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58 Sept. 2017
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
Zwischen Luxus und Existenzminimum
Ursachen für finanzielle Engpässe in Liechtenstein ab Seite 6
Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen, lieber Leser Unser Land zählt zu den reichsten Ländern der Erde. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die allermeistern Leute in Liechtenstein in einem noch nie da gewesenen Überfluss leben. Und trotzdem gibt es eine grosse Diskrepanz zwischen jenen, die den Wohlstand geniessen können und jenen, die Mühe haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es betrifft dies vorwiegend ältere Menschen und Alleinerziehende. Wie man mit eisernem Willen und unter Zuhilfenahme von geschultem Personal, z.B. die Caritas Liechtenstein, aus der Schuldenfalle herauskommt oder erst gar nicht hineingerät, zeigt Marina Kieber-Ospelt im Artikel «Zwischen Luxus und Existenzminimum» auf. Der Liechtensteiner Landtag hat in seiner September-Session einige heisse Eisen behandelt, wie beispielsweise den Jubiläumsweg und die Jubiläumsbrücke zur 300-Jahrfeier 2019, oder die bewilligten 345‘000 Franken für Radio L für offene Suisa-Gelder, oder die Finanzspritze von 2,5 Mio. Franken für die finanzielle Misere beim Landesspital, oder der massive Rückgang der Umsätze bei der Post und die damit von Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch initiierte Strategiediskussion über das Postwesen im Lande. Wir beschäftigen uns detailliert im Innern der heutigen Ausgabe. 2019 begeht Liechtenstein sein 300-jähriges Jubiläum der Staatswerdung. Es soll nach Ansicht der Re-
gierung und der Gemeinden gebührend gefeiert werden. Im Vorfeld jedoch kam es zu Unstimmigkeiten wegen der von den Gemeinden geplanten Jubiläumsbrücke in der Nendler «Röfi». Plankens Gemeindevorsteher Rainer Beck und der FL-Abg. Thomas Lageder nehmen dazu konträre Standpunkte ein. Tanzen ist ein phantastisches Freizeitvergnügen. Denn die Bewegung zur Musik macht Spass, hilft ein besseres Körpergefühl zu entwickeln und mach fit und froh. Seit bald 40 Jahren gibt es den Tanzclub Liechtenstein, den wir im Innern vorstellen. «Die Wahl des Berufes ist eine prägende Entscheidung», sagt Liechtensteins Bildungsministerin Dominique Gantenbein. So bieten für sie die «next-step» Berufs-und Bildungstage am 22./23. September eine gute Möglichkeit sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Wir haben die Bildungsmesse und die Chancen für die Lernenden näher unter die Lupe genommen. Ich wünsche Euch eine spannende Lektüre und melde mich wieder mit der Oktober-Ausgabe. Herzlichst Euer
Herbert Oehri
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Erstliga: Meisterschaftsspiel im Sportpark
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USV ESCHEN/MAUREN : AC BELLINZONA Wir heissen alle Fussballfans im Sportpark USV Eschen/Mauren herzlich willkommen und danken fĂźr Ihren Besuch.
Die weiteren Spiele des USV im September 2017 Samstag, 23. September 2017: FC Thalwil : USV Eschen/Mauren, Beginn: 16:00 Uhr Samstag, 30. September 2017: USV Eschen/Mauren : FC Tuggen, Beginn: 16:00 Uhr
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AUS DEM INHALT
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Zwischen Luxus und Existenzminimum
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Lohnt sich sparen noch?
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Arbeitsintensiver Landtag
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Schuldenfalle
Ambulant vor stationär – Kosteneinsparung?
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Solidarität zeigen: Pro Jubiläumsweg und Jubiläumsbrücke
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Mit Hängen und Würgen: Politsaga Hängebrücke
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Immer mehr, meist junge Leute, geraten in die Schuldenfalle. Liechtenstein lebt zwischen Luxus und Existenzminimum. Die Caritas gibt Rat. Seite 6
3 Fragen an die Vertreter der 4 Parteien
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Jubiläumsbrücke als Ausdruck der Zusammengehörigkeit
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Was ist mit den Beziehungen zum Kanton St. Gallen los?
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Der FC Vaduz muss seine Ziele revidieren
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Der Tanzclub Liechtenstein (TCL) stellt sich vor
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Hohe Hürden bei EU-Importen
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Die Gründung des eigenen Unternehmens
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Büro Marxer, Bürosysteme AG, Schaan
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Zahltag bei Herzog Loibner
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Altes muss Neuem weichen
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Das alte «Gross-Deli-Huus» im Freiendorf
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polit:zeit Arbeitsreicher Landtag Mehr Geld für Radio L, geteilte Meinung zur Jubiläumsbrücke, Finanzspritze für das Landesspital, die Post vor grossen Herausforderungen, die Telecom in der Kritik. Das waren die Hauptpunkte der 35 Traktanden des September-Landtags. Seite 10
sport:zeit Tanzen als tolles Freizeitvergnügen
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Jnes Rampone-Wanger – Vera-Oehri-Kindle Weitere Beiträge/Interviewpartner/ innen-Ministerin Dominique Gantenbein – Minister Daniel Risch – Johann Wucherer – Heribert Beck – Stefan Lenherr – Asha Ospelt-Riederer – Marina Kieber – Otto Biedermann – Hansjörg Marxer – Dr. Linda Märk-Rohrer – Thomas Lageder – Bianca Herzog/Susanne Loibner – Jo Marxer – Rainer Beck – Walter-Bruno Wohlwend – Carmen Oehri– Alois Blank – Markus Büchel – Herlinde Tiefenthaler – Tamara Beck – Chrisi Kindle – Franz Jehle – Jürgen Nigg – Günther Matt – Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU – Grafik/Satz/Lithos: Oliver Hartmann – Sonja Schatzmann – Sonja Blumauer – Druck: Somedia Partner AG – Fotos: Michael Zanghellini – Paul Trummer – Jürgen Posch – Oliver Hartmann – Vera Oehri – EQ Images Zürich – Picture Alliance, Frankfurt/Main – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition/Marketing/ Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin) – Creativeservice AG, Schaan – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden – Erscheinung: Samstag, 16. September 2017 – Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 96 Seiten).
Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2‘000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen.
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Nächste «lie:zeit»: 14. Okt. 2017
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Tanzen ist ein phantastisches Freizeitvergnügen. Denn die Bewegung zur Musik macht Spass, fit und froh. Seit bald 40 Jahren gibt es den Tanzclub Liechtenstein. Wollen Sie ihn näher kennen lernen? Seite 22
meine:zeit Blickpunkt «Next step» nächste Woche «Das duale Bildungssystem ist ein entscheidender Vorteil für unsere Wirtschaft», sagt Regierungsrätin Dominique Gantenbein – und verweist auf die Bildungsmesse «Next step» vom 22./23. September 2017 im SAL Schaan. Seite 32
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«Nächste Woche gehen die Kinder ins Schullager und meine zwei Buben brauchen noch Turn- bzw. Wanderschuhe, habe das Geld aber nicht vorrätig.» «Ich habe alles versucht, damit wir Ende Monat auch noch Lebensmittel einkaufen können, aber es geht irgendwie nicht, was kann ich ändern?»
«Wir bezahlten die Krankenkassaprämien, seit aber die Franchise und der Selbstbehalt erhöht wurden, brauchen wir Rückstellungen und die haben wir nicht.»
Zwischen Luxus und Existenzminimum Von Marina Kieber-Ospelt, Mauren, Präsidentin der Caritas Liechtenstein In Liechtenstein klaff t teils eine grosse Lücke zwischen den Reichen und Armen. Ja, bei uns in Liechtenstein, das sich selbst gerne als eines der reichsten Länder bezeichnet, gibt es eine grosse Diskrezpanz zwischen jenen, die in Wohlstand leben und jenen, die Mühe haben, ihre Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Caritas Liechtenstein hilft und bietet Budgetberatungen an.
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«Ja, ich weiss, wir müssen uns eine günstigere Wohnung suchen, doch das ist nicht einfach, und der Umzug kostet auch!»
Solche Aussagen, wie in den Sprechblasen, hören die Vorstandsmitglieder der Caritas Liechtenstein wie auch ich als Budgetberaterin jeweils von Menschen, die mit ihren finanziellen Schwierigkeiten und Sorgen an uns gelangen. Beim Erstgespräch, welches mit jedem Ansuchenden geführt wird, gilt es erstmals zuzuhören, und zwar genau. Handelt es sich hier um Menschen, die 100% arbeiten, deren Einkommen aber dennoch nicht reicht, um die alltäglichen Bedürfnisse zu bezahlen (Working Poor), oder sind es Personen, deren Einkommen gerade beim Existenzminimum liegt und ausserordentliche Rechnungen das finanzielle Gleichgewicht verwerfen oder sind es Menschen, die ihr Geld einfach nicht im «Griff» haben und über die Verhältnisse leben?
Ursachen finanzieller Engpässe Durch Vorgespräche erhalten wir einen Einblick in verschiedenste Lebenssituationen. Je rauer das wirtschaftliche Klima ist, desto mehr geraten viele Menschen in Bedrängnis. Dazu gehören auch Arbeitsverlust, ungenügende Schulbildung auf der einen, Überqualifikation auf der anderen Seite, fehlende Möglichkeiten des Jobsharings (Vereinbarkeit von Familie und Beruf) wie auch zu wenig Kindertagesplätze für berufstätige Eltern und Alleinerziehende. Daneben gibt es die Menschen, die krankheitsbedingt keiner regelmässigen Arbeit nachgehen können. Und es gibt die Menschen, die mit der Rente und Zusatzrente zwar
ihre täglichen Auslagen bezahlen können, aber mit Angst der Endabrechnung der Mietnebenkosten entgegensehen. Stirbt einer der Partner, kann oft die vertraute Wohnung nicht mehr bezahlt werden, da nur noch eine Rente zur Verfügung steht. Relativ hohe Mietpreise, und vor allem die Krankenkassaprämien, sind für viele fast nicht mehr bezahlbar. Die Senkung der Krankenkassaprämien um rund 7 % war die erfreuliche Mitteilung, jedoch die Ernüchterung folgte,
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«Wir haben das Auto auf Leasing gekauft, als wir beide noch arbeiteten. Nun, da meine Frau krankheitshalber nicht mehr arbeiten kann, wissen wir nicht mehr was tun. Wir sind auf das Auto angewiesen, können uns aber die Leasingraten nicht mehr leisten und sowieso aus dem Vertrag nicht aussteigen.»
als vielen die Auswirkung der Erhöhung der Franchise und des Selbstbehaltes später bewusst wurde. Und natürlich gibt es auch jene Menschen, die, sagen wir mal, nicht so «arbeitsfreudig» sind, aber doch auch vom grossen Kuchen essen möchten. Gerade diese Gespräche fordern uns heraus und unsere Botschaft, dass Caritas allenfalls eine einmalige Überbrückungshilfe leisten könne, jedoch von weiteren Zahlung absehe, wird nicht gerne angenommen.
MARINA KIEBER Marina Kieber ist verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern und Ahna. Nach ihrer Erstausbildung war sie mehrere Jahre im Ausland (Schweiz, Amerika und Ecuador) im pädagogischen Bereich tätig, arbeitete dann beim Amt für soziale Dienste als Fachfrau für Familie und Kinder. 19 Jahre übte sie den Beruf als Katechetin für die Primarstufe aus. Seit 26 Jahren ist sie Caritas-Präsidentin; 2011 Abschluss der Ausbildung der Budgetberaterin.
Überfluss und Mangel Liechtenstein steht beim Bruttosozialeinkommen in den oberen Rängen; beim Hilfswerk Liechtenstein werden zum Teil neue, ungebrauchte oder gut erhaltene Kleider und Accessoire abgegeben, die den Überfluss zeigen; anderseits profitieren jene Menschen davon, die sich den Kauf von Kleidern nicht leisten können und deshalb das Angebot gerne nutzen. Überfluss ist auch auf vielen Pausenplätzen von Schulen sichtbar, wo nach der Pause angebissene Äpfel, Brötchen einfach liegen bleiben. Aktuelle Zahlen aus der Schweiz, welche aber grundsätzlich auch für Liechtenstein zutreffen, zeigen, dass pro Kopf und Jahr 300 Kilogramm Lebensmittel im Müll landen. Ein Grossteil davon fällt in privaten Haushalten an. 97 Haushalte (247 Erwachsene und Kinder) erhalten in «der alten Metzg» in Schaan einmal wöchentlich über die Organisation «Tischlein deck dich» eine Tasche voll von Lebensmitteln und über die Pfarrei Caritas Balzers, welche grosszügigerweise vom Roxi Markt Lebensmittel erhält, werden ebenfalls 31 Haushalte (84 Erwachsene und Kinder) unterstützt. Bei den abgegebenen Lebensmitteln handelt es sich um einwandfreie Ware, die aber aussortiert werden muss, weil sie aus Überproduktion stammt, kurz vor dem Verfalldatum steht oder eine beschädigte Verpackung aufweist. Verschiedene Ämter und Institutionen helfen 2016 betreute das Amtes für So-
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ziale Dienste 1‘283 Menschen, dies sind 3,7% mehr als im Vorjahr. Davon erhielten 630 Personen finanzielle Hilfe in Form wirtschaftlicher Sozialhilfe. Die Sozialhilfequote, d.h. der Anteil der Personen in der Bevölkerung, die Sozialhilfe benötigt, betrug 2,6 %. Hier handelt es sich um eine einkommensschwache Personengruppe, die auf wirtschaftliche Hilfe angewiesen ist. An 295 Bezüger, vor allem Familien, wurden Mietbeiträge
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ausbezahlt. Caritas Liechtenstein hat im vergangenen Jahr rund 420 Gesuchen positiv mit einer finanziellen Hilfe entsprochen. Weitere Stiftungen wie «Theodor Bucher Stiftung», «Guido Feger Stiftung» oder «Liachtbleck», welche ebenfalls finanzielle Hilfe leisten, oder die Brockenstube des Frauenvereines Vaduz, die auch Menschen in finanzieller Not unterstützt, erweitern die Hilfestellungen. Das bereits erwähnte Hilfswerk Liechtenstein, hat
Alleinerziehende mit zwei Kindern (Musterbeispiel) EINNAHMEN Netto-Einkommen, Teilzeitarbeit Kinderzulagen/Alleinerziehendenzulagen Alimente Andere Einnahmen Wohnbeihilfe, Prämienverbilligung K‘Kassa Einnahmen total AUSGABEN: Fixkosten Miete, inkl. Nebenkosten Stromkosten Telefon Festnetz, Handy TV, Radio, Internet Versicherungen Krankenkassa / Unfall /Zusatz /Grundversicherung Hausrat/Privathaftpflicht Auto MFK, Versicherungen, Reparaturen, Benzin, Vignette Weiterbilung - Frau Musik/Sport - Kinder Totalausgaben für Fixkosten AUSGABEN: Variable Kosten Haushalt Nahrungsmittel - Haushalt, zusätzl. Tischlein deck dich Nebenkosten(Wasch/Putzmittel, Körperpflege) Haustiere: 2 Katzen, 4 Hasen (minimum) Persönliche Auslagen: Frau - Kleider, Schuhe Taschengeld/Frisör/Freizeit Kinder- Kleider, Schuhe, Frisör Kinder - Taschengeld Rückstellungen K‘Kassa Franchise/Selbstbehalt/Zahnarzt /Optiker Geschenke/Geburtstage/Weihnachten /gem. Freizeit Reserve/Ferien/kleinere Anschaffungen Sparen Total Einnahmen Minus total Fix- und Variable Kosten Budget schliesst mit einem plus!
monatlich 1‘750 780 1‘550
total monatlich
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1‘800 60 100 50
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360 100 80 3‘030
700 80 50 70 90 110 12 110 70 80 100 1‘472 Fr. 4‘520 Fr. 4‘502 Fr. 18
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allein im letzten Jahr 21‘308 kg an Bekleidungstücken an bedürftige Personen abgegeben hat. Diese Menge an Kleidern erging ausschliesslich direkt an Personen im Inland. Wie passt dies zum Bild von Liechtenstein mit den teuren, grossen Autos auf den Strassen, den schönen Häusern, den einladenden Sportstätten und den leerstehenden Wohnungen?
Budgetberatung zur finanziellen Planung Doch zurück zu der Arbeit der Caritas Liechtenstein angesichts der Diskrepanz zwischen Luxus und Existenzminimum: Einerseits jene, die im Wohlstand leben und anderseits, jenen, die Mühe haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten; hier bietet die Caritas Liechtenstein eine Budgetberatung an. Die Budgetberatung kann von allen Personen in Liechtenstein in Anspruch genommen werden. Meist sind es Familien, oft Alleinerziehende und, was besonders erfreulich ist, vermehrt auch Jugendliche, die Hilfe für die Einteilung ihres Lehrlingslohnes suchen.
TIPPS für das Budget •
830
• • •
282
• 360
Budget geht auf - 13. Monatslohn muss auf Rückstellungskonto! Da praktisch kein Sparguthaben auf dem Konto ist, wird es Zeit und Disziplin brauchen, damit das Budget zu «fliessen» beginnt.
Durch die Budgetberatung erhalten die Leute Vorschläge für die Planung und Ordnung ihrer finanziellen Mittel und daher ist die Beratung nicht nur für Menschen mit einem kleinen Budget hilfreich, sondern für alle, die einen Überblick über ihr Geld wollen. Grundsätzlich wird die Führung eines «Haushaltbuches» empfohlen, damit die Ausgaben ersichtlicher werden. Wenn ein Budget ein Minus aufzeigt, gilt es herauszufinden, wo gespart oder eine Umverteilung erfolgen kann, und es wird auf Ämter und andere Hilfsmöglichkeiten hingewiesen. Ziel der Beratung ist es auch zu erklären, dass Rückstellungen angespart werden müssen. Gerade auch Personen, die bereits von der Caritas unterstützt werden, dürfen diese Budgetberechnung in Anspruch nehmen, denn der Caritas geht es dabei auch um den sinnvollen Einsatz der Spendengelder. Selbstverständlich sind die Vorstandsmitglieder der Caritas und die Budgetberaterin der Schweigepflicht unterstellt.
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Führen Sie ein Haushaltsbuch, in dem Sie alle Ausgaben notieren. So fällt es leichter, den Überblick zu bewahren. Wenn Ihnen die Buchführung zu aufwändig ist, sammeln Sie die Quittungen und zählen Sie diese in regelmässigen Abständen zusammen. Vermeiden Sie Zahlungen mit Kreditkarten oder EC-Karten. Mit Bargeld behält man leichter den Überblick. Versuchen Sie vom monatlichen Einkommen regelmässig einen Betrag auf die Seite zu legen. Ideal ist es, wenn Sie drei Monatseinkommen als eiserne Reserve angespart haben. Unvorhergesehene Ausgaben stellen so kein Problem mehr dar. Stellen Sie ein Budget auf. Auf www.budgetberatungen.ch. gibt es Vorlagen, die Ihnen dies erleichtern. Seien Sie ehrlich und listen Sie wirklich alles auf. Manchmal helfen kleine Tricks beim Sparer: Stellen Sie ein Sparschwein auf und werfen Sie immer mal wieder alle Münzen aus Ihrem Portemonnaie hinein. Mehr Rat zum Budget, Infos und Termine: info@caritas.li oder Telefon +423 399 15 33
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Lohnt sich sparen noch? Sparer haben es zurzeit nicht leicht. Für ihr Erspartes erhalten sie bei Banken nur noch sehr niedrige Zinsen. Das erweckt fast den Eindruck, als ob sich sparen nicht mehr lohnt. Stimmt das?
Der Eine spart für ein schönes Eigenheim, der Andere für ein neues Auto, ein Dritter für die langersehnte Weltreise. Was sie alle gemeinsam haben? Sie verzichten heute auf etwas, um es sich morgen leisten zu können. Noch vor einigen Jahren hätte es gereicht, ein Sparkonto bei ihrer Bank zu eröffnen, um das Geld möglichst einfach und sicher zur Seite zu legen und dafür Zinsen zu erhalten. Auch heute hört es sich verlockend an, für den Verzicht «bezahlt zu werden» – wenn denn das Niedrigzinsumfeld nicht wäre.
Minimalzinsen für den Sparer Vor gut zehn Jahren war das Sparkonto eine attraktive Möglichkeit, Geld zurückzulegen. Denn auf Schweizer-Franken-Guthaben wurden attraktive Zinsen bezahlt. Heute sieht das anders aus. «Die Zentralbanken fluten die Märkte derzeit mit billigem Geld und versuchen, mit historisch tiefen Leitzinsen die Wirtschaft anzukurbeln. Das wirkt sich letztendlich auch auf die Sparer aus. Sie erhalten zurzeit praktisch keine Zinsen für ihr Erspartes, und das macht das Sparen unattraktiv», erklärt Otto Biedermann, Bereichsleiter Direktkunden Liechtenstein bei der LGT Bank. Im aktuellen Zinsumfeld verliert selbst der Zinseszinseffekt beinahe seine Wirkung. Von diesem profitieren Sparer normalerweise, denn wird die Zinszahlung nicht abgezogen, sondern zur Anlage addiert, werden diese mit dem bereits angesparten Geldbetrag weiter verzinst. Das Vermögen wächst kontinuierlich. Da der Zinseszins jedoch vom Basiszinssatz abhängt, fällt er derzeit auch dementsprechend tief aus.
Vom Sparer zum Investor? Es ist richtig, dass Sparer in dieser Situation nach Alternativen suchen. «Für diejenigen, die ihr Vermögen nicht nur aufs Sparkonto legen möchten, sondern interessiert sind, eine Mehrrendite zu erhalten, sind Anlagen am Kapitalmarkt eine Alternative», erklärt Otto Biedermann. Investieren ist jedoch mit höheren Risiken verbunden. Sparer oder künftige Anleger sollten sich deshalb gut beraten lassen. «Bei der LGT nehmen wir uns Zeit, um die finanziellen Ziele und die persönlichen Lebensumstände unserer Kunden zu verstehen. Denn jeder Kunde ist individuell.» Eine detaillierte Bedürfnisanalyse bildet die Basis für die Beratung. Aufgrund dieser wird unter anderem ein Rendite- und Risikoprofil des Kunden erstellt. Darin wird festgehalten, wie viel Risiko der Kunde eingehen möchte, um mit seinen Anlagen beispielsweise auch höhere Erträge zu erzielen. «Anschliessend stellen wir einen massgeschneiderten Anlagevorschlag zusammen. Dabei verfolgen wir das Grundprinzip der Diversifikation. Das heisst, wir wählen verschiedene Anlagekategorien aus und legen somit nicht alle Eier in einen Korb.» Der Grundgedanke bleibt Wer dennoch beim traditionellen Sparen bleiben möchte, hat bei der LGT verschiedene Möglichkeiten. «Wir bieten unseren Kunden nach wie vor Jugend-, Anlage-, Senioren- oder traditionelle Sparkonten an», sagt Otto Biedermann. Denn in einem Normalzinsumfeld bleibt das Sparen mit einem Sparkonto attraktiv. Auf Sparkonten werden höhere Zinsen als auf üblichen Konten bezahlt, dafür wird im Gegen-
OTTO BIEDERMANN Otto Biedermann arbeitet seit 40 Jahren bei der LGT Bank AG in Vaduz. Über längere Zeit war er im Bereich Finanzierungen tätig. Seit zehn Jahren leitet er den Bereich Direktkunden Liechtenstein. Mit seinen zwölf Mitarbeitern betreut er Privat- und Firmenkunden, öffentlich-rechtliche Körperschaften, Versicherungen sowie Pensionskassen aus Liechtenstein. Otto Biedermann wohnt seit 20 Jahren in Schaan, ist verheiratet und Vater einer 15-jährigen Tochter. Zu seinen Hobbies zählen Fussball, Lesen, Politik und Wirtschaft.
zug die freie Verfügbarkeit des Vermögens eingeschränkt. Das heutige Zinsumfeld stellt die Sparer in Sachen «Zins» vor manche Herausforderung. Sinnvoll bleibt es dennoch. «In ers-
ter Linie geht es beim Sparen ja immer noch ums Verzichten», sagt Otto Biedermann. «Ganz der alten Weisheit zufolge: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.»
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Arbeitsintensiver Landtag Mehr Geld für Radio L – Geld für Landesspital – Post vor grossen Herausforderungen – Telecom in der Kritik. Das sind die wichtigsten Eckpunkte der Landtagssitzung vom September 2017. Über 30 Traktanden hatten die Abgeordneten des Liechtensteiner Landtags in ihrer Sitzung zu behandeln. Darunter auch einige «heisse Eisen». Viel Zuspruch für die Jubiläumsbrücke Zwar ging es im Landtag «nur» um den Zwei-Millionen-Kredit für die Feierlichkeiten um das 300-Jahre-Jubiläum Liechtensteins im Jahr 2019. Dennoch drehte sich die Debatte vor allem um den Jubiläumsweg und dabei vor allem um die verbindende Jubiläumsbrücke. Ein Grossteil der Abgeordneten sprach sich für dieses Projekt aus. «Die Brücke wird in ein bestehendes Wegnetz eingebettet, deshalb handelt es sich auch nicht um unberührtes Gebiet», widersprach etwa der DU-Abgeordnet Herbert Elkuch einem Hauptargument der Brückengegner. Im Gegenteil störe es die Wildtiere weniger, wenn sich die Wanderer in 100 Meter Höhe über dem Boden befänden.
Rainer Beck, stellvertretender VU-Abgeordneter und als Plankner Vorsteher direkt mit der Jubiläumsbrücke befasst, betonte, dass die Gemeinden sorgfältig abgeklärt hätten, wie es um eine Störung der Wildtiere bestellt sei. Die Hängebrücke liege nicht in einem Wildtierkorridor oder einer Ruhezone. «Selbst unter den Jägern gibt es nicht nur Gegner», sagte Beck. Auch FBP-Fraktionssprecher Daniel Oehry betonte, dass es sich im fraglichen Gebiet nicht um einen Wildtierkorridor handle. Ganz allgemein sorgte das Vorgehen der Gemeinden bei der Planung des Jubiläumsprojekts für Kritik. Der spärliche Informationsfluss habe zur Entwicklung einer Gerüchteküche beigetragen und dazu, dass viele Bürger sich übergangen gefühlt
hätten. «Jeder Student im ersten Semester lernt, dass ein Projekt mit der Kommunikation steht und fällt», sagte der VU-Abgeordnete Günther Vogt. Rainer Beck merkte an, dass zunächst alle Gemeinderäte und die Eschner Bürgergenossenschaft als Grundbesitzerin eines der geplanten Brückenlager begrüsst werden mussten. «Dem wollte man nicht vorgreifen.» Kulturministerin Aurelia Frick (FBP) verteidigte das Projekt und betonte, dass die Regierung ihre Lehren aus den Debatten gezogen habe und dass nun nach vorne geblickt werden müsse «mit Freude und Optimismus».
Mehr Geld für Radio L nötig 345‘000 Franken bewilligte der Landtag für Radio L. Mit dem Geld müssen Urheberrechts-
gebühren der letzten Jahre bezahlt werden. Denn die Verantwortlichen des Senders waren der Ansicht, dass diese nur in Relation zu den Werbeeinnahmen bezahlt werden müssen. Die Abgaben müssen aber auch in Relation zu den Subventionen gezahlt werden. Aus der laufenden Rechnung konnte Radio L diese Gebühren nicht finanzieren und Rückstellungen waren nicht gebildet worden. Eine Grundsatzdebatte über das Pro und Contra des Radiosenders wurde in diesem Landtag nicht geführt. Allerdings waren sich die Abgeordneten mit dem zuständigen Minister, Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch, einig, dass diese Grundsatzdebatte spätestens bei der Behandlung des Budgets für das Jahr 2018 geführt werden müsse.
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Diese Diskussion dürfte dann – und nach dem Willen der Oppositionsparteien – auch über die Medienförderung im Allgemeinen geführt werden. «Man muss schon schauen, ob man hier auf dem richtigen Weg ist, sagte etwa der DU-Abgeordnete Thomas Rehak.
Finanzspritze an das Landesspital gewährt 2,5 Millionen Franken sollten dem Landesspital aus der finanziellen Misere helfen – um zumindest die laufenden Kosten noch decken zu können. Dieses Geld wurde dem Spital durch die Abgeordneten auch zugesprochen. Allerdings nicht, ohne massive Kritik an diesem zu üben. Vor allem stellten sich die Abgeordneten die Frage, woher das Landesspital die notwendigen Patienten nehmen soll, um ab 2020 wieder schwarze Zahlen zu schreiben, wenn diese zum grössten Teil in der Medicnova-Privatklinik behandelt würden. Dem Landesspital den Geldhahn einfach zu drehen, wollte die Mehrheit der Parlamentarier dann doch nicht. Schliesslich gehe es auch um rund 180 Mitarbeiter und über 20 Lernende. «Es wäre falsch, jetzt Hals über Kopf ein Exempel zu statuieren», sagte etwa VU-Fraktionssprecherin Violanda Lanter-Koller. Erneut zu reden geben wird das Landesspital aller Voraussicht nach in der November-Sitzung des Landtags. Dann wird das Gesundheitsministerium Antworten auf eine VU-Interpellation zum Spital liefern und ein Zehn-Millionen-Investitionskredit behandelt werden.
Weiterhin turbulente Zeiten für die Post Die Liechtensteinische Post steht auch weiterhin vor vielen und grossen Herausforderungen. Ein Umstand, der auch der Post selbst sehr wohl bewusst ist, wie der Geschäftsbericht, darunter auch ein umfassender Risikobericht, deutlich zeigt. Zu den grössten Problemfeldern zählen
die stetig sinkenden Umsätze im Zuge der Digitalisierung und der fortschreitenden Liberalisierung des Postwesens. Der Gesamtumsatz verringerte sich im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent auf 42 Millionen Franken. Im Universaldienst, dem Kerngeschäft der Post, gingen die Einnahmen gar um 8,5 Prozent auf 25 Millionen Franken zurück. Und schliesslich wird mit der Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie schon bald das letzte Postmonopol, jenes auf die Zustellung von Briefen bis 50 Gramm, wegfallen. Dementsprechend sprach beispielsweise der stellvertretende VU-Abgeordnete Rainer Beck von «turbulenten Zeiten», die auf die Post zukämen – und das, wo gerade erst noch viel turbulentere Zeiten überstanden sind. Stichwort gescheiterte E-Solution-Strategie, existenzielle Nöte und Parlamentarische Untersuchungskommission. Deutlich gezeigt hat die Debatte im Landtag, dass sich die Verant-
wortlichen der Post rasch einer Strategiediskussion stellen müssen. Diese sei bereits im Gange, wie der zuständige Regierungsrat, Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch, sagte und zwar mit hoher Priorität. Bis Ende 2017 soll eine solche Strategie ausgearbeitet sein, die weitere Schritte ermöglicht. Ob und welche neuen Geschäftsfelder für die Post dann möglich sein könnten,
blieb in der September-Sitzung des Landtags offen. «Vom Landtag wird anerkannt, dass die Post schwierige Zeiten hinter sich hat, aber auch die Zukunft zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt. Zudem zeigte die Debatte das Dilemma auf, dass die Post trotz rückläufigen Frequenzen und Volumen alle Leistungen wie bisher erbringen soll. Da es mittelfristig immer schwieriger sein wird, diese Erwartung kostendeckend zu erfüllen, ist die Post gezwungen, neue Wege zu suchen», sagte Daniel Risch auf Anfrage zum Verlauf der Debatte. Die endgültige Liberalisierung des Postmarktes sei nur eine Frage der Zeit. «Ich bin überzeugt, dass die Post hier aber gut gerüstet ist. Bezüglich Digitalisierung steht die Post gerade im Briefgeschäft vor grossen Herausforderungen. Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat sind sich diesen Herausforderungen bewusst und gehen diese teilweise in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Post an.»
Telecom in der Kritik «Die Geduld bei solchen Netzwerkausfällen ist an eine Grenze gestossen», sagte der VU-Abgeordnete Günter Vogt zu den regelmässig vorkommenden Störungen bei der Telecom, die zuletzt gar einen Feuerwehreinsatz deutlich erschwert hatten. Die Anzahl dieser Ausfälle sei jetzt ausserhalb des tolerierbaren Bereichs, sagte Thomas Rehak von den Unabhängigen.
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Wirtschaftsminister Daniel Risch kommentierte diese häufig vorkommenden Ausfälle mit den Worten: «Jeder einzelne ist einer zu viel, vor allem dann, wenn Blaulichtorganisationen davon betroffen sind. Ich habe die Telecom direkt nach den Netzausfällen darauf hingewiesen, dass diese lückenlos aufgeklärt werden müssen. Die Telecom hat die Netzausfälle aufgeklärt und arbeitet weiterhin an einer stetigen Verbesserung.» Auch auf die von den Abgeordneten kritisierte, mangelnde Transparenz im Geschäftsbericht habe der Wirtschaftsminister die Telecom bereits im Vorfeld aufmerksam gemacht: «Die Kritik aus dem Landtag bezüglich der Transparenz des Geschäftsberichts ist im Vergleich zu anderen Unternehmen berechtigt und die Telecom hat diesbezüglich Auf holbedarf. Ich bin überzeugt, dass die Telecom die Kritik und Hinweise aus dem Landtag und aus meinem Ministerium aufnehmen und im nächsten Geschäftsbericht berücksichtigen wird.» Günter Vogt fragte darüber hinaus, weshalb Aufträge wie das Design des Geschäftsberichts nach Österreich vergeben wurden. Das nötige Know-how sei auch in Liechtenstein vorhanden. Und die Auftragsempfänger «wären vermutlich sogar Kunden der Telecom», sagte Vogt. Ausserdem bemängelte er, dass ein weiterer Auftrag an eine Revisionsgesellschaft nach St. Gallen vergeben worden sei. Bezüglich der Auftragsvergabe an ausländische Unternehmen habe Daniel Risch ebenfalls schon bei der Telecom reagiert, wie er ausführte. «Die Debatte rund um die Kenntnisnahme des Geschäftsberichts der Telecom verlief meines Erachtens sehr konstruktiv. Dass dabei nicht nur der Geschäftsbericht sondern auch aktuelle Themen die das Unternehmen betreffen angesprochen werden, liegt in der Natur der Sache», resümierte Daniel Risch die Debatte.
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1992 wurde der Gleichstellungsartikel in die liechtensteinische Verfassung eingefügt. Seit 25 Jahren sind in Liechtenstein also Männer und Frauen, zumindest rechtlich gesehen, gleichberechtigt. Sollten anfänglich noch einige die Hoffnung gehegt haben, dass sich durch gleiche Rechte automatisch auch eine Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern einstellen würde, scheint inzwischen wohl den meisten klar, dass die gleichen Rechte alleine keine oder zu wenig Wirkung zeigen. Nach wie vor (und seit den letzten Wahlen mehr als auch schon) sind die Frauen in Liechtenstein politisch untervertreten, sie sind nicht bzw. selten in
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DR. LINDA MÄRK-ROHRER Politikwissenschaftlerin, Liechtenstein-Institut
GASTKOMMENTAR zu sorgen? Es gibt ein bekanntes Gleichnis, das sich auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sehr schön anwenden lässt: Wenn sich zwei Personen von un-
Gleichberechtigung sorgt noch lange nicht für Gerechtigkeit Führungspositionen der Wirtschaft anzutreffen, in den Medien weniger präsent und verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen bei gleicher Qualifikation. Warum aber reichen die gleichen Rechte nicht aus, um für Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern
terschiedlicher Grösse am Rand eines Spielfelds befinden, das mit einem Zaun eingegrenzt ist, und die zwei Personen gleich grosse Kisten besitzen, um darauf stehen zu können (gleiche Rechte), wird trotzdem die grössere der beiden Personen mehr sehen. Das Problem besteht darin, dass Männer und
Vorbereitung auf Pensionierung Welche Möglichkeiten gibt es in Liechtenstein, sich auf die Pensionierung vorzubereiten? Das altersbedingte Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess verändert das Leben der Betroffenen grundlegend. Ein zentraler Lebensinhalt und die damit verbundene gesellschaftliche Anerkennung entfallen. Der neue Lebensabschnitt bringt zwar viel individuellen Freiraum und Freiheit mit sich, dafür entfallen gewohnte Tagesstrukturen und bisherige Orientierungshilfen. Deshalb ist es wichtig, sich auf diesen Schritt vorzubereiten. Neben wirtschaftlich/finanziellen Fragen stehen auch ganz persönliche Fragen nach der künftigen Lebensgestaltung (Gesundheit, Familie, Freizeit/Hobbies, sozialer Vernetzung) im Mittelpunkt. Es gibt in Liechtenstein im Moment drei Angebote zur «Vorbereitung auf die Pensionierung»: • Die LIHK bietet für die Mitarbeiter/innen ihrer Mitgliederfirmen jährlich stattfindende Kurse an • Die IBA organisiert für die Gemeindeangestellten des Landes in regelmässigen Abständen einen solchen Kurs • Die Erwachsenenbildung Stein Egerta bietet diesen Herbst erstmals einen Vorbereitungskurs für Angestellte und selbständig Tätige an (Kurs 550)
Frauen unter ungleichen Anfangsbedingungen mit gleichen Rechten ausgestattet wurden und dann erwartet wird, dass sich daraus eine gerechte Situation ergibt. Um diesen Missstand zu beheben, kann ein Staat entweder diejenige Gruppe unterstützen, die mit schlechteren Voraussetzungen an den Spielfeldrand tritt – in diesem Fall die Frauen – oder aber die Gesellschaft als Ganzes kann versuchen, die Rahmenbedingungen – im Falle des Gleichnisses die Höhe des Zaunes – zu verändern, indem die Bedingungen für Frauen und Männer angeglichen werden. Dies kann nur dann geschehen, wenn nicht nur Frauen sich der (vormaligen)
Welt der Männer anpassen, sondern umgekehrt auch die Männer in die Welt der Frauen vordringen und dort ebenfalls Verantwortung übernehmen. Dass die Wirtschaft aufgrund von Fachkräftemangel und düsteren Umsetzungsszenarien der Masseneinwanderungsinitiative etc. ein Interesse daran hat, die Frauen in die Welt der bezahlten Erwerbstätigkeit zu integrieren, erstaunt nicht weiter. Dass aber nicht darüber diskutiert wird, was mit der Arbeit geschehen soll, welche die Frauen bis anhin unbezahlt erledigt haben (Haushalt, Kinderbetreuung), ist doch einigermassen erstaunlich. Um Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu erreichen, müssen sich Gesellschaft und Staat unter anderem mit der Frage der Verteilung von unbezahlter und bezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern auseinandersetzen. Um nochmals auf das Gleichnis zurückzukommen: es wäre bereits ein grosser Schritt, dem kleinsten Zuschauer eine höhere Kiste zu geben. Grundsätzlich aber wäre es auch sinnvoll, sich über die Höhe des Zaunes Gedanken zu machen.
Es wird grundsätzlich empfohlen, die Kurse zusammen mit dem Partner/der Partnerin zu besuchen. Kontaktadressen: LIHK, Vaduz, www.lihk.li oder Ihr Personalbüro IBA, Vaduz, www.seniorenbund.li Stein Egerta, Schaan, www.steinegerta.li
Ich interessiere mich für den Hausnotruf. Wo bekomme ich Informationen und wo kann ich das anmelden? Das Hausnotrufsystem bietet alleinstehenden und pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit, selbständig und sicher in der eigenen Wohnung zu leben. Wenn Sie im Notfall Hilfe brauchen, genügt ein Knopfdruck, um mit der Hausnotzentrale der Firma «ARGUS Sicherheitsdienst AG» in Eschen verbunden zu werden. Die Notrufzentrale organisiert sofort die nötige Hilfe und die Angehörigen. Die Kosten belaufen sich auf eine monatliche Hausnotruf-Miete bei ARGUS in der Höhe von CHF 37.00. Die Rechnung wird alle drei Monate zugeschickt (CHF 111.00). Für die Erstinstallation werden pauschal CHF 200.00 in Rechnung gestellt. Ihre Ansprechpartner: Liechtensteinisches Landesspital, Tel. 235 44 098 (Vermieter des Hausnotrufes) für Informationen und Anmeldungen ARGUS Sicherheitsdienst AG, Tel. 377 40 66 Weitere Fragen und Antworten unter www.altersfragen.li
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Ambulant vor stationär – Kosteneinsparung? Die Fortschritte in der Medizin erlauben es einige chirurgische Eingriffe durch eine sehr kleine Operationswunde durchzuführen. Bei diesen endoskopischen Verfahren werden dünne, schlauchartige Instrumente und Kameras mit Lichtquellen durch einen kleinen Schnitt in den Körper eingeführt. Das ermöglicht direkte Inspektionen und eben auch chirurgische Eingriffe. Dieses schonende Vorgehen ermöglicht eine schnellere Erholung des Patienten. Von Dr. Hansjörg Marxer
gesehen eine Betreuung im Spital erforderlich wäre. Ist das gewünscht?
Ob ein schonender Eingriff allerdings einen stationären Aufenthalt des Patienten überflüssig macht oder einfach verkürzt, ist abhängig von der Art des Eingriffes und der medizinischen Beurteilung. Bei dieser Entscheidung stehen nicht die Kosten, sondern die Sicherheit des Patienten im Vordergrund. Eine Verkürzung der Hospitalisationsdauer ist schon eine Einsparung, dazu kommt der volkswirtschaftliche Gewinn einer schnelleren Genesung. Die Verschiebung dieser Eingriffe von stationär nach ambulant sollen Kosteneinsparungen ermöglichen. Der Kanton Luzern hat eine Liste der ambulant durchzuführenden Eingriffe herausgegeben, der Kanton Zürich wird nachfolgen. Diese Listen müssen allerdings kritisch betrachtet werden. Die Curafutura, neben der santésuisse der zweite Verband von Krankenkassen in der Schweiz, warnt, dass die Kosten bei ambulanten Eingriffen keineswegs automatisch günstiger sind als bei stationären Eingriffen. Curafutura kommt zum Schluss, dass «…eine stationäre Behandlung – Übernachtung inklusive – die Prämienzahler in 17 von 27 untersuchten Fällen günstiger komme… «und»… Die GDK-Aussage, dass ambulante Listen für alle Akteure günstiger komme, ist nicht haltbar»… Man nimmt spontan an, dass ein ambulanter Eingriff kostengünsti-
Die Krankenkassen müssen für einzelne Behandlungen weniger bezahlen, für andere jedoch mehr. Curafutura rechnet für die gesamte Schweiz mit Mehrkosten von 45 Mio. Franken pro Jahr (für Liechtenstein könnten das ca. Fr. 200‘000 sein), wenn Listen im Luzerner oder Zürcher Stil eingeführt würden. Ist das gewünscht?
«Mit der Verschiebung der Eingriffe von stationär nach ambulant sollen nach dem Willen der Regierung Kosten eingespart werden», sagt Dr. Hansjörg Marxer.
ger ist als ein stationärer Eingriff. Die Versicherer weisen darauf hin, dass in vielen Fällen der ambulante Eingriff sogar teurer kommt, weil die Tarmed-Sätze sich vielfach zu höheren Beträgen summieren, als die DRG-Fallpauschalen. Dazu sind die Kosten von Nachkontrollen und die Tücken des Tarmeds zu berücksichtigen. Curafutura stellt stationäre Behandlungen vor, bei denen Einsparungen von 30% bis zu Mehrkosten von 42% möglich sind. Es gibt einen einzigen Gewinner bei allen Behandlungen: In der Schweiz bezahlt der Kanton
bei stationären Behandlungen 55% der Kosten, bei ambulanten Behandlungen nichts. In Liechtenstein bezahlt der Staat bei stationären Behandlungen in Vertragsspitälern ebenfalls 55% (für das LLS gilt eine eigene Abmachung), bei ambulanten Eingriffen nichts. Der Staat spart also bei jeder ambulanten Behandlung, zum Teil auf Kosten der Prämienzahler. Stationär nach ambulant hat also folgende Auswirkungen: Der Patient muss möglicherweise das Spital nach einem Eingriff verlassen, obwohl medizinisch
Einziger Gewinner ist der Staat Der einzige Gewinner ist der Staat, der sich weiter aus der Finanzierung der Sozialwerke wegstiehlt – da bei einer stationären Behandlung 55% vom Staat bezahlt werden, bei einer ambulanten Behandlung nichts (Ausnahme: Medicnova generell nichts). Ambulant vor stationär hört sich bei den versprochenen Kosteneinsparungen verlockend an. Man muss allerdings zu erwartende Komplikationen berücksichtigen. Welche Auswirkungen hat die Forderung stationär nach ambulant auf die Qualität der medizinischen Versorgung, für die Patientensicherheit? Jede Kosteneinsparung unter Aufrechterhaltung der Qualität der medizinischen Versorgung ist wünschenswert. Allerdings sollte in unserer Gesundheitspolitik nicht punktuelle Einsparungen der Staatskasse, sondern die Auswirkung auf die gesamte Bevölkerung im Vordergrund stehen.
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Gemeindevorsteher Rainer Beck von Planken sieht grosse Chance für Liechtenstein
Solidarität zeigen: Pro Jubiläumsweg und Jubiläumsbrücke Am 23. Januar 1719 wurde die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg vereinigt und zum Reichsfürstentum Liechtenstein erhoben. In zwei Jahren feiert somit unser Land seinen 300. Geburtstag. Dieses grosse Jubiläum soll nach Ansicht der Regierung und der Gemeinden gebührend gefeiert werden. Von Gemeindevorsteher Rainer Beck, Planken
Dazu hat die Regierung bereits 2015 einen Lenkungsausschuss zur Vorbereitung der Feierlichkeiten bestellt. Im Januar 2017 wurden die Gemeindevorsteher über den Stand der Vorbereitungsarbeiten informiert und zur Übernahme der hälftigen Kosten angefragt. Nachdem jedoch nicht abschliessend bekannt war, für was der Gemeindebeitrag verwendet werden soll, schlugen die Gemeindevorsteher vor, selbst ein Projekt unter Einbezug aller Gemeinden einzubringen. Der Vorschlag fiel auf einen Jubiläumsweg von Balzers nach Ruggell bzw. von Ruggell nach Balzers mit einer Hängebrücke über die Nendlerrüfe zwischen Planken und Nendeln bzw. zwischen dem Oberund Unterland, welche das sichtbare Zeichen der dreihundertjährigen Zusammengehörigkeit der beiden Landesteile darstellen sollte. Mit dem Jubiläumsweg durch alle elf Gemeinden soll darüber hinaus die Verbundenheit und das gemeinsame Handeln aller liechtensteinischen Gemeinden gezeigt werden. Nicht jeder Staat auf dieser Welt kann auf eine dreihundertjährige Geschichte, wie sie das Land Liechtenstein erlebt hat, zurückblicken. Es war deshalb den Gemeinden wichtig, ein gemeinsames Projekt vorzuschlagen, das
«Mit der Finanzierung des Projektes durch alle elf Gemeinden nach dem Einwohnerschlüssel möchten die Gemeinden ihre Solidarität untereinander demonstrieren» Gemeindevorsteher Rainer Beck, Planken
über das Jubiläumsjahr hinaus Bestand hat und somit auch nach 2019 an unsere Entstehung vor 300 Jahren erinnert. Mit dem vorgeschlagenen Jubiläumsweg durch alle Gemeinden und der Jubiläumsbrücke, bei der von einer Lebensdauer von 50 Jahren ausgegangen werden kann, kann dieses hehre Ziel erreicht werden.
Kein Eingriff in unberührte Natur Mit der Finanzierung des Projektes durch alle elf Gemeinden nach dem Einwohnerschlüssel möchten die Gemeinden ihre Solidarität untereinander demonstrieren. Rund 85% des veranschlagten Aufwands von 1.2 Millionen Franken. entfallen auf den Bau
der symbolträchtigen Hängebrücke zwischen Planken und Nendeln. Dabei werden der Sägaweiher-Wanderweg auf der Unterlandseite und der seit Jahrhunderten bestehende Fussweg von Planken nach Nendeln auf der Oberlandseite mit einer 240 Meter langen und einen Meter breiten Hängebrücke, auf 700 Metern über Meer miteinander verbunden. Das Brückenprojekt berücksichtigt die verschiedenen Nutzungsinteressen in diesem Gebiet, jene der Erholungssuchenden und der Waldbewirtschaftung ebenso wie jene der Jägerschaft. Die geplante Brücke befindet sich etwa 100 Meter unterhalb des Wohngebietes von Planken in einem seit langem schon mit Wegen erschlossenen
Gebiet, weshalb nicht von einem massiven Eingriff in die unberührte Natur gesprochen werden kann. Die weiteren Kosten entfallen auf den Jubiläumsweg durch das ganze Land, bei dem die Wegführung bzw. der Verlauf des Weges von der jeweiligen Hoheitsgemeinde bestimmt wird. Es werden jedoch keine neuen Wege erstellt, sondern es sollen bestehende Fussund Wanderwege so verbunden werden, dass ein Wanderweg wie ein roter Faden durch das ganze Land verläuft. Der Weg soll entsprechend beschildert werden.
Solidarität zum Land zeigen Mit den eingereichten und zustande gekommenen Referendumsbegehren in Vaduz und Balzers zum Gemeinderatsbeschluss über den Jubiläumsweg und über die Jubiläumsbrücke sind nun die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Vaduz und Balzers gefordert, sich den Beschlüssen der anderen Gemeinden anzuschliessen, Solidarität zu zeigen, ein Zeichen des Miteinanders zu setzen und zu einem bleibenden Geschenk aller Gemeinden an die liechtensteinische Bevölkerung beizutragen. Es sollte doch in einem kleinen Land wie Liechtenstein möglich sein, dass alle elf Gemeinden das selbe Ziel verfolgen und am gleichen Strick ziehen!
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FL-Abgeordneter Thomas Lageder kritisiert den fehlenden Einbezug der Bevölkerung
Mit Hängen und Würgen: Politsaga Hängebrücke Am 8. Oktober 2017 stimmen die Gemeinden Balzers und Vaduz über die Hängebrücke bei der Nendler «Röfi» ab. Sie sollte das Kernstück des Jubiläumsweges zu den 300-Jahr-Feierlichkeiten darstellen. Gedacht war die Brücke als ein verbindendes Element zwischen Ober- und Unterland. Bis anhin hat sie aber nur entzweit und gespalten. Warum? Von Thomas Lageder
Seit Ende 2015 entwickelt die Regierung Ideen für das 300-Jahr-Jubiläum – mittels eines eigens dafür eingesetzten Lenkungsausschusses. Der Ausschuss trat im Januar 2017 an die sogenannte Vorsteherkonferenz heran und beantragte eine Summe von 1.5 Mio. Franken. Die Frage, was mit diesem Betrag finanziert werden sollte, konnte der Ausschuss nicht beantworten. Das bewog die Gemeinden dazu, ein eigenes Projekt zu starten. Ende März 2017 gingen die Gemeinden auf die Kulturministerin zu und stellten ihr das Projekt Jubiläumsweg samt Hängebrücke vor. Es hiess, sie sei von Anfang an Feuer und Flamme für das Projekt gewesen. Die Vorsteherkonferenz, de facto kein demokratisch legitimiertes Gremium, zeichnet sich durch Intransparenz aus. Nicht einmal die Sitzungsprotokolle können öffentlich eingesehen werden. Die Vorsteherkonferenz entschied, den Jubiläumsweg inklusive Brücke zu realisieren. Unter der Bedingung, dass alle Gemeinderäte ihre Zustimmung erteilten.
Becks Kalkül Die Gemeinderäte aller Gemeinden waren demnach angehalten, dem Projekt zuzustimmen, nur schon um nicht als Spielverderber
dazustehen. Die Taktik ging auf, wenn auch in einigen Gemeinden äussert knapp. Die Kosten sollen auf die Gemeinden im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung aufgeteilt werden. Die Vorsteherkonferenz rechnete offensichtlich damit, dass durch die Aufschlüsselung
«Das Vorgehen war intransparent und ohne Einbezug der Bevölkerung aufgegleist worden.» Thomas Lageder, FL-Abgeordneter
der Kosten in keiner Gemeinde der Betrag, der zum Referendum ausgeschrieben werden muss, überschritten werden würde. Der Vorsteher von Planken, Rainer Beck, liess sich im Vaterland vom 11. Juli 2017 diesbezüglich wie folgt zitieren: «Ich bin davon ausgegangen, dass in allen Gemeinden lediglich Gemeinderatsbeschlüsse mit Ausgaben ab 200‘000 Franken dem Referendum unterliegen. Offensichtlich ist dies in Vaduz und Balzers nicht so; da besteht gemäss den jeweiligen Gemeindeordnungen bereits ab 100‘000 Franken eine Referendumsmöglichkeit.» Diese Aussage kann nur dahingehend interpretiert werden, dass man hier mit Kalkül unterwegs war und das Referendum in den Gemeinden umschiffen wollte.
Kein Plan B Noch eins drauf setzte die zuständige Regierungsrätin Aurelia Frick. Als bekannt wurde, dass sich eine Gruppe engagierter Bürger gefunden hatte, um Unterschriften zu sammeln, führte sie mit mahnendem Finger in den Medien aus, dass nur diese Brücke zur Wahl stände. Ein Plan B wäre nicht vorgesehen: Vogel friss oder stirb! Fast befremdend wirkt es, dass genau oberhalb der geplanten
Hängebrücke, Lehrlinge aus verschiedenen Berufen mit geringen Mitteln gemeinsam eine Brücke aus einheimischem Holz errichten – eben genau um den Wanderweg von Nendeln nach Planken ohne grossen Aufwand besser zugänglich zu machen. Wozu dann noch eine Hängebrücke? Die Kommunikation und der Prozess rund um die Brücke haben entzweit. Die Bevölkerung wurde weder über das Vorhaben informiert, noch in irgendwelcher Art beteiligt. Diese Politsaga zeigt leider die noch tief verankerte Mentalität vieler Entscheidungsträger auf. Das Vorgehen war intransparent und ohne Einbezug der Bevölkerung aufgegleist worden. Da weder der Landtag noch die einzelne Bürgerin oder der einzelne Bürger ein Wort in dieser Sache mitzureden hatten, werden nun die Gemeinden Balzers und Vaduz entscheiden, was für oder gegen eine Hängebrücke über ein Tobel spricht. Dieses politische Missmanagement spaltet die Bevölkerung. Dabei wäre die geplante Feier doch ein schöner Anlass, um näher zusammenzurücken.
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| Seite der FBP
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Jubiläumsbrücke als Ausdruck der Zusammengehörigkeit Was denkt die ältere Generation über die im Jahre 2019 stattfindenden Jubiläumsfeierlichkeiten? Was meinen die Seniorenvertreter in der FBP, Alois Blank aus Gamprin (Vorsitzender) und Markus Büchel (Seniorenvertreter) aus Ruggell zum geplanten Jubiläumsweg und zur involvierten Hängebrücke? Lesen Sie nachfolgendes Interview. Von Alois Blank und Markus Büchel
Was bedeutet ein «300 Jahrjubiläum des Fürstentums Liechtenstein» für einen Staat, für dessen Einwohnerinnen und Einwohner insbesondere für ältere Menschen und für Sie persönlich? Das Fürstentum besteht seit 300 Jahren dank der Fürsten von Liechtenstein und ist Anlass, unserem Fürstenhaus zu danken. Für einen Kleinstaat wie Liechtenstein bedeutet es einiges, seit 300 Jahren inmitten turbulenter europäischer Geschichte zu bestehen. Herausragend ist vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten sechzig Jahren, von der die Einwohnerinnen und Einwohner heute profitieren. Ich denke, es ist deshalb eine gute Gelegenheit sich bewusst zu machen, dass unsere Vorfahren die Basis für den wirtschaftlichen Aufschwung, stabile und sichere Verhältnisse in Liechtenstein gelegt haben. Die 11 Gemeinden Liechtensteins möchten zu diesem Staatsjubiläum einen Beitrag mit einem Jubiläumsweg von Ruggell bis nach Balzers sowie zwischen dem Unter- und Oberland mit einer Hängebrücke als symbolträchtige Verbindung leisten. Wie finden Sie diese Idee? Persönliche finde ich diese Idee sehr gut. Der Jubiläumsweg verbindet alle elf Gemeinden. Zudem lässt sich nicht nur die Geschichte Liechtensteins erleben, sondern es können junge und
alte Menschen dabei die Natur geniessen. Bei gemeinsamer Begehung wird auch die Gemeinschaft gefördert. Kann diese Idee des Jubiläumsweges durch alle Gemeinden Liechtensteins mit der Jubiläumsbrücke zwischen der früheren Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz Identität schaffen? In den vergangenen 300 Jahren haben wir sicher bereits zu einer gemeinsamen Identität gefunden. Wir sind überzeugt, dass Menschen bei der Begehung des Jubiläumsweges über die Geschichte, über das Heute und die weitere Entwicklung Liechtensteins zum Nachdenken angeregt werden und dadurch besteht die Chance, unsere Identität weiter zu stärken. Das Landesmotto der Jubiläumsfeierlichkeiten lautet: «HEUTE mit den Erfahrungen von GESTERN über MORGEN nachdenken.» In diesem Sinne könnte insbesondere der Jubiläumsweg für die jungen Generationen ein ganz tolles Projekt sein, die Wurzeln unseres Landes spielerisch im Freien kennen zu lernen sowie nach vorne zu schauen? Es ist sicher spannend am Jubiläumsweg zu erfahren, was 1719 passiert ist und warum Liechtenstein ein souveräner Staat werden konnte. Gleichzeitig dürfte es auch von Interesse sein, wenn im Jubiläumsprogramm einmal
Alois Blank
beleuchtet wird, welche Möglichkeiten unser Kleinstaat für die Zukunft hat. Wenn Sie Bürger von Vaduz oder Balzers wären, wie würden Sie am 8. Oktober 2017 in diesen Gemeinden abstimmen? Ihre Abstimmungsempfehlung als Unterländer an die Oberländer? Ich befürworte die Realisierung des Jubiläumswegs mit der Hängebrücke. Die Brücke wird die Bewohner und Besucher unseres Landes daran erinnern, dass
unser Fürstentum durch die Zusammenführung der Herrschaft Schellenberg mit der Grafschaft Vaduz vor 300 Jahren entstanden ist. Der Symbolcharakter mit dieser Brücke ist eindeutig gegeben, sie wird von weit her sichtbar sein, uns immer an die Geburtsstunde unseres Landes erinnern und die Einwohnerinnen und Einwohner sowie auch Besucher animieren, unser schönes Land zu Fuss zu erkunden.
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Was ist mit den Beziehungen zum Kanton St.Gallen los? Die freundnachbarschaftlichen Beziehungen über den Rhein zwischen Liechtenstein und der Schweiz – oder präziser zwischen Liechtenstein und dem Kanton St.Gallen – sind nur einseitig «lieb». Beim gemeinsamen Verzehr von Olma Bratwürsten mit St.Galler Senf passt die Stimmung, doch ändert sich dies, wenn es ums Eingemachte geht, dann bekam die Regierung in Vaduz stets einen Korb. Von Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter
Quellensteuer für Grenzgänger aus der Schweiz: NEIN aus St.Gallen! Rund um die Schweiz können die angrenzenden Staaten Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich eine Quellensteuer von Grenzgängern, die in der Schweiz eine Arbeitsstelle innehaben, erheben. Aufgrund von zwischenstaatlichen Verhandlungen schwankt diese Quellensteuer zwischen 2.5 bis 4 %. Bei den entsprechenden Verhandlungen zwischen Vaduz und Bern gab es für Liechtenstein, wie wir wissen, ein kategorisches NEIN. Die Liechtenstein zustehende Quellensteuer würde für den Staatshaushalt immerhin jährlich rund 30 Mio. Franken ausmachen. Ein erfolgreiches Verhandlungsergebnis des Regierungschefs und Finanzministers wäre auch ein niedrigerer – vielleicht ein hälftiger – Prozentsatz von 2 % gewesen: das hätte bei den jährlichen Staatseinnahmen ein Plus von ca. 15 Mio. Franken ergeben. Zudem kam die Absage an die Regierung in Vaduz nicht aus der Bundeshauptstadt Bern, wie man dies bei zwischenstaatlichen Verhandlungen erwarten könnte, sondern aus St. Gallen – und das liess sich die Regierung gefallen. Kein Verhandlungserfolg für 100 betroffene Liechtensteiner/-innen Rund 100 Spitalangestellten und Lehrkräften mit Wohnsitz in Liechtenstein und Arbeitsplatz im Kanton St. Gallen wurde im
April 2017 mitgeteilt, dass sie ihre (Quellen)-Steuern ab dem 1. Januar 2018 im Kanton St. Gallen abzugeben bzw. zu zahlen haben. Dies bedeutet für die Betroffenen massive Einbussen und sogar eine Schlechterstellung als Arbeitnehmende, die selbst ihren Wohnort im Kanton St. Gallen haben. Es handelt sich dabei teils um Berufsgattungen, die in Liechtenstein gar nicht angeboten werden, wie z. B. seit kurzem die Geburtenabteilung im Spital Grabs oder zahlreiche andere Kaderstellungen. Die Schweizer Haltung kommentierte Regierungschef Adrian Hasler infolge einer «Kleinen Anfrage» im Landtag kleinlaut: «Ja. Die Vertreter der Schweiz stellten unmissverständlich klar, dass ihnen das Besteuerungsrecht zustehe und sie dieses auch rechtlich durchsetzen werden.»
Wirtschaftsrhetorik dies- und jenseits des Rheins: «Gleich lange Spiesse» Seit vielen Jahren wurde von liechtensteinischen Gewerbetreibenden moniert, dass das System der grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung unausgewogen ausgestaltet sei. Mit anderen Worten: Liechtensteinischen Unternehmen wurde im Kanton St. Gallen mit Auflagen und bürokratischen Reglementierungen das Leben sehr schwer gemacht, während dem das Gewerbe und die KMUs von der schweizerischen Nachbarschaft in Liechtenstein ihre Aufträge
ohne grossen Auflagen-Aufwand ausführen konnten. Liechtensteins Unternehmen gingen auf die Barrikaden, riefen zu einer Kundgebungen vor dem Regierungsgebäude auf und verlangten «gleich lange Spiesse».
Wirtschaftsminister Dr. Risch holte das Beste raus Mit den politischen Stellen des Kantons St. Gallen konnte in der Folge in dieser Rheintalregion, die rhetorisch sehr gerne als Chancental bezeichnet wird, nicht erreicht werden, dass jenseits des Rheins auf Schweizer Seite die bürokratischen Auflagen abgebaut werden, um den Ball der gesetzgeberischen Auflagen flach zu halten. Auf Liechtensteiner Seite hatte somit Wirtschaftsminister Dr. Daniel Risch keine andere Chance, als mit Auflagen und Bürokratie-Aufwand aufzurüsten und im wahrsten Sinne des Wortes die Spiesse «auszufahren». Nur so konnte der protektionistischen Haltung jenseits des Rheins begegnet werden, da für die St. Galler Regierung ein
«Spiesse-Abbau» nicht verhandelbar war. Dass vorderhand keine andere Lösung zu erzielen war, bedauert insbesondere auch Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Dr. Daniel Risch, der im «Unternehmer» der Liechtensteiner Wirtschaftskammer dazu diplomatisch ausführt: «Für Liechtenstein ging es in diesem wichtigen Schritt darum, gleich lange Spiesse für unsere Wirtschaft zu erreichen. Die Regierung hat in den Diskussionen im Rahmen der Erarbeitung des Massnahmenpakets auf kantonaler wie auch auf Bundesebene aber stets betont, dass sie ein liberales grenzüberschreitendes Dienstleistungs-System bevorzugen würde. Signalisiert die Schweiz die Bereitschaft, in diese Richtung zu diskutieren, sind wir offen, in diese Gespräche einzutreten.» Bis dato ist diese Bereitschaft von Schweizer Seite weit entfernt. Der Rhein scheint in den Köpfen der Schweizer Politiker und Entscheidungsträger doch wesentlich breiter zu sein, als er effektiv ist.
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3 Fragen an die Vertreter
Elfried Hasler, FBP
Wolfgang Marxer, FL
Eine Studie der Stiftung Zukunft.li sagt voraus, dass wir in zwanzig Jahren mehr als drei Mal soviele über 80jährige haben. Die hohen Kosten für Pflege und Betreuung von derzeit rund 40 Mio. Franken werden zu einem Teil von Gemeinden, Land und Krankenkassen bezahlt. Mit dem demografischen Wandel werden sich diese Kosten deutlich erhöhen. Die Finanzierung der Altersspflege wird zu einem Problem, wie Erbprinz Alois und Regierungsrat Mauro Pedrazzini dies prognostizieren und schlagen eine Reform vor. Wie stehen Sie generell zur Einführung einer Pflegeversicherung in Liechtenstein?
Die Pflegeversicherung ist lediglich eine von verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten der Alterspflege und -betreuung. Aber auch diese Möglichkeit ist in der dringend notwendigen politischen Diskussion eingehend zu analysieren und anderen Finanzierungsformen gegenüberzustellen.
Heute werden die Betreuungs- und Pflegekosten schwerpunktmässig von Staat/Gemeinden/ Krankenkassen und zu rund 1/5 auch von den zu Betreuenden bzw. deren Familienangehörigen finanziert. Die prognostizierte Kostenexplosion zwingt die Politik, die Finanzierung neu aufzugleisen. Die heutige Kostenverteilung ist – ohne definierte Neueinnahmen im Staatshaushalt – nicht mehr tragbar. Die Einführung einer Pflegeversicherung ist ein Ansatz, die erwähnte Studie brachte die Idee eines individuellen Zwangssparen in die Debatte ein. Noch völlig unklar ist, wie und von wem die Einnahmen generiert werden. Nur eine solidarische, für den Einzelnen tragbare Lösung, ermöglicht ein Leben in Würde auch im Alter.
Die Belastung für die Arbeitgeber und Arbeitnehmer würde zunehmen. Ist diese Mehrbelastung den Betrieben und ihren Angestellten zuzumuten?
Die künftige Finanzierungsproblematik liegt weniger in der Frage wie weit sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber an den steigenden Betreuungs- und Pflegekosten beteiligen, sondern wie eine gerechte Verteilung der Kosten zwischen den Generationen erreicht werden kann. Das heutige Finanzierungssystem basiert stark auf einem Umlageverfahren, das die Kosten weitgehend der nachfolgenden Generation überlässt. Hier sind Anpassungen nötig.
Dieser Studie liegt die Idee zu Grunde, dass ein individuelles Pflegekapital aufgebaut wird, das für die Betreuung und Pflege im Alter gebraucht wird. Die Spannweite zur Finanzierung reicht von «alles wird vom Staat finanziert», was letztlich ja die Steuerzahler wären, bis hin zu «ist jedem Individuum selbst überlassen», was für viele schlicht nicht finanzierbar wäre und der Altersarmut eine völlig neue Dimension gäbe. Wer wieviel und wer überhaupt zahlt - Staat, Arbeitnehmer, Arbeitgeber oder die Erben– das gilt es heute zu klären. Anders als bei den Kürzungen in der AHV- und Krankenkassenfinanzierung darf sich der Staat hier nicht aus der Verantwortung stehlen.
Gibt es dazu Alternativen? Und wie haben andere Staaten das Problem der Alterspflege gelöst?
Neben einer Pflegeversicherung kann die Alterspflege und -betreuung auch über Steuern oder Kopfprämien, wie den Krankenkassenprämien, erfolgen. Weiters ist das freiwillige oder verpflichtende Ansparen eines Pflegekapitals eine Option. Zudem können natürlich die Leistungen aus der 1. Säule (AHV), der 2. Säule (Pensionskasse) oder die Mittel der 3. Säule (Ersparnisse/Vermögen) für die Finanzierung herangezogen werden. Letztendlich wird in einem gesellschaftspolitischen Dialog realistischerweise ein Mix aus heute schon bestehenden, bzw. anzupassenden und allenfalls neu zu schaffenden Finanzierungsinstrumenten zu bestimmen sein. Dieser Mix muss neben Solidaritäten auch auf Eigenverantwortung abstellen und darf das Finanzierungsproblem nicht einfach den nachfolgenden Generationen überlassen.
Könnte mit einer Umgestaltung einer der bestehenden Altersvorsorge-Säulen nicht das gleiche Ziel erreicht werden? Entweder durch Erhöhen der AHV-Beiträge oder ein Anpassen der Pensionskassenbeiträge, wodurch die Arbeitgeber mit im Boot wären. Selbst die Wiedereinführung einer Erbschaftssteuer darf kein Tabu sein.
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der 4 Parteien
Viola Lantner-Koller, VU
Peter Wachter, DU
Grundsätzlich erachte ich die Einführung einer obligatorischen Pflegeversicherung für prüfenswert. Denn das Prinzip der Eigenverantwortung und des Vorsorgens im Pflegefall sollte ebenso gelten wie im Krankheitsfall und im Alter. Sagt Liechtenstein ja zu einer solchen Pflegeversicherung, müsste meines Erachtens eine Lösung mit den Krankenkassen oder den Werken der Altersvorsorge gesucht werden, denn es liegt nahe, diese Institutionen mit der Durchführung der Pflegeversicherung zu betrauen. Speziell zu überlegen wäre dabei, zu welchen Bedingungen die erste Generation, die von dieser Versicherung Gebrauch machen muss und selber ja nur ungenügende Beitragszahlungen geleistet hat, in den Genuss von Betreuungs- und Pflegedienstleistungen kommt.
Die Pflegekosten werden in den nächsten Jahren aus verschiedenen Gründen steigen, so viel ist sicher. Ob aber eine Pflegeversicherung der Weisheit letzter Schluss ist, darüber lässt sich streiten, denn: Schon heute sind viele Familien bedingt durch die hohen Gesundheitskosten stark belastet; eine zusätzliche Versicherung ist für viele nicht mehr finanzierbar. Versicherungen erzeugen eine gewisse Mentalität: Wer einbezahlt, will auch profitieren. Das Sparen für das Alter wäre unattraktiv, schliesslich ist man ja versichert. Natürlich wollen die sogenannten Leistungserbringer Gewinne erzielen und werden sich gerne am neuen Topf bedienen. Wie bei den Krankenkassen würden die Kosten ständig steigen – mit unabsehbaren Folgen.
Es muss überlegt werden, wie die Pflegeversicherung finanziert wird und wie eine finanzielle Mitverantwortung aussehen könnte. Klar ist: Es braucht einen gesunden Mix aus privater und staatlicher Verantwortung. Der Staat sollte nur in jenen Fällen unterstützend wirken, in denen der Private nicht in der Lage ist, die Kosten für die Pflege zu stemmen, darf sich aber sicher nicht ganz aus der Verantwortung ziehen. Damit dieser Mix funktioniert, braucht es ein Anreizsystem, das die private Vorsorge begünstigt. Gleichzeitig ist aber drauf zu achten, dass Geringverdiener und der Mittelstand nicht zusätzlich belastet werden.
Vor allem das einheimische Gewerbe würde sich mit zusätzlichen Lohnkosten schwertun. Die Konkurrenz im Ausland, wo die Lohnkosten niedriger sind, macht vielen KMU jetzt schon zu schaffen. Auch für viele Arbeitnehmer wären Lohneinbussen nicht zu verkraften.
Die Stiftung Zukunft.li stellt in ihrer Studie den Ansatz eines vererbbaren Pflegekapitals, basierend auf dem Konzept von Avenir Suisse, zur Diskussion. Der Gesetzgeber müsste ein bestimmtes Altersjahr festlegen, ab dem monatlich ein individuelles Pflegekapital angespart würde. Wäre dieses dann aufgebraucht, kommen öffentliche Unterstützungsleistungen zum Einsatz. Ist das Kapital im Todesfall noch vorhanden, wird es vererbt. Mit diesem System würde ein Anreiz für Angehörige geschaffen, wenn möglich eigene Betreuungsleistungen zu erbringen. Der Nachteil dieses Systems ist allerdings die lange Anlaufzeit. Für die Übergangsfrist müsste eine separate Regelung erfolgen.
In der Altenpflege gibt es – wie in vielen anderen Bereichen – ein sogenanntes Nord- Süd-Gefälle. Während im Norden der Staat glaubt, «von der Wiege bis zum Grabe» sich um seine Bürgerinnen und Bürger kümmern zu müssen, sind es im Süden eher die Familien, die die Altenpflege organisieren und auch oft übernehmen. Liechtenstein als Land in der Mitte sollte eine Lösung in der Mitte suchen. Das heisst: Eigeninitiative fördern und zulassen. Wer das Glück und die Möglichkeit hatte, in seinem Berufsleben Vermögen aufzubauen, sollte selber die Verantwortung für seine Pflege im Alter übernehmen. Es kann nicht sein, dass grosse Vermögen bei Eintritt ins Pensionsalter verschenkt werden und der Staat später für die Pflege sorgen muss. Es darf aber auch niemand aussen vor bleiben. Der Staat (Land und Gemeinden) sollten aber nur dann einschreiten, wenn keine Alternativen da sind.Möglichst viel Eigenverantwortung und Eigeninitiative, das sollte unser Credo sein.
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Der FC Vaduz muss seine Ziele revidieren Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander Nach nur sieben gespielten Runden in der Challenge League muss der FC Vaduz bereits über die Bücher. Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander, mit nur 9 Punkten und einem Torverhältnis von 10:11 befindet sich der Super League-Absteiger im Mittelfeld. Vom sofortigen Wiederaufstieg – das war das erklärte Ziel vor der Saison – spricht niemand mehr. Text: Christoph Kindle Tiefpunkt des schwachen Saisonstarts war am letzten Samstag das 2:2-Unentschieden im Rheinparkstadion gegen den bescheidenen (aber tapfer kämpfenden) Aufsteiger Rapperswil. Die Vorstellung der Vaduzer passte haargenau zum tristen Wetter.
Viele Baustellen beim FCV Zieht man nach sieben Runden eine Bilanz, dann findet man diverse Baustellen. Das Spiel gegen Rapperswil war symptomatisch für die bisherige Saison. Im Abschluss agieren die Vaduzer zu wenig kaltschnäuzig und konsequent, in der Defensive ist man zu anfällig, das führt zu unnötigen Gegentoren. Trainer Roland Vrabec brachte das nach der Partie gegen Rapperswil auf die Palme: «Wenn man sich so anstellt, dann muss man ganz klar feststellen, dass wir nur Mittelmass sind. Ich hab’s schon nach dem Spiel gegen Schaffhausen gesagt
und wiederhole es jetzt: Wir sind nicht besser und stehen dort, wo wir hingehören.» Auf die Frage, ob es möglicherweise am fehlenden Selbstvertrauen liegt, entgegnete Vrabec: «Wir führen gegen Rapperswil zweimal, das müsste doch Selbstvertrauen geben. Stattdessen kassieren wir wenige Minuten später unnötige Gegentore. Wir laden die Gegner förmlich dazu ein.»
Müssen Transfers hinterfragt werden? Die Zielsetzung vor der Saison war klar formuliert: Sofortiger Wiederaufstieg. Davon ist man nach einem Sechstel der Saison meilenweit entfernt. Somit müssen natürlich auch die getätigten Transfers hinterfragt werden. Mohamed Coulibaly ist zwar durchaus ein belebendes Element in der Vaduzer Offensive, doch die Abschluss-Schwäche beim französisch-senegalesischen Doppelbürger ist eklatant.
FC Vaduz - FC Rapperswil; Aldin Turkes (Vaduz).
Der 29jährige versiebt noch und noch beste Gelegenheiten. Mit Marko Devic wurde im August ein Stürmer mit grossen Vorschuss-Lorbeeren verpflichtet. Trotz seines Treffers zum 2:1 gegen Rapperswil, wirkt der Ukrainer noch wie ein Fremdkörper in der Mannschaft. Noch kann man den 33-jährigen gebürtigen Ser-
ben nicht abschliessend beurteilen, es gibt aber sicher noch Luft nach oben. Milan Gaijc zieht im Mittelfeld noch nicht wie erhofft die Fäden, auch vom langjährigen Super League-Profi (YB, FCZ) hat man sich mehr versprochen. Der nächste Routinier, Tomislav Puljic, auch schon 34jährig, hat bereits dreimal getroffen, doch
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in der Defensive zeigt auch der Kroate Mängel. Enrico Schirinzi (32-jährig) sucht noch seine Rolle im Team. Bei all diesen Neuverpflichtungen muss festgehalten werden, dass sie deutlich über 30 Jahre alt sind und dass sie bei ihren letzten Vereinen lange Zeit nicht gespielt haben. Ein nicht zu unterschätzendes Handicap, welches sich zumindest bis jetzt gezeigt hat. Wenn dann auch noch Leistungsträger wie Muntwiler, Brunner oder Mathys verletzungsbedingt längere Zeit ausfallen, dann reicht’s nicht zu einem absoluten Spitzenteam in der Challenge League.
schen Trainers offenbar die Spieler nicht erreicht. Vrabec und sein Staff werden auch weiter nichts unversucht lassen, um die Mannschaft dorthin zu bringen, wo sie eigentlich hingehören könnte. Auch wenn die Ergebnisse bislang deutlich unter den Erwartungen geblieben sind, eine Trainer-Diskussion wäre zu diesem Zeitpunkt völlig fehl am Platz. Die Mannschaft muss sich in allen Belangen steigern,
Das Hoffen auf den Turnaround Noch sind 29 Runden zu spielen in dieser Meisterschaft, also kann noch sehr viel passieren. Trainer Vrabec nimmt in seiner Analyse kein Blatt vor den Mund: «Natürlich bleibt die Hoffnung, dass wir den Turnaround noch schaffen, aber so wie wir bis jetzt aufgetreten sind, haben wir ganz vorne nichts zu suchen.» Noch haben die klaren Worte des deut-
die Spieler haben es in der Hand oder besser gesagt in den Füssen. Aufgrund einer Runde im Schweizer Cup ruht der Spielbetrieb in der Challenge League an diesem Wochenende, am Donnerstag, den 21. September ist der FC Vaduz beim Schlusslicht Wohlen zu Gast. Wieder einmal, als klarer Favorit…
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Formation Erwachsene TCL, Sommernachtsball 2017
Der Tanzclub Liechtenstein (TCL) stellt sich vor
Tanzen als phantastisches Freizeitvergnügen Der TCL wurde 1980 gegründet mit dem Ziel, den Gesellschaftstanz zu fördern und zu lehren. Derzeit beträgt die Mitgliederzahl gegen 200 Tanzbegeisterte. Wir sind stolz, dass wir etwa 90 Jugendliche im Alter von 5–18 Jahren zu unseren Mitgliedern zählen können. Von Günther Matt Wir trainieren jeweils dienstags und freitags im Gemeinschaftszentrum Resch in Schaan. Die Trainings werden von ausgebildeten Trainerinnen und Trainer geleitet. Die Jugendtrainerinnen unterrichten vorwiegend HipHop. Die TCL Jugend hat in den letzten Jahren erfolgreich an vielen Turnieren teilgenommen und treten auch bei vielen Anlässen, so auch beim TCL-Sommernachtsball, als Showgruppe auf. Der TCL bietet während des ganzen Jahres Tanzkurse für Anfänger und Fortgeschrittene in Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen, sowie Disco-Fox und weiteren modernen Tänze an.
Zudem offerieren wir auch Tanzkurse für Firmen, Clubs, Vereine oder Gruppen. Die TCL Kinder- und Jugendgruppe veranstaltet dieses Jahr einen «Grammy Award» in der Aula der Primarschule Resch in Schaan. Die Termine sind am 24. November um 14.00 Uhr und am 25. November um 20.00 Uhr. Die zweite Veranstaltung ist eine Benefiz-Veranstaltung für Kinder tanzen für Kinder «Caring Hands». Das alljährliche Highlight ist der TCL-Sommernachtsball. Der Tanzclub Liechtenstein veranstaltet seit 1988 jedes Jahr ei-
nen Sommernachtsball. Bereits zum 29. Mal lud der TCL am 17. Juni 2017 zum Ballabend in den grossen Saal des SAL in Schaan.
Am 16. Juni 2018 findet der 30. Sommernachtsball statt. Bei diesem Jubiläumsball werden wir den Ballgästen wiederum ein
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Glückshormonen – eine Wohltat für die Seele und das Lebensgefühl. Auch das Gehirn profitiert von der tänzerischen Anregung. Schrittfolgen lernen und auf der Tanzfläche umzusetzen ist für die Konzentration und das Gedächtnis. So fördert das Tanzen den ganzen Menschen, erwiesenermassen bis ins hohe Alter.
Vorstand von links nach reechts: Donat Waldvogel, Kassier, Anita Rhyner, Jugendtrainerin, Günther Matt, Präsident, René Jehle, Tanzkursleiter, Alois Beck, Veranstaltungen, Anton Frommelt, Aktuar, Auf dem Foto fehlt Sandra Lopez, Jugendtrainerin
abwechslungsreiches Programm mit hochstehenden Tanz-Showeinlagen bieten. Zum Tanz spielt das Tanzorchester «Gabriela und Jack».
Tanzen ist in erster Linie ein phantastisches Freizeitvergnügen Die Bewegung zur Musik macht Spass, hilft ein besseres Körpergefühl zu entwickeln und macht fit und froh. Der Tanz ist eine der ältesten Ausdrucksformen des Menschen, die sich in allen Kulturen in vielfältiger Form entwickelt hat. Tanzen ist eine altersunabhängige Bewegungsform, vor allem beim Paartanzen. Dies ist eine ideale Möglichkeit, Körper und Geist in Schwung zu halten und mit Gleichgesinnten fröhliche Stunden zu verbringen. «Bewegung und Musik stimulieren das Gedächtnis». Die positi-
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ven Auswirkungen auf die Gesundheit und die Zufriedenheit sind nicht abhängig von der Art des Tanzes. Wichtig ist, dass man mit Vergnügen über das Parkett schwebt. Standardtänze wie Walzer, Foxtrott und Discofox, aber auch lateinamerikanische Klassiker, wie Rumba, Cha-Cha-Cha und Samba empfehlen sich für Leute, die sich an allgemeinen Tanzanlässen beteiligen wollen.
Bewegung für Jung und Alt Es ist nie zu spät mit tanzen anzufangen. Dies ist einer der Vorteile dieser Bewegungsform. Es profitieren bereits Kinder vom Tanzen, wenn es um Beweglichkeit und Körperhaltung geht, doch auch ein Einstieg im mittleren oder fortgeschrittenen Alter wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus. Durch die Bewegung steigt die Produktion von
Tanzen lernen – von Walzer bis Disco-Fox Gesellschaftstänze wie Walzer, Cha-Cha-Cha und Disco-Fox erfreuen sich grosser Beliebtheit. Das Interesse an Tanzkursen ist laut Günther Matt, Präsident vom Tanzclub Liechtenstein, so gross wie schon lange nicht mehr. Besonders erfreulich ist, dass auch wieder sehr viele junge Tänzerinnen und Tänzer das Paartanzen entdeckt haben und Tanzkurse besuchen um anschliessend im TCL mitzumachen.
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KONTAKT Haben wir ihr Interesse am Tanzclub Liechtenstein geweckt? Infos unter: Günther Matt, Gapetschstrasse 89, 9494 Schaan, Tel. 00423 232 55 31 Email: guenther.matt@powersurf.li www.tcl.li Motto: Tanzen macht Spass, Tanzen für alle Generationen
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Hohe Hürden bei EU-Importen Dank der EWR-Mitgliedschaft können liechtensteinische Unternehmen ihre Produkte direkt aus dem EU-Raum importieren – zumindest in der Theorie. In Wirklichkeit gestaltet sich die Situation für viele KMU, die von tieferen Preisen profitieren wollen, äusserst schwierig. Text: Stefan Lenherr · Foto: Vera Oehri-Kindle Es wäre ein geeignetes Mittel, den Einkaufstourismus im nahen EU-Ausland einzudämmen: Die heimischen Händler kaufen direkt beim Hersteller in der EU ein und geben den gegenüber der Schweiz oft deutlichen günstigeren Preis an die Kunden weiter. In der Praxis ist das jedoch nur selten umsetzbar. «Wir sind an den Schweizer Generalimporteur gebunden», sagt etwa Rainer Ritter, der in seiner Autogarage in Mauren Fahrzeuge des Herstellers Nissan ver-
kauft. Würde er nun ein neues Vertriebsnetz auf bauen und des Preises wegen Neuwagen seiner Marke beispielsweise aus Österreich einführen, hätte dies negative Konsequenzen, sagt Ritter, der seit Februar dieses Jahres Präsident der liechtensteinischen Wirtschaftskammer ist. «Es würde wohl nicht lange dauern, bis ich das ‚Nissan‘-Schild abschrauben müsste und aus der Liste der offiziellen Händler gestrichen würde.» Ritter will die bestehende Ord-
nung denn auch nicht in Frage stellen, denn: «Der überwiegende Teil der Leute, die ein neues Auto kaufen wollen, tun dies bei einem offiziellen Markenhändler.»
An Generalimporteure gebunden Nicht wenige liechtensteinische Unternehmen befinden sich in diesem Dilemma, das sich auch durch die traditionell engen Bande mit der Schweiz erklären lässt. Im Juni-Land-
tag dieses Jahres beantwortete Regierungschef Adrian Hasler eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Johannes Kaiser zum Thema Direktimporte aus der EU beispielsweise so: «Trotz der Möglichkeiten für liechtensteinische Unternehmen, sich gegen eine auftretende Ungleichbehandlung durch EU-/ EWR-Unternehmen zu wehren, wird der Weg über die schweizerischen Generalvertreter oftmals hingenommen, da die Unternehmen auf die Lieferung
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die Möglichkeit, Beschwerde bei der EU-Kommission einzulegen, oder eine Klage wegen Verletzung der Wettbewerbsregeln anzustrengen. In der Praxis ist diese Handhabe jedoch selten tauglich. Damian Wohlwend, Geschäftsführer der Wohlwend Damian Anstalt, die land- und forstwirtschaftliche sowie kommunale Fahrzeuge anbietet, erklärt: «Auch wenn wir als EWRLand das Recht dazu hätten: Ein Hersteller ist eben nicht bereit, wegen ein paar wenigen Traktoren im Jahr einen Sonderkurs zu fahren und verweist deshalb an den Schweizer Importeur.» Und wenn man sein Recht einklagen würde? «Da gibt es einige Wege, uns trotzdem nicht mehr zu beliefern. Beispielsweise könnten sie einfach sagen: «Bei so kleinen Stückzahlen macht es für uns keinen Sinn, direkt zu liefern», so Wohlwend.
ihrer EU-/EWR-Vertragspartner angewiesen sind. Anzumerken ist hier, dass die Belieferung über die Schweiz aufgrund des Zollvertrages historisch gewachsen ist.» Dabei wäre das Recht auf Seite der liechtensteinischen Unternehmen, die zu den meist günstigeren EU-Preisen einkaufen wollen. Die Stabsstelle EWR in Liechtenstein versucht denn auch Hilfestellung zu leisten. Sie setzt auf Wunsch ein Schreiben auf, welches heimische Unternehmen an die jeweiligen Hersteller weiterleiten können. Darin wird unter anderem auf das im EWR festgeschriebene Diskriminierungsverbot, die Warenverkehrsfreiheit und die gemeinsamen Wettbewerbsregeln hingewiesen. Wenn sich das ausländische Unternehmen dennoch weigert, direkt nach Liechtenstein zu liefern, bleibt
Hoher Aufwand Auch wegen der engen Bande mit der Schweiz lassen sich in Liechtenstein viele Vorteile der EWR-Mitgliedschaft nicht oder nur teilweise nutzen. Über den Zollvertrag mit der Schweiz sind etwa die liechtensteinischen Ärzte und Apotheken an den schweizerischen Medikamentenmarkt gebunden. Importe aus dem EWR-Raum sind zwar möglich, doch ist der bürokratische Aufwand, was die Dokumentations- und Meldepf licht betrifft, erheblich. Dabei liesse sich teilweise viel Geld sparen. «Bei Originalpräparaten ist der Unterschied gering, doch bei Generika gibt es oft eine deutliche Preisdifferenz», berichtet der Apotheker Nikolaus Frick. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Schweizer Behörden nicht tatenlos zusähen, würden Frick und seine Berufskollegen im grossen Stil Medikamente aus der EU in den gemeinsamen Zollraum einführen. Dazu kommt, dass der freie Warenverkehr in der Praxis seinem Namen kaum gerecht wird. So sind Händler – anders als Privatpersonen – gezwungen, Waren über eine Spedition einzuführen. Je nach einzuführendes Produkt ergibt es angesichts
der dadurch anfallenden Kosten deshalb kaum mehr Sinn, sich im EU-Raum nach günstigen Einkaufsmöglichkeiten umzusehen.
Preise an EU angeglichen Dabei wäre der Direktimport von Waren aus dem im Vergleich zur Schweiz meist günstigeren EU-Anbietern ein probates Mittel, um das Preisgefälle zu verringern und so den Einkaufstourismus einzudämmen. Zweieinhalb Jahre, nachdem die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs aufgehoben und sich der Franken auf einen Schlag um fast 20 Prozent verteuert hat, sind die Preise in vielen Branchen an den EU-Markt zwar angeglichen worden. Nissan-Händler Rainer Ritter sagt, preislich sei man mittlerweile relativ nah an die EU-Konkurrenz herangerückt. «Doch die Angleichung habe auch Grenzen. «Wir sind nun Mal eine Hochpreisinsel, was auch daran liegt, dass wir einen höheren Lebensstandard haben als die Länder in der EU», sagt Ritter, «und ich glaube nicht, dass wir diesen wegen günstigeren Preisen aufgeben wollen.» Wenn ein Arbeiter ein Drittel des Lohnes verdient, den hierzulande jemand für die selbe Arbeit bekommt, dürfe man doch
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auch ein wenig mehr für gewisse Konsumgüter und Dienstleistungen bezahlen. «Ein bisschen teurer dürfen wir sein», ist auch Damian Wohlwend überzeugt. «Wer in Liechtenstein arbeitet und einen dementsprechenden Lohn erhält, müsste schon auch bereit sein, für Dienstleistungen und Waren etwas mehr zu bezahlen.» Dabei ist Wohlwend auch bewusst, dass die Solidarität mit dem heimischen Gewerbe Grenzen hat. «Ein gewisser Prozentsatz ist der Kunde für gewöhnlich bereit, mehr zu bezahlen, wenn er hier einkauft. Doch ein Preisgefälle von 30 oder mehr Prozent, wie es mancherorts noch immer besteht, ist nicht zumutbar.» Für den Wirtschaftskammer-Präsidenten ist es ein wichtiges Anliegen, die Menschen verstärkt für die Situation des heimischen Gewerbes zu sensibilisieren. Denn wenn die «Geiz ist geil»-Mentalität weiterhin um sich greift, stünden liechtensteinische Arbeits- und Ausbildungsplätze auf dem Spiel. Deshalb gelte es, die Zusammenhänge aufzuzeigen. Aber auch, stets die Dienstleistungsqualität im Auge zu behalten. «Natürlich kann man sich auch immer verbessern», sagt Rainer Ritter.
Parallel-Importe verhindert: Rheintaler Firma wehrt sich erfolgreich Dass sich ein kleines Unternehmen erfolgreich gegen wettbewerbswidrige Geschäftspraktiken eines grossen Herstellers wehren kann, zeigt das Beispiel der Wahl Distribution AG mit Sitz in Grabs. Die Firma wollte nicht hinnehmen, dass die schweizerische Niederlassung des Kameraherstellers Nikon ihren Vertriebspartnern Export- und Importgeschäfte verbot, Lieferungen an Parallelimporteure verhinderte und Kunden der Parallelimporteure dazu anhielt, nicht mehr bei diesen zu beziehen. Die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) entschied, dass Nikon damit gegen schweizerisches Wettbewerbsrecht verstösst und verhängte eine Busse von 12,5 Millionen Franken. Zwar legte Nikon Einspruch ein, dieser wurde jedoch im September 2016 vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen. Nikon kündigte einen Monat später an, auf ein weiteres juristisches Tauziehen verzichten und die Busse zahlen zu wollen. Als kleines Familienunternehmen hat die Wahl Distribution AG also einem Grosskonzern die Grenzen aufgezeigt. Allerdings wurde durch den Rechtsstreit viel Porzellan zerschlagen. Den Status als offizieller Nikon-Vertriebspartner hat das Rheintaler Unternehmen bis heute nicht zurückerlangt.
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Hochkarätiges Experten-Team gegen Gefässerkrankungen Die Gefässmedizin ist ein weites Feld und reicht von harmlosen, aber oft unschönen Krampfadern bis zu lebensbedrohlichen Erkrankungen. Der Medicnova-Belegarzt Dr. Rainer de Meijer, Facharzt für Gefässchirurgie, im Interview über deren Vorbeugung und Behandlung. Herr Dr. de Meijer, womit befasst sich die Gefässmedizin konkret und was sind die klassischen Krankheitsbilder? Die Gefässmedizin befasst sich mit allen Erkrankungen oder Fehlfunktionen von Blutgefässen. Die klassischen Krankheitsbilder hängen davon ab, ob es sich um Erkrankungen der Arterien, Venen oder Lymphgefässe handelt und reichen von harmlosen Krampfadern bis hin zu lebensbedrohlichen Gefässerkrankungen, wie Hirnschlag, Herzinfarkt oder der so genannten Schaufenstererkrankung, einer Durchblutungsstörung insbesondere der Beine. Die Gefässmedizin ist daher interdisziplinär angelegt, d.h. mehrere Disziplinen sind involviert. Bei uns sind das die Innere Medizin mit der Spezialdisziplin Angiologie, die Gefässchirurgie als Spezialdisziplin der Chirurgie, die Dermatologie, die sich mit Hauterkrankungen beschäftigt, sowie die Plastische Chirurgie und das Wundmanagement. Das klingt komplex. Wie kann man sich die Zusammenarbeit der Disziplinen vorstellen? In der Medicnova haben wir diese Zusammenarbeit institutionalisiert und ein eigenes „Kompetenzzentrum Gefässmedizin“ ins Leben gerufen. Hierfür konnten wir ausgewiesene Experten ihres Fachs gewinnen, wie etwa Prof. Dr. Florian Dick, den Leiter der Gefässchirurgie am Kantonsspital St. Gallen, und Dr. Dieter Schmidt, den Leiter der Angiologie am Spital Walenstadt, SR RWS. Gemeinsam mit weiteren sehr erfahrenen Kollegen aus den bereits genannten Disziplinen können wir Betroffene in der Medicnova optimal beraten und behandeln.
Was umfasst Ihr Leistungsangebot? Oberstes Prinzip bei Gefässerkrankungen ist die Ursachenforschung. Auf deren Basis erstellen wir im Team ein individuelles Therapiekonzept. Um ein Beispiel zu nennen: Bei der gefährlichen Verengung von Arterien durch Kalkablagerungen reicht die Therapie von einer medikamentösen Behandlung bis hin zu Eingriffen, wie etwa Gefässaufdehnungen oder Umleitungsoperationen. Alle operativen Therapieformen zur Verbesserung der Durchblutung können wir in der Medicnova in hoher Qualität anbieten. Gibt es auch Operationen, die in der Medicnova nicht angeboten werden können? Die Medicnova setzt auf Qualität und Patientenzufriedenheit. Um diese durchgängig sicher zu stellen, gilt es auch, diejenigen Patienten zu identifizieren, die in der Medicnova nicht behandelt werden können. Sehr grosse gefässchirurgische Eingriffe, die
eine intensivmedizinische Nachbetreuung bedürfen, werden daher nicht angeboten. Hierfür haben wir sehr professionelle Kooperationspartner mit grossen gefässchirurgischen Abteilungen und entsprechender Infrastruktur. Speziell zu erwähnen sind hier die Hirslanden-Gruppe und das Kantonsspital St. Gallen. Kommen wir auf die Volkskrankheit Krampfadern zu sprechen. Sind sie ‚nur’ ein optisches oder auch ein medizinisches Problem? Bei Krampfader-Betroffenen ist zwischen zwei Formen zu unterscheiden: den „Trägern“ und den „Kranken“: Während es sich bei ersteren tatsächlich nur um ein optisches Problem handelt, das aber durchaus sehr störend sein kann, treten bei zweiteren entweder Beschwerden oder auch schwerwiegendere Komplikationen auf, wie etwa offene Beine oder Thrombosen. Hier ist die Indikation zu einer Behandlung absolut gegeben.
Was kann man grundsätzlich zur Vorbeugung von Gefässkrankheiten tun? Hier ist wiederum zu unterscheiden, ob es sich um arterielle oder venöse Erkrankungen handelt. Venösen Erkrankungen kann man vorbeugen, indem man sich regelmässig bewegt, langes Stehen und Sitzen vermeidet sowie ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Spezielle Massnahmen wie etwa Kaltwasser-Anwendungen zur Stärkung der Venenmuskulatur, Stichwort Kneippen, sowie Venengymnastik und Beinhochlagerung sind ebenfalls dienlich. Bei erhöhtem Thromboserisiko können auch eine medikamentöse Thromboseprophylaxe und das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen sinnvoll sein. Zur Vorbeugung arterieller Erkrankungen kann ich nur dringend empfehlen, Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewichtigkeit und erhöhte Blutfettwerte zu vermeiden. Falls bereits Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes bestehen, ist eine regelmässige Kontrolle beim Internisten – möglichst mit Schwerpunkt Angiologie – besonders wichtig, um den Zustand der Gefässe im Auge zu behalten.
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Die Gründung des eigenen Unternehmens Liechtenstein zeichnet sich unter anderem durch seine hohe Dichte an Personen aus, welche ihren Lebensunterhalt selbstständig erwirtschaften. Der nachfolgende Beitrag soll übersichtlich darlegen, welche Grundvoraussetzungen erfüllt werden müssen, um den Grundstein für ein eigenes Unternehmen zu legen. Text: Carmen Oehri, MLaw, Senior Associate
Gewerbebewilligung Ein zentraler Punkt für die Gründung eines eigenen Unternehmens ist die Frage, ob die angestrebte Tätigkeit einer Gewerbebewilligung bedarf. Die liechtensteinische Verfassung garantiert jeder Person in Liechtenstein, innerhalb der gesetzlichen Schranken, die Freiheit, ein Gewerbe zu betreiben. Eine Einschränkung dieser verfassungsmässig geschützten Handels- und Gewerbefreiheit stellt das liechtensteinische Gewerbegesetz dar. Die Regelungen des Gewerbegesetzes finden grundsätzlich auf alle gewerbsmässig ausgeübten Tätigkeiten in Liechtenstein Anwendung. Gewerbsmässig ist eine Tätigkeit immer dann, wenn sie selbstständig, regelmässig und mit der Absicht betrieben wird, dadurch einen Ertrag oder einen sonstigen wirtschaftlichen Vorteil zu erzielen. Die freien Berufe wie beispielsweise Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, Künstler und Wissenschaftler sind vom Gewerbegesetz ausgenommen. Diese Berufsgruppen unterstehen spezialgesetzlichen Regelungen. Rechtsform Bei der Neugründung eines Unternehmens ist es neben gewerberechtlichen Überlegungen sehr wichtig, sich über die richtige Rechtsform Gedanken zu machen. Das liechtensteinische Gesellschaftsrecht stellt mehrere Rechtsformen zur Verfügung. Unter Berücksichtigung von haftungsrechtlichen Fragen und der Art der Geschäftstätigkeit (wirt-
geführtes Gewerbe geführt wird und /oder ein bestimmter Jahresumsatz erwirtschaftet wird, besteht eine Buchführungs- und / oder Revisionspflicht.
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schaftliche oder ideelle Ziele) kann unter anderem zwischen den Rechtsformen der Aktiengesellschaft (AG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), einer Anstalt, einem Treuunternehmen (Trust reg.), oder beispielsweise einer Stiftung ausgewählt werden. Neben diesen genannten Formen stehen natürlich noch Formen von Personengesellschaften zur Verfügung. Hier sind beispielhaft neben dem Einzelunternehmen die Kollektiv- oder Kommanditgesellschaften zu nennen. In der Regel wird man jedoch für ein tätiges Unternehmen der kleinen, mittleren und grossen Grösse, bei denen mehrere Personen beteiligt sein sollen, tendenziell die Rechtsformen der GmbH oder der AG wählen.
Nach der Wahl der für die Ziele des Unternehmens und haftungsrechtlichen Absicherung der Gesellschafter am besten geeignetsten Rechtsform, muss die betreffende Gesellschaft gegründet werden. Es sind Gesellschafts- und Gründungsdokumente (u.a. Gesellschaftsstatuten, Verträge zwischen Anteilseignern) zu erstellen und die Gründung bei der entsprechenden Behörde bzw. dem Handelsregister durchzuführen.
Steuerrechtliche Aspekte und Buchhaltung Sowohl die Wahl der Rechtsform des Unternehmens als auch die Art der Geschäftstätigkeit haben verschiedene steuerrechtliche Folgen. Je nach Gesellschaftsform und ob ein nach kaufmännischer Art
Weitere notwendige Überlegungen Neben den soeben erwähnten Aspekten ist es essentiell, sich über eine geeignete Betriebsstätte und einen qualifizierten Geschäftsführer Gedanken zu machen. Damit verbunden sind mitunter die Prüfung und Erstellung von Miet- und Arbeitsverträgen oder Vereinbarungen mit Lieferanten, Zulieferern oder sonstigen Dienstleistern. Die Überlegungen zu all diesen Aspekten sowie die Vorbereitungen und Eingaben bei den entsprechenden Behörden können einen juristischen Laien vor erhebliche Probleme stellen. Dennoch ist es wichtig, auch komplexe Themenbereiche und Fragestellungen vor der Gründung eines Unternehmens bzw. Aufnahme einer Geschäftstätigkeit zu erörtern und sorgfältig zu regeln, um unangenehme Folgen zu vermeiden.
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Büro Marxer Büro-Systeme AG, Schaan
Büro Marxer: Dienstleister im digitalen Wandel Die Büro Marxer AG in Schaan hat sich in seiner über 75-jährigen Geschichte zum modernen Dienstleister entwickelt, der IT-Lösungen, Druckermanagement und Büro-Konzepte anbietet. In den kommenden Jahren will sich das älteste Liechtensteiner Unternehmen seiner Branche verstärkt zum integrierten Digitalisierungs-Dienstleister entwickeln. Vor 76 Jahren wurde der Grundstein für die Büro Marxer AG gelegt: Anton Marxer Sen. eröffnete mit seiner Frau Paula 1941 in Schaan ein Fachgeschäft für Landwirtschaftsgerät sowie Schreib- und Nähmaschinen mit einer Reparaturwerkstatt. Als sich Liechtenstein nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Dienstleistungsgesellschaft wandelte, wuchs auch der Bedarf an Bürodienstleistungen und verlieh dem Unternehmen einen kräftigen Wachstumsschub. Als Pionier in der Region vertrieb Büro Marxer in den 1970-er Jahren - nun in zweiter Generation mit Anton Jun. und Anneliese Marxer und in einer neuen Niederlassung in Buchs - die ersten elektronischen Schreibmaschinen und Tischrechner, Kopierer und Computer. Diese Fokussierung auf die neuen Kernbereiche des Unternehmens drückte sich auch in der Eröffnung einer Computerschule in Buchs aus. Mit dem Neubau eines Betriebsgebäudes im Jahr 1986, verlagerte sich die Unternehmenstätigkeit wieder zunehmend nach Liechtenstein. Büro Marxer profilierte sich in der Folge in den Bereichen Textverarbeitung, Drucken, Kopieren und Informatik.
Vor einer Umbruchphase Heute steht dem Unternehmen wie damals nach dem Zweiten Weltkrieg eine weitere Umbruchphase bevor. «Der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft war der eigentliche Urknall für unsere Firma», sagt Josef Marxer, der in
Büro Marxers Hauptsitz im alten Riet in Schaan.
onstriert Anton Marxer jun. dem 8. 197 ca. ng Tex tverarbeitu
Josef Marxer zusammen mit IT Fachmann Christoph Eder bei einer Projektbesprechung.
Anton Marxer sen. Nach gewonnenem Grümpelturnier 1959.
dritter Generation den Familienbetrieb leitet, rückblickend. «Heute befinden wir uns wieder in solch einer Phase, in der sich die Wirtschaft neu ordnet.» Als wichtigsten Treiber hierfür sieht Marxer die
zunehmende Digitalisierung und Automatisierung, welche das Potenzial besitzen, die bestehende Wirtschaftsordnung durcheinander zu wirbeln. Der Liechtensteiner Traditionsbetrieb bietet sich
hierbei den regionalen Unternehmen als Partner an. «Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen, die Möglichkeiten, welche die Digitalisierung bietet, optimal zu nutzen», sagt Josef Marxer.
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Josef Marxer kurz befragt
«In der Zukunft gibt es nur noch Technologieunternehmen» «Die Digitalisierung wird das gesamte Wirtschaftssystem umkrempeln», ist Josef Marxer, Geschäftsführer der Büro Marxer BüroSysteme AG, überzeugt. Er will den Familienbetrieb daher verstärkt als Dienstleister positionieren, der Unternehmen dabei hilft, die Digitalisierung gewinnbringend einzusetzen. lie:zeit hat mit Josef Marxer gesprochen. lie:zeit Herr Marxer, Sie sind
in dritter Generation Geschäftsführer der Büro Marxer AG in Schaan. In welche Richtung wird sich Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren bewegen? Wo hoffen Sie in zehn Jahren zu stehen? Joe Marxer: Zehn Jahre sind eine Ewigkeit. Unser Ziel ist, der erste Ansprechpartner bei Fragen zur Digitalisierung zu sein. Wie schon in der Vergangenheit wollen wir unsere Kunden dabei unterstützen, die neuen technischen Möglichkeiten zu ihrem Vorteil zu nutzen. Hauptsächlich geht es immer darum, die Effizienz zu erhöhen und neue Chancen zu erschliessen. Dabei stellen sich natürlich auch Fragen, etwa, wie mit gesammelten Daten umzugehen ist oder wie Prozesse automatisiert werden können. Und natürlich geht es auch um Sicherheit. Weshalb wollen Sie den Fokus auf diesen Geschäftsbereich legen? In den nächsten zehn Jahren wird die Digitalisierung jeden Lebensbereich stärker verändern als in den zehn Jahren zuvor. Die Jobs
Josef Marxer, Geschäftsleiter in dritter Generation.
von heute gibt es dann zumindest in dieser Form nicht mehr. In der Zukunft wird es nur noch Technologieunternehmen geben, das heisst, dass beispielsweise auch ein Blumenladen die durch die Digitalisierung entstehenden neuen Möglichkeiten wie Distributionskanäle, Services und Marketinginstrumente wird nutzen müssen, um besonders innovative Leistungssysteme anbieten zu können oder
besonders effizient zu arbeiten. Die Gefahr, dass man die Entwicklung verpasst und den Anschluss verliert, ist nicht zu unterschätzen. Wir helfen unseren Kunden, die Möglichkeiten der Digitalisierung klug einzusetzen, damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, schneller auf Veränderungen ihres Umfelds reagieren und einen Wissensvorsprung gegenüber der Konkurrenz erzielen können.
Wieso wird Büro Marxer als Dienstleister in diesem Bereich eine wichtige Rolle spielen? Wir sind ständig dabei, unser Know-how in diesem äusserst spannenden Bereich auszubauen. Ausserdem glaube ich, dass bei zunehmender internationaler Konkurrenz die Nähe zum Kunden entscheidend ist. Man muss den Kunden verstehen, um ihn wirkungsvoll unterstützen zu können.
Büro Marxer Büro-Systeme AG
ist führender Anbieter von Print-Copy-Lösungen, IT Services und Security sowie Büro-Einrichtungen in der Region. Das 1941 gegründete Unternehmen wird in dritter Generation von Josef Marxer geleitet und beschäftigt 20 Mitarbeiter. www.bueromarxer.com
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Blickpunkt: Bildungsmesse «Next step» vom 22./23. September 2017 im SAL Schaan
Das duale Bildungssystem als entscheidender Vorteil für unsere Wirtschaft «Ein entscheidender Vorteil des Bildungswesens in unserem Land ist die duale Berufsbildung mit Ausbildung in Theorie und Praxis. Länder mit rein schulischen Ausbildungsmöglichkeiten entsprechend den Bedürfnissen der Wirtschaft weniger», sagt Werner Kranz, Leiter des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung, Vaduz kürzlich in einem Beitrag in der lie:zeit. Von Herbert Oehri
Abgesehen davon, dass viele den schulischen Anforderungen nicht genügen. Bei der dualen Ausbildung werden auch praktische Begabungen gefördert. Kranz im Beitrag in der «lie-zeit» weiter: «Die Berufslehre ist vor allem im deutschsprachigen Raum tief verwurzelt. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis hat sich sehr bewährt und trägt wesentlich zu unserer tiefen Jugendarbeitslosigkeit bei. Die Lernenden werden parallel im Lehrbetrieb und in der Be-
rufsfachschule ausgebildet und erwerben genau jene Kompetenzen, welche der gelernte Beruf erfordert.» Laut Aussage des bekannten Schweizer Ökonomen Rudolf H. Strahm ist die duale Berufsbildung die beste soziale Absicherung. Auch die Möglichkeit zur direkten Weiterbildung und somit zur beruflichen Karriere ist gegeben. So kann man z.B. die Berufslehre mit der Berufsmatura verknüpfen und sich somit
den Zugang zu Fachhochschulen sichern.
Gastgeber Daniel Hilti: Viele Wege führen ans Ziel Der Gastgeber der Liechtensteinischen Bildungsmesse «next step» im Schaaner Zentrum SAL, Gemeindevorsteher Daniel Hilti, meint zur Berufsausbildung, dass viele Weg ans Ziel führen würden. Aber diese Wege müsse man kennen, um den richtigen auch zu wählen. Der Weg könne gerade sein oder auch auf Umwe-
gen ans Ziel führen. Die Berufsund Bildungstage bieten hier eine Orientierung für Schüler und Eltern, die den eingeschlagenen Weg ja gemeinsam gehen werden. Lassen Sie die verschiedenen Eindrücke auf sich wirken und entscheiden Sie dann, welchen Weg Sie einschlagen», meint der Schaan Vorsteher zur bevorstehenden Bildungsmesse.
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3. next-step Berufs- & Bildungstage in Schaan
Bildungsmesse in Liechtenstein Zum dritten Mal werden am 22./23. September 2017 im SAL in Schaan die «Next Step» Berufs-und Bildungstage abgehalten. Es ist die grösste und erfolgreichste Bildungsmesse in unserem Land.
Das von der Thea Keeler Stiftung 2013 ins Leben gerufene und mitfinanzierte Projekt «next-step» ist durch das Land konzeptionell erweitert worden. Entstanden sind die next-step Berufs- & Bildungstage. An diesen Infotagen erhalten Schüler/innen, Maturand/innen, Lernende, Eltern, Lehrpersonen, Erwachsene, Ausbildner/innen sowie Unternehmen einen Überblick über die verschiedenen Bildungswege, Aus‐ und Weiterbildungsberu-
fe in unserem Land. Vor allem die Jugendlichen sollen Berufe näher kennen lernen und einen direkten Kontakt zu Lernenden und potenziellen Arbeitgebern haben. Die next-step Berufs- & Bildungstage bieten aber auch den Eltern die Chance, sich über die Wege und Möglichkeiten nach der Schule zu informieren.
NEXT STEP BERUFS-UND BILDUNGSTAGE 2017 Ort: SAL Saal am Lindaplatz, Schaan Öffnungszeiten: Freitag, 22.09.2017 08.30–12.00 und 13.00 –18.00 Uhr Samstag, 23.09.2017 09.00 –16.00 Uhr (durchgehend) Eine Initiative der Regierung und der Wirtschaftsverbände.
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Regierungsrätin Gantenbein: «Die Wahl des Berufes ist eine prägende Entscheidung» Bildungsministerin Dominique Gantenbein zu den next-step Berufs- und Bildungstagen am 22./23. September 2017 in Schaan
Für Liechtensteins Bildungsministerin Dominique Gantenbein bieten die «next-step»- Berufs-und Bildungstage eine gute Möglichkeit sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Sie sind aber auch eine gute Plattform für den Bildungsstandort Liechtenstein und üben in vieler Hinsicht eine ganz wichtige Funktion aus. Der Staat unterstützt diese Bildungsmesse, indem er die notwendigen Rahmenbedingungen beim Übergang von Schule und Beruf schafft. Die Regierungsrätin bezeichnet das Projekt next-step, das Schule und Berufsbereich verbindet, als ein wertvolles Projektbeispiel. Wir haben uns mit Dominique Gantenbein über die Bedeutung dieser Bildungsmesse und deren Ausstrahlung unterhalten.
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Welche Bedeutung haben die next-step Berufs- und Bildungstage für die Region? Regierungsrätin Dominique Gantenbein: Die next-step Berufsund Bildungstage bieten jungen Erwachsenen aus der Region eine gute Möglichkeit sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Darüber hinaus sind sie aber auch eine gute Plattform für den Bildungsstandort Liechtenstein. Vor diesem Hintergrund hat nextstep in vielerlei Hinsicht eine ganz wichtige Funktion. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitorganisatoren, Ausstellern und Helfern für ihr unglaubliches Engagement bedanken. Ein besonderer Dank gilt der Thea Keeler Stiftung für die Pionierarbeit und die finanzielle Unterstützung. Was ist die zentrale Aufgabe des Staates beim Übergang von Schule und Beruf? Es geht darum berufliche Zukunftschancen zu schaffen und junge Erwachsene bei der Berufswahl zu unterstützen. Wenn sich
junge Erwachsene nach der Schule für einen Beruf entscheiden, der ihren Begabungen und Interessen entspricht, ist das sehr wertvoll für die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes. Ich sehe die Rolle des Staates darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, die als Brücke zwischen den Bereichen dienen. Das Projekt next-step, das Schule und den Berufsbereich verbindet, ist in diesem Sinne ein wertvolles Projektbeispiel. Sie haben die Wirtschaft angesprochen. Was hat die Wirtschaft von next-step? Liechtenstein ist ein hoch industrialisierter und spezialisierter Wirtschaftsstandort. Der Nachwuchs an Fachkräften ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe essentiell. Die Unternehmen sind daher sehr stark daran interessiert, möglichst viele junge Erwachsene für ihre Berufe zu begeistern. Die next-step Berufs- und Bildungstage bieten sich dafür natürlich an. Generell ist die Vernetzung zwischen Bildung und Wirtschaft sehr wich-
tig für eine gutes und bedarfsgerechtes Aus- und Weiterbildungsangebot, dass auf die Bewältigung der Zukunftsaufgaben unseres Landes eingeht. Was braucht es Ihrer Ansicht nach, um junge Erwachsene für einen Beruf zu begeistern? Das gesellschaftliche Ansehen und die Akzeptanz in der Familie sind sehr wichtig, denn die Berufswahl wird massgeblich vom engsten Umfeld geprägt. Oft führen Vorurteile dazu, die gerade auch unter dem hohen Druck unserer Leistungsgesellschaft zustande kommen, sich gegen einen Beruf zu entscheiden oder diesen erst gar nicht in Betracht zu ziehen. Ich bin überzeugt davon, dass man hier mit Aufklärungsarbeit, mit Vorbildern und attraktiven Rahmenbedingungen in den Betrieben sehr viel erreichen kann. Der duale Bildungsweg kann heute gleich viele Zukunftsmöglichkeiten schaffen, wie der akademische. Wenn wir den Wert beider Bildungswege anerkennen, ermög-
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lichen wir unseren Jugendlichen der Berufswahl offen und ohne Stigmatisierungen zu begegnen. Was gilt es aus Ihrer Sicht bei der Berufswahl zu beachten? Die Wahl des Berufes ist eine sehr prägende Entscheidung. Heutzutage sind die Möglichkeiten enorm gross, was einerseits eine grosse Chance für die jungen Erwachsenen ist, anderseits die Entscheidung nicht erleichtert. Sich gut zu informieren, das eine oder andere auszuprobieren und Gespräche mit Berufspraktikern zu führen, kann dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Die nextstep Berufs- und Bildungstage bieten eine gute Gelegenheit dazu. Was wünschen Sie den jungen Erwachsenen, die vor der Berufswahl stehen? Ich wünsche mir, dass sie alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und sich gut informiert für einen Beruf entscheiden, der ihnen Freude bereitet und dabei gefördert werden.
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Infotage zur Lehrausbildung bei der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB)
Die Bank der Zukunft mitgestalten… Vaduz. – Neugierig sein und bleiben, das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Job. Auch wer noch vor der Frage steht, welchen Beruf er erlernen möchte, ist mit einer grossen Portion Neugierde gut beraten. «Was passiert eigentlich in einer Bank? Was wird dem Kunden alles geboten? Was muss man können, um im Finanzbereich Fuss zu fassen? Und wie wirkt sich die Digitalisierung im Banking aus»? – Mit solchen Gedanken und Fragen konnten vor Kurzem interessierte Schülerinnen und Schüler bei der LLB auftauchen.
Digitalisierung als besonderer Reiz An den beiden Infotagen für die Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. -mann ist Neugierde immer willkommen. Ebenso natürlich beim Infotag zur IT-Lehre, der am 29. September stattfindet. «Wir freuen uns über interessierte junge Menschen, die neugierig sind auf einen ersten Eindruck bei der LLB oder vielleicht schon mit dem Gedanken spielen, bei uns eine Lehre zu starten», betont Kristina Nitzlnader, die Verantwortliche Nachwuchsförderung bei der LLB. Die jährlich nach den Sommerferien angebotenen Infotage seien eine gute Gelegenheit, um sich gegenseitig auszutauschen, Bankluft zu schnuppern und bereits die ersten Fragen zur Zukunft anzusprechen. «Die Bankingwelt ist seit einigen Jahren stark im Wandel, insbesondere natürlich aufgrund der digitalen Möglichkeiten. Das macht die Lehre bei uns für den einen oder anderen sicher noch einmal eine Spur interessanter», ist die Verantwortliche bei der LLB überzeugt. An den diesjährigen Infotagen waren die Jugendlichen jedenfalls mit Begeisterung bei der Sache. Infotag IT-Lehre oder direkt zur Online-Bewerbung Wer ganz besonders nahe und direkt mit der digitalen Entwicklung mitgehen will und am Puls der IT-Zeit bleiben möchte, dem sei der kommende Infotag für die IT-Lehre ans Herz gelegt, der am Freitag, 29. September, stattfindet. Einfach anmelden über die Homepage der LLB. Und wer die
Schülerinnen und Schüler zu Besuch an den Informationstagen zum Lehrangebot der LLB.
Bank der Zukunft direkt mitgestalten und eine Lehre bei der LLB machen möchte, bewirbt sich ebenfalls online – am besten gleich oder bis zum 9. Oktober 2017. Alle Angaben zu den Lehrangeboten (KV- und IT-Lehre – mit oder ohne BMS), den Bedingungen, Videos zur Lehre, die Kontaktangaben sowie Anmeldeformulare für die Infotage beziehungsweise die Bewerbung sind unter www.llb.li/karriere zu finden. Neugierde lohnt sich!
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Die Lehre als Kernstück des Bildungsstandards Bildungsministerin Dominique Gantenbein besucht AGIL
Foto von links: Johann Wucherer (Mitarbeiter der Regierung), Brigitte Haas (stv. Geschäftsführerin LIHK), Marco Frick (Leiter Berufsbildung Oerlikon Balzers), Bildungsministerin Dominique Gantenbein, Marc Desrayaud (Head of BU Balzers Industrial Solutions), Hubert Brida (Vorsitzender AGIL und Leiter der Thyssenkrupp Presta-Berufsbildung), Klaus Risch (LIHK Präsident), Werner Schädler (Geschäftsführer OC Oerlikon Balzers AG). Foto: IRK
Bildungsministerin Dominique Gantenbein traf sich mit Vertretern der ArbeitsGruppe IndustrieLehre (AGIL) der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK). Von Johann Wucherer
Die Oerlikon Balzers öffnete stellvertretend für die LIHK-Industrie-Lehrbetriebe ihre Türen, wo das Bildungsministerium von Marc Desrayaud (Head of BU Balzers Industrial Solutions) und Werner Schädler (Geschäftsführer OC Oerlikon Balzers AG) willkommen geheissen wurde. Auf einem Rundgang zeigten 60
motivierte junge Lernende der Bildungsministerin, was sie während ihrer Ausbildung bereits gelernt haben und wie sie den Schnupperlehrlingen die Freude für ihre Lehrberufe weitergeben. «Es war sehr beeindruckend, mit wieviel Engagement und Herzblut die Verantwortlichen der Betriebe und die Lernenden dabei
sind», so das freudige Fazit der Bildungsministerin Dominique Gantenbein. Die duale Berufsausbildung, sprich die Lehre, ist eine grosse Stärke des Bildungs- und Wirtschaftsstandortes Liechtenstein. Brigitte Haas informierte über die LIHK-Bildungsarbeit Auf Einladung der LIHK informierte sich Dominique Gantenbein bei der stellvertretenden Geschäftsführerin, Brigitte Haas, über die LIHK-Bildungsarbeit. Hubert Brida, Vorsitzender der AGIL und Leiter der Thyssenkrupp Presta-Berufsbildung,
zeigte die Aktivitäten von AGIL auf, bei der sich neun grosse Industriebetriebe mit Herzblut für einen guten Ausbildungsstandort Liechtenstein einsetzen. Marco Frick, Leiter Berufsbildung der Oerlikon Balzers, führte kompetent durch den Lehrbetrieb und überliess den Lernenden die Hauptrollen. Bildungsministerin Dominique Gantenbein und LIHK-Präsident Klaus Risch waren begeistert und sicherten sich gegenseitig zu, die duale Berufsbildung weiterhin nach Kräften zu fördern.
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Lehre mit Pfiff Von Tatjana Ritter, Lernende Der Familiebetrieb Max Heidegger AG in Triesen ist eine der renommiertesten Adressen für Premiumfahrzeuge der Marken BMW, MINI und BMW ALPINA. Wir setzen auf junge, moderne Mitarbeiter mit einer Mischung aus Leidenschaft, Erfahrung & Dynamik. So auch unser Team von gut 40 Mitarbeitern und 9 Lernenden: Jeder hat sein ganz eigenes Spezialgebiet und so verfolgen wir gemeinsam das Ziel, den Kunden pure Fahrfreude zu ermöglichen. Die nächsten Monate werden wir neue Wege beschreiten: mit dem An- und Umbau unseres Firmengebäudes machen wir uns fit für die Zukunft. Ganz nach unserem Motto »Traditionell sportlich« bleiben wir in Bewegung und freuen uns auf unser topmodernes Arbeitsumfeld. Wir sind besonders stolz darauf, derzeit neun Lehrlinge in unserem Betrieb auszubilden. Silvia Frulla, Ausbildnerin für kaufmännische Berufe weiss, wie wichtig der Lebensabschnitt «Lehre» ist. Im richtigen Moment zu unterstützen ist für sie entscheidend. «Am meisten freut es uns, wenn der Lernende begeistert bei der Arbeit ist und wir auch etwas von ihm lernen können», ergänzt Mike Fehn. Er bildet die Lernenden in der Werkstatt aus und legt Wert darauf, dass sein Team fachlich und menschlich optimal betreut wird. Jedes Jahr nehmen wir neue Lernende auf und bereiten sie auf das Berufsleben vor.
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Lara Schneider (3. Lehrjahr, Automechatronikerin): «Ich finde mehr Mädchen sollten sich trauen diesen Beruf auszuüben. Es gibt Menschen, die denken, dass es aus Prinzip ein Männerberuf ist, was ich sehr schade finde, weil das überhaupt nicht stimmt»
Die Max Heidegger AG bietet unterschiedliche Lehren an: n Kauffrau/-mann (3 Jahre) n Automobil-Mechatroniker/in (4 Jahre) n Automobil-Fachmann/-frau (3 Jahre) n Automobil-Assistent/in (2Jahre) n Detailhandelsfachfrau/-mann (3 Jahre) n Carrosserielackierer/in (4 Jahre)
Die Berufsentscheidung ist wichtig. Schnuppertage helfen Schülern, sich ein Bild vom Berufsalltag zu machen und erleichtern die Entscheidung bei der Berufswahl. Termine dafür können einfach und unkompliziert per Telefon vereinbart werden. Einblicke gibt’s übrigens auch am HEIDEGGER Stand an der NEXT STEP Berufsmesse im SAL in Schaan vom 22.–23.09.2017. www.heidegger.li
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Sulzer Mixpac geht neue Wege um die Besten zu finden Haag, CH - Dass Innovation nicht vor der Personalsuche Halt macht, beweist die im Rheintal ansässige und weltweit tätige Sulzer Mixpac AG eindrücklich mit ihrem letztes Jahr umgesetzten Spot «Mit Vollgas in die Zukunft» Getreu dem Motto richtet sich der hauptsächlich fürs Kino produzierte Film an das junge Publikum, das den ersten Schritt ins Berufsleben sucht. Als Marktführer in seinem Bereich setzt das in Haag SG ansässige Tochterunternehmen der Sulzer AG Winterthur auch bei den Mitarbeitern und ihren Auszubildenden auf hohe Qualität. Sie sucht motivierte, begabte und engagierte Jugendliche, die
eine solide zukunftsweisende Ausbildung anstreben und gemeinsam mit dem Unternehmen weiter wachsen möchten. «Wir sind bestrebt die Besten für unsere Lehrberufe zu finden, wollen diese in einem entspannten Umfeld ansprechen und uns so präsentieren wie wir sind – innovativ und cool!» Gegenwärtig beschäftigt die Sulzer Mixpac AG 20 Lernende, durch-
Lust auf eine spannende und zukunftssichere Ausbildung auf hohem Qualitätsniveau? Dann bist du bei uns genau richtig! Fachliches Knowhow, persönliche Entwicklung und der Ausbau von sozialen Kompetenzen stehen im Mittelpunkt unserer Ausbildung und am Anfang einer Karriere in der Industrie. Bist du technisch interessiert und bereit dich für deine Ziele einzusetzen? Dann melde dich bei uns – wir informieren dich gerne umfassend über unsere Ausbildungsplätze.
schnittlich 5 schliessen jedes Jahr ab. Bei Berufswettbewerben und in den Qualifikationsverfahren beweisen die Jugendlichen regelmässig mit ausgezeichneten Leistungen ihr Können. Nach einer Lehre zum Kunststofftechnologe/login EFZ oder Polymechaniker/in EFZ ist man am Arbeitsmarkt besonders gefragt, mit einer technischen Ausbildung stehen den jungen Berufsleuten viele Türen und Möglichkeiten offen. Die Besten werden nach Abschluss übernommen und haben im Rahmen des internen Förderprogramms sowie der Sulzer Academy die Möglichkeit, im oder auch ausserhalb des Rheintals Karriere zu machen. Fabian Gschwend, Werksleiter im Liechtensteiner Eschen, zeigt diese Entwicklungsmöglichkeit ein-
drücklich. Der Erwerb der Berufsmaturität (BMS) im Zuge der Lehre qualifiziert zudem doppelt und öffnet den breiten Zugang zu Hochschulen. Nächste Woche kommt der Spot nun in die Kinos und soll nicht nur die Lust an der Geschwindigkeit sondern vor allem auch das Interesse an einem technischen Beruf mit Zukunftspotential wecken. Protagonisten dabei sind die Lernenden selbst, die in einer geheimen Nacht und Nebel Aktion ihre erlernten Fähigkeiten kombinieren und ihre Ideen an einem Bobbycar umsetzen, es «ufmotza» um im Anschluss damit auf die Piste zu gehen. Bewerbungen für den Start im Juli 2018 können bis Ende Oktober eingereicht werden. Schnuppertage sind das ganze Jahr über möglich.
Du willst mehr wissen? Mit dem QR Code erfährst du mehr über unsere Lehrberufe, Details zur BMS und Tipps und Tricks zur Bewerbung
Sulzer Mixpac AG Rütistrasse 7 9469 Haag, Schweiz berufsbildung@sulzer.com
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Liechtenstein in Abu Dhabi Vom 14. bis 19. Oktober 2017 stellen sich die fünf jungen Teilnehmer des Nationalteams von WorldSkills Liechtenstein der bisher grössten Herausforderung ihres Lebens: Sie messen sich in ihrem Beruf mit den Besten der Welt. Das Ziel bei allen ist die Medaille. Die WordSkills 2017 finden im Wüstenstaat Abu Dhabi statt. Unser Land wird dabei vertreten sein mit der Malerin Deborah Bärtsch, der Konstrukteurin Nathalie Egger, dem Stuckateur und Trockenbauer Raffael Beck, dem Polymechaniker Michael Sprecher und dem IT-Fachmann für Netzwerk und Systemadministration Riccardo Somma. Die Vorbereitungen auf die Wettkämpfe dauern für die Teammitglieder insgesamt neun Monate, in
denen sie sich beruflich, fachlich als auch physisch und mental auf die Herausforderungen vorbereiten. Jedem der jungen Berufsfachleute steht dabei ein Experte zur Verfügung, welcher die Kandidaten auf die grosse Aufgabe vorbereitet und auch während den Wettkämpfen in Abu Dhabi begleitet. Im Wettbewerb selber sind die Kandidaten dann aber ganz auf sich selbst gestellt. Sie müssen einerseits rasch, aber andererseits auch präzise arbeiten. Dass das Publikum während den Wettbewerben quasi hautnah dabei ist, macht die Sache nicht leichter. Wichtig ist für alle Teilnehmer, den Fokus aufrecht zu erhalten und im sprichwörtlichen Tunnel zu bleiben. Die Austragung der WorldSkills 2017 finden in den Hallen der Abu Dha-
bi National Exhibition Company (ADNEC) statt. Im Oktober werden sich dort rund 1300 Teilnehmer aus 77 Ländern in über 50 verschiedenen Berufen messen. Weitere Informatio-
nen über die Weltmeisterschaften erfahren Sie auf der Webseite unter www.worldskills.li und facebook unter WorldSkills Liechtenstein.
Experten und Kandidaten der liechtensteinischen Nationalmannschaft für die WorldSkills in Abu Dhabi 2017: v.l.n.r.: Ilir Ajgeraj, Michael Sprecher, Leo Stillhard, Nathalie Egger, Raffael Beck, Deborah Bärtsch, Dominik Gruber, Riccardo Somma und Stefan Wachter (auf dem Bild fehlt Alexander Nigg).
UNSERE NATIONALMANNSCHAFT NUTZT IHRE CHANCEN BERUFSWELTMEISTERSCHAFTEN ABU DHABI 14. – 19. OKTOBER 2017 WWW.WORLDSKILLS.LI
Raffael Beck
Deborah Bärtsch
Riccardo Somma
Michael Sprecher
Nathalie Egger
Stuckatur und Trockenbausysteme
Malerin
IT Netzwerk und Systemadministration
Polymechaniker
Konstrukteurin
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Freiwilliges Soziales Jahr in Liechtenstein Sechs junge Leute aus der Region engagieren sich aktuell für zwölf Monate in sozialer Arbeit, tragen damit zum gesellschaftlichen Geschehen bei und entwickeln ganz nebenbei ein klareres Profil für ihre eigene berufliche und persönliche Zukunft. nicht billige Arbeitskräfte sein», betont Matthias Brüstle. Ganz im Gegenteil, für das FSJ wurden bei den Aufnahme-Organisationen eigens Stellen geschaffen. Neben den Bildungsmodulen, in denen die Volontäre zusätzlich viel fürs Leben lernen, gibt es auch ein Taschengeld als Anerkennung und ein ausführliches Zertifikat zum Abschluss.
Die FSJ-Volontärinnen und Volontäre des Freiwilligen Sozialen Jahrs 2017/2018
Die Beweggründe der Volontärinnen und Volontäre sind ganz unterschiedlich: Einige wollen ein Zwischenjahr nach der Schule oder der ersten Lehre einbauen, einzelne überprüfen, ob sie für einen sozialen Beruf geeignet sind, andere wieder sind auf der Suche nach persönlicher Entwicklung oder möchten ausdrücklich einen solidarischen Akt setzen. «Es spielt grundsätzlich keine Rolle, welche Vorbildung die jungen Leute mitbringen; Hauptsache ist, dass sie motiviert sind, sich auf eine spannende Herausforderung einzulassen», sagt Matthias Brüstle, Koordinator des FSJ. Wir haben bei der Erstellung des Konzepts darauf geachtet, dass die Volontäre eine fachlich gut begleitete Aufgabenstellung in den Aufnahmeorganisationen vorfinden, die sie bewältigen können, wo sie Erfolge durch eigenes Handeln erleben und die sie auf jeden zukünftigen beruflichen Bereich vorbereitet. «Es ist nicht
die Erwartung, alle Volontäre für soziale Arbeit einzustimmen. Es ist erklärtes Ziel, mit jeder und jedem einzelnen am Ende ihres Sozialjahres einen bündigen beruflichen Anschluss erarbeitet zu haben. Vielfältiges Angebot 26 junge Menschen nutzten bisher die Chance und haben sich für ein Jahr verpflichtet. Neben der eigentlichen Arbeit in den Sozialunternehmen, in denen sie ein eng begleitetes Praktikum in der Betreuung von alten, behinderten oder kranken Menschen und von Kindern absolvieren, treffen sich die Volontäre einmal wöchentlich, um an den sogenannten Bildungsmodulen teilzunehmen. Dabei erleben sie als Gruppe neue Inputs zu Allgemeinbildung, sozialen Kompetenzen, Persönlichkeit, Wahrnehmung, Kommunikation, Entspannungstechniken, Selbstreflexion, Neues über die Welt und viel über sich selbst. Und sie haben Spass dabei. Ganz wichtig: «Sie sollen
«Wir nehmen durch die herausfordernde Arbeit und den bunten Mix an Bildungsangeboten eine starke Reifung der jungen Menschen wahr. Das dient ihnen für Entscheidungen zur Berufswahl, ihren Rollen in Gesellschaft und privatem Kontext», so Koordinator Brüstle. Für wen geeignet? Das Angebot des FSJ richtet sich an junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren, die psychisch und physisch belastbar sind, Neugierde und Offenheit mitbringen und einfach auch sinnstiftende Erfahrungen mit Gleichgesinnten haben wollen. Die Volontäre sind in sehr unterschiedlichen Feldern beschäftigt: Bei der LAK, dem HPZ, im Landesspital, beim Verein KiTa, im Kindergarten der Waldorfschule und in anderen sozialen Unternehmen in Liechtenstein. Eine der Volontärinnen der letzten Jahrgänge fasst zusammen: «Das war die bisher beste Entscheidung meines Lebens»! Nächster Durchgang ab August 2018 Erste Interessenten für die sechste Runde des «FSJ Liechtenstein»
gibt es bereits. «So etwas spricht sich herum – gerade bei jungen Menschen.» Die beste Werbung sind wohl die jungen Frauen und Männer, die das soziale Jahr im Sommer abschliessen werden. Sie haben dann viel erlebt und dadurch einiges zu erzählen. Auf jeden Fall haben sie ihre Chance genutzt und in bester Weise in ihre Zukunft investiert.
Nähere Infos und Bewerbungen: Freiwilliges Soziales Jahr in Liechtenstein, Im Malarsch 4, 9494 Schaan www.fsj.li
FACT BOX: Nächster Start: 1.8.2018 (Bewerbung bis Ende April) Lohn: CHF 500 netto x 13, inkl. Sozialabgaben - Verpflegung, Bus-Abo, Bildungsmodule, Supervision - mit Berufsberatung, Bewerbungstraining, Coaching - Abschlusszertifikat
Das FSJ wird finanziert u.a. durch die Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank, die Caritatis-Stiftung, erhielt Anerkennungsbeiträge von der Donum-Vogt- und der Thea-Keeler-Stiftung sowie seit 2017 auch einen Zuschuss des Landes.
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«Ich habe gerne mit Menschen zu tun.» Christof Wirz, jetzt im 2. Lehrjahr als Detailhandelsfachmann im Coop Heiden, hat zuerst die Ausbildung zum Elektroniker begonnen: «Nach ein paar Monaten merkte ich aber, dass es nicht mein Ding ist, den ganzen Tag in der Werkstatt oder stundenlang am gleichen Werkstück zu arbeiten. Ich wollte es mehr mit Menschen zu tun haben und habe darum ein Praktikum bei Coop gemacht.» Und dort ging es wesentlich lebhafter zu und her: «Der Kontakt mit täglich Dutzenden von Kunden und das Team-Work, ohne das in einem Supermarkt gar nichts geht, haben mir gefallen.» Ausserdem bleibe man, so Christof, nicht nur ständig in Bewegung, sondern auch geistig beweglich. Warum? «Weil ich während der Lehre nach und nach in allen Abteilungen tätig bin und so die ganze Warenvielfalt – und das sind bei uns mehrere tausend Artikel – kennen lerne.» Nebenbei macht Christof Wirz übrigens auch noch die Berufsmatura: «Ein bisschen zeitintensiv ist das schon – aber in den sechs Wochen Ferien, die Lernende bei Coop haben, kann ich mich vom ‚Schulstress‘ ja locker wieder erholen.»
Christof Wirz im Getränkelager: «Dienst am Kunden heisst, dass auch an den heissesten Tagen jeder seinen liebsten Durstlöscher bekommt!» (Foto: Michael Zanghellini)
www.coop.ch/grundbildung
Die Qualität muss stimmen – auch bei der Grundbildung. Dario G., Lernender Detailhandelsfachmann
Für meine Lehre. Für meine Zukunft. Coop bietet jährlich über 1000 Lehrstellen in über 20 spannenden Berufen an. Entdecke jetzt, wie du bei uns deine Talente entfalten kannst, auf www.coop.ch/grundbildung
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NTB Interstaatliche Hochschule für Technik, Buchs
Vertraut mit dem «Digitalen Zwilling» Die engere Verzahnung von digitalen und physischen Technologien und somit die Verschmelzung der realen Welt mit ihrem virtuellen Abbild – ihrem «digitalen Zwilling» – kann das menschliche Denken, Lernen und Arbeiten positiv beeinflussen. Die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs bietet mit ihrem interdisziplinären Studienmodelle und ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit optimale Voraussetzungen, um beruflich für die digitale Zukunft gerüstet zu sein, mehr noch, sie mitzugestalten. Absolventen des Ingenieurstudiums mit Abschluss «Bachelor of Science FHO in Systemtechnik» sind zudem optimal darauf vorbereitet, komplexe Systeme und Prozesse zu beherrschen. An der NTB können sich Studierende in allen sechs Studienrichtungen der Systemtechnik (Maschinenbau, Photonik, Mikrotechnik, Elektronik und Regelungstechnik, Ingenieurinformatik sowie Informations- und Kommunikationssysteme) heute mit der Technik von morgen befassen. In den Instituten der NTB, in welchen auch die Dozenten des Ingenieurstudiums arbeiten, werden Virtual Reality-Technologien bereits eingesetzt. Das Anmelden zum Bachelorstudium ist noch bis Ende April möglich. Die NTB bietet optimale Voraussetzungen, um beruflich für die digitale Zukunft gerüstet zu sein.
TECH DEINE ZUKUNFT
www.ntb.ch
JETZT MIEREN INFORtb.ch n w w w.
Bachelor of Science FHO in Systemtechnik Studienrichtungen Vollzeit oder berufsbegleitend – Maschinenbau – Photonik NEU – Mikrotechnik – Elektronik und Regelungstechnik – Ingenieurinformatik – Informations- und Kommunikationssysteme Buchs – St. Gallen – Chur
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100pro! Das Flaggschiff in der Berufsbildungslandschaft Die Wirtschaftskammer Liechtenstein bietet im Gewerbe dem Bedarf entsprechende Bildungen in der beruflichen Grundbildung bzw. beruflichen Weiterbildung an. Dazu gehört die Stiftung kurse.li sowie die Initiative 100pro! berufsbildung liechtenstein. Von Geschäftsführer der Wirtschaftskammer, Jürgen Nigg
Kurse.li zeichnet sich durch sein vielseitiges Bildungsangebot aus. Wenn es um die berufliche Weiterbildung in Liechtenstein geht ist Kurse.li der unentbehrliche und essentielle Partner in der Förderung von Mitarbeitern und Vorgesetzten bzw. Inhabern. Kurse.li orientiert sich am Bedarf des regionalen Gewerbes. So bieten
wir Kurse im Bereich Steuern, Transport, Gastgewerbe, Berufsbildung, aber auch persönlichen Weiterbildung an. Am Medienapéro der Wirtschaftskammer im Januar 2010 konnte nach langer Vorarbeit 100pro! berufsbildung liechtenstein vorgestellt werden. Seither
hat sich diese Initiative der Wirtschaftskammer zu einem Flaggschiff in der Berufsbildungslandschaft entwickelt, welche bis heute über 160 Lernende in Liechtenstein betreut. Im Januar 2010 stellte Ivan Schurte (Bereichsleiter 100pro!) die Produkte von 100pro! vor.
Von Beginn an wurden die drei Produkte Lernenden-Coaching, Lehrbetriebs-Coaching und Verbundausbildung angeboten. Die Inhalte der drei Produkte waren mit einzelnen Inhalten gefüllt; im Verlauf der Zeit entwickelten wir weitere Produkte aus dem Bedarf der Unternehmen dazu. Ein Beispiel dazu ist im Lernen-
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den-Coaching unsere Hausaufgaben-Lobby (HALO), welche wir zurzeit wöchentlich an vier Abenden anbieten und von rund 60 Lernenden genutzt wird. In der Zwischenzeit unterstützen wir über 40 Betriebe im Lehrbetriebs-Coaching und können dort bei rund 60 Lernenden mitwirken. Beim Lernenden-Coaching betreuen wir über alle Produkte 78 Lernende und bei der Verbundausbildung haben wir derzeit 24 Lernende in zehn verschiedenen Berufen. Verbund-Ausbildung wird hervorragend angenommen Bei der Verbund-Ausbildung bieten wir mit den verschiedenen Betrieben eine gute und fundierte Ausbildung. Nebst der Fachausbildung bieten wir den Verbund-Lernenden auch ganz verschiedene Aktivitäten, welche
in eine moderne Berufsbildung gehören. Die Sozial- bzw. Selbstkompetenz wird gezielt gefördert durch Vorträge, mitwirken bei PR Auftritten bzw. Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Aktivitäten stärken den Zusammenhalt oder aber auch die Identifikation mit der Leitorganisation. Zu den Ver-
anstaltungen gehören z.B. Weihnachtsfeier, Grillabende, Lager oder Kinobesuche. Die hohe Teilnehmerzahl an den freiwilligen Veranstaltungen zeigt das Bedürfnis der Jugendlichen. Die Vielzahl an Kunden, welche unsere Produkte in Anspruch
Geschäftsführer der Wirtschaftskammer, Jürgen Nigg
WIR FöRDERN TALENTE UND FÄHIGKEITEN!
nehmen, zeigen, dass die Wirtschaftskammer weitsichtig gehandelt hat. Heute stehen wir vor der Herausforderung des Fachkräftemangels bzw. der demographischen Entwicklung. Dank der professionellen Ausbildung geniessen alle beteiligten Unternehmen einen sehr guten Ruf, was in Liechtenstein die wertvollste Werbung ist. Mit der Eröffnung des «Campus Wirtschaftskammer», der für die Wirtschaftskammer, aber auch für externe Veranstalter, vielfältige Möglichkeiten für Kurse, Veranstaltungen und Schulungen bietet, haben wir auch die berufsbegleitende Weiterbildung noch attraktiver gemacht. Der Campus überzeugt durch seinen Standort, seinen Ausbaustandort und die kundenorientierte Begleitung bei der Veranstaltung.
Wir sind ein führendes und international tätiges Treuhandunternehmen im Fürstentum Liechtenstein Auf in die Berufswelt! Wir suchen per August 2018 motivierte Lernende als
KAUFFRAU / KAUFMANN (E-Profil mit oder ohne BMS) Du startest Deine berufliche Zukunft in einem interessanten und internationalen Umfeld im Liechtensteiner Treuhandwesen und wirst dabei von qualifizierten Ausbildnern betreut. Während der dreijährigen Lehrzeit lernst du viele verschiedene Bereiche unseres Unternehmens kennen und baust dir ein solides Fundament für Deinen weiteren beruflichen Weg auf. Bist Du aufgeschlossen, arbeitest gerne im Team, magst den Kontakt zu unterschiedlichen Menschen, hast zudem Freude an Sprachen und Zahlen sowie administrativen Aufgaben und der Arbeit am Computer? Dann freuen wir uns, Dich an einem Schnuppertag kennen zu lernen.
Wir bieten ein vielseitiges und interessantes Arbeitsgebiet, attraktive Anstellungsbedingungen mit Freiraum zur Weiterentwicklung und eine solide Unternehmenskultur. Deine vollständige Bewerbung sende bitte an: Jasmin Jäger, Personalleiterin, jasmin.jaeger@atu.li oder unter +423 237 32 38 für erste Fragen auch gerne telefonisch. Allgemeines Treuunternehmen Aeulestrasse 5 · P.O. Box 83 · 9490 Vaduz · Fürstentum Liechtenstein T +423 237 34 34 · F +423 237 37 63 · info@atu.li · www.atu.li
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Oerlikon Balzers: Schnuppertage für elf Lehrberufe Wer sich für eine Ausbildung im spannenden Umfeld der Beschichtungstechnologien interessiert und bereits erste Eindrücke sammeln will, kann dies bei den Schnuppertagen des Ausbildungszentrums von Oerlikon Balzers tun. Im September und Oktober sind noch Plätze frei.
Im Ausbildungszentrum der Oerlikon Balzers gibt es viele spannende Berufe zum Schnuppern – etwa den der Elektronikerin.
Das Ausbildungszentrum von Oerlikon Balzers, das bereits seit 1946 Lernende ausbildet, bietet heute jungen Menschen die Möglichkeit, unter elf Lehrberufen (m/f) zu wählen: Automatiker, Elektroniker, Informatiker Systemtechnik, Kaufmann, Konstrukteur, Physiklaborant, Polymechaniker und Produktionsmechaniker, bei entsprechender Nachfrage auch Logistiker, Anlage- und Apparatebauer sowie Fachleute Betriebsunterhalt. Marco Frick, Leiter des Oerlikon-Balzers-Ausbildungszentrums, erklärt: «Für jeden unserer elf Lehrberufe haben wir hochqualifizierte Ausbilder, die Experten in ihrem Fachbereich sind. Sie bilden sich laufend im Beruf weiter, aber auch methodisch-didaktisch. Das garantiert, dass unsere Lernenden nicht nur eine ausgezeichnete Fachausbildung bekommen, sondern ihre Stärken ausgebaut, mögliche Schwächen erkannt und sie so gezielt gefördert werden. Unsere Absolventen zählen daher auch zu den Besten ihres Faches – sie nehmen zum Beispiel immer wieder an den Berufsweltmeisterschaften teil.»
Die Termine für die Schnuppertage sind auf der Website des Ausbildungszentrums publiziert: www.oerlikon.com/berufsbildung/de/bewerben Die Anmeldung erfolgt direkt über die Webseite.
Wir bilden Profis aus. Jetzt anmelden zu den Schnuppertagen! In unserem modernen Ausbildungszentrum haben wir schon mehr als 1400 Lernende erfolgreich ausgebildet! Werde auch du ein Profi von morgen: Am Standort Balzers kannst du unter elf verschiedenen Lehrberufen wählen. Automatiker/in FZ Anlage- und Apparatebauer/in EFZ Elektroniker/in FZ Fachfrau/-mann Betriebsunterhalt FZ Informatiker/in FZ OC Oerlikon Balzers AG Iramali 18, 9496 Balzers Sekretariat Berufsbildung T: +423 388 6212 E: berufsbildung@oerlikon.com www.oerlikon.com/berufsbildung
Kauffrau/Kaufmann FZ Konstrukteur/in FZ Logistiker/in EFZ Physiklaborant/in FZ Polymechaniker/in EFZ Produktionsmechaniker/in FZ
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Wir sorgen dafĂźr, dass sie Ihre Innovationskraft lieben werden.
kyberna.com
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Zeig uns, was in dir steckt. Kauffrau/Kaufmann EFZ Branche Bank Informatikerin/Informatiker EFZ Schwerpunkt Systemtechnik
Alle Infos zur Lehre und Bewerbung auf www.lgt.li/lehre
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Berge versetzen mit Hilti Bei der Hilti Aktiengesellschaft kannst Du eine Lehre in acht Berufen in Angriff nehmen, sei es in eine technische oder kaufmännische Richtung oder auf dem Gebiet der Logistik. Für eine Ausbildung kommen bei uns sowohl Absolventinnen und Absolventen der Sekundarstufe infrage wie auch Maturandinnen und Maturanden, für die wir die verkürzte Way-upLehre anbieten. Derzeit absolvieren mehr als 80 Lernende eine Berufsausbildung bei Hilti, darunter erfreulicherweise auch einige junge Frauen in technischen Berufen. Die Lehrzeit betrachten wir bei Hilti als ein Abenteuer, das von hoher Eigenverantwortung geprägt ist und für das im Interesse der Auszubildenden ein hohes Engagement erforderlich ist. Bei uns beginnt dieses Abenteuer mit einer Einführungswoche, bei der sich alle neuen Lernenden und die Berufsausbilder kennenlernen. Neben diversen Projektarbeiten werden zudem die Unternehmenskultur und die Wertehaltung des Unternehmens vermittelt, die die gemeinsame Basis bildet. Während Deiner gesamten Ausbildung ist Unternehmerisches Denken und Handeln ein weiterer wichtiger Kernpunkt. «Würdest Du das auch so machen, wenn Du Dein eigenes Geld dafür ausgeben müsstest?» – diese Frage stellt Remo Kluser als Ausbildungsverantwortlicher in Schaan des Öfteren. Denn die Berufsbildner sagen Dir nicht, wie Du es machen sollst, aber sie unterstützen Dich dabei, selbstständig die richtigen Entscheidungen zu treffen. So ist es
wichtig, dass Du von Anbeginn Problemstellungen und Herausforderungen selber meistern kannst, um Dich und Dein Team ständig weiterzuentwickeln. Auf Teamarbeit wird bei Hilti generell grossen Wert gelegt und ist auch in der Lehre ein wichtiger Bestandteil. Beispielsweise wirst Du mit Deinen Kolleginnen und Kollegen helfen, «Berge zu versetzen». In diesem Projekt organisierst Du eine Projektwoche zur Unterstützung von Bergbauern und hilfst mit, einen Stall zu renovieren. Dabei verwendest Du Hilti Produkte und erhältst ein besseres Verständnis für deren Anwendung. Zugleich wird der Teamgeist und die Sozialkompetenz gefördert. Den Höhepunkt des Abenteuers bildet unbestritten die Juniorfirma, die Du mit deinem Team im 3. Lehrjahr gründest. Von der Namensfindung über die Idee bis hin zum fertigen Produkt wirst Du mit deinem Team vollkommen eigenverantwortlich diese Firma führen. So lernst Du alle Disziplinen kennen, die notwendig sind, um erfolgreich ein Produkt am Markt zu positionieren und die Kunden zu begeistern.
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Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Vaduz
Lob für ein hilfsbereites Land! Liechtenstein hat sich in der Flüchtlingshilfe einen guten Namen gemacht Es muss um das Jahr 1950 gewesen sein, als ich von der Volksschule Ebenholz in die vierte Klasse der Volksschule im Zentrum von Vaduz wechseln musste. Die Quartierschule bot damals nur die ersten drei Klassen an. Die Schülerinnen und Schüler waren ein sehr gemischter Haufen. Von Fürstl. Rat Walter B. Wohlwend · Fotos: Vera Oehri-Kindle Der eine Teil kam aus den «feinen» Häusern des Vaduzer Villenviertels, der andere aus dem «Fabrikler»-Quartier Mühleholz. Den Begriff Flüchtlinge, der heute von Zeit zu Zeit in aller Munde ist, kannten wir seinerzeit nur aus gelegentlichen Erzählungen vom Krieg. Heute können wir uns über die wachsende Zahl von Flüchtlingen nicht nur freuen. Neu-
erdings sind viele «Neger» darunter, die wir damals nur aus Bilderbüchern oder in Form einer Sammel-Büchse auf dem Pult unserer Vierteklasse-Lehrerin, einer Klosterfrau namens Kleopha, kannten. Wenn man einen Zwanzigräppler hineinfallen liess, verneigte sich das herzige schwarze Kind mindestens einmal in Richtung
Spender. Mit Recht. Denn der Zwanzigräppler in der Sparbüchse der vierten Volksschulklasse hätte damals für ein «Bürle» vom Bäcker Amann gereicht. Heute ist das Stichwort Flüchtling oder «Asylant» fester Bestandteil des täglichen Wortschatzes; auch bei uns. Ausschlaggebend für die neue Bedeutung des Wortes «Flücht-
ling» waren die kriegerischen Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien. Sie trieben Hunderte von Menschen aus Bosnien-Herzegowina in die Flucht. Hundert kamen auch in unser Land. Weitere Einzelheiten findet man auf der Homepage «Flüchtlingshilfe Liechtenstein»: «Die Flüchtlinge wurden damals vom Amt für Soziale Dienste be-
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treut. Verschiedene liechtensteinische Hilfswerke übernahmen auf freiwilliger Basis Betreuungsaufgaben und engagierten sich für die Ausbildung und Beschäftigung der Flüchtlinge.
Balkan-Krieg als Auslöser Die Hilfswerke schlossen sich in den ersten Jahren in einer Arbeitsgruppe «Hilfe und Betreuung für Besucher aus den gefährdeten Gebieten Ex-Jugoslawiens» zusammen, anfänglich unter der Leitung des damaligen Leiters des Sozialamtes, Richard Biedermann (1948–1995). Die Arbeitsgruppe wurde unter dem Namen «Flüchtlingshilfe» neu formiert. In der Flüchtlingshilfe arbeiteten Mitglieder der Caritas Liechtenstein, des Hilfswerks Liechtenstein, der Stiftung «Justitia et Pax», des Landesseelsorgerates des Dekanats, des Liechtensteinischen Roten Kreuzes und der Tibet Unterstützung Liechtenstein mit. Die Koordination der Arbeitsgruppe lag in den Händen von Marie-Louise Eberle, welche ursprünglich als Vertreterin des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes LED in der Flüchtlingshilfe tätig wurde. Diese Arbeitsgruppe sah es als ihre zentrale Aufgabe an, die Anliegen, Probleme und Bedürfnisse der Flüchtlinge gegenüber der Regierung, verschiedenen Ämtern sowie bei öffentlichen Stellen zu vertreten. Aufgrund der Erfahrungen anlässlich des ersten Balkankrieges mit den vielen Hilfe suchenden Menschen in Liechtenstein veranlasste die Regierung die Erarbeitung eines Gesetzes über die Aufnahme von Asylsuchenden und Schutzbedürftigen (Flüchtlingsgesetz), das am 1. Juli 1998 in Kraft trat, arbeiteten auch die Hilfswerke mit. Das neue Gesetz sah die Mitwirkung von privaten Organisationen bei der Betreuung und Unterbringung von Asylsuchenden und Schutzbedürftigen vor. Im Zuge der Erarbeitung des Flüchtlingsgesetzes wurde in unmittelbarer Nähe des Polizeigebäudes das erste Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Liechtenstein errichtet. Das in einfacher Holzbauweise
erstellte Gebäude wurde am 10. Juli 1998 eröffnet.
Leistungsvereinbarung seit 1998 Mit der neuen Rechtsgrundlage für die Asylsuchenden und Flüchtlinge waren verschiedene organisatorische Massnahmen verbunden. Das Ausländer- und Passamt blieb weiterhin für die Abwicklung des Verfahrens bei den Asylsuchenden zuständig. Die Unterbringung und Betreuung der Asylsuchenden und Schutzbedürftigen sowie die Leitung des Aufnahmezentrums für Flüchtlinge wurde von der
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Regierung mit Leistungsvereinbarung im Jahre 1998 der Flüchtlingshilfe übertragen. Die bisherige Arbeitsgruppe «Flüchtlingshilfe» wurde im Rahmen des neuen Flüchtlingsgesetzes in den Verein «Flüchtlingshilfe Liechtenstein» überführt...» (Zitate aus der Homepage Flüchtlingshilfe)
Flüchtlingshilfe und Asylverfahren Seit dem Sommer 2010 wird das Aufnahmezentrum des Vereins Flüchtlingshilfe samt den dazuzurechnenden Aussenstellen von Thomas Lendi, vormals Schulleiter im benachbarten Wartau, als Geschäftsführer geleitet. Dem engagierten Chef, der sich praktisch mit jedem Flüchtling individuell befasst, stehen Peter Lampert (Administration, Betreuung), Werner Zogg (Buchhaltung) und Andrea Walser (Betreuerin, Hilfswerkvertretung) zur Seite. Für die Abwicklung von Asylanträgen ist das Ausländer- und Passamt zuständig. Die Leitung der Abteilung liegt in den Händen von Christian Blanc. Problemländer Serbien, Mazedonien und andere Dass die Liste der Asylwerber in Liechtenstein (von Januar bis Ende August 2017) von Gesuchstellern aus Serbien (46) und Mazedonien (15) mit grossem Abstand angeführt wird, ist einerseits aus wirtschaftlichen Gründen verständlich andererseits aber eine sinnlose Übung, die ausser der Arbeit, die sie dem Amt auf bürdet, nichts bringen kann. Denn weder in Serbien (rund 7 Mio. Einwohner, Hauptstand Belgrad) noch in Mazedonien (gut 2 Mio. Einwohner, Hauptstadt Skopje) herrschen politische Zustände, die als Voraussetzung für die Gewährung eines Asylgesuches notwendig sind. Die Liste der per Ende August vorliegenden Asylgesuchen enthält weitere Personen aus Staaten, die offiziell als «sichere Heimatund Herkunftsstaaten» gelten. Dazu gehören u.a. Albanien und Marokko mit je zwei Gesuchen
Eine Asylsuchende beim Eingang zum Aufnahmezentrum für Flüchtlinge.
um Aufnahme in den Asylanten-Status. Soweit diese Liste noch immer gültig ist, werden die erwähnten Asyl-Gesuchsteller zwangsläufig auf der Liste der Ausreisepflichtigen landen.
Entscheidungen fällt die Regierung In unserem Gespräch betont Christian Blanc, dass er und seine Mitarbeiter/innen, die im APA für die Aufarbeitung der Asylgesuche zuständig sind, vor allem für die Abklärung der einzelnen Personen zuständig sind. Mit Hilfe qualifizierter Dolmetscher werden Herkunft und Herweg
der einzelnen Gesuchsteller mit «professioneller Sachlichkeit» und unter Beobachtung eines Glaubwürdigkeitsverfahrens erarbeitet. Für jeden Gesuchsteller entsteht auf diese Weise ein Personalakt zu Handen der Regierung. Diese entscheidet dann ob einem Gesuch auf Asyl entsprochen wird, oder ob der oder die Antragstellerin zur Ausreise aufgefordert werden soll.
Asylgesuche schon in Afrika prüfen? Ende August 2017 fand in Paris ein vom französischen Präsidenten Emanuel Macron einberu-
fenes Treffen mit der deutschen Kanzlerin Merkel, den Regierungschefs Spaniens und Italiens, der EU-»Aussenministerin» Federica Moherini sowie den Staatschefs der westafrikanischen Länder Niger und Tschad statt. Thema der Konferenz war der Identifizierung von Asylsuchenden aus Afrika bereits in ihren Herkunftsländern bzw. auf ihren Routen jenseits des Mittelmeers durchzuführen. Für die Identifizierung der potentiellen Migranten in vorgelager-
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Zweieinhalb Mio. Franken Unsere Flüchtlingshilfe betreute dieses Jahr (bis zum 19. Juli) gemäss Statistik 104 Personen aus 21 Nationen. Rund 30 davon kamen aus sog. sicheren Ländern (u.a.Serbien, Makedonien). Gemäss Rechenschaftsbericht (der Regierung) für das Jahr 2016, hatte die APA dafür 2,35 Mio Franken aufzubringen, wovon der Löwenanteil (Total 700‘000) als Beiträge an internationale Organisation und an eigene Projekte, die unser Land betreibt, gegangen sind.
ten afrikanischen Zentren, will die EU (gemäss Tages-Anzeiger ZH) das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR beauftragen. Man muss kein geborener «Gutmensch» sein, um diesem modernen Seelen- oder Sklavenhandel skeptisch gegenüberzustehen. Nach welchen Kriterien wird dann zu entscheiden sein, wer in Richtung Europa weiterreisen darf und wer wieder umkehren oder in andere afrikanische Staaten umgesiedelt werden muss?
Kein optimistischer Ausblick An der heutigen Flüchtlings-Situation wird sich für Liechtenstein in naher Zukunft wohl nicht viel ändern. Im Gegenteil. Je mehr hilfsbedürftige Menschen an die
Türe der Flüchtlingshilfe Liechtenstein klopfen und um ein Dach über dem Kopf bitten, desto schneller wird sich die gute Betreuung hierzulande und die grundsätzlich positive Einstellung der Bevölkerung herumsprechen. Und da es kaum Anzeichen dafür gibt, dass sich die Krisenlage Afrika-Europa und alle weiteren Problemfälle unserer modernen Welt in naher Zukunft zum Positiven wendet, kommt kaum Freude auf. Liechtenstein wird durch seine aktive Flüchtlingspolitik mit positiver internationaler Aufmerksamkeit belohnt. Mehr dürfen wir kaum erwarten. Lob für ein hilfsbereites Land.
Thomas Lendi, Geschäftsführer Flüchtlingshilfe
VORSTAND Der Vorstand der Flüchtlingshilfe Liechtenstein besteht gemäss den Statuten aus drei bis zehn Personen, welche von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Der Vorstand setzt sich zurzeit wie folgt zusammen: -
Norbert Hemmerle, Schaan, Präsident Dr. Martin Batliner, Eschen Josy Biedermann, Planken (Verein für eine offene Kirche) Christoph Frommelt, Schaan Dr. Dorothee Laternser, Triesen Dr. Marianne Marxer, Vaduz Renate Marxer, Schaan (Caritas Liechtenstein) Ruth Ospelt, Vaduz Philipp Wanger, Vaduz
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«Es sollten alle am gleichen Strang ziehen» Als Geschäftsführerin der Liechtensteiner Patientenorganisation LIPO wünscht sich Linde Tiefenthaler den Patienten im Mittelpunkt des Gesundheitswesens. Der Mangel an Pflegepersonal, Hausärzten etc. und die Leistungsqualität beschäftigt sie mehr als die oft diskutierte Kostenfrage. Von Tamara Beck
für die Anliegen und Interessen der Patienten und Versicherten einsetzen.
lie:zeit Frau Tiefenthaler, die
LIPO existiert seit über 10 Jahren. Was für Veränderungen gab es in dieser Zeit? Linde Tiefenthaler: Vor zehn Jahren waren wir in erster Linie mit dem Aufbau der LIPO beschäftigt. Es konnte zu Beginn nur schwer eingeschätzt werden, was die Leute bewegt und welche Beratungen benötigt werden. Es kristallisierte sich aber bald he-
raus, dass sich unsere Klienten vor allem mit versicherungstechnischen Fragen bzw. Problemen an uns wenden. Die ersten Jahre konzentrierte sich die LIPO hauptsächlich auf die individuelle Beratung und Unterstützung der Klienten. Daneben konnte sie sich in den Gremien, in denen sie per Gesetz vertreten war (Landesgesundheitskommission, Kosten-und Qualitätskommission)
Was sind Erkenntnisse aus dieser Zeit? Die tägliche Arbeit zeigte bald, dass den individuellen Problemen unserer Klienten in vielen Fällen eine generelle Problematik zugrunde liegt, etwa das Vorhandensein von Gesetzeslücken oder Schnittstellenproblematik zwischen zur Anwendung kommenden Gesetzen (z.B. KVG, Unfallversicherungsgesetz, Ärztegesetz, Gesundheitsgesetz, AHV, IV-Gesetz, Sozialhilfegesetz, Arbeitslosenversicherungsgesetz etc.). Für einen Betroffenen ist es unwichtig, ob seine Ansprüche unter das KVG oder ein anderes Gesetz fallen. Wichtig ist, dass er die nötigen Leistungen bekommt und diese auch bezahlt werden. An solchen Schnittstellen entstehen oft Probleme, die für die Betroffenen unverständlich sind. Deshalb hat sich die LIPO in den letzten Jahren auch vermehrt aktiv in den Gesetzgebungsprozess eingebracht, wie das im Übrigen auch die Statuten der LIPO vorsehen. Nachdem die LIPO in den genannten Gremien nicht mehr vertreten ist, muss sie in Zukunft vermehrt Öffentlichkeitsarbeit leisten. Wie hat sich die Zahl der Beratungen in den letzten Jahren entwickelt? Die Anzahl der Anfragen bewegte sich in den letzten Jahren konstant zwischen 70-80 jährlich. Für dieses Jahr stellen wir bereits jetzt einen sprunghaften Anstieg der Anfragen fest, den
wir teilweise auf das Inkrafttreten des neuen KVG zurückführen. Stark verändert hat sich in den letzten Jahren allerdings die Art der Anfragen und somit die benötigten Beratungen. Sie sind generell wesentlich komplexer und aufwendiger geworden. In immer mehr Fällen müssen wir den Klienten raten, den Rechtsweg zu beschreiten. Welche Fragen und Inhalte überwiegen in Ihren Beratungen? Was beschäftigt die Patienten? Gesundheit wird als selbstverständlich empfunden. Erst im Krankheitsfall werden das System und die Entwicklung des Gesundheitswesens für die Betroffenen interessant. In den letzten Jahren mehren sich Fragen zu Einstellungen von Taggeldern und Leistungen durch den Vertrauensarzt sowie Verfügungen der IV. Dies führt für die Patienten bzw. Familien zu finanziellen Engpässen und ist oft mit einer Verlagerung der Kosten vom Versicherer zu Sozialhilfeleistungen verbunden. Der Gang zum Sozialamt ist für die Betroffenen meist nicht leicht und wird, wenn möglich, vermieden. Können Sie die Beratungen stets zufriedenstellend erledigen oder gibt es Fälle, in denen Sie den Patienten nicht helfen können? Das hängt wohl stark davon ab, mit welchen Erwartungen unsere Klienten zu uns kommen. Wenn sich die Anfrage bzw. das Problem des Klienten durch unsere Intervention lösen lässt, ist der Klient sicher zufrieden. In
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Fällen, bei denen der Rechtsweg beschritten werden muss, können wir natürlich nicht die Prozesskosten tragen. Das liegt bei einem Budget von rund 30‘000 Franken nicht drin. Wir bieten dem Klienten aber eine erste Rechtsberatung bei einem sachkundigen Juristen. Wir klären z.B. ab, ob eine Rechtsschutzversicherung vorliegt, Anspruch auf Verfahrenshilfe besteht oder vermitteln die Hilfe von Gerichtspraktikanten. Das Ergebnis eines solchen Prozesses liegt naturgemäss nicht mehr in unserer Hand. Die Krankenkassen werden immer teurer. Welches sind Ihrer Meinung nach die Gründe dafür? Der medizinisch-technische Fortschritt spielt eine entscheidende Rolle für die Kostensteigerung. Waren beispielsweise vor 30 Jahren Organtransplantationen noch selten, sind diese heute verschiedentlich schon Standard und nur noch durch die Verfügbarkeit des Organs limitiert.
Im Erkrankungsfall möchten wir alle die Möglichkeiten der modernen Medizin auch selber nutzen. In Liechtenstein sind die Prämien der OKP in den letzten Jahren deshalb massiv gestiegen, weil die staatlichen Subventionen gekürzt wurden. Die jährlichen Wachstumsraten der OKP-Kosten hingegen zeigen über die letzten 10 Jahre eine fallende Tendenz. Deswegen kann man die Aussagen im Helsana Report, die besagen, dass die Gesundheitspolitiker in erster Linie auf die Ausgabenentwicklung reagieren und diese als Sündenbock für verfehlte Verteilungspolitik herhalten muss, auch auf Liechtenstein übertragen (Quelle: www.helsana.ch Ausgabenentwicklung in der Gesundheitsversorgung). Der besagte Report – immerhin der einer Krankenkasse! – kommt zum Schluss, dass die Gesundheitskosten das BIP-Wachstum nur zu einem kleinen Teil mindern und die Schweiz als Volkswirtschaft die steigenden Gesundheitskosten gut verkraften
KURZ GEFRAGT Wie starten Sie den Tag? Mit einer Tasse Kaffee und den neuesten Online Schlagzeilen der Presse. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? Es liegt ein Paradies vor der Haustür. Für jeden ist etwas vorhanden, sei es Sport, Wanderwege, Aktivitäten der verschiedenen Vereine usw. Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Zuhause, da fühl ich mich wohl. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? «Süchtig» (Lorenz Gallmetzer) und die Gesundheitsversorgungsstatistik 2016 Ein Lieblingszitat «Leben und leben lassen» (Schiller) Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Gesundheit und Wohlergehen – das wünsche ich allen.
kann. Das gilt sicherlich auch für Liechtenstein. Was könnten die Krankenkassen anders machen? Die LIPO wünscht sich, dass die Kassen über die verschiedenen Versicherungszweige transparent aufzeigen, welche Leistungen im Detail versichert sind. Das gilt für die OKP, wo das in einer Verordnung geregelt ist, aber vor allem für den Zusatzversicherungsbereich. Für Versicherte bzw. Patienten ist aus den Internetportalen der Kassen teils nicht nachvollziehbar und nicht aussagekräftig, was versichert ist und was nicht. Ebenso fehlt die Transparenz bezüglich der Prämien, sowohl in der Art der jährlichen Festsetzung als auch in der Verwendung. Es steht den Versicherten zwar die Liechtensteinische Krankenkassenstatistik zur Verfügung. Von den einzelnen Kassen fehlt jedoch für Liechtenstein ein jährlicher Geschäftsbericht, wie die Prämien eingesetzt und welche Leistungen vergütet werden und welche Reserven in welchen Versicherungszweigen vorliegen. Sie sind Geschäftsführerin der LIPO. Werden Sie als Vertreterin der Patienten von den zuständigen Behörden resp. Krankenkassen gehört? Und werden Sie wegen Ihrer langjährigen Erfahrung auch um Rat gebeten? In den ersten Jahren unserer Tätigkeit war das noch so. Mit dem neuen KVG hat sich das geändert; es dürfte dabei kein Zufall sein, dass das mit unserem vermehrten Engagement in der Öffentlichkeit im Interesse der Versicherten und Patienten zusammenhängt. Es wäre wünschenswert, dass alle Player im Gesundheitswesen am gleichen Strang ziehen und der Patient in den Mittelpunkt rückt. Die Privatklinik Medicnova muss in letzter Zeit als Hauptursache der verfehlten Gesundheitspolitik (Spital Vaduz) hinhalten. Wollen Sie sich dazu äussern? Es liegt auf der Hand, dass es im Landesspital zu Problemen kom-
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men muss, wenn die Belegärzte, die auch immer die Hauptzuweiser waren, ausfallen. Das hat die Politik wohl übersehen. Dass die Belegärzte gegangen sind, kann man ihnen nach den Vorkommnissen der letzten Jahre wohl nicht vorwerfen. Aus Sicht der Patienten besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt und der Patient erwartet eine auf ihn zugeschnittene Behandlung und Betreuung. Der Patient im Landesspital kam bisher hauptsächlich über seinen Arzt des Vertrauens, nämlich den Belegarzt, in dieses Spital, weil er auch dort von ihm behandelt wurde. Was sind im Moment Ihrer Meinung nach die Hauptthemen im Gesundheitswesen? Obwohl die Politik und die Medien fast ausschliesslich die Kostenfrage diskutieren, sehen wir die wirklichen Probleme in ganz anderen Bereichen, wie etwa Mangel an Pflegepersonal, an Hausärzten bzw. Grundversorger allgemein. Wo sehen Sie die Gesundheitspolitik in 10 Jahren? Das Gesundheitswesen verändert sich stetig. Was wir uns leisten können oder wollen, geht uns alle an. Diese Diskussion muss dringend geführt werden, allerdings in der Öffentlichkeit und unter deren Einbezug. Es sind dabei ethische Fragen zu beantworten, ob wir etwa bestimmten Altersgruppen verschiedene Leistungen bzw. Hilfsmittel nicht mehr zugestehen oder bestimmte Leistungen rationieren wollen. Wenn jeder für sich die bestmögliche Versorgung haben will, muss er dies auch allen anderen zugestehen. Die LIPO hofft, dass die Gesundheitspolitik sich nicht erst in 10 Jahren nicht mehr ausschliesslich mit der Kostenfrage beschäftigt, sondern sich an Patientennutzen und Leistungsqualität orientiert. Gibt es ein Gesundheitsthema, das Sie auch privat beschäftigt? Die Behandlungsmethoden und neue Erkenntnisse im Gesundheitswesen interessieren mich allgemein.
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Zahltag bei Herzog Loibner Wir dachten ja eigentlich, dass Bianca Herzog / Susanne Loibner zuhause täglich mit: «Hallo, mein Schmuckstück» begrüsst werden. Dem ist offenbar nicht so – Wink mit dem Zaunpfahl an ihre Männer... Was die beiden Gesichter von Herzog Loibner in Vaduz über sich und ihr Verhältnis zu Schmuck erzählen, schauen Sie selbst: Interview: Asha Ospelt-Riederer
Wie viele Selfies machst du pro Tag durchschnittlich?
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3 Männer in ihrem Bekanntenkreis kommen Susanne Loibner in den Sinn, die Schmuck tragen...
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Innerhalb wie vieler Sekunden hast du die Schmuckstücke einer neuen Bekanntschaft abgecheckt?
Wie viele Marken führt Herzog Loibner?
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Wie viele Männer in deinem Bekanntenkreis tragen Schmuck – Ehering und Uhren ausgenommen?
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Innerhalb von 2 Sekunden hat Bianca Herzog deinen Schmuck abgecheckt...
Wie viele Events organisiert Herzog Loibner pro Jahr?
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Wie viele Leute arbeiten im Hintergrund für Herzog Loibner?
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Wie viele der Uhrmacher? Wie viele Tage in der Woche ist der Goldschmied anwesend im Geschäftslokal?
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Wie viele Freundinnen hast du, die nie Schmuck tragen?
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Wie cool findest du Piercings auf einer Skala von 1-10?
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An wie vielen Tagen pro Jahr trägst du keinen Schmuck?
In welchem Alter hast du das erste Schmuckstück selber gekauft?
20/50 Wie viele Geburtstage kennst du durch deinen Job auswendig?
Die beiden organisieren neben dem Tagesgeschäft auch mindestens 4 Events im Jahr.
Wie viele Uhren besitzt du privat?
Seit welchem Alter interessierst du dich für Schmuck?
5/3 Wie viele Freundinnen hast du, die nie Schmuck tragen?
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Bianca Herzog mag Selfies – die anderen beiden weniger.
Wie alt warst du, als du dein erstes Schmuckstück bekommen hast?
Wie wichtig ist dir dein Aussehen auf einer Skala von 1-10?
Wie oft haben euch eure Männer schon gesagt: «Du bist mein Schmuckstück»?
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2/0 Herzog Loibner Bianca Herzog, 30, und Susanne Loibner, 37, sind Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen von Herzog Loibner. Seit 2013 steht das Juwelierfachgeschäft an der Landstrasse in Vaduz. Neben zahlreichen Marken an Uhren und Schmuck führt Herzog Loibner auch eine eigene Schmuckkollektion, die laufend weiterentwickelt wird und ab Oktober auch im Online-Shop erhältlich ist. www.herzogloibner.com
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Üseri Worzla
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Altes muss Neuem weichen Zwei Objekte im Weiherring und in der Peter-Kaiserstrasse in Mauren einander gegenübergestellt Wie schnell die Zeit verrinnt. Das sieht man auch im Strassenbild der Dörfer. Im nachfolgenden haben wir das alte «Gross-Deli-Huus» Nr.27 im Freiendorf Mauren dem heute an gleicher Stelle errichteten Mehrfamilienhaus des Alex Jehle gegenüber gestellt. Ein zweites Beispiel stellt das Vereins-und Jugendhaus Mauren dar. Von Herbert Oehri
Altes Vereinshaus und Kleinkinderschule im Weiherring, erbaut 1912, Abbruch 1968
An gleicher Stelle das Vereinshaus und Jugendhaus, erbaut 1969/70
Wir wollen uns im nachfolgenden kurz mit dem Vereinshaus/ Jugendhaus im Weiherring befassen, das früher auch Vereinshaus und Kleinkinderschule genannt wurde. Dort wurde im Jahre 1912 ein massives Gebäude hingestellt, dessen Verwirklichung von Pfarrer Leonhard Hollweck beharrlich vorangetrieben wurde. Das Vereinshaus und die «Kleinkinderschule» wurde im Frondienst erstellt.
durch einen modernen Neubau ersetzt. Initiator war der damalige Gemeindevorsteher Egon Meier. Das Mehrzweckgebäude wurde am 4. Juli 1970 feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Im Jahre 1999 erhielt das Gebäude einen Dachaufbau. Aus der Schriftenreihe Spuren Nr.4 des Jahres 2003 entnehmen wir folgende Passage zum Neubau: «1970: Das Vereinshaus ist fertig. Das neu erstellte Vereinshaus ist am 4. Juli im Rahmen einer Einweihungsfeier seiner Bestimmung übergeben worden. Gemeindevorsteher Werner Matt, der im Beisein seines Stellvertreters Adolf Marxer, der Gemeinderäte,
Theatergruppen, der katholische Jünglingsverein, die Turnerschaft von Mauren und andere Gruppierungen waren hier viele Jahre untergebracht. Das Vereinshaus war ein Mehrzweckge-
bäude, das den Namen wirklich verdiente. So beherbergte es 1945 u.a. auch etwa 30 Personen einer 500 Mann starken Armee, welche unter General Holmstone vor den Russen über den Schellenberg nach Liechtenstein flüchtete. Es war der Rest einer nationalrussischen Armee, Teil der hitlerdeutschen Wehrmacht, welche 1945 bei Kriegsende in unser Land flüchtete. Mauren nahm 29 «Zivilisten», darunter 20 Frauen im Vereinshaus auf, die übrigen in Schellenberg (221 Personen) sowie in Ruggell (235 Personen). Das Vereins-und Jugendhaus wurde 1968 abgebrochen und
Pfarrer Markus Rieder, des Schulkommissärs Prof. Ernst Nigg, des Abg. Dr. Georg Malin, des Regierungsrats-Stv. Dr. Gebhard Malin, des Architekten Hans Jäger, der Lehrerschaft und Vertretern der Vereine die kleine Feier eröffnete, bekundete seine Freude über den glücklichen Abschluss dieses Bauwerkes, das fortan der Jugend und den Vereinen eine Stätte kulturellen, erzieherischen und bildungsfördernden Wirkens sein soll. Erfreut zeigte sich der Vorsteher auch darüber, dass der Voranschlag der Baukosten in Höhe von 1 Million Franken nicht überschritten wurde.»
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Das alte «Gross-Deli-Huus» im Freiendorf Es ist nur noch wenigen bekannt, dass Albert Matt «Gross-Deli» genannt, sein altes und baufälliges Haus Nr. 27alt/ 27neu samt Stallungen im Freiendorf Mauren renoviert und mit einem neuen Dachstuhl und Ziegeln versehen hat. Als Renovationsdatum wird das Jahr 1901/1902 angegeben. Marle Jehle, geb. Matt, die Enkelin von Albert Matt, erinnerte sich noch gut an die Aussagen ihrer Mutter Rosina, die ihr vom «Einziegeln» des Elternhauses erzählt habe.
Das Albert Matt «Gross-Deli-Huus» um 1950. Rosina Matt, geb. Matt ging auf dem Schulweg von ihrem Elternhaus der «Nätzele-Matt» Nr.8 im Poppers täglich am «Deli»-MattHaus vorbei. Sie war damals etwa achtjährig. Später heirate sie in das «Gross-Deli-Huus». Im Hinterhof des Anwesens Nr. 27 fand Alex Jehle *1964, ein Sohn von Arthur und Marle Jehle, geb. Matt bei der Eingangstür zum Stickereigebäude eine Tafel mit der Jahrzahl 1901. Als kann angenommen werden, dass in der damaligen Blütezeit des Stickereigewerbes in Mauren das Stickereigebäude von Albert Matt errichtet worden ist, wo er die Stickerei auch betrieben hat. Marle Matt (1929 2014) kam im «Deli-Huus-Nr. 27 zu Welt und erlebte dort auch ihre Jugendzeit, ehe sie Jahre 1951 Arthur Jehle (1923-1982) aus Schaan heiratete. Arthur Jehle war Reallehrer an der Realschule Eschen. In seiner Freizeit war
An gleicher Stelle das Mehrfamliienhaus, erstellt von Alex Jehle. er begeisterter Fussballtrainer. Darüber hinaus machte sich Arthur einen Namen als Ortskorrespondent des Liechtensteiner Volksblatt. Er gehörte zur Pädagogen- Elite jener Zeit, welche traditionelle Werte wei-
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tertrug, ohne den Blick für die Zukunft zu verschliessen. Im Gegenteil. Arthur Jehle schrieb viele interessante Artikel und befasst sich mit zeitgenössischer Geschichte. Darüber hinaus interessierte ihn der Sport,
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Bild 1: Arthur Jehle (1923-1982) und Marle Jehle geb. Matt (1929-2015) auf der Insel Mainau im Jahre 1981. Wenige Monate nach dieser Aufnahme starb Arthur im Alter von 59 Jahren. Bild 2: Die drei Reallehrer der Realschule Eschen: v.l. Arthur Jehle, Hans Schädler und Hubert Bühler.
vor allem der Fussballsport. Hier war er einer der ersten Trainer beim ehemaligen FC Mauren, später Mitbegründer des USV Eschen/Mauren sowie Trainer und Schiedsrichter. Arthur interessierte sich aber auch für Theater und Musik. Er war viele Jahre Mitglied des Musikvereins Konkordia Mauren. Er erteilte zudem auch Unterricht an der Kaufmännischen Berufsschule (KV) in Buchs. Seine Frau Marle besuchte die Realschule St. Elisabeth in Schaan und die Handelsschule in Fribourg, welche sie mit dem Diplom abschloss. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Dolly Jehle *1951, Arthur Jehle *1958, Doktor der Medizin und Alex Jehle *1964, Architekt SIA. Marle und Arthur sind gestorben. Die zwei Söhne und die Tochter tragen die Werte ihrer Eltern weiter in die nächste Generation.
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südost- ReinheitsHauptBussasiat. stadt fürin Hauptsüdostbereit- grad ZwergSüdostDiamanten asiat. stadt in schaft büffel asien SüdostZwerg- (frz.) büffel asien GetreideGartenart blume Getreideart
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Hauptstadt besonders Hauptvon reizvoll stadtSüdkorea von SüdErbprinLeistung korea zessin v. gegen ErbprinLiechLeistung zessin v. tenstein (frz., 2 W.) Liechtenstein
männl. EingeVorname weihter männl. Vorname
bewegTeil des lich Bogens beweglich
2 unkünstmenschlerisch lich, künstbrutal lerisch
Bergort glasin Bergort artiger Liechin Überzug tenstein Liechtenstein
Weizenart, Dinkel
17 frühere Hauptschwed. stadt frühere PopNorschwed. gruppe wegens Popgruppe
Abk.: Utah
Schneehütte Schneeder Inuit hütte der Inuit
33 4 45 3 4
56 5
7 6 6
GrundMaler engl.: schlepp(Claude) Grundnetz †schlepp1926 netz
7 5 7
87 7
14
kurz für JungCD oder kurz für schaf DVD CD oder DVD
2 6 engl.: 2 frz.
arktischer arkhäufig Meerestischer vogel Meeresvogel
BeinPferdegelenk gangart Beingelenk
13
Lösungswort: 1 1
10
Sammurchristl. lung von LiebesSammSchriftmahl lung von stücken (griech.) Schriftstücken
15 15
9
Heilaltröm. pflanze, HeilHirtenKorbpflanze, lied blütler Korbblütler
HauptMahlstadt rückMahlvon stand rückGhana stand
kurze Gebiet Filmeinkurze der stellung FilmeinMoabiter (engl.) stellung (engl.)
Duftöl Farbkombinationen Zitronenöl (gelb), Lavendelöl (blau), Rosenöl (rot), Fichtennadelöl (grün), Orangenöl (orange)
volkstüml. engl.: Beiname Öl Guevaras engl.: † 1967 Öl
1
DateiDokumenendung tenausDateifür Bildtauschendung dateien format für Bilddateien
franz. Provinz Modeund franz. schöpfer Stadt in Mode†schöpfer 1957 Spanien † 1957
6 6
Herrenhaus der Siamesen RitterSiamesen burg
3 3 12
10 10
österr.: gottesschick, österr.: fürchtig flott schick, flott
7
Jahre Jahre
Wir jubeln, feiern Sie mit! St. Luzi-Strasse 16 Telefon: +423 370 19 70 www.centrumdrogerie.li 13.09.17 11:47
Und so machen Sie mit:
Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li
Jahre
Einsendeschluss ist der 30. September 2017. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
5 5
Nachbarportuland von Nachbargies. Liechland von Insel tenstein Liechtenstein
Stadt hinter, an der Stadt folgend Garonne an der Garonne
15
Die Gewinner Centrum Drogerie sind: German Seeger, Schaan Katrin Walser, Bendern
Wir jubeln, feiern Sie mit!
GesangsFischstück fett Gesangsstück
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4 4
8 8
3
Segelengl.: schnürSegelLuft tau schnürtau
Währung chinein NeuWährung sische seeland in NeuDynastie (Abk.) seeland (Abk.)
ZeichenBerg der code Glarner Zeichen(EDV) Alpen code (EDV)
61
® ®
14 4 18 s1313-50 s1313-59 14 s1313-59 9 8 10 9 11 10 12 13 18 11 14 12 1513 16 1417 15 8 9 10 11 12 13 14 15
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