Medijuana 57

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CANNA+GLOBE

am besten, eine variable Technologie einzusetzen und in den Treibhäusern erneuerbare Energiequellen zu benutzen. MED: Welche Regelungen und Praktiken wären nötig, um den Cannabisanbau umweltbewusst zu gestalten? AS: Bei der Festlegung der Regeln müssen Zivilgesellschaft und Anbauer beteiligt werden. Ich spreche von einem wirklichen Einbeziehen, nicht darüber, dass Politiker sich zu einer Konferenz treffen und dann damit alles getan ist. Man müsste eine solche Regel ausarbeiten, die es auch Kleinanbauern ermöglicht, wettbewerbsfähig zu sein. Ihre Steuerlast müsste verringert werden, weil sie

sonst mit den Großen nicht Schritt halten können. Alle Anbauer sollten eine Umweltschutzschulung erhalten und Steuervergünstigungen sollten Anreize schaffen, nachhaltig anzubauen. Momentan werden Strafen verhängt, statt positiv zu bestärken. Strafen von 10.000 US-Dollar für einen überdimensionierten Wasserverbrauch gehen nicht in die richtige Richtung. Die Zahl der Anbaulizenzen pro Firma müsste beschränkt werden, ebenso die Grundfläche, die sie für die Zucht in Anspruch nehmen kann, weil momentan einzelne Großunternehmen ganze Counties beherrschen. Früher war ein Hektar das Limit, und alle hatten mehr als genug Platz.

Nun gibt es kein Limit, obwohl es nötig wäre, um eine nachhaltige Bewirtschaftung zu verwirklichen. Schließlich müssten wir ein starkes Meldesystem aufbauen, denn es genügt nicht, anzugeben, wo das Produkt hergestellt wurde. Der Konsument muss auch erkennen können, unter welchen Bedingungen der Anbau erfolgt ist. In diesem System müssten die Methoden einer ökologischen, nachhaltigen Produktion nachvollziehbar sein. MED: Und wie sieht es mit den Abfällen aus, die bei der Produktion anfallen? AS: Das fängt schon bei den Vape Pens (Verdunster in Form von Füllfederhaltern zum Wegwerfen – d. Hrsg.) an, die jeder gut findet. Es werden Millionen davon hergestellt. Die meisten bestehen aus Plastik und man möchte, dass wir uns daran gewöhnen, sie zu benutzen. Meist können sie nicht wiederbefüllt werden, und wenn doch, bekommen sie nach kurzer Zeit ein Leck und man muss sie wegwerfen. Es ist empörend, dass eine ganze Produktfamilie kreiert wird ohne Rücksicht auf die Umweltauswirkungen. Man müsste schon wesentlich weiter sein, beispielsweise könnte man Hanf selbst als Grundstoff für solche Gerätschaften für den Freizeitkonsum einsetzen. Da es auf staatlicher Ebene keine entsprechende Vorschrift gibt, wird hier niemand von sich aus die Initiative ergreifen. Der Staat schenkt diesem Thema momentan keine große Beachtung, was sich ja bei solchen Fragen zeigt. Da etwas zu bewegen, ist am schwierigsten.

text: Tomas Kardos

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