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Bloß nicht den Kern vernachlässigen
jeder Blume, sprich in jedem Unternehmen, ist dieser Kern einzigartig. Die Blume erhält die Einzigartigkeit durch die Natur. Sogar innerhalb derselben Gattung der Blume ist jeder Blütenkern anders und differenziert sich über Form, Farben, Größe, Geruch. Im Unternehmen muss dieser Kern (und dessen Inhalt), also die Corporate DNA, jeweils herauskristallisiert werden (sogenannter USP/Einzigartigkeit).
Was ich damit meine, ist, dass die Story, welche das Unternehmen einzigartig macht, erzählt werden muss. Danach soll diese Story gehegt, gepflegt und genährt werden, damit das Unternehmen langfristig erfolgreich sein kann. Wie bei der Blume. Damit die Blüte lange blüht und die Blätter nicht welken oder verkümmern, müssen die Pflanzen immer wieder frisches Wasser und Dünger erhalten. In Unternehmen ist es deshalb wichtig, die Blütenblätter mit immer (neuen) Inhalten zu füllen und zwingend aus dem Blütenkern heraus zu arbeiten. Dies macht ein Unternehmen erfolgreich und sorgt dafür, dass intern (Mitarbeitende) und extern (Kunden) alle dieselben Informationen erhalten, um sich im häufig so schwierigen Marktumfeld differenzieren zu können. Wie in der Natur braucht dieserProzess Zeit. Zeit, um den ganzen Wandel respektive die Morphose zu durchlaufen. Die Natur macht es vor, deswegen dürfen sich Unternehmen ruhig ein Beispiel daran nehmen.
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Spricht man von Transformation, Struktur- und Prozessveränderungen, dann wird grundsätzlich von oben, auf Ebene der Geschäftsleitung, nach unten, zur Ebene Mitarbeitende, delegiert. Meine jahrelange Erfahrung hat indes gezeigt, dass bei dieser Vorgehensweise oftmals ein wichtiger, essenzieller Zwischenschritt fehlt: die Entwicklung des Blütenkerns.
Berate ich Unternehmen, ist die kommunikative Ausgangslage, wie ich sie vorfinde, fast immer dieselbe:
■ Wir machen Storytelling/Wir erzählen eine Geschichte (über unser Produkt/Dienstleistung/Unternehmen). ■ Wir haben ein CD (Corporate Design). ■ Wir verfügen über Referenzen. ■ Wir besitzen Image- und Produktebroschüren. ■ Usw.
Tatsächlich funktioniert die Kommunikation in den einzelnen Abteilungen und Sparten – in meinem Schema als Blütenblätter dargestellt – häufig wunderbar. Und dennoch muss sich ein Unternehmen immer wieder folgende Fragen stellen:
■ Warum tun wir, was wir tun? ■ Welche Geschichte erzählen wir den potenziellen Mitarbeitenden im Vorstellungsgespräch, um sie für uns und unser Unternehmen zu gewinnen? ■ Mit welcher Botschaft akquirieren wir junge Menschen für unser Unternehmen? Eine 08/15-Stellenanzeige mit einem klassischen »Sie können, wir bieten« holt schließlich niemanden emotional ab. ■ Wie sieht beispielsweise unser Messestand aus? ■ Was erzählt der Außendienst den Kunden?
Diese Fragen wiederum führen uns oft zu weiteren Themen:
■ Wofür steht unser Unternehmen eigentlich? ■ Was ist das Spezielle an unserem Produkt oder unserer Dienstleistung? ■ Arbeiten alle unsere Mitarbeitenden auf das gleiche Ziel hin?
Das sind mühsame Fragen, welche fl exibles Denken und viel Arbeit – eben: Transformation – bedeuten. Schließlich geht es um die Daseinsberechtigung eines Unternehmens wie auch um zwischenmenschliche Aspekte. Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat gehen diesen Fragen oft aus dem Weg, denn ihrer Ansicht nach gehören sie nicht zum Daily Business und zur Hauptaufgabe, nämlich Geld zu generieren. Die Blume soll schnell wachsen und ihre Schönheit durch die farbigen Blüten präsentieren. Fürs Wassergießen und Düngen sollen andere sorgen. Da aber die Sinnhaftigkeit als Teil der Strategie in praktisch allen Unternehmen und auf allen Ebenen verankert ist, müssen sich die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat früher oder später trotzdem diesen Themen stellen. Dazu gehören logischerweise das Hegen und Pfl egen des Blütenkerns. Das Beste daran ist: Man stärkt dadurch nicht nur seinen Garten, also sein Unternehmen, nein, man integriert automatisch auch den Kulturwandel.
In Unternehmen ist es deshalb wichtig, die Blütenblätter mit immer (neuen) Inhalten zu nähren und zwingend aus dem Blütenkern heraus zu arbeiten. Dies macht ein Unternehmen erfolgreich und sorgt dafür, dass alle intern (Mitarbeitende) und extern (Kunden) dieselben Informationen erhalten und dass man sich im häufi g schwierigen Marktumfeld diff erenzieren kann.