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Schnelllader ans Netz

Der Energiedienstleister enercity hat zehn Ladepunkte, darunter unter anderem vier DC-Schnellladesäulen, in Betrieb genommen. Den Netzanschluss realisierte Ormazabal.

Es könnte so einfach sein: Stecker rein, Strom tanken und nach wenigen Minuten weiterfahren. In der Praxis dauert das Auftanken eines Elektroautos mitunter jedoch bis zu acht Stunden – und ist damit für viele Nutzer und insbesondere

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Vielfahrer keine Option. Abhilfe könnten hierbei DC-Schnellladesäulen schaffen, die ein modernes E-Auto in unter zehn Minuten mit soviel Strom versorgen können, dass es im Optimalfall bis zu 400 Kilometer Reichweite packt. Eine solche DC-Schnellladesäule hat nun die enercity AG in Hannover in

Betrieb genommen.

ZEHN NEUE LADEPUNKTE „Wir haben uns bei enercity schon vor einiger Zeit das Ziel gesetzt, Vorreiter für die Elektromobilität in Norddeutschland zu werden“, sagt Jan Trense, Bereichsleiter

Ormazabal hat für das Projekt die Betonstation inklusive Mittelspannungsschaltanlage und Transformator auf den Parkplatz der Finca & Bar Celona in Hannover geliefert. (Foto: Ormazabal Anlagentechnik GmbH) Der Hannoveraner Energiedienstleister enercity hat zehn Ladepunkte nahe der A2 in Hannover-Marienwerder in Betrieb genommen, darunter zwei DC-Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung von bis zu 350 kW. (Foto: enercity AG)

beim kommunalen Energiedienstleister mit Sitz in Hannover. „Daher wollen wir möglichst viele Ladepunkte für strombetriebene Fahrzeuge errichten.“ Im Zuge dieser E-Mobilitätsoffensive bietet enercity Firmen in Hannover und Umgebung an, auf ihren Parkplätzen Ladesäulen für E-Autos in Betrieb zu nehmen. „Besonders Restaurants können davon profitieren, da die Fahrer während des Ladevorgangs dort einkehren könnten“, berichtet Trense. So auch die Finca & Bar Celona Hannover, die nahe der A2 in Hannover-Marienwerder liegt. Hier hat die enercity insgesamt zehn neue Ladepunkte errichtet, darunter drei Ladesäulen mit sechs AC-Ladepunkten mit bis zu 22 kW Ladeleistung sowie vier DC-Schnellladesäulen mit einem ENERCON-Steuerungssystem E-Charger 600 mit modulierbarer Ladekapazität von bis zu 350 kW.

Der Ladepark in Hannover wird, wie alle Ladestationen von enercity, mit 100 Prozent Ökostrom betrieben. Vor allem Windenergie wird hierbei eingespeist, berichtet der Energiedienstleister. Aus diesem Grund kommen im ENERCON-Steuerungssystem E-Charger 600 neben der innovativen Gleichstromwandler- und Schaltgerättechnik von PowerInnovation als Kernkomponenten auch ENERCON-Wechselrichter, wie sie unter anderem in Windenergieanlagen verbaut sind, zum Einsatz. „Damit ist es nicht nur möglich, Fahrzeugbatterien im Idealfall für eine 400 Kilometer lange Fahrt in weniger als zehn Minuten zu laden, gleichzeitig kann auch das Versorgungsnetz stabilisiert und gestützt werden“, berichtet Trense.

NETZANSCHLUSS FÜR BE- SONDERE ANFORDERUNGEN Den Netzanschluss für die insgesamt zehn Ladepunkte realisierte Ormazabal. Der Krefelder Energieverteilungsdienstleister, der schon seit vielen Jahren Hauptlieferant der enercity-Netzgesellschaft für Mittelspannungsanlagen ist, lieferte die Betonstation inklusive Mittelspannungsschaltanlage und Transformator, koordinierte das Projekt und stellte außerdem sicher, dass die Technik geprüft ist und den Anforderungen des Netzes entspricht.

Vor der Projektrealisierung stand für die Partnerunternehmen jedoch die Konzeption: So erarbeitete Ormazabal im ersten Schritt ein Konzept für die spezielle Anwendung und entwarf das Gebäude für die

Schaltstation. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang stellte der benötigte Transformator dar, der aufgrund der hohen Ladeleistung entsprechend leistungsstark ausgelegt werden musste. „Wir konnten hier auf die Expertise unseres Mutterkonzerns zurückgreifen und haben einen auf das Projekt individuell zugeschnittenen E-Mobility-Trafo mit 800 kVA in Sonderanfertigung produziert“, berichtet Ormazabal-Vertriebsmitarbeiter Michael Hiersemann. Für die Mittelspannungsverteilung wurde in der Station außerdem eine Blockschaltanlage des Typs ga630 verbaut. „Aufgrund der sehr kompakten Bauteile und Bauform der Anlage konnten wir das Gebäude entsprechend klein dimensionieren“, führt Hiersemann aus. „Die Betonstation misst gerade einmal 2,4 mal 2,6 Meter.“ Auch weise die Ormazabal E-Mobility-Station eine für die Ladeleistungen des Trafos optimierte Kühlung auf, so der Vertriebsmitarbeiter.

KOMPLETTLÖSUNG AB WERK Die Station wurde von Ormazabal als Komplettlösung bereitgestellt. Das war insbesondere aufgrund der knappen Terminierung ein Vorteil für enercity: Die Station konnte Ende November 2019, nur drei Monate nach Auftragserteilung, angeliefert werden. Nach Aufstellung der Ladesäulen und erfolgreicher Inbetriebnahme können nun seit Januar dieses Jahres E-Autofahrer ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Finca & Bar Celona Hannover betanken, zunächst an den AC-Ladesäulen und seit März auch im Probebetrieb an den DC-Schnellladern. Zudem gab es für enercity „nur einen konkreten Ansprechpartner bei uns im Haus, der das gesamte Projekt im Blick hat“, berichtet Hiersemann. „Der Kunde musste so nicht unterschiedliche Liefertermine und Zulieferer koordinieren, sondern bekam alles komplett anschlussfertig geliefert.“ Ormazabal stellte dabei unter anderem sicher, dass Schaltanlage und Stationsgebäude gemäß EN 62271-202 geprüft sind.

Die neuen Ladepunkte wurden bereits drei Monate nach Auftragserteilung auf dem Restaurantparkplatz in Hannover-Marienwerder angeliefert. (Foto: enercity AG)

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„Wir schätzen die Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität von Ormazabal, etwa wie die speziellen Anforderungen des Projekts gelöst wurden. Dies betrifft insbesondere die technische Ausrüstung der Netzstation, aber auch gestalterische Aspekte, die unserem Projektpartner Finca & Bar Celona wichtig waren“, betont Jan Trense. Aufgrund dieser durchgehend positiven Projekterfahrungen solle die Zusammenarbeit zwischen enercity und der Celona Gastro GmbH-Gastrokette auch über Hannover hinaus weitergehen, so der Bereichsleiter: „In Oldenburg ist aktuell ein weiterer Ladepark auf dem Parkplatz eines Celona-Restaurants in Bau, weitere Projekte sollen außerdem sukzessive folgen.“ (jr)

Ormazabal GmbH, Am Neuerhof 31, 47804 Krefeld, Judith von Ameln, judith.vonameln@ormazabal.de enercity AG, Ihmeplatz 2, 30449 Hannover, Carlo Kallen, carlo.kallen@enercity.de

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