Prinzessin Caroline von Monaco, Prinz Guillaum und Prinzessin Sibila von Luxemburg, Landtagspräsident Albert Frick und Regierungschef Daniel Risch. Zelebriert wurde der feierliche Gottesdienst von Erzbischof Wolfgang Haas. Anschliessend waren alle Gäste in den Rosengarten auf Schloss Vaduz eingeladen.


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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Die Stiftung Zukunft.li hat sich unter dem Sammelbegriff «Weniger Staat, mehr privat» in einer Projektstudie einem Thema angenommen, das seit Jahren unter den Nägeln brennt. Es geht um den Service public. Projektleiterin Doris Quaderer sagt dazu, wenn sich der Staat unternehmerisch betätige und damit in ein marktwirtschaftliches System eingreife, dann brauche es einen Rechtfertigungsgrund. Sie stellt infrage, ob dieser bei den öffentlichen Unternehmen in Liechtenstein immer gegeben sei. Um dies zu beantworten, hat die Stiftung Zukunft.li die fünf Infrastrukturunternehmen in den Bereichen Post, Telekommunikation, Elektrizität, Gas und Verkehr näher angeschaut. Dabei hat die Stiftung auf der einen Seite untersucht, vor welchen Herausforderungen diese Untrernehmen stehen und andererseits, inwieweit staatliches Handeln in diesen Sektoren noch gerechtfertigt ist. Die lie:zeit hat sich mit der Leiterin dieses interessanten Projektes, Doris Quaderer, unterhalten. Für Regierungschef Daniel Risch liegt eines der Erfolgsrezepte des Staates Liechtenstein in der Verfassung von 1921. Diese gab dem Volk neue, umfangreiche demokratische Rechte, das Volk wurde aber gleichzeitig auch in die Pflicht genommen. Zum kurz bevorstehenden 100-jährigen Bestehen der Verfassung wirft der Regierungschef einen Blick auf den Kompromiss zwischen Fürst und Volk, die Entwicklungen um das Jahr 1921 und in die Zukuft. Am 24. Juni 2021 ist Rainer Gopp zum neuen Präsidenten der FBP gewählt worden. Wir haben mit ihm aus diesem Anlass ein Gespräch geführt.

Unser Sonderthema im September widmet sich der Berufsbildung. Bereits in der kommenden Woche dürften die ersten Jugendlichen, die ihre Ausbildung im Sommer 2022 beginnen, eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch oder eine Schnupperlehre erhalten. Im Schwerpunkt Sport wird der FC Vaduz nach einem eher mageren Meisterschaftsstart näher unter die Lupe genommen und die Frage gestellt, ob der Proficlub aus der Residenz in der Challenge League angekommen ist. Des Weiteren befassen wir uns mit den Erstliga-Vereinen FC Balzers und USV sowie den Zweitligiste Ruggell und Vaduz II. In der Rubrik «Zurückgeblättert» werfen wir einen Blick ins Jahr 1997 und berichten vom Cupsieger von anno dazumal, dem FC Balzers. In der Kulturszene stellen wir die jüngsten Arbeiten des Künstlers und ehemaligen tüchtigen Arztes Arthur Jehle vor. Im Interview sagt er, dass ihn die Kunst schon immer angezogen hat und ihn besonders die Gesichter und Gestalten von Menschen faszinieren. Das Malen von Gesichtern hat Arthur Jehle 2015 begonnen und es in einer Serie unter dem Titel «Gsechtr» bis heute fortgesetzt. In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin alles Gute, Mut in diesen Corona-Zeiten, Gesundheit und viel Freude bei der Lektüre der lie:zeit.

Herbert Oehri, Redaktionsleiter

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Das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner… Politische Parteien sind die zentralen Organisationen der repräsentativen Demokratie. Sie verbinden die Gesellschaft mit dem politischen Entscheidungssystem. Die Besetzung von Staatsämtern wird durch den Wettbewerb zwischen Parteien entschieden. Wen die Parteien ins Rennen schicken, ist ihnen überlassen. Je wichtiger das Staatsamt, desto wichtiger auch die Frage: «Wer soll's machen?» Ein Manager, eine Versöhnerin, eine Expertin, der Nachwuchs oder lieber ein «alter Haudegen» …? Für die Öffentlichkeit ist es oft verwunderlich, ja unverständlich oder gar nervig, was in den Parteien passiert und wer am Ende langer Auswahlprozesse präsentiert wird. Schnell heisst es dann: keine Erfahrung, kein Charisma, keine Visionen etc. Stattdessen sehen wir Egotrips und Querelen auf offener Bühne. Die deutsche CDU und CSU machen dies gerade vor. Auch die Parteien in Liechtenstein tun sich immer wieder schwer mit der Besetzung von Posten und Kandidaturen, zuletzt die Freie Liste. Klar ist, dass in den Parteien bei der Vergabe von Kandidaturen und potenziell auch Ämtern die

Freundschaft aufhört. Persönliche Ambitionen spielen eine grosse Rolle. Rivalitäten, Intrigen und Geltungsbedürfnis können starke Motoren von Karrieren sein. Und mehr als früher engagieren sich Menschen heutzutage in Parteien aus Karrieregründen. Parteien fördern diese Ambitionen sogar durch gezieltes Mentoring und Seminare. Liegt dabei ein Fehler im System vor?

besetz(t)en häufig Kandidaturen nach Proporz, etwa von Region oder Bekenntnis. Geschlecht spielt erst neuerdings eine Rolle. Die entscheidende Grundmelodie hierbei ist (oder eher war) der Ausgleich von gesellschaftlichen Interessen schon in der Partei. Dies wiegt umso mehr im Kontrast zu rechtspopulistischen Parteien, in denen persönliche oder familiäre Verbindungen zählen.

Nein, denn Rivalitäten um Positionen, offene Wettbewerbe, Schlagabtausch und Kampfkandidatur (und auch Nachtreten von Verlierern) sind Zeichen eines freien Landes, so kräftezehrend sie auch sein mögen. Dass Kandidaturen nicht durch Geburt, Reichtum, Verbindungen oder Bekanntheit vorbestimmt sind, ist eine Errungenschaft. Dazu passt das, was James Madison in den Federalist Papers Nr. 10 in Bezug auf die Spaltung durch Interessengruppen beschreibt: Man kann die Ursache entfernen oder ihre Folgen kontrollieren. Das Erstere würde aber der Zerstörung der Freiheit gleichkommen.

Zum Bild gehört auch, dass viel über Reformen der Parteien nachgedacht wird. Während die Besetzung von Ämtern per Los wenig vielversprechend ist, stehen eher Transparenz und Öffnung von Entscheidungen im Vordergrund. Immer häufiger kommt es in Europa zu Urwahlen durch die Parteibasis. Auch wenn dies nicht alle Probleme löst, so erhöht es den Wert der Parteimitgliedschaft und wirkt dem Eindruck von HinterzimmerPolitik entgegen.

Tatsächlich kann die Personalpolitik von Parteien sogar demokratische Prinzipien stützen. Die grossen europäischen Volksparteien

Zugleich sollte die Scharnier-Funktion der Parteien diskutiert werden. Berlusconi in Italien war politisch erfolgreich, weil er wirtschaftlich erfolgreich war, sozusagen der Anti-Politiker. Auch Grillo ist ein Anti-Politiker, wenn auch mit anderer Legitimation. In Deutschland führt der

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DR. EIKE-CHRISTIAN HORNIG

Forschungsbeauftragter Politik am Liechtenstein-Institut

GASTKOMMENTAR

Weg zu einer Kandidatur über die sogenannte «Ochsentour», d.h. eine lange Parteikarriere. Die Parteien testen die Personen auf ihre Verlässlichkeit. Das AntiParteiische in Italien und das Maxi-Parteiische in Deutschland sind Extremfälle mit entsprechenden Folgen. Und in Liechtenstein? Dort sind es oft Persönlichkeiten aus dem weiteren Parteiumfeld, welche von Findungskommissionen den Parteigremien zur Kandidatur vorgeschlagen werden. Dabei überwiegen Erneuerung und strukturelle Offenheit gegenüber vorherigem (partei-)politischem Engagement und «Stallgeruch». Dass die Regierungsmitglieder im Regelfall nicht auch noch der Partei vorsitzen, wirkt zudem integrierend wie entlastend. Mit Verlaub, in der Sicht von aussen als Deutscher ist das nicht so schlecht. Aber das Gras ist auf der anderen Seite ja immer grüner …


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AUS DEM INHALT

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«Kostentransparenz ist im Service public zentral»

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Pflege & Betreuung: Auch ohne Pandemie systemrelevant

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«Der Kompromiss funktioniert auch nach 100 Jahren»

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Interview mit FBP-Präsident Rainer GOPP

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Frage an …

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«Wir wollten keine Mitglieder zweiter Klasse sein»

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Wie empfange ich Radio L am besten?

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Sonderthema Bildung

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Musikverein Cäcilia Schellenberg feiert 100-Jahrjubiläum

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Zahltag bei Peter Demmel, Demmel Kaffee, Schaan

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Ist der FCV in der Challenge League angekommen?

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«Der USV hat die Qualität vorne mitzuspielen»

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Der FC Balzers will keine Zittersaison mehr

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Zurückgeblättert

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FC Ruggell mit dem Ziel aufzusteigen

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U23: «Talentschmiede» des FC Vaduz

47

Hasler kehrt nach Verletzungskapriolen zurück

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Neuer Aktionär für Grand Casino Liechtenstein Bendern

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Malen gehört zu seinem Leben

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«Ich bin klug. Ich.» – TAK mit zeitlos aktuellem Motto

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lie:zeit Bestattungsfeierlichkeiten für Fürstin Marie Am 21. August 2021 ist unsere beliebte Landesfürstin Marie im 82. Lebensjahr sanft entschlafen. Im Rahmen einer Trauerfeier in der Kathedrale Vaduz ist die Fürstin am 28. August in der Familiengruft beigesetzt worden. Seite 2

polit:zeit Gespräch mit dem neuen FBP-Präsidenten Gopp Am 24. Juni 2021 ist Rainer Gopp einhellig zum neuen FBP-Präsidenten gewählt worden. Wir haben uns mit ihm über sein neues Wirkungsfeld unterhalten. ab Seite 12

sport:zeit Befreiungsschlag des FC Vaduz

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Oliver Hartmann, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Doris Quaderer, Regierungschef Daniel Risch, Rainer Gopp, Ute Jastrzab, Nadine Gstöhl, Thomas Mathis, Ivan Schurte, Ralph Oehri, Christoph Kindle, Ernst Hasler, Arthur Jehle | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Jürgen Posch, Oliver Hartnmann, Vera Oehri-Kindle, Adobe Stock, Ruth Lampert, Pixabay, Marxer Erich, ZVG | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 4. September 2021 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 80 Seiten) | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

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Nächste lie:zeit: 2. Oktober 2021

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Nach dem eher unglücklichen Meisterschaftsstart, scheint der FC Vaduz in der Challenge League angekommen zu sein. In Aarau gelang ein wichtiger 1:3-Erfolg, der einem Befreiungsschlag gleichkommt. Wir stellen auch die 1.Liga-und 2.LigaVereine Liechtensteins näher vor. ab Seite 40

kultur:zeit Malen gehört zu seinem Leben Arthur Jehle, früherer erfolgreicher Arzt, hat sich im Jahre 2006 der Kunst, dem Malen, verschrieben. Ihn faszinieren besonders die Gesichter und Gestalten von Menschen, die er 2015 zu malen begonnen hat. Er hat sie in einer Serie unter dem Titel «Gsechter» bis heute fortgesetzt. ab Seite 50


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«Kostentransparenz ist im Service public zentral» Digitalisierung, Liberalisierung und Klimaziele haben die Voraussetzungen für den Service public grundlegend verändert. Die Stiftung Zukunft.li hat sich des Themas daher in einer Studie angenommen. Projektleiterin Doris Quaderer gibt einen Einblick in die Ergebnisse und den Handlungsbedarf. Denn selbst wenn Liechtenstein in Sachen Corporate Governance gut aufgestellt sei, gibt es nach Ansicht der Stiftung einige Herausforderungen zu bewältigen. Interview: Heribert Beck


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Die «Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Infrastrukturgütern und -dienstleistungen zählt zu den Kernaufgaben des Staates», und: «Wie umfassend dieser Service public ausfallen soll und ob der Staat diese Leistungen selbst erbringt (…) ist eine politische Frage», schreiben Sie in der Einleitung Ihrer Studie. Was ist Ihre persönliche Meinung? Eher mehr oder eher weniger Service public? Doris Quaderer: Service public braucht es dort, wo der freie Markt politisch gewünschte Dienstleistungen oder Güter nicht in ausreichender Menge, Qualität oder zu einem für alle erschwinglichen Preis hervorbringt. In unserer Studie haben wir die Bereiche Post, Telekommunikation, Gas, Elektrizität und öffentlicher Verkehr untersucht und überprüft, ob und in welcher Form Service public noch gerechtfertigt ist. Im Telekommunikationssektor sind wir beispielsweise zum Schluss gekommen, dass es aus souveränitätspolitischen Gründen gut ist, wenn der Staat im Besitz der Netzinfrastruktur ist. Als Dienstleister im Endkundengeschäft hat der Staat jedoch keinen Grund mehr, selbst aktiv zu sein. Liberalisierung und technischer Fortschritt haben zu Wettbewerb geführt, der vor 20 Jahren noch nicht vorhanden war. Es gibt heute genügend Telekommunikationsanbieter in Liechtenstein, welche die gesamte Angebotspalette der Telecom abdecken und das zu günstigen Preisen. Also kann sich der Staat aus dem Markt zurückziehen. Was gehört für Sie zwingend zum Service public, den ein Staat leisten muss? Bildung, öffentliche Sicherheit und Gesundheitsversorgung sind sicher die Service-public-Klassiker. Aber es gibt noch viele andere Bereiche, in denen der Staat eine aktive Rolle spielt, um das Gemeinwohl zu fördern – sei es im Infrastruktur-, Kultur- oder Sportbereich. Über den Umfang der öffentlichen Leistungen kann man natürlich diskutieren. Wenn politisch Konsens darüber herrscht, dass zwingend jede Gemeinde eine vollwertige Poststelle braucht, dann muss man selbstverständlich aber auch bereit sein, die Kosten für die Poststellen zu übernehmen, wenn sich diese nicht rentieren. Denken Sie, die Diskussion um die Poststelle Triesen wäre gleich verlaufen, wenn die Gemeinde den Steuerzuschlag hätte erhöhen müssen, um die Poststelle zu erhalten? Sobald es ans eigene Portemonnaie geht, wird man sensibler. Solange man jedoch Forderungen stellen kann, ohne zu wissen, wie hoch die Kosten sind und wer dafür aufkommt, ist eine sachliche Diskussion schwierig. Kostentransparenz im Service-public-Bereich ist daher zentral. Bei der Post haben wir diese bei-

spielsweise nicht. Wir wissen nicht, was uns das dichte Poststellennetz jährlich kostet. Welche Veränderungen haben sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ergeben? Seit der Gründung von Post und Telecom vor zirka 20 Jahren haben sich diese Sektoren stark verändert. Damals kamen E-Mails und Mobiltelefonie gerade in der breiten Masse an. Seither hat sich das Briefvolumen halbiert, der Zahlungsverkehr in den Postfilialen ist um zwei Drittel zurückgegangen, telefoniert wird mobil oder via Internet. Der Telekommunikationsmarkt ist vollständig liberalisiert, der Postmarkt steht kurz davor. Die Ausgangslage ist heute also eine komplett andere, dennoch tut sich die Politik schwer, auf die Veränderungen zu reagieren und die Rahmenbedingungen anzupassen. Als sich die Post von Postkutschen verabschiedet hat, mussten die Pferdeställe durch Garagen ersetzt werden. Heute werden Briefpost und Zahlungsverkehr durch digitale Alternativen abgelöst, dieser Wandel muss sich auf den Service-Public-Auftrag und die Infrastruktur auswirken, alles andere wäre unlogisch.

Denken Sie, die Diskussion um die Poststelle Triesen wäre gleich verlaufen, wenn die Gemeinde den Steuerzuschlag hätte erhöhen müssen, um die Poststelle zu erhalten? Sobald es ans eigene Portemonnaie geht, wird man sensibler. Doris Quaderer, Projektleiterin Stuftung Zukunft.li

Wie beurteilen sie die Situation in Liechtenstein? Die Politik macht es sich diesbezüglich einfach: Sie verlangt von den öffentlichen Unternehmen, dass sie einen qualitativ hochstehenden Service public erbringen, dies möglichst nachhaltig, sozial und rentabel, sodass dem Staat eine Dividende ausgeschüttet werden kann. Wenn jedoch das Kerngeschäft schrumpft – so wie bei der Post und bei der Telecom –, dann sind diese Unternehmen gezwungen, Dienstleistungen auch ausserhalb ihres Service-Public-Auftrags anzubieten, um den Anspruch der Politik zu erfüllen. Wenn staatliche Akteure allerdings

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in privatwirtschaftlichen Märkten tätig sind, dann verzerrt das einerseits den Wettbewerb, andererseits steigt das unternehmerische Risiko. Entsprechende Erfahrungen haben wir ja gerade bei Post und Telecom bereits gemacht, da kam es aufgrund gescheiterter Akquisitionen zu hohen Verlusten. Daraus sollten wir lernen. Wie bewerten Sie die Liechtensteiner Lösung mit staatsnahen Betrieben, die für ÖV, Stromversorgung oder Internetverbindungen sorgen? Der ÖV ist aus unserer Sicht gut gelöst. Die LIEmobil ist schlank aufgestellt und lediglich für Ausschreibung, Fahrpläne und Marketing zuständig. Die eigentliche Transportdienstleistung wird alle zehn Jahre ausgeschrieben und an private Unternehmen vergeben. Die Kosten sind transparent und werden vom Landtag beschlossen. Wenn jemand der Meinung ist, die Kosten für den ÖV seien zu hoch, dann besteht die Möglichkeit, das Referendum zu ergreifen. Bei den Energieversorgern ist es sicher sinnvoll, dass das Netz in staatlicher Hand ist, denn dabei handelt es sich um eine systemrelevante Infrastruktur. Dasselbe gilt für das Glasfasernetz. Dadurch, dass die Netzbetreiber allen Anbietern zu regulierten Preisen Zugang zum Netz gewähren müssen, sind die Voraussetzungen für Wettbewerb grundsätzlich gegeben. Wir sind aber der Meinung, dass sich die öffentlichen Unternehmen auf die Kernaufgaben fokussieren sollten. Dass beispielsweise die LKW Fotovoltaikanlagen auf Hausdächern montieren und der Staat damit faktisch private Anbieter konkurrenziert, ist aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt. Das Öffentliche-Unternehmen-Steuerungsgesetz klingt vom Titel her ähnlich kompliziert wie für den Laien von seinem Inhalt. Dennoch klingt die Lösung mit schlankem Rahmengesetz und Spezialgesetzen, die vor rund zehn Jahren getroffen wurde, einleuchtend. Wie beurteilen Sie die Liechtensteiner Corporate Governance? 2009 hat Liechtenstein die Coroporate-Governance-Bestimmungen auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt. Dieser Schritt war notwendig und fortschrittlich. Er hat dazu geführt, dass heute klare Zuständigkeiten sowohl auf politischer als auch auf Unternehmensebene herrschen. Die öffentlichen Unternehmen verfügen über die nötige Autonomie, dennoch kann der Landtag über die entsprechenden Spezialgesetze und die Regierung via Eigner- oder Beteiligungsstrategie und den Coprorate-Governnance-Code die Leitplanken setzen.


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Wie stellt sich die Liechtensteiner Lösung im internationalen Vergleich dar? Welche Modelle könnten zielführender sein? Um diese Frage zu beantworten, haben wir einen für die Schweizer Bundesverwaltung entwickelten Beurteilungsbogen herangezogen, der sich an den OECD-Empfehlungen orientiert. Wir haben festgestellt, dass die liechtensteinischen Corporate-Governance-Regelungen für Klarheit und Transparenz gesorgt haben und Liechtenstein vergleichsweise gut dasteht. Dennoch kommt das Thema im Landtag öfter zur Sprache, gewisse Abgeordnete hätten gerne direkteren Einfluss. Das wäre jedoch aus unserer Sicht nicht zielführend. Der Landtag kann ja bereits heute via Spezialgesetze die Leitplanken vorgeben.

mehr, aktiv in diesem Markt tätig zu sein und sollte sich deshalb aus unserer Sicht daraus zurückziehen.

Bleiben wir noch beim Internationalen: Welchen Einfluss hat die Globalisierung oder zumindest die Internationalisierung auf den Service public in Liechtenstein, das nicht genug eigene Energie produziert, einen kaum nennenswerten Telekommunikationsmarkt aufweist …? Gerade im Energiebereich sind wir natürlich stark von der internationalen Entwicklung abhängig. Liechtenstein hat sich zu den internationalen Klimazielen bekannt und das hat Auswirkungen auf die öffentlichen Unternehmen in diesem Bereich. Einerseits wird es künftig anspruchsvoller werden, eine lückenlose Energieversorgung sicherzustellen, die LKW sind gefordert, den Eigenversorgungsgrad zu erhöhen. Das Potenzial an Solarenergie ist bei weitem nicht ausgeschöpft. Andererseits muss im Gassektor ein massives Umdenken stattfinden, wenn wir – wie von der Regierung beabsichtigt – bis 2050 CO2-neutral werden möchten. Im Gebäudebereich müssen wir von den Gasheizungen wegkommen, denn Erdgas ist ein fossiler Brennstoff, «grüne» Gasalternativen sind teuer und aufwendig in der Produktion. Es gibt unterdessen sinnvollere Heizungsalternativen. Daher gilt es aus unserer Sicht, den Ausbau des Gasnetzes zu stoppen und stattdessen Investitionen in Wärmenetze zu forcieren.

Welche Chancen bieten Privatisierungen im Gegenzug? Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann hat eine Privatisierung Vorteile für beide Seiten. Der Staat gibt das unternehmerische Risiko ab. Das privatisierte Unternehmen steht weniger im öffentlichen Fokus, kann sich freier im Wettbewerb bewegen und sich agiler an die Marktbedürfnisse anpassen.

In welchen Bereichen wäre eine Privatisierung denkbar, in welchen nicht? Wir empfehlen, die Telecom zu privatisieren. Wir haben in diesem Sektor in Liechtenstein eine einzigartige Struktur. Die Telekommunikationsnetze gehören den LKW, die staatliche Telecom ist heute lediglich noch als Dienstleisterin tätig. Diese vertikale Trennung von Netz und Diensten hat den Wettbewerb befeuert und dazu geführt, dass private Unternehmen die notwendige Angebotspalette abdecken. Die Grundversorgung ist also auch ohne staatliche Telecom sichergestellt. Der Staat hat keinen Rechtfertigungsgrund

Welche Risiken bergen Privatisierungen von staatlichen Leistungen und wo sind ihre Grenzen? Voraussetzung für die Privatisierung öffentlicher Unternehmen ist, dass es in dem Bereich einen funktionierenden Wettbewerb gibt. Ein staatliches Monopol durch ein privates zu ersetzen, ist nicht zielführend. Entscheidend sind auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die regulatorischen Vorgaben. Weiter ist darauf zu achten, dass die privatisierten Unternehmen nicht mit Vor- oder Nachteilen ins Rennen gehen.

Was raten Sie der Liechtensteiner Regierung und dem Landtag in der Service public-Frage? Hinzusehen und regelmässig zu hinterfragen! Digitalisierung, Liberalisierung und die Klimaziele haben die Voraussetzungen für Service public stark verändert. Diesem Umstand gilt es Rechnung zu tragen und zu prüfen, wo und in welcher Form staatliches Handeln nötig ist. Gerade bei Post und

Telecom zeichnet es sich ab, dass wir auf grössere Probleme zusteuern, wenn wir weitermachen wie bisher. Dort braucht es nach unserer Ansicht dringend eine Weichenstellung. Und auch die Energieversorger müssen sich neu ausrichten, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. In welchen Zeiträumen müsste diesbezüglich gedacht werden? Es wäre sinnvoll, vor allem die Eignerstrategien und gegebenenfalls auch die Spezialgesetze regemässig zu überprüfen. Die Eignerstrategien enthalten einen Passus, nach dem sie mindestens alle vier Jahre auf Vollständigkeit und Aktualität überprüft werden sollten, was bis anhin aber nicht erkennbar geschieht. Wenn sich ein privates Unternehmen nicht weiterentwickelt, dann ist es rasch weg vom Markt. Wenn sich ein öffentliches Unternehmen nicht oder in die falsche Richtung entwickelt, dann wird es teuer für die Steuerzahler. Die Politik hat die Verantwortung, die Leitplanken so zu setzen, dass die notwenige Grundversorgung sichergestellt und finanziert ist, ohne dass die öffentlichen Unternehmen in privatwirtschaftliche Märkte vordringen und entsprechende unternehmerische Risiken eingehen müssen. Im Koalitionsvertrag von VU und FBP steht: «Bezüglich öffentlich-rechtlicher Unternehmen wird der Service public sichergestellt, möglichst ohne damit das private Unternehmertum zu konkurrenzieren.» Das trifft den Nagel auf den Kopf, jetzt muss die Regierung nur noch entsprechend handeln.

Die LIEmobil erhält von der Stiftung Zukunft.li gute Kritiken.


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Pflege & Betreuung: Auch ohne Pandemie systemrelevant In der «Altersstrategie 2035» der Stadt Zürich ist das Ziel festgelegt, es den Einwohnern und Einwohnerinnen zu ermöglichen, im Alter möglichst selbständig und so lange wie gewünscht im angestammten Umfeld zu leben. Dazu soll der ambulante Bereich gestärkt werden. Es wird davon ausgegangen, dass künftig die Anzahl der benötigten stationärer Pflegebetten, trotz einer höheren Anzahl an hochbetagter Menschen, reduziert werden kann. Text: Johannes Kaiser, FBP-Landtagsabgeordneter

Was hat das nun mit Liechtenstein zu tun? Liechtenstein hat vor mehr als zehn Jahren mit dem Grundsatz «ambulant vor stationär» im alterspolitischen Leitbild festgelegt, den ambulanten Bereich zu stärken, um den Pflege- und Betreuungsbedürftigen zu ermöglichen, möglichst lange daheim bleiben zu können. Mit der Einführung des Betreuungsund Pflegegeldes 2010 wurden die finanziellen Grundlagen geschaffen. Mit der Fusion der verschiedenen dörflichen Familienhilfevereinen im Jahr 2013 zum Verein «Familienhilfe Liechtenstein e.V.» wurden wichtige strukturelle Voraussetzungen geschaffen, um dem zunehmenden Bedarf an häuslicher Pflege und Betreuung besser begegnen zu können. Diese grössere Organisationseinheit erlaubt es unter anderem auch, das Personal flexibler einzusetzen oder Pflegekräfte auszubilden. Eigenständiger Stiftungsrat für die Familienhilfe Liechtenstein In einem weiteren Schritt soll nun gemäss vorliegendem Vernehmlassungsbericht der Regierung der Verein Familienhilfe Liechtenstein analog zur Stiftung LAK in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt werden. Das ist an sich folgerichtig und zu begrüssen. Allerdings soll die Familienhilfe unter dem Dach der LAK geführt werden

und ihre Eigenständigkeit verlieren. Diese Idee der Eingliederung in eine Dachorganisation – vermag die Bedeutung der Familienhilfe für die häusliche Pflege aus meiner Sicht nicht zu widerspiegeln und vermag auch nicht, die verschiedenen Zielsetzungen im ambulanten bzw. stationären Bereich der Pflege darzustellen. Aus meiner Sicht ist sehr wichtig, dass die Familienhilfe Liechtenstein als öffentlich-rechtliche Stiftung mit einem eigenen, unabhängigen Stiftungsrat konzipiert wird. LAK und FAMILIENHILFE haben zu unterschiedliche Aufgaben, um diese mit einem gemeinsamen Stiftungsrat zu erfüllen.

Pandemie führte Relevanz von qualifiziertem Pflege- und Betreuungspersonal vor Augen Wie wichtig und unentbehrlich ausreichendes und qualifiziertes Pflege- und Betreuungspersonal ist, hat uns die Pandemiesituation eindrücklich vor Augen geführt. Die Mitarbeiter der Spitex und der Familienhilfe waren in Zeiten des Lockdowns für die Betroffenen und deren Familien oftmals die einzigen Bezugspersonen und nicht selten ebenfalls noch Anlaufstelle für psychologische Probleme. Auch die Pflegekräfte in unseren Pflegeheimen waren in dieser Zeit für die Heimbewohner der einzige Kontakt nach draussen und zusätzlich gefordert, fehlende soziale

Kontakte so gut wie möglich zu kompensieren. Auch für das medizinische Personal im Landesspital brachte die Pandemie mannigfache Herausforderungen.

Finanzielle Besserstellung der Pflegeberufe darf nicht nur Lippenbekenntnis sein Wir haben gesehen, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitssystem gerade in einer solchen Ausnahmesituation ist. Während es in den umliegenden Ländern noch einigermassen gut gelungen ist, kurzfristig den Bestand an zusätzlich benötigten Intensivbetten oder Beatmungsgeräten aufzustocken, war das bei den Pf legekräften wesentlich schwieriger. Schon vor der Pandemie war der Mangel an Personal ein vieldiskutiertes Problem, das auch in Liechtenstein akut werden kann. Da ist ein Beifallklatschen zwar gut gemeint, aber nicht genug. Um den – auch ohne Pandemie – steigenden Bedarf an Pflegepersonal abdecken zu können, sind zur Attraktivitätssteigerung dieser Berufe verschiedene Massnahmen nötig, etwa finanzielle Anreize, aber auch Verbesserung der Arbeitssituation.

Beifallklatschen für Pflegepersonal im Spital, in der LAK, der Familienhilfe und der Spitex ist zu wenig. Es muss finanziell besser entlöhnt und seine Arbeitssituation verbessert werden. Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter


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«Der Kompromiss funktioniert auch nach 100 Jahren» Mit der Liechtensteiner Verfassung von 1921 bekam das Volk neue, umfangreiche demokratische Rechte, wurde aber gleichzeitig auch in die Pflicht genommen. Darin liegt für Regierungschef Daniel Risch eines der Erfolgsrezepte des Staates Liechtenstein. Zum kurz bevorstehenden 100-jährigen Bestehen der Verfassung wirft er einen Blick auf den Kompromiss zwischen Fürst und Volk, die Entwicklungen um das Jahr 1921 und in die Zukunft. Interview: Heribert Beck Herr Regierungschef, was bedeutet das 100-Jahr-Jubiläum der Liechtensteiner Verfassung Ihnen persönlich? Regierungschef Daniel Risch: Eine Verfassung ist grundsätzlich die Basis jedes funktionierenden Staates. Sie regelt die Aufgaben und das Zusammenwirken der Staatsgewalten, unter anderem auch die Kompetenzen des Regierungschefs. Somit ist sie also die Grundlage meiner täglichen Arbeit, die der weiteren Regierungsmitglieder und der gesamten Landesverwaltung. Persönlich scheint es mir beachtlich und bemerkenswert, dass ein solches Grundgesetz über einen Zeitraum von 100 Jahren weitgehend unverändert Bestand hat. Denn wie ich in einem Vortrag des Liechtenstein-Instituts gehört habe, beträgt die durchschnittliche Lebensdauer einer Verfassung nur wenige Jahre, bevor sie fundamental geändert wird. Das ist ein Zeichen für die Qualität der Liechtensteiner Verfassung, für die gute Arbeit der Verfassungsväter und ebenso für die Kompromissbereitschaft von Fürst Johann II. und belegt, dass alle Akteure zusammen mit der Verfassung eine stabile Grundlage für die letzten 100 Jahre gelegt haben. Was verbinden Sie spontan mit der Verfassung von 1921? Vor allem die Staatsziele, die in Artikel 14 bis 27 festgelegt sind – namentlich die Förderung der Volkswohlfahrt. Oder etwas freier formuliert: Die Verfassung

legt fest, dass es uns allen gut gehen soll. Unsere Vorfahren sind 1921 und im Vorfeld der Totalrevision der Verfassung neue Wege gegangen. Der Dualismus aus Fürst und Volk, aus weitergehenden Rechten für den Monarchen und einer starken direkten Demokratie, war damals äusserst innovativ und wohl auch mutig. Allerdings ist der Kompromiss im internationalen Kontext von Erstem Weltkrieg und europäischen Revolutionen entstanden. Wie zeitgemäss ist dieser Kompromiss heute noch?

Wie Sie richtig sagen, handelt es sich um eine Totalrevision der Verfassung von 1862 und nicht um eine komplett neue Verfassung, was in der Diskussion um die Verfassung 1921 zuweilen nicht ganz korrekt wiedergegeben wird. Es war aber zweifelsohne ein innovativer Entwurf, der seinesgleichen sucht. Es war zudem ein sehr grosser Schritt für unseren Staat und für die Demokratie. Bemerkenswert ist, dass die Abkehr von der Monarchie in Liechtenstein auch kurz nach dem Ersten Weltkrieg – im Ge-

gensatz vielen anderen europäischen Ländern – nicht zur Debatte stand. Wilhelm Beck und seine Mitstreiter haben für die Revision der 1862er-Verfassung die Vorteile des Zusammenwirkens von Fürst und Volk erkannt. Die Kooperation der beiden Souveräne gibt uns bis heute Stabilität, und sie war 1921 so einzigartig wie heute. Könnte die Liechtensteiner Verfassung auch heute noch als Vorbild für andere Staaten dienen? Oder ist sie ein Modell, das nur in Liechtenstein funktionieren kann?


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Ich denke, dass die Liechtensteiner Verfassung durchaus Elemente enthält, die auch anderen Ländern in ihrem gesellschaftlichen Zusammenspiel guttun würden. Natürlich muss eine Verfassung aber auf den jeweiligen Staat zugeschnitten sein und von seiner Bevölkerung akzeptiert werden. Für unsere gilt glücklicherweise beides. Welche Elemente wären Ihres Erachtens auf andere Länder übertragbar? Ein Element sind sicher die umfassenden direktdemokratischen Rechte. Liechtenstein kennt neben dem Referendum bekanntlich nicht nur die Verfassungs-, sondern auch die Gesetzesinitiative. Diese Instrumente übertragen dem Volk Verantwortung, nehmen es aber gleichzeitig auch in die Pflicht. Es ist in Liechtenstein eben gerade nicht so, dass der Einzelne sagen kann, er könne nichts verändern. In unserem Land stehen alle Stimmberechtigten bis zu einem gewissen Grad auch in der Pflicht – und das Gleiche gilt natürlich auch für das Staatsoberhaupt. Sie waren vier Jahre Wirtschaftsminister, sind seit März Regierungschef und Finanzminister eines äusserst wohlhabenden Staats. Welchen Einfluss hatte und hat die Ver-

fassung auf die starke Wirtschaft und den gesunden Finanzhaushalt Liechtensteins? In den vergangenen 100 Jahren hat sich in Liechtenstein natürlich viel verändert, was unserem Wohlstand zuträglich war. Dies gilt in besonderem Masse für die 1920er-Jahre. Ich denke beispielsweise an den Zollvertrag mit der Schweiz von 1923 oder das Personen- und Gesellschaftsrecht von 1926, die beide teils von den gleichen Personen initiiert worden sind wie die Verfassung selbst. Deren eigentlicher Wert liegt für mich aber, wie bereits angeschnitten, darin, dass sie den Bürgern – und seit der Einführung des Frauenstimmrechts den Bürgerinnen – mehr Verantwortung gegeben hat und die Möglichkeit, sich aktiv einbringen zu können. Das ist nach meiner Überzeugung auch ein Grundstein für den wirtschaftlichen Aufschwung, den Liechtenstein vor allem ab den 1950er-Jahren erlebte. Wenn man sich einbringen kann, hat das immer einen positiven und inspirierenden Einfluss auf die Menschen. In zentralistischen Staaten denken sich die Einwohnerinnen und Einwohner häufig «Die Regierung macht ohnehin, was sie will». Solche Gedanken werden zwar auch in Liechtenstein manchmal geäussert – der Unterschied ist aber, dass jeder und jede Stimmbe-

rechtigte durch Eigeninitiative, mit Unterschriften und mit dem Abstimmungsverhalten etwas verändern kann.

Die Verfassung von 1921 ist die Grundlage, die uns dahin gebracht hat, wo wir heute stehen. Daniel Risch, Regierungschef

Vonseiten des Liechtenstein-Instituts wurde geäussert, dass das Verfassungsjubiläum ein guter Anlass für gewisse Reformen wäre. Wo sehen Sie in der Verfassung Reformbedarf? Natürlich kann man Reformen in den Staatsaufgaben vornehmen. Das ist für mich aber eine übergeordnete Diskussion. Meines Erachtens investieren wir die nötige Energie besser in einzelne Gesetzesrevisionen. Denn seit meinem Eintritt in die Regierung im Jahr 2017 hatte ich nie das Gefühl, dass die Verfassung die Arbeit der Minister oder des Gremiums als Gan-

zes einschränkt. Dass manche Formulierungen von 1921 heute antiquiert klingen mögen, hindert uns in keiner Weise, und es zeigt vielmehr auch die lange Gültigkeit und Tradition der Verfassung. Das heisst aber nicht, dass ich mich gegen Verbesserungen verwehren würde, wenn es einen Konsens gibt. Denn die Verfassung war schon immer ein guter Kompromiss, und sie wird es auch bleiben. Welche Grundlagen beziehungsweise Chancen bietet die Liechtensteiner Verfassung, um dem Land auch in Zukunft eine positive finanzielle wie gesellschaftliche Entwicklung zu ermöglichen und wohin sollte diese Entwicklung gehen? Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Verfassung von 1921 ist die Grundlage, die uns dahin gebracht hat, wo wir heute stehen. Die Souveräne können mit ihren Mitteln korrigierend eingreifen, wenn eine Entwicklung nicht zusagt. Wenn alle Staatsgewalten und das Volk ihre Verantwortung weiterhin so wahrnehmen, wie in den vergangenen 100 Jahren, ist die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung unseres Landes gegeben. Wohin die Reise im Detail geht, ist dann sekundär. Denn die Richtung beruht auf einem breiten Konsens.

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Interview mit FBP-Präsident Rainer GOPP Am 24. Juni 2021 ist Rainer Gopp vom Parteitag einhellig zum neuen Präsidenten der Fortschrittlichen Bürgerpartei FBP gewählt worden. Für uns Anlass, mit ihm darüber zu sprechen, wie er die Zukunft der Partei sieht, wie er sie führen will und welche Themenbereiche zuoberst auf der politischen Agenda stehen werden. Interview: Herbert Oehri

Rainer, du bist am Parteitag vom 24. Juni 2021 zum neuen FBP-Präsidenten gewählt worden. Wie hast du die Zeit seit der Wahl erlebt? Rainer Gopp: Spannend! Ich habe nach der Wahl viele positive Rückmeldungen erhalten. Diese haben mir den Einstieg leicht gemacht. Da ich als geschäftsführender Präsident eingesetzt wurde, habe ich mich sowohl mit der administrativen Einarbeitung beschäftigt als auch gemeinsam mit Fraktion und Präsidium um das Themensetting gekümmert. Dies und einiges mehr stand in diesen gut zwei Monaten an. Ich darf sagen, dass mir die Arbeit grosse Freude bereitet. Nach der Wahl kam es rund um die Personalie der ehemaligen Regierungsrätin Dr. Katrin Eggenberger zu Differenzen innerhalb der Bürgerpartei. Wie bewertest du die damaligen Vorgänge mit einem Abstand von einigen Monaten? Ja, dies waren keine guten Wochen für die FBP. Wir sind dabei, viele interne Gespräche zu führen. Ziel soll es sein, dass wir aus dem Geschehenen für die Zukunft entsprechende Lehren ziehen können. Ich bin überzeugt, dies wird uns gut gelingen. Welche politischen Themen müssen deiner Meinung nach prioritär behandelt werden? Einiges davon ist in den Koalitionsvertrag eingeflossen. Dieser bildet die Basis für die Regierungsarbeit der nächsten vier Jahre. Für mich und auch für

uns als FBP steht die Klima- und Energiepolitik als ein Hauptthema fest. Für mich enthalten zudem die Konsequenzen aus dem demografischen Wandel einige Themen, die dringend angegangen werden müssen. Es braucht beispielsweise zukunftsfähige Konzepte für die Altersvorsorge und die Pflege. Auch Wohn- und Lebensformen im Alter muss die Politik unbedingt im Fokus haben. Solide Staatsfinanzen sind zentral wichtig – dennoch müssen wieder zukunftsweisende Investitionen getätigt werden. Dazu gehören insbesondere auch Infrastrukturprojekte im Bereich Verkehr / Mobilität, dort brauchen wir Lösungen. Endlich angehen sollten wir die Aufgabenentflechtung von Staat und Gemeinden sowie ein Konzept für die Raumplanung. Der FBP sind zudem Innovationen und somit die Wirtschaftspolitik stets ein Anliegen. Gerade in Zeiten von Corona hätte ich mir von der Politik im Jahr 2020 mehr für die Wirtschaft erwartet. Die genannten und andere Themen wird die FBP in den nächsten Monaten in die politische Diskussion einbringen. Stichwort Corona: Die Impfpolitik und die mangelnde Bereitschaft, sich impfen zu lassen bewegen derzeit die Gemüter. Was könnte man deiner Meinung nach tun, um die Impfquote zu erhöhen, die gegenwärtig bei rund 53  Prozent liegt? Ich möchte vorausschicken, dass die Politik in dieser schwierigen Zeit der Pandemie aus meiner

Sicht gut gearbeitet hat. Für mich persönlich ist nun aber die Zeit der Eigenverantwortlichkeit gekommen. Alle Menschen hatten die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, viele haben davon Gebrauch gemacht. Einige werden sicherlich noch dazu kommen. Eine direkte wie auch eine indirekte Impfpflicht ist für mich indiskutabel. Die Entscheidungsfreiheit der Menschen, auch in Bezug auf eine Impfung, muss meines Erachtens stets möglich bleiben. Das Klima als Folge der selbstproduzierten Erderwärmung beschäftigt heute alle Länder dieser Erde. Wir leben heute in einem etwa zwei Grad wärmeren Liechtenstein als noch unsere Vorfahren vor 150 Jahren. Können wir als kleines Land überhaupt dagegen etwas tun? Und falls ja, was? Was die Auswirkungen der Erderwärmung auf das Klima betrifft, ist es wohl schon mehr als 5 vor 12. Es ist also höchste Zeit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, denn überall auf dem Planeten sehen wir immer wieder Konsequenzen der Klimaveränderung. Die Klimapolitik ist eine Aufgabe von uns allen. Ich bin überzeugt, dass auch Liechtenstein als kleines Land seinen Beitrag dazu leisten muss, selbst wenn dieser Beitrag global gesehen sehr klein ist. Dabei gilt es zum Beispiel, die Umsetzung der Energiestrategie kritisch zu begleiten und allenfalls noch ambitiöser zu werden. Umweltministerin Sa-

bine Monauni wird sich um die Klimastrategie kümmern, und auch wir als FBP werden diesbezüglich einen Schwerpunkt setzen – die Basis dazu hat eine FBP-Arbeitsgruppe bereits erarbeitet. Ich bin sogar überzeugt, wir in Liechtenstein könnten in Bezug auf die erneuerbare Energie, Gebäudesanierungen und anderen Massnahmen ein Vorzeigeland sein. Wir müssen dies nur wollen. Ein Thema, das unsere Bevölkerung sehr beschäftigt, sind die vielen Casinos im Land. Welches ist die Strategie der FBP, um auf ein vernünftiges und adäquates Mass zu kommen? Zu diesem Thema hört man nur die beiden Extreme. Jene, die diesen Wirtschaftszweig gerne drastisch einschränken würden und auf der anderen Seite die Interessensvertreter der Casinos. Aus heutiger Sicht war der politische Entscheid von damals, das Konzessionssystem zugunsten einer Polizei- oder Gewerbebewilligung aufzugeben, wohl ein Fehler. Sabine Monauni hat als Wirtschaftsministerin rasch reagiert und mit einer entsprechenden Verordnungsänderung bereits steuernd in den Markt eingegriffen. Diesen Schritt haben wir unterstützt. Ich bin überzeugt, dass es über kurz oder lang ohnehin zu einer Bereinigung auf dem Casino-Markt kommen wird. Ebenso begrüsse ich das Vorhaben der Wirtschaftsministerin, eine rasche Einigung mit der Schweiz bezüglich des Aus-


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tauschs der Sperrlisten zu erzielen. Eine drastische Anhebung der Geldspielabgabe oder gar ein kompletter Systemwechsel würde unsere Glaubwürdigkeit als verlässlicher Wirtschaftsstandort aber in Frage stellen. Als wirtschaftsfreundliche Partei sehen wir das kritisch. Darum sollte man es meines Erachtens nun damit bewenden lassen, zumal die Kontrollsysteme für die Casinos als auch für die Spieler funktionieren. Nach dem Nein im Jahr 2020 zur S-Bahn bleibt die prekäre Verkehrslage weiterhin im Fokus. Wie stehst du zur derzeitigen Situation von Verkehr und Mobilität in Liechtenstein und wie könnte man dieses Problem längerfristig lösen? Wir brauchen eine ganzheitliche Lösung, die alle Verkehrsteilnehmer miteinbezieht. Es gibt ein tolles Konzept der IG Mobiles Liechtenstein. Dies könnte eine gute Basis sein, um langfristig

für das ganze Land eine nachhaltige Lösung zu entwickeln. Dabei sollten alle möglichen Lösungen, auch ein Road Pricing, zumindest geprüft werden.

sentieren. Die Zusammenarbeit mit unseren beiden Regierungsmitgliedern funktioniert sehr gut, und ich freue mich auf regen Austausch zu Fragen der Zukunft.

Wie beurteilst du die bisherige Arbeit der zwei FBP-Regierungsmitglieder Sabine Monauni und Manuel Frick? Angesichts der anspruchsvollen Themen, die unsere beiden neuen Regierungsmitglieder übernommen haben, haben beide bis anhin eine sehr gute Arbeit geleistet. Sabine Monauni musste beispielsweise neben den Casinos mit dem Jagdgesetz wie auch mit der Hochspannungsleitung in Balzers schwierige Dossiers von ihren Vorgängern übernehmen, die von diesen leider keiner Entscheidung zugeführt wurden. Manuel Frick ist wie sein Vorgänger stark mit der Corona-Thematik beschäftigt, wird aber nächstens dennoch zukunftsgerichtete Vorschläge in der Sozialpolitik, wie etwa die Sicherung der AHV, prä-

Du hast unter anderem angekündigt die FBP-Ortsgruppen zu stärken und so das Ohr näher am Volk zu haben. Wie willst du konkret vorgehen? Ich bin überzeugt, dass auch meine Vorgänger ihr Ohr beim Volk hatten. Aber ja, ich habe mir zum Ziel gesetzt, möglichst nah bei den Ortsgruppen zu sein. Bereits in den ersten zwei Monaten konnte ich die Mehrheit der Ortsgruppenvorstände besuchen. Diese Treffen und weitere gemeinsame Aktionen wirken sich bestimmt sehr befruchtend auf die Arbeit des Präsidiums aus. Wie erholst du dich von deinem stressigen Alltag? Hast du Hobbys? Ich bin ja neben meinem Präsidentenamt auch noch anderwei-

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tig beruflich tätig. Zwei Unternehmensbeteiligungen geben mir eine tolle Abwechslung zur Politik. In der Freizeit stehen meine Familie und vor allem Unternehmungen mit meiner Tochter im Fokus. Selbst versuche ich, so oft es geht Sport zu treiben. Kürzlich war ich beispielsweise auf einer dreitätigen Biketour mit zwei Freunden – dies sind die Sachen, die viel Energie geben. Im nächsten Winter soll es dann auch wieder einmal der Engadin-Skimarathon sein. Ein wichtiger Ausgleich ist auch das Jassen mit Freunden ... und die Bucket List ist noch lang.

Das FBP-Präsidium Rainer Gopp, Parteipräsident (neu) Judith Hoop, Vizepräsidentin Unterland (neu) Marcel Kaufmann, Vizepräsident Oberland (neu) Albert Frick, Landtagspräsident (von Amtes wegen) Daniel Oehry, Fraktionssprecher (von Amtes wegen) Sabine Monauni, Regierungschef-Stellvertreterin (von Amtes wegen) Manuel Frick, Regierungsrat (von Amtes wegen) Markus Büchel, Vertreter der Senioren in der FBP (bisher) Clarissa Frommelt, Vorsitzende der Frauen in der FBP (bisher) Anton Beck, Vorsitzender der Jungen FBP (neu) Anja Meier-Eberle, Vertreterin der Ortsgruppen (bisher) Leila Frick-Marxer, Beisitzerin (neu)


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Frage an …

Die FBP-Landtagsabgeordneten Albert Frick, Johannes Kaiser, Wendelin Lampert, Daniel Oehry, Sebastian Schädler und Karin Zech-Hoop reichten für die September-Landtagssitzung eine Interpellation zum Thema «Finanzierung der AHV unter Berücksichtigung der Ermöglichung einer Rentenanpassung» ein. Die Interpellation wurde an die Regierung überwiesen. Es geht den Interpellanten in erster Linie darum, dass der Landtag mehr Informationen für eine viertiefte Diskussion erhält. Vor allem vor dem Hintergrund des zehnjährigen, systembedingten Stillstands bei den AHV-Renten. Die AHV als 1. Säule und solidarische Grundsicherung in der Altersvorsorge ist für viele Menschen im Land die einzige Einnahmequelle, von der sie schlecht und recht über die Runden kommen. Ihnen muss geholfen werden.

W

ie stehen Sie persönlich zu einer entsprechenden Rentenanpassung?

Markus Büchel, FBP

Markus Gstöhl, VU

Ich begrüsse, dass eine Rentenanpassung, nach einem systembedingten zehnjährigen Stillstand durch die eingereichte Interpellation angestossen wurde. Damit soll abgeklärt werden, welche Anpassungen im Rahmen eines Teuerungsausgleiches angemessen wären und mit welchen Kosten für eine solche Anpassung zu rechnen ist.

Das Anliegen, die Renten anzupassen, ist legitim. Aufgrund der damaligen Schieflage des Staatshaushalts sah man sich vor Jahren gezwungen, die Kriterien für eine Rentenerhöhung zu verschärfen. Dass die FBP-Abgeordneten mehr Zahlen zum Thema bei der Regierung abfragen, ist grundsätzlich begrüssenswert. Je mehr Fakten wir zum Thema haben, desto besser sind die Entscheidungsgrundlagen. Mir erscheint es in dieser Debatte jedoch nicht zielführend, einzelne Massnahmen zum Wohle bestimmter Personengruppen losgelöst vom Gesamtkontext zu ergreifen. Vielmehr brauchen wir Lösungen für die komplexe Thematik der Altersvorsorge, zu der die AHV-Renten nur einen Teil beitragen. Auch die Pensionskassen kommen im Nullzinsumfeld unter Druck. Eine Rentenerhöhung klingt gut, wir müssen aber auch darauf achten, wie diese gegenfinanziert werden soll. Sonst können wir die langfristige Sicherung der AHV nicht stemmen. Der Verweis auf die Nachbarländer, in denen die Finanzierung der Sozialsysteme anders aufgestellt ist, muss mit Vorsicht genossen werden. In der Schweiz bestehen beispielsweise Zweckbindungen (z.B. Spielbankeneinnahmen), was bei uns nicht gewünscht ist. Der Blick nach Österreich und Deutschland muss im Kontext mit Staatsverschuldungen betrachtet werden, die wir uns nicht leisten könnten. Ich bin jedenfalls gespannt, welche Lösungen der Gesellschaftsminister dem Landtag vorlegt, denn derzeit liegt der Ball bei der Regierung, die es in der vergangenen Legislatur schwierig hatte, eine mehrheitsfähige AHV-Vorlage vorzubringen.

Ich hoffe, dass der Landtag nach dem Vorliegen der Zahlen und Fakten sowie der eingehenden Beratung zum Schluss kommt, dass eine Anpassung der AHV-Renten jetzt notwendig ist und dass auch eine für alle Interessengruppen akzeptable Finanzierung gefunden wird. Damit würde für viele Menschen, welche nur auf die AHV-Rente angewiesen sind, kurzfristig eine dringend benötigte finanzielle Entlastung erreicht. Wünschenswert wäre aber auch, dass die Ergänzungsleistungen, die Wohnzuschüsse oder die Prämienverbilligung, welche auch für die Grundsicherung gewährt werden, in eine Gesamtsicht der Überlegungen miteinbezogen werden. Zu denken gibt mir, dass nach mehr als 30 Jahren seit der Einführung der obligatorischen Betrieblichen Personalvorsorge immer noch für viele Menschen im Lande die AHV-Rente die einzige Einnahmequelle ist. Das trifft insbesondere auf jene Personen zu, welche wegen der Übernahme von nicht bezahlten Betreuungsaufgaben oder einer geringen Teilzeitbeschäftigung keine oder nur geringe Ansprüche aus der Zweiten Säule haben. Diese Personen haben sich fast ihr ganzes Erwerbsleben lang für die Angehörigen und auch andere Betreuungsbedürftige unentgeltlich eingesetzt. Mit einer angemessenen Rentenanpassung kann dieser Einsatz für die Gesellschaft anerkannt werden. Damit in Zukunft weniger Menschen nicht nur auf die AHV angewiesen sind, sollte bei einer Revision des Gesetzes der Betrieblichen Personalvorsorge auch dieser Aspekt besonders berücksichtigt werden.

Fazit: Eine substanzielle Erhöhung der AHV würde wohl massive Erhöhungen der Beitragssätze, des Staatsbeitrags und auch eine deutliche Erhöhung des Rentenalters bedeuten und kommt eher nicht in Frage. Jedoch sollte ein Mechanismus etabliert werden, der eine vernünftige Teuerungsanpassung erlaubt. Dies ist derzeit nicht der Fall.


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Georg Kaufmann, FL

Peter Wachter, DU

Pascal Ospelt, DPL

Mit ihrem Vorstoss bringen die Interpellanten einen neuen Aspekt in die aktuelle AHV-Diskussion ein: eine allfällige Erhöhung der AHV-Renten. Auch wenn für mich derzeit die Sicherung der AHV Priorität hat, bin ich nach einem zehnjährigen Stillstand offen für die Diskussion um eine etwaige Rentenanpassung und gespannt auf die Beantwortung durch die Regierung.

Die AHV-Renten sollen nach Jahren des Stillstands an die Lebenskosten angepasst werden. So wollen es die Landtagsabgeordneten, die eine entsprechende Interpellation eingereicht haben.

Der Ruf der Rentner nach einer Anpassung der AHV-Renten ertönt immer eindringlicher, nachdem die Renten seit 2011 nicht mehr angepasst wurden. Das ist verständlich, denn Mieten und Arztkosten sind in dieser Zeit nicht stillgestanden.

Die AHV ist im Umlageverfahren angelegt, also eine Solidaritätsversicherung: Die Aktiv-Versicherten zahlen in die AHV ein, die Rentner beziehen daraus ihre Rente. Jede Diskussion um die AHV darf also nicht nur aus Rentnersicht geführt werden, sondern muss auch die Sicht der Aktiv-Versicherten beinhalten. Welche Auswirkungen hätte also eine AHV Rentenerhöhung auf die Einzahler, sprich die Aktiv-Versicherten? Eine höhere Belastung für sie würde ich nicht unterstützen. Solidarität hat immer zwei Seiten. Ich erkenne auch auf Rentnerseite Möglichkeiten. So werden in der Schweiz Einkünfte, die im Rentenalter erzielt werden, unter Anrechnung eines Freibetrages weiterhin mit einer AHV-Abgabe belegt. Wieso nicht auch bei uns? Entsprechende Abklärungen haben ergeben, dass diesbezüglich durchaus ein gewisses Potenzial vorhanden wäre, welches für eine Rentenanpassung verwendet werden könnte. Gemäss den Aussagen der Interpellanten ist die AHV für viele Menschen im Land die einzige Einnahmequelle im Alter. Doch wie viele sind es wirklich? Entsprechende Fragen zu den konkret betroffenen Rentnergruppen vermisse ich in der Interpellation. Überhaupt erscheint mir bei der Thematik einer gesicherten Altersvorsorge der Blick auf das gesamte Drei-Säulen-System, also AHV, Pensionskasse und private Vorsorge, zentral. Den Fokus allein auf eine Erhöhung der AHV zu richten, greift meines Erachtens zu kurz.

Die Anpassung sollte sich allerdings an der Lohnentwicklung und nicht, wie angedacht, an der Inflation orientieren. Wichtiger wäre eine Anpassung der Frauenrenten. Frauen, die jahrelang Familien- und Erziehungsarbeit geleistet haben, werden im Rentenalter benachteiligt, sie erhalten nur eine Minimalrente. Für ihre für die Gesellschaft so wichtige Arbeit werden sie im Rentenalter quasi abgestraft. Das ist falsch. Wie so oft fehlt auch bei diesem politischen Vorschlag das «Preisschild». Was kostet diese Anpassung, wer bezahlt dafür? Das jetzige System, nach dem ein grosser Teil der AHV-Renten aus Erwerbseinkünften finanziert wird, stösst an seine Grenzen. Bald werden nur noch zwei Arbeitnehmer für eine Rente aufkommen müssen. Es sollten deshalb nicht nur Erwerbseinkommen, sondern jede Art von Einkommen beitragspflichtig sein. Die AHV ist bestimmt ein sehr wichtiges Sozialwerk. Starke und mehrere Schultern tragen mehr, genauso wie es unserer Verfassung vorsieht. Sie stärkt die Solidarität und den Zusammenhalt im Land. Es ist deshalb wichtig, die AHV für die Zukunft zu sichern und allen im Land Arbeitenden die Gewissheit zu geben, dass auch sie eines Tages in den Genuss einer AHV-Rente kommen werden, die ihnen ein Auskommen im Alter sichert. Viele müssen ihren Lebensabend mit nur einer AHV-Rente bestreiten. Wir wissen nicht erst seit gestern, dass diese nicht oder nur knapp ausreichend ist. Viele, die 40 und mehr Jahre gearbeitet haben, haben nur eine kleine Pension zusätzlich zur AHV, eine dritte Säule konnten und können sich nur wenige leisten. Die AHV sollte und soll ein entsprechendes Leben im Alter ermöglichen, dafür sollte sich die Politik einsetzen.

Das Problem, dem Liechtenstein gegenübersteht, ist, dass die AHV ein Umlageverfahren ist und immer mehr gegenwärtige und zukünftige AHV-Bezüger im Ausland leben. Um die zukünftigen Verpflichtungen möglichst abzudecken und nicht alles auf nachfolgenden Generationen abzuwälzen, wird seit jeher versucht, das AHV-Vermögen auf möglichst hohem Niveau zu halten. Wenn die Renten erhöht werden sollen, aber das AHV-Vermögen nicht wesentlich abgebaut werden soll, dann wird man in nicht allzu ferner Zeit entweder die AHV-Beiträge erhöhen oder das AHV-Eintrittsalter anheben müssen. Um dieser Problematik aus dem Weg zu gehen und bedürftige Rentner trotzdem möglichst zielgerichtet zu unterstützen, hat die DPL eine Initiative zur Befreiung der Kostenbeteiligung (Franchise) für Versicherte, die das ordentliche Rentenalter erreicht haben, lanciert. Dies zur zielgerichteten Entlastung der in Liechtenstein wohnhaften Rentner. Im September-Landtag wurde die Initiative behandelt. Die Regierung erachtet diese Initiative im Bericht und Antrag als nicht sinnvoll, weil der Landesindex der Konsumentenpreise seit Jahren tief sei und die einkommensschwachen Rentner mittels Prämienverbilligung bereits entlastet würden. Im Klartext: Seitens der Regierung ist keine Entlastung der Rentnerbudgets geplant. Wir wollen dort ansetzen, wo wir kurzfristig etwas tun können, nämlich die Krankenkassenfranchise für die Rentner abschaffen. Die Massnahme wäre zielgerichtet und die Kosten von maximal 3,5 Millionen Franken wären überschaubar.

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«Ein heftiger Knall wäre besser gewesen» «Sozial, demokratisch, ökologisch» – so lautet der Slogan der Freien Liste, hinter dem auch Nadine Gstöhl und Ute Jastrzab standen. Gstöhl kandidierte für den Landtag und erlangte ein Mandat als stellvertretende Abgeordnete, Jastrzab kandidierte 2019 in Schaan für den Gemeinderat und war im Vorstand der Partei. Seit dem 27. August sind sie keine Mitglieder der Freien Liste mehr. Zu viel ist vorgefallen, dass die beiden weder als sozial noch als demokratisch wahrgenommen haben. Interview: Heribert Beck Über die Querelen in der Freien Liste ist nach und nach vieles an die Öffentlichkeit gelangt. Wie würden Sie das Problem der Partei zusammenfassen? Ute Jastrzab: Kurz gesagt: In der Freien Liste ist wenig Platz für unterschiedliche Ansichten. Viele der «alten Garde» möchten, dass alles bleibt, wie es ist, beziehungsweise dass alles läuft, wie sie es für richtig halten. Es gibt kaum Raum für echte Weiterentwicklung. Statt auf Dialog und Einbindung aller wird auf Druck gesetzt. Das hat mich schon zu meiner Zeit im Vorstand überrascht. Dort tat sich das damalige Co-Präsidium schwer, wenn es nicht nach seinen Vorstellungen lief. Wurden die beiden Co-Präsidenten Pepo Frick und Conny Büchel-Brühwiler überstimmt, erhöhten sie in der nächsten Sitzung den Druck. Ihr Handeln im Vorstand und gegenüber der Geschäftsstelle war oft weder demokratisch noch sozial. Zuletzt in Sachen vorsorglicher Kündigung des Geschäftsführers aus angeblich finanziellen Gründen und gegen den Willen des Restvorstands. Auch der Umgang mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle wurde heftig kritisiert. Mit jedem Lösungsvorschlag des Vorstands zündete das Co-Präsidium die nächste Eskalationsstufe, was in der Kündigung des Geschäftsführers und dem Antrag auf eine ausserordentliche GV durch Nadine Gstöhl gipfelte. Es ging den Co-Präsidenten vor allem darum, Macht zu demonstrieren und um Bestandswahrung – leider sind die beiden

damit nicht allein. Das war mir lange nicht bewusst. Frau Gstöhl, Sie haben damals mit neun weiteren Mitgliedern die ausserordentliche GV beantragt. Es ist dann doch ein Stillhalteabkommen bis nach den Wahlen daraus geworden. Hätten Sie rückblickend auf einer ausserordentlichen GV bestehen sollen? Nadine Gstöhl: Pepo Frick und Conny Büchel-Brühwiler haben damals die Vereinbarung unterschrieben, die auch beinhaltete, dass sie sich nach den Wahlen aus dem Präsidium zurückziehen. Daraus resultierte, dass sich alle Landtagskandidaten, die sich aufgrund des Verhaltens des Co-Präsidiums bereits zurückgezogen hatten, wieder zur Wahl stellten und sich drei von vier demissionierten Vorstandsmitgliedern bereiterklärten, ihre Vorstandsarbeit bis zur nächsten ordentlichen GV zum Wohl und Erfolg der Freien Liste wieder aufzunehmen. Nach den Wahlen sah alles plötzlich anders aus. Die Vereinbarung wurde von Pepo und Conny als Knebelvertrag angesehen, und sie beanspruchten wieder ihre Position als Co-Präsidenten. Die damaligen Vorstandmitglieder wurden vor Gericht gezerrt. Rückblickend wurden der Vorstand und ich einfach nur belogen. Ute Jastrzab: Heute wäre es mir lieber, die Vereinbarung wäre nicht zustande gekommen. Mit dem Verhindern der ausserordentlichen GV durch die Verein-

Nadine Gstöhl

barung wurde der wohl demokratischsten Akt in diesem ganzen Drama abgeblockt. Ein heftiger Knall und ein sauberer Schnitt wären sicher besser gewesen als das, was danach gekommen ist. Es war nicht absehbar, dass die Co-Präsidenten sich nicht an die Vereinbarung halten würden, die im besten Interesse der Freien Liste getroffen wurde. Es ist mir heute noch unbegreiflich, warum sie der Freien Liste ohne Not einen solchen Schaden zugefügt haben. Leider zeigte sich an der GV vom 27. August, dass die Mehrheit der Anwesenden die Handlungen des alten Co-Präsidiums offenbar nicht so dramatisch sah und kein Interesse am Dialog hatte. Man wolle nach vorne schauen, lautete der Tenor. Dazu entschloss ich mich dann auch und verfasste meinen Parteiaustritt noch an der Sitzung handschriftlich.

Nadine Gstöhl: Diese GV steht für mich sinnbildlich für das, was ich in den vergangenen Monaten innerhalb der Freien Liste erlebt habe. Besonders die Mitglieder rund um das ehemalige Co-Präsidum wollten nicht hören, was wir zu sagen hatten. Es schmerzt nicht, über das Geschehene zu reden. Vielmehr schmerzt es, dass man nicht gehört werden will. Respekt ist etwas anderes, gerade in einer Partei, die sich auf die Fahnen schreibt, wie demokratisch und sozial sie ist. Besonders Thomas Lageder und ich wurden für unsere angebliche Verweigerungshaltung bei der Aufarbeitung des Konflikts heftig kritisiert. Meine persönliche Stellungnahme zur Chronik, die Ute über die Vorgänge erstellt und für den Schlussbericht von Peter Bussjäger und Valentina Baviera eingereicht hat, wurde nirgendwo erwähnt. Dass


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der ehemalige Co-Präsident ebenfalls nur teilweise an der Aufarbeitung teilgenommen hat, scheint aber kein Problem zu sein. Ute Jastrzab: Meine Hoffnung auf eine Verbesserung der Verhältnisse in der Freien Liste knüpfte ich stark an den neuen Interimsvorstand und an eine umfassende ehrliche Aufklärung. Diese Hoffnung wurde jedoch leider enttäuscht. Uns war es immer ein Anliegen, sauber und mit offenen Karten zu spielen. Aber das ist selten erfolgreich, wenn nur eine Seite sich so verhält. Wir wurden vorgeführt, und alles Mögliche wurde gegen uns ausgelegt. Dennoch haben wir uns an der Aufarbeitung beteiligt und sind für den Dialog immer offengeblieben. Was haben Sie sich trotz allem von der GV am 27. August erhofft? Nadine Gstöhl: Nichts mehr. Und dennoch haben der Ablauf und die bereits angesprochene Respektlosigkeit mich überrascht. Damit war nochmals ein neuer negativer Höhepunkt erreicht. Schliesslich hat diese GV mich noch ein letztes Mal darin bestärkt, aus der Freien Liste auszutreten. Ute Jastrzab: Ich war vielleicht etwas naiv. Der neue Vorstand, insbesondere wegen des Einsitzes von Manuela Halnder-Schierscher, Sebastian Meier und Stefan Becker, hatte mich positiv gestimmt. Aber die Abläufe an diesem Abend haben mich endgültig auf den Boden der Tatsachen geholt. Die «alte Garde» wird weiterhin die Linie der Freien Liste vorgeben beziehungsweise stark beeinflussen, egal wer im Vorstand ist. Sie entscheiden an einer GV mit ihren Stimmen und denjenigen ihres Umfelds und berufen eine ausserordentliche GV ein, wenn ihnen etwas nicht passt. Die Verbissenheit und Arroganz gegenüber den Jüngeren, insbesondere der Jungen Liste, an der GV hat mich schockiert. Es scheint Mitglieder erster und zweiter Klasse zu geben. Die Altersgruppe 19 bis 49 hat klar das Nachsehen. Eine Weiterentwicklung der Freien Liste wird offenbar nicht gewünscht.

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spüre ich mittlerweile auch eine gewisse Erleichterung.

Ute Jastrzab

Die Aussage «Man kann nicht alle mitnehmen» als Reaktion auf die Austritte finde ich sehr vielsagend. Nadine Gstöhl: Diese Partei wird im Hintergrund von einer Gruppe von Mitgliedern geleitet. Das hat früher schon zu gelegentlicher Kritik geführt, allerdings von Einzelpersonen, mit denen die «alte Garde» jeweils fertig geworden ist, indem die Kritiker übergangen und ausgebootet worden sind. Dass es nun eine ganze Reihe von Personen war, die ihren Unmut geäussert hat, wurde in den Co-Präsidien und deren Umfeld offenbar als Bedrohung wahrgenommen. Wie fühlt sich Ihr Austritt mit einigen Tagen Abstand an? Immerhin haben Sie sozusagen die politische Heimat verloren. Ute Jastrzab: Mein Austritt hat mich betroffener gemacht, als ich zunächst gedacht hätte. Ich war wider Erwarten traurig statt erleichtert, da ich mit der Freien Liste gerne den Weg in die Zukunft gegangen wäre. Ich hätte die Partei ebenso gerne dabei unterstützt, einmal über mehr als drei Mandate zu verfügen und entsprechendes politisches Gewicht hinzuzugewinnen. Wir waren auf einem guten Weg. Ich war sehr guter Dinge, dass wir den Schwung aus den Gemeindewahlen mitnehmen und weiterhin von der europaweiten grünen Welle profitieren können. So

viele tolle Menschen haben sich in der Partei engagiert. Ich denke zum Beispiel daran, wie die Junge Liste mich beeindruckt hat. Engagierte junge Erwachsene, welche die Zukunft der Freien Liste aktiv mitgestalten wollen. Diesen Enthusiasmus hatte ich ja selbst. Darum habe ich mich bereiterklärt, im Vorstand mitzuarbeiten und dort etwas zu bewegen. Da ich annahm, dass der Konflikt unter Kontrolle war, hatte ich ein gutes Gefühl für die Zeit nach der Landtagswahl. Besonders in der «Krisenzeit» hat sich auch gezeigt, was für ein gutes Team die ehemaligen einfachen Vorstandsmitglieder waren, und mit Michaela Hogenboom hatten wir eine fähige sowie ideenreiche Interims-Geschäftsführerin gefunden. Es wäre definitiv viel möglich gewesen, wenn sich alle an das Stillhalteabkommen gehalten hätten. Doch seit Ende März, als die Co-Präsidenten dieses Abkommen einseitig nicht mehr als verpflichtend angesehen und ohne Not die Öffentlichkeit gesucht haben, sieht die Welt der Freien Liste wieder anders aus. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie sich davon erholt hat. Vieles wurde nicht wirklich geklärt. Nötig wären dieser Eklat und der Affront gegenüber den FL-Wählern nicht gewesen. Für mich gab es eigentlich immer nur die Freie Liste, aber ich habe, bei aller Liebe, keine Lust, an jeder Generalversammlung grund- und am Ende sinnlose Kämpfe zu führen. Daher

Nadine Gstöhl: Für euch ehemalige Vorstandsmitglieder hat es mir leidgetan. Besonders diese Negativität, die gewisse Mitglieder euch entgegengebracht haben. Der ehemalige Vorstand wurde im Geschäftsbericht mit keinem Wort erwähnt, und als ich ihnen für ihren Einsatz gedankt habe, ging ein respektloses Raunen einiger Mitglieder durch den Saal. Aber im Prinzip ging es mir gleich wie Ute. Für eine Landtagskandidatur habe ich mich entschieden, da ich in der Geschäftsstelle, die sich bei uns im Haus befand, und an Anlässen viele engagierte Mitglieder der Freien Liste kennenlernen durfte. Jetzt bin ich nur noch erleichtert, dass es vorbei ist. Werden Sie sich in Zukunft wieder in irgendeiner Gruppierung politisch einbringen? Ute Jastrzab: Das kann ich heute noch nicht sagen. Den uns unterstellten bösen Masterplan gibt es aber genauso wenig wie das sogenannte «Lageder-Lager». Wir sind keine geschlossene Gruppierung. Dementsprechend gibt es auch keinen Plan für die Gründung einer neuen Partei. Ihre politische Heimat haben in diesem Jahr jedoch nicht nur wir beide, sondern auch rund 20 andere Mitglieder der Freien Liste verloren – und vermutlich ebenfalls viele Wähler, die keine Mitglieder waren. Ich habe jedenfalls zunächst keine Pläne. Aus vielen Gesprächen mit Wählern und unter Berücksichtigung der Klimaproblematik kann ich mir aber vorstellen, dass sich in den kommenden ein, zwei Jahren etwas ganz organisch entwickeln könnte – mit starkem Fokus auf Klima- und Energiepolitik. Nadine Gstöhl: Ich musste das Geschehene zuerst verarbeiten und die ganze Angelegenheit bis zu meinem Austritt am 27. August zu Ende bringen. Folglich habe ich keinen Gedanken an eine neue Partei verschwendet. Ausserdem wäre es für mich ohnehin kein ehrlicher Weg gewesen, als Freie Liste-Mitglied bereits eine neue Partei zu planen oder zu organisieren.


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Wie empfange ich Radio L am besten? INTERVIEW MIT THOMAS MATHIS, GESCHÄFTSFÜHRER VON RADIO LIECHTENSTEIN In der Schweiz ist beschlossen worden, die bewährten UKW-Signale per 31. Dezember 2024 abzuschalten. In Liechtenstein ist es so, dass UKW etwa doppelt so teuer ist wie DAB+. Wir haben uns mit dem Radio LGeschäftsführer Thomas Mathis zu diesem Thema unterhalten. Interview: Herbert Oehri

Die Schweiz hat die Abschaltung des altbewährten UKW-Signals per 31. Dezember 2024 beschlossen. Was ist Ihre Meinung zu diesem Schritt? Thomas Mathis: Aus Sicht der Radiostationen ist dieser Schritt absolut nachvollziehbar, da der duale Betrieb von zwei ähnlichen Verbreitungsformen sehr teuer ist. Bei uns ist es so, dass UKW ungefähr doppelt so viel kostet wie DAB+ und das bei deutlich kleinerem Sendegebiet. DAB+ ist in der Handhabung einfacher, kostet weniger und bietet zugleich mehr. So würde ich das verkürzt zusammenfassen. Das klingt ja sehr begeistert. Warum gibt es denn aber Widerstände? Auch in umliegenden Ländern scheint die Euphorie nicht ganz so gross zu sein. Ja, es ist in der Tat so, dass insbesondere Österreich noch Aufholbedarf hat, aber auch schon deutlich weiter ist. Deutschland hat erst kürzlich wieder massiv in den Ausbau investiert und seit 2020 müssen alle in der EU neu verkauften Autos über DAB+ verfügen. Selbiges gilt übrigens für alle Radios mit einem Display. Dies wird der Verbreitung automatisch einen Schub geben und die Menschen lernen die Vorzüge kennen. Sieht man sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt in der Schweiz um, haben überdies selbst fünfjährige Autos zu mehr als zwei Dritteln bereits DAB+ verbaut. Die Probleme liegen in meinen Augen woanders. Wo liegen sie dann in Ihren Augen? Zum einen gibt es UKW-Geräte schon sehr lange und die Menschen haben sich einfach daran gewöhnt, zudem sind sie meist sehr langlebig. Bei der ersten DAB-Einführung gab es leider technische Mängel, weshalb später das heutige DAB+ erschaffen wurde, das

aber nicht mit alten Geräten funktionierte. Diejenigen, die früh ein DAB-Radio gekauft hatten, mussten somit nochmals ein neues Gerät anschaffen, und die anderen haben so oft den Eindruck bekommen, dass DAB an sich nicht gut sei. Wer also früh digitalisiert hat, bezahlte doppelt, während daneben 30 Jahre alte UKW-Radios problemlos ihren Dienst verrichteten. Das ist keine gute Situation, zumal das Netz auch lange grosse Lücken aufwies. Zudem bietet UKW über Kabel tatsächlich meist die bessere Klangqualität als DAB+. Ebenfalls geistert heute gerne der Begriff «5G» herum, der gewissermassen als Allheilmittel in vielen Bereichen gilt. «5G Broadcast» – so der korrekte Begriff – steckt jedoch noch im Experimentierstadium mit sehr ungewisser Zukunft. Vor 2030 wird dies kaum überhaupt relevant werden.

Die Vorteile der Radiostationen haben Sie ja bereits dargelegt. Wie steht es aber um die Vorteile für die Konsumenten? Ich möchte vorausschicken, dass sämtliche DAB+ Geräte auch UKW beherrschen, was nicht genug betont werden kann. Mit DAB+ ist ein klarer Empfang ohne Rauschen möglich. Hierzu reichen übrigens bereits etwa 20 Prozent Empfangsqualität aus. In Liechtenstein ist die Abdeckung – mit Ausnahme von Malbun – sehr gut. Der Qualitätsvorteil im Kabelnetz wird bereits in Kürze Geschichte sein, da diese Netzte aufgrund des Glasfaserausbaus im Land laufend abgeschaltet wer-

Egal ob dann DAB+ oder UKW: Beides ist empfangbar. Thomas Mathis, Geschäftsführer Radio Liechtenstein

den. Darauf haben wir leider keinen Einfluss. Es stellt sich dann zwangsläufig die Frage nach Alternativen, ob man will oder nicht. sein, da diese Netzte aufgrund des Glasfaserausbaus im Land laufend abgeschaltet wer-


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den. Darauf haben wir leider keinen Einfluss. Es stellt sich dann zwangsläufig die Frage nach Alternativen, ob man will oder nicht. Können Sie diese möglichen Alternativen etwas erläutern? Ich denke, für mobile Geräte ist die Sachlage klar. Hier werden sich automatisch die DAB+-Geräte durchsetzen und es gibt keinen Grund, auf etwas anderes zu setzen. Internetradios sind dabei schlicht nicht zweckmässig, zumal diese eine kostenpflichtige Verbindung voraussetzen. Über DAB+ ist Radio kostenlos und ohne Zwang zu empfangen. Auch im Katastrophenfall wird Internetradio auf Jahrzehnte hinaus keine Rolle spielen, da auch die Netze zu anfällig sind. Stationär, also als Ersatz für die klassische Stereoanlage, würde ich persönlich über ein Internetradio nachdenken. Diese gibt es auch als «Hybrid-Geräte», also als Kombination aus DAB+, UKW und Internet. Im stationären Bereich überwiegen die Vorteile klar, und die Klangqualität ist grundsätzlich auch besser als bei DAB+. Radio Liechtenstein plant zudem, die Qualität des Streams in Zukunft auf praktisch CD-Qualität zu erhöhen. Al-

ternativ gibt es eine Lösung, die die Glasfaserleitung am Hausanschluss einfach in das klassische Format umwandelt. Das heisst: Im Haus bleibt eigentlich alles so wie es ist, auch wenn die Anbindung der Liegenschaft auf Glasfaser wechselt. Dies wird meines Wissens jedoch nur von einem Anbieter im Land zur Verfügung gestellt, ist aber natürlich insbesondere für ältere Gebäude sehr interessant. Sie haben den Katastrophenfall erwähnt. Können Sie das etwas ausführen? Sehr gerne. Die Radios auf der ganzen Welt übernehmen bei Katastrophen eine wichtige und tragende Rolle. Dies wurde in einem gewissen «Internetwahn» leider etwas vergessen und hat sich teilweise auch schon durch fehlende Information der Bevölkerung gerächt. Die Flutkatastrophen in Deutschland sind diesbezüglich tragischerweise sehr lehrreich. Wenn etwas überhaupt funktioniert, ist es der Radioempfang über klassischen Funk, also DAB+ oder UKW, während die Mobilfunknetze und Internetverbindungen reihenweise zusammenbrechen. Dies ist – stark vereinfacht gesagt – technisch begründet und muss fast so sein. Beim Radio ist es

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hingegen egal, ob 1'000 Menschen gleichzeitig zuhören oder eine Million. Selbstredend nimmt Radio Liechtenstein diese wichtige Aufgabe in unserem Land wahr, auch wenn dies gerne vergessen wird oder gar gänzlich unbekannt ist. Ich bin mir bewusst, dass wir als Radio mit einem einzelnen Programm niemals alle Geschmäcker befriedigen können und deshalb auch nie von allen Personen ständig gehört werden. Dennoch ist es wichtig, unseren Sender stets «parat» zu haben. Auch deshalb ergibt es absolut Sinn, sich heute ein batteriebetriebenes DAB+ Gerät anzuschaffen. Egal ob dann DAB+ oder UKW: Beides ist empfangbar. Und nun zum Abschuss auf den Punkt gebracht: Wie empfange ich Radio Liechtenstein am besten? Zu Hause mittels Internetradio, bei der Arbeit über unsere Webseite, im Auto oder im Garten über DAB+, und unterwegs verwendet man am einfachsten die App des Swiss Radioplayer (lacht)! Natürlich funktioniert aber vorerst auch UKW weiterhin, flächendeckend zumindest über Funk.


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«Die Berufsbildung ist der Erfolg unserer Wirtschaft» Bereits kommende Woche dürften die ersten Jugendlichen, die ihre Ausbildung im Sommer 2022 beginnen, eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch oder eine Schnupperlehre erhalten. Die Wirtschaftskammer, welche Lehren im Betriebscoaching und im Verbund anbietet und begleitet, führt mit ihren Partnern heute das Gipfeltreffen Lehrstellen durch. Der zuständige Bereichsleiter Ivan Schurte gibt einen Einblick in diese Tätigkeit und Tipps für den Bewerbungsprozess. Interview: Heribert Beck Wie gestaltet sich die Lehrstellensituation im Liechtensteiner Gewerbe im Allgemeinen? Gibt es genügend Ausbildungsplätze? Ivan Schurte: Wir waren in diesem Jahr sehr erstaunt, als wir uns bei unseren Partnern, immerhin 70 Betriebe in Liechtenstein, nach den Lehrstellen für das Jahr 2022/23 erkundigt haben. Denn es ging sehr zögerlich los. Beim Nachfassen gestaltete sich die Situation dann aber sehr positiv. Wir haben aktuell gut 35 Lehrstellen, die wir ausschreiben in Zusammenhang mit dem Betriebscoaching und im Verbund. Das sind fünf mehr als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Wenn Sie Bestriebscoaching und Verbundlehre ansprechen, in denen sich die Wirtschaftskammer stark in der Berufsbildung engagiert: Bitte schildern Sie die beiden Angebote und wie sie entstanden sind. Beim Betriebscoaching, bei dem

wir aktuell 24 Lehrstellen ausgeschrieben haben, bekommt der Lernende in seinem Lehrbetrieb eine professionelle Berufsbildung, egal wie klein sein Lehrbetrieb ist. Dabei unterstützen wir den Betrieb in einem Mandat. Das merkt der Lernende schon bei seiner Bewerbung, da sein Vorstellungsgespräch nicht im Lehrbetrieb, sondern bei 100pro! stattfindet. Bei der Verbundlehre ist der Lernende bei uns angestellt und macht die fachliche Ausbildung bei mindestens zwei Verbundpartnern. Wir haben aktuell elf Lehrstellen im Verbund ausgeschrieben. Neben der vielseitigen Fachausbildung bei den Verbundpartnern kommt die professionelle Berufsbildung hinzu. Was nicht unerwähnt bleiben darf, sind natürliche verschiedene Vorteile, die wir diesbezüglich auch bieten können. Als Beispiel sei das jährliche Lernenden-Lager erwähnt. Inwiefern haben Verbundlehre und Betriebscoaching sich be-

währt? Die Erfolge geben uns Recht. Unsere Lehrabsolventen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Bisher hat beinahe jeder seine Anschlusslösung gefunden, in den Betrieben oder in der Schule. Auch die Erfolge bei den Abschlüssen geben unserem Modell Recht. Wir haben bisher 55 Berufsleute ausgebildet – mit einem Abschlussschnitt von 4.82. Dabei durften sich fünf Absolventen ins Goldenen Buch auf Schloss Vaduz eintragen. Wie gestaltet sich die Situation im Allgemeinen im kürzlich gestarteten Schuljahr 2021/22 und was schätzen Sie, wie sie für diejenigen Jugendlichen sein wird, welche die Sekundarschule im kommenden Sommer abschliessen? Die Übertritte in eine Lehre im August 2021 sind vergleichbar mit den vergangenen Jahren. Wir befürchten jedoch, dass es sich für unsere neuen Lernenden schulisch schwieriger gestalten

wird. Wir bieten daher mit der Hausaufgaben-Lobby Hand, um allfällige Lücken zu schliessen. Kommenden Sommer dürften es mehr Schulabgänger sein. Wir sind jedoch überzeugt, dass wir genügend Lehrstellen anbieten können. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Angebot an Berufen mit den Berufsträumen der Jugendlichen übereinstimmt. Wann beginnt der Bewerbungsprozess und wie gestaltet er sich im weiteren Verlauf? Zunächst haben wir die Publikation der Ausschreibungen koordiniert, die am vergangenen Mittwoch erfolgt ist. Intern publizieren wir die Lehrstellen ausserdem auf unsere Homepage www.lehrstellen.li. Die ersten Bewerbungen sind schon Ende Juli eingegangen, die grösste Anzahl folgt aber noch. Am heutigen Samstag findet das Gipfeltreffen Lehrstellen 2022 statt. Dort beginnen wir mit der Vorselektion. Das heisst: Ab


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der kommenden Woche kann es schon mit Vorstellungsgesprächen beziehungsweise Schnupperlehren losgehen. Bezüglich einer allfälligen Zusage haben wir kein spezielles Datum. Sobald es passt, sagen wir zu. Anders ist es bei den LIHK-Betrieben, den Banken und im Treuhandwesen. Dort werden die Lehrstellen ab dem ersten Arbeitstag nach dem 1. November vergeben. Was empfehlen Sie einem Jugendlichen, der auf Lehrstellensuche ist? Niemals alles auf eine Karte setzen, sondern sich im Minimum in zwei Berufen zu bewerben und in diesen Berufen bei mehreren Firmen. Welche Tipps haben Sie für ein Bewerbungsgespräch? Sei du selbst. Nach dem Vorstellungsgespräch ist vor dem Vorstellungsgespräch. Das heisst: Der Bewerber oder die

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Bewerberin sollte sich nach dem Gespräch unbedingt Notizen machen. Zum Beispiel dazu, bis wann er oder sie sich wieder melden darf, wie hat es ihm oder ihr gefallen, was ihm oder ihr gefallen hat und wieso gerade das. Auch ist eine Reflexion darüber wertvoll, was im Gespräch gut beziehungsweise nicht so gut gelaufen ist. Mit diesen Notizen kann man sich für ein neues Vorstellungsgespräch vorbereiten, sie aber auch zur Hand nehmen, wenn man sich zwischen zwei Lehrbetrieben entscheiden muss – oder besser gesagt darf. Das erleichtert die Entscheidungsfindung. Sie haben angesprochen, dass es nicht immer mit dem Traumberuf klappt. Welche Ausbildungen sind derzeit besonders gefragt? Die Berufe mit einem Informatik Hintergrund, egal welche Fachrichtung. Diejenige als Me-

diamatiker/in weisen sehr viele Interessenten auf. Ansonsten sind dieselben Trendberufe der vergangenen Jahre wieder «in». Vorneweg die Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau. Wie viel Flexibilität empfehlen Sie bei der Berufswahl, wenn im Traumberuf gerade keine Stelle frei ist? In den Berufsfenstern hat es immer verwandte Berufe. Diese werden auf der Homepage nextstep.li stets angegeben. Unbedingte sollte sich ein Bewerber oder eine Bewerberin diese anderen Berufe ebenfalls anschauen und natürlich offen sein für die zweite Wahl. Wie sieht es mit weiteren neuen Berufen aus? Welche sind in der jüngeren Vergangenheit dazugekommen? Welche davon sind besonders gefragt? Da ist die Ausbildung zum Gebäudeinformatiker/in, kurz GIN,

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mit ihren Fachrichtungen oder oder der/die Interaktiv Mediadesigner/in. Man merkt immer, dass diese Berufe nach ihrem Aufkommen zunächst nicht viele Bewerber aufweisen. In den Folgejahren zeigt sich aber immer grösseres Interesse. Im Bereich Mediamatik könnten wir derzeit zum Beispiel locker zehn Lehrstellen besetzen. Wie lautet ganz allgemein ihr Fazit zur Berufsbildungslandschaft Liechtenstein? Die Berufsbildung ist der Erfolg unserer Wirtschaft. Sie war, ist und bleibt unser Garant für die prosperierende Wirtschaft in allen Sektoren. Wir müssen daher bestrebt sein, die Berufsbildung zu pflegen und sie stets attraktiv zu halten, wir dürfen aber auch täglich stolz auf sie sein.

Das Team von 100pro!: Belinda Foser-Schreiber, zuständig für die Buchhaltung, die stellvertretende Bereichsleiterin Cassandra Senti, Bereichsleiter Ivan Schurte und Ausbilungsberater Alessio Haas.


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«Wir haben grossen Zusammenhalt» Rebecca Licci hat sich vom ersten Tag an bei der LGT willkommen gefühlt. Die Lernende im zweiten Lehrjahr freut sich über besondere Einblicke in die Bankwelt, die Unterstützung durch Kollegen und den Teamgeist unter den Lernenden.

Was hat dich dazu motiviert, dich bei der LGT zu bewerben? Rebecca Licci: Ich wusste, dass die LGT einen guten Ruf hat. Der Schnuppertag hat mich dann endgültig überzeugt.

Was hat dir an dem Tag gefallen? Beim Schnuppertag der LGT wird nicht nur das Unternehmen vorgestellt. An dem war ich auch in einer Abteilung und habe dort verschiedene Aufgaben erledigt. Ich konnte also bereits das machen, was auch später von den Lernenden gefordert wird und habe so einen realistischen Einblick bekommen.

ganz anders funktioniert als das klassische Bankgeschäft. Dort hatte ich auch viele Kontakte zu Mitarbeitenden von anderen Abteilungen. Dann war ich noch im Bereich Compliance, wo man Kontoeröffnungen prüft und der immer wichtiger wird. Seit kurzem bin ich in der Abteilung Direktkunden und freue mich schon auf den Kontakt mit unseren Kunden.

Wie war der Wechsel von der Schule in die Arbeitswelt? Davor war ich schon etwas nervös und habe mir überlegt, ob ich mit den neuen Kolleginnen und Kollegen gut auskomme oder ob ich auch alles richtig und gut machen werde. Aber das hat sich schnell gelegt. Es sind alle sehr nett und hilfsbereit.

Welches war der Höhepunkt deiner bisherigen Lehrzeit? Das ist einerseits der Zusammenhalt unter uns Lernenden. Das hatte ich nicht erwartet. Wir sind ein Team, das sich gegenseitig unterstützt. Aussergewöhnlich war auch das Lernendenlager bei unserer Liechtenstein Academy auf Schloss Freudenfels am Bodensee. Dabei ging es zwar überhaupt nicht um Bankthemen. In Workshops haben wir viel über Ernährung und Bewegung gelernt, und die beiden Liechtensteiner Ski-Asse Tina Weirather und Marco Büchel haben uns dort besucht, von ihren Erfahrungen berichtet und uns Motivations-Tipps gegeben.

Welche Abteilungen hast du bisher durchlaufen? Begonnen habe ich im Zahlungsverkehr, wo ich bald wie ein vollwertiger Mitarbeitender Zahlungen ausführen konnte. Interessant war auch die Spedition, weil das eine der Abteilung ist, die

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Zimmermann/ Zimmerin FZ Voraussetzungen obligatorische Schule abgeschlossen Anforderungen handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis, hohe Teamfähigkeit, robuste Gesundheit, Körperkraft und Beweglichkeit, Schwindelfreiheit Dauer Vier Jahre

Karriere mit Lehre in Liechtenstein

«Holz ist ein faszinierender Arbeitsstoff» Benjamin Noser absolviert seine vierjährige Ausbildung als Zimmermann bei Näscher Holzbau in Gamprin-Bendern. Er hat im August sein zweites Lehrjahr begonnen und gibt uns sehr gerne einen kleinen Einblick in die Tätigkeiten. Interview: Vera Oehri-Kindle

Was hat dich dazu bewogen, diesen Beruf zu erlernen? Ich habe mich schon immer für den Baustoff Holz interessiert, daher war es für mich eigentlich früh klar, dass ich einen Beruf in diese Richtung erlernen möchte. Ich habe mir den Beruf des Forstwart und auch des Schreiners näher angeschaut, aber der Beruf des Zimmermanns hat mich schliesslich überzeugt. Welche Stärken sollte man für diesen Beruf mitbringen? Man sollte sicher genug Kraft, Ausdauer und auch Motivation mitbringen, um diesen Beruf ausüben zu können. Ausserdem sollte man sich für den Rohstoff Holz interessieren und sich damit wohlfühlen.

Was gefällt dir besonders an diesem Beruf? Mir gefällt vor allem die Abwechslung. Es gibt auch immer wieder Neues zu lernen und zu entdecken. Der Betrieb, in dem ich arbeite, ist ein vielseitiger Holzbetrieb. Das macht die Arbeit sehr interessant, spannend und abwechslungsreich. Beschreibe doch bitte kurz deinen beruflichen Tagesablauf. Um 7 Uhr treffen wir uns in der Firma und besprechen den Vortag. Danach werden wir in die verschiedenen Baustellen eingeteilt und arbeiten bis 12 Uhr. Dazwischen machen wir auch noch eine Znüni-Pause. Um 13 Uhr starten wir wieder mit unseren Arbeiten und beenden den Arbeitstag um 17.15 Uhr.

Wer unterstützt dich bei deiner Ausbildung? Ich werde bei meiner Ausbildung sehr stark von 100pro!, der Berufsausbildung in Liechtenstein, unterstützt. Aber auch mein Chef unterstützt mich bei allen Fragen und Anliegen. Kannst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag erinnern? Ja, an meinem ersten Arbeitstag war ich am Morgen sehr müde, da ich es nicht gewohnt war, so früh aufzustehen. Auch die Arbeit war natürlich neu, ungewohnt und anstrengend. Aber ich habe mich sehr schnell an den Rhythmus gewöhnt und freue mich täglich auf die Herausforderung.

Ausbildungskonzept Bildung in beruflicher Praxis Ein Tag pro Woche an der Berufsfachschule. Vorbereiten der Arbeiten. Abbinden von Konstruktionsteilen. Aufrichten von Holzkonstruktionen. Vorfertigen von Bauteilen. Einbauen von Schutzschichten und Dämmungen. Montieren von Bekleidungen / Unterkonstruktionen. Montieren von vorgefertigten Produkten. Zusätzlich finden zum praktischen Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen auch überbetriebliche Kurse statt. Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden. Abschluss Fähigkeitszeugnis Zimmermann / Zimmerin

Benjamin Noser Lehrstelle: Näscher Allroundservice & Innenausbau Est., Gamprin-Bendern Wohnort: Vaduz Hobbys: Pfadfinder, Mountainbiken


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Informatiker Fachrichtung Systemtechnik Voraussetzungen obligatorische Schule abgeschlossen, gute Leistungen in Englisch und Mathematik. Anforderungen Teamfähigkeit, logisch-abstraktes Denkvermögen, rasche Auffassungsgabe, räumliches Vorstellungsvermögen, ausgeprägte Konzentrationsfähigkeit, systematische Arbeitsweise, Geduld und Ausdauer, gute Englischkenntnisse. Ebenfalls Kreativität bei der Lösungssuche.

Karriere mit Lehre in Liechtenstein

Dauer Vier Jahre

«Logisches & abstraktes Denken ist gefragt» Gentian Ademi absolviert seine vierjährige Ausbildung als Informatiker, Fachrichtung Systemtechnik, bei der Speedcom AG in Schaan. Er hat im August sein drittes Lehrjahr begonnen und gibt uns gerne einen kleinen Einblick in seinen sehr reizvollen und abwechslungsreichen Beruf. Interview: Vera Oehri-Kindle Was hat dich dazu bewogen, diesen Beruf zu erlernen? Da ich mich seit meiner Kindheit und Jugend sehr für Technik interessiert habe, war der Beruf meiner Meinung nach sehr geeignet für mich. Ich habe daher beschlossen, diesen Beruf zu erlernen. Ebenfalls war auch mein Streben nach dem Wissen der IT-Welt sehr gross. Welche Stärken sollte man für diesen Beruf mitbringen? Das wichtigste ist logisches und abstraktes Denken sowie das Interesse an der gesamten IT-Thematik. Man sollte belastbar, offen und neugierig sein, immer Neues dazuzulernen. Was gefällt Dir besonders an deinem Beruf? Die Komplexität des Berufs und der Moment, wenn man etwas ver-

steht und es auch im Alltag umsetzen kann. Es ist ein sehr gutes Gefühl, ein Informatik-Problem nach längerem Versuchen zu lösen und dem Kunden eine Lösung zu bieten.

Beschreibe doch bitte kurz deinen beruflichen Tagesablauf? Wenn ich am Morgen in die Firma komme, kontrolliere ich zuerst meine E-Mails und koordiniere meine Aufträge mit meinen Mitlernenden und meinem Ausbildner. Anschliessend begebe ich mich in die Werkstatt, um die besagten Aufträge zu erledigen. Zu diesen Aufgaben gehören die Vorbereitung und Reparaturen von Geräten. Zu meinen täglichen Aufgaben gehören ebenfalls die Müllentsorgung sowie die Kultivierung der Werkstatt und des Lagers. Am Feierabend sorge ich

dafür, dass alle meine Stunden rapportiert sind.

Ausbildungskonzept Ein bis zwei Tage pro Woche an der Berufsschule. Begleiten von ICT-Projekten, Aufbauen/Pflegen von digitalen Daten, Ausliefern/ Betreiben von ICT-Lösungen, Entwickeln von Applikationen, Ausliefern/Betreiben von Applikationen. Zusätzlich finden zum praktischen Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen überbetriebliche Kurse statt. Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden.

Wer unterstützt dich bei deiner Ausbildung? In meiner Ausbildung werde ich von meinen Eltern, meinem Ausbildner, meinem Lehrmeister und von 100pro! sehr tatkräftig unterstützt. Kannst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag erinnern? An meinem ersten Arbeitstag war ich sehr nervös und zurückhaltend. Ich wurde zunächst von meinem Oberstift in die Tätigkeiten der Firma und in die Lehrlingsarbeiten eingeführt. Im Verlauf des Tages nahm mich mein Ausbildner zu einem Kundenauftrag mit, und ich konnte zum ersten Mal mit einem Kunden Kontakt aufnehmen.

Gentian Ademi Lehrstelle: Speedcom AG, Schaan Wohnort: Sevelen Hobbys: Basketball, Zeichnen, kreativ sein


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aha-Infoabend: Ein Zwischenjahr eröffnet neue Perspektiven AB INS AUSLAND: 30. SEPTEMBER 2021, 18 – 20 UHR Was kann man vor oder nach der Ausbildung machen? Ein Blick auf aha.li/zwischenjahr unterstützt beim Schmieden von Zukunftsplänen im In- oder Ausland. Liechtenstein bietet so einiges Das Freiwillige 10. Schuljahr bietet verschiedene Profile mit Schwerpunkten an und bereitet dich zusätzlich auf Sprach-, Kommunikations- oder IT-Zertifikate vor. Diese Lösung dient als Vorbereitung für anspruchsvolle Berufsausbildungen, weiterführende Schulen und Lehrgänge. Eine einzigartige Chance erhältst du, wenn du dich für ein «Freiwilliges Soziales Jahr» entscheidest. Dabei erhältst du einen Einblick in die soziale Landschaft Liechtensteins und lernst die praktischen Arbeiten in Pflegeheimen, Kindergärten und -tagesstätten, Wohneinrichtungen und Werkstätten kennen. Zieht es dich eher in den gestalterischen Bereich, dann ist der «Gestalterische Vorkurs» an der Kunstschule Liechtenstein genau das Richtige für dich. Neben der Vermittlung von Grundlagenfächern und thematischen Vertiefungen ist ein Kurzpraktikum in der Kreativbranche obligatorisch. Angebote in der Region Beim Brückenangebot «Der Weg» in Sargans sammelst du in Projektwochen, Sozialeinsätzen und Praktika vielfältige Erfahrungen. Falls du Grossstadtluft schnuppern möchtest, kannst du dich auch für das Freiwillige 10. Schuljahr in der Schweiz bewerben. Sprachenliebhaber kombinieren das 10. Schuljahr mit einem Sprachjahr. Während diesem Jahr wohnst du als Au-Pair oder als Gast bei einer Familie in der Westschweiz, im Tessin oder in England und vertiefst dabei deine Sprachkenntnisse und knüpfst neue Kontakte. Weitere Schulen sind z.B. die Handelsschulen in der Ostschweiz (BZB Buchs, Kaufmännischer Vorkurs, Migros Klubschule, Swiss School of Tourismus and Hospitality) oder die HAK in Feldkirch. Das Basislehrjahr an einer Informatikschule bereitet dich optimal für den Start in die Ausbildung

als Informatiker/in mit EFZ vor. Nach dem Basislehrjahr startest du direkt ins 2. Ausbildungsjahr. Zur Vorbereitung in medizinische Berufe eignet sich z.B. Medizinische/r Praxisassistent/in. Damit vertiefst du deine Allgemeinbildung und du wirst in deiner Selbstständigkeit sowie in der Arbeitsund Denkweise gefördert. Ab ins Ausland Viele entscheiden sich bewusst für ein Jahr im Ausland, um Erfahrungen zu sammeln oder Pläne für die Zukunft zu konkretisieren. Es braucht ein gewisses Mass an Selbstständigkeit und auch Aufgeschlossenheit gegenüber alternativen Lebensweisen. Egal ob du eine Freiwilligenarbeit, eine Sprachreise oder als Au-Pair unterwegs sein möchtest – die Erfahrungen während eines Auslandaufenthaltes sind unbezahlbar und bringen dich in deinem Leben immer weiter. Erfahre mehr über deine Auslandsmöglichkeiten an unserem Infoabend am 30. September 2021 an der Kirchstrasse 10 in Vaduz.

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Wir suchen ab August 2021:

Wenn du zwischen 18 und 30 JahrePraktikantin alt bist / Praktikanten und in Liechtenstein wohnst, nutze doch die 80 Prozent, 12 Monate einmalige Möglichkeit zwei bis zwölf Monate im Ausland an einem Freiwilligenprojekt teilwww.aha.li zunehmen. Überlege dir, wohin du willst und wann du starten möchtest. Am besten meldest du dich frühzeitig bei uns im aha und wir aha – Tipps & Infos für junge Leute Melliger, Kirchstrasse 10, 9490 Vaduz erklären dir, was zu tun ist und Haus unterstützen Jugendinfo: +423 239 91 11 dich gerne bei allen weiteren Schritten. E-Mail: aha@aha.li


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vorbeikommen und informieren Besuche die Ospelt Haustechnik am 11. September zwischen 9 und 12 Uhr am alljährlichen «Future Day» und erlebe hautnah unsere Lehrberufe. Lerne unsere Berufsbildner persönlich kennen und informiere Dich über die Ausbildung bei uns sowie die Möglichkeiten einer Schnupperlehre. Absolviere Deine berufliche Grundbildung bei der Ospelt Haustechnik. Für den Lehrbeginn 2022 haben wir wieder freie Lehrstellen in den Berufen Heizungsinstallateur/-in, Sanitärinstallateur-/in und Gebäudetechnikplaner/-in zu besetzen. Damit Du Dir schon vorher einen Überblick über unseren Betrieb und die Lehrberufe machen kannst, laden wir Dich jetzt schon ein, uns am Future Day einen Besuch abzustatten. Wir zeigen Dir Deinen zukünftigen Arbeitsplatz mit der modernsten Infrastruktur in der Branche und geben Dir die Möglichkeit, Dich schon mal handwerklich auszuprobieren. Lass‘ Dir unser Werkzeug Anzeige

und die Materialien zeigen und lerne unser engagiertes Berufsbildner-Team kennen. Alle stehen Dir am Future Day für Fragen zur Verfügung über den Ablauf der beruflichen Grundbildung, die Anforderungskriterien, die Berufsfachschule sowie den Ablauf der Ausbildung in unserem Unternehmen. Wir bieten unseren Lernenden einzigartige Zusatzangebote, Kurse und individuelle Lernvorbereitung. Unsere Berufsbildner begleiten und unterstützen Dich in Deiner Ausbildung von A bis Z. In der Ospelt Haustechnik erwarten Dich spannende Projekte sowie tolle interne Karrierechancen. Du hast jederzeit die Chance, Dich durch diverse Aus-

und Weiterbildungen persönlich und fachlich weiterzubilden.


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WIR BILDEN AUS Werde Teil unseres Teams. Folgende Lehrstellen bieten wir in unseren Filialen für August 2022 an:

Unsere folgenden Filialen bilden aus: Balzers, Ruggell, Grabs, Bad Ragaz

Detailhandelsfachfrau/Detailhandelsfachmann Supermarkt mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) Balzers Ruggell Grabs Bad Ragaz Schaan

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Musikverein Cäcilia Schellenberg feiert 100-Jahr-Jubiläum Am Wochenende des 25. und 26. September 2021 feiert der Musikverein Cäcilia Schellenberg in festlichem und würdigem Rahmen das 100-jährige Bestehen. Am Samstag stehen Auftritte von benachbarten Musikvereinen sowie der Band Alpenstarkstrom auf dem Programm und am Sonntag ist der offizielle Festakt mit der Präsentation der 100-seitigen Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum der Cäcilia. Text: Johannes Kaiser ∙ Fotos: Ruth Lampert

100 Musikverein Cäcilia Schellenberg

1921 – 2021

Was geht dem Präsidenten durch den Kopf, wenn sein Musikverein in drei Wochen das 100-Jahr-Jubiläum begeht? Ralph Oehri: Ja was geht mir durch den Kopf?! Viel Freude und natürlich Stolz, dass unser Verein über die Jahre hinweg so erfolgreich aufgestellt war und immer noch ist. Dieser Erfolg ist allen Mitgliedern der letzten 100 Jahre, Helfern, Gönnern und all denen, die uns in irgendeiner Form in allen erdenklichen Belangen unterstützt haben, zu verdanken. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Die Kernfunktion eines Musikvereins sind das Musizieren, die Ausbildung der Jugend, die Pflege der Gemeinschaft sowie die festliche Umrahmung weltlicher und kirchlicher Anlässe. Das war jüngst – bald

18 Monate lang – kaum möglich. Wie erging es deinem Musikverein Cäcilia in dieser Corona-Zeit? Es war für uns eine sehr träge Zeit. Wann immer es möglich war, haben wir versucht, zusammen zu proben. Wir haben in dieser Zeit unser Bestes getan, um Möglichkeiten fürs Musizieren in Kleingruppen zu schaffen. Was zu kurz kam, war die ganze kollegiale und gesellschaftliche Seite: die Mitmusikanten zu treffen, sich auszutauschen, gemütlich zusammen zu sitzen und nach den Proben gemeinsam etwas zu trinken. Einen Grossteil der Mitglieder habe ich über Monate gar nicht gesehen. Die Kommu-

Das Organisationskomitee «100-Jahr-Jubiläum Musikverein Cäcilia Schellenberg»: v.l. Fabian Wohlwend (Programm), Jennifer Lampert (Finanzen), Muriel Wüst (Personal), die Co-Präsidenten Johannes Kaiser und Walter Lampert, (vorne) Severin Weibel (Wirtschaft), Rebecca Burri-Lampert (Adminstration), Ralph Oehri (Präsident des Musikvereins Cäcilia Schellenberg), Simeon Lampert (Wirtschaft) und Ulrike Mayr (Autorin Festschrift).

100

nikation fand nur noch über Chat oder Mail statt. Am Wochenende des 25. und 26. September begeht der Musikverein Cäcilia Schellenberg mit einem ausst ra h lu ngsk rä f t igen und attraktiven Festprogramm seinen 100. Geburtstag. Seid ihr gut gerüstet? Ja, wir arbeiten mit unsrem OK zurzeit auf Hochtouren, um dem Festwochenende noch den Feinschliff zu verpassen. In 14 Tagen beginnen wir mit den Aufbauarbeiten auf dem Dorfplatz im Zentrum von Schellenberg. Uns war es ein grosses Anliegen, unser Jubiläum mit Blasmusik feiern zu können. Dies ist uns sehr gut gelungen. Das abwechslungsreiche Programm am Samstag und auch am Sonntag bietet Musik für jedermann. Wir sind bereit! Und die Vorfreude ist gross. Die Gemeinde Schellenberg darf auf ihren Traditionsverein Cäcilia Schellenberg sehr stolz sein, da es sich um ein sehr sympathisches Aushängeschild handelt. Was ist das besondere an deiner Cäcilia und was wünscht du euch für das nächste Jahrhundert? Der Zusammenhalt im Verein, das Musizieren mit allen Mitgliedern von Jung bis Alt. Ein gemeinsames Hobby auszuüben und dabei gesellige Stunden zu verbringen, schweisst ungemein zusammen. Ich wünsche mir, dass die gelebten Werte im Verein so weiterbestehen und vertieft werden können. Und natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn sich viele Schüler für ein Musikinstrument entscheiden, dann in der Jugendmusik mitwirken und irgendwann den Sprung in den Musikverein wagen. Die Förderung der Jugend ist und bleibt ein entscheidender Eckpfeiler unseres Vereins.

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Gute Gründe für einen Teuerungsausgleich bei der AHV Der Direktor der AHV, Walter Kaufmann, hat in der letzten Ausgabe des Magazins «60Plus» sehr anschaulich den Werdegang unserer AHV-Renten aufgezeigt: Bei Einführung der AHV im Jahre 1954 betrug die Mindestrente 40 Franken pro Monat (480 Franken im Jahr), die Höchstrente gut das Dreifache, 125 Franken pro Monat (1500 Franken im Jahr). Die 13. Rente gab es damals noch nicht. Text: Vorstand Liechtensteiner Seniorenbund

Über die Jahre erfolgten verschiedene Rentenerhöhungen und regelmässige Teuerungsanpassungen, die zur heutigen Höhe führten: Die minimale Einzelrente beträgt 1160 Franken pro Monat, die maximale Einzelrente das Doppelte, nämlich 2320 Franken pro Monat, dreizehn Mal pro Jahr ausbezahlt. Die letzten substantiellen Rentenerhöhungen erfolgten vor über 20 Jahren in den Jahren 1992, 1994 und 1998 mit der Einführung des sogenannten Weihnachtsgeldes in Höhe von zunächst 25, dann 50 und schliesslich 100 Prozent der Dezemberrente. Der letzte Teuerungsausgleich erfolgte im Jahr 2011. Bis dahin hatten regelmässig Teuerungsausgleiche stattgefunden, von 1993 bis 2011 alle zwei Jahre, wobei die Teuerung, wie vom Gesetzgeber bereits 1982 festgelegt,

als Mittelwert zwischen Lohn- und Konsumentenpreisindex definiert wurde. Massive Kürzung der AHV infolge der Sanierung des Staatshaushalts Infolge der Notwendigkeit der Sanierung des Staatshaushalts wurde der Staatsbeitrag an die AHV massiv gekürzt. Zur Kompensation für die AHV und zu deren Sicherung wurden verschiedene Massnahmen gesetzt: Unter anderem wurde die Ermittlung der Teuerung von der Lohnentwicklung entkoppelt und nur mehr von der Preisentwicklung abhängig gemacht. Nach aktueller Gesetzeslage kann die Regierung die Renten frühestens dann der Teuerung anpassen, wenn der Konsumentenpreisindex den Stand von 103,5 Punkten übersteigt (Basis Dezember 2015 = 100). Sie muss sie

spätestens dann anpassen, wenn der Stand von 106,5 Punkten erreicht ist. Der aktuelle Wert liegt mit 101,5 Punkten deutlich tiefer, sodass eine Teuerungsanpassung noch auf längere Sicht nicht erfolgen kann. Das kann nur durch eine entsprechende Gesetzesänderung erreicht werden.

d.h. das Verhältnis von Rente zu vorherigem Lohn, ständig kleiner wird. Während es einst das Ziel war, mit dem Renteneinkommen im Alter 60 Prozent des früheren Lohnes zu erreichen, liegt man heute deutlich darunter: So konnte 2018 die Höchstrente der AHV nur mehr 37,7 Prozent des Medianlohns decken.

Für die heutigen Rentner, besonders für die rund 50 Prozent, die nur eine AHV-Rente beziehen und keine Einkünfte aus einer Pensionskasse haben, bedeutet ein Einfrieren der AHV-Rente über derart lange Zeit einen massiven Kaufkraftverlust ihrer Renten mit entsprechend sinkendem Lebensstandard.

Die AHV als Lohnersatz im Alter soll das Existenzminimum decken. Da damit der gewohnte Lebensstandard nicht aufrechterhalten werden kann, wurde 1989 die Pensionskasse als obligatorische 2. Säule eingeführt.

Der Stillstand bei den Renten bringt auch Nachteile für die künftigen Rentner, da die Versorgungsquote,

Die Umwandlungssätze der Pensionskassen und damit die Höhe dieser Renten sind bereits gesunken und werden weiter sinken. Umso wichtiger ist es, dass die Renten aus der AHV nicht weiter ausgehöhlt werden, sondern ihre Funktion der Existenzsicherung nicht verlieren. Ein Stillstand bei den Rentenanpassungen der AHV führt zudem zur Steigerung der Zahl der Bezüger von Ergänzungsleistungen und hat auch Auswirkungen auf eine ganze Reihe von anderen Sozialleistungen, die auf Grundlage der AHV-Mindestrente festgelegt werden. Nach der Sanierung des Staatshaushalts und der Sicherung der AHV sollte nun die finanzielle Absicherung der Rentner im Fokus stehen.


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Ist der FCV in der Challenge League angekommen? DIE VADUZER LIEGEN NACH FÜNF RUNDEN MIT 7 PUNKTEN IM MITTELFELD Der FC Vaduz ist nicht wunschgemäss in die Saison gestartet, doch mit dem Sieg in Aarau scheint der Super League-Absteiger jetzt in der zweithöchsten Spielklasse angekommen zu sein. Am Sonntag, dem 12. September, können die Vaduzer endlich wieder im Rheinparkstadion antreten, der Rasen wurde saniert. Zu Gast wird der SC Kriens sein. Text: Christoph Kindle

Fünf Runden sind in der Challenge League gespielt, der FC Vaduz liegt mit 7 Punkten an fünfter Stelle. An der Spitze liegt Xamax Neuchâtel mit 14 Zählern vor Ralf Looses Winterthur mit 11 Punkten.

Befreiungsschlag in Aarau Vor dem TV-Live-Spiel am 27. August in Aarau stand Vaduz schon gewaltig unter Druck. Nach dem durchwachsenen Saisonstart mit lediglich vier Punkten aus den ersten vier Spielen musste im altehrwürdigen Brügglifeld unbedingt ein Sieg her. Ansonsten lief man Gefahr, den Anschluss an die Spitze früh in der Saison zu verlieren. Der Super League-Absteiger nahm diese Herausforderung an und ging schon bald durch einen Kopfballtreffer von Rahimi (nach Freistoss von Gajic) in Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff dann ein Nackenschlag für

Dem FC Vaduz ist mit dem Sieg in Aarau ein Befreiungsschlag gelungen.

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die Vaduzer, als Schiedsrichter Piccolo ein Foul von Rahimi im Strafraum sah und zum Entsetzen des FCV auf Penalty entschied. Trainer Mario Frick war nach dem Spiel stocksauer: «Es ist immer wieder das Gleiche, wenn Piccolo pfeift, solange ich Trainer in Vaduz bin, werde ich diesen Ref in Zukunft ablehnen.» Nach dem Seitenwechsel kam es noch dicker für die Liechtensteiner. Simani sah nach einem Gerangel mit Gashi Rot, der FCV war somit in Unterzahl. Doch jetzt zeigten die Vaduzer Charakter und schlugen eiskalt zu. Innert drei Minuten erzielten Dobras und Gajic in Unterzahl zwei Treffer und sorgten für ein 3:1-Führung. Diese brachte die Frick-Elf dann über die Zeit.

Abgang von Joel Schmied Der Erfolg auf dem Brügglifeld kam unmittelbar vor der Länderspiel-Pause zur richtigen Zeit. Somit kann man dem

weiteren Saisonverlauf wieder optimistisch entgegenblicken. Vor dem Aarau-Spiel hatte der FC Vaduz noch einen wichtigen Abgang zu verkraften. Innenverteidiger Joel Schmied, mit 7 Treffern letzte Saison erfolgreichster Torschütze bei den Vaduzern, unterschrieb einen längerfristigen Vertrag beim Super League-Club FC Sion. Immerhin kassiert der FCV dafür eine Stange Geld, offiziell wurde Stillschweigen vereinbart, man munkelt von einer halben Million Franken.

Glückliches Remis in Schaffhausen Fünf Tage vor dem Sieg in Aarau hatte die Frick-Elf beim Auswärtsspiel in Schaffhausen grosse Mühe. Das 1:1-Unentschieden schmeichelte dem Favoriten. Das von Interimstrainer Hakan Yakin gecoachte Team stand dem Sieg näher. Vor allem in der Defensive, im Vorjahr noch das Prunkstück des FCV, tat man sich schwer und liess dem Geg-

ner zahlreiche Möglichkeiten. War die 0:1-Niederlage zuvor bei Stade Lausanne noch recht unglücklich (Gegentor in der Nachspielzeit, nachdem man selber etliche Topchancen liegengelassen hatte), so konnten sich die Vaduzer diesmal nicht beschweren. In den ersten vier Runden machte es ganz den Anschein, als ob der Absteiger in der Challenge League noch nicht so recht angekommen war. In der Super League jeweils noch Aussenseiter, sind eine Liga tiefer die Voraussetzungen anders, dort steigt man als Favorit in die Spiele. Trainer Mario Frick hatte vor der Saison den sofortigen Wiederaufstieg als klare Zielvorgabe herausgegeben. Auch die Spieler wollen unbedingt zurück in die «Belle Etage» des Schweizer Fussballs. Diesen Anspruch müssen die Vaduzer mit dem vorhandenen Kader auch haben, aber mit dem Druck hatte man zu

Beginn der Saison einige Mühe. Mit dem emotionalen Kampfsieg in Aarau sollte der Knoten jetzt aber geplatzt sein.

Erstes Heimspiel im neuen Rheinpark Zuversichtlich stimmt die Vaduzer im Übrigen, dass sie ab sofort wieder echte Heimspiele austragen können. Der Rasen (mit Rasenheizung) wurde saniert, die Vorfreude bei den Verantwortlichen und den Spielern ist gross. Am Sonntag, dem 12. September, um 14.15 Uhr ist es nun soweit: Dann ist der SC Kriens zu Gast im «neuen» Rheinpark. Am Wochenende des 18./19. September pausieren Super League und Challenge League aufgrund der nächsten Runde des Schweizer Cups. Dann folgt am Dienstag, dem 21. September, bereits wieder ein Heimspiel für die Vaduzer gegen Ralf Looses FC Winterthur.

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FC USV Eschen/Mauren SPIEL UND SPASS BEIM DEIMAG IMMOBILIEN FUSSBALL & ERLEBNISCAMP Rund 100 Kinder und Jugendliche beteiligten sich zwischen dem 2. und 6. August an der mittlerweile 24. Auflage des Fussball & Erlebniscamps, durchgeführt vom FC USV Eschen/Mauren.

pflegung. Neben dem Mittagessen gab es vormittags und nachmittags je eine Früchtepause. Ein kompetentes Team im administrativen und logistischen Bereich unter der Leitung von Lydia Ritter sorgte im Hintergrund für einen reibungslosen Campverlauf, Ein grosses Dankeschön gebührt auch allen Eltern für ihr Engagement. Der Veranstalter FC USV Eschen/Mauren bedankt sich ganz herzlich bei Namenssponsor Deimag Immobilien sowie bei allen Co-Sponsoren und freut sich auf ein Wiedersehen im Jahr 2022!

Sponsoren Unter der Führung von Campleiterin Julia Oehri sorgten insgesamt 14 Trainer inkl.usive Torwarttrainer dafür, dass die Teilnehmer im Alter zwischen 5 und 15 Jahren bestens betreut wurden. «Bei uns steht vor allem der Spass am Fussball und der Bewegung im Vordergrund. Die Campteilnehmer sollen am Abend auf einen unterhaltsamen Tag zurückblicken», sagt Julia Oehri. Im jungen, aber dennoch bewährten Trainerteam befanden sich unter anderem auch Nationalspielerinnen, U-21 Nationalspieler und Ex-Nationalspieler. Den Kindern und Jugendlichen wurde ein vielseitiges wie gewohnt gut vorbereitetes Wochenprogramm geboten, das aus verschiedenen spielerischen Elementen mit einem breitgefächerten fussballerischen und polysportiven Angebot bestand. Neben den Fussballturnieren, wie der Champions League und der EM, war vor allem auch die «Deimag Challenge», dabei musste ein Geschicklichkeits-Parkour bewältigt werden, ein Highlight. Absolut begeistert waren die

Kinder vom Penaltyschiessen gegen Nationaltorwart Beni Büchel sowie von den Trainingseinheiten mit den aktuellen Nationaltrainern Martin Stocklasa und Jan Mayer. Am Freitagnachmittag wurden, zum krönenden Abschluss, ein Trikot und zwei Paar Torwarthandschuhe, unterschrieben von Beni Büchel, unter den Campteilnehmern verlost. Während der Woche durften mit Simon Kühne und Daniel Kaufmann von der 1. Mannschaft sowie Präsident Markus Kaiser, drei USV- Aushängeschilder für die Preisübergabe im Sportpark begrüsst werden. Die 14 Trainerinnen und Trainer verstanden es ausgezeichnet, das Wochenprogramm und die verschiedenen Spiel- und Trainingseinheiten motivierend zu vermitteln. Nicht mehr wegzudenken sind natürlich auch Moderator Martin Böckle, der gekonnt durch die Woche führte, Manfred Nipp als Allrounder und DJ sowie Andrea Rüdisühli als Fotografin. Immer im Mittelpunkt stand die sechsköpfige Verpflegungscrew. Unter der Leitung von Andrea Senti sorgte sie für eine ausgezeichnete und reibungslose Ver-

Hauptsponsor Camp Deimag Immobilien AG, Schaanwald Co-Sponsoren Architekturbüro Estermann Walter AG, Mauren Axa Winterthur, Vaduz Blitz elektro telekom AG, Nendeln BUNTAG AG, Ruggell Concordia Krankenkasse, Schaan COOP Tankstelle, Eschen EIKO Gebäudereinigung, Mauren gmg, Mauren Gutenberg AG, Schaan HSE Gebr. Hasler, Eschen Liecht. Oelvertriebsgesellschaft, Vaduz Liechtensteiner Milchhof AG, Schaan Oehri Treuhand + Verwaltungs AG, Mauren Reinold Ospelt AG, Vaduz Terra Sana AG, Schaanwald thyssenkrupp Presta, Eschen


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«Der USV hat die Qualität vorne mitzuspielen» Nach einer mehr oder weniger komplizierten Saison, geprägt von Covid-19, grossem Verletzungspech und laufenden Herausforderungen mit dem Nationalteam, gelang es Trainer Voto Troisio die Mannschaft auf einen Mittelfeldplatz zu führen. Das Minimal-Ziel, die Mannschaft auf einem einstelligen Rang zu plazieren, wurde erreicht. Text: Herbert Oehri Der USV hat aus der letzten Saison die Lehren gezogen und einige namhafte Mutationen im Kader vorgenommen. So sind mit Egzon Shabani (FC Dornbirn), Gaindomenico Tanzillo (FC Cham), Francesco Lovic (AE Karaiskakis, ex-Altach), Besart Bajrami (FC Vaduz) sowie schon im Mai 2021 Maxi Göppel (FC Vaduz) gleich fünf Ex-Profis zum USV gewechselt. Der Kader für die neue Saison umfasst 25 Spieler. Sieben Spie-

ler haben den Verein verlassen, allein vier in Richtung Balzers, sechs sind neu dazugekommen und. wie erwähnt, vier davon mit Profivergangenheit. Für den USV-Vizepräsidenten und früheren Präsidenten, Horst Zech, hat der USV Eschen/Mauren der Saison 2021/22 durchaus die Qualität, in der Meisterschaft ganz vorne mitzuspielen. Jetzt komme es drauf an, wie schnell sich die neuen Spieler ins Team integrieren und die Spielphilosophie des Trainers aufnehmen können.

Zwei Spiele, zwei Siege Mit dem bisherigen Verlauf der Trainingsarbeit und der Meisterschaft ist Trainer Troisio durchaus zufrieden. Nach zwei Spieltagen steht er mit seinem Team an der Tabellenspitze. Seine Mannschaft gewann das Auftaktmatch gegen Uzwil mit 4:0 und das Lokalderby in Balzers am 28. August 2021 mit 3:0 Toren. In beiden Partien zeigte der USV seine Stärke, denn weder Uzwil noch Balzers hatten die Möglichkeit, den USV zu bezwingen.

Nun folgt eine Länderspielpause, in welcher sich die verletzen und kranken Spieler auskurieren können, um dann am 11. September in Linth aufzulaufen.

Mutationen Zugänge: Mitrovic Zivan (FC Triesenberg), Fabio Carigiet (Team Südostschweiz), Besart Bajrami (FC Vaduz, Leihe), Egzon Shabani (FC Dornbirn), Giandomenico Tanzillo (FC Cham), Francesco Lovic (AE Karaiskais). Abgänge: Tuhcic (Karriereende), Martin Stähli (Bad Ragaz, leihweise), Philipp Ospelt (FC Ruggell), Leoran Amzi, Sandro Wolfinger, Fabio Wolfinger, Medin Marati (alle FC Balzers).

Oben von Links: Lukas Graber, Besart Bajrami, Joshua Eggenberger, Zivan Mitrovic, Francesco Lovric, Nico Thöni, Daniel Kaufmann, Noah Frommelt, Alexander Marxer. Mitte von Links: Dietmar Kupnik, Markus Kaiser, Helen Feger-Büchel, Claudio Vozza, Maximilian Göppel, Pedro Barbosa Ribeiro, Sefa Gaye, Noah Graber, Marc Kühne, Stefan Sonderegger, Michael Scherrer, Giandomenico Tanzillo, Vito Troisio, Francesco Di Gianvito, Krunoslav Papec, Horst Marxer, Horst Zech. Unten von Links: Agim Zeqiri, Egzon Shabani. Felipe Dorta, Armando Majer, Fabio Carigiet, Claudio Majer, Emri Muratoski, Simon Kühne, Livio Meier.


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Der FC Balzers will keine Zittersaison mehr Die letzte Saison verlief für den FC Balzers nicht nach Wunsch. Das Team um das Trainer-Trio Martin Brenner sowie Daniele und Michele Polverino musste bis zum letzten Spieltag in der Corona-Saison 2020/21 um den Klassenerhalt zittern. Text: Herbert Oehri Es ist deshalb mehr als verständlich, dass man sich durch mehrere Verstärkungen für die neue Saison fit gemacht hat, um nicht nocheinmal eine derart zittrige Spielzeit durchmachen zu müssen.

Das Derby gegen den USV ging 0:3 verloren, und eine Woche zuvor agierte das Brenner-Team beim FC Linth bei der 4:3-Niederlage recht unglücklich. Dort wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen.

Trainer Brenner ist mit dem jungen 25-Mannkader recht zufrieden und stuft ihn als den besten der letzten drei Jahre ein. «Deshalb bin ich zuversichtlich, was die Saison anbelangt, auch wenn der Start mit zwei Niederlagen nicht geglückt ist», resümiert Brenner.

Martin Brenner: «Nun gilt es die Kräfte zu sammeln und sich auf das nächste Spiel am 11. September gegen Gossau zu konzentrieren und die drei Punkte einzufahren.»

Mutationen Zugänge: Amzi Leoran (USV), Wolfinger Fabio (USV), Wolfinger Sandro (USV), Murati Medin (USV), Giorlando Luca (FC Vaduz II), Forrer Matti (FC Vaduz II), Tiganj Luka (FC Vaduz II), Müller Jascha (Südostschweiz U18), Hobi Joel (Südostschweiz U18), Fabio Barroso Alves (Südostschweiz U18), Tizano Stolz (Südostschweiz U18), Atila Araujo Prado (FC Linth). Abgänge: Pascal Koller (FC Widnau), Philippe Erne (FC Ruggell), Stefan Lukic (Chur97),Ridvan Karadesoglu (FC Ruggell), Stéphane Nater (YF Juventus Zürich), Menderes Caglar (FC Montlingen), Marc Triet (Ausland), Manuel Mikus (Ausland), Shelykim Mamuti (unbekannt).

Hinten von links: Matti Forrer, Fabio Barroso Alves, Rafael Grünenfelder, Tiziano Stolz, Roman Spirig, Enis Domuzeti, Medin Murati, Joel Hobi Mitte von links: Präsident Fredy Scherrer, Saskia Marxer (Physio), Daniele Polverino (Assistent), Martin Brenner (Trainer), Jascha Müller, Luca Giorlando, Furkan Alkun, Atila Araujo Prado, Leoran Amzi, Benjamin Vogt, Seyhan Yildiz, Marco Wolfinger, Michel Bugnon (Physio), Christoph Arpagaus (Coach), Christian Aumüller (Direktor Casino 96), Florian Büchel (Werbung) Vorne von links: Fabio Wolfinger, Stefan Cavigelli, Veton Aliji, Luca Vanoni, Thomas Hobi, Tino Dietrich, Talip Karaaslan, Sandro Wolfinger Auf dem Bild fehlen: Michele Polverino Assistent, Peter Hörler Goalitrainer und Luka Tiganj


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ZURÜCKGEBLÄTTERT

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Der elfte Cupsieg des FC Balzers im Jahr 1997 in Triesen. Hinten v. l. stehend: Spielertrainer Michael Nushöhr, Assistenztrainer Paul Brändle, Manfred Frick, Martin Telser, Michael Zeder, Daniel Telser, Marco Büchel, Heini Stocker, Christian Stöber und Daniel Frick; vorne die Kinder Daniel Brändle und Florian Nüesch sowie Jürg Nüesch, Sandro Risch, Christoph Wille, Christoph Frick, Beat Lohner, Thomas Hanselmann, Edy Kindle und Pompeo Parata. Auf dem Bild fehlen Harry Benz, Johnny Kuster, Remo Tschumper, Ralph Oehri und Manfred Kaufmann.

1997: Elfter und letzter FCB-Cupsieg vor 24 Jahren In dieser Rubrik blättern wir in den Annalen der liechtensteinischen Fussballgeschichte und überraschen mit der einen oder anderen Episode, die manchen vielleicht noch in Erinnerung geblieben ist. Text: Ernst Hasler 1964 holte sich der FC Balzers mit einem 1:0-Finalsieg gegen den FC Triesen (Torschütze: B. Vogt/17.) vor 350 Zuschauern auf der Triesner «Blumenau» den ersten von elf Siegen im Liechtensteiner Aktivcup. Vier Siege in Serie holte das starke FCB-Ensemble in den Jahren 1981 bis 1984. Daneben ging der Cup in der fast 90-jährigen Cupgeschichte in den Jahren 1973, 1979, 1989, 1991, 1993 und 1997 in die südlichste Liechtensteiner Gemeinde. Unter FCB-Spielertrainer Michael Nushöhr gelang am 8. Mai 1997 in Triesen vor 1310 Fans im 52. Cupfinale gegen Titelverteidiger FC Vaduz ein 3:2-Sieg nach Verlängerung. Es war ein Hitchcock-Finale, denn nach 90 Minuten stand die Partie 1:1 (0:0).

lichterloh vor Torhüter Nüesch, als Daniel Telser einen Polverino-Kopfball auf der Linie klärte. Der FCV versuchte, die spielerische Linie einzubringen, derweil der Aussenseiter mit Kampf die Räume schloss. Aktionen von Allenspach (12./15.), Martin Telser (14.) und Perez (19.) waren ein Beleg für die offensiven Absichten beider Teams. Das Tempo flachte indes rasch ab. Es folgte eine Verkrampfung, die Teams schraubten ihre Risikobereitschaft zurück. Balzers verschaffte sich optische Vorteile, Daniel Frick (30.) und Christoph Frick (32.) schlossen gefährlich ab. Der FCV führte, je länger die Partie dauerte, die feinere Klinge. Der FCB reagierte vielfach, statt zu agieren.

Balzers überzeugte dank Kampf Von Anbeginn entwickelte sich ein packendes Cupfinale. Schon nach 57 Sekunden brannte es

Oldie Manfred Frick bodigte den FC Vaduz Kaum hatten sich die Fans auf Halbzeit zwei eingestellt, lag der

Aussenseiter dank Daniel Frick 1:0 in Front. Das Finale war lanciert und die FCV-Reaktion blieb nicht aus. Obwohl der FCV den Druck erhöhte, kam er nur zu zwei Chancen von Allenspach (57.) und Daniel Hasler (61.). Zu langatmig kombinierten die Residenzler. Der 38-jährige Manfred Frick, der zur Halbzeit für Stöber gekommen war, vergab die Entscheidung (70.), stattdessen gelang Daumantas das 1:1. Zeder (80.) respektive Polverino (83. /84.) hätten beinahe eine Verlängerung verhindert. Dort überschlugen sich die Ereignisse: Polverino (92.) und Daniel Hasler (96.) scheiterten, im zweiten Anlauf traf Hasler (1:2). Oldie Manfred Frick entpuppte sich als Matchwinner und drehte das Ding mittels einer Doublette zum 3:2-Sieg. Polverino (111.) und Krainz (112.) liessen ihre Chancen liegen.

52. Cupsaison 1996 / 97: Achtelfinale, September 1996: FC Triesen II – FC Balzers I 0:8 (0:5). Viertelfinale, Oktober 1996: FC Triesenberg II – FC Balzers I 0:7 (0:3). Halbfinale, 16. April 1997: USV Eschen/Mauren I – FC Balzers I 4:4 (2:2, 1:1), 1:3 n. P. Finale, 7. Mai 1997: FC Balzers I – FC Vaduz I 3:2 (0:0, 1:1) n. V. Telegramm: Blumenau, Triesen: 1310 Zuschauer. SR Serge Mumenthaler (Sz). Tore: 1:0 46. Daniel Frick; 1:1 75. Tomas Daumantas; 1:2 103. Daniel Hasler; 2:2 108. Manfred Frick; 3:2 113. Manfred Frick.


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FC Ruggell mit dem Ziel aufzusteigen Der FC Ruggell startet unter Trainer Michael Mäder ins zweite Jahr der 2. Liga. Trotz erheblicher Abgänge schloss der FC Ruggell die Meisterschaftssaison 2020/21 auf Rang drei ab. Es war die bisher beste Saison der Ruggeller. Text: Herbert Oehri Die wegen der Corona-Pandemie um die Hälfte verkürzte Saison war gleichzeitig der Auf bruch zu neuen Ufern. Michael Mäder, der Vito Troisio in diesem Amt ersetzte, hat sich grosse Ziele gesteckt. Er möchte in die 2. Liga Interregional aufsteigen, was vor ihm noch keinem Trainer des FC Ruggell gelungen ist. Die unabdingbar nötige Rückendeckung erhält er von Vereinspräsident Andreas Kollmann sowie vom Vorstand und dem Staff, die ihn voll unterstützen.

Starke Neuverpflichtungen Für die vor 14 Tagen begonnene neue Saison konnte der FC Ruggell einige starke Spieler aus höheren Ligen verpflichten. So Martin Büchel (FC Red Star ZH, FC Zürich), Pippo Erne und Ridvan Kardesoglu (1. Liga, FC Balzers), Philipp Ospelt (1. Liga, USV), David und Ricard Micevski (2. Liga Interregional, FC Chur97) sowie weitere Spieler. Die Absicht des Trainers ist es, das Gemisch aus jungen und erfahrenen Spielern zu einem letzlich ausgewogenen und schlagkräftigen Team zu formen. Klares Ziel: Aufstieg Trainer Michael Mäder macht Nägel mit Köpfen. Vor der Saison formulierte er klar seine Ambitionen: Er will mit seiner insgesamt starken Mannschaft den Sprung in die 2. Liga Interregional schaffen. Ein ambitioniertes Ziel, aber sein Team hat die Qualität, dies zu bewerkstelligen. Mäder weiss aber auch, dass er auf starke, teils neue Gegner stossen wird, z.B. Teams mit denselben Zielvorsellungen wie Mels, Ems oder Herisau und weitere.

Die Mannschaft des FC Ruggell I für die Saison 2021/22.

Das Auftaktspiel gegen St. Margrethen am 22. August 2021 ging aufgrund von vielen Absenzen verloren. «Noch läuft nicht alles rund, wir werden aber jede Woche besser und sind bemüht, die Trainingsrückstände so schnell wie möglich wettzumachen.» Im 2. Liga-Derby gegen Vaduz am 28. August 2021 hat sich gezeigt, dass der FC Ruggell langsam in die Spur zurückfindet. Zwar wollte man das Lokalderby gewinnen, aber auch der FC Vaduz besitzt ein junges und technisch versiertes Team. Die Partie endete 1:1.

Hat ein ambitioniertes Ziel vor Augen, nämlich den Aufstieg mit dem FC Ruggell in die 2. Liga Interregional: FCR-Trainer Michael Mäder.

Gruppenteilung:

Mutationen:

2.Liga, Gruppe 1 FC Abtwil-Engelburg, FC Au-Berneck, KF Dardania St. Gallen, FC Ems, FC Herisau, FC Mels, FC Montlingen, FC Ruggell, US Schluein Ilanz, FC St. Margrethen, FC Vaduz U23, FC Winkeln

Zugänge: Andrin Dietsche (FC Altstätten), David Micevksi (FC Chur97),Philippe Erne (FC Balzers), Philipp Ospelt (USV), Ricard Micevski (FC Chur97), Ridvan Kardesoglu (FC Balzers), Mirac Caglar (Junioren), Jimoh Adejumo (Junioren) Abgänge: Agan Amzi (FC Buchs), Niklas Beck (FC Vaduz II)


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U23: «Talentschmiede» des FC Vaduz Die U23-Mannschaft des FC Vaduz ist seit Jahren dafür bekannt, junge Talente aufzunehmen und sie für höhere Aufgaben vorzubereiten. Sie ist die «Talentschmiede» für viele höherklassige Vereine. Text: Herbert Oehri

Mutationen: Zugänge: Tim Oehri, Azan Rahimi, Elian Alushaj, Endre Kepenyes, Adrian Hoti, Florian Bekteshi, Ismael Adejumo, Noah Kling, Johannes Schädler, Nebosja Spasojevic (alle von LFV U18), Ardit Destani und Justin Seifert (Südostschweiz U18), Niklas Beck (FC Ruggell), David Tschupp (Red Star ZH). Abgänge: Luka Tiganj, Albin Thaqi, Agon Topali, Noah Birchmeier, Matti Forrer, Simon Lüchinger, Luca Giorlando, Samuel Sokoli, Dario Clasadonte

Die Mannschaft des FC Vaduz II für die Saison 2021/22.

Dies ist auch der Auftrag für die neue Saison 2021/22. Das Zepter als verantortlicher Trainer beim FC Vaduz II schwingt in der neuen Saison Jan Mayer. Er ersetzt den langjährigen Coach der U23, Daniel Sereinig, der in Vorarlberg eine neue Herausforderung gesucht und gefunden hat. Die neue Saison ist – wie schon in der Vergangenheit – gekennzeichnet von vielen Wechseln bei den Vaduzer Nachwuchskickern. So stehen 14 Neuzugängen acht Abgänge gegenüber,. Ein Spieler erhielt einen Profivertrag und ist beim SC Brühl SG untergekommen.

Es ist nun die Aufgabe des neuen Trainers, der schon als Co-Trainer bei der A-Nationalmannschaft und zuletzt als Trainer des U15-Spitzenfussballteams des LFV viel Erfahrung sammeln konnte, aus der neuen Vaduzer Truppe eine Einheit zu formen.

eine Kaderschmiede für andere, meist höherklassige Vereine.

Trainer mit bisherigem Verlauf zufrieden Die Vorbereitung verlief laut Aussage von Mayer recht positiv. «Unsere Aufgabe ist es – wie schon in den Jahren zuvor –, die meist jungen Spieler zu fördern und sie für höhere Aufgaben vorzubereiten respektive ihnen zu helfen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen.» Die U23-Mannschaft des FCV ist so etwas wie

Aus den ersten beiden Spielen resultierte zwei Punkte: ein 1:1 -Unentschieden gegen Aufsteiger KF Dardania St. Gallen und dasselbe Resultat im Liechtensteiner 2.Liga-Derby beim FC Ruggell.

Deshalb werden für die U23 keine grossen Saisonziele gesetzt. Wichtig ist dem Team allerdings, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun bekommt.

Jan Meyer, Trainer FC Vaduz II

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Hasler kehrt nach Verletzungskapriolen zurück Aus dem abgebrochenen Cup 2019/20 ging der 32-jährige Julien Hasler vom FC Triesen als Torschützenkönig hervor. Hasler stammt aus einer Fussballerfamilie: Sein zu früh verstorbener Vater Rainer Hasler war Profi bei Xamax Neuchâtel sowie Servette Genf, und sein Bruder Nicolas Hasler spielt derzeit beim FC Thun in der Challenge League. verspüre fast keine Schmerzen mehr und es klappt wunderbar», sagt Hasler, der vor zwei Jahren beim Drittligisten FC Triesen als Stürmer sein erfolgreiches Comeback feierte.

«Ich fühle mich sehr wohl beim FC Triesen» Neben dem Cup trifft er auch regelmässig in der 3. Liga. Einen höherklassigen Einstieg verneint er bislang. «Denn ich fühle mich sehr wohl beim FC Triesen. Im Moment setze ich in meinem Leben andere Prioritäten. Zudem bin ich 32 Jahre alt, und die Ambitionen, höher zu spielen, sind weniger vorhanden, weil das einen grösseren Zeitaufwand mit

Julien Hasler kehrt nach längerer Verletzungsperiode wieder in die Mannschaft zurück.

Im Viertelfinale traf er gegen die Profis des FC Vaduz zum frühen 1:0 (2.), letztlich siegte der Favorit 1:3. «Das war zwar eine schöne Sache, doch wichtiger ist für mich, dass ich nach so langer Zeit wieder verletzungs- und schmerzfrei spielen kann», sagt Julien Hasler sichtlich erleichtert. Seine Verletzungshistorie klingt fatal: Viermal musste seine Hüfte und zweimal seine Leiste operiert werden. «Es läuft

besser als ich gedacht hatte, denn ich habe zehn Jahre nicht mehr Fussball gespielt, sprich einen Ball berührt. Ich bin mehrmals angefragt worden, ob ich nicht Lust verspüre, wieder mit Fussball zu beginnen. Die Lust und Motivation waren stets vorhanden, ständige Schmerzen hielten mich aber lange davon ab. Eines Tages wagte ich wieder einen Versuch, blieb dran und siehe da, jetzt läuft es gut, ich

sich bringen würde», sagt Julien Hasler, der den Aufwand mit zwei Trainings pro Woche und einem Spiel am Wochenende als optimal erachtet: «Für meinen Körper ist diese Belastung das Beste.» Einen Traum hätte er dennoch: Er würde gerne für die Liechtensteiner Nationalmannschaft auflaufen. Im vergangenen Februar durfte er sich in zwei Trainingseinheiten dem Nationaltrainer zeigen. «Da lief es gut. Ich verstehe indes, dass Stocklasa keine Spieler aus einer tieferen als der 2. Liga aufbietet», sagt Hasler und zeigt Verständnis für die aktuelle sportliche Lage.

Aktivcup 2019/20 Statistik

Aktivcup 2020/21 Statistik

Torschützenliste: 1. Julien Hasler (FC Triesen I) 4 2. Thomas Tschütscher (FC Triesen I) 4 3. Ivan Sokic (FC Triesen I) 4 4. Enis Domuzeti (FC Triesen I) 4 5. 5. Kevin Ferreira (FC Triesenberg II) 2 6. Mitad Dincer (FC Schaan I) 2 7. Marco Öhri (FC Schaan I) 2 8. Mike Almer (FC Balzers II) 2 9. Zivan Mitrovic (FC Balzers I) 2 10. Nicolae Milinceanu (FC Vaduz I) 2 11. 38 Spieler mit je 1

Torschützenliste: 1. Zivan Mitrovic (FC Triesenberg I) 2. Furkan Bolat (FC Schaan I) 3. Magnus Hilti (FC Schaan I) 4. Sandro Wegmann (FC Balzers II) 5. Noah Miler (FC Balzers II) 6. Cédric Chevalley (FC Triesenberg I) 7. Jonas Sprenger (FC Triesenberg I) 8. Patrick Batliner ( USV III) 9. Laurin Kind (FC Triesen I) 10. Tobias Butzen (FC Ruggell II) 11. Eido Dany Ferreira (FC Balzers II) 12. 11 Spieler mit je

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Neuer Aktionär für Grand Casino Liechtenstein Bendern Nach finalen Verhandlungen mit der Novo Swiss Gruppe freut sich das Grand Casino Liechtenstein in Gamprin-Bendern, den neuen Aktionär begrüssen zu dürfen. Die Gryphon Invest AG (Teil der Novo Swiss Gruppe) beteiligt sich mit 27% am Grand Casino Liechtenstein. Seit der Eröffnung im Dezember 2019 setzt das Grand Casino Liechtenstein erfolgreich auf ein vielfältiges Angebot mit 292 Automaten sowie auf Schwerpunkte im Live Game Bereich mit über 30 Spieltischen und der Veranstaltung von internationalen Pokerturnieren. Zudem stehen den Gästen ein Spezialitäten Restaurant, vier Bars sowie ein Hotel zur Verfügung. Diese Erfolgsgeschichte soll nun mit der Beteiligung durch die Novo Swiss Gruppe als stra-

tegischer Investor fortgesetzt werden. «Die Gruppe ist mit den ADMIRAL Casinos an den Standorten in Ruggell und Triesen der erste Casino-Betreiber im Fürstentum Liechtenstein und ein international renommierter Marktteilnehmer», erklärt Reinhard Fischer, Geschäftsführer des Grand Casinos in Bendern. «Wir wollen unseren Kunden zukünftig ein noch attraktiveres und erweitertes Spielportfolio mit Jackpots, Events und gastronomischen Highlights anbieten und damit im operativen Geschäft des Liechtensteiner Casino-Markts organisch wach-

sen. Zudem werden wir unsere Rolle als verantwortungsvoller Arbeitgeber sehr ernst nehmen und uns aktiv mit sozialem Engagement für die Gemeinschaft

im Land einsetzen. Darauf freuen wir uns sehr», unterstreicht Dieter Bettscher, Verwaltungsratspräsident des Grand Casino Liechtenstein.


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Malen gehört zu seinem Leben IM GESPRÄCH MIT DEM EHEMALIGEN ARZT UND KÜNSTLER ARTHUR JEHLE Arthur Jehle (62), in Liechtenstein bekannt geworden als tüchtiger Arzt, hat 2006 den Arztkittel mit jenem des Künstlers getauscht und sich der Malerei verschrieben. Er hat sich schon immer mit der Kunst und dem Malen auseinandersetzt. Ihn faszinieren besonders die Gesichter und Gestalten von Menschen, die er 2015 zu malen begonnen und die er in einer Serie unter dem Titel «Gsechtr» bis heute fortgesetzt hat. Interview: Herbert Oehri Arthur Jehle unterstreicht im Gespräch, dass ihn diese Serie auch weiterhin beschäftigen wird. Dazu der Künstler: «Intention ist es, menschliche neuropsychologische Daten zu bemalen und so vornehmlich die Spezies Homo sapiens in ihren Grundbedürfnissen darzustellen.» Aber das sei eine plumpe verbale Beschreibung, sagt Arthur Jehle. Du malst seit vielen Jahren, intensiv nach Aufgabe der Praxis für Allgemeinmedizin 2006. Warum malst du? Arthur Jehle: Es geht darum, Dinge und Zusammenhänge der Realität, in der wir Menschen leben, zu ergründen. Das kann man mit Hilfe verbaler Sprache versuchen und Realität beschreiben. Sprachlich basiertes Denken ist limitiert. Andere Herangehensweisen, zum Beispiel mit malerischen Mitteln, ermöglichen es, neue Aspekte von Realität zu finden, vielleicht ansatzweise zu kommunizieren.

HOMO ERECTUS (GSECHTR), 2021, Öl auf Leinen, 120 x 160 cm


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Malen ist also unter anderem eine Möglichkeit, persönlich Erlebtes zu untersuchen und zu verinnerlichen, dann aber auch Kommunikationsmöglichkeit. Deshalb sollte man mit der verbalen Beschreibung von gemalten Bildern ja auch zurückhaltend sein – eine Position, welche viele Malende vertreten.

«BEITRAG ZUR WELTERKLÄRUNG. Eine kritischrationale und empirische Sicht auf die Realität» wurde dieses Jahr im Deutschen Wissenschafts-Verlag in Baden-Baden publiziert. Das Büchlein ist aktuell neben dem erwähnten Bild an der Triennale zu sehen. Es war notwendig, mit dem Malen ein Jahr zu pausieren. Jetzt male ich wieder seit Mai 2021, – mit Ölfarbe auf Malgewebe.

Menschliche Grundbedürfnisse und darauf basierende Verhaltensweisen sind ein wichtiger Ansatz für mich beim aktuellen Malen. Grundbedürfnisse sind bei Menschen verschieden stark ausgeprägt, aufgrund genetischer und kulturell evolutiver Unterschiede. Soweit ist das die Theorie. Vielleicht wurde ich als Kind durch die leuchtenden Pigmente aus Kartonkübeln in der Werkstatt von Grossvater Rudolf infiziert, einem Malermeister, der in seiner Freizeit Bilder malte. Ein weiterer Grund zu malen: Seit wenigen Jahren macht mir allein schon der Umgang mit Farben und Malutensilien Spass. Das ging und geht vielen Menschen so, vor allem Kindern, obwohl Farben real ja nicht existieren. Farbeindrücke sind schöne Produkte unserer Gehirne. Was beachtest du dann beim konkreten Planen und Malen eines Bildes? Beim Planen und Malen eines Bildes gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen. Die seit Jahrzehnten sich rasant verändernde visuelle Alltagskultur ist die grosse Herausforderung. Sie hat Einfluss auf die zeitgenössische Bildrezeption. Dann ist die Einbindung des Zufalls wichtig oder auch der Umgang mit bewussten und unbewussten Denkinhalten und Gefühlen. Schliesslich sind Entscheidungen zu treffen, was konkrete Themen und Maltechnik anbelangt. Die Bilder entstehen durch eine Kombination von Überlegung und Intuition. Welche Themen malst du aktuell? 2015 begann ich zunehmend, Gesichter, Gestalten zu malen. Die Serie der «Gsechtr», das bedeutet

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Was sind die Schwerpunkte im Buch? Unter anderem sind das Fragen zum menschlichen Bewusstsein in kognitionswissenschaftlichem Sinne, zu Erkenntnistheorien verschiedener Art und zu menschlichen Grundbedürfnissen. Es wird versucht, menschliche Erkenntnisfähigkeit von NR. 605 (GSECHTR), 2021, Öl auf Leinen, 70 x 70 cm

Gesichter und gesichtsähnliche Strukturen, begann 2018 und wird mich weiterhin beschäftigen. Intention ist es, menschliche neuropsychologische Daten zu bemalen und so vornehmlich die Spezies Homo sapiens in ihren Grundbedürfnissen darzustellen. Aber das ist eine plumpe verbale Beschreibung, die hier eben enden muss. Welche Maltechniken verwendest du für dieses Ziel? Von Anfang 2018 bis Frühjahr 2020 malte ich mit Industriefarbe, Alkydharz, um genau zu sein, auf kleine Aluminiumplatten oder auf grossformatige Malgewebe. Diese Farbart eignet sich sehr gut, um durch Mischen verschiedener Farbtöne allerfeinst verästelte Strukturen zu erzeugen, die stellvertretend für komplexe Neuropsychologie von Lebewesen stehen sollen. Der harte Malgrund, das Aluminium, erlaubt solche Farbmischungen zudem besonders gut durch das Erzeugen eines Unterdrucks mittels eines rasch abzureissenden Malgewebes, welches zuerst auf der Farbschicht aufgedrückt ist. Im Frühjahr 2020 erschöpfte sich dieses Vorgehen und das Malen stagnierte.

Waren und sind solche Bilder an Ausstellungen zu sehen? Wenige solcher Bilder waren anlässlich der Triennale 2018 in Schaan und der Ausstellung «Li in Bern in Li» in Bern 2019 zu sehen, viele der Aluminium-Bilder waren in Eschen («Gsechtr und Lagerfür») 2019 zu sehen. Aktuell ist ein grossformatiges Bild – Alkydharz auf Malgewebe – aus dem Jahr 2020 im Kunstraum Engländerbau, zusammen mit Werken von sieben weiteren Ausstellenden anlässlich der laufenden Triennale 21 von «Visarte Liechtenstein», noch bis zum 3. Oktober zu sehen. Diese Malweise ist jetzt beendet. Wie ging es weiter im Frühjahr 2020? Du hast ein kleines Buch geschrieben. Aufgrund der Malprobleme beschloss ich, die bereits erwähnte Basis meines Malens, also philosophische und naturwissenschaftliche Daten über die Realität, verbal sprachlich im Sinne einer Neuorientierung zu formulieren. Ich versuchte, eine persönliche Positionierung, eine Erklärung von Realität von der Warte der sogenannten «Evolutionären Erkenntnistheorie» aus. Diese Schrift mit dem Titel

Werke vieler Malerinnen und Maler gefallen mir sehr gut, was die Porträtmalerei angeht zum Beispiel jene von Kwangho Shin, Antony Micallef, Jenny Saville und Francis Bacon. Arthur Jehle, Künstler

Realität vor allem im Lichte der modernen Neurowissenschaften zu sehen. Unser gesamtes Wissen über die Realität, unsere Welt, ist ja, seriös wissenschaftlich gesehen, hypothetisch. Warum, was und wie Dinge und Zusammenhänge, zum Beispiel ein Mo-


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gegenständlich mit Bezügen zu Daten der Neurowissenschaften, Soziologie und Evolutionsbiologie. Vorbilder gibt es keine. Aber die Werke vieler Malerinnen und Maler gefallen mir sehr gut, was die Porträtmalerei angeht zum Beispiel jene von Kwangho Shin, Antony Micallef, Jenny Saville und Francis Bacon. Ist das Thema der Geschichte der Malerei wichtig für das persönliche Malen? Ja, dieses Thema finde ich sehr wichtig. Einmal ist es grundsätzlich entscheidend, um das eigene Malen zum Beispiel von der Thematik oder Technik her besser zu definieren. Sinn und Zweck des eigenen Malens werden klarer verständlich. Dabei besteht natürlich auch die Gefahr, einfach etwas nachzuahmen. Das Auffinden neuer Wege ist ein Ziel. Dann ist es ebenfalls spannend und motivierend, zu sehen, was Menschen in verschiedenen Zeitaltern und Kulturkreisen geschaffen haben. Ein Beispiel ist urzeitliches Zeichnen und Malen: Das hat auf allen Kontinenten ausser der Antarktis stattgefunden. Wann Homo sapiens damit anfing, ist unbekannt. Die ältesten bis heute gefundenen Zeichnungen unserer Art stammen aus der Blomboshöhle in Südafrika. Sie sind 73’000 Jahre alt.

NR. 604 (GSECHTR), 2021, Öl auf Leinen, 70 x 70 cm

lekül oder eine Galaxie, ausserhalb von unserer Wahrnehmung sind, können wir nicht wissen. Welche der angesprochenen menschlichen Grundbedürfnisse berücksichtigst du in deinen Bildern? Menschliche Grundbedürfnisse sind genetisch fixiert und stammesgeschichtlich herleitbar. Initial, seit 2015, war es vor allem aggressives Verhalten, inklusive Machtausübung und Kriegsführung, danach, seit 2019 war es zusätzlich der Drang, Besitz anzuhäufen, Geldäquivalente jeglicher Art zu erwerben. Beim erwähnten Bild der aktuellen Triennale ist das «Ökonomieloscht» genannt: Ein bienenähnliches und ein menschliches Wesen beanspruchen Honig respektive

Geldäquivalente, biologisch gesehen eine Analogie. Malst du die «Gsechtr» jetzt anders? Ja, meist deutlich gegenständlicher. Die Ölfarbe lässt einem aufgrund der langen Trocknungszeit und der Übermalbarkeit im Gegensatz zur Alkydharzfarbe Zeit für Details. Wie lange dauert aktuell das Malen eines Bildes? Malst du täglich? Nach der kopflastigen Planung des Bildes dauert dann das Malen bei einem kleinen Format wenige Stunden bis wenige Tage. Ich male aber nicht jeden Tag, ungefähr fünfzehn Stunden pro Woche.

Haben deine Bilder auch politische oder sozialkritische Inhalte? Aufgrund der impliziten Thematik der menschlichen Grundbedürfnisse ist das so. Das Bild bei der aktuellen Triennale hat zum Beispiel als Fussnote einen Bezug zum Land Liechtenstein. Es geht mir aber beim Malen vor allem ums Untersuchen und ums Zeigen der bereits angesprochenen Sachverhalte. Wie würdest du deine Malerei im Kontext der Gegenwartsmalerei definieren? Gibt es Vorbilder? Ohne schulische Ausbildung – ein Umstand, den ich teilweise bedauere – male ich wie jede andere Person zuerst einmal individuell. Mein Malen ist eher

Was für einen Stellenwert hat Malerei, insgesamt bildende Kunst in Liechtenstein? Gibt es eine Veränderung? Ich habe da keinen Überblick. Aber der Stellenwert und die Akzeptanz haben sich jedenfalls in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten verändert, zum Positiven hin. Dafür haben viele Personen gearbeitet, unter anderem solche aus der Politik und aus verschiedenen Bereichen, die mit bildender Kunst zu tun haben. Zu nenen sind etwa das Kunstmuseum, die Kunstschule, die Kulturstiftung, Galerien, Kulturhäuser, Vereine und weitere, auch Medienschaffende und private Unterstützer, und insbesondere viele frühere und aktuelle Mitglieder unseres Vereins «Visarte Liechtenstein», der früher den Namen «BBKL» trug.


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«Ich bin klug. Ich.» – TAK mit zeitlos aktuellem Motto «Julius Caesar»: Ein 500 Jahre alter Stoff, bezogen auf 1500 Jahre zurückliegende Ereignisse, bildet den Auftakt in die Spielzeit 2021/22 des TAK Theater Liechtenstein. Gleichzeitig steht der Inhalt des Shakespeare-Stücks für Intendant Thomas Spieckermann symbolhaft für Vorgänge, die sich heute rund um den Diskurs über die Corona-Pandemie wiederholen. Eine Pandemie, der das TAK mit viel Einsatz so gut wie möglich getrotzt hat. Nun hoffen die Verantwortlichen aber, wieder zur altgewohnten Normalität zurückkehren zu können. Text: Heribert Beck

Die vergangenen anderthalb Jahren waren, wie für so viele Branchen, auch für das Theater keine einfache Zeit. «Im TAK hatten wir nach dem ersten Shutdown im Frühjahr 2020 das grosse Glück, unseren Spielbetrieb im Herbst 2020 bis Weihnachten aufrechterhalten zu können, obwohl die Theater in den Nachbarländern nach dem Sommer bald in den Lockdown gingen. Zeitweise – in den Wochen vor Weihnachten – waren wir vermutlich das einzige Theater in Europa, das noch Vorstellungen vor Publikum gespielt hat», sagt Intendant

Das subjektive Empfinden feiert sich als allein gültiger Massstab und trotzt der Wissenschaft Das Motto ‹Ich bin klug. Ich.› überzeichnet diese Tendenz ganz bewusst. Thomas Spieckermann, TAK-Intendant

Thomas Spieckermann. Seit dem 1. März 2021 darf das TAK wieder Vorstellungen öffentlich anbieten. Damals zunächst mit einer Begrenzung auf zehn Personen, ab Mitte April konnten 50 Zuschauer eine Vorstellung besuchen. Im Juni fielen die Beschränkungen schliesslich weitgehend – wobei Maskenpflicht sowie Hygiene- und Abstandsregeln nach wie vor ihre Gültigkeit hatten.

März 2021: Spielbetrieb vor zehn Zuschauern Zunächst war für das TAK aber rund um Corona viel Flexi-

bilität gefragt. «Das geplante Programm liess sich mit den anfänglich sehr engen Beschränkungen nicht durchführen. Wir haben in dieser Phase stattdessen einen neuen Spielplan aufgestellt und den Fokus auf Künstlerinnen und Künstler aus Liechtenstein gelegt. Es war berührend zu sehen, wie sehr die Darsteller und die Zuschauer den Live-Auftritt vermisst haben. Auf und vor der Bühne haben wir so manche gerührte Träne gesehen», sagt Spieckermann. Der Entscheidung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor zehn Besuchern

lagen dabei keine wirtschaftlichen Erwägungen zugrunde. «Vielmehr sollte es ein Zeichen dafür sein, wie wichtig Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft sind, welch entscheidender Aspekt im Leben von uns Menschen über Monate hinweg aus den bekannten Gründen nicht stattfinden konnte. Wir wollten für die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne und für unsere Besucher da sein und Kunst wieder erlebbar machen.»

Aktuelle Tendenzen und ihre Parallelen Angesichts des organisatorisch


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anspruchsvollen Frühjahrs starten die TAK-Verantwortlichen mit umso mehr Motivation in die neue Spielzeit. Sie beginnt am 11. September, trägt den Titel «Ich bin klug. Ich.» und ist auf aktuelle Tendenzen bezogen, die aber auch ihre Parallelen in der Vergangenheit haben. «Nicht erst in der Pandemie, aber besonders in dieser für alle schwierigen Zeit, hatte das Ich Konjunktur. Egozentrik und Narzissmus werden nicht nur in der Politik und Wirtschaft teils offen zur Schau gestellt. Das subjektive Empfinden feiert sich als allein gültiger Massstab und trotzt der Wissenschaft», sagt Thomas Spieckermann. Das Motto «Ich bin klug. Ich.» überzeichne diese Tendenz ganz bewusst. Exakt zum Motto passt auch ein Teil des Spielplans. Dies beginnt

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schon mit der Eröffnungspremiere am 11. September. Ein Ensemble um die beiden Liechtensteiner Darsteller Andy Konrad und Karin Ospelt gibt Shakespeares «Julius Caesar». «Regisseur Oliver Vorwerk widmet sich einem 500 Jahre alten Stoff, der sich auf Ereignisse bezieht, die nochmals 1500 Jahre zurückliegen. Dennoch ist der Inhalt aktueller denn je, und die Parallelen zur Gegenwart sind erstaunlich. Die Mörder um Brutus und Marc Anton zerstören mit ihrer Tat Strukturen – ohne tiefere Einsicht und ohne Blick für die Zukunft. Sie handeln in einer politisch aufgeheizten Atmosphäre vermeintlich für das Volk, aber letztlich für sich selbst, da sie denken, was sie für richtig halten, sei auch das Richtige für die Allgemeinheit. Oliver Vorwerk hat in diesem Zusammenhang festgehalten:

‹Vom Freiheitskämpfer zum Terroristen ist es ein kleiner Schritt›», sagt Thomas Spieckermann.

Theater wirkt entgegen und schaff t Gemeinschaft Das Theater an und für sich ist für Thomas Spieckermann ein deutlicher Gegenpart zu dieser über die Jahrtausende in der Gesellschaft einmal mehr, einmal weniger immanenten Ich-Bezogenheit, welche von den Sozialen Medien nochmals befeuert werde. «Theater ist ein Gesellschaftswerk in doppeltem Sinne: Es ist im Probenprozess immer Teamwork. Der Arbeitsprozess erfordert Ko-Kreationen aller künstlerisch und technisch Beteiligten. Und vor allem die Vorstellungen sind nur möglich im konstruktiven Miteinander aller Anwesenden, insbesondere auch der Zuschauerinnen und Zuschauer.» Die Kultur führe im Allgemeinen und das Theater im Besonderen weg vom Ich, hin zur Gemeinschaft. «Man tauscht sich aus, gewinnt neue Erkenntnisse und nimmt einen konstruktiven Part ein. Das Theater versammelt uns wie kein anderes soziales System in konstruktiver Weise als Gesellschaft von Individuen.» Davon überzeugen können sich die Theaterfreunde in Liechtenstein und der Region in einer ganzen Reihe von TAK-Produktionen und Gastspielen namhafter ausländischer Ensembles. «Ein weiteres besonders Highlight ist für mich die Uraufführung des Stücks ‹Für immer die Alpen› des Liechtensteiner Schriftstellers Benjamin Quaderer, welches das TAK zusammen mit dem Staatstheater Mainz auf die Bühne bringt und in dem der Liechtensteiner Schauspieler Thomas Beck eine zentrale Rolle einnimmt», sagt Thomas Spieckermann. Er ergänzt: «Überhaupt ist es mir eine Freude, dass grosse Häuser wie die Theater aus Basel, Zürich oder Berlin regelmässig im TAK zu Gast sind.»

Mit Shakespeares «Julius Caesar» eröffnet das TAK heute in einer Woche seine Spielzeit 2021/22.

Moderne und klassische Musik in den Sälen Das Programm des TAK besteht aber bekanntlich nicht nur aus Schauspiel. Konzerte nehmen ebenfalls einen wichtigen und vom Publikum geschätzten Platz im Spielplan ein. «Auch diesbezüglich konnten wir eine Reihe von bekannten Künstlern für einen Auftritt gewinnen. Ganz besonders freue ich mich auf das ‹Branford Marsalis Quartet›, das sein Können im April im SAL zeigt. Die Jazzlegende Marsalis und ihre Band sind schon einmal bei uns aufgetreten – es ist unglaublich, welche Darbietung sie auf der Bühne liefern. Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, ihnen zuzuhören», sagt Thomas Spieckermann. Neben moderner Musik sind die «TAK Vaduzer Weltklassik Konzerte» ebenfalls eine feste Grösse im Programm des TAK. Dazu gehören lokale Meister wie das Sinfonieorchester Liechtenstein genauso wie das Kammerorchester Basel oder The European Philharmonic of Switzerland und die Wiener Sängerknaben. Auch feiert das TAK ein Wiedersehen mit den weltberühmten Pianisten Martha Argerich und Rudolf Buchbinder. «Wir blicken voller Optimismus auf die neue Theatersaison. Nach den vergangenen, schwierigen anderthalb Jahren ist die Sehnsucht gross, wieder gemeinsam packende Theaterabend und schwelgende Konzerte zu geniessen und die Künstlerinnen und Künstler live auf der Bühne zu erleben.», sagt Thomas Spieckermann, der sich nun auf den kommenden Samstag freut, wenn es wieder heisst «Vorhang auf im TAK».

Infos: Das gesamte TAK-Programm der Spielzeit 2021/22 sowie alle Informationen zu Buchungen und Auskunftspersonen finden sich unter www.tak.li.


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