lie:zeit Ausgabe 92

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01/2021

Roland Seger setzt auf Ausdauer Die Liechtensteinische Post AG befindet sich seit Jahren in einer Zeit des Wandels. Eines Wandels, der von Corona noch beschleunigt worden ist. Diese Herausforderung geht CEO Roland Seger aber gerne an. Der passionierte Langstreckenläufer hält das Unternehmen mit seiner internationalen Berufserfahrung und gemeinsam mit seinen Mitarbeitern auf Kurs. Text: Heribert Beck

«Wir sind stolz darauf, dass wir bei der Liechtensteinischen Post noch nie jemanden aus wirtschaftlichen Gründen entlassen mussten», sagt Geschäftsführer Roland Seger. Dies ist dem Unternehmen umso höher anzurechnen, da das Briefgeschäft, das rund einen Drittel des Umsatzes ausmacht, seit Jahren deutlich zurückgeht. Inzwischen bricht aber auch der Zahlungsverkehr in den Filialen immer stärker ein, der einige weitere Prozente zum Umsatz beiträgt. «Die Digi-

talisierung hat dabei zwei negative Effekte für uns. Es werden weniger Rechnungen auf Papier verschickt und die Einzahlungen erfolgen vermehrt vom Computer oder Handy aus.» Das Wachstum beim Paketauf kommen kann diese Einnahmenrückgänge nur bedingt kompensieren, und so sind Veränderungen notwendig, um an der Maxime festhalten zu können, niemanden aus wirtschaftlichen Gründen zu entlassen. «Wir müssen zum Beispiel flexibel reagieren,

wenn Pensionierungen anstehen und uns als Dienstleister weiterentwickeln», sagt Seger und erwähnt die Postpartnerschaften in einer Reihe von Gemeinden sowie Paketautomaten, die zukünftig ein flexibles Abholen rund um die Uhr ermöglichen. Auch im Logistikbereich wie beim Transport von Waren und bei Verzollungen möchte die Post ihr Know-how noch stärker einbringen. «Von Investitionen in gänzlich postfremden Bereichen sehen wir künftig jedoch

Post-Chef Roland Seger: «Daran, dass die Post systemrelevant ist, besteht kein Zweifel.»

ab. Das hat uns die Vergangenheit gelehrt. Wir bleiben bei unseren Kernkompetenzen. »

Von Australien nach Schaan Roland Seger hatte einen im wahrsten Sinn des Wortes langen Weg hinter sich, bevor er in die Geschäftsleitung der Post eingestiegen und schliesslich deren Vorsitzender geworden ist. Nach der Matura in Vaduz studierte er Betriebswirtschaft in London und Innsbruck. Daraufhin stieg er in ein grosses


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