Medijuana 54

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Nr. 54 1/2021 Feb.–März.

Medical & Harm Reduction Magazine

DIE UNO STUFTE CANNABIS ALS LEGALE MEDIZIN EIN In den USA könnte es zur vollständigen Entkriminalisierung kommen

VORTEILHAFTE PHYSIOLOGISCHE WIRKUNGEN VON CBD WIE WÄHLT MAN DAS RICHTIGE CBD-ÖL? Anleitung im Labyrinth von Spektren und Isolaten

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Liebe Leute!

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ie Menschheit hat noch nie so sehnlich den Jahreswechsel erwartet wie 2020, weil die meisten Länder mit der zweiten oder dritten Welle der Pandemie kämpften und die Rückkehr zum gewohnten Leben in weiter Ferne zu liegen schien. Mit der Nachricht von erfolgreichen klinischen Studien mit den ersten Impfstoffen und der Aufnahme von Massenimpfungen kehrte die Hoffnung zurück. Und jetzt scheint es, dass die Welt, die wir kennen, im Frühjahr vorsichtig wieder in Gang kommen kann und wir diese in jeder Hinsicht belastende Zeit hinter uns lassen. Das Leben ging jedoch auch während der Quarantäne weiter und das Jahresende brachte Entwicklungen beim Cannabis, die das neue Jahrzehnt grundlegend bestimmen werden! Große Erwartungen setzte man auf das UN-Treffen im Dezember, bei dem über den Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Cannabis und seinen Wirkstoffen abgestimmt wurde. Mit einem knappen Ergebnis wurde Geschichte geschrieben: Nach 60 Jahren hat die UNO endlich den therapeutischen Wert von Cannabis erkannt und die Pflanze von der Liste der für medizinische Zwecke ungeeigneten Stoffe gestrichen! Es ist eine enorme Leistung, dass die Wissenschaft nach sechs Jahrzehnten endlich über festgefahrene Richtlinien gesiegt und

IMPRESSUM

Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot, Anatol Zweig, Tamás Kardos, N. Nogada, Brie Viland, Josef König Lektorat: Balázs Farkas Design: Judit Bódi Herausgeber: Medijuana Publishing GmbH Anrissenweg 6/Stg.I/1b A-2345 Brunn am Gebirge E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

Millionen von Patienten die Tür zur medizinischen Verwendung geöffnet hat. Es liegt nun wirklich im Ermessen und im Willen der Regierung der einzelnen Länder, ungehindert von internationalen Abkommen die Möglichkeiten zu nutzen und medizinische Cannabisprogramme zu starten. Wenn der Dezember nur so viel gebracht hätte, könnten wir schon glücklich sein, aber es gab noch eine Steigerung. Zwei Tage später stimmte das US-Repräsentantenhaus für die Entkriminalisierung von Cannabis auf Bundesebene. Wenn diese Entscheidung auch vom Senat gebilligt wird, kann die Bundesregierung nicht mehr in die souveränen Entscheidungen einzelner Staaten zur Legalisierung oder medizinischen Verwendung von Cannabis eingreifen. Weiterhin ist es die erklärte Absicht der Demokraten, diejenigen, die wegen gewaltfreier Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis in Haft sitzen, freizulassen. Im Dezember sah es noch so aus, als könnte das Gesetz im von Republikanern geführten Senat scheitern, doch brachten im Januar die Wahlen in Georgia den Demokraten dort auch die Senatsmehrheit, sodass eine neue Ära beginnen kann. Gute Nachrichten kamen auch aus der Welt der Wissenschaft. Eine britische Studie ergab, dass medizinische Cannabissorten mit einem hohen CBD-Gehalt die Zahl der Anfälle bei Epileptikern um durchschnittlich 97% senkten! Den erstaunlichen Daten muss man jedoch hinzufügen, dass die Zahl der Probanden in der Studie leider gering war. Daher sind weitere Untersuchungen nötig, um die Wirkungen genau zu studieren. Wahrscheinlich ist jedoch, dass Cannabis-Medikamente in Kombination Anfälle wirksamer verhindern als pures CBD. Und um etwas für die praktische Seite zu tun, empfehlen wir auch dieses Mal einige herausragende Züchtungen unserer Tage. Viel Vergnügen beim Lesen und Warten auf den Frühling! Gabor Holland

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

Medical & Harm Reduction Magazine

INDEX AEROPONIK SYSTEMS

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ADVANCED NUTRIENTS

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BARNEY’S FARM CANNABIS MESSE

38–39 16

CANNATRADE.CH 2 DINAFEM SEEDS ENDOXO

26–27, 36 9, 11

GRÜNER KAISER

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HANF BIOLADEN

40, U3

HANF-ZEIT 11 HUMBOLDT SEED ORGANIZATION

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MARRY JANE CBD

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MEDIJUANA CBD NACHTSCHATTEN VERLAG NEAR DARK PLAGRON UNITED SEED BANKS

U2, 13, 24, 34 31 9 24, U4 17

VERDAMPFTNOCHMAL 23 Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die InhaberIn des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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INHALT MEDI+GREEN

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10 ARGUMENTE FÜR CBD SCHWEIZER PATIENT*INNEN ERHALTEN LEICHTEREN ZUGANG ZU CANNABIS

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MEDIZIN UNO ERKLÄRTE CANNABIS ZU LEGALER MEDIZIN Eine Entscheidung, die das Leben von Millionen Patient*inn beeinflussen könnte

6–7

CANNA+GLOBE IN DEN USA KÖNNTE ES ZUR VOLLSTÄNDIGEN ENTKRIMINALISIERUNG KOMMEN

8–9

MEDI+GREEN MODIFIZIERTES CBD ZUR BEHANDLUNG VON HAUTKRANKHEITEN UND ALZHEIMER PREIS GETEILT DURCH / MILLIGRAMM Tipps zur Wahl der richtigen Menge und Qualität

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MEDIZIN VORTEILHAFTE PHYSIOLOGISCHE WIRKUNGEN VON CBD In vielen Bereichen effektiv einsetzbar zur industriellen Produktion

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MEDI+GREEN NATÜRLICHE LEBENSMITTELKONSERVIERUNG MIT CBD

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MEDIZIN RAUCHEN VS. VAPORISIEREN Regelmäßige Konsument*innen aufgepasst!

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22–23

MEDI+GREEN MEDIZINISCHES CANNABIS REDUZIERTE EPILEPTISCHE ANFÄLLE UM 97%

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VOLLBLUT DINAFEM: DINAMED KUSH CBD

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MEDIZIN

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WIE WÄHLT MAN DAS RICHTIGE CBD-ÖL? Anleitung im Labyrinth von Spektren und Isolaten

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MEDI+GREEN

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DIE BEDINGUNGEN FÜR DIE MEDIZINISCHE CANNABISFORSCHUNG IN DEN USA BESSERN SICH

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MEDIZIN CANNABIS FINDET SEINEN WEG IN DIE VETERINÄRMEDIZIN DER MEHRHEIT DER BRITISCHEN PATIENT*INNEN OHNE ZUGANG ZUR CANNABISTHERAPIE CANNABIS WÄRE DIE ALTERNATIVE Abhängigkeit von Antidepressiva

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VOLLBLUT

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DINAFEM: BLUEBERRY COOKIES

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MEDIZIN MEDIZINISCHES CANNABIS KANN BEI KINDERN MIT AUTISMUS WIRKSAM SEIN

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VOLLBLUT BARNEYS FARM: PINK KUSH

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MEDI+GREEN HEXENJAGD AUF DIE HANFBRANCHE

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MEDI+GREEN

10 ARGUMENTE FÜR CBD Zehn Argumente, warum sich immer mehr Menschen für CBD zur Gesundheitsvorsorge, Schmerzlinderung und Angstlinderung entscheiden:

1.

CBD gelöst in Hanfsamenöl ist extrem reich an Mineralien, Flavonoiden und Terpenen.

2.

Die Ethanolextraktion bewahrt andere nützliche Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Terpene, Phytocannabinoide). Natürliches organisches Hanfsamenöl hat eine positive physiologische Wirkung, verbessert die Durchblutung und unterstützt das reibungslose Funktionieren des Immunsystems.

3.

Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, hat CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung! Es verursacht keine Euphorie und macht nicht high, aber es hilft dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effizienter zu verwenden.

4.

Die ersten unglaublichen Heilungsgeschichten ermutigten die Patient*innen, da sie keine psychoaktiven Effekte, Nebenwirkungen oder gar die Strenge des Gesetzes fürchten mussten. CBD ist legal in den EULändern!

5.

CBD verhindert, dass der Körper den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid absorbiert, der für die Regulierung von Schmerzen notwendig ist. Erhöhte Anandamidspiegel in der Blutbahn können die Menge an Schmerzen reduzieren, die von einer Person empfunden wird.

6.

CBD kann auch Entzündungen des Gehirns und des Nervensystems begrenzen, was für Menschen, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden, von Vorteil sein kann.

7.

Hilft effektiv bei der Behandlung von psychischen Störungen. Forscher*innen resümierten die Ergebnisse, nach denen CBD im Fall von Schizophrenie, sozialen Angststörungen, Autismus-Spektrum-Störung (ASD), Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Angst, bipolarer Störung, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) und dem Tourettesyndrom empfohlen wird.

8.

CBD lindert Heißhunger und Angst als Symptome der Sucht und verringert Stresshormonspiegel und Herzfrequenz.

9.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Sub­ stanzen am 10. Januar 2018, in der Erkenntnis, dass es ein risikofreier Schritt ist, weil es ein nichtpsychoaktiver Bestandteil von Cannabis ist, der eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen hat. Seine krampflösenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkungen werden von vielen Athlet*innen gelobt. Es wurde als eines der wirksamsten Medikamente bei der Behandlung von entzündlichen Symptomen, Schmerzen und körperlicher Anstrengung genannt, mit denen sich WeltklasseAthlet*innen regelmäßig konfrontieren.

10. Ein attraktives Merkmal bei der Verwendung von CBD ist die einfache Verfügbarkeit des Produkts, die Verfügbarkeit unabhängiger Forschungen und die medizinische Empfehlung.

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MEDI+GREEN

MEDI+GREEN

Schweizer Patient*innen erhalten leichteren Zugang zu Cannabis

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m vergangenen Herbst berichteten wir, dass der Nationalrat, die große Kammer des Parlaments, experimentell den Verkauf von lokalem Cannabis aus biologischem Anbau, als Test für die vollständige Legalisierung, genehmigt hatte. Das Unterhaus ging im Dezember 2020 weiter und nahm den Vorschlag des Bundesrates, den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern, an. Werden sie vom Ständerat genehmigt, treten die Änderungen in Kraft. Wichtigste Neuerung ist, dass Cannabis nun nicht ausschließlich durch Zustimmung eines Regierungsbeamten, der die sogenannte „Ausnahmelizenz“ genehmigen kann, sondern viel einfacher mit einer medizinischen Empfehlung und einem Rezept, bezogen werden kann. Dies würde mehr Patient*innen einen Zugang zu der Heilpflanze ermöglichen. Gegenwärtig erlaubt die Regierung etwa dreitausend Patient*innen pro Jahr die Verwendung von medizinischem Cannabis, was sicherlich nicht den gesamten Bedarf abdeckt. Jörg Mäder, ein Sprecher der Grünliberalen Partei, beschrieb das derzeitige

System als teuer und zeitaufwändig. Es treibe einen erheblichen Teil der Patient*innen mangels einer besseren Alternative auf den illegalen Markt. Obwohl die Änderungsvorlage es ermöglicht hätte, stimmte das Unterhaus gegen die Option, Patient*innen den Anbau zu Hause zu gestatten. Das Paket enthielt auch zwei Einschränkungen – das

Verbot das Cannabis zu rauchen und die Pflicht der Patient*innen, immer ein ärztliches Rezept bei sich zu führen – , aber das Unterhaus erachtete diese für nicht notwendig. Der derzeit hohe Preises kam auch in der Debatte zur Sprache, jedoch wurde keine Entscheidung getroffen, welche Kostenerstattung den Patient*innen künftig gewährt werden soll. Die Initiative, welche die Interessen der Patient*innen im Auge hat, könnte eine erste positive Auswirkung der UN-Entscheidung vom November 2020 sein, die Cannabis auf die Liste der medizinisch wertvollen Drogen setzte.


MEDIZIN

UNO erklärte Cannabis zu legaler Medizin

Eine Entscheidung, die das Leben von Millionen Patient*innen beeinflussen könnte Die Abstimmung auf dem UN-Treffen im Dezember 2020 brachte ein historisches Ergebnis: Die Mitgliedstaaten haben Cannabis von der Liste der gefährlichsten Substanzen, die für therapeutische Zwecke nicht geeignet sind, gestrichen. Das Ergebnis war knapp – 27 Ja, 25 Nein, 1 Enthaltung –, als einzige EU-Land stimmte Ungarn mit Nein.

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a im Zusammenhang mit der Abstimmung viele Missverständnisse bestehen, ist es nötig, mit einer kurzen Klärung zu beginnen. Das 1961 verabschiedete Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel listet Stoffe – als Drogen bezeichnete Substanzen – in vier kontinuierlich aktualisierten Tabellen auf. Die meisten kontrollierten Substanzen stehen auf der Liste I, während die Liste II nur wenige, als weniger

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gefährlich betrachtete Opioide umfasst, z. B. Codein. Auf der Liste III stehen Arzneimittel mit einer Ausnahmegenehmigung, die von Stoffen der Liste I und II abstammen. Für die Abstimmung war die IV. Liste wichtig: Sie enthält Substanzen der Liste I, deren therapeutischer Wert nicht anerkannt wird. Auf dieser Liste stand das Cannabis 60 Jahre lang, was die Umsetzung medizinischer Marihuana-Programme sehr erschwerte. Nach der Abstimmung wurde

es von der Liste gestrichen, was bedeutet, dass die UN nach 60 Jahren endlich seinen therapeutischen Wert anerkannt hat!

Warum wurde die Änderung gerade jetzt beschlossen? Seit Jahrzehnten liegen umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse über die gesundheitlichen Vorteile von Cannabis vor, und Millionen von Patient*inn haben von


erfolgreichen Anwendungen berichtet. Immer mehr Fälle wurden bekannt, in denen sich Cannabis als die einzig wirksame Droge erwiesen hat. Infolgedessen wurden weltweit medizinische Cannabisprogramme gestartet, aber die UN-Konventionen hielt sich hartnäckig. Den Durchbruch brachte die Kommission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Drogenabhängigkeit (ECDD), die zwischen 2017 und 2018 unabhängige wissenschaftliche Experten zusammentreten ließ, um die Fakten zu Cannabis, seinen Wirkstoffen und seinen Derivaten zu überprüfen. Nachfolgend unterbreitete die ECDD den Vereinten Nationen im Januar 2019 Änderungsvorschläge zum Einheitsabkommen, in der Absicht, die Konvention zu aktualisieren, auf den Stand der Wissenschaft zu bringen und die Regulierung einfacher und transparenter zu gestalten. Die ECDD machte folgende Vorschläge: • Die medizinische Verwendung von Cannabis und Cannabisharz, THC und seinen Isomeren sollte gemäß den UN-Konventionen gestattet sein • Cannabisextrakte und Tinkturen sollten von der Liste der kontrollierten Substanzen gestrichen werden • Alle Formen von THC sollten auf die Liste der Arzneimittel gesetzt werden • Aufgrund der Studien ist es eindeutig, dass CBD (Cannabidiol) nicht der UNArzneimittelverordnung unterliegt, da es sicher anwendbar ist • Präparate mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2%, die hauptsächlich CBD (aus Hanf gewonnenes CBD-Öl) enthalten, sollten nicht den UN-Arzneimittelvorschriften unterliegen Die ECDD fasste die Untersuchung wie folgt zusammen: „Die dem Ausschuss vorgelegten Beweise deuten nicht darauf hin, dass Cannabis und Cannabisharz mit den schädlichen Nebenwirkungen anderer Stoffe im Anhang IV des Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel 1961 einhergeht. Darüber hinaus haben Cannabispräparate ein therapeutisches Potenzial bei der Behandlung von Schmerzen und anderen Erkrankungen wie Epilepsie und Krampfanfällen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose gezeigt. In Übereinstimmung mit dem oben Gesagten sollten Cannabis und Cannabisharz so klassifiziert werden, dass Schäden

durch Cannabiskonsum vermieden werden, gleichzeitig aber der Zugang, die Forschung und die Entwicklung in Bezug auf Cannabis für medizinische Zwecke nicht behindert werden“. Die erste Empfehlung der WHO ist die wichtigste, da sie die medizinische Verwendung von Cannabis in allen Mitgliedstaaten erlaubt. Es ist eine enorme Leistung, dass die Wissenschaft über die seit Jahrzehnten geltenden Richtlinien triumphiert hat und dass Millionen von Patienten Zugang zu medizinischer Verwendung haben. Es ist nun Sache der einzelnen Länder, die Möglichkeiten zu nutzen und medizinische Cannabisprogramme zu starten. Das Vorschlagspaket der WHO wurde nicht vollständig angenommen, jedoch haben die abgelehnten Punkte geringere Bedeutung als die Frage des therapeutischen Einsatzes von Cannabis.

Dilemmata und Missverständnisse rund um das CBD

Debatten rund um das CBD führten zu vielen Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Ein Punkt wurde nicht zur Abstimmung gestellt, d.h. es wurde nicht entschieden, ob rein CBD-haltige Produkte unter die UN-Konvention fallen sollen. Es wird jedoch immer unwahrscheinlicher, dass die CBD auf die Liste der kontrollierten Stoffe gesetzt wird. Einige Tage nach dem UN-Treffen entschied die Europäische Kommission unter Berufung auf die Position des EU-Gerichtshofs, dass CBD keine Droge ist, weshalb sie innerhalb der EU die gleiche Freizügigkeit genießen sollte wie jedes andere legale Produkt. Obwohl diese Entscheidung nur für die Europäische Union gilt, ist es unwahrscheinlich, dass später auf UNEbene eine andere Entscheidung getroffen wird. Auf der Dezember-Sitzung wurde eine Entscheidung über CBD-Öle aus Hanf mit einem maximalen THC-Wert von 0,2% getroffen: Die Mitgliedstaaten stimmten nicht für die Beendigung der internationalen Kontrollen dieser Produkte. Dies bedeutet jedoch nicht, dass pflanzliche CBD-Produkte mit einem Verbot belegt wären! Für nichtmedizinische CBD-Öle, Kosmetika und andere Präparate bedeutet dies keine Änderung. Die Entscheidung besagt nur, dass CBD-basierte Medikamente wie Epidiolex oder CannEpil internationalen Vorschriften unterliegen, wenn sie THC enthalten. Hätte die Mehrheit der Mitgliedstaaten dafür gestimmt hätte, unterlägen CBD-Arzneimittel mit einem THC-Gehalt unter 0,2% nicht den internationalen Vorschriften. Insgesamt ist die Bilanz der UNAbstimmung positiv zu bewerten, in den kommenden Jahren muss also nur an der Feinabstimmung gearbeitet werden.

text: Tamás Kardos

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CANNA+GLOBE

In den USA könnte es zur vollständigen Entkriminalisierung kommen

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Die Staaten können endlich frei über ihre Cannabispolitik entscheiden

ach einer Abstimmung im US-Repräsentantenhaus könnten Straftaten im Zusammenhang mit Marihuana auf Bundesebene neu klassifiziert werden. Während es im Dezember so aussah, als könnte das Kunststück an der republikanischen Mehrheit im Senat scheitern, besteht angesichts der Entwicklung im Januar bereits eine größere Chance, dass sich tatsächlich etwas ändert. Die Bedeutung der Abstimmung im Repräsentantenhaus ist kaum zu unterschätzen: Es war das erste Mal, dass eine Kon-

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gresskammer für die Beendigung des Bundesverbots von Marihuana gestimmt hat. Es ist ein Verbot, das vor genau 50 Jahren von Präsident Nixon herbeigeführt wurde. Viele Staaten sprachen sich gegen die Bundespolitik aus. Pioniere stimmten bereits in den 1970er Jahren für die Entkriminalisierung von Cannabis, aber das hat im Großen und Ganzen nicht viel verändert. Den Rest der Geschichte kennen wir: 1996 startete Kalifornien als erstes Land in den USA ein medizinisches Cannabisprogramm, das inzwischen

von 30 Bundesstaaten übernommen wurde. 2012 wurde über die ersten Legalisierungen abgestimmt, die jetzt in 15 Bundesstaaten durchgeführt werden. Und so absurd es auch erscheinen mag, das Bundesverbot bleibt unerschüttert und spricht dem Cannabis sogar jeden medizinischen Wert ab. Infolgedessen steht die Regulierung der meisten Staaten heute im Widerspruch zu den Bundesgesetzen, sodass Legalisierungsmodelle nicht abgeschlossen werden können. Und um nur das Hauptproblem zu nennen: Legal tätige Cannabisunternehmen haben in vielen Fällen keinen Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen und sind gezwungen, mit Bargeld zu handeln.

Warum wurde die Änderung Georgia wurde Zünglein an der Waage Auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie könnte man meinen, dass das Thema Marihuana nicht das brennendste ist, aber es hat jetzt mehr als nur symbolische Bedeutung. Kein Wunder also, dass Joe Biden kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten – und sogar noch vor seiner Amtseinführung! – die demokratische Mehrheit im Repräsentantenhaus das Bundesverbot mit 228-164 Stimmen beendete. Dies bedeutet nicht, dass der Handel mit Marihuana auf nationaler Ebene erlaubt wurde! „Diese Gesetzgebung legalisiert Cannabis nicht im ganzen Land, verhindert jedoch, dass die Bundesregierung in die souveränen Ent-


scheidungen der Staaten eingreift“, erklärte der Demokrat Earl Blumenauer. „Das Cannabisgesetz hebt die Verurteilungen wegen Marihuana auf Bundesebene auf und erlaubt eine Steuer von 5% auf Cannabisprodukte. Die erzielten Einnahmen könnten den, von der Umsetzung des Gesetzes am stärksten betroffenen, Gemeinden helfen“, fügte er hinzu. Bekanntermaßen war der Führer der republikanischen Mehrheit im Senat, Mitch McConnell, gegen eine Entkriminalisierung, weshalb die Demokraten darauf vertrauen mussten, bei den Wahlen am 5. Januar Sitze im Senat hinzuzugewinnen. Ihre Hoffnungen wurden erfüllt und sie erlangten zum ersten Mal seit 2010 um Haaresbreite die Senatsmehrheit! So steht der Einführung der Entkriminalisierung auf Bundesebene nichts im Weg.

Dilemmata und MissverstänJenseits der Entkriminalisierung Einer der beiden neugewählten Senatoren, Jon Ossoff, hatte gegenüber CNBC im Juli 2020 erklärt: „Ich werde nicht nur auf Entkriminalisierung, sondern auch auf die landesweite Legalisierung von Cannabis drängen. Ein Verbot dieser Substanz

ist irrational, äußerst kostspielig und geht mit schrecklichen Menschenopfern einher. Eine schwerwiegende Ungerechtigkeit ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die ihre Strafen wegen gewaltfreier MarihuanaVerbrechen absitzen, während andere in der Cannabisindustrie reich werden. Ich werde für die vollständige Legalisierung von Cannabis, die Abschaffung der Haftstrafe für gewaltfreie Drogendelikte und die Beseitigung des Registers für gewaltfreie Cannabis-Straftaten kämpfen.“ Raphael Warnock, ebenfalls inzwischen zum Senator gewählt, sieht die Situation ähnlich. Er gibt sich nicht mit der Entkriminalisierung zufrieden, sondern hat sich zum Ziel gesetzt, die wegen Canna-

bis Inhaftierten freizulassen. Aber auch die Verfasser des Gesetzes hörten nicht bei der Entkriminalisierung auf. Das verabschiedete Gesetz geht über die Beseitigung der Inhaftierung und des Konflikts zwischen Staaten und Bundesregierung hinaus. Unter anderem können Ärzte der Veterans Health Administration in den Legalisierungsstaaten Rezepte für medizinisches Marihuana ausstellen, und die Bundesstaaten werden aufgefordert, die Stigmatisierung zu beenden und frühere Verurteilungen wegen geringfügiger Cannabisvergehen zu revidieren. Das Gesetz erlaubt es der Small Business Administration auch, Unternehmer und kleine Unternehmen zu unterstützen, die sich in der aufstrebenden Branche betätigen wollen. Natürlich reagierte auch der Aktienmarkt auf die Entwicklungen: Infolge der Wahlen Georgia stiegen die Cannabisaktien sofort, die größten – Canopy Growth, Tilray und Aurora Cannabis – bereits in der letzten Wahlrunde um 10-17%. Wichtigste Veränderung wäre, dass Cannabisunternehmen Zugang zu Geschäftsbanken und Versicherungen bekommen und das Cannabisgeschäft endlich ein Mainstream-Geschäftsbereich wird.

text: Jack Pot

Die Endoxo GmbH wurde Ende 2019 von Dr. med. Franjo Grotenhermen, einem national und international respektierten Experten zu pharmakologischen und medizinischen Aspekten von Cannabis und Cannabinoiden zusammen mit Stefan Nölker-Wunderwald, der mit seinem Unternehmen Hanf-Zeit langjährige Erfahrung bei der Entwicklung natürlicher Hanfprodukte hat, gegründet. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, hochwertige CBD Produkte zu fairen Preisen zu produzieren. Händleranfragen erwünscht.

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U KOSMETISCHE MUNDÖLE MIT 5 UND 10% CBD SOWIE CBD-CREME Endoxo ORAL-10 CBD-Mundpflege-Öl 10 ml: Das ORAL-10 Mund-Pflegeöl von Endoxo zeichnet sich durch seinen besonders milden Geschmack aus, was es für geschmackssensible Anwender besonders interessant macht. ORAL-10 enthält die höchste CBD-Konzentration der Endoxo Mund-Pflegeöle. Ebenfalls als 5% Variante – ORAL-5 in 20 ml erhältlich. Auch für Veganer geeignet! Je 34,90 €

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MEDI+GREEN

Modifiziertes CBD zur Behandlung von Hautkrankheiten und Alzheimer

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in Forscherteam zeigte an einem neuen doppeltwirkenden Cannabidiol-Derivatmolekül, dass es stärkere antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen haben kann als CBD selbst. Forscher der University of Dundee in Schottland und der Universidad de Córdoba in Spanien hatten schon in einem früheren Projekt beobachtet, wie CBD in Keratinozytenzellen in der oberen Hautschicht Entzündungen hemmen kann. Nach der vollständigen Untersuchung des Wirkungsmechanismus experimentierten sie nun mit einem modifizierten Cannabidiol-Molekül, um die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften weiter zu verbessern. Das Forscherteam geht davon

antioxidative Eigenschaften aufweisen. Es wurde gezeigt, dass beide Verbindungen in der Funktion der bezeichneten Proteine wirksamer als CBD sind, aber eine von ihnen wurde bei Raumtemperatur als toxisch und instabil befunden, sodass man sich in den anderen Phasen des Experiments auf das O-Methyl-Para-Cannabidiol-Chinon konzentrierte. Die Forscher zeigten drei unterschiedliche und wichtige Eigenschaften von modifiziertem CBD in einem Zellmodell der Huntington-Krankheit: ein direktes Antioxidans, das das BACH1-Protein unterdrückt und das NRF2-Protein aktiviert. In einem anderen Test wurden Zelllinien mit oxidativem Schaden mit dem CBD-Derivat behandelt, das eine neuroprotektive Wirkung hatte. „Wenn die Hemmung von BACH1 mit der Aktivierung von NRF2 kombiniert wird, ist das Ergebnis eine sehr starke antioxidative und entzündungshemmende Reaktion und eine bessere therapeutische Wirkung“, fasste Dr. Eduardo Muñoz, einer der Forschungsleiter die Erfahrungen zusammen. Die Forscher glauben, dass dieses neue CBD-Derivat auch bei der Behandlung von entzündlichen Haut­erkrankungen wie atopischer Dermatitis und blasenbildender Autoimmundermatose nützlich sein kann. Da NRF2 und BACH1 bei einigen neurodegenerativen Erkrankungen angegriffen werden und die Studien zeigten, dass die Verbindung vor dem Zelltod schützt, verspricht sie Hilfe sie bei Alzheimer und Huntington.

aus, dass das neue CBD-Derivat bei der Behandlung seltener Hauterkrankungen wie den blasenbildende Autoimmundermatosen, aber auch bei bestimmten neurodegenerativen Erkrankungen einschließlich Alzheimer-Krankheit und Huntington-Krankheit, genutzt werden kann. Ziel der Experimente war es, ein Protein namens BACH1 zu blockieren, das entzündungshemmende Enzyme unterdrückt und das NRF2-Protein zu aktivieren, das für die Expression von Antioxidantien verantwortlich ist. Zu diesem Zweck untersuchte das Forscherteam eine Gruppe von halbsynthetischen CannabidiolChinon-Derivaten, in denen zwei Isomere gefunden wurden, die möglicherweise zwei

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PREIS GETEILT DURCH

MILLIGRAMM Tipps zur Wahl der richtigen Menge und Qualität

Die therapeutischen Wirkungen von Cannabis können vielfältig eingesetzt werden, und viele von ihnen machen überhaupt nicht high. In den letzten Jahren gerieten zunehmend stärkere Konzentrate, CBD-Produkte und ähnliche rauchfreie, innovative Erfindungen in den Fokus, denn viele Menschen möchten nur die Vorzüge genießen, ohne die Strenge des Gesetzes oder psychotrope Wirkungen des Produkts fürchten zu müssen. CBD, auch als Cannabidiol bekannt, ist eine von mehr als 120 Verbindungen, die als Cannabinoide bezeichnet werden und meist aus den Blättern und Blüten von Industriehanf extrahiert wird. Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, besitzt CBD keine bewusstseinsverändernde Wirkung. Dies liegt daran, dass CBD nicht dieselben Rezeptoren anspricht wie THC.

WIE WIRKT CBD AUF DEN ORGANISMUS?

Somit hat CBD keine psychotrope Wirkung, d. h. es verursacht weder Euphorie noch ein High-Gefühl, hilft aber dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effektiver einzusetzen. Einer Studie zufolge ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass CBD nur eine minimale Wirkung auf das Endocannabinoid-System ausübt, jedoch andere Verbindungen im Endocannabinoid-System aktiviert oder hemmt. Zum Beispiel hindert CBD den Körper, den Cannabinoid-Neurotransmitter Anandamid zu absorbieren, der zur Schmerzbekämpfung benötigt wird. Ein erhöhter Anandamidspiegel im Blut kann Schmerzen verringern. Auf die gleiche Weise kann CBD auch Entzündungen im Gehirn und im Nervensystem begrenzen, wovon Menschen profitieren können, die unter Schmerzen oder Schlaflosigkeit leiden.

WIE VIELE TROPFEN AM ANFANG?

Jeder Mensch wird mit einem anderen EndocannabinoidSystem geboren, daher variieren auch die wirksamen CBD-

Dosen. Neben individuellen Unterschieden wird die verwendete Menge durch das Körpergewicht und das zu behandelnde Symptom beeinflusst. Im Allgemeinen ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen - fünf bis fünfzehn Milligramm pro Tag - und die Dosis langsam und kontinuierlich zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

SPARSAM SEIN UND AUF DEN WIRKSTOFFGEHALT ACHTEN! Vollspektrum-CBD-Öle sind nicht alle gleich. Neben CBD enthalten diese Produkte auch andere Wirkstoffe, hauptsächlich andere Cannabinoide und Terpene, welche die Wirkung beeinflussen und ergänzen. Es lohnt sich beispielsweise, die Analyse der Ungarischen Medizinischen Cannabis-Vereinigung zu betrachten, die 5%ige CBD-Öle getestet hat. Während der Anteil an CBD nahezu gleich ist, zeigt der Anteil an anderen Wirkstoffen bereits signifikante Unterschiede. Es kann ein oder zwei Jahre dauern, bis man das ideale Produkt und die ideale Dosierung gefunden hat. Die meisten Hersteller verkaufen stärkere Öle zu einem verhältnismäßig günstigeren Preis, um damit an die Sparsamkeit zu appellieren. Man sollte nachrechnen und den Preis durch Milligramm dividieren. So erfährt man, wie viel ein Milligramm CBD jeweils tatsächlich kostet. Übrigens: Man meide Öl ohne Wirkstoffgehaltsangabe in Milligramm!



MEDIZIN

Vorteilhafte physiologische Wirkungen von CBD

In vielen Bereichen effektiv einsetzbarzur industriellen Produktion

CBD hat im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten Cannabinoid, keine bewusstseinsverändernde Wirkung. Es verursacht keine Euphorie, löst auch keine Tränen aus, doch es hilft dem Körper, seine eigenen inneren Cannabinoide effektiver einzusetzen.

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ei Verwendung müssen Konsumenten keine psychotropen Wirkungen, Nebenwirkungen oder sogar die Strenge des Gesetzes fürchten. Seine Popularität wird durch seine leichte Erhältlichkeit, die Vorhandensein unabhängiger Forschungen und ärztliche Empfehlungen erhöht.

Entzündungshemmende, analgetische Wirkung Seine krampflösende und entzündungshemmende Wirkung wird von vielen Sportlern gepriesen. Es wurde als eines der wirksams14

ten Mittel zur Behandlung von entzündlichen Symptomen, Schmerzen und trainingsbedingten Symptomen eingestuft, mit denen Spitzenathleten regelmäßig konfrontiert sind. Das Feedback der Patienten deutet darauf hin, dass CBD die Verringerung der Blutversorgung bei Arteriosklerose, einem starken krampflösenden und entzündungshemmenden Mittel, ausgleicht. Die analgetische Wirkung ist auch sehr gut messbar, insbesondere bei chronischen Schmerzen älterer Patienten, die bei Krebs, Neuropathie, Multipler Sklerose, Epilepsie oder der Parkinson-Krankheit signifikant

reduziert werden können. Dies liegt daran, dass CBD den Körper daran hindert, das zur Schmerzbekämpfung nötige Anandamid aufzunehmen. Durch den folglich erhöhten Anandamid-Spiegel im Blut können Schmerzen reduziert werden.

Schlafstörungen Die häufigsten Probleme sind psychische Schlafstörungen, die in hohem Maße mit Stress zusammenhängen. Psychische Schlafstörungen werden durch aktuellen, alten oder sogar anhaltenden Stress verursacht.


Untersuchungen zeigen, dass CBD-Konsumenten länger schlafen, mit weniger Wachsein oder Unruhe, sodass immer mehr Menschen alternative Therapien, nämlich CBD-Öl, wegen der schlafregulierenden Wirkung, chemischen Mitteln vorziehen. Schlafstörungen zählen zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten. Laut Umfragen in europäischen Ländern leiden etwa siebzig Prozent der Menschen darunter. Die Studie zeigt, dass viele Menschen ständig an unangenehmen Symptomen von Schlafstörungen, schlechtem Schlaf oder einfach nur Schlaflosigkeit leiden. Schlaflosigkeit verursacht tagsüber Müdigkeit und Mattigkeit, beeinträchtigt die Stimmung, das Gedächtnis und die Konzentration, kann zu Depressionen führen, die Arbeitsleistung verschlechtern und das Unfallrisiko erhöhen. Regelmäßig eingenommene Schlaftabletten verschlimmern paradoxerweise die Schlafstörungen. Die Auswirkungen von CBD-Öl auf den Schlaf-Wach-Zyklus sind zweiphasig, niedrige Dosen wirken aktivierend und bei höheren Dosen fördert CBD den Schlaf. Ergebnisse kleinerer Studien an gesunden Freiwilligen zeigen, dass höhere CBD-Dosen (600 mg/Tag) dazu führten, dass Probanden in einer Studie länge Zeit schlafen konnten. Selbst bei relativ niedrigen Dosen (160 mg/ Tag) schliefen Probanden länger, die zuvor über Einschlafstörungen oder die Unfähigkeit länger zu schlafen, geklagt hatten. In der Studie gaben diejenigen, die CBD erhielten, an, länger zu schlafen, mit weniger Wachphasen und Unruhe. Die Verwendung von CBD hatte auch Auswirkungen auf das Erinnerungsvermögen, über „Katergefühle“ berichteten die Probanden am nächsten Tag jedoch nicht.

rum-Störungen, Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung, Angst, bipolaren Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen und dem Tourette-Syndrom. Angststörungen sind, neben den Schlafstörungen, das vielleicht häufigste Anwendungsgebiet von CBD. Wir haben zuvor die wissenschaftlichen Studien beschrieben, welche die wichtigsten angstreduzierenden Wirkungen von CBD aufgezeigt haben. Die erste wegweisende Forschung stammt aus dem Jahr 1982, in ihr machte der brasilianische Professor Antonio Waldo Zuardi deutlich, dass CBD die durch THC verursachten Angstzustände wirksam lindert und gleichzeitig die psychotropen, von Euphorie begleiteten Wirkungen verstärkt. Einige Probanden erhielten zusätzlich zu 0,5 mg THC pro Kilogramm Körpergewicht 1 mg/kg Cannabidiol. Außerdem testeten brasilianische Forscher 1990 und 1994 die Anxiolytika (Angstlöser) von CBD bei Mäusen – diesmal ohne THC. Für ihr Experiment verwendeten sie den sogenannten Elevated Plus Maze-Test, der nach heutigem Stand der Wissenschaft eine der effektivsten Methoden zum Erkennen von Angstzuständen darstellt. Unter dem Einfluss von Anxiolytika, die als wirksam gelten, wagen sich Mäuse aus dem sicheren Raum auf die Planken, gehen aber kein übermäßiges Risiko ein. Untersuchungen haben gezeigt, dass CBD, in der richtigen Menge verabreicht, genau das bewirkt, d.h. es ist wirksam bei der Verringerung der Angst bei Tieren. Dieselbe Forschungsgruppe führte 1993 auch ein Humanexperiment durch, das

2011 mit einer strengeren Methodik wiederholt wurde. Es wurde untersucht, ob CBD die mit Reden vor einem Publikum verbundene Angst bei Personen mit diagnostizierter sozialer Phobie verringern kann. Die Ergebnisse sprechen auch hier für sich. In den letzten Jahren haben auch bekannte wissenschaftliche Fachzeitschriften über das Potenzial des CBD berichtet.

text: Brie Viland – Tamás Kardos

Stressabbau Stress ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, er ist die Basis der Entwicklung, die Grundlage für Veränderungen. In der heutigen schnelllebigen Welt brauchen wir jedoch auch bewussten Stressabbau. Es gibt viele verschiedene Techniken zum Stressabbau, wir können unseren Körper durch Entspannung, Meditation und Sport vom Alltagsstress befreien, aber für viele ist es immer noch schwierig, denn die propagierten Methoden funktionieren nicht bei größeren Problemen. Große Veränderungen in unserem Leben sind ein Stressfaktor, der lähmen kann. Gelingt es, sie zu steuern, können sie sogar Entwicklungen in uns auslösen, unbehandelte Spannungen hingegen sind vielfach die Brutstätte für Krankheiten. Forscher sind zu dem Schluss gekommen, dass CBD besonders wirksam bei der Behandlung von psychischen Störungen ist. Empfohlen wird es bei Schizophrenie, sozialen Angststörungen, Autismus-Spekt15


MEDI+GREEN

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MEDI+GREEN

Natürliche Lebensmittelkonservierung mit CBD

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s überrascht kaum noch, dass jeden Monat weitere vorteilhafte Wirkungen des Cannabidiol (CBD) entdeckt werden. Ungewöhnlich jedoch, dass jetzt nicht die Medizin oder Schönheitspflege einen weiteren Anwendungsbereich gefunden hat, sondern die Lebensmittelindustrie. Forscher aus Florida haben entdeckt, dass CBD auch als Konservierungsmittel wirken kann. In ihrem Experiment fungierte CBD-Öl, auf frisches Obst aufgetragen, als Konservierungsmittel und hemmte Fermentierung und Schimmel. Ganz neu ist die Entdeckung nicht, da die Wirkungen von CBD gegen Bakterien, Schimmel und Pilze schon bekannt waren. Jedoch lieferte die Forschung neue Daten. Die Studie wurde von Forschern der Abteilung für Zell-, Mikround Molekularbiologie des Food Laboratory der University of South Florida in der Zeitschrift Postharvest Biology and Technology veröffentlicht.

Wie funktioniert das? Die Forscher trugen CBD-Öl auf frisch geerntete Erdbeeren auf. Diese wurden dann acht Tage bei 1 °C und dann weitere acht Tage bei 10 °C gelagert. Die mit CBD behandelten Erdbeeren wurden nach Aussehen und mikrobiellem Zustand bewertet. Die Forscher fanden heraus, dass CBD-Öl das visuelle Erscheinungsbild im Vergleich zu unbehandelten Erdbeeren wirksam konservierte. Das Öl hemmte auch sowohl Fermentation als auch das Schimmelwachstum, wodurch die Gesamtqualität der behandelten Erdbeeren besser erhalten blieb. Die antimikrobiellen Eigenschaften von CBD wurden bereits in früheren Untersuchungen nachgewiesen. Eine im Juni 2020 veröffent-

lichte australische Studie zeigte, dass CBD Bakterienstämme abtötete, die auch gegen bekannte Antibiotika resistent waren, und jede Infektion wirksam bekämpfte. Die Bakterien wurden auch nach zwanzig Tagen nicht gegen CBD resistent, obwohl sie nach dieser Zeit normalerweise bereits gegen Antibiotika resistent sind. Wenn man CBD zur Obstkonservierung benutzen möchte, sollte man ein Vollspektrumöl wählen, da sich

auch andere Cannabinoide im Kampf gegen Bakterien bewiesen haben. Man denke hier vor allem an Cannabigerol (CBG), das laut einer im Januar 2020 veröffentlichten Studie MRSA, eine der gefährlichsten Bakterien bekämpfen kann, das auch aus im Zusammenhang mit nosokomialen Infektionen bekannt ist. Es scheint, dass auch die Lebensmittelindustrie sehr von Cannabinoiden profitieren kann.


CBD-reiche Sorten

Black Jack CBD Sweet Seeds

Blue Dream CBD Humboldt Seed Organization

CBD Blue Shark Barney’s Farm

Gorilla Dinafem Seeds

Dinamed CBD Dinafem Seeds

Dinamed Kush CBD Dinafem Seeds

Early Amnesia CBD Dinafem Seeds

Green Crack CBD Humboldt Seed Organization

Green Poison CBD Sweet Seeds

Quick Dinamed CBD Dinafem Seeds

Red Pure Auto CBD Sweet Seeds

S.A.D. (Sweet Afgani Delicious CBD) – Sweet Seeds

CBD Critical Cure Barney’s Farm

Unsere Partner in der Unterstützung von Patienten:





MEDIZIN

Rauchen vs. Vaporisieren

Regelmäßige Konsument*innen aufgepasst!

Nach der Verbreitung des rauchfreien Tabaks und verschiedener anderer Pflanzen untersuchen Wissenschaftler*innen die gesundheitlichen Risiken im Vergleich zum klassischen Tabakrauchen. Doch auch auf der Basis immer zahlreicherer Untersuchungen lässt sich noch immer kein eindeutiges Urteil fällen. Einige Anhaltspunkte für eine Entscheidung können wir jedoch liefern.

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and-Vaporizer – in erster Linie E-Zigaretten – betrachten viele als eine risikofreie Methode des Tabakkonsums. Das Grundprinzip des Verdampfens ist es, das zum Konsum vorgesehene Pflanzenprodukt – sei es Pfefferminze, Cannabis, Lavendel oder was auch immer – ohne Verbrennung zu inhalieren und so Verbrennungsrückstände vernachlässigbar zu machen. Die Schleimhäute und die Lunge werden weniger gereizt, außerdem konsumiert man die Wirkstoffe in höherer Menge. Einige Vaporizer eignen sich zum Verdampfen von Flüssigkeiten. Hierzu gehört die Mehrzahl der E-Zigaretten – zum Konsum von flüssigen Nikotinlösungen bzw. Flüssigkeiten mit unterschiedlichem Cannabinoidgehalt –, außerdem Gerätschaften zum Konsum von Ölen und Konzentraten. Mit ähnlichen Vorrichtungen kann man auch Produkte wie Haschisch vaporisieren. Kein Wunder, dass die neue Konsummethode schnell populär wurde. Slogans über die Risikolosigkeit zogen Ende der 2000er-Jahre weite Kreise bar jeder wissenschaftlichen Grundlage. Schon damals wiesen viele darauf hin, dass zur Feststellung der wirklichen Risiken noch eine Menge von Untersuchungen nötig seien. Vorläufig können wir mit Sicher-

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heit sagen, dass in den meisten Fällen das Vaporisieren weniger riskant ist als das Rauchen, von Risikofreiheit kann jedoch nicht die Rede sein.

Keine Methode funktioniert ohne Schädigungen Die Washingtoner National Academy of Sciences fasste Anfang 2018 die wichtigsten Ergebnisse von Untersuchungen zu den medizinischen Auswirkungen von Verdunstern und E-Zigaretten zusammen. Demnach können E-Zigaretten beim Abgewöhnen des Tabakrauchens helfen, gleichzeitig ermutigten sie Jugendliche, Nikotin zu konsumieren. Diese Tatsache hat ein zwiespältiges Urteil bezüglich der Risiken zur Folge. Einerseits positiv, da ein Teil der Erwachsenen sich vom Einatmen schädlicher Verbrennungsrückstände befreien kann, andererseits negativ, da es Teenager zur Nikotinabhängigkeit führt. Zudem ist bei ihnen die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie später Tabak rauchen werden, als bei Personen, die noch nie eine E-Zigarette probiert haben. Ob dies auch für das Verhältnis von Vaporizern zu Joints zutrifft, geht aus der Untersuchung

nicht hervor. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass man beim Vaporisieren weniger toxische Verbindungen zu sich nimmt und somit das Krebsrisiko und die Belastungen für die Lungen und das Herz geringer sind. Bei den E-Zigaretten ist die ausgebildete Nikotinabhängigkeit gelinder. Husten und Asthma kommen jedoch auch bei der Verdunstungsmethode vor, zudem kann ein Teil der Geräte explodieren. Wenn wir davon verschont bleiben, ist nach der Zusammenfassung zu urteilen das Inhalieren eine gute Alternative zum traditionellen Rauchen. Ein Schatten auf dieses positive Bild wirft jedoch eine im August publizierte Untersuchung, die neue Risiken aufdeckt. Forscher*innen der Universität von Birmingham modellierten im Labor die Auswirkungen des Verdunstens auf gesunde Lungenzellen und stellten fest, dass sich bei ihnen die Aktivität der Immunzellen verringerte, die schädliche Staubteilchen, Bakterien und Allergene herausfiltern, bzw. dass sich Entzündungen einstellen können. Dennoch halten sie das Verdunsten für eine si-


cherere Alternative als das Rauchen, machen jedoch darauf aufmerksam, dass die Risiken nicht zu unterschätzen sind und sogar zum Auftreten von COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) führen können.

Medizinischer Gebrauch Schätzungsweise benutzen gegenwärtig 10 bis 20 Prozent der Patient*innen, die medizinisches Cannabis konsumieren, Vaporizer. In Europa liegt die Zahl niedriger als in Nordamerika, aber eine Verbreitung der Verdampfer in Europa ist deutlich zu sehen. Für die Konsumenten aus medizinischen Gründen kann das Verdunsten aus verschiedenen Gründen die ideale Wahl sein. Einerseits – wie bei den E-Zigaretten – vermeidet man die heißen Verbrennungsrückstände und das Eintreten von schädlichen Nebenprodukten in die Lunge, andererseits ermöglicht es eine genauere Dosierung. Bei einer Vielzahl von Geräten kann man die Verdunstungstemperatur einstellen, der Konsument kann also mit verschiedenen Einstellungen experimentieren, um die nötigen Cannabinoide am wirkungsvollsten aufzulösen und einzuatmen. Mehrere Vaporizertypen haben ein diskretes Erscheinungsbild, das für medizinische Konsument*innen ebenfalls von Vorteil sein kann, wenn sie in der Öffentlichkeit Cannabis konsumieren und eine Stigmatisierung vermeiden wollen. Eine Untersuchung aus dem Jahre 2013 fand heraus, dass bei den Konsummethoden von Cannabis das Vaporisieren die geringsten Nebenwirkungen hat. Unter den medizinischen Konsument*innen gehen die Meinungen bezüglich der Wirksamkeit auseinander. Hinsichtlich der schmerzstillenden Wirkung finden sich abweichende Berichte. Obwohl diesbezügliche Untersuchungen belegen, dass man mit dem Verdunster Cannabinoide in größerer Menge einatmet und sich schneller eine Wirkung einstellt, lindert bei einer Gruppe von Kranken das Rauchen wirksamer Magenschmerzen oder verringert wirksamer Angststörungen. Der Vergleich wäre natürlich nur dann präzi-

se, wenn eine Gruppe von Patient*innen verschiedene Cannabissorten in beiden Methoden ausprobieren würde, möglichst mit dem gleichen Typ von Vaporizern, und man im Anschluss die Erfahrungen vergleichen könnte.

Tipps zum Vaporisieren Da es laut den zitierten Untersuchungen eindeutig ist, dass Verdunsten gesünder ist als Rauchen, ermutigen wir alle, die Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren, diese Methode anzuwenden. Wenn sich herausstellt, dass die Wirkung geringer ist als beim Rauchen, kann man Verschiedenes ausprobieren. Es ist ratsam, unterschiedliche Geräte, die jedoch alle sicher und von guter Qualität sein müssen, zu testen, denn die abweichenden Wirkungsmechanismen können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Wenn die Möglichkeit dazu besteht, ist der Gebrauch eines solchen Typs zu empfehlen, bei dem die Verdunstungstemperatur eingestellt werden kann. Die Verdunstungstemperatur der Cannabinoide liegt zwischen 157 und 230 °C, die ideale Verdunstungstemperatur verschiedener Cannabinoide ist un-

terschiedlich (siehe dazu den ausführlichen Artikel „Die beliebtesten Kräuter zum Verdampfen“ in Medijuana 3/2016 oder unsere Webseite – d. Hrsg.). Die optimale Verdunstungstemperatur der Blüten liegt meist bei 170°C; im Falle von Konzentraten sind es jedoch nur 140°C. Um hier den höchsten Wirkungsgrad zu erreichen, ist es notwendig, die Blüten so klein wie nur möglich zu zerteilen. Wenn möglich, sollte auch mit verschiedenen Sorten, Ölen und Konzentraten experimentiert werden, bis die erwünschte Wirkung gefunden ist. Wenn jedoch trotz aller Versuche nur das Rauchen den gewünschten Effekt bringt, muss man natürlich nicht um jeden Preis am Verdunsten festhalten. Dann ist natürlich ausdrücklich zu empfehlen, Cannabis nicht mit Tabak zu mischen. Allen, die regelmäßig Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren, sei empfohlen, Alternativen zu testen, beispielsweise den Konsum in Lebensmitteln, Ölen, Tinkturen und den Gebrauch von Cremes .

text: Bob Arctor


Starterset von Plagron Alle Nährstoffe für die Aufzucht einer Pflanze

Das Plagron-Starterset gibt Zuchtanfänger*innen die Möglichkeit, die Plagron-Produkte kennenzulernen. Probiere die Kombination der Plagron-Basisdüngung und einem starken Wurzelstimulator aus. Plagron hat speziell für Zuchtanfänger*innen ein neues Paket zusammengestellt: das Plagron-Starterset. Dieses Set ist in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, als 100-% NATURAL und 100-% TERRA-Variante. Das Starterset enthält die bekannten Basis-Düngemittel und den Wurzelstimulator Power Roots. Aufgrund des niedrigen Preises ist dieses Set ideal für Züchter*innen geeignet, die die Plagron-Produkte kennenlernen möchten. Die beiden Ausführungen des Startersets bieten verschiedene Vorteile. Die Produkte von 100-% NATURAL sind vor allem für den biologischen Anbau geeignet und äußerst benutzerfreundlich. Die Basisdüngung von 100-% TERRA sorgt für ein schnelles und optimales Ergebnis. Der Zusatzstoff Power Roots ist ein Wurzelstimulator, der eine schnelle und starke Wurzelentwicklung fördert. Er verbessert den Widerstand der Pflanze und unterstützt somit einen guten Wachstumsstart. Vorteile des Startersets 100-% NATURAL - 100-% NATURAL-Produkte sind für biologische Landwirtschaft und biologischen Gartenbau geeignet (CU-zertifiziert) - Ideal für Zuchtanfänger*innen - 3 Produkte in einem Set Vorteile des Startersets 100-% TERRA - Schnelles und optimales Ergebnis - Ideal für Zuchtanfänger*innen - 3 Produkte in einem Set Basisdünger Zwei Flaschen à 50 ml Basisdünger. Das ist für die Wachstums- und Blühphase einer Pflanze ausreicht. Im 100-% NATURAL-Set sind Alga Grow und Alga Bloom enthalten, im 100-% TERRA-Set Terra Grow und Terra Bloom. Zusatzstoff Eine Flasche à 50 ml Power Roots. Dieser Zusatzstoff regt das Wachstum der Wurzeln an und erhöht somit den Widerstand der Pflanze. Hast du noch Fragen? servicedesk@plagron.com Weitere Informationen über das Starterset und unsere anderen Produkte findest du auf www.plagron.com.

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MEDI+GREEN

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rstaunliche Verbesserungen wurden in einer britischen Studie an 10 Personen erzielt, in der medizinisches Cannabis bei epileptischen Anfällen verwendet wurde. Die Ergebnisse legen nahe, dass neben CBD auch THC und andere Cannabinoide eine Rolle bei der Reduzierung von Anfällen spielen können. Umfangreiche klinische Studien in den letzten Jahren haben gezeigt, dass CBD bei der Behandlung seltener, schwer zu behandelnder Epilepsietypen wie dem DravetSyndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom wirksam sein kann. Die Patientendaten, die für die Untersuchung des Imperial College London verwendet wurden, stammen aus einer Datenbank, die von einer Wohltätigkeitsorganisation namens End Our Pain betrieben wird. Fünf der Patienten hatten nicht diagnostizierte Anfälle, drei hatten das Lennox-Gastaut-Syndrom, einer das kardiofaziokutane (CFC) Syndrom und ein anderer das Doose-Syndrom (myoklonisch-asthmatische Epilepsie). Die Datenbank enthält Informationen zum Alter (2–48 Jahre), zu Diagnosen, Behandlungen und zur Häufigkeit von Anfällen vor und nach der Behandlung mit Cannabis. Alle Patienten verwendeten zwei Sorten von medizinischem Cannabis des niederländischen Herstellers Bedrocan, meist in Form eines Extrakts: Bediol (6,3 % THC, 8 % CBD) und Bedrolite (<1 % THC, 9 % CBD) mit Sorten mit hohem CBD. Die individuelle Tagesdosis von THC lag zwischen 6,6 und 26,5 mg, die des CBD zwischen 200 und 550 mg. Die behandelnden Ärzte wurden gebeten, sich zu Veränderungen der Lebensqualität und den Nebenwirkungen bei

Medizinisches Cannabis reduzierte epileptische Anfälle um 97 % ihren Patienten zu äußern. Die medizinische Cannabis-Therapie senkte die Häufigkeit von Anfällen drastisch: Die monatlichen Anfälle gingen auf nur 0–750 pro Patient zurück, was bedeutet, dass im Durchschnitt die Anfälle pro Monat um 97 % reduziert wurden, während die bisher verwendeten Epilepsiemedikamente von durchschnittlich 8 auf 1 reduziert wurden. Darüber hinaus berichteten behandelnde Ärzte über Verbesserungen bei Schlaflosigkeit, kognitiven Fähigkeiten, Emotionsregulation, Sprache und der Häufigkeit

von Panikattacken. In einem Fall konnte der Patient zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Versorgungsinstitution verlassen. Natürlich muss man berücksichtigen, dass die Studie nur zehn Patienten umfasste, aber es ist sicherlich ermutigend, dass verschiedene Arten von Epilepsie gleich gut auf die CannabisTherapie ansprachen. Wir können sicher sein, dass weitere Studien folgen und wir bald mehr über die Rolle jedes Cannabinoids bei der Behandlung von epileptischen Erkrankungen wissen werden.

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VOLLBLUT

Dinamed Kush CBD Autoflowering

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inamed Kush CBD Autoflowering ist eine Autoflowering-Cannabissorte, die sich zu einer Pflanze mit klarer IndicaMorphologie, kräftigem Kush-Aroma und ausgeprägtem Geschmack entwickelt. Das Wichtigste: Ihre Buds haben keinerlei psychoaktive Wirkung, da sie kaum THC enthalten, jedoch enthält die Sorte sehr viel CBD.

Ertrag Dinamed Kush CBD Autoflowering ist für eine Autoflowering-Pflanze sehr produktiv und kann bis zu einem halben Kilogramm pro Quadratmeter liefern. Besonders stattlich ist ihre hohe Harzproduktion. Rein äußerlich lässt sich kaum unterscheiden, ob man es mit einer THC- oder CBD-Sorte zu tun hat.

Aroma und Geschmack Das Aroma ist der größte Trumpf dieser Sorte. Bislang schien es unmöglich, pure CBDGenetiken mit markantem, originellem Duft zu finden. Von Konsument*innen hörte man immer wieder, dass alle CBD-Strains gleich schmecken würden. Das hat sich jetzt grundlegend geändert, denn Dinamed Kush CBD Autoflowering durchflutet den Mund mit dem Aroma von Limonen und dem des Terpen, das für den Kush-Geruch verantwortlich ist. Und auch geschmackstechnisch hält sie ohne Probleme mit der exquisiten Purple Kush mit.

Wirkung Dinamed Kush CBD Autoflowering sorgt für Tiefenentspannung. Durch ihren hohen CBD-Anteil, der bis zu 16-% betragen kann, hat sie eine sanfte, kein bisschen psychoaktive Wirkung.

Anbau Der Anbau dieser Genetik verläuft schnell und ist sehr einfach. Sie hat einen Lebenszyklus von insgesamt 65 Tagen und wächst ohne großen Pflegeaufwand sehr kraftvoll. Wie bei allen Autos, die nach 30 Tagen automatisch zu blühen beginnen, raten wir vom Beschneiden ab, da sie aufgrund ihrer Wachstumsschnelligkeit kaum Zeit hat, sich zu erholen. Durch ihre mittelgroße Statur kann sie auch bei wenig Platz angebaut werden und dank ihrer Robustheit gedeiht sie auch gut in widrigen Klimas. (x) 26



MEDIZIN

Wie wählt man das richtige CBD-Öl? Anleitung im Labyrinth von Spektren und Isolaten Mit zunehmender Verbreitung von CBD in den Regalen von Bioläden und Apotheken vermehren sich auch die Informationen auf Produktverpackungen. Während eine zunehmende Anzahl von Merkmalen es ermöglicht, leichter Präparate auszuwählen, die den körperlichen Erfordernissen angepasst sind, ist nicht immer klar, was die jeweiligen Eigenschaften bewirken. Wir helfen bei der Interpretation.

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emand, der ein Geschäft betritt oder online CBD-Öl kaufen will, ist in keiner einfachen Lage. Nachdem die vorteilhaften Wirkungen von Cannabidiol seit einigen Jahren weithin bekannt geworden sind, erschienen zahlreiche Marken und Präparate auf dem Markt. Hersteller, die nicht nur die Qualität, sondern auch die Kundeninformation ernst nehmen, bemühen sich, auf ihren Verpackungen und Webseiten so viele Informationen wie möglich über ihr Öl bereitzustellen.

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Ohne Anspruch auf Vollständigkeit gehen sie darauf ein, welche Trägerstoffe das CBD enthält, ob das Produkt ein volles oder breites Spektrum aufweist, ob es andere Cannabinoide enthält und wenn ja, und in welchem Verhältnis. Sie können auch die Anbaumethode angeben, z. B. ob die Pflanzen im Freien oder im Treibhaus angebaut wurden, ob biologische Anbaumethoden benutzt wurden, ob die Produktion GMP-zertifiziert war und so weiter. Verständlicherweise sind dies zu viele Informationen auf einmal für den Käufer und

es ist leicht möglich, dass ihm das wichtigste Detail entgeht. In diesem Artikel gehen wir auf ein Charakteristikum, die Art der Extrakte, ein und erklären, was es mit den einzelnen Namen auf sich hat.

Volles Spektrum für die volle Erfahrung Der Begriff Vollspektrum oder full spectrum bedeutet das Vorhandensein aller Cannabinoide im CBD-Öl oder einem anderen Ex-


trakt, die auch in der bei der Herstellung verwendeten Pflanze vorhanden sind. Wie das alles gemacht wird, wollen wir jetzt nicht näher erörtern, da es den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Begnügen wir uns damit, dass das Endprodukt ein Extrakt ist, das im Wesentlichen die gleichen Bestandteile wie die verwendete Pflanze enthält. Der Hauptvorteil dieses Öls besteht darin, dass es dank der gleichen Inhaltsstoffe die natürlich vorkommende Cannabis- oder Hanfpflanze am besten widerspiegelt. Solche Präparate könnten sogar als Hanf oder Cannabis in Ölform bezeichnet werden, da diese Extrakte neben Cannabinoiden natürlich in der Pflanze natürlich vorkommende Terpene und Flavonoide enthalten, die ebenfalls eine vorteilhafte Wirkung haben und häufig die Wirkung von Cannabinoiden ergänzen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Cannabinoide (THC, CBD, CBG, CBC usw.) die vorteilhaften Wirkungen potenzieren und ergänzen. Dies wird als Entourage-Effekt bezeichnet, daher sind diese Extrakte für die Gesundheit am effektivsten. Diese Darreichungsform ist also nicht frei von THC, aber wenn der Hersteller genau arbeitet, überschreitet es nicht die zulässige Grenze von 0,2%. In dieser Menge hat THC keine psychoaktive Wirkung – Intoxikation oder Euphorie –, sondern ergänzt und verbessert die vorteilhaften Eigenschaften durch soziales Handeln. Es ist daher die vorteilhafteste Form eines Extrakts für den Alltagsgebrauch. Wer jedoch bei seiner Arbeit oder seinen sportlichen Aktivitäten mit Drogentests rechnen muss, sollte vorsichtig sein, weil der Drogentest den Ursprung des im Körper nachgewiesenen THCs nicht erkennt und nicht festzustellen ist, ob es auf den Konsum von Marihuana oder nur auf ein CBD-Öl zurückzuführen ist. Obwohl durch den Konsum von CBD-Vollspektrumöl nur sehr geringe Mengen an THC in den Organismus gelangen, besteht die Möglichkeit, dass empfindlichere Tests dies anzeigen, was zur Anschuldigung des Drogenkonsums oder Dopings führt. Aber auch hier gibt es eine Lösung.

Nach Angaben der Hersteller werden bei der Produktion dieser Extrakte alle in der Pflanze enthaltenen Cannabinoide, Terpene und Flavonoide extrahiert und anschließend ohne THC in das Trägeröl gemischt. Wie das genau vor sich geht, ist nicht bekannt, daher bezweifeln viele, dass solche Produkte tatsächlich nur pflanzliche, d. h. Phytocannabinoide enthalten. Das andere Problem ist, dass Sie als Käufer nicht sicher sein können, ob alle pflanzlichen Inhaltsstoffe tatsächlich im Endprodukt enthalten sind, und dass das Verhältnis der Cannabinoide gestört sein kann. Aus diesem Grund kann man bei Verwendung eines Breitbandpräparats nicht sicher sein, dass es genauso wirkt wie ein Vollspektrumpräparat, schon deshalb nicht, weil dazu auch das THC erforderlich wäre. Entscheidet man sich für ein solches Produkt, ist es besonders wichtig, dass der Hersteller die Inhaltsstoffe des Produkts auf Grundlage der Analyse durch ein externes Labor angibt.

Isoliertes oder synthetisches CBD Wenn Sie aus irgendeinem Grund daran glauben oder jemand es ausdrücklich empfiehlt, keine anderen Cannabinoide als CBD zu verwenden, gibt es auch eine Lösung. Es gibt Öle und Kapseln in den Geschäften, die keine anderen Cannabinoide als CBD und seine Säureform CBDA enthalten. Solche Produkte können auf zwei Arten hergestellt werden: entweder aus pflanzen­ isoliertem oder aber aus synthetischem

CBD. Sie dürfen auch andere Inhaltsstoffe enthalten, sodass Terpene, Flavonoide und eventuell Vitamine zugesetzt werden können, andere Cannabinoide jedoch nicht. Viele Hersteller und Anwender halten nicht viel von diesen Produkten, aber es wäre übertrieben zu sagen, dass sie keine Existenzberechtigung haben. Ihr Hauptvorteil ist, dass bei den meisten Forschungen mit Cannabidiol reines CBD ohne alle anderen Cannabinoide und Terpene verwendetet wird, da die Forschenden besonders an der Wirkung von Cannabidiol interessiert sind. Infolgedessen ist bei mehreren Symptomen bekannt, wie wirksam die Dosis bei den Probanden war. Dieser Vorteil ist jedoch gleichzeitig ein Nachteil, da im Fall von reinem CBD kein Zusammenwirken auftritt, sodass wirksame Dosen normalerweise bei zweihundert bis sechshundert Milligramm CBD/Tag) liegen. Obwohl diese Präparate billiger sind, benötigen Benutzer*innen höhere Dosen und fahren damit schlechter als mit einem Vollspektrumpräparat, vom dem eine viel niedrigere Dosis wirksam ist. Unabhängig vom gewählten Präparat stelle man sicher, dass der Hersteller zuverlässig ist und dass Labortestergebnisse die auf der Verpackung angegebenen Inhaltsstoffe und die Reinheit des Produkts belegen. Wenn all dies bedacht und geprüft ist, kann man schließlich nach eigenem Gutdünken auswählen. Gute Gesundheit!

text: Tamás Kardos

Spitzensportler, Kampfpiloten, aufgepasst! Für THC-Empfindliche kann die Verwendung von Breitbandprodukten eine Lösung sein. Diese Extrakte enthalten auch alle in der Pflanze vorkommenden Cannabinoide mit Ausnahme von THC und seiner Säureform (THCA). Diese Präparate sind die beste Lösung für alle, die aus dem einen oder anderen Grund häufigen Drogentests ausgesetzt sind. Wie es abgebaut wird, ist die entscheidende Frage, denn das ist nicht ganz einfach, wenn die anderen Komponenten aktiv bleiben sollen. 29


MEDI+GREEN

Die Bedingungen für die medizinische Cannabisforschung in den USA bessern sich

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m Dezember 2020 verabschiedete das USRepräsentantenhaus ein Gesetz, um die Ausweitung der wissenschaftlichen Forschung über die medizinischen Eigenschaften von Cannabis zu erleichtern. In Zukunft werden wir also nicht nur mehr über die positiven Auswirkungen von Cannabis erfahren, sondern es wird sich auch der Anteil der Befürworter unter den republikanischen Gesetzgebern erhöhen. Seit der Deklaration des Krieges gegen die Drogen in den Vereinigten Staaten im Jahr 1971 gab es ernsthafte Hindernisse für die Erforschung der gesundheitsfördernden Eigenschaften von Drogen. Daher konnte es geschehen, dass man sich bei der ersten medizinischen Zulassung von Cannabis der Neuzeit, in Kalifornien im Jahr 1996, in erster Linie auf den Stand der Medizin vor Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten und die Erfahrungen der Patient*innen beziehen musste. Nun holt die Wissenschaft langsam auf, und das nun verabschiedete Gesetz zur medizinischen Marihuana-Forschung könnte neue Impulse geben. Die Forscher sind nicht mehr auf minderwertiges Cannabis für die

wissenschaftliche Forschung beschränkt, sondern können auch medizinische MarihuanaProdukte testen, die auf dem legalen Markt erhältlich sind. Lange haben die Forscher geklagt, dass ihnen nur Cannabis zur Verfügung steht, das an einer der Einrichtungen der Universität von Mississippi angebaut wird, was, gelinde gesagt, die Vielfalt der auf dem Medizin- und Freizeitmarkt verfügbaren Sorten nicht angemessen widerspiegelt. Dies ist

auch problematisch, da Cannabis zwar in mehr als zwei Dritteln der Staaten verschreibungspflichtig ist, Ärzte jedoch möglicherweise nicht über ausreichende wissenschaftliche Kenntnisse über die verschiedenen Cannabinoid-Profile verfügen. Das Gesetz könnte daher auch dazu beitragen, die Ärzte davon zu überzeugen, Cannabis zu verschreiben und den Patient*innen Sorten anzubieten, die geeignet sind, ihre Beschwerden zu lindern.



CANNA+GLOBE

Cannabis fi findet ndet seinen Weg in die Veterinärmedizin Immer öfter hört man in letzter Zeit von Cannabismedizin für Tiere. Einige CBD-Hersteller haben nun eigene Präparate für Vierbeiner im Angebot und auch immer mehr Tierärzt*innen wenden CBD in der Praxis an und melden dabei Erfolge – so wie Dr. vet. med. Ulrike Marginter, die auf dem Cultiva-Cannabis-Kongress über ihre Erfahrungen referierte.

I

n den letzten Jahren ist ein sprunghafter Anstieg des Interesses an Cannabis als Medizin zu verzeichnen. Immer mehr Menschen greifen mittlerweile bei bestimmten Beschwerden oder gar regelmäßig zu medizinischem Cannabis, das es mittlerweile in zahllosen Darreichungsformen gibt. Das therapeutisch vielfältige Wirkspektrum der Cannabinoide sowie deren geringe Nebenwirkungen sind jedoch nicht nur für Menschen interessant. Denn auch Tiere haben ein Endocannabinoidsystem. Es liegt deshalb nahe, dass derzeit viele Besitzer*innen von Haustieren am Thema Cannabis für Tiere interessiert sind. Und auch immer mehr Tierärzt*innen entdecken Cannabis für ihre Patienten – auch im deutschsprachigen Raum.

chische Erkrankung zu haben, da CBD mit dem Endocannabinoidsystem interagiert. Das ist ähnlich wie bei den Omega-3-Fett-

säuren, welche auch als gesundheitsfördernd angesehen werden und genauso mit dem Endocannabinoidsystem interagieren. Im

Wie kann CBD bzw. Cannabis bei Tieren eingesetzt werden? Alle Tiere können einen gesundheitlichen Nutzen aus der Verwendung von CBD ziehen, auch ohne eine körperliche oder psy32

Dr. vet. med. Ulrike Marginter


Allgemeinen lässt CBD das Tier ruhiger und entspannter sein, reduziert den Angst- und Stresslevel, hilft,- chronische Schmerzen zu lindern, verbessert die neurologischen Funktionen, macht das Tier beweglicher und unterstützt das Immunsystem. Für viele Haustierbesitzer*innen gibt es nichts Schlimmeres, als ihre Vierbeiner leiden zu sehen. Cannabidiol kann bei Epilepsie, Infektionen, Schmerzen, psychosomatischen, Verdauungs- und Wundheilungsstörungen sowie vielen weiteren Indikationen helfen, bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen.

Wie wird Cannabis bei Tieren angewendet? Bei Tieren wird vorwiegend CBD angewendet, mit diesem Cannabinoid gibt es auch die meisten Erfahrungsberichte und vereinzelt schon Studien. Aber auch CBG (Glaukom) und THC (Tumore) kommen zur Anwendung. Im Idealfall wird dem Futter CBD als Öl untergemischt. Einige Katzen sind von dem Geschmack nicht angetan – es gibt CBDPräparate für Katzen, die mit Fischöl angereichert sind, diese schmecken den Katzen mitunter besser. Oder man füllt das CBD-Öl in Kapseln und gibt es der Katze ein. Die Verabreichung bei Hunden gestaltet sich meist einfacher. Zu Beginn kann mit einer Dosierung von ungefähr 1 mg CBD pro 5 kg Körpergewicht begonnen werden. Bei einem 2,5-%–CBD– Präparat entspricht dies ungefähr einem Tropfen. Diese Dosis kann dann erhöht werden. Dosierungen über 1 mg CBD pro kg Körpergewicht sollten nicht ohne tierärztlichen Rat gegeben werden.

Wie wirkt CBD auf das Haustier? Bei der oralen Aufnahme von Cannabidiol bei Tieren verhält es sich grob wie beim Menschen. CBD interagiert mit den Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoidsystems und entfaltet so seine volle Wirkung. Auf diese Weise kann CBD bei Tieren bei einer Reihe von Krankheiten und Beschwerden angewendet werden (siehe oben). Tatsächlich ist die Art und Weise, wie Cannabinoide mit dem Organismus von Säugetieren interagieren, stets ungefähr dieselbe. Daher lassen sich in der Cannabisforschung Versuche am Tiermodell auch auf den Menschen umlegen (und umgekehrt).

Erfahrungen aus der Praxis Beim Cultiva-Cannabis-Kongress konnte man einen ersten Überblick über die Erfahrungen von Dr. Ulrike Marginter erhalten. Sie wendet CBD in ihrer Kleintierpraxis in Hinterbrühl in Niederösterreich seit gut einem Jahr an

und verzeichnet damit gute Erfolge. Einige Haustierbesitzer*innen seien noch skeptisch, wenn sie CBD von Dr. Marginter für ihr Tier empfohlen bekämen, aber angesichts der guten Verträglichkeit und Erfahrungsberichte wagten die meisten den Versuch. Die Erfahrungen reichen von ängstlichen Hunden zu Silvester, die mit CBD eine ruhige Nacht verbringen können, über Katzen, die im Auto ohne CBD panisch miauen, bis hin zu epileptischen Hunden, die dank CBD eine viel niedrigere Anfallsfrequenz haben. Dr. Marginter berichtete auch, dass mithilfe des Cannabinoids Cannabigerol (CBG) bei einem Hund mit Glaukom der Augeninnendruck massiv gesenkt werden konnte. Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist die Geriatrie. Dr. Marginter sagte, dass es Haustieren, die an ihrem Lebensabend CBD bekommen, besser gehe und sie weniger leiden.

und Erbrechen, wenn das CBD in zu hohen Dosen verabreicht wurde) – und absolut keine psychoaktive Wirkung besitzt. Sprich aber trotzdem mit deinem Tierarzt über die Möglichkeit einer Medikation mit CBD und setze niemals Medikamente ohne Rücksprache mit dem Tierarzt ab.

text: Anna Histič

CBD für Haustiere – kein Wundermittel, kein Allheilmittel Abschließend sei erwähnt, dass CBD auch für Haustiere kein Allheilmittel ist und vielmehr als Teil einer ausgewogenen und gut abgestimmten Ernährung, Pflege und Medikation gesehen werden sollte. CBD (und andere Cannabinoide) können zwar zu einer Verbesserung und Reduzierung diverser Symptome führen, werden aber nicht bei jeder Krankheit und jedem Patienten erfolgreich sein. Behalte im Hinterkopf, dass CBD keine gravierenden Nebenwirkungen hat (es wurde von geringen Nebenwirkungen berichtet – Nervosität 33


MEDI+GREEN

Der Mehrheit der britischen Patient*innen ohne Zugang zur Cannabistherapie

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erzweifelte Familien wandten sich an den britischen Premierminister Boris Johnson, um zu klären, warum ihre unter Epilepsie leidenden Kinder keinen Zugang zu erschwinglichem medizinischem Cannabis haben. Obwohl die Regierung im Sommer versprochen hatte, den Zugang einfacher und schneller zu gestalten, können die monatlichen Kosten für Cannabis derzeit 2800 EUR erreichen. Obwohl das medizinische Cannabisprogramm seit Sommer 2018 offiziell in Kraft ist, erhält nach den Vorgaben nur ein kleiner Kreis von Patient*innen staatliche Unterstützung, sodass die Mehrheit gezwungen ist, Privatpraxen aufzusuchen. Nun haben 25 epileptische Kinder und junge Familien den Premierminister in einem offenen Brief

www.cbd.medijuana.eu

staatlich finanzierte Behandlung für Kinder mit schwerer Epilepsie zu gewährleisten. Einige Arten von Epilepsie sind gegen die üblichen medikamentösen Therapien resistent, Cannabis ist aber normalerweise in solchen Fällen wirksam. Einer Familie kann nichts Schlimmeres widerfahren, als nach langer Suche endlich das einzig wirksame Heilmittel zu finden, das sie nach einigen Monaten absetzen muss, weil sie es sich nicht leisten kann. Viele haben zwei Jahre darauf gewartet, staatliche Beihilfen zu erhalten, und können es sich selbst oder ihre Verwandten nicht zumuten, weiter warten zu müssen. In Bezug auf das Schreiben erklärte das Ministerium für Gesundheit und Soziales lediglich, dass weitere Belege erforderlich seien, um eine routinemäßige Cannabisbehandlung für epileptische Patient*innen zu verschreiben und zu finanzieren. Daher unterstützt man weitere Forschungsarbeiten und untersucht, wie die Kosten für medizinisches Cannabis minimiert werden können. Diese Reaktion wird keine Familie beruhigen, bei denen bereits alle anderen Therapien gescheitert sind und die einer Behandlung bedarf.

gebeten, den staatlich subventionierten Zugang zu erweitern, da durch unerschwingliche Privatrezepten, bei mehreren Familien die Gefahr besteht, dass ihnen innerhalb weniger Wochen die Medikamente ausgehen. Dies ist ein ernstes Problem, da der Zugang zu Cannabis für viele Patient*innen eine Frage von Leben und Tod ist. Dies ist auch der Regierung bekannt, da ein schwerer Fall von Epilepsie die Diskussion über medizinisches Cannabis ausgelöst hatte. Familien, die Hilfe beantragt haben, werden von der Wohltätigkeitsorganisation Epilepsy Action unterstützt, deren stellvertretender Direktor ebenfalls Boris Johnson aufforderte, die Leiden der betroffenen Familien zu beenden und in Zusammenarbeit mit den Abgeordneten eine

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Cannabis wäre die Alternative

Abhängigkeit von Antidepressiva Eine neue Analyse stellt heraus, dass das Absetzen der am weitesten verbreiteten Antidepressiva stärkere Entzugserscheinungen hervorruft, als die Rezeptbeilagen angeben. Das wesentlich sicherere Cannabis wird kaum zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, obwohl eine diesbezügliche Studie an einer kleinen Zahl von Proband*innen hoffnungsvolle Ergebnisse präsentiert.

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ach Angabe der WHO sind weltweit 300 Millionen Menschen von Depressionen betroffen. Eine medikamentöse Behandlung der Symptome ist in der gesamten entwickelten Welt verbreitet. Hier steht Großbritannien an der Spitze, wo 16 Prozent der Bevölkerung, also sieben Millionen Menschen, Antidepressiva auf Rezept erhalten. Bei dieser Zahl möchte man glauben, dass bombensichere Medikamente im Umlauf sind, deren Nebenwirkungen und Suchtpotenzial gründlich erforscht sind. Nach einer britischen Studie zeigt sich jedoch, dass die verbreitetsten Antidepressiva SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) für Anwender*innen eine viel größere Gefahr darstellen als bisher angenommen. Die Forscher James Davies und John Reed wollten wissen, wie die Patient*innen die Nebenwirkungen dieser Antidepressiva erleben, ob sie die Medikamente leicht absetzen können und wie lange die Entzugserscheinungen anhalten. Sie verglichen insgesamt 23 Studien, die mit verschiedenen methodischen

Ansätzen mit 14 bis 1367 Personen erstellt worden waren. Die Ergebnisse sind schockierend: Durchschnittlich 56,4 Prozent der Teilnehmer*innen berichteten von Entzugserscheinungen und 45,7 Prozent von ihnen bewerteten diese als schwer. Die Entzugserscheinungen weisen eine breite Streuung von ein paar Tagen bis zu vielen Monaten auf; die Mehrheit der Patient*innen aber kämpfte mehr als zwei Wochen mit dem Entzug. Zwei Untersuchungen fanden heraus, dass 40 Prozent der Menschen, die Antidepressiva abgesetzt hatten, sechs Wochen, 25 Prozent sogar zwölf Wochen unter Entzugserscheinungen litten. Demgegenüber gibt das Nationale Gesundheitsinstitut an, dass die Symptome eines Entzugs gelinde seien und gewöhnlich innerhalb einer Woche vergingen. Davies und Reed sind jedoch der Meinung, dass viele Patient*innen die Tabletten wegen der Entzugserscheinungen nicht absetzten, sich dem monatelangen Kampf nicht gewachsen fühlten und sie lieber weiterhin einnähmen. Viele Befragte berichteten von schrecklichen

Schwindelanfällen und Übelkeit, wenn sie versuchten, die Dosis zu verringern, andere von schwerem Zittern, Selbstmordgedanken, Durchdrehen, Halluzinationen und extremen Stimmungsschwankungen. Wer hätte jemals Ähnliches mit Cannabis erlebt? Niemand, und das können wir mit Sicherheit behaupten, denn diese lange mit Argwohn betrachtete Pflanze wurde wie keine andere gründlich auf schädliche Wirkungen und Entzugserscheinungen untersucht. Wir wissen, dass Personen, die unter Depressionen leiden, sie schon lange zur Selbsttherapie nutzen. Schon 1996, im Jahr der ersten Legalisierung von Medizinalhanf, erschien eine Studie, die über die positiven Erfahrungen jener, die Depressionen mit Cannabis behandeln, berichtet. Zehn Jahre danach ergab eine Untersuchung mit 4400 Personen, dass Patient*innen, die Cannabis wöchentlich oder täglich konsumieren, besserer Stimmung sind als andere, die sich des Konsums enthalten. Eine Studie aus dem Jahr 2007 fand heraus, dass eine kleine Menge THC die Symptome der Depression lindert, während eine höhere Dosis sie verstärkt. Dies wird damit erklärt, dass die Aktivierung der CB1Rezeptoren sich auf die Produktion von Serotonin auswirkt, das Stimmungen reguliert. So ist es möglich, dass eine entsprechende Menge THC bei einer Depression positiv wirkt, und das ohne die Nebenwirkungen von Antidepressiva. Es besteht ein gewaltiger Bedarf an weiteren Untersuchungen zur Wirkung von Cannabis auf Depressionen, um mehrere Millionen Menschen von den fälschlich als sicher angepriesenen Antidepressiva zu befreien. 35


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Blueberry Cookies

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lueberry Cookies kam im Jahr 2019 ins Sortiment von Dinafem Seeds. Sie ist aus der Kreuzung von Girl Scout Cookies und Blueberry hervorgegangen und sollte dem traditionellen Kush-Aroma der Cookies süßere, fruchtigere Noten verleihen. Die schönen Farben dieser Indica-Hybride werden euch sofort ins Auge stechen. Besonders in den letzten Blütewochen zieht dieser farbliche Reichtum alle Blicke auf sich. Doch unse-

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re bildhübsche feminisierte Lady hat auch noch ein weiteres klares Erkennungsmerkmal: ihr Aroma. Der Duft der Cookies-Sorten war ihr Ticket zum Weltruhm, denn im Gegensatz zu den amerikanischen Kushs, von denen man erdigbenzinartige Geschmacksnoten mit einem Hauch Kaffee gewohnt war, riechen die Cookies nach Kuchen und Keksen, wenn die Buds erst getrocknet sind. Und zwar so sehr, dass man am liebsten hineinbeißen möchte!

Daher dachten unsere Breeder*innen, dass es keine bessere Ergänzung für sie gäbe als die fruchtigen Nuancen von Blueberry. So entstand schließlich Blueberry Cookies, ein köstlicher Obstkuchen aus intensiven Waldfruchtnoten und Keks-sowie Indica-Nachgeschmack. An der Pflanze selbst verströmen die Buds noch einen erfrischenden, fruchtigen Geruch, doch nach dem Trocknen und Curen fühlt ihr euch einfach nur noch wie in eurem Lieblings-Café! (x)



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Pink Kush™

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ink Kush™ ist ein atemraubender und geschätzter Verwandter von OG Kush. Mit den pinken und lilalanen Verfärbungen definiert dieser Strain die Realität neu. Die Blüten sind dicht und schimmern stark, da sie vollgepackt sind mit glitzernden Trichomen und das alles in weniger als 70 Tagen. Aufgrund der dichten Buds, bevorzugt diese Sorte niedrige Luftfeuchtigkeit. Viele sind der Meinung, dass dieser nach Vanille riechende Juwel das perfekte Gegenmittel gegen Schlaflosigkeit, da es bei beidem hilft Schmerzen und Insomnie (Schlaflosigkeit).

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Als wahre OG-Genetik kannst du einen starken Effekt, aber auch das geschätzte leichte „Feeling“, dass All deine Sinne stimulieren wird, erwarten. Das an Terpenen reiche Pink Kush™ spielt mit dem Geruchssinn und befreit die Sinne. Die Blüte ist Indoor nach normalerweise 9 Woche komplett. Im Freien ist ein trockenes Klima ideal. Hohe Erträge bis zu 600-700 gr/m2 können erwartet werden, obwohl die Pflanze mit 1,2 m nur mittelgroß wird. (x)



MEDI+GREEN

Hexenjagd auf die Hanfbranche Ladenbetreiber Wenzel Cerveny wegen harmloser Hanfprodukte angeklagt/Staatsanwalt rechnet minimale THC-Anteile von 120 Kilogramm Hanftee hoch.

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ünchen – In Bayern gehen die Uhren immer noch anders: Während bei großen Drogerieketten Hanftee im Regal steht, hat der Staatsanwalt in der jungen Hanfbranche ein Exempel statuiert: Wenzel Cerveny (59), Betreiber von „Hanf – der etwas andere Bioladen“, sowie andere Ladenbesitzer, erhielten eine Anklage und müssen sich wegen des bandenmäßigen Rauschgifthandels vor Gericht verantworten. „Von einer Hexenjagd auf die junge Hanfbranche“, spricht der Legalisierungsaktivist und Unternehmer. Die Staatsanwaltschaft München hat im April 2019 mit einem riesigen Aufgebot von elf Staatsanwält*innen und 180 Polizist*innen losgelegt. Jetzt liegt die 17 Seiten lange Anklageschrift gegen Wenzel Cerveny vor. Der Hanftee aus dem Rohstoff von EU-zertifiziertem Saatgut kam bei den Drogenfahndern alles andere als entspannend an. Der Grundstoff enthielt zwar berauschendes Tetrahydrocannabinol (THC), das aber – natürlich – weit unter dem normalerweise erlaubten Grenzwert von 0,2 Prozent lag, genau wie es der Gesetzgeber für Nutzhanf vorgibt. Soweit, so gut. Die Staatsanwaltschaft im Freistaat Bayern rechnet anders. Bei der Razzia im letz-

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ten Jahr haben sie aus einem Lieferwagen elf große Kartons besagten harmlosen Hanftees beschlagnahmt – insgesamt 120 Kilogramm. In den Münchner Laboren ergab sich ein THC-Gehalt von 0,04 Prozent. Kein Problem, denkt man. Die Münchner Ermittler denken sich nichts dabei und rechnen hoch und kommen in der Summe auf 25 Gramm reinsten Rauschgiftes. „Ich verstehte die Logik nicht“, sagt Wenzel Cerveny. Nach derselben Rechnung könnte man aus alkoholfreiem Bier den Restalkohol herausdestillieren. Fragt sich nur, mit welchem Aufwand – also völlig unrealistisch. Bewusst schreibe die Staatsanwaltschaft von Marihuana, um die Han-

fläden in die Rauschgift-Ecke zu drängen. „Wir haben Hanftextilien und -kosmetik im Sortiment, was haben die Produkte mit Marihuana zu tun?“ frag der Ladenbetreiber. Da Wenzel Cerveny den Hanftee mit seinen 20 Mitarbeiter*innen in inzwischen zehn Läden verkauft, nennt die Staatsanwaltschaft das Delikt „bandenmäßiger Rauschgifthandel“. „Ich zahle Steuern und Sozialabgaben, da hält der Staat schon die Hände auf“, sagt der Hanf-Unternehmer. Knackpunkt ist für die Ermittler der Paragraf 24a des Betäubungsmittelgesetzes, der es erlaubt, dass Cannabisdelikte nicht verfolgt werden, wenn sie für gewerbliche oder wissenschaftliche Zwecke verwendet werden. Florian Weinzierl, Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft, sieht den Verkauf an den Endverbraucher als entscheidendes Argument. Nach Ansicht der Ermittlungsbehörde kommt es deshalb nicht darauf an, ob der THC-Gehalt im Hanftee unter 0,2 Prozent festgestellt wurde. Wenzel Cerveny steht nicht allein vor dem Kadi: Die Staatsanwaltschaft München I hatte weitere Läden der jungen Hanfbranche besucht. Insgesamt wurden 370 Kilogramm Hanftee, 530 Gramm CBD-Haschisch und 60 Kilogramm CBD-Blüten sowie 44 000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Bei einem Mit­be­wer­ ber, der einen Berechtigungsschein besitzt, seien zwei Schusswaffenwaren gefunden worden. „Die Staatanwaltschaft vermischt bewusst Waffen und Drogen, um die junge Hanfbranche schlecht zu machen. Es sieht nach einer Hexenjagd aus“, betont Cerveny und kündigt an: „Ich gehe durch alle Instanzen. Lieber sitze ich erhobenen Hauptes, als jetzt einzuknicken.“ Will sich vor Gericht wehren und durch alle Instanzen gehen: Unternehmer Wenzel Cerveny von „Hanf – der etwas andere Bioladen“ Corpus delicti: 120 Kilogramm Hanftee ergeben laut Staatsanwaltschaft 25 Gramm reinstes Rauschgift

text: Josef König




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