lie:zeit Ausgabe 66

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66 Juni 2018

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Liechtenstein, Trainer Loose und die Fussball-WM ab Seite 6 Tag der ür offenen T en it e S Infos: 3 4 + 35

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Gesprächsrunden für Senioren in komplexen Lebenslagen Die Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA) des Liechtensteiner Seniorenbunds möchte nach dem Sommer neu in Vaduz eine Gesprächsrunde für Senioren anbieten. Die Runde richtet sich an Personen, die durch Einsamkeit, Antriebslosigkeit oder zum Beispiel der Angst vor Erkrankung (Demenz, Krebs, Schlaganfall) im Alltag eingeschränkt sind. Vorerst wird das Interesse für ein solches Angebot erkundet und die Zielrichtung mit den interessierten Senioren gemeinsam besprochen. Hierfür findet das erste Treffen am 3. Juli um 16 Uhr im Seniorenbund-Sitzungszimmer, Austrasse 13 in Vaduz, statt. Für Senioren, die von Ergänzungsleistungen leben – sprich, wenn die Rente(n) alleine insbesondere nicht mehr für die Fix- und Lebenskosten im Alter genügt (genügen) –, ist ebenfalls ein regelmässig stattfindender Gesprächskreis für die Bezieher/-innen von Ergänzungsleistungen geplant. Es soll hier mitunter der Lebensalltag beleuchtet und darüber gesprochen wer-

den, wo der Schuh am meisten drückt. Das erste Treffen ist am 18. Juli um 16 Uhr beim Seniorenbund. Wie unsere Erfahrungen zeigen, braucht es oft eine hohe Überwindungskraft, mit gewissen Lebenserfahrungen einen ersten Schritt zu unternehmen, um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Helfen Sie mit, solche Barrieren abzubauen. Angehörige von Senioren können unter Vorabsprache selbstverständlich die betroffene Person zu den Angeboten begleiten und an den Runden mitteilnehmen. Wer in einem ganz anderen Rahmen mit Personen über «Gott und die Welt» reden möchte, findet ebenfalls neue Angebo-

te. Wir empfehlen den Jass- und Spielenachmittag für Senioren, der am 27. Juni beim Seniorenbund in Vaduz von 16 bis maximal 20 Uhr stattfindet. Organisatorisches: Die Teilnehmeranzahl ist beschränkt. Bei grösserer Nachfrage wird ein anderer Raum gesucht, daher bitten wir Sie um Ihre Anmeldung. Für eine gemütliche Atmosphäre wird gesorgt. Informations- und Betreungsstelle Alter (IBA) Leiter Jakob Gstöhl, Austrasse 12, Vaduz +423 230 48 01 iba@seniorenbund.li www.seniorenbund.li


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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, lieber Leser Es steht ausser Zweifel. Die junge Regierungsrätin Dominique Gantenbein hat in kürzester Zeit im Bildungswesen einiges bewirkt. Gerade bei der Bildung hat sich in den letzten Monaten vieles getan. Dies ist laut Bildungsministerin Gantenbein auch nötig, um das aktuelle gute Qualitätslevel auch in Zukunft zu sichern. Die seit mehreren Jahren beliebte Rubrik «3 Fragen an unsere Politik» befasst sich in der Juni-Ausgabe mit der Frage, ob sich Liechtensteins Parlament in Zukunft in Richtung «Professionalisierung» entwickeln soll, oder ob das bestehende Milizparlament für die Erfüllung der ständig wachsenden Aufgaben noch genügt. Die Politiker Daniel Oehry (FBP), Thomas Vogt (VU), Pepo Frick (FL), Johannes Kaiser (PU) und Harry Quaderer (DU) geben Auskunft. Der VU-Abg. Christoph Wenaweser ist in seinem Gastbeitrag der Meinung, dass sich das Kräfteverhältnis zwischen Regierung und Landtag extrem zu Ungunsten des Parlaments entwickelt hat. Trotz steigenden Anforderungen an die Volksvertreter/Innen, die in ihrer Arbeit unverändert mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind, hat sich in derselben Zeit der personelle Unterbau der Regierung kontinuierlich erweitert. Johannes Kaiser stellte in der Juni-Session des Landtags Regierungschef Adrian Hasler eine Kleine Anfrage, die sich mit der personellen Entwicklung der FMA befasst. Der Sportteil widmet sich in der Titelstory mit dem in Vaduz ansässigen Fussballtrainer Ralf Loose sowie mit der gestern in Russland gestarteten Fussball-WM. Zudem ziehen wir ein Resümee über das Abschneiden unserer Erstligisten FC Balzers und USV und schauen zusammen mit den Vereinen in die nächste Saison. In der Rubrik «Üseri Worzla» beschäftigen wir uns mit dem ständigen Wandel des äusseren Erscheinungsbildes Liechtensteins anhand von zwei Beispielen aus Mauren.

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AUS DEM INHALT «Die Grossen werden es unter sich ausmachen» Interview mit Ralf Loose Wer wird Weltmeister ? Public Viewing an der WM-Meile in Vaduz Spielplan WM 2018 Russland Die Bildungslandschaft ist in Bewegung 3 Fragen an … «Wir sind offen für sinnvolle Investitionen» Kräfteverhältnis Regierung-Landtag Über drei Viertel des FMA-Personals ist aus dem Ausland «Trennung Staat und Kirche»: Weiteres Vorgehen ungewiss Was genau will die Regierung gestalten? USV bleibt erstklassig – FC Balzers mit bitterem Abstieg Mindestrechte von Fluggästen Strenge Sicherheitskontrollen der Spielbanken schützen Spieler Die Ring-Garage Wille feiert ihr 20-jähriges Jubiläum «Der Spitalneubau wurde zum Scheitern gebracht» Daten sind ein schützenswertes Gut Interview mit Tanja Frieden 1. Hochalpines Symposium Gaflei Zahltag im finnischen Teil von Vaduz Als Frau alleine reisen? FL Delegation am Pinzgauer-Weltkongress in Maishofen Ländlicher Wandel: Liechtenstein verändert sich ständig Der Herr der Rinde

66/2018 6 6 8 9 11 14 20 22 24 26 27 28 29 31 32 34 36 38 41 43 46 48 51 52 54

* Titelbild: Ralf Loose im Gespräch mit Startrainer Pep Guardiola, früher FC Bayern, aktuell bei ManCity.

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Jnes Rampone-Wanger, Vera-Oehri-Kindle | Weitere Beiträge/Interviewpartner/ Innen: Dominique Gantenbein, Regierung, Heribert Beck, Ralph Loose, Dr. Christian Frommelt, Thomas Banzer, Christoph Wenaweser, Carmen Oehri, Simon Fumarola, Dr. Gernot Singer, Dr. Marie-Louise Gächter, Michelle Posch, Asha Ospelt-Riederer, Tamara Beck, Dr. Marc Risch, Tanja Frieden, Christoph Kindle, Alfred Lampert, Jakob Gstöhl, Paul Herberstein I Spezialbeiträge von Liechtensteins Parteien: FBP, VU, FL, DU | Grafik/Satz/Lithos: Oliver Hartmann, Sonja Schatzmann, Joanne Rohner| Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Titelbild - Westfälische Nachrichten, Michael Zanghellini, Paul Trummer, Jürgen Posch, Oliver Hartmann, Roland Korner | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Creativeservice AG, Schaan | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/ Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Erscheinung: Samstag,16. Juni 2018| Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins, im Bezirk Werdenberg und an weitere ausgewählte Adressen im Rheintal und in Vorarlberg. Zeitschrift erreicht ca. 80‘000 Leserinnen und Leser, erscheint u.a. auch im Vorarlberger Lesezirkel mit einem Einzugsgebiet von 210‘000 Personen (Umfang 96 Seiten). Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gast-Autoren Platz um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen, wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

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Nächste «lie:zeit»: 11. August 2018

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polit:zeit Bildungslandschaft Im Gespräch mit der lie:zeit geht Bildungsministerin Dominique Gantenbein u.a. auch auf den auf breiter Basis erarbeiteten neuen Lehrplan ein. Sie sagt, der Lehrplan sei ein Abbild des Bildungsverständnisses. Seite 14

sport:zeit 1. Liga: USV bleibt erstklassig Während der USV in der turbulenten Schlussphase der 1.Liga-Meisterschaft mit einem blauen Auge davonkam, muss der FC Balzers den bitteren Weg in die nächsttiefere Klasse antreten. Wir zeichnen den letzten Spieltag nochmals nach und werfen einen Blick in die Zukunft Seite 29

business:zeit Strenge Sicherheitskontrollen der Spielbanken Die Sicherheit in einer Spielbank ist für Casinobesucher wie auch für den Betreiber selbst extrem wichtig. Gleichzeitig sind Casinos gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmte Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Im Casino Admiral in Ruggell ist dafür Simon Fumarola zuständig. Seite 32

meine:zeit 1. Hochalpines Symposium Gaflei Das Clinicum Alpinum veranstaltet am 31. August in der ARGUS Arena an der LIHGA in Schaan das 1. Hochalpine Symposium Gaflei. Die ehemalige Leistungssportlerin und Olympiasiegerin Tanja Frieden aus der Schweiz wird das Symposium zum Thema Perspektivenwechsel moderieren. Seite 40


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Interview mit Ralf Loose

«Die Grossen werden es unter sich ausmachen» Die Fussball-WM in Russland ist angelaufen, die ersten Gruppenspiele sind bereits wieder Geschichte. Noch darf eifrig spekuliert werden, wer denn wohl am Ende die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen darf. Der erfahrene deutsche Fussballtrainer Ralf Loose, viele Jahre auch in Liechtenstein tätig, erwartet keine Überraschung: «Die sogenannten Grossen werden es wohl wieder unter sich ausmachen. Text: Christoph Kindle · Foto: ZVG Der 55-jährige Loose hat seit Kurzem wieder einen Job. Nach seinen Stationen beim LFV, Sportfreunde Siegen, FC St. Gallen, FC Augsburg, Dynamo Dresden und Preussen Münster steht er nun beim Challenge-League-Club Winterthur an der Seitenlinie. Die «lie:zeit» hat sich mit Ralf Loose unterhalten.

Ralf Loose, Sie sind zurück im Trainergeschäft. Was hat Sie dazu bewogen, den Job in Winterthur anzutreten? Ich bekam die Anfrage schon im Winter, da ist es aber nicht zum Vertragsabschluss gekommen. Jetzt ist der Club wieder auf mich zugekommen, und nun konnten wir uns einigen. Winterthur ist ein grosser Traditionsverein, der auch etwas Kultstatus geniesst. Sportlich

hat die Mannschaft zuletzt alles andere als überzeugt, aber genau das ist für mich eine grosse Herausforderung, und ich freue mich darauf. Es könnte eine interessante Challenge-League-Saison geben, mit dem FC Vaduz in der Gruppe, Lausanne mit dem Ex-FCV-Trainer Giorgio Contini und mit Ihnen jetzt als Coach von Winterthur.

Das stimmt schon, aber wir Trainer spielen ja nicht, wir können nur die Dinge in die richtige Richtung lenken. Die Budgets der genannten Clubs sind sehr unterschiedlich. Wir sind ein Verein, der auf den Nachwuchs setzen muss, gespickt mit dem einen oder anderen erfahrenen Spieler, der auch Winterthurer Wurzeln hat. Für uns geht es darum, den Anschluss ans Mittelfeld zu


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schaffen, und wir gehen positiv an die Sache ran. Ihre letzte Station war im 2015 Preussen Münster. Wie haben Sie die letzten drei Jahre überbrückt? Am Anfang habe ich wie immer, wenn ich ohne Verein war, hospitiert – und zwar bei einigen namhaften Trainern. So zum Beispiel auch in Leverkusen bei Roger Schmitt, der viel mit Pressing und Gegen-Pressing spielen liess. Da hat mich natürlich interessiert, welche Trainingsmethoden angewendet werden. Dazu habe ich viele Spiele beobachtet und war nahe an einem Engagement bei Wacker Innsbruck, auch in China hatte ich ein Intermezzo. Das war alles recht interessant, aber jetzt freue ich mich darauf, wieder den grünen Rasen zu riechen.

und der 9. Platz in der darauf folgenden Saison. Dynamo Dresden ist nicht nur ein Wahnsinnsverein, sondern schon fast das Bayern München des Ostens, und auch die Stadt selber habe ich ins Herz geschlossen. Blicken wir zur Fussball-WM nach Russland: Wer sind Ihre Favoriten?

Was trauen Sie den Schweizern zu? Ich habe die Schweiz jetzt regelmässig verfolgt, und ich glaube, die Mannschaft ist in der Lage, zumindest die Gruppenphase zu überstehen. Sie haben eine gute Mentalität und ein gutes taktisches Verständnis. Aber natürlich brauchst du im entscheidenden Moment das Quäntchen Glück.

RALPH LOOSE Geburtstag: 5. Januar 1963 Geburtsort: Dortmund, Deutschland Wohnort: Vaduz, Liechtenstein

Ihre Stationen nach dem LFV (Nachwuchs- und Nationaltrainer) waren Siegen, St. Gallen, Augsburg, Dresden und Münster. Wo hat es Ihnen am besten gefallen? Jede Station war speziell. Es war für mich eine tolle Geschichte, hier in Liechtenstein mit Junioren zu arbeiten und diese zu Nationalspielern und teils zu Profis zu formen; das war rückblickend eine grossartige Leistung. Mein sportliches Highlight war der phantastische Aufstieg mit Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga

Stationen als Spieler: Borussia Dortmund, Rot Weiss Oberhausen. Fortuna Düsseldorf, FSV Frankfurt, alle Junioren-Auswahlen beim DFB, Europameister mit der U19, Weltmeister mit der U20.

Ich glaube, dass am Ende des Turniers wieder die sogenannten Grossen die Sache unter sich ausmachen werden. Ich sehe Brasilien ein Stück weit vor Argentinien, Frankreich, Spanien und Deutschland, welches sich aufgrund seiner Erfahrung im Turnier steigern wird. Ich denke, eines dieser Teams wird den Titel holen.

Stationen als Trainer: 1995/96 Mainz 05 (Co-Trainer und Coach Amateure), 1996-98 LFV U16/U18, 1998-2003 Nationaltrainer Liechtenstein, 2004/05 Sportfreunde Siegen, 2005/06 FC St. Gallen, 2006/07 Sportfreunde Siegen, 2007/08 FC Augsburg, 2011/12 Dynamo Dresden, 2013/14 Preussen Münster, ab 2018 FC Winterthur

Sie haben als Spieler auch WM-Erfahrung gesammelt,

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als Junior gewannen Sie mit Deutschland einmal den U20-Weltmeistertitel. Wie sind die Erinnerungen? Ja, das war natürlich ein grossartiges Ereignis damals in Australien, unser Trainer war Dietrich Weise. Ich war Captain und wurde Torschützenkönig. Wir konnten mit einer relativ jungen Mannschaft überraschenderweise das Turnier gewinnen. Ein absolutes Highlight, das ich nie vergessen werde. Stichwort Junioren-Fussball, wie sehen Sie die Entwicklung in Liechtenstein? Der totale Insider bin ich diesbezüglich natürlich nicht mehr, da ich zu wenig Trainingseinheiten und Spiele sehe. Ich war im vergangenen Jahr bei den Landesmeisterschaften der Kleinen. Da sieht man schon Talente, und die Jungs haben Träume. Es ist wichtig, auf die Jugend zu setzen, die Richtigen auszusuchen und sie auf der einen Seite zu fördern, aber sie auch zu fordern, um möglichst viele Spieler für die Nationalmannschaft herauszubringen. Wir sehen es aktuell: wenn langjährige Nationalspieler wie Peter Jehle oder Franz Burgmeier aufhören, dann müssen andere nachrücken. Da ich jetzt wieder in der Region tätig bin, werde ich die Länderspiele der Liechtensteiner regelmässig verfolgen, und ich bin gespannt, wer da auf die grosse Bühne treten wird.


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Public Viewing an der WM-Meile in Vaduz Das Vaduzer Städtle wird während der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland wieder zum Treffpunkt für alle Sport- und Public-Viewing-Fans der Region. An der WM-Meile auf dem komplett überdachten Rathausplatz in Vaduz werden vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 sämtliche Spiele auf einer grossen LED-Wand gezeigt.

Das Public-Viewing-Fieber hält während der Fussball-WM 2018 in Russland auch in Liechtenstein Einzug. Sportbegeisterte aus der ganzen Region können alle Spiele des Turniers an der WM-Meile im Vaduzer Städtle mitverfolgen. Für bestes Fussballvergnügen ist auf dem komplett überdachten Rathausplatz mit einer 30x30 Meter grossem Zeltdach gesorgt: Alle Partien werden auf einer 21 Quadratmeter grossen LED-Wand live übertragen. Die moderne Technik der LED-Wand ermöglicht die Übertragung sämtlicher Spiele bei Tageslicht, wodurch auch die Nachmittagsspiele und frühen Abendspiele in bester Qualität gezeigt werden können.

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Breite Trägerschaft Die WM-Meile wird breit gestützt, Träger ist die Gemeinde Vaduz. Zahlreiche Partner unterstützen den Anlass. «Die Fanmeile wird sicherlich wieder zum Treffpunkt vieler Gäste aus nah und fern, welche die einmalige Public-Viewing-Atmosphäre auf dem Rathausplatz geniessen», sagt Bürgermeister Ewald Ospelt. Das Public-Viewing lockt jeweils mehr als 25‘000 Besucherinnen und Besucher ins Vaduzer Städtle.

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Überdachter Platz, kostenloser w Eintritt Die WM-Meile lockt eine breite Zielgruppe von Jung und Alt an. Geländeöffnung auf dem Rathausplatz Vaduz ist jeweils eine Stunde vor Spielbeginn. Der Eintritt in die Public-Viewing-Zone ist für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos. Um unabhängig vom Wetter ein optimales Fussballvergnügen zu bieten, wird der Rathausplatz mit einem teiltransparenten Zelt komplett überdacht. Dadurch können die Gäste bei jedem Wetter bei allen WM-Spielen mitfiebern.

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Während der ganzen WM-Meile erwartet die Besucher auf dem Rathausplatz täglich ein breites Angebot an verschiedenen Speisen und Getränken. Neben frisch belegter Pizza werden gemeinsam mit Malbuner die «feinste

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Spielplan WM

SPIELPLAN WM 2018

GRUPPE A

SPIELPLAN WM 2018 RUSSLAND Do., 14.6. 17 Uhr

GRUPPE Russland D

an

Fr., 15.6. 14 Uhr Moskau

Sa., 16.6. 15 Uhr Argentinien

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sk

Sa., 16.6. 21 Uhr

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Kroatien

Ägypten

Moskau

Jekaterinburg

20 Uhr

Kaliningrad Russland

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So., 17.6.

:14 Uhr Uruguay So., 17.6.

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Fr., 15.6. 20 Uhr Samara Portugal

Portugal

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Fr., 22.6. 17 Uhr

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Nigeria

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Di., 26.6. 20 Uhr

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14 Uhr

:

Wolgograd Uruguay Mo., 25.6. : 16 Uhr Island SaudiRostowArabien am Don

Samara

Brasilien

Wolgograd

:

:

Kroatien

2

Sieger C

4

Achtelfinale 4 So., 1.7. Nischni Nowgorod 20 Uhr

Sieger D

Portugal Mi., 27.6 16 Uhr

Abschlusstabelle

Brasilien

1

1 2 3 4

Schweden

Mi., 27.6 16 Uhr

2

Kasan

3

Südkorea

4

Deutschland

1

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So., 1.7. 18 Uhr

2

Sieger E

Moskau

:

So., 17.6 14 Uhr Costa GRU Rica

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Kaliningrad

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:

So., 17.6 20 Uhr Di., 19.6.

17 UhrBrasilien Nigeria

3

Sieger A

Zweiter B

4

20 Uhr

Moskau So., 24.6. : Island Serbien 17 Uhr

Di., 26.6. Rostow am Don Mi., 27.6 : Tunesien Japan 20 Uhr 20 Uhr

Belgien

Frank: Kroatien Serbien So., 24.6 Island Nischni Nowgorod So., 24.6. reich

14 Uhr

20 Uhr

Sotschi

Di., 26.6. Sankt Petersburg Mi., 27.6 : England 20 Uhr Panama Polen 20 Uhr Argenti: Peru Schweiz nien Do., 28.6. Nigeria Kaliningrad Do., 28.6.

20 Uhr

England

1

:

Abschlusstabelle

Do., 28.6. 2 20 Uhr 3

Panama 4

16 Uhr

Belgien

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Do., 28.6. 2 16 Uhr

Tunesien

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3

:

Abschlus A

So., 1.7. Nischni Nowgorod 1 20 Uhr

2 3

Sieger D

4

Mo., 2.7 16 Uhr

2

:

Zweiter A

3

Zweiter C

Sieger E

4

Viertelfinale 4 Achtelfinale 7 Sotschi Rostow am Don Petersburg Sa., 7.7.Di., 3.7. Sankt20 Uhr

Achtelfinale 6 Mo., 2.7. 20 Uhr

:

16 Uhr

: Zweiter F

Sieger G

Zweiter H

:

Ab

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Abschlusstabelle Achtelfinale 4

Moskau 1

Sieger B

Wolgograd Fr., 22.6 England Kolumbien

14 Uhr

Moskau

:

:

Zweiter C

:

: Samara Tunesien Fr., 22.6. 17 Uhr AustraSa., 23.6. Nigeria lien

Abschlusstabelle Achtelfinale 3

1 Sotschi

Viertelfinale 1 Achtelfinale 5 Nischni Nowgorod Mo., 2.7. Samara Fr., 6.7. 16 Uhr

16 Uhr

Kroatien

Abschlusstabelle

:

Mexiko

: Zweiter D

17 Uhr Dänemark

Di., 26.6. : Uhr Mexiko 16 Austra: lien Jekaterinburg

Südkorea

Sa., 30.6. 20 Uhr

Kasan

:

A

:

Sa., 16.6. Mo., 18.6.21 Uhr

: Dänemark Rostow am Don

Saransk

Achtelfinale 1AbschlusstabelleAchtelfinale 2

:

3

Iran Moskau

G

Saransk

Di., : 26.6. Schweden 16 Uhr

Sa., 23.6. Marokko 17 Uhr

:

: 21.6. Do., Südkorea 14 Uhr Sotschi : Dänemark

Sa., 23.6. 20Spanien Uhr DeutschKaliningrad land

Mi., 27.6 Nischni2 Nowgorod 20 Uhr 3 Costa : 4 Schweiz Rica

Sa., 30.6. 16 Uhr

1

:

Ägypten Mi., 27.6 20 Uhr

Serbien

1

Abschlusstabelle

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Serbien

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Costa Mo., 25.6. 20 Uhr Rica

Mo., 25.6. 20 Uhr Schweiz

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Australien

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Sa., 16.6. 15 Uhr ArgentiGRUPPE nien

Belgien Do., 21.6. Nischni Panama Polen Fr., 22.6 Do., 21.6.Mexiko Jekaterinburg Nowgorod 17 Uhr 20 Uhr 14 Uhr Mo., 18.6. Nischni Nowgorod Mo., 18.6.Argenti-Wolgograd Di., 19.6. Frank: : Kroatien Marokko reich 14 Uhr 20Peru Uhr nien 14 UhrBrasilien

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Di., 26.6. Sankt Petersburg 2 20 Uhr 3 Argenti: Nigeria nien 4

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Sa., 16.6. 18 Uhr Moskau

So., 17.6. 17Spanien Uhr Deutschland Moskau

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20 Uhr Argentinien

F

Sotschi

Serbien Mi., 20.6. 14 Uhr

Rostow am Don

:20 Uhr Ägypten

Sa., 16.6. 12 Uhr FrankIran GRUPPE reich

Mi., 20.6. Rostow am Don : Mi., Schweiz 20.6. Nigeria Brasilien 17 Uhr 20 Uhr SaudiDo., 21.6. Nischni Nowgorod Sankt Petersburg : :Fr., 22.6. Arabien Uruguay Iran

rg

GRUPPE C

Fr., 15.6. Sankt Petersburg 17 Uhr

SaudiGRUPPE Marokko Arabien

:

Costa Rica Di.,Island 19.6. Sankt Petersburg

:

GRUPPE B

Achtel Di., 3.7. 20 Uhr

:

Sieger F

Zweiter E

Sieger H

Halbfinale 1

Petersburg ViertelfinaleSankt 2 Kasan Di., 10.7. Fr., 6.7. 20 Uhr

rtelfinale 4 Sotschi 20 Uhr

:

: Sieger VF 2

Viertelfinale 3 Samara Finale Finale Sa.,Moskau 7.7. 16 Uhr Moskau

20 Uhr

:

So., 15.7. Sieger VF 1

:

Halbfinale 2 Moskau Mi., 11.7.

Finale

Moskau So., 15.7.

17 Uhr

:

Sieger HF 1

20 Uhr

:

Si

Spiel um Pla Sankt Petersb Sa., 14.7.


lie:zeit

06/2018

2018 Russland

AN WM 2018 RUSSLAND GRUPPE E

Moskau

So., 17.6. 14 Uhr Costa Rica

Island

GRUPPE F Samara

:

So., 17.6. 17 Uhr Deutschland

Serbien

ingrad

So., 17.6. 20 Uhr

Nigeria

Brasilien

wgorod

Fr., 22.6. Sankt Petersburg 14 Uhr Costa : Brasilien Rica

Sa., 23.6. 20 Uhr Deutschland

gograd

Fr., 22.6. 20 Uhr

Kaliningrad

Sa., 23.6. 17 Uhr

Island

Serbien

Schweiz

Südkorea

m Don

Mi., 27.6 20 Uhr

Moskau

Mi., 27.6 16 Uhr

oatien

Serbien

Brasilien

Mexiko

rsburg

Mi., 27.6 Nischni Nowgorod 20 Uhr Costa : Schweiz Rica

oatien

rgentinien

e

Rostow am Don

:

Schweiz

:

:

Mo., 18.6. 17 Uhr

Mexiko

Belgien

:

:

Südkorea

Tunesien

Sotschi

Sa., 23.6. 14 Uhr

Schweden

:

Rostow am Don

:

Mi., 27.6 16 Uhr

Mexiko

England

:

:

Schweden

England

England

Kolumbien

Moskau

So., 24.6. 17 Uhr

Deutschland

Panama

Abschlusstabelle

:

Saransk

Do., 28.6. 16 Uhr

Tunesien

2

2

3

3

3

3

4

4

4

4

: Sieger E

Achtelfinale 7

: Zweiter F

Sieger G

Achtelfinale 8 Moskau

: Zweiter H

Polen

Di., 3.7. 20 Uhr

Sankt Petersburg

:

Sieger F

Zweiter E

Viertelfinale 2 Kasan Fr., 6.7.

:

Abschlusstabelle

2

Di., 3.7. 16 Uhr

Kolumbien

Wolgograd

Japan

2

Rostow am Don

Kolumbien

Samara

:

Senegal

Abschlusstabelle

Achtelfinale 6

Senegal

Kasan

:

Belgien

1

Mo., 2.7. 20 Uhr

:

Do., 28.6. 16 Uhr

1

Samara

Japan

Jekaterinburg

Polen

1

Achtelfinale 5

:

So., 24.6. 20 Uhr

Kaliningrad

Do., 28.6. 20 Uhr

Senegal

Saransk

Japan

Panama

:

:

Di., 19.6. 14 Uhr

Tunesien

Do., 28.6. 20 Uhr

Kasan

Südkorea

Wolgograd

:

Moskau

Polen

So., 24.6 Nischni Nowgorod 14 Uhr

Jekaterinburg

:

Di., 19.6. 17 Uhr

Panama

:

Belgien

Schweden

Sotschi

:

Mo., 18.6. 20 Uhr

GRUPPE H

1

Mo., 2.7. 16 Uhr

iter C

Moskau

Mo., 18.6. Nischni Nowgorod 14 Uhr

Abschlusstabelle

gorod

GRUPPE G

Sieger H

Zweiter G

Viertelfinale 3 Samara 20 Uhr

Sa., 7.7.

:

16 Uhr

:

Halbfinale 2 Moskau Mi., 11.7.

Finale

Moskau

:

17 Uhr Sieger VF 4

:

20 Uhr

Spiel um Platz3 Sankt Petersburg Sa., 14.7.

Sieger VF 3

16 Uhr

: Verlierer HF 1

Verlierer HF 2

Sieger HF 2 Stand: 1. Dezember, 19:00 Uhr

*Alle Zeitangaben in MESZ

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Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt

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Die Bildungslandschaft ist in Bewegung Regierungsrätin Dominique Gantenbein hat in kurzer Zeit im Bildungswesen einiges bewirkt Seit über einem Jahr ist die neue Regierung im Amt. Gerade im Bildungsbereich hat sich in dieser Zeit viel getan. Das ist gemäss Bildungsministerin Dominique Gantenbein auch nötig, um das aktuell gute Qualitätslevel auch in Zukunft zu sichern. Interview: Heribert Beck

«Bereits am Anfang meiner Tätigkeit als Regierungsrätin konnte ich der Regierung eine Entscheidungsgrundlage zur Frage der Dauer der Primarschule vorlegen. Natürlich war es in dieser Phase wichtig, laufende Projekte wie den Ausbau der frühen sprachlichen Förderung weiterzubringen und bei der Postulatsbeantwortung zur Vereinbarkeit von Familie und

Beruf war auch die Ausweitung der Blockzeiten an den Schulen ein grosses Thema, welches der Landtag ausführlich diskutiert hat», sagt Regierungsrätin Dominique Gantenbein auf Anfrage. «Ein Meilenstein in meiner bisherigen Tätigkeit war sicherlich auch die Vorlage der Schulbautenstrategie, welche im Landtag erfreulicherweise guten Anklang gefunden hat

und auf welcher auf bauend nun die verschiedenen Projekte realisiert werden können.» Besonders erfreulich seien auch die Fortschritte bei der Einführung des neuen Lehrplans (Anm. d. Red.: siehe Interview auf den Folgeseiten), die erfolgreichen Vorstösse zur Stärkung der Berufsbildung wie der Erlass des Nationalen

Qualifikationsrahmens, die stärkere finanzielle Unterstützung von Vorbereitungskursen zu höheren Berufsprüfungen und der Antrag auf Mitgliedschaft bei Worldskills Europe, welches die Berufs-Europameisterschaften austrägt. Durch den Nationalen Qualifikationsrahmen könne beispielsweise das Bildungsangebot besser auf den Bedarf des Arbeitsmarktes abgestimmt werden.

Technologie und Digitalisierung als Herausforderungen «Der rasche Wandel und die damit verbundene Frage, welche Kompetenzen wir in Zukunft brauchen, damit es uns auch weiterhin gut geht, beschäftigt die Bildungslandschaft im Moment sehr stark. Die fortschreitende Technologisierung und Digitalisierung durchdringt mit grossem Tempo unsere ganze Gesellschaft», sagt Bildungsministerin Gantenbein. Entsprechend wichtig sei es, sich auch im Bildungsbereich mit diesen Themen aktiv auseinanderzusetzen und den Schulen die für die Zukunft notwendige Infrastruktur bereitzustellen.

«Ein grosses Thema, welches im Moment ganz oben auf der Agenda des Ministeriums steht, ist die Erarbeitung einer Bildungsstrategie.», sagt Bildungsministerin Dominique Gantenbein.

Bei der Umsetzung des neuen Lehrplans werde deshalb die Einführung mobiler Geräte im Schulwesen vorbereitet, auf bauend auf einem Konzept, welches sich derzeit in Erarbeitung befinde. «Gefreut habe ich mich auch, im Rahmen der MINT-Förderung


Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt

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Dominique Gantenbein anlässlich des Besuchs des Projektes «Programmieren mit Python» in der Realschule Eschen.

Anfang des Schuljahres das Experimentierlabor PepperMINT eröffnen zu können. Im Landtag bereits thematisiert wurde auch die Besoldung des Lehrpersonals, insbesondere der dienstjüngeren Lehrpersonen. Auch hier ist es mir wichtig, demnächst der Regierung und dem Hohen Landtag weitere Schritte vorschlagen zu können.»

«Kein Abschluss ohne Anschluss» Auf die Frage, welche Herausforderungen mittel- bis langfristig auf das Bildungssystem zukommen, beziehungsweise womit sich das Ministerium in Zukunft beschäftigt, antwortet Dominique Gantenbein: «Ganz generell ist es wichtig, dass der Staat die richtigen Rahmenbedingungen setzt, damit die Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Bildungsorganisationen sich optimal entfalten können. Ein grosses Thema, welches im Moment ganz oben auf der Agenda des

Ministeriums steht, ist deshalb die Erarbeitung einer Bildungsstrategie.» Nicht in Vergessenheit geraten dürfe dabei das altbewährte Erfolgsrezept duale Berufsbildung mit praktischer Ausbildung im Lehrbetrieb und theoretischer Bildung in der Berufsschule. «Zweifellos ist der duale Berufsbildungsweg für Bildung und Wirtschaft ein zentraler Bestandteil unseres Bildungssystems. Unsere Wirtschaft ist auf gute Fachkräfte angewiesen. Mit dem Ausbau der Berufsmaturitätsschule ist die Attraktivität noch höher geworden, denn so können sich gute Berufsleute nach der Erlangung der Berufsmaturität an Fachhochschulen oder Universitäten in Liechtenstein, der Schweiz und Österreich weiterbilden. Der berufsbildende und der akademische Weg ergänzen einander. Unser Bildungssystem verfolgt daher den Ansatz ‹Kein Abschluss ohne Anschluss.›»

Ein Lob für die next-stepBildungstage Die Berufs- und Studienwahl sei für jeden Jugendlichen und seine ganze Familie eine prägende Entscheidung, führt die Regierungsrätin weiter aus. Entsprechend erfreulich sei es, wenn Schule, Wirtschaft, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung sowie Schulamt zusammen mit der Organisation der next-step-Bildungstage eine gute Plattform für die Jugendlichen und Eltern anbieten können, um sich zu informieren, auszuprobieren und mit Berufsleuten ins Gespräch zu kommen. «Das unterstützen wir natürlich gerne. Ein grosser Dank gebührt in diesem Zusammenhang auch der Thea Keeler Stiftung für ihr Engagement.» Zusammenwirken aller Beteiligten zentral Bildung habe erfreulicherweise einen hohen Stellenwert in der Liechtensteiner Gesellschaft, und das Bildungssystem sei in-

ternational konkurrenzfähig. Damit das so bleibe, sei angesichts des raschen Wandels das Zusammenwirken aller Beteiligten, von der Politik über die Lehrerschaft und die Eltern bis hin zu den Studierenden und Schülerinnen und Schülern, gefragt. «Ich freue mich, immer wieder dieses Engagement in meiner Tätigkeit in den Schulen und bei den zahlreichen Projekten spüren zu dürfen. Deshalb danke ich allen, die mithelfen, die Qualität in der Bildung hochzuhalten und unser Bildungswesen qualitativ weiterzuentwickeln und somit die Zukunft mitzugestalten. Denn wir müssen konsequent an der Entwicklung weiterarbeiten, um den aktuell guten Qualitätslevel halten zu können und gleichzeitig die richtigen Vorbereitungen für die Zukunft zu treffen. Der neue Lehrplan LiLe ist ein gutes Beispiel dafür», lautet das Fazit von Bildungsministerin Dominique Gantenbein.


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Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt

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«Der Lehrplan ist ein Abbild des Bildungsverständnisses» lie:zeit im Gespräch mit der Bildungsministerin Dominique Gantenbein. Der aktuell gültige Liechtensteiner Lehrplan ist rund 20 Jahre alt. Gemäss Regierung ist es Zeit für neue, auf breiter Basis erarbeitete Richtlinien. Dieser neue Lehrplan legt seinen Schwerpunkt auf die Anwendung von Wissen und Können und nicht auf die reine Wissensvermittlung. Bildungsministerin Dominique Gantenbein gibt im Interview Auskunft über die Hintergründe. lie:zeit: Frau Regierungsrätin,

welches Ziel verfolgt Ihr Ministerium mit der Einführung des neuen Liechtensteiner Lehrplans? Dominique Gantenbein: Der aktuell gültige Lehrplan für Liechtenstein, der 1999 eingeführt und 2004 überarbeitet worden ist, entspricht in mehreren Belangen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Heute geht es nicht mehr um reine Wissensvermittlung, sondern darum, was die Schülerinnen und Schüler am Ende von Unterrichtszyklen wissen und können sollten, aber auch um die angepasste Anwendung dieses Wissens und Könnens in verschiedensten Situationen. Zudem verändern sich durch den gesellschaftlichen und beruflichen Wandel sowie durch die fortschreitende Technologisierung und Digitalisierung auch die Ansprüche an das Bildungssystem. Die Ausrichtung des Lehrplans ist entwicklungs- und leistungsorientiert. Der Lehrplan ist ein Abbild eines aktuellen Bildungsverständnisses, welches ich sehr begrüsse. Wie lange dauerte die Entwicklung des Lehrplans bisher? Es gab im Jahr 2016 ein Vorprojekt, in welchem eine Überarbeitung des liechtensteinischen Lehrplans oder die Übernahme des Schweizer Lehrplans 21 evaluiert wurde. Aufgrund der Ergebnisse dieser Evaluation fällte die Regierung im Dezember 2016 den Entscheid, den Lehrplan 21 in wesentlichen Teilen zu übernehmen und liechtenstein-spezifische Anpassungen vorzunehmen. In der Folge wurde eine Projektgrup-

pe eingesetzt, welche seit Mai 2017 den nun vorliegenden LiLeEntwurf auf der Grundlage des Schweizer Lehrplans 21 erarbeitet hat. Eine inhaltliche Angleichung ist wichtig, um sicherzustellen, dass unsere Schülerinnen und Schüler nach der Regelschulzeit an einer Berufsschule oder einer Universität in der Schweiz weiterlernen können.

aber auch immer Fragen beziehungsweise Anmerkungen zu anderen Bereichen dabei – wie zur Weiterbildung der Lehrpersonen oder zur Lektionentafel sowie zur Art der Einführung. Diese Fragen und Kommentare wurden gebündelt und werden nun Schritt für Schritt beantwortet, beziehungsweise es werden entsprechende Entscheide gefällt.

«Wir sind gut im Fahrplan.» Dominique Gantenbein, Regierungsrätin

Inwiefern wurden die Betroffenen in die Erarbeitung einbezogen? Lehrpersonen und Lehrerverbände wurden in zwei Hearings miteinbezogen, die jeweils nach den Arbeitswochen der Projektgruppe stattfanden. Hierbei konnten die Lehrerteams ihre Rückmeldungen zu den erarbeiteten Inhalten geben. Diese wurden vom Projektkernteam in den nachfolgenden Arbeitswochen gesichtet und bearbeitet. Wie waren die Rückmeldungen? Die Rückmeldungen fielen sehr unterschiedlich aus. Von breiter Zustimmung über konstruktive Vorschläge bis hin zu kritischen Bemerkungen war alles dabei. Die Rückmeldungen wurden gezielt zum Inhalt des Lehrplans, also den Kompetenzzielen, eingeholt. Verständlicherweise waren

Wie steht es um den Fahrplan? Was steht vor dem Inkrafttreten des Lehrplans noch an? Momentan sind wir gut im Fahrplan. Es handelt sich um einen rollenden Prozess. Mit der nun begonnenen öffentlichen Hearingphase III haben wir einen weiteren Fixpunkt erreicht. Die breite Öffentlichkeit hat nun bis Ende August Zeit, dem Schualamt Rückmeldung zu geben. Danach steht im September 2018 eine weitere Arbeitswoche des Projektkernteams an, um die Rückmeldungen zu bearbeiten. Voraussichtlich im Dezember 2018 wird der Lehrplan der Gesamtregierung vorgelegt. Ab März 2019 beginnt die Weiterbildung für die Lehrpersonen, sodass frühestmöglich im August 2019 mit der vierjährigen Einführungsphase gestartet werden kann.

Wie sehen die Adaptionen auf die Liechtensteiner Verhältnisse aus? Adaptionen waren in verschiedenen Bereichen notwendig: strukturell, inhaltlich und im Bereich der Lektionentafel. Strukturell standen zwei Anpassungen im Vordergrund. Einerseits der Zeitpunkt des Übertritts in die weiterführenden Schulen. Andererseits waren bei den Fremdsprachen Anpassungen notwendig, da bei uns im Gegensatz zur Schweiz schon ab der 1. Primarklasse Englisch und dafür erst ab der 1. Klasse in der Oberstufe Französisch unterrichtet wird. Inhaltlich war insbesondere der Fachbereich Natur, Mensch und Gesellschaft zu überarbeiten, da bei den geschichtlichen und geografischen Inhalten doch einiges umformuliert werden musste. Zudem kamen neue Fächer wie Medien und Informatik sowie Wirtschaft, Arbeit, Haushalt dazu. Verschiedene Rahmenbedingungen führten somit auch zu einigen Verschiebungen in der Lektionentafel. Um den Veränderungen, insbesondere der Einführung eines neuen Faches Medien und Informatik, und der Erhöhung der Stundendotation im Bereich Natur, Mensch und Gesellschaft gerecht zu werden und gleichzeitig die Gesamtlektionenzahl und damit die Belastung für die Schülerinnen und Schüler nicht zu erhöhen, liegen aktuell zwei Varianten für Lektionentafeln vor.


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Take COLOURFUL steps at K-Palace K-Palace bleibt einzigArtig Im K-Palace, Liechtensteins einziger bilingualer Kinderbildungsstätte, führen wir seit einigen Jahren erfolgreich einen Ganztageskindergarten und eine Kindertagesstätte. Unsere Philosophie richtet sich nach dem Konzept des ganzheitlichen Lernens durch Herz, Hand und Kopf. Die Gruppen bewegen sich spielend zweisprachig durch unsere Lernbereiche Wald und Tiere, Gesundheit, Rhythmik und Musik. Alle Segmente vernetzen sich im Alltag stets miteinander und ergänzen sich gegenseitig.

Kontaktieren Sie uns: K-Palace Dorfweg 3, FL-9493 Mauren Telefon +423 370 19 54

Im Ganztageskindergarten sowie in der Kindertagesstätte werden besonders Persönlichkeitsentwicklung, Bewusstseinsentfaltung und Herzensbildung gefördert. Im Kindergarten des K-Palace gibt es neben der obligatorischen Anwesenheitszeit ein Tagesstrukturmodell, wodurch die Kinder ganztägig von unserem Angebot profitieren können. Termine für einen Schnuppertag nehmen wir gerne jederzeit an.

www.kinderbildungsstaette.li info@kinderbildungsstaette.li Facebook: K-Palace bilinguale Kinderbildungsstätte GmbH

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Mit

Vinodlliegas une ft! ZukLehr bei mit einer Sulzer Mixpac in Haag

Produktionsmechaniker/in nsmechaniker/in EFZ EF Kunststofftechnologe/login Kunststofftechnol ftechnologe/login EFZ Kunststoffverarbeiter/in fverarbeiter/in EBA Polymechaniker/in ker/in EFZ EF Logistiker/in EFZ

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Sulzers Lernende lieben heisse Reifen

Für die motorsportbegeisterten Lernenden der Sulzer Mixpac AG war es klar, dass der alljährliche Ausflug diesmal zum Formel-E-Rennen nach Zürich gehen wird. «Spass bei der Arbeit ist wichtig für ein gutes Betriebsklima und motivierte Mitarbeiter. Gemeinsame Ausflüge gehören da einfach dazu», findet Günther Scheel, Ausbildungsleiter bei Sulzer Mixpac. In diesem Jahr beenden acht Lernende die Ausbildung. Für 2019 hat die Suche nach engagiertem Nachwuchs bereits begonnen. Es werden fünf Lehrberufe angeboten: • • • • •

Polymechaniker/in EFZ Produktionsmechaniker/in EFZ Kunststofftechnologe/login EFZ Kunststoffverarbeiter/in EBA Logistiker/in EFZ

Bewerbt euch jetzt! Inf os Meh Infos Mehr www.ostjob.ch h www.westjob.at www.sulzer.c r om r.c www.sulzer.com

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Oerlikon Balzers: Schnuppertage für elf Lehrberufe Wer sich für eine Ausbildung im spannenden Umfeld der Beschichtungstechnologien interessiert, kann bei den Schnuppertagen von Oerlikon Balzers von Juli bis Oktober viele Eindrücke sammeln. Das Ausbildungszentrum bietet heute jungen Menschen die Möglichkeit, unter elf Lehrberufen zu wäh-len. Marco Frick, Leiter des Ausbildungszentrums,

erklärt: «Für jeden unserer Lehrberufe haben wir hochqualifizierte Berufsbildner, die Experten in ihrem Fachbereich sind und sich laufend weiterbilden. Das garantiert, dass unsere Lernenden nicht nur eine ausgezeichnete Fachausbildung bekommen, sondern ihre Stärken ausgebaut, mögliche Schwächen erkannt und sie so gezielt gefördert werden.» www.oerlikon.com/berufsbildung


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Wer sind wir? Fragen zur Identität.

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iechtenstein ist ein souveräner Staat, so viel steht fest. Doch was bedeutet das genau? Weder der Begriff Souveränität noch der Begriff Staat kennt eine allgemeingültige Definition. Am einfachsten ist wohl der völkerrechtliche Zugang. Demnach braucht ein Staat ein Staatsgebiet, ein Staatsvolk und eine Staatsgewalt. Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und der Aufnahme Liechtensteins in den neu gegründeten Rheinbund erlangte Liechtenstein 1806 die nationale Souveränität. Historisch betrachtet war dieser Schritt vor allem das Ergebnis napoleonischer Machtpolitik und der geschickten Diplomatie von Fürst Johann I. Für Clemens Amelunxen ist die Erlangung der Souveränität durch Liechtenstein deshalb mehr «ein ungefragtes Geschenk von aussen» bzw. ein «historischer Zufall» als ein Akt der politischen Willensbildung. Geschickte Diplomatie Liechtensteins Die geschickte Diplomatie Liechtensteins führte nach dem Zweiten Weltkrieg dazu, dass die Souveränität Liechtensteins internationale Anerkennung fand. Davon zeugen unter anderem die Aufnahme Liechtensteins in den Europarat (1978) oder die Vereinten Nationen (1990). Liechtensteins Souveränität ist nicht als ein singuläres Ereignis zu sehen. Vielmehr ist

Souveränität eine permanente Herausforderung, wobei nach innen die Legitimität und Handlungsfähigkeit der staatlichen Institutionen und nach aussen die Mitsprache in den gerade für Kleinstaaten so wichtigen internationalen Organisationen gesichert werden muss. «Wer sind wir?» fragt jedoch nicht nach Staatlichkeit und Souveränität, sondern nach der nationalen Identität. Die Suche nach einer allgemeingültigen Definition ist dabei noch viel schwieriger. Benedict Anderson spricht von einer Nation als einer «vorgestellten Gemeinschaft», deren Mitglieder sich zwar nicht persönlich kennen, aber doch ein Bild einer räumlich abgegrenzten und souveränen Gemeinschaft teilen. «Nation» impliziert also stets ein Zusammengehörigkeitsgefühl im Sinne eines gemeinsamen Selbstverständnisses und gemeinsamer Werte.

Unterschiedliche Betrachtungsweisen Die aktuell in zahlreichen europäischen Staaten geführte Migrationsdebatte verdeutlicht allerdings, dass die Nation ganz verschiedene Narrative kennt. So sehen beispielsweise rechtspopulistische Parteien oft eine homogene Entität als einzige Basis einer Nation. Zuwanderung wird so rasch zu einer Bedrohung der nationalen Identität. Andere sehen die Nation vor allem als Wirtschaftsgemeinschaft. Migration wird vor allem dann als Wesensmerkmal der Nation akzeptiert, wenn sie wirtschaftlich nützlich ist. Ein weiteres Narrativ ist die nationale Diversität. Dabei wird Zuwanderung nicht nur mit Blick auf die Wirtschaft und Demografie als nützlich empfunden, sondern aufgrund der dadurch geschaffenen kulturellen Vielfalt per se als bereichernd empfunden. Die hier skizzierten Narrative lassen sich teils auch in den Argumenten für und gegen die

Einführung einer doppelten Staatsbürgerschaft beobachten, welche die liechtensteinische Politik derzeit beschäftigt. Die Frage nach der nationalen Identität Liechtensteins stellt sich aber auch im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum Jubiläum «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein». Identität wird nämlich oft aus der Geschichte eines Staates geschöpft. Allerdings ist dabei eine gewisse Vorsicht vor einer undifferenzierten Mythenbildung geboten. Mythen mögen zwar Identität stiften, sie lassen sich aber auch leicht politisch instrumentalisieren. Liechtensteins Erfolgsgeheimnis liegt vielleicht gerade darin, dass es bisher ohne nationale Dünkel auskam und sich – von einigen konservativen Reflexen abgesehen – trotz seiner Kleinräumigkeit gegenüber neuen Herausforderungen immer wieder erstaunlich offen und flexibel zeigte. Eine Beobachtung, die uns auch für künftige Aufgaben in die Pflicht nimmt.

DR. CHRISTIAN FROMMELT Politikwissenschaftler, Direktor des Liechtenstein-Instituts

GASTKOMMENTAR

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NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs FHO Fachhochschule Ostschweiz


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3

Fragen an …

1

Heute ist es Usanz, dass sich fast alles in Richtung «Professionalisierung» entwickeln soll. Wie sehen Sie das im Kontext mit dem Landtag. Was bevorzugen Sie, ein Milizparlament oder ein Berufsparlament?

2

Wie soll der/die einzelne Landtagsabgeordnete ausgestattet werden, damit er/sie das Mandat seriös und verantwortungsvoll ausführen kann?

3

Mit welchen Mitteln würden Sie persönlich das Ansehen des Landtages stärken?

Daniel Oehry

Thomas Vogt

Die Anzahl und die Komplexität der zu bearbeitenden Themen kann nur seriös bewältigt werden, wenn auch ausreichend Zeit für die Vorbereitung der Landtagssitzung genutzt wird. Darum sind wir bereits auf dem Weg hin zu einer stärkeren Professionalisierung. Dennoch bin ich dafür an unserem System festzuhalten, denn das Milizsystem führt dazu, dass die Mitglieder des Parlaments nebst dem Politisieren auch anderen Tätigkeiten nachgehen, sich in anderen Kreisen bewegen und somit das Ohr näher bei der Bevölkerung haben. Wobei auch ich mein Arbeitspensum zugunsten des Landtages reduzieren musste, damit ich der Aufgabe gerecht werden kann.

Ich bin ein sehr starker Befürworter des Milizparlaments. Ein Berufsparlament ist meines Erachtens für Liechtenstein nicht grössenverträglich. Der Milizparlamentarier hat meist neben seiner Landtagstätigkeit auch noch eine Berufstätigkeit oder kümmert sich um den Haushalt, ist Rentner etc. Diese heute sehr heterogene Zusammensetzung des Landtags ist meines Erachtens enorm wichtig. Diese Personen bringen ihre Eindrücke und Lebenserfahrungen in die Landtagsarbeit mit ein. So ist auch gewährleistet, dass wir als Landtagsabgeordnete nahe bei den verschiedenen Problemen der Menschen in Liechtenstein bleiben. Bei Berufsparlamentariern sehe ich die Gefahr, dass diese Praxisnähe und Volksnähe verloren gehen würde.

Wie bereits ausgeführt benötigt der Landtagsabgeordnete Zeit für seine Tätigkeit. Wenn jemand berufstätig ist, dann benötigt er oder sie einen Arbeitgeber, welcher einem die nötige Flexibilität einräumt und auch eine Funktion, die dies auch zulässt. Schlussendlich liegt es aber an jedem selbst, sein Pensum zu reduzieren. Nebst der Zeit ist der Zugang zu Informationen sehr wichtig, weil nur dann eine umfassende Vorbereitung möglich ist.

Für eine Landtagsabgeordnete oder einen Landtagsabgeordneten gibt es keine Stellenbeschreibung. Jeder von den Landtagsabgeordneten hat seine Stärken. So interessiert sich der eine mehr für Bildung, der andere mehr für Verkehr, wieder einem anderen ist das Gesundheitswesen näher. Eine zwingende Voraussetzung für das Landtagsmandat ist meines Erachtens das Interesse, sich auf verschiedenste Themengebiete einzulassen sowie sich mit den Problemen der verschiedenen Themengebiete zu beschäftigen und Lösungen zu finden. Vorteilhaft ist sicherlich eine gute Auffassungsgabe, damit man die manchmal doch sehr grosse Stoffmenge innert nützlicher Frist auch bewältigen kann.

Aus meiner Sicht hängt das Ansehen des Landtages nicht mit Mitteln zusammen. Der Landtag kann sein Ansehen durch gute Arbeit und vorausschauende Entscheide selbst positiv beeinflussen. Dazu sind alle Abgeordneten gleichermassen gefordert.

Meines Erachtens hat der Landtag seine Kontrollfunktion gegenüber der Regierung in den letzten Jahren sehr gut wahrgenommen. Der Landtag hat auch verantwortungsbewusst die Sparpakete der letzten Jahre zurecht mitgetragen. Nur so war es möglich, dass wir jetzt finanziell wieder gut dastehen und selbstbewusst in die Zukunft investieren können. Dem Ansehen des Landtags abträglich ist es sicherlich wenn der gegenseitige Respekt in den Debatten verloren geht. Die Debatten können durchaus inhaltlich scharf geführt werden, dürfen jedoch nicht beleidigend sein oder in persönliche Angriffe münden. Ich bin der Ansicht, dass solche persönlichen Angriffe von der Bevölkerung auch nicht goutiert werden und sich jeder Landtagsabgeordnete an eine gesittete Streitkultur halten sollte. Dies erhält bzw. stärkt meines Erachtens das Ansehen des Landtags.


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KAISER

Pepo Frick

Johannes Kaiser, parteifrei

Harry Quaderer

Liechtensteinische Abgeordnete sind gewählte Milizpolitiker und -politikerinnen mit klarem Volksauftrag. Sie können dieses anspruchsvolle und zeitintensive Amt momentan nur verantwortungsvoll ausüben, wenn sie ihre angestammte berufliche Tätigkeit deutlich reduzieren. Deswegen plädiere ich für ein Milizparlament mit professionellen Strukturen.

Der Landtag ist die Volksvertretung und es sehr wichtig, dass die Volksvertretung aus Parlamentsmitgliedern – aus Frauen und Männern – diverser Berufsgattungen, Lebenserfahrungen und Alters besteht. Somit ist die Gewähr gegeben, dass Politiker nicht abheben, sondern mit der Bevölkerung verankert sind, ihre Bedürfnisse, Anliegen und Probleme kennen und auf diese Weise das Volk authentisch vertreten können. Für mich ist das Milizsystem die einzig richtige Parlamentsform in Liechtenstein.

Ich bin klar der Meinung, dass ein Milizparlament die einzige und auch gute Lösung ist. Für ein Berufsparlament sind wir doch schlichtweg zu klein in allen Belangen. Ich bin sogar der Meinung, dass es grösseren Ländern und allgemein der Politik nicht abträglich wäre, wenn auch diese mehr mit Milizparlamentariern und nicht Berufspolitikern Gesetze verabschieden würden. Vor allem die EU-Berufspolitiker würden dann mal sehen, was sie mit ihren Gesetz-Tsunamis der berufstätigen Bevölkerung antun.

Es braucht wie erwähnt dringend eine andere Basis als die bestehende: es ist notwendig, die Voraussetzung für Parlamentsarbeit in Teilzeit zu schaffen. Und es braucht personelle Unterstützung für die Fraktionen. Unsere Berufs-Regierung mit gutem Einkommen, sozial abgesichert mit hervorragender 2. Säule beherrscht gerade auch mit ihrem personellen Unterbau «spielerisch» die Volksvertretung. Unser Parlament kann dadurch zu häufig meiner Meinung nach nur amateurhaft handeln. Sind wir uns seiner grossen Verantwortung genügend bewusst? Von Agieren auf Augenhöhe mit der Regierung ist der Landtag gleich weit entfernt wie ein Freizeitsportler von einem Profi.

Die wichtigste und zentralste Ressource des Landtags sind die Informationsquellen und die legitimierten Informationsmöglichkeiten. Die Informationsrechte des Landtags sind heute limitiert und nicht ausreichend gegeben. Es liegt einzig und allein am Parlament, für diese Informationsechte auf der Basis der verfassungsrechtlichen Grundlagen einzustehen. Gerade als Milizparlamentarier dürfen unnötige Hürden die Landtagsabgeordneten nicht daran hindern, sich seriös und verantwortungsvoll auf die Landtagsarbeit vorzubereiten.

Wir erhalten eine Entschädigung für Computer und Drucker. Lesen und Schreiben sollte man einigermassen können. Vielleicht wäre ein Rhetorikund auch Hochdeutschkurs von Vorteil.

Es braucht eine Teilprofessionalisierung, und jede Fraktion braucht Fraktions-Mitarbeiter, welche den Abgeordneten gewisse Arbeiten abnehmen. Sonst besteht die Gefahr, dass Abgeordnete ungenügend vorbereitet sind oder sich gesundheitlich «übernehmen». Ich wünsche mir eine selbstbewusste Volksvertretung, welche endlich auf Augenhöhe mit der Regierung agiert und sich selbst in ihrer Verantwortung ernst nimmt.

Der Landtag muss sich noch viel mehr emanzipieren und sich seiner grossen Verantwortung gegenüber dem Volk – seinen Wählerinnen und Wähler – bewusst sein. Die Landtagsabgeordneten müssen sich dafür einsetzen, die grosse Kluft zwischen Regierung und dem Parlament zu korrigieren, um nur einigermassen auf Augenhöhe zu sein. Der Landtag ist nicht der Befehlsempfänger der Regierung, sondern vielmehr muss die Volksvertretung den Takt angeben. Nur so wird das Ansehen des Landtags in Zukunft gestärkt.

Vielleicht bin ich durch meine jetzt schon eher längere Tätigkeit (14 Jahre) ein bisschen betriebsblind geworden, denn ich sehe keinen Handlungsbedarf in dieser Hinsicht. Ich denke jeder und jede Abgeordnete trägt individuell zum Ansehen des Landtags bei. Dabei wird natürlich das Ansehen des Landtags beim Volk einmal mehr und einmal weniger strapaziert. Es wäre schön, wenn sich Personen, die sich andauernd über den Landtag ärgern, sich doch selbst mal einer Wahl stellen.


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«Wir sind offen für sinnvolle Investitionen» In Fortsetzung unserer Reihe «Die lie:zeit im Gespräch mit den Parteipräsidenten» veröffentlichen wir nachfolgend das Interview mit Thomas Banzer, Präsident der Fortschrittlichen Bürgerpartei Liechtensteins. Themenschwerpunkt sind das von der VU lancierte «Bürgerpaket», das Verhältnis zwischen den beiden Regierungsparteien, Verkehrsprobleme, das Gesundheitswesen u.a.m. lie:zeit: Herr Banzer, im ersten Jahresdrittel wurden bereits zwei Koalitions-Ausschüsse der Regierungsparteien einberufen. Bewegt sich das Vertrauen in das Koalitionspapier, unter welchem die Unterschriften der FBP und VU stehen, auf so dünnem Eis? Thomas Banzer: Nein, keineswegs! Dass sich die Koalitionspartner treffen und über aktuelle Themen austauschen, ist nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil. Es ist in meinen Augen sogar sehr positiv, wenn Koalitionspartner miteinander das Gespräch suchen, sich abstimmen und gelegentlich auch inhaltliche Differenzen am Tisch klären. Problematisch wird es meines Erachtens erst dann, wenn man eben nicht mehr miteinander an einen Tisch sitzen kann oder gar nur noch über Anwälte kommuniziert. In der Politik geht es um den Dialog. Diesem stellen wir uns offen, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Im Zusammenhang mit dem von der VU lancierten «Bürgerpaket» war die Reaktion von Seiten des Regierungschefs wie auch in dessen unmittelbarem Umfeld, insbesondere von Ihnen als Parteipräsident, doch sehr heftig. Sie bewerteten diesen Vorstoss des Koalitionspartners als wörtlich «staatsschädigend» und «absolut verantwortungslos». Stehen Sie noch zu diesen Aussagen und wenn ja, wie soll es weitergehen? Die VU hat in ihrer Medienmitteilung zur Lancierung des sogenannten «Bürgerpakets» einige Vorschläge in den Raum gestellt,

welche für mich – und auch für weitere Personen in Liechtenstein, nicht nur innerhalb der FBP – nur einen Schluss zulassen: Jetzt sollen nach intensiven Jahren zur Erreichung eines ausgeglichenen Staatshaushalts wieder die Schleusen geöffnet werden. Schaue ich mir die Themenbereiche genauer an, so wird mehr oder weniger deutlich beschrieben, dass es sich um jährlich wiederkehrende Staatsausgaben handeln würde. Und das alles auf der Basis eines knapp positiven Betriebsergebnisses (11 Mio. Franken) sowie eines ausserordentlich guten Finanzergebnisses. Dieses finanzielle Fundament ist für mich zu fragil, um jetzt laufende, jährlich wiederkehrende Kosten aufzubauen. Würden

FBP-Präsident Thomas Banzer

Interview: Herbert Oehri

wir dies tun, befürchte ich, dass schon bald neue Sparpakete notwendig würden. Dagegen wehre ich mich, und dagegen hat sich der Regierungschef gewehrt. Wir wollen stattdessen nachhaltig in die Zukunft investieren. Noch einmal klar und deutlich: Wir lehnen nicht zwingende Erhöhungen laufender und jährlich wiederkehrender Ausgaben, welche unter dem Strich für den einzelnen Bürger bzw. die einzelne Bürgerin nur wenig bringen, entschieden ab, da wir befürchten, dass diese schon in naher Zukunft zu neuerlichen Massnahmenpaketen führen würden. Dies gilt es zu verhindern und dafür stehen wir ein. Gleichzeitig sind wir aber offen für sinnvolle

Investitionen bzw. Einmalzahlungen, welche für die Bevölkerung nachhaltig eine Verbesserung bringen, ohne den Staatshaushalt jährlich zu belasten. Der Zank zwischen der FBP und dem VU-Vizeregierungschef weist auf einen tieferen Riss zwischen den Koalitionsparteien hin. Aus meiner Optik handelt es sich nicht um einen Zank zwischen dem VU-Vizeregierungschef und der FBP, sondern in erster Linie um Differenzen zwischen Daniel Risch und zweier unserer Fraktionsmitglieder. Daraus einen Riss zwischen zwei Parteien abzuleiten, ist weit hergeholt. Grundsätzlich ist es Sache des VU-Vizeregierungschefs Daniel Risch, ob er eine Aussage aus einem politischen Schlagabtausch mittels einer Privatklage vor Gericht ausfechten will oder nicht. Ich mache aber keinen Hehl daraus, dass ich dieses Vorgehen, also politische Gegner mittels Anwalt mundtot machen zu wollen, nur mit einem Kopfschütteln quittieren kann. Herr Banzer, gehen wir zu einem ganz anderen Thema, das man auch mit «Wein in alten Schläuchen» bezeichnen könnte, nämlich die S-Bahn FL–A–CH. Wie bewerten Sie dieses Projekt? Die FBP hat schon früher betont, dass sie diesem Projekt positiv gegenübersteht. Dies aber unter den damaligen Bedingungen, sprich v. a. der damals ausverhandelten Kostenteilung mit Österreich. Durch die Absage


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Österreichs an das gemeinsame Finanzierungskonzept ist das Projekt ins Stocken geraten, und bislang wurde vom VizeRegierungschef keine neue Lösungsvariante vorgelegt. Sobald von Daniel Risch ein konkreter Weg vorgestellt wird, werden wir uns damit befassen. Aktuell liegt aber meines Wissens nichts vor. Es kursieren Ideen, und es werden «Konzepte in Aussicht gestellt». Letzteres gerade anlässlich der Landtagssitzung von vorletzter Woche. Auf dieser Basis ist eine seriöse Auseinandersetzung nicht möglich und damit auch keine abschliessende Meinungsbildung. Ich beobachte die Entwicklungen aber gespannt und hoffe, dass Daniel Risch schon bald ein konkretes Projekt vorstellen wird und nicht bloss wieder ein Papier mit vielen Möglichkeiten.

Gesundheitsstandort zu stärken und zu profilieren. Mittlerweile läuft’s jedoch in die Gegenrichtung: Liechtenstein macht nicht nur der SpitalProtektionismus der Schweizer Nachbarschaft – insbesondere der Spitalregion Werdenberg/ Grabs – zu schaffen, sondern auch die interne Struktur der Spital- und Klinik-Angebote.

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Die S-Bahn FL–A–CH würde einen Lückenschluss zwischen Feldkirch und Buchs bilden, was sie heute schon ist – vielleicht in Zukunft nur etwas schneller und mit höherem Takt. Wie sieht die FBP den «S-Bahn FL–A–CH»-Einbezug des Liechtensteiner Oberlands: Schaan-Vaduz-Balzers-Sargans? Ohne auf die Details einzugehen, möchte ich festhalten, dass es bei der S-Bahn FL–A–CH um wesentlich mehr geht, nämlich um die Schaffung eines grenzüberschreitenden regionalen S-Bahn-Netzes mit zeitgemässem Angebot und Haltestellen. Beim Einbezug des Liechtensteiner Oberlands sind noch viele grundsätzliche Fragen offen, und es wäre unseriös, ohne konkret vorliegende Fakten hierzu eine Aussage zu treffen. Das wären lediglich Spekulationen – und von diesen gibt es aktuell bereits genügend. Der Ball liegt hier momentan klar beim Verkehrsminister und Vize-Regierungschef Daniel Risch. Von ihm erwarte ich jetzt eine klare Richtung bzw. einen entsprechend klaren Vorschlag. Themawechsel ins Gesundheitswesen: Unter dem ehemaligen Gesundheitsminister Dr. Martin Meyer setzte die FBP auf die Strategie, Liechtenstein als

Es handelt sich nicht um einen Zank zwischen den Koatitionsparteien. Thomas Banzer, FBP-Präsident

Wie sehen Sie die Spitalzukunft Liechtensteins im Kontext der regionalen Spitalregion? Ich bin keineswegs der Ansicht, dass die damalige Aussage angesichts des grossen potenziellen Marktvolumens, Liechtenstein als Gesundheitsstandort zu etablieren, der aktuellen Spitaldiskussion entgegensteht. Man muss zwischen der Grundversorgung der Bevölkerung und dem privaten Markt unterscheiden. Die Grundversorgung geht zu Lasten der OKP, und da müssen die Kosten im Sinne der Allgemeinheit im Auge und v. a. im Griff behalten werden. Gegen privat finanzierte Gesundheitsinstitutionen spricht hingegen nichts, und ich bin mir sicher, dass damals Privatkliniken und ähnliche Institutionen Hintergrund der Aussage waren. Es ging mit Bestimmtheit nicht darum, einen Markt auf Basis von OKP-Leistungen, welche durch alle getragen werden, aufzubauen. Unabhängig davon erachte ich es als wichtig für unser Land, dass wir weiterhin ein Landesspital betreiben. Dies ist für mich persönlich wichtig. Über das medizinische Angebot, welches dieses Spital im Sinne eines «Landesspitals» abdecken soll, oder welches der beste Standort wäre, dies muss in der aktuell laufenden De-

taildiskussion von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und im Sinne einer gut funktionierenden Grundversorgung der liechtensteinischen Einwohnerschaft wohlüberlegt definiert werden. Zentral ist für mich, dass wir uns auf die Bereiche konzentrieren, welche häufig sind und in welchen wir die erforderlichen Qualitäts- und Quantitätsstandards sicherstellen können. Gerade im Gesundheitsbereich ist die Qualität für mich der zentrale Schlüsselfaktor. Aussagen von einzelnen Abgeordneten im Landtag von vorletzter Woche, wonach man nicht nur aufgrund der Qualität entscheiden sollte, ob künftig ein Angebot in Liechtenstein angeboten wird oder nicht, erachte ich als äussert heikel. Persönlich werde ich im Anlassfall lieber qualitativ hochwertig und, wenn wir das in Liechtenstein nicht gewährleisten können, im Ausland behandelt, als einfach in Liechtenstein. Wie kann der Geldtransfer im Gesundheitswesen ins Ausland in unverhältnismässiger Millionenhöhe gestoppt und der volkswirtschaftliche Gewinn im Inland generiert werden? Ich möchte zu Beginn klar betonen, dass es nicht möglich ist, alle Fälle – und damit alle damit verbundenen Gelder – zurück nach Liechtenstein zu holen. Für unser Land ist es essenziell, dass wir die Behandlung für unsere Einwohnerinnen und Einwohner sicherstellen können, und zwar in allen Disziplinen. Da es nicht sinnvoll ist, alles im Inland, zum Teil für nur wenige Fälle, zu unterhalten, kaufen wir Leistungen ein und bezahlen auch dafür. Das ist richtig so, und ich halte dies für unser Land absolut für sinnvoll und wichtig. Einige Fälle, welche aktuell ins Ausland überwiesen werden, könnten aber durchaus wieder zurück nach Liechtenstein geholt werden. In meinen Augen ist das auch relativ einfach machbar. Werden alle (oder wenigstens die meisten) Operationen, die bereits heute in Vaduz gemacht werden könnten, in Vaduz und nicht wie aktuell üblich z. B. in Grabs

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durchgeführt, wäre ein grosser Teil der Fälle und damit der Wertschöpfung wieder zurück im Land. Dies hat in erster Linie aber nicht die Politik in der Hand, sondern der jeweils zuweisende Arzt. Dieser schlägt in aller Regel dem Patienten den Operationsort vor. Es wäre auf jeden Fall – quasi als erster Schritt – wünschenswert, wenn diese Zuweisungen wieder vermehrt nach Vaduz erfolgen würden. «Gute Rechnung, gute Freunde», besagt ein Sprichwort. So weit, so gut, wenn dies gegenseitig übereinstimmend verstanden wird. Bei der Quellensteuer für Schweizer Grenzgänger, der DBA-Quellenbesteuerungspraxis für Spitalangestellte sowie der Aktion von «Gleich langen Spiessen» im Gewerbewesen dies und jenseits des Rheins zog Liechtenstein in den Verhandlungen mit der Schweiz stets den Kürzeren. Wurden und werden Liechtensteins Interessen im Ausland hart genug vertreten? Das ist so nicht korrekt. Gerade die beiden von Ihnen angesprochenen Fälle haben Ihre Ursachen in einer geänderten rechtlichen Situation und nicht in einem «Verhandlungsergebnis». Ich bin überzeugt, dass die Regierung bzw. die Verhandlungsführer sich ihrer Verantwortung sehr bewusst sind, sie ihre Position klar vertreten und auch im Interesse unseres Landes hart verhandeln. Man muss aber immer auch im Auge behalten, dass jeweils zwei Parteien am Verhandlungstisch sitzen und nur dann ein Abschluss eines Vertrages erfolgt, wenn in allen Punkten Einigkeit besteht. Es geht immer um Geben und Nehmen und noch vielmehr darum, Kompromisse zu finden. Realistisch betrachtet, ist unsere Verhandlungsmacht eher bescheiden – betrachten wir aber jeweils das gesamte Vertragswerk, so kann man mit den erzielten Ergebnissen in der Gesamtbetrachtung für unser Land durchaus zufrieden sein.


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Kräfteverhältnis Regierung-Landtag In einem vor Kurzem erschienenen Zeitungsartikel stellte der Abgeordnete Johannes Kaiser sinngemäss und treffend fest, dass der personelle Unterbau der Regierung über die Jahre kontinuierlich erweitert worden ist, während der einzelne Landtagsabgeordnete trotz steigenden Anforderungen in seiner Arbeit unverändert praktisch auf sich alleine gestellt bleibt. Das Kräfteverhältnis zwischen Regierung und Landtag hat sich extrem zu Ungunsten des Landtags entwickelt. Text: Christoph Wenaweser, VU-Abgeordneter

Die Lösung dieses Problems liegt für mich aber nicht in einem Systemwechsel zum Berufsparlamentarismus. Es gibt verschiedene andere Lösungsansätze. Einer davon ist die nun in einer «Besonderen Landtagskommission» zu bearbeitende Initiative zur Stärkung der Informationsrechte des Landtags, die wesentlich auf das begrüssenswerte Engagement des Abgeordneten Kaiser zurückgeht.

messenheit zu entschädigendes politisches Mandat angewiesen ist. Deutlich tritt der Mentalitätsunterschied zwischen Berufs- und Milizparlamentariern zutage, wenn diese beiden Welten bei in-

ternationalen Organisationen aufeinanderprallen. Zusammen mit den Schweizer Kollegen aus National- und Ständerat spüre ich das persönlich beim Europarat in Strassburg ganz besonders. Bei uns Milizionären herrscht in der Regel hoher

Pragmatismus und der Wunsch nach Fokussierung auf das Wesentliche. Der Berufsparlamentarier neigt hingegen eher dazu, seine Daseinsberechtigung in einer auch viel heisse Luft produzierenden Betriebsamkeit zu äussern.

Der Milizparlamentarier geht in der Regel einer Berufstätigkeit ausserhalb der Politik nach und weiss, was es heisst, im Berufsalltag zu bestehen, Geld zu verdienen, von welchem dann Steuern und auch der Lohn des Politikers bezahlt werden. Er weiss mit Ressourcen sorgfältig umzugehen und weiss beispielsweise auch, was es bedeutet, in einer leitenden Funktion für ein Unternehmen und dessen Angestellte Verantwortung zu übernehmen, für seine Entscheidungen geradezustehen. Wer ein Standbein im Berufsleben – idealerweise in der Privatwirtschaft – hat, ist per se unabhängiger und bräuchte bei seinen Entscheidungen grundsätzlich weniger auf die nächsten Wahlen zu schielen. Man sollte sich in seinem Tun und Lassen freier fühlen und in seinem Auftreten authentischer sein können, wenn man zumindest wirtschaftlich nicht auf ein finanziell in vorsichtiger Ange-

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Ich bin ein absoluter Verfechter des Milizparlamentarismus. Christoph Wenaweser, VU-Abgeortneter


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Was von der Regierung/Verwaltung kommt, muss transparent sein Liechtenstein und die Schweiz sind mit ihren direktdemokratischen Systemen hochzuhaltende Sonderfälle, die den Bürgerinnen und Bürgern, vertreten durch ihre Parlamente, ein ausserordentliches Mass an politischer Mitbestimmung ermöglichen. Das heisst aber auch, dass das, was von der durch die Regierung vertretenen Verwaltung kommt, transparent sein und zu jeder Zeit der demokratischen Kontrolle unterliegen muss. Ansonsten würde unser Land Gefahr laufen, sich zu einem alle Macht auf sich vereinenden Beamtenstaat zu entwickeln, unter welchem die demokratische Kontrolle und letztlich auch die strikte einzuhaltende Gewaltenteilung schleichend verloren ginge. Brüssel lässt grüssen! Mehr Informationsrecht für Landtag Genau hier setzt die Initiative zur Verbesserung der Informationsrechte des Landtags für mich an, die den Abgeordneten punktuell, rechtzeitig und verlässlich zu mehr Informationen verhelfen will. Dem Regierungschef kam die Initiative nicht gelegen. Er scheint den Abgeordneten den Umgang mit mehr Informationen nicht zuzutrauen oder versuchte vielleicht auch aus unbegründeter Angst vor mehr Kontrolle und Verwischung der Gewaltenteilung, die Initiative im Keime ersticken zu lassen, indem sie der Landtag als nicht verfassungskonform ablehnen sollte. Gut, dass eine knappe Mehrheit von 13 Abgeordneten nicht mitgemacht hat! Mit verbesserten Informationsrechten wird die demokratische Kontrolle gestärkt und die Gewaltenteilung in keiner Weise infrage gestellt. Vielmehr ist letztlich das Gegenteil der Fall. Allerdings sind die Verhältnisse zwischen Legislative und Exekutive besser auszutarieren, als sie sich derzeit darstellen. In einem Aufsatz über die parlamentari-

sche Oberaufsicht im Fürstentum Liechtenstein äusserte sich Professor Philippe Mastronardi bereits im Jahr 2000 sehr treffend. Er sieht in der parlamentarischen Kontrolle keine Durchbrechung der Gewaltenteilung, sondern deren Ausgestaltung. Wörtlich: «Die parlamentarische Kontrolle findet ihre Schranken daher nicht im Prinzip der Gewaltenteilung, wie das von verschiedenen Regierungen gelegentlich geltend gemacht wird, sondern im Konflikt zwischen demokratischer Legitimation einerseits

Die Beantwortung Kleiner Anfragen, oft ärgerlich Die Initiative basiert auf einer in gewisser Weise Raum greifenden Nonchalance bei der Beantwortung Kleiner Anfragen durch die Regierung. Sie basiert auf einem inzwischen sehr unverkrampften Umgang der Regierung mit den gesetzlich vorgegebenen Erledigungsfristen für parlamentarische Vorstösse. Sie wurzelt auch auf wiederkehrend ärgerlichen Situationen, in denen die Regierung dem Landtag scheinbar alternati-

«Das Kräfteverhältnis zwischen Regierung und Landtag hat sich zu Ungunsten des Landtags entwickelt.»

und politischer und praktischer Handlungs- und Leistungsfähigkeit der Regierung anderseits. Die Institutionen der parlamentarischen Kontrolle müssen in diesem Konflikt einen verhältnismässigen Ausgleich schaffen.» Die Initiative ist nicht aus dem Nichts heraus entstanden. Sie hat ihre Geschichte im teilweise subjektiven, aber nachvollziehbaren Gefühl, zu einzelnen, individuell interessierenden Fragestellungen nicht ausreichend informiert zu sein, im Gefühl, dass man bei Amtsstellen auf läuft, leider teilweise auch in ungebührlicher Schroffheit, wie ich selbst einmal erfahren musste. Sie basiert darauf, dass durchaus öffentlichkeitsrelevante Themen von der Regierung gerne im nicht öffentlichen Landtag behandelt werden, was für den Landtag einer Art von Geiselhaft gleichkommt, da unter Wahrung der verordneten Vertraulichkeit der Behandlung im Weiteren die Hände gebunden sind und einem der Maulkorb umhängt.

vlose «Vogel-friss-oder-stirb»Entscheidungen auf den letzten Drücker abringt. Das läuft dann jeweils unter Androhung von Schreckensszenarien ab, für deren Eintreten der Landtag dann gefälligst die Verantwortung zu tragen habe. Gedroht wird mit Konkursen, mit nicht mehr zahlbaren Löhnen, mit dem Schlüssel drehen oder auch mit dem bösen Ausland, wenn der Landtag nicht sofort und gleich so entscheidet, wie es die Regierung vorgibt. Ein weiteres Beispiel dafür, welches einem nicht um den Gedanken umhinkommen lässt, die Regierung neige dazu, den Landtag im Speziellen zeitlich knapp zu halten, ihm eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Geschäften zu verunmöglichen, ihn notgedrungen zum Durchwink-Gremium zu degradieren, ist die Eingabefrist für Unterlagen zuhanden der Abgeordneten. Im Laufe der letzten Legislaturperiode wurde diese Frist von sechs auf vier Wochen verkürzt,

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um der Regierung im Einzelfall ein Mehr an Flexibilität zu gewähren. Heute muss festgestellt werden, dass kaum jemals mehr irgendein Bericht und Antrag oder ein Finanzbeschluss früher als vier Wochen vor Behandlung durch den Landtag bei den Abgeordneten landet. In der Regel kommt das Allermeiste im allerletzten zulässigen Moment. Zuletzt wurde dies bei der Zustellung der Unterlagen für die diesjährige Junisitzung erneut besonders deutlich. Und nicht selten kommt der Gang der Regierung an die Medien schneller als die Information an den Landtag und seine Kommissionen. Ein Abschmettern der Initiative aus verfassungsrechtlichen Gründen hätte die Diskussion viel zu schnell beendet. Das anlässlich der Debatte im Raum stehende Angebot des Regierungschefs, bei einem Nichteintreten dafür sorgen zu wollen, dass hinsichtlich einfacher Informationsanfragen der Abgeordneten eine einheitliche Praxis in der Verwaltung gewährleistet werden soll, war eingedenk der heutigen Situation zu wenig ausreichend und verbindlich. Bei der Umsetzung der Initiative muss klar sein, dass verbesserte Informationsrechte den Landtag gegenüber der Regierung nicht nur stärken, sondern ihn auch in die Pflicht nehmen. Wer den Anspruch auf mehr Informations- und Auskunftsrechte erhebt, übernimmt auch ein höheres Mass an Verantwortung und sollte gerade als Milizparlamentarier darauf achten, sich keinen zu grossen Schuh anzuziehen. Die mit der Umsetzung der Initiative beauftragte «Besondere Landtagskommission» dürfte sich dessen sehr wohl bewusst sein, und ich hoffe zuversichtlich auf Ergebnisse, die zur Stärkung unseres bewährten Milizparlamentarismus beitragen!


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Über drei Viertel des FMAPersonals ist aus dem Ausland Im Mai-Landtag stand der Geschäftsbericht 2017 der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein zur Diskussion. Die FMA ist, das ist Fakt und auch klar, in ihrer Aufgabe der Aufsicht unabhängig. Was das Finanzgebaren angeht, hat die Regierung als Oberaufsicht doch eine Mitverantwortung und ein Mitspracherecht, insbesondere auch deshalb, da der Staat der Finanzmarktaufsicht jährlich einen statthaften Jahresbetrag an Steuergeldern zukommen lässt: Staatbeitrag 2016 – 2018 insgesamt 15 Mio. Franken. Kleine Anfrage an Regierungschef Hasler von Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter (parteifrei)

Hat es bei der FMA im Betriebsjahr 2017 Lohnerhöhungen gegeben? Wenn ja - in welchen Bereichs- und Lohnkategorien? Adrian Hasler: Ja. In der FMA gilt das Leistungsprinzip. Lohnerhöhungen beziehen sich bei der FMA weder auf gewisse Bereichs- bzw. Lohnkategorien noch generell auf alle Mitarbeitenden. Es werden nur gezielte individuelle Lohnerhöhungen bei Mitarbeitenden mit sehr guten Leistungen in Betracht gezogen. Lohnanpassungen wurden bzw. werden insbesondere bei Schlüsselpersonen und bei Übernahme von zusätzlichen Aufgaben oder Funktionswechseln (Beförderungen) gewährt. Dabei muss zusätzlich berücksichtigt werden, dass durch Kündigungen von Mitarbeitenden, welche bessere finanzielle Angebote vom Markt erhalten, der FMA hohe Kosten entsteht und der Knowhow-Verlust sehr hoch ist. Im Jahresbericht 2015 war das «Total Personalaufwand» CHF 13‘669‘298 und im 2016 CHF 14‘530‘696, also nicht ganz eine Million Franken höher. Wie hoch war das «Total Personalaufwand» im Jahr 2017? Der totale Personalaufwand betrug im 2016 CHF 13.9 Mio. und im 2017 CHF 14.6 Mio. Damit beträgt die Steigerung im Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr CHF 0.7 Mio. Für diese Erhöhung sind hauptsächlich die neugeschaffenen Stellen im 2016 (erstmals im 2017 ganzjährig besetzt) und im 2017 verantwortlich.

Die FMA ist in der Ansicht unabhängig, doch hat die Regierung die Oberaufsicht bezüglich dem Finanzgebaren der Finanzmarktaufsicht und damit hätte sie auch ein Mitspracherecht.

Der prozentuale Anteil des ausländischen Personals ist bei der FMA im Vergleich zum Vorjahr 2016 im 2017 erneut um 2% auf insgesamt 76% gestiegen. Wie wertet die Regierung diesen horrend hohen Anteil des ausländischen Personals bei der FMA? Die FMA ist bestrebt, möglichst viele liechtensteinische Staatsangehörige zu beschäftigen und bevorzugt bei der Rekrutierung Bewerbungen von liechtensteinischen Staatsangehörigen. Die FMA weist aufgrund der spezialisierten Aufgabengebiete einen sehr hohen Anteil an Mitarbeitenden mit akademischem Hintergrund auf. 52 % der Mitarbeitenden sind Juristen und 30 % sind Spezialisten wie

Wirtschaftsprüfer, Bankfachexperten, Ökonomen oder Versicherungsmathematiker. Diese stehen in Liechtenstein nur beschränkt zur Verfügung und sie werden auch stark von den Finanzdienstleistern umworben. Der Personalaufwand des Liechtensteiner Rundfunks (Radio L) betrug bei 22 Mitarbeitenden im Geschäftsjahr 2017 CHF 1.779 Mio. Franken. Die Bezüge der sechsköpfigen Geschäftsleitung der FMA waren im Geschäftsjahr 2017 höher und betrugen CHF 1.841 Mio. Franken. Wie stellt sich die Regierung als Oberaufsicht zu diesen exorbitant hohen Jahresbezügen, die sich die Geschäftsleitung der FMA gibt?

Die Geschäftsleitung der FMA umfasst sechs Mitglieder mit Vollzeitpensum. Das Anforderungsprofil an ein Geschäftsleitungsmitglied ist aufgrund der komplexen und spezialisierten Aufgaben der FMA sehr hoch. Das Finanzmarktaufsichtsgesetz verlangt eine hohe Fachkenntnis und Praxiserfahrung. Die Geschäftsleitung der FMA vertritt zudem die Interessen des Landes Liechtenstein in internationalen Aufsichtsgremien und muss darin auf Augenhöhe diskutieren und mit Kompetenz überzeugen. Die FMA steht in der Rekrutierung dieser Spezialisten in Konkurrenz zu den Finanzdienstleistern.


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«Trennung Staat und Kirche»: Weiteres Vorgehen ungewiss Im Rechenschaftsbericht der Regierung an den Landtag (2017) wird ausgeführt, dass im Berichtsjahr 2017 die Optionen für das weitere Vorgehen bei der Thematik «Trennung von Staat und Kirche» geprüft worden sind. Insbesondere wurde geprüft wie eine rein gesetzliche Neuregelung, somit ohne Konkordat und Verträgen auf Gemeindeebene aussehen kann. Andererseits ist bekannt, dass das Thema nicht zuoberst auf der Prioritätenliste der Regierung steht nachdem seit zwei Jahren Stillstand herrscht. Kleine Anfrage an Regierungschef Hasler von Violanda Lanter-Koller, Landtagsabgeordnete (VU)

Haben seit dem Scheitern der Verhandlungen in Gamprin und Balzers weitere Gespräche zur Sondierung der Situation stattgefunden? Wenn ja, mit wem und mit welchem Ergebnis? Seit dem Scheitern der Detailverhandlungen auf Gemeindeebene wurden keine weiteren Schritte gesetzt. Zu betonen ist, dass hier kein Handlungsspielraum der Regierung gegeben ist, da es sich letztlich um Fragen handelt, die zwischen der Gemeinde und der Ortspfarrei zu lösen sind. Dennoch wurde von Seiten der Regierung stets Hilfestellung angeboten und, soweit dies gewünscht war, auch geleistet. Kann sich die Regierung eine Lösung vorstellen, bei welcher aufgrund der unterschiedlichen Ausgangslagen in den Gemeinden auf eine Einheitsbehandlung in Sachen Vermögensbereinigung verzichtet wird?

Foto: Vera Oehri

Was ist das Resultat der angesprochenen Optionenprüfung? Welche Möglichkeiten wurden seitens des Ministeriums Präsidiales und Finanzen ausgemacht? Adrian Hasler: Als Optionen stehen a) das Beibehalten der bestehenden Situation, b) ein Festhalten an der mit dem Heiligen Stuhl ausgehandelten Lösung, c) die Variante des Festhaltens an der mit dem Heiligen Stuhl ausgehandelten Lösung inklusive Sonderlösung für eine oder zwei Gemeinden sowie d) eine alternative rein gesetzliche Lösung zur Disposition.

Die Neuregelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche scheint im Sand zu verlaufen.

Die Bereinigung der Vermögensverhältnisse ist primär zwischen den Gemeinden und der jeweiligen Ortskirche zu klären. Die ausgehandelte und ursprünglich vorgeschlagene Lösung stellt auf die einvernehmliche Zuteilung von beweglichem und unbeweglichem Vermögen sowie auf allgemeine Regelungen für die Aufteilung von Erhaltungs- und Betriebslasten ab. Gerade im Bereich der Finanzierung würde eine heterogene Behandlung der Gemeinden zu Unsicherheiten führen, die grundsätzlich nicht erwünscht sind. Wo sieht die Regierung die grössten Stolpersteine bei

einer rein gesetzlichen Lösung? Und in welchen Punkten müsste das bereits verabschiedete, aber nicht in Kraft getreteneReligionsgemeinschaftenGesetz angepasst werden? Wie bereits erwähnt, würden sich insbesondere im Bereich der Finanzierung der Religionsgemeinschaften verschiedene Fragen ergeben. Offene Fragen gibt es aber auch in weiteren Bereichen, wie beispielsweise der künftigen Ausgestaltung des konfessionellen Religionsunterrichts. Zudem wäre zu prüfen, welche Punkte der ausgehandelten Lösung in eine gesetzliche Regelung integriert werden können bzw. integriert werden sollen.

In welchem Zeitraum könnte dem Landtag ein Vorschlag unterbreitet werden, damit die Neuregelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche nicht endgültig im Sand verläuft? Diese Frage kann nicht abschliessend beantwortet werden. Es ist schwer abschätzbar, innerhalb von welchem Zeitraum die offenen Fragen geklärt werden könnten. Zudem ist zu betonen, dass aus Sicht der Regierung derzeit keine Dringlichkeit für eine Neuregelung ausgemacht werden kann.


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Was genau will die Regierung gestalten? Wie schon in den drei Jahren zuvor, schloss im Rechnungsjahr 2017 die Erfolgsrechnung mit einem Gewinn von 170 Mio. Franken ab. Budgetiert hat das Finanzministerium für das 2017 ein Minus von 7 Mio. So konnte, wie in den Jahren zuvor, wiederum ein Mittelzufluss konstatiert werden, im 2017 insgesamt 190 Mio. Franken (Vorjahr: 115 Mio. Franken). Ebenfalls im dritten Jahr nacheinander fällt der betriebliche Erfolg positiv aus. Laut Regierungschef kann nun eine Phase des Gestaltens folgen. Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter

Das kann ich nur unterstützen, in dem Sinne nämlich, dass endlich auch die Einwohnerinnen und Einwohner – vor allem die unteren Einkommensklassen – gezielt etwas zurückerhalten. Die Sanierung des Staatshaushaltes und somit die Sparpakete setzten vor allem dem Mittelstand, also Familien mit eher tieferen Einkommen, sowie den Senioren mit bescheidenen Renten-Einkünften besonders zu. Ob der Wille bei der Regierung vorhanden ist, diese Menschen, die es notwendig haben, zu entlasten, muss sich nun erst zeigen.

Mittelschicht und Senioren haben Probleme mit Bezahlbarkeit der Gesundheitskosten So konnte der Gesundheitsminister auf meine Kleine Anfrage im Mai-Landtag betreffend die Bezahlbarkeit der Gesundheitskosten aufgrund stark gestiegener Prämien und Kostenbeteiligungen für Mittelschicht und Senioren keine Probleme orten. Auf meine Frage nach finanziellen Problemen durch höheren Selbstbehalt und Franchise und daraus folgendem Verzicht auf notwendige (Arzt-)Behandlungen findet der Gesundheitsminister nur die Antwort, diese Behauptung sei nicht nachvollziehbar. Ist es Zufall, dass der Leistungsaufschub (Leistungen werden bei unbezahlten Prämien und Kostenbeteiligungen nur noch im Notfall bezahlt) durch die Kassen stark verschärft wurde? Auch bei Senioren mit bescheidenen Renten sieht der Gesundheitsminister keine

hende und Senioren zum Teil befinden.

Bei Familien der Mittelschicht, Alleinerziehenden und bei Senioren mit bescheidenen Renten sieht der Gesundheitsminister keine Probleme und auch keinen Handlungsbedarf, damit diese mit den gestiegenen Krankenkassenkosten zurechtkommen.

Probleme und auch keinen Handlungsbedarf, damit diese mit den gestiegenen Krankenkassenkosten zurechtkommen.

Regierung verschliesst die Augen vor Problemen der Familien und Senioren So verwundert es auch nicht, wenn der Gesundheitsminister bei der Frage nach Massnahmen gegen die sich weiter öffnende Schere hin zur ZweiKlassen-Medizin feststellt: «Es gibt keine Zwei-Klassen-Medizin.» Regierungsrat Pedrazzini führt dazu aus, dass allen mit der Grundversicherung auch ohne Zusatzversicherungen eine ausreichende Versorgung offenstehe. Zusatzversicherungen für Spital stationär böten ohnehin nur bessere Hotellerieleistungen und die freie Auswahl des Arztes. Dass dem Zusatzversicherten laut Versicherungspo-

lice auch die freie Spitalwahl welt- bzw. schweizweit versprochen wird, blendet er aus, ebenso, dass die freie Arztwahl und Zusatzleistungen im ambulanten Bereich in Liechtenstein teuer erkauft werden müssen.

Punktuelle Ausweitung des Prämienverbilligungssystems Wie ich schon öfters angemahnt habe, können mit der Ausweitung des Prämienverbilligungssystems bzw. der Anhebung der Einkommensgrenzen die unteren Einkommen ganz gezielt entlastet werden. Auf meine diesbezügliche Anfrage im Mai-Landtag stellte der Gesundheitsminister jedoch klar, dass er aus seiner Sicht keinen Handlungsbedarf sehe. Leider verkennt die Regierung diesbezüglich die finanzielle Situation, in der sich Mittelstandsfamilien, Alleinerzie-

Landtag ist näher am Volk Dass die Volksvertreter näher an den Sorgen, Bedürfnissen und Problemen der Bevölkerung sind, bestätigt u. a. die Einreichung der «Interpellation zur Prämienverbilligung» der Vaterländischen Union Anfang Juni. Ich unterstütze daher diesen parlamentarischen Vorstoss der VU, der analysierende und entscheidende Fragen zur Situation enthält, in der sich Menschen in Liechtenstein – Mittelstandsfamilien, Senioren, Alleinerziehende im unteren Einkommenssegment – befinden, die Krankenkassenprämien bezahlen. Falls notwendig, werde ich später einen entsprechenden parlamentarischen Vorstoss vornehmen, um die Regierung zum Handeln – zum Gestalten zugunsten der Menschen in Liechtenstein, die es notwendig haben – aufzufordern.

Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter


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USV bleibt erstklassig – FC Balzers mit bitterem Abstieg Wir schreiben Samstag, den 26. Mai 2018. Letzter Spieltag in der 1. Liga. Der USV und der FC Balzers stehen am Rande des Abstiegs. Der USV braucht im Spiel beim FC Kosova (Zürich) noch einen Punkt, dann käme er auf 32 Zähler und wäre aus dem Schneider; der FC Balzers braucht einen hohen Sieg gegen die Nachwuchstruppe des FC St. Gallen, um sich in Liga eins halten zu können. Seine Ausgangslage ist fast aussichtslos. Text: Herbert Oehri

Während der FC Balzers die Sensation, nein das Wunder, nicht schafft, gegen die St. Galler im Heimspiel mit 4:6 verliert und den bitteren Gang in die Relegation nehmen muss, hätte es zur selben Zeit beinahe auch noch den USV als zweites liechtensteinisches Team erwischt. Es hat wahrlich nicht viel gefehlt, obwohl es vor dem Spiel gar nicht so schlecht ausgesehen hatte. Ausschlaggebend, dass der USV in Liga eins bleibt, ist die um zwei Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem FC Seuzach, der wie der USV und drei weitere Teams mit 31 Punkten die Saison abgeschlossen haben. Kosova gewann am letzten Spieltag gegen den USV 5:1, der am Schluss nur noch mit neun Mann auf dem Spielfeld war. Dadurch kamen die Zürcher auf ein Torverhältnis von 42:42, also ausgeglichene Tordifferenz. Der zehntplatzierte SV Höngg gewann gegen

Der FC Balzers und der USV spielen in er nächsten Saison nicht mehr gegeneinader. Hier eine Szene vom Derby am 12. Mai 2018 auf der Balzner Sportstätte Rheinau.

Winterthur 1:0 und schliesst mit einem Torverhältnis von 42:45 ab, ergibt eine Tordifferenz von minus drei. Der USV schliesst die Saison als Zwölfklassierter ab. Sei-

ne 5:1-Niederlage beim FC Kosova erhöhte die negative Tordifferenz um weitere vier Zähler, so dass die Liechtensteiner mit einem Torverhältnis von 37:44 und einer Tor-

differenz von minus sieben Zählern gerade noch um zwei Treffer besser waren als der FC Seuzach, der mit minus neun Zählern abschloss.

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Bitter: Der FCB muss mit 25 Punkten absteigen Ein bitterer Tag für den FC Balzers. Die lange Zeit zwischen Hoffen und Bangen ist vorüber und der bittere Abstieg in die 2. Liga interregional Gewissheit. Trotz gutem Spiel mit vier Toren gegen den FC St. Gallen II, eine technisch hervorragend geschulte Einheit, reichte es im letzten Spiel nicht, das Ruder noch herumzureissen. Zu gross war der

Abschluss-Tabelle 2017/2018

Abstand zum rettenden Ufer. Mit einer Niederlage von 4:6 verabschiedeten sich die Balzner aus der 1. Liga, der sie acht Jahre lang ununterbrochen angehört haben. Bitter für den Verein, für die Nachwuchsförderung und für die Nationalmannschaft. Mancher Jungspund aus der U18 ist

beim FC Balzers zu einem stattlichen Spieler herangereift. Der FC Balzers kann, wie auch der USV, auf keine gute Vorrunde zurückschauen. Mit 14 Punkten überwinterten die Balzner knapp über dem Strich, spielten aber auch keine gute Rückrunde. Sie holten nur elf Punkte. Zu wenig, wie sich jetzt herausgestellt hat.

Dabei zählte Balzers mit vielen guten Spielern zum Durchschnitt der Liga. Die Balzner waren nie so schlecht, wie es der letzte Tabellenrang auszusagen scheint. Sie waren eine durchschnittliche Erstligamannschaft, die ins vordere Mittelfeld gehört hätte. Mit 25 Punkten auf dem Konto hätte es in den anderen zwei Erstligagruppen gereicht, um drinzubleiben.

Spiele

Siege

Remis

Niederlagen

Tore

Pt.

1. AC Bellinzona

26

21

3

2

68:25

66

2. FC Red Star ZH

26

11

9

6

41:37

42

3. FC Mendrisio

26

11

8

7

33:31

41

4. FC Gossau

26

12

4

10

50:49

40

5. FC St. Gallen 1879 II

26

10

6

10

54:48

36

6. FC Thalwil

26

9

7

10

34:39

34

7. FC Tuggen

26

9

6

11

46:48

33

8. FC Wettswil-Bonstetten

26

9

5

12

33:40

32

9. FC Kosova

26

8

7

11

42:42

31

10. SV Höngg

26

9

4

13

42:45

31

11. FC Winterthur II

26

8

7

11

47:51

31

12. USV Eschen/Mauren

26

8

7

11

37:44

31

13. FC Seuzach

26

8

7

11

42:51

31

14. FC Balzers

26

7

4

15

28:47

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Die neue Saison beim USV und beim FC Balzers Beim FC Balzers heisst es ab der neuen Saison in der 2. Liga interregional zu spielen. Wie uns der neue FCB-Präsident Hansruedi Wagner auf Anfrage mitteilte, ist sein Verein mit der Kaderplanung für die neue Saison auf bestem Wege. Der ursprünglich befürchtete Exodus, wie er bisweilen bei einem Abstieg eines Fussballteams zu beobachten ist, blieb beim FC Balzers aus. Präsident Wagner, seit drei Monaten im Amt, ist es bei einem speziellen Treffen am Freitag, 1. Juni 2018 gelungen, Trainer Patrick Winkler samt Staff sowie den allergrössten Teil des bisherigen Eins-Kaders beim Verein zu halten und für ein weiteres

Jahr – auch eine Klasse tiefer – zu verpflichten. Trainingsbeginn für die neue Saison ist der 2. Juli 2018.

Erste Mannschaft Abgänge: Claudio Moffa / Pause; Sele Aron (FC Vaduz); Meier Livio / USV Eschen-Mauren; Shala Rilind / FC Au-Berneck; Brändle Daniel / Aufenthalt in München; Mujic Deniz / passt nicht mehr in das sportliche Konzept; Alder Michael / Altach; Hobi Thomas / VFB Hohenems FCB, mündlich einig mit: Grünenfelder Rafael; Cresenti Alessandro; Polverino Michele; Domuzeti Enis; Erne Philippe; Herrmann Roman (ungewiss);

Mayer Claudio; Wolfinger Marco; Yildiz Seyan; Zarkovic Djordje; Zarkovic Aleks; Kaufmann Daniel; Deplazes Rafael; Rechsteiner Martin; Klaus Oliver. Staff: Winkler Patrick; Schöllhorn Daniel; Preisig Walter; Bühler Anna Laura

USV: Erstliga-Teams mit einigen neuen Spielern Trainer Erik Regtop wird wie bisher mit einem Kader von 25 Mann weiterarbeiten. Im Team dabei sind allerdings auch hoffnungsvolle junge Spieler aus der 2. Mannschaft, die in die 3. Liga aufgestiegen ist. Der USV hat bis zur Stunde definitive Verträge abgeschlossen mit nachfolgen-

den Spielern, davon sieben Neuzugängen: Antic Boban; Bärtsch Michael; Coppola Guiseppe; Gadient Michel (FC Buchs); Gubser Robin (FC Balzers); Schatzmann Julian; Sven Lehmann (FC Gossau); Kardisoglu Ridvan; Kavcic Aljaz; Kieber Niclas; Knuth Maximilian; Krättli Livio (FC Chur); Kühne Simone; Majer Armando (FC Vaduz); Meier Livio; Menzi Marc; Quintans Ivan; Schmid Alessio; Sonderegger Stefan (Altach); Thöni Nico; Willi Manuel; Wolfinger Sandro; Nationalität: 8 Liechtensteiner, 10 Schweizer, 1 Deutscher, 2 Österreicher, 1 Kroate.


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Mindestrechte von Fluggästen Im Anschluss an die Ausführungen zum Pauschalreisevertrag in der letzten Ausgabe sollen nun die Mindestrechte von Fluggästen im Falle der Nichtbeförderung, Annullierung und Verspätung eines Fluges behandelt werden. Text: Carmen Oehri, MLaw; Rechtsanwältin und Partnerin Allgemeines Mindestrechte für Fluggäste werden durch die europäische Verordnung (EG) Nr. 261/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Februar 2004 («Verordnung») begründet. Die Verordnung enthält Regelungen über Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen für Fluggäste im Falle der Nichtbeförderung, Annullierung und Verspätung eines Fluges. Die Verordnung wurde in das EWR-Abkommen übernommen und ist deshalb auch für Liechtenstein und die anderen EWRMitgliedsstaaten verbindlich. Der Anwendungsbereich Die Verordnung gilt für Fluggäste, die an einem Flughafen im Gebiet eines Mitgliedstaates, das den Bestimmungen des Vertrags unterliegt, einen Flug antreten. Sofern es sich beim ausführenden Luftfahrtunternehmen um ein Unternehmen eines Mitgliedstaates handelt, gilt die Verordnung auch für jene Fluggäste, die von einem Flughafen in einem Drittstaat einen Flug zu einem Flughafen im Gebiet eines Mitgliedsstaates, das den Bestimmungen des Vertrags unterliegt, antreten, es sei denn, sie haben in diesem Drittstaat bereits Gegen- oder Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen erhalten. Neben einer gültigen (bestätigten) Buchung für den betreffenden Flug ist es erforderlich, dass sich der Fluggast 45 Minuten – sofern keine andere Zeit angegeben wurde – vor der veröffentlichen Abflugzeit zur Abfertigung einfindet. Die Verordnung gilt unter anderem nicht für Fluggäste, die kostenlos oder zu einem reduzierten Tarif reisen, der für die Öffent-

lichkeit nicht unmittelbar oder mittelbar verfügbar ist.

Nichtbeförderung, Annullierung und Verspätung Unter Nichtbeförderung ist die Weigerung zur Beförderung von Fluggästen zu verstehen. Hier kann unterschieden werden, ob es sich um eine Nichtbeförderung mit Zustimmung oder eine solche gegen den Willen eines Fluggastes handelt.

stimmt und beträgt je nach Entfernung zwischen 250 und 600 Euro. Im Falle einer anderweitigen Beförderung mit einem Alternativflug kann der Anspruch um 50 % reduziert werden. Der Ausgleichsanspruch entsteht von Gesetzes wegen bei Annullierung oder bei Nichtbeförderung und ist nach ständiger Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Union («EuGH») Carmen Oehri, Rechtsanwältin und Partnerin

Bei der Annullierung handelt es sich hingegen um die Nichtdurchführung eines geplanten Fluges, für den zumindest ein Platz reserviert war.

auch auf Verspätungen anzuwenden, obwohl diese in der Verordnung nicht explizit genannt werden.

Die Verspätung ist als Abflugverspätung in Kombination mit einem Zeit- und/oder Entfernungsfaktor zu verstehen.

Als Unterstützungsleistung kommen unter anderem Hotelunterbringung, Verpflegung oder die Beförderung zu einem anderen Flughafen in Betracht.

Ausgleichsanspruch und Unterstützungsleistung Die Verordnung gewährt den Fluggästen einen finanziellen Ausgleichsanspruch (pauschaler Schadenersatz). Dieser wird anhand des letzten Zielorts be-

Entlastung des Luftfahrtunternehmens Das Luftfahrtunternehmen ist nicht verpflichtet, den Ausgleichsanspruch zu bezahlen, wenn es nachweisen kann, dass die Annullierung oder Verspä-

tung auf aussergewöhnliche Umstände zurückgeht, die sich dann nicht hätten vermeiden lassen, wenn alle zumutbaren Massnahmen von Seiten des Luftfahrtunternehmens ergriffen worden wären. Darunter fallen grundsätzlich nur Ereignisse, die nicht beherrscht werden können. Beispielhaft seien hier politische Instabilität, mit der Durchführung des betreffenden Fluges nicht zu vereinbarende Wetterbedingungen, Sicherheitsrisiken oder unerwartete Flugsicherheitsmängel genannt.

Geltendmachung der Ansprüche Die den Fluggästen zustehenden Ansprüche sind gegenüber dem ausführenden Luftfahrtunternehmen geltend zu machen. Sofern mit diesem keine einvernehmliche aussergerichtliche Lösung gefunden werden kann, muss der Fluggast den Anspruch auf dem Gerichtsweg durchsetzen. Die Frist, innerhalb welcher die Klage erhoben werden muss, richtet sich nach den nationalen Verjährungsvorschriften. Der Gerichtsstand ist im Einzelfall zu prüfen. Gemäss liechtensteinischem Recht beträgt die Verjährungsfrist drei Jahre ab Bekanntwerden des Schadenersatzanspruches.

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Strenge Sicherheitskontrollen der Spielbanken schützen Spieler Die Sicherheit in einer Spielbank ist für Casinobesucher wie auch für den Betreiber selbst extrem wichtig. Gleichzeitig sind Casinos gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmte Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Im Liechtensteiner Casino Admiral in Ruggell ist für diese wichtige Aufgabe Simon Fumarola zuständig. Interview: Oliver Hartmann

lie:zeit: Herr Fumarola, kön-

nen Sie uns erklären, was genau die Casino-Überwachung bedeutet? Simon Fumarola: Die CasinoÜberwachung ist eine der wichtigsten Abteilungen im Betrieb. Ohne Überwachung könnte der Spielbetrieb nicht aufrechterhalten werden. Die Überwachung bedeutet im Wesentlichen, dass sämtliche operativen Prozesse überwacht werden. Die Abteilung Überwachung ist in der Casino Admiral AG mit der Abteilung Security fusioniert. Somit wird im gleichen Zug der Schutz von Mitarbeitern, Gästen, Vermögen und

Eigentum gewährleistet. Die hohen Sicherheitsstandards werden durch die Anwendung von modernen Systemen wie z. B. an der Rezeption und in der Video- und Alarmzentrale gewährleistet. Die Sicherheit wurde in der Vergangenheit immer mit «Muskelmännern» in Verbindung gebracht, was heutzutage völlig unzutreffend ist. Die heutige Sicherheit ist eine Kombination von Mensch und komplexer Technik, die den Einsatz von qualifiziertem und aufgabenspezifisch ausgebildetem Personal voraussetzt.

Wie lange arbeiten Sie schon im Security- und SurveillanceBereich? Den ersten Kontakt mit der Security-Branche hatte ich im Jahr 1995. Neun Jahre später erhielt ich per Zufall meine erste Anstellung in einem Spielcasino in der Ostschweiz, wo ich mich vom Sicherheitsmitarbeiter bis zum stellvertretenden Leiter Sicherheit hinaufgearbeitet habe. In den darauffolgenden sechs Jahren war ich als Geschäftsleitungsmitglied in einem Tessiner Casino tätig, wo ich zusätzliche Erfahrungen insbesondere in den Bereichen Surveillance, Facility, Projektmanagement und Business

Development sammeln konnte. Seit Mai 2017 bin ich für die Casino Admiral AG tätig und konnte meine Erfahrungen bereits in deren Bewilligungsverfahren einfliessen lassen. Als Leiter Sicherheit und Surveillance: Was sind Ihre Aufgaben? Die Hauptaufgaben eines Sicherheits- und SurveillanceManagers sind insbesondere, dafür zu sorgen, dass die operativen Prozesse korrekt umgesetzt werden, die Mitteilungspflicht an Stakeholder und Behörden reibungslos und transparent abläuft sowie die Sicherheitskonzepte und das Riskmanagement


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spielautomaten oder Kassen, aktiv zu unterstützen. Die Security- und SurveillanceMitarbeiter sind selbstverständlich auch für die Gäste da. Sollte ein Gast eine Verlustmeldung tätigen oder eine Frage betreffend seinen Spieleinsätzen an den Spieltischen haben, so kümmert sich der Mitarbeiter um die entsprechende Recherche.

aktualisiert, ordnungsgemäss implementiert und umgesetzt werden. Darüber hinaus sorgt der Sicherheits- und Surveillance-Manager dafür, dass das Sicherheits- und Überwachungsteam so organisiert ist, dass es unter den besten Bedingungen mit den aktuellsten Systemen arbeitet kann. Um den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter an weiterführenden Ausbildungen teilnehmen, damit die internen sowie gesetzlichen Auflagen rechtmässig, transparent und korrekt umgesetzt werden können. Wofür ist die Abteilung Sicherheit und Surveillance in einem Casino zuständig? Die Abteilung ist grundsätzlich dafür zuständig, dass alles im Casino reibungslos abläuft und dass die internen und externen Regelungen und Gesetze eingehalten werden. Dies geschieht nicht nur zum Schutz des Casinos, sondern auch zum Schutz der Mitarbeiter und der Gäste. Das Wohlbefinden unserer Mit-

arbeiter und Gäste hat für uns höchste Priorität.

Die Mitarbeiter führen Kontrollen bezüglich der Instandhaltung sämtlicher Systeme und Anlagen durch. Damit wird gewährleistet, dass die operativen Abläufe jederzeit korrekt ausgeführt werden können.

Haben Sie Zusatzaufgaben neben Security und Sicherheit? Als Geschäftsleitungsmitglied der Casino Admiral AG erstreckt sich mein Aufgabengebiet nicht ausschliesslich auf die Herausforderungen der Abteilung Security und Surveillance. Mit grossem Engagement leite ich die Abteilung Human Resources und Compliance und übe leidenschaftlich auch die Funktion des Sorgfaltspflicht- und Datenschutzbeauftragten aus.

Dies geschieht durch gezielte und aktive Massnahmen, mit denen wir unter anderem der Korruption, der Geldwäscherei und regelwidrigem Spielverhalten entgegenwirken. Und wenn erforderlich, involvieren wir die zuständigen Behörden. Eine weitere, sehr wichtige Aufgabe besteht in der Überwachung der Einlasskontrolle. Hiermit wird gewährleistet, dass minderjährige sowie gesperrte Gäste keinen Zutritt in den Spielsaal der Casino Admiral AG erhalten. Was ist die Aufgabe eines Surveillance-SecurityMitarbeiters? Die Aufgabe eines Surveillance- und Security-Mitarbeiters besteht nicht nur darin, Meldungen an die Behörden zu tätigen, regelwidrige Handlungen aufzuspüren oder dafür zu sorgen, dass sich Mitarbeiter und Gäste wohlfühlen, sondern auch darin, sämtliche Abteilungen, wie z .B. Spieltische, Geld-

Industriering 3 ● 9491 Ruggell ● casino.li

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Das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter und Gästen hat für uns höchste Priorität. Simon Fumarola, Sicherheitschef


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Wir feiern … Feiern Sie mit!

+ + H E U T E ++ von 17.00 Uhr – .00 09

Die Ring-Garage Wille feiert ihr 20-jähriges Jubiläum Kompetenter Kleinbetrieb mit fairen Preisen: Heute vor genau 20 Jahren hat das junge Ehepaar Fredy und Renate Wille den väterlichen Betrieb des legendären Robert Wille im Maurer Weiherring übernommen und ihn bis zum heutigen Tage erfolgreich weitergeführt. Text: Herbert Oehri · Fotos: Oliver Hartmann

aniker Philipp Breuss, Automech

aniker Thomas Laukas, Automech


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In diesen zwei Jahrzehnten entwickelte sich der Kleinbetrieb zu einer der besten Garagen in der Umgebung. Drei hervorragend geschulte Mechaniker bemühen sich um beste Qualitätsarbeit. Und dies alles zu fairen Preisen.

Kurz zur Familiengeschichte Vater Robert Wille (gest. 25. Mai 1999) übergab seinem Sohn Fredy am 1. Juni 1998 einen tadellos geführten Kleinstbetrieb, der damals schon 30 Jahre Bestand hatte. Robert war noch Vertreter der Marke Toyota, doch sein Sohn, der die Automechaniker-Lehre und viele Gesellenjahre bei der Garage Matt in Eschen absolviert hatte, gab die Toyota-Vertretung ab und tat sich als Vertreter sämtlicher Marken, sozusagen als modernen AutoBroker hervor. Er besass übrigens die erste Garage im Lande, welche keine spezielle Automarke mehr führte. So betrachtet war Fredy Wille der Zeit weit voraus, denn heute gibt es nur noch wenige Klein-Garagenbetriebe mehr in Liechtenstein und in der Region, die Marken vertreten. Die Auflagen der Grossvertreter sind teils hoch und für die allermeisten Kleingaragen nicht mehr zu erfüllen.Fredy Wille hat sich mit Weiterbildungskursen, Verkaufskursen und Fortbildung dem technischen Fortschritt der Automobilbranche ständig angepasst und steht heute auf dem höchsten Niveau. Seine Mitarbeiter sind alle ebenfalls bestens ausgebildet.

Zusammen mit dem Inhaberehepaar bilden sie die heutige, bestens frequentierte Ring-Garage Wille, die einen vorzüglichen Ruf weit über die Gemeindegrenzen hinaus geniesst. Alle sind mit Herz und Verstand dabei, sich für die Kundschaft einzusetzen und nur die beste Arbeit abzuliefern.

Alle Serviceleistungen einer modernen Garage Neben Reparatur- und Serviceleistungen auf alle Automarken, egal ob alt oder neu, bietet die flexible Ring-Garage einen Totalservice für alle anfallenden Probleme rund ums Fahrzeug.

Die Garage Wille bemüht sich, sämtliche Ihr Auto betreffende Schäden abzudecken wie Unfallreparaturen, Glasbrüche, Aufbereitungen und Instandhaltungen usw. (Elektrik, Spenglerei, Lackiererei, Glasschäden, Sattlereiarbeiten, etc). Eine weitere Dienstleistung bzw. Entlastung bietet das Ring-Garage-Team seinen Kunden mit dem Abholund Bringservice des Autos.

Jedes Ersatzteil, jeder Automarke und Leasing/Finanzierung Sie möchten ein neues oder ein Occasions-Auto kaufen. Die Garage Wille besorgt Ihnen jeden

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Wagen. Die Garage besorgt Ihnen dazu -sofern gewünscht – die Leasing-Finanzierung zu günstigen Bedingungen. Ausserdem hat sich die Garage Wille durch ihre guten Kontakte mit ausländischen Zuliefererunternehmen einen Namen für die Beibringung fast aller Ersatzteile gemacht. Dies gilt vor allem für die Betreuung und Pflege von Youngtimer ab ca. Jg. 1985 aufwärts. Wenn Sie den hervorragenden Rundumservice betrachten, so sehen Sie auf den ersten Blick, dass Sie bei der Ring-Garage Wille in Mauren sehr gut aufgehoben sind. Viele zufriedene Kunden können Ihnen das bestätigen.

Feierstunde zum 20jährigen Und nun gilt es die Firma zu feiern. Und das machen wir gemeinsam mit unserer Kundschaft. Heute wird unsere Garage 20 Jahre alt. Dazu sind alle herzlichst zu einem Umtrunk und Schwatz eingeladen.

RING - GAR AGE WILLE ANSTALT • Service + Reparaturen

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Weiherring 96  FL-9493 Mauren Telefon: +423 373 18 73  Mobil: +423 777 18 68 ring-garage@adon.li  www.ring-garage.li

Renate Wille, Administration

Fredy Wille, Geschäftsleitung


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«Der Spitalneubau wurde zum Scheitern gebracht» Gernot Singer führt eine eigene Akupunktur-Praxis in Mauren und ist als Belegarzt in der Anästhesie an der Medicnova tätig. Aber auch für Pikett- und Notfalldienste stellt sich der 57-Jährige zur Verfügung. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in seinem Garten, mit seiner Familie oder beim Schwimmen und Motorradfahren. Interview: Tamara Beck

lie:zeit: Herr Singer, ich möchte mich zuerst einmal bei Ihnen bedanken. Ich habe Sie vor über acht Jahren mitten in der Nacht rufen lassen, damit Sie mir eine PDA legen. Ich lag damals mit meinem ersten Kind in den Wehen und konnte dank Ihnen meinen «Sterngucker» (Baby, das zwar mit dem Kopf nach unten, aber mit dem Gesicht zur Bauchdecke in der Gebärmutter liegt, Anm. d. Red.) schmerzfrei gebären. Gernot Singer: Es freut mich, dass ich Ihnen damals helfen konnte. Warum sind Sie Arzt geworden? Es ist quasi eine Familientradition. Ich bin nun in dritter Generation Arzt, nachdem bereits mein Vater und Grossvater sowie mein Onkel und meine Tante Ärzte waren. Weil meine älteren Geschwister nicht viel mit der Medizin am Hut hatten, hiess es, dass nun halt ich studieren solle. Ich habe mich damit auseinandergesetzt und fand nicht wirklich eine Alternative. Ich hatte zwar während des Studiums so meine Sinnkrisen, aber das ist, glaube ich, normal, und ich kann mir heute nichts anderes vorstellen. Der Beruf erfüllt mich mit Freude. Natürlich ist er auch anstrengend und nicht sorgenfrei, aber wenn positive Rückmeldungen wie die von Ihnen kommen, ist das natürlich immer schön.

Wie kam es zu Ihrer Facharztausbildung in Thailand? Ich habe in Österreich studiert, wo man bis zu drei Jahre auf einen Ausbildungsplatz warten musste. Mein Vater las damals von einem einjährigen Austausch-Projekt in Thailand

mit Turnusärzten aus der Uni Innsbruck. Dieses Jahr würde angerechnet, so dass ich nichts verlieren würde. Da die fünf Plätze bereits vergeben waren, finanzierte mein Vater mir einen Platz.

«Wir sassen neun Jahre lang an der Planung eines kostengünstigen, verschlankten und ablaufoptimierten Spitalneubaus.» Dr. Gernot Singer

Wie haben Sie die Ausbildung in Thailand erlebt? Ich belegte verschiedene Fächer an der Universität in Bangkok und war jeweils zwei Monate lang auf einer Abteilung, wo ich, stets unter Aufsicht, praktisch tätig sein durfte. Das Hochschulsystem dort ist ganz anders. Die werdenden Ärzte übernehmen viel mehr praktische Arbeiten und Verantwortung als bei uns. Nach sechs Jahren müssen sie für ein Jahr alleine in die Provinz und dort BlinddarmOperationen und Kaiserschnitte durchführen, mit maximal einer Krankenschwester an ihrer Seite. Damit sichert Thailand die Grundversorgung der Landbevölkerung. Ich bin ebenfalls viel herumgereist und arbeitete auch in einem Provinzspital im Nordosten mit 1000 Betten. Es ging dort zu und her wie im Bienenhaus. Ich habe vieles mitgenommen aus dieser lehrreichen Zeit. Nach Ihrer Rückkehr fanden Sie einen Ausbildungsplatz in Bregenz, und 1993 reisten Sie als Allgemeinarzt zur UN nach Syrien und in den Irak. Können Sie uns etwas über Ihre Zeit dort erzählen? Ich wartete damals erneut auf einen Ausbildungsplatz in der Anästhesie und meldete mich deshalb für das Bundesheer. Aus geplanten vier Monaten wurden eineinhalb Jahre. Ich war auf den Golanhöhen in einer kleinen Ambulanz im Einsatz. Als Österreicher mit Alpin-


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ausbildung ist man dafür ja prädestiniert. Zwölf Betten, drei Ärzte und Sanitätspersonal, die Soldaten meistens gesund – wir langweilten uns. Also behandelten wir auch die Zivilbevölkerung, was das Ansehen der Truppen stark verbesserte. Was behandelten Sie dort? Wenn wir nicht Rezepte für Medikamente aus der Apotheke verschrieben haben oder die Patienten an Spezialisten in Damaskus verweisen mussten, kümmerten wir uns um Verbrennungen oder Verletzungen etc. Einmal kam ein Mann mit sechs Fingern, den wir operieren konnten. Danach kamen fast täglich Menschen mit Polydaktylie (zusätzliche Hand- und/ oder Fussgliedmassen, Anm. d. Red.) zu uns. So viele habe ich noch nie gesehen. Hier haben Sie auch Ihre Frau kennengelernt … Sie war auf Reisen mit ihrer Nichte, die mit einem befreundeten Kameraden zusammen war. Nach meiner Rückkehr war mir klar, dass ich mit dieser Frau zusammenbleiben will, aber mein Job in Bregenz gefiel mir, so dass wir vorerst eine Hin-undher-Beziehung führten, bis mir 2002 Egon Matt, ein entfernter Verwandter meiner Frau, riet, eine Konzession zu beantragen, damit ich im damals neuen Praxishaus in Mauren einen Raum mieten konnte. Sie bieten dort Akupunktur an? Genau. Anfangs vor allem an den Wochenenden oder am Freitagabend. Bis es mir zu viel wurde und ich von Bregenz ins Landesspital nach Vaduz wechselte. Aber noch heute biete ich in der Praxis in Mauren Akupunktur als Grundversorgung an. Warum haben Sie sich für Ihre Fachgebiete entschieden? Die Anästhesie gefiel mir bereits in Thailand, und in Bregenz waren wir in diesem Fach ein tolles Team. Was mir daran gefällt, ist, dass meine Arbeit erledigt ist, wenn der Patient operiert wurde. Ich mag nicht

stundenlang tüfteln, Visiten machen und Briefe schreiben. Jeder Patient ist eine Herausforderung, aber über die Jahre gewinnt man an Routine, und schwere Fälle sind Gott sei Dank bei uns sehr selten. Wie sehen Sie die Situation in puncto Gesundheit und Grundversorgung in Liechtenstein? Wir sassen neun Jahre lang an der Planung eines kostengünstigen, verschlankten und ablaufoptimierten Spitalneubaus. Einzelne Politiker brachten dieses Projekt mit einer gezielten Fehlkampagne zum Scheitern – mit dem Resultat, dass wir nun in Vaduz ein altes Gebäude haben, das nicht mehr funktioniert. Das Problem: Im Spital sind rund fünfzehn Ärzte fest angestellt, die wenig zu tun haben. Als Belegarztspital würde Vaduz funktionieren, wie die Medicnova zeigt. Wir haben dort aber einen viel schlechteren Tarif erhalten, denn wenn wir für jeden Patienten denselben Betrag erhalten würden, wie die allgemein versicherten Patienten in Vaduz, wären wir im Plus. Wir haben nur zwei fest angestellte Ärzte, der Rest sind Belegärzte, die ihre Patienten selber bringen und betreuen.

in der Nacht bis zu 400 Franken betragen können und in der Spitalambulanz sogar bis zu 800 Franken, während eine normale Konsultation in der Praxis nur mit rund 100 Franken zu Buche schlägt. Und dann beschweren sich alle über die hohen Versicherungskosten. Wo trifft man Sie in Ihrer Freizeit an, wo finden Sie einen Ausgleich? Im Garten. Das ist der Vorteil

am Pikettdienst, ich kann zu Hause im Garten sein und kann einfach alles stehen und liegen lassen, wenn ich gebraucht werde. Wenn ich keinen Pikettdienst habe, fahre ich Motorrad oder schwimme im Bodensee. Und natürlich geniesse ich generell in meiner Freizeit die Zeit mit meiner Familie, meiner Tochter, die noch zu Hause lebt, und meinem Enkelkind. Zudem helfe ich ab und zu meiner Frau in ihrer Galerie in Mauren.

KURZ GEFRAGT Wie starten Sie in den Tag? Ich stehe auf, ziehe die Badehose an und schwimme 20 bis 30 Längen im Pool. Was schätzen Sie an Ihrer Wohngemeinde? Es ist zentral, ruhig, wir haben gute, nette Nachbarn. Mauren ist angenehm und lebhaft, es läuft immer etwas und wir haben guten Kontakt mit den Einwohnern. Welches ist Ihr liebster Ort in Liechtenstein? Mauren. Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?

Sie selber leisten neben Ihrer Praxis und der Tätigkeit an der Medicnova auch noch kostenlose Pikett- und Notfalldienste. Wird Ihnen das nicht zu viel? Es ist immer eine Belastung, aber ich bringe ja genug Erfahrung mit und sehe es als Dienst an der Bevölkerung. Die meisten Nächte sind zum Glück ruhig. Die Mentalität ist nur leider so, dass viele Menschen unter der Woche keine Zeit oder Lust haben, um im Wartezimmer in der Arztpraxis zu warten. Es ist natürlich bequem, wenn am Wochenende oder abends der Arzt gleich verfügbar ist. Aber wegen eines Hustens seit drei Wochen sollte man uns nicht in der Nacht anrufen. Den Leuten ist offenbar nicht bewusst, dass die Kosten für eine Konsultation

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Ein Buch aus dem Jahr 1939 über Bienenvölker, das ich bei meiner Mutter gefunden habe. Obwohl schon alt, ist es hochaktuell. Ein Lieblingszitat? «Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.» Ein Reiseziel, das Sie noch interessieren würde? Südamerika: Chile und Argentinien. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ein vernünftiges Gesundheitssystem für Liechtenstein und natürlich Gesundheit für meine Liebsten und mich.


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Daten sind ein schützenswertes Gut lie:zeit im Gespräch mit Dr. Marie-Louise Gächter, Leiterin der Liechtensteiner Datenschutzstelle (DSS) Wer ist Dr. Marie-Louise Gächter? Was sind ihre Aufgaben als neue Datenschutzbeauftragte der Regierung und Leiterin der Liechtensteiner Datenschutzstelle? Wie verlief ihre berufliche Karriere und was fasziniert Sie am Datenschutz ganz allgemein? Solche und ähnliche Fragen haben wir Frau Dr. Gächter wgestellt. Interview: Herbert Oehri

Datenschutz klingt im ersten Moment nach einer trockenen Materie. Frau Dr. Gächter, was reizt Sie an diesem Aufgabenfeld? Dr. Marie-Louise Gächter: Wenn man bedenkt, an wie viel Aktualität das Thema allein im letzten Jahr gewonnen hat, kann von «trocken» keine Rede sein. Es handelt sich vielmehr um einen Bereich, der den Zeitgeist nicht besser treffen könnte. Wir leben in einer digitalen Welt, in der Daten aufgrund der schier unermesslichen Möglichkeiten, sie zu verarbeiten und vor allem auszuwerten, eine völlig neue Dimension erreichen. Generiert werden die Daten unter anderem durch Nutzung von Suchmaschinen, sozialen Netzwerken, News-Aggregatoren oder Plattformen für Apps – für den Bürger unter dem Eindruck, dass diese kostenfrei zur Verfügung stehen. Und gerade hier hakt der Datenschutz ein und zeigt auf, wie wertvoll unsere Daten sind und dass diese nicht mehr gratis gehandelt werden sollten. Es ist zwar nicht so, dass mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) absolutes Neuland betreten wurde, aber die strengeren Sanktionen rütteln viele wach und zeigen, dass Daten tatsächlich ein schützenswertes Gut sind. Die Attraktivität der Aufgabe besteht für mich darin, sowohl Bürgern als auch datenverarbeitenden Stellen

in Liechtenstein die komplexe und mit vielen Unsicherheiten behaftete Materie näherzubringen und aufzuzeigen, wie sie die neuen Bestimmungen pragmatisch nutzen bzw. umsetzen können, ohne sich im Datenschutz-Dschungel zu verlieren. Wie war Ihr Werdegang zur Leiterin der Liechtensteiner Datenschutzstelle (DSS)? Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Übersetzung und einigen Jahren als freiberuf liche Übersetzerin doktorierte ich an der Universität St. Gallen (HSG) zum Thema der Mehrsprachigkeit im internationalen Vertragsrecht. Während dieser Zeit war ich als wissenschaftliche Assistentin an der HSG tätig und übersetzte weiterhin juristische Texte, unter anderem Aufsätze eines Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofes (EuGH). In dieser Zeit hatte ich auch die Gelegenheit, im Rahmen eines Praktikums beim EuGH Einblicke in die Arbeit des Gerichtshofes zu erlangen. Die französische Sprache zog mich dann nach Fribourg, wo ich ein Doktorandenprogramm der französischsprachigen Universitäten der Westschweiz im Europarecht koordinierte und seitdem auch einen Lehrauftrag im Bereich Völkerrecht sowie Europäische Mensc hen rec ht skonvent ion habe. Der Wunsch, praxisbezogen zu arbeiten, führte mich ins

Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation in Bern, wo ich zuerst für den Schweizerischen Wissenschaftsrat und danach als Juristin im Bereich der internationalen Forschung und Innovation tätig war und die Schweiz in mehreren Gremien der Europäischen Kommission vertrat. Was sind, kurz zusammengefasst, Ihre Aufgaben als Leiterin der DSS bzw. der DSS als solcher? Als Leiterin koordiniere ich die Tätigkeiten der DSS und vertrete die DSS im Europäischen Datenschutz-Ausschuss in Brüssel. Darüberhinaus widme ich – gemeinsam mit meinem Team – auch viel Zeit den operativen Aufgaben der DSS, da es mir sehr wichtig ist, einen guten Überblick über die Anliegen der datenverarbeitenden Stellen und der Betroffenen zu haben und ich den direkten Kontakt mit den unterschiedlichen Stellen und Personen sehr schätze. Als Privatperson kann man den Eindruck gewinnen, dass datenrechtlich alles in Ordnung ist, solange man nichts Gegenteiliges hört. Warum ist Ihre Arbeit für den Einzelnen wichtig? Die digitalen Medien sind zum stetigen Begleiter in unserem Leben geworden. Sie stehen rund um die Uhr für die Beschaffung oder Verbreitung von

Informationen zur Verfügung. Smartphones ermöglichen kommunikative Beziehungen, das Tätigen und Bewerten von Einkäufen, Buchen von Hotels oder Flügen etc. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass alles transparent abläuft und zudem meist noch unentgeltlich zur Verfügung steht. Da ist der Schluss naheliegend, dass alles in bester Ordnung sein muss. Dem ist aber nicht so. Immer mehr macht sich in letzter Zeit Ernüchterung breit: Datenskandale, Identitätsdiebstahl, Manipulationen von öffentlicher Meinung und Wahlen durch Trolle und Algorithmen nehmen zu und lösen Irritationen aus. Mit den neuen Datenschutzbestimmungen werden datenhungrige, weltweit tätige Konzerne in die Schranken gewiesen. Es geht der DSGVO nicht darum, grundlegend neue Rechte für die Bürger zu schaffen, sondern vielmehr, unterschiedliche Datenschutzniveaus in Europa zu verhindern und die datenverarbeitenden Unternehmen zu mehr Transparenz gegenüber den Bürgern zu verpflichten. Derzeit ist die DateschutzGrundverordnung in aller Munde. Wie erklären Sie einem Nicht-Juristen deren Inhalt? Zentraler Gedanke der DSGVO ist der Schutz der Bürger vor dem Datenhunger von Unternehmen und anderen datenverarbeitenden Stellen. Die Verord-


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nung sorgt zudem dafür, dass diese Rechte auch durchgesetzt werden können. Dazu dienen nicht nur die abschreckenden Strafen, sondern auch eine Vereinheitlichung des Datenschutzrechts, die es künftig nicht mehr gestattet, dass Unternehmen in Staaten mit einem tieferen Datenschutz-Standard ausweichen. Aber auch Unternehmen haben einen Vorteil, denn im Falle von grenzüberschreitender Tätigkeit müssen sie sich nicht mit zahlreichen divergierenden nationalen Regeln auseinandersetzen. Was ändert sich für die Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins? Ich würde nicht behaupten, dass sich für die Bürger eine grundlegende Veränderung ergibt, ausser dass sie gerade rund um den 25. Mai von einer E-Mail-Flut mit Aufforderungen zur Einwilligung zum weiteren Newsletter-Versand etc. überrollt wurden. Aber natürlich sind auch sie mit der Unsicherheit konfrontiert, die aus den endlosen öffentlichen Diskussionen resultiert. Dabei sollte es gerade umgekehrt sein: Der Schutz und die Sicherheit der Datenverarbeitung sollte für die Bürger eine Verbesserung mit sich bringen. Sie sollten das Selbstbestimmungsrecht über ihre Daten wiedergewinnen. Ich hoffe, dass dieser positive Aspekt wieder Oberhand gewinnt, sobald die Nebel der grossen Aufregung verzogen sind. Was bedeutet die neue Verordnung für die Liechtensteiner Behörden, Unternehmen und Vereine? Für sie bedeutet die Umsetzung der Verordnung zweifelsfrei einen Mehraufwand. Dies ist jedoch nicht alleine einer überbordenden Datenschutzregulierung zuzuschreiben, sondern mancherorts auch den Versäumnissen aus der Vergangenheit, die nun ans Tageslicht kommen. Doch die Missachtung der neuen Bestimmungen kann noch viel teurer werden, denn die Sanktionen sind nicht zu unterschätzen und auch Schadenersatzansprüche können drohen. Langfristig kann der sorgsame Umgang mit

Daten das Vertrauen in die Unternehmen fördern und so zu einem klaren Wettbewerbsvorteil werden. Worin liegen aus datenrechtlicher Sicht die Vorteile der Grundverordnung? Aus Sicht der Unternehmen soll-

Das nationale Datenschutzgesetz sowie die datenschutzrechtlichen Spezialgesetze wurden am 8. Juni in der ersten Lesung im Landtag behandelt. Im Herbst ist die zweite Lesung vorgesehen. (Anmerkung: Das Datum des Inkrafttretens könnte auch im Januar sein) Die DSS

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Was beschäftigt die Datenschutzstelle neben der Grundverordnung derzeit noch? Die DSGVO ist zurzeit unsere Hauptbeschäftigung, und es bleibt kaum Zeit für anderes. Aber spätestens ab nächstem Jahr wird die DSS auch ihre

Wir leben in einer digitalen Welt, in der Daten aufgrund der schier unermesslichen Möglichkeiten, sie zu verarbeiten und vor allem auszuwerten, eine völlig neue Dimension erreichen. Dr. Marie-Louise Gächter te es mittel- bis langfristig einen Wettbewerbsvorteil bringen. Vor allem durch die Sensibilisierung der Bürger ist zu erwarten, dass diese zunehmend Wert darauf legen, dass ihre Daten transparent und rechtmässig verarbeitet werden und so die Datenschutzkonformität eines Unternehmens zu einem Qualitätsmerkmal werden kann. Aus Sicht des Bürgers liegt der Vorteil darin, dass er die Entscheidungsgewalt über seine Daten zurückerhält.

Wie sieht der weitere Fahrplan zur Einführung und Umsetzung der Verordnung aus?

sollte mittels Übergangsbestimmungen bereits ab Mitte Juli über die Befugnisse unter der DSGVO verfügen, mit Ausnahme der Sanktionsmöglichkeiten. Gerade für die Unternehmen ist es wesentlich, dass sie möglichst schnell mit der DSS einen Ansprechpartner vor Ort haben. Welche Sanktionsmöglichkeiten hat die DSS bei Verstössen gegen die Verordnung? Die Sanktionen reichen von Empfehlungen über Verwarnungen bis hin zu Geldbussen. Für Letztere sind allerdings die Gerichte und nicht die DSS zuständig.

weiteren Aufgaben wahrnehmen müssen, die ihr aufgrund der Teilnahme Liechtensteins am Schengen-Raum sowie unter dem Kommunikationsgesetz und der künftigen ePrivacy-Verordnung zukommen. Dabei geht es vornehmlich um Aufsichtspf lichten, allerdings unter anderen inhaltlichen Aspekten. Welche Botschaft möchten Sie den Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben? Seien Sie achtsam im technologiegetriebenen Alltag und geben Sie Ihre Daten nicht leichtfertig preis!


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Olympiasiegerin war nicht auf der Liste Tanja Frieden steht in vielen Köpfen für Leistungssport, Olympiasieg und Achillessehnenriss. Im Gespräch mit ihr werden zahlreiche spannende Facetten und Perspektiven deutlich, die weit über den Leistungssport hinausgehen und bis heute weniger bekannt sind. Tanja Frieden stammt aus einer Unternehmerfamilie und war selbst früh auch unternehmerisch erfolgreich. Text: Michelle Posch – Fotos: ZVG

Das Clinicum Alpinum verbindet mit Tanja Frieden nicht nur die gemeinsame Leidenschaft für die Natur und das Alpine, sondern auch das Verständnis für die Bewältigung von Lebenskrisen und den Willen, hier eine aktiv-unterstützende Rolle einzunehmen. In ihrer Coachingarbeit begleitet sie Menschen aus einer Krise, aus starren Mustern wieder in die Bewegung. «Ein aktiver Prozess, der eine körperliche und geistige Herausforderung darstellt», sagt sie. Als Unternehmerin, Coach, Bewegungsmensch, Mutter, ehemalige Lehrerin und aktuell Präsidentin der Schweizer Schnee-

sportinitiative, ist Tanja Frieden der Perspektivenwechsel in Fleisch und Blut übergegangen. Im Interview spricht sie über Höhen und Tiefen in ihrem Leben und welchen Unterschied sie zwischen ihren «Sport-Gspännli» und der Wirtschaft ausmacht. Sie erzählt im Interview auch, wer ihre wahren Vorbilder sind, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht und warum Trolle auch faszinierend sein können. Ihr Leben ist aktuell sehr lebhaft. Umso erfreulicher für uns, dass es gelungen ist, Tanja Frieden für die Moderation des 1. Hochalpinen Symposium Gaf lei zum Thema Perspektivenwechsel zu gewinnen.


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Interview mit Tanja Frieden

«ALLES – wirklich ALLES – einem Ziel unterordnen» Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden «Hochalpinen Symposium Gaflei» am 31. August 2018 sprach Dr. Marc Risch mit Tanja Frieden. Marc Risch: Frau Frieden – was war Ihr ursprünglicher beruflicher Mädchentraum? Tanja Frieden: Eigentlich sehr unklassisch. Olympiasiegerin war nicht auf der Liste. Die Frage «Was willst Du sein, was willst Du werden» war für mich sehr schwierig, da ich enorm viele Interessen hatte. Diese in einen passenden Beruf zu fassen war schwierig. Ich wusste es als Kind nicht, wusste auch nicht was ein Beruf ist und was nicht. In die Freundschaftsbücher habe ich als Kind geschrieben: «Irgendwas in der Natur.»

halten. Absolute Leidenschaft ist hier eine Voraussetzung. Wichtige Lernerfahrung war: Alles – und ich meine wirklich ALLES – einem Ziel unterzuordnen. Was hat es mir genommen? Die Schönheit der Normalität und vielleicht auch ein geregeltes Sozialleben. Jünger Kinder zu haben, wäre ein Wunsch gewesen – das ist sicher ein Preis des Spitzensports. Von was träumen Sie heute? Die Klarheit und das Ziel vor Augen, so wie ich das im Spitzensport hatte. Ich träume davon, das nun leichte Leben auch besser spüren zu können. Als Spitzensportlerin ist man genau, ja fast pedantisch. Fünf gerade sein zu lassen ist für mich immer noch eine Herausforderung. Ich wünsche mir die Alltagsschönheiten noch schärfer wahrzunehmen, v.a. aber sie ganz einfach genießen zu können. Mein innerer Drillmaster ist sporadisch schon noch sehr aktiv.

Was war Ihre erste oder wichtigste Krise, was Ihr erster Erfolg, der Ihnen in bleibender Erinnerung ist? Rückblickend war meine Epilepsie auch für den Karriereweg sehr Sie stammen aus dem Bernbiet und waren auf der ganzen Welt prägend. Im Zusammenhang mit der Erkrankung, dem Erwachsen- zu Hause, haben Sie einen Bezug zur Ostschweiz und zur Rewerden und dem Leistungssport war die Zeit um das 16. gion? Lebensjahr nicht einfach, weil ich lernen musste, dass Ich habe im Raum Bad Ragaz viele Ausbildungen gemir diese Krankheit Grenzen setzt und ich mit meimacht. Gaflei kenne ich erst via google earth. Einnen Ressourcen – geistig und körperlich - haushalmal bin ich mit einem Zweiplätzer über den Rätiten muss. Beruflich gesehen waren die Phasen kon geflogen – eindrücklich! Die Täler mit viel Mein Ziel ist es, schwierig, wenn ich keine Sponsoren hatte verbindenden Elementen im 4-Ländereck. Die Menschen aus der Krise, und die Angst da war nicht weitermachen zu Region hat für mich Entdeckungs-Potential, können. Da gab es schon Momente wo ich das ist aber halt nicht das Berner Oberland (lacht). aus starren Mustern Gefühl hatte den Boden unter den Füssen zu Mein wichtigster Berg ist die «Blüemlisalp« im wieder in Bewegung zu verlieren. Der wichtigste Erfolg war der VizeSchatten der Jungfrau. Ausser Polo Hofer hat begleiten. europameistertitel im Jahr 1999 unter norwedie noch keiner wirklich beschrieben. Viele gischer Flagge. Da habe ich verstanden: «Ja es Berge haben mich geprägt, aber die «Blüemliist möglich, erfolgreich und ganz oben zu sein!» salp» ist von tieferer Bedeutung. Tanja Frieden Mitbegleitendes Schlüsselmomentum war: «Ja, davon möchte ich mehr!« Da war die Frage plötzlich Was hat Sie in Ihrem Leben erschüttert und in kristallklar da: «Was muss ich dafür tun, mehr davon der Retrospektive doch nachhaltig geprägt? zu erleben?» Den Tod mitzuerleben, den plötzlichen Verlust von Freunden durch Unfälle oder Krankheiten. Da habe ich mich oft gefragt: «Was ist der Preis, den ich für mein Tun bezahle? Wie gross ist dieses Welche Werte bzw. was ist Ihnen im Leben heute wichtig? Der dringende Wunsch, authentisch zu sein, zieht sich wie rotes Band Risiko.« Eine wichtige und auch schmerzhafte Erkenntnis war, dass durch mein Leben. Meine Linie nicht verlassen zu müssen und keine der Sport keine Einheit darstellt. Am Ende des Tages kämpft jeder «lauwarmen« Kompromisse einzugehen. Mein Körper hilft mir dabei, für sich – eine Familie von «Verschiedenen». In der Retrospektive bin wenn ich kurz vor einem zweifelhaften Entscheid stehe, reagiere ich ich dankbar über das was war und ist. Das liegt daran, dass ich früh mit körperlichem Unwohl im Magen – Bauchgefühl kenne ich also meine eigenen Verletzungen als Chance für neue Blickwinkel anersehr gut und nutze das auch. Des Weiteren ist mir der Respekt ge- kennen musste. Mich erschüttert immer wieder, wie «unmutig» viele genüber Menschen, der Natur und den Dingen im Allgemeinen sehr Menschen durchs Leben gehen und ihr Potential nicht nutzen und wichtig. Mein wichtigster Wert ist meine Lebensfreude - die Neugier sich so Chancen verbauen. am Entdecken! Was war für Sie der wichtigste Erfolg und auch die wichtigste Was hat Ihnen der Sport gegeben und was hat er Ihnen mögli- Lebenserfahrung ausserhalb des Sports oder anders gefragt: Welcher Perspektivenwechsel in Ihrem Leben war herausforcherweise auch genommen? Bedauern Sie etwas? Der Sport hat mir unglaublich viel gegeben. Ich durfte und muss- dernd, erschütternd oder von speziellem Wert? te in kurzer Zeit sehr viel Lernen, v.a. über mich. Das waren um es Im Umgang mit den «Sport-Gschpänli« war oft ein tragendes Gefühl, neudeutsch zu sagen: «Challenging Times!» Ich musste Lernen, dass das ich als «Bedingungsloses Go, Go, Go!» umschreiben möchte, da Niederlagen zum Siegen gehören. Vor allem konnte ich durch den – wir waren oft sehr im «Flow». Das erlebe ich in der Wirtschaft oft Sport und die damit verbundenen Reisen die Vielfalt der Kulturen anders. Hier herrscht eine unangenehme «Fresssucht» vor. Das meint kennenlernen – ein unschätzbarer Wert. Das hat viele Probleme, die ein Gefühl, dass Du mir was vom Kuchen wegnimmst. Mein grösswir in der Schweiz hatten und haben relativiert und mir Weitsicht ter Erfolg ist, dass ich durch mein Tun das Lebensgefühl für diesen ermöglicht. Der Sport hat mir geholfen den unbedingten Willen, Sport und auch mein Rebellentum mitprägen konnte. Ich hatte daimmer wieder aufzustehen zu entwickeln, zu schärfen und zu er- mals auch viele eigene Selbstvermarktungs- und Marketingideen, die


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Tanja Frieden, ehemalige Olympiasiegerin und Symposium-Referentin

funktioniert haben. Heute freue ich mich über Erfolge als Coach, immer aufgeladen. Ich habe auch das Privileg, mein Büro an einer wenn Führungskräfte, Menschen die sich auf die Arbeit mit mir ein- Art Flussdelta in der Natur zu haben – ein schöner, spezieller Ort. gelassen, ohne grosse Umwege einen persönlichen «Change» - einen Kraftort ist sicherlich Norwegen. Das Haus am See im Wald ist maPerspektivenwechsel machen können. Ich habe im Sport eines ge- gisch – die Verbindung aus Natur, Bäumen, Mythologie – Wow! Da lernt: Veränderungen muss man zügig angehen. Ich erinnere mich merkt man: «Es ist mehr da, als wir sehen!» an meinen damaligen virtuellen Verwaltungsrat u.a. der damalige CEO von Globetrotter und CEO von Thömus Veloshop. Das Welchen Stellenwert hat die Natur grundsätzlich für waren meine Vertrauten und auch meine Kritiker – die Sie und Ihre Familie? haben mich oft «zusammengestaucht« und gerufen: Sie ist ein «Auftankort», gerade in Situationen, in «Frieden, das kannst Du nicht machen!» Das waren denen ich nicht weiter weiss. Das Dach über dem Mein grösster wichtige Auseinandersetzungen. Zu Diamanten Kopf schränkt mein Denken ein. Deshalb schlafe wird man nur durch Reibung (lacht). ich auch gerne unter den Sternen. Erfolg ist, dass ich durch Obwohl ich der digitalen Welt nicht grundmein Tun das Lebensgesätzlich ablehnend gegenüberstehe, ist ErfahWelche Menschen haben Sie nachhaltig fühl für diesen Sport und geprägt, waren und sind in Ihrem Leben rungslernen im dreidimensionalen Raum, von besonderem Wert? also der natürlichen Realität enorm wichtig auch mein Rebellentum Viele. Am nachhaltigsten im positiven Sinne: – nicht nur für Kinder. Gerade wenn es um mitprägen konnte. sportliche und kreative Betätigungen geht, Meine Eltern! Bis heute. Mein Idol war nicht lernen Kinder in der Realität sehr viel mehr. Britney Spears, sondern ich habe immer gesagt, Tanja Frieden meine Idole sind Vater und Mutter. Sie haben mir Sie überwinden innere Widerstände und Ängste, ein Gefühl der Liebe gegeben und mir war immer Erleben Erfolg mit anderen, was die sozialen Kompetenzen bildet und festigt. klar – sie Vertrauen mir und «wir sind da, wenn Du uns brauchst!» Sie gaben mir ein gutes Netz, das Freiheit Welchen Bezug haben Sie zu «mental health» und zu Menund gleichzeitig Sicherheit gab. Ich dürfte im Vergleich zu meinen Freunden abends am längsten weg sein, aber um «24 Uhr sharp» hat- schen, die psychisch erkrankt sind? te ich daheim zu sein. Ich hatte Freiräume, die gut waren – deshalb In meiner heutigen Tätigkeit und auch im Sport war und ist mentale musste ich dagegen nicht rebelliere. Aus der jüngeren Vergangenheit Gesundheit sehr wichtig. Ich bin froh, dass ich eine sehr gute Wahrschätze ich Unternehmerfreundschaften, von denen ich sehr viel ge- nehmungsfähigkeit habe. Im Coachingprozess ist die Auseinanderlernt habe. setzung mit der «Wahrnehmung« und Hilfen zur Strukturierung des Wahrgenommenen häufig zentral. Was ich oft merke ist, dass WahrOrte, Räume und Wurzeln sind wichtig. Sie stammen in dop- nehmungsfähigkeit auf körperlicher Ebene ein zentrales Element für pelter Hinsicht aus den Bergen. Ihre Mutter ist Norwegerin, mental heath ist. Dies muss oft geübt oder gar «nachgeschult« werden. Ihr Vater Schweizer. Welche Bedeutung haben diese beiden Ich arbeite am liebsten im Einzelsetting mit Kunden und wende dabei Länder für Sie? Gibt es einen Kraftort für Sie, den Sie verraten Fachwissen aus dem Bereich der Logosynthese an. Mein Ziel ist es, mögen? Menschen aus der Krise, aus starren Mustern wieder in Bewegung zu Meine Mutter war extrem prägend, was den Zugang zur Natur an- begleiten. Bis zum Erreichen des gewünschten Zustandes oder des Ziebelangt. Die Mythologie und Kraft Norwegens war und ist für mich les. Auf Berndütsch wird dabei auch von der «Säuliphase» gesprochen. sehr wichtig. Mich beeindruckt die Idee der Norweger, unerklärbare Das meint, dass das aus der Krise kommen, auch ein «sich winden, Phänomene in Geschichten z.B. mit Trollen zu verpacken. Die Natur strecken und somit sich neu orientieren» beinhaltet. Ein aktiver Progibt mir viel. Wenn ich aus der Natur nach Hause komme, bin ich zess also, der eine körperliche und geistige Herausforderung darstellt.


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«Perspektivenwechsel»– 1. Hochalpines Symposium Gaflei Unternehmer, Führungspersonen aber auch Personalverantwortliche setzen sich neben vielen alltäglichen Situationen auch mit komplexen Problemstellungen auseinander. Bei ihnen treffen die unterschiedlichsten Bedürfnisse seitens des Unternehmens, der Kunden und der Mitarbeitenden aufeinander. Operatives und strategisches vermischt sich im Alltag oft. Je komplexer die Fragestellungen sind, umso wichtiger ist es, wenn auch nur für einen Moment, andere Perspektiven einzunehmen.

FR ÜH BU CH ER

CH F 150.– (bi s 30 .06 .2018)

SYMPOSIUM Ort: ARGUS Arena, LIHGA Gelände, Schaan Zeit: 12.15 bis 16.30 Uhr Tickets: www.symposium.clinicum-alpinum.li

Um ein ganzheitliches Menschenbild zu fördern und die Fähigkeit zu stärken, verschiedene Bedürfnisse zu vereinen, lädt das Clinicum Alpinum mit ihrem 1. Hochalpinen Symposium zum Perspektivenwechsel ein.

Kosten: CHF 180.– inkl. Alpinum-Lunch und Networking am Mittag sowie individuellem Messerundgang

Hochkarätige Referenten treffen den Zeitgeist der Veränderung Nicht nur die Begeisterung fürs Alpine, sondern auch das Verständnis für die Bewältigung von Krisen verbindet sowohl die Keynote-Speaker Prof. Dr. med. Oswald Oelz und Prof. Dr. Dr. Jürgen Kühnis als auch den Podiumsteilnehmer Emanuel Steiner, Leiter HR und Finanzen, der Firma Appenzeller Alpenbitter, mit dem Clinicum Alpinum. Mit Prof. Dr. med. Oswald Oelz, Extrembergsteiger, Höhenmedizinier und ehemaligen Chefarzt hat das Clinicum Alpinum einen Experten, wenn es darum geht in Ausnahmesituationen fokussiert zu bleiben, alleine Entscheidungen treffen zu müssen und deren Effekte auszuhalten. Sowohl durch seinen Werdegang, als auch seine Leidenschaft für die Gipfel der Welt ist es Prof. Dr. med. Oswald Oelz gewohnt, immer wieder neue Perspektiven einzunehmen.

Prof. Dr. Dr. Jürgen Kühnis

Prof. Dr. Dr. Jürgen Kühnis als Pädagogikprofessor und Wissenschaftler zeigt auf, welche Bedeutung dem Perspektivenwechsel in der Bildungslandschaft zu kommt. Wie gehen wir im Arbeitsalltag mit der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung um? Mit seinem Vortragsthema «Bildung für nachhaltige Entwicklung», welches Bestandteil des Lehrplan 21 ist, trifft Prof. Dr. Dr. Jürgen Kühnis nicht nur bei den Pädagogen den Puls der Zeit. Emanuel Steiner, Leiter Personal und Finanzen des Traditionsunternehmens Appenzeller Alpenbitter, rundet die spannende Podiumsdiskussion zusammen mit den Referenten Prof. Dr. Oelz und Prof. Dr. Dr. Kühnis ab. Als Mann der Praxis beherrscht er nicht nur die Theorie, sondern bringt spannende Inputs aus dem aktuellen Arbeitsalltag ein.

Prof. Dr. med. Oswald Oelz

Ideale Gelegenheit Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen Mit dem Alpinum-Lunch am Symposium bietet das Clinicum Alpinum den Teilnehmern neben den Inputs zum Perspektivenwechsel auch eine unkomplizierte Networking-Plattform. Die LIHGA gilt seit jeher als Treffpunkt der Bevölkerung des Rheintals. Mit der Premiere dieser Auftaktveranstaltung unterstreicht die Klinik die Wichtigkeit, Netzwerke zu pflegen und den Austausch untereinander zu fördern. Das Clinicum Alpinum versteht sich als Partner auf Augenhöhe für die wirtschaftstreibenden Unternehmen der Region.

Emanuel Steiner

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Verdauungstrakt auf dem Prüfstand Koloskopie und Gastroskopie dienen der eingehenden Untersuchung des Magen-Darm-Traktes. In der Medicnova Privatklinik werden die schonenden und in der Regel schmerzlosen Untersuchungen sowohl zur Abklärung von Beschwerden als auch zur Vorsorge angeboten.

FACTS: GASTROENTEROLOGISCHES LEISTUNGSSPEKTRUM

1

Magenspiegelung (Gastroskopie): Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms zur Erkennung von Geschwüren, Tumoren und Entzündungen

2

Darmspiegelung (Koloskopie): Untersuchung des Mastdarms, des Dickdarms und des letzten Teils des Dünndarms sowie Massnahmen zur Behandlung von Erkrankun­ gen des Mast­ und Dickdarms (z.B. Abtragung von Polypen, Aufdehnung von Engstellen, Dekompression von geblähtem Darm)

3

Gastrointestinale Funktionsdiagnostik: Atemtests zur Diagnostik bestimmter Durchfallformen, wie bakterielle Über­ wucherung der normalen Darmflora oder Feststellung eines Mangels an Laktase.

4

Diagnostik und Behandlung von Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, mikroskopischen Kolitiden (entzündliche Veränderungen des Dickdarms)

5 6 7 8

Aufdehnung und Legen von Stents bei vorbekannten Engstellen der Speiseröhre oder des Darmes Legen und Entfernen von Ernährungssonden Therapie (Ligatur) von Ösöphagusvarizen (Krampfadern in der Speiseröhre) Diagnostik und Behandlung des Reiz­ darmsyndroms, der Zöliakie und der eosinophilen Oesophagitis.

MEHR INFOS AUF: WWW.MEDICNOVA.COM

Völlegefühl, Sodbrennen, Versto­ pfung, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit – so gut wie jeder war schon einmal mit Beschwerden im Magen­Darm­Trakt konfrontiert. Während viele dieser Beschwerden eher harmlose Ursachen (z.B. „fal­ sches“ Essen, Magen­Darm­Grip­ pe) haben und schnell vergehen, können sie jedoch auch erste Hinweise auf schwerwiegende Erkrankungen sein. Anhalten­ de Magenbeschwerden können etwa auf eine Gastritis (Magen­ schleimhautentzündung), ein Magengeschwür oder gar ein Magenkar zinom (Magenkrebs)

Prof. Dr. Yildiz Yildiz hindeuten, anhaltender Durchfall, schwere Verstopfung, starke Blä­ hungen oder gar Blut im Stuhl auf eine schwerwiegende Darmer­ krankung – von Reizdarm über Morbus Crohn bis zu Darmkrebs. Volkskrankheit Dickdarmkrebs Die Ursachen dieser Krank­ heiten sind wie die Symptome sehr vielfältig, daher ist eine se­ riöse Abklärung dringend zu em­ pfehlen. Gesichert ist, dass bei deren Entstehung der Lebens­ stil und die Genetik meist eine bedeutende Rolle spielen. Dies trifft insbesondere auf eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit zu: den Dickdarmkrebs. „Allein in der Schweiz erkranken jedes Jahr über 4000 Menschen an einem Dickdarm­Karzinom. Man geht davon aus, dass rund

zehn Prozent der auftreten­ den Fälle auf familiäre Veran­ lagung zurückgehen, 90 Prozent entstehen sporadisch, also ohne genetische Prädisposition. Begünstigt wird die Entstehung von Dickdarmkrebs durch Faktoren wie zunehmendes Lebensalter, unge­ sunde Ernährung, Bewegungs­ mangel, Übergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum“, erklärt Prof. Dr. Yildiz Yildiz, Chefärztin Innere Medizin in der Medicnova. Darmkrebs vorbeugen und erkennen Da dem Lebensalter eine ent­ scheidende Rolle zugeschrieben wird – das Darmkrebs­Risiko steigt ab dem 5. Lebensjahrzehnt deutlich – und weil frühzeitig erkannter Dickdarmkrebs gut behandelt werden kann, kommt der Vorsorge eine große Bedeu­ tung zu. „Im Gegensatz zu vielen anderen Tumoren gibt es bei Dickdarmkrebs gute Vorsorge­ Methoden. Konkret werden jährliche Stuhluntersuchungen auf okkultes, also nicht sichtbares Blut sowie ab dem 50. Lebens­ jahr eine Darmspiegelung emp­ fohlen, wobei das Intervall der Folgeuntersuchung vom indivi­

« Wird Dickdarmkrebs reichtzeitig erkannt, ist er sehr gut heilbar. » Prof. Dr. Yildiz Yildiz

duellen Risikoprofil abhängt. Denn der Darmkrebs entwickelt sich nicht von heute auf morgen, und rechtzeitig erkannt, ist er sehr gut heilbar“, erklärt die Spezial­ istin Prof. Yildiz. Ist eine familiäre


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Vorbelastung gegeben, wodurch sich das Risiko an Darmkrebs zu erkranken ungefähr verdreifacht, sind Vorsorgemaßnahmen schon im jüngeren Lebensalter empfeh­ lenswert. Vor der Untersuchung

Dr. Patricia Riml wird ein Abführmittel zur Reini­ gung des Darmes eingenommen. Während der Darmspiegelung können z.B. Gewebeproben ent­ nommen und Polypen (Gewebe­ wucherungen), aus denen sich die Dickdarmtumore überwiegend entwickeln, entfernt werden. „Bei uns werden die meisten Kolosko­ pien – zur Vorsorge, aber auch zur Abklärung anderer Erkrankun­ gen im Darmtrakt, wie etwa Mor­

bus Crohn oder Colitis ulcerosa, einer chronischen Entzündung des Darmes – ambulant durchgeführt. Das heisst, der Patient kann die Klinik nach einigen Stunden schon wieder verlassen“, erklärt Prof. Yildiz. Magenbeschwerden abklären Ähnlich wie die Koloskopie funk­ tioniert die so genannte Gastro­ skopie, die Magenspieglung. Bei beiden Methoden werden flexi­ ble Endoskope, also spezielle Kamerasonden, eingesetzt, wo­ bei bei der Gastroskopie der obere Verdauungstrakt, d.h. Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, ein­ gehend untersucht wird. Auch hier können zudem Gewebeproben entnommen werden, um Krebs­ zellen festzustellen bzw. auszu­ schliessen. „Die Magenspiegelung dient zur Abklärung von anhalten­ den Oberbauchbeschwerden, länger anhaltenden Durchfällen und Sodbrennen. Im Rahmen der Vorsorge wird die Magenspiege­ lung auch häufig gemeinsam mit bzw. unmittelbar vor oder nach einer Darmspiegelung durchge­

führt. So kann beinahe der ganze Verdauungstrakt beurteilt werden“, weiss Dr. Riml. Risikoarm und weitgehend schmerzlos Wie bei allen Behandlungen kön­ nen natürlich auch bei endos­ kopischen Untersuchungen wie Koloskopie und Gastroskopie Komplikationen auftreten. Das Risiko dafür ist aber äusserst

suchungen so angenehm wie möglich zu gestalten, wird ein leichtes Schlafmittel verabreicht. „Grundsätzlich sind beide Un­ tersuchungen auch ohne Be­ täubung möglich, aber wir emp­ fehlen eine sanfte Medikation. Die meisten Patienten bekommen dann von der Untersuchung gar nichts mit und sind angenehm überrascht, wenn ‚plötzlich’ – das ist zumindest ihre Wahrnehmung – alles schon wieder vorbei ist“, schmunzeln die beiden erfahrenen Internistinnen.

« Mittels Magen- und Darmspiegelung kann fast der gesamte Verdauungstrakt beurteilt werden. » Dr. Patricia Riml

gering und etwaige Zwischenfälle, wie leichte Blutungen, sind gut beherrschbar. Um die Unter­

2 45

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Zahltag im fi nnischen Teil von Vaduz Njord ist der Name einer Gottheit aus der nordischen Mythologie, die mit Seefahrt, Ackerbau und Fischerei in Verbindung gebracht wird. Ein bisschen davon bringen Claudia Hilti, ihr Partner Henri Suominen und das NjordTeam nach Vaduz und verbinden es geschickt mit Regionalität. Und mit ganz viel Liebe zum Detail, Mut zum Risiko und frischem Wind. Zum Beispiel, wenn sie, nach ihrem liebsten finnischen Gericht gefragt, wie aus der Kanone geschossen, antwortet: «Mustamakkara-Blutwurst!» Interview: Asha Ospelt-Riederer

Wie viele Selfies machst du pro Tag durchschnittlich?

20

0

Das Njord gibt es nun seit zwei Jahren.

9

Claudia Hilti hat einen Finnisch-Kurs gemacht.

Wie viele Stunden täglich verbringst du im Restaurant und Café?

Wie stark redest du den Köchen rein auf einer Skala von 1–10?

5

Wie viele von den leckeren nordischen, flüssigen Schokoladekuchen mit Beerenkompott und Joghurteis, die auf der Njord-Karte stehen, hast du schon gegessen?

6

9

Wie viele Angestellte haben Restaurant und Café zusammen?

Wie viele Menschen hast du durch das Restaurant besser kennengelernt?

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Seit wie vielen Jahren beschäftigt dich Finnland?

Wann wurde das Njord eröffnet?

2016

1

Wie viele FinnischKurse hast du gemacht?


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Wie gut kannst du kochen auf einer Skala von 1–10?

8 Wie viele Jobs hattest du schon?

Wie gut kann dein Partner kochen auf einer Skala von 1–10?

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7

Wie gern magst du den Winter auf einer Skala von 1–10?

Den Sommer?

Wie viele Hobbys hast du?

Sieben Mal war sie bereits in Finnland.

5 Wie hoch ist das Durchschnittsalter in deinem Team?

Wie viele Gerichte stehen jeweils auf der Mittagskarte?

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10

Seit wie vielen Jahren arbeitest du auch mit deinem Lebenspartner zusammen?

9 3

Wie viele Schlüssel baumeln an deinem Schlüsselbund?

6

12

Selfies macht sie normalerweise keine.

8 Wie viele Male warst du schon in Finnland?

Wie viel Lust hast du nach Finnland auszuwandern auf einer Skala von 1–10?

7

Wie viele typisch finnische Speisen hast du schon gegessen?

8

Claudia Hilti, 26 ist Geschäftsführerin des Njord im Mühleholzpark Vaduz. Die Vaduzerin hat in London Hotellerie studiert, wo sie auch ihren Partner aus Finnland kennen gelernt hat. Seit 2016 bringen die beiden den hohen Norden in Form von leichter Küche und cleanem, gemütlichen Stil nach Vaduz.

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Als Frau alleine reisen? Die Entscheidung, als Frau alleine aufzubrechen, um die Welt zu entdecken, ist eigentlich immer mit einem mulmigen Gefühl verbunden. Von dem Zeitpunkt, an dem du die Entscheidung alleine zu verreisen getroffen hast, bis zu dem Moment, an dem du endlich an deinem Traumziel angekommen bist, mischt sich immer ein wenig Unsicherheit oder Angst in die Vorfreude Alleine zu reisen hat einfach etwas Unbeschreibliches und ganz Besonderes – ein empanzipierendes Gefühl. So ganz ohne Mitreisende hast du Zeit, über dich selbst nachzudenken, Prioritäten neu zu setzen, dich frei zu machen und dein Leben und deine Ansichten ein Stück weit zu verändern. Diese Erfahrung sollte eigentlich jeder Reisende einmal im Leben gemacht haben.

Alleine reisen gibt dir Zeit zum Reflektieren und Nachdenken Alleine reisen gibt einem Raum und Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen, nachzudenken und bestimmte Dinge zu ref lektieren, ja vielleicht sogar um Entscheidungen zu treffen.

ben, steigert auch das Selbstbewusstsein enorm.

Du schließt rund um die Welt neue Freundschaften Du wirst überrascht sein, wie einfach es als Alleinreisender ist, mit fremden Menschen in Kontakt zu kommen. Auf Reisen ist jeder in der gleichen Situation und selbst die schüchternste Person wird Gelegenheit haben, Kontakte zu knüpfen. Sieh die Welt mit offenen Augen Wenn man auf Reisen einen unentdeckten Ort zum ersten

Mal allein erforscht, tut man das meist mit viel offeneren Augen und erlebt vieles einfach intensiver. Die heranrollende Welle der Aufregung, die einem fast schwindelig werden lässt, wenn man unbekannte Gebiete bereist – ein Gefühl, nach dem man fast süchtig werden kann.

Die Planung liegt ganz allein bei dir Ein weiterer Vorteil beim Reisen ohne Begleitung: Es gibt niemanden, auf den man sich in Sachen Abfahrtszeiten, Hostelbuchung oder Flugtickets verlassen muss. Die Planung liegt beim alleine reisen ganz

allein bei dir, du allein hast die Verantwortung.

Du wirst stolz auf dich sein, es gemacht zu haben Der Sprung ins kalte Wasser ist manchmal nötig, wenn man neue Dinge ausprobieren und ein Stück weit unabhängiger werden möchte. Das Gefühl, etwas selbst und alleine geschafft zu haben, ist unbezahlbar, auch wenn der Respekt vorher groß ist. Alleine reisen ist ein Erlebnis, das dich prägen, selbstbewusster machen und bestimmt nicht zum Negativen verändern wird.

Die Komfortzone zu verlassen ist gut für das Selbstbewusstsein Der Schritt heraus aus dem Alltag und dem gewohnten Umfeld kann wahre Wunder für das Selbstwertgefühlbewirken. Man lernt beim alleine reisen nicht nur eine Menge über sich selbst – der Gedanke daran, etwas allein geschafft zu ha-

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Wandern. Radeln. Paddeln. – 12’000 Kilometer Abenteuer in Europa von Christine Thürmer. Erschienen ist das Buch bei Malik. 2007 hat Christine Thürmer alles aufgegeben, ihren Job, ihre Wohnung, ihr normales Leben, um in der Natur unterwegs zu sein. Im Buch beschreibt sie packend, wie sie knapp 4000 Kilomeer von Koblenz bis zum südlichsten Punkt des europäi-

schen Festlands gewandert ist, welche Abenteuer sie bei ihren 7000 km langen Radwanderungen erlebt hat und wie es war quer durch Schweden zu paddeln. Ein mitreissender Bericht, der Lust macht, sofort selbst aufzubrechen und die Länder Europas – in grösseren oder kleineren Etappen – zu erkunden.


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KOLUMNE von Tamara Beck

REISELUST

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Haben Sie Ihren Urlaub schon gebucht? Die Koffer gepackt? Vorfreude ist die grösste Freude und egal, wohin Sie reisen – in den Norden oder Süden, in die Berge, ans Meer oder in eine Stadt, egal ob angenehm nah oder exotisch fern – Vorbereitung ist alles! Reiseportale und -büros wissen, welche Spots angesagt sind – für Partygänger, welche Hideouts noch ein Geheimtipp und wenig überlaufen – für alle, die so richtig entspannen wollen, ohne täglichen Kampf um den Liegestuhl… Neues entdecken ist immer toll. Neue Länder, neue Plätze, neue Menschen und kulinarische Genüsse. Lassen Sie sich vom Profi Vorschläge für ihr Traum-Urlaubsziel machen und buchen Sie das, was Ihnen am besten zusagt. Danach dürfen Sie offiziell in Ferienstimmung sein und alles erledigen, was Sie bereits erledigen können: die Gültigkeit der Reisepässe oder ID überprüfen, allenfalls Impfungen auffrischen oder Prophylaxen einnehmen, sich beim Arzt oder in der Apotheke Tipps für die Zusammenstellung einer Reise-Apotheke geben

lassen, benötigte Kleidung und Schuhwerk aufstocken, Reiseliteratur etc. besorgen. Buchen Sie noch einen Friseur- oder Kosmetiktermin, am besten ein paar Wochen im Voraus, denn alle anderen wollen sich vor der Abreise auch nochmals hübsch machen. Haben Sie auch für Ihr Zuhause vorgesorgt? Passt jemand auf Ihr Haustier auf, giesst die Pflanzen, leert den Briefkasten? Auch das will organisiert sein, denn Einbrecher merken relativ schnell, wenn ein Haus unbewohnt ist. Es ist also gut, wenn regelmässig jemand zum Rechten schaut und vielleicht möchten Sie auch den Einsatz einer Zeitschaltuhr prüfen, die jeweils abends das Licht in der Wohnung angehen lässt. Sagen Sie auch Ihren Nachbarn Bescheid, dass Sie verreisen, so können diese auffällige Vorkommnisse melden. Und lassen Sie Verwandten oder Freunden eine Adresse u/o Telefonnummer zukommen, auf der Sie nötigenfalls im Urlaub erreichbar sind – für alle Fälle! So kann Ihrer Erholung nichts mehr im Weg stehen. Wir wünschen gute Reise!

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Samstag, 16. Juni 19 Geschätzte Einwohnerinnen und2018, Einwohner

»

ows «Tipsy Cr

Uhr

Die Eschen, Kulturkommission beleuchtet seit Gemeindesaal 10 Jahren am Dorfplatz oder Kulturtag einen Bereich aus unserem Kulturleben. Dieses Jahr blicken wir auf die Entwicklung der Rock- und Popmusik der 60-er Jahre bis heute. Was in England mit den Beatles und Rolling Stones begann, fand in Eschen im «Bunker» mit «The Light Stones» begeisterte Nachahmer und beim einheimischen Publikum Gefallen.

ROCK AM KULTUR-RING

Die Urväter der Liechtensteiner Scene erzählen von damals, von ihren Konzerten, Tourneen und Schallplattenaufnahmen und von ihren Begegnungen mit Die Kulturkommission beleuchtet seit 10 Jahren am Kulturtag einen Bereich aus unseinternationalen Grössen und Fans und vielleicht greift der Entwicklung eine oder andereder anschliessend nochmals in die rem Kulturleben. Dieses Jahr blicken wir auf die Rock- und Popmusik Saiten, wenn mit «The Straights» «Tipsy Crows» der 60er Jahre bis heute. Die Urväter der Liechtensteiner Scene erzählenund von damals, zwei regional bekannten Bands Pop-und Rocktitel ab von ihren Konzerten, Tourneen und Schallplattenaufnahmen und von ihren Begegnungen den 80zigern bis heute präsentieren.

mit internationalen Grössen und Fans und vielleicht greift der eine oder andere Vorab aber versucht eine strenge Leiterin einer Selbstanschliessend nochmals in die Saiten, wenn mit «The Straights» und «Tipsy Crows» hilfegruppe in einem Theaterspiel, fünf extrem verzwei regional bekannten Bands Pop-und Rocktitel ab den 80ern biszuheute präsentieren. schiedene Persönlichkeiten bekehren und ihnen anständige Musik näher zu bringen. Ganz anders rocken

dieSelbsthilfegruppe Kids der «YOUNG STARS» ab und geben eine KostVorab aber versucht eine strenge Leiterin einer in einem Theaterspiel, aus ihrem neuen Programm. fünf extrem verschiedene Persönlichkeiten zuprobe bekehren und ihnen anständige Musik zur Musik sorgen die Mitglieder den Young näher zu bringen. Ganz anders rocken die KidsPassend der «YOUNG STARS» ab und von geben eine Starszur mit American Food kulinarisch für die Gäste. Kostprobe aus ihrem neuen Programm. Passend Musik sorgen die Mitglieder von den Kranz Albert Kindle Young Stars mit American Food kulinarisch fürGünther die Gäste. Gemeindevorsteher

Vorsitzender der Kulturkommission

g! tunlass r h c A A n de e Der t bei j g e un find itter t! W t at s

19:00 ▶

«The Straights»

PROGRAMM

Start der Veranstaltung Begrüssung Albert Kindle

Mit Gesang und Tanz durch die Charts Young Stars

Kleine Komödie zum Thema Musik Projekt Theatergruppe

Interview mit ehemaligen Mitgliedern von The Light Stones

Cover Songs interpretiert von den Tipsy Crows

Satter Rock und melodiöser Pop The Straights

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Pinzgauer-Züchter trafen sich kürzlich zum XII. Pinzgauer Weltkongress in Maishofen bei Zell am See. Auch Liechtenstein war mit einer Delegation vertreten.

FL Delegation am PinzgauerWeltkongress in Maishofen Pinzgauer-Züchter trafen sich kürzlich zum XII. Pinzgauer Weltkongress, der nach 20 Jahren wieder in Österreich organisiert wurde. An der illustren Länderschau in Maishofen bei Zell am See war auch Liechtenstein mit einer Delegation vertreten. Die robuste Pinzgauer Rasse hat während Jahrzehnten einen Siegeszug praktisch über die ganze Welt angetreten. Am Weltkongress versammelten sich deshalb Züchter aus Australien, USA, Kanada, Südafrika, Grossbritannien, Italien, Slowakei, Dänemark, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Österreich. Liechtenstein war durch den Vaduzer Landwirtschaftsbetrieb «Schlosshof» vertreten. 100-Prozent-Reinzucht-Pinzgauer Rinder kamen durch Heinz Becker nach Liechtenstein, der seit 2015 zusammen mit seinem Sohn Fabian und Alfred Lampert die Pinzgauer im Schlosshof durch Zukauf und eigene Aufzucht ständig vergrössert. Unter den

derzeit 120 Kühen, Rindern und Kälbern des Schlosshofs sind bereits 60 aus der Pinzgauer-Rasse.

Zuchterfolge des Schlosshofs am Weltkongress gewürdigt Am Pinzgauer Weltkongress wurden die Zuchterfolge des Schlosshofs und damit auch des jüngsten Mitgliedlandes der weltweiten Pinzgauer-Familie speziell gewürdigt. Beim Einzug der Fahnenträger aus den Mitgliedländern gab es speziell viel Applaus für die Delegation aus Liechtenstein. Anerkennend hervorgehoben wurde bei der Länderberichterstattung, dass in Liechtenstein innerhalb kurzer Zeit schon 60 Pinzgauer Kühe, Rinder und Kälber eine Heimat

gefunden hätten. Ebenso anerkennend erwähnt wurde, dass die Züchter aus Liechtenstein ausschliesslich 100-Prozent-Reinzucht-Pinzgauer direkt aus der Salzburger Verkaufszentrale in Maishofen ankaufen würden.

Gute Kontakte von Alfred Lampert Liechtenstein ist dank guter persönlicher Kontakte von Alfred Lampert gut in die Pinzgauer-Familie integriert. Im Frühjahr 2017 wurde auf seine Einladung die Pinzgauer Bodensee-Tagung mit Pinzgauer Züchter aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein in Vaduz durchgeführt, deren Teilnehmer damals den Schlosshof

von Heinz Becker mit den liechtensteinischen Sprösslingen der Pinzgauer-Zucht besichtigten. Ausserdem kam es zu einem Gedankenaustausch zwischen der damaligen Landwirtschaftsministerin Marlies Amann-Marxer und einer Züchterdelegation aus dem Pinzgau. Die liechtensteinischen Pinzgauer werden dieses Jahr zum zweiten Mal auf der Vaduzer Alpe Pradamee in Malbun gesömmert. Im vergangenen Sommer hat sich gezeigt, dass die braun-weissen Rinder bestens in die alpine Landschaft passen und dass sie als robuste Rasse sehr gut geeignet sind für die steilen Hänge in Anzeige unserem Alpengebiet.


Üseri Worzla

06/2018

Ländlicher Wandel: Liechtenstein verändert sich ständig Innerhalb von wenigen Jahrzehnten haben sich die Dorfbilder in den Liechtensteiner Gemeinden komplett verändert. Wo früher meistens alte vertraute Holzhäuser standen, nicht einmal alle wichtigeren Strassen geteert waren, und Kuhgebimmel durch die Dörfer hallte, sind heute schmucke neue Wohnhäuser, neue Strassenzüge und Erschliessungen entstanden.

Text: Herbert Oehri – Fotos: ZVG, Oliver Hartmann

Café Freiendorf in Mauren Auch der vertraute Anblick aus der Kindheit von Rindvieh, Ziegen, Schafen und anderen Nutztieren ist verschwunden. Die Zeit schreitet ständig voran und die gewohnten Bilder aus der Jugendzeit kehren nie mehr zurück. Egal welches Dorf wir in Liechtenstein aufsuchen, überall sieht man den Wohlstand und die Prosperität. Besonders bei der Betrachtung von Wohn- und Geschäftshäusern. Hier ist der Strukturwandel des Landes am besten abzulesen. Das Land ist unendlich reich. Allein im vergangenen Jahr lag die Zahl von

Gasthaus Café Freiendorf um 1930.

Investitionen in die Immobilien bei über einer halben Milliarde Franken. Soviel wie noch nie in unserem Land. Überall entstehen Neubauten, viele Wohnungen stehen leer, man sprich von rund 1000 leeren Wohneinheiten. Und die Mietpreise sind exorbitant hoch. Betrachten Sie die Fotos. Auf den alten Bildern ist das ehemalige Gasthaus Café Freiendorf in Mauren an der Hauptverbindungsstrasse nach Eschen zu sehen. Diese Aufnahme entstand in den 1930er-Jahren. Das Café Freiendorf ist 2014 abgebrochen worden.

Geschichtliches zum Freiendorf Die zum Gänsenbach hin leicht abfallende Dorfstrasse machte früher beim Ortsteil Freiendorf, direkt beim Gasthaus «Freiendorf», einen jähen Knick gegen den Steinbös hin. Die geradlinige Fortsetzung war früher mit einem Gefährt nicht passierbar. Es war dort sehr sumpfig. Lediglich ein schmaler Fussweg konnte bei trockener Witterung begangen werden. Durch Entwässern und Schottereinfüllungen um 1900 herum, wurde es möglich, dieses fehlende Zwischenstück als Strasse auszubauen. Man nannte diesen kurzen Strassenabschnitt noch

lange Zeit das «Neusträssle». Heute heisst dieses Teilstück von Café Matt in Richtung Eschen «Peter-Kaiser-Strasse» und verbindet Mauren mit Eschen. Die «Freien» Dörfler Im Freiendorf wohnten, wie Geschichtskundige erklären, die sogenannten «Freien», also keine Leibeigenen der Landesherren. Sie hatten sich durch Freikauf oder Verdienste von der Leibeigenschaft loslösen können und waren auch von der Zehntabgabe (Steuer) befreit. Die Leibeigenschaft wurde in Liechtenstein 1808, die Frondienstpflicht 1848 aufgehoben.

«OPUS», die neue Überbauung auf demselben Platz, wo vorher das Gasthaus Freiendorf stand.


meine:zeit

06/2018

Von 1653–1651 lebten etwa 100– 120 Juden am Eschnerberg, viele davon in der Gemeinde Mauren. Es handelte sich um geflüchtete Juden aus Tirol, welche via Hohenems und Feldkirch nach Mauren kamen, wo sich vermutlich Synagoge und Friedhof befanden. Noch heute erinnert uns der Name «Judengasse» oder

«Judenbühel» an diese Zeit. Die Juden wurden im «Dreissigjährigen Krieg» von 1618–1648 von vielen in Europa verfolgt. Die Juden lebten am Eschnerberg vom (Pferde)-Handel und waren im Gegensatz zu ihren Mitbewohnern im Lande «frei», obwohl sie verfolgt wurden. Nach Aufhebung des gräflichen

Schutzes löste sich ihre Gemeinde auf. (Aus der Schriftenreihe «Menschen, Bilder & GeschichtenMauren von 1800 bis heute», Autor: Herbert Oehri) Zurück zu den Neubauten: Auf dem gleichen Gelände, wo einst das Gasthaus «Freiendorf» stand, wurden in den letzten 18

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Monaten zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs modernen und hochwertig gestalteten Wohnungen erstellt. Die Überbauung nennt sich «Opus» und liegt an sonniger und zentraler Lage in der Gemeinde Mauren. Wir haben dieses Wohneinheiten in der bau:zeit vom Mai 2018 näher vorgestellt.

«Alt-Vorsteher Meier-Huus» im Weiherring Auf dem zweiten Bild sehen Sie einen alten Bauernhof (unten links) samt Stallungen im Weiherring in Mauren. Das grosse und um 1890 herum gebaute Landwirtschaftsgebäude gehörte seit 1912 dem alt-Gemeindevorsteher David Meier (1891– 1986). David war von 1933–1948 umsichtiger Vorsteher von Mauren. Ihm haben wir den Bau der Wasserversorgung in der Gemeinde Mauren zu verdanken.

kommen seiner Söhne leben in Vorarlberg. Ein Sprössling aus dieser Fürst-Familie ist der heutige Besitzer von Dr. Dr. Herbert Batliners Rechtsanwaltskanzlei. Er heisst Johannes Gasser, ist studierter Rechtsanwalt und ein Sohn der Eheleute Siegfried und Maria Gasser, geborene Fürst. Siegfried Gasser *1941 war Vorarlberger Landtagspräsident und viele Jahre Bregenzer Bürgermeister.

Geschichtliches Das Fürsta-Huus im Weiher wurde der Vorgängerbau genannt. Karl Wilhelm Fürst von Altdorf (1805–1878), Bierbrauer, kaufte sich 1844 in Mauen um 170 Gulden ein. Er heiratete Antonia Welti (1813–1883). Die Nach-

Das alte Fürsten-Haus im Weiher Nr.65 alt stand auf dem Stallvorplatz. Das Wohngeschoss war ebenerdig.

Alt-Vorsteher Meier-Huus um 1990.

Von Mündle durch Heirat zu den Meiers Hans Mündle (1844–1924) war

mit Karolina Fürst (1846–1912) verheiratet. Im Jahre 1882 tauschte er sein neu erstelltes Haus im Neusträssle Nr.138 mit dem Anwesen seines Schwagers Franz Joseph Fürst im Weiher Nr.65alt/77neu. Franz Joseph Fürst wanderte 1884 nach den USA aus.

Die älteste Tochter von Hans und Karolina Mündle-Fürst, Maria Mündle (1880–1954) heiratete 1916 David Meier (1891– 1986), von Beruf Landwirt und Gemeindevorsteher und so kam das ehemalige kleine Fürstenhaus in den Besitz der «Schmed» -Meier-Familien.

Hans Mündle baute neben dem alten Fürsten-Haus Nr.77 neu ein neues Haus um 1890. Für seinen Sohn Johann Mündle (1873– 1951), welcher das Schmiedehandwerk erlernt hatte, wurde eine Schmiede-Werkstatt eingerichtet. Nach Fertigstellung des neuen Wohnhauses wurde das alte Haus abgerissen. (Quelle: Die alten Häuser von Mauren 1800–1900, von Hans Jäger).

Beim Neubau der Wohnüberbauung vor zwei Jahren mussten die alten Stallungen bis auf das Wohnhaus am Weiherring Haus.Nr.127, früher 77, abgerissen werden. Es entstand dort ein modernes Mehrfamilienhaus in zentraler Lage, nahe der Kirche, Schule und Post.

Wohnhaus am Weiherring Haus.Nr.127. Hier stand bis vor wenigen Jahren das Alt-Vorsteher Meier-Haus Nr.77/neu Nr. 27.


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tier:zeit

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Der Herr der Rinde Abgenagte Baumstämme und mächtige Wasserburgen verraten schon von Weitem seine Anwesenheit. Den fleissigen Nager selbst bekommt man hingegen nur selten zu Gesicht: ein Besuch beim heimischen Biber. Text: Paul Herberstein, Schaan Zwischen Mai und Juni wird es im Biberbau lebendig: Es gibt Nachwuchs. Auf Sägespänen gebettet liegen die ein bis drei Kleinen eng aneinander gekuschelt und saugen gierig an der Mutter. Ihre Milch ist aber gerade einmal zwei Monate lang von Bedeutung. Als Pflanzenfresser beginnen die Biberbabys bereits nach zehn Tagen, an Gras und Kräutern zu nagen, schon nach einem Monat steht Grünfutter ganz oben auf dem Speiseplan.

Kinder werden aus dem Bau geworfen Im Bau kümmern sich neben Vater und Mutter auch die Geschwister aus dem Vorjahr um die Neuankömmlinge. Für die älteren, bereits zweijährigen Brüder und Schwestern hingegen hat die Ankunft der neuen Geschwister einen bitteren Beigeschmack: Sie werden von den Eltern aus dem Bau geworfen und müssen sich ein neues Zuhause suchen. Auf sie wartet ein echtes Aben-

teuer: der Kampf um ein Revier. Biber sind gegenüber fremden Artgenossen nämlich alles andere als freundlich und verteidigen ihr Territorium mit Klauen und Zähnen. Ein Biber auf Herbergssuche ist daher gut beraten, nur verwaiste Reviere anzusteuern. Oder er leistet Pionierarbeit und baut sich einfach ein neues Reich. Biber stauen dafür mitunter Bäche aus rein praktischen Gründen: Ein erhöhter Wasserspiegel garantiert, dass der Eingang in den Bau immer unter Wasser liegt und deren Bewohner so besser vor ungebetenen Gästen geschützt sind.

Der Biberbau Ein Biber-Heim kann sehr unterschiedlich aussehen. Meist gräbt sich der kräftige Nager mit den Pfoten eine unscheinbare Höhle in eine Uferböschung. Ist das nicht möglich, tut er sich – im wahrsten Sinne des Wortes – einen Haufen Arbeit an: Er trägt Äste und Zweige zusammen und

verkeilt diese zu einer imposanten Wasserburg. Vor dem Winter wird das Bauwerk dann noch vom Hausherrn mit Schlamm verputzt und so gegen Kälte isoliert. Gleichgültig, ob schlichte Erdhöhle oder schmucker Astpalast: Mittelpunkt eines jeden Baus ist der stets über dem Wasserspiegel liegende und meist noch mit Holzspänen gepolsterte Wohnraum der Biberfamilie, der Kessel. Obwohl sich das Biberleben grossteils im verborgenen Bau und unter Wasser abspielt, hinterlässt der fleissige Nager vor allem an Land Spuren. Schon von Weitem stechen einem die zugespitzten Baumstümpfe an den Uferrändern ins Auge. Biber fällen mit ihrem kräftigen Gebiss meist Weiden und Pappeln, um an die Rinde von Stamm und Zweigen heranzukommen. Armdicke Bäume liegen meist in einer Stunde, an stärkeren Kalibern nagt der Biber mehrere Tage.

Dichtes Fell schützt vor Kälte Das Bäumefällen ist eine typische Herbst- und Winterbeschäftigung. Wird es kälter und stirbt die Vegetation, ernährt sich der Biber dann fast ausschliesslich von Baumrinden. Das Holz selbst frisst er nicht, sondern spuckt es als Sägespäne wieder aus. In den warmen Jahreszeiten ernähren sich Biber hingegen überwiegend von Gras oder Wasserpflanzen. So in der Nähe vom Bau vorhanden, fressen Biber auch energiereiche Kost wie Mais, Getreide oder Zuckerrübe. Das Hauptwerkzeug zum Fressen und Fällen, die grossen Schneidezähne, wachsen und schärfen sich ständig nach. Und damit dem Biber beim stundenlangen Nagen selbst bei frostigen Temperaturen nie kalt wird, besitzt der grösste heimische Nager mit rund 23 000 Haaren pro Quadratzentimeter eines der dichtesten und wärmsten Felle im ganzen Tierreich.


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kaufm.: Abk.: Sollseite eines Position Abk.: Kontos Position chines. Form der Selbstverteidigung weibfrz.: liche weibBorstenSommer liche tiere Borstentiere

8 11 Epos von Epos Homer von Homer

10 urchristl. Liebesmahl (griech.)

Gasthaus

österr. Staatsösterr. mann Staats† 1974 mann † 1974

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Weizenart, Dinkel

1 1

franz.: Strasse franz.: 17 Strasse

Nagetier altröm. in Süd-, Nagetier HirtenMittelin Süd-, lied amerika Mittelamerika

päpst- ausliche spannen Zentral- aus(sich ...) behörde spannen (sich ...) kretischer kreSagentischer 8 könig Sagen8 könig lateiEingenisch: lateiweihter Sitten nisch: Sitten

kurz für Elektrikurz für zitätsElektriwerk13 zitätswerk

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Hauptstadt Norwegens

5 5

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22 3 3 4 2 3

argentinischer Tanz im 2/4-Takt

OstseeBussInsel bereitOstsee(D) schaft Insel (D) Absturz an der GartenAbsturz Börse blume an der (engl.) Börse (engl.)

AdriaZufluss besonders Adria- in Marken reizvoll Zufluss in (Italien) Marken Leistung (Italien) gegen Leistung 14 (frz., 2 W.)

engl.: Übersicht, engl.: Rundschau Übersicht, 2 Dramen- Rundschau unheld bei Teil des menschDramenShakeslich, Bogens held bei peare brutal Shakespeare

steif, Abk.: starr Utah steif, starr

Lösungswort: 1 1

Kunststil des Kunst18. Jahrstil des hunderts 18. Jahrhunderts

KleinstrennKleinsthäufig wagen/ rennMz. wagen/ Mz.

Pferdegangart

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glasNotlage artiger Überzug Notlage

7 6 8 79 6 7

7 14 7

portug. Anrede: portug. Herr Anrede: Herr

Herrenhaus der Ritterburg

Abk. eines Berg der SpezialAbk. eines Glarner gebiets d. SpezialAlpen Medizin gebiets d. Medizin

13 13 portu-

Ruhemöbel, RuheCouch möbel, Couch

gies. Insel

Senden Sie uns das Lösungswort ...

Per E-Mail: vera.oehri@medienbuero.li Einsendeschluss ist der 24. Juni 2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

7 Gedenkturnier Gedenk(Sport) turnier 12 (Sport)

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5 Besorgung Besorgung

Reinheitsengl.: grad für tschüs! Diamanten engl.: (frz.) tschüs!

6 frz. Maler (Claude) † 1926

GrossGebiet rechner Grossder im Netz rechner Moabiter (engl.) im Netz (engl.)

feinste Schmutzfeinste teilchen Schmutzteilchen

Gartengerät Gartengerät hinter, folgend

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12 ugs. Abengl.: schiedsugs. Abgruss aus Luft schiedsdem grussItal. aus Haupt- dem Ital. stadt von Ghana Mittel- chinemeerMittel- sische insel meerDynastie Italiens insel 4 Italiens

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