MINT Ausgabe #8

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MAGAZIN INNOVATION NACHHALTIGKEIT TRENDS

LÖSUNG

Gebäudetyp E –für einfacheres Bauen

NEU IN MÜNCHEN

Die MINT Expert Talks bieten eine Bühne für zukunftsweisende Ideen, Produkte und Geschäftsmodelle

ERNÄHRUNG

Grüne GourmetHauptstadt Zürich, Dr. Barbara Kaiser (Bundeszentrum für Ernährung) und Sarah Wiener (TV-Köchin, Umweltaktivistin)

Innenausbau schreitet voran

Grünes Wohngefühl mit Komfortanschluss. Unikat für Nachhaltigkeit, Ästhetik, Lebensqualität. VINZENT setzt ein Statement: Vielgestaltige Wohnungen, Maisonetten und Penthäuser, im authentischen St.-Vinzenz-Viertel in Neuhausen.

Beratung und für den Käufer provisionsfreier Verkauf vinzent@bauwerk.de / +49 (89) 89675529 www.vinzent-wohnen.com

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Cover: München im Jahr 2030? Vielleicht. Das von der KI erstellte Bild soll zeigen, wie Urban Farming auf engem Raum aussehen kann.

kürzlich kam ich mal wieder in die Bredouille: Die wenigen pflanzlichen Gerichte auf der Speisekarte langweilten mich und ich fragte nach „Pasta ohne…“. Und los ging’s in der Tischrunde: „Du isst kein Fleisch? GAR kein Fleisch? Aber Fisch, oder? Seit wann? Tierwohl, Gesundheit, Umwelt? Soja ist aber auch nicht nachhaltig und Bananen muss man importieren!“ Eine heftige Diskussion entbrannte. Ich sollte Fakten und Zahlen ausspucken. Die habe ich inzwischen einigermaßen gut parat, aber längst nicht so professionell wie etwa Dr. Barbara Kaiser, die Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung. Im Interview spricht sie zum Beispiel über die Zukunft der Ernährung und warum wir pflanzenbetonter essen sollten.

Viele Beiträge in dieser Ausgabe von MINT kreisen ums Thema Ernährung. Wir redeten mit Köchin und Aktivistin Sarah Wiener, geben Tipps für klimabewusstes Essen, haben uns in Zürich in Sachen Nachhaltigkeitsstrategien umgesehen. Wussten Sie, dass Ernährung den gleichen Foot Print wie Mobilität hat? Apropos Mobilität: Auch dazu möchten wir Ihnen neue Erkenntnisse liefern, genauer gesagt übernimmt das Prof. Dr. Harry Wagner, Dozent für intermodulare Mobilität und künstliche Intelligenz an der Technischen Hochschule Ingolstadt.

Mit großer Freude blicken wir auf die ersten MINT Expert Talks zurück, das neue Live-Format der MPM GREEN, das ab 2025 alle zwei Monate stattfinden wird. Außerdem frisch aufgetischt: „grüne“ Start-ups, Gebäudetyp E als Antwort auf Herausforderungen wie Ressourcenverbrauch, die zukunftsorientierten Konzepte der Bavarian International School (BIS) und weitere Themen – wie immer im Sinne von Nachhaltigkeit.

Genießen Sie die Lektüre, feiern Sie schöne Weihnachten und rutschen Sie gesund ins Jahr 2025!

Herzlichst

Ihre Carolin Fried Chefredakteurin von MINT

Impressum: MINT: Magazin – Innovation – Nachhaltigkeit – Trends, www.mint-magazine.de, Ein Produkt der MPM AG, www.mpm-ag.de, Herausgeber: MPM AG, Neumarkter Straße 80, 81673 München vertreten durch Vorstand: CEO Stefan Möbius, CMO Florian von Stuckrad, Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Chefredakteurin: Carolin Fried, Kreativ-Direktion: Alexander Aczél, hey@outnowstudio.com, Anzeigen: MPM AG, Verantwortlich: Florian von Stuckrad, MPM AG, Tel.: +49 (0) 89 420 79 78 0, E-Mail: fvs@mpm-ag.de, Kooperationspartner Vertrieb: Welt am Sonntag, Druck: ADV Schoder, Augsburger Druck und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Str. 17-19, 86167 Augsburg

INHALT

06 Green World

Gemüse von der Turmwand.

Algen, das neue Superfood. Essen statt wegwerfen

12 Der Weg in eine nachhaltige Zukunft

Dr. Barbara Kaiser, Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung, spricht im Interview über klimafreundliche Ernährung

18 Fünf Tipps für klimafreundliches Essen

20 Green News

22 Köchin mit Mission

Wie Sarah Wiener und ihre Stiftung mit kostenfreien Bildungsprogrammen Ernährung zum nachhaltigen Erlebnis für Kinder machen

26 S’grüne Züri

Von wegen nur Edelmetropole.

Zürich ist zudem die grüne GourmetHauptstadt der Schweiz und bringt Klimaschutz mit zahlreichen grünen Strategien auf die Teller

32 Mobilität muss nahtlos sein

MINT sprach mit Professor Dr. Harry Wagner, der an der Technischen Hochschule Ingolstadt als Professor für intermodale Mobilität und künstliche Intelligenz tätig ist

36 MINT Expert Talks

Das neue Live-Format im Münchner Presseclub bietet Start-ups wie auch etablierten Unternehmen die Gelegenheit, sich einem interessierten Publikum vorzustellen und wertvolle Kontakte zu knüpfen

42 Einfach Bauen

Warum „Gebäudetyp E“ ein gutes Beispiel für günstiges Bauen mit weniger strikten Vorgaben ist

46 Schule fürs Leben

Die Bavarian International School und ihre Strategien rund um klimafreundliche Konzepte und Bildung für nachhaltige Entwicklung

50 Depot als Deponie

EPEA setzt seit Jahrzehnten seine Cradle to Cradle-Methode für die Circular Economy in allen Industriebranchen sowie in der Bau- und Immobilienwirtschaft ein

52 Von Biogas zu Beton

Wie das Unternehmen neustark mit einer bahnbrechenden Technik CO2 aus der Luft entfernt und für immer und ewig in Recycling-Beton speichert

54

Die Zukunft des Sports

Erfreuliches Fazit der ISPO MUNICH 2024: Recycling ist zum Standard geworden

60 Green News

Gemüse von der Turmwand. Wie kann man Lebensmittelerzeugung, Bildung und Konsum in einer Megastadt platzsparend miteinander verbinden? Sky Greens in Singapur macht das vorbildlich. Die erste kohlenstoffarme, hydraulisch betriebene vertikale Farm der Welt produziert sicheres, frisches und schmackhaftes Gemüse bei minimalem Einsatz von Land, Wasser und Energie. Mit Pflanzkästen an Türmen, die acht Stunden lang Richtung Sonne rotieren und dann wieder zur Ausgangsposition zurückkehren.

Algen, das neue Superfood. Algen sind eines der nachhaltigsten Superfoods, die es gibt. Sie wachsen schnell, reinigen das Meer und liefern eine Fülle von Nährstoffen. Weltweit zeigen Algenfarmen an den Küsten, wie diese „Meereswunder“ die Zukunft der Ernährung und der Biodiversität retten können. Ocean Rainforest auf den Färöer-Inseln etwa betreibt Algenfarmen im Nordatlantik und fördert den nachhaltigen Anbau von Meeresalgen für den Lebensmittel- und Kosmetiksektor.

Foto: Oliver Reuther

Essen statt wegwerfen. Ob Joghurtbecher, Chipstüten oder Pappkartons: Das Gros der Verpackungen landet nach dem Gebrauch im Müll. 18,8 Millionen Tonnen fielen nach Angaben des Statistischen Bundesamts allein in Deutschland im Corona-Jahr 2020 an. 46 Prozent der Abfallmengen entstanden in privaten Haushalten. Ein studentisches Forschungsteam hat eine biobasierte Verpackung entwickelt, die essbar ist: Verpackungen aus Eierschalen.

Dr. Barbara Kaiser, Ernährungswissenschaftlerin und Leiterin des BZfE, entwickelt mit ihrem Team Projekte und Maßnahmen für den nachhaltigen Umbau der Agrar- und Ernährungssysteme. Ernährungsbildung ist eines ihrer Herzensthemen.

DR. BARBARA KAISER leitet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und entwickelt gemeinsam mit ihrem Team Strategien, um dessen Auftrag bestmöglich erfüllen zu können. Trotz häufig düsterer Prognosen ist sie optimistisch, dass wir auf dem richtigen Weg hin zu einer Ernährung sind, die unseren Planeten schützt und unsere Gesundheit. Das A und O ist nicht Perfektion. Jeder Schritt zählt!

Den Weg in eine nachhaltige Zukunft müssen wir gemeinsam beschreiten

Frau Dr. Kaiser, was ist eine nachhaltige und klimafreundliche Ernährung?

Eine nachhaltige Ernährung schützt und respektiert die biologische Vielfalt und die Ökosysteme, ist kulturell angepasst, verfügbar, ökonomisch gerecht, ernährungsphysiologisch angemessen, sicher und gesund und verbessert gleichzeitig die natürlichen und menschlichen Lebensgrundlagen. Sie trägt zur Gesundheit jedes einzelnen, aber auch zur Gesunderhaltung unseres Planeten bei und ist für jeden zugänglich.

Das klingt theoretisch sehr gut. Wie sieht es in der Praxis aus?

CO2- und Ökobilanzierung sind ziemlich komplex. Die große Bandbreite an Einflussfaktoren lässt sich nicht mal eben so im Supermarkt abwägen und überfordert uns bei unseren vielen Hundert Essentscheidungen täglich. Dennoch: Laut aktuellem BMEL*-Ernährungsreport „Deutschland, wie es isst“, wählen zwei Drittel der Befragten Lebensmit-

BMEL*: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

tel, die fair gehandelt, ökologisch erzeugt oder umwelt- und ressourcenschonend produziert werden. 80 % achten darauf, dass Gemüse und Obst saisonal sind, 79 %, wie Tiere gehalten wurden.

Wie sollte man sich grundsätzlich als Konsument verhalten?

Vier Faustregeln sind essenziell: 1. Mehr Pflanze auf den Teller, also eine stärker pflanzenbetonte Ernährung. 2. Wenn Fleisch, dann lieber weniger, aber von hoher Qualität im Sinne von Tierwohl und Umwelt. 3. Regional, saisonal und bio. 4. Nicht impulsiv, sondern geplant einkaufen, richtig lagern und Reste aufbrauchen. Lebensmittel sind zu gut für die Tonne. Daran kann sich jeder orientieren. Und es geht ja nicht um eine hundertprozentige Perfektion, sondern um einzelne Schritte.

Wie können Konsumenten dafür begeistert werden?

Nachhaltige und klimafreundliche Ernährung muss raus aus der Verbots- und Verzichtsnarration. Sie muss attraktiv, abwechslungsreich, lecker und bezahlbar sein. Inspirierende Beispiele von engagierten Produzierenden bis hin zu kulinarisch begeisterten Verbrauchern können motivieren. Auch wichtig: die positive Einstellung. Pflanzenbetonte Zukunft ist verführerisch und vielfältig, schmeckt und macht Spaß.

Wo gibt es Hebel für eine Veränderung?

In Kantinen, Mensen, Innenstädten, Supermärkten, Kitas, Schulen, Altersheimen, Krankenhäusern. Überall dort müsste es leichter gemacht werden, im Hinblick auf Klima oder Biodiversität gut zu essen. In der Gemeinschaftsverpflegung etwa werden täglich 40 Millionen Essen ausgegeben. Wird dort gutes saisonales und regional produziertes Essen angeboten, das stärker pflanzenbetont ist, kommen Menschen mit attraktiven Fleischalternativen in Kontakt. Fleisch essen kann ein bisschen „verlernt“ werden, wenn Pflanzen nicht lieblose Beilage, sondern der Star auf dem Teller sind. Auch die Politik könnte Weichen stellen und nachhaltige und attraktive Gemeinschaftsverpflegung mit hoher Priorität stützen, Mehrwertsteuersätze überdenken und – ganz wichtig: die Landwirte mitnehmen, ihnen vernünftige Preise zahlen, Ökosystemleistungen deutlich stärker honorieren.

Stichwort Fleisch: Ist die Senkung des Fleischkonsums der Schlüssel, um den CO2-Ausstoß zu verringern?

Ohne jeden Zweifel. Pflanzliche Lebensmittel

Ernährungsbildung ist ein Schlüssel! Anfassen, schnuppern, probieren ausdrücklich erwünscht! Beim Ernährungsführerschein geht es um den praktischen Umgang mit Lebensmitteln und deren Wertschätzung.

Mehrere Millionen Kinder haben bereits den Ernährungsführerschein erworben, den das BZfE als Unterrichtskonzept für Kinder der dritten oder vierten Grundschulklasse in Deutschland entwickelt hat.

lassen sich in der Regel deutlich ressourcenschonender und umweltverträglicher produzieren. Es gibt natürlich auch Flächen wie Grasland, die sich vor allem für die Tierhaltung eignen. Und zu einer Kreislaufwirtschaft gehört eine nachhaltig ausgerichtete Tierhaltung dazu. Aber wir müssen von diesen Mengen runterkommen. Das ist wissenschaftlich klar belegt und weithin Konsens.

Sind pflanzliche Ersatzprodukte, Insektenproteine oder Algen gute Alternativen?

Dass hier der Markt wächst, ist erst mal ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass sich viele Menschen und auch Unternehmen Gedanken über Umwelt und Tierwohl machen. Und für Menschen, denen ein Schnitzel auf dem Teller wichtig ist, das schlechte Gewissen aber mitisst, können pflanzliche Ersatzprodukte eine gute Brücke sein, um Gewohnheiten nach und nach anzupassen.

Sind Fleischersatzprodukte klimafreundlicher?

Wie so oft, steckt auch hier der Teufel im Detail. Denn sogenannte Ersatzprodukte werden häufig hochprozessiert hergestellt und dann sind oft viele Zusatzstoffe im Spiel und der Energieverbrauch ist hoch. Da ist es meist deutlich nachhaltiger und auch gesünder, mit frischem Saisongemüse aus der Region zu kochen.

Vielleicht wird es mehr

Proteinalternativen, mehr Fermentation, mehr Alge, mehr Insekten geben. Eine wachsende Rolle werden aber Produkte spielen, die trotz Klimawandel überhaupt produziert werden können.

Wie sieht es bei Zellkultur-Fleisch aus?

Sichere Aussagen zu positiven Umweltwirkungen von In-vitro-Fleisch lassen sich derzeit nicht treffen. Es fehlen produzierende Großanlagen und die Verwendung von erneuerbaren Energien ist höchst unklar. Problematisch bleiben der sehr hohe Energieverbrauch bei der Produktion und das zugrunde liegende Nährmedium. Es wird sich zeigen, ob hier auf absehbare Zeit wirklich nachhaltige Alternativen entstehen.

Insektenproteine oder Algen als nachhaltige Alternativen?

Insekten und Algen klingen natürlich erst mal exotisch und spannend. Und ich sehe da durchaus Potenzial. Aber das ist eher Zukunftsmusik und spielt am Esstisch der europäischen Bevölkerungsmehrheit bislang eigentlich keine Rolle.

Welchen Auftrag hat das BZfE?

Wir setzen uns für ein nachhaltiges Ernährungssystem ein und fördern dafür aktiv eine pflanzenbetonte Lebensmittelversorgung, bieten eine praxisnahe Orientierung für eine ressourcen-, umwelt- und klimasensible sowie gesunde Ernährung und setzen Impulse.

Zudem beraten wir das BMEL und unterstützen es bei der Umsetzung seiner Strategien und Kampagnen, z.B. der Ernährungsstrategie der Bundesregierung, der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Wir richten uns an jeden, der sich über die Themen rund ums Essen und Trinken informieren oder aus der professionellen Perspektive heraus recherchieren oder sich weiterbilden möchte. Also Verbraucher, Multiplikatoren und Experten.

Wo und wie ist das BZfE sichtbar?

Wir sind beispielsweise an Bildungsorten wie

Schule, Kita oder auch in der Erwachsenenbildung aktiv. Die professionellen Zielgruppen – Ernährungsfachkräfte aller Art, also Ernährungsberater, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Erzieher, Personengruppen aus dem medizinischen Bereich wie Kinderärzte, Hebammen, Jugendhilfeorganisationen – kennen uns und haben den Überblick über unsere Angebote. Verbraucher erreichen wir mittelbar über die Mulitplikatoren und über Social Media. Zudem bieten wir eine tolle SaisonkalenderApp an.

Was unterscheidet das BZfE von anderen s ogenannten Ernährungsexperten?

Wir sind „die mit dem Bundesadler“, also das staatliche Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Ernährungsfragen, und liefern neutrale, wissenschaftlich fundierte und verlässliche Informationen. Das ist wichtig, denn Essen ist ein viel diskutiertes und hoch emotionales Thema, jeder kann sich als Experte empfinden – zumindest in eigener Sache – und sich im Dschungel widersprüchlicher Empfehlungen zurechtzufinden, ist nicht einfach.

Wie sehen Sie die Zukunft der Ernährung?

Wir haben nur einen Planeten. Die Ressourcen unserer Erde sind endlich. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als künftig stärker in Kreisläufen zu wirtschaften, nachhaltig zu produzieren und bewusster zu konsumieren. Das betrifft vor allem auch das Thema Essen. Gegenwärtig leben wir deutlich über unsere Verhältnisse. Vielen ist klar, wie unsere Ernährungssysteme transformiert werden sollten oder könnten. Es gibt eine riesengroße Daten- und Faktenmenge sowie Empfehlungen von Wissenschaftlern. Die Umsetzung ist die Herausforderung.

Welche Veränderungen erwarten Sie in der Lebensmittelproduktion?

Wenn Umwelt und Klima eine zunehmende Rolle im Leben der Menschen spielen, und ich denke, der Klimawandel wird dafür sorgen, werden nachhaltiger produzierte Lebensmittel stärker nachgefragt. Das kann der Bio-Branche Aufwind geben, aber es wird auch die konventionelle Produktion verändern. Vielleicht wird es mehr Proteinalternativen, mehr Fermentation, mehr Alge, mehr Insekten geben. Eine wachsende Rolle werden aber nicht nur Produkte spielen, die „den Klimawandel bekämpfen“, sondern trotz Klimawandel überhaupt produziert werden können.

Vielen Dank für das Gespräch.

Fotos:
Karolina Grabowska, Delia Giandeini, Olimpia Davies, Curated Lifystyle@unsplash

FÜNF TIPPS FÜR KLIMAFREUNDLICHES ESSEN

Klimaschutz beginnt auf dem Teller. Fragt sich nur: wie? Und schmeckt’s dann auch? Hier kommen fünf einfache Tipps in Anlehnung an das BZfE (Bundeszentrum für Ernährung).

5. Plastikfrei einkaufen

Europaweit sind wir in Deutschland in der Spitzengruppe der Müllerzeuger. Plastik ist dabei ein besonders großes Problem. Deshalb: unverpackte Ware kaufen, Obst- und Gemüsesäckchen dabeihaben, in Unverpackt-Läden gehen, Mehrweg statt Einweg, Initiativen von Umweltverbänden unterstützen, die sich gegen Plastikmüll einsetzen.

1. Weniger

mit dem Auto einkaufen

Eine Autofahrt von einem Kilometer mit einem Mittelklassewagen verursacht genauso viele klimaschädliche Gase wie die Produktion eines Kilogramms Frischgemüse. Also: laufen, den ÖPNV nutzen oder in die Pedale treten, Nachbarschaftshilfen und Lieferangebote checken.

2. Lebensmittel retten

Über 70 Kilogramm Essen pro Person landen jährlich im Müll. Das hilft: Einkäufe gut planen, Vorräte im Blick haben, Lebensmittel richtig lagern, haltbar machen oder teilen (in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, bei Foodsharing-Initiativen), Reste kreativ verwerten, Apps wie „Zu gut für die Tonne“ nut zen.

3. Pflanzenbetont essen

Zu viel Fleisch kann schaden – der Gesundheit, dem Klima, Böden, Luft und Wasser. Auch Milch, Käse und Eier können dem Klima einheizen. Insofern: mehr pflanzliche Lebensmittel essen. Bereits beim Anbau verursachen sie im Schnitt viel weniger klimaschädliche Gase.

4. Bio, regional, saisonal

Warum Avocados aus Übersee? Regionale Äpfel etwa haben viel weniger Kilometer hinter sich. Wenn es Produkte wie Ananas oder Banane sein sollen, auf fairen Handel und Bio achten. Und grundsätzlich: saisonal einkaufen, was auf jeden Fall CO₂ einspart.

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) ist das zentrale Kommunikations- und Kompetenzzentrum für Ernährungsfragen in Deutschland und bietet wissenschaftlich fundierte, neutrale Informationen zu gesunder und nachhaltiger Ernährung. Es unterstützt Verbraucher, Experten und Multiplikatoren dabei, Ernährungswissen im Alltag umzusetzen und fördert einen gesundheitsbewussten Lebensstil. Gegründet 2017, gehört es zur Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, einer nachgeordneten Behörde des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. www.bzfe.de

THE GREEN NEWS

Hightech auf dem Acker

Auf deutschen Feldern zieht die Zukunft ein! Mit Präzisionslandwirtschaft wird der Ackerbau in ein genaues, nachhaltiges Zusammenspiel von Hightech und Natur verwandelt. Da ziehen GPS-gesteuerte Traktoren ihre Bahnen wie von unsichtbarer Hand gelenkt. Da überwachen Drohnen das Pflanzenwachstum

1.000 Tonnen Grünzeug in 14 Etagen

Lust auf frisch geerntetes Gemüse, Kräuter und Salate wie Minze, Basilikum, Rucola und Spinat? Für die Menschen in Taastrup vor den Toren Kopenhagens ist das ein tägliches Glück. Hier steht nämlich Europas größte vertikale Farm. Das Unternehmen Nordic Harvest kultiviert hier Grünzeug auf 14 Etagen. Geerntet wird ganzjährig, etwa 1.000 Tonnen. Das beeindruckende: Die Pflanzen wachsen ohne Pestizide, nicht in Erde, sondern auf Kunststoffplatten, werden über ein computergesteuertes Kreislaufsystem mit Wasser und Nährstoffen versorgt und rund um die Uhr mit LED-Lampen beleuchtet. Jeglicher Strom für Licht und Klimasteuerung stammt von sauberer Windenergie. Das vertikale Anbausystem benötigt 90 % weniger Wasser als herkömmlicher Anbau im Freien und importiert werden muss auch weniger. Da jubelt die Umweltbilanz. Nur einfach ist das Konzept nicht. Von Interessengruppen wie Bauernverbänden gibt es viel Widerstand und die Energiekosten für Beleuchtung und Kühlung sind hoch, je nach Strompreis. Dennoch: Nordic Harvest ist ein Vorreiter für eine nachhaltige und klimaschonende Zukunft der Landwirtschaft.

aus der Luft und liefern wichtige Daten über den Zustand der Felder. Da sammeln Sensoren im Boden wertvolle Informationen wie Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt und helfen, Wasser und Dünger gezielt einzusetzen. Nicht nur Großkonzerne wie John Deere, CLAAS und Fendt stehen hinter dieser technologischen Revolution. Auch Start-ups und Forschungsinstitute feilen kontinuierlich an neuen Lösungen, arbeiten gemeinsam daran, die Landwirtschaft effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Hilfe bekommen sie durch modernste Software, die riesige Datenmengen analysiert. Konsequenzen: Erträge werden maximiert und gleichzeitig wird der ökologische Fußabdruck verkleinert, der Boden wird geschont und Wasser wird gespart.

Neue Perspektiven für eine nachhaltige Ernährung: Organic Garden zeigt den Weg Klimawandel, steigende Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln und die politische Vorgabe, 50 % regionale und ökologische Lebensmittel in Bayerns staatlichen Kantinen einzusetzen, erfordert neue Ansätze. Einer der wichtigsten Hebel für nachhaltige Veränderungen: die Gemeinschaftsverpflegung mit 16 Millionen Mahlzeiten täglich in Deutschland. Genau hier setzt Organic Garden an – mit dem Ziel, Ernährung neu zu denken. Das junge Unternehmen ist dabei nicht nur Caterer in Kitas, Schulen und Betrieben, sondern bietet auch digitale Lösungen. Das Konzept des Food-Tech-Startups kombiniert Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Dank digitaler Nutrition Management Software werden Speisepläne optimiert, Lebensmittelverschwendung reduziert und CO₂-Emissionen gesenkt – jüngst bis zu 40 % bei einem Kunden. Die Gerichte stehen für Geschmack und Verantwortung, sind frei von unnötigen Zusätzen, nutzen das From-Leaf-to-Root-Prinzip und bringen mit Produkten der Region Nachhaltigkeit auf die Teller. Ein Vorzeigeprojekt ist das Kasino im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Seit 2024 setzt Organic Garden dort neue Standards. Beim Food & Health-Kantinentest 2024 gab es dafür eine Platzierung unter den Top 10 in der Gesamtwertung (Kategorie weniger als 400 Essen / Tag). organicgarden.de

Wo kommen die Lebensmittel her?

Wie bereitet man sie zu? Was ist gesund für mich und fürs Klima? Fragen wie diese kommen in der SARAH WIENER STIFTUNG auf den Tisch. Mit ihren kostenfreien Bildungsprogrammen macht Sarah Wiener Ernährung zum nachhaltigen Erlebnis für Kinder.

KÖCHIN MIT MISSION

MIT SANFTEM LÄCHELN, aber fester Überzeugung betritt Sarah Wiener eine Kita. Die Kinder warten gespannt. Ihre kleinen Hände zittern vor Aufregung. Alles liegt bereit: Kochschürzen, Werkzeuge, Zutaten wie frisches Gemüse, Kräuter, Mehl... Fernab von industriell verarbeiteten Produkten und Zuckerbomben lernen hier Kinder etwas Wertvolles: Woher ihr Essen kommt, wie man es selbst zubereitet und warum eine gesunde Ernährung so wichtig ist. Alles ist erlaubt: schnuppern, anfassen, kosten, schütteln, fragen.

„Es ist mir ein Herzensanliegen, so vielen Kindern wie möglich erfahrbares Wissen über natürliche Lebensmittel und deren Ursprung mit auf ihren Lebensweg zu geben“, sagt Sarah Wiener. Im Jahr 2007 hat sie ihre Stiftung gegründet. Sinn und Zweck: qualitativ gesicherte, wirkungsorientierte Bildungsprogramme und -angebote entwickeln und organisieren. Zielgruppe sind pädagogische Fach- und Lehrkräfte, Mitarbeitende in Familienzentren, Bildungsakteure, Landwirte und Eltern. Für sie bietet die Stiftung kostenfreie Fortbildungen, Informationen und Materialien an, damit sie mit Kindern kochen, Lebensmittel zubereiten und sie beim Essenlernen begleiten. Denn richtig essen muss genauso gelernt werden, wie lau-

fen, Zähne putzen, Rad fahren und noch viel mehr. Über 40 Menschen arbeiten im Team der Stiftung. Im Herbst 2023 gab es die Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Neben Fortbildungen, Workshops, praxisnahen Bildungsmaterialien, interaktiven Lernangeboten, Webinaren und erprobten Rezepten bietet die Stiftung auch Tagesexkursionen für Kita-Gruppen zu Bio-Bauernhöfen und verarbeitenden Bio-Betrieben in ganz Deutschland an. Um möglichst viel zu erreichen, setzt die Stiftung vor allem in den Einrichtungen an, wo alle Kinder von klein auf zusammenkommen: Kitas, Grundschulen und Horte etwa, aber auch außerschulische Lernorte und Familienzentren.

Sarah Wiener Stiftung

• Gründung: 2007 von Sarah Wiener.

• Setzt sich für die Ernährungsbildung von Kindern ein.

• Qualifiziert Fachkräfte in Kitas, Schulen und Familienzentren, um Kinder beim Kochen und Essenlernen zu begleiten, unterstützt Eltern.

• Fördert Koch- und Ernährungskompetenz, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Bietet Exkursionen zu Bio-Betrieben und praxisnahe Materialien, rund 500 Fortbildungen und über 150 Tagesexkursionen zu etwa 30 Partnerbetrieben pro Jahr deutschlandweit.

• Über 1,6 Millionen Kinder und 34.000 Fachkräfte in über 17.000 Einrichtungen haben bereits profitiert.

• Auszeichnungen: Nationale Auszeichnung (BNE) 2023, IN FORM, Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, für Ich kann kochen! und Essen entdecken!

Programme:

• Ich kann kochen! (Bildungsprogramm mit der BARMER Krankenkasse seit 2015): Mehr als 30.000 Fachkräfte kochen bundesweit als „Genussbotschafter“ in über 17.000 Einrichtungen, davon über 12.000 Kitas, Grundschulen und Horte. Zu Ich kann kochen! gehört auch die www.familienkueche.de für Eltern.

• Essen entdecken!: Erkundung der Herkunft von Lebensmitteln im selbst gewählten Erlebnisort wie Kita-Garten, Bäckerei oder Obstwiese oder mit Tagesexkursion auf einen der Partner-Betriebe (Bio-Bauernhöfe und verarbeitende Bio-Betriebe), bundesweit über 30.

• Genussbotschafter:innen für Familien: Fortbildung für Mitarbeitende von Familienzentren, Teil der Berliner Ernährungsstrategie.

• Die Ernährungslots:innen der Stiftung beraten Einrichtungen im Kiez und sind auch Teil der Berliner Ernährungsstrategie.

Mit 62 Jahren ist Sarah Wiener nicht nur eine bekannte TV-Köchin, sondern auch eine leidenschaftliche Umweltaktivistin. Durch ihre Sarah Wiener Stiftung bringt sie Kindern gesunde, nachhaltige Ernährung näher. Authentisch, unermüdlich und direkt setzt sie sich für eine bessere Zukunft ein – immer mit dem Fokus auf verantwortungsbewusste Zubereitung von Essen und den Schutz unserer Umwelt.

Foto: Sarah Wiener Stiftung | photothek

„Für Kinder ist eine ausgewogene Ernährung nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch der Zukunft“, betont Wiener immer wieder. Ihre Mission ist klar: weg von Fertigprodukten, hin zu frischen, regionalen Lebensmitteln. Für jedes Kind, unabhängig von sozialer Herkunft. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und der Respekt vor der Natur stehen ganz weit oben. Jedes Kind soll erkennen, wie sich unser Einkaufen und Essen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Boden auswirkt. Durch Projekte wie Ich

kann kochen! und Essen entdecken! wird praxisnahes Ernährungswissen vermittelt – ein Ansatz, der in Zeiten von Fast Food und Konsumüberfluss wichtiger ist denn je.

Sarah Wiener ist davon überzeugt, dass sich Kinder, die schon früh Kocherfahrungen sammeln, Geschmäcker ausprobieren, mit Genuss essen und die Herkunft unserer Lebensmittel kennenlernen, gesünder ernähren und gegenüber ihrer Umwelt nachhaltiger verhalten.

VIER FRAGEN AN SARAH WIENER

Die bekannte TV-Köchin SARAH WIENER ist fast rund um die Uhr mit ihrem Einsatz für eine gesunde und nachhaltige Ernährung beschäftigt. Dennoch fand sie Zeit, der Redaktion MINT einige Fragen zu beantworten:

Welchen Stellenwert haben Klimaund Umweltschutz bei den Bildungsprogrammen der Sarah Wiener Stiftung?

Nachhaltig im Sinne von ressourcen- und umweltschonend zu essen und zu trinken, ermöglicht allen Kindern eine lebenswerte Zukunft. Die Klimakrise verschwindet ja nicht, nur weil sich kaum jemand drum kümmert. Wir haben die Möglichkeit, zu handeln: mit unserer Ernährung. Was und wo wir einkaufen – ob regional, saisonal und auch bio – und wie etwas verarbeitet wird, kann einen großen Unterschied machen. Mit einer vernünftigen Ernährung können wir die Artenvielfalt schützen, das Klima schonen und gleichzeitig auch etwas für unsere Gesundheit tun. All das erleben die Kinder in unseren Bildungsprogrammen, und das spiegelt sich auch in unseren köstlichen Rezepten wider.

Gibt es Beispiele für einen besonders gut gelungenen Impact bei einem Ihrer Programme?

All unsere Bildungsangebote werden von Anfang an überprüft, auch durch regelmäßige Befragungen der Teilnehmenden. Deren Erfahrungen zeigen großartige Erfolge: Kinder probieren eher selbst das Essen, das sie selbst gekocht haben. So schmeckt ihnen plötzlich auch Brokkoli. Besonders stolz bin ich auf die wissenschaftliche Evaluation unseres Programms Ich kann kochen!, der größten Ernährungsinitiative für Kita- und Grundschulkinder. Diese zeigt, dass Kinder nicht nur selbstständiger und sicherer in der Küche werden, sondern dass es auch präventiv und gesundheitsfördernd wirkt. Das freut mich natürlich sehr.

Erinnern Sie sich an eine außergewöhnliche oder skurrile Begegnung mit einem Kind oder Eltern? Manchmal werden Fragen gestellt, die etwas traurig stimmen, weil sie weitverbreitet sind. Viele Kinder wissen nicht, dass Kartoffeln in der Erde wachsen oder dass Milch wirklich aus dem Euter der Kuh

kommt. Ein besonders schönes Erlebnis war jedoch, als ein Erstklässler ganz selbstverständlich Petersilie perfekt mit dem Krallengriff schnitt. Die anderen Kinder in der Klasse bewunderten ihn, und er zeigte ihnen stolz seine Schneidetechnik. Dieser Moment in der Schulküche bleibt ihm und mir sicher unvergesslich.

Wie stellen Sie sich die Zukunft unserer Ernährung vor, speziell im Hinblick auf den Klimawandel?

Es gibt ein wünschenswertes und ein eher wahrscheinlicheres Szenario. Wünschenswert wäre, wenn wir erkennen, dass wir vielfältig und natürlich essen sollten – mehr bunt, mehr grün, weniger Fleisch, und dabei alle Teile des Tieres nutzen. Die Gefahr liegt in zunehmenden Wetterextremen, die zu Ernteausfällen führen, was Hungerprobleme verschärfen könnte. Wir brauchen vielfältige, dezentrale Anbausysteme und Netzwerke, die Krisen abfedern können.

Nutzgarten, frische Küche, kleine Shops und Kunst: Das Quartier bei der Hardbrücke ist ein Ort der Begegnung. Frau Gerolds Garten passt sich den Jahreszeiten an. Jetzt in der Wintersaison gibt es Köstlichkeiten von fünf Street-FoodArtisten, verschiedenste Käsefondues und leckeres Raclette am Lagerfeuer oder in gemütlichen Stuben.

S’GRÜNE ZÜRI

Finanzmetropole und Luxusstadt –das verbindet man spontan mit der EDELMETROPOLE AM ZÜRICHSEE.

Dabei wird hier längst nicht nur in Banken und Labels gedacht, sondern vor allem nachhaltig gegessen!

ZEHN UHR MORGENS in Zürich. Die Sonne spiegelt sich auf dem glitzernden Zürichsee, die Alpen grüßen aus der Ferne, in den Altstadtgassen herrscht geschäftiges Treiben. Postkartenblicke gehören ebenso zur Stadt wie Finanzinstitute und Luxusmarken. Schaut man durch die grüne Brille, fällt

auf: Man trägt Jutebeutel statt Plastiktüten, auf den Märkten locken frisches Obst und Gemüse direkt vom Bauernhof und zahlreiche Veranstaltungen und Initiativen widmen sich dem klimafreundlichen Essen. Willkommen in Zürich, der grünen GourmetHauptstadt der Schweiz, wo Klimaschutz auf dem Teller landet!

Ein bisschen wurde es der Stadt in die Wiege gelegt, das gesunde Essen: In Zürich befindet sich das älteste vegetarische Restaurant der Welt, das Hiltl. 1898 wurde es gegründet. Seine Geschichte klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Auf ärztlichen Rat hin besuchte der an Gelenkrheuma erkrankte Ambrosius Hiltl das sogenannte „Vegetarierheim“. Dort wurde er überraschend schnell gesund, verliebte sich in die Köchin Martha Gneupel, heiratete sie und eröffnete mit ihr das vegetarische Restaurant Hiltl, was

Vom Zürichsee (li.) zum Hiltl (re.)Zürich ist eine Augenweide.

zu dieser Zeit sehr mutig war, denn fleischlose Küche war verpönt. Heute ist das Hiltl ein Trendlokal. Und die fleischlose Küche ist tief verankert in der Nachhaltigkeitsstrategie von Zürich.

Eine weitere Säule der Nachhaltigkeitsstrategie: Lebensmittelverschwendung radikal senken und pflanzliche Ernährung fördern. So wurden etwa in städtischen Verpflegungsbetrieben die Essensabfälle massiv reduziert. Dank smarter Planung und leckerer, umweltfreundlicher, innovativer Menüs. Im Vordergrund steht nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die Gesundheit des Planeten. Auch der Alibi-Salat ist Schnee von gestern in öffentlichen Kantinen. Vielmehr wird das vegane und vegetarische Angebot zum Star des Tellers.

Nicht nur in den Kantinen wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Die ganze Stadt lebt es vor. Unverpackt-Läden sind keine Seltenheit, sondern

Normalität. Mit der Charta für ein klimafreundliches, gesundheitsförderndes und genussvolles Angebot in der Gastronomie setzen Gastronomen ein Zeichen für die Gesundheit ihrer Gäste und des Planeten, wollen eine Vorbildrolle einnehmen, sich für ein attraktives, abwechslungsreiches und lustvolles vegetarisches und veganes Angebot einsetzen, Food Waste vermeiden, Gäste anregen, vegetarische und vegane Speisen zu bestellen.

Ein Vorzeigeprojekt ist die „GemüseAckerdemie“ in den Schulen. Hier pflanzen die Kleinsten bereits ihr eigenes Gemüse an und lernen spielerisch, was es bedeutet, im Einklang mit der Natur zu leben. Und in den Altersheimen der Stadt planen die Köche dank datenbasierter Menüs ganz genau, welche Lebensmittel benötigt werden, ohne dass etwas im Abfall landet. Das Resultat: zufriedene Senioren und eine Umwelt, die aufatmen kann.

Fotos:
Haus
Hiltl, Acker
e.
V. / Lena Giovanazzi
En guete! heißt es im vegetarischen Hiltl seit 1898. In der „GemüseAckerdemie“ kümmern sich Schüler ums Grünzeug.

Mit der Aktion „Klima à la carte“ zeigen die Stadt Zürich und über 100 Gastrobetriebe, wie klimafreundliches Essen funktioniert.

Auch die Aktion „Klima à la carte“ ist ein Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie. Im Juni 2024 fand sie zum dritten Mal statt. Über 100 Restaurants waren mit von der Partie und servierten einen Monat lang Menüs, die gut für die Umwelt und das Klima sind. Die Klima-Menüs waren pflanzenbasiert oder hatten Überschussware oder Reste als Hauptzutat. „Die Aktion macht das Engagement der Betriebe sichtbar und motiviert die Restaurantgäste dazu, das Thema Nachhaltigkeit genuss- und lustvoll anzugehen“, erklärte Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements der Stadt Zürich. Damit das kein vorübergehendes Häppchen in puncto Klimaschutz bleibt, bietet die Stadt Zürich individuelle Beratung für Gastronomiebetriebe an, die Nachhaltigkeit bereits in ihrem Betrieb verankert haben oder erst damit beginnen. Je nach Bedarf gibt es eine große Bandbreite an Entwicklungs-,

Auf der Food Zurich treffen sich Foodies, Hobbyköche und Gourmets. Eine von vielen Zutaten: klimafreundliches Essen.

Schulungs- und Beratungsangeboten sowie spezielle Kurse rund um die Bereiche Food-Save, nachhaltiger Einkauf oder Menügestaltung. Vom ersten Überblick über die möglichen Handlungsfelder eines Betriebs bis hin zu spezifischen Vertiefungen mit individuellen Schwerpunkten ist alles drin. Das Sahnehäubchen: Die Stadt Zürich beteiligt sich an der Finanzierung.

Und dann ist da noch das Highlight der Stadt: Food Zurich – das Festival, das Essen in Zürich zur Kunst erhebt. Da treffen sich die klügsten Köpfe der Food-Szene, um neue Konzepte zu präsentieren und der Welt zu zeigen, dass man auch mit gutem Geschmack die Welt retten kann. Da duften die Straßen nach frisch gekochten, regionalen Spezialitäten, die nicht nur Gaumenfreuden bereiten, sondern auch das Klima schonen. Slogan und treibende Kraft hinter dem Event: nachhaltige Gastronomie. Fotos: Food Zurich

PROFESSOR DR. HARRY WAGNER

ist Forscher, Dozent, Visionär und Unternehmer, plädiert für Seilbahnen, Slotsysteme, Shared Spaces und ein gleichberechtigtes Dasein diverser Verkehrsmittel. Man könnte vieles umsetzen. Mithilfe von KI etwa. Wenn da nicht ein paar Hürden wären.

Mobilität muss nahtlos sein

Haben Sie heute schon ein Verkehrsmittel benutzt?

Nein, ich bin zum Fitnessstudio gejoggt, war dort eine Stunde beim Spinning und bin wieder heimgejoggt. Ich habe heute also nur die eigenen Beine benutzt.

Wenn Sie Verkehrsmittel nutzen, welche sind es?

Alle, je nach Bedarf und Bedürfnis. Ich plädiere auch für eine Daseinsberechtigung sämtlicher Verkehrsmittel vom Auto über den Bus bis hin zum autonomen Shuttle oder dem Zug. Wichtig dabei: Mobilität sollte intermodal sein.

Wie meinen Sie das?

Dass man nahtlos von einem Verkehrsmittel zum anderen wechseln kann. Dass Verkehrsmittel aufeinander abgestimmt sind. Wenn es uns gelingt, mehr Intermodalität in unser Leben zu bringen, wird Mobilität automatisch nachhaltiger.

Wie kann das funktionieren?

Es muss genügend Angebote bzw. Alternativen geben. Der ÖPNV muss gestärkt, subventioniert und ausgebaut werden. Die Seilbahn halte ich in diesem Zusammenhang zum Beispiel für sehr sinnvoll. Bestens geeignet für tangentiale Verbindungen, Projektierungszeit von nur etwa zwei Jahren, 100 % ökologisch, weil bestenfalls mit regenerativem Strom betrieben, kostengünstiger als etwa

U-Bahnen. Ein Seilbahn-Kilometer kostet zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Ein U-Bahn-Kilometer kostet 250 Millionen Euro bei einer Projektierungszeit von rund 15 Jahren.

Sehen Sie weitere Lösungen für eine funktionierende Mobilität?

Autofreie Städte mit Lösungen wie kleinen E-Shuttles, die bei Bedarf Personen beispielsweise zum Arzt bringen. Shared Spaces, wo Straßen gemeinschaftlich von Fahrrädern, Bussen, Autos und Fußgängern genutzt werden, die alle aufeinander Rücksicht nehmen wie etwa in London oder New York.

Das würde ein Umdenken voraussetzen. Wie kann man das forcieren?

Spielerisch zum Beispiel. Wir haben im Rahmen einer Forschungsarbeit ein Spiel entwickelt für Kinder der dritten und vierten Klasse. Da treten vier Verkehrsmittel gegeneinander an: Auto, Bus, Fahrrad und zu Fuß gehen. Die Kinder sollten wählen, abwägen und unterscheiden lernen. Fußgänger sind zwar langsamer, erleben dafür aber keinen Stau und so weiter. Wir haben es in Schulen gespielt. Die Lehrer fanden es toll, in Lehrpläne fließt es jedoch nicht ein. Verkehrserziehung wird genau wie in den 70erJahren unterrichtet.

Ist Mobilität also ein Erziehungsthema?

Wir müssen bei den jungen Menschen anfangen, wenn wir wirklich einen Mobilitätswandel, einen Klimawandel herbeiführen wollen. Das muss gar nicht so abgespaced sein. Das Heranführen an den öffentlichen Bus genügt schon. Funktioniert natürlich nicht, wenn man das Kind jeden Tag mit dem Auto in die Schule fährt. Ich fände einen kostenlosen ÖPNV für alle Kinder und Jugendliche sinnvoll. In anderen Städten und Ländern gibt es das.

Stichwort Auto: Ist es nach wie vor ein Statussymbol?

Nicht mehr so extrem, wie früher. Viele meiner Studenten sehen es als Mittel zum Zweck, als sichere Möglichkeit zum spontanen Einsteigen und irgendwohin fahren. Gäbe es alternative Lösungen, die genauso flexibel sind, würden sich die Menschen auch umstellen. Wenn aber Busse z.B. nur alle 45 Minuten fahren und vier Stationen 2,60 Euro kosten, wohl eher nicht.

Aber warum funktioniert es z.B. in Paris, dass mehr Fahrrad gefahren wird als Auto?

Ich glaube, unser Leid ist noch nicht groß genug. In Städten wie Paris, London, Sao Paulo oder

Ich

plädiere auch für eine Daseinsberechtigung sämtlicher Verkehrsmittel vom Auto über den Bus bis hin zum autonomen Shuttle oder dem Zug. Wichtig dabei: Mobilität sollte intermodal sein.

Mexiko-Stadt hat der Verkehr eine andere Dimension als in München, Hamburg, Stuttgart oder Köln. In Berlin haben wir übrigens einen sehr hohen ÖPNV-Anteil, denn dort sind die Öffis gut ausgebaut und funktionieren gut. In Kopenhagen 60 Prozent Fahrradverkehr. In Ingolstadt dagegen: über 50 Prozent motorisierter Individualverkehr.

Gab es von Ihrer Seite ungewöhnliche, verrückte Konzepte, die auf taube Ohren gestoßen sind?

Für viele sind Seilbahnen schon verrückt oder das von uns entwickelte Slotsystem für den Güterverkehr entlang der Brenner Trasse. Hier geht’s bald nur noch einspurig voran, weil Brücken saniert werden müssen. Was völlig auf taube Ohren

gestoßen ist, war unsere Mozubi-Idee. Mozubi als Wortschöpfung aus Azubi und Mobilität, also der Mobilitäts-Auszubildende. Wir wollten damit in Ingolstadt in Anlehnung an das Spiel Pokémon ein Konzept für junge Menschen umsetzen, QR-Codes an Ampeln und Autos anbringen, worüber man sich über bestimmte Themen der Mobilität informieren und Punkte sammeln kann, die dann z.B. in Bustickets eingelöst werden können.

Woran scheitern Konzepte? Welche Hürden gibt es?

Erstens: Mobilität ist oft ein politisches Thema. Das Slotsystem etwa wird derzeit auf der DreiStaaten-Ebene Österreich / Deutschland / Italien diskutiert. Der Einsatz von Seilbahnen hängt oft an kommunalen Entscheidungen. Zweite Hürde: die Finanzierung. Wir in Deutschland stecken in einer Wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass-Blase. Wir wollen die Mobilitätswende und kommunizieren das auch in tollen Werbekampagnen, sind aber nicht bereit, etwas dafür auszugeben. Nachhaltigkeit kostet aber Geld.

Kann KI die Mobilitätswende unterstützen?

Durchaus. Man könnte prognostizieren, wann man wo welche Busse in welcher Kapazität benötigt, Kapazitäten also auf die Bedürfnisse der Menschen ausrichten. Dann wären beispielsweise in der Früh die Busse nicht mehr hoffnungslos überfüllt und am Nachmittag komplett leer. Künstliche Intelligenz kann uns auch dabei helfen, dass wir uns künftig intermodaler fortbewegen. Und wenn es uns gelingt, mehr Intermodalität in unser Leben zu bringen, wird Mobilität automatisch nachhaltiger.

Ihre Vision von Mobilität in 20 Jahren?

Ich möchte mir keine Sorgen mehr machen, wie ich von A nach B komme, daher sollte Mobilität nahtlos sein. Und die geeigneten Verkehrsmittel, passend zu meinen Terminen und Bedürfnissen, möchte ich morgens von meinem Smartphone erfahren.

Drei Worte zum Schluss zu Ihrer Meinung nach der idealen Mobilität der Zukunft: Intermodal. Nachhaltig. Nahtlos.

In einem Forschungsprojekt wird untersucht, inwiefern eine Seilbahn-Trasse über den Geiseltalsee sinnvoll ist. (v.l.n.r. Raphael Schmidt (FMS Future Mobility Solutions), Steffen Keller (Bauamtsleiter Stadt Mücheln), Tamara Beschler (THI Technische Hochschule Ingolstadt) und Prof. Dr. Harry Wagner bei der Cable Car World in Essen).

Fotos: Cable Car World; PR

Professor Dr. Harry Wagner ist Mobilitätsexperte, Mobilitätsforscher, Experte für smarte, nachhaltige Mobilitätskonzepte und intermodale Verkehrsketten. An der Technischen Hochschule Ingolstadt ist er als Professor für intermodale Mobilität und künstliche Intelligenz tätig.

Foto: Carolin Fried

Die MINT EXPERT TALKS bieten Start-ups wie auch etablierten Unternehmen die Gelegenheit, sich einem interessierten Publikum vorzustellen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Nachhaltigkeit ist die große Klammer. EPEA , neustark, Emost und Turning Blocks machten den Auftakt.

EIN PODIUM

ZUM

PRÄSENTIEREN UND NETZWERKEN

HERZLICH WILLKOMMEN bei den MINT Expert Talks“, hieß es am 14. November im Presseclub München. Das neue Format der MPM AG ergänzt das Print- und Online-Magazin MINT. Um Menschen zusammenzubringen. Um Synergien zu schaffen. Um nachhaltigen zukunftsweisenden Ideen, Produkten, Dienstleistungen, Prozessen und Geschäftsmodellen verschiedener Branchen eine Bühne zu geben. Vier Unternehmen stellten sich bei der Premiere vor: EPEA, neustark, Emost und Turning Blocks. „Player, die zusammenarbeiten müssen und sich gegenseitig helfen können“, wie es Moderatorin Sophia Schepers auf den Punkt brachte.

Schon die erste Präsentation beflügelte die Diskussionsfreudigkeit unter den Gästen – Bauunternehmer, Wirtschaftsexperten, Aktivisten, Entscheidungsträger, Presse- und Medienvertreter. Andrea Heil, Senior Consultant bei der EPEA GmbH, sprach euphorisch über das Thema Urban Mining, „Depot als Deponie – die Stadt als Rohstoffmine“. EPEA wurde 1987 von Prof. Dr. Michael Braungart in Hamburg gegründet, ist Cradle-to-Cradle-Pionier, hat das Konzept mitentwickelt. Das Prinzip ist ganz einfach: aus Abbruchgebäuden so viel wie möglich herausholen, um andererseits kreislauffähige, CO2-positive Gebäude zu erschaffen, die wiederum zu Material-

Auf dem Podium (v.l.n.r.): Sophia Schepers, Benjamin Bartmann (GF Turning Blocks GmbH), Benedikt Domke (CEO emost AG), Desiree Goldstein (PR Lead neustark AG), Andrea Heil (Senior Consultant EPEA GmbH)

lagern für die Zukunft werden. „Wir brauchen eine Koalition der Willigen“, betonte die Bauingenieurin und erschuf damit eine Art Motto.

Auch Desiree Goldstein konnte die Gäste in ihren Bann ziehen. Als PR Lead der neustark AG schwärmte sie zu Recht von den innovativen Ansätzen des Unternehmens, CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen und dauerhaft zu speichern als biogenes CO2 in Materialien für den Bau. „Wir müssen jährlich CO2 in Gigatonnen-Höhe entfernen, um Netto-Null zu erreichen“, betonte sie. Und neustark trägt kräftig dazu bei, um in Zusammenarbeit mit Biogasanlagen und Recyclern mithilfe spezieller Anlagen den größten Abfallstrom der Welt, „Betonmüll“ genannt, in eine Kohlenstoffsenke umzuwandeln.

Ein spannendes Thema brachte auch Benedikt Domke aus der Schweiz mit. Der CEO der Emost AG stellte Butler S und Butler M vor. Die beiden mobilen Batterien liefern klimafreundlichen Strom, der bei Bauprojekten eingesetzt werden kann, aber auch bei Veranstaltungen, also überall dort, wo Strom benötigt wird, aber die Anschlussleistung zu gering ist. Das Start-up ist erst seit zwei Jahren am Markt und möchte mit seiner dezentralen Batterielösung Dieselgeneratoren und die „orangefarbenen Kabel“ energiesparend und umweltfreundlich ersetzen. Erfolgreich genutzt wurde die dezentrale Batterielösung bereits im Tunnelbau.

Last but not least sorgte Benjamin Bartmann für Applaus. Der Geschäftsführer der Turning Blocks GmbH brachte das Thema „Wohnblocks meets ESG“ mit. An einem Praxisbeispiel aus der Schweiz demonstrierte Bartmann, wie Turning Blocks sanierungsbedürftige urbane Wohnimmobilien authentisch, ressourcenschonend und generationenübergreifend transformiert und menschliche Lebensräume entscheidend verbessert. Durch Gemeinschaftsflächen, überdachte Spielplätze, energiesparende Lösungen in den Wohnungen zum Beispiel. Turning Blocks holt dabei alle Beteiligten ab, nimmt sie ernst, hört zu während der gesamten Sanierungsphase. „Am Schluss geht es immer um die Menschen“, betonte Bartmann und das gehe häufig verloren. Perfekter hätte man die Vortragsreihe nicht beenden können. Und so sammelten sich alle beim verführerischen Curry, um das morgendliche Networking bei Kaffee, Tee, belegten Semmeln und Butterbrezen mit tiefer gehenden Gesprächen bei Gemüse-Curry und Reis fortzusetzen. Als Caterer konnte Organic Garden gewonnen werden. Das Unternehmen um Martin Seitle und Till Neatby, das Fernsehkoch, Autor und Consultant Holger Stromberg mitgegründet hat, ist der perfekte Partner, um alle MINT Expert Talks kulinarisch zu umrahmen. „Ernährung hat den gleichen Footprint wie Mobilität“, klärte CSO Martin Seitle die Anwesenden auf und erzählte vom eigens entwickelten und besonderen Ernährungskonzept, das die Gesundheit von Mensch und Erde zugleich in den Mittelpunkt stellt. Organic Garden möchte umbegeistern. In Kantinen etwa und bei Veranstaltungen wie diesen.

Man darf sich also auf viele gesunde und leckere Überraschungen freuen bei den nächsten MINT Expert Talks. Und natürlich auf viele interessante Fokusthemen wie Ernährung, Reise, Mobilität und KI. Im Februar/März 2025 jedenfalls ist Longevity (Langlebigkeit) an der Reihe. Ein Thema, das alle anspricht, als Partner oder Gast dabei zu sein. Oder will jemand nicht möglichst gesund alt werden?

Fotos: Carolin Fried

Gespräch

Im
(v.l.n.r.): Jannik Hartlieb (DMU), Thomas RojasSonderegger (MPM AG), Gerd Strecker (DMU)

THE GREEN NEWS

Nachhaltigkeit trifft urbanes Design

Anfang 2025 ist es so weit: Die außergewöhnliche Holz-Fassade von VINZENT wird enthüllt. Wie sie aussehen wird, zeigen bisher nur die Entwürfe. Das Besondere daran: sie ist farbig und besteht aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, was nicht nur schön aussieht, sondern auch CO2 bindet. Ein besonderes Highlight ist die innovative Fassadenbegrünung mit einem selbstversorgenden Bepflanzungssystem. Sie senkt den Wasserverbrauch, fördert die Biodiversität und wirkt durch natürliche Verdunstungsprozesse wie eine kühlende Haut, die das Gebäude temperiert und Energie spart. Zusätzlich trägt die Bepflanzung durch ihre filternden Eigenschaften zur Verbesserung der Luftqualität bei und schafft ein angenehmes Mikroklima – ein zukunftsweisender Beitrag für eine grünere Stadt. Durch den Einsatz von Holz werden 800 Tonnen CO2 in VINZENT gebunden. Das erfüllt den nachhaltigen Anspruch des Projekts. VINZENT ist zudem ein architektonisches Highlight, ein Neubau im bestehenden innerstädtischen Gefüge von München-Neuhausen, ein Hingucker im Viertel. Und dank modularer Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad können die Bauzeit erheblich verkürzt und die Belastungen für die Nachbarschaft minimiert werden.

Früher Kohle, heute Panels

Würde man zur Besatzung der ISS gehören, könnte man den Energiepark Witznitz aus dem Weltraum sehen. Aber auch am Boden beeindruckt Deutschlands größter Solarpark durch Größe und Leistung: über eine Million Solarmodule, 500 Hektar, was rund 700 Fußballfeldern entspricht, 605 Megawatt. Damit versorgt die XXL-Anlage rund 200.000 Vier-PersonenHaushalte mit sauberem Strom und spart jährlich mehr als 250.000 Tonnen CO₂.

Und das ist noch längst nicht alles. Der Park ist auch ein Symbol für die Transformation von Kohle zu erneuerbaren Energien – er wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus errichtet – und ist Teil eines umfassenden Renaturierungsprojekts. Rund 160 Hektar Ausgleichsflächen wurden umgestaltet, um die Natur zu schützen. Außerdem sollen Wander-, Rad- und Reitwege entstehen, um die Region für den sanften Tourismus zu erschließen. Der Energiepark Witznitz steht am Hainer See bei Borna im Landkreis Leipzig. Im Juli 2024 ist er ans Netz gegangen.

Turning Blocks. Die Welt verändert sich, rasant und unaufhaltsam. Klimakrise, gesellschaftlicher Wandel, politische Umbrüche: Herausforderungen, die uns alle betreffen, aber vor allem eines fordern – Handeln. Für Immobilienbesitzer heißt das, ihre Gebäude zukunftsfähig zu machen, sie nachhaltig zu sanieren und einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen. Doch wo anfangen? Und wie den komplexen Anforderungen gerecht werden? Hier setzt Turning Blocks an. Das Beratungsunternehmen versteht sich als Partner für alle, die aus Häusern echte Zukunftsorte machen wollen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um energetische Sanierung (E). Auch soziale Aspekte (S) wie das Wohl der Mieter und eine verantwortungsvolle Gesamtsteuerung (G) spielen eine zentrale Rolle. Turning Blocks hat sich zum Ziel gesetzt, diese Herausforderungen für die Gebäudeeigentümer ganzheitlich zu lösen und alle Beteiligten bei den Sanierungsprojekten mit einzubinden. Mit einer klaren und offenen Kommunikation sowie unter Einbeziehung der Mieter in den Prozess. Das Ergebnis sind Leuchtturmprojekte, die nach der Sanierung große Mengen an Energie einsparen, gesunde Mieterstrukturen aufweisen und professionell wie auch transparent bewirtschaftet werden. turning-blocks.com

Gebäudetyp E im innerstädtischen Bereich: einfacher, innovativer und kostengünstiger, jedoch kein Gebäude zweiter Klasse. Es wurde einfach auf überzogene und nicht unbedingt notwendige Standards verzichtet, ohne Qualität und Sicherheit der Gebäude zu beeinträchtigen.

Zu viele Gesetze und Normen, zu wenige bezahlbare Wohnungen und das nicht allzu ferne Ziel der Klimaneutralität – diese und weitere Themen beschäftigen die Baubranche in Deutschland seit Jahren. Der BAYERISCHE

BAUINDUSTRIEVERBAND E.V. sagt: alles ein wenig entschlacken. Ein gutes Beispiel gibt es schon: Gebäudetyp E.

EINFACH

BAUEN

ES WIRD NICHT EINFACHER. Billiger schon gar nicht. Oder vielleicht doch? Ein Gesetz könnte der Baubranche neuen Schwung geben und sogar dem Klimaschutz entgegenkommen: das Gebäudetyp-EGesetz. Die Bundesregierung hat es bereits vorliegen. Es muss nur noch verabschiedet werden.

Und dann? Dann wird es um einiges leichter sein für alle Beteiligten und „einfach bauen“ zur Realität. Der „Gebäudetyp E“ ist ein gutes Beispiel. Ein Prototyp quasi dafür, wie man Bauen in Deutschland einfacher, innovativer und kostengünstiger machen kann mit flexibleren Planungsmöglichkeiten. Das „E“ steht für einfach oder experimentell.

Die Initiative für den Gebäudetyp E kam von der Architektenkammer. Die Idee stößt in Fachwelt, Politik und Medien auf große Resonanz. Nun wartet man, dass es zum Gebäudetyp-E-Gesetz kommt. Auch wenn es nicht perfekt ist. „Die Änderungsvorschläge sind zu gering und die Ansätze häufig zu kurz gedacht“, sagt Robert Huber, Syndikusrechtsanwalt beim Bayerischen Bauindustrieverband e.V. Ein guter Schritt in die richtige Richtung sei jedoch zum Beispiel das Bauen ohne Keller.

Der Gebäudetyp E ist die Antwort auf viele Herausforderungen wie Wohnraummangel, schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, zu hohe Kosten, zu hoher Verbrauch von wertvollen Ressourcen. So geht es etwa darum, wie man auf überzogene und

Der Gebäudetyp E ist eine Antwort auf Herausforderungen wie Wohnraummangel und zu hoher Verbrauch von wertvollen Ressourcen

häufig überflüssige „Komfort-“Standards und privatrechtliche Anforderungen verzichten kann, die regelmäßig zu Baukostensteigerungen führen. Ohne natürlich an den Grundanforderungen zu Standsicherheit, Brandschutz und Umweltschutz zu rütteln. Huber bringt einen weiteren Ansatz: die wahnsinnig teure Schalldämmung, die bei ruhig stehenden Häusern einfach nicht nötig ist. „Auch im Recyclingbereich kann viel getan werden, sollten bestehende Standards überprüft und eventuell angepasst werden“, betont der Rechtsanwalt.

Schon jetzt ist die Umsetzung des Gebäudetyps E möglich, wie diverse Ansätze zeigen. Im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zum Beispiel fiel am 15.12.2023 der Startschuss für 19 Pilotprojekte zum Gebäudetyp E, die nun in

fast allen Regierungsbezirken Bayerns realisiert werden. Wissenschaftlich begleitet, um herauszufinden, ob normabweichende und innovative Lösungen das Planen und Bauen tatsächlich erleichtern, ob Kosten gespart werden können und wo gesetzlicher Handlungsbedarf besteht.

Auch aus dem Norden kommen Impulse. In Schleswig-Holstein etwa wurde der „Regelstandard Erleichtertes Bauen“ für den Sektor Soziale Wohnraumförderung entwickelt. Oberstes Ziel: die Baukosten senken. Wenn man die Umsetzung konsequent verfolgt, gelingt das. Zudem werden Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen gesenkt. Und durch Maßnahmen wie eine nur geringe Reduzierung der Decken- und Wandstärke sinkende Baukosten zusätzliche Wohnfläche und höhere Gebäudeertragswerte erreicht.

Darf man nun euphorisch in die Zukunft blicken? Ein bisschen schon. Obwohl zum aktuellen Normen- und Gesetze-Berg auch neue Gesetze da-

Auch hier konnte mit Gebäudetyp E die Realisierung von kostengünstigem Wohnraum beschleunigt werden.

zugekommen sind wie etwa das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG), das Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität. „Nahezu unlösbar sind wir im Gewirr von Vorschriften und Anwendungsregeln verfangen“, sagt dazu ein geübter Planer wie Conrad Hansen, Geschäftsführender Gesellschafter Struktur+Festigkeit Ingenieurgesellschaft mbH. Er hat eine Dokumentation zum Gebäudetyp E erstellt. Vorschläge wie „Vom Ende her planen, also Baubetrieb, Baustellenbedingungen und örtlich etablierte Bauweisen schon bei der Vorplanung angemessen zu berücksichtigen und nicht dem Zufall zu überlassen“ finden sich hier ebenso wie Ideen zur Entschlackung des Bauordnungsrechts.

„Es wird verschiedene Lösungsansätze geben, einen Werkzeugkasten, nicht einen Königsweg, den man immer wieder anpassen und überprüfen muss“, meint Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrieverbands e.V. Eines dürfte jedoch klar sein: Entschlackung und der Gebäudetyp E sind entscheidende Elemente für eine funktionierende Bauwende im Sinne von Klima, Wohnungsmangel und zu hohen Kosten.

„Es wird verschiedene Lösungsansätze geben, einen Werkzeugkasten, nicht einen Königsweg, den man immer wieder anpassen und überprüfen muss“

Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrieverbands e.V.

Beim BIS Sustainability

Summit entwickeln rund 100 Schüler nachhaltige Ideen und präsentierten sie vor einer Jury. Das Gewinnerteam erhält Unterstützung zur Umsetzung.

Nachhaltigkeit bedeutet an der BAVARIAN INTERNATIONAL SCHOOL nicht nur klimafreundliche Konzepte rund um Gebäude, Mobilität und Ernährung. Als Schlüssel zum Kampf gegen den Klimawandel und zur Änderung der derzeitigen Entwicklung unseres Planeten sieht die BIS eine Bildung für nachhaltige Entwicklung.

SCHULE FÜRS LEBEN

HEUTE GIBT ES Lasagne mit Fleisch oder mit Gemüse, Salat und Kaiserschmarrn. Das Essen in der Schulkantine wird frisch zubereitet und schmeckt ausgezeichnet. Währenddessen erzählt Marko Mädge, Leiter Kommunikation & Entwicklung, über die Bavarian International School (BIS). Dass großer Wert auf nachhaltige und gesunde Ernährung gelegt wird, etwa. Dass hochwertige Zutaten verwendet werden, die zum Teil aus dem Campus-eigenen Garten kommen, für den Andi Pichler, Assistenzlehrer und Nachhaltigkeitsbeauftragter, zuständig ist. Dass mit IMBIS eben erst ein neuer Caterer engagiert wurde, der alle wünschenswerten Attribute abdeckt.

Ernährung ist eines von vielen Themen, die der BIS im Rahmen der Eco-School-Initiative am Herzen liegen. So kooperiert die Mensa mit regionalen Zulieferern, um saisonale und frische Produkte anzubieten. Bio-Zutaten stehen im Vordergrund, pflanzenbasierte Alternativen sollen die Umweltbilanz verbessern, durch smarte Menüplanung und Resteverwertung wird Lebensmittelverschwendung minimiert.

Die Bavarian International School ist viel mehr als nur eine Schule. Sie ist eine zweite Heimat. „Believe. Inspire. Succeed.“ lautet das Motto. Die Schüler sollen an sich glauben, inspiriert werden, sich gegenseitig inspirieren, damit Erfolg haben, Herausforderungen der Zukunft lösen können. Es geht ums Miteinander unterschiedlichster Menschen und Sprachen. Um Völkerverständigung. Um die Erziehung von Kindern zu selbstbestimmten, bewusst lebenden, sozialen, weltoffenen, motivierten jungen Erwachsenen, die eine entscheidende Wende herbeiführen sollen. Lernen definiert man hier so: Lernen

ist ein Prozess des Wachstums, der Entwicklung und der Veränderung. „1.269 Schüler hatten wir im April 2024“, berichtet Mädge nicht ohne Stolz. Das sei die bisherige Rekordzahl gewesen. Die größte internationale Schule Deutschlands will die BIS nicht werden, es geht um die Qualität von Bildung, nicht um Quantität. Die BIS will nicht als Eliteschule gesehen werden, trotz erstklassiger Lernbedingungen pflegt sie bewusst einen Charakter der Bodenständigkeit. Als einzige internationale Schule in Deutschland vergibt sie großzügige Stipendien, zeigt damit die Bedeutung der sozialen Komponente.

Labels sind zweitrangig, jedes Kind soll gleich sein. Smartphones müssen in den Spind oder in den Rucksack, im Mental Health Center helfen Schulpsychologen bei Fällen von Weltschmerz über Familienprobleme bis Liebeskummer. Um Individualverkehr möglichst zu vermeiden, sind 60 Schulbusse im Einsatz, die von 60 Prozent der Schüler genutzt werden.

Die BIS ist Drei-Sterne-Öko-Schule, weil sie sich u.a. auf Biodiversität, Nachhaltigkeit und Abfall konzentriert mit Schülergruppen wie den Eco-Agents und dem Green Team.

Schon beim Eintreten fällt auf: Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Schüler, Eltern, Lehrer und alle anderen Mitarbeitenden scheinen gern hier zu sein und sich mit größter Freude zu engagieren. Marco Dahl zum Beispiel, kaufmännischer Vorstand, ist mit Feuer und Flamme für Finanzen, Einkauf, Personalwesen, IT und die Optimierung des Energiekonzepts im Einsatz. Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk, Solarpanels auf dem Dach, Sanierung von Leitungsnetzen, Heiz- und Kühlkonzept, Einhaltung energetischer Standards, das Masterkonzept Zukunft im künftigen Creativity & Innovation Centre (CIC) – Themen wie diese sind die seinen. Der ganze Campus soll sukzessive auf Nachhaltigkeit umgebaut werden und optimale Bedingungen für Schüler und Lehrer bieten. Los ging es mit dem Abriss der alten Sporthalle samt Gasheizungsanlage, die durch ein Blockheizkraftwerk in einem Container

ersetzt wurde. Viele Vorschläge kommen auch vonseiten der Schüler, die sich konkret Gedanken machen um Müllvermeidung und andere umweltfreundliche Themen. Projekte rund um die 17 SDG* sowie Konzepte wie die europäische Umweltschule (Eco-School) sind dabei fest verankert im Lehrplan wie auch bei den Nachmittagsaktivitäten (After School Activities).

Die Eco-School ist das „Baby“ von Emma Morris, Koordinatorin für CAS (Creativity, Activity und Service) und Service Learning. Hunderte von Schülern sämtlicher Jahrgangsstufen engagieren sich im Rahmen der Eco-School, sind aktiv in The Green Team, The Eco-Agents, The Eco Club, BIS Blooms, The Worm Team.

Es gibt Projekte wie den Sustainability Hub, The Permaculture Project, Carbon Zero und Earth-Charta. Jeder Schüler hat eine Stimme und setzt diese auch ein. „Die Schüler sind unglaublich motiviert und passioniert. Sie trauen sich, sind keineswegs schüchtern“, erzählt Dr. Chrissie Sorenson, die Direktorin, und

* 17 Sustainable Development Goals: Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.

Morris ergänzt: „Sie haben fantastische Ideen, die sie auch umsetzen wollen und können.“ Einer ihrer Vorschläge drehte sich um gesundes Kochen und Essen, bei dem die Älteren die Jüngeren unterrichteten und aus dem letztlich der Sustainable Hub hervorging.

Nachhaltige Themen fließen auch in den Lehrplan ein, von Mathematik bis Kunst. „Das wird von den Lehrkräften verlangt, aber auch in Fortbildungen vermittelt“, erklärt Sorenson und manche Themen lägen ja auch auf der Hand – die SDGs* etwa.

Die BIS hat noch viel vor. Alles und alle sind ständig in Bewegung. Im CIC etwa wird eine neue Art des Lernens verwirklicht werden in interdisziplinären, flexiblen Räumen rund um die Kernthemen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Kunst, Mathematik. Dort, wo die ehemalige Sporthalle war. Die hat man natürlich nicht einfach auf dem Wertstoffhof entsorgt. Vielmehr wurde sie mit hoher Sensibilität für Materialien und Umwelt abgebaut und wird an anderer Stelle zur Weiternutzung wieder aufgebaut.

Andi Pichler lässt Grundschüler im Campus-Garten mit anpacken. Der Assistenzlehrer und Beauftragte für Nachhaltigkeitsentwicklung leitet die Eco-Agents als Nachmittagsaktivität.

Wir müssen unserer nächsten Generation beibringen, die Natur zu lieben und klarmachen, dass wir Teil der Natur sind. Nachhaltigkeit und Frieden beginnen im „Ich“. (Emma Morris, Koordinatorin für CAS und Service Learning)

Bavarian International School (BIS)

• 1990 gegründet, 1991 eröffnet.

• Gemeinnützige AG.

• Zwei Standorte: der Haimhausen Campus bei München und der City Campus in der Leopoldstraße in München.

• 250 Mitarbeitende.

• 1.250 Schüler aus 70 Nationen.

• 180 Lehrkräfte aus über 40 Nationen.

• Rund 80 außerschulische Aktivitäten mit mehr als 400 Teilnehmenden.

• Bietet das gesamte Spektrum der IB-Programme an, beginnend mit dem International Baccalaureate Primary Years Programme (IBPYP) für die Altersgruppe von 3-12 Jahren, über das Middle Years Programme (IBMYP) für die Altersgruppe von 13-16 Jahren, bis hin zu den Diploma (IBDP) und Career-related (IBCP) Programmen für die Altersgruppe von 16-19 Jahren.

• Unterstützt eine Schule in Nepal.

Gebäude, die kreislauffähig und CO 2-positiv sind, gesunde Materialien, die man trennen und wieder recyceln kann: Mit diesen und anderen Herausforderungen beschäftigt sich

EPEA . Und zwar schon seit Jahrzehnten.

EPEA ist Cradle to Cradle-Pionier.

DEPOT ALS DEPONIE – DIE STADT ALS ROHSTOFFMINE

Cradle® als Methode für die Circular Economy in allen Industriebranchen sowie in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Drees & Sommer 2013 widmete sich die EPEA vermehrt der Frage, welche Materialien in Bauprojekten verwendet werden und wie man von Anfang an ihre möglichst lange Wiederverwendbarkeit mitdenken kann. So werden „Circularity Passports®“ für Gebäude erstellt, die Dinge wie diese analysieren und katalogisieren: „Materialgesundheit“, Herkunft der Baustoffe, Trennbarkeit, Demontagefähigkeit, CO2-Fußabdruck des späteren Baus und seines Betriebs.

EPEA gehört inzwischen zur Beratungsfirma Drees & Sommer, ist ein internationaler Innovationspartner für umweltverträgliche Produkte, Prozesse, Gebäude und Stadtquartiere. Hersteller von Industrieprodukten, Bauherren und weitere Akteure aus Industrie und Bauwirtschaft erhalten dabei in-

ÜBER CRADLE TO CRADLE® wird viel gesprochen. Aber was bedeutet das eigentlich? Und wer hat den Begriff erfunden? Cradle to Cradle (C2C) heißt „von der Wiege zur Wiege“ und steht für die Idee, dass Materialien nach ihrer Nutzung nicht zu Abfall werden, sondern als Rohstoffe für neue Produkte dienen. C2C ist ein nachhaltiges Design- und Produktionskonzept. Das Ziel: Abfall vollständig zu vermeiden, indem Produkte so entwickelt werden, dass ihre Materialien in geschlossenen Kreisläufen zirkulieren. Miterfinder des Cradle to Cradle® Design Frameworks ist Prof. Dr. Michael Braungart. Schon vor Jahrzehnten, genauer gesagt im Jahr 1987, gründete er in Hamburg EPEA. Hauptaufgabe des Unternehmens: die Etablierung von Cradle to

408 Gebäude sollen in einer riesigen ehemaligen US-amerikanischen Wohnsiedlung in Heidelberg abgebrochen werden und bestmöglich im Patrick-Henry-Village  wiedereingesetzt werden, einem Stadtteil mit Wohnungen für 10.000 Menschen und Raum für 5.000 Arbeitsplätze.

tensive Unterstützung, Vorreiter einer echten Kreislaufwirtschaft zu werden. Vom Einsteiger-Workshop über den digitalen Zwilling zu Roadmapping, Circularity Passport® und Zertifizierung. Will man mit den besten Zertifikaten ausgezeichnet werden, muss man die gesamte Lieferkette offenlegen. Bis hin zu den Rohstofflieferanten und mit allen Rezepturen der eventuell verwendeten Chemikalien.

Bei den ersten MINT Expert Talks am 14. November im Presseclub München, der neuen Eventserie von MPM GREEN, sprach Senior Consultant Andrea Heil mitreißend über das Thema „Depot statt Deponie – die Stadt als Rohstoffmine“ und Urban Mining und zeigte einige Referenzen, zum Beispiel das Patrick-Henry-Village in Heidelberg.

Foto: Matthias Heinrich

Fruchtenzyme statt Silikate

SWISSDENT revolutioniert den Zahnkosmetikmarkt mit schonenden, mineralisierenden und zudem aufhellenden Zahnpasten und patentierten Zahnbürsten. Im Exklusivinterview gibt Astrid von Stockar, CEO und Miteigentümerin von SWISSDENT, genauere Einblicke.

Sie haben ein sehr schönes, natürliches Lächeln. Wie wichtig empfinden Sie in der heutigen Zeit und in unserer Gesellschaft ein gepflegtes Lächeln?

Es ist der Ausdruck eines gesunden Lebensstils und ist unsere erste Visitenkarte. Ein strahlendes Lachen mit gepflegten Zähnen sagt alles über einen Menschen aus.

SWISSDENT steht für patentierte Zahnkosmetik aus der Schweiz. Was macht es so einzigartig?

Dass wir die Zähne schonend aufhellen, ohne den Zahnschmelz anzugreifen. Unsere Zahnpasten haben einen sehr tiefen Abrasionswert, das macht uns einzigartig. Dieser RDA-Wert wird auf unseren Tuben ausgewiesen! Ein Wert unter RDA 70 gilt als „sanft zu den Zähnen“ - und wir sind bei 40 und darunter. Zahnpasten ohne RDA-Wert auf der Tube sind abrasiv und tragen den weißen Zahnschmelz schichtweise ab! Das schließt das Gros an Zahnpastenmarken ein.

Können Sie die Innovation hinter dieser schonenden Aufhellung bzw. den Unterschied zu anderer Zahnkosmetik genauer darlegen? Herkömmliche Zahnpasten verwenden Silikate zur Reinigung wie etwa Sand oder Marmorstaub, die den Belag physisch wegschrubben. Dadurch werden die Zähne optisch zwar sauber, zeitgleich wird aber auch eine kleine Schicht Zahnschmelz abgetragen, das wirklich einzige, was am Zahn weiß ist. Mit Swissdent werden die Zähne nicht mittels Silikaten geschrubbt, sondern mit Fruchtenzymen gewaschen. Und im zweiten Schritt durch mikronisiertes Calciumperoxid aufgehellt. „Mikronisierung“ geht so: Man gibt Calciumperoxid in einen Tumbler und zerstört die Molekülstruktur, damit eine große Oberfläche entsteht. Dadurch kommt man mit weniger bleichender Substanz aus und hat zeitgleich eine höhere Wirksamkeit, sprich bessere Aufhellung.

Wie lange sollte man SWISSDENT verwenden bis sich die optische, zahnaufhellende Veränderung der Zähne einstellt?

Nach circa einer Zahntubenfüllung. Am Anfang überzeugt das Frische- und Glätte-Gefühl, das sehr lange anhält. Der Bakterienfilm, der diesen pelzigen Eindruck erzeugt, bleibt ganz aus. Die Aufhellung und der verminderte Zahnstein fallen nach einem Monat optisch ins Gewicht, das ist in etwa der Zeitraum, bis die erste Tube aufgebraucht ist.

Was empfehlen Sie, wenn jemand unbedingt ein Bleaching machen möchte für den Instant-Whitening-Effekt?

Dann kann man dies nur bei einem Zahnarzt professionell machen lassen. Nur ein Zahnarzt darf mit diesen starken Bleaching Mitteln hantieren. Alle Bleaching-Produkte, die dem Konsumenten im Handel angeboten werden, geben keinen Instant-Effekt. Ich gebe aber zu bedenken, dass eine schonende Aufhellung auch die gesündeste ist. Was in diesem Kontext nicht zu vergessen ist, denn Gesundheit beginnt ja bekanntermaßen im Mund!

swissdent.ch

Abbruchbeton ist der größte Abfallstrom der Welt: Rund eine Milliarde Tonnen fallen jedes Jahr weltweit an, allein in Deutschland jährlich 70 Millionen Tonnen. Wie wäre es also, diesen Abfallstrom in eine „Kohlenstoffsenke“ zu verwandeln, die nicht vermiedene oder schwer vermeidbare Emissionen aus der Atmosphäre entfernt?

VON BIOGAS

ZU BETON

NEUSTARK hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Abfallstrom in eine „Kohlenstoffsenke“ zu verwandeln, und zwar, indem CO2 abgeschieden wird, um es in mineralischen Abfallströmen wie Abbruchbeton dauerhaft zu speichern.

Das Prozedere: Um das CO2 zu gewinnen, arbeitet neustark mit Biogasanlagen zusammen. Diese trennen während der Biogasaufbereitung Methan von CO2. Mithilfe von neustarks innovativer Technologie, die direkt an der bestehenden Anlage installiert ist, wird das hochreine CO2 aufgefangen und verflüssigt. Danach wird es zu nahe gelegenen Speicheranlagen

transportiert – hier arbeitet neustark mit Recyclern zusammen –, wo die mineralischen Abfallmaterialien wie Abbruchbetongranulat, Betonmischwasser, Schlacken oder Aschen mit dem CO2 in Verbindung gebracht werden und unterbrechungsfrei in bestehenden Produktionsprozessen integriert. Dadurch wird ein beschleunigter Mineralisierungsprozess ausgelöst, wobei das CO2 mit dem Granulat reagiert und als Kalkstein dauerhaft in dessen Poren und an der Oberfläche gebunden wird. Das Risiko einer Umkehrung der Speicherung ist bewiesenermaßen vernachlässigbar. Und da für diesen Prozess biogenes CO2 verwendet wird, entstehen sogenannte Negativemissionen.

Pro Tonne Abbruchbeton können ca. 10 kg CO2 gespeichert werden – das bedeutet allein für Deutschland ein enormes Potenzial: Mithilfe von neustarks Technologie können rund 700.000 Tonnen CO2 dauerhaft in Abbruchbeton gespeichert werden. Dieser Ansatz bietet eine bereits heute realisierbare Alternative zur bisher diskutierten Lösung der lokalen unterirdischen Speicherung von CO2 oder des Transports des überflüssigen CO2 an Speicherstätten rund um die Nordsee.

Neustark treibt die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen kräftig voran. 21 Abscheidungs- und Speicheranlagen im deutschsprachigen Raum sowie im UK sind bereits in Betrieb, 40 weitere in Bau. Alles mit dem Ziel, im Jahr 2030 eine Million Tonnen CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und dauerhaft in mineralischem Abfall zu speichern.

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Peak Design:

45L Outdoor Rucksack

So muss ein moderner Rucksack für Outdoor und Alltag sein. Durch dacht, modular und stylisch, mit praktischen Erweiterungsmöglich keiten für drinnen und draußen. Ein weiteres großes Plus: einfache Zu griffsmöglichkeiten. Was auf den ers ten Blick wie ein urbaner Rucksack aussieht, glänzt im Outdoor-Einsatz.

Tanboer: Airbag Recycled Nylon66 Daunenjacke

Während der ISPO Award Ausstellung der ISPO MUNICH 2024 wurden erneut zahlreiche innovative Produkte präsentiert. MINT stellt die zehn nachhaltigsten Artikel vor.

RECYCLING IST ZUM STANDARD GEWORDEN

Es ist großartig, dass Tanboer das Material aus gebrauchten Airbags wiederverwertet und dafür einen praktischen Weg gefunden hat. Auch das Recycling von gebrauchten Daunen ist sehr sinnvoll, da sie viel zu schade zum Wegwerfen sind.

Erhältlich ab März 2025 tanboergarment.com

B LACKYAK : Watusi G2

Expeditions-Overall Toll, dass man in diesem Einteiler nicht wie das Michelin-Männchen aussieht. Er ist leicht und nimmt nur wenig Platz ein. Die integrierte Weste bietet zusätzliche, eng anliegende Taschen und erleichtert das Ausziehen der äußeren Jacke. Für die hängenden Ärmel gibt es einen Verschluss, ein gut durchdachtes Detail. Erhältich ab September 2025 blackyak.de

DIESES POSITIVE FAZIT zogen die Jury des ISPO Awards und Textilexpertin Louisa Smith nach der Bewertung sämtlicher eingereichter Produkte. Dabei werden inzwischen nicht nur Textilien recycelt, sondern zunehmend auch Schuh- und Hardware-Komponenten, bis hin zum Recycling von CO2-Emissionen der Schwerindustrie, die mittels Carbon Capture Technologie wieder in chemische Grundbausteine zur Textilerzeugung umgewandelt werden. PFCs wurden inzwischen fast vollständig aus der Produktion und den fertigen Produkten eliminiert, weil leistungsfähige Alternativen für wasserabweisende Beschichtungen gefunden wurden. Das kommt Mensch und Umwelt gleichermaßen zugute. Auch auf Langlebigkeit und die Reparaturfähigkeit von Produkten wird zunehmend bei der Entwicklung geachtet. Insgesamt lassen die aktuellen ISPO Award Produkte einen positiven Blick in die Zukunft werfen.

Yardsale: Magnetische, modulare Skistöcke Erfrischendes und durchdachtes Design. Ein Magnet macht‘s einfach: Kein endloser Kampf mehr mit verhedderten Skistöcken. Dazu kommt der modulare Aufbau der einzelnen Elemente zu einem robusten und eleganten Skistock. Fantastisch. Ein weiteres Plus: recyclebare Materialien. Modern und zeitgemäß. yardsale.ski

Adidas Terrex: Xperior Hybrid Primeknit Climaproof+ Jacket and Pants: Dehnbar, wo es darauf ankommt, wasserdicht rundum: Der ausgeklügelte Materialmix macht diese Jacke zum Hingucker und zum zuverlässigen, bequemen Performance-Teil. Ein Freeride-Tipp, auch wegen der cleveren schneespezifischen Details, der großen Bewegungsfreiheit und dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine sehr clevere Kombination aus 3L- und wasserdichtem Primeknit-Material - der Mix verbessert nicht nur Funktionalität und Komfort, sondern auch den Style - eine extrem durchdachte Hose zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis, vor allem wegen des innovativen und verantwortungsvollen Umgangs mit den Inhaltsstoffen. adidas.de/en

mey: PRFRMNC+ Base Layer Als Strickwarenspezialist hat mey eine Lösung gefunden, wie die Baselayer den Schweiß besser ableiten und den Chill-out-Effekt vor allem bei Rucksackträgern verhindern können. Das Material ist superweich und fühlt sich im nassen Zustand angenehm trocken an. mey.com

Smartwool: Second Cut Fleecejacke

Ein wichtiger Beitrag zum Thema Kreislaufwirtschaft: Mit dieser Jacke setzt Smartwool seinen konsequenten Weg gegen Ressourcenverschwendung fort. Upcycling auf höchstem Niveau. Eine nachhaltige Produktion, die das Ergebnis jahrelanger Forschung ist. Ein Aufwand, der sich lohnt. Erhältlich ab August 2025 smartwool.eu

Patagonia: PowSlyer-Jacke

Zusätzlich zu den nachhaltigen Materialien verfügt die Jacke über einige clevere Details wie Stretcheinsätze an den Seiten der Kapuze, die es ermöglichen, die Kapuze bei stürmischem Wetter über den Helm zu ziehen, ohne die Vorderseite der Jacke öffnen zu müssen. Erhältlich ab August 2025 eu.patagonia.com

Scanne den QRCode und erfahre Alles über die weiteren ISPO Award-Gewinner.

Über die ISPO Awards

Der ISPO Award ist eine hoch angesehene Auszeichnung für innovative Produkte innerhalb der Sport- und Outdoorbranche weltweit. Eine Fachjury bewertet in vier über das Jahr verteilten Jury-Meetings die eingereichten Produkte. Die innovativsten Produkte der Sport- und Outdoorbranche werden zweimal im Jahr, im Rahmen der OutDoor im Frühsommer und ISPO Munich im Winter, über eine Ausstellung präsentiert.

The North Face: A68a Dryvent™ Mono Shell-Jacke

Die Idee dieser Jacke basiert auf ökologischer Verantwortung und modernstem Design: Der nahtversiegelte, wasserdichte Schutz hält Sie trocken, und dank der Monomaterialkonstruktion ist die Jacke am Ende ihrer Lebensdauer vollständig recycelbar, ohne dass sie zerlegt werden muss. thenorthface.de

Kailas: Yan GTX Trekking-Schuh

Der Yan von Kailas kombiniert Trailrunning- und Hiking-Eigenschaften für eine vielseitige Performance. Das duale BOA-Fit-System ermöglicht eine schnelle und präzise Anpassung, während der hervorragende Grip und die ultraleichte Konstruktion für Komfort und Haltbarkeit sorgen. Erhältlich ab Sommer 2025 kailasgear.com

Mons Royale: Diversion Merino

Wind Jacket Diese Jacke kombiniert technische Leistung mit dem Komfort von Merinowolle, um bei jeder Fahrt Spitzenleistungen zu garantieren. Sie bietet hervorragenden Feuchtigkeitstransport, Temperaturregulierung und Komfort und verschafft dem Fahrer bei allen Wetterbedingungen einen Vorteil gegenüber synthetischen Alternativen. Erhältlich ab März 2025 monsroyale.com

Allied Feather+Down: 1000 fill power ExpeDRY Ultraleicht-Daunenjacke

Diese Jacke ist wie eine Wolke, in die man hineinschlüpfen kann. Sie ist extrem leicht, geräumig, warm und damit vielseitig einsetzbar. Der cleane Look und die 1000-Fill Power Daune versprechen eine lange Lebensdauer. alliedfeather.com

Lothar Hofer: The Bæ rntal

Ein Produkt, das durch traditionelle Handwerkskunst besticht: ein Loden-Einteiler mit hohem Tragekomfort, regional in Österreich produziert. Nachhaltig gestaltet und individuell anpassbar - ein modernes Produkt. baerntal.com

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Wärmepumpen: Der Schlüssel zur klimafreundlichen Wärmewende

Wärmepumpen sind nicht nur die grünste Art zu heizen, sondern auch die günstigste. Das zeigt die Berechnung von Energieanbieter Octopus Energy. Während traditionelle Öl- und Gasheizungen einen Wirkungsgrad von etwa 90 Prozent haben, arbeiten Wärmepumpen deutlich effizienter: Für jede Kilowattstunde Strom erzeugen sie das Vierfache an Wärmeenergie.

Die Vorteile sind bemerkenswert: Ein durchschnittlicher Haushalt kann über die Lebensdauer einer Wärmepumpe mehr als 10.000 Euro einsparen. Dies liegt nicht nur an der hohen Effizienz, sondern auch an der zunehmenden Volatilität von Gas- und Ölpreisen. Im Gegensatz dazu werden Strompreise durch steigende erneuerbare Energien perspektivisch günstiger.

Besonders interessant ist die Flexibilität moderner Wärmepumpen. Octopus Energy demonstriert dies mit dem Tarif Octopus Heat, bei dem Verbraucher durch intelligente Steuerung Energie vor allem in den frühen Morgen- und Nachmittagsstunden nutzen – wenn Strom am günstigsten und das Stromnetz

am wenigsten belastet ist. Das entlastet nicht nur die Infrastruktur, sondern spart auch die Energiekosten.

Ein Blick nach Skandinavien zeigt: Wärmepumpen funktionieren selbst in Regionen mit deutlich kälteren Wintern hervorragend. Entgegen verbreiteter Mythen sind sie sowohl für Neubauten als auch für Altbauten geeignet – wie Octopus Energy durch Praxisbeispiele, darunter sogar die Installation in einem Haus aus dem Jahr 1860, eindrucksvoll belegt.

85 Prozent des Energieverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt entfallen auf Wärme und Warmwasser. Wer hier auf klimafreundliche Technologien setzt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – unabhängig davon, wie der Strommix zusammengesetzt ist.

Die Energiewende braucht mutige Schritte. Wärmepumpen sind eine Technologie, die nicht nur das Klima schützt, sondern auch wirtschaftlich Sinn macht. Sie entlasten das Stromnetz und bieten langfristig eine nachhaltige Lösung für die Wärmeerzeugung. octopusenergy.de

Fotos: Octopus Energy

Urban Mining

Kosteneinsparungen

CO2-Einsparung

Neue Resourcen schaffen. Bauen für die Zukunft.

Ressourcenschutz

THE GREEN NEWS

Recycling gegen Armut

Fast 70 Millionen Tonnen Plastik werden im Jahr 2024 die Umwelt belasten. Entwicklungsländer sind am meisten belastet, denn sie sind oft auf billige Einwegprodukte angewiesen und ohne eine ordnungsgemäße Entsorgung führt dies zu starker Verschmutzung. Armut und Plastikverschmutzung gehen Hand in Hand! Plastic Bank geht dagegen vor. Das soziale Unternehmen hat ein globales Flaschenpfandprogramm ins Leben gerufen. „Wir sehen Plastik als wertvolle Ressource. In den Regionen, die am stärksten von der Plastikverschmutzung betroffen sind, fördern wir das Sammeln von Plastik, indem wir es als Währung verwenden. Dieser Ansatz gibt den Gemeinden die Möglichkeit, Plastikmüll gegen Einkommen und soziale Leistungen einzutauschen“, sagt das Team um Gründer David Katz. Konkret: In Ländern wie Haiti, Indonesien und den Philippinen werden Menschen dafür bezahlt, Plastik zu sammeln, das dann recycelt wird. Mit zwei Effekten: Plastik wird aus dem Ozean entfernt und gleichzeitig werden CO₂-Emissionen reduziert.

Wasserstoff auf Schienen

Vielleicht ist es Wasserstoff, der den Verkehr in der Zukunft signifikant klimafreundlicher macht. Die Deutsche Bahn ist jedenfalls dran. DB Energie, genauer gesagt. Sie hat eine neuartige Lösung zur Wasserstoffversorgung inklusive mobiler Wasserstofftankstelle entwickelt. Dabei wird grüner Wasserstoff direkt vor Ort mithilfe von Ökostrom hergestellt. Der weitere Weg ist so clever wie effektiv, denn zunächst wird der Wasserstoff in einem mobilen Speicher gelagert, anschließend im daneben liegenden Tanktrailer aufbereitet und gekühlt, letztlich angepasst und in der optimalen Betankungszeit ins Fahrzeug gefüllt, damit dieses so schnell wie möglich auf die Strecke geschickt wird – die Kommunikation zwischen Zug und Tankstelle macht’s möglich. In Bayern fährt seit Anfang 2024 ein Wasserstoffzug mit grünem Wasserstoff. Die WasserstoffTankstelle und der mobile Speichertrailer stehen in Augsburg.

Oben: Brennstoffzellen-Fahrzeug von DB Schenker

Unten: Betankung des neuen Mireo Plus H an der Wasserstoff-Tankstelle im Prüfcenter von Siemens Mobility.

Nachhaltige mobile Energielösungen für die Zukunft. Die emost AG, ein 2020 gegründetes Schweizer Start-up, bietet mit mobilen Batteriespeichersystemen eine saubere, kostengünstige Alternative zu Dieselgeneratoren und temporären Netzen, besonders auf Baustellen und in abgelegenen Gebieten. Das zweite Produkt von emost, der Butler M, ist ein mobiles Energiesystem mit 150 kWh Kapazität, das geräuschlos und emissionsfrei arbeitet und die Kosten im Vergleich zu Dieselgeneratoren um bis zu 58 % senkt. Emost-Systeme finden bereits Anwendung im Bauwesen, in der Filmproduktion und bei der Notfallversorgung. Über 100 Systeme wurden verkauft und geliefert, und das Unternehmen expandiert durch Partnerschaften in Europa. 2024 wurde emost mit dem SEF.Growth-Label ausgezeichnet. In einer Welt, die sich von fossilen Brennstoffen verabschiedet, hilft emost Unternehmen, ihren CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und kostengünstig auf neue Technologien umzusteigen. emost.com

Sicher auf Tour mit Thule

Liegen, sitzen, schlafen, neugierig umherblicken – Säuglinge und Kinder machen viel, wenn sie im Auto oder Kinderwagen sind. Thule bietet für jedes Alter und jedes Bedürfnis intuitive, sichere und schicke Lösungen.

Fast jedes zweite Kind fährt falsch gesichert im Auto mit. Damit ist jetzt Schluss. Das Kindersitzsystem von Thule bietet Klarheit, Einfachheit und Sicherheit – intuitivem Design und innovativem Thule SenseAffirm System sei Dank. Sowohl die Babyschale als auch der Kleinkindsitz sind dabei mit dem Thule Impact Protection System ausgestattet. Das schützt bei Seiten-, Heck- und Frontalaufprall und bietet obendrein einen Rundum-Kopfschutz.

Der Hit bei der Babyschale ist die EasyDock Technologie für die kinderleichte Anbringung: Sitz in einem beliebigen Winkel zur Autotür aufsetzen, zur Verriegelung drehen, und schon kann es losgehen. Und draußen kann man die Babyschale ganz flach machen für eine ergonomische Liegeposition auf allen preisgekrönten Kinderwägen von Thule. Der Kleinkindsitz punktet mit drei Verstellmöglichkeiten, hochwertigen weichen Materi-

alien, großer Kopfstütze, weichem, herausnehmbaren Kleinkind-Sitzverkleinerer sowie vollständig gepolstertem Gurt für komfortable Nickerchen.

Was im Auto brilliert, glänzt auch außerhalb: Von Thule gibt es qualitativ hochwertige und zeitlos moderne Kinderwägen, die lange halten. Und jede Menge Zubehör. Der dreirädrige Thule Urban Glide etwa ist fürs Joggen konzipiert und ermöglicht es Eltern, auch mit ihren Kindern auf hohem Niveau zu laufen. Dank ihrer robusten Konstruktion ist er für alle Arten von Untergründen und für alle Wetterbedingungen in der Stadt und auf dem Land geeignet. Der vierrädrige Thule Urban Glide ist ein stadtfreundlicher, komfortabler und funktioneller Buggy und ebenso bestens geeignet für jedes Gelände. Seine unvergleichliche Wendigkeit wurde für den Alltagsgebrauch entwickelt. Enge Kurven lassen sich mit ihm ebenso locker bewältigen wie belebte Straßen oder unwegsames Gelände. Die Produkte von Thule halten, was sie versprechen. Denn im Thule Test Center™ in Hillerstorp, Schweden, müssen sie über 25 Thule Teststandards erfüllen. Die aktuellen ISO-Standards werden damit bei weitem übertroffen.

Bereit, um gemeinsam die Welt zu entdecken? Im Thule Store in der Dultstraße 7 mitten in München jedenfalls steht man bereit für große und kleine Kunden.

thule.com

Fotos: Thule

9:30 Uhr – 14. Februar Mit Blick auf den See

Winterzauber Tessin

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Die Wunder von Aruba

„One Happy Island“, wie die Karibikinsel Aruba auch genannt wird, ist ein paradiesisches Reiseziel. Um die heimischen Tiere und die Natur zu schützen, gibt es zahlreiche Initiativen. Urlauber können sich ebenfalls beteiligen.

Wer Shoco-Eulen, Prikichi-Papageien, blauen CododoEidechsen und vielen anderen exotischen und gefährdeten Tierarten begegnen möchte, ist auf Aruba goldrichtig. Im Parque Nacional Arikok, Arubas grüner Seele, leben auf 34 Quadratkilometern die meisten heimischen und geschützten Tiere. Auch eine Vielzahl von trockenheitsresistenten Kakteen, Bäumen und Pflanzen wachsen dort. Und zwischen Lava- und Kalksteinformationen, versteckten Buchten wie Moro und Dos Playa und alten Felszeichnungen gibt es eine Fülle von Geschichte zu entdecken. Seit 2000 betreut die Aruba Conservation Foundation (ACF) den herrlichen Park. Besucher tragen mit ihrem Eintritt zur Erhaltung der Natur und der Bildungsprogramme bei.

Die Aruba Conservation Foundation verwaltet rund ein Viertel der Insel und vier Meeresschutzgebiete. Dieses und weitere Schutzprojekte zeigen Arubas Engagement für Nachhaltigkeit und Biodiversität, sichern die

Vielfalt der Flora und Fauna und schützen 316 endemische Tierarten, darunter 282 Vogelarten. So konnte 2024 der Gelbschulteramazone „Lora“ nach Arubas Wiederaufforstungsprojekten erfolgreich eingeführt werden und seit 2023 werden Mangroven und Korallen wieder aufgebaut. Und die Kanincheneule „Shoco“, die ihre Nester in Erdlöchern baut, wird kontinuierlich überwacht, da sie besonders anfällig ist.

Auf Aruba zu Gast sein, bedeutet also viel mehr als an traumhaften Stränden zu liegen und im glasklaren, karibischen Wasser zu baden. Jeder kann zum Erhalt der Natur beitragen: auf markierten Wegen bleiben, keinen Müll hinterlassen, Abstand zu Pflanzen und Tieren halten, motorisierte Fahrzeuge meiden und riffsichere Sonnencreme verwenden. Wer noch mehr möchte, kann bei Riff- und Strandsäuberungen mitmachen und die Schönheit Arubas noch intensiver erleben und aktiv schützen. Der „Aruba-Effekt“ ist damit jedenfalls garantiert: das Gefühl, nicht nur Gast zu sein, sondern Teil eines einzigartigen Ökosystems, das auch nach der Abreise lange in Erinnerung bleibt.

aruba.com/de

Fotos: Armando Goedgedrag, Jef Pattyn, Jetlag, Wings Global Media

Kreuzfahrt à la PONANT

Wer die Weltmeere mit einem Hauch von Savoir-vivre erkunden möchte, sollte auf einer der Kreuzfahrtyachten von PONANT in See stechen. Im Portfolio sind Sehnsuchtsorte wie diese: Mittelamerika, Seychellen, Südsee und Japan.

Wie wäre es, per Schiff die entlegensten Regionen der Welt zu erkunden, mitten hinein in prachtvolle Natur und exotische Kultur? Mit PONANT lassen sich Schätze weit weg von viel befahrenen Routen entdecken. Neben Expeditionen in die Antarktis und in den hohen Norden stehen auch viele Warmwasserziele auf dem Fahrplan. In Mittelamerika etwa führt die Reise zum Panamakanal, in den Meeresnationalpark Bahía de Loreto im Golf von Kalifornien an der Westküste Mexikos, zur weltberühmten Maya-Stätte Chichén Itzá, zum spektakulären Tauchspot Blue Hole in Belize oder zur archäologischen Stätte Tazumal in El Salvador, einem Land, das noch ein echter Geheimtipp ist, und an viele weitere einzigartige Orte.

Mit einer der 14 kleinen Kreuzfahrtyachten, ausgestattet mit maximal 130 Kabinen, geht es zu den Perlen des Indischen Ozeans, zum Beispiel zur entlegenen Inselgruppe der Seychellen. Hier begeistern Kokospalmen, weißer Sandstrand und kristallklares Wasser, Parks und Naturreservate voller außergewöhnlicher Tiere und das Aldabra-Atoll, eines der abgeschiedensten Atolle der Welt, auch „Galapagos“ des Indischen Ozeans genannt. Südseeträume wiederum werden wahr mit der Paul Gauguin von PONANT. Tahiti, Bora Bora, die Marquesas-Inseln oder das Tuamotu-Archipel: in Französisch-Polynesien sind faszinierende Landschaften und idyllische Strände zu erleben und Menschen mit einer vielfältigen Kultur. Die Paul Gauguin ist eine Expertin für die Südsee, wurde speziell für die Gewässer des Südpazifiks konzipiert und kann dank des geringen Tiefgangs ganz nah an Lagunen und versteckte Buchten heranfahren. Mit 165 Kabinen und Suiten, die allesamt atemberaubende Meerblicke gewähren.

Für Japan-Interessierte hat PONANT gleich 16 unterschiedliche Kreuzfahrten im Programm. An Bord der LE SOLÉAL oder der LE JACQUES QUARTIER kommt man dabei etwa ins Herz des ursprünglichen Japans oder zu den Highlights, reist mit Fokus auf uralte Traditionen und legendäre Schreine oder legt einen Zwischenstopp in Guam ein, der größten Vulkaninsel Mikronesiens.

Die Qual der Wahl ist groß. Doch wer mit PONANT unterwegs ist, dem ist einiges sicher: der „French Touch“ in Design, Dekoration, Service und Gourmetküche, die persönliche Atmosphäre, eine tief verankerte Seefahrertradition sowie eine angenehme Melange an Gästen unterschiedlicher Herkunft und exklusive Destinationen. Zum Surfen hier lang:

ponant.com

Fotos: Sarah Rodgers, NicolasMatheus

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