64 April 2018
Zeitschrift für Liechtenstein und die Region
«Zeichen stehen auf Wachstum» Regierungschef Adrian Hasler über die Wirtschaftsaussichten Liechtensteins ab Seite 6
Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan
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mit Ihrer Post.
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Erhalten Sie ihre Post in Zukunft elektronisch
Sport und mehr…
Die Liechtensteinische Post AG startet im Juni 2018 mit einem digitalen Pilotprojekt und sucht dafür noch Pilotkunden. Mitmachen können Privatpersonen, Firmen und Vereine mit einer Postadresse in Liechtenstein.
Die Liechtensteinische Post AG startet im Juni 2018 mit einem digitalen Pilotprojekt rund um das Thema «digitales Postfach» und «Posteingangsscanning». Wenn sie sich für eine Teilnahme am Pilotprojekt entscheiden, wird ihre physische Post im Betriebszentrum der Liechtensteinischen Post AG in Schaan von speziell geschulten Mitarbeitenden geöffnet und eingescannt. Sie erhalten daraufhin tagesaktuell ihre Post in ein sicheres elektronisches Postfach zugestellt, welches sie überoder Web auf ihrem PC/Laptop, – Sportstars, Musiklegenden Kabarettisten Tablet oder Smartphone jederzeit abrufen können.
•
Eine persönliche, mobile Handysignatur, welche den sicheren Zugang in das persönliche Postfach gewährleistet und die Möglichkeit bietet, elektronische Verträge rechtsgültig zu unterzeichnen;
•
Eine tagesaktuelle Zustellung der geöffneten und eingescannten Briefsendungen in das persönliche Postfach während der ganzen Pilotphase.
Die Teilnahme an diesem Pilotprojekt ist kostenlos. Die Dauer des Pilotbetriebs ist auf 6 Monate beschränkt. Alle Teilnehmer verpflichten sich lediglich nach der 6-monatigen Pilotphase einen ausführlichen der mithilft Optimiewir habenFragebogen sie alle auszufüllen, – rungspotential und weitere Kundenwünsche zu erkennen, um Post AG – die offizielle ein zukünftiges Dienstleistungsangebot zu definieren.
Tickets des Postcorners der Liechtensteinischen Sobald ihre Post verfügbar ist, erhalten sie eine E-Mail oder Partnerin Ticketcorner. Besuchenoder SieMounseren Postcorner in SMS auf von eine von Ihnen definierte E-Mail-Adresse bil-Nummer. Der Zugang zu ihrem persönlichen Postfach ist mit Vaduz, Balzers, Triesen, Schaan und Eschen. Weitere Informationen Melden sie sich noch heute als Pilotkunde für diese Diensteiner mobilen Handysignatur abgesichert. Nur sie oder die von an. Weitere Informationen inklusive AnmeldeforPersonen erhalten399 Einsicht ihr Postfach. überihnen dieberechtigten Postcorner-Hotline 45in 45 oder unterleistung www.postcorner.li Ihre physische Post wird jeweils einen Monat lang in speziell abgesicherten Räumlichkeiten der Liechtensteinischen Post AG aufbewahrt und kann danach von ihnen abgeholt, durch uns an ihre Postadresse zugestellt oder durch uns vernichtet werden. Sie entscheiden! Alle Pilotkunden erhalten: •
Ein persönliches, elektronisches Postfach mit vielen Zusatzfunktionen, welches über Web/Internet jederzeit und überall erreichbar ist;
mular finden sie auf www.post.li/ePost-Pilot2018. Oder schicken sie ein E-Mail mit Ihrem Namen und Ihren Kontaktdaten (Adresse und Telefonnummer) an die E-MailAdresse epost@post.li.
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser Kürzlich hat die Stiftung Zukunft.li im Rahmen eines Vortrags von Ökonom und Stiftungsratspräsident der Stiftung Zukunft.li, Peter Eisenhut, die Wirtschaftsaussichten für das laufende Jahr genauer analysiert. Dabei kommt Eisenhut zum Schluss, dass sich die Wirtschaft global betrachtet erfreulich entwickeln wird. Auch Regierungschef Adrian Hasler äusserte sich optimistisch. «Ich teile die Ausführungen von Peter Eisenhut. Der Wirtschaftsmotor brummt, die Unternehmen melden Rekordergebnisse und auch die Stimmung auf dem Finanzplatz ist sehr gut. Wir dürfen für 2018 gute Resultate erwarten», sagte Hasler. Der DU-Abg. Thomas Rehak empfindet die Regierung als träge. So seien in den letzten Landtagssessionen nur wenige Vorlagen dem Landtag unterbreitet worden, moniert Rehak. Der FC Vaduz eilt von Sieg zu Sieg. In der Challenge League feierten die Vaduzer zuletzt einen 5:1-Kantersieg gegen den FC Aarau. Seit Mitte Oktober sind die Liechtensteiner im Rheinpark-Stadion ungeschlagen. In der 1. Liga spitzt sich das Abstiegsdrama immer mehr zu. Zur Zeit liegen die beiden Liechtensteiner Vereine Balzers und USV auf den Abstiegsrängen. Verträgt es in Liechtenstein neben einer Profitruppe und weiteren sehr guten Teams wirklich zwei Erstligavereine? Daniel Hilti, Gemeindevorsteher von Schaan, gibt im «lie:zeit»-Interview einen Einblick in seine berufliche Laufbahn und richtet sein Augenmerk auf die wichtigen Meilensteine in seiner Zeit als Vorsteher und auf die anstehenden Herausforderungen. Der Wunsch nach einem Kind ist in jeder Frau tief verwurzelt. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden hängt von vielen Einflüssen ab. Während sich manche Paare schon nach kurze Zeit auf Nachwuchs
freuen können, dauert es bei anderen wesentlich länger. Lesen Sie interessante Beiträge auf der «Seite der Frau». (ab Seite 38) Wer kennt noch den Ausdruck «Tuarba»? Die jüngere Generation kennt den Ausdruck vermutlich nicht, hat ihn vielleicht sogar noch nie gehört. «Tuarba» heisst übersetzt: Torf. Wir haben uns mit den letzten «Tuarbastecher» von Mauren in einem längeren Beitrag befasst. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. In diesem Sinne bis zur Mai-Ausgabe.
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
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Juristische Gutachten – wozu sind sie gut?
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ls der Landtag Ende Februar 2018 über die Verfassungsmässigkeit der Informations-Initiative beschliessen musste, lag ihm eine rekordhohe Zahl von vier Rechtsgutachten vor. Das erste, vom Rechtsdienst der Regierung verfasst, war in den Bericht und Antrag der Regierung eingeflossen. Ein weiteres verlangte die Regierung Ende 2017 vom Schweizer Juristen Thomas Sägesser. Auf Geheiss des Landesausschusses wurde im Januar auch der Vaduzer Rechtsanwalt Peter Schierscher um ein Gutachten gebeten. Das jüngste Gutachten stammt aus einer Zürcher Anwaltskanzlei. Es wurde von den Initianten bei Urs Saxer und Patrizia Gratwohl bestellt. Juristische Gutachten werden eingeholt, wenn die Verfasser eines Textes oder Personen, welche – wie die Landtagsabgeordneten – Normen verabschieden oder anwenden müssen, eine unabhängige Meinung hören möchten. Aufgabe der Gutachter ist es insbesondere, die ihnen vorgelegten Gesetzestexte auf Verstösse gegen höherrangiges
Recht, auf Widersprüche oder missverständliche Passagen zu prüfen sowie auf mögliche Probleme bei der Umsetzung hinzuweisen. Insofern ist Kritik der externen Experten nicht negativ, sondern gerade das Ziel ihres Einsatzes. Rechtswissenschaft stellt keine exakte Wissenschaft dar. Recht kann nicht gemessen, gezählt oder geröngt werden. Es gibt kein mathematisches oder an naturwissenschaftlichen Grundsätzen orientiertes Verfahren, das die Richtigkeit einer Formulierung oder die korrekte Auslegung einer Norm bestätigen könnte. Für viele Rechtsprobleme gibt es nicht eine einzige richtige Lösung. Wie
ein Grundsatz, eine Verfassungsoder Gesetzesbestimmung oder ein Vertrag auszulegen ist, wird durch das Analysieren von Begriffen, das Gegenüberstellen von Argumenten und den Vergleich mit ähnlichen Fällen Schritt für Schritt, oder besser «Wort für Wort», ermittelt. Recht ist als Textwissenschaft immer an Sprache gebunden. Im Falle der liechtensteinischen Verfassung sind dies – wie in jeder Verfassung – offen formulierte Bestimmungen, von denen viele bereits ein ansehnliches Alter aufweisen. Der von der InformationsInitiative betroffene Grundsatz der Gewaltenteilung ist in der Verfassung nicht ausdrücklich ausformuliert. Gleichwohl handelt es sich bei der Gewaltenteilung – darin sind sich Lehre und
Rechtsprechung einig – um ein tragendes Organisationsprinzip. Vor diesem Hintergrund versteht es sich, dass die Gutachter die Frage, welche Auskünfte den Landtagsabgeordneten lediglich zur Information dienen und wo demgegenüber die Kontrolle anfängt, nicht einheitlich beantworteten. Erst wenn das oberste Gericht einen Entscheid gefällt hat, ist der Diskurs über die Auslegung von Normen und Prinzipien beendet. Allerdings bloss vorübergehend: Gesetzesänderungen, technische Entwicklungen, veränderte wirtschaftliche Verhältnisse oder gewandelte Ansichten in der Bevölkerung können eine Neubeurteilung von Rechtsfragen notwendig machen.
PROF. DR. IUR. PATRICIA SCHIESS Forschungsbeauftragte Recht am Liechtenstein-Institut in Bendern und Titularprofessorin für öffentliches Recht und Verfassungsvergleichung an der Universität Zürich
GASTKOMMENTAR
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AUS DEM INHALT
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Wirtschaftsaussichten 2018: Champagnerlaune?
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Wirtschaftsausblick 2018: Zeichen stehen auf Wachstum
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Versicherungsplatz befindet sich in starker Position
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Gebäudeversicherungen
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3 Fragen an Liechtensteins Politik
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Regierung zu Nachverhandlungen mit Bern aufgefordert
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Träge Regierung – aktive Rolle der Unabhängigen
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Die Medienförderung auf dem Prüfstand
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FC Vaduz: Zu Hause eine Macht
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Erstligisten zwischen Klassenerhalt und Abstieg
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«sporteo Innovation Day» mit der Uni Liechtenstein
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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
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«Gastgeber am Spieltisch»
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«Eine Zentrumsgemeinde mit Charme»
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Der Wunsch nach einem Kind
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Aktuelles von der Informations- und Beratungsstelle Alter
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Zahltag im Garten
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Die letzten «Tuarbastecher»von Mauren
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«Seppatöni» Marxer, Mauren
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Meister Lampe im Wald und auf dem Feld
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* Titelbild: Regierungschef Adrian Hasler bei der Veranstaltung «Wirtschaftsausblick 2018» der Stiftung Zukunft.li. Hier im Gespräch mit Kaspar Hilti, Geschäftsführer des Hilti Baugeschäfts in Schaan. Rechts Marion Hilti; Verwaltungsrätin des Hilti Baugeschäfts.
Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Jnes Rampone-Wanger, Vera-Oehri-Kindle | Weitere Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Regierungschef Adrian Hasler, Daniel Hilti, Peter Eisenhut, Thomas Lorenz, Egon Gstöhl, Heribert Beck, Stefan Lenherr, Caroline Voigt-Jelenik, Stefan Büchel, Thomas Rehak, Reinhard Fischer, Richard Verti, Andreas Scherrer, Alexander Artmann, Nina Kuhn, Metteo De Angelis, Tamara Beck, Christoph Kindle, Asha Ospelt-Riederer, Carmen Oehri, Martin Kowalewski, Jakob Gstöhl, Paul Herberstein. Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU | Grafik/Satz/Lithos: Sonja Schatzmann, Joanne Rohner, Oliver Hartmann | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Jürgen Posch, Michael Zanghellini, Paul Trummer, Oliver Hartmann | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Creativeservice AG, Schaan | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag, 14. April 2018| Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 96 Seiten). Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.
«lie:zeit» online: www.lie-zeit.li
Nächste «lie:zeit»: 19. Mai 2018
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polit:zeit Nachverhandlungen mit Bern Der Landtag befasste sich mit der Interpellationsbeantwortung zum Thema der DBA-Quellenbesteuerung für Spitalangestellte sowie BZB-Lehrkräfte im Kanton St. Gallen. Die Debatte zeigt die schlechten Verhandlungen, so dass mehrere Abgeordnete nun Nachverhandlungen mit Bern fordern. Seite 20
sport:zeit FC Vaduz eilt von Sieg zu Sieg Seit Mitte Oktober 2017 ist der FC Vaduz im Rheinpark-Stadion unbesiegt. Zuletzt feierte das Team um Trainer Roland Vrabec einen weiteren klaren 5:1-Erfolg gegen Aarau. Seite 24
business:zeit Croupier, faszinierender Beruf Fast jeder kennt ihn, doch nur wenige haben Kenntnisse über die Ausbildung und die Motivation, die dahinter steckt: es ist der faszinierende Beruf eines Croupiers oder Croupière. Das Casino Admiral in Ruggell bildet Interessenten aus. Seite 30
meine:zeit Die letzten «Tuarbastecher» Die jüngere Generation kennt den Ausdruck vermutlich nicht: «Tuarba». Was ist das? Es heisst übersetzt: Torf. Er diente unseren Vorfahren als Brennstoff, der in den Rietern abgebaut wurde. Im Maurer Riet (Wisanells) sogar maschinell. Seite 44
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Wirtschaftsaussichten 2018: Champagnerlaune? Frühling ist auch die Zeit des Rückblicks und des Ausblicks auf die wirtschaftliche Entwicklung. Dabei fällt das Fazit erfreulich aus: Der US-Konjunkturmotor erhöht die Tourenzahl, die Wirtschaft in der Eurozone wächst dynamisch, auch die grossen Schwellenländer entwickeln sich positiv, und die einheimische Wirtschaft erhält Rückenwind. Text: Peter Eisenhut, Präsident der Stiftung Zukunft.li • Fotos: Paul Trummer
Die US-Wirtschaft legte in der zweiten Hälfte des Jahres an Dynamik zu und läuft seither mit viel Schwung, insbesondere dank den steigenden Konsumausgaben. Die Arbeitslosenquote in den USA ist auf ein 17-Jahres-Tief gefallen. Die Eurozone überraschte insgesamt mit einem Wachstum von rund 2,4 Prozent. Das ist das höchste Wachstum seit Ausbruch der Eurokrise. Ein Blick auf einzelne Euro-Länder zeigt, dass in Deutschland Hochkonjunktur herrscht: Sowohl die Exporte als auch die Investitionen haben kräftig angezogen. Auch Spanien gehört zu den Konjunkturlokomotiven. Von Frankreichs Präsident werden wachstumsfördernde Reformen erwartet, so dass
die Wirtschaft an Tempo zulegen sollte. In Italien scheint sich der Aufschwung langsam zu festigen, wobei das Land nach den jüngsten Wahlen gespalten bleibt. Grossbritanniens Wirtschaft hat seit der Brexit-Abstimmung einen kleinen Dämpfer erlitten.
Euro feiert Comeback des Jahres Der Euro meldete sich 2017 glanzvoll auf der internationalen Bühne zurück. Nach einem drastischen Kurseinbruch zwischen Mitte 2014 und Frühjahr 2015 und einer anschliessenden zweijährigen Seitwärtsbewegung feiert die europäische Gemeinschaftswährung ein eindrucksvolles Comeback. Den Geist aus der Flasche gelassen hat die Euro-
päische Zentralbank, als sie Mitte 2017 laut über einen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik nachgedacht hat. Damit erwischte sie viele Devisenmarktakteure auf dem falschen Fuss und der Euro
stieg innerhalb von acht Tagen von 1,10 auf 1,15. (vgl. Abbildung 1). Die über Erwarten gute Konjunktur stützte die Erstarkung des Euro. Zudem wurde die Allianz rechter EU-Gegner insbesonAbb. 1
Die Entwicklung des Eurokurses 2017 1.18 1.17 1.16 1.15 1.14 1.13 1.12 1.11 1.10 1.09 1.08 1.07 1.06
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dere in den Niederlanden und in Frankreich zurückgebunden. So kam es nicht zu einer Spaltung der EU, sondern zu einem Schulterschluss. Der Glaube an eine «Europäische Wachstumsstory» kehrte zurück – auch bei den Anlegern in Liechtenstein und der Schweiz, die ihr Kapital wieder vermehrt in der Eurozone anlegen. Einiges spricht dafür, dass der Euro auch im 2018 weiter an Stärke gewinnt. Allerdings verdecken die gute Konjunktur und die tiefen Zinsen die nach wie vor ungelösten strukturellen Probleme in der Eurozone. Fortschritte und Einigkeit in wichtigen wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen sind notwendig, um zukünftige Eurokrisen zu vermeiden.
Handelsbilanzüberschüsse, letztes Jahr belief sich der Überschuss auf 1,4 Milliarden Franken. Der wichtigste Absatzmarkt ist Europa, rund die Hälfte aller Exporte geht in die Länder der Eurozone. Dabei zeigt sich eine hohe Wechselkurssensibilität der liechtensteinischen Exporte, d. h., dass die Ausfuhren in die Euroländer stark mit den Schwankungen des Eurokurses korrelieren (vgl. Abbildung 3). Deutschland ist das wichtigste Absatzland, auf dem
Liechtenstein mit Rückenwind Und wie geht es Liechtenstein? Die liechtensteinische Volkswirtschaft hat von diesem breit abgestützten Wachstum der Weltwirtschaft Rückenwind erhalten. Sie dürfte 2017 ein ansehnliches Wachstum erreicht haben, davon zeugen die guten Jahresabschlüsse vieler Unternehmungen. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung schlägt sich auch der stärkere Euro in den Büchern der Exporteure nieder. Legten die Exporte im vergangenen Jahr noch um 1,5 % zu, starteten sie in den ersten beiden Monaten mit einem hohen Zuwachs von 6 % in das neue Jahr. Mit einem Exportumsatz von rund 102'000 Franken pro Beschäftigten und Jahr ist Liechtenstein eine besonders starke Exportregion (vgl. Abbildung 2). Liechtenstein erzielt zudem Jahr für Jahr beachtliche
beurteilen die konjunkturelle Entwicklung vorsichtiger als ihre Branchenkollegen auf Schweizer Seite (vgl. Abbildung 4). In kurzer Frist scheint die Dynamik in der Bauwirtschaft etwas nachgelassen zu haben, auch wenn sich die 2017 erteilten Baubewilligungen nach wie vor auf einem hohen Niveau bewegen. Die Ertragssituation im Bau ist angespannt und der Druck auf die Margen hoch – auch aufgrund der hohen Konkurrenz.
sich nämlich, wenn er sagt, «Handelskriege sind gut und leicht zu gewinnen». Sie sind nämlich schlecht und leicht zu verlieren.
Industriemotor läuft rund – Baumotor stottert Die Konjunkturumfrage bei Liechtensteiner und Ostschweizer Industriefirmen vom Januar 2018 fällt erfreulich und sehr ähnlich aus. Ermutigend ist vor allem, dass nach einer langen Durststrecke – gekennzeichnet
v.l.: Peter Eisenhut, Elvira Schoch, Christian Beck, Susanna Robinigg, Peter Beck
zweiten Platz folgen die USA. Sollten die Strafzölle der USA zu einem eigentlichen Handelskrieg führen, wären die Weltwirtschaft und Liechtenstein stark davon betroffen. Der US-Präsident täuscht
Finanzdienstleistungen auf Wachstumskurs – Sorgenfalten im Detailhandel Das erfreuliche internationale Umfeld hat auch die Banken beflügelt. Sie berichten von hohen
von Margendruck und Frankenstärke – sich nun auch die Ertragslage wieder verbessert, vornehmlich bei Industriebetrieben in Liechtenstein (vgl. Abbildung 4). Die Baufirmen in Liechtenstein
Abb. 2
Abb. 3
Exporte pro Beschäftigten (VZÄ)
Exporte in die Eurozone und Eurokurs 15%
131'770
10% 101'706
5%
87'066 52'030
51'823
0%
46'559
-5% -10% -15%
Liechtenstein
Wahlkreis Sarganserland
Kanton St.Gallen
Schweiz
Wahlkreis Wil (SG)
Wahlkreis Werdenberg
Wahlkreis Rheintal
16'764
2
7
-20%
1.Q. 15
2.Q. 15
3.Q. 15
4.Q. 15
1.Q. 16 Euro
3
2.Q. 16
3.Q. 16
4.Q. 16
Exporte Euroraum
1.Q. 17
2.Q. 17
3.Q. 17
4.Q. 17
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Neugeldzuflüssen und markanten Gewinnsteigerungen. In der Treuhandbranche ist der Himmel zwar noch nicht ganz so blau, aber die Wolkendichte hat deutlich nachgelassen. Weniger gut läuft es im Detailhandel, jedenfalls deuten die Daten aus der Schweiz und der Ostschweiz darauf hin. Die Einkaufslandschaft befindet sich im Umbruch. Der Online-Handel ist im Aufschwung und bedrängt den stati-
schäftigung gewachsen, die Produktivität – also der Output pro Arbeitsstunde – ist gesunken bzw. hat stagniert (vgl. Abbildung 5). Damit fehlt dem Wirtschaftsprozess das Elixier zur Steigerung des Bruttonationaleinkommens (BNE) pro Kopf, der wichtigsten wirtschaftspolitischen Zielgrösse Liechtensteins. Ein Schlüsselfaktor zur Steigerung der Produktivität sind Investitionen in die Infrastruktur, in das Bildungssystem,
« …die Wirtschaft hat den Franken-Schock hinter sich gelassen, und die Auftragsbücher sind gut gefüllt.»
onären Handel zusehends. In der digitalen Welt spielt geografische Nähe keine Rolle, das Angebot ist global, die Preistransparenz ist beinahe vollkommen. Traditionelle Geschäfte mit Kundenkontakt sind nur dann zukunftstauglich, wenn sie gegenüber dem Online-Shopping einen Mehrwert schaffen. Gemäss Ansichten der Detailhändler sollte der Tiefpunkt nun aber durchschritten sein.
Knackpunkt Produktivität Zusammengefasst präsentiert sich die Konjunktur in Liechtenstein erfreulich, und die Aussichten sind rosig. Allerdings gibt es einen «Tolggen» im Reinheft der liechtensteinischen Volkswirtschaft: Die Entwicklung der Produktivität. Von 2000 bis 2015 ist die Wertschöpfung nur aufgrund der zunehmenden Be-
Peter Eisenhut
in die Produktionsprozesse, in die Forschung und Entwicklung und nicht zuletzt in die Mitarbeiter.
Zuversicht angesagt Die Weltwirtschaft ist im Hoch, die Zinsen und die Inflation sind tief, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Exporte wachsen, die Wirtschaft hat den Franken-Schock hinter sich gelassen, und die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Also Zeit, um die Champagnerkorken knallen zu lassen? Eine gewisse Vorsicht ist allein schon deshalb angebracht, weil die Zukunft nun mal ungewiss ist, und über Ungewisses lässt sich nichts mit Gewissheit sagen. Zuversicht ist angesagt, Euphorie aber fehl am Platz. Denn Champagnerlaunen sind gefährlich, und je länger sie andauern, desto gefährlicher werden sie. Allzu oft folgt darauf eine Katerstimmung.
v.l.: Günther Fritz, Klaus Tschütscher, Günter Vogt, Violanda Lanter-Koller
Klaus Tschütscherm mit Rektor Uni Liechtenstein Dr. oec. Jürgen Brücker
Abb. 4
Abb. 5
Brancheneinschätzungen (Januar 2018) Allgemeine Lage-beurteilung Bauwirtschaft
Ertragslage Industrie 8%
17%
Quellen des Wachstums 6% 5%
15%
18%
Ø jährlicher Wachstumsbeitrag / Wachstum BIP real
8
45% 40%
60% 78%
47%
45%
23%
3% 2% 1% 0% -1%
Ostschweiz steigend
4%
Liechtenstein gleichbleibend
rückläufig
4%
Ostschweiz gut
-2%
Liechtenstein befriedigend
schlecht
1972-1979
1980-1989 Wachstumsbeitrag Produktivität
6
1990-1999 Wachstumsbeitrag Beschäftigung
2000-2009
2010-2015 BIP-Wachstum (real) Berechnungen: Brunhart, Andreas (Liechtenstein-Institut)
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Wirtschaftsausblick 2018: Zeichen stehen auf Wachstum Ökonom Peter Eisenhut stellte am «Wirtschaftsausblick 2018» der Stiftung Zukunft.li seine Konjunkturprognosen für das laufende Jahr vor. Die positiven Aussichten für die regionale und internationale Wirtschaft stimmen auch Regierungschef Adrian Hasler zuversichtlich. Text: Stefan Lehnherr • Fotos: Paul Trummer
Peter Eisenhut, Ökonom und Stiftungsratspräsident der Stiftung Zukunft.li, sagte am Anlass «Wirtschaftsausblick 2018» im Gampriner Saal, dass sich die Konjunktur nach dem erfreulichen vergangenen Jahr erneut positiv entwickeln dürfte. Allerdings könnte der positive Ausblick von einigen Faktoren eingetrübt werden, etwa dann, wenn sich das Wirtschaftswachstum in Europa abschwächen und im Zuge dessen der Franken wieder stärker werden
könnte. Da Liechtenstein sehr stark von der Exportindustrie abhängig ist, könnte dies negative Auswirkungen auf die Konjunktur in Liechtenstein haben. In seinem Hauptszenario geht Eisenhut jedoch von einer weiteren, leichten Stärkung des Euro gegenüber dem Franken und von einem stabilen Wachstum der Wirtschaft in Europa aus. Auch erwartet er den US-Dollar für 2018 auf dem heutigen Niveau zum Franken.
Steuersenkungen kein Thema Nach den Konjunkturprognosen von Peter Eisenhut stellte sich Regierungschef Adrian Hasler den Fragen von Thomas Lorenz, Geschäftsführer der Stiftung Zukunft.li. Hasler, der auch dem Finanzministerium vorsteht, widerstand der Versuchung, angesichts der erfreulichen Aussichten in Euphorie zu verfallen. Stattdessen wies er darauf hin, dass nach den erfolgreichen Massnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts
Regierungschef Adrian Hasler im Gespräch mit Thomas Lorenz von der Stiftung Zukunft.li
weiterhin daran gearbeitet werden müsse, das Betriebsergebnis des Landes positiv zu gestalten. Daher seien Steuersenkungen derzeit kein Thema in der Regierung. Allerdings soll die Investitionsbereitschaft des Landes in den nächsten Jahren deutlich steigen. Aktuell will der Staat insbesondere für ein neues Servicecenter der Verwaltung, für neue Schulgebäude und im Verkehrsbereich Geld in die Hand nehmen. Adrian Hasler erhofft sich dadurch langfristig auch
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und die anstehenden Aufgaben, insbesondere im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung, auch bewältigen können. Dies ist für mich wichtiger, als kurzfristig Geschenke zu verteilen. Ich bin aber offen, sinnvolle Investitionen zu tätigen. In welchen Bereichen sind Investitionen Ihrer Ansicht nach sinnvoll? Die Regierung ist bereit, in die Zukunft zu investieren. Wichtig ist dabei, dass gute Projekte vorliegen. Aus meiner Sicht sind Investitionen der öffentlichen Hand insbesondere im Zusammenhang mit der Umsetzung der Digitalen Agenda, der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur, der Bildung sowie der Schul- und Verwaltungsgebäude sinnvoll.
Violanda Lanter-Koller und Donath Oehri
einen positiven Beitrag für die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität in Liechtenstein. Regierungschef Adrian Hasler äusserte sich im Rahmen der Veranstaltung «Wirtschaftsausblick 2018» zu den Auswirkungen der positiven Konjunkturprognosen auf die Finanzpolitik Liechtensteins, zu den Initiativen zur heimischen Wirtschaftsförderung und den staatlichen Investitionen in Zukunftsprojekte. Herr Regierungschef, Peter Eisenhut hat ein positives Stimmungsbild für die Europäische Union, für die Schweiz und Liechtenstein gezeichnet. Wie optimistisch sind Sie als Finanzminister für das laufende Jahr gestimmt? Adrian Hasler: Ich bin optimistisch gestimmt. Ich teile die Ausführungen von Peter Eisenhut. Der Wirtschaftsmotor brummt, die Unternehmen melden Rekordergebnisse und auch die Stimmung auf dem Finanzplatz ist sehr gut. All dies lässt auch für das Jahr 2018 gute Resultate erwarten. Als Finanzminister freue ich mich dann ein Jahr später auf die Steuereinnahmen.
Worauf stützt sich Ihr Optimismus neben den Prognosen des Ökonomen? Mein Optimismus basiert auch auf den Rückmeldungen aus Gesprächen mit Vertretern von Unternehmen aus der Industrie und dem Finanzplatz. Die Zukunftsaussichten werden als gut bis sehr gut eingestuft. Dies ist sehr erfreulich und bestätigt das positive Stimmungsbild.
nehmensergebnisse für das Jahr 2017 bin ich deshalb zuversichtlich, dass sich diese auch positiv auf die Steuereinnahmen im 2018 auswirken werden.
Welche Entwicklung erwarten Sie in Europa, nachdem in Deutschland nun nach langem Hin und Her die grosse Koalition erneut steht? Für die anstehenden Weichenstellungen in Europa ist es sehr wichtig, dass in Deutschland die neue, handlungsfähige Regierung nun steht. Deutschland ist für Liechtenstein der wichtigste Absatzmarkt, und stabile politische Verhältnisse unterstützen das Wirtschaftswachstum.
Welche Auswirkungen haben die guten Aussichten für das laufende Jahr auf die Finanzpolitik Liechtensteins? Praktisch keine. Die Finanzpolitik ist mittelfristig ausgerichtet und orientiert sich an den Eckwerten des Finanzhaushaltsgesetzes. Damit stellen wir sicher, dass wir einen ausgeglichenen und damit gesunden Staatshaushalt haben. Aktuell zeigt die Finanzplanung eine positive Entwicklung. Dennoch gilt es, sorgsam mit den vorhandenen Mitteln umzugehen, denn insbesondere aufgrund der demografischen Entwicklung sind Kostensteigerungen beispielsweise für die Pflege im Alter zu erwarten.
Inwiefern erwarten Sie eine positive Auswirkung auf die Landesrechnung? Wenn die Unternehmen erfolgreich sind und hervorragende Jahresergebnisse erzielen, hat dies automatisch positive Auswirkungen auf die Landesrechnung des Folgejahres. Aufgrund der bereits bekannten Unter-
Kann der Staat – nach den Sanierungsmassnahmen – der Bevölkerung eventuell wieder etwas zurückgeben? Die Sanierungsmassnahmen haben Wirkung gezeigt und dazu geführt, dass der Staatshaushalt wieder ausgeglichen ist. Das ist eine Grundvoraussetzung, damit wir handlungsfähig bleiben
In Liechtenstein werden jährlich rund 500 neue Arbeitsplätze geschaffen, jedoch vor allem für Hochqualifizierte. Sehen Sie die Gefahr, dass es für Geringqualifizierte durch die Digitalisierung noch schwerer werden könnte, eine Arbeit zu finden? Diese Gefahr besteht durchaus, aber nicht nur. Bereits die industrielle Automatisierung hat dazu geführt, dass Arbeitsplätze für Geringqualifizierte verschwunden sind. Gleichzeitig sind aber viele neue Stellen geschaffen worden. Diese Entwicklung wird durch die Digitalisierung weitergehen. Liechtenstein braucht gut ausgebildete Menschen. Da sich die Anforderungen an die Erwerbstätigen stetig verändern, kommt, nebst der eigentlichen Ausbildung, der Weiterbildung eine zunehmend wichtige Rolle zu. Lebenslanges Lernen liegt somit im Interesse jedes Einzelnen. Wie kann der Staat dabei helfen, dass die Menschen im Land auch in einer künftig digitalen Wirtschaft einen Arbeitsplatz in Liechtenstein finden? Ich sehe die Digitalisierung grundsätzlich positiv und bin überzeugt, dass durch diese Ent-
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wicklung neue qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies ist auch für die Produktivität Liechtensteins sehr wichtig. Wie in der Broschüre «Fokus Arbeitsmarkt: Fit für die Zukunft» ausgeführt, müssen sich Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat verstärkt mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen. Die Aufgabe des Staates sehe ich insbesondere im Bildungsbereich. Hier gilt es, die Weichen richtig zu stellen und die junge Generation auf diese Zukunft vorzubereiten. Zudem wird die Erwachsenenbildung noch weiter an Bedeutung gewinnen. Welche Auswirkungen erhoffen Sie sich vom kürzlich angekündigten Blockchain-Gesetz für den Finanzplatz und den Wirtschaftsstandort Liechtenstein im Allgemeinen?
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Innovation ist der Schlüssel für zukünftige Wertschöpfung. Um unseren Wohlstand auch in Zukunft zu erhalten, müssen wir die Chancen erkennen und auch nutzen. Die Blockchain-Technologie ist eine solche Chance. Wir haben mittlerweile eine starke und sehr aktive Fintech-Community in Liechtenstein. Fast täglich werden meinem Ministerium und der FMA neue, blockchainbasierte Geschäftsmodelle vorgestellt. Das Blockchain-Gesetz soll nun den notwendigen rechtlichen Rahmen für neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle rund um die Blockchain-Technologie bieten und damit Rechtssicherheit schaffen. Liechtenstein kann damit zu einem interessanten Standort für diese neuen Geschäftsmodelle werden. Das schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserem Land.
Peter Eisenhut, Thomas Lorenz, Adrian Hasler
Gerald Marxer, Jürgen Nigg
Aufmerksame und kompetente Zuhörer beim Wirtschaftsausblick 2018 der Stiftung Zukunft.li in Gamprin
Gerald Marxer, Violanda Lanter-Koller, Donath Oehri, Thomas Lorenz
Rainer Ritter, Christoph Jochum, Jürgen Nigg
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Versicherungsplatz befindet sich in starker Position Liechtenstein ist zweifellos ein gutes Pflaster für die Versicherungsbranche. Die Entwicklung zu einem diversifizierten Versicherungsplatz mit beeindruckenden Wachstumszahlen hängt mit den Standortvorteilen zusammen, die Liechtenstein bietet, aber nicht nur. «Die Professionalität, mit der das Geschäft betrieben wird, und die hohe Beratungsqualität sind auf diesem Markt mindestens ebenso wichtig, um zu reüssieren», blickt die geschäftsführende Präsidentin des Liechtensteinischen Versicherungsverbandes, Caroline Voigt Jelenik, optimistisch in die Zukunft. Text: Egon Gstöhl
Diese Zuversicht kommt nicht von ungefähr, denn der Versicherungsplatz ist gut aufgestellt und bietet beste Voraussetzungen, dass auch künftig die nicht kleiner werdenden Herausforderungen erfolgreich bewältigt werden können. Im Gespräch mit der «lie:zeit» erzählt Caroline Voigt Jelenik, was die liechtensteinische Versicherungswirtschaft derzeit beschäftigt und wie diese sich fit hält, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
lie:zeit: Caroline Voigt Jele-
nik, wie würden Sie den Versicherungsplatz Liechtenstein beschreiben? Caroline Voigt Jelenik: Die liechtensteinische Versicherungswirtschaft, welche vor allem in den Bereichen Leben, Schaden- und Rückversicherung tätig ist, bietet eine breite Palette wettbewerbsfähiger und europakonformer Produkte an. Es ist erfolgreich gelungen, die vorhandenen Standortvorteile zu nutzen und grosses Knowhow in Beratung und Expertise aufzubauen, was unsere Wettbewerbsposition stärkt. In Zahlen ausgedrückt: Ende 2016 betrug die Bilanzsumme der Versicherungsunternehmen in Liechtenstein 26,7 Milliarden Franken. Sie buchten Bruttoprämien im Wert von 3,2 Milliarden Franken und legten Kapital im Umfang von 25,1 Milliarden Franken an.
«Die Professionalität, mit der das Geschäft betrieben wird, und die hohe Beratungsqualität sind auf diesem Markt mindestens ebenso wichtig, um zu reüssieren.» Caroline Voigt Jelenik, Präsidentin des Liechtensteinischen Versicherungsverbandes
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Insgesamt beschäftigen die Versicherer rund 650 Mitarbeitende am Standort Liechtenstein. Was macht den Standort Liechtenstein für Versicherungsunternehmen so attraktiv? Neben dem direkten Marktzugang zum EU-Raum profitieren Versicherer in Liechtenstein vom Direktversicherungsabkommen mit der Schweiz. Sie können von Liechtenstein aus Versicherungslösungen vertreiben und diese den Gesetzgebungen der jeweiligen Zielmärkte anpassen. Die idealen Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein helfen dabei, innovative Produkte und neue Marketingstrategien zu entwickeln. Auch Captives als Eigenversicherungen von Unternehmen profitieren von diesem Standortvorteil. Von Liechtenstein aus können Captives die Tochtergesellschaften und Niederlassungen ihrer Muttergesellschaften sowohl in der Schweiz als auch im gesamten EWRRaum versichern. Diese europakonformen, innovativen und f lexiblen Versicherungslösungen, die massgeschneidert sind auf die rechtlichen und steuerlichen Gesetzgebungen der Zielmärkte, haben wesentlich zum Erfolg und zum Wachstum des Versicherungsplatzes Liechtenstein beigetragen.
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Welche Ziele verfolgt der von Ihnen präsidierte Versicherungsverband? Als Dachorganisation vertritt der 1999 gegründete Liechtensteinische Versicherungsverband (LV V) die Interessen der Mitgliedsgesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene. Ziel des Verbands mit 34 Mitgliedern ist es, den Versicherungsplatz Liechtenstein weiter auszubauen. Zudem vertritt der LV V die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Versicherungsindustrie auf nationaler und internationaler Ebene. Man hört aus Fachkreisen, dass sich die Versicherungswirtschaft aufgrund der grossen Herausforderungen und Veränderungen an einem Wendepunkt befindet. Sehen Sie das auch so, und was sind diese grossen Herausforderungen? Ja, die Branche befindet sich tatsächlich schon seit einiger Zeit im Wandel, was vor allem damit zusammenhängt, dass sich die Welt um uns herum permanent verändert. Stichworte dazu sind das Niedrigzinsumfeld, die verschiedenen Regulierungen, eine zunehmende Digitalisierung und natürlich auch die demografische Entwicklung, nicht zu vergessen der vorhandene Wettbewerbsdruck, der uns immer wieder neu herausfordert. Da besteht ganz klar ein Anpas-
sungsdruck, der aber wie (fast) alles zwei Seiten hat. Für den einzelnen Versicherer kommt der aktuelle Mix an herausfordernden Fragestellungen einem ressourcenzehrenden Kraftakt gleich, aber gleichzeitig bietet dies auch Chancen, sich in einem stark umworbenen Markt neu zu positionieren. Wie gut von diesem Wandel profitiert werden kann, hängt einerseits von der «Fitness» des einzelnen Unternehmens ab, andererseits ist häufig entscheidend, wie schnell und nachhaltig auf neue Entwicklungen reagiert werden kann. Gerade diesbezüglich befinden wir uns in Liechtenstein in einer starken Position. Wird durch die zunehmende Digitalisierung der persönliche Versicherungsberater an Bedeutung verlieren oder ganz verschwinden? Der persönliche Versicherungsberater wird meiner Einschätzung nach auch in Zukunft ein zentraler Erfolgsfaktor bleiben, weil die Beratungsdienstleistung gerade in Zeiten der digitalen Kommunikation und Interaktion von vielen Kunden geschätzt wird und darüber hinaus ein wesentlicher Differenzierungsfaktor bleiben wird. Aber: Es wird auch diesbezüglich Veränderungen geben, was die Form der Kommunikation
und der eingesetzten Hilfsmittel anbelangt. Das hängt mit den Erwartungen der verschiedenen Kundengruppen zusammen. Inhaltlich wird es trotz der Nutzung moderner Kommunikationsmittel auch weiterhin ein Bedürfnis vieler Menschen sein, auf eine qualifizierte Begleitung und Beratung zählen zu können, also auf jemanden, der ihnen ihre individuellen Sorgen nimmt und das Versicherungsprodukt mit ihrer Brille erklären kann. Davon bin ich überzeugt. Wie bewerten Sie die Frage, wie mit persönlichen Daten zum Beispiel über die eigene Gesundheit und Fitness umgegangen werden sollte, die in unserem digitalen Zeitalter massenhaft produziert werden und zur Risikoeinschätzung von Versicherungen verwendet werden könnten? Wir alle produzieren Daten. Teilweise tun wir das ja ganz bewusst, zum Beispiel im Internet, um eine Auskunft oder eine Dienstleistung dafür zu bekommen. Solange das fair und transparent abläuft, ist dagegen nichts einzuwenden. Problematisch wird es, wenn mit den generierten Daten Missbrauch betrieben wird. Ich denke, es gibt ganz klare Grenzen: Nicht jeder, der ein Fitness-Armband nutzt, möchte seinen körperlichen Zustand transparent machen. Andere sehen mög-
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W I R V E R S I CH E R N I H N E N IHR EIN UND ALLES Die Mitglieder des Liechtensteinischen Versicherungsverbandes beraten Sie gerne persönlich.
Liechtensteinischer Versicherungsverband | Austrasse 46 | Postfach 445 | 9490 Vaduz T + 423 237 47 77 | office@lvv.li | www.lvv.li
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licherweise einen Mehrwert darin und sind für eine Datennutzung offen. Wohin die Reise wirklich geht, hängt von verschiedenen Faktoren, der generellen Akzeptanz und den Vorgaben der Gesetzgebung ab. Gibt es auch bei den Versicherungen disruptive Tendenzen, wie sie in der Industrie vorhanden sind? Wenn darunter verstanden wird, dass bisherige Prozesse in der Organisation, im Vertrieb oder bei den Services grundsätzlich anders gemacht werden, dann würde ich das eher verneinen. Allerdings gibt es InsurTech-Unternehmen, die digitale Prozesse verbessern und neue Interaktionsformate im Kundenkontakt etablieren, was man als disruptiv bezeichnen könnte. Auch wenn es sich dabei um einzelne Unternehmen und nicht um den Branchenstandard handelt, ist auch diesbezüglich einiges in Bewegung.
Das heisst aber auch, dass die Versicherungen einen Spagat zu bewältigen haben, um die digitalaffinen Kunden anzuziehen und gleichzeitig die traditionellen Kunden nicht zu vergraulen? Das ist so. Bei den Vertriebswegen wird die Bedeutung der digitalen Medien und Kanäle wachsen. Dennoch spielt die persönliche Interaktion mit dem Kunden nach wie vor eine wichtige Rolle. Ganz unabhängig von der digitalen Affinität des Kunden müssen die Versicherer ihre Prozesse konsequent digitalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kunst besteht also darin, Effizienzgewinne durch Digitalisierung zu erreichen, ohne dass dies für den Kunden negativ spürbar ist, sondern die Betreuungs- und Servicequalität dadurch sogar noch erhöht wird. Das ist auf jeden Fall das Ziel.
WIR SIND UMGEZOGEN.
Sie finden uns unter der neuen Adresse: STEFAN HASSLER RECHTSANWALT AG
Dr. Grass-Strasse 10 Postfach 1630 FL-9490 Vaduz Tel. +423 237 40 30 FAX +423 237 40 31
www.hassler.li | office@hassler.li
Ahnenforschung Liechtenstein Am Samstag Abschluss einer interessanten Ausstellung in Altenstadt Vom 9. bis zum 14. April 2018 war im Einkaufszentrum Interspar in Altenstadt eine interessante Ausstellung zum Thema «Ahnenforschung im Dreiländereck – Vorarlberg, Liechtenstein und Ostschweiz» zu sehen. Veranstalter waren der Verein IGAL, Interessengemeinschaft Ahnenforscher Ländle, Landesverein für Familienforschung in Vorarlberg zusammen mit Familienforschern aus Liechtenstein und der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Ostschweiz (OHGO). Auf der Ausstellung im Interspar Altenstadt sind noch heute Samstag, 14. April verschiedene Stammbäume, Fotos, Bücher, Geschichten und Forschungsergebnisse einzelner Ahnenforschungsvereine und Vereinsmitglie-
der zu sehen. Während der ganzen Ausstellungswoche waren stets Forscher aus Vorarlberg sowie der Schweiz und Liechtenstein vor Ort und stellten sich den Fragen der Besucher. Die höchst interessante Ausstellung war die ganze Woche hervorragend besucht. Sie ist noch heute Samstag geöffnet. Interessensvertreter aus Liechtenstein sind zwischen 16 und 19 Uhr persönlich anwesend.
von links: Gerald Meier, Ursula Simmerle, Adolf Marxer, Georg Watzenegger Gemeinnütziger Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums, Mauren Weiherring 102 9493 Mauren
Herbert Oehri, Tel. 00423 373 19 Mail: herbert.oehri@adon.li
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Gebäudeversicherungen vergleichen – Prämien sparen Das Thema Versicherungen ist äusserst komplex und für Laien oftmals undurchsichtig. Es gibt viele Anbieter von Gebäudeversicherungen auf dem Markt – doch wissen Sie, welche die passende Versicherungsgesellschaft für Ihr Wohneigentum ist? Wissen Sie, ob Ihre Prämie marktgerecht ist? Wir wissen es und helfen Ihnen gerne. Text: Stefan Büchel
Als Versicherungsbroker beraten wir absolut neutral und unabhängig. Wir suchen Ihnen aus dem Markt das passende Produkt der verschiedenen Anbieter aus und berücksichtigen neben Prämie und Vertragsbedingungen vor allem zuerst den Kundenbedarf. Da wir im Gegensatz zu Aussendienst – Mitarbeitern keiner Versicherungsgesellschaft verpflichtet sind, arbeiten wir im Auftrag des Kunden und nicht einer Versicherungsgesellschaft und können so die bestmögliche Lösung für den Kunden erarbeiten.
Unabhängigkeit ist gefragt Ein grosser Vorteil des Versicherungsbrokers ist, dass dieser dem Kunden eine grössere Palette an Versicherungsangeboten zur Verfügung stellt und ihn diesbezüglich individuell berät. Und wichtig: Bei einem Versicherungsbroker erhalten Sie keine langfristigen Verträge von fünf oder sogar zehn Jahren. Jeder Vertrag ist mit dem jährlichem Kündigungsrecht verse-
Kommod, Ruggell
Manfred Wanger, Erich Büchel und Stefan Büchel von der BWV Versicherungsbroker AG (v.l.)
hen, das heisst, Sie sind flexibel und können bei einer allfälligen Unzufriedenheit mit einer Gesellschaft jedes Jahr den Vertrag fristgerecht auf Ende Jahr kündigen. In einem ersten Schritt des Betreuungskonzepts setzen wir uns mit dem Kunden zusammen und analysieren die IST-Situation. Anschliessend wird eine Ausschreibung gestartet – es werden Konkurrenz-Offerten von verschiedenen Versicherungsge-
sellschaften eingeholt und dem Kunden wird ein transparenter Offertvergleich präsentiert.
Ein Offertvergleich lohnt sich Statt sich mühevoll und vor allem ohne Fachkenntnisse um alle Versicherungsfragen zu kümmern zu müssen, tut eine Privatperson gut daran, alles in professionelle Hände zu legen. Durch einen neutralen Offertvergleich sind Prämieneinsparungen von über 30 % bei besseren und ausgebauten Deckungen keine Seltenheit. Der Kunde profitiert schlussendlich von tiefen Prämien und von einem massgeschneiderten Versicherungsprodukt. Wir kennen den Versicherungsmarkt und wissen genau, welche Anbieter in welchem Bereich die Besten sind. Was deckt die Gebäudeversicherung? Brand, Sturm, Überschwemmung, Glasschaden: Als Hausbesitzer mag man gar nicht an sol-
che Schadensfälle denken. Eine Gebäudeversicherung kann solche Ereignisse nicht verhindern, Sie aber vor den finanziellen Folgen schützen. Wer ein Haus besitzt, muss obligatorisch eine G ebäude -Feuer versicher ung abschliessen. In der Schweiz übernimmt die Gebäude-Feuerversicherung in den meisten Kantonen der Staat. In Liechtenstein und auch in einigen wenigen Kantonen in der Schweiz (GUSTAVO-Kantone) kann die Gebäude-Feuerversicherungen über Privatversicherungen abgeschlossen werden. Die Grundlage der Gebäudeversicherung ist die Versicherungssumme – welche dem ortsüblichen Wiederherstellungswert des Gebäudes entspricht. Neben der obligatorischen Feuer - Elementardeckung deckt die Gebäudeversicherung die üblicherweise versicherten Gefahren Wasser, Glasbruch und Diebstahl (Gebäudebeschädigung) - in der Regel zum Neu-
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wert. Auch weitere Zusatzdeckungen wie Innere Unruhen, Vandalismus, Extended Coverage, Mietertrag, Tierschäden oder Umgebungsschäden können je nach Wohnsituation sinnvoll sein. Auch die Technische Versicherung, welche in die Gebäudeversicherung als Zusatzversicherung eingeschlossen werden kann, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Denn die Anzahl Haushalte, welche einen Teil des Strombedarfs oder Warmwassers selbst erzeugen, steigt. Die Technische Versicherung für Anlagen wie zum Beispiel Wärmepumpe, Photovoltaik und Beleuchtungsanlagen übernimmt alle Kosten für unvorhergesehene, plötzliche Beschädigungen und Zerstörungen an Ihren haustechnischen Anlagen. Je nach Wohnsituation oder Tarifierung des Gebäudes muss auch an eine Gebäudehaftpflicht gedacht werden. Als Hausbesitzer haften Sie gemäss OR 58 für die materiellen Folgen von Personen– und Sachschäden bei baulichen Mängeln und bei ungenügendem Unterhalt gegenüber Dritten.
Vorsicht vor Umgebungsschäden Es ist der Albtraum jedes Gärtners: Da hat man seine gesamte Freizeit aufgewendet, um die Umgebung des eigenen Hauses in eine gepflegte Oase zu verwandeln. Doch nun dies – der Sturm Burglind, der in der ersten Januarwoche 2018 über Europa tobte, hat in der Schweiz und in Liechtenstein seine Spuren hinterlassen und beschädigte viele Gärten, entwurzelte Sträucher und kippte Bäume um.
Das Eigenheim ist über die Gebäudeversicherung gedeckt. Doch wer zahlt nun, wenn der Sturmschaden nicht mein Haus, sondern das Gartenhaus oder meine Pergola abgegrenzt vom Gebäude beschädigt? Wer die Umgebung seines Hauses gegen die finanziellen Folgen von Naturgefahren absichern will, muss die Zusatzversicherung Umgebungsschäden in der Gebäudeversicherung einschliessen. Der Hauseigentümer kann sich also nicht nur auf die Gebäude- oder Hausratversicherung verlassen. Der Umgebung des Hauses wird leider zu wenig Beachtung geschenkt. Vielfach merken wir in der Beratung, dass typische Aussenanlagen wie Gartenhäuser, Pergolen, Brunnen, Schwimmbäder, Gartenanlagen inkl. Bäume vorhanden wären – in der Police die benötigte Zusatzdeckung Umgebungsschäden aber nicht aufgelistet ist und dementsprechend auch keine Versicherung vorhanden ist. Eine «Es-wirdschon-gut-gehen-Mentalität» ist in der Versicherungsbranche leider weit verbreitet. Wir empfehlen allen Gebäudeeigentümern die Gebäudesituation rund um ihr Gebäude genauestens anzuschauen. Generell gilt: Eine Umgebungsversicherung lohnt sich, ab einer bestimmten Grösse oder ab einem bestimmten Wert der Umgebung. Ab Schäden von mehreren Tausend Franken kann eine Umgebungsversicherung sinnvoll sein. Auch hier lohnt es sich Informationen über den Leistungsumfang einzuholen. Einige Gesellschaften schliessen Hagelschäden an Blumen bspw. wieder aus.
BWV Versicherungsbroker AG Industriering 10 Tel. +423 232 25 25 9491 Ruggell Fax +423 232 25 28
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POLICEN VERGLEICHEN – PRÄMIEN SPAREN Einzigarter Gebäude All-Risk Rahmenvertrag Die BWV Versicherungsbroker AG hat seit neustem einen neuen Rahmenvertrag mit einer renomierten Versicherungsgesellschaft im Bereich Gebäudeversicherung abgeschlossen. Neben den bekannten Grundgefahren (Feuer-Elementar, Wasser, Glas, Diebstahl) sind automatisch in jeder Offerte folgende Zusatzdeckungen mitversichert: • • • • • •
Erdbebenversicherung Aussenanlagen/Umgebungschäden Technische Versicherung/Haustechnische Anlagen Innere Unruhen/Vandalismus Tierschäden Mietertrag für alle Gefahren
Durch dieses Produkt bieten wir Privatpersonen, Hausverwaltungen und Gewerbeliegenschaften die Möglichkeit von einzigartigen Rabatten und Konditionen auf bestehenden Gebäudeversicherungen. Auch Neubauten profitieren von diesem Angebot. Noch wichtiger als die massiven Prämieneinsparungen erscheinen die umfassenden Deckungen im Rahmenvertrag. Es gibt praktisch keine Deckung auf dem heutigen Markt, welche im abgeschlossenen Rahmenvertrag nicht mitversichert ist. Auch aufwendige Antragsfragen bei komplexen Gebäuden (Summe des Mietertrag, Art der Technischen Anlagen, Art der Umgebungsschäden etc.) können vermieden werden und müssen bei einem Abschluss nicht genauer abgeklärt werden. Kostenoptimierung garantiert Wir optimieren für Sie die Prämie und sorgen für die nötigen Versicherungsdeckungen. Prämie Feuer / Elementar Wasser Glas Diebstahl Erdbeben Umgebungs-Schäden Mietertrag Technische Versicherung
IST Police CHF 1'600 x x x x
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Prämieneinsparung: CHF 400 oder 25% Nehmen Sie unverbindlich mit uns Kontakt auf. Wir unterbreiten Ihnen gerne ein Angebot.
Nur wenige sind gegen Erdbeben versichert Wissen Sie, ob Sie gegen Erdbebenschäden versichert sind? Die meisten sind es nicht. Ausgerechnet beim Risiko mit dem grössten Schadenpotenzial klafft eine riesige Lücke. Nicht einmal jedes zehnte Haus hat eine Deckung für Erdbebenschäden. Nur 8 bis 9 Prozent der in Privatbesitz befindlichen Gebäude sind gegen Erdbeben versichert. Wie kann es sein, dass praktisch keine finanziellen Vorkehrungen gegen eine Naturgewalt getroffen werden, die Häuser und Eigentumswohnungen und damit die wichtigste Kapitalanlage vieler Menschen innert Sekunden ausradieren können ? Hauptgrund für dieses eher sonderbare Verhalten dürfen Wahrnehmungsdefizite sein. So sind sich vermutlich nur wenige darüber im Klaren, dass die Elementarschadenversicherung, die obligatorisch in der Feuerversicherung miteingeschlossen ist - Gebäude zwar gegen Hochwasser, Sturm, Hagel, Lawine, Steinschlag, Felssturz etc. schützt - nicht aber gegen Erdbebenschäden. Vor diesem Hintergrund erstaunt es umso mehr, dass die Abdeckung des Erdbebenrisikos nicht stärker ins öffentliche Bewussstein dringt. Möglicherweise verleitet die Abstraktheit der Risikomodellierung eines solchen «einmaligen» Ereignisses zur Sorglosigkeit.
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3 Fragen an Liechtensteins
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Die Privatklinik Medicnova blickt auf das erste Betriebsjahr zurück. Das Fazit: Qualitativ erfolgreich, wirtschaftlich unter Druck. Eine entscheidende Rolle für den wirtschaftlichen Druck spielt dabei die Gesundheitspolitik: «Leider lassen die politisch Verantwortlichen einen Teil der öffentlichen Steuergelder lieber in die Spitäler der Ostschweiz fliessen!, heisst es in einer Medienmitteilung der Bendener Klinik. Wie stehen Sie zu diesem Geldfluss ins Ausland?
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Damit die Medicnova ihren wertvollen Beitrag zu Gesundheitsversorgung in der Region und zur Wertschöpfung in Liechtenstein leisten könne, wäre es nur gerecht, wenn eine tarifliche Gleichstellung mit Spitälern wie Grabs und Chur bestünde, heisst es von Seiten der Medicnova. Ist dies nicht ein berechtigtes Anliegen?
3
Beim Gesundheitsabkommen FL/ CH wollte Gesundheitsminister Pedrazzini eine Mengenausweitung der zugelassenen OKP-Ärzte auf die gesamte Schweiz ausdehnen. In Liechtenstein selbst besteht eine Zulassungsbeschränkung, von der auch die Medicnova betroffen ist. Ist dies im Interesse des Landes sowie des Gesundheitsstandortes Liechtenstein?
Christoph Wenaweser, VU
Thomas Lageder, FL
Auch die Betreiber der Medicnova operieren ihre allgemeinversicherten Patienten in Grabs statt am Landesspital in Vaduz. Sie sind zudem mit dem hehren Anspruch angetreten, ohne Staatsbeiträge gemäss Krankenversicherungsgesetz auszukommen. Das war zur Erlangung der damaligen provisorischen Betriebsbewilligung auch erforderlich. Die Realität sieht nun offenbar dramatisch anders aus. Für allenfalls ursächliche konzeptionelle Irrtümer oder fehlerhaft kalkulierte Businesspläne ist der Staat nicht haftbar zu machen. Doch bringt das Verharren auf einer solchen Position auch nichts. Die Regierung, die Verantwortlichen des Landesspitals und der Medicnova haben ohne Befindlichkeiten nach dem Gemeinsamen und den darin liegenden Chancen zu suchen
Es ist ein Fakt, dass Geld aus Liechtenstein für Leistungen, die liechtensteinische Patienten z.B. in Grabs beziehen, in die Schweiz fliessen. Für den Patienten zählt die Behandlungsqualität; ob diese in Grabs, Bendern oder Vaduz erbracht wird, ist zweitrangig.
Vaduz und Bendern liefern sich einen ruinösen Abnützungskampf, der auf beiden Seiten Unmengen von Geld sinnlos vernichtet. Das Landesspital wird temporär mit Liquiditätsspritzen aus Steuergeldern auf den Beinen gehalten und die Investoren der Medicnova scheinen ebenfalls kräftig miese zu machen. Das bringt niemandem etwas! Höchste Zeit für die Regierung, mit der Beantwortung der Spitalinterpellation unserer Fraktion einen Weg zu zeigen, den Landesspital und Medicnova im Interesse einer gesicherten Spitalversorgung für unsere Bevölkerung gemeinsam gehen können. Ein Spital für Liechtenstein, das Synergien bündelt und mit der Spitalregion kooperiert, reicht völlig aus.
Nein, nicht unbedingt. Eine Privatklinik ist eben auch privat finanziert. Die Medicnova hat keinen Grundversorgungsauftrag und qualifiziert sich daher auch nicht selbstredend für staatliche Gelder. Mit einem Grundversorgerauftrag wären auch Kosten verbunden und eine Konzentration auf gewinnbringende Leistungen nicht mehr möglich. Es ist zu einfach, nun nach dem Staat zu rufen. Das kann zum Beispiel ein Friseursalon, der nicht gewinnbringend geführt wird, auch nicht.
Nein! Man kann einem über die Bedarfsplanung streng regulierten Binnenmarkt kein liberales Staatsabkommen mit der Schweiz überstülpen. Das passt nicht zusammen und benachteiligt die inländischen Marktteilnehmer. Zudem hätte der ungehinderte Zugang zum gesamten schweizerischen Gesundheitsmarkt Mengenausweitungen und steigende Kosten zur Folge. An die andere Theorie, dass ein mit dem Abkommen steigendes Angebot die Preise und damit die Kosten senken würde, glaube ich nicht. Zudem kam das Abkommen zu einem Zeitpunkt, als man in der Schweiz über die Einführung einer Bedarfsplanung laut nachzudenken begann. Das Verdikt des Landtags mit 18 Nein zu nur sieben Ja war aus diesen Gründen auch überaus klar.
Der Vergleich hinkt. Beim OKP-Abkommen ging es lediglich um ambulante Leistungen und nicht um stationäre Leistungen, wie Operationen. Aber in der Tat wäre das OKP-Abkommen mit der Schweiz für Liechtenstein nachteilig gewesen, weil es nicht mit der in Liechtenstein angewendeten Bedarfsplanung kompatibel gewesen wäre.
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Politik KAISER
Johannes Kaiser, parteifrei (PU)
Harry Quaderer, DU
Wendelin Lampert, FBP
Es ist die zentrale Aufgabe der Regierung, Liechtenstein zu Gunsten einer sicheren Grundversorgung für die Bevölkerung sowie auch aus volkswirtschaftlicher Sicht zu einem stabilen Gesundheitsstandort mit zielgerichteter regionaler Einbettung zu entwickeln. Das Landesspital und die Medicnova spielen dabei eine wesentliche Rolle. Ein bisschen mehr «Liechtenstein first» täte der Regierung schon sehr gut.
Wir reden von einer Privatklinik! Warum sollen die politisch Verantwortlichen auf einmal schuld sein, dass ihr Geschäftsmodell nicht funktioniert? Ist der Staat verantwortlich, wenn ein privates Unternehmen nicht rentiert? Entweder haben sich da die Gründer der Medicnova falsch beraten lassen, oder sie haben nach dem Prinzip Hoffnung gearbeitet. Wenn’s falsch läuft, hilft der Staat. Dieses Prinzip kennen wir von anderen öffentlichen Unternehmen...
Die Ärzte der Medicnova haben in erheblichem Ausmass Umsatz ins Ausland verlagert, z.B. durch den Abschluss von Belegarztverträgen für stationäre Leistungen mit Grabs, der technischen Kooperation mit Grabs und der Zuweisung von vielen ambulanten Leistungen (MRI, CT) nach Grabs. Damit haben sie nicht nur volkswirtschaftlich gesehen Steuersubstrat und Prämiengelder ins Ausland verlagert, sondern dem Landesspital einen grossen Schaden zugeführt. Wenn Prämien- und Steuerzahler für die Wünsche von Privatspitälern zur Kasse gebeten werden, ist das inakzeptabel.
Dieses Thema haben einige Abgeordnete auch im Zusammenhang mit der neuen «DBA-Quellenbesteuerungspraxis» für Spitalangestellte im Kanton St. Gallen angesprochen. Im 2016 flossen aus Liechtensteins Staatskasse und den Krankenkassen rund 60 Mio. Franken an die Schweizer Spitäler. Umgekehrt floss von der Schweiz Richtung Liechtenstein die minime Summe von 655‘000 Franken an das Landesspital.
Grundsätzlich sollten wir bestrebt sein, dass die Wertschöpfung grösstmöglich im Land bleibt, da dies zu unser aller Nutzen ist, auch in der Gesundheitsversorgung. Würde eine tarifliche Gleichstellung der Medicnova aber nicht dem Landesspital den Hahn zudrehen und sich damit die Last für den Steuerzahler erhöhen?
Die Medicnova wurde als Klinik für zusatzversicherte bzw. lukrative Patienten gegründet. Durch die Privatkliniken fehlen die lukrativen Patienten in den öffentlichen Spitälern und diese rutschen immer mehr ins Defizit. Daher muss der Staat vorsichtig sein mit der Vergabe von Verträgen an Privatkliniken. Gewinne privatisieren und Verluste durch die Allgemeinheit tragen zu lassen ist inakzeptabel.
Das Gesundheitsabkommen CH-FL, welches Regierungschef Hasler und der Gesundheitsminister Pedrazzini dem Landtag im Dezember 2017 vorlegt haben, sah eine riesige Mengenausweitung der OKP-zugelassenen Ärzte auf die gesamte Schweiz vor. Das Absurde an diesem Abkommen: In Liechtenstein hielt die Regierung an den Liechtenstein internen Restriktionen der OKP-Zulassung fest, liess jedoch die ganze Schweiz am OKP-Kuchen teilhaben. Das durchschaute der Landtag und machte nicht mit.
Persönlich war ich enttäuscht, dass der Landtag und vor allem die Koalitionspartner FBP und VU dieses Abkommen bachab geschickt haben. Der Gesundheitsstandort Liechtenstein, zu welchem nicht nur die Ärzte gehören, hätte profitieren können. Meiner Ansicht nach hätten aber am allermeisten die Patienten profitieren können! Zur Mengenausweitung: Warum beziehen Liechtensteiner Patienten fast das Doppelte an Leistungen wie unsere Nachbarn in der Schweiz?
Diese Zulassungsbeschränkung für Ärzte musste eingeführt werden, weil es nach dem EWR-Beitritt zu einer Ärzteschwemme mit entsprechenden Kostenfolgen kam. Wenn diese nun aufgehoben würde und die Medicnova beliebig viele Ärzte anstellen dürfte, würden die Kosten und somit die Prämien stark steigen. Dieser Effekt wäre gross, denn die Medicnova befindet sich in finanzieller Schieflage und würde sich sehr stark um Umsatz bemühen.
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KAISER
Regierung zu Nachverhandlungen mit Bern aufgefordert Der Landtag befasste sich vor kurzem sehr eingehend mit der Interpellationsbeantwortung der Regierung zum Thema der DBA-Quellenbesteuerungsvereinbarung für Spitalangestellte sowie BZB-Lehrkräfte im Kanton St. Gallen, welche am 1. 1. 2018 in Kraft trat. Die Debatte fiel für die Regierung sehr ernüchternd aus, denn es trat sehr deutlich zu Tage, dass die Interessen vor rund 100 betroffenen Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner mit dieser neuen Besteuerungspraxis von der Regierung nicht vertreten wurden. Vom Regierungschef werden Nachverhandlungen mit Bundes-Bern gefordert. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter Das Verhandlungsergebnis der Regierung bezüglich der «Neuen Besteuerungspraxis (DBA-Quellenbesteuerung) für Spitalangestellte und BZB-Lehrkräfte im Kanton St. Gallen mit Inkraftsetzung ab dem 1. Januar 2018» erhielt im Rahmen der Debatte der Interpellationsbeantwortung zu 13 entscheidenden Frage-Komplexen vom Landtag die Note «ungenügend». Regierung und Landtag müssen sich allmählich mit grossem Ernst der Frage stellen, weshalb Liechtenstein in jüngster Vergangenheit bei sämtlichen relevanten staatsübergreifenden Vereinbarungen, Abkommen sowie Verhandlungen mit der Schweiz mit der 2 auf dem Rücken nach Hause kehrt.
Seit 2013 sind der FL-Staatskasse über 150 Mio. Franken an Einnahmen entgangen Bei der Quellenbesteuerung der Grenzgänger haben alle zur Schweiz angrenzenden Nachbarstaaten – Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich – mit der Eidgenossenschaft eine Quellenbesteuerungs-Vereinbarung für Grenzgänger, nur Liechtenstein geht mit «Null» aus. Hätte Liechtenstein mit der Schweiz derselbe Quellenbesteuerungs-Satz betr. Grenzgängern wie mit Österreich von 4 %, würde dies für die liechtensteinische Staatskasse
jährliche Mehreinnahmen von rund 30 Mio. Franken bedeuten. Seit 2013 sind so dem Liechtensteiner Staat berechtigte Grenzgänger-Steuereinnahmen aus der Schweiz von über 150 Mio. Franken entgangen.
men für Liechtenstein. Es war mit 19-Nein-Stimmen ein historischer Entscheid des Liechtensteiner Landtags, denn zum ersten Mal lehnte das Parlament ein von der Regierung vorgelegtes Staatsabkommen ab.
Das Gesundheitsabkommen mit der Schweiz durchschaute der Landtag im Dezember 2017 und erkannte es als Nachteil-Abkom-
Unrühmlich im Zusammenwirken in der Wirtschafts-, Bildungs- und Gesundheitsregion Liechtenstein–Kanton St. Gallen
ist im Weiteren die Geschichte mit den «Gleich langen Spiessen». Statt für die Gewerbetreibenden und KMU die Auflagen sowie die bürokratischen und protektionistischen Hindernisse dies- und jenseits des Rheins zu reduzieren, musste Liechtenstein – um die wirtschaftlich fairen Bedingungen und Interessen des einheimischen Gewerbes zu wahren – die Spiesse «ausfahren» und auf die Höhe der St. Galler «Auf lagen-Bürokratie» hieven. Und so passt – möchte man meinen – diese für Liechtensteins betroffene Menschen, welche in Spitälern des Kanton St. Gallen arbeiten jedoch im Fürstentum wohnen, ungerechte und massiv benachteiligende «DBA-Quellenbesteuerungs-Zusatzvereinbarung mit Inkraftreten ab dem 1.1.2018» in diese Reihe der Verhandlungs-Misserfolge der FL-Regierung mit der Schweiz.
Landtagsabgeordneter Johannes Kaiser, parteifrei (PU), zusammen mit seinen Mit-Interpellanten, forderte den Regierungschef explizit auf, mit Bundes-Bern Neuverhandlungen aufzunehmen: «Die Regierung missachtet z. B. die klar definierte Besitzstandswahrungs-Regelung vom Basis-DBA mit der Schweiz, wo die ‹Beibehaltung der bestehenden Regelungen bei Angestellten im öffentlichen Dienst› festgeschrieben ist. Mit dem Art. 19 hat der Landtag der Regierung zudem freie Hand gegeben, bei öffentlich-rechtlichen Institutionen in der Schweiz zu ‹verhandeln›.»
Nachverhandlungen sind unabdingbar Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz, eine der Interpellanten, stellte klar, dass es Tatsache sei, dass die Schweiz ein eigenes Rechtsgebiet ist. Liechtenstein habe die dort gültige Rechtsordnung zu respektieren und könne ohne Zustimmung der Schweiz auf deren Territorium keine andere
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Die deutliche und klare Antwort von Gunilla Marxer-Kranz, Landtagsvizepräsidentin (VU) auf die Frage der Regierung betr. Nachverhandlungen: «Ja – nehmen wir erneut Verhandlungen mit unseren Schweizer Nachbarn auf und regeln konkret diese drei aktuellen Probleme, um aus dem Rheintal das Chancental zu machen, von dem alle immer wieder sprechen.»
Rechtsanwendung bewirken. Genau das sei die Krux an der Sache. Marxer-Kranz verweist diesbezüglich auf andere Grenzregionen: «Offensichtlich hat z. B. Deutschland mit der Schweiz bezüglich Besteuerung von Grenzgängern Ausnahmeregelungen erreicht.» Die entscheidende Frage, wieso dies Liechtenstein nicht erwirken könne, blieb von Seiten des Regierungschefs unbeantwortet. Kritik hegte Gunilla Marxer -Kranz im Weiteren an der Beantwortung der Regierung zur Frage der «Besitzstandswahrung». Kurz angebunden tat dies die Regierung mit dem ab: «Wie gegebenenfalls die Gerichte in der Schweiz eine Klage auf Besitzstandwahrung beurteilen würden, kann die Regierung verständlicherweise nicht beurteilen oder kommentieren.» Die Regierung stellte in der Interpellationsbeantwortung zur Nachteil- DBA- Besteuer ungsvereinbarung FL/SG von rund 100 Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner die rhetorische Frage: Was denn Gegenstand einer Nachverhandlung sein soll? Gunilla Marxer-Kranz vertrat dazu im Landtag eine ganz klare Meinung: «Wir haben derzeit
hier im Rheintal verschiedene Knacknüsse, wenn nicht gar Kontroversen zu Themen wie «Gleich lange Spiesse», Ablehnung des Abkommens CH-FL im Bereich der ambulanten Gesundheitsversorgung oder wie eben hier vorliegend die neue Besteuerungspraxis für Spitalangestellte und BZB-Lehrkräfte. Kein Gwerbler, weder dies- noch jenseits des Rheins, wird sich gegen «gleich kurze» Spiesse im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr aussprechen. Auch bin ich der Ansicht, dass ein OKP-Abkommen, wie kürzlich hier im Landtag abgelehnt, sicher grössere Akzeptanz erfahren hätte, wenn eine Ausweitung nicht schweizweit, sondern leidglich auf unsere grenznahen Schweizer Nachbarn erfolgt wäre. Und letztlich sollte es doch auch möglich sein, im hier gegenständlichen Bereich der Besteuerung eine Nachbarschaf ts-f reundliche Lösung zu erzielen.»
58.5 Mio. Franken fliessen von FL Richtung CH – umgekehrt nur 655‘000 Fr. von CH nach FL Der Landtagsabgeordnete Herbert Elkuch, ebenfalls ein Interpellant, verwies mit Detailausführungen auf die lukrativen monitären Gewin-
ne der Schweiz, welche von Patienten aus Liechtenstein in die Schweiz f liessen. Herbert Elkuch: «Genau diese mehr als volle Abdeckung der Kosten durch Liechtenstein macht es so schwer zu verstehen, dass in diesen Institutionen liechtensteinisches Personal, welches liechtensteinische Patienten behandelt und pflegt und für die Schweiz gewinnbringend arbeitet, in der Schweiz dazu noch Steuern bezahlen muss. Im Jahr 2016 bezahlten der Staat und die Krankenkassen 58.5 Mio. Franken an die Spitäler in der Schweiz. Umgekehrt flossen von der Schweiz in das Landesspital lediglich 655‘000 Franken inkl. der ambulanten Behandlungen. Darüber hinaus ist die Schweiz der Hauptlieferant für das Gesundheitswesen in Liechtenstein, das noch einmal ein paar Millionen Franken zu Buche schlägt. Die Wertschöpfung ist klar in der Schweiz. Eine solche Schieflage ist wohl einzigartig und dies müsste in einem DBA seinen Niederschlag finden. Dieser Transfer von Millionen von Schweizerfranken rechtfertigt entweder eine Besteuerung im Ansässigkeitsstaat oder die Reduktion auf eine Quellensteuer mit fixiertem Prozentsatz,» hält
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Herbert Elkuch dezidiert fest. Herbert Elkuch führt im Weiteren aus: «Auch für die Grenzgänger welche im Grenzgebiet in öffentlich rechtlichen Institutionen arbeiten, gibt es angepasste Lösungen, ein Vorzeigebeispiel ist z. B. das DBA Deutschland-Schweiz. Grenzgebiete nehmen auch in anderen Ländern im DBA eine Sonderstellung ein. Im DBA Deutschland-Österreich ist in Art. 15 Abs. 6 z. B. das steuerliche Grenzgebiet mit «einer Zone von je 30 Kilometern beiderseits der Grenze» definiert.» Herbert Elkuch ist überzeugt, dass in Nachverhandlungen eine Angleichung der Steuersätze angestrebt werden muss, damit vor allem im Grenzbereich nicht die nationale Besteuerung als Grundlage herangezogen, sondern ein gemeinsamer Quellensteuerabzug in gleicher Höhe in beiden Grenzgebieten festgelegt wird. Damit hätten beide Staaten keine Verluste und die Liechtensteiner/-innen wären nicht der nationalen Steuergesetzgebung der Schweiz ausgeliefert.
Herbert Elkuch, Landtagsabgeordneter (DU): «Solange liechtensteinische Bürger/-innen benachteiligt werden, wird es weiterbrodeln. Ein Hinausschieben, behebt die Mängel im DBA nicht. Die Unzufriedenheit und die Verdrossenheit werden sogar zunehmen. Die Regierung tut gut daran, Überlegungen in Abstimmung mit der Schweiz baldigst und vor den nächsten Wahlen vorzunehmen.»
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Träge Regierung – aktive Rolle der Unabhängigen In den letzten Landtagssessionen unterbreitete die Regierung dem Landtag nur wenige Vorlagen. Einige wurden im Eilzugstempo durchgepaukt - ohne vertiefte Auseinandersetzung! Da die Regierung in dieser Eile kritische Frage zum CO2-Gesetz nicht beantworten konnte, reichte Herbert Elkuch eine Interpellation ein. Text: Thomas Rehak
Es ist nämlich davon auszugehen, dass das geänderte CO2-Gesetz Umverteilungen zur Folge hat und auch Kosten für die Bürger verursacht. Ausserdem werden sich viele fragen, wie man so ein Gesetz überhaupt verabschieden konnte.
Postulat für Gratis-LIEmobil-Abos für Schüler, Lehrlinge und Jugendliche in Ausbildung Mit den Sparpaketen wurden auch die Familien belastet, um den Staatshaushalt zu sanieren. Seither müssen die Eltern CHF 80 Aufpreis bezahlen, damit das Schülerabo als LieMobil-Jahresabo genutzt werden kann. Die DU-Abgeordneten Herbert Elkuch, Thomas Rehak und Erich Hasler sind der Ansicht, dass Familien mit Kindern in Ausbildung wieder zu entlasten sind, zumal der Staatshaushalt nach Ansicht der Regierung saniert ist. Die Postulanten wollen, dass nicht nur Schüler, sondern alle Auszubildenden, einschliesslich Lehrlinge, bis zum 25. Lebensjahr die Postautos gratis benützen können. Die Mehrkosten, die für die LieMobil entstehen, sind überschaubar, allenfalls kann ein Teil davon von der FAK übernommen werden. Postulat zur Prüfung der Telekommunikationsnetzstrategie in Liechtenstein Am 25. und 26 März 2018 kam es bei der Telecom FL AG zu zwei mehrstündigen Totalausfällen des Kommunikationsnetzes. Auch die Notfallnummern der Polizei waren während dieser Zeit nicht mehr erreichbar. Dies
nicht zum ersten Mal. Diese Ausfälle führten einmal mehr vor Augen, dass die vollständige Abhängigkeit von einem einzigen Kommunikationsanbieter ein hohes Risiko für das Land darstellt. Mit diesem Vorstoss fordern die DU-Postulanten Herbert Elkuch, Thomas Rehak und Erich Hasler die Regierung auf, die Netzstrategie von einem unabhängigen Experten überprüfen zu lassen. Nach unserer Ansicht könnte das Risiko eines Totalausfalles drastisch reduziert werden, wenn ein weiterer Kommunikationsanbieter auf einem separaten Netz Kommunikationsdienstleistungen anbieten würde. Dies könnte relativ leicht erreicht werden, wenn das im Besitz der LKW befindliche Koaxnetz in die Hände eines unabhängigen Anbieters gegeben würde, der Interesse hat, darüber auch Sprachdienste anzubieten. Die Regierung soll dazu entsprechende Abklärungen bei alternativen Providern einleiten.
Interpellation zur Entwicklung des Ausländeranteils, den Einbürgerungsbedingungen und dem Einbürgerungsverhalten Mit dieser Interpellation wollen die DU-Interpellanten mehr zum Ausländeranteil den Einbürgerungsbedingungen und dem Einbürgerungsverhalten in Liechtenstein erfahren. Ursprünglich ist man davon ausgegangen, dass die liechtensteinische Staatsbürgerschaft sehr gefragt ist und sich die meisten im Land niedergelassenen Aus-
«In den letzten Landtagssitzungen unterbreitete die Regierung dem Landtag nur wenige Vorlagen.» DU, Thomas Rehak
länder werden einbürgern lassen. Diese Vorstellung ist nicht eingetreten. In der Statistik fällt auf, dass sich infolge längerfristigem Wohnsitz seit dem Jahre 2000, 543 Personen schweizerischer Nationalität, 419 Personen österreichischer Herkunft und 394 Personen mit türkischer Nationalität haben einbürgern lassen. Die Regierung soll darlegen, welche Nationalitäten eher von ihrem Recht der Einbürgerung Gebrauch machen und welche nicht und was die Gründe dafür
sind. Auch soll die Regierung aufzeigen in welchen Ländern ein Verzicht auf die Staatsbürgerschaft nicht definitiv resp. überwindbar ist. Diese sollen noch vor dem Gesetz für die doppelte Staatsbürgerschaft beraten und in der Öffentlichkeit breit diskutiert werden können. Die Interpellanten regen auch an, dass die doppelte Staatsbürgerschaft nur mit jenen Ländern vereinbart wird, die Liechtenstein das Gegenrecht einräumen.
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Die Medienförderung auf dem Prüfstand In Liechtenstein ist eine im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl grosse Medienvielfalt gegeben. Diese ist angesichts des hart umkämpften, kleinen Werbemarkts nur möglich durch die staatliche Unterstützung. Rund 3,5 Millionen Franken lässt sich das Land diese Fördermassnahmen – inklusive des Staatsbeitrags an den Liechtensteinischen Rundfunk – jährlich kosten. Text: Heribert Beck
Die Landtagsfraktionen von Freier Liste (FL) und Fortschrittlicher Bürgerpartei (FBP) haben nun bei der Medienförderung Handlungsbedarf verortet. Zunächst war ein gemeinsames Vorgehen geplant, das dann aber doch in zwei getrennten parlamentarischen Vorstössen endete.
FL regt ein Einheitsmedium an Die FL stört sich in erster Linie daran, dass mit den Fördergeldern vor allem die beiden parteinahen Zeitungen «Liechtensteiner Vaterland» und «Liechtensteiner Volksblatt» unterstützt würden, was einer indirekten Parteienförderung gleichkomme. In einem Postulat schlugen die Abgeordneten der FL daher vor, das Medienförderungsgeld in eine öffentlichrechtliche Stiftung einzubringen und quasi ein Liechtensteiner Einheitsmedium ohne Parteinähe zu schaffen: «Als Stiftungsstandort wäre Liechtenstein prädestiniert, eben diese Organisationsstruktur für ein einziges Medienunternehmen zu wählen. Hier könnten die Kriterien der demokratischen Leistungserbringung normiert, die Unabhängigkeit, Neutralität sowie die Objektivitätskriterien festgelegt und eindeutig definiert werden, dass dieses Medienunternehmen nur seinem Auftrag, nämlich einer kritischen journalistisch-redaktionell hochwertigen Berichterstattung, Analyse und Kommentierung verpflichtet ist», heisst es im Postulat. In diesem Zusammenhang und vor diesem Hintergrund soll die Regierung eine repräsentative Umfrage zum Thema Medien in Auftrag geben.
setzt.» Trotz allem erachtete die Mehrheit der Abgeordneten eine vertiefte Debatte über die Rolle und die Situation der Medien in Liechtenstein aber als notwendig.
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Es bleibt spannend in Sachen Medien und ihrer Förderung durch den Staat.
Postulat mit «kommunistischer» Ausrichtung In seiner Sitzung Ende März behandelte der Landtag dieses Postulat. Dabei relativierte der FL-Abgeordnete Thomas Lageder, dass das Ziel nicht die Zerschlagung der beiden Tageszeitungen sei. «Wir haben auch nie gesagt, dass die Gelder, die jetzt in die Printmedien fliessen, umgelagert werden sollen», so Lageder. Das Postulat wurde schliesslich mit 16 Stimmen an die Regierung
überwiesen. Dies, obwohl die Forderungen der FL auf einigen Gegenwind stiessen. Der stv. FBPAbgeordnete Alexander Batliner beispielsweise sagte: «Marx und Engels hätten die grösste Freude an diesem Vorschlag. Mehr Kommunismus im Pressebereich geht nun wirklich nicht.» In die gleiche Richtung argumentierte VU-Fraktionssprecher Günter Vogt: «Ich fühle mich trotz südlicher liechtensteinischer Herkunft gleich politisch Richtung Osten ver-
FBP: Sieben Fragen zur Medienförderung Bei der Interpellation der FBP-Fraktion möchten deren Abgeordnete in Form von sieben Fragenkomplexen von der Regierung ihre Einschätzung zur gegenwärtigen Entwicklung des Medienplatzes Liechtenstein erfahren. So will die FBP von der Regierung unter anderem wissen, wie sie die jüngsten Entwicklungen in der Medienbranche bewertet, wie sich die Werbeeinnahmen der Medien entwickelt haben und wie sie die zukünftige Entwicklung einschätzt. Darüber hinaus möchte die FBP-Fraktion, die sich ebenfalls für eine möglichst objektive Berichterstattung aussprach, Antworten hinsichtlich einer Neugestaltung der Medienförderung sowie zu einem etwaigen Verbot einer Beteiligung von im Landtag vertretenen Parteien an Massenmedien. Diese Interpellation wurde – wie für einen solchen Vorstoss vorgesehen – ohne Abstimmung an die Regierung überwiesen. Nun warten sowohl die Interpellanten der FBP als auch die Postulanten der FL auf die Ausführungen der Regierung und ihre Behandlung im Landtag. Es bleibt also spannend in Sachen Medien und ihrer Förderung durch den Staat.
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Challenge League: FC Vaduz – Zu Hause eine Macht Der FC Vaduz hat sich im Verlaufe dieser Saison als Heimmacht entpuppt. Seit Mitte Oktober sind die Liechtensteiner im Rheinpark-Stadion ungeschlagen. Zuletzt feierte die Elf von Trainer Roland Vrabec einen klaren 5:1-Erfolg gegen Aarau. Text: Christoph Kindle
Vor einem knappen halben Jahr kassierte der FC Vaduz zu Hause eine bittere 0:5-Pleite gegen den Leader Neuchâtel Xamax. Damals herrschte Untergangsstimmung im Rheinpark-Stadion, nicht wenige stellten sogar die Trainerfrage. Doch seit Oktober haben die Vaduzer kein einziges Heimspiel mehr verloren.
5:1-Erfolg gegen Aarau Am letzten Sonntag stellte der FCV auch gegen Aarau seine Heimstärke unter Beweis. In der ersten Hälfte lief bei föhni-
gen Bedingungen noch wenig zusammen, doch mit dem Führungstor von Konrad in der 53. Minute war der Bann gebrochen. Schon eine Minute später folgte das 2:0 durch Devic. Aarau kam zwar nochmals heran, aber in den letzten zwanzig Minuten trafen zweimal Coulibaly und von Niederhäusern zum klaren 5:1-Sieg. Pech hatte Neuzugang Boris Babic: Bei seinem Startelf-Debüt verletzte sich der 20-jährige Stürmer und musste nach einer halben Stunde ausgewechselt werden.
Kantersieg schon in Chiasso Am Ostermontag führte die Reise der Vaduzer in den südlichsten Ort der Schweiz, nach Chiasso. Die Tessiner Luft schien aber dem Liechtensteiner Team zunächst nicht gut zu bekommen. In der ersten halben Stunde spielte nur eine Mannschaft, nämlich der Aussenseiter Chiasso. Der FC Vaduz konnte sich bei Torhüter Peter Jehle (er musste später benommen ausgewechselt werden) bedanken, dass man nicht vorzeitig mit 0:3 im Rückstand lag. Zum
Marco Devic (links) und Maurice Brunner im Meisterschaftsspiel vom 8. April 2018 gegen den FC Aarau.
anderen zeigten die Tessiner im Abschluss eklatante Schwächen und vergaben beste Chancen auf klägliche Art und Weise. Aus dem Nichts heraus dann ein Doppelschlag der Vaduzer noch vor der Pause durch Coulibaly und Schirinzi. Damit war der Widerstand der Tessiner gebrochen, Vaduz hatte nach dem Seitenwechsel leichtes Spiel und kam zu einem 6:1-Kantererfolg. Die weiteren Treffer gingen auf das Konto von Konrad, Gaijc (Pen.), Mathys und Kamber.
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Wichtiger Sieg gegen Schaffhausen Vor der Länderspiel-Pause feierten die Vaduzer noch einen wichtigen und auch einigermassen überzeugenden 2:0-Erfolg gegen Schaffhausen. Mit den Munotstädtern liefert sich der FCV in der Rückrunde einen spannenden Kampf um den 3. Tabellenplatz. Einmal mehr unterstrich das Team von Trainer Roland Vrabec seine in den letzten Monaten angeeignete Heimstärke. Coulibaly brachte die Gastgeber nach einer Viertelstunde in Führung, der eingewechselte Franz Burgmeier machte in der 79. Minute vor knapp 1500 Fans im Rheinpark-Stadion den Sack zu. Wenige Tage zuvor hatte der 112-fache Liechtensteiner Nationalspieler seinen Rücktritt auf Ende Saison angekündet. «Burgi» wird dem FCV aber erhalten bleiben, er übernimmt das Amt des Chefscouts und des Teamkoordinators. Burgmeier spielt in der neuen Strategie des Vereins (man will vermehrt auf
Spieler aus der Region setzen) eine bedeutende Rolle. Hauptaufgabe des langjährigen Profis wird sein, talentierte Spieler in der weiteren Region zu beobachten und allenfalls zu empfehlen.
Derby gegen Rapperswil-Jona Nach dem Auftritt beim souveränen Leader Neuchâtel Xamax (gestern nach Redaktionsschluss dieser «lie:zeit»-Ausgabe) wartet auf die Vaduzer am Donnerstag, den 19. April, das Derby gegen Rapperswil-Jona. Es ist das vierte Aufeinandertreffer der beiden Teams in dieser Saison. Die Bilanz ist mit je einem Sieg und einem Unentschieden ausgeglichen. Bei Rapperswil stehen mit Urs Meier und Daniel Hasler zwei Trainer an der Seitenlinie mit LFV- bzw. FCV-Bezug. Meier war früher Assistent von Nationaltrainer Martin Andermatt, Daniel Hasler bekanntlich langjähriger Spieler und Co-Trainer beim FCV. Anpfiff im Rheinpark-Stadion ist am Donnerstag um 20 Uhr.
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Erstligisten zwischen Klassenerhalt und Abstieg Werden es der USV und der FC Balzers schaffen, sich vor dem Abstieg zu retten? Seit bald zehn Jahren spielen die beiden Liechtensteiner Fussballvereine USV Eschen/Mauren und FC Balzers ununterbrochen in der Ersten Liga. Sieben Runden vor Meisterschaftsschluss liegen beide Vereine in der Abstiegszone und sind in grosser Gefahr, den Klassenerhalt nicht zu schaffen. Text: Herbert Oehri
So bewahrheiten sich einmal mehr die Befürchtungen von Fussballexperten, dass zwei Erstligavereine in einem kleinen Einzugsgebiet und mit einer Fülle von guten Mannschaften bis hinauf zum Profiverein FC Vaduz einfach zu viel sind. Wir können uns nicht mit der Agglomeration Zürich mit einer Million Einwohnern vergleichen. Lange ging das gut, aber sollten die beiden Vereine dem Abstieg entgehen, kommt das Problem bereits nächste Saison wieder. Ein Erstligaverein wäre eher noch zu verkraften; vielleicht löst sich das Problem in diese Richtung von selbst.
USV machte Fehler im Herbst 2017 Der Auftakt in die neue Saison 2017/18 lief beim USV alles andere als optimal. Nach dem plötzlichen Weggang des deutschen Trainers Oliver Ofentausek entstand ein Vakuum. Zudem war man auf dem Transfermarkt nicht besonders mit glücklicher Hand unterwegs, und die Verpflichtung des ehemaligen Churer Trainers Waser und die Folgen, war alles andere als ein Glanzstück. Hinzu kamen grosse Probleme mit den Verletzungen von bis zu acht Stammspielern, von denen sich bis auf Fässler und
Coppola alle im Verlauf der letzten Wochen zurückgemeldet haben. Fazit der miserablen Hinrunde: Elf Punkte zum Auftakt für den Frühling. Trotzdem ist man sich im USV-Lager sicher, den Ligaerhalt zu schaffen.
Der FC Balzers ebenfalls stark in Gefahr Auch beim FC Balzers und in dessen Umfeld glaubt man fest daran, dass sich die erste Mannschaft in der Ersten Liga halten wird. Die Balzner haben einige starke ehemalige Profis an Land gezogen und sich auf die Rückrunde hin nochmals verstärkt. Die Resultate (z. B. Sieg gegen Thalwil) zeigen nach oben.
Szene vom Spiel USV-Red Star ZH mit Michael Bärtsch; USV-Stürmer
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Insgesamt holte Balzers bis jetzt in der Frühjahrsrunde sechs Punkte, hat aber die Meisterschaftsspiele gegen einige starke Gegner schon hinter sich. Zudem sollte der bis vor Kurzem beim FC Vaduz tätig gewesene Profi Kaufmann demnächst seine Verletzung auskuriert haben, so dass der Mittelfeld -Regisseur wieder einsatzbereit sein wird. Trotzdem startete der FC Balzers ebenfalls nicht wunschgemäss in die neue Saison, hat sich aber im Verlaufe der Meisterschaft erholt und liegt nun zwei Punkte vor dem USV, ebenfalls auf einem Relegationsplatz. Der Abstiegskampf wird bis zum letzten Spieltag anhalten, und das macht den Fussball ja eigentlich so attraktiv.
Die Spiele an diesem Wochenende Während für den USV Eschen/
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Mauren beim souveränen Tabellenführer AC Bellinzona die Trauben hoch hängen und man allgemein von ihm in der heutigen Situation keine Wunder erwarten darf, fährt der Tabellenletzte an diesem Samstag dennoch mit einem kleinen Funken Hoffnung ins Tessin. Das gute Abschneiden im Cup-Halbfinal gegen Vaduz vom Dienstag sollte der Truppe das nötige Selbstvertrauen geben. Hinzu kommt, dass der USV gegen den Tabellenleader nichts zu verlieren hat, er kann vielleicht sogar den einen oder anderen Punkt mit nach Hause bringen, sollten die Tessiner den USV unterschätzen. Beim Heimspiel des FC Balzers gegen den Tabellensechsten FC Kosova sind die Chancen des Heimclubs ungleich höher als beim USV. Der FC Balzers hat beim Spiel gegen den FC Gossau bewiesen, dass er mit den stärksten Teams der Saison durchaus mithalten kann. Das
Spiel vor Wochenfrist wurde in Gossau erst in der Nachspielzeit verloren, gleich wie beim USV gegen die St. Galler, denen der 2:2-Ausgleich erst Sekunden vor
Seele und Gubser (v.l) vom FC Balzers
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Schluss gelang. Wie heisst eine alte Fussballweisheit: «Wenn du hinten bist, verlässt dich auch noch das Glück.»
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«sporteo Innovation Day» mit der Uni Liechtenstein Brainstorming, Peer-Selektion, Expertengespräche, Team-Event, Pitch-Präsentationen: Der erste «sporteo Innovation Marathon» am 16./17. März 2018 lieferte jede Menge Ideen für die Gestaltung der digitalen Zukunft von «sporteo». Text: Marin Kowalewski
Binnen 24 Stunden entwickelten hoch motivierte Studenten des Instituts für Entrepreneurship der Universität Liechtenstein unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Zimmermann im Zusammenspiel mit «sporteo» spannende Ideen zu den Themen Auktionsplattform, Big Data, Virtual Reality sowie Career Management & Education und stellten sie einer Jury vor. Für Martin Kowalewski, COO von «sporteo», war der erste Innovation Day ein weiterer Schritt der digitalen Transformation sowie eine ideale Plattform für die sehr fokussierte Erarbeitung neuer Vermarktungskonzepte: «Die Digitalisierung ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und bietet «sporteo» grosse Wachstumschancen.»
«Der «sporteo Innovation Day» war eine grossartige Lernerfahrung für unsere Studenten», freute sich Prof. Dr. Alexander Zimmermann, der wie alle Teilnehmer eine kurze Nacht hatte. Die Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Daher planen beide Seiten für 2019 einen Folgeevent.
Universität Liechtenstein Die Universität Liechtenstein ist jung, regional verankert und international aktiv. In den Bereichen Architektur und Raumentwicklung, Entrepreneurship, Finanzdienstleistungen und Wirtschaftsinformatik wirkt sie als innovativer Denkplatz im Vierländereck Liechtenstein, Ostschweiz, Vorarlberg und süddeutsche Bodenseeregion. In zahlreichen Projekten und Pro-
grammen gibt sie Impulse für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Seit über fünfzig Jahren werden gefragte Fachkräfte aus-
und weitergebildet. Das Studium erfolgt in einem sehr persönlichen Umfeld: www.uni.li.
WIR ÜBER UNS «sporteo International Sportmanagement AG» ist ein Full-Service-Sportmanagementunternehmen, spezialisiert auf ganzheitliches Sportmanagement und integrierte Kommunikation im Fussball. «sporteo» verantwortet die zentrale Bandenvermarktung des UNIQA ÖFB Cups und vermarktet ORF-Livespiele Sepp Lenhart, im Rahmen der heimischen Tipico Bundesliga. Geschäftsinhaber Darüber hinaus vermietet und verkauft «sporteo» unternehmenseigene Digitalbanden an Verbände, Clubs und Grossveranstaltungen. Zudem garantiert «sporteo» auch Logistik, Betreuung und die Umsetzung durch erfahrene Experten. Nicht zuletzt tritt «sporteo» als erfahrener Vermittler zwischen Clubs und Investoren sowie als Interessensvertreter von Spielern und Trainern wirkungsvoll in Erscheinung.
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Joseph Erasmus Bellinger, Detail aus «Flugmaschine, erfunden von Jacob Degen in Wien», 1807 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
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«Für eine nachhaltige Zukunft braucht es innovative Ideen.» Daniel Abt, Formel E Rennfahrer Unterstützt von LGT seit 2015
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Croupier, einer der faszinierendsten Berufe der Welt Fast jeder kennt ihn, viele haben einiges Wissen über das Aufgabenfeld dieses Berufes. Doch nur wenige haben Kenntnisse über die Ausbildung und die Motivation, die dahintersteckt. Es geht dieses Mal um wahrscheinlich einen der faszinierendsten Berufe der Welt – den Croupier. Interview: Herbert Oehri Was sollte ein Croupier oder Dealer, wie er heute auch genannt wird, mitbringen? Was ist die Motivation, diesen Werdegang einzuschlagen, und welche Aufstiegschancen bietet dieses Berufsfeld? Diese und weitere Fragen haben wir zwei Croupiers aus dem Casino Admiral in Ruggell gestellt. Ausserdem gibt es ein kleines Interview mit dem Ausbildungsveranwortlichen, Alexander Artmann, bezüglich des ersten Croupier-Kurses im Fürstentum Liechtenstein – bei welchem hoffentlich der erste Liechtensteiner Croupier ausgebildet wird.
Frau Kuhn, wie lange sind Sie schon als Croupier tätig und wie sahen Ihre Etappen in der Karriere aus? Frau Kuhn: Croupier bin ich seit ziemlich genau sechs Jahren, ich habe aber schon zuvor mehrere Jahre als Casino-Host und hinter der Casino-Bar gearbeitet. Immer wieder schielte ich damals auf die Spieltische. Als man dann in St. Gallen neue Croupiers suchte, ergriff ich die Chance und wurde intern ausgebildet. Seit Ende 2017 darf ich nun in Ruggell die Kugel rollen lassen. Warum haben Sie diesen besonderen Beruf gewählt? Mich hat die Arbeit mit Menschen
schon immer begeistert. Jedoch wollte ich nichts Alltägliches machen – nicht Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr im Büro sitzen. Die Faszination und der hohe Stellenwert in der Gesellschaft waren ebenfalls ausschlaggebend. Der Beruf des Croupiers ist zwar eine Dienstleistung, jedoch einzigartig auf dieser Welt, und das hat mich begeistert. Wie hat Ihr Umfeld reagiert, als Sie Ihre Ausbildung begonnen haben? Mit sehr viel Interesse und vielen Fragen. Jeder kennt den Beruf, jedoch weiss keiner genau, wie die Ausbildung abläuft. Sie wollten alles genau wissen, egal, ob
Nina Kuhn, Croupière
es die Abläufe der Spiele sind oder die Auszahlungsquoten. Sehr positiv war ebenfalls der Ruf, den die Croupiers geniessen. Was ist ein Vor- bzw. Nachteil in diesem Beruf?
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Ein Vorteil ist für mich die Nachtarbeit. Ich arbeite dann, wenn andere freihaben. Das bedeutet auch umgekehrt, dass ich den Tag nutzen kann, bevor ich zur Arbeit gehe. Ich gehe z. B. einkaufen, wenn es in den Geschäften ruhig ist, oder ich kann auch im Sommer schwimmen gehen. Das ist jedoch auch gleichzeitig der Nachteil. Ausgehen mit Freunden muss anders organisiert werden. Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spass? Am meisten Spass macht mir, dass ich meinen Lohn wortwörtlich spielend verdiene. Das Tischspiel im Casino hat für mich noch immer den gleichen Reiz wie zu meinen Anfangszeiten. Ausserdem reagiert jeder Mensch sehr individuell auf Gewinn und Verlust. Ich mag die Herausforderung, herauszufinden, wie ich mit jedem Einzelnen am besten umgehe, was zum Beispiel bedeuten kann, einen Gast bei einem schlechten Lauf aufzumuntern.
Metteo De Angelis, Croupier
Herr De Angelis, wo begann Ihr Werdegang in der Casinobranche? De Angelis: Ich habe 2007 in Bregenz meine Ausbildung begonnen. Nach drei Monaten Ausbildung ging ich ins Kleinwalsertal und arbeitete zur Saison ausserdem in Seefeld. 2013 wechselte ich dann ins Casino in Zürich und von dort ins Casino Admiral in Liechtenstein.
Was mussten Sie machen, bevor Sie die Ausbildung zum Croupier begonnen haben, und wie sah die Ausbildung in groben Zügen aus? Alles begann mit einem Aufnahmetest, den ich auf dem Computer absolvieren musste. Schwerpunkt war das Kopfrechnen. Nur eine kleine Gruppe schaffte es in das Ausbildungsprogramm. In diesem lernte ich die Spiele und deren Auszahlungsquoten kennen. Ebenso die richtige Arbeitsweise mit den Gästen und den Umgang mit den Jetons. Am Anfang American Roulette, danach Black Jack, verschiedene Arten von Poker und zum Schluss Französisches Roulette, welches heute kaum mehr gespielt wird. Wie sehen Sie die Aufstiegschance eines Croupiers in einem Casino? Als sehr gut. Der Werdegang eines Casino-Managers beginnt oft im Lebendspiel. Gerade das Casino bietet noch Entwicklungsund Aufstiegschancen in einer sehr interessanten Sparte an. Ich bin nun Dealer, und die nächste Stufe ist dann Inspektor – das bedeutet, dass ich vermehrt eine Überwachungsfunktion bei den Tischen haben werde. Der nächste Schritt wäre Pitboss, dann hätte ich bereits eine Managementaufgabe mit Personalverantwortung. Welche Vor- und Nachteile bietet Ihnen der Job als Dealer? Ich kann meinen Sohn von der Schule abholen und habe dann Zeit für ihn. Wenn er sich dann für das Bett bereit macht, mache ich mich meistens für die Arbeit fertig. Das ist ein grosser Vorteil, diesen haben nicht viele Eltern. Jedoch ist der Schlaf am Tag etwas gewöhnungsbedürftig. Zum Schluss: Was war ein besonders schöner Moment im
Industriering 3 ● 9491 Ruggell ●casino.li
Casino für Sie? Da gibt es einige … Jedoch ist mir etwas sehr Interessantes vor Kurzem passiert: Ein Gast kam mit seinen Glücksjetons, welche übrigens jedes Geburtstagskind bei seinem Besuch in unserem Casino überreicht bekommt, an den American-Roulette-Tisch in Ruggell. Sichtlich überfordert mit den Spielmöglichkeiten, riet ich ihm, einfach einen Teil auf das Feld der Zahl seines Geburtstages zu legen. Er missverstand mich, legte seine gesamten 25 Franken auf diese Nummer, und einen kurzen Augenblick später hatte er 875 Franken gewonnen. Er bedankte sich mit einem schönen Trinkgeld! Herr Artmann, wann beginnt der Liechtensteiner Croupier-Kurs und was müssen die Bewerber mitbringen? Alexander Artmann: Wir planen, ab Ende August mit unserem ersten Ausbildungskurs zu beginnen. Wie sieht die Ausbildung aus, und nach wie vielen Wochen startet die Karriere der Kursteilnehmer am Spieltisch? Die Ausbildungsschwerpunkte liegen im Erlernen all unserer Spiele, die wir in unserem Casino künftig anbieten werden. Das heisst konkret, dass wir unsere zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Geheimnisse des Roulettes, aber auch in alle Kartenspiele wie Black Jack oder verschiedene Formen des Pokers einführen werden. Zusätzlich erhalten alle Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer eine vertiefende Ausbildung für alle unsere Kassentätigkeiten sowie für unsere Rezeption. Damit werden unsere zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr schnell auch die Gesamtzusammenhänge in der
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Alexander Artmann, Duty Manager
Geschäftsabwicklung verstehen. Unser Kurs wurde auf insgesamt 8 bis 9 Wochen ausgelegt. Die Ausbildung ist im Übrigen für alle Teilnehmenden kostenlos und wird von uns übernommen. Wie sieht die Bewerbung zum Dealer-Trainee aus? Ich lade alle Interessierten sehr herzlich ein, sich ab sofort bei uns zu bewerben. Der schnellste Weg zu uns führt über eine E-Mail-Bewerbung: ausbildung@casino.li. Im Weiteren werden alle Bewerber zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Hier besteht dann die Möglichkeit, alle Details noch einmal zu erfragen. Abschliessend möchte ich gerne darauf hinweisen, dass wir Anstellungsvarianten anbieten werden, die von einer Vollzeitstelle (100%) bis hinunter zu 40 % reichen werden. Damit bieten wir auch Teilzeitjobs an, die unter anderem für Studierende recht attraktiv sein können.
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WAS BRINGEN SIE MIT? ♠ ♥ ♣
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Volljährigkeit sowie eine abgeschlossene Ausbildung einwandfreier Leumund gepflegtes äusseres Erscheinungsbild beste Umgangsformen selbstsicheres Auftreten hohes Mass an Teamorientierung, Kommunikations- und Konzentrationsfähigkeit ausgeprägte Fähigkeit zum Multitasking überdurchschnittliche physische und psychische Stressresistenz ausgeprägte Kundenorientierung ausgezeichnete Deutschkenntnisse, sehr gute Englischkenntnisse, weitere Fremdsprachen von Vorteil ausgeprägte technische und rechnerische Grundfähigkeiten (Fingerfertigkeit und Kopfrechnen) Bereitschaft für Schichtbetrieb sowie Nacht- und Wochenendarbeit
WAS ERWARTET SIE? ♠ ♥ ♣
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Theoretische und praktische Schulung aller Spielereglements Professionelles Training in der Handhabung von Jetons und Spielkarten Stärkung von Multitasking-Fähigkeiten durch abwechslungsreiches Praxistraining aller Spiele Coaching für ein selbstsicheres und engagiertes Auftreten Schulung und Training der Kommunikationsfähigkeit Stärkung des Team-Spirits Grundlegende Schulungen in den Bereichen Rezeption, Kassa und Automatenspiel
Der Start der Ausbildung ist für Anfang September 2018 geplant. Die Kursdauer beträgt acht bis maximal neun Wochen. Der Kurs findet wochentags im Casino Admiral in Ruggell/Liechtenstein statt. Das Jahresbruttogehalt nach erfolgreichem Abschluss des Kurses beträgt CHF 46.500,-- bei 13 Monatsgehältern bei 42 Wochenstunden. Die Kurskosten werden vom Arbeitgeber übernommen. Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann geht´s jetzt los – gerne erwarten wir Ihre vollständige Bewerbung mit Foto und Lebenslauf per Email an ausbildung@casino.li. Wir freuen uns auf Sie! CASINO ADMIRAL AG Industriering 3 LI-9491 Ruggell
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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) AGB sind aus dem alltäglichen Geschäftsleben nicht mehr wegzudenken. Den Vertragsparteien wird die Bedeutung der AGB oft erst bewusst, wenn es zu Problemen bei der Vertragsabwicklung kommt. Jeder kennt sie, aber niemand liest sie. Text: Carmen Oehri, MLaw; Rechtsanwältin und Partnerin
Allgemeines AGB sind für eine Vielzahl von Verträgen vorformulierte Vertrags- bzw. Rahmenbedingungen, die eine Vertragspartei der anderen Vertragspartei bei Abschluss eines Vertrages stellt. Sie dienen grundsätzlich der Typisierung gleicher Verträge und der Gleichbehandlung von Kunden, bergen jedoch die Gefahr, einseitig vorteilhaft zu sein. Insbesondere im Zusammenhang mit dem OnlineHandel haben AGB stark an Bedeutung gewonnen.
AGB nicht gelesen zu haben.
Geltungs- und Inhaltskontrolle Der rechtsgültige Einbezug der AGB ist jedoch für sich alleine noch kein Garant für deren Geltung. Gesetzliche Bestimmungen, welche den Schutz der schwächeren Vertragspartei bezwecken, stellen gewisse Anforderungen an die inhaltliche Ausgestaltung der AGB.
Ob es zumutbar ist, die AGB zur Kenntnis zu nehmen, ist jeweils einzelfallbezogen zu prüfen. Sofern eine Vertragspartei auf die AGB hingewiesen wurde und die Möglichkeit hatte, diese zur Kenntnis zu nehmen, kann sie sich nicht darauf berufen, die
Bestimmungen, die einseitig nachteilig sind oder einen ungewöhnlichen Inhalt aufweisen, können nur dann Vertragsinhalt werden, wenn sie individuell durch separate Aushandlung bekräftigt werden. Dies kann beispielsweise durch eine individuelle Abrede erfolgen.
Carmen Oehri, Rechtsanwältin und Partnerin
Einbezug der AGB in einen Vertrag Grundvoraussetzung für die Gültigkeit der AGB ist, dass sie in ausreichender Art und Weise in das Vertragsverhältnis miteinbezogen werden. Die Vertragspartei, welche die AGB verwendet, muss beim Vertragsabschluss ausdrücklich oder schlüssig auf diese hinweisen. Die andere Vertragspartei muss unter Anwendung eines normalen Sorgfaltsmassstabes zumindest die Möglichkeit haben, vom Inhalt der AGB Kenntnis zu erlangen. Des Weiteren muss die Kenntnisnahme der AGB für die andere Vertragspartei zumutbar sein.
Erscheinungsbild der Vertragsurkunde nicht zu rechnen braucht (Ungewöhnlichkeitsregel).
Eine in den AGB enthaltene Bestimmung wird nicht zum Vertragsbestandteil, wenn sie gegen die guten Sitten verstösst, ein erhebliches Missverhältnis der vertraglichen Rechte und Pflichten verursacht (gröbliche Benachteiligung) oder die andere Vertragspartei mit einer solchen Bestimmung nach dem äusseren
Unklare AGB-Klauseln Mitunter enthalten die AGB Formulierungen, die nicht auf den ersten Blick klar sind. Dies bereitet insbesondere Personen, welche über eine geringe Erfahrung im Hinblick auf Vertragsauslegungen verfügen, Schwierigkeiten. Zu deren Schutz wird daher die sogenannte «Unklar-
heitsregel» des § 915 ABGB herangezogen. Undeutliche und unklare Formulierungen werden zum Nachteil derjenigen Vertragspartei ausgelegt, die sich ihrer bedient hat. Die Vertragspartei, die sich einer solchen unklaren Formulierung bedient, muss sodann die Auslegung gegen sich gelten lassen, die nach der üblichen Verkehrsauffassung der gewöhnlichen Auslegung entspricht.
Praxis Die Vertragsparteien sollten vermehrt darauf sensibilisiert sein, dass die AGB grundsätzlich einen Bestandteil des Vertrages darstellen. Insbesondere in Fällen, in denen es zu Problemen bei der Vertragsabwicklung kommt, rücken die AGB in den Vordergrund. Auch wenn die AGB rechtsgültig in einen Vertrag einbezogen wurden, heisst dies noch nicht zwingend, dass sie tatsächlich Geltung erlangen. Möchten die Vertragsparteien bestimmte Inhalte vereinbart wissen, so empfiehlt es sich, diese gesondert auszuhandeln.
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«Eine Zentrumsgemeinde mit Charme» Daniel Hilti, Gemeindevorsteher von Schaan, gibt im «lie:zeit»-Interview einen Einblick in seinen Werdegang sowie die wichtigsten Meilensteine in seiner Zeit als Vorsteher und richtet seinen Blick auf die anstehenden Herausforderungen und Projekte. Text: Heribert Beck
lie:zeit: Herr Gemeindevor-
steher, was haben Sie gemacht, bevor Sie 2003 in dieses Amt gewählt worden sind? Daniel Hilti: Ich habe die Primarschule in Schaan und die Realschule in Vaduz besucht und bin anschliessend fünf Jahre auf das Lehrerseminar in Rickenbach (SZ) gegangen. Danach war ich weitere fünf Jahre als Primarlehrer in Balzers tätig, davon drei Jahre als Schulleiter. Dann hat mich Christoph Wenaweser eines Tages überredet, mich auf seine alte Stelle zu bewerben (lacht). Ich habe das dann auch gemacht und bin bei der Landesverwaltung ins Amt für Personal und Organisation eingestiegen. Dort war ich elf Jahre tätig. Zunächst als Sachbearbeiter Personal, dann als Personalleiter und schliesslich als Amtsleiter-Stellvertreter. In dieser Zeit habe ich auch das Schweizerische Nachdiplomstudium im Personalmanagement absolviert. Wie ist es dann zu Ihrer Nomination als Vorsteherkandidat gekommen? Die VU-Ortsgruppe Schaan hat mich bereits für die Wahlen 1999 angefragt. Damals fühlte ich mich aber noch nicht bereit. Auf die Wahlen 2003 hin hat mir dann der Ortsgruppenvorsitzende Werner Frick die schönen Seiten dieses Amts geschildert, und nach Gesprächen mit meiner Familie – ich hatte damals noch sehr kleine Kinder – sowie mit dem Vorstand der Ortsgruppe habe ich mich zu einer Kandidatur bereit erklärt, woraufhin mir die Bürgerinnen und Bürger von Schaan das Vertrauen ausgespro-
chen haben. In all diesen Jahren und bei meinen folgenden Kandidaturen hatte ich stets den Rückhalt meiner Familie. Schliesslich bringt es die Arbeit mit sich, dass ich auch an den Abenden
und am Wochenende viel beruflich unterwegs bin. Dank dieses Einverständnisses der Familie mache ich die Arbeit nach wie vor sehr gerne.
«Schön ist, dass sich in Schaan jeder einbringen kann und alle zusammen der Sache verpflichtet sind. Wir marschieren gemeinsam in eine Richtung!» Daniel Hilti, Vorsteher
Was bedeutet es für Sie, Vorsteher von Schaan zu sein? Es ist ein hoch spannender Job und eine Ehre, Vorsteher zu sein in einer Gemeinde, in der so viel läuft und passiert. Schön ist, dass sich in Schaan jeder einbringen kann und alle zusammen der Sache verpflichtet sind. Wir marschieren gemeinsam in eine Richtung, die auch von Gemeinderat immer wieder bestätigt worden ist und wird. So ist in den vergangenen fünfzehn Jahren viel passiert. Dazu braucht es einfach auch zahlreiche Leute, die am gleichen Strang ziehen. Was waren die Höhepunkte in Ihrer Zeit als Vorsteher? Es gab viele Highlights. Als sichtbarstes ist sicherlich der Bau des SAL zu nennen. Als dieser zur Abstimmung kam, hatte Schaan gerade die überaus teure Sanierung des Schul- und Gemeinschaftszentrums Resch hinter sich. Mir wurde von vielen Seiten abgeraten, ein 40-Millionen-Projekt zur Abstimmung zu bringen. Ich bin damals von Verein zu Verein, von Veranstaltung zu Veranstaltung gegangen und habe Werbung für den SAL gemacht. Dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das Bauprojekt mit 72 Prozent der Stimmen angenommen haben, war ein grosser Erfolg. Und der SAL hat dann auch eingeschlagen wie eine Bombe. Wir haben uns zwar erhofft, dass er so ausserordentlich gut läuft, ohne dass Werbung für ihn nötig ist. Aber fest damit rechnen konnte man nicht so ohne Weiteres. Auch vom Lindahof hiess es damals von manchen Seiten, er sei zu gross, zu
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Haupteingang zum Schaaner Rathaus
monumental. Aber auch die Entscheidung zu seinem Bau hat sich als richtig erwiesen. Sie müssen nur die Vielzahl der Veranstaltungen betrachten, die jetzt dort stattfinden. Die Gäste sind dabei draussen und doch unter Dach. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die neue Verkehrsführung im Dorfzentrum. Zusammen mit dem Industriezubringer – zwar ein Projekt des Landes, aber wir sind naturgemäss direkt betroffen – hat sie Ruhe ins Dorf gebracht. Auch im Bereich der Gemeindeschulen konnte viel Zukunftsweisendes realisiert werden. Ich sage nur Tagesschule, Tagesstrukturen und altersdurchmischtes Lernen. Bei Letzterem sind wir die einzige grosse Gemeinde, die dies schon eingeführt hat. Heute ist der gesamte Primarschulbereich so gestaltet, dass sich jeder – Eltern, Kinder und Lehrer – darin wohlfühlt. Ich könnte noch viele weitere Punkte nennen, wie die gesunden Finanzen, das Wohnen im Alter, das als Projekt sehr gut angenommen worden ist, oder die verdichtete Zentrumsplanung. Wir sind zur Energiestadt geworden, konnten dies auch bei den Neuzertifizierungen bleiben und wurden in
der Schulwegsicherung mehrfach schweizweit ausgezeichnet. Bei vielen dieser Projekte finden sich zum Glück auch immer Private, die mitmachen und sich – auch finanziell – einbringen. Oft werden Initiativen von aussen eingebracht. Das Ergebnis stimmt, und ich schätze es sehr, dass alle daran mitarbeiten, Schaan weiter voranzubringen. Welche Projekte stehen als Nächstes an? In erster Linie die Weiterführung der Poststrasse und der Rückbau der St. Peter-Kreuzung. Dies wird nochmals eine grosse Anstrengung. Aber sobald dieses Ziel erreicht ist, haben wir zwei Drittel der gewünschten Einbahnführung realisiert. Dann wollen wir in Kooperation mit den Anwohnern auch noch den Rest bis zur Strasse «Im Loch» vollenden. Wichtig ist aber auch ein landesweites Verkehrskonzept. Davon ist Schaan als verkehrstechnischer Dreh- und Angelpunkt natürlich besonders betroffen. Man will keine S-Bahn, keine Entlastungsstrasse und möglichst wenig Verkehr in den Quartieren. Daher dürfen wir den Kopf nicht
in den Sand stecken und müssen Pfähle einschlagen. Denn noch beschränkt sich das Verkehrschaos, wenn man es so nennen will, auf jeweils eine Stunde am Morgen und am Abend. Aber das ist schon ein Indiz dafür, dass wir an unsere Grenzen stossen. Es zeigt sich ja gerade aktuell, was es für den Verkehr im Dorf bedeutet, wenn die Kreuzung am Friedhof gesperrt ist. Auch der demographische Wandel wird uns weiter beschäftigen. Bis 2050 stellt uns dieser vor grosse Herausforderungen, und auch diesbezüglich sind auch die Gemeinden gefragt. Das Wohnen im Alter und die Betreuung stehen sehr stark im Fokus. Hier gilt es, wichtige Fragen zu beantworten, die nicht zuletzt auch finanzieller Natur sind. Ausserdem ist die Freizeitgestaltung ein grosses Thema. Diesbezüglich stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten eine Gemeinde zur Verfügung stellt und was sie für die Einwohner macht, damit diese sich wohlfühlen. Wir haben im Zentrum viel Gutes vorangebracht, aber wir sind noch nicht über dem Berg. Dies zeigt sich beispielhaft daran, dass mit der «Linde» schon wieder ein Restaurant seine
Türen schliesst. Wir haben viel dafür getan, dass die Leute kommen – und sie kommen auch. Aber dafür, dass sie bleiben, brauchen wir Gasthäuser und Geschäfte. Hier arbeiten wir eng mit der IG Schaan zusammen. Es ist aber auf jeden Fall hocherfreulich, dass überall dort, wo derzeit gebaut wird, auch Wohnungen entstehen. Vor fünfzehn Jahren zog noch alles weg aus dem Zentrum. Dass das Wohnen im Dorfkern jetzt wieder attraktiv wird, freut mich sehr. Mit welchem Slogan würden Sie Werbung für Schaan machen? «Simply the best» (lacht). Im Ernst: Wir sind eine sehr offene und coole Gemeinde, die für Jung und Alt etwas bietet. Eine Zentrumsgemeinde mit Charme. Welchen Appell richten Sie an die Einwohnerinnen und Einwohner von Schaan? Sie sollen so bleiben, wie sie sind. Wir verfügen über ein positives und funktionierendes Gemeindeleben, und ich wünsche mir, dass dies auch so bleibt. Der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit aller sind dabei die zentralen Erfolgsfaktoren.
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AMBULANTE KARDIALE REHABILITATION
Individuell, nachhaltig, wohnortnah Neben der räumlichen Nähe zu Familie und Beruf bringt eine ambulante kardiale Rehabilitation weitere wesentliche Vorteile. Das zwölfwöchige Therapieprogramm wird in der Privatklinik Medicnova angeboten und kann auch von Allgemeinversicherten aus Liechtenstein ohne Mehrkosten oder Selbstbehalt in Anspruch genommen werden. Akute kardiologische Erkrankungen, wie etwa ein Herzinfarkt, erweisen sich meist als massiver Einschnitt ins Leben: Mit einem Mal wird dem Betroffenen drastisch vor Augen geführt, dass er sich mit den Ursachen seiner Krankheit intensiv auseinandersetzen muss, wenn er das Risiko lebensbedrohlicher Zwischenfälle reduzieren will. «Da gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen in besonderer Weise vom Lebensstil beeinflusst werden, kommt man als Patient nicht umhin, sich mit Themen wie Bewegung, Ernährung und seelischem Wohlbefinden, aber auch mit Le-
bensgewohnheiten wie etwa dem Rauchen eingehend zu beschäftigen – und hierfür ist die ambulante Reha in einem zertifizierten Zentrum wie der Medicnova der ideale Ausgangspunkt», erklärt der Leiter der ambulanten kardialen Rehabilitation, Dr. Werner Benzer. Analyse der Risikofaktoren Massive Herz-Kreislauf-Beschwerden entwickeln sich nicht von heute auf morgen. Meist geht einem kardiologischen Notfall eine längere Vorgeschichte voraus: Übergewicht und Bewegungsmangel, hoher Blutdruck, Tabakkonsum,
falsche Ernährung, Diabetes, aber auch psychische Belastungen und
Dr. Werner Benzer Stress sind wesentliche Risikofaktoren, die schwerwiegende
Herzerkrankungen begünstigen. «Alle diese Themen werden in der kardialen Rehabilitation, die auf einen Eingriff am Herzen oder eine medikamentöse Akutbehandlung folgt, eingehend betrachtet», betont Benzer. Therapeutisches Trainingsprogramm Das zentrale Element der kardialen Rehabilitation ist ein mehrwöchiges pulsgesteuertes Ausdauertrainingsprogramm am Fahrradergometer. Zusätzlich trainieren die Patienten an modernen Geräten Kraftausdauer. Dabei spielt der Faktor Langzeit eine wesentliche Rolle, da eine Änderung der Lebensgewohn-
«Es braucht Zeit, um neue Gewohnheiten in den Lebensalltag zu integrieren.» Dr. Werner Benzer
INDIKATIONEN FÜR EINE KARDIALE REHA
Zentrales Element der kardialen Rehabilitation ist ein pulsgesteuertes Ausdauertraining.
Bei koronarer Herzkrankheit, nach Herzinfarkt, nach allen operativen Eingriffen am Herzen (z. B. Herzkatheter, Stent, Bypass, Schrittmacher), bei kardiovaskulärem Hochrisikoprofil, bei chronischer Herzschwäche.
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heiten eben schneller gesagt ist, als getan. Das zwölfwöchige Therapieprogramm der ambulanten Rehabilitation bringe daher oft einen deutlich nachhaltigeren Erfolg als ein lediglich vierwöchiger stationärer Aufenthalt in einer Reha-Klinik, weiss Benzer: «Während es im kardiologischen Notfall um Minuten geht, die über Leben und Tod entscheiden, sind für ‚ein gesundes Leben danach’ meist Monate notwendig, um ein nachhaltiges Verständnis für einen neuen Lebensstil zu verankern und die neuen Gewohnheiten – etwa mehr Bewegung oder gesündere Ernährung – in den Lebensalltag zu integrieren.» Stärkung der Eigenverantwortung Diesem Grundsatz kann Ernährungswissenschaftlerin Dr. Sabine Gahr nur beipflichten. Sie leitet in der Medicnova die Ernährungsberatung, ein wesentliches Element des Reha-Programms: «In unseren Therapiesitzungen geht es darum, Bewusstsein für ernährungsphysiologische Zusammenhänge zu schaffen und Wege aufzuzeigen, wie man sich im Alltag gesünder ernähren kann.
Dr. Sabine Gahr Alle Empfehlungen sind klar auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, denn es nützt wenig, wenn man sich etwa in der stationären Reha einige Wochen – sozusagen gezwungenermassen – gesund ernährt, man zu Hause aber wieder in den alten Trott verfällt. Wir appellieren daher an die Eigenverantwortung und geben
nützliche, aber vor allem umsetzbare Tipps für eine dauerhafte Ernährungsumstellung.» Durchgehende ärztliche Aufsicht Analog dazu zielt auch die Bewegungstherapie auf Langfristigkeit ab, wie Physiotherapeutin Dita Ljevar bestätigt: «Wir gehen das behutsam an. Es muss bei uns kein Patient zum Intensiv-Sportler werden – in unseren Trainings geht es vielmehr darum, ein besseres Körperbewusstsein zu verankern. Wir wollen zeigen,
Dita Ljevar dass ein aktives Leben Spass macht und dass Bewegung gut in den Alltag zu integrieren ist.» Bei aller Behutsamkeit gibt es jedoch auch klare Leitlinien, denn ohne ein gewisses Durchhaltevermögen geht es nicht. Mindestens fünf Einheiten wöchentlich sind während der zwölf Wochen zu absolvieren. Neben Kraft- und Ausdauertraining stehen auch Entspannungsübungen auf dem Programm. «Wir gehen individuell auf die Ausgangssituation und die Bedürfnisse unserer Patienten ein. Natürlich sind alle Massnahmen mit dem behandelnden Arzt abgestimmt und werden von ihm laufend überwacht», so Ljevar. Mentale Unterstützung erhalten die Reha-Teilnehmer dabei von Psychotherapeutin Sonja Hersche. Ziel des psychotherapeutischen Angebots ist es, durch ganzheitliche Rehabilitation die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und gleichzeitig Rückfälle in alte Gewohnheiten zu vermeiden.
Zuweisung durch Hausärzte, Internisten und Kardiologen Hinsichtlich Länge, Umfang und Betreuungsintensität erfüllt das Reha-Programm der Medicnova die strengen Richtlinien der Schweizerischen Arbeitsgruppe für kardiale Rehabilitation (SAKR). «Seit Jahresbeginn können nun auch Allgemeinversicherte aus Liechtenstein unsere Leistungen in Anspruch nehmen», freuen sich die Reha-Koordinatorinnen Anja Müller und Tamara Kaiser. Engagiert kümmern sich die beiden um die reibungslose Anmeldung der Patienten, die über Zuweisung durch Hausärzte und Kardiologen erfolgt. Und sie setzen alles daran, dass die individuellen Wünsche der Reha-Teilnehmer im Therapieplan berücksichtigt werden können. «Ziel ist es, dass die Reha mit Familie und auch Beruf bestmöglich vereinbart werden kann. Und das gelingt erfreulicherweise sehr gut», so die beiden Koordinatorinnen. Langzeitunterstützung wichtig Auch sonst zeigen die Ergebnisse und Rückmeldungen, dass in zwölf Wochen sehr viel Positives erreicht werden kann. Und doch ist der Weg von Herzpatienten zurück in ein gesundes Leben nach der ambulanten Reha noch nicht zu Ende.
zung in Anspruch zu nehmen. Die Teilnahme an der sehr aktiven
Tamara Kaiser ‚Herzgruppe Liechtenstein’ ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit der Langzeitrehabilitation und daher dringend zu empfehlen», sind sich die Reha-Experten einig.
AMBULANTE KARDIALE REHA MEDICNOVA Dauer: 12 Wochen, Kleingruppen bis max. sechs Teilnehmer • laufende ärztliche Kontrolle • Eingangsuntersuchung mit Ergospirometrie • Bewegungs-, ernährungsund psychotherapeutische Einheiten • Abschlussuntersuchung mit Ergospirometrie Mehr Infos auf: www.medicnova.com
Anja Müller «Eine nachhaltige Änderung des Lebensstils braucht anhaltende Motivation und Konsequenz. Daher raten wir unseren Patienten, auch nach Abschluss des Programms professionelle Unterstüt-
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Medicnova Privatklinik AG Selemad 10 9487 Gamprin-Bendern www.medicnova.com
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Seite der Frau
Der Wunsch nach einem Kind Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, hängt von vielen Einflüssen ab. Während sich manche Paare schon nach kurzer Zeit auf Nachwuchs freuen können, dauert es bei anderen wesentlich länger, bis der Schwangerschaftstest positiv ausfällt.
Eine geschlechtsreife Frau kann jeden Monat nur innerhalb eines kurzen Zeitraums schwanger werden. Daher kann es hilfreich sein, wenn Sie möglichst genau wissen, wann Sie Ihre fruchtbaren Tage haben. Nach dem Eisprung bleibt die Eizelle etwa 24 Stunden lang befruchtungsfähig. Da Spermien im weiblichen Körper rund 48 Stunden überleben, ist es optimal, wenn Sie in den Tagen vor dem Eisprung bis zum Eisprung Geschlechtsverkehr haben. Unabhängig davon, wie viel Sex man während der fruchtbaren Tage hat, kann es unterschiedlich lange dauern, bis Frauen schwanger werden. Viele verschiedene Faktoren beeinträchtigen die Fruchtbarkeit. Einige davon können Sie aktiv beeinflussen: 1. Entspannt angehen: Setzen Sie sich nicht unter Druck, sofort schwanger werden zu müssen. Es ist wichtig, dass Leidenschaft und Spontaneität trotz penibel
ausgerechneter «Bestzeit» nicht zu kurz kommen. Eine entspannte Haltung und Genussfähigkeit sind gute Voraussetzungen, damit es mit dem Kinderwunsch klappt. 2. Keine Chance dem Stress: Leichter gesagt als getan, aber versuchen Sie, körperlichen und psychischen Stress zu vermeiden oder auszugleichen. Stress kann sich negativ auf den weiblichen Zyklus auswirken und beim Mann die Produktion von Samen hemmen. Planen Sie beispielsweise gezielte Ruhepausen in Ihren Alltag ein. Hilfreich kann eine Entspannungsmethode sein, etwa Meditation oder progressive Muskelentspannung. 3. Ausreichend schlafen: Wenn Sie schwanger werden möchten, sollten Sie den Schlaf nicht vernachlässigen. Schlafmangel, unregelmässige Schlafenszeiten oder Schichtarbeit können den Hormonhaushalt durcheinanderbringen
und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. 4. Ausgewogen ernähren: Für Sie und Ihren Partner sollten reichlich Vitamine und Mineralstoffe auf dem Speiseplan stehen. 5. Koffein in Massen: Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Tee sind erlaubt – solange es nicht mehr als ein oder zwei Tassen sind. Zu viel Koffein kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. 6. Bewegung ist Trumpf: Treiben Sie regelmässig leichten Sport. Körperliche Bewegung regt den Kreislauf an, senkt den StressLevel und erhöht die
FAKTOR FOLSÄURE Ebenfalls zu empfehlen ist die Einnahme von Folsäure, wenn eine Frau schwanger werden möchte. Folsäure steigert zwar nicht die Fruchtbarkeit, sollte jedoch mindestens vier Wochen vor einer Schwangerschaft vermehrt zugeführt werden. Der Grund: Folsäure wird bereits in einem frühen Entwicklungsstadium des Fötus benötigt, um Fehlbildungen des zentralen Nervensystems wie eine Spina bifida (offener Rücken) zu verhindern. Gute Quellen für Folsäure sind grünes Blattgemüse, Leber, Linsen, Brokkoli oder hart gekochte Eier. Um sicherzugehen, sollten Sie auf Folsäurepräparate in Tablettenform zurückgreifen: und zwar täglich 400 Mikrogramm zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung.
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Fruchtbarkeit. Aber übertreiben Sie es nicht: Hochleistungssport und schwere körperliche Arbeit senken die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. 7. Nicht zu viel Alkohol: Vermeiden Sie übermässigen Alkoholgenuss, besonders in der sensiblen Phase zwischen Befruchtung und Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut. 8. Vorsicht, Gleitmittel: Viele handelsübliche Gleitmittel und Intimpflegeprodukte enthalten Substanzen, die Spermien abtöten oder aufhalten können. 9. Regelmässiger Zyklus: Bei einem unregelmässigen Zyklus werden manchmal pflanzliche Präparate wie Mönchspfeffer, auch «Keuschlamm» genannt, eingesetzt. Fragen Sie dazu Ihren Frauenarzt. 10. Weg mit der Zigarette: Sowohl Sie als auch Ihr Partner
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Seite der Frau
sollten aufs Rauchenverzichten. Bei Frauen kann Tabakkonsum die Fruchtbarkeit einschränken und zu Störungen des Zyklus führen, bei Männern reduziert er die Qualität der Spermien. 11. Normalgewicht: Für stark übergewichtige Frauen ist es schwieriger, schwanger zu werden. Wenn Sie Übergewicht haben, versuchen Sie, dieses durch viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu reduzieren. Verzichten Sie auf radikale Abmagerungskuren, da dem Körper sonst wichtige Nährstoffe fehlen könnten. Ebenso ungünstig wie starkes Übergewicht ist extremes Untergewicht! 12. Vorsicht bei Medikamenten: Manche Arzneimittel können die Fruchtbarkeit beeinflussen. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, welche Medikamente Sie ohne Bedenken einnehmen können, wenn Sie schwanger werden möchten.
KOLUMNE von Tamara Beck
IHR KINDERLEIN KOMMET… Irgendwann triff t jedes Paar die Entscheidung, ob Kinder ein Thema sind und wenn ja, wann. Die einen brauchen länger für diese Entscheidung, die anderen wissen es sofort. Und manche Paare werden sich nicht einig und gehen getrennte Wege. Denn Kinder sind keine leichtfertige Entscheidung oder sollten es zumindest nicht sein, und vor allem trägt man sie für den Rest seines Lebens. Immer mehr Paare schieben den Kinderwunsch heraus, stehen mit beiden Beinen eine Weile fest im Berufsleben, engagieren sich in ihrer Freizeit, treiben viel Sport, reisen und geniessen das Leben. Aber irgendwann kommt meistens der Punkt, am dem man sich fragt: machen wir nun so weiter oder werden wir eine Familie und schauen ganz neuen Herausforderungen entgegen? Das Alter als Faktor Die Familienpolitik und die Wirtschaft sind hierzulande und in der Schweiz nicht sonderlich familienfreundlich. Vereinbarkeit ist ein Wort, das nur auf dem Papier existiert. Viele entscheiden sich deshalb erst dann für Kinder, wenn sie finanziell gut da stehen. Und oft folgt dann noch ein weiterer Aspekt, welcher die Realisierung des Kinderwunsches hinauszögert: es klappt nicht gleich. Je nach Alter kann man nach 6 oder 12 Monaten die Ursache
gesehen bei: guguseli Schaan
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abklären lassen. Rund 15% der Paare bleiben ungewollt kinderlos. Für sie steht dann allenfalls die Adoption als Möglichkeit im Raum. Aber bis die Formalitäten alle erledigt sind, kann viel Zeit verstreichen. Das Alter der Frau zu Beginn des Kinderwunsches ist mit ein Faktor: die Chancen, schwanger zu werden, sinken mit zunehmendem Alter. Kinderwunschbehandlung Nicht alle Ursachen für die mangelnde Fruchtbarkeit, sowohl beim Mann als auch bei der Frau, bedeuten, dass man seinen Kinderwunsch begraben muss. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die, medizinisch begleitet, dennoch zu einer erfolgreichen Schwangerschaft führen können. Hormontherapie, Insemination, künstliche Befruchtung und andere Methoden können mit dem Gynäkologen besprochen werden. Die N ues Behandlungenesind aber nicht nur mit G e schäsondern Kosten verbunden, ft auch Nebenin Sund chnicht wirkungen immer schlagen sie aan gleich an, so dass es mehrere Versuche benötigt. Hier entscheidet sich oft nochmals, wie wichtig der Kinderwunsch wirklich für beide Partner ist und ob die Beziehung stark genug ist, diesen oft belastenden Weg zu gehen, dessen Erfolg nicht sicher ist. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, denn manchmal wird der Kinderwunsch plötzlich wahr, wenn das Paar bereits damit abgeschlossen hat.
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Seite der Frau
So funktioniert ein Schwangerschaftstest
Der Schwangerschaftstest reagiert auf das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin). Dieses Hormon wird von der zukünftigen Plazenta gebildet, sobald sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat. Es kann also nur bei befruchteten Frauennachgewiesen werden. Die HCG-Menge im Organismus verdoppelt sich alle 2–3 Tage und erreicht ungefähr in der 12. Schwangerschaftswoche ihren Höchstwert, bevor die Hormonkonzentration wieder abnimmt. Das HCG kann aber während der gesamten Schwangerschaft weiterhin im Blut oder im Urin nachgewiesen werden.
DER URINTEST Der Urintest ist der am häufigsten verwendete Schwangerschaftstest und ist in der Apotheke oder Drogerie erhältlich. Etwa 14 Tage nach der Befruchtung ist das Hormon HCG im Urin nachweisbar. Ab diesem Zeitpunkt kann der klassische Urintest gemacht werden und liefert verlässliche Ergebnisse. Einen einfachen Schwangerschaftstest gibt es schon ab 4 Euro in der Drogerie. Er liefert genauso zuverlässige Werte wie ein teurerer Test. So geht's: Der Teststreifen wird einige Sekunden in den Urinstrahl gehalten bzw. in ein Gefäss mit Urin. Nach wenigen Minuten zeigt sich ein zweiter Streifen auf dem Schwangerschaftstest, wenn ihr schwanger seid. Oder es
DER BLUTTEST bleibt bei dem einen Streifen, wenn ihr kein Baby erwartet. Wird der Test sehr früh gemacht, kann das Ergebnis noch falsch ausfallen. Wiederholt den Test dann einfach einige Tage später. Übrigens: Das beste Ergebnis liefert der Morgenurin, denn er ist sehr konzentriert. Könnt ihr euch noch ein paar Stunden gedulden, solltet ihr den Schwangerschaftstest nicht direkt nach dem Kauf machen, sondern bis zum nächsten Morgen abwarten. Moderne Tests haben eine digitale Anzeige, die euch sogar verrät, wie weit die Schwangerschaft schon fortgeschritten ist.
Über das Blut wird ein Schwangerschaftstest nur gemacht, wenn der Frauenarzt unsicher ist, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Der Gynäkologe macht auch erst einen Urintest und bestätigt das Ergebnis mit einer Ultraschalluntersuchung. Beim Bluttest wird wie beim Urintest die HCG-Konzentration ermittelt. Diese ist im Blut schon früher erhöht als im Urin. Dieser Schwangerschaftstest ermittelt deswegen schon neun Tage nach der Befruchtung ein sehr genaues Ergebnis.
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Aktuelles von der Informationsund Beratungsstelle Alter Dank den drei Freiwilligen vom «IT Crowd Club Liechtenstein» Verein kamen die älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 26. März in den Genuss einer kompetenten IT-Beratung. Es stand hierbei nicht das technische Gerät im Mittelpunkt, sondern die Förderung der individuellen Kompetenzen und Interessen sowie vor allem der generationsübergreifende Austausch. Text: Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA)
Am 18. Mai von 14:00 bis 16:00 Uhr, gibt es wieder die Möglichkeit, Fragen zu stellen und dabei den Umgang mit der Technik zu verbessern. An diesem Tag befassen wir uns mit Problemstellungen bei der Nutzung von modernen oder älteren Mobiltelefonen. Bitte um Vorankündigung bei der IBA und um Mitnahme Ihres Gerätes am Veranstaltungstag. Internet im Raum ist vorhanden. Ort: Seminarraum 2 im Schaaner GZ Resch. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Neue Homepage wird demnächst veröffentlicht Die Internetseite www.seniorenbund.li bekommt ein komplett neues Aussehen, vor allem soll die Benutzerfreundlichkeit optimiert werden. Die letzten inhaltlichen Anpassungen finden im April statt. Anregungen und Wünsche zur Vereinsseite können Sie gerne bei der IBA einreichen.
Ausflug nach Zürich am 19. April Wir fahren mit dem Reisebus nach Zürich-Riesbach, der Stadtkreis am rechten Seeufer. Unter fachkundiger Führung werden wir die aktuelle Ausstellung «Luft Seil Bahn Glück», die alte und neue Luftseilbahnen zeigt, begehen. Die Ausstellung wird von der kulturhistorisch einzigartigen Villa Patumbah beherbergt. Danach bieten sich im Umkreis von einem Kilometer für Sie ein frei wählbarer Besuch im botanischen Garten, im chinesischen Garten oder ein gemütlicher Spaziergang am See an. Kosten für die Führung und für die Busfahrt ab Liechtenstein und zurück: 70 Franken pro Person. Anmeldung und Auskunft bei der IBA: Tel. +423 230 48 01 oder per E-Mail: iba@seniorenbund.li
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Sommerzeit ist Spritzerzeit!
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04/2018
Zahltag im Garten Wie kann man gesunde Ernährung, die hundertprozentig lokal und saisonal ist, zusammenbringen und auch noch zum Umweltschutz beitragen? Die Antwort fanden ein paar kluge Köpfe aus der Region und gründeten 2015 die Gartenkooperative Liechtenstein-Werdenberg. Zu Ihnen gehören Nadine und Stephan Gstöhl mit ihren Töchtern Magdalena und Anna. Interview: Asha Ospelt-Riederer
Wie viele Selfies machst du pro Tag durchschnittlich?
2015
0
GartenkooperativlerInnen sind sehr gesellig: 2,4,6,8 von 10 Punkten.
Um einzusteigen bei der Gartenkooperative braucht es null Vorwissen, sagen auch Anna und Magdalena.
∞
8
Wie viele Gründe gab es für euch, bei der Gartenkooperative mitzumachen?
Wie viele Gemüsetaschen habt ihr schon abgeholt und verwertet?
116
210
Seit wann seid ihr bei der Gartenkooperative dabei?
Wie gesellig sind die Gartenkooperativler/ Innen auf einer Skala von 1–10?
Wie viele Mitglieder hat die Gartenkooperative?
Wie viele Gemüsesorten werden von der Gartenkooperative angepflanzt?
90
Wie viel Gartenwissen muss man mitbringen um bei der Gartenkooperative einzusteigen auf einer Skala von 1–10?
5
0 Wie bio muss man sein, um sich für die Gartenkooperative zu interessieren auf einer Skala von 1–10?
meine:zeit
03/2018
15000
Wie viele Meter Beet bepflanzt die Gartenkooperative?
Wie viel Freude macht das Gärtnern euch auf einer Skala von 1–10?
Wie viel euren Kindern?
Wie viele Kilogramm Gemüse wurden 2017 insgesamt verarbeitet?
3968
Wie viele Stellenprozente haben die Gartenfachkräfte inne?
Wie viele verschiedene Abomodelle gibt es?
10
Wie viel Fläche in m2 wird von der Gartenkooperative bepflanzt?
110
Wie bio muss man sein bei der Gartenkooperative auf einer Skala von 1 – 10? So mittel – eine 5.
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7100
Familie Gstöhl macht keine Selfies, ausser heute.
3400
Wie viele Arbeitsstunden werden pro Jahr von den GartenkooperativeMitgliedern insgesamt geleistet?
Was meint ihr: Wie viele Menschen wissen, was ein «Gelbes Stierhorn» mit dem Garten zu tun hat in Prozent?
1
Stephan und Nadine Gstöhl, 33 Wie viele verschiedene Tomatensorten werden angepflanzt?
7
3
Wie viele Monate im Voraus muss die Gartenfachkraft Karin anfangen zu planen für die Aussaat?
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Nadine und Stephan Gstöhl, beide 33, sind Gartenkooperative-Mitglieder seit der ersten Stunde. Stephan war als Gründungsmitglied auch Teil der Betriebsgruppe und engagiert sich aktuell im Gartenteam. Nadine arbeitet auf dem Feld und ist gleichzeitig als Sekretärin und Organisatorin in der Betriebsgruppe tätig. Für weniger Entschlossene als Familie Gstöhl gibt es übrigens auch Probeabos: www.gartenkooperative.li PS: Ein «Gelbes Stierhorn» ist eine Peperonisorte.
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Katza-Welti-Huus (Mitte mit Fahne) anfangs der 1920er-Jahren
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Bilder: Ahnenforschungsverein, Mauren
Die letzten «Tuarbastecher» von Mauren Die jüngere Generation kennt den Namen vermutlich nicht, hat ihn vielleicht sogar noch nie gehört: «Tuarba». Was ist das? Tuarba heisst übersetzt: Torf. Es ist organisches Material, das in Mooren durch die beginnende Inkohlung aus abgestorbenen Pflanzen entsteht. Torf diente unseren Vorfahren als Brennstoff. Noch heute wird in einzelnen europäischen Ländern Torf abgebaut, praktisch nur für die energetische Nutzung. Die wichtigsten Abbauländer für Torf in Europa sind Finnland, Schweden, das Baltikum, Irland und Deutschland sowie der europäische Teil Russlands. Auch in der Gemeinde Mauren wurde «Tuarba» gestochen, bis in die 1950er-Jahre. Der letzte Tuarbastecher war Emil Meier (1883–1961) aus der Sippe der «Schmed-Meiers». Von Herbert Oehri
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Sie ist faszinierend, die Geschichte der letzten «Tuarbastecher» (Torfstecher) von Mauren. Ihre Namen: David Meier (1891–1986), Altvorsteher, Jakob Marxer (1856– 1938), «Alta-Richters», Emil Meier (1883–1961), «Schmeds», Johann Wohlwend (1910–2010), «Wabels», Barthola Batliner (1842–1912), «Küferle». Während die einen sehr viel Geld mit dem Abbau und dem Verkauf des Torfs verdienten, mussten die anderen hart arbeiten, um mit dem gewonnenen
Brennmaterial aus Mutter Erde einigermassen überwintern zu können. «Tuarbastecher» Jakob Marxer, «Alta- Richters», und seine Schwester Elisabeth (Lisa) Marxer (1854– 1939) blieben ledigen Standes und bewohnten das Haus Nr. 122alt/ 73neu im Kirchenbot. Es wurde «Katza-Welti-Huus» genannt, weil Franz Josef Welti (1815–1890), der per Vertrag vom 13. März 1871 das Anwesen bei der Kirche
kaufte, viele Katzen als Mitbewohner im Hause hatte und diese auch gerne verspeiste. Auf diesem Grundstück steht heute das neue Gemeindehaus. Aussagen von Johann Wohlwend (1910–2010, «Wabels») gegenüber Herbert Oehri, Präsident des Ahnenforschungsvereins Mauren, zufolge, der den alten Jakob und seine Schwester Lisa persönlich gekannt hatte, habe es sich bei beiden um liebenswerte Perso-
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nen gehandelt. Sie seien «muusarm» gewesen und hätten um die Jahrhundertwende eine Kuh, eine Ziege und ein paar Hühner besessen. Sie kämpften, wie viele andere Familien im Lande auch, ums Überleben. Sie waren Selbstversorger; Kolonialwarengeschäfte gab es damals bei uns noch nicht. War die Ernte schlecht, ging es auch der Bevölkerung schlecht. Geheizt wurde mit Holz aus den Wäldern und mit «Tuarba» (Torf) aus dem Riet.
Das Maurer Riet vor der Rheinüberschwemmung im Jahre 1927: es stehen noch einige «Tuarbahüsle».
Fluten des Rheins zerstörten Riethütten Einst standen im Maurer Riet viele «Tuarbahötta», die durch die Fluten des Rheineinbruchs im Jahre 1927 vollständig zerstört wurden. Es gab damals noch keine Rietdrainage. Das Wasser wurde mittels sogenannter Gräben abgeführt. Die meisten Rietparzellen hatten seitlich einen Graben, welcher in den jeweiligen Hauptgraben führte. Die Rietdrainage wurde Anfang der 1930er-Jahre gebietsweise erbaut. Der erste Fachmann zur Erstellung von Rietdrainagen war Robert Kaiser (1883–1960), «Kaser-Mechels», vom Werth. Der meiste Torf wurde im unteren Riet (in Richtung Eschen) gestochen. Jakob und Elisabeth Marxer bewohnten das «Katza-Welti-Huus»
Jakob Marxer ging als einer der letzten «Tuarbastecher» in die Annalen der Maurer Geschichte ein. Der «alte Jakob» nahm die abgestochenen «Tuarbascholla», welche im Riet getrocknet wurden, als Brennmaterial mit nach Hause. In Mauren gab es um die Wende zum 20. Jahrhundert viele «Tuarbastecher». Einige von ihnen verdienten mit den gestochenen «Tuarbaziegeln», die teils maschinell gefördert wurden, viel Geld. Nicht so Jakob. «Den Grossteil der von ihm in der Birka gestochenen «Tuarbaziegel» brauchte Jakob für sein Haus. Er stach auch für andere Leute im Dorf, doch war der Taglohn nicht der Rede wert. Für einen Ziegel bekam man nur ein paar Rappen», erklärte uns Johann Wohlwend.
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Maurer Riet, ein einziges Torfgelände Unter «Tuarba» versteht man ein filziges, schwammiges bis schlammartiges Gebilde der Erde, eine Mischung von fein zerteilten Humuskörnern mit unvollständig zersetzten Pflanzenresten und Gesteinssplittern, die bald der Rasenerde des Moores, bald dem Schlamm nahekommt. So wurde der Torf Anfang des 19. Jahrhunderts von der Wissenschaft umschrieben. Das filzige Gebilde der Erde, aus welcher das Maurer Riet heute besteht, kann man auch
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mit weniger blumigen Worten – weit nüchterner – definieren: Lufttrockener Torf enthält etwa 59 % Kohlenstoff, 6 % Wasserstoff, 33 % Sauerstoff, 2 % Stickstoff und Schwefel. Der Heizwert beträgt etwa 3500 kcal pro Kilogramm Torf. Frisch gestochener Torf besteht aus 80 bis 90 % Wasser, lufttrockener Torf noch aus durchschnittlich 20 %. Ist der Torf einmal trocken, so nimmt er nur sehr schwer wieder Feuchtigkeit auf. Dies ist in Bezug auf seine Verwendungsmöglichkeiten eine der wesentlichsten Eigenschaften.
«Tuarbastecha» im Maurer Riet Im «Tuarbariet» wurde früher viel Torf gestochen, teils für den Eigenbedarf als Brennmaterial und teils zum Verkauf, hauptsächlich in die Nachbarländer. «Tuarbahötta» (Torfhütten), in welchen die Tuarba bis zum Gebrauch oder Verkauf aufbewahrt wurden, standen überall im Riet verteilt. Teils waren es mit Bretterwänden geschlossene Hütten, teils nur auf Streben ruhende Bretterdächer. Wie uns Johann Wohlwend, der selber noch Torf gestochen hatte, erzählte, wurde beim «Tuarbastecha» der Humus und die meist darunter liegende dünne «Lettaschecht», die von Rheinüberschwemmungen herrührte, abgehoben und dann je nach Lage des Grundstückes die obere Torfschicht mit der Schaufel als «Tuarbascholla» abgestochen. Die darunter liegende dunklere Torfschicht ergab nun die richtige «Tuarba». Auf einer ca. einen Meter breiten Fläche wurden alsdann mit der «Tuarbaspatta» quadratisch ca. 35 cm lange Torfstücke herausgestochen. Der «Tuarbaspatta» war ein scharf geschliffener Spaten mit ca. 10 cm breiter Schnittfläche und einem ca. 1,50 m langen Stiel, der unten flach war.
Bis zu zehn Meter tief Je nach Grundwasserstand wurden drei bis fünf Schichten Tuarba gestochen, also bis 2,5 Meter tief. Ging man tiefer, so wurde der «Tuarba» wieder faserig. Eine Zeit lang wurde das «Tuarbastecha» maschinell bis auf 10 Meter Tiefe betrieben, wovon noch lange die «Tuarbalöcher» (z. B. «Küaferlelöcher» im Wisanels) Zeugnis ablegten.
Der Stechspaten bestand aus Hartholz und hatte vorne ein scharf geschliffenes Metallstück, mit dem der Torf aus der Erde gestochen wurde.
Langsam hob sich der «Tuarbaboda» (Torfboden) und nach wenigen Jahren, in denen dort «Kölple» (Rohrkolben), Binsen und Streue wuchsen, war das abgestochene Loch wieder verschwunden, und auch die «Tuarbalöcher» wuchsen langsam zu. Die gestochenen «Tuarba» wurden «ufghüslat» (aufgeschichtet), d. h., zehn Stück wurden zu zweit mit einem Abstand von
ca. 15 cm jeweils quer aufeinandergelegt und der Rasen war mit vielen Reihen «Tuarbahüsle» (Torfstapel) bedeckt. Nach einiger Zeit waren die zwei obersten Lagen des «Tuarbahüsles» ausgetrocknet. Sie wurden in die «Tuarbahötta» (Torfhütte) eingelagert oder in «Tuarbabiga» (Torfschichten) aufeinandergeschichtet. Die restlichen «Tuarba» des «Tuarbahüsles» wurden «umghüslat» (umgeschichtet), so dass die früher auf dem Boden aufliegenden «Tuarba» nach oben kamen. Im Laufe des Sommers nach mehrmaligem Abnehmen und «Umhüsla» waren sie fertiges Brennmaterial. Waren die «Tuarbahötta» voll, so wurden aus dem trockenen Torf «Tuarbabiga» aufgebaut – die Ecken waren kreuzweise durch quer aufeinanderliegende Schichten verstärkt –, und in die dazwischenliegenden Teile wurden, etwas nach innen geneigt, «Tuarba» in Reihen aufgelegt. Am Schluss wurde die «Tuarbabig» (Torfschicht) dachförmig (Satteldach) mit «Tuarba» abgedeckt. Die «Tuarba» waren etwa 50 bis 55 cm lang, 8 cm breit und 8 cm hoch. Bei der Trocknung schrumpften sie auf 25 cm Länge, 5 cm Breite und 5 cm Höhe zusammen. Das anfängliche Gewicht von ungefähr 3 kg verminderte sich bei der Trocknung um 2,5 kg auf ca. 0,5 kg. Die «Tuarba» des zweiten Stiches, d. h. der unteren Schicht, waren etwas schwerer, da sie durch die Natur gepresst wurden.
Gutes Brennmaterial «Tuarba» waren für die damaligen grossen Kachelöfen ein sehr geeignetes Brennmaterial, da sie nicht mit grosser Flamme brannten, sondern vielmehr langsam «motteten» (fortlaufend verglühten). Je dunkler und härter der «Tuarba» war, umso mehr Heizkraft entwickelte er. «Tuarbastecha» wurde in Mauren bis in die späten Fünfzigerjahre betrieben. In Ruggell wurde das «Tuarbastecha» wieder aktuell, als im Zweiten Weltkrieg für die Zent-
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ralheizungen und Dauerbrenner keine Kohle mehr erhältlich war. Wie uns Johann Wohlwend und Robert Matt (1899–1994, «BoleRobert») erzählten, habe man früher sehr viel Torf in den Gebieten Langmahd (bei der Tennishalle, Sportpark), Untermahd, Birka und Mühlemahd gestochen. In diesen Hauptabstechungsgebieten standen bis zum Rheineinbruch sehr viele «Tuarbahötta».
Maschineller Abbau durch Barthola Batliner Barthola Batliner (1842–1912, aus der Sippe der «Küferle»), Haus Nr. 152, war um die Jahrhundertwende (ca. 1890–1906) der grösste Torfstecher in unserer Region. Er hatte sein Abstechgebiet im Wisanels (heute zugefüllt) und baute Torf im grossen Stil mit dampfbetriebenen Maschinen
ab. Er wurde dabei sehr reich, weil er das gewonnene Brennelement mit dem Zug in die Schweiz, nach Österreich und teilweise auch nach Italien transportieren liess und dort verkaufte. Rupert Nagel (1857–1944) war Vorarbeiter bei Barthola Batliner, der nach dem Ersten Weltkrieg sehr viel Geld durch den Verfall der damaligen Kronenwährung verlor. Dies erzählte uns Xaver
Torfhütten im Maurer Riet mit Blick auf die Tostner Burg, Gemälde von Alois Ritter, Lehrer, Schaanwald
David Meier (1891–1986), Alt-Vorsteher und «Tuarbastecher»
«Tuarbastecher» Jakob Marxer (1856–1938) «Alta-Richters»
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Batliner (1909–1995), der Enkel von Barthola Batliner, der übrigens der Urgrossvater von Dr. Dr. Herbert Batliner, Rechtsanwalt in Vaduz, ist.
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Emil Meier (1883–1961) «Schmeds» und seine Tochter Theresia (1902–1962)
Emil Meier (1883–1961, «Schmeds»), der letzte Tuarbastecher Als einer der besten Torfstecher galt Alt-Vorsteher David Meier (1891–1986), «Schmeds», der für das Armenhaus Torf gewonnen hatte. Der letzte Torfstecher in Mauren war Emil Meier (1883– 1961), «Schmeds», vom Steinbös, der auf dem Gebiet des heutigen Vogelparadieses «Birka» noch in den 1950er-Jahren Torf gestochen hatte. Seine «Tuarbahötta» stand annähernd bis zum Baubeginn der Birkaanlage Ende der 1960er-Jahre. In ihr wurden bis zuletzt «Tuarba» aufbewahrt. Emil stach Torf nur für Eigenzwecke. Ein bekannter und jahrelanger Torfstecher in Mauren war auch Jakob Marxer (1856–1938, «Alta-Richters»). Das Torfstechen galt selbst früher als körperlich sehr harte Arbeit und brauchte viel Übung. Damals war das Dorf Mauren zur Gänze bäuerlich geprägt, und praktisch alle Landwirte hatten Torf gestochen. Einige von
ihnen hätten Überkapazitäten ins Toggenburg verkauft (so z. B. der «Jäger-Sepple», Alban Matt, «Nätzele», Eduard Kieber, «Kieberle»). Andere wiederum verkauften auch nach Österreich und Italien wie Barthola Batliner. Heute gibt es in Mauren keine «Tuarbahötta» mehr. Einige finden sich noch im Ruggeller Riet. Das «Tuarbastecha» gehört seit vielen Jahrzehnten der Vergangenheit an. Im Rheintal wurde bis vor etwa zehn Jahren mit modernen Maschinen Torf abgebaut und zu Torfmull verarbeitet. Quellen •
• • •
Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute, Band 4, Ahnenforschungsverein Mauren Historischer Verein, Jg. 1974, Rupert Ritter Aussagen von Zeitzeugen Bilder: Gemeindearchiv Mauren, Agri Kieber, Adolf Marxer, Alois Ritter, Heinz Ritter, Privatpersonen
Barthola Batliner (1842–1912)
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von links: Markus Ritter und Alban Matt, «Nätzele»
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Rupert Nagel arbeitete als Vorarbeiter beim Barthola Batliner.
Diese Gegend wird im Volksmund das «Wisanels» genannt. Hier befand sich im 19.Jh. (ca. von 1870 – 1910) die maschinell betriebene «Tuarba-Abbaustelle» von Barthola Batliner (1842 – 1912, Küaferle), der grosse Teile des gewonnen Torfs ins Ausland, vor allem nach Italien, verkaufte. Jahrelang war die Torfgewinnungs-Anlage direkt an der Rietstrasse gelegen, gut sichtbar, weil sie zum Teil mehrere Meter tief lag. Später dienten die «Küaferle-Löcher», wie sie der Volksmund nannte, als Platz für die Müllabfuhr der Gemeinde Mauren.
Üseri Worzla
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«Seppatöni» Marxer, Mauren Heute Toni Marxer, Büro Marxer in Schaan Die Marxer sind eines der familienreichsten und ältesten Geschlechter in Mauren. Urkundlich konnten sie 1425 in einem Übereinkommen «betreffend Weyd und Holz im Ried und Wald» festgestellt werden, abgeschlossen einerseits von den Maurern und andererseits «von denen Leuten von Eschen und Bendern». Im Jahre 1550 ist Peter Marxer als Geschworener erwähnt (siehe Jb. des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 1916/43). Von Herbert Oehri
Mit den zur Verfügung stehenden Quellen ist es nicht möglich, die verschiedenen Marxer-Stämme auf einen gemeinsamen Stammvater zurückzuführen. Leider sind die kirchlichen Aufzeichnungen vor 1650 im Pfarrhaus Bendern einem Brand zum Opfer gefallen. Nachforschungen von Pfr. Fridolin Tschugmell zufolge leitet sich der Name Marxer von einem Flurnamen am Eschnerberg, «Auf der Marx», ab. Die Bewohner des sich
darauf befindenden Anwesens nannte man «Marxer». Wir kennen in Mauren sieben Stämme des Familiengeschlechts Marxer. Insgesamt kennen wir auch die Landammänner aus den Marxer-Stämmen. So Adam Marxer, Landammann der Herrschaft Schellenberg von 1667–1689; Mathias Marxer (1619–1689), Landammann; Andreas Marxer *1660, Landammann von 1699–1715; S. Georg Marxer, Landammann von 1745–1747; Johann Marxer
(1696–1763), Landammann von 1752–1758.
Die «Seppatöni-Engelbert»-Linie Heute wollen wir den Stamm der «Seppatöni-Engelbert» näher anschauen. Der Stammvater der Zweiglinien der «Seppatöni-Engelbert» und «Binza-Schnider» war Josef Anton Marxer (1846–1913). Er übernahm 1875 das «Binzaschnider-Huus» Nr. 159/137 im Ortsteil «Binza» von seinem Bruder Matthäus Marxer (1838–1898),
welcher es erbaut hatte, und wohnte dort mit seiner Frau Katharina Marxer, geb. Schächle (1853–1937) aus Eschen und fünf Nachkommen: Albertina Marxer (1881–1962) und Ernestina Marxer (1892–1956), die beide in den Orden der Barmherzigen Schwestern eintraten; Engelbert Marxer (1883–1955), Begründer der «Seppatöni-Engelbert»-Linie, Gebhard Marxer (1889–1956), Begründer der «Binza-Schnider»-Linie, und Anna Marxer (1893–1989), ledig.
Familie Engelbert und Albertina Marxer-Ritter: vorne v. l. Albertina (1889 – 1971), Erna (1927 – 2004), Walter (1929 – 2004), Engelbert (1883 – 1955); hinten v. l. Xaver (1924 – 1977), Egon (1915 – 1992), Engelbert (1912 – 2002), Anton (1919 – 1966) und Olga (1914 – 1970)
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einen starken Partner an ihrer Seite. Als zertifizierter Partner von Hewlett-Packard bietet das Unternehmen zudem die gesamte Palette an leistungsstarken Notebooks, Tablets, Desktop-PCs, Servern inkl. fachmännischer Beratung, Installation und technischem Kundendienst an. 1972 führte der gut ausgebildete Jungunternehmer Anneliese geb. Kaukal *1944 aus Österreich an den Traualtar.
Familie Toni und Paulina Marxer-Ospelt: v. l. Hansjörg *1950, Paulina Marxer geb. Ospelt (1921–2014), Gerlinde *1947, davor Carmen *1953, Toni jun. *1944 und Toni (1919–1966)
Toni Marxer (1919–1966) war der Gründer der Einzelunternehmung Anton Marxer Schreib- und Nähmaschinen in Schaan. Im Jahre 1942 heiratete er Paulina Ospelt (1921 – 2014) von Triesenberg. Dem Ehebund entsprossen vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter. Toni Marxer erhielt im Jahre 1941 die Gewerbebewilligung für den Handel mit Nähmaschinen, Schreibmaschinen und Landmaschinen. Er richtete dann in seinem Haus in Schaan ein Fachgeschäft für Schreib- und Nähmaschinen mit einer Reparaturwerkstätte ein. Seine Frau Paulina unterstützte ihn tatkräftig, sodass das Geschäft schnell wuchs. Liechtenstein wandelte sich immer stärker zu einer Dienstleistungsgesellschaft, und mit der Zunahme der Treuhandbüros und Rechtsanwaltskanzleien wuchs auch der Bedarf an Büromaschinen. Doch dann schlug das Schicksal unbarmherzig zu. Toni starb völlig unerwartet in der Blüte seines Lebens, 47-jährig, an den Folgen eines Herzinfarktes. Grosses Leid kehrte in die Familie ein. Drei der vier Kinder waren noch nicht einmal volljährig. Anton (Toni) Marxer *1944 unterbrach mit dem Tod seines Vaters
sein Betriebswirtschaftsstudium, um sich nach einiger Zeit ganz der Weiterentwicklung der Firma zu widmen. Er engagierte sich immer stärker im prosperierenden Betrieb. Dies führte 1971 zur Gründung der Filiale in Buchs (SG), die sich 1973 verselbständigte und in der Folge als Büro Marxer Buchs firmierte. Als Pionier in der Region vertrieb die Firma in den 1970er-Jahren die ersten elektronischen Speicherschreibmaschinen (Olivetti), Normalpapierkopierer und Computer (Commodore). Diese Fokussierung auf die neuen Kernbereiche des Unternehmens drückte sich auch in der Eröffnung einer Computerschule in Buchs (1983) aus. Mit der Gründung der Büro Marxer Bürosysteme AG in Schaan, verbunden mit dem Neubau eines Betriebsgebäudes im Jahr 1987, verlagerte sich die Unternehmenstätigkeit wieder zunehmend nach Liechtenstein. Büro Marxer profilierte sich in den Bereichen Textverarbeitung, Kopie und Informatik. Mit dem Eintritt von Josef Marxer nach erfolgreichem Studienabschluss war das Unternehmen für neue Herausforderungen bestens gerüstet (2006). Der Betrieb wird
seit 2011 von Josef Marxer als Geschäftsleiter in der dritten Generation mit mittlerweile zwanzig bestens ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern erfolgreich geführt. Heute ist Büro Marxer der führende Anbieter von PrintCopy-Lösungen in der Region. Als Direktimporteuer von Kopiersystemen der Firma Develop, einer Tochter von Minolta-Konica, hat die Büro Marxer Bürosysteme AG
Dem Ehebund waren zwei Kinder beschieden: Nathalie Marxer *1974 schloss ihre Berufsausbildung mit dem eidgenössischen Handelsdiplom ab und war anschliessend im elterlichen Betrieb in der Buchhaltung tätig. Sie heiratete 2011 den Kinderarzt Martin Falke *1974, der in Straubing (Bayern) eine Kinderarztpraxis führt. Sie haben eine gemeinsame Tochter, die als Seppatöni-Nachfahrin den Namen Antonia trägt. Josef (Jo) Marxer *1975 Biologe und Betriebswirt. Er hat 2011 die Geschäftsführung im Betrieb seines Vaters übernommen. Derzeit beschäftigt die Firma Büro Marxer Bürosysteme zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jo ist ein vielseitig interessierter junger Mann, der u. a. auch die LIPO (Liechtensteiner Patientenorganisation) erfolgreich präsidiert.
Das Café Bergli im Steg gehörte Paulina Marxer geb. Ospelt
Üseri Worzla Gerlinde Marxer *1947 stieg ins elterliche Geschäft ein. Im Jahre 1971 heiratete sie den Schweizer Bürger Stefan Tatrai *1943. Dem Ehebund entspross ein Sohn, Alexander Tatrai *1977, welcher sich im Jahre 1997 in Mauren einbürgern liess. Hansjörg Marxer *1950 Dr. med. dent., Zahnarzt, eröffnete nach seinem Studium und mehreren Jahren Weiterbildung in Privatpraxen und Universitätskliniken eine Spezialpraxis für Kieferorthopädie in Schaan. Er war u. a. Präsident mehrerer Fachgesellschaften in Liechtenstein und in der Schweiz. Heute steht er als kompetenter Verwaltungsratspräsident der Privatklinik Medicnova in Bendern vor. Carmen Marxer *1953 heiratete im Jahre 1978 den Schweizer Rudens Breu *1944, Bäcker und Konditor. Carmen Breu geb. Marxer führt zusammen mit ihrem Mann sein elterliches Geschäft (Bäckerei und Konditorei) in Oberegg/AI weiter.
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TONI UND PAULA MARXER UND DEREN NACHKOMMEN In diesem Beitrag befassen wir uns mit Anton Marxer, Firmengründer der Firma Büromarxer AG, Schaan und dessen Nachkommen: Seine Eltern waren Engelbert Marxer (1883–1955), verh. mit Albertina geb. Ritter (1889–1971, «Retterles»). Engelbert war ein sehr exakter und erfolgreicher Baumeister und kompetenter Baufachmann. Aufgrund seiner Genauigkeit wurde er im Volksmund «Senkel» genannt. Der Ehe, die im Jahre 1911 geschlossen wurde, entsprossen die Kinder: •
Engelbert Marxer (1912–2002), Baumeister
•
Olga Marxer (1914–1970)
•
Egon Marxer (1915–1992). Dr. med. dent., Zahnarzt
•
Anton (Toni) Marxer (1919–1966), Kaufmann
•
Erna Marxer (1927–2004)
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Walter Marxer (1929–2004)
•
Peppi Marxer (1929–1938), Zwillingsbruder von Walter
Toni Marxer *1944 mit Sohn Josef Marxer *1975 in seinem Unternehmen Büro Marxer, Firmensitz in Schaan
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Toni Marxer *1944 als Pfadfinder
Ausflug ins GrĂźne: Toni und Paulina MarxerOspelt mit den Kindern Toni, HansjĂśrg und Gerlinde
Josef Marxer *1975, LED-Mitarbeiter, bei einer Schulung in Afrika
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Meister Lampe im Wald und auf dem Feld Gerade im Frühjahr sieht man liebestolle Hasen über die Felder hoppeln und sich so manchen wilden Kampf liefern. Doch auch den Rest des Jahres ist den Langohren alles andere als langweilig. Text: Paul Herberstein, Schaan
Was auf den ersten Blick nach einer fröhlich tanzenden Hochzeitsgesellschaft aussieht, ist in Wirklichkeit eine Kampfarena. Lüsterne Männchen – die Rammler – suchen die Nähe von paarungsbereiten Damen und weichen diesen nicht mehr von der Seite. Stunden, manchmal sogar Tage vergehen, in denen die liebestollen Herren die Angebetete mit einem herben Parfüm aus Harn und körpereigenem Sekret betören wollen. Aber wehe, es scharren bereits andere Hasenmänner in den Startlöchern: Wie Boxer stellen sich die Heisssporne dann auf die Hinterbeine und schlagen wild aufeinander ein, bis die Unterwolle fliegt. Manchmal sind die Raufbolde so mit sich beschäftigt, dass sie dabei glatt auf die Braut vergessen… In Sachen Fruchtbarkeit und Vermehrung hält kaum ein anderes Säugetier mit. Eine einzige Häsin kann bis zu vier Mal im Jahr Nachwuchs bekommen und so in Summe jährlich gut 10 Junge zur Welt bringen. Allerdings liegt auch die Jugendsterblichkeit gebietsweise bei bis zu 90 Prozent. Kaltnasse Witterung oder gar Hochwasser raffen oft ganze Generationen hinweg, und in den ersten Wochen sind Junghasen das sprichwörtliche gefundene Fressen für unzählige Räuber: für Elster und Krähe genauso wie etwa für Wiesel oder Hauskatze. Ausgewachsene Hasen müssen sich weniger fürchten. Sie fallen bestenfalls noch dem ein oder anderen Fuchs oder grösseren Greifvögel zum Opfer – oder stark befah-
renen Strassen und landwirtschaftlichen Geräten. Mit den frühlingshaft geselligen Bildern im Kopf, mag etwas verwundern: Feldhasen sind Einzelgänger. Geht es nicht ge-
Häufig drücken sich Feldhasen mit angelegten Ohren in kühle Erdmulden. Dabei verschmelzen sie oft auch farblich völlig mit der Landschaft. Manch Bauer oder Jäger wäre schon um ein Haar auf einen solch unsicht-
für wenige Minuten vorbei, um die Kleinen zu säugen. Die einsame Kinderstube und die seltenen Mutterbesuche haben einen guten Grund: Entdeckt ein Räuber einen dieser Hasenbraten, besteht zumindest die Chance, dass der Rest des Nachwuchses ungeschoren davonkommt. Ausgewachsene Hasen haben selbst mit Habicht oder Uhu im Nacken noch gute Überlebenschancen: Sie fliegen mit bis zu 70 Sachen über den Acker und können dabei noch im vollen Tempo Haken schlagen, um die Räuber ins Leere fahren zu lassen. Möglich machen das die kräftigen Hinterbeine, mit denen ein Hase aus dem Stand problemlos zwei Meter hoch springen kann. Der langohrige Hochleistungssportler ernährt sich strikt vegetarisch: Frische Gräser, Kräuter, Früchte und Knospen stehen auf seiner Speisekarte. Er verschmäht auch nicht junges Getreide und speziell im Winter Rinde und junge Triebe von Obstoder Laubbäumen.
rade um Fortpf lanzung oder begehrte Nahrungsplätze, hoppelt man sich lieber aus dem Weg. Hasen fühlen sich zudem im Schutz der Dunkelheit wohl und ruhen sich tagsüber aus. Der eine bevorzugt dabei die offene Landschaft mit kleinen Hügeln als Aussichtswarten, der andere fühlt sich eher im Wald oder im Windschutzgürtel sicher.
baren Feldhasen getreten, hätte dieser nicht im allerletzten Moment die Flucht ergriffen… Das Versteckspiel beginnt schon in frühester Kindheit. Junghasen werden von ihrer Mutter nicht etwa gemeinsam in ein kuscheliges Nest gesteckt, sondern einzeln – jeweils einige Meter voneinander entfernt – in der Landschaft verteilt. Mama Hase schaut meist nachts nur
Und wenn Liebe und Hunger Pause machen, widmet sich der Feldhase viele Stunden am Tag der Fell- und Pfotenpflege. Beim Ausputzen der Hinterpfoten wird der Dreck zwischen Zehen und Ballen feinsäuberlich entfernt und mit den Zähnen sogar die Krallen zurechtgestutzt und geschärft. So ist Meister Lampe sofort startklar, wenn er blitzschnell aus seinem Versteck davonsprinten muss…
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Mit viel Liebe zum Detail.
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sowjetiröm. scher Zensor sowjetiPolitiker †scher 149 v. † 1924 Christus Politiker †Bewoh1924 ner e. ital. Insel früheres mexik. früheres Indianermexik. volk IndianerInsel volk Ausruf vor InselSan der EntFrancisco vor San täuschung (USA) Francisco (USA) Röst-, TrockenRöst-, vorTrockenrichtung vorkaufm.: richtung Sollseite eines Kontos Familie chines. nachtForm der Familie aktiver SelbstvernachtHalbaffen teidigung aktiver Halbaffen weibliche frz.: Märchenweibliche Sommer gestalten Märchengestalten
US-Schauspieler US-Schaumodern (James) spieler † 1955 (James) † 1955
argentiweibl. nischer Vorname Tanz im weibl. Vorname 2/4-Takt
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schwed. Königsschwed. name Königsname
Amtstracht Amtstracht
Weizenart, Dinkel6
Abk.: auf angeAbk.: führter auf angeSeite führter Seite besonders reizvoll
6 häufig
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höchster BussBerg von höchster bereitLiechBerg von schaft tenstein Liechtenstein Gartenblume
Leistung BaumwollEinge- Indogegen Baumhemd germane Leistung wollweihter Indo13 (engl.) 10 germane (frz., 2 W.) hemd 13 (engl.) urchristl. rundliches Liebes- rundEnde mahl liches (Finger) (griech.) Ende (Finger) Fluss glasdurch Fluss artiger Liechdurch Überzug tenstein 2 Liechtenstein engPflanunchem. lisch: Teil des mensch- zenengPflanVerwuchsElement lich, Bogens chem. lisch: zenbrechen form VerwuchsElement brutal brechen form
6
12 12
Bergort in Bergort Liechin tenstein Liechtenstein
Lampe, Laterne Lampe, Laterne
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Gasthaus
päpstliche Zentralbehörde
engaltröm. lisch: Hirtenenggrün lied lisch: grün ital. Süsswein ital. Süsswein
Hauptstadt Norwegens
Abk.: Utah
Stadt in SüdStadt tirol in Südtirol
1 13 1 Lösungswort: 22 3 3 4 4 5 1 1 2 3 4
4 4
ital.franz. ital.Küstenfranz. gebiet Küstengebiet
15 15
Pferde- Zahlengangart übersicht Zahlenübersicht
56 5
7 6 6
87 7
frz. Empfeh- Maler lung Empfeh- (Claude) † 1926 lung
2 5 2
Reinheitsgrad für Diamanten (frz.)
Ding, AngeleDing, genheit Angelegenheit
Chines. Birne Chines. (ApfelBirne birne) (Apfelbirne)
schweiz.BergAutor der frz. schweiz.Glarner (Claude) frz. Autor Alpen † 1931 (Claude) † 1931
11 1 11
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Herren- Entwicklungsgotteshaus der Entwickrichtung fürchtig Ritterlungs8 (engl.) burg richtung 8 (engl.) Dokumentenaustausch7 format
5
Jungschaf
Gebiet der Moabiter
Provinz5 und Stadt in Spanien Abk.: RechAbk.: nungsRechnummer nungsnummer
Nadelbaum Nadelbaum
Ackergerät Ackergerät
7 12
7 Gemeinde im Norden portuGemeinde gies. v. Liechim Norden Insel tenstein v. Liechtenstein
Berg im GotthardBerg im massiv Gotthard(Piz ...) massiv (Piz ...) chinesische 4 Dynastie
Version eines Version PC-Proeines gramms 15 PC-Programms
Und so machen Sie mit: Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li Einsendeschluss ist der 22. April 2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Gewinner Dolce Vaduz sind: Paulina Telser, Triesenberg Adolf Hilti, Schaan
14 14
hinter, folgend
16 engl.: Luft
Hauptstadt von Ghana
volkstüml. Beiname Guevaras † 1967
wundertätige wunderSchale tätige (Sage) Schale (Sage)
Fischfett
9 9
3
® ®
10 10 18
s1313-50 s1313-64 s1313-64
9 8 10 9 11 10 12 13 18 11 14 12 1513 16 1417 15 8 9 10 11 12 13 14 15
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