lie:zeit Ausgabe #3

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Nr.3 August 2011

Sonntags-Zeitschrift f체r Liechtenstein und die Region

Staatsfeiertag

2011

Feierliche Ansprachen, Volksfest und dasFeuerwerk stehen auch in diesem Jahr im Mittelpunkt. Mehr dazu im grossen Staatsfeiertag-Spezial ab Seite 5

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Liebe Leserinnen und liebe Leser

Ausgabe 03 / 2011

Das Fürstentum Liechtenstein feiert seinen Staatsfeiertag schon seit 65 Jahren. Am 5. August 1940 wurde der 15. August von der Regierung zum Staatsfeiertag erklärt, bereits zehn Tage später fand die erste Feier statt. Für den Termin sprachen zwei Überlegungen: einerseits war dieser Tag mit dem Fest Maria Himmelfahrt bereits ein Feiertag, andererseits feierte der damalige Fürst Franz Josef II. am 16. August seinen Geburtstag. Fürsten-Geburtstag und Feiertag wurden damals zusammengelegt; Liechtenstein hatte seinen eigenen Staatsfeiertag gefunden.

Aus dem Inhalt: Thema: Fürst Hans-Adam II. im Gespräch ab Seite 5 Thema: Grosse Staatsfeiertags-Umfrage ab Seite 10

In diesen 65 Jahren hat sich in unserem kleinen und schönen Land vieles verändert. Das meiste zum Guten. Ein fleissiges Volk, unterstützt seit Anbeginn von vielen ausländischen Arbeitskräften, unternehmerischem Mut, einer Portion Glück sowie einer klugen Politik der beiden Souveräne, liessen aus dem einstigen «Armenhaus» sehr rasch ein vergleichsweise prosperierendes Land erblühen.

polit:zeit: Integration in Liechtenstein

ab Seite 22

polit:zeit: Brennpunkt Landesspital

ab Seite 25

business:zeit: Der starke Franken

ab Seite 30

business:zeit: Druckbranche im Wandel ab Seite 35

Und heute? Das einstige Fürstentum hat in den Anfangsjahren des neuen Jahrhunderts Risse bekommen. Der Wohlstand bis hin zum beinahe überdrüssigen Überfluss wuchs zu schnell und zu heftig. Die Staatskassen quollen über, das Geld wurde mit vollen Händen ausgegeben, die Wegwerfgesellschaft klopfte schon längst an die Türe. Heute wird vieles schön geredet, die Staatsdefizite mal nach oben, mal nach unten korrigiert. Trotzdem – obwohl immer wieder von den Wirtschaftsverbänden und von den Unternehmen gefordert – werden immer neue Ämter und Stellen geschaffen, die das Leben der KMUs und auch der Dienstleistungsbetriebe nicht gerade erleichtern und zudem immer mehr Steuergelder verschlingen.

sport:zeit: Born to be «Waldi»

ab Seite 46

sport:zeit: Otto Ritter im Portrait

ab Seite 54

sport:zeit: Abstieg von Vaduz

ab Seite 61

meine:zeit: Schulanfang in Liechtenstein ab Seite 68

Die EU macht schon seit Jahren keinen gefestigten Eindruck mehr. Mit aller Macht versuchen die bis über die Ohren verschuldeten Kernländer der Union den Euro zu retten und pumpen Hunderte von Milliarden Euro in die maroden Länder. Ich kann unseren Landesfürsten nur unterstützen, wenn er im lie:zeit-Interview einen Euro-Beitritt kategorisch ablehnt und gute Gründe dafür nennt.

meine:zeit: Kurt J. Jäger im Portrait

ab Seite 72

auto:zeit: Juke-Tuning

ab Seite 90

Verena Cortés ist per 1. Juli 2011 in unser Unternehmen eingetreten. Sie arbeitet in der Redaktion der lie:zeit und der bau:zeit. Verena Cortés war u.a. als Reporterin und Moderatorin im Radio tätig sowie mehrere Jahre in der Public Relations in einer Kommunikationsagentur. Zuletzt hat sie für die internationale NGO Cipra in der Kommunikation gearbeitet.

Aber auch der Schuldenberg der USA ist ins Gigantische gestiegen. Der Dollar verliert immer mehr an Kaufkraft. Irgendwann wird das Fass überlaufen. Mitten drin steckt dann auch Liechtenstein. Und gleichzeitig die bange Frage: ist die Schweiz, ist Liechtenstein gewappnet? – Gibt es einen Plan? Niemand kann eine Antwort geben. Oder vielleicht doch? Herzlich grüsst Sie

Wir freuen uns, Verena Cortés in unserem Team willkommen zu heissen und wünschen ihr einen guten Start.

Herbert Oehri Herausgeber

Impressum

Kleininserat

50x50 mmVerena Cortés, Jnes RamponeVerleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/FL – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Wanger, Alexander Batliner, Sepp Lenhart, Rebecca Testi-Marogg, Vera Oehri-Kindle, Armin Malojer - Weitere Beiträge und Interviews von: Fürst Hans Adam II., Arthur Brunhart, Landtagspräsident, Regierungsrat Hugo Quaderer, Dr. iur. Patrick Schürmann (Advokaturbüro Dr.Dr. Batliner & Dr. Gasser), Horst Zech, Johann Albin, Stephan Schraner, LGT Manfred Schiefer, VPBank Alexander Bühler - Grafik/Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Melanie Elkuch, Medienbüro Oehri & Kaiser AG – Druck: Tamedia Druckzentrum, Zürich Anzeigen: Inserateservice Medienbüro Oehri & Kaiser AG: Patrick Greuter, Sonja Lüchinger – Fotos: Roland Korner (Titelbild), Verena Cortés, Oliver Hartmann, Archiv Herbert Oehri – Urheberschutz: Die Texte/Bilder dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden. Erscheinung: Sonntag, 7. August 2011 Kontakt Medienbüro Oehri & Kaiser AG und Zeit-Verlag Anstalt, Wirtschaftspark 23, 9492 Eschen- Telefon: +423 375 9000 und 375 9001. Redaktion: herbert.oehri@lie-zeit.li, johannes.kaiser@lie-zeit.li, verena.cortes@lie-zeit.li – Inserateabteilung: patrick.greuter@lie-zeit.li, sonja.luechinger@lie-zeit.li – Administration: vera.oehri@lie-zeit.li Die lie:zeit und sport:zeit ONLINE sind Produkte der Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen.

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Wir wünschen allen einen schönen Staatsfeiertag

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Titelstory

«Ein EU-Beitritt ist für uns uninteressant» Trennung von Kirche und Staat, Fristenlösung, Landesspital, Integration in Europa, Schuldenkrise, Finanzplatz – alles Themen, die momentan landauf, landab intensiv diskutiert werden. Wir sprachen mit S.D. Fürst Hans-Adam II. im Interview zum Staatsfeiertag über diese und andere Themen. lie:zeit: Durchlaucht, wo werden Sie am 15. August die Heilige Messe feiern? S.D. Fürst Hans-Adam II: Vermutlich werden wir in unserer Kapelle im Schloss eine Heilige Messe feiern, wie wir es fast jeden Sonntag tun. lie:zeit: Werden Sie die Feldmesse vermissen? S.D. Fürst Hans-Adam II: Die Feldmesse war eine schöne Tradition, andererseits muss man auch sehen, dass der Festakt mit Messe sehr lange gedauert hat. Auch mit dem Wetter war es das eine oder andere Jahr problematisch. Ich habe kein Problem, wenn es keine Feldmesse mehr gibt. Es kann ja jeder in der Gemeinde zur Messe gehen. lie:zeit: Wie beurteilen Sie diese Entscheidung des Erzbistums? S.D. Fürst Hans-Adam II: Von seinem Standpunkt aus kann ich die Entscheidung verstehen. lie:zeit: Wie beurteilen Sie die vorliegende Vernehmlassungsvorlage zum zukünftigen Status der Religionsgemeinschaften? S.D. Fürst Hans-Adam II: Wenn man eine klare Trennung von Kirche und Staat haben will, dann gibt es zwei Modelle. Das eine ist das amerikanische Modell, bei dem die Religionsgemeinschaften

auf Spenden angewiesen sind und die Spenden steuerlich in Abzug gebracht werden können. Das andere ist das italienische Modell, bei welchem jeder die Möglichkeit hat, ein Teil seiner Steuern entweder einer Religionsgemeinschaft oder einem wohltätigen Zweck bzw. einer anerkannten Institution zukommen zu lassen.

« Wenn die Initiative zur Einführung der Fristenlösung vom Volk angenommen werden sollte, würde ich verstehen, wenn sie vom Erbprinzen nicht sanktioniert würde.» Das sind die beiden Modelle und für mich sind beide gangbar. Die Regierung bevorzugt offensichtlich das amerikanische Modell. Zu lösen ist dann noch die Frage der Eigentümerschaft der Immobilien. Diese Thematik müssen nun die Gemeinden in Angriff nehmen. Diesbezüglich vertrete ich die Meinung, dass auch die Kirchen der Kirche übergeben werden sollen. lie:zeit: Das Liechtensteiner Stimmvolk wird im Herbst über eine Initiative zur Einführung der Fristenlösung zu befinden haben, wie stehen Sie zu dieser Initiative? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ich erachte diese Initiative als prob-

S.D. Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein.

lematisch. Die Erfahrung zeigt, dass die Fristenlösung das Problem für die Frau schlecht lösen kann. Abgesehen davon, dass ein ungeborenes Kind getötet wird, führt eine Abtreibung in sehr vielen Fällen bei der Frau zu psychischen Problemen, die oft ein Leben lang anhalten. Bei der Fristenlösung wird die Frau mit ihren Problemen alleine gelassen. Ich bin der Meinung, dass das

Kind - wenn irgendwie möglich zu retten ist. Ob es die Frau dann behalten will oder zur Adoption freigibt, ist eine ganz andere Frage. Der Frau muss beigestanden und sie auf die Risiken aufmerksam gemacht werden. Der Frau muss Hilfe gegeben werden. In vielen Fällen verzichtet die Frau auf eine Abtreibung, wenn ihr entsprechende Hilfe zukommt, sei es in finanzieller oder psychologischer


lie:zeit

S.D. Fürst Hans-Adam mit Gattin Fürstin Marie Aglae.

Beratung und ihr eine Alternative zur Abtreibung gezeigt wird. Wir sind ein reicher Staat, wir sind eine reiche Gesellschaft, wir sollten dieses Problem anderweitig als mit Abtreibung lösen. lie:zeit: Der Erbprinz hat angedeutet, dass er bei der Annahme der Initiative diese nicht sanktionieren werde. Stehen Sie hinter dieser Ankündigung? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ja, ich stehe voll hinter dem Erbprinzen. Wenn die Initiative vom Volk angenommen werden sollte, würde ich es verstehen, wenn er sie nicht sanktioniert. lie:zeit: Der Landtag hat das Landesspital mehrheitlich gutgeheissen. Ihre ablehnende Haltung

zum Neubau des Landesspitals ist bekannt. Nun wird auch in dieser Sache das Volk das letzte Wort haben. Sind Sie immer noch der Meinung, dass es kein neues Spital braucht? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ja, bin ich. Ich habe keine neuen Argumente erkennen können, die mich vom Gegenteil überzeugt

« Man kann feststellen, dass die meisten Staaten überschuldet sind. Auch wir sind von der Entwicklung betroffen.» hätten. Wir sind von grossen, erstklassigen Spitälern umgeben, die schnell erreichbar sind. Wir wissen auch, dass ein modernes Spital eine gewisse Grösse ha-

ben muss, es braucht eine qualifizierte Belegschaft, die rund um die Uhr da ist. Da kommen nicht nur Investitionskosten auf uns zu, sondern auch sehr hohe laufende Kosten. Ob wir wirklich diesen Konkurrenzkampf mit diesen guten Spitälern in der näheren und nächsten Umgebung durchstehen können, bezweifle ich. Ich bin der Ansicht, dass wir uns lieber in Absprache mit diesen umliegenden Spitälern auf eine Lücke konzentrieren sollten. Beispielsweise wollen die Spitäler die Patienten nicht allzu lange behalten und sie einem Pflegeort überweisen. Weshalb bieten wir nicht diese Pflegemöglichkeiten an? Ich bin nicht gegen ein neues Haus, aber es muss sehr gut mit den umliegenden Spitälern abgesprochen sein. Nur dann haben wir wirklich eine nachhaltige, langfristige Lösung.

lie:zeit: Ich möchte noch auf die Aussenpolitik eingehen. Durchlaucht, die EU mit der Schuldenkrise und den Finanzproblemen verschiedener Staaten beschäftigt die ganze Welt. Wie beurteilen Sie die momentane Situation? S.D. Fürst Hans-Adam II: Es ist nun erkennbar, dass jene Staaten, welche über Jahrzehnte ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und über ihre Verhältnisse lebten, vor ernsthafte Probleme gestellt werden. Man kann feststellen, dass die meisten Staaten überschuldet sind. Im Grunde genommen kann man die Überschuldung auf zwei Arten wieder loswerden: Entweder lässt man diese Staaten Konkurs gehen oder man druckt Geld und lässt die Inflation ansteigen. Ich glaube, wir sind auf dem Weg der Inflationierung der Schulden in Europa und in den USA.


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len. Ich glaube, wir sind mit dem Schweizer Franken gut gefahren. Die einzige Alternative, die ich sehen würde, wäre eine eigene Liechtensteinische Metallwährung. Ich glaube aber, das ist im Moment nicht realistisch. Ich kann mich an die 70er Jahre erinnern, als für einen Dollar noch

«Ich würde nicht empfehlen den Euro zu übernehmen.» 4.30 Schweizer Franken bezahlt werden mussten. Nun liegt der Kurs bei 80 Rappen. Dies belegt, dass die Schweizer Wirtschaft ohne Weiteres in der Lage war, das ständige schwächer Werden des Dollars über diesen Zeitraum zu verkraften. Die Schweizer und auch unsere Wirtschaft werden diese Schwächephase der wichtigsten Währungen verkraften.

I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein; rechtshinten S.D. Prinz Nikolaus

lie:zeit: Ist auch Liechtenstein von dieser Entwicklung betroffen? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ja, weil die Schweiz - meiner Ansicht nach zu Recht - diese Inflationierung nicht in dem Masse mitmacht wie die anderen europäischen Staaten. Deshalb ist der Schweizer Franken gegenüber den anderen Währungen so stark. Das generiert wieder für unsere Exportwirtschaft Nachteile. lie:zeit: In der Schweiz wird diskutiert, den Schweizerfranken zumindest über einen gewissen Zeitraum an den Euro zu koppeln. Wäre das für Sie ein gangbarer Weg? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ich würde dies als den falschen Weg erachten. Die Schweizer und die

Liechtensteiner Wirtschaft haben bewiesen, dass man auch mit einem harten Schweizer Franken leben kann. Wir müssen auch Vieles importieren und sind stark von Importen abhängig. Diese verbilligen sich. Ich glaube es ist auch aus sozialpolitischen Überlegungen besser, eine einigermassen harte Währung zu haben als eine Inflation. Eine Inflation führt längerfristig zu noch schlechteren Ergebnissen. Es ist besser, die Inflation zu bekämpfen als zu versuchen den Inflationskurs der anderen Staaten mitzumachen. lie:zeit: Wäre es langfristig für Liechtenstein überlegenswert den Euro zu übernehmen? S.D. Fürst Hans-Adam II: Nein, das würde ich auch nicht empfeh-

lie:zeit: Europa ist nicht nur wegen der Schuldenkrise im Umbruch, auch in Bezug auf die Erweiterung der EU sind gewisse Tendenzen im Gange. Kroatien soll nächstes EUMitglied werden, Island ist in Verhandlungen, der Status der Türkei wird immer noch differenziert betrachtet. Welche Entwicklung in Bezug auf Integration in Europa sehen Sie für unser Land in den kommenden Jahrzehnten? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ich glaube, dass der EWR, der ja schon oft totgesagt worden ist, sehr viel länger leben wird, als viele glauben. Aber selbst wenn jetzt der EWR sich auflösen würde, Norwegen und Island der EU beiträten, gehe ich davon aus, dass für uns dann die beste Lösung wäre, den EWR zu einem bilateralen Vertrag Liechtenstein-EU umzubauen. Ich bin auch der Meinung, dass wir damit in Brüssel auf Interesse stossen würden. Man könnte den EWR vereinfachen, das wäre sicher für Brüssel wahrscheinlich die angenehmere Lösung, als wenn wir dort als Vollmitglied aufgenommen werden.

lie:zeit: Ist der EU-Beitritt Liechtensteins eine Alternative für Sie? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ich habe diese Frage schon vor langer Zeit untersucht. Ich bin der Meinung, dass die Schweiz nicht Mitglied in der EU wird und für uns eine EU-Mitgliedschaft, selbst wenn die Schweiz Mitglied wird, mit so hohen Kosten verbunden ist, dass ein EU-Beitritt für uns uninteressant ist. lie:zeit: Dann stellt sich aber auch die Frage ob es eine Möglichkeit wäre, dass ein anderer EU Staat uns in der EU vertritt und deshalb auch gewisse Kosten uns damit abnimmt. Eine EU-Mitgliedschaft Light sozusagen. Wäre das eine Zwischenlösung, die für Sie denkbar wäre? S.D. Fürst Hans-Adam II: Nein, damit würden wir unsere Stellung als souveräner Staat in Frage stellen. Wer soll uns vertreten? Österreich, Deutschland, Schweden, Italien? Zudem glau-

«Ich bin der Auffassung, dass die Schweiz nicht Mitglied in der EU wird und für uns eine solche , selbst wenn die Schweiz Mitglied werden sollte, wegen der hohen Kosten uninteressant ist.» be ich nicht, dass die Schweiz in absehbarer Zeit der EU beitreten wird. Auch in Norwegen und selbst in Island ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass das Volk einem Beitritt zustimmt. lie:zeit: Es wird auch diskutiert, den EWR zu erweitern. Kleinstaaten in Europa wie Andorra, San Marino und gewisse Balkanstaaten könnten Mitglied werden. Diskutiert wurde auch schon eine EWR-Mitgliedschaft der Türkei als Zwischenlösung.


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Das Schlossgarage - Team wünscht allen Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner einen schönen Feiertag.


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Beispielsweise ist der US Bundesstaat Delaware das grösste Steuerhinterziehungsparadies der Erde. Wie beurteilen Sie diese Ungleichbehandlung der Staatenwelt?

S.D. Fürst Hans-Adam II: Die hat es immer gegeben. Niemand kann es sich leisten, die U.S.A. auf eine schwarze Liste zu setzen.

«Niemand kann es sich leisten, die USA auf eine Schwarze Liste zu setzen.» lie:zeit: Kann die Globalisierung langfristig funktionieren, wenn nicht alle Staaten gleich behandelt werden? S.D. Fürst Hans-Adam von und zu Liechtenstein.

Was würde dies für Liechtenstein bedeuten? S.D. Fürst Hans-Adam II: Das wäre für uns kein Problem. Eine Erweiterung des EWR wäre schön, aber ich glaube, dass weder die grossen noch die kleinen Staaten aus unterschiedlichen Gründen an einer EWR-Mitgliedschaft interessiert sind. lie:zeit: Sie haben zuvor die Absicherung der Souveränität angesprochen. Sie haben sich immer hinsichtlich einer Stärkung der Souveränität unseres Landes engagiert. Die internationale Entwicklung durch die Globalisierung geht in die Richtung, dass die Souveränität von Staaten abnimmt und internationalen Organisationen zugeführt wird. Machen Sie sich Sorgen um die Souveränität unseres Landes? S.D. Fürst Hans-Adam II: Nein. Es hat sich gezeigt, dass wir bezüglich unserer Souveränität viel besser dastehen als noch vor dem UNO- und vor dem EWR-Beitritt. Man muss anerkennen, dass die Verflechtungen wirtschaftlich immer mehr zunehmen. Auch die grossen Staaten hängen immer mehr von diesen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen ab. Wenn wir den Terrorismus,

den internationalen Verkehr, den Tourismus und die Wirtschaft betrachten, muss festgestellt werden, dass alles zusammen wächst und die gegenseitigen Abhängigkeiten grösser werden. Deshalb braucht es auf vielen Gebieten mehr Zusammenarbeit und dadurch reduziert sich im Grunde genommen die Souveränität von praktisch allen Staaten in einem gewissen Masse. Für uns war es durch den UNO- oder EWR-Beitritt im Verhältnis eher ein Zuwachs an Souveränität, für grössere Staaten eher eine Abnahme. lie:zeit: Wäre, wie vom Regierungschef eigentlich ins Auge gefasst, ein Beitritt zum IWF auch eine Frage der Souveränität? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ich frage mich, welche Vorteile ein Beitritt zum IWF unseres Landes bringen soll. Er wird zuerst einmal kosten. Soweit ich das heute beurteile, würde eine IWF-Beitritt bedeuten: ‚Ausser Spesen nichts gewesen.‘ Wir würden für Rettungsaktionen für Staaten zur Kasse gebeten und trotzdem keinen Einfluss haben. Auf Grund der Verschuldung der Staaten wird es immer wieder zu solchen Rettungsaktionen kommen. Da wird auch der IWF stärker zur Kasse gebeten

werden. Wir haben keine eigene Währung, warum sollen wir dem Internationalen Währungsfond beitreten? lie:zeit: Sie sehen durch den IWF auch keine Stärkung der Souveränität unseres Landes und auch keine Zusammenhänge? S.D. Fürst Hans-Adam II: Ich sehe keinen Zusammenhang. Es wäre besser und billiger, weitere Botschaften zu installieren und zwar in Schlüsselstaaten, die politisches Gewicht haben. lie:zeit: Durchlaucht, wie beurteilen Sie die gegenwärtige Situation rund um den Finanzplatz und hauptsächlich auch rund um das Treuhandwesen in Liechtenstein? S.D. Fürst Hans-Adam II: Wir befinden uns in einem Umstrukturierungsprozess, der uns von aussen aufgezwungen wird. Das mussten wir in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder erleben, und trotzdem hat der Finanzplatz überlebt. lie:zeit: Faktum ist aber, dass von Liechtenstein Zugeständnisse gefordert werden, die andere Staaten, die diese fordern, selbst nicht erfüllen.

S.D. Fürst Hans-Adam II: Ja, die Globalisierung funktioniert im Grunde genommen recht gut. Durch die Verbilligung der Transportmittel und der Kommunikation kann sich kein Staat der Globalisierung auf Dauer entziehen. Jene Staaten, die versucht haben, sich abzuschotten, sind Konkurs gegangen oder sind zusammengebrochen. lie:zeit: Durchlaucht, der Staatsfeiertag ist ja immer ein Tag um nach vorne zu blicken, auf die nächsten zwölf Monate. Was erhoffen Sie sich von den anstehenden zwölf Monaten für unser Land, für die Politik, von der Regierung, vom Landtag, wo sehen Sie am meisten Dringlichkeit, Massnahmen zu setzen? S.D. Fürst Hans-Adam II: Es gibt jetzt natürlich eine Reihe von Themen, die einer Lösung zugeführt werden müssen. Ob wir diese rasch, also innerhalb der nächsten 12 Monate lösen, ist eine andere Frage. Ich erachte es als wichtig, das Verhältnis zur Kirche zu lösen und dann das Schulkonzept voran zu treiben. Bei der Finanzplatzdiskussion stellt sich die Frage, wie wir gewisse Angriffe abwehren können um weiteren Druck vom Finanzplatz zu nehmen. Das sind so eine Reihe von Themen, die anstehen und die zu lösen sind. Doch einfach wird das nicht.


lie:zeit

Liechtenstein: «Nichts, was nicht gefällt» : Unsere Jungen identifizieren sich mit Liechtenstein. Das ist das Fazit einer Strassenumfrage vor wenigen Tagen. Es ist höchst erfreulich, dass sich die jungen Menschen mit «ihrem» Land Liechtenstein in eindrucksvoller Art identifizieren. Das ist in diesen weltwirtschaftlichen Umbruchzeiten eine gute Nachricht. Wir haben wahllos eine Strassenumfrage gemacht und die Antworten sind durchwegs positiv für Land und Leute ausgefallen. Der Staatsfeiertag

nimmt bei vielen jungen Menschen einen besonderen Stellenwert ein. So sagt beispielsweise Domic Meier aus Gamprin: «Der Staatsfeiertag des Landes ist etwas Besonderes, an dem alle teilnehmen sollten. Ich feiere nur unseren Staatsfeiertag und keinen anderen…» Lesen Sie nachstehend einige Stimmen zum Staatsfeiertag.

Valentin Biedermann, Schaan «An Liechtenstein finde ich es toll, dass man sich einfach wohl fühlen kann. Hier kennt man jeden, was jedoch Vor- und Nachteile hat. Im Grossen und Ganzen finde ich Liechtenstein ein tolles Land, auch da man regelmässig Dinge erneuert, wie etwa den Saal oder den Busplatz in Schaan. Gefeiert wird der Staatsfeiertag jedoch in Vaduz, wo man alle wieder trifft.»


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Günther Schädler, Triesenberg

Lena Lüchinger, Schaanwald

«Heimat bedeutet für mich die

«An Liechtenstein mag ich

Gemeinde und das Land. In

eigentlich alles – hier gibt es

Liechtenstein schätze ich be-

nichts, das mir nicht gefallen

sonders, dass man hier arbeiten

könnte. Für mich ist Heimat ein Platz, an dem man sich wohl

und Ferien machen zugleich kann. Am Feierabend kann man sich hier gut erholen. Am

fühlt und alle Freunde sowie die Familie hat. Dieser Platz

Fest zum Staatsfeiertag bin ich jedoch selten. Manchmal,

ist für mich hier. Deshalb hat auch der Staatsfeiertag eine

wenn ich hier bin, gehe ich ans Feuerwerk. Aber sonst

grosse Bedeutung für mich – man trifft einander und hat es

unternehme ich nichts Spezielles.»

lustig.»

Dagmar Ritter, Mauren

Philipp Fehr, Triesen

«Heimat ist für mich das Ländle

«Liechtenstein bedeutet mir

Liechtenstein. Hier lebe ich mit

sehr viel – ich wohne ja hier. Vor

meiner Familie, hatte meine

allem schätze ich, dass hier al-

Berufstätigkeit und bin hier zu

les sauber ist und dass man fast jeden kennt. Deshalb freue ich mich auch schon auf das Fürstenfest. Dann gehe ich wieder, wie jedes Jahr, ins Städtle und treffe andere Leute.»

Hause. Am 15. August bin ich immer in Vaduz. Ich schätze es, dass es dieses Angebot gibt. Besonders geniesse ich immer wieder das Zusammenkommen mit vielen Leuten in Vaduz und das Feuerwerk.»

Nina Morgenstern, Sevelen

Andreas Biedermann, Triesenberg

„In Liechtenstein schätze ich vor

«Heimat ist, dass man hier Leute

allem die Natur, die Landschaft,

kennt und es gut miteinander

die Berge und die Menschen,

hat. So geniesse ich auch am

welche total nett sind. Auch

Staatsfeiertag die Geselligkeit

das kulturelle Angebot ist sehr

– das Feuerwerk schaue ich am

schön. Dieses Jahr werde ich meinen ersten Staatsfeiertag

liebsten zusammen mit meinen Kollegen an. Ich freue mich

hier erleben. Die Messe bekommen wir jetzt dieses Jahr

schon auf den nächsten Staatsfeiertag im Städtle.»

nicht zu sehen auf dem Schloss, aber dennoch bin ich ganz gespannt zu sehen, wie alles abläuft. An den Staatsfeiertagen hier und in der Schweiz freue ich mich auf die Feuerwerke der Region.“

Amanda Wanger, Gamprin «Heimat ist für mich Liechtenstein und das Beisammensein. Deshalb mag ich auch Liechtenstein so sehr – es ist ein kleines Land und man kennt sich. Am 15. August gehe ich deshalb nicht nur wegen dem Feuerwerk nach Vaduz - obwohl ich es auch immer anschaue.»

Oliver Nägele, Schaan «In Liechtenstein schätze ich am meisten, dass wir ein kleines Land sind und dass man es untereinander gemütlich hat. Der Staatsfeiertag ist ein besonderer Tag, an dem ich mit Kollegen das Feuerwerk anschauen gehe. Auch den Festakt auf der Schlosswiese habe ich schon besucht, was ein tolles Erlebnis war. Dieses Jahr bleibe ich jedoch unten im Städtle.»


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«Liechtenstein bietet optimale Standortbedingungen» Interview mit Luigi Ondelli, CEO Liechtenstein Life Assurance AG lie:zeit: Herr Ondelli, was ist Liechtenstein Life? Luigi Ondelli: Liechtenstein Life ist eine Lebensversicherung mit Sitz in Schaan. Als privates und unabhängiges Unternehmen stehen wir für moderne und nachhaltige Vorsorge- und Versicherungslösungen im Rahmen der privaten Vorsorge. Neben Liechtenstein sind wir mit grossem Erfolg in der Schweiz tätig und wachsen auch dynamisch in Österreich und Italien. Behauptet das nicht jeder von sich? Was macht Liechtenstein Life denn anders? Eine Reihe von Faktoren. Im Gegensatz zu vielen Universalversicherungsanbietern haben wir uns ausschliesslich auf das Segment der privaten Vorsorge spezialisiert. Ebenso bewusst bieten wir unsere Versicherungs- und Vorsorgelösungen nur in Form von fondsgebundenen Versicherungs- und Sparlösungen an. Dabei tragen wir dem Risikoprofil jedes Kunden Rechnung. Liechtenstein Life ist im Besitz privater Liechtensteiner Unternehmer und kann sich dank ihrer Unabhängigkeit voll und ganz auf die Bedürfnisse der Versicherten konzentrieren. Gerade bei der Auswahl unserer Anlage- und Fondsprodukte, sowie der Wahl unserer Vertriebspartner ist unsere Unabhängigkeit ein zentraler Vorteil. Wir erlauben uns die Qualitätskriterien bei allen unseren Partnern entsprechend hoch zu setzen und sind dabei überzeugt, für unsere Kunden die bestmögliche Beratung sowie attraktivsten Spar-, Anlage- und Versicherungsprodukte zu gewährleisten.

Luigi Ondelli, CEO Liechtenstein Life Assurance AG

Welche Produkte bieten Sie wem an? Wir entwickeln innovative fondsgebundene Lebensversicherungen im Rahmen der in vielen Ländern steuerbegünstigen privaten Vorsorge. Bei der privaten Altersvorsorge hat sich die Fondspolice als eine moderne Universallösung in ganz Europa durchgesetzt. Zunehmend wichtiger wird dabei bei modernen Vorsorgelösungen eine hohe Flexibilität der Produkte. Sich verändernde Lebensumstände, wie Heirat, Familienplanung oder Arbeitsplatzverlust müssen durch die Vorsorgeprodukte mitbegleitet werden. Eine Versicherungs- und Vorsorgelösung darf also nicht zu einer unnötigen Belastung werden, wenn

sich Lebenssituationen manchmal auch vorübergehend negativ verändern. Unsere Produkte haben zudem den Anspruch einfach, sicher, ertragreich und transparent zu sein. Wir sind stolz darauf, dass beispielsweise unsere Produkte Value Invest Classic 3a und 3b für die gebundene und ungebundene Vorsorge der 3. Säule in der Schweiz in der unabhängigen Produktbewertung von Travex regelmässig Platz 1 belegen. Welche Vorteile konkret bietet Ihnen der Standort Liechtenstein? Liechtenstein hat optimale Standortbedingungen für Versicherungsunternehmen, auch für

ein Unternehmen wie die Liechtenstein Life, welches bewusst nur Retailgeschäft betreibt und keine Mantelprodukte anbietet. Die Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden ist vorbildlich. Zudem überzeugt der Standort durch die liberale Wirtschaftspolitik und bietet sehr interessante steuerliche Bedingungen. Und zu guter Letzt sei es mir erlaubt zu erwähnen, dass ich in den 12 Monaten, seit ich die Geschicke der Liechtenstein Life verantworten darf, ein beeindruckendes Land mit ebensolchen Menschen kennenlernen durfte und ich auch als Schweizer mit Stolz den Namen Liechtenstein in allen unseren Märkten und Ländern repräsentiere.


lie:zeit

Auf die eigenen Kräfte bauen Von Herbert Oehri

lie:zeit: Beim Staatsfeiertag halten Sie im Namen des Landtages und der Erbprinz im Namen des Fürstenhauses die Ansprache. Ein Spiegelbild unserer Verfassung – Volk und Fürst? Landtagspräsident Arthur Brunhart: Das kann man sicher so sehen. Gemäss unserer Verfassung vom 5. Oktober 1921 ist das Fürstentum eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage. Die Staatsgewalt ist im Fürsten und im Volk verankert. Deshalb ist am Staatsfeiertag das demokratisch-parlamentarische Element durch den Landtag als der Liechtensteiner Volksvertretung sowie auf der anderen Seite das monarchische Element durch den Fürsten resp. den Erbprinzen sichtbar. So zeigt sich sehr deutlich die Charakteristik unserer dualen Staatsform, in welcher die Prinzipien von Demokratie und Monarchie vereint sind. Dabei sind die direktdemokratischen Möglichkeiten des Volkes stark ausgebaut, wie auf der anderen Seite die Monarchie eine ausgesprochen aktive Rolle innehat. Der Dualismus ist auch Ausdruck des Willens und der Notwendigkeit, gegensätzliche Interessen im Interesse nachhaltiger Lösungen auszugleichen. So gesehen ist – wie es einmal ausgedrückt worden ist – der Dualismus als Verbindung von Demokratie und

: In einer Woche feiert Liechtenstein seinen Staatsfeiertag. Aus diesem Grund hat sich die lie:zeit mit Landtagspräsident Arthur Brunhart über die Bedeutung des Staatsfeiertages und dessen Ausstrahlung nach innen und nach aussen unterhalten.

heitspolitik und Friedensförderung. Um das Ziel zu erreichen, müssen wir die bilateralen Beziehungen zur Schweiz und mit anderen Staaten sorgsam pflegen, in internationalen Organisationen mitarbeiten und eine nachhaltige Abkommenspolitik betreiben. Liechtenstein ist seit den Siebzigerjahren in die internationale Staatengemeinschaft hineingewachsen und hat sich dort einen guten Ruf erworben. Der gute Ruf und solidarisches Verhalten sind Voraussetzungen dafür, dass sich Liechtenstein weiterhin wird behaupten können.

Landtagspräsident Arthur Brunhart

Monarchie ein Modell, politische Konkurrenz und historisch begründete Legitimität zu verbinden. Das kommt auch am Staatsfeiertag zum Ausdruck. lie:zeit: Wie sehen Sie die Rolle Liechtensteins in der Staatengemeinschaft? Und, glauben Sie, dass sich ein kleines Land in der heute globalisierten Welt auf längere Sicht behaupten kann? Arthur Brunhart: Liechtenstein ist ein kleiner Staat mit be-

schränkten Ressourcen. Er muss Prioritäten setzen und kann nicht auf allen europäischen, internationalen und globalen Ebenen aktiv mitwirken. Unser Ziel muss sein, die staatliche Unabhängigkeit und Sicherheit zu wahren, die Beziehungen nach aussen zu erhalten und weiter zu entwickeln, und nicht zuletzt, Solidarität zu üben. Bereiche, in denen sich unser Land einbringen kann oder könnte, sind beispielsweise die Menschenrechte, Not- und Katastrophenhilfe sowie humanitäre Hilfe, Sicher-

Die Unabhängigkeit unseres Landes stand im Verlaufe unserer Geschichte hie und da zur Diskussion. Wenn der Wille besteht und die Hausaufgaben gemacht werden, sehe ich keinen Grund, warum sich Liechtenstein nicht weiterhin behaupten sollte. Noch immer hat Peter Kaisers viel zitiertes Wort von 1847 seine Berechtigung. Er sagte, Liechtenstein als Staat müsse sich auf die eigenen Kräfte besinnen, zusammenhalten, die Bildung fördern, mit den Nachbarn ein gutes Einvernehmen pflegen, Verpflichtungen gegen aussen erfüllen und gegen innen die grösstmögliche Unabhängigkeit bewahren. So sei man niemand gefährlich, aber von allen geachtet.


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lie:zeit: Welche Herausforderungen stufen Sie als die grössten ein, welche Liechtenstein künftig zu meistern hat? Arthur Brunhart: Unser Land hat sich verschiedenen Herausforderungen zu stellen. Im aussenpolitischen Bereich ist das in erster Linie die europäische Integration, der eine grosse Dynamik in Richtung politischer Zusammenschluss innewohnt. Die Ausstrahlung und gleichzeitig Sogwirkung der Europäischen Union betrifft auch jene europäischen Kleinstaaten, die nicht in der EU sind, indem die sozialen, wirtschaftlichen, rechtli-

«Unser Ziel muss sein, die staatliche Unabhängigkeit und Sicherheit zu wahren, die Beziehungen nach aussen zu erhalten und weiter zu entwickeln» chen und politischen Verhältnisse enger werden und die eigenen Möglichkeiten zunehmend eingeschränkt werden. Diese Länder müssen sich klar darüber sein, was sie wollen, welche Bedingungen für sie die besten sind und welche Chancen sie nutzen können. Ebenso schafft die globalisierte Wirtschaft Herausforderungen für den Einzelnen, für den Staat und für die Wirtschaft. Die Innenpolitik eines kleinen Landes wie Liechtenstein wird von den Bedingungen, denen es unterliegt, stark mitbestimmt. Der wirtschaftliche Erfolg des Landes in den vergangenen Jahrzehnten hat nicht nur seine goldenen Seiten. Wir haben eine Zuwanderung, sinkende Geburtenraten, eine steigende Lebenserwartung, eine generell älter werdende Gesellschaft, und gleichzeitig steht der jüngeren Generationen die Welt offener da als je zuvor. Von der Entwicklung betroffen sind alle Grundbereiche des Lebens, wie Wohnen, sozialer Zusammenhalt, Arbeit, Umwelt, Lebensraum, Bildung, Verkehr und andere mehr – darin liegen die Herausforderungen. Wichtig ist zudem die Weiterentwicklung

Liechtensteiner Landtag


lie:zeit

Liechtenstein feiert. Wir feiern mit. Mit grossem Selbstbewusstsein kann Liechtenstein jedes Jahr seinen Nationalfeiertag begehen. Das Land im Herzen Europas steht für Werte, um die uns Menschen in aller Welt beneiden: gelebte Demokratie, Unabhängigkeit, Freiheitlichkeit und Solidarität. Unsere Wirtschaft ist gesund, die Unternehmen sind im Land verwurzelt und behaupten sich auf den Weltmärkten. Mit all diesen Werten identifizieren wir uns voll und ganz bei Liechtenstein Life. Deshalb sind wir auch stolz, dass der Landesname fest in unserem Firmennamen verankert ist. Als privates und unabhängiges Unternehmen stehen wir für moderne und nachhaltige Vorsorge- und Versicherungslösungen und stellen dabei die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt. In unserer Heimat und ausserhalb der Landesgrenzen.

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von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und sozialem Ausgleich. Im Wandel liegen Chancen zu Innovation und Reform. Der Wunsch, dass alles so bleibe, wie es ist, hilft nicht weiter. Wichtig sind vor allem Eigeninitiative und der Wille, das, was man innerhalb der gegebenen Bedingungen selber gestalten kann, auch tatsächlich selber in die Hand zu nehmen. Ich glaube, dass wir gemeinsam dazu fähig sind. Die Menschen in Liechtenstein vor einer, zwei oder drei Generationen hätten sich nie träumen lassen, wie weit es unser Land bringen würde, und darum sollten wir – wie sie das auch taten – die Chancen packen. lie:zeit: In jüngster Vergangenheit beobachtet man, dass sich die Bevölkerung auffallend viel in die politische Arbeit einschaltet, d.h. die Bürgerinnen und Bürger vermehrt zur endgültigen Entscheidungsf indung an die Urne gerufen werden. Vertritt der Landtag das Volk nicht genügend gut? Arthur Brunhart: Ich bin mir nicht sicher, ob die Bürgerinnen und Bürger heute öfter zur Urne gerufen werden als früher. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gab es teilweise fast jährlich zwischen zwei und vier Volksabstimmungen, im Jahr 1992 sogar fünf. Ich halte es im Gegenteil für einen Vorzug, dass es in Liechtenstein die volksdemokratischen Mittel der Initiative und des Referendums gibt und dass diese Mittel auch tatsächlich ergriffen werden. Wie es im Landtag bei

Abstimmungen Mehrheiten und Minderheiten gibt, gibt es auch bei Volksabstimmungen Mehrheiten und Minderheiten. Und wenn z.B. ein Referendum gegen einen Landtagsbeschluss ergriffen wird, heisst das ja noch nicht, dass der Landtagsentscheid in der Abstimmung dann tatsächlich umgestossen wird. Oft wird der Landtagsbeschluss ja bestätigt. Insofern bin ich überzeugt, dass der Landtag das Volk und seine Interessen vertritt. Möglicherweise sind einzelne Bürger oder aber Interessengruppen heutzutage ganz einfach rascher entschlossen, z.B. ein Referendum zu ergreifen, als das früher der Fall gewesen ist. Selbst ein einzelner Bürger kann sich wehren. Die Anzahl der Unterschriften, die man z.B. für ein Referendum sammeln muss, ist nicht hoch. Wie auch immer, die volksdemokratischen Mittel wurden geschaffen, damit man sie auch nutzt, wenn man etwas anders haben möchte. lie:zeit: Reden wir kurz über die Kommunikationsarbeit des Landtages. Was halten Sie persönlich von Live-Übertragungen der Landtagssitzungen, wie dies rundherum in anderen Ländern Standard ist. Würden Ihrer Meinung nach solche Live-Sendungen aus den Parlamentssitzungen zur Stärkung der Institution Landtag beitragen? Wird eine künftige Live-Übertragung der Landtagssitzungen im Zuge der Neudefinition der Landtagsgeschäftsordnung ins Auge gefasst? Arthur Brunhart: Wir haben diese Frage intern auch schon dis-

Arthur Brunhart Landtagspräsident Jahrgang: 1952 Wohnort: Balzers

Beruflicher Werdegang: Studium Geschichte, Ethnologie, Volkskunde, Museologie, Management öffentl. Verwaltung und Non Profit Organisationen. Assistent am Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität Fribourg, Historiker, Museologe beim Liechtensteinischen Landesmuseum. Politische Stationen: Diverse Kommissionstätigkeiten, seit 2005 Landtagsabgeordneter, seit 2009 Landtagspräsident, seit 2011 Gemeindevorsteher von Balzers. Hobbies: Lesen, schreiben, breites Interessenspektrum.

kutiert. In Österreich werden die Nationalratssitzungen von einem privaten Anbieter in einer VideoÜbertragung vermittelt, beim Schweizer Nationalrat werden z.B. Videostreams bei den einzelnen Rednerbeiträgen im Protokoll (Amtliches Bulletin) verlinkt. Grundsätzlich habe ich persönlich nichts gegen Live-Übertragungen der Landtagssitzungen z.B. im Internet. Wenn es zur Stärkung des Landtages (Aussenbild) beitragen könnte, umso besser. Ich bin aber etwas skeptisch, ob Video-Liveübertragungen tatsächlich einem breiteren Bedürfnis entsprechen. Die Landtagssitzungen sind zudem öffentlich. Jeder kann sie persönlich besuchen und die Debatten direkt verfolgen. Das ist in der Schweiz und in Österreich aufgrund der grossen Distanzen nicht möglich. Die Debatten des

Liechtensteinischen Landtags können zudem schon heute über den Landeskanal wenigstens per Ton verfolgt werden. Wir werden über diese Frage sicher wieder sprechen. lie:zeit: Welchen Hauptakzent setzen Sie an Ihrer diesjährigen Ansprache als Landtagspräsident am 15. August auf der Schlosswiese? Arthur Brunhart: Ehrlich gesagt steht der Inhalt der Ansprache noch nicht definitiv fest. Es kann bis knapp davor noch Änderungen geben, wenn ein aktueller Anlass dieses erfordert. Ich werde sicher etwas zur aktuellen Situation unseres Landes sagen, auf die Grundwerte unseres Staates eingehen und die Gemeinsamkeiten betonen.

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polit:zeit Bedrohung oder Bereicherung? Liechtenstein hat sich in den letzten Jahren zum Einwanderungsland entwickelt. Das Thema Integration wird immer wichtiger. Sowohl in der Gesellschaft als auch auf der politischen Agenda, wie das neue Integrationskonzept zeigt. Seite 20

Brennpunkt Landesspital Der Kredit für den Neubau des Landesspitals sorgt weiterhin für heisse Debatten. Effizienzsteigerung oder Konkurrenzstrategie? Karin ZechHoop, Verwaltungsdirektorin des Liechtensteinischen Landesspitals im Gespräch. Seite 23

Alles was Recht ist präsentiert von

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Mit welchen Instrumenten das Volk am Gesetzgebungsverfahren teilnehmen kann und welchen Einfluss diese auf die Staatswillensbildung haben, lesen Sie auf Seite 25


polit:zeit

«Integration ist ein dauerhafter Prozess» Von Regierungsrat Hugo Quaderer

Bei der Frage der Integration geht es nicht bloss um die Erteilung von Aufenthaltsbewilligungen, sondern dass man als zuziehende Person (als Migranten) längerfristig gesehen dazu gehört. Dazugehören, das heisst Teil der liechtensteinischen Gesellschaft werden. Dazu sind zwei Perspektiven zu beachten. Und zwar jene der zuwandernden Personen, von welchen erwartet wird, dass sie sich an die Grundregeln unseres Zusammenlebens halten, und jene der einheimischen Bevölkerung. Die Haltung der einheimischen Bevölkerung spielt eine zentrale Rolle für eine gelingende Integration. Liechtenstein ist seit jeher auf Zuwanderung angewiesen, was sich in einem vergleichsweise sehr hohen Anteil von rund 34 % ausländischen Staatsangehörigen an der Wohnbevölkerung und an über 100 verschiedenen Nationalitäten im Land zeigt, aber auch an einem Wohlstand, der seinesgleichen sucht. Darauf können wir stolz sein, wir haben es gemeinsam, die Liechtensteiner und die in Liechtenstein lebenden ausländischen Staatsangehörigen, soweit gebracht. Liechtenstein hat also die Zuwanderung als Chance begriffen. Aber nur wenn auch in Zukunft die Integration gelingt,

: Die liechtensteinische Migrationspolitik verfolgt drei Ziele. Sie sichert durch eine gelenkte Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften den Wohlstand unseres Landes; sie gewährt Verfolgten gemäss der Genfer Flüchtlingskonvention im Rahmen des Möglichen Schutz; und sie fördert die Integration von Zuwanderern. Um dieses dritte Ziel ging es im Rahmen der 1. Integrationskonferenz vom 8. Juni 2011. das heisst die zuziehenden Menschen Ihre Potenziale entfalten können, sichern wir den Wohlstand in Liechtenstein. Letztlich muss die Integration auch deshalb gelingen, damit vorhandene diffuse Ängste gegenüber der nach wie vor notwendigen Zuwanderung abgebaut werden. Aufgrund dieser zentralen Bedeutung der Integration für unser Land hat die Regierung ein Integrationskonzept verabschiedet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Integrationskonzept und der dazu ausgearbeitete Massnahmenplan stellen einen verbindlichen Handlungsrahmen für die Integrationsarbeit dar. Daran sollen sich die Planung und die Umsetzung von Massnahmen und die Aktionen orientieren, durch welche die Integration gefördert werden. Liechtenstein wird auch in Zukunft auf die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften angewiesen sein. Integration ist folglich keine einmalige Angelegenheit, sondern ein dauer-

Integrationskonzepts beitragen soll. In einem jährlich stattfindenden Dialog sollen die Akteure der Integration – sowohl die heimische wie auch die einwandernde Bevölkerung – sich zu den zentralen Themen der Integrationsarbeit austauschen und ihre Probleme und Lösungsansätze vortragen können.

hafter Prozess. Diese Aufgabe betrifft alle Menschen, die in Liechtenstein leben, unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur oder der Sprache. Die Integrationskonferenz ist eine der wesentlichen Massnahmen, welche zur Umsetzung des

Im Mittelpunkt der Konferenz steht die Vorstellung des Integrationskonzeptes und die Frage, wer welche Beiträge zur Umsetzung leisten kann. Im Rahmen einer Diskussion sollen die Fragen, welche Integrationsprobleme uns im Alltag begegnen, wie Integrationsprobleme beseitigt werden und die Migrantenvereinigungen die Umsetzung des Massnahmenplanes unterstützen können, erörtert und Antworten gefunden werden.


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Integration ist keine Zauberei Text und Bild: Verena Cortés Die kubanische Musik dringt aus dem gut besuchten Afro-Coiffeursalon an der Ecke und vermischt sich mit dem Stimmengewirr auf dem türkischen Basar. Während man sich beim marokkanischen Kaffee überlegt, ob es zu Mittag japanische oder indische Kost geben soll, zieht eine friedliche kurdische Menschentraube mit Plakaten an einem vorbei und beim Zahlen schmunzelt man über einen Deutschen, der sich im Dialekt versucht. Eben ein ganz normaler Multi-Kulti-Morgen im Kreis 4 in Zürich, und ein Beispiel für interkulturelles Zusammenleben. Doch was in den Städten schon zum Alltag gehört, steht in den ländlichen Regionen zum Teil noch am Anfang: die gelebte kulturelle Vielfalt. Die Zugewanderten im ländlichen Raum stossen in Dörfern und Kleinstädten auf ein häufig von Traditionen und Einzelpersonen geprägtes Umfeld. Rückzugsmöglichkeiten in eine städtische Anonymität gibt es nicht. Auch in Liechtenstein soll das Thema Integration und kulturelle Vielfalt mit dem frischen Integrationskonzept «Liechtenstein – Stärke durch Vielfalt» neue Aufmerksamkeit bekommen.

: Migration ist einer der Megatrends der Zukunft. Auch Liechtenstein wird internationaler. Multi-Kulti schafft Vielfalt, aber eben auch Skepsis. Integration ist eines der Themen, die uns dabei alle angehen. Sowohl die Fremden als auch die Einheimischen. der Welt. Verschiedenste Kulturen und unterschiedlichste soziale Hintergründe treffen auf kleinstem Raum aufeinander. Nicht überall trifft die Zuwanderung auf Begeisterung. Skepsis und Vorurteile auf beiden Seiten machen ein Näherkommen oft schwierig. Dabei ist Offenheit und die Bereitschaft aufeinander zuzugehen der einzige Weg um Brücken zu bauen, wie René Meier, Integrationsbeauftragter im Ausländerund Passamt (APA), weiss: «Das Miteinander-Reden ist das Zentralste überhaupt. Denn Integration heisst nicht Anpassung, sondern integriert ist, wer sich einbringen kann. Dazu braucht es den Austausch auf beiden Seiten».

ERSTE SCHRITTE SIND GEMACHT

BEREITSCHAFT UND OFFENHEIT SIND GEFRAGT

Mit der ersten, im Juni abgehaltenen, Integrationskonferenz und einer mehrteiligen Vortragsserie über das Thema Integration sind mehrere Plattformen für einen breiten Austausch geschaffen worden. René Meier zieht eine positive Bilanz: «Mit diesen Plattformen hat die Regierung signalisiert, dass das Thema Integration auf der politischen Agenda steht. Wichtig ist weiterhin, dass wir bewusst die Akteure wie Ämter, Gemeinden und Politiker zusammen mit den Ausländervereinen an einen Tisch bringen.»

In Liechtenstein leben und arbeiten Menschen aus 101 Ländern

Die Integrationskonferenz, die nun jedes Jahr stattfinden soll,

geht, hat im Erwachsenenleben schlechte Karten für Chancengleichheit. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt: Der Anteil fremdsprachiger Schüler ist in der Oberschule überproportional hoch im Vergleich zu den anderen Schultypen in Liechtenstein.

INTEGRATION BRAUCHT ZEIT UND WILLE «Integration ist komplex und vielschichtig, aber keine Zauberei», so der Integrationsbeauftragte René Meier.

ist nur eine von vielen geplanten Massnahmen, die das Integrationskonzept «Stärke durch Vielfalt»vorsieht. Der Massnahmenplan zeigt aber auch, dass Integration ein komplexes Unterfangen ist, welches auf breiter Ebene angegangen werden muss.

FÖRDERN UND FORDERN SO FRÜH WIE MÖGLICH Hohe Priorität haben Erziehung, Schule und Bildung im Massnahmenplan. «Mit der Frühförderung kann man am schnellsten was ändern. Kinder, die bereits im Kindergarten zurückbleiben, holen diesen Rückstand fast nicht mehr auf», erklärt René Meier. Und wer in den Kinderschuhen verloren

Bildung und Sprache sind wichtige Türöffner für eine erfolgreiche Integration. Aber sie sind eben nur Puzzleteile, die alleine noch kein Bild ergeben. Auf die Frage, ab wann man integriert ist oder sich integriert fühlt, gab es an der Integrationskonferenz viele Antworten. Das Spektrum reicht von «von zu Hause fühlen, weil ich hier lebe und arbeite und es mein Zuhause ist» bis zu «man bleibt Ausländer, auch wenn man in Liechtenstein eingebürgert ist». Integration kann gefördert und unterstützt werden, sie ist aber auch immer an eine individuelle Einstellung geknüpft. Sie setzt sowohl den entsprechenden Willen der Ausländerinnen und Ausländer als auch die Offenheit der Einheimischen voraus. Dessen ist sich auch René Meier bewusst: «Ich hoffe, dass es uns gelingt in den kommenden Jahren eine Atmosphäre zu schaffen, in der man aufeinander wundrig ist und Andere als Bereicherung wahrnimmt.»


polit:zeit

Was braucht es für eine erfolgreiche Integration? Von Verena Cortés

: Der Dachverband der Ausländer begrüsst, dass Liechtenstein mit dem Integrationskonzept Eckwerte definiert und deren Respektierung eingefordert wird. Dennoch gibt es im Bereich Integration noch viel zu tun. Nachgefragt bei Vittorio Preite vom Dachverband der Ausländer.

lie:zeit: Herr Preite, Sie haben an der 1. Integrationskonferenz teilgenommen. Wie haben sie diese Austauschplattform erlebt und was hat der Austausch gebracht?

wenn sich das Interesse auf ein Thema fokussieren würde, dann wäre es möglich, dass ein Erfolg zugute der Integration näher rücken würde.

auch dann bin ich immer noch ein «Ausländer».

lie:zeit: Was hält der Dachverband für Ausländer von dem Integrationskonzept der Regierung «Stärke durch Vielfalt»?

Vittorio Preite: Ein sehr heikles Thema ist die Doppelstaatsbürgschaft. Ich habe das Gefühl, dass über dieses Thema ungern gesprochen wird: Zahlreiche Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner inklusive der Regierung haben das Gefühl, dass durch die doppelte Staatsbürgschaft Liechtenstein seine Identität verlieren würde. Ich behaupte das Gegenteil. Durch die Abgabe des ursprünglichen Passes ist es der Ausländer, der seine Identität verliert. Ausserdem ist mir zu Ohren gekommen, dass in Liechtenstein nicht nur die doppelte, sondern die mehrfache Staatsbürgschaft in Besitz von vielen Leuten ist.

Vittorio Preite: Der Dachverband hat seine Position «In Liechtenstein sollten auf keinen Fall Parallelegesellschaften entstehen, so wie es etwa in Deutschland geschehen ist» einbringen können. Modelle aus den Nachbarländern sind für Liechtenstein nicht immer passend. Anstatt, dass jede Nationalität eigene Interessen verfolgt, ist anzustreben, dass Zugewanderte ihre Stärken mitbringen um die liechtensteinische Gesellschaft im Sinne des Allgemeinwohls zu bereichern. Die darauf folgende Diskussion hat gezeigt, dass da noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist, sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Ausländern. Positiv finde ich, dass allmählich verstanden wird, dass auf Grund der Kleinheit des Landes die Aufstiegchancen auch mit Liechtensteiner Pass begrenzt sind. Die Zukunft der Jugend mit Migrationshintergrund ist auf dem globalen Markt zu suchen. Ansonsten hat der Austausch momentan nichts gebracht. Man hat die gleichen Themen aufgefrischt, die man schon seit Jahren an verschiedenen Round-TableTreffen bespricht: Arbeit, doppelte Staatsbürgschaft, Diskriminierung, Ausländerfeindlichkeit, Sprache und die Kommunikation mit den Behörden. Vielleicht,

Vittorio Preite: Wir begrüssen, dass mit dem Konzept Eckwerte definiert werden. Wir sind aber auch der Meinung, dass die Massnahmen, die schon gut funktionieren, weiter unterstützt werden sollen. Es wäre die Krönung der Integration, wenn wir uns durch Kommunikation, guter Wille und Zusammenarbeit auf ein gemeinsames Ziel zubewegen würden. lie:zeit: Was braucht es für eine erfolgreiche Integration? Vittorio Preite: Es braucht guter Wille, Interesse an Kommunikation, gute Sprachkenntnisse und ein Mitarbeiten an gemeinsamen Projekten. Man sollte auch die Mentalität und die gesellschaftlichen Strukturen Liechtensteins besser kennen lernen und verstehen. Denn das Leben hier unterscheidet sich von einer Grossstadt, wo man schnell assimiliert ist. Ich habe in über 40 Jahren in Liechtenstein reichlich Erfahrung gesammelt, um zu behaupten: Auch wenn ich meinen EU-Pass abgebe und einen liechtensteinischen Pass beantrage,

lie:zeit: Wie sind ihre persönlichen Erfahrungen? Fühlen Sie sich in Liechtenstein zu Hause?

Ja, nach über 40 Jahren fühle mich hier Zuhause. Ich habe ei-

Vittorio Preite, Dachverband der Ausländer

nen Platz in der Gesellschaft gefunden, wo ich nützlich und anerkannt bin. Manchmal habe ich aber immer noch dieses Gefühl des «nicht berechtigt zur Teilnahme» oder «nicht erwünscht» zu sein. Aber die liechtensteinische Gesellschaft ist halt so, dass es sogar unter Einheimischen Abgrenzungen gibt.

Dachverband für Ausländer Der Verband der Konferenz der Ausländervereinigungen im Fürstentum Liechtenstein oder der Dachverband der Ausländer, wie er kurz genannt wird, wurde 1982 gegründet. Der Dachverband will die Interessen der Ausländervereinigungen in Liechtenstein vertreten und nimmt beispielsweise an Vernehmlassungen teil, welche Migranten betreffen. Der Dachverband hat vier Mitglieder für die Kommission für Integrationsfragen nominiert.


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«Es geht um die medizinische Grundversorgung» Von Verena Cortés lie:zeit: Der Kredit für den Neubau des Landesspitals gibt weiterhin zu reden. Wie geht’s Ihnen persönlich mit der aktuellen Debatte rund um die Zukunft des Landesspitals? Karin Zech-Hoop: Für mich ist es wie eine Achterbahn, bei der es gilt, alles auf Kurs zu halten und zu motivieren. Dabei wird extrem viel Energie benötigt. Ich bin sehr froh, dass der Landtag nach der jahrelangen Vorbereitung im Juni eine Entscheidung gefällt hat. Die sachliche Diskussion um das Landesspital schätzte ich sehr, da das Ganze von mehreren verschiedenen Seiten kritisch betrachtet wurde. Mit emotionalen Beiträgen, welche jegliche sachlichen Hintergründe vermissen lassen, habe ich Mühe, da ich weiss, wie viel auf dem Spiel steht. Bei «auf dem Spiel steht» denke ich an die 166 Angestellten, an die vielen einheimischen Lieferanten und an die Landesgrundversorgung im Pandemie-/Katastrophenfall, aber auch an inländische Investitionen. Gerade auch die Vernetzung mit der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe und der Spitex ist sehr wichtig und schafft bei Kapazitätsproblemen einen gegenseitigen Ausgleich. Ich danke allen Personen, welche bei der «Bürgerinitiative» pro Landesspital dabei sind und damit mir und allen Mitarbeitern gezeigt haben, dass sie hinter uns stehen. lie:zeit: Der Landtag hat dem Kredit zugestimmt, wenn auch knapp. Das Referendum wurde er-

: Effizienzsteigerung oder Konkurrenzstrategie? Die Debatten rund um das Landesspital sorgen vielerorts für rote Köpfe. Karin Zech-Hoop, Verwaltungsdirektorin des Liechtensteinischen Landesspitals, nimmt im Gespräch Stellung zu den wichtigsten Fragen rund um die Zukunft des Landesspitals. griffen und so hat das Volk das letzte Wort. Karin Zech-Hoop: Ich denke, dass die Liechtensteinische Bevölkerung ein Spital zur Abdeckung der Grundversorgung in Liechtenstein wünscht. Dabei ist mir bewusst, dass 77 Mio. (mit Reserve 83 Mio.) sehr viel Geld ist. Doch was wäre die Alternative? Eine dauernde Sanierung, welche langfristig gesehen noch mehr Geld kostet und den heutigen Anforderungen kaum gerecht wird? Aus diesem Grund denke ich, dass sich die Bevölkerung positiv zu einem Neubau stellen wird.

Verwaltungsdirektorin Karin Zech-Hoop

lie:zeit: Die kritischen Stimmen werfen dem Landesspital eine Konkurrenzstrategie vor. Dem gegenüber steht der Wunsch nach Wettbewerbsfähigkeit seitens der Politik. Was sind Ihre Argumente für die Strategie des Landesspitals? Karin Zech-Hoop: Die Strategie des Landesspitals ist es, den bestehenden Leistungskatalog anzubieten und diesen im Bereich der Inneren Medizin, welche die bestehenden Disziplinen fachlich unterstützt, zu stärken. Mit dieser Strategie wird mehr Wissen ins Spital gebracht und damit die Qualität am Landesspital verbessert. Wenn das Landesspital den von der Regierung vorgegebenen Leistungsauftrag erfüllen möchte, hat es keinen grossen Spielraum im Bereich der Strategie. Im Grundversorgungsbereich wird das Landesspital wie auch die um-

liegenden Häuser benötigt. Das Volumen von uns kann nicht ohne grössere bauliche Massnahmen von anderen Häusern aufgenommen werden. Somit werden mehrere Häuser dieselben Leistungen im Grundversorgungsbereich anbieten. Das Landesspital steht schon immer im Wettbewerb, da die Liechtensteinische Bevölkerung wählen kann, welches Spital sie aufsuchen möchte. Hingegen können Personen aus der Schweiz mit Wohnsitz St. Gallen erst seit drei Jahren ins Landesspital kommen.

Wenn das Landesspital sich auf einige interessante Bereiche konzentrieren würde, könnte die Wirtschaftlichkeit erhöht werden, aber dann wäre die Grundversorgung nicht mehr sichergestellt. Ferner hätte das Land nicht das Volumen, um die notwendigen Patienten aufzubringen. Eine Konzentration auf die Bereiche Geburt und Geriatrie kann nicht wirtschaftlich betrieben werden, da für diese Bereiche sehr viele Ressourcen rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssten


polit:zeit

und nicht voll ausgenutzt würden. Aus diesem Grund macht es sehr viel Sinn, neben der Geburt und Geriatrie auch die Bereiche Orthopädie, Gynäkologie, Urologie und Innere Medizin, die bereits heute angeboten werden, weiter anzubieten. Ich persönlich möchte eine Grundversorgung im Land, die es ermöglicht, jederzeit das Fachwissen bei Katastrophen heranziehen zu können und möchte nicht völlig vom Ausland abhängig sein. Dies beinhaltet, dass wir auch Konkurrenzdienstleistungen anbieten. In einem Wettbewerb werden mehrere Anbieter benötigt, sonst gibt es auch keine freie Spitalwahl mehr. lie:zeit: Weshalb ist das Angebot einer breiten Grundversorgung für Liechtenstein und die Region im Gegensatz zu konzentrierten Angeboten für die Zukunft des Landesspitals so wichtig? Karin Zech-Hoop: Mit der breiten Grundversorgung sind wir differenzierter und können viel verschiedenes Know-how und damit Arbeits- und Ausbildungsplätze im Land halten und bleiben wesentlich unabhängiger. lie:zeit: Der ökonomische Druck für die Spitäler nimmt zu. Mit gezielten Kooperationen soll auch in Zukunft erfolgreich gewirtschaftet werden. Was bedeutet das für das Landesspital? Karin Zech-Hoop: Für das Landesspital bedeutet dies, noch enger zusammenzuarbeiten und wenn immer möglich das Wissen der Besten zum Patienten zu bringen. Die bestehenden Netzwerke sind noch besser auszubauen und neue zu knüpfen. lie:zeit: Was muss ein regionales Spital heute leisten, um attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben? Karin Zech-Hoop: Ein gutes Regionalspital benötigt freundliches, qualifiziertes und engagiertes Personal, welchem eine

gut abgestimmte Infrastruktur zur Verfügung steht. Ferner werden anständige Patientenzimmer (Grösse und Ausstattung nach CH-Standard) sowie gut bürgerliches Essen gefordert. Die medizinischen Einrichtungen müssen auf das Leistungsangebot abgestimmt sein und auch versierten Medizinern entsprechen, welche mit ihren Kollegen gut vernetzt sind und sich gegenseitig austauschen. Die Mediziner sind immer spezialisierter und daher sind Kontakte zu Zentrumsspitälern wesentlich. lie:zeit: Der Neubau des Landesspitals soll dazu beitragen, die Gesundheitskosten auf lange Zeit zu reduzieren. Wie sieht der Weg bis dahin aus? Karin Zech-Hoop: Das Landesspital wird bis zu einem Neubau immer voll in Betrieb bleiben und nur die notwendigsten Instandhaltungen durchführen. Strategiemässig werden wir sicherlich umgehend mit dem Aufbau der Inneren Medizin starten. Für den Neubau selbst wird als erstes die Planungsphase über einen Wettbewerb gestartet. Die Bauphase wird in zwei Etappen erfolgen. In der ersten Etappe werden alle lebensnotwendigen Bereiche wie Operationssäle, Ambulatorium und im oberen Stockwerk ein Bettentrakt erstellt werden. Diese Bereiche werden dann auch so schnell als möglich die neuen Räumlichkeiten beziehen, bis in einer zweiten Etappe die weiteren Bereiche dazu kommen werden. lie:zeit: Der Neubau verspricht eine Effizienzsteigerung in der Organisation und in den Prozessabläufen. Was heisst das konkret? Karin Zech-Hoop: Das heisst konkret • kürzere Wege, damit das Personal mehr Zeit für den Patienten hat als auf dem Gang unterwegs ist; • bessere Abstimmungen der verschiedenen Abteilungen aufeinander. Sodass beispielsweise das Aufwachzimmer neben dem OP ist und durch die Anästhesie optimal betreut werden kann;

• besserer interner Austausch, indem die zusammengehörenden Bereiche auch wirklich nebeneinander sind und nicht noch Treppen überwunden werden müssen. Insgesamt verspreche ich mir damit wesentlich optimalere, auf den Patienten abgestimmte Abläufe. Aufgrund der Berechnungen wird eine Effizienzsteigerung von 10Prozent erwartet. lie:zeit: Effizienzsteigerung heisst das auch, dass der Trend zu kürzeren Spitalaufenthalten hingeht? Der Patient soll das Spital so schnell wie möglich wieder verlassen? Karin Zech-Hoop: Das Landesspital hat bereits sehr kurze Aufenthaltszeiten, da der Belegarzt kein grosses Interesse und keinen finanziellen Anreiz hat, seinen Patienten länger als notwendig im Spital zu behalten. Im Rahmen eines Neubaus werden wir aber gezielt ein Augenmerk auf optimale Organisation und Ablauf einer Tagesklinik legen, da vermehrt tageschirurgische Eingriffe zu erwarten sind. lie:zeit: Ab dem 1. Januar 2012 wird in der Schweiz die Fallkostenpauschale eingeführt. Welchen Einfluss wird das auf Liechtenstein haben? Karin Zech-Hoop: Ab 2012 wird erwartet, dass schweizerische Spitäler ihre Patienten so früh wie möglich entlassen werden. Patienten werden somit früher in die nachgelagerten Versorgungseinrichtungen verschoben, welche auch immer mehr aufgesplittert werden. Auf das Landesspital werden damit vermehrt Überweisungen von anderen Spitälern zukommen, welche es zu betreuen gilt. Ferner wird durch die früheren Entlassungen der Druck auf die Spitex, Familienhilfe wie auch auf die Altersheime deutlich zunehmen. Weitere Berufsgruppen, wie zum Beispiel die Physiotherapeuten, werden dies ebenfalls spüren.

lie:zeit: Wird die Zusammenarbeit mit den umliegenden Spitälern auch in Zukunft gewährleistet sein? Was heisst das für die freie Spitalwahl? Karin Zech-Hoop: Das Landesspital wird in Zukunft sogar noch mehr mit anderen Spitälern zusammenarbeiten. Die freie Spitalwahl ist für ein Land wie Liechtenstein sehr wichtig. Der Patient soll sich dort behandeln lassen können, wo er Vertrauen hat und sich wohl fühlt. Gerade die freie Spitalwahl gehört zum Wettbewerb und sollte nicht eingeschränkt werden. lie:zeit: Welche Rolle spielt die demographische Entwicklung für die Zukunft des Landesspitals? Karin Zech-Hoop: Die demographische Entwicklung ist wesentlich im Zusammenhang mit der Zukunft des Landesspitals verbunden. Aufgrund der Zunahme des Anteils älterer Bevölkerungsschichten werden auch vermehrt Spitalleistungen nachgefragt werden. Beispielsweise werden wesentlich mehr Hüftoperationen erwartet. Gerade Aufgrund dieser Entwicklung wird in den nächsten 20 Jahren ein deutlicher Anstieg an orthopädischen, urologischen und gynäkologischen wie auch geriatrischen und medizinischen Fällen erwartet. lie:zeit: Welchen Einfluss hat die demographische Entwicklung auf den 2008 von der Regierung verabschiedeten Leistungsauftrag? Karin Zech-Hoop: Es ist zu erwarten, dass die Disziplinen des Leistungsauftrages in etwa dieselben bleiben werden. Allerdings wird sich das Volumen der verschiedenen Disziplinen verändern. Innere Medizin und Orthopädie werden mit der Geriatrie deutlich zulegen. Die Geburtshilfe wird hingegen immer mehr quersubventioniert werden müssen.


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Direkt-demokratische Rechte in unserer Verfassung Dr. Patrick Schürmann LL.M. Rechtsanwalt in Kooperation mit

Bei den politischen Volksrechten kommt den direktdemokratischen Einrichtungen der Initiative und des Referendums besondere Bedeutung zu. Mit diesen Instrumenten nimmt das Volk am Gesetzgebungsverfahren teil.

DAS REFERENDUM Unter Referendum ist die staatsrechtliche Einrichtung zu verstehen, kraft welcher das Volk über Begehren von 1000 stimmberechtigten Landesbürgern über gewisse Landtagsbeschlüsse abstimmt. Wenigstens 1000 stimmberechtigte Landesbürger sind berechtigt, innerhalb von dreissig Tagen nach amtlicher Verlautbarung des bezüglichen Landtagsbeschlusses das Begehren um eine Volksabstimmung zu stellen. Die Regierung hat bei Zustandekommen des Referendums innert vierzehn Tagen eine Volksabstimmung anzuberaumen, welche innerhalb von drei Monaten durchzuführen ist. Das Referendumsrecht will verhindern, dass ein Landtagsbeschluss Geltung erlangt und äussert sich als Misstrauensvotum. Die Annahme einer Referendumsvorlage durch das Volk ersetzt den sonst zur Annahme einer Vor-

: Kaum ein Nachbarland weist eine derartige Vielfalt an politischen Volksrechten auf wie Liechtenstein. Diese sind als verfassungsmässige Rechte den anderen Grundrechten ebenbürtig und ermöglichen es dem Einzelnen Einfluss auf die Staatswillensbildung zu nehmen und damit gezielt eine Änderung der Rechtslage herbeizuführen.

lage erforderlichen Beschluss des Landtages. Demgegenüber stimmt es stillschweigend den Landtagsbeschlüssen zu, indem es auf ein fakultatives Referendum verzichtet. Das letzte Referendum wurde im April 2011 von über 1000 stimmberechtigten Landesbürgern zu dem vom Landtag im März 2011 beschlossenen Partnerschaftsgesetz ergriffen. In der am 17. / 19.06.2011 abgehaltenen Volksabstimmung hat das Volk sodann für das Partnerschaftsgesetz votiert.

DAS INTITIATIVRECHT

Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

Besondere Bedeutung kommt auch dem sog. Initiativrecht zu. Eine Gesetzesinitiative ist auf den Erlass, die Abänderung oder Aufhebung eines Gesetzes gerichtet und kann von 1000 stimmberechtigten Landesbürgern veranlasst werden (ein die Verfassung betreffendes Initiativbegehren hingegen von wenigstens 1500 Landesbürgern).

Erlassung, Abänderung oder Aufhebung eines Gesetzes eingereicht. Jede Initiative ist bei der Regierung anzumelden. Nach Einreichung einer Volksinitiative prüft die Regierung neben den Formerfordernissen die materielle Zulässigkeit. Insbesondere muss die Initiative einen generell-abstrakten Inhalt haben und darf weder gegen höherrangige Staatsverträge noch gegen die Verfassung verstossen. Zudem darf über denselben Gegenstand nicht innerhalb von weniger als zwei Jahren bereits abgestimmt worden sein. Kommt die Regie-

Es kann zwischen der sog. einfachen Anregung (einfache Initiative) und der formulierten Initiative unterschieden werden. Bei Letzterer wird ein ausgearbeiteter Entwurf der begehrten

rung bei der Prüfung der formellen und materiellen Zulassungskriterien zu einem negativen Befund, weist sie die Initiative zurück. Fällt die Prüfung positiv aus, wird ein Bericht an den Landtag zur Weiterbehandlung übermittelt. Der Landtag hat das Initiativbegehren in seiner nächsten Sitzung zu behandeln. Der Landtag hat dann nochmals die Übereinstimmung mit der Verfassung und mit höherrangigen Staatsverträgen zu prüfen. Bei negativem Befund erklärt der Landtag die Volksinitiative für nichtig.


polit:zeit

Bei Zulässigkeit der Initiative wird deren Text von der Regierung in den Landeszeitungen kundgemacht. Ab diesem Zeitpunkt läuft die sechswöchige Frist für die Unterschriftensammlung. Die Unterschriften werden nach Gemeinden getrennt gesammelt. Die jeweiligen Gemeindekanzleien überprüfen dann die Stimmberechtigung der Unterzeichner. Liegen genügend gültige Unterschriften vor, muss die Initiative bei der nächstfolgenden Landtagssitzung behandelt werden. Stimmt der Landtag der Initiative zu, erledigt der Landtag die Anregung durch Erlass, Aufhebung oder Abänderung eines Gesetzes, unter Vorbehalt des Referendums und der Zustimmung des Landesfürsten. Wenn der Landtag mit der Initiative nicht einverstanden ist, hat die Regierung eine Volksabstimmung anzusetzen. Eine Volksabstimmung wird es in Liechtenstein im September geben. Im Juli 2011 wurde ein Initiativbegehren «Hilfe statt Strafe» betreffend die Abänderung des Strafgesetzbuches hinsichtlich der Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch gestellt. Diese Initiative erfuhr im Landtag eine deutliche Ablehnung. Nunmehr hat die Regierung den Abstimmungstermin für die Volksabstimmung festgelegt. Diese findet am 16./18. September 2011 statt.

DIE POPULARBESCHWERDE AN DEN FÜRSTLICHEN STAATSGERICHTSHOF Neben den genannten direktdemokratischen Einrichtungen des Referendums und des Initiativbegehrens, besteht in Liechtenstein ein weiteres Rechtsinstitut der Einflussnahme, welches in jüngster Vergangenheit – so scheint es – wieder mehr ins Bewusstsein der Bürger gerückt ist: Die sog. Popularbeschwerde an den Fürstlichen Staatsgerichtshof. Der Fürstliche Staatsgerichtshof ist der «Hüter der Verfassung».

Seine Aufgabe ist die Kontrolle der Verfassungsmässigkeit der staatlichen Gewalt und damit der Schutz der verfassungsmässig gewährleisteten Rechte. Er steckt den Rahmen ab, innerhalb dessen sich Politik und Gesetzgebung bewegen und entwickeln können. Bei der Popularbeschwerde haben 100 stimmberechtigte Landesbürger die Möglichkeit, innerhalb eines Monats nach Kundmachung einer Verordnung im Landesgesetzblatt, diese selbständig als gesetz- und verfassungswidrig vor dem Staatsgerichtshof anzufechten. Das Rechtsinstitut der Popularbeschwerde ist nicht nur ein effektives Werkzeug für den Bürger zur Wahrung seiner Rechte, sondern kann darin ein herausragendes Element rechtsstaatlicher Bewusstseinsbildung erblickt werden. Die Stimmberechtigten (sog. Antragsteller) können eine gesamte Verordnung oder auch nur einzelne Bestimmungen einer Verordnung anfechten. Der Antrag lautet auf Aufhebung der Verordnung oder Aufhebung einzelner Bestimmungen einer Verordnung. Es müssen die Gründe der behaupteten Gesetzoder Verfassungswidrigkeit angeführt werden. Die Frage, ob eine Verordnung gesetz- und damit verfassungswidrig ist oder nicht, lässt sich zwar nur nach Prüfung im konkreten Einzelfall beantworten. Allerdings kann schon aus den Worten «Gesetzwidrigkeit einer Verordnung» geschlossen werden, dass es sich um einen Mangel der Verordnung handeln muss, der darin liegt, dass eine Verordnung den in einem Gesetz festgelegten Geltungsbereich unzulässigerweise ergänzt oder abändert. Politische, grundlegende und wichtige Fragen müssen stets vom demokratisch legitimierten Gesetzgeber unter Beachtung des Verfassungsrechts getroffen werden und darf deren Regelung nicht der Regierung im Rahmen ihres Verordnungsrechtes überlassen werden. Es fällt also in die Verantwortung der Volksvertretung (dem Landtag), mindestens

skizzenhaft die Regelung auch zukünftiger Lebenssachverhalte und die möglichen Anpassungen vorzugeben. Die Regierung darf die Gesetze durch den Erlass von Verordnungen nur «durchführen» und damit die gesetzliche Bestimmung näher konkretisieren und umschreiben. Die von der Regierung erlassenen Verordnungen müssen sich dabei «im Rahmen der Gesetze» bewegen. Der Regierung ist somit kein Rechtsverordnungsrecht übertragen, sondern nur die Durchführung von Gesetzen. Verstösst eine Verordnung gegen diese Grundsätze, so ist sie in der Regel als gesetz- und damit verfassungswidrig zu qualifizieren. Der Staatsgerichtshof entscheidet in Angelegenheiten der Normenkontrolle kassatorisch. Das heisst, dass er bei Verfassungs- bzw. Gesetzwidrigkeit eine Verordnung bzw. Verordnungsbestimmung aufhebt, sie also nicht auch ändern kann. Der Staatsgerichtshof spricht bei Vorliegen von Verfassungs- bzw. Gesetzwidrigkeit die Aufhebung unter genauer Bezeichnung der Gesetzes- oder Verordnungsstelle aus. Die Aufhebung «wirkt für jedermann» und beansprucht Allgemeinverbindlichkeit. Die Aufhebung der Verordnung bzw. Verordnungsbestimmung tritt mit ihrer Kundmachung im Landesgesetzblatt in Kraft. Die aufgehobene Verordnung bzw. Verordnungsbestimmung ist auf jene Sachverhalte nicht mehr anzuwenden, die nach ihrer Aufhebung verwirklicht worden sind und noch verwirklicht werden. Bei Vereinbarkeit mit der Verfassung oder dem Gesetz stellt er fest, dass die geprüfte Vorschrift verfassungsmässig bzw. nicht verfassungswidrig ist. Während der letzten zehn Jahre ist die Möglichkeit der selbstständigen Anfechtung von Verordnungen mehr und mehr ins Bewusstsein der Bürger vorgedrungen. Die erste Verordnungsanfechtung richtete sich gegen die Verordnung betreffend die Einführung der Fünftagewoche in Liechtensteinischen Schulen im Jahr 1992.

In der Fol g e wurde in den Jahren 2003, 2004, 2009 und 2010 von diesem Volksrecht Gebrauch gemacht. In jüngster Vergangenheit hat der Staatsgerichtshof gleich zweimal über Initiative des Volkes eine Verordnung bzw. eine Verordnungsbestimmung aufgehoben: Die Gebührenverordnung der Finanzmarktaufsicht 2010 sowie Art 33 Abs 1 der Steuerverordnung 2011, welcher unzulässigerweise bestimmte Immaterialgüterrechte von der Steuerbegünstigung ausklammerte. Im jüngsten Urteil des Staatsgerichtshofes, mit dem er den Artikel 33 Abs 1 der Steuerverordnung aufhob, nahm dieser die Politik in die Verantwortung: «Die Frage, welche Einkünfte aus Immaterialgüterrechten in welchem Umfang belastet werden sollen, ist eine in hohem Mass politische Frage, die vom demokratischen Gesetzgeber zu entscheiden ist». Der demokratisch legitimierte Gesetzgeber ist damit gefordert, rechtspolitisch umstrittene Fragen selbst auf Gesetzesstufe zu regeln und die Regelung solcher Fragen nicht der Regierung als Verordnungsgeberin zu überlassen. Die verfassungsmässig gewährleisteten Rechte des Referendums und des Initiativbegehrens sowie die ebenfalls verfassungsmässig gewährleistete Möglichkeit, dass 100 stimmfähige Bürger eine Verordnung oder Verordnungsbestimmung selbständig vor dem Fürstlichen Staatsgerichtshof anfechten können, beeinf lussen zweifelsohne die Art und Weise der staatlichen Aufgabenerfüllung. Direkte Demokratie unterwirft die Regierenden einer permanenten Kontrolle durch das Volk. Dadurch wird sichergestellt, dass die Politiker die Interessen der Bevölkerung berücksichtigen.


business:zeit Sorgenkind Wechselkurs Der Euro und der Dollar schwächeln dahin, während umgekehrt der Schweizer Franken immer stärker wird. Wie sehr die Industrie in Liechtenstein darunter leidet, lesen Sie auf Seite 28

Die Zukunft heisst Visual Printing Modernste Drucktechnologien machen’s möglich: egal ob Holz, Glas oder Acryl, heute kann fast alles bedruckt und zum Informationsträger werden. Doch diese Vielfalt ist teuer und stellt grosse Herausforderungen an eine moderne Druckerei. Seite 33

Keine Zinserhöhung vor 2012 Viele Bankkunden sind verunsichert: Schwankungen an den Finanzmärkten, Staatsschulden und Frankenstärke werfen Fragen auf. Der Chefökonom Jörg Zeuner von der VP Bank hat Antworten. Seite 36

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business:zeit

Klaus Risch, Präsident der Industrie- und Handelskammer (LIHK).

Wechselkurse bereiten grosse Sorgen Von Alexander Batliner

lie:zeit: Herr Risch, der Euro und der Dollar sind so schwach wie nie, oder anders herum gesagt, der Franken so stark wie nie, wie nimmt die Industrie- und Handelskammer diese Situation wahr? Klaus Risch: Die Industrie in Liechtenstein ist sehr stark exportorientiert. Das heisst: die

: Der Schweizer Franken ist so stark wie nie. Dadurch wird die Industrie unseres Landes vor grosse Probleme gestellt. Was können unsere exportorientierten Unternehmen dagegen tun? Welche Massnahmen müssen ergriffen werden? Wir sprachen mit Klaus Risch, dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (LIHK). Wechselkurse stellen für uns ein sehr grosses Problem dar. Dies deshalb, weil neben der Schweiz unsere wichtigsten Absatzmärkte praktisch ausschliesslich in jenen Ländern angesiedelt sind, welche heute gegenüber dem Schweizer Franken eine schwache Währung haben. Hierzu gehören unter anderem Deutsch-

land, die USA, Frankreich, Italien, Grossbritannien oder auch Österreich. Unsere Mitglieder haben ein starkes Standbein in Liechtenstein, wodurch entsprechend hohe Kostenanteile in Schweizer Franken anfallen. Die Einnahmen aus den Exportgeschäften und die Ausgaben stehen damit nicht mehr im Ein-

klang, denn die Erträge gehen durch den schwachen Euro oder den Dollar zurück, während die Ausgaben in Schweizer Franken gleich hoch bleiben. lie:zeit: Man hört aber auch, dass die Einkäufe dadurch auch billiger werden, da gewisse Rohstoffe im


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Euro Raum eingekauft werden und dadurch die Preise niedriger sind. Werden dadurch die Mindereinnahmen durch die Währungsverluste nicht aufgefangen? Klaus Risch: Wenn Ausgaben und Einnahmen währungsmässig im Einklang stünden, könnte man diese Währungsschwankungen relativ gut abfedern. Doch dem ist leider nicht so. Bei unseren Industriebetrieben überwiegen die negativen Effekte aus den Mindereinnahmen. Viele der Ausgaben, inklusive der Personalkosten fallen ja in Schweizer Franken an. lie:zeit: Was macht die Industrie oder die einzelnen Industriebetriebe gegen diese Entwicklung? Klaus Risch: Das Wichtigste ist, innovativ zu sein. Jedes Unternehmen muss Produkte und Dienstleistungen im Angebot und Produktionsverfahren im Einsatz haben, die innovativ sind und einen hohen Qualitätsstandard aufweisen und für die man auch einen guten Preis erzielen kann. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, ist man mit der Konkurrenz vergleichbar und steht im direkten Wettbewerb, vielfach über den Preis. Dann kann schon ein geringer Währungsunterschied ausschlaggebend sein. Das Zweite ist Effizienz. Das heisst: In einer Situation, in welcher der Umsatz im Ausland boomt und die weltwirtschaftliche Lage gut ist, muss noch effizienter gearbeitet werden. Durch Effizienzsteigerung erhöht sich auch die Produktivität und man hat in der Preisgestaltung mehr Spielraum. Darüber hinaus müssen die Unternehmen - wie bereits gesagt - die Einnahmeströme und Ausgabenströme auch währungsmässig in Einklang bringen. Die Unternehmen müssen versuchen, Investitionen und Kosten – seien dies Materialien, welche man einkauft oder Dienstleistungen, welche man zukauft – stärker in jenen Währungen zu verankern, in denen auch die Einnahmen generiert werden. Damit kann das Risiko minimiert werden.

lie:zeit: Meinen Sie mit Effizienzsteigerung auch Personalabbau? Klaus Risch: Personalabbau gehört nicht zwingend dazu, aber ganz ausgeschlossen werden kann er auch nicht. Jedes Unternehmen muss sich die Fragen stellen, was es tun muss, was weggelassen werden kann und in welchen Bereichen investiert werden soll. Momentan sind wir in einer Phase, in der die Wirtschaft wächst. Nun wäre eigentlich die Situation vorhanden, investieren zu können, um den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten. Doch nur alleine den Motor auf dem gegenwärtigen Stand laufen zu lassen reicht nicht, er muss auch effizienter laufen. Dies wieder vor dem Hintergrund des heute sehr starken Schweizer Frankens. lie:zeit: Beginnen Betriebe auch damit, die Löhne in Euro auszubezahlen? Klaus Risch: Firmen müssen sich heute wie gesagt alle Kostenblöcke ansehen, und dazu gehören auch die Personalkosten. So gesehen gibt es natürlich Firmen, die sich fragen, welche Möglichkeiten sie haben, um die Lohnkosten anzupassen bzw. in Euro auszuzahlen. Ich muss aber auch sagen, dass dies nicht ganz so einfach ist. Man muss sorgfältig prüfen, welches die Vor- und Nachteile sind und für welche Mitarbeitenden das überhaupt in Frage kommen kann. Ich habe Verständnis, dass Unternehmungen diese Überlegungen anstellen. Denn der Druck ist momentan extrem hoch. lie:zeit: Die LIHK wird sich sicher auch Gedanken machen, wie diese Entwicklung weiter geht. Was denkt die LIHK, wohin sich der Euro und der Dollar entwickeln werden? Klaus Risch: Wir können da keine genaue Prognose machen, sondern planen in verschiedenen Szenarien. Aber wir rechnen damit, dass der Schweizer Franken auch mittelfristig stark bleiben wird und sich dadurch die Situation nicht sehr schnell verbessern wird.

lie:zeit: Was wäre, wenn der Euro nur noch einen Franken wert sein würde? Klaus Risch: Dann würde die Exportindustrie aus den Verkäufen in Euro massiv weniger einnehmen bzw. im Falle von Verkäufen in Schweizer Franken würden sich die Produkte im Ausland nochmals massiv verteuern. Für einige Firmen würde sich dann die Existenzfrage stellen. Vermutlich würde es in diesem Szenario auch das eine oder andere Unternehmen geben, das Liechtenstein den Rücken kehren oder seinen Betrieb einstellen müsste. Zudem hätte dies gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft in Liechtenstein generell, von der Beschäftigungslage bis hin zu den Staatsfinanzen. lie:zeit: Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz hat den Vorschlag gemacht, den Schweizer Franken zumindest über einen gewissen Zeitraum an den Euro zu koppeln. Wäre dies für die LIHK eine Möglichkeit, um die Situation zu verbessern? Klaus Risch: Nein, das glaube ich nicht. Ich bin überzeugt, dass wir die währungspolitische Unabhängigkeit der Schweiz und des Schweizer Frankens brauchen und nicht daran rütteln sollten nicht kurzfristig und auch nicht mittel- oder langfristig. lie:zeit: Und was halten Sie von der Idee, dass Liechtenstein den Euro als off izielle Landeswährung übernehmen sollte, wenn der Schweizer Franken langfristig so stark bleibt? Klaus Risch: Auch das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn wir uns unsere Geschichte vergegenwärtigen, stellen wir fest, dass wir enorm vom Schweizer Franken, von der Währungsunion mit der Schweiz, profitiert haben. Wir hatten nebst der Stabilität auch den Vorteil tiefer Zinsen. Ja, wir haben heute eine schwierige Situation, aber die sollte uns nicht veranlassen, alles Bisherige über Bord zu werfen.

lie:zeit: In der Schweiz steht auch die Nationalbank in der Kritik. Sie habe zu früh interveniert und könne deshalb nichts mehr gegen den starken Franken tun. Vertrauen Sie der Schweiz, dass sie die richtigen Massnahmen einleitet? Klaus Risch: Über den Währungsvertrag sind wir gebunden. Auch unser Land, auch unsere Regierung und auch der Landtag haben keine Möglichkeit, um die Währung zu beeinflussen. Wir haben aber Möglichkeiten – und diese Diskussion gibt es in der Schweiz auch – alle anderen Standortbedingungen möglichst optimal zu gestalten. Ich glaube dies ist die Aufforderung an den Bundesrat in der Schweiz und dies ist auch die Aufforderung an die Regierung. Wir müssen darauf achten, dass diejenigen Standortfaktoren, die wir beeinflussen können, optimal gestaltet sind, um die negative Währungssituation ein wenig abzufedern. Die Standortfaktoren im Allgemeinen, ich denke hier zum Beispiel an das Steuergesetz, an Gesetzgebungen generell, an weniger Bürokratie und an die Infrastruktur, müssen sehr gut sein. Sollte dies nicht der Fall sein und die Währung zudem nachteilig wirken, dann kann dies in der Summe dazu führen, dass keine neuen Firmen mehr in unser Land kommen und andere unser Land verlassen. Mein Appell ist deshalb, genau in dieser Richtung zu agieren. Wir müssen optimale Rahmenbedingungen schaffen und erhalten, welche die negativen Währungseinflüsse abfedern, damit unser Wirtschaftsplatz weiter wachsen kann.


business:zeit

«Grosses Bedürfnis, positiven Beitrag zu leisten»

Von Manfred Schiefer

lie:zeit: Unzweifelhaft gibt es viele benachteiligte Menschen, die Unterstützung benötigen. Es gibt aber auch unzählige Hilfsorganisationen. Was macht LGT Venture Philanthropy anders? Wolfgang Hafenmayer: Das Ziel von LGT Venture Philanthropy besteht darin, die Lebensqualität der weniger privilegierten Menschen in Entwicklungsländern nachhaltig zu steigern. Dazu wählen wir Organisationen aus, die dieses Ziel ebenfalls verfolgen, und unterstützen sie unter Anwendung der klassischen Investment-, Management- und Controllingprozesse. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die der LGT anvertrauten Mittel bei höchster Transparenz den grösstmöglichen Nutzen erzielen. Unser Ziel ist ein unternehmerisches: mit möglichst wenig Einsatz möglichst viel zu erreichen. Unsere Dividende für das eingesetzte Kapital ist die Verbesserung der Lebenssituation von Millionen Menschen. lie:zeit: In welchen Bereichen engagiert sich LGT Venture Philanthropy? Wir fördern Organisationen, die sozialen oder ökologischen Mehrwert bieten, indem sie Leiden reduzieren, Bildungsmöglich-

: LGT Venture Philanthropy macht es möglich, sich wie die Fürstenfamilie philanthropisch zu engagieren: Mehr als drei Millionen Menschen erreichen die von LGT Venture Philanthropy unterstützten Organisationen. Sie verbessern Gesundheitsvorsorge und Bildungschancen benachteiligter Menschen oder verhelfen ihnen zu einem nachhaltigen Lebensunterhalt. Ein Interview mit Wolfgang Hafenmayer, Leiter von LGT Venture Philanthropy. keiten eröffnen oder nachhaltigen Lebensunterhalt schaffen. Dabei konzentrieren wir uns auf die sieben wichtigsten Bereiche: Wasser, erneuerbare Energien, Bildung, Gesundheit, Ernährung, Ressourcenmanagement und Infrastruktur. Die von uns geförderten Organisationen sind in Afrika, in China, Indien und Südostasien sowie in Lateinamerika.

Wolfgang Hafenmayer – helfen mit unternehmerischem Ansatz: «Wir möchten mit möglichst wenig Einsatz möglichst viel erreichen. Unsere Dividende für das eingesetzte Kapital ist die Verbesserung der Lebenssituation von Millionen Menschen.»

lie:zeit: Welche Voraussetzungen müssen diese Organisationen mitbringen? Wir engagieren uns in bereits bestehenden Organisationen, die eine starke Wachstumsphase vor sich haben. Diese müssen seit mindestens zwei Jahren operativ tätig sein und funktionierende Lösungen vorweisen können. Das garantiert, dass die Lösungen dem lokalen Bedürfnis entsprechen. Von aussen aufgepfropfte Lösungen sind selten erfolgreich, weil sie oft an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigehen und daher die positive Wirkung verfehlen. lie:zeit: Wie viele Organisationen unterstützen Sie? LGT Venture Philanthropy gibt es seit drei Jahren. In dieser Zeit haben wir rund 2500 Organisati-

onen geprüft. Derzeit unterstützen wir 14 davon, bis Ende des Jahres werden es rund 20 sein. lie:zeit: Wie werden diese Organisationen ausgesucht? Wir gehen mit den Organisationen durch einen mehrstufigen Bewertungsprozess, wie er auch für Wirtschaftsunternehmen im Venture Capital üblich ist. Ein erstes Selektionsraster zeigt, ob die allgemeine Zielrichtung der Organisation mit unseren Kriterien übereinstimmt. Ein ausführlicheres Faktenblatt wird dann in unserem internationalen Team diskutiert und führt im positiven

Fall zu einem mehrseitigen Vorbericht. Dieser skizziert unter anderem schon deutlich Geschäftsmodell und -strategie, Finanzen und Finanzierung, Marktumfeld und Wettbewerber, bewertet die Qualifikation des Managements und zeigt, welches Potenzial an positiver Auswirkung die Arbeit der Organisation verspricht. Es ist – wie das ganze Verfahren – die klassische Arbeit eines Investors. Die Vorberichte werden vom Stiftungsrat geprüft. Wenn dieser das Engagement grundsätzlich befürwortet, verfassen wir einen umfangreichen Investmentbericht, für den wir die jeweilige Organisation intensiv vor


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Innovative Wege für philanthropisches Wirken aufzeigen: Im Haus der Philanthropie-Lösungen macht LGT Venture Philanthropy erlebbar, wie philanthropisches Engagement benachteiligten Menschen langfristig ein besseres Leben ermöglichen kann.

lie:zeit: Wie sieht die finanzielle Förderung aus? Je nach Geschäftsmodell und Bedarf der unterstützten Organisation arbeitet LGT Venture Philanthropy mit Spenden, Darlehen und Eigenkapitalbeteiligungen. Alle entstandenen Erträge werden in den Fonds zurückgeleitet und für weitere Investitionen bereitgestellt. Unsere Rendite ist die positive soziale Wirkung. Wenn sich Kunden der LGT mit unserer Unterstützung philanthropisch engagieren wollen, können wir die Mittel auch so strukturieren, dass zusätzlich eine kleine finanzielle Rendite möglich ist.

Philanthropie erlebbar machen: Wolfgang Hafenmayer, Leiter von LGT Venture Philanthropy, erläutert, wie die LGT dazu beiträgt, die Lebensbedingungen von fast drei Millionen Menschen nachhaltig zu verbessern.

Ort prüfen. Erst aufgrund dieser vertieften Analyse trifft der Stiftungsrat eine Entscheidung. Ist diese positiv, werden ortsansässige Rechtsanwälte – die dafür oft pro bono arbeiten – mit der Ausfertigung der Verträge betraut. Dieser gesamte Prozess dauert in der Regel sechs bis zwölf Monate. lie:zeit: Kontrollieren Sie auch, wie die Gelder eingesetzt werden? Auch hier agieren wir wie andere Institutionen, die Venture Capital geben: Die gesprochenen Beträge werden in Raten ausbezahlt, für die vereinbarte Ziele erreicht

werden müssen. Unsere Mitarbeitenden vor Ort arbeiten mit jeder der unterstützten Organisationen durchschnittlich einen halben Tag pro Woche an wichtigen strategischen und operativen Fragestellungen. In einem monatlichen Reporting-Gespräch besprechen wir zudem mit den Verantwortlichen der Organisationen das Erreichte und wichtige anstehende Entscheidungen. Wir leisten mehr als einen finanziellen Beitrag. Ebenso wichtig ist, dass wir auch unser Know-how, unsere Beziehungen und unsere Managementerfahrung einbringen.

lie:zeit: Wie finanziert sich LGT Venture Philanthropy? Das Startkapital hat uns die Fürstenfamilie zur Verfügung gestellt. Damit haben wir nicht nur ein leidenschaftlich engagiertes und erfahrenes internationales Team aufgebaut. Wir haben auch einen sehr differenzierten und für die Organisationen sehr hilfreichen Investmentprozess entwickelt. Vor allem aber – und das liegt uns natürlich ganz besonders am Herzen – haben wir inzwischen ein ansehnliches Portfolio an exzellenten, inspirierenden Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten. Da-

mit tragen wir schon jetzt dazu bei, die Lebensbedingungen von fast drei Millionen Menschen nachhaltig zu verbessern. Bald werden wir mit unserer Arbeit mindestens 15 Millionen benachteiligter Menschen erreichen. lie:zeit: Wie können sich die LGT Kunden beteiligen? Die einfachste Art ist eine Spende für die LGT Venture Philanthropy Foundation. Für philanthropische Investoren, die sich mit einem Betrag ab 100 000 Franken engagieren möchten, evaluieren wir auch einzelne Investitionsund Spendenmöglichkeiten. Ab einem Engagement von fünf Millionen Euro helfen wir beim Errichten eigener Fonds oder Stiftungen. Mit einem je nach Engagement abgestuften professionellen Reporting informieren wir regelmässig über den Erfolg unserer Arbeit. Damit das Engagement langfristig erfolgreich ist und wir die optimale Lösung für den Stifter finden können, beginnt unser Prozess wie der, der auch eine gute Vermögensverwaltung auszeichnet – mit einem individuellen Beratungsgespräch.


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Die Druckerei-Welt im Wandel Von Verena Cortés

: Von Prospekten über Plakate bis hin zu Verpackungsmaterial oder Kleidung – Druckerzeugnisse finden sich überall. Die Materialien, die heute mit den modernsten Drucktechnologien bedruckt werden, lassen die Jahrtausende alte Geschichte des Drucks vergessen.

Den Ägyptern und Mesopotamiern von damals würden wohl die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie heute einen Rundgang durch eine Druckerei machen würden. Die riesigen Druckmaschinen, die rund um die Uhr laufen und bis zu 15’000 Seiten pro Stunde ausspucken, haben nicht mehr viel gemeinsam mit der BlinddruckMethode, mit der sich die Kollegen um 4000 v. Chr. abgemüht haben. Auch Johannes Gutenberg würde angesichts einer Speedmaster SM 52-4-P von Heidelberg (Offsetdruck-Maschine) vor Verzückung in die Hände klat-

schen. Ob Ägypter, Mesopotamier oder Johannes Gutenberg, sie alle haben wichtige Grundsteine für das Drucken gelegt. Jedoch richtig massentauglich wurden die Druckprozesse erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. Seither hat sich der Markt rund um Druckerzeugnisse und Drucktechnologien rasant entwickelt. Beispielhaft zu sehen an der weltgrössten Messe der Printmedien «drupa»: waren bei der ersten Ausstellung 1951 noch 530 Aussteller aus 10 Ländern vertreten, sind es heute knapp 2000 Aussteller aus über 50 Ländern.

DIGITAL- VERSUS OFFSETDRUCK Gerade der 1993 entstandene Digitaldruck hat die Art und Weise, in der Druckerzeugnisse angefertigt werden, massgeblich verändert. Der Digitaldruck ist wesentlich flexibler und wirtschaftlicher bei Kleinauflagen und so dem Offsetdruck diesbezüglich weit überlegen. Geht es aber um anspruchsvollere Wünsche mit komplexen Farb- und Bedruckstoffkombinationen und grössere Auflagezahlen, dann ist der Offsetdruck in der Regel die

günstigere Variante. Die meisten grossen Druckereien bieten heute sowohl Digital- wie auch Offsetdruck an.

SIEBDRUCK – DER AUSSENSEITER MIT BESONDEREN VORZÜGEN Wirklich populär ist der Siebdruck nicht mehr. Nicht etwa wegen seinen Qualitäten, sondern weil er einiges an Geräten und viel Platz für grosse Formate braucht und viel Fachwissen be-

Drupa Die drupa ist die weltgrösste Messe der Printmedien. Sie gilt als die wichtigste Ausstellung der Druck- und Druckmedienindustrie und zieht Durchschnittlich an die 400'000 Besucher an. Seit 1951 findet die Messe alle 3 bis 5 Jahre in Düsseldorf statt.

Die nächste drupa findet vom 3. bis 16. Mai 2012 statt.

Der Siebdruck ist aufwendig und benötigt viel Fachwissen(Bild: Ospelt Druck)


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Ein top ausgerüsteter Maschinenpark ist das Herz jeder modernen Druckerei (Bild: BVD Druck)

nötigt. Das macht den Siebdruck für eine Druckerei sehr kostspielig. Dafür fällt der Siebdruck mit seinen Qualitäten auf: wasserfest, UV-beständig und mit einer Druck-Lebensdauer von bis zu zehn Jahren, je nach Material und Farbe, die verwendet wird. Das ist mehr als doppelt so lange, als in jedem anderen Druckverfahren möglich ist. Deshalb eignet sich der Siebdruck für langlebige Drucksachen im Aussen- und Innenbereich und für Materialien, die mit anderen Methoden nicht oder nur sehr schwierig zu bedrucken sind, wie z.B. Metall und Glas. Insbesondere bei Textilien kommt dieses Druckverfahren zum Einsatz. Um Pullis, Polos und T-Shirts einoder mehrfarbig zu bedrucken, ist der Siebdruck die qualitativ beste und wirtschaftlich günstigste Methode.

VISUAL PRINTING UND WEITERE TRENDS FORDERN DIE DRUCKEREIEN Grossformatiges Drucken liegt ebenso im Trend wie das Bedrucken von unterschiedlichsten Materialien. Heute werden Busse und Autos mit Werbefolien beklebt, Plakate in allen Formaten gedruckt und auch vor Holz, Glas und Acryl machen die Drucktechnologien keinen Halt. Dieser Umstand fordert die Maschinenparks der Druckereien. Grosse Investitionen sind nötig, um mit den neusten Technologien aufwarten zu können. Auch spielt die Ökologie eine wesentliche Rolle im Druckergewerbe. Von klimaneutralen Maschinen über chemiefreie Druckplatten bis hin zu alkoholfreien Farben zeigen, dass der Weg zum umweltfreundlichen Drucken bereits eingeschlagen ist.

Alles kann ein Informationsträger sein - grossformatige Drucke machen’s möglich (Bild: Matt Druck)

Die wichtigsten Druckverfahren auf einen Blick: Digitaldruck: hier wird keine statische Druckform benutzt, sondern das Druckbild wird direkt von einem Computer in eine Druckmaschine übertragen. Zu den gängigsten Digitaldruckvarianten gehören die Tintenstrahloder Laserdrucker. Anwendung: vor allem für kleinere Auflagen, da der Digitaldruck bei geringen Auflagezahlen kostengünstiger ist als der Offsetdruck. Offsetdruck: Indirektes Flachdruckverfahren d.h. es wird nicht direkt von der Druckplatte auf Papier gedruckt wird, sondern die Farbe wird erst über eine weitere Walze übertragen. Anwendung: im Bücher-, Zeitungs-, Akzidenz- und Verpackungsdruck. Siebdruck: Die Druckfarbe wird mit einer Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Material gedruckt. Dieses Druckverfahren eignet sich für viele verschiedene Materialien wie Folien, Platten, Holz und Glas. Anwendung: im Bereich der Werbung und Beschriftung, im Textil- und Keramikdruck und für industrielle Anwendungen.

Wir haben uns informiert bei: Matt Druck AG, Satz und Druck AG, Mauren; BVD Druck + Verlag AG, Schaan und Reinold Ospelt AG, Vaduz


business:zeit

«Keine Zinserhöhung vor dem Jahre 2012» : Viele Bankkunden suchen Antworten: Staatsschulden, Frankenstärke und starke Bewegungen an den Finanzmärkten sind nur einige Themen, die beschäftigen. Dr. Jörg Zeuner, Chefökonom der VP Bank, gibt Rückblick und Ausblick. lie:zeit: Immer häufiger müssen sich verschiedene Länder weltweit zu drastischen Sparmassnahmen durchringen, was sich unweigerlich auf das Wirtschaftswachstum auswirken wird. Können sich die Schweiz und Liechtenstein dieser Belastung entziehen? Dr. Jörg Zeuner: Beide Länder haben gesunde Staatsfinanzen und erfreulicherweise ei-

nen verhältnismässig geringen Spardruck. Gleichzeitig sind sie aufgrund ihrer Wirtschaftsstruktur aber eng mit den Volkswirtschaften verbunden. Der Anteil der Exporte am Bruttoinlandsprodukt ist in der Schweiz rund viermal so gross wie in den USA. Insofern leidet auch die heimische Wirtschaft unter der schwächeren Nachfrage aus dem Ausland. Der private Konsum und

die hohe Investitionstätigkeit sorgen jedoch für eine robuste Binnennachfrage. lie:zeit: Dann kommt die Frankenstärke zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt? Dr. Jörg Zeuner: Der Franken hat in den letzten drei Jahren sukzessive an Stärke gewonnen.

Die negativen Folgen sind bisher aber weniger deutlich, als zunächst vermutet wurde. Ein Grund hierfür ist die Spezialisierung der Unternehmen und die Qualität ihrer Erzeugnisse. Doch je länger die Überbewertung des Schweizer Frankens anhält und je grösser sie zu Euro und USDollar wird, desto stärker dürften sich die negativen Auswirkungen abzeichnen. Viele Umsätze konn-

Die VP Bank wurde 1956 gegründet und gehört mit über 700 Mitarbeitenden zu den grössten Banken Liechtensteins. Heute ist sie neben Vaduz und Zürich an weiteren sechs Standorten weltweit vertreten. Die VP Bank bietet massgeschneiderte Vermögensverwaltung und Anlageberatung für Privatpersonen und Intermediäre. Aufgrund der gelebten offenen Architektur profitieren die Kunden von einer unabhängigen Beratung: Empfohlen werden sowohl Produkte und Dienstleistungen führender Finanzinstitute als auch bankeigene Investmentlösungen. Die VP Bank ist an der Schweizer Börse SIX kotiert und hat von Standard & Poor's ein «A-»-Rating erhalten.


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ten nur durch Preiszugeständnisse gehalten werden. Die Aufwertung ging zu schnell, als dass sie durch Produktivitätsgewinne absorbiert werden könnte.

dem starken Franken – liegt sogar nahe Null. Aber auch in der Eurozone und den USA dürften die Notenbanken erst wieder 2012 an der Zinsschraube drehen.

lie:zeit: Manche Unternehmer fordern daher ein gezieltes Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Schwächung des Frankens …

lie:zeit: Kreditnehmer haben somit keinen Handlungsbedarf ?

Dr. Jörg Zeuner: Trotz der Frankenstärke sollte die Schweiz an ihrem flexiblen Wechselkurssystem festhalten. Zum einen spielt die weltweite Konjunktur für das Wachstum von Schlüsselbranchen der heimischen Exportwirtschaft eine grössere Rolle als der Wechselkurs, zum anderen bergen die Alternativen zum flexiblen Wechselkurs hohe Risiken. Die Stärke des Franken ist das Ergebnis einer strukturellen Schwäche des EUR, die weiter anhält. Die SNB dürfte daher auf starken Gegenwind im Devisenmarkt stossen, sollte sie eingreifen. Eine Bindung an den EUR hätte zudem höhere Zinsen zur Folge. lie:zeit: Dann sind der SNB derzeit die Hände gebunden? Dr. Jörg Zeuner: In der Tat ist der Handlungsspielraum der Schweizerischen Nationalbank derzeit stark begrenzt. Es war richtig, dass sie der Europäischen Zentralbank im Zinsanhebungszyklus nicht gefolgt ist – diese hat 2011 den Leitzins ja bereits zwei Mal um jeweils 25 Basispunkte angehoben. Allerdings muss die SNB die potenziellen Gefahren ihrer Tiefzinspolitik genau im Auge behalten. Diese liegen in erster Linie im Immobilienmarkt. lie:zeit: Wann erwarten Sie die erste Zinsanhebung in der Schweiz? Dr. Jörg Zeuner: Frühestens Anfang 2012. Anders als in der Eurozone, wo die Inflation dieses Jahr spürbar angestiegen ist, verharrt die Teuerung in der Schweiz auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Kerninflation – vor allem wegen

Dr. Jörg Zeuner: Wir erwarten für dieses Jahr zwar keine Zinserhöhung in der Schweiz, Kreditnehmer sollten sich jedoch bewusst sein, dass die Hypothekarzinsen historisch tief sind. Gleichzeitig gilt es auch zu beachten, dass die Zinskurve relativ steil ist, das heisst, dass die langfristigen Zinsen deutlich über den kurzfristigen liegen.

Dr. Jörg Zeuner ist Chief Economist der VP Bank Gruppe in Vaduz, Liechtenstein. Dort leitet er das Research und die Produktselektion und ist Vorsitzender des Anlageausschusses. Bis zu seinem Wechsel zur VP Bank war Dr. Jörg Zeuner Senior Economist beim Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington, D. C., wo er bis heute als Berater tätig ist. Dr. Jörg Zeuner erhielt den Master in Economics von der Universität Glasgow und erlangte seine Promotion an der Universität Würzburg. Er ist als Wirtschaftsdozent an Universitäten in der Schweiz und in Deutschland tätig.

lie:zeit: Was bedeutet das für den Kreditnehmer? Dr. Jörg Zeuner: Wir empfehlen eine Festbindung in Festsatzhypotheken mit ein oder zwei Laufzeiten und/oder eine Geldmarkthypothek, sofern die Risikofähigkeit gegeben ist. Eine Festsatzhypothek bietet den Vorteil, dass die jährliche Zinsbelastung kalkulierbar ist und Sicherheit in Bezug auf Zinsschwankungen bringt. Risikobewusste Kunden machen in der Regel ein Splitting auf zwei unterschiedlichen Laufzeiten, was künftige Zinsschwankungen zu glätten hilft. lie:zeit: Was können Kreditnehmer tun, die etwas mehr Risiken eingehen möchten? Dr. Jörg Zeuner: Wer eher spekulativ vorgehen möchte, kann aktuell durchaus von der zinsgünstigen Geldmarkthypothek profitieren, mit der Möglichkeit, in eine Festsatzhypothek wechseln zu können. Allerdings gilt es zu beachten, dass aufgrund der relativ steilen Zinskurve der Wechsel in eine Festsatzhypothek «teurer» wird. lie:zeit: Der Schweizer Franken profitiert von der Verunsicherung vieler Anleger. Die Schweizer Börse zählt seit Jahresbeginn jedoch zu

den schwächsten Märkten. Ein Widerspruch? Dr. Jörg Zeuner: Ausländische Anleger, die in den vergangenen Wochen Franken gekauft haben, tun dies nicht aus Rendite- sondern aus Risikoüberlegungen. Dementsprechend parken sie ihre Gelder möglichst risikolos. Der Aktienmarkt kann davon nicht profitieren. Im Gegenteil: Anleger fürchten die negativen Auswirkungen des starken Frankens auf die Unternehmensgewinne. lie:zeit: Das heisst also, Finger weg von Schweizer Aktien? Dr. Jörg Zeuner: Nein, Schweizer Werte gehören in jedes Aktiendepot. Besonders bei den grossen Blue Chips darf der Wechselkurseffekt nicht überschätzt werden. Die Unternehmen sind internati-

onal tätig, ihre Kosten- und Ertragsstruktur ist regional weitestgehend ausgeglichen. Zudem sind die Kurse zurückgeblieben. Der Leitindex SMI notiert praktisch auf dem gleichen Niveau wie vor zwei Jahren. lie:zeit: Abschliessende Frage: Wie soll sich der Anleger im zweiten Halbjahr verhalten? Dr. Jörg Zeuner: Bondanleger sollten die Kursanstiege aufgrund der Verschlechterung der Stimmung am Anleihenmarkt für den Verkauf von Staatspapieren nutzen. Derzeit sind Unternehmensanleihen vorzuziehen. Aktien bleiben interessant und Schwächephasen können interessante Kaufgelegenheiten darstellen. Die nachlassende Konjunkturdynamik wird aber dafür sorgen, dass die zuletzt gestiegene Verunsicherung erhalten bleibt.


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Büromöbel_Mindport® by Lista Office LO: «Ein neues Konzept der Firma Lista Office LO heisst Mindport® by Lista Office LO und schafft innerhalb von Grossraumbüros flexible Zonen für Besprechen, Arbeiten und Entspannen.» Bild: Lista Office LO

Flexibilität und Freiheit am Arbeitsplatz Von Rebecca Testi-Marogg Allem voran wichtig für die Einrichtung von Büroräumen ist ein grundsätzliches Konzept für die Möblierung und die Beleuchtung. Natürlich ist dabei zu berücksichtigen, wie viele Arbeitsplätze benötigt werden, welche Aufgaben bewältigt werden sollen, wie die räumlichen Gegebenheiten grundsätzlich sind, und, last but not least, es spielt auch die Identität der Firma eine Rolle. Büroeinrichtung und Beleuchtung sind heute bei Grossunternehmen ein Teil der Marke, und wird auch bei mehreren Firmensitzen einheitlich gestaltet.

: Die neuen Büromöbel sind vor allem eines: anpassungsfähig. Sie sind in der Lage, sich unterschiedlichen Gegebenheiten und verschiedenen Ansprüchen anzupassen. Das richtige Licht am Arbeitsplatz macht den Arbeiter wirtschaftlicher und effizienter. Arbeitsplätze sind variabel und komplex zugleich. PLANUNG MÖGLICHST FRÜH BEGINNEN Idealerweise beginnt eine Beratung bei einem Neubau bereits in der Projektierungsphase, d.h. wenn das Gebäude im Rohbau ist. So wird es dem Lieferanten möglich, die beste Lösung für Einrichtung und Beleuchtung zu finden. Wer seine Büromöbel austauschen will, lässt sich am besten etwa acht bis zehn Wochen vor Umzugstermin beraten. Wichtige Faktoren für eine Beratung sind dabei das Budget, der

Zeitrahmen und vor allem auch die Art der Arbeiten, die in einem Büro getätigt werden sollen. Hierbei empfiehlt sich ein Besuch in den Ausstellungsräumen verschiedener Büroausstatter. So kann der Kunde sich ein Bild machen, die in Frage kommenden Möbel auch anfassen und ausprobieren.

«NON-TERRITORIAL» & FLEXIBILITÄT IST DIE ZUKUNFT Heute spielt vor allem Flexibilität am Arbeitsplatz eine wichtige

Rolle. Tische sind elektrisch verstellbar, die einzelnen Module sind wandel- und ergänzbar. Ein Trend sind auch non-territoriale Büros. «Mindport® by Lista Office LO» der Firma Lista Office LO ist hier innovativ: in repräsentativen Studien wurde festgestellt, das der Umgebungslärm wie Telefonate, Konferenzen und so weiter die Arbeitnehmer in Grossraumbüros so sehr stören, dass sie oft nur unkonzentriert arbeiten können. Im althergebrachten Grossraumbüro hat dann auch nicht jeder sein Kabäuschen, ist aber dem Telefongespräch des Nachbarn oder der ad-Hoc-


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Konferenz gegenüber ausgeliefert. «Mindport® by Lista Office LO» nun will Konzepte schaffen, in denen die Beschäftigten aufstehen und einen anderen Platz aufsuchen können, wenn sie sich gestört fühlen. Das Konzept funktioniert wie in einer Wohnung, in der man zwar jeden Raum nutzen darf, einem jedoch keiner gehört. Das System bietet denn auch neben den klassischen Grossraumbüroarbeitsplätzen z.B. den «Think Tank», einen Kubus für Besprechungen, dessen Position sich innerhalb des Büros frei wählen lässt. Dazu kommen weitere abgeschirmte Plätze für Denken, Entspannen und ungestörtes Arbeiten. Schallschutz heisst das Zauberwort.

Leuchte_office_led: «LED-Licht ist effizient und sparsam. Ein professioneller Lichtplaner weiss, wie Tages- und Kunstlicht optimal genutzt werden.» Bild: Nimbus

Einer der Vorteile ist natürlich auch die leichte Anpassungsfähigkeit an Bedürfnisse. Im weiteren werden Kosten gespart, da die Module Raum sparen. Dieses Konzept ist neu, die von Lista Office LO präsentierten Einrichtungsmodule sind stylish und funktionell. Das System muss sich aber noch bewähren.

ES WERDE LICHT Ebenso wichtig wie die funktionelle Raumeinrichtung ist die ideale Beleuchtung. Die Fluoreszenzlampe gilt heute und nach wie vor immer noch als Basis der Büroarbeitsplatzbeleuchtung. In Röhrenform oder als Kontaktlampe, als Lichtband oder ausrichtbare Einzelleuchte sorgt sie für Grundlicht. Je nach Art des Raumes wird idealerweise von einem Lichtplaner ein Konzept erarbeitet, dass die optimale Ausleuchtung der Räume gewährleistet. Wichtig: als erstes werden die Tageslichträume von den Fensterfernen Räumen unterschieden, denn die Beleuchtung der beiden Zonen erfolgt individuell.

Firma Nimbus: durch ausgeklügelte Technik ermöglicht sie ein hohes Einsparungspotenzial gegenüber konventionellen Büroarbeitsplatzleuchten. Hohe Lichtleistung und lange Lebensdauer werden durch niedrigen Energieverbrauch ergänzt. Erstmals ist es möglich, mit dem Direktlicht von nur einer Lampe einen Doppelarbeitsplatz komplett auszuleuchten. Die Office Air LED benötigt dabei nur 130 Watt, im Gegensatz zu den 240 Watt, die eine konventionelle Leuchte benötigt. Die Zukunft sind unkonventionelle, flexible Arbeitsräume, die Möglichkeit zu Wirtschaftlichkeit und Wandelbarkeit schaffen. Die neuen Büromöbel und -beleuchtungen bieten dies schon heute.

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sport:zeit Waldi, der Ausnahmemoderator Egal ob als Moderator beim ARD, als Schreiberling oder als Werbeikone – der Sportmoderator Waldemar Hartmann ist nie auf den Mund gefallen und unterhält mit treffsicheren Kommentaren. Wir haben «Waldi» für Sie in Chur getroffen. Seite 44

Einst der schnellste Mann der Welt Manfred Schurti gehörte in den 197er-Jahren zu den weltbesten Formel V-Piloten der Welt. Er war Europameister, Sieger der CastrolTrophy und Gewinner des Weltpokals in Daytona (USA). Seite 48

Entweder Geld oder Abstieg

präsentiert von

Der FC Vaduz soll – geht es nach dem Willen der meisten Profivereine der Schweiz – entweder Hundertausende auf den Tisch legen, um überhaupt Fussball in der Schweiz spielen zu dürfen, oder absteigen. Eine Replik Seite 63


sport:zeit

Born to be «Waldi» –

Sportmoderator als «Spassbereiter»

Von Wolfgang Altheide

Während der Fussball Europa- und Weltmeisterschaft moderiert er «Waldis WM-Club» im Ersten Deutschen Fernsehen und wenn die ARD «Boxen im Ersten» überträgt ist er am Ring und plaudert mit Experten. Sein Engagement beim Sender beschäftigt ihn mittlerweile nicht mehr tagtäglich. Aber das ist kein Grund für «Waldi», sich zur Ruhe zu setzen. Er schreibt Kolumnen für die Südostschweiz, er schreibt Bücher, hat ein eigenes Bühnenprogramm und ist eine gefragte Werbeikone. In erster Linie für Weizenbier – das verkörpert er am besten, weil er nach eigenen Worten «am liebsten an der Theke steht». Und er traut sich was zu sagen: kompetent und treffsicher seine Äusserungen, ohne Angst in einen Konter zu laufen. Ihm ist es gleich, ob es Gegner vom Kaliber eines Lothar Mathäus, van Gaal oder Kaiser Franz Beckenbauer sind. «Waldi» teilt aus, wenn Gelegenheit dazu gegeben ist. lie:zeit: Welche Beweggründe waren ausschlaggebend, den Wohnsitz von Bayern nach Chur zu verlegen? Sind es nur die Steuervorteile, denn Berge gibt es ja auch in Bayern. Waldemar Hartmann: Aber nicht so schöne. Ich bin 1999 von einer deutschen Investorengrup-

: Waldemar Hartmann, genannt «Waldi», ist mehr als ein Sportmoderator. Nicht erst durch seine Konfrontation mit Rudi Völler, als der ihm in einem Fernseh-Interview vorwarf «bereits drei Weizen» getrunken zu haben, ist der 62-Jährige eine im deutschen Sprachraum besonders bekannte Persönlichkeit. Im Gespräch mit dem in Chur lebenden «Waldi» Hartmann zeigt in unserer Rubrik sport:zeit seine vielfachen Talente auf. wurde. Lothar hat sich doch inzwischen zum Scheidungsspitzenreiter aufgeschwungen, wird Joschka Fischer und Gerd Schröder in Kürze von der Spitzenposition verdrängen.

«Waldi» Hartmann

Wie gross ist eigentlich der Anteil dieser sogenannten «Wutrede» an der Markenbildung «Waldi» Hartmann, vor allem auch mit der Auswirkung auf die Werbeverträge, z. B. das «Paulaner» Bier?

pe nach Chur eingeladen worden, ein Städtchen, das ich bisher nur durch meine Fahrten zum Ski Weltcup nach Lenzerheide kannte. Die Gruppe hatte sich um die Spielbanklizenz für Arosa und Chur beworben. Die Bewerber haben eine Agentur gegründet und jemanden gesucht, der medial gut vernetzt ist. Die Lizenz ging letztendlich nach Bad Ragaz. Aber meiner Frau und auch mir gefiel es hier so gut, dass wir uns eine Wohnung gekauft und auch einen Bekanntenkreis aufgebaut haben. Sie legen ja in Ihrer zweiten Heimat nicht nur die Füsse auf den Tisch, sind journalistisch tätig für die Südostschweiz. Sicher nicht nur wegen des Honorars?

Ich habe damals schon im BLICK eine Kolumne geschrieben, allerdings nur gelegentlich. Dann kam beim letzten Oktoberfest der Kontakt zur Südostschweiz. Der Vollblutjournalist «Waldi» Hartmann hat durchaus nicht nur eine eigene Meinung, sondern ist immer streitbar, ohne unfreundlich zu werden. Ich denke da an die so genannte Wutrede von Rudi Völler oder auch den kürzlich abgelassenen Spruch über Lothar Mathäus anlässlich der EIS-Fussball-WM in Arosa. Die Äusserung über Lothar wurde über den BLICK kolportiert. Da bin ich fast beleidigt, dass mein Foto nicht veröffentlicht

Hundert Prozent. Rudi hat mit seiner Äusserung sozusagen dem Bier die Krone aufgesetzt. Man kann sich das ja im Nachhinein im Internet anschauen, Rudi hat zunächst Netzer und Delling beschimpft. Mir hat er «nur die drei Weissbier» vor den Kopf geknallt. Zum Glück für mich, wie sich im Nachhinein herausstellte. Ich bin inzwischen schon einige Überstunden in dem Job, aber da habe ich gedacht: einfach nur geil! Der Vertrag mit «Paulaner» läuft jetzt schon acht Jahre und das passt wunderbar. Irgendwann hat sich auch das

Oliver Kahn und «Waldi»


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Ich bin in Franken geboren und da schlägt das Herz naturgemäss für den Club, den 1. FC Nürnberg. Wie gut kennen Sie den Schweizer Fussball? Ganz gut, ich verfolge die Axpo Super League zuhause in Chur im Fernsehen, fahre ab und zu nach Zürich oder auch nach Basel, wo mein Freund Thorsten Fink ja gute Arbeit leistet.

Wolfgang Altheide im Gespräch mit Waldemar Hartmann in Chur

verbraucht, okay, dann kommt eben etwas anderes. Ich habe schon vor «Paulaner» Werbung gemacht, unter anderem für laktosefreie Milch. Der Spruch lautete «Waldi trinkt auch Kaffee». Man kennt Sie als Sportmoderator, Schwerpunkt Fussball und Boxen, zudem aus der Sendung «Waldis WM-Club». Aber Sie spielen auf dem Klavier noch mehrere Stücke. Ich bin auf der Bühne mit meinem Programm «Born to be Waldi». Moderator Frank Elstner hat mir geraten, mal alles aufzuschreiben und es auf der Bühne zu erzählen. Auch Harald Schmidt fand es eine Superidee. Die beiden haben mir den Anstoss dazu gegeben. Dazu gibt es das Begleitbuch und für einen Berliner Verlag habe ich die «Populäre Bayern Irrtümer» geschrieben. Ein paar kleine Fernsehrollen hatte ich auch schon, unter anderem in «Neues aus der Anstalt» bei meinem Freund Urban Pirol.

In der Südostschweiz haben Sie als Einstieg ein grosses Interview mit Peer Steinbrück gemacht. Er ist scheinbar ein Duz-Freund von Ihnen, hat mit seiner «Indianeräusserung» in der Datenaffäre viele Liechtensteiner und Schweizer Bürger aufgeregt. Wollten Sie ihm einen Freundschaftsdienst erweisen? Ich habe ihm geholfen, 10.000 Zeichen in der Südostschweiz bieten Platz, sympathisch «rüber zu kommen». Das ist gelungen, ich wurde auf der Strasse von einigen Lesern direkt angesprochen. Sind Sie mit ihm auch politisch verbunden oder halten Sie es mit dem Motto: die politische Heimat des Anderen hat nichts mit persönlicher Freundschaft zu tun?

Sehen Sie sich bei der Bühne eher in der Rolle des Kabarettisten oder des Comedians?

Genau, ich bin immer ein «Schwarzer» gewesen und habe seit meiner Jugend eine konservative Werteorientierung. Ich hatte schon früh eine Nähe zu FranzJosef Strauss und der sass, wenn es für das Land wichtig war, mit seinen politischen Gegnern auch mal zuhause auf der Couch. Mit den «Roten» komme ich besser klar an der Theke.

Die Frage werden Sie auch nicht lösen. Beide Gattungen halten es für einen religiösen Begriff. Ich bezeichne mich als «Spassbereiter».

Lassen Sie uns noch ein wenig über den Sport sprechen, Thema Fussball. Hat «Waldi» Hartmann einen Lieblingsverein?

… und den Liechtensteiner Fussball? Loose, Weikl, Nushöhr, Wegmann, das sind alles Typen, die ich gut kenne und die dem Liechtensteiner Fussball gut tun und in der Vergangenheit gut getan haben.

den Kaiser, van Gaal und «Loddar» in einer Person: in der von Matze Knop. Matze ist genial. Wenn ich ihn in meine Sendung einlade, tut das der Sendung ungemein gut. Er ist nicht nur ein grosser Künstler, sondern auch ein anständiger, gut erzogener junger Mann. Er kann sich deshalb so gut in seine Figuren hineindenken, weil er selbst noch aktiv Fussball spielt. Herr Hartmann, vielen Dank für das Gespräch. Sieht man Sie eventuell mal auf einer Schweizer oder Liechtensteiner Bühne? Das würde ich gern machen – und bezahlbar bin ich auch.

Sie moderieren ja sowohl beim Fussball als auch beim Boxen mit den «Experten». Ein kurzes Statement zu Henry Maske. Ich mag ihn, habe auch privaten Kontakt mit ihm. Versteht vom Boxen alles, aber er soll aus der Analyse des Boxens keine Philosophie machen. Zum Schluss mal Hand aufs Herz: am liebsten interviewen Sie doch

www.waldemarhartmann.

Waldemar Hartmann mit seinen Gästen beim «WM-Club»

de


sport:zeit

Sammler aus Leidenschaft Von Herbert Oehri

«Ich kam eher per Zufall nach Liechtenstein. Ich lebte in Villach und über den dort ansässigen Fussballverein lernte ich Herbert Moser kennen. Ich spielte damals in der Jugendabteilung des FC Villach und Moser war Aktiver im Fanionteam», erklärt Gerald Stossier. Er hatte zu dieser Zeit gerade sein HTLStudium abgeschlossen und war im Begriff, ein weiteres Studium in Angriff zu nehmen. Zur gleichen Zeit hatte Moser ein Jobangebot aus Liechtenstein. Der Vaduzer Architekt Franz Hasler

: In den 1960er-Jahren kam der Kärntner Gerald Stossier von Villach nach Vaduz. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fand er beim FC Vaduz Freunde und stand dem Verein rund 25 Jahre lang als gewissenhafter Funktionär zur Verfügung. Seither sammelt er alles rund um den sportlichen Betrieb des FCV. suchte gleich mehrere neue Arbeitskräfte. So kam es, wie es kommen musste. Herbert Moser überredete den jungen Kärntner dem Jobangebot aus Liechtenstein ebenfalls zu folgen.

HEIMWEH NACH KÄRNTEN Zunächst sah es nicht danach aus, dass Gerald Stossier in Vaduz Fuss fassen würde. Vom Heimweh getrieben, reiste er so oft er konnte nach Villach,

um seine Familie und Freunde zu besuchen. Ein Besuch eines FCV-Meisterschaftsspiels sowie die guten Kontakte von Herbert Moser beim FCV waren schliesslich ausschlaggebend, dass sich der Kärntner nach einem Jahr auch in Vaduz langsam aber sicher heimisch fühlte. «Es hat sich dann ergeben, dass ich die Spieler des FCV kennen lernte und dadurch Freunde gefunden hatte. Just in dieser Saison schaffte der FCV die Qualifikation zu den Aufstiegspielen in die 1. Liga. Ich wurde sozu-

sagen von der damaligen Aufstiegs-Euphoriewelle getragen und besuchte nun regelmässig die Heimspiele des FC Vaduz». Dies hatte auch der damalige Bürgermeister und Vize-Regierungschef Hilmar Ospelt beobachtet, der im Jahr 1964 Präsident des FCV wurde. Kurzerhand «heuerte» er Gerald Stossier an. «Hilmar Ospelt meinte, ich könnte doch etwas im FCV-Vorstand machen. Der FCV suche Schriftführer und weitere willige Kräfte. Schliesslich war ich 25 Jahre lang un-

Stehende Reihe von links: SR Urs Nigg, SR Georges Federer, SR Werner Müller, Hans Hob (†), Gebi Hoch (†), Kurt Feger (†), Eugen Seger, Ludwig Sklarski, dahinter Walter Vedana, Helmuth Konrad, Noldi Ospelt, Karl Seger, Herbert Moser, Hans Müntener, Reinhard Walser, Peter Sprenger, Ernst Vedana, Walter Seger, Erwin Vogt, Trainer Kurt Peterl (†), Toni Amann, Hubert Sele, Hansjörg Goop. Vordere Reihe von links: Walter Kieber, Xaver Hoch, Peter Frommelt, Sales Schreiber, Karl Ospelt, Karlheinz Ospelt, Goali Berno Walser, Oskar Büchel, Moritz Gassner, Gustav Verling (†), Gerald Stossier, Ludwig Seger.


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unterbrochen im Vorstand tätig der Kärntner für seine langjäh– in verschiedenen Funktionen». rige Arbeit beim FCV zum EhRund zehn Jahre davon war er renmitglied ernannt. für das FC-Sekretariat verantwortlich und damit Dreh- und Angelpunkt für sämtliche FCV- «EHRENAMTLICHER» Angelegenheiten. Im Jahr 1990, JOURNALIST anlässlich des erstmaligen Aufstiegs des FCV in die Challenge Ganz nebenbei verfasste er wähLeague (damals NLB), wurde rend vieler Jahre auch sämt-

SCHÖNE ERINNERUNG AN EIN FUSSBALLFEST

Das linke Bild entstand am 31. Juli 1998 anlässlich der Eröffnung des Rheinparkstadions Vaduz. Eine Gruppe der ehemaligen FCV-Spieler der einstigen Erstliga und ein Prominententeam, welches das Dress der Liechtensteinischen Landesbank trug, standen sich im Vorspiel zur Freundschaftspartie 1. FC Kaiserslautern (Deutscher Meister) gegen die 1. Mannschaft des FC Vaduz gegenüber. Einige der abgebildeten Fussballsportler sind in der Zwischenzeit leider gestorben.

liche Spielvorschauen für die Liechtensteiner Tagespresse und sammelte für sein privates Archiv die Spielergebnisse, Matchtelegramme, FCV-Jahresberichte und vieles mehr. Es ist schliesslich seiner Sammelleidenschaft zu verdanken, dass die sportliche Entwicklung des FCV der letzten 30 Jahre nahezu

lückenlos dokumentiert ist. Die Sammelleidenschaft von Gerald Stossier war auch den Presseleuten und den Vereinsfunktionären aus der Region bekannt. So kommt es heute noch oftmals vor, dass Presseleute oder Statistiker Gerald Stossier anrufen, um ein FCV-Resultat aus früheren Begegnungen in Erfahrung zu bringen. Auch heute noch notiert und sammelt der Kärntner mit viel Leidenschaft alles, was den FCV betrifft. Und dies mitunter auch unter Einsatz modernster Technik. So hat er z.B. sämtliche TV-Bilder (Sportsendungen des Schweizer Fernsehens, Tele Ostschweiz etc..) der ersten Saison des FC Vaduz in der höchsten Spielklasse auf DVD festgehalten.

Bild oben: WM Finale 1974 München 1974 WM Finale BRD-Holland. V.r. Walter Seger, Gerald Stossier Bild links: Gerald Stossier in den 1970er-Jahren


sport:zeit

Motorsportlegende Manfred Schurti

Schurti – damals

weltbester Fahrer Von Herbert Oehri

: Manfred Schurti aus Triesen ist eine lebende Motorsportlegende. Als Werksfahrer von Porsche eilte das grosse Motorsporttalent in den 1970erJahren von Sieg zu Sieg. Er war Europameister, Sieger der Castrol-Trophy und als Krönung Gewinner des Weltpokals in Daytona (USA).

Dabei löste er in Liechtenstein eine noch nie da gewesene Motorsport-Euphorie aus. Schurti war nie Rennsportprofi und ging stets seiner Tätigkeit als Autoexperte bei der liechtensteinischen Motorfahrzeugkontrolle (MFK) nach.

«Wenn Manfred Schurti Autorennen fährt, ist halb Liechtenstein dabei», hiess es in den 1970er-Jahren in der Motorsportszene. Einer seiner grössten Fans war der damalige Erbprinz und das heutige Staatsoberhaupt S.D. Fürst Hans-Adam

II. Dieser war oft dabei, wenn Manfred Schurti auf Schultern zum Siegerpodest getragen wurde. Das kleine «Nichtautobauerland Liechtenstein» spielte dank Manfred Schurti’s Erfolgen im Konzert der grossen Autorennsportnationen wie Deutschland,

England, Frankreich, Amerika oder Italien eine gewichtige Rolle.

VOM MOTOCROSS ZUM AUTORENNSPORT

Dabei hatte seine Sportlerlaufbahn ganz bescheiden im Moto-


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cross begonnen. Die ersten Lorbeeren erntete er 1961, als er den Schweizer Juniorenmeistertitel einfuhr. Es folgten mehrere nationale Titel in dieser «akrobatischen Motorsport-Sparte». Trotz seines anfänglichen Desinteresses packte ihn schliesslich im Jahr 1967 per Zufall der «Virus» Auto. Sein eiserner Wille liess ihn bei Baron von Falz-Fein vorsprechen, der in Liechtenstein als grosser Sportförderer bekannt war. «Ich suchte eigentlich einen Sponsor für die neue Motocross-Saison. Der Baron war aber kein Motocross Fan», erinnert sich Manfred Schurte mit einem Schmunzeln. Der Baron sah für Schurti eine andere Bestimmung und kaufte ihm kurzerhand einen FormelV-Wagen. Der Grundstein in Schurtis Autosportkarriere war gelegt und der Triesner war in der Formel-V auf nationaler Ebene auf Anhieb in seinem Element.

NAHEZU UNSCHLAGBAR In der Formel-V-Rennserie zeigte er sein grosses fahrerisches Können. Bei spannenden Radan Radkämpfen war Schurti nahezu unschlagbar. Und nachdem er einen Fahrer-Lizenzkurs in Paris absolvierte, an dem er in die letzten Geheimnisse des Autorennsports eingeführt wurde, war auch seine internationale Karriere lanciert. Der Einstieg in die internationale Szene verlief nicht leicht. Es war die Zeit aufstrebender Talente wie Niki Lauda oder Dieter Quester. Die starken Konkurrenten wollten dem Neuling und «Einzelgänger» aus Liechtenstein natürlich die «Manieren» beibringen. «An einem Rennen auf dem Hockenheimring nahmen sie mich in die Zange und wollten mich abdrängen. Ich gab aber nicht nach und so flogen wir schliesslich alle raus. Als einziger dieser Spitzengruppe kam ich auf der asphaltierten Strasse zum Ste-

hen. Dadurch hatte ich natürlich gleich wieder Grip und drückte auf ’s Gas. Schliesslich habe ich das Rennen gewonnen. Seit diesem Tag konnte ich mich nie mehr über fehlenden Respekt beklagen». 1968 gewann Schurti schliesslich den Europapokal und stieg 1969 in die neue Formel Super-V auf. Obwohl Schurti während seiner Motorsportkarriere da und dort – teils auch heftige - Zwischenfälle hatte, entstieg er seinen Rennautos jeweils unverletzt. So auch einige Jahre später in Daytona, als er den schlimmsten «Crash» seiner Karriere erlebte. «Es war ein 24-Stunden Rennen. Ich kam mit 360 Sachen zur Steilwand und wollte auf der oberen Bahn überholen. Plötzlich zog der untere Wagen, der etwa 100 km/h langsamer unterwegs war, nach oben und schoss mich ab. Bei dieser Geschwindigkeit besteht keine Chance zu reagieren. Beide Räder auf der linken Seite wurden weggerissen und mein Wagen begann zu schleudern. Völlig unkontrolliert schleuderte es mich auf die Wiese, wo der Wagen endlich zu Stehen kam. Mich hatte die Panik erfasst, entstieg mit etwas Mühe dem Auto und lief los. Wenn mich ein Strecken-

posten nicht rechtzeitig zurückgehalten hätte, wäre ich direkt auf die Rennbahn gelaufen».

MANFRED SCHURTI RÄUMT AB Sein grosses Jahr war 1972. Schurti gewann alles, was es zu gewinnen gab. Europameister, Sieger der Castrol-Trophy und als Krönung den Weltpokal in Daytona (USA). Diese spektakulären Erfolge wurden auch von der Porsche-Rennabteilung registriert. Der damalige PorscheRennleiter Manfred Jantke verpflichtete Schurti als Werksfahrer (1973). Das Leben des Triesners spielte sich nun zwischen MFK, Flugplatz, Hotel und Rennstrecke ab. 1974 folgten dann die ersten Einsätze eines Turbo- getriebenen 911 Porsche in der MarkenWeltmeisterschaft. In dieser Zeit lernte Schurti erstmals in Le Mans den unglaublichen «TurboBoost» der Porsche-Rennwagen zu bändigen. Porsche baute in den folgenden Jahren mit den zwei Fahrergespannen Jacky Ickx/ Jochen Mass und Manfred Schurti/ Rolf Stommele ein Dream-Team auf. Es fuhr von Sieg zu Sieg.


sport:zeit

S.D. Hans-Adam II mit Manfred Schurti

Höhepunkt der Saison 1978 war der Einsatz des 935 «MobyDick» Porsche in Le Mans. Mit 850 PS war das der stärkste je gebaute 911. Schurti/Stommele brachten das PS-Monster in Le Mans auf Anhieb auf den 8. Rang im Gesamtklassement.

RASENDER MFK-BEAMTER Der rasende MFK-Beamte aus Liechtenstein bewegte dazwischen für verschiedene PorscheKundenteams den 935 bis 1981 und hatte massgeblichen Anteil, dass Porsche vier Markenweltmeisterschaften in Folge gewann. Zu jener Zeit gab es nur etwa acht Rennfahrer auf der Welt, denen die Experten zutrauten, einen Porsche 935 optimal am Limit bewegen zu können. Manfred Schurti war einer davon. Auch in der Procar M1Serie fuhr das Rennfahreridol aus Liechtenstein so manchen hochkarätigen Formel-1-Star buchstäblich um die Ohren. Manfred Schurti war dann auch ein Thema bei einigen Formel 1

Teams. Zu einer Verpflichtung in der Formel 1 kam es jedoch nicht. «Einige kleine Formel 1 Teams zeigten Interesse an mir. Schliesslich machten aber Rennfahrer, welche auch zahlungskräftige Sponsoren mitbringen konnten, das Rennen». Sein letztes Rennen fuhr Schurti schliesslich 1982 in Le Mans. Ab jetzt hatten Beruf und Familie wieder Vorrang. Die Motorfahrzeugkontrolle in Vaduz verlangte nach ihrem Chef. Technische Fahrzeugabnahmen, Führerscheinzulassungen und zehn Angestellte galt es zu dirigieren. Inzwischen ist Manfred Schurti in Pension und aus seiner Zeit als Rennfahrer sind ihm zahlreiche Freundschaften und viele schöne Erinnerungen geblieben. Dem Motorsport gehört nach wie vor sein Interesse. Seine Hobbys sind Motorradfahren und Golfen. Gelegentlich fährt Schurti auch zum Klassikrennen auf dem Nürburgring. Der 935 Porsche ist zwischenzeitlich historisch und sollte fachmännisch gesteuert werden. Und wer könnte dies wohl besser als Manfred Schurti?


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Manfred Schurti Motorsport 1961 Juniorenmeister SAM Motocross (CH) 1962 Einstieg in den Elite Motocross Sport 1963 SAM Elite Motocrossmeister 250ccm 1964 -1966 Platzierungen konstant unter den ersten drei der SAM Motocrossmeisterschaft mit diversen Siegen. Bronze an der SAM Elite Motocrossmeisterschaft 1967 Erste Gehversuche im Automobilsport 1968 Sieg am letzten Formel V Rennen und Qualifikation für Rennen in Amerika 1969 5. Gesamtrang in der Formel-V Europa-Meisterschaft. 7. Rang am Formel-V WM-Lauf in Daytona (zweitbester Europäer) 1970 Dominator der Formel-V-Serie (Siege in allen Rennen) 1971 Einstieg in die Formel-Super-V Ein Sieg und diverse Podestplätze 1972 Sportler des Jahres Verleihung des Coupe du Président central de l’ACS Formel-Super-V EM-Meister Gewinner der Castrol Trophy 1973 Sieg in Daytona Marken-Weltmeister in Watkins Glenn (USA) Erste Einsätze im Werksporsche Verschiedene Siege auf Tourenwagen 1974 Erste Einsätze an Marken-Weltmeisterschaften (mit Porsche Turbo) Erster Einsatz in Le Mans 1975 Sieger am Nürburgring und Zeltweg 5. Rang in Le Mans Erfolgreiche Einsätze bei Langstrecken-Rennen

1976 Werksfahrer bei Porsche (mit Jacky Icks, Jochen Maas, Rolf Stommelen) Erster Marken-Weltmeisterschaftssieg in Watkins Glenn (USA) 4. Rang in Le Mans Verschiedene Formel II Einsätze Verleihung des Coupe du Président central de l’ACS Verleihung der BP-Racing-Trophy (Schweiz) Wahl zur «Sportlermannschaft des Jahres»in Deutschland 1977 Sieg in Mugello (Italien) mit Porsche an Marken-Weltmeisterschaft 2 Siege an Deutscher-Rennsport-Meisterschaft mit Jägermeister-Porsche 1978 2. Rang beim 24 Stunden-Rennen von Daytona (USA) 2. Rang an Marken-Weltmeisterschaft in Watkins Glenn (USA) 8. Rang in Le Mans Diverse Einsätze an der Deutschen-Rennsport-Meisterschaft 1979 Sieg am 24 Stunden Rennen von Mugello (Italien) Sieg im 1'000 km-Rennen auf dem Nürburgring 1980 1. Rang Procar M1 in Berlin 2. Rang Procar M1 in Hockenheim 7. Gesamtrang Procar M1 Rennserie Bester nicht Formel 1 Fahrer in der Procar-Serie 6. Rang am 24-Stunden-Rennen in Le Mans mit Porsche 924 Carrera 1981 4. Titel als Marken-Weltmeister mit Porsche 1982 Ausstieg aus dem Rennsport


Der «Güg Otto» auf dem alten Eschner Fussballplatz, auch Presta-Platz genannt, der Jahr für Jahr jämmerlicher aussah, bis 1975 der Sportpark in Betrieb genommen werden konnte.

Der schnelle Otto vom USV Von Herbert Oehri

: Otto Ritter, Jg.1940, Bäckermeister von Mauren, «Güg Otto» genannt, war in seiner Jugendzeit ein gefürchteter Stürmer. In der Fussballwelt verbreitete beim Gegner schon allein dieser Name, der wie ein Künstlername klingt, Angst und Schrecken. Und in der Tat: Otto war einer der begnadetsten Fussballer, den ich gekannt habe.

Sein Torinstikt war dermassen ausgeprägt, dass man ihn auch den «Gerd Müller des USV» getauft hat. Er war ein Sportler, im Speziellen aber ein Fussballspieler, von besonderer Leidenschaft. Seine grösste Waffe waren seine Schnelligkeit und Wendigkeit. Seine Dribblings sind heute noch in Fussballkreisen legendär. Blitzschnell konnte sich Otto drehen, dem Gegner den Ball zwischen den Beinen hindurch schieben und ehe sich sein

Gegner versah, war der schnelle Otto auf und davon. In Mauren anno 1954 beim damaligen FC Mauren beginnend, führte ihn sein Weg über den FC Vaduz (1. Liga) auf Umwegen wieder zurück zum inzwischen gegründeten USV Eschen, später USV Eschen-Mauren. Otto war ein Gründungsmitglied des heutigen stolzen USV Eschen-Mauren und der erste Vizepräsident des Vereins unter Präsident Adolf Hasler aus Eschen.

Otto Ritter begann mit dem Fussballspielen im zarten Alter von sechs Jahren; in der Bündt, auf der Strasse, meist mit Nachbarskindern. 1954 trat er dem FC Mauren bei und machte dort die ersten Erfahrungen mit Meisterschaftsspielen. Otto war ein Sportler durch und durch. So betrieb er neben Fussball auch Langlauf und Radrennfahren. 1975 beteiligte er sich im grossen mehrtausendköpfigen Teilnehmerfeld beim «Engadiner». Er

hat eine Zeit von 2h:19min:26sek den 448. Rang erzielt. Darauf ist er heute noch stolz. Insgesamt war Otto sieben Mal beim Engadiner Skimarathon am Start. Das tönt jetzt so, als wäre Otto Ritter ein Sportprofi gewesen. Bei weitem nicht. Für ihn war der Sport Ausgleich zu seinem strengen Beruf als Bäcker. Jede Nacht um 2 Uhr musste er in seinem elterlichen Betrieb aufstehen und das Brot für die Kundschaft im ganzen Unterland backen. Alles


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1975: Otto Ritter nach dem Engadiner Skimarathon. Insgesamt waren über 13‘000 Langläufer/innen am Start.

Bild oben: Erster Aufstieg des USV in die 3. Liga im Jahre 1966/67. Hintere Reihe von links: Spikopräsident Egon Hasler, Gebi Oehri, William Gerner, Fredy Kind, Herbert Hasler «Häsi», Spielertrainer EugenSeger, Klemens Oehri. Vorder Reihe von links: Peter Hütter, Kurt Oehri, Otto Ritter, Elmar Seger, Toni Heeb, Ernst Nägele. Bild links: Otto Ritter fuhr auch gerne Hobby-Radrennen, die er meistens gewann.

mit Muskelkraft versteht sich, denn die modernen Maschinen von heute kannte man zu jener Zeit noch gar nicht. Als der FC Mauren im Jahre 1959 aufgelöst wurde, wechselte Otto, 19-jährig, zum Erstligaverein FC Vaduz, wo er manche Spiele in einer starken Mannschaft absolvierte. 1961 trat er dann dem FC Eschen bei, aus dem sich später der USV entwickelte. «Wir spielten in der 4.  Liga und stiegen zweimal in die 3. Liga auf. Das erste Mal in der Saison 1966/67 mit Spielertrainer Eugen Seger aus Vaduz. Das Drittligaabenteuer dauerte allerdings nur ein Jahr, dann fanden wir uns alle wieder in der 4. Liga. Ein Jahr später folgte Anton Facchin Eugen Seger als Trainer nach und es gelang uns mit ihm auf Anhieb der Wiederaufstieg. Seit dieser Zeit, das war in der Saison 1963/64, sind wir nie mehr abgestiegen und es ging mit dem inzwischen auf den Namen USV umgetauften FC Eschen

steil nach oben. Gespielt haben GRÜNDUNGSwir auf dem alten «Prestaplatz» MITGLIED UND VIZE(heute steht das Feuerwehrde- PRÄSIDENT pot drauf). Dieser Platz sah mit der Zeit immer trauriger drein. Otto Ritter gehörte zu den Zuviele Mannschaften, zuviele Gründungsmitgliedern des Spiele, keine Ausweichmöglich- USV. Er war der erste Vizepräkeit setzten dem Gelände mas- sident. Otto erinnert sich: « Otto siv zu. Dieser Zustand dauerte Schläfle war Vereinskassier. Er bis zum Jahre 1975, als wir die kassierte bei Spielen den Eintritt Gemeinschaftssportanlage der und hatte als Kassa eine ZigarGemeinden Eschen und Mau- renschachtel». Wir wollten von ren, den Sportpark, in Betrieb Otto Ritter wissen, wie er die nehmen durften. Der USV un- Entwicklung des USV in den ter dem legendären Präsidenten letzten Jahren einstuft. Adolf Hasler und die zahlrei- «Da hat sich einiges gegenüber chen Fussballspieler setzten al- früher verändert. Neben einem les daran, dass die Gemeinden nigelnagelneuen Sportpark hazusammen diese Anlage bauten. ben wir – so scheint es jedenfalls Die Errichtung des Sportparks – in der 1. Liga Fuss gefasst. Die war wie ein Signal für einen eingeschlagene Entwicklung unNeubeginn, besonders im Be- ter Präsident Horst Zech verläuft reich der Aktivmannschaften. meiner Meinung nach in die Denn im Juniorenbereich war richtige Richtung. Alles ist proder USV schon damals in der fessioneller geworden. Der USV Gegen führend. Ich selber habe baut auf junge Spieler aus dem nie mit einer Aktivmannschaft Verein, aus dem Land und aus auf dem Sportpark spielen kön- der Region, die durchaus auch in nen. Nur später noch in der Se- der 1. Liga Promotion mitspielen niorenmannschaft». können. Der Abstand von dieser 1. Liga Promotion zur Challenge

League, in welcher derzeit Vaduz spielt, wird durch die Neuschaffung dieser dritten Halbprofiliga kleiner werden. Das hat man ja bereits in den letzten Jahren anhand der Cupfinals gegen den Nati-B-Verein (ChL) Vaduz beobachten können. Der LFV bringt mit seinem U18-Team jedes Jahr begabte und gute Spieler hervor, die man vorsichtig in einer 2. Liga oder 1. Liga auf bauen kann, wie es der USV Eschen/Mauren mustergültig vormacht.»


sport:zeit

Sport verbindet Stars aus der ganzen Welt Von Johannes Kaiser Seit Jahren ist es bei der Firma sporteo in Schaan/Liechtenstein gute Tradition sich zum alljährlichen Abschluss einer Fussballsaison mit der inzwischen stattlich angewachsenen sporteo family und ihren Partnern zu treffen. Während man sich in den vergangenen Jahren stets den Bregenzer Festspielen zuwandte, lud das Team um Firmengründer Sepp Lenhart und Geschäftsführer Hanno Egger Freunde und langjährige Weggefährten zum ewigen «Bruderduell» Österreich gegen Deutschland nach Wien ins Hotel Hilton an den Handelskai. Die prominente Gästeschar wurde von S.D. Prinz Constantin aus dem Hause Liechtenstein angeführt. Auf der ausgelassenen Party sah man neben dem ÖVP- Clubobmann (in Liechtenstein gleichzusetzen mit dem Fraktionschef) Karlheinz Kopf, den Pfarrer des Stephansdoms, Toni Faber, Harald Strutz, Präsident des Bundesligisten FSV Mainz, der sich über das Wiedersehen mit dem langjährigen Marketingleiter beim FSV Mainz, Klaus-Dietmar Drach freute, welcher seit kurzem sporteo Deutschland verstärkt. V.l. Mario Weger (sporteo) Matthias Berthold (ÖSV Cheftrainer) Hanno Egger (sporteo) Ralph Krueger (ex-EishockeyNationaltrainer der Schweiz) Josef Lenhart (sporteo) Harald Strutz (Präsident FSV Mainz 05) Toni Faber (Dompfarrer vom Wiener Stephansdom)

: «Meet your challenge» lautet das Motto des in Liechtenstein seit 1986 ansässigen Sportmanagement-Unternehmens Sporteo. Seit dieser Zeit stellt sich Firmengründer Sepp Lenhart mit seinem Team den Herausforderungen. Ein – vor allem die Eishockeyfreunden Altbekannter – durfte im Kreise der sporteo Familie nicht fehlen: Ralph Krüger, welcher nach seiner Karriere bei der VEU Feldkirch und als mehrjähriger Schweizer Nationaltrainer seine Erfahrung nun als Assistenz-Trainer den Edmond Oilers (Kanada) zur Verfügung stellt.

und viele neue Ideen offenbarten Johannes Engl (ENJO-Chef) und Österreichs Herren-SkiCheftrainer Mathias Berthold. Beim Tippspiel mussten Experten wie Rudi Gussnig, Marco

Türtscher (beide ENJO), Dieter Tschmernjak (SCR Altach) oder Benno Kienreich (Kienreich Installationen) den Gewinn anderen überlassen. (Christian Adam,VN-Redakteur).

Extra aus Liechtenstein angereist war Seine Durchlaucht Prinz Constantin. Getrunken wurde beim sporteo-event natürlich Wein aus Liechtenstein. In eine angeregte Unterhaltung vertieft waren auch PaschingKlubchef und Ex-Altach Sponsor Franz Grad sowie Rapid-Manager Werner Kuhn, der nach der Bundesliga-Aufsichtsratssitzung zum aussergewöhnlichen Event dazugestossen war. Tatendrang

Sepp Lenhart, sporteo-Inhaber, im Gespräch mit Matthias Berthold (ÖSV-Cheftrainer)


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sporteo: Erweiterung in Deutschland Von Johannes Kaiser

Nach fast zehn Jahren im Deutschen Profifussball - davon sechs Jahre erfolgreiche Aufbau-Arbeit beim 1. FSV Mainz 05 und zuletzt drei Jahre beim Deutschen Meister 2009 VfL Wolfsburg verantwortlich für Marketing und Vertrieb – verfügt Klaus Drach über ein exzellentes Netzwerk auf dem deutschen Markt. Als ausgesprochener Experte sowohl auf Club- als auch auf Verbandsebe-

: Klaus Drach erweitert ab dem 1. Juni 2011 das sporteo Team aus Liechtenstein in Deutschland. Der 42-jährige diplomierte Sportwissenschaftler und Werbekaufmann aus Mainz wird seine Erfahrungen aus der Sportmarketing und Sponsoring-Szene in seine neue Position als «Head of International Sponsoring & Marketing» einbringen. Er ist der gesuchte starke Mann für den Deutschen Markt. ne, wie auch in der sponsoringtreibenden Wirtschaft bringt er zudem Erfahrungen auf Agentur-, Unternehmens- und Vereinsseite mit. Klaus Drach arbeitete bei Mainz 05 u.a. mit dem auch hierzulande bekannten BundesligaTrainer Jürgen Klopp und beim VfL Wolfsburg mit Trainer Felix Magath zusammen. Auffallend: Beide Vereine wurden nacheinander Deutscher Meister.

sporteo Liechtenstein freut sich, durch diese Position seinen Partnern und Kunden eine weitere Verstärkung zu bieten.

Wissen und das Netzwerk einbringen konnten.

Klaus Drach: In beiden Clubs war ich sowohl für Marketing lie:zeit: Herr Drach. Sie wa- und Vertrieb zuständig. In Mainz ren beim Bundesligisten 1. FSV war die Interpretation meiner Mainz 05 und danach beim Rolle wesentlich vertriebslastiDeutsche Meister Vf L Wolfsburg ger und von viel Pionierarbeit in der Geschäftsleitung tätig. Was geprägt. Ich wurde mehr an den waren hauptsächlich Ihre Betä- Zahlen im Zusammenhang mit tigungsfelder, in welche Sie Ihr Sponsorenfindung uns Sponsorenbindung gemessen, während dem sich die Marke Mainz 05 – allen voran wegen der handelnden Personen, mit einem Trainer wie Jürgen Klopp, aber auch der positiv «verrückten» Mentalität der Mainzer Fans – quasi von alleine entwickelt hat. Der Job in Wolfsburg war hingegen viel politisch und natürlich auch von der Nähe zum Eigner, dem Volkswagenkonzern geprägt. Beide Aufgaben möchte ich nicht missen in meiner Vita. lie:zeit: Ihre Stärke liegt also im Sport-Marketing, Sponsoring und Vertrieb. Welche Zielsetzungen stellen Sie sich zusammen mit der Geschäftsleitung beim liechtensteinischen Werbeunternehmen sporteo, Ihrem neuen Arbeitgeber, vor?

Klaus Drach

Klaus Drach: Im Grunde genommen ergibt sich das bereits aus meinem Titel. Ich möchte versuchen, mit Hilfe meiner Kolleginnen u. Kollegen sporteo auch ausserhalb des momentanen Wirkungskreis bekannt zu


sport:zeit

Moderator des Abends Gerfried Pröll von Sky im Interview mit Ralph Krueger, Ex-Trainer der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft

Karlheinz Kopf (ÖVP-Clubobmann) mit Toni Faber (Dompfarrer)

machen. Dazu wird es sicherlich auch eines neuen markanten Produktes in der internationalen Sponsoringwelt bedürfen. Dass alles Entscheidende ist in diesem Zusammenhang aber stets die Klarheit und Stringenz, mit der man sowohl intern, als auch nach aussen auftreten muss. Wenn das gepaart ist mit der freundlichen und professionellen Herangehensweise , die ich von sporteo bereits seit geraumer Zeit kenne, dann brauchen wir uns um die Zukunft keine grossen Sorgen zu machen. lie:zeit: Erzählen Sie uns kurz über Ihre Aktivitäten bei Mainz und Wolfsburg. Diesen Vereinen haben Sie ein neues Image verpasst. Gab es bei der Umsetzung auch

Boris Scheuermann (GF sporteo Deutschland), Christian Koch (Kentaro Group)

Sepp Lenhart, sporteo-Inhaber, Werner Kuhn (SK Rapid Wien General Manager), Boris Scheuermann (GF sporteo Deutschland)

Schwierigkeiten? Welche Episode ist Ihnen haften geblieben? Klaus Drach: Wie gesagt, bei beiden Vereinen ging es stets darum, neue Kunden zu finden u. die arrivierten Partner mit kreativen Ideen zu binden; einmal mit 2,5 im anderen Fall mit fast 20 Mitarbeitern! Die Marke Mainz 05 über 6 Jahre hinweg zu begleiten war eher ein Selbstgänger und hat viel Freude bereitet. Mein Schritt nach Wolfsburg war nicht nur freiwillig, sondern auch wohl überlegt, da der VfL gewissermassen das Gegenstück zu den 05ern darstellt. Für meine berufliche Lauf bahn und persönliche Entwicklung (im übrigen auch für die meiner Familie) war das eine willkommene Herausforderung. Für mich per-

sönlich wurde aber die schnell wechselnden Führungsfiguren im konzern-ähnlich tickenden VfL Wolfsburg zum Problem. Ich hatte bereits nach rel. kurzer Zeit weder das Gefühl von Rückendeckung und Wertschätzung, noch den Glauben daran Wolfsburg etwas wirklich Authentisches mit Nachhaltigkeit entwickeln zu können. Dennoch habe ich persönlich sehr viel dabei gelernt. lie:zeit: Wie sind Sie auf den Liechtensteiner Vermarkter sporteo gekommen? Klaus Drach: Die Frage sollte eher lauten: Wie ist sporteo auf mich gekommen? sporteo hat bereits in der Saison 2008/09,

als wir mit dem VfL Deutscher Meister wurden, Europa Cup Spiele mit seiner LED-Bande umgesetzt. In der Folge hat sich ein sehr partnerschaftlicher Kontakt auch auf persönlicher Ebene entwickelt. Als dann zu Beginn des Jahres klar wurde, dass ich den VfL verlassen würde kam J. Lenhart auf mich zu, ihn und seine Fa. doch mal in Liechtenstein zu besuchen. Mit der Gewissheit, die meiste Zeit meinen neuen Job in der Nähe meiner Familie und zwar im deutschen Rhein-Maingebietausüben zu können und der sehr freundlichen Aufnahme bei sporteo, sowie (last but not least) der malerischen Kulisse im beschaulichen Schaan war es dann um mich geschehen.


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Von lins: Boris Scheuermann (Geschäftsführer sporteo Deutschland), Klaus Drach (neuer Mitarbeiter für sporteo Deutschland), Weber Thomas (Firma Veto Branding Sports GmbH), Harald Strutz (Präsident FSV Mainz)

Factbox Klaus Drach Name: Klaus-Dietmar Drach Geburtsdatum: 6.8.1968 Geburtsort: Mainz am Rhein Staatsbürgerschaft: Deutsch Familienstand: Verheiratet, 2 Kinder

Im Frühjahr 2008 war Klaus Drach (rechts) noch Marketingleiter beim FSV Mainz 05 und Jürgen Klopp (links) Chefcoach am Bruchweg. Jetzt ist Drach bei sporteo in Liechtenstein.

2008 – 2011: Leiter Sponsoring u. Vertrieb VfL Wolfsburg GmbH 2002 – 2008: Leiter Marketing u. Vertrieb 1. FSV Mainz 05 e.V. 2000 – 2001: Vertriebsleiter mcn Tele.com GmbH, Bad Homburg 1997 – 2000: Leiter Marketing Services Vodafone GmbH, Ffm. 1995 – 1997 Projektarbeiten bei den Agenturen ProTime, Bad-Kreuznach, ProSale, Wiesbaden und InterCom, Mainz in Bereichen Sportmarketing u. Events sowie Kundenzufriedenheit/Sales auf dem Automobilsektor S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein (r.) mit Hans Harrer (Vorstand Senat der Wirtschaft)


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FCV: «Möglichst weit vorne mitspielen» Von Johann Albin, FCV-Präsident

Der FC Vaduz hält an seinen Zielen fest, sich in der Swiss Football League (SFL) im professionellen Fussball sportlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich grössenverträglich zu positionieren. Sportlich wollen wir uns gegenüber der guten Saison 2010/11 nicht verschlechtern. Ausgehend von den punktuellen Anpassungen im Kader wird eine Rangverbesserung angestrebt, wobei wir den Umstand nicht unterschätzen dürfen, dass durch die Reduktion der Challenge League sechs Vereine absteigen müssen und vielerorts entsprechend aufgerüstet wird. Zum engeren Favoritenkreis für den Aufstieg in die Super

Umsichtiger Präsident des FC Vaduz. Seit Johann Albin das Ruder in die Hand genommen hat, läuft es beim traditionsreichsten Fussballverein des Landes wiederum hervorragend. (Bild Scott Schmidt)

: Die Zielsetzungen des FC Vaduz in der Challenge League sind nach den Worten seines Präsidenten Johann Albin klar: «Wir wollen unseren Zuschauern attraktiven und erfolgreichen Fussball bieten und damit möglichst weit vorne in der Tabelle mitspielen». League zählen St. Gallen, Aarau, Lugano und Bellinzona mit Nyon als gefährlichem Aussenseiter. Wir wollen unseren Zuschauern attraktiven und erfolgreichen Fussball bieten und damit möglichst weit vorne in der Tabelle mitspielen. Weiters gilt unser Augenmerk auch der Europa League und werden wir alle Anstrengungen unternehmen die 2. Qualifikationsrunde zu überstehen.

ERFOLGREICHE KOOPERATION WIRD FORTGESETZT Wir bekennen uns zum regionalen Weg mit derzeit acht Spielern aus Liechtenstein und deren zehn aus der Schweiz. Unter Berücksichtigung der beiden ambitionierten 1. Liga-Teams USV EschenMauren und FC Balzers dürfte das momentan das Machbare und somit ein ausgewogenes Verhältnis im Liechtensteiner Spitzenfussball bilden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem USV wird fortgesetzt und werden wir weiterhin Perspektivspieler in unseren Trainingsbetrieb einbauen.

FCV STREBT VERLÄNGERUNG MIT SFL AN Wir spielen aber nicht nur auf dem grünen Rasen sondern leider auch auf dem grünen Tisch. Nach derzeitigem Stand der Dinge en-

ChL-Mannschaft des FC Vaduz: Saison 2011/12 det die Mitgliedschaft des FC Vaduz bei der SFL per 30. Juni 2012. In Zusammenarbeit mit dem LFV werden wir die weitere Vorgehensweise abstimmen und einen Antrag auf Verlängerung der Mitgliedschaft anlässlich der nächsten GV der SFL im Herbst dieses Jahres einbringen.

STARKE SPONSORENPARTNER Die Saison 2011/12 wird aufgrund der laufenden Verträge mit den beiden Hauptsponsoren LLB und MBPI mit einem ähnlich hohen Budget wie letzte Saison bestritten. Als neuer Dress-Sponsor konnte zusätzlich Liechtenstein Life mit einem Dreijahresvertrag gewonnen werden. Das konsumentenfreundliche Ticketing

(Bild Scott Schmidt)

wird beibehalten, mit den günstigsten Tickets der Challenge League bei einer vergleichsweise erstklassigen Infrastruktur. Wir wollen den Unterhaltungswert im Rheinpark Stadion steigern und die Zuschauerzahlen erhöhen. Der FC Vaduz ist in der Region Rheintal das einzige Mitglied der SFL. Unter Einbezug der lokalen Bevölkerung wollen wir mit einem regional verankerten FC Vaduz die auch für einen gesellschaftlich erfolgreichen Verein erforderliche Identifikation schaffen. Fussball hat in Liechtenstein und auf Schweizer Seite des Rheins noch ein grosses Potential im Hinblick auf den Zuschauerzuspruch. Das Rheinpark Stadion soll vermehrt zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt werden.


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USV mit Schwung in die neue Saison Von Herbert Oehri lie:zeit:: Herr Zech, ganz kurz: Wie beurteilen Sie die abgelaufene Erstliga-Saison für den USV Eschen -Mauren? Waren Sie zufrieden? Horst Zech: Ja, ich bin sehr zufrieden. Wir haben unsere Zielsetzung erreicht, vorne mitzuspielen. Wenn man bedenkt, welchen extremen Situationen wir ausgesetzt gewesen sind, so bekommt der 6. Rang eine ganz andere Bedeutung. lie:zeit: Was waren das für Extremsituationen? Horst Zech: Da nenne ich als erstes die gravierenden Verletzungen im Kader. Ich habe ein solches Verletzungspech noch nie miterlebt. Teilweise fehlte uns fast die komplette Standardelf. So mussten zum Beispiel im Cupfinale gegen den FC Vaduz vier Spieler aus der Viertligamannschaft rekrutiert werden, um überhaupt antreten zu können. Hinzu kamen noch krankheitsbedingte Ausfälle wie zum Beispiel jener von Stefan Büchel. lie:zeit: Für die Rückrunde in der vergangenen Saison hat der USV vom FC Vaduz Stürmer Marco Colocci zum USV geholt. Jetzt hat er seinen Vertrag beim ChL-Vertreter Vaduz aufgelöst und ist definitiv zum USV Eschen/Mauren gewechselt? Horst Zech: Marco hat uns bereits in der Rückrunde viel Freude bereitet. Er ist ein Sportler durch

: Anlässlich des Trainingsauftaktes am 30. Juni 2011 stellte sich USV-Präsident Horst Zech Fragen im Zusammenhang mit der Erstligamannschaft. Dabei warf der Präsident einen Blick in die abgelaufene sowie einen Ausblick auf die eben begonnene neue Saison. Auch wollten wir wissen, wie sich die gesetzten Ziele umsetzen lassen. und durch und passt bestens in unser Team. Hier bei uns hat er unter dem heutigen Trainer Uwe Wegmann seine ersten Erstligaeinsätze gehabt, wechselte dann zum FC Vaduz, und kam wieder zu uns zurück. Besonders in der Rückrundensaison 2010/11 war er der beste Stürmer im Team und hat uns mit seinen Toren aus der Abstiegszone geschossen. Ich freue mich ganz besonders, dass er sich für den USV entschieden hat. lie:zeit: Trotz einer relativ guten Rückrunde mit dem guten Abschlussrang 6 kam es am Ende der Erstligasaison zu einigen Unstimmigkeiten im Team. In den Landeszeitungen musste man Schlagzeilen lesen «Bricht der USV auseinander» oder «Was ist bloss los mit dem USV?» Es verliessen einige Kaderspieler den Verein wie z.B. die Clemente –Brüder, Raphael Rohrer, zur Winterpause Ronny Büchel (Auszeit), oder auch Eberle und Hasler. Was gibt es darüber zu sagen?

USV-Präsident Horst Zech

stellt ist, wie die beteiligten Personen damit umgehen. Die Vereinsführung hat bezüglich der Kaderplanung stets intern und dann zeitnah über die Medien kommuniziert. Was ich nicht verstehen kann, ist die Tatsache, dass einzelne Medienvertreter direkt auf die Spieler zugegangen sind und dessen teils fragwürdigen Aussagen ohne Abklärung mit dem Verein in die Öffentlichkeit Horst Zech: Es ging hier ganz klar um Themen der ersten verbreitet haben. In einem Fall hat ein Spieler den Kontakt von sich Mannschaft. Und wenn dann in aus zur Presse gesucht und gefunden Medien suggeriert wird (aus welchen Gründen auch immer), den. In solchen Fällen können die der USV breche auseinander, muss Funktionäre nicht viel machen ich mich schon fragen, was hier – aus meiner Sicht ist es jedoch gemeint ist. Die 1. Mannschaft ist nicht der normale Zustand, dass ein Teil des USV, zugegeben der ein Spieler Raum für ganzseitige wichtigste Träger nach Aussen, Interviews in Zeitungen zur Situation des Vereins, des Kaders usw. aber nicht der USV allein. Dass bekommt. Auch in diesem Falle es bei einem gezielten Umbruch zu Störungen kommen kann, ist wurde kein entscheidender Funkaus meiner Sichtweise ganz nor- tionär des USV um eine Gegendarstellung gebeten. Am Ende hat mal. Die Frage, die sich dabei

sich der Spieler und die Zeitung selbst einen Bärendienst erwiesen. Mit Boulevard-Journalismus kommen wir nicht weiter. lie:zeit: Sie sprechen also von einem Umbruch? Horst Zech: Ja, das kann man so sagen. Das heisst allerdings in keinster Weise, dass wir den vor Jahren eingeschlagenen Weg verlassen haben. Der USV verfolgt nach wie vor die Vision der attraktivste Verein in der Region zu sein und zu bleiben. Von diesem Weg werden wir auch in Zukunft nicht abgehen. Unser Ziel ist es, möglichst jungen Spielern aus den LFV-U-Mannschaften (in diesem Jahr sind es wiederum drei neue) und aus der näheren Region, als erste Adresse eine Plattform zu bieten, sich fussballerisch in der 1. Liga weiter zu entwickeln.


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lie:zeit: Zur Kooperation mit dem FC Vaduz: Wie sind Sie mit der Kooperation zwischen dem USV und dem FC Vaduz zufrieden? Horst Zech: Ganz eindeutig und klar: Der USV als Gesamtverein und ich als dessen Präsident sind mit der getroffenen Vereinbarung sehr zufrieden. Beide Vereine kĂśnnen voneinander profitieren. Diese Kooperation ist keine Einbahnstrasse, wie viele Skeptiker sie gerne abtun. Das eine Jahr der eine mehr, das andere Jahre der andere mehr. Die Kooperation mit dem FC Vaduz, die wir noch gedenken auszubauen, kĂśnnen wir als etwas anbieten, was nicht viele Erstligamannschaften kĂśnnen – nämlich die MĂśglichkeit zur Teilnahme am Trainingsbetrieb eines Clubs aus der Profiliga. Wir als USV sind stolz darauf, dass in den letzten Jahren durchschnittlich zwei Spieler pro Jahr den Sprung in den Profifussball geschafft haben und etliche den Sprung in die U21 oder in die A-Nationalmannschaft. Das ist auch in Zukunft unser Ziel. Auch in der jetzt beginnenden

neuen Saison ist der Erstligakader weiterhin mit etlichen Nationalspielern und Talenten aus dem LFV U18 –Team bestßckt.

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lie:zeit: Herr Zech, letzte Frage: In der Schweiz gab es eine Umstrukturierung durch den Einbau der sog. 1. Liga Promotion, die auch die Profiliga betrifft. Was ändert sich ganz speziell fßr den USV mit dieser Einfßhrung?

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V I T A V O

Horst Zech: Ein wesentliches Element – fĂźr mich persĂśnlich das wichtigste – ist die Tatsache, dass der USV als Liechtensteiner Erst} oo } -z ligist und vor allem seine Spieler o } ooo} } oo wieder ein Ziel , eine Herausforde-z -z z o } o rung vor Augen haben. Vorher war -zo zo o} o es ihnen verwehrt in diezChallenge o} League aufzusteigen, ohne vorher zo Stilsicher und komfortabel bringt Sie Geld auf den Tisch zu legen. FĂźr der neue Mazda5 an Ihr Ziel: Neben der einzigartigen LinienfĂźhrung sind insbesondere die prakuns ist das eine neue Perspektive, tischen SchiebetĂźren kennzeichnend fĂźr den sparsamen da ein Aufstieg mĂśglich geworden *DQ] VFKÂľQ DWWUDNWLY GHU 0^]G^ ]XP /HDVLQJ Minivan. Sie erhalten das aerodynamische Raumwunder als f\]l HdYlr *DQ] VFKÂľQ DWWUDNWLY GHU 0^]G^ ]XP /HDVLQJ <Yfc \aj]cl]e @Yf\daf_ mf\ _jgkk]j 9_adal‚l Z]o]_l ]j ka[` Ă• afc \mj[` \]f `]clak[`]f KlY\ln]jc]`j mf\ Ă” ist. Wir setzen jedoch unsere Be<Yfc \aj]cl]e @Yf\daf_ mf\ _jgkk]j 9_adal‚l Z]o]_l ]j ka[` Ă• afc \mj[` \]f `]clak[`]f KlY\ln]jc]`j mf\ Ă” f\]l HdYlr af b]\]j D—[c]& <Ykk \YZ]a \a] Meo]dl fa[`l rm cmjr cgeel$ akl ^—j \]f keYjl]f ;alqĂ• alr]j =`j]fkY[`]& O‚`d]f Ka] b]lrl Benziner 1.8 (115 PS), 2.0 (150 PS) und 2.0 (144 PS Automatikgeaf b]\]j D—[c]& <Ykk \YZ]a \a] Meo]dl fa[`l rm cmjr cgeel$ akl ^—j \]f keYjl]f ;alqĂ• alr]j =`j]fkY[`]& O‚`d]f Ka] b]lrl 1- HK!& A`j]f >Yngjal]f2 +% g\]j -%L—j]j$ eal :]frafeglgj )&+ /- g\]j 0, HK! mf\ )&- )(* HK! g\]j LmjZg\a]k]d ;geegfjYad )&. mĂźhungen nicht so sehr auf einen A`j]f >Yngjal]f2 +% g\]j -%L—j]j$ eal :]frafeglgj )&+ /- g\]j 0, HK! mf\ )&- )(* HK! g\]j LmjZg\a]k]d ;geegfjYad )&. 1- HK!& triebe) oder als Turbodiesel Commonrail 1.6 (115 PS) mit PartikelďŹ lter. :]j]alk YZ ;@> ). 11(&Ç& Jm^]f Ka] mfk fg[` `]ml] Yf$ me ]af] HjgZ]^Y`jl rm n]j]afZYj]f& ::: 0^='^ &+ :]j]alk YZ ;@> ). 11(&Ç& Jm^]f Ka] mfk fg[` `]ml] Yf$ me ]af] HjgZ]^Y`jl rm n]j]afZYj]f& ::: 0^='^ &+ baldigen Aufstieg. Sollte sich ein Bereits ab CH 29 900.—. www.m{zd{.ch solcher ergeben, freuen wir uns naWohlwendGarage Garage AG AG Churer 86,86, 9485 Nendeln, Tel. 373 5111 51 tĂźrlich alle darĂźber. Wohlwend ChurerStrasse Strasse 9485 Nendeln, Tel.11 373

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FC Balzers: Zielsetzung – Nichtabstieg! 0D]GDB/RNDODQ]HLJHQB0 B FBGILB=WJB/HDVLQJB [ LQGG

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Von Johannes Kaiser

Fßr die lie:zeit Anlass genug, um mit dem Präsidenten des FC Balzers, Robi Agnolazza, ein Gespräch ßber die 1. Mannschaft, deren Zielsetzungen sowie ßber die JuniorenfÜrderung des FCB zu fßhren. lie:zeit: Herr Agnolazza. Unter Ihrer Präsidentschaft ist der

: Dem FC Balzers ist es nach 15 Jahren gelungen, den Wiederaufstieg in die 1. Liga zu bewerkstelligen. Grossen Anteil an diesem Erfolg darf Trainer Michael NushĂśhr fĂźr sich in Anspruch nehmen, aber auch ein ausgewogenes Team mit einer Ăźberaus starken Sturmformation, aus welcher die GebrĂźder Roger und Thomas Beck herausragen. FC Balzers nach 15 Jahren in die 1. Liga zurĂźckgekehrt. Wie wurde der Aufstieg in der Gemeinde Balzers aufgenommen?

lie:zeit: Der FCB ist in die Gruppe 3 der 1. Liga eingeteilt. Diese dritte der schweizweit insgesamt drei Gruppen ist nach Expertenmeinung die schwerste. Hat sich der FC Robi Agnolazza: Von den Balzers verstärkt, oder will er mit der meisten mit Freude und An- starken 2. Liga Interregionalmannerkennung fßr die tolle Leis- schaft in die Meisterschaft steigen? tung. Natßrlich haben sich auch ein paar DauernÜrgler Robi Agnolazza: Trotz dem Aufgemeldet. stieg in die erste Liga werden

wir unsere Philosophie, welche wir vor 4 Jahren festgelegt haben, nicht ändern. Den Weg mit jungen, mehrheitlich einheimischen Liechtensteiner werden wir auch in der 1. Liga gehen. Die 4 Abgänge haben wir mit 4 jungen Spielern mehr als nur kompensiert. Mit einem Durchschnittsalter von 22.3 Jahren haben wir eine junge, entwicklungsfähige


sport:zeit

Oben von links nach rechts: Markus Auer, Roman Hermann, Ivan Quintans, Raphael Tinne; Mitte von links nach rechts: Robi Agnolazza (Präsident), Adrian Svecak, Fabian Eberle, Serkan Karamese, Rony Hanselmann, Michael Caluori, Niklas Kieber, Paul Brände (Coach), Michael Nushöhr (Trainer); Unten von links nach rechts: Daniel Brändle, Thomas Beck, Fabian Baumgartner, Yusuf Akyer, Mario Frick; Auf dem Bild fehlen: Roger Beck, Luca Piperno, Sandro Wegmann, Wolfgang Kieber, Gian-Reto Castelberg, Lucas Eberle, Marko Zuvic, Mathias Sele, Roman Vogt, Jürg Nüesch (Torwarttrainer), Alfonso Caamaño (Physiotherapeut)

Mannschaft. Wir wissen, wir in eine schweren, aber ressanten Gruppe eingeteilt und sind auch überzeugt, unser Mannschaft dort eine Figur machen wird.

dass intesind dass gute

lie:zeit: Wie ist die Zielsetzung der Erstligamannschaft des FCB? – Welcher Tabellenplatz wird angestrebt? – Deckt sich die Meinung des

Präsidiums mit derjenigen des Erfolgstrainers Michael Nushöhr? Robi Agnolazza: Unser primäres Ziel ist der Nichtabstieg. Wir möchten rasch möglichst mit diesem Thema nichts zu tun haben und das wollen wir weiterhin mit einem attraktiven Fussball erreichen. Diese Zielsetzung deckt sich auch mit der Meinung unseres Trainers, denn wir sprechen eine Sprache. lie:zeit: Auch in der Juniorenbewegung war und ist der FCB immer ein Vorbild gewesen. Welche Anstrengungen unternimmt der FCB, um den Nimbus der Exklusvität im Bereich des Juniorenfussballs aufrecht zu erhalten?

Präsident Robi Agnolazza

Robi Agnolazza: Mit der Verpflichtung vom Juniorenkoordinator Mäcky Haas vor einem Jahr haben wir einen neuen Weg

eingeschlagen, mit dem Ziel, unsere eigenen Junioren im Verein soweit zu fördern, dass auch sie die Chance haben, in der 1. Mannschaft zu spielen. Aus diesem Grunde sind wir auch froh, dass wir Mäcky Haas auch als Trainer der 2. Mannschaft verpflichten konnten, denn so werden wir die talentierten A-Junioren frühzeitig in der 3. Liga-Mannschaft spielen lassen, um sie so zu fördern, dass der nächste Schritt dann die 1. Mannschaft ist. Bereits jetzt werden 2 Junioren die ganze Vorbereitung mit der 1. Mannschaft mitmachen. lie:zeit: Wie hoch ist das Vereinsbudget für die Saison 2011/12, ungefähre Zahlen? Robi Agnolazza: Das Vereinsbudget liegt bei ca. CHF 400‘000.

Factbox Robi Agnolazza Geburtsjahr: 1957 Beruf: Architekt Zivilstand: verheiratet Hobby: Fussball, Velo fahren, Joggen FCB-Präsident seit April 2007


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Challenge League: «Vaduz steigt ab» Oder wie die Schweizer Fussballverantwortlichen den Liechtensteiner Vereinen das Leben schwer machen …

Von Herbert Oehri

Das änderte sich schlagartig, als Liechtensteins Nationalmannschaft auf die internationale Bühne trat und der FC Vaduz anfangs der 2000er-Jahre in die Challenge League aufstieg. Nur wenige Jahre später doppelte der USV Eschen/ Mauren mit der Promotion in die 1. Liga nach und in der abgelaufenen Saison war es der FC Balzers, der dem USV in die höchste Amateurklasse gefolgt ist. Der FC Schaan spielt seit Jahren in der 2. Liga und seit einem Jahr auch noch der FC Triesenberg: alles bei 35’000 Einwohnern. Das ist eine «Fussballdichte», die man praktisch in keiner vergleichsweise gleich grossen Einwohnerregion in der Schweiz kennt. Wenn diese Tatsache auf den ersten Blick stutzig macht, so darf man nicht vergessen, dass Liechtensteins Fussballvereine sehr viele Spieler aus dem benachbarten Vorarlberg und aus der Schweiz in ihren Reihen hat. Der FC Vaduz musste den Aufstieg teuer an den SFV bzw. SFL bezahlen (man sprach von 60’000, andere von 100’000 und mehr Schweizerfranken) und als die Mannschaft wenig später sogar in die höchste Schweizer Fussball-Liga aufstieg, wurde dieser Betrag nach langwierigen Verhandlungen vervielfacht. Die ge-

: Seit den Dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts sind die allermeisten Liechtensteiner Fussballclubs Mitglied des Schweiz. Fussballverbandes (SFV). Bis in die Neunzigerjahre schlief Liechtensteins Fussball den Schlaf des Gerechten. Niemand wurde gestört, Vaduz spielte jahrelang in der Ersten Liga, Balzers und der USV in der 2. Liga (mit Unterbrüchen), Schaan in der 3. Liga, also mehr oder weniger Feierabendfussball. naue Zahl kennt ausser den dafür duz legt etwa eine halbe bis zu einer Zuständigen niemand ganz genau, Million Schweizerfranken auf den aber es wird von einer Summe Tisch (diese Summe geistert schon um 500’000 Franken gesprochen. längere Zeit im Lande herum), um Rechnet man den Verzicht von – wir wiederholen es ungern – überVaduz auf die TV-Rechte usw. ein, haupt Fussballspielen zu dürfen. so ist diese Zahl noch höher anzusiedeln. Am 21. Juli 2011 wurde von den beiden Liechtensteiner Landeszeitungen Vaterland und VolksVADUZ «BRENNT» blatt ein Artikel von Stefan Wyss ZWISCHEN 500’000 UND (Sportagentur Zürich) veröffentlich. Der Schweizer Journalist 1 MILLION (IM FALLE schreibt unter dem Titel: «Ein DES WEITERKOMMENS Topfavorit und viel Teams mit IN DER EURO LIGA ) Abstiegsangst» u.a. von einer unODER STEIGT AB! sicheren Vaduzer Zukunft und Das heisst übersetzt: Der FC Vaduz nennt zum Schluss das Kind beim oder jeder andere Liechtensteiner Namen: «Letztlich wird sich VaVerein darf in der Schweizer Profili- duz wohl teuer in die SFL einkaufen müssen, zumal ab 2012 dank ga nur mittun, wenn er zuerst Geld auf den Tisch der Swiss Football dem neuen TV-Vertrag ungleich League (SFL) resp. des SFV legt. mehr Geld zu verdienen ist». Der gegenwärtig gültige Vertrag zwischen dem FC Vaduz und LFV Solle Vaduz in der UEFA Europa einerseits und dem SFV und der weiterkommen und z.B. 1 MilliSFL andererseits in der Challenge on Franken kassieren, so wird der League läuft in der kommenden Schweiz. Fussballverband eine Saison 2011/12 aus. Dann kommt zusätzliche Abgabe verlangen, die der «Hammermann» und Vaduz zwischen 100’000 und 300’000 muss in die neu geschaffene Pro- Franken liegt. motionsliga absteigen. Das will nicht nur der Schweizer Fussballverband so, sondern die meisten der DAS IST REINE Schweizer Profivereine, die in einer WILLKÜR Sitzung im Mai dieses Jahres eine Vertragsverlängerung mit dem FC Jeder, der sich in der Schweiz Vaduz ablehnten. Es sei denn, Va- mit Fussball etwas näher be-

fasst, weiss, dass die allermeisten Vereine nicht gerade Krösusse sind. Im Zuge dieser Erkenntnis ist der FC Vaduz zum Freiwild für die anderen geworden, weil hinter dem FCV mit der Landesbank, der mbpi sowie vielen Gönnern einige potente Supporter stehen, was man von nicht allen Schweizer Profivereinen behaupten kann. Das schürt den Neid und die Missgunst, die eigentlich im Sport nichts zu suchen hätten. Dasselbe gilt auch für den SFV, den Schweizerischen Fussballverband. Neidisch schaut er über den Rhein und sieht dort, wieviel Geld der LFV von der FIFA und UEFA jährlich bekommt. Dazu kommt noch, dass der LFV einen eigenen Europa-Cup austrägt. Das passt den Schweizern überhaupt nicht. Sie haben anlässlich der Gespräche mit den Liechtensteinern unverblümt verlangt, dass Liechtenstein ihnen diesen Europacupplatz abtreten solle, was der Präsident des LFV, Reinhard Walser, natürlich abgelehnt hat. LFV und seine ihm angeschlossenen Vereine haben bis heute dem SFV alles bezahlt, was in Vereinbarungen und/oder Verträgen abgemacht wurde. Tatsache ist einfach: Die SFL (oder SFV) wollen einfach immer mehr.


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ABSCHLIESSEND ERGEBEN SICH MEHRERE FRAGEN: • Soll der FC Vaduz oder vielleicht eines Tages eine andere FL-Mannschaft bis zu einer Million Franken an die Swiss Football League (SFL) oder an den SFV bezahlen, um überhaupt mitspielen zu dürfen? • Soll der LFV das Recht auf die Austragung eines eigenen Landescups und der Sieger daraus auf die Teilnahme an der UEFA Europa-Liga zugunsten der Schweiz verzichten?

Der FC Vaduz ist die «Number One» im Liechtensteiner Fussballsport, hat aber grosse Sorgen mit den Schweizer Fussballverantwortlichen.

Es wäre in dieser verfahrenen Situation sicher vorteilhaft, allen Schweizer Fussballvereinen einmal die Augen zu öffnen und die wahren Zahlen, die der FC Vaduz und die anderen Vereine samt Verband bezahlen müssen, auf den Tisch zu legen, anstatt sich dauernd hinter ausgehandelten Stillschweigeabkommen zu verstecken. Dazu gehört auch der Liechtensteinische Fussballverband. Aus der Sicht des FC Vaduz ist diese Situation alles andere als gut. Vaduz hat keine Planungssicherheit (die Verträge sind deswegen nur bis Ende der Saison 2011/12 abgeschlossen) – weil der FCV nicht weiss, ob er im nächsten Jahr noch in der ChL spielen darf. Bei der Abgabe von mehreren Hunderttausend Franken an den SFV ist der FC Vaduz beim Einkauf von Spielern geschwächt, weil ihm das Geld fehlt. Vaduz ist nicht der Verband, nur einer von mehreren Vereinen. Dann ist im Weiteren noch die Frage nach den Sponsoren. Was denken wohl die Gönner und Supporter des FCV, wenn ein Teil ihres Geldes in die Schweizer Vereine fliesst, die

dadurch von einem ihrer Mitkonkurrenten finanziell noch gestärkt werden? – Das ist für den Sport und vor allem für die jahrelange Freundschaft zwischen den beiden Fussballverbänden nicht gerade förderlich.

UND LIECHTENSTEINS VEREINE … Das Verhältnis unter den Liechtensteiner Vereinen ist in den letzten Jahren besser geworden. Eine Vorreiterrolle spielen hier der FC Vaduz und der USV Eschen/Mauren, die vor einem Jahr mit dem Abschluss eines Kooperationsvertrages hierzulande Schlagzeilen machten. Wie wäre es, wenn sich auch andere Vereine in dieser oder einer ähnlichen Konstellation zusammen schliessen könnten.

WIE GEHT ES NACH DER STRUKTURÄNDERUNG IM SFV WEITER MIT FL ? Nehmen wir einmal an, der FCV steigt in die Promotionsliga ab (so eine Art Halbprofitum) und

der USV Eschen/Mauren oder der FC Balzers in diese Promotionklasse auf, so kommt seitens des SFV wiederum der «Vorschlaghammer». Denn es ist bis heute nicht geklärt, oder zumindest nicht veröffentlicht worden, was dann mit Liechtensteins Fussballclubs in dieser Klasse passiert. Dürfen nun zwei Vereine aus Liechtenstein in dieser 1. Liga Promotion mitspielen, oder nur einer? – Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern: Es darf nur eine FLMannschaft – auch in dieser Halbprofi oder Halbamateurklasse – mittun! Das wäre, sollte es so kommen reine Willkür seitens des SFV und der SFL gegenüber dem kleinen Liechtenstein, das sich nicht wehren kann. Am Mittwoch, den 20. August 2011, wird in Vaduz ein freundschaftliches Länderspiel gegen die Schweizer Nationalmannschaft ausgetragen. Das wäre eine gute Gelegenheit diese «verkorkste» Situation auf Verbandsebene zu besprechen. Wird die Chance beim Schopf gepackt? Wir werden sehen und darüber selbstverständlich berichten.

• Es erhebt sich auch die Frage, ob hier die Politik einsteigen sollte, um dieses «schlechte» Klima zu beseitigen? Es gibt nur eines: ganz Liechtenstein muss zusammenhalten, angefangen von den Obersten Sportgremien und den ihnen vorstehenden Minister bishin zu Fussball-Vereinen und dem Fussball-Verband. Schlussendlich geht es nicht um den FC Vaduz, sondern im Wesentlichen um Liechtensteins (Fussball)sport. • Haben sich die Fussballverantwortlichen in der Schweiz (SFV und SFL) schon einmal Gedanken darüber gemacht, was sie überhaupt mit diesen unsinnigen Forderungen von bis zu einer Million Franken anrichten? Sie glauben tatsächlich, dass Liechtenstein nur so im Geld schwimmt. Dem ist wirklich nicht so. Namentlich die Fussballvereine Liechtensteins haben wie alle anderen Schweizer Vereine auch mit Finanzproblemen zu kämpfen. Dazu gehört – was viele in der Schweiz nicht wahrhaben wollen- auch der FC Vaduz! • Könnte oder sollte der LFV beim Österreichischen Fussballbund in Wien den Antrag um Aufnahme des Liechtensteiner Fussballs in die österreichischen Ligen inklusive aller Juniorenabteilungen stellen? – Wie es schon einmal war?


meine:zeit Hurra, die Schule geht los Für die einen ist es schon Gewohnheit und für viele Neulinge ist es das erste Mal: der Gang in die Schule. Auf was die Kleinen auf dem Schulweg achten müssen, wie ein guter Schulranzen bepackt ist und welcher Pausensnack die richtige Energie liefert, finden Sie auf Seite 66

Ein abenteuerliches Leben Buschpilot, Safarijäger und ein Draufgänger von Kindesbein an, so lässt sich Kurt J. Jäger am besten beschreiben. Der Abenteurer aus Mauren erzählt aus seinem aufregenden Leben, das er fern ab von Liechtenstein geführt hat. Seite 70

Haarige Trends

präsentiert von

Die Hollywood Stars machen’s vor: von Kurz auf Lang über Nacht. Die Zauberwaffe heisst Extensions. Welche Trends für den Kopf weiter diesen Herbst zu sehen sind, lesen Sie auf Seite 86


meine:zeit

Schulanfang: Und schon geht’s wieder los! Von Jnes Rampone-Wanger

: Die älteren Kinder freut‘s wohl kaum, die Mütter und erziehungsbeteiligten Väter schon eher und die Kindergarten- und Primarschulneulinge ziemlich sicher: Bald fängt das neue Schuljahr an!


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Während die einen schon wehmütig die letzten Sommerferientage geniessen, können es sie anderen kaum erwarten, in aller Herrgottsfrühe aufzustehen und sich auf den Weg zum Schulhaus oder in den Kindergarten zu machen. Auch für die Mütter und Väter beginnt bald wieder das «Leben B». Mütter von Schulkindern finden es meist recht entspannend, dass der Alltag wieder in geordneten Bahnen verläuft und die Rasselbande weiss, was sie zu tun hat. Bei Müttern, die ihr Kind zum ersten Mal in den Kindergarten bringen, fliessen ab und zu ein paar heimliche Tränen. Aber auch wenn‘s schwer fällt: Ihr Schatz ist im Kindergarten in besten Händen und die Kindergärt-

nerin weiss, wie sie mit Mädchen und Buben umzugehen hat, die unter anfänglichem Trennungsschmerz leiden. Also: Kind in den Kindergarten begleiten und ohne grosses Abschiedsprozedere nach Hause gehen und die neugewonnene Freiheit geniessen.

GUT VORBEREITET Noch bleiben ein paar Tage bis zum Schulanfang und wer diese nutzt, kann den Kindern den Start in den geregelten Alltag erleichtern. Das beginnt schon beim Schulweg. Eltern sollten den Weg zum Kindergarten oder zum neuen Schulhaus einige Male mit den Kindern gehen. Dabei sollte nicht der kürzeste, sondern der sicherste Weg gewählt werden. Die Kinder können dabei auf mögliche Gefahren, wie hohe Hecken oder Parkplätze hingewiesen werden. Die Kinder sollten eindrücklich darauf hingewiesen werden, stets auf dem gleichen Weg zu gehen: Das erleichtert die Suche nach Bummlern. Der Schulweg nimmt im Leben eines schulpflichtigen Kindes einen wichtigen Platz ein. Er bietet die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen zu treffen, trägt zur intellektuellen und sozialen Entwicklung bei und dient der Bewegungsförderung. Aber er birgt auch Gefahren. Kinder gehören zu den gefährdetsten Verkehrsteilnehmenden. Jährlich verunfallen in der Schweiz 2000 Kinder im Alter zwischen 5 bis 14 Jahren, etwa ein Sechstel davon auf dem Schulweg. Das grösste individuelle Risiko tragen die 5- bis 9-Jährigen als Fussgänger und die 10- bis 14-Jährigen als Velofahrer. In diesen Zahlen sind lediglich die durch die Polizei erfassten Unfälle enthalten. Die effektive Zahl dürfte weit höher liegen. Aber nicht nur für die lieben Kleinen ist der Schulanfang eine Herausforderung. Auch Autofahrer sind gefordert: Sie sind Vorbild, sollten wenn Kinder auf dem Weg sind die Geschwindigkeit reduzieren und Bremsbereitschaft halten. Sind Kinder beim Fussgängerstreifen, muss der Autofahrer vollständig anhalten und bei Kindern auf dem Fahrrad

muss genügend Abstand eingerechnet werden. Gerade nach den langen Sommerferien liegt einen grosse Verantwortung bei den erwachsenen Verkehrsteilnehmern. Viele Gemeinden starten spezielle Aktionen zum Schulanfang, um die Buben und Mädchen zu schützen.

GUTE AUSSICHTEN Damit der Schulstart zum Erfolg wird, macht es Sinn, in den letzten Ferientagen schon wieder etwas Regelmässigkeit in den Alltag zu bringen. Das fängt beim früheren Zubettgehen an: Kindergartenkinder brauchen in der Regel 10 bis 12 Stunden Schlaf, Schulkinder schon etwas weniger. Das sind aber Durchschnittszahlen, denn es gibt auch Kinder, die

trotz weniger Schlafstunden ausgeruht, aktiv und gesund sind. Wer gute Leistungen bringen will, muss auch das richtige «Futter» bekommen. Dazu gehört ein kräftigendes Frühstück oder für Morgenmuffel wenigstens ein Glas Milch oder Fruchtsaft. Da Kinder öfter essen sollten, empfiehlt es sich auch ein Augenmerk auf die Znüni- oder Zvieriverpflegung mit Obst und Vollkornprodukten zu werfen und darauf zu achten, dass die Kinder genügend Wasser, Tee oder gespritzten Apfelsaft trinken: Vier- bis 6jährige brauchen mindestens 8 dl, ältere gut 1 dl pro Lebensjahr. Wie in allen anderen Bereichen gilt auch hier die Regel: «Kinder lernen am meisten, am schnellsten und ohne viele Worte von guten Vorbildern».

Quelle und Infos: www.bfu.ch, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE)

Die ideale Schultasche Der Kauf der ersten Schultasche ist ein besonderes Erlebnis. Während sie für die Kinder vor allem cool sein soll, gilt es für Eltern folgendes zu beachten: • Sie sollte leer nicht mehr als 1,5 kg wiegen • ca. 20 Liter fassen • sich dem Rücken anpassen und nicht umgekehrt • mindestens 4 cm breite, verstellbare Träger haben • die Schultern nicht überragen • wasserdicht sein • mit Reflektoren versehen sein • gefüllt 10 % des Gewichtes des Kindes auf keinen Fall überschreiten


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meine:zeit

Berufspilot und Safarijäger Teil 1 Von Herbert Oehri

: Kurt J. Jäger, Liechtensteiner und Schweizer Bürger, aufgewachsen in Boswil, durchlebte die harte Zeit der Dreissigerjahre, erlernte den für jungen Burschen höchst erstrebenswerten Beruf eines Flugzeugpiloten und war ein Draufgänger von Kindesbeinen an.

Seinen ersten Kontakt mit seiner Heimat Liechtenstein führte ihn im zarten Alter von zwölf Jahren allein mit dem Fahrrad von Boswil nach Mauren, wo er mit der liechtensteinischen Nationalspeise, dem «Rebel» das erste und letzte Mal Bekanntschaft machte. Er konstatierte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg auf seiner «Entdeckungsreise» ins Liechtensteinische die bittere Armut im Lande. Zum Teil halbverfallene Holzhäuser säumten die schmale Schotterstrasse. Ein riesiges Schilfmeer dehnte sich nach der Überquerung des Rheins bei Bendern nach Süden aus und nur hin und wieder war ein Fuhrwerk zu sehen, das mit einem Gespann von Kühen unterwegs auf die Felder war.

So etwas hatte Kurt J. Jäger noch nie in seinem Leben gesehen. Nach seiner Ausbildung zum Flugzeugmechaniker und Flugzeugpilot zog es den jungen Jäger in die Ferne. Per Zufall landete er dann in Afrika, wo er zwanzig Jahre mit seiner Familie verbracht hat, abenteuerliche und oft auch gefährliche Flüge gegen gutes Geld unternahm, eine eigene Flugzeugfirma gründete und sich der Grosswildjagd verschrieb Lesen Sie nachfolgend den ersten von drei Teilen der Autobiografie von Kurt J. Jäger, dem Vater von Kurt Jäger jun., Botschafter Liechtensteins und Nachfolger von S.D. Prinz Nikolaus in Brüssel:

Eine Beechcraft D-18 «Twin Beech» bei Feldwartung in Nigeria, April 1965

Kurt J. Jäger nach einer der ersten WestOst-Afrika-Überquerungen mit einer Cessna 310.

Meine Geburt im Kantonsspital Aarau hiess nicht, dass ich damit automatisch ein Anrecht auf einen Schweizerpass haben sollte. Im Gegenteil, als Nachkomme eines echten Liechtensteiners und einer bodenständigen Schweizerin war es mir nicht einmal vergönnt, in meiner ganzen Jugendzeit den Unterschied von einem Ausländer zu einem Eidgenossen zu verste-


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Am Flughafen Frankfurt/Main vor dem Abflug nach Liberia mit Begleiter Hergot (links) vor der Cessna 195, 25. Juni 1960.

Lindenberges wurden Abenteuer geboren, gab es noch Geister oder es wurden solche mit Knochen und Betttüchern präpariert, um die unbeliebten Nachbarn im Dorfe zu Tode zu erschrecken. Meine Mutter entschied in der Folge, dass der Kindergarten, ein sicherer Hort für die Kleinen, also auch für mich eine angemessene Stätte wäre, um während ihrer Abwesenheit in der Fabrik versorgt zu sein und gleichzeitig mit den anderen Kindern die Grundregeln der Schule kennenzulernen. Dadurch, dass ich ein Einzelkind blieb, hielt meine Mutter diese Lösung für angemessen. Nicht so aber die Rotznase, die sich ab sofort vom geliebten Individualismus zu trennen, und sich mit den anderen Rotznasen im Kindergarten anzufreunden hatte. hen. In den harten Jahren der Arbeitslosigkeit in den 30er-Jahren hatte mein Vater in der Schweiz nicht nur ein Auskommen in seinem geliebten Beruf als Schreiner gefunden, sondern auch noch die Zeit, einer aparten Bauerntochter im ländlichen Freiamt den Hof zu machen, um sie dort zu heiraten. Meine Jugendjahre verbrachte ich in der Folge in Boswil, einem

kleinen, während der schweizerischen Bürgerkriege im Mittelalter für seine strategische Lage sehr geschätzten Ort. Hier war mein Eldorado, mein geheimnisumwittertes Tal in dem sich Old Shatterhand und Winetou zum Rauchen der Friedenspfeife aus Efeuranken trafen und sich danach kotzübel in den Mühlebach erbrachen. Hier in den endlosen Wäldern des

UNGEHORSAM UND ANPASSUNGSMANGEL Es kam, wie es kommen musste. Die Hexe von einer Lehrerin zitierte meine Mutter in die Schule und das Resultat war mein endgültiger Rauswurf wegen Ungehorsam und Anpassungsmangel. Nicht, dass ich darüber etwa trau-

rig war, im Gegenteil, es blieben mir nun entschieden mehr Raum und Zeit, um mich im geliebten Walde, wie Tarzan, mittels Lianen von Baum zu Baum schwingend, in Baumhütten und auf schwindelnder Höhe auf mein zukünftiges Leben vorzubereiten. Die Gemeindeschule bei der Abzweigung zum Bahnhof von Boswil-Bünzen wurde für die nächsten Jahre mein persönlicher Alptraum. Dies nicht nur, weil die Lehrerin äusserst hässlich war, sondern auch, weil sie für uns Erstklässler eine Vorliebe für Strafen entwickelte, die man mit offenen Händen zu empfangen hatte. Es waren die ersten Schwielen in meinem zarten Alter von sieben Jahren und es waren notgedrungen nicht die Letzten, die man mir unter dem Vorwand von Ungehorsam, oder dem Setzen von Maikäfern in die Haare der zopftragenden Gören sowie hüpfender Frösche auf der Schulbank, verabreichte. Als Pseudoschweizer, aufgewachsen auf dem Lande, inmitten, wie ich dachte, sturer und denkfauler Eidgenossen, kamen dann aber plötzlich harte Zeiten auf mich zu.


meine:zeit

enschen, Bilder und Geschichten Mauren von 1800 bis heute

Die fünfbändige Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute» ist abgeschlossen. Das Werk umfasst auf 2700 Seiten alle alten und neuen Maurer Familiengeschlechter, die weit über die Gemeinde hinausstrahlen. Viele aussergewöhnliche Geschichten umranken die Bandreihe und wecken Erinnerungen. Auch die Judensiedlungen in Mauren und am Eschnerberg von 1625–1652, das Schicksal der Schwabenkinder, die Hexenprozesse in Liechtenstein, aber auch persönliche Erzählungen von Zeitzeugen unter dem Titel «So bin ich aufgewachsen» oder die Vorstellung der Quartiere der Gemeinde Mauren sind Teil dieser einmaligen, interessanten geschichtlichen Abhandlung. Wir bieten noch einige wenige Exemplare der fünfteiligen Buchreihe zum Verkauf an. Band 1: vergriffen Band 2: (Fam. Fürst, Haas, Heeb, Jäger, Kaiser, Kieber, Kirschbaumer, Malin, Marock und alle neuen Bürgerfamilienvon Fahrni bis Lutterschmidt II) -> noch 10 Expl. verfügbar Band 3: (Fam. Marxer und Matt, alle neuen Bürgerfamilien von Mahlknecht bis Mayer) -> noch 10 Expl. verfügbar Band 4: vergriffen Band 5: (Familien Ritter, Schreiber, Senti I und Senti II, Üehle, Walser, Wohlwend, Zech und alle neuen Bürgerfamilien von Pucher bis Zünd) -> noch 10 Expl. verfügbar

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Gemäss meinem konservativ denkenden Vater hatte sich nämlich ein schnauzbärtiger «Sauschwab» mit viel Geschrei und einer verblödeten Schar von braunen Parteigenossen an die politische Spitze des nördlichen Nachbarlandes gesetzt. Solches wurde denn auch ausgiebig im Radio Beromünster, in den Wirtschaften des Ortes und in den Stuben diskutiert. Die Folge davon war, dass man sich plötzlich an den frechen «JägerSchnudderi» im Oberdorf erinnerte. Ein «fremder Fitzel» sei er, ein unliebsamer Ausländer, ein Schmarotzer und daher logischerweise ein Feind der Eidgenossen. Das hatte natürlich ein Nachspiel. Jetzt wurde nämlich der tägliche Marsch zur Schule zu einem Spiessrutenlauf, der meistens in blutigen Köpfen, oder im Schnee herumliegenden Haarbüscheln, blau verfärbten Augen und verrenkten Gliedmassen meiner Feinde endete. Da ich die Minderheit auf meiner Seite hatte und diese lediglich aus einer einzigen Person bestand, erging es mir dabei selbst in den meisten Fällen nicht besser. Es war unumgänglich, dass ich mir dabei mit allen möglichen unfairen Mitteln Gehör und Respekt verschaffen musste. Darüber, und ob sich solche Nahkampfübungen in meinem späteren Leben möglicherweise bezahlt gemacht haben, habe ich nie nachgedacht. Jedenfalls ging der Krieg an der Schweiz anno 1945 kampflos vorüber und die alten Fehden zwischen dem frechen Ausländer und den Eidgenossen in Boswil schienen vergessen. Die Lehrerschaft entschied, dass ich aufgrund guter Noten in der Bezirksschule im alten Kloster zu Muri besser aufgehoben wäre und dort eine angemessene Wissensbildung erhalten sollte. Es waren interessante Jahre, erfüllt von einem Wissensdrang, der mir in der Physik stets die höchsten Noten brachte, aber im Singen sowie Religion den absoluten Tiefstand erreichten. Untröstlich über den Verlust meiner kindlichen Stimme, versetzte man mich zur Strafe in die hintersten Bänke, wo ich gierig und

ungesehen vom Professor, die Büchlein mit den abenteuerlichen Geschichten von John Kling mit dem schwarzen Riesen Pongo, oder Rolf Torring und seine UBootabenteuer verschlang. Diese Lektüre, obwohl von den Lehrern streng geahndet, schien jedoch einen positiven Einfluss auf meine Beherrschung der schwierigen deutschen Sprache zu haben, denn kurz darauf wurde ich als Vorleser für die Klasse erkoren und musste zur exemplarischen Strafe gerade jene Büchlein vorlesen, die von Professor Schilter als absoluten Schund bezeichnet wurden. Ich aber war begeistert und so war die Klasse, denn von nun an konnten sie sich jeden Samstagmorgen straflos die Abenteuer von Kling und Torring anhören.

DIE SEHNSUCHT NACH FERNEN LÄNDERN WUCHS Die erste Sehnsucht nach fernen Ländern frass sich in meinem zwölften Lebensjahr in mich hinein, und da ich nun auch noch ein adäquates Transportmittel in Form eines stabilen, etwa hundert Kilo schweren Militär-Fahrrades für den Schulbesuch nach Muri besass, reifte in mir der Plan, meine erste Weltreise nach Liechtenstein, meiner Heimat, unter die Speichenräder zu nehmen. Meine Mutter packte mir schweren Herzens den Rucksack mit etwas frischer Wäsche und legte obendrauf zur Zwischenverpflegung einen Brocken Brot, etwas Käse, Äpfel und eine Cervelat. Es war ein langer Tag und mein Hinterteil wurde auf dem harten Sattel Arg in Mitleidenschaft gezogen. Namen, wie Ziegelbrücke, Rapperswil, Ricken und das Toggenburg blieben unvergesslich mit tropfendem Schweiss in meiner Erinnerung eingebrannt. Aber schliesslich stand ich ehrfurchtsvoll vor der alten, gedeckten Holzbrücke bei Haag im Rheintal, nahm allen Mut zusammen und überquerte mit erhöhtem Puls den Rhein, um am alten Zoll des deutschen Rheins bei Bendern vorbei, den Weg nach Mauren zu suchen. (wird fortgesetzt)

Kurt Jäger im Hangar bei FFA in Altenrhein als Gruppenchef, Frühling 1959. Fotos unten: Kurt Jäger rechts während der Unteroffiziersausbildung 1956/1957 «Creux du Vent». Bei einer Landung während des Biafra-Krieg in Makurdi.


meine:zeit

Der Köfferli-Schädler – ein lustiger Zeitgenosse

Von Herbert Oehri

Auf seinem Fahrrad vorne hatte er einen Aufbau, auf dem sein mit leder eingebundenes Blech«Köfferli» mit der Aufschrift « Vorsicht»–Köfferli Schädler befand. Täglich fuhr er mit seinem Velo durch die Dörfer Liechtensteins, um allerlei Waren des täglichen Gebrauchs zu verkaufen. In seinem umfangreichen Sortiment hatte er Waren, wie beispielsweise Hosenträger, Schuhbändel, Schnupftabak, Rasierklingen, Faden und auch Süssigkeiten. Köfferli Schädler war nie verheiratet und hatte auch keinen festen Wohnsitz. Das hat ihn gelegentlich mit dem Gesetz in Konflikt gebracht; aber auch das Fehlen des Hausierer-Patents. Die Behörden liessen beim «Köfferli Schädler» in den allermeisten Fällen Gnade vor Recht ergehen und bezahlten die Taxe für das gesetzlich vorgeschriebene Patent aus eigener Tasche. Als er aber dann eines Tages gegen das Sanitätsgesetz verstiess, indem er Kopfwehpulver der Marke «Kafa» und Kondome verkaufte, gab es keine Gnade mehr für ihn. Im Jahre 1961 musste er ins Gefängnis. Für ihn war es – so die Quellen – nicht die schlechteste Unterkunft, übernachtete er doch normalerweise

: Viele haben ihn persönlich gekannt, viele vom ihm gehört, vom «Köfferli-Schädler», berühmt wegen seines Witzes, seiner Schlagfertigkeit und seines goldenen Humors. Er ist und bleibt das Liechtensteiner Original schlechthin, der mit schwarzem Frack, einer schwarzen oder farbigen Fliege und einem alten Fahrrad von Haus zu Haus pilgerte. Der Köfferli –Schädler, richtiger Name: Ferdinand Schädler, wurde am 27. November 1900 als Sohn des Johann und der Christine Schädler-Kuppler geboren. Er starb am 10. April 1966 in seiner Heimatgemeinde Triesenberg, wo er auch beerdigt wurde.

auf Heustöcken oder Kuhställen. Wie der Vaduzer Journalist und Lokalhistoriker Markus Meier im Magazin «Monat» im April 2010 schrieb, hätte der Köfferli Schädler dies auch in einem Schreiben an Dr. Edwin Heeb in Schaan, der ihn medizinisch betreute, mit folgenden Worten bestätigt:»Bin gut aufgehoben hinter den Gardinen im Grossen Haus. Würde mich freuen, wenn Sie mich in der feudalen Wohnung besuchen würden.» Ferdinand Schädler hatte aber auch Freunde in den obersten Kreisen, wie zum Beispiel Fürstin Gina, denn er durfte als einziger ihr Autogramm verkaufen. Auch Prinz Emanuel zählte zu seinen Freunden. Köfferli Schädler war eine Frohnatur, immer zuvorkommend und selten wurde er von der Tür gewiesen. Er war wegen seiner Originalität bei der Bevölkerung beliebt und geschätzt. Der Köfferli Schädler lebte viele Jahre bei Franz Schreiber, Automechaniker, in Schaanwald und später im alten Gefängnis beim Maurer Bürgerheim, welches nicht mehr gebraucht wurde. Über ihn gibt es so manche humorvolle Geschichte:

Das berühmte Köfferli des «Köfferli-Schädler»

DEN LANDTAG IM KÖFFERLI «Aber das sind ja nur Lumpen!» Eines Tages soll er mit seinem Da lachte der Köfferli schelmisch Velo aus dem Vorarlbergischen und meinte: «Das haben jetzt in Schaanwald über die Grenze aber Sie gesagt.» (Erzählung von gekommen sein, als ein Zöllner Arthur Brunhart, heutiger Vorsteihn nach dem Inhalt seines Kof- her von Balzers). fers fragte. Darauf antwortete der Köfferli Schädler: «Na, den ganzen Landtag von Liechtenstein». «ANTI-BABYPILLA» Der Zöllner habe ihn darauf verdutzt angeschaut und bemerkt:» Eine andere Geschichte: Dr. Mach do kein Sprüch!» Als der «Nätzele» Matt bei einer «SauZöllner einen Blick in den Kof- metzgete» (Schlachtpartie) bei fer riskierte, rief er erstaunt aus: Alban Matt im Maurer Ortsteil


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Dr.med.vet.David Matt

ABKÜRZUNG DURCH DIE «ARMAHÜSLERBÜNDT» Eine weitere heitere Geschichte: Start zum Weiherring-Strassenlauf im Jahre 1954 in Mauren: Der Köfferli Schädler nahm im-

mer die Abkürzung vom Schlosser Matt über den Gehweg in der Bürgerheimbündt zum Johann Oehri «Wissle», mitten durch den heutigen Sport-und Freizeitpark. Bis er dort vom Gehweg auf die Weiherringstrasse einbog, waren die anderen Läufer schon wieder da und der Köfferli Schädler hängte sich hinten dran. Am Ende war er der Erste, er hatte nur die Hälfte der Strecke zurückgelegt und überholte ihm Zieleinlauf die gesamte Konkurrenz. Rufe kamen auf: «Bschiss», das gilt nicht, du bist nur die Hälfte der Strecke gelaufen, hast abgekürzt. Du bist disqualifiziert. Darauf der Köfferli Schädler im Zielraum: «Jo, das scho. Aber i bi au mit der Hälfte vom 1. Priis z’frieda».

DER KÖFFERLI SCHÄDLER ALS DICHTER Ferdinand Schädler war nicht nur der letzte seines Standes als Wanderhausierer im Fürstentum Liechtenstein – ein Geschäft übrigens, das er verstand wie kaum ein anderer vor ihm – er hatte auch, man glaub es kaum, eine dichterische Ader.

Als der Köfferli Schädler nach einem Unfall mit seinem Velo sich ins Spitalpflege begeben musste, schrieb er folgende Zeilen:

Hab Pech gehabt Fuss und Oberschenkel hin, zum Flicken im Spital ich bin, hoffe, dass es nicht lange geht und Ihr mich wieder beim Hausieren seht. Mit Gruss Köfferli Schädler

Einmal verbreitete sich eine Geschichte wie ein Lauffeuer im Lande: «Habt Ihr gehört, der Köfferli Schädler ist gestorben». Da man ihn zu früh als tot gemeldet hatte, reagiert er mit folgendem Gedicht:

Die Schauer-Mähr Habt Ihr gehört die Schauer-Mähr, die Köfferli Schädler lebt nicht mehr, derweil in Grabs man nicht lang macht, ihm einen 80er Nagel angebracht, kunstgerecht und fein, wie es eben muss sein, die Sehnsucht nach dem Liechtenstein, die trieb ihn wieder heim, mit Glocken-Geläut man mich empfing, im Spital im Ländle drinn. Hoffe, dass es nicht mehr lange geht, und ihr mich doch noch lebend wiederseht. Gruss Köfferli Schädler

Quellen: Gemeindeverwaltung Triesenberg Luzerner Neueste Nachrichten Nr. 277/29.11.1965, Franz Xaver Erni Bilder: Alfons Kieber-Archiv, Gemeindearchiv Mauren

Popers mit dem Hausmetzger Fehr von der Binza; Robert Matt, Kurt Matt und auch der Köfferli Schädler in der Runde. Während der Schlachtpartie sagte dieser: «Heider ghört, jetz sölls Bolla (Pillen) geeh. Wenn d’Frau a einzige davo nimmt, gits kei Kind». Daraufhin der Nätzele – Doktor: Dena set man Anti-Baby-Pilla. Aber du hescht jo koo Frau, du bruchscht derna Dinger net». Der Köfferli Schädler war um die Antwort nicht verlegen und sagte: «Ma cha jo nia wissa».


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Einer der besten Ofenbauer im Lande : In der lie:zeit vom 3. April 2011 haben wir über das Leben und Wirken der Gebrüder Wilhelm Thöni (1898–1954) und Johann (Hanne) Thöni (1899–1964) von Nendeln berichtet. Bei der Geschichte möchten wir noch nachtragen, dass Wilhelm Thöni damals zu den besten Ofenbauern in ganz Liechtenstein zählte.

Von Herbert Oehri

So hat er für viele Familien im Lande Kachelöfen hergestellt und verlangte von ihnen in den allermeisten Fällen für die abgelieferte Arbeit (fast) nichts. Er arbeitete für einen Hungerlohn. Wilhelm Thöni war so etwas wie ein Künstler in seinem Beruf. Dass er gehbehindert war und eine Beinprothese tragen musste, behindert ihn zwar beim Laufen, aber wenn er arbeitete, dann vergass er die oft grossen Schmerzen, die er erleiden musste. Trotzdem baute und setzte Wilhelm viele Öfen in die Häuser ein, so zum Beispiel in Mauren ins Haus Nr. 111 der Familie Marxer Dökterle) oder ins Haus Nr.104 des Schreiber Gustav (Sennmeister) oder ins Haus Nr. 142 des Jäger Sepple im Weiherring. Wie wir aus sicherer Quelle erfahren haben, seien Wilhelm und auch sein Bruder Hanne Thöni «zwei seelengute» Menschen gewesen, die niemanden etwas zuleide getan hätten. Sie waren lustige Zeitgenossen und überall beliebt. Wilhelm Thöni war der älteste der 15 Geschwister, die

in Nendeln aufwuchsen: Wilhelm, Hanne, Peter Paul (1900– 1954), Gebhard Rudolf (1901– 1977), Maria Cäcilia (geb.1902), Ludwig (1904–1904), Aloisia (1905–1962), Olga (1906–1906), Josef (1907–1907), Josef II (1908–1991), Elisabeth Hermina (1910–1986), Sophie (1912– 1975), Maria Hilda (1913– 1994), Franz Josef (1915–1994), Albert Ludwig (1918–1997).

HANNE THÖNI ARBEITETE AUF DEM BAU Wilhelm Thöni blieb ledigen Standes und starb am 17. Januar 1954, einen Tag nach seinem 56. Geburtstag. Sein Bruder Hanne Thöny war mit Martha Sophie geb. Güntert (1902–1972) aus Deutschland verheiratet. Sie hatten sechs Kinder: Olga Thöni (1926–2003), verh. mit Anton Wohlwend (1919–1998), Ludwig Thöni (1927– 1989),

Solche Kachelöfen baute Wilhelm Thöni ( 1898 – 1954)

Gisela Thöny *1930, Franz Josef Thöni (1936–1996), Klara Hildegard Thöny (1942–1942), Aloisa Thöni (1944–1994), verh. mit Josef Hirsch aus Deutschland. Hanne war ein kräftiger, starker Mann mit breiten Schultern und einem Gewicht weit über 100  kg. Er verdiente sich den Lebensunterhalt für seinen mehrköpfige Familie mit


meine:zeit

Wandern ohne Gepäck im

Bregenzerwald

Von Armin Malojer

: In Vorarlberg wird man im Bregenzerwald ein spezielles Angebot für Genusswanderer angeboten: Vier mehrtägige Touren, bei denen das Gepäck von Hotel zu Hotel transportiert wird – der Wanderer muss im Rucksack nur das tägliche Rüstzeug, wie Regenschutz, Getränke, Apotheke etc. tragen.


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Am Abend kommt man entspannt im Hotel an, kann duschen, sich umziehen, relaxen – ehe es tags darauf mit frischen Kräften erholt weitergeht. Die einzelnen Etappen dauern zwischen drei und sechs Stunden, die Gäste werden beim Start der Tour vom Bahnhof Dornbirn oder Bregenz abgeholt und nach dem letzten Teilstück, das jeweils in Au endet, auch wieder dort abgeliefert. Gemütlicher geht es fast nicht mehr. Man kann natürlich auch mit dem Auto beim Hotel

am Ausgangsort parken und sich wieder zurück chauffieren lassen. Bergbahnen, öffentliche Busse und Schwimmbäder können mit der Bregenzerwald Gäste-Card beliebig oft benützt werden. Inkludiert sind neben der Halbpension in den Drei- oder ViersternHotels die Wanderkarten, genaue Beschreibungen der Touren sowie die Busfahrpläne, wenn man doch einmal in Versuchung kommt, die eine oder andere Etappe ein wenig abzukürzen. Diese Variante von Mehrtageswanderungen bie-

tet vor allem weniger Trainierten oder gemütlichen Wanderern die Möglichkeit, einmal eine längere Tour in Angriff zu nehmen. Es ist der entspannte Mix von ein wenig Luxus im Hotel vor und nach dem Aufenthalt im Freien sowie dem Losgehen und Ankommen am nächsten Ziel, da man nie zum selben Haus zurückkehrt. Und wer weiss, wenn es gefallen hat, steht vielleicht im Jahr danach schon die erste Alpenüberquerung von Hütte zu Hütte auf dem Programm.


Im Bregenzerwald werden zwei Höhenwanderungen angeboten: Die erste führt in drei Tagen von der sanften Voralpenlandschaft bei Sulzberg über Hittisau, Sibratsgfäll und das malerische Vorsäss Schönenbach bis nach Au, die zweite in zwei Tagen von der anderen Seite, vom Dornbirner Skiberg Bödele bis nach Mellau, und weiter um die imposante Kanisfluh herum bis nach Au. Wobei bei allen Touren je-

weils noch ein An- und Abreisetag hinzugerechnet wird, damit der Erholungsfaktor nicht dem Stress zum Opfer fällt. Zwei weitere Gustostückerln sind die zweitägige Fluss-Wanderung von Sulzberg entlang der Bregenzer Ache bis nach Au sowie die viertägige Dörfer-Tour von Sulzberg über Lingenau, Schwarzenberg und Bezau bis nach Au. Vor allem bei dieser Variante wurden

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Wandern im Bregenzerwald

Kühe im Bregenzerwald

die Tagesetappen so geplant, dass genügend Zeit für ein paar Abstecher in die gemütlichen Wirtshäuser entlang der Route bleibt. Schliesslich machen nicht zuletzt die Pausen das Wandern so richtig zum Erlebnis. Die Gepäcktransport-Touren im Bregenzerwald werden noch bis Ende Oktober angeboten – natürlich kann man die Tagesetappen der Touren auch «schnuppernderweise» erst mal einzeln absolvieren.

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Hallo Sonnenschein Über den sonnigen Bergrücken der Niedere schwebend, entführt die neue Pendelbahn Familien, Ausflügler und Sportler zu einem der schönsten Aussichtspunkte im Bregenzerwald. Von der Sonne verwöhnt werden und dem Genuss frönen, Gipfel bezwingen, gemütlich wandern, schlendern und flanieren, mit besten Aussichten und das alles rund ums ganze Jahr.

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Haartrends : Lange Haare, Verlängerungen oder Pony – was heuer Trend ist verrät uns Haarexpertin Andrea Rothmund im Interview. lie:zeit: Welche Haartrends sehen wir diesen Herbst? Andrea Rothmund: Lange Haare sind im Trend, weil langes Haar ist sinnlich, verführerisch und weiblich. Aber langes Haar alleine genügt noch nicht, es braucht eine Farbe, welche natürliche und atemberaubende Farbeeffekte in das Haar zaubert - dies nennt man Painting. Im Trend liegen auch verschiedene, leuchtende Rottöne. Wer das Haar lieber kürzer trägt, liegt auch im Trend mit klar definierten Schnitten, das Haar strotzt vor Fülle und Kraft. Das Haar darf umformt werden, sei dies gewickelt, gewellt, geföhnt oder gelockt, all dies ist wieder im Trend. lie:zeit: Wer jetzt Lust auf eine Veränderung hat, sollte auf welche Trendhaarfarbe setzen? Andrea Rothmund: Es braucht bei einer Veränderung im ersten Schritt eine professionelle Beratung. Die Veränderung muss typgerecht sein und auf das Haar abgestimmt werden. Gerne steht Coiffeur Lifestyle für eine solche Beratung gratis zur Verfügung.

Wie bereits erwähnt, sind natürliche und sinnliche Farben wie Blond- und Braun Töne im Trend. Auf keinen Fall kompakte Farben, es braucht Farbreflexe, damit das Farbspiel im Haar sichtbar ist, dies erzeuge ich mit dem sogenannten Painting. lie:zeit: Wie sieht es bei den Haarschnitten aus, ist ein Pony noch aktuell? Andrea Rothmund: Der Pony ist immer noch aktuell, aber bitte mit klaren Linien, nicht ausgefranst. Ob asymmetrisch, lang oder kurz spielt keine Rolle, klare Linien sind zu beachten. lie:zeit: Im Sommer leiden Haare unter Sonne, Salz- und Chlorwasser vom Baden – was empfehlen Sie, damit die Haare gut durch den Sommer kommen? Andrea Rothmund: Vergleichbar mit unserer Haut, welche wir mit Sonnenschutz eincremen, braucht auch das Haar eine Sonnenschutzpflege. Es gibt extra Sonnenschutzpflegeprodukte, aber wichtig, das Haar muss nicht nur den Sommer überstehen, es braucht eine Pflege für das ganze Jahr. Diese optimale, auf Sie ab-

gestimmte Haarpflege finden Sie bei Ihrem Coiffure. lie:zeit: Geschnitten sind Haare schnell, wachsen hingegen tun sie nur langsam, sind Exstensions die Lösung für eine längere Haarpracht? Andrea Rothmund: Ja, Haarverlängerungen liegen total im Trend, man sieht dies auch bei den Promis. Dabei ist zu beachten, dass die richtige Methode für die Haarverlängerung gewählt wird. lie:zeit: Welche Techniken gibt es bei der Haarverlängerung? Andrea Rothmund: Für mich gibt es nur eine schonende Technik, welche das Eigenhaar nicht beschädigt. Diese neuste Technik wird geklebt, genauere Details in der Beratung. lie:zeit: Wie sind die Exstensions zu pflegen? Andrea Rothmund: Wie das eigene Haar mit abgestimmten Pflegeprodukten.

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lie:zeit: Wie lange dauert eine Haarverlängerung? Andrea Rothmund: Dies ist individuell, Richtzeit für die reine Haarverlängerung sind 30-60 Minuten. lie:zeit: Wie sieht es mit den Kosten aus? Andrea Rothmund: Je nach Haarmenge variieren die Kosten, wir sprechen hier von ca. CHF 300 bis CHF 800.

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Der Kopfhaut-Check

Ein Geschenk des Hauses : Seit einigen Monaten steht Les Artistes Coiffeur eine neue exklusive und schnelle Dienstleistung zur Verfügung: Mit dem kostenlosen Kopfhaut-Check mit Indikatoren von La Biosthetique haben Sie als Kunde in nur zwei Minuten die Gewissheit, wie es um ihre Kopfhaut steht. Die Profis von Les Artistes haben festgestellt, dass die wenigsten Kunden mit ihrer Kopfhaut zufrieden sind. Warum habe ich so starken Haarausfall? Warum werden meine Haare über Nacht strähnig und unansehnlich? Wie kommt es, dass meine Kopfhaut juckt und schuppt? Warum fällt meine Frisur bereits Stunden nach der Wäsche zusammen? Fragen über Fragen, die Sie beschäftigen. Der Kopfhaut-Check veranschaulicht eindeutig Ihre Kopfhaut-Situation. Der Kopfhaut-Check mit Indikatoren gibt Auskunft über den ph-Wert, Unregelmässigkeiten der Verhornung, die zu Schuppen führen, sowie die Tätigkeit der

Schweiss- und Talgdrüsen. Trügerisch ist, dass fettige und feuchte Kopfhaut für den Laien gleich aussieht, aber grundverschieden behandelt werden muss, da feuchte Kopfhaut im Grunde trocken ist. Aufgrund des Ergebnisses können wir Ihnen die geeigneten Haarpflegeprodukte empfehlen, die zu einer Besserung des Kopfhautmilieus führen. Kopfhautsituationen ändern sich im Laufe eines Jahres. Nach dem Winter ist die Kopfhaut z.B. eher trocken, daher ist der Kopfhaut-Check auch keine einmalige Sache, sondern informiert Sie immer wieder über Ihre aktuelle Kopfhautsituation und somit auch über das momentane Pflegebedürfnis. (pd)

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auto:zeit Juke Tuning Der Nissan Juke verspricht schon in der Grundausf체hrung geballte Power auf vier R채der. Wem das nicht genug ist, kann sich nun von der getunten Version 체berzeugen lassen. Rennauto-Fieber ist garantiert. Seite 90

pr채sentiert von


auto:zeit

Weckt den Tiger in dir: Nissan JUKE Tuning Von Verena Cortés

Der 4,14 Meter lange Viertürer bietet bereits in der Grundausführung in den drei Modelle Visia, Acenta und Tekna einen Energiekick auf vier Rädern. Wer jedoch gerne Konventionen sprengt, macht aus der Katze einen Tiger und begeistert sich für die getunte JUKE Version von Rainer Ritter von der Kirchplatz-Garage in Mauren.

LIFESTYLE FLITZER MIT 218 PS Mit dem tiefergelegten Fahrwerk, den 18 Zoll Alu-Kompletträdern

: Sein Äusseres erinnert an ein Tier in Lauerstellung – immer bereit zum nächsten Sprung. Auf den Strassen in Liechtenstein ist der Crossover zwischen Kleinwagen, Coupé und SUV bereits zu sehen. Oxigin orange und dem 4-Rohr Sportauspuff Giacuzzo bläht sich der getunte JUKE zum bulligen Geländewagen mit RennautoGenen auf. Das JUKE Racing Dekor inklusive Dachspoiler unterstreichen dabei den sportlichen Charakter. Rainer Ritter hat dem JUKE auch unter der Motorhaube auf den Zahn gefühlt und dem Grundmodell Tekna mit dem 1.6DIG-T Motor mit einer Leistung von 190 PS eine saftige Leistungssteigerung verpasst. Die Leistungssteigerung (mit MFK-Zulassung) bringt den getunten JUKE auf 218 PS.

FAHR- UND SPIELFREUDE AUCH INNEN Innen überzeugt der Nissan JUKE mit dem integrierten Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem, welches bei der Tekna 1.6DIG Version serienmässig vorhanden ist. Mit Bluetoot h®-Aud iost rea ming und Freisprechanlage ist man perfekt ausgestattet, um zu plaudern ohne dabei die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Mehr Informationen: Kirchplatz-Garage, Mauren

Nissan JUKE Tekna Grundmodell Motor: 1.6 l DIG-T Kraftstoff: Super bleifrei Leistung: 190 PS Drehmoment: 240 Nm Getriebe: 6- GangSchaltgetriebe


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03/2010 Oktober

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Foto: HILTI AG

: Die festliche ErÜffnung des SAL Saal am Lindaplatz in Schaan wirft ihre grossen Schatten voraus. Tag der offenen Tßr am 20. März 2010.

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Leitfaden zum eigenen Haus S.10

lungskraft gewandelt hat. Der SAL mit seinen zwei Sälen, verbunden durch ein grosszßgiges Foyer, mit seinem vorgelagerten, ßberdachten Lindahof und dem gegenßberliegenden Lindaplatz bietet innen auf

2‘200 m2 und aussen auf 1‘500 m2 Platz fĂźr den besonderen Anlass. Ob Seminare, Kongresse, Messen oder Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen, Bälle und Vereinsanlässe, hier findet sowohl der Verein

wie auch der professionelle AnbieZeitschrift fßr Bauen, Immobilien ter den passenden Rahmen. aus Liechtenstein fßr die Region Die Architektur des SAL besticht durch zeitgemässe Schlichtheit, aber auch durch eine gewisse feierliche Wßrde. S.6

Hilti verabschiedet sich aus Mauren Bushof Schaan Am Ende des vergangenen Jah­ res ist die Verlagerung des Hilti Werks Mauren angelaufen. Die ersten Angestellten des tradi­ tionsreichen Weltkonzerns sind bereits ins vorarlbergerische Thß­

WohngefĂźhl erwerben bei Heeb S.22

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tiengesellschaft angekßndigt, die Produktion von Mauren an ande­ re Standorte zu verlagern.

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Neuausrichtung der globalen Versorgungskette, mit der Hil­ ti langfristig wettbewerbsfähige Produktions­Strukturen schaffen will. Seite 6.

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Wesentlicher Grund fĂźr diese Massnahmen ist die strategische

Mai & Contra Welche Energie verstromt unsere Zukunft? Malbun ist Liechtensteins Winterskigebiet und im Sommer beliebtes Wanderziel. Die ÂŤFamilieÂť ist

Pro & Contra Indus­ triezubringer S.50­53 : Bald ist es

soweit – am 20. November 2010 wird der neue Bushof in Schaan erÜffnet. Dort laufen nicht nur die Verkehrsinfrastrukturen zusammen, es wird auch eine Drehscheibe der wirtschaftlichen und sozialen Kontakte zugleich sein.

Nach dem Dorfplatz mit dem SAL, der Verkehrslenkung mit EinbahnRegelung und der Inbetriebnahme des neuen Bushofs zeigt der Zentrumsbereich Schaan ein vĂśllig

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neues Gesicht. Die Bauherren, die Gemeinde Schaan und das Land Liechtenstein, kĂśnnen mit dem infrastrukturellen und architektonischen Styling zeitgenĂśssischer Art

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zufrieden sein. Letztlich profitieren die Benutzer des Üffentlichen Verkehrs von einem modernen, zweckmässigen Bushof mit attraktivem Umfeld und die Bewohnerinnen

und Bewohner von Schaan von einem lebendigen Dorfkern mit einen vielseitigen Angebot von Geschäften und Gastronomiestätten. Mehr ab Seite 6.

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Bauaufträge 1154 58.5%

Lieferaufträge 192 9.7%

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Zuschg S.42

: Fukushima die Welt erschreckt und wach die Nische, die sich Tourismus Liechtenstein auf die Fahnehat schreibt. Zahlreiche Schulen verbringen gerĂźttelt. Es ist nichtim mehr egal –Istwie schon – was mit ihren Jugendlichen die Sommerund Winterlager Malbun. dasauch Projekt eines neuen JugendfĂźrgute Strom der Meinungen Steckdose kommt. Eines ist sicher: und Familienhotels im Malbun eine Ideeaus ? Die gehen auseinander. Der Bedarf an Strom wird in der Zukunft nicht Lesen Sie pro & contra auf Seite 20 kleiner und die Kreativität, woher der Strom kommt, wird vielfältiger und umweltErhalten, sanieren, Interpretation AusSolarglas von Mauren auto:zeit mit Nutzfahrfreundlicher.

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Dorfzentrum Triesenberg S.10

und Lifestyle –

: Bis Ende 2010 soll Verlagerung nach Thßringen abgeschlossen sein – 140 Mitarbeitende betroffen

ringen disloziert und arbeiten dort. Der Transfer der Produktion und des Personals nach Thßrin­ gen und Schaan soll Ende 2010 abgeschlossen sein. Bereits im Frßhling 2008 hatte die Hilti Ak­ Foto:

Das moderne Kultur- und Veranstaltungszentrum der Gemeinde prägt bereits heute den Ortskern von Schaan, der sich zu einem attraktiven Üffentlichen Raum der Begegnung mit regionaler Ausstrah-

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0D]GDB/RNDODQ]HLJHQB0 B FBGILB=WJB/HDVLQJB [ LQGG


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Ruhelosigkeit

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5 1

romanisch für Lenzerheide

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4 6 2

7 3

8 4

franz. Frauenname

9 5

6

Überschrift8

1

Sudoku

NormenAckerinstitution land (Abk.) 6 Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Das Diagramm ist mit den

Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

7 9 3

9 gelbes Edelmetall Sängerin mit dunkler Stimme Possenreisser; Tor

6 5 2

naturfarben

Sohn Isaaks (A. T.)

8 7 2 6 4 8 7 3 5 4 6 8 9 7 9 1 3 9 2 5 4 7 6 1 3 1 8 7 2 9 8 2 Tierjugendform

Trag- u. Reittier in südl. Ländern Enzym zur Käseherstellung

9

Flughafenanlage, Piste

übel riechende Blume

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Titelfigur straff ugs.: eines geWasserMusicals spannt bottich Abfahrts-, Ort im UnterAbflugengadin steig (engl.) Ort auf Ameland (Niederlande)

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VorderrheinZufluss

Apostel, durch, schweiz. Bruder franz. mittels Kabaretist Romancier des (lat.) * 1887 Petrus (François) † 1970

einGebirge fetten, in schmieKleinren asien AltbunOrt am wissendesrat Ostwind Aabach schaftl. (Numa) Männer- der (AG) Arbeit † 1899 kurzname Tropen5 5 ugs.: Roman- früheres hochbrit. figur bei Weltbetagt Gotthelf reich 3 Fluss kant. Initialen zum Autodes Duero zeichen (Spanien) Malers 3 Anker † 10

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Auflösung Bilderrätsel Seite 94

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Mein Gott, nei! Wia kunsch denn du do druf?

Well dr Papa gset hätt, wenn d' Oma kummt, gits secher weder a Theater!


lie:zeit

Haben Sie den schärfsten Blick? Das linke Bild unterscheidet sich vom rechten durch fünf Veränderungen. Welche sind es? Viel Spass beim Suchen.

Und die Gewinnerin ist...

Auflösung des Rätsels der lie:zeit Ausgabe 2 Das Lösungswort lautete:

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Frau Jolita Hanselmann aus Buchs/SG. Auf dem Bild Arthur Hanselmann, der stellverstretend für seine Frau Jolita Hanselmann den Gutschein von Herr Simonis in Empfang nimmt.

Unser Glücksbringer Noa zog aus Hunderten von richtigen Lösungen folgende Gewinnerin: Jolita Hanselmann, Buchs/SG Wir und Herr Sven Simonis vom «einkaufland liechtenstein» gratulieren recht herzlich zum Einkaufsgutschein im Wert von CHF 252 .

4 7 9 3 8 6 5 2 1

1 2 6 4 5 7 8 3 9

3 5 8 1 9 2 7 6 4

9 3 4 2 7 5 6 1 8

5 1 2 8 6 4 3 9 7

Auflösung Sudoku 003

8 6 7 9 3 1 4 5 2

6 9 3 7 1 8 2 4 5

7 4 1 5 2 3 9 8 6

2 8 5 6 4 9 1 7 3


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Medienbuero Oehri & Kaiser AG Wirtschaftspark 23, Postfach 146 FL-9492 Eschen, www.medienbuero.li

» Buswerbung hinterlässt auch dann noch einne bleibenden Eindruck, wenn der längst weg ist. » 5 Millionen Fahrgäste pro Jahr.

Patrick Greuter Telefon 00423/375 90 07 patrick.greuter@medienbuero.li

» 14‘000 bis 17‘000 Fahrgäste an Werktagen. » Rund 35‘000 Fahrgäste an Spitzentagen.

Sonja Lüchinger Telefon 00423/375 90 08 sonja.luechinger@medienbuero.li

» Regionen Liechtenstein, Werdenberg, Sarganserland, Feldkirch

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MELANIE ELKUCH › GRAFIK

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