lie:zeit Ausgabe 63

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63 März 2018

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Frühe ausserfamiliäre Kinderbetreuung

Veranstaltung am 20. März 2018 der Sophie von Liechtenstein Stiftung im SAL in Schaan ab Seite 6

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, lieber Leser Die Sophie von Liechtenstein Stiftung präsentiert am kommenden Dienstag, 20. März ab 18 Uhr im SAL in Schaan internationale Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen der frühen ausserfamiliären Betreuung auf die Entwicklung der Kinder. Die Studienergebnisse lassen aufhorchen, weil es um die Frage geht, ob Kleinkinder von berufstätigen Eltern in die Kita gegeben werden sollen. Hier muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Unser Beitrag in der Februar-Nummer zu einem liechtensteinischen Arzt, der einem Menschen, der in seiner Praxis einen Herzinfarkt erlitt durch schnelles Handeln das Leben rettete, aber danach von unseren Behörden für einige Verkehrsübertretungen auf der Fahrt von Eschen zur Medicnova mit über 1000 Franken Bussgeldern belegt wurde, hat hohe Wellen geworfen. Unsere Zeitung hat über 1»300 Meldungen zum Thema digital oder per Mails erhalten. Siehe ab Seite 12.

(FC Ruggell) Fragen zur heute beginnen Meisterschaftsrückrunde gestellt. Die beiden Berufsschüler Leonardo Sandbichler und Nicolas Ackermann aus dem Kanton St. Gallen haben sich in einer schulischen Aufgabenstellung resp. Vertiefungsarbeit mit dem Flüchtlingswesen in Liechtenstein befasst. Am nächsten Samstag eröffnet Kurt Beck in Vaduz das erste Uhren-Museum in Liechtenstein. Die vielen wertvollen und antiken Sammelstücke sind eine echte Attraktion für die Einheimischen und Touristen. Habt Ihr schon mal was von einem «Raimündle-Traktor» gehört. Nein. Dann lesen Sie auf ab Seite 56 die Geschichte über einen aussergewöhnlichen Mann mit aussergewöhnlichen Ideen. Sicher ist auch die eine oder andere Story in dieser lie:zeit für Sie interessant. Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Freude beim Lesen. In diesem Sinne bis zur März-Ausgabe

Während der FC Vaduz Rang drei in der Challenge League anstrebt, kämpfen Liechtensteins Erstligisten FC Balzers und der USV um den Klassenerhalt. Wir haben zudem im Sport die Zweitligatrainer Daniel Sereinig (FC Vaduz) und Vito Troisio

Herzlichst Euer

Herbert Oehri

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Sind Doppelbürger illoyal?

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on Personen, die mehr als eine Staatsbürgerschaft besitzen, wird häufig befürchtet, dass sie sich einem ihrer Heimatstaaten gegenüber illoyal verhalten. Sind Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft tatsächlich weniger loyal als Personen, die nur eine Staatsbürgerschaft besitzen? Und kann man überhaupt zwei Staaten gegenüber loyal sein oder impliziert die Loyalität zu einem Staat automatisch mangelnde Loyalität dem anderen Staat gegenüber? Der Ruf nach Loyalität ist historisch begründet, fusst er doch auf dem vordemokratischen Verständnis der Zugehörigkeit von Untertanen zu nur einem Herrscher. Noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts waren Doppelbürgerschaften unüblich. Inzwischen hat sich in erster Linie in europäischen, nord- sowie südamerikanischen Ländern eine zunehmende Akzeptanz der doppelten Staatsbürgerschaft durchgesetzt. Herkunftsländer erlauben ihren Emigranten meist, die angestammte Staatsbürgerschaft auch dann zu behalten, wenn diese sich in ihrem neuen Aufenthaltsland um das Bürgerrecht bewerben. Zuwanderungsländer golf_logo_für magazin_2011_cmyk

gestatten es Einbürgerungswilligen zunehmend, ihren alten Pass zu behalten, auch wenn der politische Entscheid dazu in vielen Ländern mit teils heftigen Diskussionen verbunden war. Die zunehmende Toleranz, zusammen mit der bürgerrechtlichen Gleichstellung von Frau und Mann und der daraus folgenden Tatsache, dass Kinder aus binationalen Ehen in den meisten Fällen Doppelbürger sind, hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zu einem sprunghaften Anstieg an Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern geführt. Auch Liechtenstein kennt dieses Phänomen: 24,8 Prozent aller im Land wohnhaften Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner besitzen laut Volkszählung 2015 eine zweite Staatsbürgerschaft. Würde man die im Ausland lebenden Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner hinzuzählen, wäre dieser Anteil mit Sicherheit noch höher. Doch um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Verhalten sich nun diese liechtensteinischen Doppelbürger dem Land gegenüber illoyal? Für Liechtenstein gibt es zu dieser Frage bislang keine Studien. Aus der Schweiz

gibt es dazu jedoch gute empirische Beispiele. Wie Andrea Schlenker 2016 in ihrer Studie «Divided loyalty?» beispielsweise nachweisen konnte, fühlen sich Schweizer Doppelbürger gleich stark mit der Schweiz verbunden wie Schweizer Einfachbürger. Auch nehmen Doppelbürgerinnen und Doppelbürger nicht weniger häufig an Wahlen und Abstimmungen teil als Personen, die nur den Schweizer Pass besitzen. Im Gegenteil, Doppelbürger beteiligen sich eher stärker am politischen Leben und setzen sich stärker für die schweizerischen Belange ein, als dies Einfachbürger tun. Auch Studien aus den Niederlanden oder den USA zeigen ähnliche Resultate.

Der Schweizer Bundesrat ist der dezidierten Meinung, dass es unangemessen sei, Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern eine fehlende Loyalität zu unterstellen. Sogar ein bis in die jüngste Vergangenheit existierendes Verbot der doppelten Staatsbürgerschaft für Schweizer Diplomaten wurde per Januar 2017 vom Bundesrat aufgehoben. Übrigens ist es auch Liechtensteiner Diplomaten nicht grundsätzlich verboten, eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben. Ebenso gab es in der jüngeren Vergangenheit schon Regierungsmitglieder, die im Besitze einer weiteren Staatsbürgerschaft waren. Hätte jemand ernsthaft deren Loyalität dem liechtensteinischen Staat gegenüber anzweifeln wollen?

DR. MARTINA SOCHIN D'ELIA Historikerin, Forschungsbeauftragte am Liechtenstein-Institut

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AUS DEM INHALT

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Wieviel Mutter braucht das Kind?

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3 Fragen an die Vertreter der 4 Parteien

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Meinungen zum «Herzinfarkt»

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Freie Medien- und Meinungsvielfalt ist essentiell

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Keine Liechtensteiner Zustände in der Schweiz

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FC Vaduz: Wohin geht der Weg des Proficlubs?

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Erste Liga: Der Weg des USV aus dem Tabellenkeller

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FC Balzers: Ein Sieg fürs Selbstvertrauen

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4 Fragen an die Trainer

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«Unsere Sportler sind hervorragende Botschafter»

23

Tina Weirather: Krönung einer grossartigen Saison

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Casino Admiral in Ruggell: Einzigartig in der Region

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Am gleichen Strang ziehen

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Recht: Datenschutz

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Unternehmertag: Erfolgsrezepte für die digitale Welt

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sporteo Schaan meets Innovation

32

Pflege in Liechtenstein –Quo vadis?

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Der schönste Tag im Leben

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Zahltag bei der Professorin

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Traditionelle Chinesiche Medizin (TMC)

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Wie geht es eigentlich dem Tarmed?

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«Dr Raimündle vom Schaawal» – Tüftler und Universalgenie

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Der klappernde Frühlingsbote im Riet

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polit:zeit Freie Liste zur Medienförderung Die Freie Liste und die FBP widmen sich in zwei parlamentarischen Vorstössen der Medienförderung in Liechtenstein. Der FL-Abg. Thomas Lageder macht dazu Vorschläge und strebt mit der FL eine Volksbefragung an. Seite 16

sport:zeit Tina krönt eine grossartige Saison Die erfolgreiche Verteidigung im Super G-Weltcup war eines der grossen Saisonziele für Tina Weirather. Dies ist der 28jährigen Liechtensteinerin am Donnerstag auf eindrucksvolle Art geglückt. Seite 24

business:zeit «s'Malbu blüaht uf»

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Jnes Rampone-Wanger, Vera-Oehri-Kindle | Weitere Beiträge/Interviewpartner/ innen: Daniel Risch, Regierungschef-Stellvertreter, Heribert Beck, Thomas Lageder, Daniel Sereinig, Vito Troisio, Richard Verti, Andreas Scherrer, Heinz Nipp, Caroline Spiegel, Tamara Beck, Christoph Kindle, Asha Ospelt-Riederer, Egon Gstöhl, Christoph Jochum, Thomas Nigg, Martina Sochin D’Elia, Jakob Gstöhl, Dr. Hansjörg Marxer, Paul Herberstein, Andrea Bickel, Emanuel Schädler, Carmen Oehri, Stefan Lenherr, Martin Kowalewski, Nicolas Ackermann, Leonardo Sandbichler | Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU | Grafik/Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Joanne Rohner| Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Jürgen Posch, Michael Zanghellini, Paul Trummer, Oliver Hartmann ,Klaus Schädler | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Creativeservice AG, Schaan | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 17. März 2018 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80»000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210»000 Personen (Umfang 96 Seiten). Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

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Nächste «lie:zeit»: 14. April 2018

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Die «Stiftung zur Förderung eines lebendigen Malbun» setzt sich seit zwei Jahren für die Weiterentwicklung von Malbun als Naherholungs- und Tourismusgebiet ein. In einem Interview zieht Heinz Nipp als Stiftungsratspräsident Bilanz. Seite 28

meine:zeit Eröffnung des 1. Uhrenmuseums im Lande Seit 20 Jahren sammelt und repariert der frische «Museumsdirektor» wertvolle antike mechanische Uhren. Sein Museum befindet sich an der Lettstrasse im Gebäude des früheren Geschäftshauses «Radio TV Gassner» und ist auf zwei Stockwerke verteilt. Seite 50


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Wieviel Mutter braucht das Kind? Vorstellung aufschlussreicher Forschungsergebnisse zur frühen ausserfamiliären Kinderbetreuung An der Veranstaltung der Sophie von Liechtenstein Stiftung wird am kommenden Dienstag, 20. März, um 18 Uhr, im SAL in Schaan der Stand der Forschung zu den Effekten der ausserfamiliären Kinderbetreuung mit besonderer Berücksichtigung des ersten Lebensjahres präsentiert. Im Anschluss daran befasst sich ein prominent zusammengesetztes Podium mit möglichen Schlussfolgerungen und der Frage, ob im Interesse des Kindeswohls neue Überlegungen angestellt werden müssen. Text: Egon Gstöhl


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Das erste Lebensjahr entscheidend Das stärkere Ausschöpfen des weiblichen Arbeitskräftepotenzials ist für die liechtensteinischen Unternehmen eine vielversprechende Möglichkeit, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Neue Arbeitszeitmodelle und der Ausbau ausserfamiliärer Kinderbetreuung sollen es mehr Frauen als bisher ermöglichen, trotz Mutterschaft am Erwerbsleben teilzunehmen. Aber kann diese Strategie das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lösen? Ein Stück weit ja. Doch internationale Studien zeigen: Der Aufbau einer sicheren Bindung des Säuglings und Kleinstkindes zu seinen primären Bezugspersonen – in der Regel Mutter und Vater – ist die Voraussetzung für die langfristige seelische und

körperliche Gesundheit des Menschen. Dieser Aspekt steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, mit der die Sophie von Liechtenstein Stiftung einen Beitrag zu einer differenzierten öffentlichen Diskussion dieser aktuellen Frage leistet.

Studienergebnisse lassen aufhorchen Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit sind Dauerthemen für berufstätige Eltern, Arbeitgeber und die Familienpolitik. Unternehmen, Land und Gemeinden haben in den letzten Jahren erheblich in den Ausbau von ausserfamiliären Kinderbetreuungseinrichtungen investiert. Aber lässt sich das Vereinbarkeitsproblem alleine damit lösen? Oder braucht Liechtenstein neue Wege? An

der Veranstaltung der Sophie von Liechtenstein Stiftung präsentieren die beiden Forscher Dr. Gabriele Haug-Schnabel und Dr. Joachim Bensel die Ergebnisse der wichtigsten internationalen Studien zu den Effekten der ausserfamiliären Kinderbetreuung auf das Kleinkind.

Das Kindeswohl im Fokus Die zentrale Aussage der Wissenschaftler lautet, dass eine zu frühe ausserfamiliäre Betreuung Risiken für das Kind bedeuten kann. Doch was heisst «zu früh»? Wieviel Mutter/Vater braucht das Kind? Ab welchem Alter sind die Kinder «KITA-fähig» oder «tagesmutterfähig»? Welche Betreuungsformen sind im ersten Lebensjahr für das Kind geeignet und für Eltern sowie Betriebe machbar? Welche Alternativen

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haben Eltern und Unternehmen nach dem Mutterschaftsurlaub – ausser der Kündigung? Diesen Fragen gehen die Referenten und das Podium unter dem Titel «Wieviel Mutter braucht das Kind?» am 20. März im SAL in Schaan nach. An der Podiumsdiskussion beteiligen sich die Studienautorin Dr. Gabriele Haug-Schnabel, die Pädagogische Leiterin des Vereins Kindertagesstätten, lic.phil. Bettina Eberle-Frommelt, Dr. Martin Risch, Co-CEO Labormedizinisches Zentrum Dr. Risch, sowie Dr. Bernd Moosmann, Leiter Group Human Resources der Liechtensteinischen Landesbank. Die Veranstaltung ist kostenlos und für alle frei zugänglich.

Säuglinge im ersten Lebensjahr brauchen Bezugspersonen Die Sophie von Liechtenstein Stiftung präsentiert am Dienstag, 20. März, im SAL in Schaan internationale Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen der frühen ausserfamiliären Betreuung auf die Entwicklung der Kinder. Im Interview mit der LIE:ZEIT erläutert der Geschäftsführer der Stiftung, Christoph Jochum, die Hintergründe. Was ist das Ziel dieser Veranstaltung? Wir wollen die Kinderbetreuung im ersten Lebensjahr des Kindes zum Thema machen. Wir beobachten diesbezüglich eine problematische Entwicklung in Liechtenstein, weil immer mehr Kleinstkinder ausserfamiliär betreut werden. Die Wissenschaft weist deutlich darauf hin, dass damit Risiken für die Entwicklung der Kinder verbunden sind. Darauf wollen wir aufmerksam machen. Was hat die Sophie von Liechtenstein Stiftung zu dieser Veranstaltung veranlasst? Immer wieder suchen Mütter und Paare bei unserer Bera-

tungsstelle Hilfe, weil sie nicht wissen, wie sie sich am Ende des Mutterschaftsurlaubs organisieren sollen. Sie wollen einerseits ihre Arbeitsstelle nicht verlieren, zum anderen wollen sie ihren 4 Monate alten Säugling nicht in eine Kinderbetreuungseinrichtung bringen. Das ist für viele Eltern ein echtes Dilemma, da sie aus finanziellen Gründen arbeiten gehen müssen. Wir machen uns Sorgen über die immer frühere ausserfamiliäre Kinderbetreuung in Liechtenstein. Im vergangenen Jahr 2017 wurde in Liechtenstein bereits jedes sechste Kind unter eineinhalb Jahren ausserfamiliär betreut, also z.B. von einer Tagesmutter oder in einer Tagesstätte. Von Jahr zu Jahr werden es mehr, auch deswegen, weil die Wirtschaft auf die Frauen als Arbeitskräfte angewiesen ist. Sind Sie gegen Kitas und Tagesmütter? Im Gegenteil. Viele junge Familien, vor allem Alleinerziehende, könnten ohne diese wertvollen Einrichtungen ihren Alltag gar nicht bewältigen. Wir sehen je-

doch ein erhebliches Problem darin, dass immer mehr Säuglinge in grösserem Umfang ausserfamiliär betreut werden müssen, weil Eltern keine Alternative dazu haben. Wir wissen, dass der Auf bau einer sicheren Bindung des Säuglings zu seinen primären Bezugspersonen – in der Regel Mutter und Vater – die

wichtigste Voraussetzung für die langfristige seelische und körperliche Gesundheit des Kindes ist. Dies setzt konstante Bezugspersonen voraus. Wir haben daher ernsthafte Bedenken gegen die sehr frühe ausserfamiliäre Kinderbetreuung. Befürchten Sie nicht eine emoChristoph Jochum, Geschäftsführer


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tionale und ideologische Debatte, wenn Sie die Frage nach der «richtigen» Kinderbetreuung stellen? Kinder sind allen wichtig. Niemand will etwas Schlechtes für die Kinder. Das Thema der angemessenen Kinderbetreuung geht vielen Menschen sehr tief und ist sensibel. Umso wichtiger ist es daher, eine sachliche und differenzierte Diskussion zu führen. Aus diesem Grund haben wir einen wissenschaftlichen Zugang gewählt. Wir wollten wissen, was die internationale Forschung zu den Auswirkungen der frühen ausserfamiliären Betreuung auf die Entwicklung der Kinder sagt. Daher haben wir eine wissenschaftliche Expertise zu dieser Frage beauftragt.

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Von Familienfreundlichkeit können beide Seiten profitieren. Christoph Jochum Geschäftsführer

Was sagt denn die Forschung zu den Auswirkungen der frühen ausserfamiliären Betreuung auf die Entwicklung der Kinder? Die Ergebnisse vieler Langzeitstudien weisen auf langfristige Risiken für die Kinder hin, wenn sie bereits im ersten Lebensjahr in grösserem Umfang ausserfamiliär betreut werden. Nur wenn Eltern z.B. aus Krankheitsgründen, nicht in der Lage sind, ihren Säugling angemessen zu betreuen, ist die ausserfamiliäre Betreuung für das Kind von Vorteil. Mehr möchte ich nicht vorwegnehmen. Ich lade alle Interessierten herzlich zur Präsentation der Forschungsergebnisse am Dienstag, 20. März, um 18.00 Uhr im SAL in Schaan ein. Rechnen Sie nicht mit Widerstand der Wirtschaft, wenn Eltern länger beim Kind zuhause bleiben können sollen?

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Natürlich bedeutet es für die Unternehmen zuerst einmal Kosten und organisatorischen Aufwand, wenn sie jungen Eltern z.B. Teilzeitmöglichkeiten oder längere Karenzzeiten anbieten. Grosse Unternehmen tun sich hier wahrscheinlich etwas leichter, als KMUs. Man muss auch sagen, dass Mitarbeitende manchmal unrealistische Vorstellungen haben, wenn sie nur 20% arbeiten wollen und das genau am Tag X. Die fortschrittlichen Unternehmen im Land haben jedoch längst verstanden, dass sie selbst davon profitieren, wenn sie sich familienfreundlich aufstellen. Sie haben z.B. Vorteile bei der Rekrutierung. Sie verlieren weniger Mitarbeitende bei Elternschaft durch Kündigung, es gehen wenige Fachkräfte verloren, in die zuvor investiert wurde. Ausserdem wächst die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und die Leistungsbereitschaft, wenn die Firma ihnen entgegenkommt. Es ist ein Geben und ein Nehmen, von Familienfreundlichkeit können beide Seiten profitieren. In meiner Wahrnehmung ist dieser Kulturwandel in der Wirtschaft bereits voll im Gange. Was kann die Familienpolitik zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen? Es ist nicht unsere Aufgabe, der Politik Ratschläge zu geben. Wir wollen lediglich aus fachlicher Sicht darauf hinweisen, dass es für das Kind im Normalfall das Beste ist, wenn es zumindest im ersten Lebensjahr konstante Bezugspersonen hat, also von den eigenen Eltern betreut wird. Ich denke, dass dies auch dem intuitiven Bedürfnis der meisten Eltern entspricht. Ich glaube, dass das ganze Gemeinwesen davon profitiert, wenn die Kinder einen guten Start ins Leben und einen sicheren Boden unter den Füssen haben. Daher gibt es aus meiner Sicht ein öffentliches Interesse daran, den Eltern zu ermöglichen, ihre Kinder am Lebensbeginn selbst zu betreuen. Die Politik kann dies fördern, wenn sie diese Einschätzung teilt.

Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein

Stiftungsrat

Der Stiftungsrat der Sophie von Liechtenstein Stiftung ist das oberste Leitungs- und Entscheidungsgremium der Stiftung. Er setzt sich aus folgenden Personen zusammen: • I.K.H. Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein Präsidentin (FL) • Dr. Christian Batliner Rechtsanwalt, Vaduz (FL) • Dr. Gisela Biedermann Internistin, Vaduz (FL) • Dr. Franz Limacher Frauenarzt, Grabs (CH) • Margarete Sonderegger Psychotherapeutin, Koblach (A)


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Sophie von Liechtenstein Stiftung Die Sophie von Liechtenstein Stiftung wurde 2006 durch das Fürstenhaus Liechtenstein als gemeinnützige Sozialeinrichtung mit Sitz in Schaan gegründet. Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein ist die Präsidentin der Stiftung, Mag. Christoph Jochum ihr Geschäftsführer. Die Stiftung beschreibt ihre grundsätzliche Ausrichtung in ihrem Leitbild wie folgt: «Unsere Vision ist eine Gesellschaft, in der Kinder willkommen sind und einen sicheren Boden für ihre Entwicklung vorfinden. Frauen und Männer sehen sich in der Lage, Eltern zu sein und erhalten in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung, um für sich und ihre Kinder eine positive Lebensperspektive entwickeln zu können.»

Die drei Schwerpunkte der Stiftung Die Sophie von Liechtenstein Stiftung unterstützt Frauen und Männer psychosozial in der Schwangerschaft und frühen Elternschaft, vor allem jene in krisenhaften Lebenssituationen. Sie stärkt junge Menschen darin, eine selbstbestimmte und verantwortungsbewusste Form von Beziehung, Sexualität und Elternschaft zu entwickeln. Die Stiftung engagiert sich gesellschaftlich mit dem Ziel, dass Frauen und Männer Rahmenbedingungen vorfinden, die ihr Eltern-Sein unterstützen. Führung von psychosozialen Fachstellen Die Stiftung führt in Liechtenstein, Vorarlberg und im St. Galler Rheintal je eine psychosoziale

Fachstelle für die Unterstützung von Schwangeren in belasteten Lebenssituationen (schwanger.li) sowie je eine sexualpädagogische Fachstelle (love.li), die in Schulen Workshops rund um die Themen «Beziehung, Liebe, Sexualität» durchführt. Mit 18 hauptamtlich Angestellten und 14 freien Mitarbeitenden ist die Stiftung in ihrem Tätigkeitsgebiet der grösste professionelle Anbieter in der Region.

Kostenlose Unterstützung Jährlich nehmen ca. 800 schwangere Frauen und Paare die Unterstützung der Psychologinnen, Psychotherapeutinnen und Sozialarbeiterinnen von schwanger.li kostenlos in Anspruch. Die Sexualpädagoginnen und -pädagogen von love.li führen pro Jahr 250

ganztätigen Workshops in Schulen durch und beraten Eltern und Lehrerpersonen in Fragen rund um Partnerschaft, Beziehung und Sexualität. Die Stiftung wird grösstenteils durch Privatmittel der Fürstenfamilie finanziert. Ein kleiner Anteil des Budgets stammt aus Kostenbeiträgen der Schulen sowie einer Unterstützung des Landes Vorarlberg für die durchgeführten sexualpädagogischen Workshops in Vorarlberg.

Sophie von Liechtenstein Stiftung Christoph Jochum, Geschäftsführer Bahnhofstrasse 16 / PF 717 9494 Schaan Tel. +423 79 46000 c.jochum@svl-stiftung.li www.schwanger.li und www.love.li

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Wieviel Mutter braucht das Kind? Vereinbarkeit von Familie und Beruf im ersten Lebensjahr des Kindes. Präsentation internationaler Forschungsergebnisse zur frühen ausserfamiliären Kinderbetreuung mit anschliessender Podiumsdiskussion. Eintritt frei.

Dienstag, 20. März, 18.00 – 20.00 Uhr SAL – Saal am Lindaplatz, Schaan, Kleiner Saal Anmeldung mit Teilnehmerzahl ist erbeten: c.jochum@schwanger.li


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3 Fragen an die Vertreter

Elfried Hasler, FBP

Thomas Lageder, FL

Die neue Besteuerungspraxis (DBA-Quellenbesteuerung) für Spitalangestellte im Kanton St. Gallen, welche ab 1.1.2018 in Kraft trat, sorgte in jüngster Vergangenheit für viel Kritik. Im Jahr 2015 bezog Liechtenstein insgesamt für 125 Mio. Franken Gesundheitsleistungen im Ausland. Bedürfen nicht besondere Beziehungen besondere Regelungen?

Liechtenstein und die Schweiz sind mit über 100 Verträgen in besonderen Regelungen eng und freundschaftlich miteinander verbunden. Diese decken eine Vielzahl von Lebensbereichen ab, von der Bildung über die Gesundheit, soziale Sicherheit, Verkehr und Landwirtschaft bis zu Steuern und Abgaben. Dabei gibt es teilweise aber auch divergierende Interessen. Besondere Regelungen sind auch im Verhältnis zur Schweiz nicht per se immer nur zu Gunsten Liechtensteins. Gerade in Bezug auf die Besteuerung für Angestellte im öffentlichen Dienst ist die gegenwärtige Regelung insgesamt aber zum Vorteil für Liechtenstein.

Ja, das würde man meinen. Leider wird das Verhandlungsergebnis im DBA diesem Umstand in sehr vielen Punkten nicht gerecht. Mindestens eine Besitzstandswahrung für die im Gesundheitsbereich Angestellten und in Liechtenstein wohnhaften Personen hätte verhandelt werden müssen. So langsam offenbart sich, was die Freie Liste schon im Jahr 2013 vor Abschluss des DBAs mit der Schweiz befürchtet hat: Mit der Verhandlungstaktik der Regierung wird es kein gutes Ende für Liechtenstein nehmen. So ist es gekommen.

Die jungen Leute können sich in Liechtenstein im Medizin- und Gesundheitswesen auf zahlreichen Gebieten wie z. B. Onkologie, Psychiatrie, Geburtshilfe usw. gar nicht ausbilden. Studien sprechen davon, dass der Personalbestand in Gesundheitsberufen in den nächsten 10-15 Jahren um 20-30% erhöht werden muss. Diese neue Besteuerungspraxis wirkt sich diesbezüglich nicht vorteilhaft für Liechtenstein aus? Ihre Meinung?

Zumindest aus der Optik des Bedarfs an Arbeitskräften im Gesundheits- und Pflegebereich ist die neue Besteuerungspraxis des Kantons St. Gallen sogar von Vorteil für Liechtenstein. Die entsprechenden Arbeitsplätze im Land werden vergleichsweise finanziell attraktiver. Im Gesundheits- und Pflegebereich können die inländischen Versorger wie das Landesspital, die Pflegeheime, die Familienhilfe und andere private Institutionen sogar profitieren.

Ja, das scheint so zu sein! Das DBA ist für Liechtenstein mehrheitlich nachteilig. Deshalb hat es die Freie Liste geschlossen abgelehnt. Der Gesamt-Landtag aber mit 19 zu 6 Stimmen angenommen, wobei zu sagen ist, dass Johannes Kaiser dem DBA zugestimmt hat. Die Einsicht, dass das DBA für Liechtenstein schlecht verhandelt wurde, kommt bei den anderen Parteien reichlich spät, vielleicht zu spät.

In Sonntagsreden wird auf beiden Seiten des Rheins als Synonym für das «Rheintal» vom «Chancental» gesprochen. Gerade in der Gesundheitsversorgung mit Blick in die Zukunft könnte das Rheintal wirklich ein Chancen-Potenzial für die Bevölkerung sein. Dies würde jedoch ein Denken fernab von «Spiessen» bedeuten. Was müsste passieren, damit dies gelingt?

Von blumigen Sonntagsreden halte ich wenig. Bereits heute findet auch im Gesundheitswesen ein reger Austausch über den Rhein hinweg statt. Dabei müssen wir jedoch immer auch unsere Gesundheitskosten im Auge behalten und die Entscheidungen dazu eigenständig treffen. Ich denke, dass wir die Chancen insgesamt gut nutzen, beide Seiten achten aber verständlicherweise darauf, dass ihre Interessen gewahrt bleiben.

Die Schweiz muss Liechtenstein als gleichberechtigten Partner akzeptieren und die Liechtensteiner Regierung klar machen, dass Liechtenstein seine Interessen gleichwertig durchsetzen wird. Immerhin hat der Landtag sich getraut, beim OKP-Abkommen die Notbremse zu ziehen. Das DBA hingegen wurde von den Grossparteien fast ohne Murren einfach hingenommen und das trotz weitreichender Nachteile für Liechtenstein. Rheintal als Chancental darf nicht heissen: Chancen ausschliesslich für die Schweiz.


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der 4 Parteien

Christoph Wenaweser, VU

Herbert Elkuch, DU

Selbstverständlich erfordern besondere Beziehungen auch besondere Regelungen, nicht nur im Gesundheitswesen. Die Regierung wird nicht müde, diese besonderen Beziehungen als gut zu bezeichnen. Nur haben sich diese in den letzten Jahren nicht gerade in Verhandlungserfolgen für unser Land niedergeschlagen. Besondere Beziehungen müssen auch besonders gepflegt werden. Mir wäre es zum Beispiel wichtig gewesen, sich bei der zwingenden Umsetzung der gesamten internationalen Standards im Steuerbereich mit der Schweiz abzustimmen statt vorzupreschen. Letztlich stehen wir nun am Ende trotzdem gemeinsam auf der grauen Liste der EU.

Zumindest für diejenigen Institutionen, in die viel Geld aus Liechtenstein fliesst, könnte sicherlich eine Regelung gefunden werden. Zum DBA zwischen der Schweiz und Liechtenstein müssten mit dem Kanton St Gallen Zusatzabkommen vereinbart werden, welche Angelegenheiten, die nur grenzüberschreitend möglich sind, besser regeln. Der Wirkungskreis solcher Abkommen wäre punktuell und spezifisch für bestimmte Bereiche vorzusehen. Eben dort, wo überregionale Zusammenarbeit beidseitig vorteilhaft oder unabdingbar ist.

Der Bedarf an Gesundheitsberufen wird sich aufgrund des demographischen Wandels massiv erhöhen. Wir steuern auf ein Ressourcenproblem für die Gesamtwirtschaft zu. Heute haben wir pro hochaltrige Person (80+) noch über 17 Personen im erwerbsfähigen Alter (20-64). Im Jahr 2030 werden es noch 8 und im 2050 nur noch 4.5 sein. Der Kampf um die sich gewaltig verknappende Ressource Mensch wird nicht nur über das Steuerregime für grenzüberschreitend Tätige ausgetragen werden, sondern über die Bezahlung und weitere Rahmenbedingungen, die darüber entscheiden, ob Gesundheitsberufe in Zukunft attraktiv genug sein werden.

Dem kann man nur zustimmen. Für Liechtenstein, aber auch für die Region sind genügend und gut ausgebildete Personen im Gesundheitswesen aus der Region von grosser Bedeutung. Noch hat man keine Erfahrungswerte, es ist aber davon auszugehen, dass Berufe im Gesundheitswesen, die nur in der Schweiz ausgeübt werden können, aufgrund der hohen Steuerbelastung, die nach der Ausbildung im Berufsleben anfällt, eher vermieden werden. Eine Entwicklung in diese Richtung wird uns irgendwann einholen.

Es gibt keine simple Lösung, die auf ein paar Zeilen passt. Vielleicht müsste man für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen einfach zurück auf Feld eins, Eitelkeiten und Befindlichkeiten auf die Seite legen und miteinander reden, wie es zwischen Freunden unter Anwendung des gesunden Menschenverstands üblich ist. Das gilt auch für die Beendigung des Zanks vor der eigenen Haustüre zwischen Landesspital und Medicnova.

Beim Gewerbe wurden die Spiesse verlängert. Damit tun sich beide Seiten gleich schwer anstatt leichter. Besser wäre Beeinträchtigungen abzubauen. Die Auslöser solcher Entscheidungen liegen auf politischer Ebene. Nur durch die Politik beiderseits des Rheins können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die vorteilhaftes, grenzüberschreitendes Zusammenarbeiten ermöglichen. Das Chancental Rheintal braucht keine schöne Sonntagsreden, sondern reale Übereinkommen, die ein barrierefreies Miteinander zum Ziel haben.

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Meinungen zum «Herzinfarkt» Zum Beitrag im Monatsmagazin lie:zeit vom 17. Februar 2018: Ein Liechtensteiner Arzt wurde bestraft, nachdem er ein Menschenleben gerettet hatte und sich beim Transport zur Klinik Medicnova mit seinem PKW auf der Strasse nicht immer an Verkehrsregeln gehalten hat, weil der Herzinfarkt-Patient so schnell als möglich in spitalärztliche Behandlung musste. Text: Herbert Oehri

Die folgende Geschichte stammt nicht aus dem Reich der Fabeln, sondern trug sich tatsächlich im Februar 2017 in Liechtenstein zu. Ihr Inhalt ist kaum zu glauben: Ein Unterländer Arzt rettete einem Mann, der kurz vor einem Herzinfarkt in seine Praxis kam, buchstäblich das Leben, musste aber auf der anderen Seite wegen mehreren Verkehrsübertretungen Bussen von über 1000 Franken in Kauf nehmen, einzig weil er den schwer angeschlagenen Mann

auf schnellstem Weg ins nächstgelegene Spital brachte. Der Beitrag schlug hohe Wellen. Er wurde im Liechtensteiner Magazin lie:zeit im Februar 2018 veröffentlicht und im Onlineportal der lie:zeit. Weit über 1»300 Personen haben sich bei der lie:zeit digital oder per Mails gemeldet, um ihre Stellungnahme zu diesem Thema abzugeben. Wir haben nachfolgend eine kleine Auswahl:

Essanestrasse, Eschen in Richtung Rhein

licht zur u la B s e obil den zielles m ffi o ann wür in D e t ? z n r e A n io em inen ituat re es jed ich um e solche S s r s ü e f s s «Wie wä n a e ll e über sen, d ng zu st roblem mer wis P h s e a n Verfügu d il e ls t s tiger a Verkehr sen.» iel güns v e r auch die litik zu lö ä o W P . d lt n e u d an ratie Notfall h er Bürok d n le h die Mü rmann di Biede

«Tue gu te

s und w erde da für best einfach raf t e rb ärm lich» Alexand

ra Herm

anni

An

«Irgendwo muasch halt an Riegel schiaba. Wär jo bi da Fürwehr genau sgliche i mina Oga, wenn alle würden mit da PWs Vollgas is Depo ussi rasa. Wenni denn in Radar kumm isches o mis Problem, o wenn Gfohr für andre Menscha bestoht.»

«findi a sauerei! ish jo brutal he -.kama do ned eppis klarstella dases wörklich an notfall war? ka jo ned sii, dasser das echt zahla muass.» Sabine Gerster

Luca Hogge

«i h e t g

e n au g lich gh andlet wia dr arzt.»

Angeliq

ue Adri

ana Hilti


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STELLUNGNAHME DER MFK

«Liechtensteiner Arzt wurde von der MFK nicht bestraft, weil er ein Menschenleben rettete» Aufgrund des mehrmaligen Verstosses gegen die Verkehrsregeln ist ein Arzt im Februar 2017 bei der Landespolizei angezeigt worden. Die Landespolizei nahm den Fall auf und informierte den Angezeigten darüber, dass eine Berichterstattung an die liechtensteinische Staatsanwaltschaft und die MFK erfolgte.

Betroffene hiernach zur Schilderung seiner Sichtweise des Ereignisses eingeladen. Im Rahmen des rechtlichen Gehörs und zur Vorbereitung eines definitiven Entscheids in der Sache wurde dem Betroffenen die Möglichkeit geboten, sich hierzu zu äussern. Hiervon hat der Betroffene Gebrauch gemacht.

Die Polizei klärte den Betroffenen des Weiteren im Zuge der Einvernahme darüber auf, dass die Administrativbehörde, die MFK, in ihrem Zuständigkeitsbereich Massnahmen prüfen werde.

Die MFK entschied, den Führerausweis nicht zu entziehen. Massgebend war dabei, dass das Leben des Patienten das höhere Rechtsgut darstellte und dieses zu schützen war. Daher entschloss sich die MFK – anders als im Artikel der «lie:zeit» geschrieben –, keine Verfügung zu erlassen. In der Folge wurde daher das Verfahren eingestellt. (MFK)

Nach Eingang des von der Polizei zu diesem Vorfall erstellten Rapports bei der MFK nahm diese die obligatorische Vorprüfung des Sachverhalts vor. Im nächsten Verfahrensschritt wurde der

« Po l i z e

i s t a at L

N o r b er

i e c ht e n

t Zehne

«Thja, gesunder Menschenverstand und Gesetz hat vielfach nicht viel miteinander zu tun»

s t e i n»

r Meier

Roger Gasser

än d e s e t zes e G e f ür e in slage e in f ür z b t e h s c i » « Ja , die G e ss e r t . e lche verbe » w , n g o i n t ru s i tu a in N ot p er t « Ä r z te C ar m e

n Sp r e

- L am nge er

«Ich frage mich wenn der Patient unser Polizeipräsident gewesen wäre... was dann wohl passiert?» Gregor Ott

«Es sollte doch selbstverständlich sein ein Menschenleben zu retten, ob als Arzt oder nicht, ohne dafür auch noch bestraft zu werden!!... dazu braucht es doch kein Gesetz...?!!... wie armselig wäre das denn... Gottseidank hat dieser Mensch überlebt! ...nehme an da waren viele Neider unterwegs... jeder will der Schnellste sein, aber wenn»s ums Sterben bei ihm selber ginge…, dann wohl eher nicht mehr.» Susi Kofler


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Gerichte beurteilen die Verkehrsverstösse von Ärzten im Einsatz sehr unterschiedlich «Wenn ein Arzt auf der Fahrt zu einem Notfalleinsatz die Geschwindigkeit überschreitet, gegen Rotlicht verstösst oder angetrunken fährt, kann das vor Gericht enden. Besonders für Hausärzte steigt das Risiko, bei Fahrten zu den Patienten einen Verkehrsverstoss zu begehen. Durch die vielen Tempolimits innerorts wird es immer wahrscheinlicher, die Geschwindigkeit zu überschreiten. Aber wie verhält es sich bei einem Notfall? (Zitat aus deutschem Ärzteblatt).

öffentlichen Interesse an der Einhaltung der Verkehrsvorschriften und den Gefahren für die anderen Verkehrsteilnehmer?

Unterschiedliche Beurteilung bei Trunkenheitsfahrt Wenn durch schnelleres Fahren kein gewichtiger Zeitgewinn erreicht wird, steht die Geschwindigkeitsübertretung in keinem Verhältnis zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer. Verkehrslage

letzte oder -erkrankte ins Krankenhaus zu transportieren. Fährt ein Arzt betrunken zu einem Patienten, der sofort versorgt werden muss, wird das unterschiedlich beurteilt. Das Oberlandesgericht Hamm, Westfalen, hat die Trunkenheitsfahrt eines Arztes entschuldigt. Er war mit 1,75 Promille Alkohol im Blut zu seinem 18 Tage alten, schwer erkrankten Kind gefah-

Länge des Weges und die Nähe eines Krankenwagens auf der einen Seite und die Erheblichkeit der Gesundheitsbedrohung auf der anderen Seite. Verstösst der Arzt gegen Verkehrsregeln, muss er darauf achten, dass er die Gefahr für die Allgemeinheit so niedrig wie möglich hält. Zur eigenen Sicherheit sollte er dokumentieren, warum er einen Verkehrsverstoss oder eine

Strafen in Form von Geldbussen oder Fahrverboten können bei einer medizinisch bedingten Fahrt jedoch nicht angebracht sein, wenn dem Verstoss gegen die Verkehrsordnung ein rechtfertigender Notstand entgegengehalten werden kann.

Konfliktsituation Ein rechtfertigender Notstand setzt festgelegte Kriterien voraus. So muss eine Konfliktsituation gegeben sein, in der Gefahr für ein Rechtsgut besteht, beispielsweise das Leben eines anderen Menschen. Diese Gefahr kann durch eine Notstandshandlung (Geschwindigkeitsübertretung) abgewendet werden, die zu einer Verletzung von Rechtsgütern Dritter oder der Allgemeinheit führen kann. Der Notstandshandlung werden nach Massgabe des Gesetzes aber drei Grenzen gesetzt: die nicht anders abwendbare Gefahr, die Interessenabwägung und die Angemessenheit. Vom Verkehrssünder wird zudem verlangt, dass er mit Rettungswillen handelt, also in Kenntnis der rechtfertigenden Umstände und mit dem Willen zur Gefahrenabwehr. Bei der Interessenabwägung orientieren sich die Gerichte am Einzelfall: In welchem Verhältnis stehen die akute Behandlungsbedürftigkeit des Patienten und die Gefahr für seine Gesundheit zum

oder -dichte zur Tatzeit spielen dabei für das Gericht eine Rolle. Den Rotlichtverstoss eines Taxifahrers, der für eine Operation dringend benötigte Blutkonserven ins Krankenhaus brachte, liess das Oberlandesgericht Hamm, Westfalen, ungeahndet. Es betonte aber, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet waren, da sich keine weiteren Fahrzeuge auf der Kreuzung befanden. Trunkenheitsfahrten durch Nichtärzte sind nur gerechtfertigt, um Schwerver-

ren. Nicht gerechtfertigt war nach Ansicht des Oberlandesgerichts Koblenz die nächtliche Trunkenheitsfahrt eines Arztes mit einem Blutalkoholspiegel von 1,78 Promille. Er war zu einer Patientin unterwegs, die einen Herzanfall erlitten hatte. Der Arzt hätte den ärztlichen Notdienst benachrichtigen oder mit einem Taxi fahren müssen. Um zu beurteilen, ob eine Trunkenheitsfahrt gerechtfertigt war, werden gegeneinander abgewogen: der Grad der Alkoholisierung, die

Trunkenheitsfahrt begeht, um in einem späteren Bussgeld- oder Strafverfahren seine Konfliktlage darzustellen. Da der Arzt die Schweigepflicht beachten muss, darf er keine konkreten Angaben zum Patienten machen. Bei der Urteilsfindung spielt die Aussage des Arztes eine wichtige Rolle: Ist sie stimmig und gibt es keine begründbaren Zweifel, so ist der Arzt freizusprechen. Auch wenn er sich über das Bestehen eines rechtfertigenden Notstands irrt, kann das eine Verurteilung verhindern. Markus Parzeller».


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Freie Medien- und Meinungsvielfalt ist für Liechtenstein essentiell In der März-Landtagssession widmen sich zwei parlamentarische Vorstösse dem Thema der künftigen Entwicklung der Medienpolitik in Liechtenstein. Damit die Medien in Liechtenstein die elementare Rolle als vierte Gewalt der Demokratie wirklich ausfüllen und wahrnehmen können, ist die Förderung einer freien Medien- und Meinungsvielfalt unabdingbar. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter Die Entwicklung der Medienlandschaft in den Nachbarländern zeigt unterschiedliche Trends auf. Währendem in der Schweiz Zeitungen zum Teil zusammengelegt werden, beherrscht im Bundesland Vorarlberg seit Jahren das Medienhaus Russ die absolute mediale Monopolstellung. Die Printmedien in Liechtenstein unterliegen demselben Trend wie in den umliegenden Ländern, wobei insbesondere die Abonnement-Zeitungen nur aufgrund der staatlichen Förderungen in der heutigen Form über Wasser gehalten werden können. Die Fragestellung, ob es die Aufgabe des Steuerzahlers ist, mit dem Radio L einen staatlichen Rundfunk in dieser Form zu unterhalten, oder ob diese Finanzierung mit der Einführung von Radio-Gebühren, wie dies bis ins Jahr 1999 der Fall war, gewährleistet werden soll, ist wieder stärker in den Vordergrund getreten. Nachdem die traditionell mit staatlichen Mitteln reich geförderten Tageszeitungen zusehends mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen und bereits entsprechende Massnahmen ergreifen mussten, flammt die grundsätzliche Frage auf: Was soll oder muss der Staat bezüglich der Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Medienlandschaft fördern?

Medienförderungsgesetz von 2004 zu monopolistisch ausgerichtet Bei der Neugestaltung des Medienförderungsgesetzes hat sich der Landtag im Jahre 2004 sehr

nicht neu erfunden werden. Vielmehr kann und soll das bestehende Medienförderungsgesetz wie folgt weiterentwickelt werden: Alle Medien (Printmedien, Radio L, 1FLTV) werden ein und demselben Medienförderungsgesetz unterstellt; d.h. dass der Status des Radio L als staatlicher Rundfunk aufzulösen wäre.

intensiv mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt. Einig war sich der Landtag in der Zielsetzung, dass in unserem kleinen Land die Aufrechterhaltung sowie Gewährleistung einer objektiven, vielfältigen und ausgewogenen Medien- sowie Meinungsvielfalt unabdingbar und wichtig ist, doch der Weg dazu war von verschiedenen Ansichten geprägt. Der Output der damaligen Beschlussfassung und Verabschiedung des Medienförderungsgesetzes ist der, dass über 95% der finanziellen Ausschüttung an die beiden grossen Verlagshäuser des Liechtensteiner Vaterlandes sowie des Liechtensteiner Volksblattes ergeht.

Zielgerichtete Weiterentwicklung des bestehenden Medienförderungsgesetzes Damit im Parlament eine zielorientierte Debatte über die

künftige Entwicklung des Medienstandortes Liechtenstein sowie der Medienförderung geführt werden kann, muss der Landtag in der Grundzielsetzung der gewünschten Medienlandschaft sowie deren zentrale Rolle als vierter Pfeiler der Demokratie grossmehrheitlich einen Konsens erreichen. Liechtenstein muss aufgrund seiner Kleinheit wesentlich mehr tun, um den Nährboden einer vielfältigen Medienlandschaft mit den Prämissen der Meinungsfreiheit, Informationsobjektivität sowie Meinungsdiversifikation zu fördern und zu garantieren. Dazu braucht es wirklich nicht die künstliche Kreation eines neuen staatlich organisierten Mediums mit der Einführung eines Kontroll- und Schiedsgerichts, welches die inhaltliche Neutralität überprüft. Das Rad muss

Der Fokus auf journalistische Eigenleistungen der Medien wird verstärkt, wobei die Kriterien des unabhängigen sowie objektiven Journalismus einen höheren Stellenwert erhalten. (Der Abdruck der über 500 Pressemitteilungen der Regierung (pro Jahr) in doppelter Ausführung in den Landeszeitungen sowie in elektronischer Form im Radio L – wie bisher praktiziert – ist in der Entwicklung der Medien in Richtung einer relevanten 4. Gewalt der Demokratie in Liechtenstein ohne Belang.) Für die Periodizität der Herausgabe eines Mediums wird als unterste Grenze ein Erscheinen von mindestens 10 Ausgaben pro Jahr (wie bisher) definiert. Bei Erfüllen der Förderungszulassungs-Kriterien wird ein Sockelbeitrag geleistet. Die Prämisse des Medienförderungsgesetzes muss ein klares Bekenntnis zur Medien- und Meinungsvielfalt im Fürstentum Liechtenstein manifestieren und die Förderungskriterien von einer klaren, pragmatischen Ausrichtung geprägt sein.


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Keine Liechtensteiner Zustände in der Schweiz Das Schweizer Stimmvolk hat die No-Billag Initiative bei einer überdurchschnittlichen Wahlbeteiligung von 54% (Durchschnitt seit 1971: 43%) mit 71.6% überdeutlich abgelehnt. Das ist ein klares Bekenntnis zum medialen Service Public: «Informierte Bürger seien eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren einer Demokratie» (Volksblatt, 5.3.18, S. 1). So das Fazit. Text: Thomas Lageder

Die Schweiz hat sich entschieden, einen Zustand, wie er in Liechtenstein bereits Realität ist, zu verhindern. Der Wegfall der Gebühren hätte das Ende der SRG als staatliches Unternehmen bedeutet, das sich von privaten Medien durch seine Unabhängigkeit und Qualität unterscheidet. Bei einem Erfolg der No-Billag hätten private Medien von finanziell potenten Personen oder Interessensgrup-

Seit Jahrzehnten ist die Medienlandschaft in Liechtenstein doch von den Parteizeitungen Vaterland (Vaduzer Medienhaus AG) und Volksblatt dominiert, die den Löwenanteil von 95% der Medienförderung auf sich vereinen. Von den rund 1.7 Mio. Franken an ausgerichteter Medienförderung, gingen 2017 mehr als 1.6 Mio. Franken an die beiden Verlagshäuser. Zwar muss

Die Frage ist nun, ob es zur objektiven und neutralen Information genügt, wie es die Regierung in einer Postulatsbeantwortung von 2011 ausführt, wenn an der Vormachtstellung der beiden Tageszeitungen festgehalten wird: «Die überwiegende Parteilichkeit der beiden Tageszeitung hat zur Folge, dass dies [eine pluralistische Medienlandschaft] nur sichergestellt werden kann, wenn auch

»

Das Volk soll

befragt werden. Thomas Lageder

pen diese Lücke gefüllt. So hätte z.B. das Blocher Medienkonglomerat seine Vormachtstellung weiter ausgebaut und seine per Definition gefärbten Inhalte stärker als einzige Wahrheit darstellen können.

Seit Jahren von Parteizeitungen dominiert Eine Situation, die uns in Liechtenstein nicht unbekannt ist.

die Bevölkerung in Liechtenstein keine direkten Abgaben an diese beiden Medien bezahlen, jedoch werden die beiden Parteizeitungen indirekt über Steuergelder subventioniert. In Liechtenstein gibt es also nicht nur kein unabhängiges, neutrales (und staatliches) Print-Medium, sondern explizit parteiische Medien werden noch mit staatlichen Mitteln begünstigt.

in Zukunft beide Tageszeitungen erscheinen.» Aus demokratiepolitischer Sicht ist diese Frage sicher mit Nein zu beantworten. Die FBP als auch die Freie Liste haben nun zwei Vorstösse zum Thema Medien eingereicht, die sich aber in wesentlichen Punkten unterscheiden. Beiden parlamentarischen Eingängen ist zwar gemein, dass sie objektive und

unabhängige Berichterstattung als essentiell ansehen und diese gestärkt werden soll.Aus der Interpellation der FBP wird aber klar, dass es genügen würde, die legalen und finanziellen Verbindungen zwischen FBP und Volksblatt sowie VU und Vaterland (Medienhaus) zu kappen, um einen Idealzustand zu erreichen. Neben dieser oberflächlichen Änderung zielt die Interpellation dann aber vor allem auch darauf ab, die finanzielle Zukunft von Volksblatt und Vaterland zu erhalten, ja gar zu verbessern.

Freie Liste: Volksbefragung Der Ansatz der Freien Liste ist ein grundsätzlich anderer. Es gilt das Medienförderungsgesetz, das mit der Absicht konstruiert wurde, so viel wie möglich Volksblatt und Vaterland finanziell zu fördern, auf seine Wirksamkeit zur Förderung von Meinungs- und Medienvielfalt zu überprüfen. Weiter, wie die Medien- und Meinungsvielfalt sowie vor allem die Unabhängigkeit, Neutralität und Qualität von Medienunternehmen effektiv verbessert werden können. Nicht zuletzt fordert die Freie Liste auch, dass das Volk, das letztlich auch die Medienförderung bezahlt, nach seiner Meinung zum Ist-Zustand der Medienlandschaft, der Unabhängigkeit, der Glaubwürdigkeit, der Qualität, den Finanzierungsvorstellungen und Konsumgewohnheiten in einer repräsentativen Umfrage befragt wird. Das Volk soll mindestens ein Mitspracherecht in Bezug auf die Ausgestaltung der Medienlandschaft und deren Finanzierung haben.


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FC Vaduz: Wohin geht der Weg des Proficlubs? Der FC Vaduz will neue Wege gehen und wieder vermehrt auf junge Spieler aus der Region setzen. Wie das funktionieren soll, das werden die nächsten Monate zeigen. Sportlich lief es dem Liechtensteiner Challenge League-Team bis am Mittwoch gut, doch in Winterthur kassierte die Truppe von Trainer Vrabec die erste Niederlage seit Ende November. Text: Christoph Kindle Schon beim 1:1 gegen Wil am letzten Samstag enttäuschten die Vaduzer und am Mittwoch bei der 0:1-Niederlage im Nachtragsspiel in Winterthur lief wenig zusammen. Trotzdem hat der FC Vaduz am Sonntag im Heimspiel gegen Schaffhausen die Möglichkeit, auf Platz drei vorzustossen.

Heimsiege gegen Wohlen und Servette Nichts anbrennen liessen die Vaduzer im Heimspiel gegen den Absteiger Wohlen. Nach anfänglichen Problemen setzte sich der Favorit im Rheinparkstadion

klar mit 5:1 Tor. Zweimal Devic, Schirinzi, Mathys und Brunner skorten für den FCV. Nachdem die Partie in Winterthur am 25. Februar verschoben werden musste, kam Vaduz am Montag, 5. März, erneut in den Genuss eines Heimspiels. Gegen den Tabellenzweiten Servette entwikkelte sich ein spannendes Verfolgerduell mit dem besseren Ende für die Liechtensteiner. Den Führungstreffer von Muntwiler konnte Stevanovic nach der Pause ausgleichen. Matchwinner für den FCV war dann Verteidiger Axel Borg-

Torschütze Brunner (FCV, r.) im Spiel gegen Servette Genf.

mann mit seinem wunderschönen Schlenzer in der 69. Minute. «Ein tolles Gefühl, wenn man ein so ein wichtiges Tor erzielen kann. Es ist das erste Mal, dass ich mich als Matchwinner feiern lassen kann», so ein glücklicher Axel Borgmann gleich nach dem Spiel. Ein kleiner Rückschlag gab es für die Vaduzer dann eine Woche später beim Auswärtsspiel gegen Wil. Ohne den gesperrten Captain Philipp Muntwiler und erstmals seit langem wieder mit Beni Siegrist im Tor, kam der Fa-

vorit nicht so recht auf Touren. Auch das frühe Führungstor durch Bühler brachte nicht die notwendige Sicherheit, nach 32 Minuten konnte Wil ausgleichen, beim 1:1 blieb es bis am Schluss.

Gespannt auf neue FCV-Strategie Am 28. Februar hat der FC Vaduz seine Zukunfts-Strategie präsentiert. Demnach will der Liechtensteiner Club nicht nur allein auf den sportlichen Erfolg setzen, sondern vielmehr dem Einbau von jungen und regionalen Talenten in die Spitzen-Mannschaft Priorität geben.


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«Wir möchten uns zukünftig noch klarer regional verankern und die Identifikation mit dem FC Vaduz stärken. Dabei steht nicht mehr nur die sportliche Komponente im Mittelpunkt,» so FCV-Geschäftsführer Patrick Burgmeier an der Medienkonferenz. Wie das dann in der Praxis aussehen soll, darauf darf man gespannt sein. Bereits die Sommer-Transfers werden zeigen, ob es sich nur um Lippenbekenntnisse handelt oder ob der FC Vaduz in dieser Sache ernst macht.

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muss stimmen, dann wird es funktionieren.» Falls der FC Vaduz seine Vorgaben schon im Hinblick auf die kommende Saison umsetzen will, dann müsste man sich im Juni doch von einigen älteren Profis trennen. Der neutrale Beobachter wird den FC Vaduz an seinen Worten messen. Eines aber ist auch klar: Der Prozess wird schrittweise erfolgen müssen, eine radikale Aenderung wird sowieso nicht fruchten.

Trainer Roland Vrabec, dessen Vertrag um eine weitere Saison verlängert wurde, steht offiziell zwar hinter dem Zukunfts-Projekt, aber wer den Ehrgeiz des Deutschen kennt, der hegt doch gewisse Zweifel an dieser Zukunfts-Strategie. Der Coach selber sagt, dass man auch mit dem Einbau von jungen Spielern aus der Region in der Challenge League erfolgreich sein kann. «Die Mischung

Wichtiges Heimspiel gegen Schaffhausen An diesem Sonntag (16 Uhr, Rheinparkstadion) kann der FC Vaduz seinem im Verlauf der Herbstrunde korrigierten Saisonziel, nämlich Platz drei, einen wichtigen Schritt näherkommen.

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Erste Liga: Der Weg des USV aus dem Tabellenkeller Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen den FC Red Star ZH wächst im USV-Lager die Zuversicht, sich schon recht bald aus dem Tabellenkeller zu verabschieden. Die nächste Gelegenheit zu diesem erklärten Ziel bietet sich schon am Samstag, 17. März 2018 beim FC Seuzach. Text: Herbert Oehri

Die Zürcher sind mit einer 1:3-Heimniederlage gegen den mitbedrohten FC Winterthur 2 in die Rückrundensaison gestartet und befinden sich ebenfalls, wie übrigens die Hälfte der Gruppe, in Abstiegsnot. Auch Seuzach will sich aus den hinteren Regionen (derzeit Rang 9 mit 17 Punkten) in gesicherte Gefilde absetzen. Aber das gilt im gleichen Masse auch für den USV Eschen-Mauren. Dieser hat das erste Spiel im Frühjahr gegen den FC Red Star 1:0 vor heimischem Publikum gewonnen, wobei das RegtopTeam einen sehr guten Eindruck hinterliess. Für den holländischen USV-Trainer ist jedes Spiel bis zum Schluss ein Spiel gegen die Relegation. «Einen Abstieg müssen und werden wir vermeiden. Das Kader, von dem allerdings noch nicht alle ganz fit sind, ist ausgeglichen mit starkem Selbstbewusstsein und Willensstärke», meint der neue USV-Trainer.

Regtop-Mission: Klassenerhalt Die klare Vorgabe des Vereins für den erfahrenen Trainer Erik Regtop heisst: Klassenerhalt. Diesem Ziel wird alles untergeordnet. Nachdem der USV in der Herbstrunde grosse Schwierigkeiten aufgrund von übermässig vielen Verletzten (teils Dauerverletzten wie Bärtsch, Coppola, Kühne, Peters) zu beklagen hatte, wurde die Vereinsführung aktiv und hat sechs neue Spieler verpflichtet. Von diesen sind wiederum – man könnte beim USV schon fast von einer Seuche sprechen – wiederum drei Spieler verletzt und einer angeschlagen. Trainer Erik Regtop hofft allerdings, dass sich der eine oder andere wiederum gesund zurückmeldet, «um Alternativen zu haben», wie sich Regtop ausdrückte. Harte Rückrunde steht bevor Mit elf Punkten aus der Vorrunde (bei 14 Spielen) plus den drei Punkten zum Auftaktsieg der Rückrunde gegen Red Star, liegen die USV’ler im Ab-

stiegsdrittel. Noch stehen elf Spiele aus und der USV kann alles noch reparieren. Allerdings muss man in Betracht ziehen, dass bis zum 6. Tabellenrang alle

Mannschaften in akuter Abstiegsgefahr schweben. Da kann zu einem Hauen und Stechen um den Klassenerhalt kommen, das sich gewaschen hat.

USV-Stürmer Nicolo Pola beim Heimspiel gegen den Tabellenführer AC Belinzona.

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Beim USV ist die Abwehr und die Angriffsformation verstärkt worden. Drei der sechs Spieler, die neu zum Verein gestossen sind (also David Kuzel, Esref Demircan und Michael Giger) sind Angreifer, während die anderen (Sandro Wolfinger, Kahli Benbali und der vom FC Tuggen zurückgekehrte Patrick Peters) zum Abwehrverbund zu zählen sind.

Einsatz von Fässler und Bärtsch ungewiss Zwei der Schlüsselspieler im USV-Team, Marco Fässler und Michael Bärtsch, plagen sich seit vielen Monaten mit schwereren Verletzungen herum. Es macht

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keinen grossen Sinn, so Präsident Horst Zech, sich auf einen Einsatz der beiden einzustellen, im Gegenteil, er glaube, dass die beiden starken USV-Spieler das gesamte Frühjahr ausfallen können. «Wir müssen es also mit denjenigen Spielern machen, die uns zur Verfügung stehen.»

An diesem Wochenende in Seuzach Der FC Seuzach holte am 20. August 2017 im Hinspiel gegen den USV im Sportpark ein 2:2. Es war eine enge und kampfbetonte Partie, bei welcher der USV-Torjäger Pola beide Treffer erzielte. Dieses Spiel hätte der USV gewinnen müssen, obwohl

er zwangsläufig sehr stark ersatzgeschwächt antreten musste. Der FC Seuzach kann aktuell auf 4 Siege, 5 Unentschieden und 6 Niederlagen und auf insgesamt 17 Punkte aus 15 Spielen zurückblicken. Neun Punkte machte Seuzach vor eigenem Publikum, holte auswärts acht Punkte. Die höchste Niederlage kassierten die Winterthurer beim FC Balzers (4:0). Das erstaunlichste Resultat lieferten die Seuzacher in Bellinzona, wo sie 1:1 spielten. Die Agglomerationsgemeinde der Stadt Winterthur liegt tabellarisch in Reichweite des USV, der mit grossen Ambitionen nach Seuzach fährt. Eigentlich sollte der USV mit seinem neuen Team dort einen Sieg landen. Das wäre für die Fortsetzung der Meisterschaft sehr wichtig.

INFO USV Generalversammlung

Die diesjährige Generalversammlung des USV Eschen / Mauren findet am Freitag, 23. März 2018, um 19:30 Uhr, im Sportpark statt.

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«Ein Spiel. Ein Team. Fürs Land» – diesem Leitsatz ist der Liechtensteiner Fussballverband (LFV) als Dachorganisation der einheimischen Vereine tagtäglich verpflichtet. Er ist Ansprechpartner, Berater und Dienstleister rund um den nationalen und internationalen Fussball vom Breitensport bis zum Spitzensport, vom Kinderfussball über den Frauenfussball bis zur Nationalmannschaft. Aufgrund des Austritts des bisherigen Stelleninhabers suchen wir einen

Generalsekretär / Geschäftsführer (m/w) Diese Generalistenfunktion umfasst schwerpunktmässig die operative Führung (personell, organisatorisch und finanziell) des Verbandes und die Leitung und Umsetzung von strategischen Projekten. Als Vorgesetzter eines eingespielten Teams von derzeit 8 Personen sind Sie für die reibungslose Verbandsadministration ebenso zuständig wie für die Durchsetzung der Vorstandsbeschlüsse. Eine weitere Schwerpunktaufgabe bildet die Repräsentation des Verbandes sowohl national wie international. Zusammen mit dem Präsidenten repräsentieren Sie als Generalsekretär den Verband in den Gremien von UEFA und FIFA und pflegen die Kontakte zu den anderen Fussballverbänden und zu unseren regionalen und internationalen Partnern. In fachlicher Hinsicht verfügen Sie über eine höhere betriebswirtschaftliche oder vergleichbare Ausbildung (z.B. Uni, FH oder eine höhere Fachprüfung) und mehrjährige Berufserfahrung in einer Führungsposition. Ihr Organisationstalent können Sie ebenso in diese Stelle mit grossen Gestaltungsmöglichkeiten einbringen, wie Ihren Pragmatismus und den Blick fürs Wesentliche im Sinne einer klaren Zielerreichung. Ihre hohe Sozialkompetenz, Ihre Teamfähigkeit und Ihr Kommunikationstalent haben bereits Ihre bisherigen beruflichen Stationen als Macher geprägt. Eine stilsichere mündliche und schriftliche Ausdrucksweise in Deutsch, gehobene Englischkenntnisse und idealerweise Kenntnisse in einer weiteren Fremdsprache runden das Anforderungsprofil dieser Führungsposition ab. Der LFV freut sich auf Ihre Bewerbung. Schicken Sie diese bitte ausschliesslich elektronisch an die Adresse gs@lfv.li, zuhanden von Präsident Hugo Quaderer. Er steht Ihnen auch gerne für weitergehende Auskünfte zur Verfügung.

EIN SPIEL. EIN TEAM. FÜRS LAND.

Die Spiele der Rückrunde,1. Liga Sa 17.03.2018 17:00 FC Seuzach-USV Eschen/ Mauren Mi 28.03.2018 20:00 FC Balzers-FC Wettswil-Bonstetten 20:00 USV Eschen/Mauren-SV Höngg

So 22.04.2018 14:30 FC Mendrisio-FC Balzers Sa 28.04.2018 16:00 FC Balzers-FC Winterthur II So 29.04.2018 15:00 FC Tuggen -USV Eschen/ Mauren

Di 03.04.2018 20.15 FC Balzers-FC Thalwil 20:15 FC Winterthur II-USV Eschen/Mauren

Sa 05.05.2018 16:00 USV Eschen/Mauren -FC Wettswil-Bonstetten 16:00 FC Red Star ZH-FC Balzers

Sa 07.04.2018 16:00 USV Eschen/Mauren-FC St. Gallen 1879 II 17:00 FC Gossau-FC Balzers

Sa 12.05.2018 16:00 FC Balzers-USV Eschen/ Mauren

Sa 14.04.2018 16:00 FC Balzers-FC Kosova 17:30 AC Bellinzona- USV Eschen/ Mauren Sa 21.04.2018 16:00 USV Eschen/Mauren-FC Thalwil

Sa 19.05.2018 16:00 FC Seuzach-FC Balzers 16:00 USV Eschen/Mauren-FC Gossau Sa 26.05.2018 16:00 FC Kosova-USV Eschen/ Mauren 16:00 FC Balzers-FC St. Gallen 1879 II


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FC Balzers: Ein Sieg fürs Selbstvertrauen Nach einer intensiven Vorbereitungszeit wurde der erste Einsatz der Erstliga-Rückrunde für den FC Balzers zu einem Fehlschlag. Denn gegen den Absteiger aus der Promotions-League FC Tuggen musste die Mannschaft um Trainer Daniel Winkler eine unverhoffte 4:0-Niederlage in Kauf nehmen. Text: Herbert Oehri Qualität setzt sich durch Wenige Tage später, am letzten Mittwoch, 14. März, musste der FC Balzers zum zweiten Mal auswärts antreten und zwar beim

dem fehlten Meier und Cresenti. Gegen dieses doch heimstarke Team gewannen die Balzner Erstligisten auf dem Hönggerberg verdient mit 0:1, wobei ein

Aron Sele im Zweikampf bei einem Meisterschaftsspiel.

Zürcher Verein SV Höngg. Allerdings ohne den starken Abwehrspieler Michele Polverino, der eine Sperre abzusitzen hatte. Zu-

deutlicher Aufwärtstrend gegenüber dem Spiel in Tuggen zu erkennen war. Den Treffer erzielte einmal mehr Enis Domuzeti in

der 48. Spielminute. Im Herbst schaute im Heimspiel ein hoher 4:0-Sieg für den FCB gegen Höngg heraus. Auch damals erzielte Domuzeti zwei Treffer. Auffallend beim FC Balzers war die starke Abwehrleistung, denn gegen Schluss der Partie kamen die Höngger nochmals mächtig auf und drängten vehement auf den Ausgleich. Die klareren Chancen hatten aber die Liechtensteiner, die allerdings in der 72. Minute Glück hatten, als der Pfosten rettete.

Rote Laterne nun los Mit diesem Sieg, der einem ersten wichtigen Befreiungsschlag gleichkommt, konnten sich die Balzner von den Abstiegsrängen befreien und liegen jetzt auf dem 11. Platz. Die Rote Laterne hängt nun beim USV Eschen/ Mauren im Schaufenster, der

am heutigen Samstag, 17. März beim FC Seuzach das Meisterschaftsspiel der 16. Runde zu absolvieren hat.

Nach Trainingslager mit der «Nati» geht’s am 28.März weiter Nach einem einwöchigen Trainingslager mit der Liechtensteiner Nationalmannschaft vom 19.März bis 25. März 2018 in Südspanien, an die der FC Balzers und auch der USV einige Spieler abstellen muss, geht es am Mittwoch, 28. März in der Meisterschaft weiter. Dann empfängt der FC Balzers im ersten Heimspiel der Rückrundensaison den FC Wettswil-Bonstetten. Und auch der USV muss in dieser Nachtrags-Runde ran. Er empfängt, ebenfalls zuhause, den SV Höngg, den von den Balzner am vergangenen Mittwoch besiegtev Gegner.

1. Liga – Gruppe 3

Spiele

Siege

Remis

Niederlagen

Tore

Pt.

1. AC Bellinzona

15

12

2

1

39:16

38

2. FC Mendrisio

15

7

6

2

20:14

27

3. FC Thalwil

15

7

5

3

25:19

26

4. FC Gossau

15

7

3

5

34:25

24

5. FC Kosova

16

7

3

6

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6. FC Red Star ZH

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7. FC Tuggen

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8. FC St. Gallen 1879 II

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9. SV Höngg

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10. FC Seuzach

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11. FC Balzers

16

5

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12. FC Winterthur II

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13. FC Wettswil-Bonstetten

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14. USV Eschen/Mauren

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4 Fragen an die Trainer

lie:zeit stellte den Trainern der 2. Liga folgende Fragen: Daniel Sereinig, FCV II

Vito Troisio, FC Ruggell

Das Optimale anstreben

Extrem spannende Rückrunde

Wie verlief bisher das Vorbereitungsprogramm?

Die Vorbereitung lief soweit gut. Wir konnten auch die Langzeitverletzten wieder an das Mannschaftstraining heranführen.

Die Vorbereitung verlief nicht optimal. Leider haben sich während der Winterpause einige Spieler verletzt und sind jetzt noch im Aufbautraining. Unser Ziel ist es, pünktlich zum Meisterschaftsstart eine elf aufzustellen, welche sowohl Fitness als auch Qualität mit sich bringt. Wir haben noch etwas Zeit, aber wir dürfen nicht locker lassen.

Gab es Mutationen in der Mannschaft über die Wintermonate?

Ja. Luka Sabljo verliess uns zum FC Buchs und Benjamin Vogt vom FC Balzers kam zum FC Vaduz.

Florian Heeb wechselte zum FC Triesen und Luca Ritter wechselte vom USV zu uns.

Wie sieht die Strategie für die Rückrunde aus?

Wir wollen die Attribute, welche wir uns über die lange Vorbereitungszeit erarbeitet bzw. angeschaut haben, in jedem Spiel auf den Platz bringen. Während der Rückrunde all das von Spiel zu Spiel verfeinern und verbessern.

So schnell wie möglich Punkte sammeln, um das Polster gegenüber den Abstiegsplätzen zu vergrössern. Es will niemand absteigen, das wird eine extrem spannende Rückrunde. Wir müssen auf der Hut sein, wenn wir den komfortablen Mittelfeldplatz behalten möchten.

Auf welchem Rang glaubst du am Ende zu landen?

Wir streben stets an, das Optimale aus unseren Möglichkeiten herausholen. Jeder soll sich für höhere Aufgaben präsentieren wollen. Dann werden wir am Schluss über ein positives Jahr sprechen können. Vorgabe eines Tabellenrangs ist das zweitrangig und macht meiner Meinung nach auch keinen Sinn.

Es ist Vieles vom Start abhängig. Wenn wir sofort Punkte machen und danach befreit aufspielen können, sehe ich uns weiterhin in der Top 5. Der Abstand zwischen Top und Flop ist aber sehr gering in dieser Liga. Ich bin aber zuversichtlich und vertraue meinen Jungs.


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Ministerium für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport

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«Unsere Sportler sind hervorragende Botschafter» Liechtensteins Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch war in seiner Funktion als Sportminister mehrere Tage in Südkorea, um dort einerseits die Wettkämpfe unserer Athleten mitzuverfolgen sowie die Liechtensteiner Delegation im Olympischen Dorf zu besuchen und andererseits an der traditionellen Sportminister-Konferenz in Seoul teilzunehmen. Im nachfolgenden Gespräch schildert Daniel Risch die Eindrücke, die er an den Olympischen Winterspielen in Fernost gewinnen konnte. Interview: Herbert Oehri lie:zeit: Herr Regierungschef-Stellvertreter Risch, Sie haben in Ihrer Funktion als Sportminister die liechtensteinischen Athleten samt Delegation an den Olympischen Spielen in Pyeongchang besucht. Wie war Ihr Eindruck und was hat Ihnen am besten gefallen? Daniel Risch: Ich habe mich gefreut, dass ich neben den offiziellen Terminen Zeit hatte, unsere Athleten im Olympischen Dorf und die ganze Delegation beim Liechtensteiner Abend treffen zu können. Ich konnte weitgehend einen sehr guten Eindruck vor Ort gewinnen, sowohl bezüglich

der sportlichen Wettkämpfe und der Sport-Infrastruktur als auch der Organisation. Ein kleiner Wermutstropfen war die eher geringe Anzahl an Zuschauern bei den Wettkämpfen. Das Highlight der diesjährigen Spiele war für Liechtenstein und für mich als Sportminister natürlich die Bronzemedaille von Tina Weirather im Super-G. Hatten Sie Zeit, neben den Wettkämpfen unserer Athleten auch noch andere Veranstaltungen zu besuchen? Neben den Wettkämpfen unserer Athleten lag der Fokus auf den

IOC-Präsident Thomas Bach, Claudia Bach und Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch

offiziellen Terminen, wie der Sportminister-Konferenz in Seoul oder dem IOC President»s Dinner in Pyeongchang. Nebenbei hatte ich die Gelegenheit, weitere Wettkämpfe wie beispielsweise das Eishockeyspiel zwischen der Schweiz und dem vereinigten Team von Nord- und Südkorea zu besuchen. Sie waren auch bei der Sportminister-Konferenz in Seoul eingeladen. Was wurde beschlossen und welche hochrangigen Regierungs- und Sportvertreter haben Sie dort getroffen? Der Fokus der Konferenz lag auf den nationalen Entwicklungen der gesellschaftlichen Werte im Sport sowie auf den Anti-Doping-Bestrebungen. Neben Sir Craig Reedie, dem Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), konnte ich mich unter anderem mit Amtskollegen aus anderen Ländern unterhalten. Worin sehen Sie den grössten Nutzen für unser Land bei einer so grossen Veranstaltung wie Olympia? Bei einer solch grossen Veranstaltung, wie es die Olympischen Winterspiele sind, haben unsere Athleten eine wichtige Bedeutung. An den Spielen sind sie nicht nur Sportler, sondern auch hervorragende Botschafter für unser Land und ehrenvolle Träger der olympischen Werte wie Leistung, Respekt und Freundschaft. Die Athleten können sich an einer solchen Veranstaltung mit den besten

Sportlern weltweit messen und ihr Können unter Beweis stellen. Gleichzeitig bestätigen sie durch ihre Teilnahme und ihre Erfolge natürlich auch die funktionierenden sportlichen Rahmenbedingungen in Liechtenstein. Neben den Sportwettkämpfen bieten die Olympischen Spiele auch den Funktionären und mir als Sportminister eine sehr gute Möglichkeit, den Gedankenaustausch mit internationalen Amtskollegen zu führen und Kontakte zu pflegen. Tina Weirather hat eine Bronzemedaille im Super-G für Liechtenstein geholt. Am Freitag, 23. Februar 2018, wurde ihr ein unvergesslicher Empfang bereitet. Was sagen Sie zum Abschneiden von Tina Weirather bei der Olympiade und können Sie uns den Abend in Schaan kurz schildern? Tina hat mit ihrem Gewinn der Bronzemedaille Liechtensteiner Sportgeschichte geschrieben und gleichzeitig der sehr erfolgreichen Sportgeschichte ihrer Familie ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Es hat mich deshalb umso mehr gefreut, dass beim Empfang von Tina in Schaan neben der Fürstenfamilie und zahlreichen offiziellen Gästen auch sehr viele Sportbegeisterte und Jugendliche mit dabei waren, um gemeinsam Tinas Erfolg zu feiern. Danke für das Gespräch.


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KRANJSKA GORA,SLOVENIA, ALPINE SKIING - FIS World Cup, Giant Slalom, Frauen. Photo: GEPA pictures/ Christian Walgram

Tina Weirather: KrÜnung einer grossartigen Saison Mit dem erneuten Gewinn der kleinen Kristallkugel im Super G konnte Tina Weirather einer tollen Saison die Krone aufsetzen. Die 28-jährige Planknerin hatte schon bei den Olympischen Spielen in PyeongChang mit dem Gewinn der Super G-Bronzemedaille Geschichte geschrieben. Zudem stehen zwei Weltcuperfolge zu Buche. Von Christoph Kindle


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Der Bronze-Medaillengewinnerin Tina Weirather bereiteten Hunderte von Fans in Schaan einen herzlichen Empfang. Unter den Gästen weilte auch die Fürstenfamilie. Sportminister Daniel Risch schloss sich dem Reigen der Gratulanten an und überreichte dem Liechtensteiner Skistar ein Geschenk namens der Regierung.

Die erfolgreiche Titelverteidigung im Super G-Weltcup war eines der grossen Saisonziele für Tina Weirather. Im vergangenen Winter hat sich die Liechtensteinerin die kleine Kristallkugel im allerletzten Rennen in einem Hitchcock-Duell gegen die Slowenin Ilka Stuhec geholt. Diesmal reiste Weirather mit einem Vorsprung von 46 Punkten auf Lara Gut zum Weltcupfinal nach Are. Nachdem die Tessinerin ausgeschieden war, stand Tina als Super G-Weltcupsiegerin fest.

Tina Weirather kann ihre kleine Kristallkugel im Super-G-Weltcup vom Vorjahr erfolgreich verteidigen.

Den Grundstein zum Gewinn der kleinen Kugel legte Tina Weirather mit ihrem insgesamt 9. Weltcuperfolg am 3. März in Crans Montana. Dort nahm sich Lara Gut entscheidend Punkte ab. «Der Gewinn einer Kristallkugel ist eigentlich noch höher zu bewerten als eine WM- oder Olympiamedaille. Bei Grossanlässen zählt die Tagesverfassung, eine Weltcupwertung belohnt konstant gute Leistungen während einer ganzen Saison», so eine glückliche Tina Weirather. Tags zuvor hatte die Vize-Weltmeisterin auch in der Abfahrt noch eine kleine Chance auf eine Kugel. Doch Platz 7 beim Finale reichte nicht, Gesamtsiegerin in der schnellsten Disziplin wurde die Italienerin Sofia Goggia knapp vor der Amerikanerin Lindsay Vonn. Weirather belegte im Final den 7. Rang und durfte

als Gesamtdritte ebenfalls aufs Podium.

Erste FL-Medaille nach 30 Jahren Olympia und Tina Weirather, das war bis am 17. Februar 2018 keine Liebesbeziehung. Die Vorgeschichte ist bekannt: 2010 fehlte die Planknerin aufgrund eines Kreuzbandrisses bei den Spielen in Vancouver, vier Jahre später verletzte sich Tina in Sotschi beim letzten Abfahrtstraining. Sie war in Topform und zählte gleich in drei Disziplinen zu den Medaillenanwärterinnen. Doch jetzt war es endlich soweit. Tina Weirather reiste in sehr guter Verfassung nach Südkorea und diesmal hinderte nichts und niemand die LSV-Läuferin am Gewinn einer olympischen Medaille. Der Super G entwickelte sich zum Hundertstel-Krimi und Tina Weirather konnte am Ende Bronze in Empfang nehmen. «Der verdiente Lohn für harte Arbeit in den letzten Jahren und ich möchte allen danken, die mir dabei geholfen haben.» Tina freute sich über die erste Liechtensteiner Olympia-Medaille seit 30 Jahren (Paul Frommelt holte 1988 in Calgary Slalom-Bronze). Beinahe auch in der Abfahrt Vier Tage nach Super G-Bronze lag für Tina Weirather auch in der Spezial-Abfahrt Edelmetall bereit. Obwohl sich die Plankne-

rin einen Tag vor dem Rennen eine fiebrige Erkältung eingefangen hatte, zeigte sie erneut eine Topfahrt. Lange Zeit sah es nach Bronze hinter Sofia Goggia (It) und Lindsay Vonn (USA) aus, doch ausgerechnet Tinas norwegische Freundin Ragnhilde Mowinckel fuhr noch auf Platz zwei und drängte die Liechtensteinerin vom Podium. «Ich freue mich für Ragnhilde, wenn mir schon jemand die Medaille wegschnappt, dann sie, damit kann ich gut leben.» Tina Weirather zeigte auch neben der Piste menschliche Grösse und war als erste Gratulantin bei der Norwegerin.

Grosser Empfang in Schaan Nach der Rückkehr aus Südkorea wartete auf Bronze-Tina ein grosser Bahnhof. Mehrere Hundert Fans bereiteten der Olympia-Medaillengewinnerin im Lindahof des SAL in Schaan einen herzlichen Empfang und liessen Tina hochleben. Unter den Gästen weilte auch die Fürstenfamilie, angeführt von Seiner Durchlaucht Fürst Hans Adam II. «Ich habe immer daran geglaubt, dass Tina eine Medaille holen wird, wir dürfen richtig stolz auf sie und ihre so erfolgreiche Familie sein.» Auch Sportminister Daniel Risch schloss sich dem Reigen der Gratulanten an und überreichte dem Liechtensteiner Skistar ein Geschenk im Namen der Regierung.


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Casino Admiral in Ruggell: Einzigartig in der Region Was dürfen wir ab Ende 2018 mit der Eröffnung des neuen Casinos Admiral Liechtenstein im Kokon II erwarten? Ein Interview mit den Verantwortlichen für Marketing, Richard Verti und Andreas Scherrer. Interview: Herbert Oehri

lie:zeit: Herr Verti, was würden

Sie sagen, was ist der Unterschied zwischen dem Casino Admiral Ruggell und den anderen Casinobetreibern in der Region? Richard Verti: In den meisten Casinos findet man die beliebtesten Casino-Spiele wie Roulette, Kartenspiele und Spielautomaten. Womit wir uns von unseren Mitbewerbern unterscheiden möchten und was unser Casino

Blick ins Casino Admiral in Ruggell

auszeichnet, ist, dass wir uns ganz auf den Wohlfühlfaktor unserer Gäste konzentrieren. Es gibt keine Kleiderordnung (Anzug oder Krawatte), der Eintritt ist frei, und es werden unseren Gästen während ihres Aufenthalts kostenlos alkoholfreie Getränke, Tee und Kaffee serviert. Ebenfalls stehen gratis überdachte Parkplätze zur Verfügung. Bei uns ist jeder Gast etwas Besonderes. Wir machen keinen Unterschied zwischen

einem «High Roller» oder einem «Just for fun»-Wochenendbesucher. Was ist Ihre Marketingphilosophie? Wenn ich es in einem Satz definieren müsste, würde ich sagen: «Der Gast kommt zuerst.» Wir vergleichen unser Casino gerne mit einem Wohnzimmer, ein gemütlicher Ort, wo man abschalten, sich mit Freunden treffen,

einen Kaffee trinken und Spass haben kann. Für uns ist das Wichtigste, dass sich alle Gäste während ihres Besuches wohlfühlen. Wir besitzen eine sehr schöne Lage, ein wunderschönes Casino und die neuesten und fortschrittlichsten Spielautomaten, aber um diese Philosophie durchzusetzen, brauchen wir natürlich sehr gut ausgebildete und professionelle Mitarbeiter, welche durch ihr


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freundliches Auftreten zu einem unvergesslichen Casino-Erlebnis beitragen. Die Servicequalität und die Zusammenstellung des Teams machen am Ende den Unterschied zu unseren Mitbewerbern aus. Wie würden Sie Ihre Klientel definieren, wer kann ein potenzieller Casinobesucher sein? Rückblickend auf die Erfahrung der letzten Monate kann man ganz klar sagen, dass unsere Gäste aus allen Schichten der Bevölkerung hier im Dreiländereck – dem Fürstentum Liechtenstein, der Schweiz und Österreich – kommen. Generell sprechen wir alle zwischen 18 und 99 Jahren an, unabhängig von Geschlecht, Bildung oder Religion. Wir sind offen für alle, die Spass haben wollen, oder einfach nach einem Arbeitstag mit ein paar Freunden etwas trinken oder ihr Glück an den Spieltischen oder Spielauto-

Nehmen Sie momentan an Wohltätigkeits- oder Sponsoring-VerWir vergleichen anstaltungen teil? unser Casino Wir sponsern dergerne mit einem zeit mehrere Veranstaltungen. Im Wohnzimmer… Sommer findet die erste Schlagernacht Richard Verti im Fürstentum Liechtenstein statt. Wir freuen uns, damaten versubei als Premium Partner / Hauptchen möchten. sponsor aktiv zu sein. Diese Viele unserer Veranstaltung findet im August Gäste leben im nahe gelegenen 2018 statt, wobei lokale wie auch Rheintal, wobei internationale Stars wie Vanessa wir natürlich auch Gäste aus dem Fürstentum Liechtenstein sowie dem angrenzenden Österreich haben. Jedoch ist es keine Seltenheit, dass uns auch Gäste aus den Schweizer Städten wie Luzern oder Zürich besuchen. Ein eher kleiner Teil unserer Gäste sind Touristen. Herr Scherrer, mit Blick auf die geplante Neueröffnung im Kokon II: Was können wir erwarten, was wird anders sein? Andreas Scherrer: Die Eröffnung des neuen Casinos Admiral in Ruggell ist für Ende 2018 geplant. In den neuen Räumlichkeiten möchten wir unseren Gästen mit mehr Spieltischen, mehr Spielautomaten und bedeutend mehr Spielfläche ein noch schöneres Ambiente für unvergessliche Casinobesuche anbieten. Aktuell ist es aufgrund der limitierten Fläche recht schwierig, Events oder Veranstaltungen für unsere Gäste durchzuführen. Dies wird sich jedoch ändern, sobald wir im neuen Gebäude sind, dort werden wir sicher die eine oder andere Überraschung für unsere Besucher organisieren.

Industriering 3 ● 9491 Ruggell ●casino.li

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Mai, Stefan Roos und Johnny Logan auftreten werden. Wir arbeiten auch eng mit einer lokalen Organisation in Liechtenstein, der Lihga, zusammen, wo wir auch mit einem Messestand vertreten sein werden. Vor Kurzem waren wir zudem Partner einer sehr beliebten, lokalen Veranstaltung in Ruggell mit dem Namen «Funkenzunft Hexenwahn». Generell konzentrieren wir uns auf Partnerschaften mit Liechtensteiner Veranstaltungen.

Die Eröffnung des neuen Casinos Admiral in Ruggell ist für Ende 2018 geplant. Anderas Scherrer


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Am gleichen Strang ziehen Die «Stiftung zur Förderung eines lebendigen Malbun» setzt sich seit zwei Jahren für die Weiterentwicklung von Malbun als Naherholungs- und Tourismusgebiet ein. Im Interview zieht Stiftungsratspräsident Heinz Nipp Bilanz. Er erklärt, was es braucht, um Malbun noch attraktiver zu gestalten und verrät zudem, was die Besucher der Feier «s'Malbu blüaht uf» morgen am 18. März erwartet. Text: Caroline Spiegel

Herr Nipp, im April 2016 haben Sie mit einer Gruppe engagierter Liechtensteiner die «Stiftung zur Förderung eines lebendigen Malbun» gegründet. Welches Fazit ziehen Sie? Ein überaus positives – in den letzten zwei Jahren hat sich viel getan. Wir haben die Stiftung ins Leben gerufen, um Malbun für Liechtensteiner und ausländische Feriengäste als Naherholungs- und Tourismusgebiet

tensteiner Bevölkerung und ausländischen Feriengästen in Erinnerung zu rufen, dass Malbun gerade für Familien beste Voraussetzungen zum Beispiel für die ersten Schwünge der Kinder auf den Skiern bietet. Dazu sind wir auf dem besten Weg. Es gibt zahlreiche Initiativen von allen Seiten, von der Liechtensteiner Regierung über die Gastronomiebetriebe bis zu den Vereinen.

nen Akteuren gesucht. Wir sind zum Beispiel in den Dialog mit der Liechtensteiner Regierung getreten und wir tauschen uns regelmässig mit den Gastronomen und weiteren Dienstleistern in Malbun aus. Zudem haben wir im letzten Jahr verschiedene Veranstaltungen für unsere Zustifter organisiert. Es ist uns wichtig, ihre Bedürfnisse als Ferienhausbesitzer oder Malbun-Fan kennenzulernen. Zugleich stellen wir in der Wintersaison jeweils ein eigenes grosses Fest unter dem Motto «s'Malbu blüaht uf» auf die Beine und unterstützen verschiedene Veranstaltungen finanziell und ideell, diese Saison etwa die Schweizer Langlaufmeisterschaften.

«Wir wollen Malbun noch attraktiver machen!» Heinz Nipp

wieder attraktiver zu gestalten. Denn der Liechtensteiner Ferienort ist in den letzten 20 Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Unser Ziel ist es, der Liech-

Wie hat sich die Stiftung im letzten Jahr konkret eingesetzt? In den vergangenen zwölf Monaten haben wir vor allem das Gespräch mit verschiede-

Zum Thema aktuelle Wintersaison, wie läuft es in Malbun? Viel Schnee, hervorragende Pistenverhältnisse und gutes Wetter: Mehr muss ich zur laufenden Saison wohl kaum sagen. Die guten Bedingungen seit Beginn der Saison sind für alle Dienstleister sehr erfreulich. Die meisten Betriebe waren zwischen Weihnachten und Neujahr und auch in den Sportferien ausgebucht und die Rückmeldungen der Feriengäste sind sehr positiv. Wir können äusserst zufrieden sein. Gleichzeitig zeigt uns der diesjährige Winter, dass in einem Skiort mit dem Wetter vieles steht und fällt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir in Malbun auch ein entsprechendes Rahmenprogramm für schlechtes Wetter bieten.

Braucht es weitere Aktivitäten in Malbun, um den Ort noch attraktiver zu gestalten? Wir brauchen kleine und grössere, übergreifende Initiativen. Sicherlich ist es wichtig, dass das Angebot abseits der Piste stimmt. Viele Vereine und Sportverbände führen in Malbun während des Winters zahlreiche Veranstaltungen durch. Zudem bieten die Hotels und auch die Malbuner Kulturstätte K-Bum den Feriengästen ein abwechslungsreiches Programm an Unterhaltungsund Konzertabenden. Diese Events und Initiativen leisten einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität des Tourismusgebiets. Denn Veranstaltungen bieten nicht nur Malbun-Fans abwechslungsreiche Unterhaltung im Ferienort, sondern machen auch Menschen auf Malbun aufmerksam, die das Skigebiet nur selten besuchen oder gar nicht kennen. An Ideen scheint es also nicht zu mangeln? Absolut nicht, wichtig ist jedoch, dass alle Dienstleister zusammenarbeiten. Denn Malbun ist ein kleiner, familiärer Ferienort. Wir dürfen kein Überangebot schaffen. Die verschiedenen Dienstleister müssen sich gegenseitig unterstützen, damit wir den Ferienort nachhaltig gestalten und weiterentwickeln können. Als Stiftung haben wir uns zum Ziel gesetzt, solche Veranstaltungen und Initiativen zu fördern. Zugleich ist es uns wichtig, dass sie aufeinander abgestimmt sind. Wir brauchen eine Strategie, eine Vision, wie Malbun in fünf bis zehn Jahren aussehen soll, wohin wir uns bewegen wollen.


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Dieses Vorgehen wird auch von der Liechtensteiner Regierung oder der Gemeinde Triesenberg unterstützt. Es braucht aber nicht nur die öffentliche Hand, um Malbun wieder attraktiver zu gestalten. Wir sind auf die Ideen und die finanzielle Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen angewiesen. So zählen wir auf unsere Zustifter und heimische Firmen wie die LGT, denen Malbun sehr am Herzen liegt. Welchen Beitrag leistet «s’Malbu blüaht uf» dabei? Mit dem Fest «s’Malbu blüaht uf» wollen wir den Malbun-Fans einen unterhaltsamen Tag im wunderschönen Liechtensteiner Skiort bieten und zugleich alle Wintersportler und Après-SkiFans, die Malbun vielleicht nicht so oft besuchen, ins Bergdorf locken. Gleichzeitig wollen wir mit der Veranstaltung auch ein Zeichen für die Zusammenarbeit in Malbun setzen. Dieses Jahr spannen wiederum acht Gastronomiebetriebe zusammen, um die Gäste an diesem

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Tag mit einem leckeren und erschwinglichen Mittagsmenü zu verwöhnen. Ich freue mich, dass für diese Veranstaltung alle Gastronomen am gleichen Strang ziehen. Was steht bei der Feier an diesem Wochenende auf dem Programm? Beim traditionellen Malbuner Waterslide, den wir gemeinsam mit den bisherigen Organisatoren durchführen, wird es ab 14 Uhr auf der Piste vor dem Hotel Gorfion übers kühle Nass gehen. Dann können Waterslide-Fans und alle Mutigen zeigen, wie sie mit Ski, Snowboard oder Schlauchboot elegant übers Wasser gleiten. Für die richtige Après-Ski-Stimmung wird am Nachmittag Ö3-DJ Philipp Sandpeck sorgen, bevor um 16 Uhr Doktor Schlager und die Kuschelbären den Besuchern einheizen. Gute Stimmung ist mit den Liechtensteiner Schlagerstars garantiert! «s'Malbu blüaht uf» – Spass mit Wasserslide

«S'MALBU BLÜAHT UF»

Sonntag, 18. März 2018 Ein Fest für Gross und Klein: leckere und erschwingliche Mittagessen in den Malbuner Restaurants, Spass und Spannung beim WaterslideWettbewerb und Après-SkiStimmung mit Ö3-DJ Philipp Sandpeck und Doktor Schlager und den Kuschelbären.

«s'Malbu blüaht uf» – mit den Kuschelbären


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Datenschutz In dieser Ausgabe soll die Thematik des Datenschutzes beleuchtet werden, die durch das baldige Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) topaktuell ist und in der Praxis die meisten tätigen Unternehmen betreffen wird. Text: M. A. HSG Thomas Nigg, Rechtsanwalt und Senior Partner Allgemeines Durch einen stetig zunehmenden globalen Datenaustausch wurden grenzüberschreitende rechtliche Anpassungen unumgänglich. Vor diesem Hintergrund tritt am 25. Mai 2018 die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU in Kraft. Sie soll ein einheitliches Regelwerk für den gesamten EWR schaffen, welches unmittelbar anwendbar ist und Regeln, insbesondere bezogen auf grenzüberschreitende Datenverarbeitung, weiter ausbauen. Datenschutz als Grundrecht Im Vordergrund steht die Stärkung des Schutzes von natürlichen Personen bei der automatisierten und manuellen Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Dabei ist der Begriff der «Verarbeitung» sehr weit gefasst und umfasst grundsätzlich jeden Vorgang in Bezug auf personenbezogene Daten, wie die Erhebung, Bearbeitung, Speicherung, Anpassung, Veränderung, Abfrage, Verwendung oder auch Übermittlung dieser Daten. Beispielhaft genannt sei hier das Erfassen von Mitarbeiterdaten und anschliessende Weiterleiten dieser an Sozialversicherungsträger oder aber auch die Verwendung von Kundendaten für Weihnachtskarten. Als «personenbezogene Daten» gelten alle Informationen, die sich auf eine bestimmbare Person beziehen, wie beispielsweise Name, Geburtsdatum, Adresse oder eine Sozialversicherungsnummer. Juristische Personen werden durch die DS-GVO nicht geschützt. Um diesen Schutz des Einzelnen durch die DS-GVO hervorzuheben sind neben einer neuen unabhängigen Aufsichtsbehörde, wirkungsvolle Strafen und Massnahmen vorgesehen. So können je nach Verstoss, Bussen in Höhe von bis zu EUR 20»000»000.00

oder 4% des weltweit erzielten Jahresumsatzes des vorangegangen Geschäftsjahres verhängt werden.

Wer ist betroffen? Werden personenbezogene Daten verarbeitet, hat sich der für die Datenverarbeitung Verantwortliche an zahlreiche Pflichten zu halten. Das ist in der Praxis die Person, welche darüber entscheidet ob und bezogen auf welchen Zweck personenbezogene Daten verarbeitet werden. Da es sich bei der Übernahme der

spielsweise eine Rechtsgrundlage und muss dem Grundsatz von Treu und Glauben genügen. Darüber hinaus muss die Verarbeitung zweckgebunden sein, so minimal und zeitlich begrenzt wie möglich erfolgen sowie vertraulich durchgeführt werden. Die Rechtmässigkeit der Verarbeitung kann neben der Rechtfertigung durch die Rechtsgrundlage selbst, auch durch eine Einwilligung der betroffenen Person erreicht werden. Diese Einwilligung bedarf bestimmter Anforderungen (u.a.

Thomas Nigg, Rechtsanwalt und Senior Partner

DS-GVO ins EWR-Abkommen nur mehr um eine Frage von Monaten handelt, ist die DS-GVO grundsätzlich für alle Unternehmen in Liechtenstein von Relevanz, die entsprechende Daten von EWR Bürgern verarbeiten bzw. Waren oder Dienstleistungen im EWR anbieten.

Anforderungen und Pflichten Die DS-GVO sieht eine weitreichende Palette an Verpflichtungen zum Schutz der Daten vor. Damit die personenbezogenen Daten rechtmässig verarbeitet werden dürfen, müssen bestimmte Grundsätze befolgt werden. So benötigt jede Verarbeitung bei-

eine eindeutig bestätigende Handlung) und kann von der betroffenen Person jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen werden. Die Pflichten erstrecken sich von Fragen der Verarbeitung über Pflichten gegenüber betroffenen Personen bis hin zur Datensicherheit. So muss u.a. ein Verzeichnis über die Verarbeitungstätigkeiten geführt werden und bei besonders hohem Risiko eine Datenschutz-Folgeabschätzung erstellt werden. Der Verantwortliche muss für technische und organisatorische Massnahmen sorgen, damit die Datenverarbeitung vorschriftsgemäss erfolgen kann. Zusätzlich bestehen Infor-

mations- und Auskunftspflichten gegenüber den betroffenen Personen sowie unter Umständen eine Verpflichtung zur Löschung der Daten.

Datenschutzbeauftragter Werden in der Kerntätigkeit eines Unternehmens Bearbeitungen von Daten durchgeführt, die eine umfangreiche regelmässige und systematische Überwachung von Personen erfordern oder auch nur umfangreiche sensible Datenbearbeitungsvorgänge vorgenommen, so ist vom Unternehmen ein Datenschutzbeauftragter zu benennen. Beispielhaft für solche Unternehmen sind, abgesehen von Banken und Versicherungen, IT-Dienstleister, Krankenhäuser oder Anbieter von Untersuchungen von DNA Proben. Der Datenschutzbeauftragte kann entweder ein Mitarbeiter sein oder extern beauftragt werden. Praxis Da die Pflichten aus der DS-GVO unausweichlich bevorstehen, sind die internen Systeme und Abläufe zu überprüfen und zu adaptieren. Um dem neuen Mehraufwand gerecht zu werden und unnötig hohe Bussen zu vermeiden, ist es empfehlenswert, sich umgehend mit der Implementierung der Regelungen im eigenen Unternehmen auseinanderzusetzen und nötigenfalls juristischen Rat einzuholen.

Wuhrstrasse 6, 9490 Vaduz Liechtenstein T +423 236 30 80 F +423 236 30 81 office@gasserpartner.com www.gasserpartner.com


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Unternehmertag: Erfolgsrezepte für die digitale Welt Am diesjährigen Unternehmenstag geben hochkarätige Referenten Antwort auf die Frage, wie Unternehmen in einer zunehmend digitalisierten Welt erfolgreich sein können. Die Veranstaltung wird umrahmt von Workshops zu den Themenbereichen Blockchain, Prozessdigitalisierung, Cybersecurity und Digital Marketing. Von Stefan Lenherr

Auch wenn derzeit viel über sie gesprochen wird, ist die Digitalisierung an sich nichts Neues. Seit Jahren nimmt sie im privaten wie im beruflichen Alltag immer mehr Platz ein. Für Unternehmen drängt sich das Thema aktuell deshalb so auf, weil die Digitalisierung als ein zentraler Erfolgsfaktor für die Zukunft gilt. Auch sorgen Technologien wie die Blockchain, welche als Basis für die Kryptowährung Bitcoin dient, regelmässig für Schlagzeilen. An der 13. Ausgabe des Unternehmertags, der am 25. April in der Spoerry-Halle in Vaduz statt findet, zeigen hochkarätige Referenten wie der Industriekapitän Heinrich Hiesinger, Trendforscher Stephan Sigrist, der Digitalunternehmer Tom Hanan, ifolor-Chef Filip Schwarz und Professor Wolfgang Jenewein Wege auf, wie Unternehmen in der digitalen Welt reüssieren können. Für einen analogen Kontrastpunkt sorgt Roger Koch, der mit der Erfindung einer Tabak-Hanf-Zigarette grossen Erfolg hatte.

Praxisorientierte Workshops Im Rahmen des Unternehmertags können die Teilnehmer an verschiedenen informativen Workshops teilnehmen. Larklind Cerkezi, Mitbegründer und Leiter der IT digicube AG zeigt etwa auf, wie komplizierte und komplexe Abläufe mittels Software beziehungsweise Technologie vereinfacht und optimiert werden können. Claudio Tessone, Mitbegründer des Blockchain Center der Universität Zürich bietet gemeinsam mit dem Forschungsnetzwerk

RhySearch einen praxisorientierten Workshop, bei dem Geschäftsmöglichkeiten präsentiert werden, welche sich durch den Einsatz der Blockchain ergeben. Tom Schmidt, Cybersecurity Leader bei EY Schweiz behandelt in seinem Workshop aktuelle Cyber-Bedrohungen und Herausforderungen für Unternehmen.

Nach einer Einführung in die Thematik soll das Thema unter Einbezug der Workshop-Teilnehmenden mit ihren eigenen Erfahrungen breiter diskutiert und punktuell vertieft werden. Um digitales Marketing für internationale Kunden geht es beim Workshop von Chris Han-

an, Partner Webrepublic AG und Daniel Bont, Senior Consultant bei Switzerland Global Enterprise. Teilnehmer erfahren anhand von konkreten Beispielen, worauf sie beim digitalen Marketing denken müssen, wenn ihre Produkte und Dienstleistungen auch von internationalen Kunden gefunden werden sollen.

Erfolg in der digitalen Welt Unternehmertage am 25. April 2018 in Vaduz Zu den diesjährigen Referenten gehören Heinrich Hiesinger, Konzernchef von thyssenkrupp, Stephan Sigrist, Gründer der Denkfabrik W.I.R.E., Tom Hanan, Gründer Webrepublic und Entrepreneur Of The Year 2017 Schweiz, Roger Koch, Erfinder der Heimat-Zigaretten, Filip P. Schwarz, CEO ifolor, und Alex Vogt, CEO Optics Balzers, sowie Professor Wolfgang Jenewein.

Namhafte Referenten werden am 13. Unternehmertag auftreten.

Der Unternehmertag zählt zu den führenden Wissens- und Netzwerk-Plattformen für Unternehmertum im Vierländereck und vernetzt jährlich mehr als 600 Entscheidungsträger, Unternehmer und Wirtschaftsinteressierte. Die 13. Ausgabe des Unternehmertags findet am Mittwoch, 25. April 2018, ab 13.30 Uhr in der

Spoerry-Halle in Vaduz statt und widmet sich dem Thema «Unternehmerischer Erfolg in der digitalen Welt». Die digitale Transformation stellt eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit für Unternehmen dar und erfordert neue Ansätze für die erfolgreiche Führung und Weiterentwicklung eines Unternehmens.

Durch die Tagung führt erneut Moderatorin Mona Vetsch. Der Unternehmertag wird umrahmt von vier informativen WORKSHOP zu den Themen Digital Marketing, Cybersecurity, Prozessdigitalisierung und Blockchain und bietet zahlreiche attraktive Networking-Möglichkeiten. Seit Jahren wird der Unternehmertag von der Eventagentur Skunk AG, Vaduz (Markus Goop und Patrick Stahl) vorbildlich durchgeführt.


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sporteo Schaan meets Innovation Beim ersten «sporteo Innovation Day» blicken Liechtenstein und die Region Vorarlberg in die Zukunft des digitalen Sportmarketings. Text: Martin Kowalewski

Am 16. und 17. März 2018 findet als Kooperation zwischen dem in Schaan ansässigen Unternehmen sporteo Int. Sportmanagement AG, führende Agentur in der Vermarktung des österreichischen Fussballs, und dem Institut für Entrepreneurship der Universität Liechtenstein der erste Sport Innovations-Marathon statt.

Sepp Lenhart, Geschäftsinhaber von sporteo, Schaan

Am «sporteo Innovation Day» entwerfen Teams von Studierenden aus dem Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre/International Management and Entrepreneurship im Zusammenspiel mit sporteo-Experten innovative Konzepte, wie mithilfe digitaler Technologien Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten in der Fussball-Vermarktung verändert werden können.

In nur 24 Stunden zu innovativen Vermarktungs-Lösungen im Sport

Wie genau Innovationen mittels digitaler Hilfsmittel sinnvoll vorangetrieben werden können, ist die zentrale Frage, der sich sporteo und die Universität Liechtenstein widmen. Innerhalb von 24 Stunden diskutieren alle Mitstreiter Ideen, entwickeln Szenarien und erstellen Konzepte, um diese schliesslich vor einer Jury aus Sportmarketing-Experten zu präsentieren. Die visionärsten Konzepte sollen von den jeweiligen Teams in enger Zusammenarbeit mit sporteo innerhalb kürzester Zeit in Prototypen umgesetzt werden. Martin Kowalewski, Chief Operating Officer, sporteo Int. Sportmanagement AG: «Die Zusammenarbeit mit dem Institut für Entrepreneurship ist für beide Partner eine Win-Win-Situation. Sie erlaubt es uns als führende Full-Service-Sportmanagement-Agentur in der Region neue Impulse zu setzen und ermöglicht gleichzeitig den Studierenden eine spannende und praxisnahe Lernerfahrung».

Wir über uns sporteo International Sportmanagement AG ist ein Full-Service-Sportmanagementunternehmen, spezialisiert auf ganzheitliches Sportmanagement und integrierte Kommunikation im Fussball. sporteo verantwortet die zentrale Bandenvermarktung des

UNIQA ÖFB Cups und vermarktet ORF-Livespiele im Rahmen der heimischen Tipico Bundesliga. Darüber hinaus vermietet und verkauft sporteo unternehmenseigene Digitalbanden an Verbände, Clubs und Grossveranstaltungen. Zudem garantiert sporteo

auch Logistik, Betreuung und die Umsetzung durch erfahrene Experten. Nicht zuletzt tritt sporteo als erfahrener Vermittler zwischen Clubs und Investoren sowie als Interessensvertreter von Spielern und Trainern wirkungsvoll in Erscheinung.

Die Geschichte von Sporteo

Sepp Lenhart, Geschäftsinhaber von sporteo, Schaan: Vom österreichischen Profifussballer, zum Berater von Spielern, Vereinen und Sponsoren bis zum CEO einer international erfolgreichen Full-Service-Sportagentur. 1988 Der österreichische Profifussballer Josef Lenhart gründet nach seiner aktiven Laufbahn in Eschen die Lenhart Sportmanagement AG. Sieht sich als Berater von Spielern, Vereinen und Sponsoren und hat damit Erfolg. Erst regional, dann national und schliesslich international. 1998 Die Lenhart Sportmanagement AG ist grösster Vermarktungspartner des österreichischen Fussballs, wickelt erfolgreich internationale Spielertransfers ab und kann sich mit der Betreuung von Einzelsportlern, dem Ein- und Verkauf von TV-Rechten sowie der Planung und Umsetzung von Sport-Events auch ausserhalb des Fussballs erfolgreich positionieren. 2000 Strategische Allianz mit der 1998 gegründeten Jürgen Werner Sportmanagement GesmbH und bis 2005 gemeinsamer Auftritt als StarFactory International AG. 2007 Die Full-Service wird leistende Sportagentur mit der Spezialisierung auf ganzheitliches Sportmanagement und integrierte Sportkommunikation in sporteo, International Sportmanagement AG, umbenannt. Umzug in das neue Heim im liechtensteinischen Schaan.


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Pflege in Liechtenstein – Quo vadis? Der Seniorenbund (LSB) befasst sich seit Jahren mit dem Thema Pflege. Dabei stellten wir fest, dass sich unser System mit den umliegenden Ländern mehr als messen kann. Text: Vorstand des Seniorenbundes

Bei der stationären Pf lege (Alters- und Pflegeheime) hat der Gesetzgeber darauf geachtet, dass sich jeder Bürger diesen Aufenthalt leisten kann: Bei Personen, deren AHV nicht zur Abdeckung des selbst zu entrichtenden Anteils reicht, springt die Ergänzungsleistung ein. In einem zukunftsweisenden Schritt wurde 2010 das Pflegeund Betreuungsgeld (BPG) eingeführt. Damit wird dem Wunsch der meisten Pflege- und Betreuungsbedürftigen Rechnung geVorstand Seniorenund 2018

tragen, möglichst lange daheim bleiben zu können. Es werden die pf legenden Angehörigen entlastet bzw. wird ihnen die weitere Übernahme dieser Leistungen überhaupt erst ermöglicht. Rund 70% der Pflege- und Betreuungsleistungen erfolgt durch Angehörige. Unser System würde ohne diesen Beitrag sofort kollabieren, finanziell wie personell. Es lohnt sich also in den ambulanten Bereich zu investieren. Das BPG ist breit aufgestellt. Es wird an alle Altersgruppen aus-

gerichtet. Bei der Ermittlung des Pflegegrades werden neben physischen auch psychische und kognitive Defizite berücksichtigt. Dadurch können z.B. auch Menschen mit Demenz vom BPG profitieren.

dass ihre Bevölkerungsszenarien keine Prognose der Bevölkerung in die Zukunft darstellen. Zur Treffergenauigkeit: bereits im kurzen Zeitraum von 2005 - 2015 wurde die Zunahme der über 65-Jährigen um 6% überschätzt.

Bisher stand beim Thema Pflege und Betreuung der Bedarf der Bürger im Vordergrund. Neue Vorschläge wie dem Pflegekapital/ -versicherung rücken davon ab. Sie gehen von statistischen Berechnungen mit prognostisch unsicheren Werten aus. Selbst das Amt für Statistik hält fest,

Der LSB setzt sich dafür ein, dass das funktionierende, von Steuermitteln getragene System erhalten bleibt und dem Bürger keine weiteren Belastungen überwälzt werden.


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Eindrucksvoller Blick ins schöne Meraner Land von Dorf Tirol aus. Rechts das geschichtsträchtige Schloss Tirol.

Wie kaum ein anderer Ort auf der Welt ist Südtirol in der Lage, so viele Urlaubswünsche auf einmal zu erfüllen: mit den vergletscherten Berggipfeln im Tauferer Ahrntal, dem quirligen und mondänen Zentrum im Süden des Landes, mit dem magisch-mediterranen Meran und dem grünen Pustertal, der Genussregion Eisacktal, dem abwechslungsreichen Vinschgau und nicht zu vergessen mit der unvergleichlichen Schönheit des Weltnaturerbes Dolomiten. Kultur, Tradition, Köstliches aus der Küche, herzliche Gastfreundschaft und vor allem: ganz viel Lebensfreude und Heiterkeit! Ob Sie die Tage in einem Wellnesshotel in Südtirol verbringen möchten, die Skiregionen des Landes erkunden oder Wanderungen in der einzigartigen Bergwelt unternehmen möchten, Südtirol verspricht eine Urlaubszeit, die Ihnen noch lange in Erinnerungen bleiben wird. Der breite Talkessel rund um die beliebte Kurstadt Meran begeistert durch das milde Klima, welches der Landschaft ein mediterranes Flair verleiht. In den urigen Seitentälern können Sie hingegen die alpine Seite der Ferienregion kennenlernen. Die Vielfalt, welche durch das Aufeinandertreffen der mediterranen Temperaturen und der alpinen Landschaft entsteht, machen die Ferienregion Meran und Umgebung das ganze Jahr über zu einem beliebten Urlaubsziel. Egal ob Sie gerne wandern, Rad fahren, Ski laufen oder die kulturellen und kulinarischen Veranstaltungen der Saison geniessen möchten – in Meran und Umgebung

Willkommen im

Südtirol Strahlender Sonnenschein und warme Temperaturen machen den Aufenthalt in Meran und Umgebung garantiert zum unvergesslichen Erlebnis.

ist für jeden Geschmack das Richtige dabei. Apfelblüte und milde Temperaturen Der Frühling beginnt im Meraner Talkessel bereits früher als in anderen Regionen Südtirols und hüllt die Landschaft in ein bezauberndes Kleid aus weissen und zartrosa Blüten. Jetzt ist die richtige Zeit, um die ersten warmen Sonnenstrahlen zu geniessen. Bei einem Spaziergang oder Fahrradausflug durch die unzähligen blühenden Apfelbäume erleben Sie das beeindruckende Naturschauspiel hautnah. Ebenfalls sehr zu empfehlen sind die

Promenaden und die einzigartigen Waalwege rund um die Kurstadt. In den wunderschönen Gärten von Schloss Trauttmansdorff erlebt man im Frühling eine herrliche Blütenpracht, aber auch im Sommer und im Herbst sind sie einen Besuch wert. Besonders schön ist die Zeit der Apfelblüte in Orten wie Lana, Marling, Dorf Tirol, Algund, Naturns, Partschins oder Schenna. Mediterraner Sommer zwischen Palmen und Gipfeln Strahlender Sonnenschein, warme Temperaturen und ein grosses Angebot an Urlaubsaktivitäten machen den Sommer in Meran und Umge-

bung garantiert zum unvergesslichen Erlebnis. Im ursprünglichen Ultental, im Schnalstal, im Naturpark Texelgruppeund im urigen Passeiertal locken unzählige Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden – von gemütlichen Almwanderungen über Höhenwege bis hin zu Hochtouren am Gletscher. Auch Mountainbiker und Radwanderer kommen in der Gegend um Meran voll auf ihre Kosten. Ein gut ausgebautes Netz an Radwegen und aufregenden Mountainbike-Touren bietet Spass für die ganze Familie. Wer gerne reitet ist in Hafling – der Heimat der Haflingerpferde – genau richtig. Nach dem Sport tut eine kleine Abkühlung im Schwimmbad oder Badeteich besonders gut. Empfehlenswert ist ein Besuch der Therme Meran, die im Sommer auch einen grossen Park mit Liegewiese bietet. Genussvoll, bunt und voller Traditionen In Meran und Umgebung ist der goldene Herbst die Zeit der Apfelernte und Weinlese. Ausserdem finden in dieser Jahreszeit viele kulinarische und traditionsreiche Veranstaltungen statt. Geniesser und Weinkenner kommen beim Törggelen, beim Merano Wine Festival & Culinaria sowie bei Vino Culti voll auf ihre Kosten. Beim Traubenfest gibt es neben kulinarischen Schmankerln auch schwungvolle Volksmusik und traditionelle Trachten zu bestaunen. Liebhaber klassischer Musik sollten sich die Meraner Musikwochen nicht entgehen lassen. www. suedtirol.info


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Hotel Ansitz Plantitscherhof*****

… mitten im Villenviertel von Meran Getreu dem Motto «Nicht größer, dafür luxuriöser» bietet das 5-Sterne-Hotel viel Platz und Besonderheiten für genussvollen Urlaub in einem einzigartigen romantischen Ambiente.

moderner Südtiroler Küche und exzellenten Weinen verwöhnt wird. Das ehrwürdige Haus erhält auch durch die besondere Leidenschaft für Oldtimer eine außergewöhnliche Qualität und bietet einen eigenen Oldtimer-Verleih, gemeinsame Ausfahrten und ein Oldtimer-Wohnzimmer als gemütlichen Treffpunkt.

Nur einen kurzen Spaziergang von der Meraner Altstadt entfernt erwarten Sie moderne Zimmer & Suiten und ein eleganter Golden SPA mit Salzwasser-Hallenbad, Saunen, Whirlpool auf der Dachterrasse und einem vielfältigen Wellnessangebot. Herzstück des Hotels ist das neu gestaltete Gartenparadies mit verspielten Ecken und romantischen Rückzugsorten, ganzjährig beheiztem Außenpool und heimeliger Feuerstelle. Genusskultur mit besonderem Flair Im Hotel Ansitz Plantitscherhof dreht sich alles um Genuss. Besonderes Highlight ist das neue Garten-Restaurant mit offenem Panoramadach in dem man mit mediterraner und

Vielfältiges Meran Meran ist schick, man trifft sich für Dolce-Vita-Genussmomente, Shoppingtouren und Kulturerlebnisse. Aber auch Aktiv-Urlauber kommen auf ihre Kosten. Täglich bietet das Hotel ein umfangreiches Body & Mind-Programm u.a. mit Yoga und Qigong. Ausflüge, Wanderungen und Radtouren ergänzen das Angebot mit belebender Fitness im Freien. www.plantitscherhof.com

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5 -S T E R N E L U X U S M I T T E N IM VILLENVIERTEL VON MERAN.

APFELBLÜTE IN MERAN 02.04.2018 – 22.04.2018

5 Übernachtungen Gourmet-Halbpension Bullitour mit dem historischen VW-Bulli Hofführung durch die blühenden Weinberge Aromaöl-Ganzkörpermassage (50 min.) p.P. Tägliches Body & Mind Programm Nutzung des exklusiven Golden SPA Tiefgaragen-Stellplatz

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€ 864,50 p.P.

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Frühlingsgefühle zwischen blühenden Apfelhainen und mediterraner Stadt Perfekt für Shopping-, Kultur-, Natur- und Genussaufenthalte Neue Penthouse-Suiten mit privatem Infinity-Swimmingpool und eigener Sauna und neue Wellness-Suiten mit eigener Sauna Neues Restaurant mit verspielten Winkeln, Ecken und Panoramadach Neues, privates Oldtimer-Wohnzimmer für geselliges Beisammensein Neues mediterranes Gartenparadies mit ganzjährig beheiztem Außenpool und heimeliger Feuerstelle Golden SPA mit verschiedenen Pools, Whirlpool auf der Dachterrasse, Saunen, Dampfbad u. v. m. Schlafen unter freiem Himmel – die Freiluft-Suite im Plantitscherhof

Fam. Gufler | Dantestraße / Via Dante 56 | 39012 Meran/o T: +39 0473 230 577 | WhatsApp: +39 3349 059 208 info@plantitscherhof.com | www.plantitscherhof.com


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Ist Liechtenstein ein gutes Land für Flüchtlinge? Die beiden Berufsschüler Leonardo Sandbichler und Nicolas Ackermann aus dem Kanton St. Gallen haben sich in einer schulischen Aufgabenstellung resp. Vertiefungsarbeit mit dem Flüchtlingswesen in Liechtenstein befasst. Bearbeitet von Herbert Oehri

Seit Jahren auf der Flucht. Flüchtlinge und Asylsuchende aus vielen armen Ländern.

Dabei haben die beiden Studenten neben Besuchen und einem Interview im Flüchtlingsheim Vaduz auch Gespräche mit Flüchtlingen und mit einer Deutschlehrerin geführt. Wir danken den Herren Sandbichler und Ackermann für die Zurverfügungstellung des nachfolgenden Beitrages.

Gründe für ein Asylgesuch Politische Anschauung, Religion, sexuelle Orientierung, Zugehörigkeit einer bestimmten Gruppe, Rasse, Nationalität usw. Dies sind die wichtigsten Gründe warum ein Mensch in Liechtenstein Asyl beantragen

kann. Da Liechtenstein ein vergleichsweise kleines Land ist, ist es nicht unüblich, dass Asylsuchende nicht mit Absicht nach Liechtenstein kommen. Viele haben noch nie etwas vom Ländle gehört und sind daher oftmals verwundert, dass sie nicht in Österreich angekommen sind. Sofern in Deutschland und Österreich der Asylantrag abgelehnt wurde, gibt es einige, welche ihr Glück in Liechtenstein versuchen. So kommen viele Asylsuchende nicht primär aus ihrem eigenen Land, sondern sind schon eine längere Zeit in der Umgebung.

Anzahl der Gesuche Die Anzahl der Asylgesuche ist eine sich dauernd ändernde Zahl, so waren es Anfang 2017 etwa 120 Personen, explodierte die Zahl auf fast 150 bis Mai. Darauf folgte eine Schwächung von 50 Personen bis September. Derzeit befinden sich 108 Asylsuchende in Liechtenstein. Doch wie sieht es im jährlichen Vergleich aus? Im August 2015 gab es die meisten Gesuche. Von Mai bis September hat sich diese Zahl geradezu verdoppelt. Dies war die bisher grösste Welle, welche sich erst 2016 bei ungefähr 120

Gesuchen stabilisiert hat. Doch Mitte 2017 sieht man einen erneuten Berg, welcher seinen Tiefpunkt bei 100 Personen im September erreichte hat.

Woher kommen die Asylsuchenden? Anhand der Neuigkeiten, welche man täglich hört und sieht, könnte man meinen, dass die meisten Asylgesuche von Personen aus dem mittleren Osten stammen. Dies ist jedoch nicht richtig. Mit mehr als 30% haben Personen aus Serbien die meisten Asylanträge gestellt. Anhand der Abbildung kann


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Anzahl Bewohner 2015 – 2017

man sehen, dass es sehr viele Europäer darunter hat, welche eine geringe Chance auf eine Aufnahme haben. Diese werden zurückgewiesen.

Wie werden die Asylsuchenden in Liechtenstein verteilt? In Liechtenstein gibt es derzeit zwei Asylunterkünfte. Eine davon befindet sich in Vaduz (Heuweg 8, 9490 Vaduz). Hier wohnen vor allem Familien. Das andere Zentrum befindet sich in Triesen und beherbergt lediglich Männer. Von den derzeit 108 Asylsuchenden in Liechtenstein, werden statistisch gesehen 25 Personen angenommen. Dies liegt nicht daran, dass Liechtenstein ein kleines Land ist und daher weniger Ressourcen zur Verfügung hat, sondern weil die meisten Suchenden in Liechtenstein kein Anrecht auf Asyl haben. Im letzten Jahr befanden sich durchschnittlich 120 Personen im Asylprozess. Dies entspricht 2,3 Asylsuchenden pro 1’000 Einwohner. Zum Vergleich, Deutschland hat 9.8 Asylsuchende pro 1'000 Einwohner. Jedoch im Vergleich mit dem Durchschnitt aller europäischen Länder (2,3) liegt Liechtenstein mit 0,4 deutlich darüber.

Anlaufstelle Asylzentrum Liechtenstein Die wichtigste Anlaufstelle für einen einreisenden Asylsuchenden bietet das Asylzentrum in Vaduz. Das Asylzentrum kümmert sich um die neu eintref-

fenden Flüchtlinge und organisiert deren Aufnahmeprozedur. Ausserdem bieten sie Verpflegung, Unterhalt und Sicherheit. Da uns deren Engagement sehr angesprochen hat, haben wir nach Absprache die Möglichkeit erhalten am 20.11.2017 ein Gespräch mit Personen vom Asylzentrum in Vaduz zu führen. Wir haben von ihnen zusammengefasst die nachfolgenden Informationen erhalten:

Tägliche Aufgaben Asylzentrum Das Asylzentrum hat einen sehr abwechslungsreichen Alltag aufgrund der grossen Anzahl an verschiedenen Tätigkeiten. So muss es sich als erstes darum kümmern, dass alle Flüchtlinge eine Unterkunft haben. Des Weiteren organisiert es den kompletten Alltag der Asylsuchenden und plant deren Verpf lichtungen und Termine. Um das Aufsuchen eines Arztes kümmert sich das Asylzentrum ebenfalls, da es Vorschrift ist, von jedem Flüchtling einen Gesundheitscheck vorweisen zu können. Das Kochen überlässt das Asylzentrum jedoch den Flüchtlingen komplett. Dadurch sind die, was Essen betrifft, auf sich selbst gestellt. Jeweils an jedem Dienstagmorgen wird den Asylsuchenden ein Taschengeld übergeben, welches sich auf 10 Franken Essensgutscheine beschränkt. Nach sechs Wochen Aufenthalt, erhalten sie zusätzlich noch 4 Franken Taschengeld. Auf die Frage wieviele Flüchtlinge monatlich dazukommen, kann nicht beantwortet werden, da diese variiert. Dasselbe gilt auch

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für saisonale Trends. Die Kommunikation gestaltet sich weniger schwer als erwartet. Einige wenige Asylsuchende beherrschen bereits die deutsche Sprache gut genug, um eine Konversation zu führen. Andere wiederum sind mit der englischen Sprache vertraut, weshalb auch die Konversation mit Ihnen keine grösseren Probleme verursacht. Kritisch ist die Konversation jedoch, sobald der Gesprächspartner sowohl keine Deutsch-, als auch keine Englischkenntnisse verfügt. In diesem Falle werden entweder andere Flüchtlinge als Übersetzer eingespannt oder auswärtige Dolmetscher engagiert. Eine weitere Möglichkeit ist Google Übersetzer, mit welchem ganze Konversationen geführt werden könnten.

Wie beschäftigen sich die Flüchtlinge? Vor allem die lange Wartezeit belastet die meisten Flüchtlinge sehr stark. Demzufolge beschäftigen sich die meisten Flüchtlinge andersweit um die Wartezeit zu überbrücken. Einige Asylsuchende haben Fixpunkte wie beispielsweise Schule oder Jobs. Andere haben jedoch keinen geregelten Tagesablauf und können Ihren Tag selber gestalten. Die meisten beschäftigen sich jedoch in dieser Zeit mit dem Schreiben von Bewerbungen oder dem Suchen einer Arbeitsstelle. Das Asylzentrum stellt Sozialisierungs- und Deutschkurse zur Verfügung, welche von den Asylsuchenden tatkräftig genutzt werden.

Aufnahmeverfahren für Flüchtlinge Wir haben uns mit den zuständigen Personen vom Flüchtlingszentrum Vaduz unterhalten und von ihnen interessante Ausführungen über das Flüchtlingswesen in Liechtenstein erfahren. Sobald ein Flüchtling im Liechtenstein angekommen ist, geht er entweder zum Asylzentrum, oder direkt zur Polizei. Sollte der Flüchtling zuerst zum Asylzentrum gelangen, wird er jedoch ebenfalls direkt zur Polizeistation in Vaduz weitergeleitet, um ihn zu registrieren. Dann werden sie im Flüchtlingszentrum untergebracht… Innerhalb der kommenden Tage wird dem Asylsuchende ein Termin im Passamt Vaduz vereinbart, um dort ein Asylgesuch zu stellen. Sollte dies erledigt sein, steht lediglich für jeden Flüchtling ein Arztbesuch bevor. Gründe für einen Asylantrag Die häufigsten Gründe für einen Asylantrag sind in der Regel Kriegssituationen im eigenen Land, oder eine Verfolgung der Heimat-Regierung. Im Liechtenstein haben Flüchtlinge einen grossen Vorteil gegenüber andere Länder. Ein Flüchtling im Liechtenstein hat automatisch eine Arbeitsbewilligung (Ihrem Gesetz Art 23). Demzufolge sind sehr viele berufstätig und verdienen ein gesetzlich vorgeschriebenes Gehalt. Kosten der Flüchtlinge Die Kosten für die Flüchtlinge werden durch einen Leistungsauftrag des Landes finanziert.


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Die Kleider werden teilweise von der Flüchtlingshilfe, vom Hilfswerk Liechtenstein und Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Ab und an bringt die Schweizer Tafel Lebensmittel vorbei, welche von den Asylsuchenden konsumiert werden können.

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Flüchtlinge ihren Unterricht, sondern auch Kinder, welche der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind.

Interview mit einer Lehrerin Die beiden Studenten haben sich u.a. auch mit einer Lehrerin unterhalten, die den Flücht-

diese Anforderung zu erfüllen gibt es Lehrer/innen, welche sich parallel zum eigentlichem Unterricht auch dem Beibringen von Deutsch als Fremdsprache widmen. Nach einigem Suchen konnten wir Kontakt mit Frau R. aufnehmen, welche uns zuvorkommend ein Interview bezüglich ihrer Berufstätigkeit gewährt hat. Frau R. hatte bereits während ihres ganze Lebens ständig einen guten Kontakt zu Kindern, da ihre Eltern ein Kinderheim geleitet haben. Ein pädagogischer Beruf war für sie demzufolge naheliegend. Doch erst im

lingen Deutschunterricht vermittelt. Dabei hat sie von ihrer Tätigkeit, den oftmaligen Integrat ionsschw ierigkeiten erzählt, aber auch über die schönen Seiten, die sie mit den Flüchtlingen fast täglich erlebt. Ein sehr wichtiger Punkt bei der Aufnahme eines Flüchtlings ist die Integration. Dies hat sowohl soziale, als auch schultechnische Seiten. Jede Person, welche zukünftig im Liechtenstein leben möchte, sollte die Deutsche Sprache beherrschen. Genau um

letzten Jahr ihrer Lehrerausbildung war sie sich sicher, dass sie diesen Beruf auch tatsächlich ausüben wollte. Auf den Bezug zu den Flüchtlingen ist Frau R. aber eher zufällig gestossen. Aus familiären Gründen wollte sie ihr Pensum als Klassenlehrerin verringern. Gleichzeitig wurde jedoch auch eine Arbeitsstelle als DAZ – Lehrerin (Deutsch als Zweitsprache) frei. Seither unterrichtet sie Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt. Natürlich besuchen nicht nur

unter anderem jedoch nicht nur an der Sprache, sondern da sich die Asylsuchenden an eine komplett neue Lebensweise gewöhnen müssen. Es überrascht und bereitet Frau R. demzufolge umso mehr Freude, wenn sie miterlebt wie schnell und interessiert die meisten die deutsche Sprache erlernen. Sie erfährt in ihrem Unterricht auch ständig neues Faszinierendes bezüglich verschiedenen Kulturen und deren Bräuche. Das Lernen im Unterricht gestaltet

Die Flüchtlingshilfe freut sich sehr, wenn Privatpersonen mit den Bewohnern Sport und sonstige Freizeitaktivitäten ausüben.

Persönliche Geschichten und Schicksale Für Frau R. ist es sehr spannend jeweils neue Kinder in ihrem Unterricht begrüssen zu dürfen. Die verschiedenen Kulturen, persönlichen Geschichten und Schicksale berühren und erstaunen sie immer wieder aufs Neue. Der Unterricht gestaltet sich zu Beginn aufgrund der sprachlichen Differenzen als eine grosse Herausforderung. Dies liegt

sich sehr abwechslungsreich. Zu Beginn wird daran gearbeitet den Grundwortschatz in den wichtigsten Bereichen aufzubauen. Das Ganze wird mit der Kommunikation verbunden, wodurch die Lernenden bereits erste Erfahrungen sammeln.

Es gibt auch Schwierigkeiten… Die grösste Herausforderung ist es, für viele verschiedenen Schülern ein individuelles Programm auf die Beine zu stellen, da eigentliche alle Schüler einen verschiedenen Wissensstand besitzen. Aktuell befinden sich vier Kinder in

ihrem Unterricht, welche alle dieselbe Erstsprache sprechen und diese im Unterricht andauernd untereinander anwenden und dadurch das Deutschlernen in den Hintergrund rückt. Bei einigen Flüchtlingen kann es vorkommen, dass sie spürbar traumatisiert sind und daraus folgend eine Lernblockade vorherrscht. Eine weitere Schwierigkeit ist das Beibringen unseres Alphabets , da die Kinder in ihrer alten Heimat über eine andere Schrift verfügt haben


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und unsere Schrift erst lernen müssen. Es dauert im Durchschnitt etwa 2 Jahre, bis ein Flüchtling auf einem Sprachstand ist, um den Alltag zu bestehen. Nicht alle Schüler sind motiviert und interessiert. Die meisten beteiligen sich jedoch aufgrund der spielerischen Lernmethoden sehr gut am Unterricht. Frau R. teilte uns mit, dass die Schüler, welche aus Flüchtlingsregionen stammen, eigentlich immer sehr freundlich und zuvorkommen sind.

Gespräch mit zwei Flüchtlingsfrauen Damit wir auch die Sichtweise der Personen erhalten, welche sich tatsächlich auf der Flucht befinden, haben wir uns vorgenommen, einen Flüchtling persönlich zu interviewen. Das Finden eines richtigen Interviewpartners war jedoch schwieriger als gedacht. Nach einer etwas längeren Suchzeit haben wir es geschafft zwei Interviewpartner zu finden. Bei unseren Interviewpartnern handelte es sich um zwei Frauen, welche beide auf eine Flucht aus Asien nach Europa zurückblicken können. Da beide Personen eine andere Sichtweise auf den ganzen Prozess haben und mit verschiedenen Problemen zu kämpfen hatten, haben wir beiden Personen die gleichen Fragen gestellt. Die Antworten

waren – wie wir erwartet hatten – sehr verschieden. Weil beide Interviewpartner keine persönlichen Informationen in der Vertiefungsarbeit stehen haben wollten, welche später veröffentlich wird, werden die kommenden zwei Interviews keine vollständigen Namen enthalten.

Aus dem Gespräch mit Frau K. Frau K. kommt ursprünglich aus dem Tibet. Von diesem Land flüchtete Sie jedoch bereits in sehr jungen Jahren. Da sie bei der Flucht lediglich knapp acht Jahre alt war, hat sie bezüglich des Aufnahmeprozesses nichts mitbekommen. Sie konnte sich ebenfalls an die Flucht an sich nicht erinnern, ausser dass sie eine ziemlich gefährliche Route zu Fuss hinter sich bringen musste. Der Auslöser für die Flucht war die Unterdrückung, welche im Tibet noch heute anzutreffen ist. Da die Unterdrückung von China mit Mitteln der Angst vollzogen wird, entschieden sich sehr viele Einwohner von Tibet für eine Flucht in den Westen. Es war für Frau K. sehr schwierig die deutsche Sprache zu lernen, da es sich bei Deutsch um eine der schwierigsten Sprachen der Welt handelt, wie sie sagt. Ausserdem unterscheidet sich die Grammatik vom Tibetischen und des Deutschen komplett. Obwohl Frau K. zu Beginn Mühe mit der Sprache

hatte, spricht sie unterdessen gut Deutsch und schloss ebenfalls die Realschule souverän ab. Mittlerweile lebt Frau K. in Zürich und absolvierte ihre Ausbildung im Kaufmännischen Bereich. Ihr gefällt das Leben bei uns sehr und ist froh, dass sie so herzhaft aufgenommen wurde. Obwohl sie sehr freundlich aufgenommen wurde, war der Einstieg in ein neues Leben natürlich aufgrund der sprachlichen und kulturellen Unterschiede sehr schwierig. Frau K. stellt sich die Zukunft sehr vielversprechend und interessant vor. Sie ist froh darüber, dass ihr bei uns sehr viel Zukunftsperspektive geboten wird.

Aus dem Gespräch mit Frau H. Frau H. ist im Jahr 2016 aus dem Irak ins Fürstentum Liechtenstein eingewandert. Sie beschrieb die Flucht als sehr anstrengend und nervenaufreibend. Sie flüchtete zuerst zu Fuss und durchquerte danach mithilfe der Eisenbahn und Bussen die Türkei, den Balkan und die Schweiz, bis sie schlussendlich mit ihrem Ehepartner in Liechtenstein angekommen ist. Der Grund für die Flucht waren die Probleme, welche ihr Ehemann mit der irakischen Regierung hatte. Um der Verfolgung der Regierung zu umgehen, traten sie im Frühjahr die Flucht nach Europa an.

Autoren:

Nicolas Ackermann

Leonardo Sandbichler

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Sprache und Integration Frau H. ist der Meinung das es einfach wäre die deutsche Sprache zu erlernen, sofern der Deutschkurs täglich angeboten werden würde. Da die Deutschkurse jedoch nur zweimal pro Woche stattfinden, empfindet sie das Erlernen der deutschen Sprache als sehr schwierig. Da sie jedoch mit der englischen Sprache gut vertraut ist, hat sie zumindest aufgrund der Sprache keine Probleme sich zu integrieren. Frau K. besucht den freiwilligen Sozialisierungskurs und den Deutschkurs um sich besser bei uns integrieren zu können. Sie unternimmt alle Anstrengungen, um sich in Liechtenstein zu integrieren.

Gefühl nicht erwünscht zu sein Sie fühlt sich dennoch nicht willkommen. Sie habe das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Trotz allem empfindet sie die meisten Mitmenschen als sehr freundlich und ist sehr froh bei uns im Land aufgenommen worden zu sein. Sie hat trotz ihrer Lebensumstände den Optimismus nicht verloren, dass alles besser wird. So freut sie sich bereits auf einen Job und auf den Tag, an dem ihr Kind die Schule in ihrer neuen Heimat Liechtenstein besuchen wird.


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Im Kirchenkalender ist Ostern seit über 1700 Jahren das wichtigste Fest. Christen auf der ganzen Welt gedenken an Ostern der Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Die Gottesdienste erstrecken sich von der Feier des Letzten Abendmahls am Gründonnerstagabend, dem Vorabend des Karfreitags, über den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe des Herrn, bis zum Anbruch der neuen Woche am Ostersonntag. Terminlich fällt Ostern immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond, also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April. Das Wort «Ostern» geht, so vermutet man, auf eine germanische Fruchtbarkeitsgöttin namens Eostrae zurück.

Jeden Mittwoch servieren

wir Spezialitäten aus Grossmuttersküche

Gasthaus zur Eibe Tosters // www.gasthaus-zur-eibe.at // info@gasthaus-zur-eibe.at // Tel. +43 5522 37651

Warum Hasen und Eier zu Ostern? Hase und Ei symbolisieren seit Urzeiten Fruchtbarkeit und den Beginn neuen Lebens. Sowohl Hase wie Ei sind bereits aus vorchristlichen Bräuchen bekannt. Im Mittelalter galt Ostern als Zahltag für Schulden. Beglichen wurden die Ausstände gerne mit Hasen und Eiern – so kam wohl das Ostermenü zustande. Woher der eierbringende Hase aber wirklich stammt, ist bis heute nicht geklärt. Die erste Erwähnung des Osterhasen stammt aus dem Jahr 1678.


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Eierlikör-Panna Cotta Ein herrliches Osterdessert: Für 6 Personen

Zubereitung: 35 Minuten (+ 240 Minuten Warteziet)

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1. Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Vanilleschote längs halbieren und das Mark herausschaben. Sahne, Milch, 75 g Zucker, Eierlikör, Vanilleschote und -mark in einem Topf aufkochen und ca. 2 Minuten köcheln. Topf vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen. Vanilleschote entfernen. Gelatine ausdrücken und in der Sahnemischung auflösen. Die Sahne in sechs Förmchen (à ca. 125 ml Inhalt) füllen und zugedeckt mindestens 4 Stunden kalt stellen.

6 Blatt Gelatine 1 Vanilleschote 400 g Schlagsahne 200 ml Milch 75 g Zucker 3 EL Zucker 100 ml Eierlikör 250 g Rhabarber 200 g Erdbeeren 100 ml Rhabarbernektar 2 TL Speisestärke 2 Stiele Minze 30 g Amarettini

Hasen - Wet tbewerb Wie viele von den unten abgebildeten Mündle-Osterhasen haben sich in unserer lie:zeit versteckt? Richtige Lösung bis 22. März 2018 an vera.oehri@medienbuero.li Zu gewinnen CHF 20.– Gutscheine von der Bäckerei Mündle

2. Rhabarber waschen, putzen, in Stücke schneiden. Erdbeeren waschen, putzen und vierteln. Nektar und 3 EL Zucker aufkochen. Rhabarber zufügen, erneut aufkochen und zugedeckt ca. 3 Minuten köcheln. Stärke und 2 EL Wasser glatt rühren, in die kochende Flüssigkeit rühren, aufkochen und 1 Minute weiterköcheln. Topf vom Herd nehmen, Erdbeeren zufügen.

3. Minze waschen, trocken schütteln und die Blättchen abzupfen. Amarettini grob zerbröseln. Pannacotta auf Teller stürzen, mit der Grütze anrichten und mit Minze und den zerbröselten Amarettini bestreuen.


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Seiten der Frau

Leben

Der schönste im

Tag

Heiraten hat trotz aller Widrigkeiten nichts an seinem Zauber verloren. Wer sich heute für den Bund der Ehe entscheidet, der blickt diesem Tag voller Vorfreude entgegen. Text: Tamara Beck

Auch wenn die Zeremonie nur im engen Kreise stattfinden soll, gibt es vieles vorzubereiten. Check- und Budgetlisten aus dem Internet helfen dabei, alles zu organisieren. Und diese Vorbereitungen stimmen auch mental ganz auf diesen besonderen Tag im Leben ein. Es braucht keinen Wedding Planer um zu heiraten, aber wer den Hochzeits-Termin eher kurzfristig wählt, ist womöglich froh um Unterstützung. Die Trauzeugen stellen sich bestimmt gerne zur Verfügung. Zu den wichtigsten Eckpunkten in der Planung gehören neben dem Termin (beim Standesamt und evtl. in der Kirche), der Lokalität für Apéro und gemeinsamem Essen sowie der Wahl eines Caterers, Kochs oder Restaurants auch das Gestalten und Versenden der Einladungen an die Gäste, die Organisation eines Fotografen und, für das Brautpaar in spe besonders wichtig: die Wahl der Ringe, der Garderobe, eines Brautstrausses und das Buchen eines Termins beim Friseur und der Kosmetikerin.

Foto: Nadine Haltner  Frisur kreiert von Sarah Marxer, bei Salon mano, Eschen


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Seiten der Frau

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ETWAS ALTES, NEUES, GEBORGTES UND BLAUES ... Diese Tradition, dass eine Braut bei ihrer Hochzeit etwas Altes, Neues, Geborgtes und Blaues mit sich tragen soll, ist schon sehr alt und kommt aus England. Der Spruch im Original: something old, something new, something borrowed, something blue and a silver sixpence in your shoe. Etwas Altes steht für den Lebensabschnitt der Braut vor der Hochzeit. Üblicherweise bietet sich da ein Schmuckstück aus Mutters Schatzkiste an. Manchmal kommt auch das Brautkleider der Mutter oder Grossmutter zum Einsatz. Etwas Neues stellt den neuen Lebensabschnitt als Ehegattin nach der Hochzeit dar. Hier kommen sehr viele Dinge in Frage: die Brautschuhe, das Brautkleid, ein neues Täschchen. Etwas Geborgtes steht für die Beständigkeit langjähriger Freundschaften. Ein kleines geborgtes Accessoire wie Ohrringe von der glücklich verheirateten Freundin, die Handschuhe der Schwester, oder eine Puderdose von der Schulkollegin sind hierfür genau richtig. Etwas Blaues steht als Symbol für Reinheit und Treue. Dieses traditionelle blaue Stück ist fast schon ein Klassiker: das Strumpfband.

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WEDDING EVENT HOCHZEITSHAUS BAD RAGAZ 23. UND 24. MÄRZ 2018 Inspirationen und Ideen für eine zauberhafte Hochzeit Attraktive Rabatte auf das gesamte Sortiment von Mery‘s Couture und Rhomberg Schmuck Begrüssungscüpli Gewinnen Sie einen Gutschein von Rhomberg Schmuck und Mery‘s Couture im Wert von je CHF 500.–

Hochzeitshaus Bad Ragaz, Badriebstrasse 11, 7310 Bad Ragaz, www.hochzeitshaus.ch Öffnungszeiten: Freitag, 23. März 2018, 09.30 – 20.00 Uhr Samstag, 24. März 2018, 9.00 – 17.00 Uhr gesehen bei: Mery's, Bad Ragaz 100.5 x 265 mm


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HOCHZEITSBRÄUCHE

BRAUTSTRAUSS WERFEN

BRAUT ÜBER DIE SCHWELLE TRAGEN

HOCHZEITSTANZ

Ein vielgeliebter Brauch ist das Brautstrausswerfen, bei dem die Braut ihres Brautstrausses während der Hochzeitsfeier in die Gruppe der unverheirateten Damen wirft. Traditionell stellt sie sich dabei mit dem Rücken zu den versammelten ledigen Damen und wirft den Brautstrauss über ihren Kopf rückwärts. Die glückliche Fängerin wird, so die Überlieferung, als nächste ihre Hochzeit feiern.

Nach der Hochzeitsfeier sollte der Bräutigam seine Angetraute über die Schwelle des gemeinsamen Heimes tragen (oder ev. des Hotelzimmers). Damit verhindert der Bräutigam, dass seine Braut mit den Dämonen, die unter der Schwelle lauern, in Berührung kommt. Andererseits soll es ein deutliches Symbol für die Gemeinsamkeit der Ehe sein.

Ganz traditionell eröffnet das Brautpaar die Tanzfläche mit dem eigenen Hochzeitstanz. Diese Geste ist beliebt und kommt gut an. Der Hochzeitstanz ist der Startschuss für die Party.

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Rahmenprogramm nicht vergessen Je nachdem wie aufwendig oder gross die Feier werden darf, muss man auch an Unterhaltung und Rahmenprogramm denken, an das Buchen einer Limousine oder Kutsche, das Erstellen einer Wunschliste, welche die Trauzeugen an die Gäste weiterleiten, die Dekoration etc. So können vom Antrag bis zum Tag der Tage mehrere Monate vergehen. Diese Zeit sollte man sich auch geben, um die Wünsche und Bedürfnisse gut abzustimmen, sich ans Budget zu halten und den Tag so zu planen wie er für beide stimmig ist. Das Lesen von Büchern und Zeitschriften zum Thema und der Besuch von Hochzeitsmessen und Ausstellungen liefern wertvolle Inspirationen im Vorfeld um die Planung ins Rollen zu bringen. Und nicht zuletzt: wer das Gefühl des frisch verheiratet seins so richtig zelebrieren möchte, der bucht im Anschluss an den Hochzeitstag die Fahrt in die Flitterwochen und verabschiedet sich nach der Feier direkt für eine Weile von den Gästen. Dafür ist dann aber auch eins besonders wichtig: die Dokumente. Diese kann und soll man bereits im Vorfeld organisieren,

gesehen bei: Ellen's Bluamaschopf, Schellenberg

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meine:zeit

Seiten der Frau

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KOLUMNE von Vera Oehri-Kindle

DIE HOCHZEITSTORTE

DER HOCHZEITSKUSS

Das Anschneiden der Hochzeitstorte wird auf jeder Hochzeit zelebriert. Meistens versammeln sich die anwesenden Hochzeitsgäste um das Brautpaar und warten gespannt auf den Anschnitt. Laut Brauch sagt der Ablauf viel über den Verlauf der Ehe aus. Das Messer wird vom Paar gemeinsam zur Torte geführt, doch entscheidend ist die Hand, die oben liegt. Wer die Führung übernimmt, der wird auch in der Ehe das Sagen haben.

Der Hochzeitskuss ist sicherlich der romantischste Augenblick in der Trauungszeremonie und zugleich der erste Kuss der frisch vermählten Eheleute. Er hat eine lange Tradition und wird von der Hochzeitsgesellschaft mit Vorfreude erwartet.

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Blumenschmuck gesehen bei: Ellen's Bluamaschopf, Schellenberg

DAS VERFLIXTE 7. JAHR Das verflixte siebte Jahr fürchten viele Frauen. Grund für die Furcht vor dem siebten Jahr ist angeblich ein bis in die Antike zurückgehender Aberglaube, demzufolge das Leben in Siebener-Abschnitte eingeteilt ist. Der altbekannte Mythos um das verflixte siebte Jahr hält sich eisern und ist nicht gänzlich aus der Luft gegriffen – statistisch gesehen werden tatsächlich die meisten Ehen im siebten Ehejahr geschieden, Mit einigen Verhaltensweisen lässt sich das verflixte siebte Jahr einer Beziehung aber gut meistern. Das A und O einer jeder Beziehung ist die Kommunikation. Nur wenn Ihr miteinander redet, könnt Ihr wirklich wissen, was der jeweils andere erwartet. Zeit für Zweisamkeit nutzen und

die Zeit, die man miteinander verbringt, seinem Partner die volle Aufmerksamkeit schenken. Auch wenn jeder seinen eigenen Freiraum für Hobby und Freunde braucht, ist es dennoch wichtig gemeinsame Interessen zu haben. Auch ein regelmässiger Spaziergang, gemeinsames Kochen oder Fahrradfahren eignet sich wunderbar um die Beziehung zu stärken und gemeinsam Spass zu haben. Egal, ob nach dem fünften, siebten oder Zehnten Jahr: Wer sich regelmässig die Liebe zeigt, wird daran erinnert, was er eigentlich an seinem Partner hat. Wichtig man sagt dem anderen mal wieder, wie sehr man ihn eigentlich liebt und schätzt.So kann auch das verflixte siebte Jahr Eurer Liebe nichts anhaben!

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A LT E L I E B E Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist nicht spurlos an Lore (Ute Hoffmann) und Harry (Thomas Hassler) vorübergegangen. Er ist vor Kurzem pensioniert worden und kümmert sich liebevoll um seinen Garten. Sie fürchtet sich, in Pension zu gehen, aus Angst, mit Harry untätig im Garten zu sitzen. Unterdessen heiratet die Tochter Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Industriellen, der ihr Vater sein könnte. Wie konnte es soweit kommen? Was haben Harry und Lore nur falsch gemacht?

Schönheit

fängt mit Staunen an ...

Für eine wunderschöne Braut: Haarverlängerung und Haarverdichtung

Ein Stück über die Thematik und Problematik des gemeinsamen Älterwerdens. Eine Produktion der taff-theaterproduktion, Bad Ragaz.

Merys Couture Bad Ragaz Datum Zeit Ort Karten Reservierung Abendkasse

Dienstag, 20. und Donnerstag, 22. März 2018 20 Uhr Kulturhaus Rössle, Mauren 30.– CHF / 28.– CHF (ermässigt) www.kulturhaus.li ab 19 Uhr

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Wolltest du schon immer deine eigene Chefin sein? Coiffeuse-Stuhl in meinem Kosmetikstudio zu vermieten.


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Zahltag bei der Professorin Prof. Dr. iur. Patricia Schiess findet ihre Forschungsarbeit am Liechtenstein-Institut alles andere als trocken: «Hinter Gesetzen und Urteilen stecken Menschen, die betroffen sind oder in Zukunft sein werden.» Die Titularprofessorin wollte als Kind Bundesrätin werden und studierte deshalb Rechtswissenschaft. Sie findet eine ausgeglichene Geschlechterverteilung auch in der Forschung wichtig, weil sie vermutet, dass sich die Herangehensweisen unterscheiden und die Erkenntnisse dadurch vielfältiger werden. Interview: Asha Ospelt-Riederer

Wie viele Selfies machst du pro Tag durchschnittlich?

55

0

Liechtenstein ist das vierte Land, in dem Patricia Schiess forscht.

5 Wie viele Aufsätze, Buchbeiträge und Rezensionen hast du schon verfasst?

Wie viele Sprachen sprichst du?

8 54

Wie viele Geburtstage kennst du auswendig?

1

Patricia Schiess findet ihre Arbeit alles andere als trocken: 0 von 10 Punkten.

Wie viele Gründe haben dich nach Liechtenstein gezogen?

Wie viele Bücher hast du schon geschrieben?

Wie oft kamst du schon mit dem Gesetz in Konflikt?

In Prozent: Wie weit ist das FL im gelebten Alltag in der Gleichberechtigung von Frau und Mann?

0

2

Wie trocken ist deine Forschungsarbeit auf einer Skala von 1–10?

Wie viele Abstimmungen und Wahlen hast du verpasst?

0 2


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10

Wie gerne stehst du als Referentin vor Publikum auf einer Skala von 1–10?

Eine wie engagierte Schülerin warst du auf einer Skala von 1–10?

10

In Prozent: Wie weit ist das Liechtensteiner Recht in Sachen Gleichberechtigung von Frau und Mann fortgeschritten?

In Prozent: Wie stark befürwortest du eine Geschlechterquote in der Politik?

Sie kennt zwei Telefonnummern auswendig.

0.5

Wie viele Vorträge hältst du im Monat durchschnittlich?

4 Wie oft hat man dich beim Schwarzfahren erwischt?

0

In wie vielen Ländern warst du in der Forschung aktiv?

93

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Wie oft im Jahr wirst du unterschätzt, weil du eine Frau bist?

6

85 In wie vielen Köpfen müsste sich etwas ändern, damit sich gesetzliche und tatsächliche Gleichberechtigung angleichen?

35000

Selfies macht Patricia Schiess nur für unser Interview.

Wie viele Forschungsideen geistern noch in deinem Kopf herum?

Wie viele Telefonnummern kennst du auswendig?

2

Prof. Dr. iur. Patricia Schiess

7

Wie viele Monate hast du insgesamt im Gerichtssaal verbracht?

Prof. Dr. iur. Patricia Schiess ist seit 2013 Forschungsbeauftragte Recht am Liechtenstein-Institut und Autorin des Verfassungskommentars www.verfassung.li. Die Titularprofessorin der Uni Zürich wuchs in der Agglomeration Zürich auf und forschte nach dem Studium in der Schweiz, in Belgien, in Deutschland und nun in Liechtenstein. Aktuelle Vortragsreihe am Liechtenstein-Institut: 1968 und das Zittern der Provinz, April-Mai 2018 www.liechtenstein-institut.li


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Auf der Suche nach dem Gleichgewicht Dr. Marco Ospelt unterhält seit vielen Jahren in Triesen eine TCM-Praxis (Traditionelle Chinesische Medizin). Im Interview erzählt er, wie es dazu kam, dass er sich als Allgemeinmediziner der TCM zugewandt hat, warum er zahlreiche Engagements betreibt und worum er immer wieder kämpfen muss. Text: Tamara Beck

lie:zeit: Herr Dr. Ospelt, wie

lich fantastisch. Nach nur wenigen Tagen sinkt leider die Chance, noch jemanden zu retten. Zudem war ich vor allem auch für die ganzen Rettungshelfer als Arzt im Einsatz.

kamen Sie von der Allgemeinmedizin zur TCM? Dr. Marco Ospelt: Es gibt Situationen, in denen die konventionelle Medizin nicht helfen kann. Man muss sich nur die Selbsthilfegruppen ansehen. Eine Krankheit, zu der es eine Selbsthilfegruppe gibt, birgt Probleme, die mit den Mitteln der konventionellen Medizin allein nicht zu lösen sind. Zudem gibt es Störungen im Körper, trotz einer völlig normalen Struktur. Was meinen Sie damit? Die konventionelle Medizin untersucht vor allem die Strukturen. Sie sucht nach etwas Messbarem. Aber es gibt eben Beschwerden, Störungen in den Funktionen des Körpers, obwohl die Struktur normal ist. Der Arzt findet keine messbaren Veränderungen, zum Beispiel bei psychosomatischen Erkrankungen, die in der Allgemeinmedizin oft sehr schwierig zu behandeln sind. Die TCM denkt ganz anders. Sie schaut nicht auf die Struktur, sondern achtet auf die Energetik und sieht sich an, wie der Körper mit einer Störung des Energieflusses umgeht. Wo greift die TCM noch? Viele Behandlungen sorgen für unangenehme Nebenwirkungen. Hier können wir mit der TCM als Komplementärmedizin erfolgreich Linderung verschaffen. Ich finde, dass möglichst viele Menschen davon profitieren sollten. Haben Sie der Schulmedizin abgeschworen? Nein, überhaupt nicht. Mit mei-

nem Wissen aus der Allgemeinmedizin erkenne ich, wo die TCM etwas beitragen kann und wo sie an Grenzen stösst. Sie haben die TCM lange parallel zur Allgemeinmedizin in einer Gemeinschaftspraxis betrieben. Bis Sie selber erkrankt sind. Ich litt an einer schweren Krebserkrankung, die mich ein Jahr lang quälte und mich in die Situation brachte, meinen Anteil an der Praxis zu verkaufen. Ich hätte vorher nie den Mut gehabt, mich komplett der TCM zuzuwenden. Erst durch meine Krankheit habe ich den Schritt gewagt und nach meiner Gesundung meine heutige TCM-Praxis aufgebaut. Sie sind nicht nur Arzt, Sie engagierten sich auch zeitlebens für andere. Sie waren früher Lawinenhundeführer, bestritten Einsätze in Erdbebengebieten, waren Mitglied des Landtags und Fraktionssprecher

der FBP. Derzeit sind Sie Stiftungsratspräsident der Liechtensteinischen Musikschule, Vizepräsident des Behindertenverbands, Vorstandsmitglied des Demenzvereins sowie Mitglied im Rotary Club. Was ist Ihr Ansporn? Wir sind alle privilegiert. Wer studieren konnte, ist es nochmals mehr als andere, denn ein Studium kann man nie selber finanzieren. Es gehört für mich dazu, auch etwas zurückzugeben – dort, wo ich meine Stärken habe oder wo Menschen auf mich zukommen. Es handelt sich bei diesen Engagements um wichtige und für mich auch befriedigende Aufgaben. Wie haben Sie Ihre Einsätze mit Rettungshund für die Organisation REDOG während der grossen Erdbeben in der Türkei und Japan erlebt? Es waren sehr intensive Erlebnisse. In der Türkei gelang uns eine Lebendrettung, das war natür-

Wie schaffen Sie es, sich neben Beruf und Familie die Zeit für Ihre Engagements zu nehmen? Im Landtag war das in der Tat ein grosses Problem. Das ist ein enormer zeitlicher Aufwand und eine Aufgabe, in die man die Familie selten integrieren kann. Ich habe es bis heute nicht erreicht, ein Gleichgewicht zu finden zwischen meinen Engagements und meinem Familienleben. Es ist ein ewiger Kampf. Immerhin arbeitet Ihre Frau als medizinische Masseurin in Ihrer Praxis … Das war natürlich eine ideale Kombination. Sie ist aber mittlerweile im Ruhestand. Was tun Sie, wenn Sie Zeit für sich haben? Worin finden Sie Ihren Ausgleich? In der Bewegung mit meinem Hund, sei es auf Spaziergängen oder beim Spiel. Wenn ich dazu komme, spiele ich Klavier, seltener auch Schach. Die musische Seite ist mir auch wichtig. Wie lange wollen Sie noch praktizieren, und was haben Sie für die Zeit danach geplant? So lange ich kann, es mir gut geht und ich Freude daran habe. Es ist mir nach wie vor ein grosses Anliegen, die TCM weiterzuentwickeln und die bereits gute Akzeptanz in Liechtenstein weiter zu fördern.


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«Es gibt Probleme, die mit dem Mitteln der konventionellen Medizin allein nicht zu lösen sind.» Dr. Marco Ospelt

KURZ GEFRAGT

Wie starten Sie in den Tag? Mit einem gemeinsamen Frühstück mit meiner Frau.

Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde?

Traditionelle Chinesiche Medizin (TMC) In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der menschliche Körper als ein Mikrokosmos betrachtet, in dem sich die grossen kosmischen Zusammenhänge widerspiegeln. Der Mensch ist eingebettet in die universale Rhythmik, zwischen Himmel und Erde, zwischen den Polen Yin (Lebenssaft) und Yang (Lebenskraft). Gesundheit bedeutet hier ein ausgewogenes Verhältnis beider Polaritäten – Yin und Yang sind also im Einklang.

Formen der Therapie: Akupunktur (lateinisch: acus=nadel; pungere= stechen): Höhlungen, Vertiefungen oder auch Eingänge über die Haut erlauben einen Zugang zum energetischen Fliesssystem im Körper. Es gibt sogenannte klassische Akupunkturpunkte, die eine Formung des Qi (Energie) durch Einwirken von aussen ermöglichen. Arzneimittel: Seit Beginn der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Anwendung von pflanzlichen, mineralischen und selten auch tierischen Stoffen das mit Abstand wichtigste, vielfältigste und am feinsten steuerbare Heilverfahren. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Prinzipien zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten ist die Zubereitung eines Tees mit ausgekochten Ingwer-Scheiben, etwas Zitronensaft und einem Löffel Honig.

Diätetik: In der chinesischen Diätetik werden Nahrungsmittel (genau wie die Arzneimittel) gemäss ihrer Wirkung auf den Menschen nach Geschmacksrichtung, Temperaturverhalten und Wirktendenz beschrieben. Ein einfacher Merksatz, um nahrungsbedingte Störungen im energetischen Gleichgewicht zu vermeiden ist, möglichst verschiedene, vielseitige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen und einseitiges Essen zu vermeiden. - Bewegungsübungen: Mittels Qi Gong und Tai Chi wird die Energie im Körper durch spezielle Bewegungsabläufe reguliert.

Behandlungsmöglichkeiten und Grenzen Die Traditionelle Chinesische Medizin hat ihr Haupteinsatzgebiet bei der Behandlung von chronischen Krankheiten wie z.B. Infektanfälligkeit, Hauterkrankungen, Allergien, Migräne, chronischen Schmerzen oder Rheuma. Ihre Grenzen findet die TCM dort, wo ein mechanisches Problem wie beispielsweise ein Knochenbruch bzw. Darmverschluss vorliegt oder wo Gewebe verloren gegangen ist. Der Spezialist: Dr. med. Marco Ospelt, Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin, Triesen

Ich lebe in Vaduz und schätze das Gemeinschaftsgefühl.

Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Da gibt es viele. Zum Beispiel Gnalp oder Valüna. Hier gehe ich gerne spazieren.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch? «Das passende Leben» von Remo Largo.

Ein Lieblingszitat? «Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Tätigkeit» von Friedrich Schiller.

Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Nordeuropa.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Für die Gesellschaft, dass sie das Gemeinschaftsgefühl pflegen, intensivieren und verbessern möge. Für mich, gesund zu bleiben, möglichst lange leistungsfähig zu sein und mich an dem zu erfreuen, was ich tue. Ich wünsche mir auch, ein Gleichgewicht zu finden. Manchmal hat man es, manchmal verliert man es – ein stetiger Kampf.

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«Museumsdirektor» Kurt Beck vor seinen prachtvollen Uhren.

«Zeit ist das, was man an der Uhr abliest ...» Kurt Beck eröffnet am Samstag, 24. März 2018 in Vaduz das erste Uhrenmuseum unseres Landes. Wer sich für die Zeit und die Zeitmessung, für alte Uhren und die Uhren-Geschichte interessiert, wird den Besuch im Uhrenmuseum mit hunderten von antiken Uhren nicht bereuen. Bilder unt Text: Klaus Schädler Seit mehr als 20 Jahren ist der Triesenberger Kurt Beck von der Zeit, der Zeitmessung und vor allem von antiken Uhren fasziniert. An Auktionen, an Flohmärkten und von privaten Uhrenbesitzern hat er seither hunderte von antiken Uhren erworben und in seiner Freizeit hergerichtet. Kurt Beck war und ist teilweise auch heute noch im Treuhandwesen tätig, mit Jahrgang 1951 aber schon mit «einem Fuss» in Pension. Und um die vor ihm liegende «ruhigere Zeit» interessant und abwechslungsreich zu gestalten, verwirk-

licht er in diesen Tagen seinen grossen Traum – ein eigens Uhrenmuseum!

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Gebäude des früheren Geschäftshauses «Radio TV Gassner», sind auf zwei Etagen und in sieben Räumen von der Einzeiger-Uhr

Die Zukunft war früher auch besser! Carl Valentin

Kurt Beck hat nicht nur 20 Jahre lang wertvolle antike mechanische Uhren gesammelt, sondern diese auch mit viel Liebe und Geduld repariert und restauriert. In seinem Uhren-Museum an der Lettstrasse in Vaduz, im

über Comtoise-Uhren, Standuhren, Schwarzwälder Lackschildund Kuckucksuhren, Porzellanührchen bis zu Rahmenuhren usw. hunderte von Schmuckstücken ausgestellt.

Restaurieren, schätzen, verkaufen... Zusammen mit Uhrenrestaurator Arthur Clement, einem versierter Uhren-Fachmann aus dem bündnerischen Igis, übernimmt «Museumsdirektor» Kurt Beck künftig auch Reparatur- und Restaurationsarbeiten. In der bestens eingerichteten Uhrenwerkstatt stehen alle nötigen Werkzeuge und viele Ersatzteile bereit, um fast jede mechanische Uhr wieder auf «Vordermann» zu bringen. Wer eine antike Uhr sein eigen nennt und wissen möchte,


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was seine Uhr auf dem «Uhrenmarkt» wohl wert ist, findet in Arthur Clement im Uhrenmuseum einen versierten UhrenSchätzer. Mehrmals jährlich waltet Arthur Clement an Auktionen in Zürich als Schätzer und Auktionator. In einem eigens eingerichteten Verkaufsraum stehen zudem dutzende alte, restaurierte Uhren, die von Interessierten erworben werden können.

Attraktion für Einheimische als auch für Touristen aus aller Welt «Museumsdirektor» Kurt Beck ist zuversichtlich, dass das nur drei Gehminuten vom Vaduzer Adler-Kreisel entfernte UhrenMuseum auch von Touristen gerne besucht wird. Zudem liegt es an der Linie des «City-Train», der mit seinen Gästen vielleicht schon bald auch beim Uhrenmuseum einen kurzen Halt einschalten wird. Lehrerinnen und Lehrer der Region könnten im Geschichtsunterricht das Uhren-Museum besuchen und dort über die Geschichte der Zeitmessung viel Interessantes erfahren, von der Sonnenuhr über die Kerzen- und Wasseruhr bis zur mechanischen und zur Atomuhr... «Es ist Zeit» - Ein Film über die Geschichte der Zeitmessung Wer sich beim Rundgang durch das Uhren-Museum im ersten Obergeschoss 30 Minuten Zeit nimmt und den eigens für das Uhren-Museum Kurt Beck geschaffenen Film «Es ist Zeit...» geniesst, erfährt viel Wissenswertes, sowohl über die Geschichte der Zeitmessung als auch über die im Museum ausgestellten antiken Uhren. Der Uhren-Film entstand

Porzellan-Tischuhr und feuervergoldete Figuren-Kaminuhr (franz. Werke mit Glocke).

auf Initiative von Dr.hc.Lic.iur. Walter Matt, einem Freund von Kurt Beck. Walter Matt erkannte schnell die grossartige Sammlung und den Wert, den dieses Museum haben könnte. Er las sich gründlich in die Uhren-Geschichte ein, stellte ein «Uhren-Film-Drehbuch» zusammen und engagierte den Triesenberger Filmemacher Klaus Schädler, um seine Idee filmisch umzusetzen. Der 30 Minuten-Film wird am Tag der offene Tür, also bei der Eröffnung, Premiere feiern und sodann im Museum auf Wunsch und Knopfdruck den hoffentlich vielen Besuchern die «Zeit» und die «Zeitmessung» der letzten Jahrtausende vor Augen führen.

sung» und alten, antiken Uhren widmen möchte, ist herzlich zum

«Tag der offenen Museumstüre» eingeladen. Eintritt frei.

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Wer mehr wissen möchte, wer Lust und Laune hat, und einen Teil seiner «Lebenszeit» am Samstag 24. März der «Zeitmes-

INFO Neueröffnung

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«Tag der offenen Museumstüre», alte und antike Uhren Samstag, 24. März 2018, Vaduz 10 - 18 Uhr

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Die neuen Balleristo-Bälle im modernen Design

balleristo der Experte für personalisierte Sportartikel ab Auflage 1 balleristo ist weltweit die einzige Unternehmung, die über eine mobile Druckmaschine verfügt, um vor Ort Sportartikel individuell zu bedrucken. Der Besucher kann am Tablet oder auf seinem Handy den Sportartikel gestalten und kurze Zeit später zuschauen wie sein Produkt personalisiert wird. Die mobile Druckmaschine eignet sich für Generalversammlungen, Events, Hospitality und VIPEvents, Messen sowie Geschäftseröffnungen.

Die mobile Balldruckmaschine zum mieten


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03/2018

balleristo lanciert vier eigene Fussbälle Mit dem Onlineshop balleristo.com hat die BVD im Jahr 2015 den frühen Einstieg in die 4D Drucktechnologie gewagt und sich mittlerweile als Experte für personalisierte Sportartikel ab Auflage

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Event: Nutzen Sie die Emotionalität von personalisierten Sportarti-

keln für Ihren Event und überraschen Sie die Gäste mit einzigartigen Produkten. Promotionen: Mit einer aussergewöhnlichen Kampagne, Zusatzver-

1 etabliert. Im Laufe des kommenden Monats lanciert balleristo

käufe anregen. Beim Kauf von mehreren Produkten erhält der Kunde

eigene Fussbälle in vier verschiedenen Designs und Qualitäten,

einen Gutscheincode. Im 3D-Ballkonfigurator kann Ihr Kunde mit der

welche man bereits ab einem Stück individuell gestalten kann.

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Ob Kinderball, Trainingsball, Matchball oder klassischer Fussball,

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bereich? Personalisierte Sportartikel bringen Ihre Marke gekonnt in Aktion. Fussbälle mit Ihrem Logo und Werbespruch bleiben bei den Sportlern im Hinterkopf und wecken Emotionen. Merchandising: Ihr Unternehmen möchte eigene Artikel verkaufen. balleristo produziert für Sie im gewünschten Design schon ab 1 Stück Ihr persönliches Produkt. Hospitality: Laden Sie Ihre Kunden an einen Sportevent mit

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Wie geht es eigentlich dem Tarmed? In Liechtenstein wurde auf Druck einzelner Abgeordneter der schweizerische Ärztetarif Tarmed im KVG verankert. Interessant ist, dass die Regierung zuvor dargelegt hatte, dass sich der Tarmed für Liechtenstein nicht eigne. Ebenso war bekannt, dass der Tarmed in der Schweiz hoch in der Kritik stand und eine neue Version in Arbeit war. Text: Dr. Hansjörg Marxer

So wurde für Liechtenstein nicht eine Abrechnung nach Tarmed 1.0, sondern eine Abrechnung nach dem in der Schweiz aktuell gültigen Tarif beschlossen. Mit dieser Formulierung kann ein Wechsel des Tarifsystems in der Schweiz in Liechtenstein automatisch übernommen werden. Eine Tarifstruktur im Gesetz festzuschreiben ist unüblich, da dies allenfalls Verordnungsmaterie ist – einen Tarif im Gesetz festzuschreiben, der inhaltlich noch gar nicht bekannt ist, ist jedoch abenteuerlich. Während in Liechtenstein indirekt der Tarmed und damit seine Weiterentwicklung im Gesetz festgeschrieben wurde, wurden in der Schweiz die Bemühungen den Tarmed durch weitere Anpassungen am Leben zu erhalten von den Tarifpartnern aufgegeben: Sie haben Abschied vom Projekt Tarmed (tarif médical) genommen. Anstatt Tarmed 2.0 haben sie sich neu dem Projekt Tarco (TARif COnsensus zugewendet. Bundesrat Berset mochte nicht auf den Consens der Tarifpartner warten und hat gemäss seinen Vorstellungen per Verordnung Eingriffe am kränkelnden Tarmed vorgenommen. Aufgrund seiner Tarifanpassungen konnten einige medizinische Massnahmen nicht mehr kostendeckend erbracht werden. Der Bundesrat hatte schon 2014 von seiner subsidiären Kompetenz in den Tarif einzugreifen Gebrauch gemacht - allerdings in

«Tarmed, ein rechtlich fragwürdiger Tarif.» Dr. Hansjörg Marxer

einer Form, die in einem Urteil des Luzerner Kantonsgerichts abgelehnt wird, da der Eingriff in das Tarifwerk arg politisch gesteuert und zu wenig von Sachgerechtigkeit geprägt sei. Das Verfahren ist nun vor dem Bundesgericht. Auch die jüngsten Eingriffe von BR Berset stehen in der Kritik nicht legal erfolgt zu sein. Die Juristen des Bundesamtes für Justiz meldeten einen allgemeinen Vorbehalt an, da sie die Legalität der Anpassungen nicht erkennen konnten. Deshalb gelten in der Schweiz bei einer allfälligen Umsetzung der

Tarifanpassungen Vorbehalte, gemäss denen es zu Forderungen an die Krankenkassen kommen könnte. Weil einzelne Leistungen nicht mehr kostendeckend zu erbringen sind, wurden auf kantonaler Ebene zwischen den Ärzten und den Krankenkassen zur Umgehung einer Umsetzung der Tarifanpassungen Pauschalen für diese Eingriffe vereinbart. Diese Pauschalen sind lediglich kantonale Vereinbarungen und bilden nicht eine gesamtschweizerische Tarifstruktur ab.

Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung in der Schweiz auf Liechtenstein? Gemäss geltendem Gesetz ist in Liechtenstein ein Tarif anzuwenden, dessen Rechtmässigkeit in der jetzigen Form in der Schweiz sogar von Juristen des Bundesamts für Justiz angezweifelt wird. Der in der Schweiz ausgewählte Ausweg mit den kantonalen Pauschalen kann in Liechtenstein wohl nicht angewendet werden, da in Liechtenstein vom Gesetz her dezidiert das schweizerische Tarifsystem zur Anwendung kommen muss, nicht irgendwelche kantonale Pauschalen. So bleibt Liechtenstein allein auf dem vom Bundesrat rechtlich fragwürdig veränderten Tarif sitzen, da in Liechtenstein eine Anwendung der in der Schweiz kantonal gefundenen Lösungsansätze nicht gesetzeskonform ist. Allerdings könnte unsere Regierung ebenfalls gemäss ihr im Gesetz zugeschriebenen Kompetenz nach dem Vorbild von BR Berset noch weitere Eingriffe am Tarmed vornehmen. Ein rechtlich fragwürdiger Tarif, dessen exakte Umsetzung in der Schweiz umgangen wird, kommt mit seinen Fehlern exklusiv in Liechtenstein zur Anwendung. Zur Frage am Anfang: wie geht es eigentlich dem Tarmed? Schlecht - er ist länger im Einsatz als geplant und leidet unter fehlerhaften Eingriffen seitens des Bundesrats.


Üseri Worzla

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«Dr Raimündle vom Schaawal» – Tüftler und Universalgenie Raimund Matt (1910–1977) war ein typischer Vertreter der «Raimündles» im Weiler Schaanwald, knorrig in seiner Art, sehr arbeitsam und immer am Tüfteln. Von Herbert Oehri

Obwohl Raimund keine Lehre absolvierte, war er trotzdem ein Mann, der den Beruf des Schmiedes, des Schlossers und des Mechanikers in einer Person vereinigte. Er war so etwas wie ein Universalgenie. Viele Stunden verbrachten Raimund und sein Cousin Josef Kaiser (1928–1993) von der Fahrzeugbau Kaiser AG, Schaanwald, damit, an Erfindungen herumzupröbeln. Wahrscheinlich entstan-

den dort auch die Ideen für den späteren legendären Traktor, der für damalige Verhältnisse dank dem ausgeklügelten Antrieb eine ungeheure Zugkraft entwickelte. Jedenfalls ist überliefert, dass der Traktor eine Eigenproduktion des Raimund Matt und des Garagisten Robert Wille, Ringgarage Mauren, gewesen ist. Der legendäre Traktor, der wie ein Ungeheuer daherkam, hievte

oder zog fast jeden grossen Steinbrocken über ein Gelände, zog die schwersten Tannen bergauf, wo keine Pferdestärken mehr genügten, oder transportierte tonnenschwere Lasten, teils über weite Distanzen. So war Raimund Matt ständig auf Achse und hatte viele Aufträge in Land und Gemeinde. So legendär, wie der Traktor selbst, war aber auch die interessante Persönlichkeit des Raimund

Matt: schlagfertig, mit Deckelkappe und Hausschuhen. Er erledigte, wie schon gesagt, die unmöglichsten Arbeiten, die in der damaligen Zeit kein zweiter bewerkstelligen konnte. So riss er riesige Bäume mitsamt ihren Wurzeln aus, beförderte tonnenschwere Steine, übernahm Akkordarbeiten im Wald, befreite verunfallte Autos, Landwirtschaftsgeräte für die Bauern, Lastwagen, ja sogar


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Traxe und Bagger und einmal sogar einen Panzer des Schweizer Militärs aus den unmöglichsten Situationen. Aufträge zur Bergung von Fahrzeugen usw. führte er sogar in den Gebieten Zürich, Luzern, Schwyz und Walenstadt durch. Dieser «Raimündle-Traktor» ist heute im Besitz der Gemeinde Mauren, die für die Erhaltung und Pflege zuständig ist. Die Gemeinde hat im Jahre 1996 dem Kauf des legendären «Raimündle-Traktors» zugestimmt und damit ein Stück Zeitgeschichte für ihre Kulturgütersammlung erworben. Mauren hat den sagenumwobenen und nostalgischen «Raimündle-Traktor» restaurieren lassen. Diese Arbeiten hat die Garage Max Beck AG in Schaan hervorragend ausgeführt.

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Frühlingsgefühle an der «auto-Lie 2018»

2018

Gestern noch in Genf am Autosalon – heute schon in Liechtenstein. Unter diesem Motto laden auch 2018 am Wochenende vom 24./25. März insgesamt 21 Liechtensteiner Garagenbetriebe gemeinsam zur grossen Frühlingsausstellung. Showtime in der Liechtensteiner Garagenwelt. Mit 21 Garagenbetrieben, welche gleichzeitig ihre Türen und Tore öffnen, heisst es bereits kurz nach dem Genfer Autosalon auf zur «auto-Lie 2018». Auf die Besucher warten zahlreiche Neuheiten, welche soeben noch in Genf vorgestellt wurden. Zudem warten Autos mit Elektroantrieb, einmalige Topangebote und Neuwagen mit Sonderbonus auf die Besucher. Für die Besucher besteht so die Möglichkeit, die vielfältigen Angebote der 21 Qualitätsgaragen und Markenvertretungen im ganzen Land an einem Wochenende zu erleben und zu testen. Nah beim Kunden und attraktiv «Ein Autokauf in Liechtenstein ist dank anhaltender Wechselkurssituation Franken-Euro weiterhin sehr attraktiv», hält Irmgard Küng-Nipp,

Präsidentin des Autogewerbeverbands Liechtenstein und Mitinitiantin der Ausstellung, welche seit 2012 stattfindet, fest. «Es war und bleibt unser Ziel, mit der «auto-Lie» ein klares Zeichen für unser Land und unsere Branche zu setzen.» «Die gemeinsame Ausstellungsplattform konzentriert für die ganze Branche an einem Wochenende kommt seit dem Start im 2012 bei Besuchern und Ausstellern sehr gut an, praktisch jeder Garagenbetrieb ist mit dabei», so Irmgard KüngNipp. Wettbewerb mit vielen Preisen In allen Garagen wartet ein gemeinsamer Wettbewerb mit zwölf Preisen im Gesamtwert von über 4000 Franken auf die Besucher. Als Hauptpreis winkt ein Gutschein im Wert von 1000 Franken, welcher in einer der 21 teilnehmenden Garagen nach Wahl einlösbar ist. «Der Gewinner beziehungsweise die Gewinnerin hat die freie Wahl, zu welchem Garagenbetrieb er gehen möchte. Auf zur «auto-Lie 2018»!


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Der klappernde Frühlingsbote im Riet Ab März landen die Weissstörche wieder bei uns, um sich neu zu verlieben, ein Nest zu bauen und den Nachwuchs aufzuziehen. Und mit lautem Geklapper läuten sie auch uns den Frühling ein. Text: Paul Herberstein, Schaan

«Gertrud (17. März) bringt uns die Störche her und Bartholomäus (24. August) macht ihre Nester wieder leer.» – Dieser volkstümliche Spruch bringt es trotz heutiger Wetterkapriolen auf den Punkt: Es ist meist nur ein knappes halbes Jahr, in dem uns Meister Adebar seine Aufwartung macht. Kein Wunder also, dass er keine Zeit verliert. Gleich nach der Landung wird ein Nest besetzt und auf den Partner gewartet. Das traute Heim ist altbekannt, Storchenpaare halten ein und demselben Horst meist über Jahre die Treue und legen fleissig Schnabel dort an, wo es etwas auszubauen oder zu reparieren gibt. Auch bei der Partnerwahl gibt es kaum Überraschungen. Weissstörche führen klassische Saison-Ehen: Im Winterhalbjahr geht man getrennte Wege, im Frühjahr trifft man sich im vertrauten Nest wieder. Auf Freiersfüssen bewegen sich vor allem jüngere Störche, die mit etwa drei Jahren erstmals eine eigene Familie gründen. Oder Altvögel, die ihren Partner verloren haben. Die Balz ist kurz und intensiv: Mit lautem Schnabelgeklapper, weit in den Rücken geworfenem Kopf und vom Körper gespreizten Flügeln kommen die Vögel in Fahrt. Die riesigen Horste sind gleichzeitig die Liebesnester, auf denen für Nachwuchs gesorgt wird. Und sie liegen auch alles andere als versteckt: Die schwarzweissen Segelflieger brauchen einen freien Anflug und gute Rundumsicht. Und sie scheuen keinesfalls menschliche Nähe. Storch und Mensch verbindet eine lange Geschichte: Kaum

ein anderes Tier wird gleich mehrfach in der Bibel erwähnt und kommt so häufig in Fabeln und Gedichten vor. Im Volksglauben steht Meister Adebar zudem für Glück und Fruchtbarkeit. Eine mögliche Erklärung: Mit dem Storch verbinden wir nicht nur die schönen und warmen

schirm: Vater oder Mutter Storch stellen sich nah über die Kleinen, legen den Schnabel an die Brust und richten den Körper steil auf, damit das Wasser am eigenen Körper und über die Kinder hinweg abrinnen kann. Mitunter stellt sich ein Elternteil sogar mit gebreiteten Flügeln schützend über

im Nest hervor. Jahreszeit und das jeweilige Angebot entscheiden, was auf dem Speiseplan landet. Meister Adebar nimmt von Insekten, Regenwürmern über Frösche und Kleinfische bis zu Mäusen alles, was eiweissreich, leicht verdaulich und mit dem langen Schna-

Monate des Jahres, sondern aufgrund seiner Lebensweise auch Zweisamkeit und Treue. Und woher kommt der Glaube, dass der Storch die Menschenkinder bringt? Der hat wohl viel mit den manchmal direkt auf Häusern gebauten Nestern zu tun und dass Storcheneltern gerade im Frühling oft mit Grasbüscheln im Schnabel zu sehen sind: Schlichtes Nistmaterial, das von der Ferne wie ein kleines Päckchen anmutet... Die Fürsorge für die eigenen Storchenkinder ist beispielhaft. So dienen die Eltern bei regnerischen Wetter als lebender Regen-

die Jungen im Nest. Das berühmte Klappern ist akustisch wie optisch die wichtigste Verständigung: Klappernd wird der Partner begrüsst oder fremden Störchen gedroht, wenn sie dem eigenen Nest zu nahe kommen. Ansonsten verständigt man sich untereinander noch mit leisem Zischen. Der leuchtend rote Schnabel ist vor allem ein Nahrungswerkzeug. Mit ihm ertastet der Storch im Erdreich oder auf feuchter Wiese seine Beute. Störche schlucken diese rasch herunter. Wenn sie gerade Jungen versorgen, würgen sie diese erst wieder

bel vor allem gut zu schlucken ist. Erste tollpatschige Flugversuche Zieht der Sommer ins Land, wird es für die Jungtiere ernst: Meist ab Mitte Juli unternehmen sie die ersten, noch etwas tollpatschigen Flugversuche. Ein lebenswichtiges Training, denn schon ab August heisst es für die Jungstörche, sich selbst zu versorgen und langsam die Koffer zu packen: Es wird kälter und die Winterquartiere in Afrika warten auf die Zugvögel.


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