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Redewendungen, die wir meist unbewusst einsetzen
Gamen: Das englische Pendant zu »Spielen« und umgangssprachlich häufig das wertigere Wort. è Ein Computerspiel spielen (oder auch: zocken).
Rocken: Ein äußerst optimistischer Ausdruck, der mit viel Kraft sowie Leidenschaft verbunden ist. è Musik machen im eigentlichen Sinn, aber auch: begeistern.
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Fun: Man hat – der Kreis schließt sich – Spaß an einer bestimmten Tätigkeit.
Würden all diese Schlag- und Stichwörter durch eine Art literarische Presse gequetscht, käme hinten folgende komprimierte Antwort heraus: Begeisterung! Diese Begeisterung im Geschäftsalltag einzusetzen, ist eine der besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Unternehmen!
Wir wissen mittlerweile: Spielen beginnt im Kopf und fängt meistens mit einem Gedanken an. Das zeigt sich nicht zuletzt in (un-) bewusst benutzten, alltäglichen Redewendungen:
■ Alles aufs Spiel setzen ■ Die erste Geige spielen ■ Alles auf eine Karte setzen ■ Etwas spielend bestehen ■ Die Würfel sind gefallen ■ Jemandem übel mitspielen ■ Ein leichtes Spiel haben ■ Gute Miene zum bösen Spiel machen ■ Spiel mit dem Feuer ■ Usw.
Reagieren wir in einer bestimmten Situation spontan, ohne groß über das Gesagte nachzudenken – manche würden dieses Verhalten wohl auch schlagfertig nennen –, ist dies ein klares Anzeichen dafür, dass das Unterbewusstsein weiß, dass wir im Spielmodus sind. Indirekt gebe ich meinem Bewusstsein also den Auftrag, etwas schnell und mühelos zu erledigen – spielend leicht eben. Es fühlt sich dann nicht anstrengend an, sondern dient als Zeitvertreib und macht sogar Spaß. Alles ist easy, kinderleicht, locker, einfach und geht mit links.
Wir halten also fest, dass das Wort »spielend« zwei Bedeutungen umfasst: ■ Etwas durch ein Spiel tun ■ Etwas automatisch, intuitiv tun
Kein Wunder, es finden sich zum Wort »Spielen« so viele bekannte Zitate:
■ »Spielen ist dem Menschen innewohnendes Prinzip.«
Edmund Burke (1729 - 1797), irisch-englischer Staatsmann und romantischer Denker
■ »Wir spielen alle, wer es weiß, ist klug.«
Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und
Erzähler
■ »Spiel ist notwendig zur Führung eines menschlichen Lebens.«
Thomas von Aquin (1224–1274), eigentlich Thomas Aquinas, italienischer Philosoph und Dominikanerpater
Mit diesen Zitaten möchte ich aufzeigen, dass, genau im Sinne meiner Theorie, das Spiel im Alltag vieles erleichtert – sei es bewusst oder unbewusst.
EXKURS
Übrigens kann Spielen auch ganz schön anstrengend sein. Beim Kartenspiel Jassen etwa hat mein Lebenspartner die Begabung, sich in jeder Spielrunde exakt zu merken, welche von den 36 Karten bereits gespielt wurden. Für mich ist so etwas unglaublich schwierig. Und das liegt möglicherweise daran, dass Jassen (aber auch Schach) ein mathematisches beziehungsweise strategisches Spiel ist, womit wir wieder bei der Excel-Tabelle angelangt sind. Während Jassen für ihn also echte Erholung ist, bedeutet es für mich pure Anstrengung. Ich bin nach einem Jass-Abend geistig erschöpfter als nach einem anstrengenden Businesstag.
Spielen kann auch ganz schön anstrengend sein.