MIitteschön Magazin - Ausgabe 7

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Ausgabe 7, M채rz 2011

Neues aus Berlin Mitte

i am yours deutsch + English

Berlin f체hlt Fr체hling the Beatsteaks Interview mit Jan-Henrik Scheper-Stuke Start der Fahrradsaison Mittes Monatsheft!



Editorial  3

Mitte ins herz Trabantgrauer Himmel, Kahlschlag in den Bäumen, Kältekrämpfe beim nächtlichen Nachhauseweg – damit ist bald Schluss, denn der Frühling nähert sich mit großen Schritten! Dann heißt es raus auf die Straßen, in die Wildnis, unter Leute. Und weil gerade der Anfang dieser Jahreszeit einen besonderen Charme versprüht, steht diese Ausgabe ganz im Zeichen des Umbruchs. Wir haben für euch nachgefragt, wie die Berliner das Ende der kalten Jahreszeit feiern, was sie in diesen Tagen am liebsten unternehmen und wo sie sich aufhalten, um die ersten Sonnenstrahlen zu empfangen. Ihr erfahrt, wie ihr euer Rad frühlingsfit macht und wo die tollsten Strecken sind, um richtig Gas zu geben. In unserer Reihe Berliner Gesichter berichtet Christian Günzel, Gründer und Inhaber der Eismanufaktur, von seiner Experimentierfreude mit unglaublichen neuen Aromen, welche die Frühlingsgefühle noch weiter beflügeln dürften. Außerdem gibt es exklusive Interviews mit den Lokalmatadoren von den Beatsteaks und dem „Herrn der Krawatten“ Jan-Henrik Scheper-Stuke. In unserer Mitte-Mutti-Kolumne beschäftigen wir uns dieses Mal mit der Frage, wo es hingehen soll, wenn der Kampf um die (Spiel-)Plätze erbarmungsloser und das Wetter immer besser wird. Viel Spaß dabei! Eure MitteSchön-Redaktion

Joa Geboren im Schwarzwald kann Joachim Zimmermann auch heute noch verschiedene Typen von Lastkraftwagen am Motorengeräusch erkennen. In Berlin lernte er die Popkultur durch seine Kamera mit anderen Augen zu sehen, portraitierte unter anderem die Arctic Monkeys, Nina Persson und Zoot Woman. Wahrscheinlich würde ihn sogar Vincent Gallo auf sein stilsicheres Schuhwerk ansprechen. Für diese Ausgabe fotografierte er den Fahrradladen Goldsprint. Joachim wird er von niemandem genannt. www.joachimzimmermann.de

Lisa Bukall Über den Winter widmete sich Lisa voller Hingabe der Verwirklichung ihrer ersten beiden Kurzfilme. An den Wochenenden hat sie unzählige David Lynch Filme gesehen oder in der brand eins geschmökert. In diesem Frühjahr freut sie sich nicht nur über die neue R.E.M.-Platte, sondern auch über frischen Wind im Kleiderschrank. Dazu hat sie in dieser Ausgabe einige wertvolle Tipps für euch parat. Und damit es 2011 nicht langweilig wird, hat sie für den Sommer auch schon ihr nächstes Projekt in Form einer Buchgestaltung geplant. www.lisabukall.blogspot.com

Evelyn Hahn Neugierde, Illustration, Spaß, Neues, Leben, Schokolade, Kunst, Design, Berlin, Reisen, Lernen, Inspiration, Glück, Chaos und nie Langeweile beschreiben Evelyn schon ganz gut. Nach ihrer Ausbildung, in der sie für Walt Disney gearbeitet hat, und dem Bachelor- und Masterstudium an der HAWK Hildesheim hat es Evelyn nun nach Berlin verschlagen. Sie hat gerade ein sechsmonatiges Grafikdesign-Praktikum in der MitteSchön-Redaktion begonnen. Wenn sie nicht hinter dem Rechner sitzt, nimmt sie mit ihren Arbeiten oft an Ausstellungen teil, als nächstes ab dem 26.02.2011 in der Neon Chocolate Gallery. www.evelynhahn.de


4   Impressum

Mitteschön no  7

Herausgeber

Toni Kappesz Veröffentlichung

Vollstrudel GmbH Schröderstr. 12 10115 Berlin, Germany Projekt Manager

Anne Kammerzelt (anne@mitteschoen.com) Projekt Manager online

André Uhl (andre@mitteschoen.com) ARTDIREktion

Dörte Lange (doerte@mitteschoen.com) Grafikdesign

Evelyn Hahn (evelyn@mitteschoen.com) Redaktion

Anne Kammerzelt (anne@mitteschoen.com) André Uhl (andre@mitteschoen.com) Presse

Pelén Boramir (pelen@mitteschoen.com) Redakteure

Eugen Bräunig, Paul Schlosser, Bettina Schuler, Emilie Trice, Björn Lüdtke, Caroline Kühner, Lisa Bukall, Barbara Lang

Fotografen

Tina Linster, Eugen Bräunig, Joa, Yuki Jung, J. Mullan ÜBersetzung

Nicholas Tedeschi (nicted@web.de) Anzeigenvermarktung

BAM Berlin (info@bamberlin.com) WEBSeITE

www.mitteschoen.com Druck

Henke Pressedruck Coverfoto: Jan-Henrik M. Scheper-Stuke, fotografiert von Tina Linster


Inhaltsverzeichnis  5

INHALT / Content 6

Die andere Stadt: Berlin im Frühling The other City: Berlin in Spring

8

Veranstaltungstipps Event Recommendations

10

Mitteschön Lieblingsstücke

12

Glückstag O Happy Day

18

Fahrrad-special Bike Bike, Baby! Bike Special

23

Berliner Illustratoren: Julia Danckwerth Berlin Illustrators: Julia Danckwerth

26

Interview: Jan-Henrik M. Scheper-Stuke Interview: Jan-Henrik M. Scheper-Stuke

30

The Beatsteaks

33

Wir mitte muttis We Mitte Mums

34

Missstände und andere belanglosigkeiten

35

Kunsttipps von EyeOut EyeOut Art Events

36

About:Fashion – Wir lernen Mode

38

berliner gesichter: Christian Günzel Berlin Faces: Christian Günzel Founder and Owner of „Eismanufaktur“

40

Englische Übersetzungen English Translations

45

Mitteschön Online und Verlosung Mitteschön Online and Give Away

46

Stadtplan City Map


Caro, Musikerin: http://www.myspace.com/carostreck


Kulturgut  7

Die andere Stadt: Berlin im Frühling Text Björn Lüdtke  Fotos Tina Linster  Translation P. 40

Kommt man als Besucher zu verschiedenen Jahreszeiten nach Berlin – Sommer versus Winter –, dann muss man den Eindruck gewinnen, es handle sich jeweils um eine andere Stadt. Ist der Winter grau, stoffelig und drinnen, so ist unsere Hauptstadt im Sommer bunt, happy und draußen. Und auf den Übergang – auf den freut sich hier wirklich jeder. Der Sommer. Nirgendwo auf der Welt vermisst man ihn so sehr wie in Berlin. Denn der Winter ist hier lang – gefühlte neun Monate. Dabei ist er meist nicht sonnig und klar (wenn auch klirrend kalt, wie in New York). Wenn es regnet, dann hört es nicht nach ein paar Minuten wieder auf (wie in London), und mit lieblicher Architektur wird uns das Grau auch nicht versüßt (wie in Paris). Der November geht noch, der Dezember auch. Immerhin hat man da noch Weihnachten vor sich. Lichterketten verleihen den Straßenzügen eine gewisse Wärme, und wir freuen uns auf die Zeit zwischen den Jahren. Aber dann, der Januar kommt bestimmt. Und der ist – grau. Berlin ist im Winter die ungeliebte, hässliche Schwiegermutter. Man weiß, sie kommt irgendwann. Unabänderlich. Und man kann schon vor ihrer Ankunft nicht abwarten, bis sie wieder weg ist. Aber wenn die ersten Sonnenstrahlen die alte Hexe vertreiben, dann wird Berlin zur sexy Geliebten. Man weiß, man wird das Luder nicht ewig für sich haben, aber man versucht, den Gedanken an ihr plötzliches Verschwinden so lange es geht zu verdrängen und jede Minute mit ihr auszukosten. Im Sommer wird der stoffelige Preuße zum leichtfüßigen Italiener. Und dank des Klimawandels läuft die Transformation von Jahr zu Jahr schneller. Selbst die mode-bewusstesten Mitte-Hipster hüllen sich im Berliner Winter in dicke Daune. Brauchte man dann früher noch eine Übergangsjacke, schlüpft man inzwischen direkt ins T-Shirt. Fragt man mal so rum, dann bedeutet der Übergang vom Winter zum Sommer für die meisten vor allem eines: das Versprechen von guter Laune. (Ob das Versprechen auch eingelöst wird, sei mal dahingestellt, legt die gute Laune sich nämlich oft und schnell wieder – „Ach, jezze isses aber ein bisschen zuuu heiß... 23 Grad würden mir ja schon reichen.“) Trotzdem hat man das Gefühl, man hätte es auf einmal mit anderen Menschen zu tun. Fräulein Emsig in der Bäckerei (die fleißige, aber sehr schüchterne Verkäu-

ferin im Alex-Back-Shop in der Münzstraße) wechselt auf einmal ein paar Worte beim Schrippenkauf. Die eine blonde, eigentlich immer unfreundliche Kassiererin in der Lebensmittelabteilung vom Kaufhof sagt von sich aus „Guten Tag“. Und selbst der sonst genervte Passant (der Verfasser, Anm. des Verfassers) rastet nicht aus, wenn ihn die Drücker-Jungs von Amnesty International am Alex zum x-ten Mal wegen einer Mitgliedschaft anhauen. Im Winter hat der Berliner keine andere Wahl, als sich zurückzuziehen – in seine Wohnung, in sich selbst. Durch Schals und Kapuzen fällt es schwer, Kontakt zur Außenwelt aufzubauen. Im Sommer fallen dann aber nicht nur die dicken Hüllen, sondern auch die Barrieren. Man kommt sich plötzlich wieder näher. Das bringt man natürlich auch zum Ausdruck. Vor allem beim Feiern, das ab sofort nur noch im Freien stattfindet. Clubs ohne Möglichkeit zum Austritt können im Sommer die Türen gleich zulassen. Das Berghain hat seinen Garten, die Bar 25 ist (oder war?) sowieso draußen. Da drückt man sich und reibt man sich, und alle haben sich ganz doll lieb. Sich so lange wie möglich unter freiem Himmel zu befinden, lautet die Devise. Am besten überhaupt nicht mehr reingehen. Manche verbringen ganze Wochenenden im Freien. Arbeiten wird da natürlich zur Nebensache. Der Sommer in Berlin hat so ein bisschen was von Karneval in Köln: In der fünften Jahreszeit ist alles erlaubt. Wer da am Montag mal später oder gar nicht bei der Arbeit auftaucht, hat trotzdem meist nichts zu befürchten. Wahrscheinlich sind die anderen selbst noch unterwegs. Am exzessivsten wird es dann gegen Ende – jeder Sonnenstrahl könnte der letzte sein. Wer seinen Kaffee nicht im Freien trinkt, scheint in Moabit einzusitzen oder hat was an der Waffel. Und allen steht die Angst ins Gesicht geschrieben – die Angst vor der hässlichen, ungeliebten Schwiegermutter, die neun Monate bleibt.


8   Veranstaltungstipps von Caroline Kühner, Translations P. 40

Gewinne CDs Ab 10.03: www.mitte schoen. com!

Helge Schneiders Original Holzkopp Orgel Trio

Jazz Eintritt: VVK 20,50 €, AK 25 € 27. und 28. März, 22 Uhr Helge lacht uns ja zurzeit von jeder zweiten Litfasssäule an – Buxe voll! heißt das Programm, mit dem er ab 31.03. im Admiralspalast zu sehen ist. Kurz vorher geht er noch bei alten Bekannten vorbei und spielt mit seinem Original Holzkopp Orgel Trio im Quasimodo, dem legendären Jazzclub am Zoo. Das Trio besteht aus Helge selbst an der Hammond-Orgel, Sandro Giampietro an der Gitarre und Willi Ketzer am Schlagzeug. So wie er als Komiker improvisiert, tut er es auch als Musiker – begnadet gut. Helge ist Multiinstrumentalist. Mit fünf Jahren fing er an, Klavier zu spielen – das ist heute 50 Jahre her. Mit etwas Glück nimmt Helge vielleicht auch das ein oder andere Instrument, das er sonst noch so beherrscht, in die Hände wie Saxophon, Trompete, Gitarre, Akkordeon, Vibraphon oder die Mundharmonika. Aber auch seine Triokollegen sind renommierte Profis. Sandro Giampietro zählt zu den besten Rock-Gitarristen des Landes und Willi Ketzer hat bereits für diverse internationale Stars gespielt. Soviel steht schon mal fest: da wird mit Sicherheit nicht vorher geprobt.

Moddi A Forest Electro/Pop/Loopjazz Eintritt: 7 €, ermäßigt 5 € 24. März, 19:30 Uhr Drei Bäume sind ein Wald. Drei, das sind Florian Wienczny mit Sticks, Fabian Schuetze und Franziska Benkert mit Stimme. Wenn man sich dann noch jede Menge Loops, die Bandbreite von weichen bis würzigen elektronischen Klängen und eine Kiste mit instrumentalen Puzzleteilen unter den Arm klemmt, betritt man die Soundwelt dieses Waldes. Hier kann man es sich gemütlich machen, zwischen den Gegensätzen von leicht und schwer, Licht und Schatten, kühler Distanz und warmer Nähe. Die abstrakte Lyrik erhöht das Gewicht auf dem atmosphärischen Gefühl, das sich beim Hören einstellt. A Forest ist eine junge Band, die sich über das charmante Label & Netzwerk Analogsoul kennengelernt hat. Nach ihrem Debüt Leaves Leaves Fall Fall Rain Fall sind sie nun mit ihrer EP A Square auf Tour, experimenteller als zuvor und mit dem Selbstanspruch einer unter die Haut gehenden Live-Umsetzbarkeit ihrer Musik. Noch ist A Forest ein kleines Geheimnis, doch es lohnt sich sehr, dieses zu lüften! Ab 10. März verlosen wir online zwei CDs von A Forest!

Norwegische Musik der besonderen Art Eintritt: 16,50 €, ermäßigt 11 € 7. März, 20 Uhr Unlängst hat die norwegische Musik neues Land erschlossen. Das Norwegische Export Büro Berlin wurde Ende 2010 gegründet und verhilft der heimatlichen Musik zu mehr Aufmerksamkeit hier in Deutschland. Im Februar wurden so gleich erste geförderte Talente vorgestellt: Casiokids, Susanne Sundfør, Shining und Moddi. Während Casiokids schon in aller Munde sind, dürften Moddi und seine Band noch nahezu gänzlich unbekannt sein. Und wahrscheinlich wird sich das auch nicht allzu drastisch ändern. Warum? Moddi ist anders, vielleicht nicht so eingänglich. So jung, und doch ist seine Stimme reif und facettenreich, mal rau, fast brachial wie das Meer Nordlands und dann wieder so zerbrechlich, dass man mitsingen möchte, um ihr die Kraft zu geben weiterzumachen. Das ist nichts für Kopfhörer, denn erst live stellt sich dieses Gefühl ein, wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Moddi kommt aus dem Norden Norwegens. Auf der Insel Senja wuchs er in einem winzigen Dorf auf und schrieb nachts seine ersten Songs. Und wenn ich mir vorstelle, wie es da oben, wo es dunkel und kalt und irgendwie mystisch ist, klingt, dann ist Moddi in meinem Kopf. HAU 2 Hallesches Ufer 32

Quasimodo

.HBC

Tickets: 030 – 25 90 04 27

Kantstr. 12a

Karl-Liebknecht-Straße 9, 10178 Berlin

www.hebbel-am-ufer.de

www.quasimodo.de

www.hbc-berlin.de


Veranstaltungstipps von Caroline Kühner, Translations P. 41  9

Gewinne Karten: www.mitte schoen. com!

Nola Pearls Ausstellung, 8. März – 10. April Vernissage 8. März, 19 Uhr Eintritt frei NoLa, das ist der Kosename für die Stadt New Orleans im State Luisiana. Das Austauschprogramm Southern Comfort Creative Exchange bringt vier Künstler nach Berlin, die sich in ihren Arbeiten mit der Kultur New Orleans beschäftigen. Nach dem zerstörerischen Wirbelsturm Katrina hat sich in NoLa eine neue Kunstszene entwickelt, und eine Biennale wurde geboren. Die Ausstellung im Direktorenhaus zeigt die sehr unterschiedlichen Werke der vier Künstler, angefangen bei Raúl De Nieves. Die Skulpturen des aus Mexiko stammenden Künstlers sind vom Mardi Gras-Karneval mit seinem typischen bunten Perlenschmuck inspiriert und in Kleinstarbeit mit diesen komplett bestückt worden. Auch Erik Kiesewetter ist beeinflusst vom Mardi Gras und seiner Farbvielfalt – die traditionellen Farben Violett, Gelb und Grün sind Teil seines interaktiven Posterprojekts. Aubrey Edward hält ihre Eindrücke der HipHop verwandten Bounce-Szene aus NoLa fotografisch fest. Aus Stoff und Garn sind die zarten Skulpturen die Rachel De Trinis geschaffen hat, ganz in der Tradition des Kunsthandwerks. Das Direktorenhaus

Maerzmusik Festival für aktuelle Musik Eintritt: 6,50 € – 24 € 18. – 27. März Maerzmusik findet dieses Jahr zum zehnten Mal statt. Es ist das Nachfolgefestival der Musik-Biennale Berlin, die erstmals 1967 in Ost-Berlin stattfand und seit der Wende durch die Berliner Festspieltage ausgerichtet wird. Das Festival für aktuelle Musik zählt neben den Donaueschinger Musiktagen und den Darmstädter Ferienkursen zu den wichtigsten Deutschlands. Von der E-Musik der Orchester und Ensembles über innovatives Musiktheater bis hin zu medienkünstlerischen und experimentellen Musikprojekten kann man bei Maerzmusik alles hören beziehungsweise sehen. So wird auch das diesjährige Thema Klang Bild Bewegung in gewohnt weitem Spektrum behandelt. ProgrammSchwerpunkte sind die vielfältigen Bezüge zu Film und Visuellem. Die Highlights: Martin Matalo komponierte eine komplett neue Filmmusik zum Klassiker Metropolis von Fritz Lang. Zu sehen und zu hören am 19. und 20. März, interpretiert vom Ensemble Modern. Die Sonic Arts Lounge ist eine kleine Veranstaltungsreihe im Rahmen der Maerzmusik, die sich audiovisuellen Installationen und Performances widmet. Am 24. März findet sie im Berghain statt und zeigt eine Audio Video Performance des Japaners Shintaro Imai.

Am Krögel 2 www.direktorenhaus.com

FIND 2011 Theaterfestival Eintritt: 7 – 42 € 3. – 13. März F.I.N.D. – das ist das Festival Internationale Neue Dramatik, das nun schon zum elften Mal an der Schaubühne stattfindet. Aus vier Tagen wurden zehn, und das Programm ist 23 Stücke schwer. Beim diesjährigen F.I.N.D. treffen sich Theaterschaffende aus der ganzen Welt. Mit F.I.N.D. plus gibt es erstmalig ein Bildungsprogramm, bei dem sich Studenten aus Russland, Frankreich und Deutschland begegnen, um bei Workshops von den Großen zu lernen und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Eine wunderbare Auswahl an internationalen, neu inszenierten Stücken erwartet das Berliner Publikum. Unter anderem das Stück des Argentiniers Rodrigo García mit dem vielsagenden Titel Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein anderes Arschloch das zum ersten Mal in Deutsch aufgeführt wird. Oder Noli me tangere von Jean-Francois Sivadier, der sich mit dem klassischen Stoff über Johannes den Täufer auseinandersetzt. Ein Stück, das wie Stadtgeflüster von Berlin und seinen Menschen erzählt, ist Paul Brodowskys Regen in Neukölln. Sieben Figuren, die man so oder so ähnlich sicher schon mal gesehen hat, treiben sich in einer Neuköllner Sommernacht rum – und sie alle werden in dieser Nacht nicht schlafen… Schaubühne Berlin, Kurfürstendamm 153

www.maerzmusik.net Tickets: 030 25 48 91 00 (3 € Gebühr)

Tickets: 030 89 00 23, www.schaubuehne.de


10   Mitte Streets

Mitteschön Lieblingsstücke Texte Lisa Bukall

Illuminatus Ist: heißer Leuchtstoff Kann: das Bewusstsein erweitern Kostet: 49,95 € Anspruchsvollen Schöngeistern ist es häufig kein Leichtes, sich einzurichten. Denn sie haben von vornherein eine detaillierte Vorstellung davon, wie es am Ende aussehen soll. Die Mutter aller Tugenden ist in diesem Fall Geduld. Schließlich verhält es sich mit Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen genauso wie mit Klamotten. Auch hier möchten wir doch nicht das Erstbeste kaufen, was uns über den Weg läuft! Impressionen suchen und finden mit kompromissloser Leidenschaft und einer ausgeprägten Liebe zum Detail immer wieder jene ganz speziellen Produkte, die unseren Wohnräumen Leben einhauchen. Ihr eklektischer Stilmix ist unverkennbar. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Designerlampe Bulb in jeglicher Hinsicht begeistert. Das Farbspiel der Goldtöne sowie der spiralförmige Glühdraht spenden warmes Licht. Sogar das Textilkabel ist farblich abgestimmt auf Fassung und Birne. www.impressionen.de

Radioaktives Holz Ist: etwas hölzern Kann: aber durchaus Musik machen Kostet: 179 € Wenn der Wecker einmal wieder ganz besonders zeitig klingelt, können ein paar gut gelaunte Klänge aus dem Radio durchaus Wunder wirken! Sender wie Klassikradio können nach einem langen Arbeitstag für einen rundum entspannten Feierabend sorgen. Kurzum: Gelegenheit, Musik zu hören, bietet unser Alltag zu Genüge. Warum also nicht tatsächlich ganz oldschool zum Radio greifen und solange an den Knöpfen drehen, bis man seinen Lieblingssender gefunden hat. Für die Herstellung des Wooden Radios benötigt der Designer Singgih Susilo Kartono 16 Arbeitsstunden. Denn das ausschließlich aus Plantagenholz gefertigte Gerät ist reine Handarbeit und wird liebevoll und nur auf Bestellung in einem kleinen indonesischen Dorf auf Mittel-Java gefertigt. Es ist das Schmuckstück des von Kartono gegründeten Labels Magno und wurde sogar mit dem Brit Insurance Design Award ausgezeichnet. Den Titel erhielt es für sein innovatives und zukunftweisendes Design. Als kleine Zugabe bleibt nur noch zu erwähnen, dass besagter Kurzwellenempfänger auch über einen Miniklinke-Eingang verfügt. So lässt sich hölzernes Design heutzutage ganz unkompliziert mit dem iPod verkabeln. Der Hörgenuss ist damit perfekt! www.connox.de


Mitte Streets  11

Minnas Eleganz Ist: die Eleganz in Person Kann: mondäne Mädchen stilvoll kleiden Kostet: 420 € Claudia, eines der Kleider aus Minna Hepburns aktueller Frühling/Sommer Kollektion, besticht durch seine ausgesprochen schlichte Eleganz. Überhaupt ist Eleganz die allumfassende Bekleidungsformel in diesem Frühjahr – wenn es nach Hepburn geht. Modern Romance ist der Titel jener Kollektion, die aus wunderschönen Kleidern, verspielten Shirts und feinen Blusen besteht. Neben Baumwollkrepp, Seiden Organza, Spitze und Chiffon, die die stoffliche Verarbeitung ausmachen, hat Hepburn besonderen Wert auf das jeweilige Innenfutter gelegt. Ganzer Stolz dieses Kleides ist der überdimensionierte weiße Kragen, bestehend aus drei Organza-Lagen. Dreiviertellange Ärmel und die Falten im Rock zaubern jenen anmutigen Look, welchen man unbedingt nicht nur auf den Tanzfluren, sondern auch am Arbeitsplatz zur Schau tragen muss! www.notjustalabel.com

Mit Katzenaugen Ist: Volumen und Verlängerung Kann: dir den katzenartigen Blick verleihen Kostet: 31 € Sie wird als Pionierin der Kosmetikentwicklung bezeichnet und immer noch strahlt der Name Helena Rubinstein etwas Luxuriöses aus. Nicht zu Unrecht, denn die gebürtige Polin hat diesem alle Ehre gemacht. Mit der Gründung ihres Unternehmens im Jahre 1902 in den USA begann eine Erfolgsgeschichte, die auch über 100 Jahre später noch nicht zu Ende geschrieben ist. Mit der Lash Queen Feline Extravaganza setzt man einen unverkennbaren Akzent auf die Augen. Die extrabreite Bürste formt bereits mit einem Strich voluminöse Wimpern, die sich durch die Ultra-Black-Pigmente weich wie Fell anfühlen werden. So verleiht sich Frau ein verführerisches Strahlen, einen mystischen Katzenblick! www.helenarubinstein.com

Scenester’s Schuhwerk Ist: ein Stück Lebensgefühl Kann: Männerfüße wiederbeleben Kostet: 86 € Warum ist der Schuhkauf gerade für modebewusste Männer noch immer so ein kompliziertes Unterfangen? Hergehört, ihr Männer! Macht es euch nicht zu schwer. Wie wäre es zum Beispiel mit dem britischen Label Swear? Wie kaum ein anderes verkörpert dieses den Geist jener Indie-Szene, die sich durch das Schaffen zahlloser Musiker, Designer und Filmemacher über die letzten Jahre manifestiert hat. So ist es auch kein Wunder, dass von Thom Yorke über die Kings of Leon und Alex von Franz Ferdinand auch The Teenagers, The Horrors und Orlando Bloom die exquisiten Schuhe tragen! Das Modell Jimmy besticht nicht nur durch seine frische Farbe, sondern gleichermaßen durch die akzentuierte, graue Sohle und den elastischen Gummieinsatz an der Innenseite des Schafts. www.swear-london.com


12   Glückstag

Paolo Stolpman, dick eingepackt


Glückstag  13

Das Beste am Winter ist, dass danach der Frühling kommt! Text Paul Schlosser  Bilder Tina Linster

Während der Winter besonders als eine Zeit der Ruhe und Passivität zu verstehen ist, ist der Frühling ein Ausdruck des Umbruchs und des allmählichen Erwachens der Natur aus ihrem scheinbar endlosen Winterschlaf. Es zieht uns wieder raus an die Luft, dahin, wo wir am besten die neue Jahreszeit erkennen und erfühlen können. Dabei löst der Wechsel von kalt auf warm ganz spezielle Bedürfnisse und Gefühle in uns aus, besonders aber den Drang nach einem Neubeginn. Man hat das Bedürfnis, sich zu schälen, sich frei zu machen, umzustellen oder zu verändern.


14   Glückstag

Außerdem ist Frühling auch die beste Zeit, um sich den Wetterverhältnissen ungemäß anzuziehen. Neben dem Draußensitzen oder den Frühlingsgefühlen ist deshalb das Beste an dieser Jahreszeit zu sehen, wie die Berliner herumlaufen. Die einen sind noch verhüllt, tragen Mützen, Schals und dicke Jacken. Wie in den letzten Monaten eben. Dann sitzen sie da, in der U-Bahn, und sie schwitzen. Dann laufen sie ein paar Schritte durch den dreckigen Matsch, der vor kurzem noch Schnee war, und wundern sich, dass es so warm ist. Trotzdem machen sie die Jacke nicht auf. Man ertappt sich selber dabei. Denn der Winter ist vorbei, aber es dauert, bis das im Gehirn angekommen ist. Die anderen hingegen reißen sich mit den ersten Sonnenstrahlen förmlich die Klamotten vom Leib. Bei zehn Grad sitzen sie dann im T-Shirt mit Sonnenbrille in den Cafés und denken über die erste Fahrt zu einem der vielen Seen im Umland nach. Wir sind also äußerlich und innerlich in Aufruhr und Bewegung, voller Erwartungen, endlich unser Herz vom Duft der knospenden Flora erobern zu lassen. Um herauszufinden, ob Warten, Schwärmen und Hoffen wirklich das Einzige ist, das Berliner im Frühling tun, haben wir bei fünf von ihnen genauer nachgehakt!

Anna Bender, Studentin Frühling bedeutet Umschwung: Neuer Anstrich der Tapeten oder Frühlingsfarben im Outfit? Ersteres, ich habe die letzten zwei Tage tatsächlich meine Wohnung gestrichen. Wann fängt für dich der Frühling an? Wenn der Himmel über Berlin nicht mehr grau, sondern blau ist. Worauf freust du dich dabei ganz besonders? Dass man endlich auf die dicken Pullis verzichten kann! Wo lässt es sich am besten draußen sitzen? Im Café Fleury und am Spreekanal in Kreuzberg. Was tust du draußen am liebsten? Flohmärkte durchforsten, im Park liegen, auf der Museumsinsel flanieren, Eis essen...

Anna fährt Rollschuh auf der Linienstraße

Welcher Song darf auf dem Soundtrack deines Frühlings nicht fehlen? John Roberts – Glass Eights


Glückstag  15

Paolo Stolpman, Student (Interview zum Foto auf Seite 12) Spielen deine Hormone bereits verrückt? Niemand hindert meine Hormone daran, verrückt zu spielen, auch nicht -17°C kalter Ostwind auf der Warschauer Brücke. Frühling bedeutet Umschwung. Neuer Anstrich der Tapete oder Frühlingsfarben im Outfit? Ich tausche lieber den Glühwein gegen ein kühles Radler. Worauf freust du dich dabei ganz besonders? Ich freue mich auf pubertäres Rumgeknutsche im Park am Lagerfeuer. Wo hältst du dich bei milden Temperaturen am liebsten draußen auf? Keine Ahnung, die Bar25 ist jetzt ja geschlossen. Was tust du draußen am liebsten? Zu zweit knutschen, gemeinsam essen und allein lesen. Welcher Song darf auf dem Soundtrack deines Frühlings nicht fehlen? Ich habe keinen iPod, ich lese Bücher. (Ohne iPad) Wie hältst du dich fit für den Frühling? 50Push-ups, 200 Sit-ups und 5min Kopfstand. Was gefällt dir am Frühling besonders? Dass meine Hormone verrückt spielen und ich Lust habe, zu knutschen, im Park zu essen und auf dem Balkon zu lesen.

Miquel grillt im Weinbergspark

Miquel Dangla, Kundenberater Wann fängt für dich der Frühling an? Frühling ist für mich eher eine mentale Sache (mal abgesehen von den körperlichen Auswirkungen...), aber klar, auch ich verändere einige Dinge, insbesondere die Anzahl der Klamottenlagen, die ich trage. Wie macht sich der Frühling bei dir bemerkbar? Mehr Farben, unerwartete Regenschauer, plötzliche Wetter- (und Gemüts-)Umschwünge. Was meine spanischen Standards betrifft, setzt der Frühling dann ein, sobald ich mit T-Shirt herumlaufen kann. Aber ich denke, hier in Berlin reicht’s schon, wenn man endlich die dicke, dunkle Winterjacke irgendwo in den Tiefen des Kleiderschranks versenken und stattdessen wieder man selbst sein kann. Was gehört für dich zum Frühling dazu? Ohne jetzt hippie-esque klingen zu wollen... die Blumen und Blüten!

Wo lässt es sich am besten draußen sitzen? Im Park auf einer Wiese oder am Kanal. Was tust du draußen am liebsten? Flanieren. Welcher Song darf auf dem Soundtrack deines Frühlings nicht fehlen? Alle twee-pop oder ye-ye 60s Songs! Wie hältst du dich fit für den Frühling? Fahrrad fahren. Was gefällt dir am Frühling besonders? Frühling ist ein Versprechen, ein Anfang, die Wiederkehr einer befreienden Zeit im Jahr.


16   Glückstag

Siganguene schaukelt sich in den Frühling

Siganguene Sithole, Bonvivant Wann fängt für dich der Frühling an? Frühling beginnt, wenn ich aufhören kann, mehr als drei Lagen Kleidung zu tragen, und anfange, andere Farben als schwarz, weiß und grau zu sehen. Was magst du am Frühling ganz besonders? Leute beobachten und Eis essen. Leute beobachten darum, weil dies von Caféterrassen aus wieder viel leichter fällt, und Eis essen, da die Eisdielen endlich wieder geöffnet haben. Warum werden die überhaupt erst geschlossen? Der normale Mensch isst doch das ganze Jahr über Eiscreme! Genauso wie die Engländer ihren Tee auch im Hochsommer trinken. Wie macht sich der Frühling bei dir bemerkbar? Hunde werden wieder vermehrt als Accessoires eingesetzt. Im Winter scheinen Hundebesitzer ihre treuen Vierbeiner

entweder grob zu vernachlässigen oder sie entscheiden sich wegen der glatten Gehwege für völlig andere Spazierrouten. Was jedoch besonders auffällt, ist die Stimmungsänderung. Die Berliner sind positiver und scheinen freundlicher zu sein. Was gehört für dich zum Frühling dazu? Frühling ist toll, da es sowohl die Zeit des Abschieds als auch des Empfangens ist. Neue Leute ziehen in die Stadt, während andere wiederum dabei sind, sie zu verlassen, noch ehe der Sommer beginnt. Außerdem ist es die Zeit der (geistigen) Umstrukturierung und die letzte Chance, vor dem Sommer in Form zu kommen. Jetzt, da das Badeschiff geschlossen werden soll, muss ich mir wohl einen Ersatz überlegen. Wo hältst du dich bei milden Temperaturen am liebsten draußen auf? Besonders gern bin ich im Club der Visionäre. Im Weinbergpark lässt es sich außer-

dem gut sitzen, da ich direkt um die Ecke wohne. Sonst bin ich am Wochenende auf den üblichen verdächtigen Flohmärkten zu finden. Zum Essen würde ich den Barcellos Sucre Salon empfehlen (das beste französischsprachige Café direkt am Görlitzer Park). Wenn ich zu faul bin, gehe ich einfach ins Alpenstück. Was tust du draußen am liebsten? Am ehesten mit Freunden treffen. Alleine ist es manchmal ein bisschen langweilig, doch mit guter Musik und einem Buch werde ich unsichtbar und habe meinen Frieden. Welcher Song darf auf dem Soundtrack deines Frühlings nicht fehlen? Quadron – Average Fruit Wie hältst du dich fit für den Frühling? Mit Bikram Yoga. Wer braucht schon ein teures Fitnessstudio?


Glückstag  17

Maria Alves, Tänzerin Wie macht sich der Frühling bei dir bemerkbar? Je blauer der Himmel ist, desto besser bin ich gelaunt. Worauf freust du dich dabei ganz besonders? Jeder sagt, dass mein Daunenmantel wie ein Schlafsack aussehen würde. Demnach freue ich mich darauf, dass es endlich wärmer wird und ich meinen Mantel endlich zu Hause lassen kann. Wo hältst du dich bei milden Temperaturen am liebsten draußen auf? Besonders gerne bin ich im Görlitzer oder im Treptower Park. Generell halte ich mich oft am Ufer der Spree irgendwo in der Gegend des Badeschiffs auf. Welcher Song darf auf dem Soundtrack deines Frühlings nicht fehlen? António Variações – Canção de Engate

Johannes Martin Wann fängt für dich der Frühling an? Sonntags. Wenn die Bernauerstraße parallel zum Mauerpark vor lauter Besuchern unpassierbar wird. Was gehört für dich zum Frühling dazu? Gute Laune und Tulpen. Wo hältst du dich bei milden Temperaturen am liebsten draußen auf? Spazieren gehen am Köpenicker Müggelsee. Was tust du draußen am liebsten? Flanieren und die ersten Open Airs der Hauptstadt besuchen. Welcher Song darf auf dem Soundtrack deines Frühlings nicht fehlen? Tremel von Glasser und der Longplayer Blue Songs von Hercules and Love Affair.

MMX Johannes sehnt sich der Sonne entgegen im „Kauf-dich-glücklich“

Was gefällt dir am Frühling besonders? Tobias Strenberg vor Mammut Der Geruch... und draußen küssen.


18   Mitte Streets

Rauf, auf die Kufen! Text Bettina Schuler  Bilder Joa  Translation P. 41

Der Winter ist ein Graus. Nicht nur wegen des trüben Wetters. Nein, wir müssen auch noch tagtäglich mit der überfüllten U-Bahn fahren, wenn wir vermeiden wollen, uns bei Glatteis alle Knochen zu brechen. Doch kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen hervor, holen wir alle unsere Fahrräder aus dem Keller, denen der Winter leider ebenso wenig gut getan hat wie unserem Gemüt, weshalb sie auch erstmal eine ordentliche Generalüberholung benötigen. Doch, wie ölt man eigentlich ein Rad, ohne sich komplett zuzusauen? Worauf muss man dabei besonders achten? Und wo kann man im Berliner Umland eigentlich so richtig cool Fahrrad fahren? Wir haben uns für euch schlau gemacht und bei einem echten Profi, dem Besitzer des Fahrradladens „Goldsprint“ Alexander Ingendorf, nachgefragt.



20   Mitte Streets

Der Winter war lang, und die meisten Fahrräder sind nicht sonderlich oft in Aktion getreten. Wie bekomme ich mein Fahrrad möglichst schnell wieder fit und worauf muss ich dabei achten? Als Allererstes muss man die Ketten ölen. Die haben es eigentlich immer nötig. Ich empfehle allen, sich ein Kettensprühfett aus der Dose zuzulegen, das schmiert nicht so sehr wie das klassische Fahrradöl. Als Zweites sollte man in jedem Fall die Bremsen checken, ansonsten kann es zu bösen Überraschungen kommen. Danach Reifen aufpumpen und den Druck überprüfen, und dann kann’s eigentlich auch schon losgehen! Ein Utensil, das bei keinem Fahrradausflug fehlen darf? Ganz klar: der Wechselschlauch und das passende Werkzeug. Ohne das ist man komplett aufgeschmissen. Tipps und Informationen rund ums Fahrrad findet ihr auf der nächsten Seite!

Was hältst du von den neuen Trendrädern „Fixies“? Fixies sind super! Seitdem ich einmal auf ein Fixie gestiegen bin, fahre ich kein anderes Fahrrad mehr. Dadurch dass man weder eine Bremse noch einen starren Freilauf am Hinterrad hat, ist es einfach ein ganz anderes Fahrradfahrerlebnis. Man muss auch viel voraus schauender fahren als mit einem gewöhnlichen Rad, weil man keine Bremse hat, auf die man in brenzligen Situationen mal eben schnell drücken kann. Mittlerweile wird man ohne Bremse jedoch relativ schnell von der Polizei herausgewunken. Wenn du Pech hast, kassie-

ren die sogar dein Fahrrad ein. Von daher fahren die meisten jetzt zumindest mit einer Bremse. Hast du eine Lieblingsstrecke in Berlin und Umgebung? Wenn ich unter der Woche in Berlin Fahrrad fahren will, mache ich das eigentlich immer nur nachts, wenn die Straßen leer sind. Dann kann man auch mal Unter den Linden ein bisschen Speed geben und muss nicht alle Nase lang wegen einem Auto abbremsen. Im Umland fahre ich gerne am Müggelsee. Dort haben sie vor ein paar Jahren auch einen komplett durchbetonierten Weg angelegt, auf dem man auch mal eine richtig schnelle Runde drehen kann. Ansonsten fahre ich gerne bei irgendwelchen Events oder Ausflügen mit, wie sie zum Beispiel die Jungs vom Fahrwind Berlin organisieren. Die kann ich nur jedem ans Herz legen, egal ob man ein FahrradNerd oder ein ganz normaler Alltags-Fahrer ist. (Siehe Infokasten Seite 22). Deine krasseste Strecke? Berlin– Usedom. Die bin ich vor zwei Jahren gefahren. Das sind knapp 340 Kilometer. Gleich am ersten Tag bin ich bis zur Küste hoch gefahren, am nächsten Tag dann den Rest. Perfekt, um den Kopf mal wieder so richtig frei zu bekommen. Du selbst bist ja ein echter Fahrrad-Nerd. Wie bist du zum Radfahren gekommen? Ziemlich zufällig. Ich habe mir irgendwann mit ca. dreizehn Jahren ein Mountainbike gekauft und bin zusammen mit einem


Mitte Streets  21

Freund öfter damit durch die Gegend gefahren. Ungefähr zeitgleich habe ich angefangen, neben der Schule in einem Fahrradladen zu jobben. Richtig bezahlt wurde ich dafür allerdings nicht, der Besitzer hat mir lediglich Material gegeben. Aber ich habe dort eine Menge Sachen gelernt, die ich heute für die Leitung meines eigenen Ladens gebrauchen kann. Mittlerweile hast du dein Hobby ja zum Beruf gemacht... ...ja, mittlerweile habe ich meinen eigenen Laden. Aber auch das ist eher zufällig geschehen, denn anfangs habe ich nur für mich und Freunde Räder zusammengebaut und Fotos von den Rädern ins Netz gestellt. Woraufhin mich zig Leute aus Berlin und Umgebung gefragt haben, ob ich ihnen nicht auch ein Fahrrad zusammenbauen könnte. Eine Weile habe ich das dann auch neben dem Studium gemacht, doch irgendwann bin ich sowohl zeitlich als auch räumlich an meine Grenzen gestoßen. In dem Keller meiner Eltern, in dem ich immer gewerkelt habe, war irgendwann auch einfach kein Platz mehr für all mein Zeug. Tja, und dann habe ich mir einen Laden gesucht, einen Gewerbeschein beantragt und mich selbständig gemacht. Hat der Name deines Ladens, Goldsprint, eigentlich irgendeine spezielle Bedeutung? Goldsprint ist ein Fahrraddisziplin, die aus dem Kuriermetier stammt und in der zwei Fahrradfahrer auf einer Art Spinning-Gerät gegen einander antreten. Ausgedacht haben sich das Ganze ein paar Schweizer,

die nach einem Event für die Aftershowparty eines Kurierrennens gesucht haben. Ich habe natürlich auch so eine Anlage bei mir im Laden, und letztens haben wir auch unser erstes Goldsprint-Event hier veranstaltet. Der Name selbst hat mit dem Fahrradfahren an sich eigentlich gar nichts zu tun, sondern ist von einer Schweizer Biermarke, die Goldsprint heißt, abgeleitet. Ist man als Fahrrad-Nerd eigentlich toleranter gegenüber anderen Radfahrern, wenn man zur Abwechslung mal im Auto sitzt? Ja, auf jeden Fall. Ich schleiche lieber ewig hinter einem Fahrradfahrer her, als ihn eng zu überholen. Da können die Autofahrer hinter mir noch so hupen, da kenn ich nix. Wenn es denen zu langsam geht, sollen sie gefälligst aufs Rad umsteigen!

Zum Schluss: Was die schwarze, überdimensionale Hornbrille für die Mode-Hippster ist, das ist für die Fahrrad-Nerds... ...ganz klar das Rennradkäppi. Die ganz klassischen Käppis, wie man sie noch von früher kennt, mit einem Schirm, den man vorne hochklappen kann. Wenn mir jemand damit entgegen kommt, dann weiß ich: Hey, der ist genau so ein Fahrradfahrjunkie wie ich.

Verlosung: Goldsprint stellt uns eine Bagaboo Kuriertasche im Wert von 200 Euro zur Verfügung! Ab dem zehnten März verlosen wir diese online unter www.mitteschoen. de! Die Tasche vom Typ Workhorse Größe M wurde eigens für dich designed und ist ein Unikat mit sämtlichen Extras: zusätzlichen Innentaschen, Schlüsselhaken, Reflektoren, zweitem Schultergurt bei hoher Last und einem extra Rückenpolster, das auch als Sitzkissen genutzt werden kann.


22   Mitte Streets

Routentipp von Fahrtwind Berlin

Reparatur

Infos rund ums rad

Radambulanz / Verücktritt Platten auf dem Weg zur Arbeit? Da hilft der mobile

Fahrrad Schau

Reparaturservice der Radambulanz in West- oder von

Bei der Fahrrad Schau geht es um Innovationen, Style,

Start: Hausvogteiplatz – Ziel: Pankow

Verücktritt in Ost-Berlin. Ein Anruf genügt und Hilfe

Umwelt und Nachhaltigkeit. Schwerpunkte dieses Jahr

Strecke: 25 km

kommt. Mit kompakter Werkstatt kann so ziemlich je-

sind das Fahrrad als Fortbewegungsmittel der Zukunft

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der Mangel behoben werden. Ein Reifenwechsel kostet

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Altes Rad für’n guten Zweck. Das Fahrradbastelpro-

Rechts auf die Pasewalker Str., 2,7 km geradeaus:

jekt Bike Aid Berlin vom Schwarzen Kanal unterstützt

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Kulturgut  23

Illustrator des monats: Julia Danckwerth Text Caroline Kühner  Translation P. 42

Ich wurde 1987 in Cottbus geboren und lebe seit 2006 in Berlin. Hier studiere ich an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Modedesign und arbeite an meinem Modelabel Artischocki. Meine Liebe zum Zeichnen begann in meiner Kindheit, das kindliche Kritzeln und später auch das Sprühen von Stencils waren meine ersten Bezugspunkte zur Illustration. So fand ich auch durch Streetart den Zugang und die Passion zur Mode. Das Zeichnen und Kritzeln ist für mich immer Motor und Inspirationsquelle gewesen, auch und gerade weil es keine Bedingungen stellt. Bei meinen Illustrationen arbeite ich fast ausschließlich analog und collagenhaft. Ich mag die Mischung aus Spielerei und Handgemachtem. Hierbei gilt meine Vorliebe vor allem feinen dünnen Bleistiftzeichnungen. Die prägnanten, ernsten und oft auch düsteren Züge meiner Motive sind hierfür genauso charakteristisch wie deren Köpfe. Die lückenhaften Gesichter und fehlenden Gesten finden sich in einer unheimlichen, fast skurrilen Stimmung wieder, die sich einem nicht sofort offenbart. Das Unheimliche verbirgt sich vielmehr in dem offensichtlich Fehlenden, was sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Als Materialien verwende ich hierfür vergilbte Papiere in Kombination mit Fotografien, Silhouetten und lasierenden Farben. Dabei genieße ich das Experimentieren und die Fülle an Möglichkeiten bei der Gestaltung von Serien, die ich auf meinem Blog zeige. Außerdem begeistere ich mich sehr für andere Stile, besonders gern sehe ich mir malerische und digitale Arbeiten an. Zu der Poster-Illustration 200 gramm sollen noch drei weitere folgen. In ihr treffen figürliche Umrisse und Bleistiftgesichter aufeinander. Die Abbildung als Doppel steht ein wenig für den Winter und die damit verbundenen Stimmungen. http://blog.artischocki.com, www.artischocki.com

Du bist Illustrator und möchtest mit deinem Artwork das nächste heraustrennbare Mitteschön-Poster zieren? Dann schick uns deine Bilder und Entwürfe an: info@mitteschoen.com.





Kieztalk  27

INTERVIEW mit Jan-Henrik Scheper-Stuke Text Eugen Bräuning  Bilder Tina Linster  Translation P. 42

In den schmucken Räumlichkeiten der Manufaktur eröffnet sich nicht bloß eine Welt des Art Déco. Es lässt sich auch ein ungetrübter Blick auf jene Herausforderungen werfen, denen sich mittelständische Unternehmen heute stellen müssen. Hier treffen wir Jan-Henrik - wie immer im Anzug, mit Einstecktuch und Schleife. Bislang kannten wir ihn eher vom Sehen auf Vernissagen und Partys. Stattbad Wedding, Soho House, NBI immer wieder trifft man den Herrn der Fliegen, dessen extravaganter Stil sogar im bunten Nachtleben Berlins Aufsehen erregt. Trotzdem sieht er sich selbst als „total traditionellen Menschen“. Bei einem Treffen in der Renaissance Suite des Hotel de Romes zeigt uns der Jungunternehmer jedoch noch eine ganz andere Seite.


28   Kieztalk

„Hallo, uns gibt es hier. Wir sind eine Berliner Firma, die alles in Handarbeit in Berlin Kreuzberg in einem Hinterhof herstellt. Ich weiß nicht, Leute, ob Ihr das wusstet, aber es gibt uns tatsächlich!“

Hallo Jan-Henrik! Du bist nun seit einem guten Jahr Geschäftsführer bei „Edsor“. Wie sieht die Bilanz aus? Für das, was wir in gerade mal anderthalb Jahren hier gemacht haben, sind wir heute sehr erfolgreich. Man muss ganz einfach sehen, dass die Ausgangssituation für uns damals alles andere als einfach war! Wer ein 100-jähriges Familienunternehmen ins 21. Jahrhundert führen will, sieht sich immer auch dazu gezwungen, gewisse Risiken einzugehen. Und das haben wir getan! Dennoch lautet das große Thema für uns nach wie vor „Umstrukturierung“. Und jetzt sind wir dabei, das Ganze von rechts auf links zu krempeln.

Das Interview fand statt im Hotel De Rome: Hotel De Rome Behrenstrasse 37, 10117 Berlin 030 460 60 90 info.derome@roccofortecollection.com

Zuvor befand sich das Krawatten-Unternehmen unter der Führung deines Patenonkels, Günther Stelly. Du hast zu dieser Zeit als studentische Hilfskraft bei „Edsor“ angefangen. Was war damals anders im Vergleich zu heute? Hier im Unternehmen lief halt alles noch so wie in den 80er Jahren. Es gab so gut wie kein Computersystem. Man hatte ein, zwei Computer, auf denen Word drauf war. Hin und wieder wurde da ein bisschen drauf geschrieben. Die Hauptbuchhalterin hier war 73 Jahre alt. Es war schon alles sehr... eingeschlafen, sehr müde, sehr eingefahren. Wenn nicht wirklich bald der Cut gekommen wäre, wer weiß, wie lange es die Manufaktur in ihrer damaligen Form noch gegeben hätte. Das ist halt ein sehr, sehr großer Kostenapparat gewesen, der zu 100 Prozent umstrukturiert werden musste.

Das heißt, das Unternehmen steckte in der Krise? Jedes Unternehmen in Familienhand, das so geführt wird, wie dieses noch bis vor zwei Jahren geführt wurde, ist in einer Situation, in der es aufpassen muss, dass es nicht in die Krise gerät. Wir haben, glaube ich, in der richtigen Situation angefangen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ansonsten hätte das schon böse enden können... Und wie sahen diese Gegenmaßnahmen konkret aus? Zunächst einmal war wichtig, dass die Firma ein Gesicht bekam - nicht mein Gesicht, sondern eine Homepage! Dass man erstmal nach draußen schreien konnte, „Hallo, uns gibt es hier! Wir sind ein Unternehmen, welches das alles in Handarbeit in Berlin Kreuzberg in einem Hinterhof herstellt. Ich weiß nicht, Leute, ob Ihr das wusstet, aber es gibt uns tatsächlich!“. Und dann? ...es wurde dann schon das eine oder andere Mal gesagt, „Wie ist es denn? Wie geht das denn jetzt hier weiter, Herr Stelly? Übernimmt das hier jemand? Oder ist es so, dass sie verkaufen wollen? Wie stellen sie sich das vor?“ Ja. Und dann hat sich das ergeben, durch verschiedene Gespräche, dass ich gesagt habe, „Wenn du's nicht verkaufen willst... Vielleicht mach ich's...“. Und so ist es ja dann auch gekommen... Ich bin heute in erster Linie der Schauspieler, der die Manufaktur auf unserer medialen Bühne nach außen hin vertritt. Ich stehe zu 100 Prozent für das Produkt


Kieztalk  29

und unsere Manufaktur. Und „Schauspieler“ sage ich im übertragenen Sinne. Ich bin derjenige, der auf der Bühne hin- und her hüpft und dafür zuständig ist, dass die Leute eine Identifikationsfigur zum und mit dem Produkt haben. Im „Edsor“ Bereich der „Galeries Lafayette“ hängt ein überdimensional großes Bild von dir. Ist das nicht ein bisschen zu viel? Diese Figur, die sie da oben sehen, kennen sie aus den Medien. Und auf einmal ist der „Vogel“, den sie aus der Zeitung kennen, mit seinem Produkt vertreten. Schon wird das Ganze viel, viel seriöser, als es vorher war. Auf einmal sieht man das Produkt dieses Menschen. So wird das Ganze einfach eine runde Sache. Deshalb funktioniert das. Und deshalb muss das auch so sein. „Edsor“ befindet sich mitten in einer Phase des Umbruchs. Wo steht das Unternehmen ganz aktuell? Heute ist es so: Heute werden Markenwelten generiert. Ich geh bei Burberry rein, und bei Burberry krieg ich vom Hut bis zur Socke, vom Schuh bis zum Schnürsenkel einfach alles. Ich kann mich da komplett einkleiden, ohne den Laden zu verlassen. Wir hingegen haben ein Nischenprodukt. Doch wir sind auch Spezialisten, was unser Nischenprodukt anbelangt. Und einen Spezialisten wie uns braucht man für genau den Endkunden, der sich eben nicht in seiner Freiheit beschneiden lässt, das eigene Outfit selbst zusammenzustellen. Wo findet man denn die „Edsor“-typischen Nischenprodukte heute am besten?

Im Schleifenbereich gibt es nirgendwo eine so große Auswahl in Berlin wie derzeit im Lafayette mit über 150 Schleifen. Das ist gefragt! Das ist nicht tot, das ist nicht weg, das ist gefragt. Als Krawatte liegen wir derzeit in den Warenhäusern meist noch in der Krawattenabteilung. Wenn man aber nun einen Anzug kauft, ob Boss, Joop! oder Eduard Dressler, dann kauft man ihn in der Exquisit-Abteilung. Und da hängt unsere Krawatte eben noch nicht. Wenn ich eine Krawatte möchte, dann muss ich eine Etage tiefer in die Krawattenabteilung. Da fallen wir schon mal hinten runter! Wie kann man dem entgegenwirken? Indem man die Krawatte wieder zu einem Lustkauf macht. Die Krawatte muss Spaß machen, gekauft zu werden! Es geht darum, ein Kulturgut, was die Krawatte ist, wieder nach vorn zu bringen, wieder upto-date zu machen, wieder sexy zu machen. Am Wochenende übernehmen Sie auch schon mal persönlich die Beratung im „Edsor Kronen“ Shop in den „Galeries Lafayette“. Wonach steht denn den Kunden allgemein der Sinn? Unser Endkunde will das Besondere, das Schöne, will das, was einzigartig ist. Die Kunden unserer Vertriebspartner kaufen jedoch oftmals noch ganz anders ein. Die sagen: „Ich geh hier rein und kauf 'ne Krawatte.“ Ob die dann von Edsor ist oder nicht, spielt da noch nicht so die Rolle. Aber da wollen wir natürlich hin! Dass der Kunde sagt: „Ich hätt' aber lieber die von Edsor!“

Dreht sich denn nach wie vor alles so stark um die Krawatte? Ja, die Cash-Cow ist hier einfach die Krawatte im klassischen Design. Das ist unser Produkt. Dass es daneben andere Produkte gibt, die innovativ sind und die einen ganz anderen Teil Edsor Kronens darstellen, das ist ganz klar. Zum Beispiel haben wir 16 verschiedene Schleifenformen. Die haben wir zusammen mit Chefdirectrice Hartmann entworfen. Und wir arbeiten ständig daran, neue Formen schnitttechnisch umzusetzen. Das geht dann nicht in den Massenmarkt. Sondern so was machen wir für Wood Wood, undplus, Apartment, 14 oz., Trüffelschwein - diese kleinen Geschäfte in Berlin Mitte, die halt das Besondere wollen. Schleifen aus Kaschmir oder weiß der Geier was...


30   Mitte Streets

Beatsteaks Text Barbara Lang  Bilder Tina Linster  Translation P. 42

Vorfreude, Euphorie und Ekstase! So ging es in den letzten Woche nicht nur den Beatsteaks-Fans, sondern auch der Band selbst! Schließlich stand die Veröffentlichung ihres neuen Albums auf dem Plan: „Boombox“. Pünktlich zum Erscheinen der Platte machten sich die Beatsteaks auf zur großen Autogramm-Tour in ihrer Heimatstadt Berlin. Ziel waren kleine wie große Plattenläden. Eben überall da, wo ihre Fans sich das neue Album „Boombox“ gleich am Erscheinungstag holen!


Mitte Streets  31

Wir haben Thorsten und Thomas an diesem ehrwürdigen Tag begleitet und zum exklusiven Interview getroffen. Was ihr Lieblingssong auf der Platte ist? Warum sich auch mal gezofft werden muss in der Gruppe, und was die beiden von Pop-Queen Lady GaGa halten – das lest ihr hier. Eure neue Single „Milk & Honey“ ist wieder mal so eine typische Beatsteaks-Hymne! Habt ihr eine Art Rezept, um so einen KnallerSong zu basteln? Thomas: Das ist Gott gegeben, das fliegt uns einfach so zu. Meistens im Schlaf! Und dann machen wir das einfach. Egal wer in der Band aufwacht und die Schnaps-Idee hat, sie wird dann einfach umgesetzt. Dann geht’s ganz schnell. Uns fällt alles einfach zu. Wir müssen uns eigentlich kaum Mühe geben. Wir könnten eigentlich viel mehr mit anderen Bands zusammen arbeiten. Denn wir sind echt flinke Deliverer! Wir können immer direkt unseren Scheiß raus hauen. Wenn jemand sagt: Spiel den Beat oder spiel den Beat – Thorsten und ich machen’s! Thorsten: Ja, der Aufruf noch mal an alle! Wenn ihr jetzt irgendeinen tanzbaren, groovigen Beat braucht, wir sind am Start! Das ist ne Minuten-Sache und dann rollt dat Ding! Dann musste eigentlich sofort tanzen. Und wenn’s sein muss, wird der Beat auch für Lady GaGa gebastelt? Thorsten: Ich find die ja richtig gut! Thomas: An Lady GaGa ist nichts auszusetzen. Und bei der Arbeit geht uns ja der andere Interpret nix an. Als ihr „Boombox“ aufgenommen habt, was habt ihr zu dem Zeitpunkt für Musik gehört? Was hat euch inspiriert? Thorsten: Ich antworte mal ernsthaft! Ein bisschen hört man das der Platte auch an, was für ne Musik zu der Zeit auch relevant war. Man hört, dass Arnim hier und da Morrissey gehört hat und dass auch ganz viel 80er Jahre-Musik gehört wurde. Ich glaube, die Cramps hat man gehört, Dead Kennedys hat man gehört, die Talking Heads, XTC, bisschen Hip Hop, bisschen Kanye West, Rockmusik, so was wie Torch. Thomas: Und wir haben alle Trojan-Stücke gehört. Und haben uns dementsprechend auch verkleidet im Proberaum. Wie sah denn die Verkleidung aus? Thorsten: Boots and Braces nennt man den Stil. Das ist der klassische Skin-Head-Look aus dem Jahre 1969. Doc Martens, tighte Jeans, Hosenträger, Perry, Pi Pa Po. Thomas: Wir machen Motto-Partys im Proberaum, oft. Was steht als nächstes an? Thorsten: Gang-Bang! Nee, Quatsch! Ist alles total unsexuell bei uns, das muss man mal dazu sagen! Thomas: Bei mir ist es so Italo-Disco! Ich hab mir nen Drum-Computer gekauft. Mal schauen, was damit geht. Thorsten: Adriano Celentano! Viel mit Wein, barfuß, Jesus-Latschen! Thomas: Gianna Nannini! Bello e impossibile!

Zu welchem Song auf dem neuen Album habt ihr einen besonderen Bezug und warum? Thomas: Das wechselt fast täglich. Heute ist es Cheap Comments. Weil auf dem Song Arnim singt, wie er bisher noch nie gesungen hat, und ich das total geil find’! Thorsten: Bei mir sind es immer so zwei Songs. Fix it is für mich ’n Song, den ich sehr beeindruckend find. Auf dem Song hört man stumpf die Demo-Drums von Thomas, der sich im Proberaum n Lied ausgedacht und dieses dann eingedroschen hat – kann man schon fast sagen – genau so, wie es ihm gerade eingefallen ist, und das hört man eben auf dem Song. Dann haben wir einfach versucht, unsere Sachen darauf zu spielen, und das ist uns fast gut gelungen. Der andere Song heißt Automatic, und den find ich deshalb so toll, weil meine Tochter am Ende zu hören ist, wie sie die fünf Bandmitglieder-Namen sagt, ist auch ein bisschen cheesy, aber ist halt meine Tochter, deshalb find ich’s sehr süß. „Kraftklub“ wird euch supporten. Gerade war die Band noch mit „Fettes Brot“ auf Tour. Was gefällt euch besonders an den Jungs? Thorsten: Die kriegen diese Grätsche ganz gut hin. K.I.Z. auf der einen und The Hives auf der anderen Seite. Mir gefallen die sehr gut. Ich bin ein großer Fan! Thomas: Ich finde folgenden Satz von denen sehr gut: „Ich red’ nicht im Schlaf. Ich schlaf’ nur, wenn ich mit dir rede.“ Gleich geht’s zur Riesen-Autogrammstunde in einem Einkaufscenter am Alexanderplatz. Ist ja ehrlich gesagt mehr „Popstar“ als „Punkrock“. Warum habt ihr trotzdem Bock? Thorsten: Wir spielen sowohl auf großen Konzerten wie bei Rock am Ring vor 80.000 Leuten als auch auf kleinen wie in Warschau vor 200 Leuten oder wie gestern im Supamolly vor 100 Leuten. So denke ich mir halt, können wir auch mit jedem reden. Und wir können auch Autogrammstunden geben, da hab ich überhaupt kein Problem damit. Da lass ich mir gar nicht ans Bein pissen, wenn ich später bei Media Markt stehe. Denn da werden auch Platten gekauft. Und so lange Leute Platten kaufen und nicht bloß alles aus dem Netz saugen, kann man das ruhig unterstützen, auch wenn es der große Plattenladen war. Obwohl uns das wichtig war, vorher zu Vopo, Hip Hop Vinyl und Bis aufs Messer zu gehen. Das gehört halt alles dazu. Als Band seid ihr ein eingeschworenes Team, in welchen Situationen zickt ihr euch aber doch mal an? Thomas: Während wir Musik machen und schreiben und proben, zicken wir uns eigentlich die ganze Zeit an. Das ist ein einziger Kampf, und umso glücklicher sind wir, wenn wir fertig damit sind und endlich Konzerte spielen können. Thorsten: Ja, jetzt gerade wird alles einfacher. Thomas: Das stimmt! Es fällt sehr viel Last ab jetzt. Aber das ist ja auch klar. Da sind fünf Egos zusammen im Raum, die das Beste machen wollen. Und jeder hat natürlich seinen eigenen Begriff davon, was jetzt gerade „das Beste“ ist. Und da streitet man sich halt. Aber das ist sehr wichtig, um was Gutes machen zu können – das ist der Streit davor.



Mitte Muttis  33

Wir mitteMuttis Text Bettina Schuler  Illustration Evelyn Hahn  Translation P. 43

Ja, ich weiß: Wir haben so ein Glück, dass wir in Berlin leben. Nicht nur, weil es Kita-Plätze für unter Dreijährige gibt. Nein, wir haben auch noch ein Kinderfreibad, das mitten in der Stadt liegt, zahlreiche Spielplätze, die frei von Kot und Heroinspritzen sind und jede Menge qualifizierte Babysitter, die weniger als sieben Euro die Stunde verlangen. Aber hat irgendeine meiner rheinischen Bekannten, die sich über Bier trinkende Teenies auf dem Spielplatz aufregen, eigentlich mal im Frühling den Helmholtzplatz besucht? Und dort von überengagierten Müttern, die die Reihenfolge an der Schaukel mit dem Kampf auf dem Berliner Arbeitsmarkt verwechseln, ein Förmchen Sand an den Kopf geschmissen bekommen? Nein? Na, dann willkommen im Berliner Mütter-Alltag, in dem es bei gutem Wetter ebenso schwer ist, ein freies Plätzchen im MonbijouBad zu finden wie eine günstige 4-Zimmer-Wohnung in München, Köln oder Hamburg. Gerade am Wochenende scheinen hier alle Eltern komplett durchzudrehen und den Spielplatz als den geeigneten Ort dafür anzusehen, um sich von den angestauten Aggressionen der Woche zu befreien. Und so bleibt einem als Berliner Kleinfamilie nur eine Chance, um diesen Wochenend-Cholerikern zu entkommen: ein Ausflug ins Umland. Wie zum Beispiel auf den Karolinenhof, wo es nicht nur jede Menge leckere Ziegenkäseprodukte zu essen, sondern auch noch Pferde, Katzen und natürlich Ziegen zu sehen gibt. Zudem gibt es einen Sandkasten für die Kleinen und Outdoor-Spielzeug für die größeren Kids. Das einzige Manko des Hofes ist, dass er ohne Auto nur sehr umständlich zu erreichen ist.

Allen, die nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt entfliehen können, sei deshalb die Domäne Dahlem ans Herz gelegt. Denn diese ist nicht nur perfekt mit der U8 (Station: Dahlem Dorf) zu erreichen, sondern ist auf Grund ihrer Größe (ca. zwölf Hektar Betriebsfläche!) auch nie überfüllt. Allein beim Ponyreiten – ein Euro pro Runde – droht auf Grund des regen Interesses den Eltern eine etwas längere Wartezeit! Deshalb rate ich allen Eltern von Pferdemädchen, sich als allererstes dort anzustellen, damit man es sich danach mit einer Zeitung, Kaffee und Kuchen auf der Wiese im Grünen gemütlich machen kann.

Der Aussteiger Kids Danziger Straße 28 10435 Berlin www.kids.deraussteiger.de Öffnungszeiten: Mo – Sa, 10 – 20 Uhr Karolinenhof Karolinenhof 1 16766 Kremmen Anfahrt aus Berlin mit Auto: A24 Richtung Kremmen, dann links nach Staffelde abbiegen. Dort erste Einfahrt links in Richtung Flatow nehmen. Ab Flatow ist der Hof ausgeschildert und einfach zu finden.

Ein unerlässliches Accessoire für alle Frühlingsausflüge ist ein wetterfestes Outfit, das gegen Regen, nasse Böden und Kälte schützt. Alles schon wieder zu klein? Dann einfach in dem neuen Aussteiger-Laden für Kids auf der Danziger Straße vorbeischauen und sich neu ausstatten. Dann steht auch einem stressfreien Wochenende nichts mehr im Weg!

Domäne Dahlem Königin-Luise-Straße 49 14195 Berlin U8, Station: Dahlem Dorf www.domaene-dahlem.de Eintritt: 3 � Museum, 2 � beim Markfest, kein Eintritt an veranstaltungsfreien Tagen


34   Mitte Streets

Das Geben der Anderen Text Oliver Janik  Illustration Evelyn Hahn

„Was ich noch sagen wollte…“ – Hinweise auf Missstände und andere Belanglosigkeiten.

Kürzlich hab ich eine Reise gemacht. Weit, ziemlich weit. Man hat sich das ja so fein ersonnen zu Hause in Berlin Mitte, an seinem Schreibtisch, vor dem Laptop. Stundenlang hat man im Netz recherchiert, und nachdem Airline und Flugpreis angemessen lange verglichen wurden, hat man sich die Hotelvergleichsportale vorgenommen. Den dann bei Dussmann gekauften Reiseführer haben laut Amazon auch vergleichsweise viele andere für gut und hilfreich befunden, ebenso wie Fleecepulli, Funktionsjacke und die Trekkingschuhe, die man dort, wo man hinfährt, „zwingend braucht“, so sagen zumindest die Anderen.

nicht korrespondieren. Natürlich sucht man dann hastig das Weite, in der Ferne noch ein paar Wortfetzen aufschnappend („I mean it’s amaaazing...I mean...it’s aaaawesome“, oder „Ingrid, hasch du die Sonnacrem in doim Rucksäckle?“).

Ich bin also sehr froh, dass ich sie habe, die Anderen, die schon mal da waren oder das auch gerade vorhaben und scheinbar akribischer planen und vorbereiten, als ich das tue. Sie geben mir ein indifferentes Grundbehagen mit auf den langen Weg, schon das Richtige getan zu haben und noch zu tun, und das alles gut werden wird.

Ingrid hat’s nicht kapiert, möglicherweise wegen der Sprachbarriere. Aber Gary aus New Jersey hat sofort verstanden und etwas verschämt gelächelt: „Thanks, Oliver, you’re welcome. Great pleasure meeting you, safe travel and god bless you.“

Und dann ist man irgendwann soweit, hat das Hotel („wonderful stay, staff helpful, receptionist very funny“), Jacke, Schuhe und das alles und dann ist man da, und genau vor einem, mitten in der Pampa Chiles (oder sonst wo), steht plötzlich ein Reisebus bis oben hin voll mit Anderen und ergießt lavagleich eine amorphe Masse von 30 bis 40 Studiosus-Hardlinern, bewaffnet mit japanischem oder koreanischem Hightech Equipment und im obligatorischen Jack Wolfskin-Salewa-Patagonia Kampfanzug, auf die offene Scholle. Ein bunter, nein eher knallbunter Haufen, weil atmungsaktive Microfasergemische und Style offensichtlich immer noch

Schon fast weg, bin ich dann doch noch mal zurückgekommen, das hat ja auch was mit Anstand zu tun. Bedankt habe ich mich bei jedem Einzelnen der Anderen mit Handschlag: „Hi, my name is Oliver from Berlin, Germany. I really appreciate what you did for me in the last couple of weeks. The hotel, the guide, the shoes – even the restaurants – it was all great.“

Voll nett die Anderen. Das nächste Mal reise ich gleich mit denen.


Kulturgut  35

Kunsttipps von EyeOut Text Emilie Trice  English Texts P. 42

In dieser Kolumne stellen wir euch jeden Monat eine kleine Auswahl der interessantesten Ausstellungen in Mitte vor. Weitere spannende Tipps findet ihr in der iPhone app EYEOUT Berlin.

Aaron Curry 15. Jan – 17. Apr 2011

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, U2 Hausvogteiplatz, Do–So, 13–19 h +49 30 20 88 64 44, info@schinkelpavillon.de, www.schinkelpavillon.de

Installationsansicht Schinkel Pavillon 2010 © Aaron Curry, Courtesy Schinkel Pavillon, Berlin

Aaron Curry bespielt den Schinkel-Pavillon mit sechs neuen skulpturalen Arbeiten, die während seines Aufenthalts als Fellow der American Academy in Berlin entstanden sind. Hierbei setzt er sich über die traditionellen Grenzen gegenständlicher Medien hinweg und unterwandert mit Creating an environment of total optical immersion so der Titel von Currys raumgreifender Konstruktion, auf beeindruckende Weise den Ausstellungskontext des White Cube. Zur Zeit sind mehrere seiner Arbeit in der Ausstellung Alexander Calder and Contemporary Art: Form, Balance, Joy, die vom Museum of Contemporary Art in Chicago organisiert wurde, zu sehen.

Barbara Hammer 12. Feb – 12. März 2011

Koch Oberhuber Wolff, Brunnenstr. 9, U8 Rosenthaler Platz, Mi–So, 12–18 h +49 30 31 16 67 72, gallery@kow-berlin.com, www.kow-berlin.com

„X, 1973“, 16 mm Film auf Digibeta übertragen, 4:3 Farbe, Ton, 8 Min, © Barbara Hammer, Courtesy Koch Oberhuber Wolff, Berlin

Anlässlich ihrer achten Teilnahme an den Internationalen Filmfestspielen in Berlin, zeigt KOW die erste Einzelausstellung von Barbara Hammer. Sie bietet eine umfassende Einführung in Hammers überaus produktive filmische Praxis mit einem Schwerpunkt auf die 70er Jahre. 1939 in Hollywood geboren, ist Hammer eine frühe Verfechterin des feministischen und lesbischen Films. Sie gilt als eine Pionierin des Queer Cinema. In ihre frühen Arbeiten thematisiert sie bestehende gesellschaftliche Tabus indem sie auf Themen zurückgreift, die damals als kontrovers oder einfach nur profan galten, wie den weiblichen Orgasmus oder die Menstruation. Das New Yorker MoMA zeigte 2010 eine Retrospektive ihrer Filme. 2012 wird diese in einer Ausstellung der Tate Modern in London zu sehen sein.

Hans Christian Schink – 1 h 29. Jan – 16. Apr 2011

Kicken Berlin, Linienstr. 155, Di–Sa, 14–18 h +49 30 28 87 78 82, kicken@kicken-gallery.com, www.kicken-gallery.com

„3/28/2010, 6:43 am–7:43 am, S 08°27.131' E 119°52.396', 2010“, Gelatin silver print © Hans-Christian Schink, Courtesy Kicken Berlin

Hans-Christian Schinks Serie 1 h, die zwischen 2003–2010 entstanden ist, visualisiert die natürliche Erscheinung der Solarisation. Hierbei wird die Überbelichtung durch eine physikalisch-chemische Reaktion auf dem Foto in ihr Gegenteil verwandelt: die Sonne als fotografische Lichtquelle erscheint schwarz. Schinks Bilder von der Sonne, die als schwarzer Strich schräg in der Luft zu schweben scheinen, wurden mit wissenschaftlicher Präzision jeweils genau eine Stunde an verschiedenen Orten auf der nördlichen und südlichen Hemisphäre aufgenommen. In seinen Bemühungen, das Unsichtbare bildhaft darzustellen, hat Schink traditionelle Landschaftsfotografie mit seinen experimentellen und oft schaurig-schönen Bildern ersetzt. Die Serie 1 h wurde 2010 in einer umfassenden Monographie im Hatje Cantz Verlag dokumentiert.


36   Mitte Streets

ABOUT:FASHION Text Pelén Boramir  Fotos J. Mullan, Yuki Jung

Mode ist Leidenschaft, Mode ist ein Lebensgefühl und der Berufswunsch vieler Frauen und Männer. Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen, doch welcher Weg ist der beste? Die einen machen Praktika, um zu schauen, ob der Beruf des Modedesigns der richtige für sie ist. Andere fahren ins Blaue und hoffen darauf, dass alles gut geht.


Mitte Streets  37

ABOUT:FASHION wurde 2010 von Silke Geib und Marc Karpstein gegründet und setzt genau da an, wo viele Schüler, Studenten und Berufseinsteiger Hilfe benötigen. Silke Geib vermittelt relevantes Wissen für einen erfolgreichen Einstieg in das Studium und den Beruf.

Wie kam es zu der Idee, Insiderwissen an Schüler und Studenten weiterzugeben? Hättest du dir solch ein Konzept damals gewünscht, als du angefangen hast? Zu der Idee kam es, als ich bei Viktor & Rolf arbeitete. Dort haben sich tagtäglich sehr viele Studenten aus der ganzen Welt für ein Praktikum beworben, und ich bekam einen guten Eindruck davon, wie die einzelnen Schulen ausbilden. Ich stellte fest, dass Studenten zwar kreativ arbeiten, aber nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet werden. Damals wurde die Idee zur Gründung von ABOUT:FASHION geboren, denn die Wahl der Schule ist für den beruflichen Werdegang entscheidend. Ich hätte mir nach Abschluss der Schule einen solchen Kurs als Orientierungshilfe gewünscht, um einen Einblick in die Branche zu bekommen. Wie ist das Feedback der Kursteilnehmer? Das Feedback zu unseren Kursen ist sehr positiv. Die meisten Teilnehmer möchten Modedesign studieren und konnten dank unserer Kurse einen sehr guten Einblick in das Berufsbild des Modedesigners gewinnen. Zuerst wird das jeweilige Thema theoretisch besprochen und anhand von Bildmaterial und persönlichen Arbeiten erklärt. Im Anschluss werden dazu praktische Übungen gemacht, um das Gelernte direkt anzuwenden. In einem Hand Out, das an die Kursteilnehmer verteilt wird, sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst, die man jederzeit nachlesen kann. Während der Kurse betreuen wir die Teilnehmer intensiv und individuell. Alle Fragen werden beantwortet, gegebenenfalls Informationen recherchiert und ins Kursprogramm eingebaut. Schwerpunkt von ABOUT:FASHION ist es, unser Branchen-Know How anzubieten und zu vermitteln. Die positive Resonanz unserer Kursteilnehmer bestätigt uns, dass wir darin auch ganz gut sind. In welche anderen Berufe, außer dem des Modedesigners, zeigst du Einblicke? Bei mir werden vier verschiedene Bereiche behandelt: Design/ Entwurf, Produktion, Marketing und Kommunikation. Ich erkläre, worum es geht und wie die entsprechenden Berufsbilder aussehen. Außerdem beschreibe ich die jeweiligen Aufgaben und die Anforderungen. Wie ergänzt ihr euch – du und Marc? Das Unternehmen wurde von uns gemeinsam gegründet, wir ergänzen uns sowohl privat als auch beruflich ideal. Marc ist Gra-

fik Designer und kümmert sich um den visuellen Auftritt von ABOUT:FASHION, die Kommunikation und Organisation. Ich, als Modedesignerin, bin für die Vorbereitungen und Präsentationen der Kursinhalte sowie für die Durchführung der Kurse zuständig. Ist es in einer Stadt wie Berlin schwerer oder sogar leichter, Modedesigner zu werden? Als Modedesigner zu arbeiten und sein eigenes Modelabel zu gründen, ist meiner Meinung nach überall gleich leicht oder schwer, unabhängig von der Stadt, in der man lebt, da der Aufwand und die Arbeit die gleichen sind. Der Vorteil an Berlin ist, dass man die Kosten geringer halten kann als in anderen Hauptstädten. Diese Tatsache gibt einem eine unheimliche Freiheit, Dinge auszuprobieren, und erleichtert die Entscheidung, ein eigenes Label zu gründen. Ich würde jungen Menschen allerdings empfehlen, erst einmal Berufserfahrung zu sammeln, bevor sie ihr eigenes Modelabel gründen. In welchen Shops in Berlin-Mitte kaufst du deine Klamotten, wenn es mal nicht die selbst designten Styles sind? Es gibt so viele schöne Geschäfte in Berlin-Mitte, dass für mich ganz Berlin-Mitte ein einziges Shopping Paradies ist. Mehr Infos über ABOUT:FASHION findet ihr unter www.aboutfashion.org.


38   Mitte Streets

BERLINER GESICHTER Text Bettina Schuler  Fotos Eugen Bräuning  Translation P. 44

Christian Günzel, 41 Jahre Gründer und Inhaber der „Eismanufaktur“

Natürlich träume ich davon, ein halbes Jahr zu arbeiten und den Rest des Jahres im Süden zu verbringen. Doch leider geht das nicht, wenn man im Eisgeschäft arbeitet. Nur weil auf der Ladentür „geschlossen“ steht, heißt das noch lange nicht, dass wir frei haben. Im Gegenteil. Nach dem Ende der Saison kann ich erst einmal damit anfangen, alles aufzuarbeiten, was während des Sommers liegen geblieben ist, und darauf hoffen, dass die nächste Saison möglichst spät beginnt, damit ich vorher auch noch alles erledigt bekomme. Das Spannendste an den Herbst- und Wintermonaten ist die Suche nach neuen Zutaten. In diesem Jahr habe ich zum Beispiel eine unglaubliche Vanille entdeckt, mit der wir gerade herumexperimentieren. Außerdem wird es in dieser Saison ein Eis geben, das aus persischen Pistazien hergestellt wird und das alle Pistaziensorten übertrifft, die ich bisher probiert habe. Es wird auch sonst noch einige neue Sorten geben. Champagner-Rosmarine zum Beispiel und Cassis-Ingwer. Das letzte Jahr war für alle Eismacher eine Katastrophe, denn es gab nur sehr wenige sonnige Wochen. Dafür war es an manchen Tagen so heiß, dass die Technik unserer Eis-Maschinen komplett gestreikt hat. Mitte September war die Saison auf Grund des schlechten Wetters dann auch schon wieder vorbei. Hoffentlich wird es in diesem Jahr besser. Ich wollte mich schon lange selbständig machen. Aber ich wusste nie konkret womit. Zuerst war ich in Berlin mit meinem VW-Bus unterwegs und habe in leer stehenden Wohnungen Partys veranstaltet. Doch mir ist recht schnell klar geworden, dass die Gastronomie allein schon wegen der Arbeitszeiten nichts für mich ist. Danach habe ich kurz mit der Eröffnung eines Hostels geliebäugelt, aber das war mir dann doch zu kapitalintensiv. Ja, und dann bin ich irgendwie auf die Idee mit dem qualitativ hochwertigen Eis gekommen. Irgendwie hatte ich im Gespür, dass das ein Trend

werden könnte. Das war 2004. Mittlerweile gibt es drei Filialen der Eismanufaktur: in Mitte, Kreuzberg und Friedrichshain. Beim Eismachen muss man eine Menge ausprobieren. Aber es gibt auch gewisse Gesetzmäßigkeiten, an die man sich halten muss. Eismachen ist eine ziemlich komplexe Sache, weil es nicht einfach damit getan ist, hochwertige Zutaten auszusuchen und zusammenzumischen. Nein, auch die Zubereitungsart und die Maschinen, die man für die Zubereitung auswählt, sind für das Endergebnis entscheidend. An Massenware bin ich nicht interessiert. Dafür bin ich zu idealistisch. Die Qualität des Produktes steht für mich über allem, auch wenn das für den Gewinn nicht immer förderlich ist. Meine Tochter ist im Kindergarten natürlich die Königin. Wer hat schon einen Vater, der Eis macht? Leider sind Kinder weniger wählerisch als Erwachsene und haben noch kein richtiges Gespürt für die geschmacklichen Feinheiten. Meine Tochter will zum Glück mittlerweile kein Schlumpfeis mehr essen, weil sie weiß, dass viele der Farben, die dafür verwendet werden, gesundheitsschädlich sind. Warum ich das alles mache? Um glücklich und zufriedene Kunden vor dem Laden stehen zu sehen, die genüsslich an ihrem Eis schlecken. Mit diesem Anblick werde ich für sehr viel entschädigt. Die Eismanufaktur-Eisdielen eröffnen, sobald es die Sonne zulässt... hoffentlich also bereits in diesem Monat. Eismanufaktur Mitte: Auguststraße 63, 10117 Berlin Kreuzberg: Graefestraße 7, 10967 Berlin Friedrichshain: Simon-Dach-Straße 9, 10245 Berlin


Kieztalk  Kieztalk  39


40   English Translations

The other city

rolls. The blonde, almost always unfriendly, cashier

gan, Sandro Giampietro on guitar and Will Ketzer on

Berlin in summer (p. 6)

in the food department in Kaufhof suddenly wishes

drums. Just as he improvises as a comedian, he does

Visitors coming to Berlin in

you a nice day. And even the usually irritated pas-

as well as a musician – and exceptionally well. Helge

different seasons – summer

sersby don’t flip out when pushy boys from Amnesty

is multi-instrumentalist. He began playing the piano

versus winter – must get the

International pump them for the umpteenth time a

at age five, which is now 50 years ago. With luck, Helge

impression that it’s a different

membership at the Alex.

will pick up one or the other instrument he otherwise plays so well, such as the saxophone, trumpet, guitar,

city. If winter’s gray, surly and inside, our capital city is color-

In winter, the Berliner has no choice but to retire - to

accordion, vibraphone and harmonica. His trio col-

ful, happy and outside in sum-

his apartment, into himself. It is difficult to establish

leagues are renowned professionals. Sandro Giampi-

mer. And absolutely everyone looks forward to the

contact with the outside world when you’re wrapped

etro is one of the best rock guitarists in the country

transition.

up in scarves and hoods. In the summer, not only

and Willi Ketzer has already played for several inter-

does the thick fabric fall, but so do the barriers. One

national stars. So much is for sure: there’ll definitely

feels suddenly closer.

be no rehearsal.

Summer. Nowhere in the world do we miss summer

Quasimodo

as much we do in Berlin. Because the winter is long – it feels like nine months. There’s very little sun and

This is of course also expressed. Especially when par-

Kant Strasse 12a

usually not clear (but freezing cold, as in New York).

tying, which now takes place only in the open. Clubs

www.quasimodo.de

When it rains, it does not stop after a few minutes

with no outdoor possibility in the summer can leave

(as in London) and there’s no lovely architecture to

their doors permanently closed. Berghain has its gar-

A Forest

sweeten the gray (as in Paris).

den. Bar 25 is outdoors anyway. You press and rub one

Electro / Pop / Loop jazz

another, and everyone loves each other.

24 March, begins at 7:30 pm Admission: € 7 / € 5

November’s ok, December too. After all, there’s Christmas to look forward to. Lights give the streets a cer-

The idea is to stay outside as long as possible under

tain warmth, and we have New Year’s Eve. But then

the open sky. In fact, never go inside at all. There are

Three trees are a forest. Three

comes January and that's just – gray.

those who spend entire weekends in the open (in the

that is, Florian Wienczny on

Bar, for example). Work is of course a minor matter.

sticks, Fabian Schuetze and Frank Benkert on vocals. If you arm yourself with a lot of loops that range

Berlin in winter is the unloved, ugly mother-in-law. We know she’ll go at some point. It’s immutable. You

Summer in Berlin is like a little bit like carnival in Co-

from soft to spicy electronic sounds and a puzzle box

can hardly wait until she’s gone again.

logne: anything goes in this “fifth season.” Who gets

of instrumental pieces, you enter the sound world of

to the office late on Monday or not at all, has almost

this forest. Here you can make yourself comfortable,

The sun's first rays dispel the old witch, and Berlin

nothing to fear. The others are still out and about

between the opposites of light and heavy, light and

reverts to the sexy mistress again. But you just know

themselves.

shadow, cool distance and warm closeness. The abstract poetry intensifies the atmospheric feeling that

the bitch won’t stick around forever, so you try to repress the thought of her sudden disappearance for as

Towards the end though, it is at its most excessive -

sets in when listening

long as possible and savor every minute with her.

every ray of sunshine could be the last. Whoever isn’t

A Forest is a young band that met through the charm-

drinking his coffee in the open air is either doing time

ing label and network Analogsoul. After the release

In summer, the rude Prussian becomes a light-footed

in the prison in Moabit or has gone crazy. Fear is writ-

of their debut album, Leaves Leaves Fall Fall Rain Fall,

Italian. And thanks to climate change, the transfor-

ten in everyone’s face—the fear of the ugly, unpopu-

they’re now touring with their EP A Square. It is more

mation takes place faster more quickly every year.

lar mother-in-law who stays for nine months.

experimental than earlier work, and they play with a live intensity that goes right to your core. A Forest is

Even the most fashion-conscious Mitte hipster wraps themselves in thick goose down in a Berlin winter.

Events (p. 28)

still a little secret, but it's worth telling!

Whereas you used to need a light jacket, now you slip

Helge Schneider’s Origi-

From 10 March, we are giving away two A Forest CD’s

directly into a T-shirt.

nal Holzkopp Orgel Trio

online!

Jazz

.HBC, Karl-Liebknecht-Strasse 9

If you ask around what the transition from winter to

27 & 28 March, begins at 10 PM

10178 Berlin, http://hbc-berlin.de/

summer means, the answer above all: the promise

Admission: advance ticket sales

of good cheer. (Whether the promise will be kept re-

€ 20.50, box office € 25

Moddi A special kind of

mains to be seen because all too soon you hear comHelge smiles at you from every other kiosk. Buxe voll!

Norwegian music

is the name of his new show, which begins on March

7 March, begins at 8 PM

Nevertheless, you have the feeling that you’re now

31st at the Admiral's Palace. Beforehand however, he’s

Admission: €16.50 / € 11

dealing with different people. All of a sudden Miss

meeting up with some old friends and playing with

Busy (the hard-working, but very timid saleswoman

his organ trio (they're called Original Holzkopp Orgel

Norwegian music has recently

in Alex Backshop bakery in the Münz Strasse) will

Trio) in Quasimodo, the legendary jazz club near the

gained new ground. The Norwegian Export Office in

exchange a few words when you buy your schrippen

Zoo. The trio consists of Helge on the Hammond or-

Berlin was founded in late 2010, and has helped this

plaining about how hot it is.)


English Translations  41

native music receive more attention here in Germany.

of events during Maerzmusik, which is dedicated to

you don’t have any brakes to use in a tricky situation.

In February, the first talents to be promoted were pre-

audio-visual installations and performances. On 24

Meanwhile, without brakes you're relatively quickly

sented: Casiokids, Susan Sundfør, Shining and Moddi.

March it will take place in Berghain, and includes

flagged down by the police. If you have bad luck, they

While everyone's already talking about Casiokids,

an audio video performance by the Japanese artist,

even confiscate your bike. Therefore, most now have

Moddi and his band are still close to virtually un-

Shintaro Imai. We’re giving away 3x2 tickets online

at least one brake.

known. And that probably won’t change too drasti-

for this!

cally. Why? Because Moddi is different, perhaps not

Venues:

Do you have a favorite route in and around Berlin?

as accessible. He’s young, and yet his voice is mature

Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz

If I want to go bike riding during the week in Berlin,

and multi-faceted, sometimes rough, almost brutal

Radialsystem, Holzmarkstrasse 33

I usually do it at night when the streets are empty.

like a sea in the north, and sometimes so fragile that

Sophiensaele, Sophienstrasse 18

Then you can put on a little speed on Unten den

you want to sing along, to give them the strength to

Café MOSKAU, Karl-Marx-Allee 34

Linden and not brake for a car every inch of the way.

keep going. This is nothing for headphones, because

TRAFO Kraftwerk Mitte, Köpenicker Strasse 59–73

In the outskirts, I like to ride around Müggel Lake

only live does this feeling, like an undertow, pull you

Berghain, Rüdersdorfer Str. 70

(Müggelsee). A few years ago they paved a trek where

in and you cannot escape.

Tickets: 030 25 48 91 00 (plus a €3 fee)

you can really do a fast lap. Otherwise, I like to ride in any of the events or outings

Moddi comes from the north of Norway. He grew up in a tiny village on the island of Senja, and wrote his

Bike, bike baby! (p. 18)

organized by the guys from Fahrwind Berlin. I recom-

first songs at night. And when I imagine it up there,

Winter is a horror. Not only be-

mend them for anyone, whether you’re a bike nerd or

where it is dark and cold and somewhat mystical,

cause of the gloomy weather.

just a normal everyday driver. (See box).

that’s how Moddi sounds in my head.

No, we have to take the crowd-

HAU 2

ed subway every day if we want

Your hardest course?

Hallesches Ufer 32

to avoid breaking bones on the

Berlin-Usedom. I did it two years ago. It’s about 340

Tickets: 030 25 90 04 27

ice.

kilometers. On the first day I made it to the coast; the

www.hebbel-on-ufer.de

But no sooner do the sun's first

rest the next day. A perfect way to clear your head.

rays come out, and we all get our bikes out of the celMaerzmusik

lar. They have suffered from the winter as much as

You're a real bike nerd. How did you get into cycling?

Festival of Contemporary Music

our minds have, and they also need a proper overhaul.

Accidentally. I bought a mountain bike when I was

18 – 27 March

But how do you really oil a wheel without botching it?

about thirteen years old and used to ride around the

Admission: € 6.50 – € 24

What do you have to pay particular attention to? And

area with a friend. At about the same time I started to

where’s really cool cycling possible around Berlin? We

work in a bike shop after school. I wasn’t really paid

Maerzmusik (Music in March)

asked a true professional for you, Alexander Ingen-

for it; the owner only gave me material. But I learned

takes place for the 10th time

dorf, the owner of the Goldsprint bicycle shop.

a lot there, things I can use today to manage my own store.

this year. It is a follow-up festival of the Berlin Music Biennale Festival, which was

The winter was long and most bikes weren’t used very

held for the first time in 1967 in East Berlin. The fes-

often. How do I get my bike ready as quickly as possible

And now you've made your hobby into your profes-

tival has been coordinated by the Berlin Festspieltag

and what do I need to pay attention to?

sion...

Festival since the wall came down. The Festival für ak-

First of all you have to oil the chain. In fact it always

... yes, now I have my own shop. But even this hap-

tuelle Musik is one of the most important festivals in

needs to be. I recommend everyone get a spray can of

pened by accident because at first I was just assem-

Germany, next to the Donaueschingen Music Festival

bike chain oil because it doesn’t smear as much as the

bling bikes for friends and uploading photos of

and the Darmstadt Ferienkursen. Unique to Maerz-

usual bike oil does.

wheels into the net. Dozens of people from Berlin

musik is the versatility of the events: you can see and

Second, you should always check the brakes; other-

and the surrounding area asked me if I couldn’t put

hear everything from e-music orchestra and ensem-

wise you might be in for a nasty surprise. Pump the

a bike together for them too. For a while I did it while

bles, innovative musical theater, media art and ex-

tires, check the pressure and then you're ready to go!

studying, but at some point I reached my limits both in time and space. In the basement of my parents,

perimental music projects. This year's theme, sound picture movement will be dealt with in the usual

A tool that you can’t afford to be without on a bike

where I've always tinkering, there was eventually no

wide spectrum. The program focuses on the many

tour?

more room for all my stuff. Well, then I looked for a

references to film and the visual. The highlights:

That’s obvious: a spare inner tube and the right tools.

shop, asked for a business license and set up my own

Martin Matalo composed a complete new soundtrack

You’ll be completely lost without them.

business.

presented on 19 And 20 March with a musical inter-

What do you think of the new trendy „fixie“ bikes?

Does the name of your store, Goldsprint, actually

pretation by the Ensemble Modern. On 21 March, the

They’re great! Ever since getting on a fixie once, it’s

mean anything special?

20-member experimentally friendly ensemble Alarm

the only bike I ride. Because there are no brakes and

Goldsprint is a cycling competition from the courier

Will Sound from New York will play chamber music.

the rear wheel can’t freewheel, it's a totally different

world where two cyclists compete against each other

They combine new music with innovative perform-

bike riding experience. You really have to ride looking

on a kind of spinning machine. It was conceived by a

ance practices. The Sonic Arts Lounge is a small series

ahead much more than with an ordinary bike because

few Swiss who were looking for an after-show party

for the film classic Metropolis by Fritz Lang. It will be


42   English Translations

event after a courier race. Of course I have such a sys-

EyeOut Art Events (p. 35)

Aaron Curry

tem in my shop, and we recently held our own first

Barbara Hammer

15. Jan – 17. Apr 2011

Goldsprint event here.

12. Feb – 12. März 2011

Schinkel Pavillon

The name itself has nothing to do with cycling really.

Koch Oberhuber Wolff

Oberwallstr. 1, 10117 Berlin

It is derived from a Swiss beer brand, Goldsprint.

Brunnenstr. 9, 10119 Berlin

Do–So, 13–19 h

Mi–So, 12–18 h, +49 30 31 16 67 72

+49 30 20 88 64 44

Are bike nerds actually more tolerant of other cyclists

gallery@kow-berlin.com

when they sit in a car for a change?

www.kow-berlin.com

www.schinkelpavillon.de Defying traditional boundaries between represen-

Yes, definitely. I prefer to ride behind a cyclist forever,

Heralding the occasion of Barbara Hammer’s eighth

tational mediums, Aaron Curry fills the Schinkel

rather than overtake too closely. Drivers behind me

participation in the Berlin International Film Festi-

Pavilion with six new sculptural works created dur-

can honk as loud as they want; it doesn’t matter. If it’s

val, KOW has mounted the first ever solo show of her

ing his residency as an American Academy fellow.

too slow for them, they should get on bike!

work, offering a comprehensive introduction to her

Creating an environment of total optical immersion,

prolific cinematic practice with a focus on the 1970s.

Curry’s three-dimensional construction effectively

Finally: what black, oversized horn-rimmed glasses are

Born in Hollywood in 1939, Hammer was an early ad-

sublimates the white cube exhibition context. Draw-

to fashion hipsters, is what for bicycle nerds ...

vocate for feminist and lesbian film and is considered

ing within space through sculptural form, Curry’s

... clearly the racing bike cap. The classic caps that you

a pioneer of queer cinema. Her earlier works con-

visual language reinterprets modern antecedents

know from the past, with a visor that you can flip

fronted existing social taboos by engaging themes

of abstraction. As such, Curry has been exhibited

up in the front. If I meet someone wearing it, then I

considered then as controversial or simply profane,

alongside significant modern artists and his work is

know, hey, there’s a bike junkie like me.

such as female orgasm and menstruation. Appro-

currently featured extensively in the traveling exhi-

priating accepted masculine archetypes from main-

bition, Alexander Calder and Contemporary Art: Form,

Illustrator of the month: Julia

stream cinema, Hammer’s works expound social dis-

Balance, Joy, organized by the Museum of Contempo-

Danckwerth (p. 23)

sonance, political activism, historical documentation

rary Art, Chicago.

I was born in 1987 in Cottbus

and representational experimentation. New York’s

and have lived in Berlin since

MoMA presented a retrospective in 2010 at and she

Jan-Henrik M. Scheper-Stuke

2006. I studied Fashion De-

will be featured in a forthcoming exhibition at the

(p. 26)

sign at Kunsthochschule Berlin-

Tate Modern London in 2012.

Not just an Art Deco world

Weißensee and work on my fashion label Artischocki.

opens up in the ornate rooms Hans Christian Schink – 1 h

of the factory. You also see the

29. Jan – 16. Apr 2011

challenges

My love for drawing began when I was a child. My first

Kicken Berlin, Linienstr. 155

business faces today. Here we

contact with illustration was childhood scribbling

Di–Sa, 14–18 h

meet Jan-Henrik – as always in a

and later spraying stencils. I found access and passion

+49 30 28 87 78 82

for fashion through street art. Drawing and doodling

kicken@kicken-gallery.com

tie. Up still now we only know him from openings and

www.kicken-gallery.com

parties. Stattbad Wedding, Soho House, NBI – is where

has always been a motor and source of inspiration for

a

medium-sized

suit with handkerchief and bow

me, also and because, there are no conditions. I often

Hans-Christian Schink’s series 1 h, completed be-

you always meet the tie man, whose flamboyant style

proceed intuitively on the path from design to cut

tween 2003–2010, depicts the natural phenomenon

even in the colorful nightlife of Berlin attracts atten-

through to the finished collection by drawing. I work

of solarization in which a physicalchemical reverse

tion. He wants to bring Edsor Kronen into the 21st cen-

almost exclusively by way of analogy and collage in

reaction to overexposure inverts the appearance of

tury! Still, he considers himself a "totally traditional

my illustrations. My preference is for especially thin,

the photograph’s light source. Schink’s images of the

person.” We take stock in a time of upheaval.

delicate pencil drawings. The distinctive, serious and

sun, captured as a black dash suspended diagonally

often grim features of my motives are as character-

in mid-air, were each recorded with scientific preci-

Mitteschoen: Hello Mr. Scheper-Stuke! You've been ma-

istic as their heads. The faces with gaps and missing

sion for one hour durations at various locations on

naging director of Edsor Kronen for a good year now.

gestures are united in a weird, almost scurrile mood,

both the northern and southern hemispheres. The

How would you summarize?

which is not revealed right away. The uncanny is

hour-long exposure documents an interval of the

JHSS: For what we have done here in just a half year,

hidden rather than apparently missing, and again is

sun’s rotation, which lies beyond the scope of human

we’ve been very successful. We had a total of 230 con-

revealed only after a second glance. I use yellowed

vision. In his efforts to pictorially render the invis-

tacts with the press within a year. Imagine that! So

paper in combination with photographs, silhouettes

ible, Schink has supplanted traditional landscape

almost every other day a magazine reported on Edsor

and translucent colors as my material. I enjoy experi-

photography with his experimental and often eerily

Kronen.

mentation and the plethora of possibilities in design-

beautiful imagery. The series 1 h was published in a

Mitteschön: This tie company used to be run by your

ing series, which are available on my blog. The illus-

comprehensive monograph by Hatje Cantz in 2010.

godfather, Günther Stelly. You began working here at

tration 200 program will be followed by three more.

the time as a student assistant. How was it different in

http://blog.artischocki.com

comparison to today?

www.artischocki.com

JHSS: It was like the company had stood still, like it was still the 80’s. There was almost no computer system.


English Translations  43

They had one or two computers with Word on it. Now

shoe to laces. I can dress there completely, without ha-

We Mitte-Mums

and again they wrote with it. The chief accountant here

ving to leave store. We, however, are a specialty store.

(p. 33)

was 73 years old. It was all very... sleepy, very tired, a lot

We are a company that is literally re-arranging itself.

Yes, I know: we’re super lucky to

of routine. If a break hadn’t come real soon, who knows

We have a niche product and niche products are simply

live in Berlin. Not only because

how long the factory would have lasted. Costs were

played quite differently in the 21st century.

there are day care places for

Mitteschön: Where do you best find niche products to-

cause we have a children's pool,

Mitteschön: You’re saying the company was in crisis?

day?

which is right in the middle of

JHSS: Every company in family hands, which is run

JHSS: Nowhere else in Berlin can you find a larger se-

the city, dozens of playgrounds

how this one was until two years ago, is in a situation

lection of bow ties than you can right now in Lafayette,

that are free of feces and heroin syringes, and lots of

in which you must be careful that it does not come into

with over 150 to choose from. That is demand! That is

qualified babysitters who take less than 7 euros an

crisis. We began, I believe, to take counter measures at

not dead, it's not out, that is demand.

hour.

the right time. Otherwise there would have been an

Our ties are usually still in the tie section of depart-

ugly end…

ment stores. But if you now want to buy a suit, whether

But have any of my acquaintances from the Rhine

Boss, Joop! or Eduard Dressler, then you buy it in the ex-

Valley, who get upset over the beer-drinking teens

Mitteschön: And what were these counter measures you

clusive department. Even at P & C for example. But our

on the playground, actually once visited Helmholtz

took?

ties aren’t there. If I want a tie, I have to go down one

Platz in spring? To have sand thrown at their heads by

JHSS: First of all, it was important that the company

floor to the tie department. No one does that! That’s

over-zealous mothers who stand in line at the swings

got a face - not my face, but a homepage! To scream

only the people who need to buy a tie! Who's happy

as if it were their occupation? No? Well, welcome to a

out, “Hey, we’re here! We are a Berlin-based company,

about going to the tie department?

day in the life of a mother in Berlin, where, when the

under 3-year-olds, but also be-

very high, and it had to be 100% restructured.

weather is good weather, it is as difficult to find a free

and produce everything by hand in a hinterhof in Berlin Kreuzberg! I don’t know if you people know that,

Mitteschön: How can you do about that?

spot in the Monbijou swimming pool as it is to find

but we are really here!” Homepage.

JHSS: By making the tie an object of desire again. It

an inexpensive 4-room apartment in Munich, Colog-

Mitteschön: And then?

should be fun to buy a tie! It's about a promoting a

ne or Hamburg.

JHSS: ... it was then said at one time or another, “How is

cultural asset, which the tie is, contemporizing it and

it? How it this going to proceed, Mr. Stelly? Is someone

making it sexy.

Especially on the weekends here it seems that all parents go completely berserk and think of the play-

going to take over here? Or are you going to sell? What do you think?” Yes. And then it came about, through

Mitteschön: Sometimes at weekends you personally of-

ground as the right place to get rid of the week’s

various conversations that I said, “If you do not want to

fer advice at the Edsor Kronen shop in the Galleries Lafa-

pent-up aggression. A little Berlin family only has

sell... Maybe I'll do it...”

yette. What is it that customers generally want?

one chance to flee these weekend meltdowns: an ex-

JHSS: Our end customer wants something special, so-

cursion into the countryside. Such as to the Karolinen

Mitteschön: And so it came to pass…

mething beautiful, something that is unique. The cus-

Hof where they offer not only lots of delicious goat

JHSS: I am in the first place the actor who represents

tomers of our distributors often buy quite differently.

cheese products to eat, but there are also horses, cats

the factory to the media. I am 100% behind the factory.

They say, “I’m coming here to buy a tie.” Whether its an

and of course, goats. There is a sandbox for the litt-

And I say actor in the figurative sense. I'm the one hop-

Edsor or not, doesn’t really matter. But naturally that’s

le ones and outdoor toys for the older kids. The only

ping out on stage and responsible for ensuring that the

the direction we want to go in! That the customer says,

shortcoming is that it is very complicated to get there

people have a figure to identify with the product.

“I would have rather have one by Edsor!”

without a car.

Mitteschön: In the Edsor Kronen section of the Galleries

Mitteschön: Is the tie still so important?

For all those of you who can only escape the city

Lafayette, there is an oversized picture of you ... Isn’t

JHSS: Yes, the tie in a classic design for the yet more

by public transport, I very highly recommend the

that a bit too much?

sedate man – that is 35 to corpse-like – is our cash cow.

Dahlem Domäne historic farm. It’s perfectly reacha-

JHSS: This figure, which they see up there, they know

That is our product. That there are other products be-

ble with the U8 (get off at Dahlem Dorf), and never

from the media. And suddenly, the bird that they know

sides, which are innovative and represent a completely

crowded because of its size (about 12 hectares of

from the newspaper is associated with a product. The

different part Edsor crowns, is quite clear. For examp-

land!) Because of such keen interest on the parent’s

whole thing is then much, much more serious than it

le, we have 16 different bow tie shapes, designed by

part, there a slightly long wait for pony rides – 1 € per

was before – as when you only saw the bird, me. Sud-

Mrs. Hart and myself. And we are constantly working

round. Therefore, I advise all parents of girls to first

denly you can see the product of this man. So the who-

on new forms and their technical cuts. This is not for

get on line, so that afterwards you can make yourself

le thing is neatly tied together. That’s why it works and

the mass market. We deliver to Wood Wood, undplus,

comfortable with a newspaper, coffee and cake in this

why it must also be like this.

Apartment, Trüffelschwein – these little shops in Berlin

beautiful green spot.

Mitte that want something special. Done by hand in Mitteschön: Edsor Kronen is in the middle of a period of

Kashmir or God knows what...

An indispensable accessory for all spring day trips

change. Where is the company right now?

is a weatherproof outfit that protects against rain,

JHSS: Brand worlds are being generated nowadays. I go

damp ground and cold. Have all their clothes become

to Boss where I get everything from hat to socks, from

one size too small? If so, stop by the new Aussteiger


44   English Translations

shop for kids on Danziger Strasse and set yourselves up. And then nothing else will stand in the way of a stress-free weekend! Der Aussteiger Kids Danziger Strasse 28, 10435 Berlin www.kids.deraussteiger.de Opening times: Mon–Sat, 10 am–8 pm Karolinenhof Karolinenhof 1, 16766 Kremmen Coming from Berlin by car: take the A24 in the direction of Kremmen, and then turn left to Staffelde. There, take the first driveway on the left towards Flatow. From Flatow, there are signs for Karolinenhof and it is easy to find. Domäne Dahlem Königen Luise Strasse 49, 14195 Berlin www.domaene-dahlem.de Admission: € 3 for the museum, € 2 for the market festival, and free entry on event-free days Berlin Faces (p. 38) Christian Günzel, 41 years old, founder and operator of the ice cream store “Eismanufaktur„ Of course I dream about working half a year and spending the rest of the year in the sou-

I wanted to become self-employed for a long time, but

Eismanufaktur ice cream shops open as soon as the

th. But unfortunately this is not possible when wor-

I never knew specifically with what. At first, I was in

sun allows...hopefully this month!

king in the ice cream business. Just because there’s

Berlin with my VW bus and organized parties in em-

Eismanufaktur

a CLOSED sign on the shop door does not mean that

pty apartments. But it soon became quite clear to me

Mitte: Auguststrasse 63, 10117 Berlin

we’re not working. On the contrary. At the end of the

that gastronomy was not for me because of the wor-

Kreuzberg: Graefestrasse 7, 10967 Berlin

season I can begin to do everything that I didn't get a

king hours. After that, I briefly flirted with the idea of

Friedrichshain: Simon-Dach-Strasse 9, 10245 Berlin

chance to do during the summer, and hope that the

opening of a hostel, but that would have required too

next season begins as late as possible so that I get eve-

much capital. Yes, and then I somehow got the idea

rything done.

of high-quality ice cream. Somehow I had the feeling that it could become a trend. That was 2004. Mean-

The most exciting thing about the fall and winter

while, there are three branches of Eismanukfatur: in

months is looking for new ingredients. This year I dis-

Mitte, Kreuzberg and Friedrichshain.

covered an incredible vanilla that we’re experimenting with. This season there will also be an ice cream

You have to try out a lot when making ice cream. But

made from Persian pistachios, which surpasses all

there are certain laws that you have to follow. Ice

the pistachio flavors I have ever tasted. There will also

cream making is a pretty complex thing because it's

be some other new varieties. Champagne-rosemary

just not enough to just choose high-quality ingre-

for example, and cassis ginger.

dients and mix them together. No, it’s how it’s prepared and the machines that you select for the prepara-

Last year was a disaster for all ice cream makers be-

tion are critical to the final result.

cause there were very few sunny days. And then there were some days that were so hot that our ice machi-

I'm not interested in mass production. I’m too ideali-

nes went on strike. The season was already over in

stic for that. The quality of the product is everything

mid-September because of the bad weather. Hopeful-

for me, even if that is not always beneficial for the

ly it will be better this year.

bottom line.


Mitteschön   Kieztalk  Online  45

Mitteschön online Mehr Neuigkeiten aus Mitte gibt es in unserer Online-Ausgabe unter www.mitteschoen.com zu entdecken. Neben den beiden Kategorien Mitte Streets und Mitte Nights – in denen wir klassische Restaurant-, Kultur- Shop- und Ausgehtipps geben – stellen wir in der Rubrik Kieztalk interessante Menschen aus Berlins Mitte vor. In der Kolumne MiMu geben wir Tipps für alle Muttis, und wir fischen für euch unsere Lieblingsstücke aus Mittes Läden und dem Netz. In Brave New World schauen wir über Mitte hinaus und berichten euch Kurioses und Unterhaltsames aus der ganzen weiten Welt. Zu guter Letzt finden in regelmäßigen Abschnitten Gewinnspiele statt und wir vergeben Gästenlistenplätze für diverse Events. Viel Spaß!

Mitte streets

Verlosung: Rucksack von FREITAG Irgendwie kommt der Rucksack nie aus der Mode. Im Kindergarten wird er eingeführt, in der Schulzeit ist er – zumindest bis zur Oberstufe – absolutes Muss, und auch danach trägt er unsere Bücher, Klamotten und unseren Laptop. FREITAG ist bekannt für seine Belastbarkeit, Funktionalität und Optik und so wundern wir uns auch nicht, dass sie jetzt mit dem F48 HAZZARD um die Ecke kommen: Verstaubare Träger verwandeln den F48 vom Rucksack zur Schultertasche oder Aktentasche. Die Innen- und Außentaschen ermöglichen schnellen Zugriff und bieten allen Technik-Gadgets Schutz. Und nachdem wir, wie auf vorherigen Seiten gelesen, nun wissen, dass es Zeit ist rauszugehen, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – Nehmt ihn mit, den Rucksack. Ab heute läuft die Verlosung auf www.mitteschoen.com. Gute Fahrt!

Zur Zeit Online events CINEMA LOUNGE Am 10. Februar startete die Veranstaltungsreihe Cinema Lounge im Spindler & Klatt und zeigt jeden Donnerstag neben kulinarischem Genuss internationale Filmkunst. Essen und dabei einen Film schauen? Das fühlt sich fast an wie zu Hause, nur mit leckerem Essen und nicht mit der Fertigpizza aus dem Ofen …

BRAVE NEW WORLD DIE WELT DA DRAUSSEN Ein Junge lernt Piano spielen. The External World von David Oreilly. 15 Minuten Animation. Brilliant, absurd, kryptisch, debil, zärtlich-zynisch, sozial-sarkastisch, traumhaft, schwer beschreibbar. Happy Tree Friends trifft Lyonel Feininger trifft´s nicht annähernd. Für Sundance Festival und Venedig und einen Haufen Auszeichnungen ... events SO WAR DIE JÄGERMEISTER WIRTSHAUS TOUR IN BERLIN Die erste Jägermeister Wirtshaus Tour in Berlin mit We Have Band und Yuksek: Die urtümliche Jägerklause wurde in den angesagtesten Club der letzten Nacht verwandelt! Am 17. Februar betraten gegen 23 Uhr We Have Band die Wirtshaus-Bühne der Jägerklause. Ihr Set geriet in Nullkommanix zum Flächenbrand, Männer und Frauen kreischten beim Anblick von Darren Bancrofts eng sitzendem schwarzen Unterhemd …


46   Stadtplan Kulturgut


Stadtplan  47

Legende Kultur

Ausflugsziele

1. .HBC, Karl-Liebknecht-Straße 9

16. Badeschiff, Eichenstraße 4

2. Quasimodo, Kantstr. 12a

17. Karolinenhof, Karolinenhof 1, 16766 Kremmen

3. HAU 2, Hallesches Ufer 32

18. Domäne Dahlem, Königin-Luise-Straße 49

4. ABOUT:FASHION, Klosterstrasse 44

Läden 5. Goldsprint, Plesserstraße 2 6. Edsor Kronen Stelly GmbH, Skalitzer Straße 100 7. Galeries Lafayette Berlin, Friedrichstraße 76-78 8. Der Aussteiger Kids, Danziger Straße 28 9. Eismanufaktur, Auguststraße 63,

Bars/Cafés/Clubs 10. Berghain, Am Wriezener Bahnhof 11. Bar 25, Holzmarktstr.24 12. barcellos salon sucré, Görlitzer Straße 32A 13. Alpenstück, Gartenstraße 9 14. Café Fleury, Weinbergsweg 20 15. Club der Visionäre, am Flutgraben



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