DIE LUSTIGE WITWE (Revuefassung) Textbuch

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Textbuch (Revue-Fassung)

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Die lustige Wit+e OPERETTE VON VICTOR LÉON UND LEO STEIN Neufassung als Revue-Operette von THOMAS ENZINGER und JENNY W. GREGOR Texte der Gesänge von RUDOLF SCHANZER und ERNST WELISCH

Musik von

FRANZ LEHÁR

Musikalische Bearbeitung nach historischem Vorbild von HENNING HAGEDORN und MATTHIAS GRIMMINGER

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Bühnenvertrieb:

Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH

Bahnhofstraße 44-46 | 65185 Wiesbaden ----------------------------------------------------------------e-mail: post@musikundbuehne.de Internet: www.musikundbuehne.de

für den:

GLOCKEN VERLAG 05/22


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Alle Rechte vorbehalten. Hierzu zählen insbesondere das Recht der Übersetzung, Verfilmung und Übertragung durch Rundfunk, Fernsehen und sonstige Medien, der mechanischen Vervielfältigung und der Vertonung (Neuvertonung), die Verwendung zu Bühnenzwecken, Vorlesungen und Aufführungen, gleich ob von Amateur- oder Profibühnen sowie anderen Interessenten.

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Text, Komposition sowie Text- und Musikmaterial des Bühnenwerks werden Bühnen / Veranstaltern ausschließlich für Zwecke der Aufführung nach Maßgabe des jeweiligen Aufführungsvertrags zur Verfügung gestellt. Jede darüber hinausgehende Verwertung von Text und /oder Musikmaterial des Bühnenwerks bedarf der ausdrücklichen vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für dessen Vervielfältigung, Verbreitung, elektronische Verarbeitung, Übermittlung an Dritte und Speicherung über die Laufzeit des Aufführungsvertrags hinaus. Die vorstehenden Sätze gelten entsprechend, wenn Bühnen / Veranstaltern der Text oder das Musikmaterial des Bühnenwerks ohne vorherigen Abschluss eines Aufführungsvertrages zur Ansicht zur Verfügung gestellt wird. Weitere Einzelheiten richten sich nach den zwischen Bühnen / Veranstaltern und Verlag getroffenen Vereinbarungen. Dieser Text und die damit verbundene Komposition gilt bis zum Tag der Uraufführung / deutschsprachigen Erstaufführung / bis zur Erstübersetzung / der Neuübersetzung als nicht veröffentlicht im Sinne des Urheberrechtsgesetzes. Es ist nicht gestattet, vor diesem Zeitpunkt das Werk oder einzelne Teile daraus zu beschreiben oder seinen Inhalt in sonstiger Weise öffentlich mitzuteilen oder sich öffentlich mit ihm auseinanderzusetzen. Nicht vom Verlag genehmigte Verwertungen verletzen das Urheberrecht und können zivilrechtliche und ggf. auch strafrechtliche Folgen nach sich ziehen.

Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt. Dieses Material darf weder verkauft, noch verliehen, noch sonst irgendwie weitergegeben werden.

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Wird das Stück nicht zur Aufführung angenommen, so ist das Manuskript umgehend zurückzusenden an:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

AUFBAU DES STÜCKS

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VORSPIEL: Varieté in Südamerika ..................................................................................................................... 4 Musik Nr. 1a: Introduktion ..................................................................................................................... 4 Vorspiel 1. Szene .......................................................................................................................................... 4 Musik Nr. lb: Vilia-Song (Adan und Herren) .......................................................................................... 4 Vorspiel 2. Szene .......................................................................................................................................... 5 Musik Nr. 2: Chanson Hanna „Ja mein Freund aus Singapur“ (Hanna und Herren) ................................ 5 1. AKT: Botschaft ............................................................................................................................................... 9 Musik Nr. 4a: Tanz-Szene ..................................................................................................................... 9 1. Akt 1. Szene ............................................................................................................................................. 9 1. Akt 2. Szene ............................................................................................................................................. 9 Musik Nr. 4b: Introduktion (Adan, Zeta und Chor)................................................................................. 9 1. Akt 3. Szene ........................................................................................................................................... 12 Musik Nr. 5: Duett „Lied vom dummen Reiter“ (Valencienne und Rosillon) ........................................ 13 1. Akt 4. Szene ........................................................................................................................................... 15 1. Akt 5. Szene ........................................................................................................................................... 16 Musik Nr. 6: Auftrittslied der Hanna „Trübsinn kann hier doch nicht gedeihn’n“ (Hanna, Zeta und Herren-Chor) .............................................................................................................................................. 16 1. Akt 6. Szene ........................................................................................................................................... 19 1. Akt 7. Szene ........................................................................................................................................... 19 Musik Nr. 7: Auftrittslied des Danilo „Da geh‘ ich zu Maxim“ (Danilo und Damen) ............................ 19 1. Akt 8. Szene ........................................................................................................................................... 22 Musik Nr. 8: Duett „Ich bin eine anständ’ge Frau“ (Hanna und Danilo) ............................................... 24 1. Akt 9. Szene .......................................................................................................................................... 26 1. Akt 10. Szene ......................................................................................................................................... 28 Musik Nr. 9: Finale I (Hanna, Danilo, Valencienne, Rosillon und Chor) ............................................... 28 2. AKT: Hannas Gartenparty ............................................................................................................................. 32 2. Akt 1. Szene ........................................................................................................................................... 32 Musik Nr. 10: „Ich hol‘ dir vom Himmel das Blau“ (Adan).................................................................. 32 2. Akt 2. Szene ........................................................................................................................................... 33 2. Akt 3. Szene ........................................................................................................................................... 33 2. Akt 4. Szene ........................................................................................................................................... 34 2. Akt 5. Szene ........................................................................................................................................... 35 Musik Nr. 11: Weibermarsch (Hanna und alle Herren und Damen) ....................................................... 37 PAUSE ............................................................................................................................................................. 40 2. Akt 6. Szene ........................................................................................................................................... 41 2. Akt 7. Szene ........................................................................................................................................... 41 Musik Nr. 12a: Tanz (Hanna und Chor) ................................................................................................ 41 Musik Nr. 12b: Vilja-Lied (Hanna und Chor) ....................................................................................... 41 2. Akt 8. Szene ........................................................................................................................................... 42 Musik Nr. 13: Halt still (Valencienne, Rosillon und Chor) .................................................................... 43 2. Akt 9. Szene ........................................................................................................................................... 45 Musik Nr. 14: Duett „Lippen schweigen“ (Hanna und Danilo) ............................................................. 46 2. Akt 10. Szene ......................................................................................................................................... 46 2. Akt 11. Szene.......................................................................................................................................... 48 Musik Nr. 15: Duett und Romanze „Komm in den kleinen Pavillon“ (Valencienne und Rosillon) ........ 49 2. Akt 12. Szene ......................................................................................................................................... 50 Musik Nr. 16: Finale II (Hanna, Danilo, Zeta, Valencienne, Rosillon und Chor) ................................... 52 3. AKT: Maxim ................................................................................................................................................. 57 3. Akt 1. Szene ........................................................................................................................................... 57 Musik Nr. 17: Couplet „Ist sie eine anständ’ge Frau?“ (Adan).............................................................. 57

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

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3. Akt 2. Szene ........................................................................................................................................... 57 Musik Nr. 18: Reminiszenz „Da geh‘ ich zu Maxim“ (Danilo und Damen) .......................................... 58 3. Akt 3. Szene ........................................................................................................................................... 58 3. Akt 4. Szene ........................................................................................................................................... 59 Musik Nr. 19: Reminiszenz „Ja mein Freund aus Singapur“ (Hanna und Herren-Chor) ........................ 59 Musik Nr. 20: Finaletto Teil 1 (Ensemble) ............................................................................................ 61 3. Akt 5. Szene ........................................................................................................................................... 61 3. Akt 6. Szene ........................................................................................................................................... 62 Musik Nr. 20: Finaletto Teil 2 (Ensemble) ............................................................................................ 63 ENDE ............................................................................................................................................................. 63

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

VORSPIEL: Varieté in Südamerika Musik Nr. 1a: Introduktion

Vorspiel 1. Szene

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Musik Nr. lb: Vilia-Song (Adan und Herren)

VILIA, O VILIA THE WITCH OF THE WOOD WOULD I NOT DIE FOR YOU DEAR, IF I COULD! VILIA, O VILIA, MY LOVE AND MY BRIDE!” SOFTLY AND SADLY HE SIGH’D. THE WOOD MAIDEN SMILED, AND NO ANSWER THE GAVE, BUT BECKON’D HIM INTO THE SHADE OF A CAVE. HE NEVER HAD KNOWN SUCH A RAPTUROUS BLISS, NO MAIDEN OF MORTALS SO SWEETLY CAN KISS! AS BEFORE HER FEET HE LAY SHE VANISH'D IN THE WOOD AWAY AND HE CALLED VAINLY TILL HIS DYING DAY.

CHOR:

VILIA, O VILIA THE WITCH OF THE WOOD WOULD I NOT DIE FOR YOU DEAR, IF I COULD! VILIA, O VILIA, MY LOVE UND MY BRIDE!“ SOFTLY AND SADLY HE SIGH'D.

ADAN:

Es war eine Königstochter, gar herrisch, unnahbar und kühl. Man nannte sie heimlich im Lande: Die Dame ohne Gefühl. Ihr Domizil war umlagert von unzähligen Kavalieren, doch sie ignorierte alle, auch wenn sie krochen auf allen Vieren. Doch beginnen wir ein Jahr früher, noch voller Träume war das Mädchen: es sang in einer schmutzigen Bar, in einem südamerikanischen Städtchen Dort trug sie vor ihre Lieder für Günstlinge ohne Niveau, bis einer kam, der sie liebte, INNIG UND HOFFNUNGSFROH.

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ADAN:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Vorspiel 2. Szene Ladies and Gentleman, sie wird ein größerer Star als der Göttervater Zeus! Doch noch singt sie hier in ihrer Heimat im schönen Südamerika Begrüßen Sie mit tosendem Applaus: Hanna und ihre Girls und Boys!

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ADAN:

Musik Nr. 2: Chanson Hanna „Ja mein Freund aus Singapur“ (Hanna und Herren) HANNA:

WENN ICH DURCH DIE STADT KARRIOLE TRIPPELTRAPP UND TRIPPELTRAPP, LAUFEN SICH DIE STIEFELSOHLE HINTER MIR DIE MÄNNER AB.

HANNA & CHOR: TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP TRIPPEL, TRAPPEL, TRIPPEL, TRAPPEL TRIPPEL, TRAPPEL, TRIPPEL,TRAPP.

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HANNA:

UND ICH RENNE IMMER SCHNELLER TRIPPELTRAPP UND TRIPPELTRAPP BIS ZU DEM BEWUSSTEN KELLER, WO ICH DEN BESCHÜTZER HAB’. UND DANN STEH’N SIE DA UND GLOTZEN, SEH'N SIE SEINE MUSKELN STROTZEN UND EINER NACH DEM ANDERN FÄHRT DANN SACHTE AB – JA, MEIN FREUND AUS SINGAPUR IST VERLIEBT IN EINE NUR, EINE NUR, WIE ICH ES BIN – DARUM ZIEHT‘S IHN ZU MIR HIN! EINE NUR, DIE MACHT IHN SCHARF. UND WENN DIE 'MAL WAS BEDARF LÄSST SIE SICH'S BESORGEN NUR – VON DEM FREUND AUS SINGAPUR!

HEIMLICH ÜBER MANCHE STIEGE TRIPPELTRAPP UND TRIPPELTRAPP KOMMT AUCH MANCHE FEINE ZIEGE NACHTS IN DAS LOKAL HERAB.

HANNA & CHOR: TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

TRIPPEL, TRAPPEL, TRIPPEL, TRAPPEL TRIPPEL, TRAPPEL, TRIPPEL,TRAPP. KOMMT KOKETT DAHER GEGANGEN, TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP – UM DEN MEINEN EINZUFANGEN – UND DER MEINE LEHNT NICHT AB: JA, DAS SIND SO MÄNNERSACHEN, DAZU MUSS MAN EBEN LACHEN – ER BRINGT JA DOCH SIE MORGEN WIEDER AUF DEN TRAB:

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HANNA:

DENN MEIN FREUND AUS SINGAPUR, IST VERLIEBT IN EINE NUR, EINE NUR, WIE ICH ES BIN – DARUM ZIEHT’S MICH ZU IHM HIN. EINE NUR, DIE MACHT IHN SCHARF, UND WENN ICH 'MAL WAS BEDARF LASS ICH MIR‘S BESORGEN NUR – VON MEINEM FREUND AUS SINGAPUR!

CHOR:

JA, IHR FREUND AUS SINGAPUR IST VERLIEBT IN EINE NUR, EINE NUR, WIE SIE ES IST – EINE, DER DIE HAND ER KÜSST

HANNA & CHOR: EINE NUR, DIE MACHT IHN SCHARF, UND WENN DIE 'MAL WAS BEDARF LÄSST SIE SICH'S BESORGEN NUR – VON DEM FREUND AUS SINGAPUR!

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HANNA:

Danke. Vielen Dank! Es ist ein großes Vergnügen für euch zu singen. (Alle grölen und jubeln.) Aber wenn es am schönsten ist soll man gehen und ihr wisst ja, dass ich genug hab von eurem Gejohle! (Alle krakeelen.) Zukünftig lasse ich mich nur noch von einem bejubeln.

EIN HERR:

Hört, hört. (Alle pfeifen und johlen.)

ROSILLON:

Hanna!

HANNA:

Oh, da ist ja mein lieber Freund Camille! Na?! Willst Du mir wieder einen Antrag machen? (Alle lachen.)

ROSILLON:

Hanna, ich muss mit Dir…

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Er ist mir der liebste Freund von allen! Mit seinem Pariser Charme wickelt er jede um den Finger! (Alle grölen.)

ROSILLON:

Hanna, bitte…

HANNA:

Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich hier für euch singen durfte! (Alle jubeln, dann sie zu Rosillon.) Ich werde dir ewig dankbar sein und ich schulde dir einen Gefallen.

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HANNA:

(flehend.) Dann hör mir zu, Hanna…

HANNA:

Nein. Heiraten kann ich dich leider nicht. (Alle lachen.) Ich heirate nämlich schon einen anderen…

EIN HERR:

Ja, mich! (Alle lachen.)

ROSILLON:

Aber, Hanna,…

HANNA:

Kein aber. Ich heirate Danilo Danilowitsch. Er hat es mir versprochen und noch heute werde ich seine...

ROSILLON:

(laut.) Gar nichts wirst du! (Stille.) Danilo Danilowitsch ist abgereist.

HANNA:

(wütend.) Du lügst.

EIN HERR:

Hast wohl auf seiner Flöte die falsche Melodie geblasen. (Alle lachen.)

ROSILLON:

Er ist heute als Botschaftsangestellter nach Paris gefahren.

CASCADA:

In Paris will er die frohe Botschaft verkünden?! (Alle lachen.)

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ROSILLON:

Es tut mir leid.

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ROSILLON:

Alle lachen und gehen ab. Rosillon bleibt bei Hanna, doch sie gibt ihm ein Zeichen, zu gehen. Allein und gebrochen bleibt sie zurück.

Vorspiel 3. Szene

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Das hoffnungsvolle Mädchen den Glauben an alles verlor. Leere umgab ihr Herz, das nun schwerer wog als zuvor. Ein sehr alter Mann kam zur ihr, er hatte Geld wie Dreck, es war ihr alles egal, sie wollte nur noch weg. Er wollte noch nicht einmal Liebe, er sagte, er fühlt sie so nah, es fehlte ihr jegliche Kraft da sagte sie schließlich „Ja.“

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ADAN:

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Hochzeitsglocken läuten, der alte Glawari geht einige Schritte und stirbt. Hanna sieht ihn entsetzt an, es regnet Geld.

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1. AKT: Botschaft Musik Nr. 4a: Tanz-Szene

1. Akt 1. Szene Ihre Schönheit war ungebrochen, doch innerlich war sie leer sie hatte sich fest versprochen, es kümmert das Herz sie nie mehr. Ein Jahr lang, die Welt sie bereiste, Geld war nicht ihr Problem. Doch innerlich sie vereiste, Nur Vergnügen wollte sie sehen. Die Männer überboten sich stets, jedoch vollkommen vergeblich, denn Herren waren für sie, schon längst nicht mehr erheblich.

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ADAN:

1. Akt 2. Szene

Euer Exzellenz, bitte gütigst. Da ist jemand aus dem Vaterland angereist und möchte sich in Paris niederlassen. Mit hundert Millionen.

ZETA:

Hundert Millionen? Aus unserem Vaterland? Das ist ja nicht möglich.

NJEGUS:

Es ist auch streng geheim! Nur für Eingeweihte.

ZETA:

Und woher weißt Du es?

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NJEGUS:

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NJEGUS:

Aus der Zeitung.

ZETA:

Und du kennst die hundert Millionen?

NJEGUS:

Bitte gütigst, ich habe sie sogar persönlich eingeladen zum heutigen Festakt.

ZETA:

Das ist ja wunderbar! Dann wird es höchste Zeit die Gäste zu begrüßen!

Musik Nr. 4b: Introduktion (Adan, Zeta und Chor)

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

VEREHRTESTE DAMEN UND HERREN, ICH HALT‘ ES FÜR GASTESPFLICHT, DEN HAUSHERRN DANKEND ZU FEIERN, DOCH REDNER – DAS BIN ICH NICHT! ICH SAG‘ DARUM IN ALLER KÜRZE, DIE BEKANNTLICH IMMER DIE WÜRZE: DER BARON, ER GAB HEUTE SEIN BESTES, WIR BRINGEN IHM EIN DREIFACH‘ HOCH!

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ADAN:

DREIMAL HOCH DER GEBER DES FESTES! ER LEBE DREIMAL HOCH, DREIMAL HOCH!

ZETA:

WENN BEIFALL DIESES FEST HIER FINDET, DER MIR HERZLICH WARD DARGEBRACHT, SO HAT DIES NICHT NUR MICH ALS HAUSHERRN, AUCH ALS GESANDTEN STOLZ GEMACHT! DES FESTES HÖHERE BESTIMMUNG IST NICHT NUR AMÜSEMENT ALLEIN, SIE GILT DER EHRUNG UNSERS LANDES, DEM PATRIOTISCH WIR UNS WEIH’N! BIN LANDESVATER PER PROCURA, DRUM RÜHRT MICH PATRIOTISCH DIES, DENN ICH BIN ALSO IN FIGURA: DER BOTSCHAFTER IN PARIS!

ZETA:

Liebe Gäste! Vielen Dank, dass sie zum jährlichen Festakt in die Botschaft unseres kleinen südamerikanischen Landes hier in Paris gekommen sind. Leider muss ich ihnen die traurige Mitteilung machen, dass wir uns vielleicht zum letzten Mal in diesem feierlichen Rahmen begegnen. (Alle applaudieren.) Die noch viel traurigere Mitteilung ist, dass unser kleiner südamerikanischer Nationalstaat bankrott ist. (Alle applaudieren.) Kapitalistische Mächte haben uns mit Schuldverschreibungen in den Ruin getrieben. (Alle applaudieren.) Also, eigentlich haben wir heute überhaupt keinen Grund zu Feiern. Viel Vergnügen. (Alle applaudieren und verteilen sich.) Njegus.

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CHOR:

NJEGUS:

Zu Diensten, Eure Excellenz.

ZETA:

Warum habe ich das Gefühl, das mir fast niemand zugehört hat.

NJEGUS:

Oh, da irren Sie sich, Eure Excellenz.

ZETA:

Danke, das beruhigt mich.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Es hat Ihnen gar niemand zugehört.

ZETA:

Was?

NJEGUS:

Ja, ihre Rede interessiert die Gäste, verzeihen Sie, einen feuchten Dreck. Alle sind nur wegen Hanna Glawari da.

ZETA:

Hanna Glawari?

NJEGUS:

Nicht wegen der Dame, sondern wegen ihrer hundert Millionen.

ZETA:

Die hundert Millionen sind eine Frau?

NJEGUS:

Bitte gütigst, die hundert Millionen gehören der reichsten Witwe unseres Landes-

ZETA:

Hanna Glawari!

NJEGUS:

Sag ich doch.

ZETA:

Du bist ein Genie! Wenn das Vaterland nicht bankrott wäre, dann gäbe es eine Gehaltserhöhung.

NJEGUS:

Und wenn Fantasie realistisch wäre, dann wäre die Realität fantastisch.

ZETA:

Und du bist sicher, das alle Männer nur wegen ihres Geldes hier sind?

NJEGUS:

Natürlich, wir sind in Paris, das ist die Stadt der Liebe.

ZETA:

Das ist unsere Chance. Wir werden die Gelegenheit beim Schopfe packen und veranlassen, dass sie sich diese unsere Landsfrau in einen unserer Landsmänner verliebt. Übrigens: gibt es einen Pariser, der uns besonders gefährlich werden könnte?

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NJEGUS:

NJEGUS:

Vielleicht Camille Rosillon. Er ist mit Madame Glawari befreundet und es könnte die Gefahr bestehen, dass mehr daraus wird.

ZETA:

Du meinst diesen Herren, der so beharrlich meine Frau umgarnt?

NJEGUS:

Genau der. Sein Spezialgebiet ist Frauen zu betören.

ZETA:

Wunderbar, ich werde also meine geliebte Valencienne auf ihn ansetzen.

NJEGUS:

Aber…

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Mein Mäuschen.

VALENCIENNE:

(kommt.) Bärchen?

ZETA:

Du kennst doch Camille Rosillon, mein Häschen.

VALENCIENNE:

Flüchtig.

ZETA:

Dann weiche ihm nicht mehr von der Seite und lerne ihn näher kennen, mein Pferdchen.

VALENCIENNE:

Warum?

ZETA:

Das ist höhere Politik, davon verstehst Du nichts.

VALENCIENNE:

Ach so.

ZETA:

Es geht nämlich um zwanzig Millionen, die bald unser kleines südamerikanisches Vaterland so lieben werden, so wie ich dich liebe, mein Spätzchen.

VALENCIENNE:

Mein Äffchen!

ZETA:

Mein Kätzchen! So. Und während ich mich um die Liebe kümmere, darfst du dich amüsieren. (Er gibt ihr einen Klaps und sie geht.)

NJEGUS:

Bitte gütigst, Euer Exzellenz: In welchen Landsmann sollen sich die hundert Millionen denn verlieben?

ZETA:

Hol mir Danilo Danilowitsch!

NJEGUS:

Bitte gütigst, sehr gerne, aber wer passt dann auf Ihre Frau auf, die sich auf Ihren Rat nun mit Monsieur Rosillon amüsiert?

ZETA:

Njegus, da sieht man, wie sehr es dir an Erfahrung im Leben mangelt: Mein Schäfchen hat nur Augen für mich! Also soll sie sich amüsieren und du wirst eilen.

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ZETA:

Njegus geht. Alle außer Valencienne und Rosillon im Freeze.

1. Akt 3. Szene

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Endlich sind wir allein! Jetzt können sie mich küssen.

ROSILLON:

Ich bin ein diskreter Mensch.

VALENCIENNE:

So? Davon hab ich bisher nichts gemerkt.

ROSILLON:

Da waren wir auch nicht alleine.

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VALENCIENNE:

VALENCIENNE:

Erst machen sie mich rasend und jetzt weichen mir auf Schritt und Tritt aus!

ROSILLON:

Ich plänkle als leichter Kavallerist.

VALENCIENNE:

Ach so! Aber ein tapferer Kavallerist greift an.

ROSILLON:

Ich möchte ja so gern angreifen, fest angreifen!

VALENCIENNE:

Dann tun Sie’s doch!

ROSOLLON:

Ich träume lieber davon.

VALENCIENNE:

Oh, Sie dummer Reitersmann!

ROSILLON:

Bitte, wie?!

Musik Nr. 5: Duett „Lied vom dummen Reiter“ (Valencienne und Rosillon)

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VALENCIENNE:

WENN DER SCHMUCKE REITERSMANN DURCH DIE STRAßEN REITET, ZIEHT SO MANCHEN BLICK ER AN, DER IHN HEIß BEGLEITET. DENN IN JEDEM FENSTER LIEGT KLÄRCHEN, GRETCHEN, ELSCHEN; WENN ER UM DIE ECKE BIEGT, WERDEN LANG DIE HÄLSCHEN.

ROSILLON:

WENN ICH IN DEM SATTEL KLEB’, NIEMALS ICH DEN BLICK ERHEB', WENN ICH, GOTT BEHÜT', DAS TU, WIRFT MEIN PFERD MICH AB IM NU!

VALENCIENNE:

DUMMER, DUMMER REITERSMANN, DER NICHT RICHTIG GUCKEN KANN! DUMMER, DUMMER REITER,

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REITET IMMER WEITER! DUMMER, DUMMER REITERSMANN! HOPPLAHOPP UND HOPPLAHO! HOPPLAHOPP UND HOPPLAHO! DUMMER, DUMMER REITER, REITET, REITET WEITER! DUMMER, DUMMER REITERSMANN! WENN VORBEI DIE REITER SIND – GOTT WEIß, WO SIE BLEIBEN – PRESST DEN KOPF EIN SCHÖNES KIND AN DIE FENSTERSCHEIBEN. UND IN SÜßER TRÄUMEREI DENKT SIE VOLL VERTRAUEN: REITET WIEDER ER VORBEI, WIRD ER NACH MIR SCHAUEN?

WENN DIE MAID AM FENSTERBRETT BLOß DOCH EINE AHNUNG HÄTT', DASS DER ARME REITERSMANN KAUM AM PFERD MEHR SITZEN KANN.

CHOR:

DUMMER, DUMMER REITERSMANN, DER NICHT RICHTIG GUCKEN KANN!

VALENCIENNE:

DUMMER, DUMMER REITER, REITET IMMER WEITER! DUMMER, DUMMER REITERSMANN!

CHOR:

HOPPLAHOPP UND HOPPLAHO! HOPPLAHOPP UND HOPPLAHO!

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ROSILLON:

ARMER, ARMER REITER, KANN SCHON KAUM MEHR WEITER! ARMER, ARMER REITERSMANN!

CHOR:

HOPPLAHOPP UND HOPPLAHO! HOPPLAHOPP UND HOPPLAHO!

VALENCIENNE:

DUMMER, DUMMER REITER, REITET IMMER WEITER!

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ROSILLON:

VALENCIENNE & CHOR:

DUMMER, DUMMER REITERSMANN!

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Beide ab.

1. Akt 4. Szene (kommt mit Njegus.) Also: Du warst beim Grafen?

NJEGUS:

Bitte gütigst, Graf Danilo war nicht zu Hause.

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ZETA:

Wo war er? Im Club?

NJEGUS:

Bitte gütigst, Graf Danilo war nicht im Club.

ZETA:

Also bei seiner Geliebten?

NJEGUS:

Bitte gütigst: Bei welcher?

ZETA:

Da hättest du gütigst zu allen gehen sollen!

NJEGUS:

Da hätte ich gütigst eine Woche Urlaub gebraucht, mindestens.

ZETA:

Es ist entsetzlich mit dem Grafen! Einmal braucht ihn das Vaterland und da findet man ihn nicht.

NJEGUS:

Gütigst, gefunden hab’ ich ihn schon!

ZETA:

Wo?

NJEGUS:

Im Maxim! Bei den schönen Frauen.

ZETA:

Und wieso ist er jetzt nicht hier?

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ZETA:

N

NJEGUS:

Bitte gütigst, wie ich gesagt hab’, das Vaterland ruft ihn, hat er gesagt: „Das Vaterland kann mich…“

ZETA:

Was?! Das ist Hochverrat.

NJEGUS:

„Das Vaterland kann mich gern haben.“

ZETA:

Der Kerl ist verrückt!

NJEGUS:

Der Herr ist sternhagel- beschwipst.

ZETA:

Einmal braucht man ihn und er ist beschwipst?!

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Bitte gütigst: Ich hab ihn unter die Wasserleitung gehängt zum Entschwipsen. In einer Viertelstunde wird er da sein!

ZETA:

Na also! Er muss schließlich für unser Vaterland hundert Millionen verdienen!

NJEGUS:

Gütigst, das hat er noch nie getan!

ZETA:

Diesmal wird er es tun! Gütigst! Wenn er kommt, meldest du ihn mir sofort!

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

NJEGUS:

Zahlreiche HERREN, darunter CASCADA und ST. BRIOCHE eilen über die Bühne. ZETA:

Was hat denn das zu bedeuten?

CASCADA:

(Vorbeieilend.) Frau Glawari kommt!

ZETA:

Die Witwe!

NJEGUS:

Die lustige Witwe! Die Dame trauert sehr fidel!

ST. BRIOCHE:

Hundert Millionen!

NJEGUS:

So eine erbliche Belastung ließe ich mir auch gefallen! (Ab.)

1. Akt 5. Szene

IC

Musik Nr. 6: Auftrittslied der Hanna „Trübsinn kann hier doch nicht gedeihn’n“ (Hanna, Zeta und Herren-Chor)

N

HANNA:

BITTE UM PARDON!

ZETA:

SIE SIND WOHL RECHT VERSPÄTET SCHON,

HANNA:

DOCH BEDENKEN SIE’S: SCHULD HAT NUR PARIS. DAS ZU NICHTS DIE ZEIT MIR LÄSST!

ZETA:

DIE SPÄT’STEN GÄSTE SIND BEIM FEST STETS DIE SCHÖNSTEN!

HANNA:

SIE SIND SEHR FREUNDLICH – BESTEN DANK!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

JEDOCH IN ALLEM ERNST: IN DIESER STADT WIRD MIR KEIN TAG ZU LANG. DAFÜR, DASS DIES PARIS GELANG, VERDIENT ES UNSERN DANK,

ZETA & CHOR:

JA, UNSERN DANK!

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

ZETA:

SICH EINZULEBEN IN PARIS SCHEINT NICHT SO LEICHT ZU SEIN. BIS JETZT ERKANNTE ICH NUR DIES: MAN LEBT SICH AUS STATT EIN! BEI TANZ UND SEKT DIE NACHT VERSTREICHT, IN JUBEL ALLES SCHWIMMT. MAN NIMMT DAS LEBEN HIER SO LEICHT, WIE UNS DAS LEBEN NIMMT. NUR MANCHMAL IST'S MIR NICHT GANZ KLAR, OB DAS SCHICKLICH AUCH SEI: ES IST MEIN TRAUERJAHR NÄMLICH EBEN ERST VORBEI!

CHOR:

OH! OH! OH!

HANNA:

DAS IST SCHON EINMAL SO:

N

IC

HANNA:

GAR BALD SAH ICH ES EIN, TRÜBSINN KANN HIER DOCH NICHT GEDEIH’N. MAN WIRD JA FÖRMLICH HIER GEZWUNGEN, EINE LUSTIGE WITWE ZU SEIN! DIE LUFT, DIE MICH UMWEHT, FLÜSTERT'S MIR ZU LEIS UND DISKRET, DER DUFT ALLER BLÜTEN RAUNT ES MIR EIN, LUSTIGE WITWE ZU SEIN!

NUR EINES IST MIR HIER NOCH NEU, WAS MANCHMAL MICH VERWIRRT, WIE NÄMLICH MIT DER LIEB’ UND TREU’ HIER UMGESPRUNGEN WIRD. DOCH WENN ICH’S JETZT AUCH NOCH NICHT KANN, ERLERN’ ICH’S WOHL GESCHWIND: MAN NIMMT JA LEICHT DIE SITTEN AN, DIE KAUM MEHR WELCHE SIND!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

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GAR BALD SAH ICH ES EIN, TRÜBSINN KANN HIER DOCH NICHT GEDEIH’N MAN WIRD JA FÖRMLICH HIER GEZWUNGEN, EINE LUSTIGE WITWE ZU SEIN! DIE LUFT, DIE MICH UMWEHT, FLÜSTERT'S MIR ZU LEIS UND DISKRET,

HANNA & CHOR: DER DUFT ALLER BLÜTEN RAUNT ES MIR(IHR) EIN, HANNA:

LUSTIGE WITWE ZU SEIN!

Tanz.

Aber, aber, so viele Arme, nur weil ich reich bin?

ZETA:

Gnädige Frau, ich bin überglücklich, Sie begrüßen zu dürfen.

ST. BRIOCHE:

Sie tanzen später doch?

HANNA:

Aber ja!

CASCADA:

(schiebt St. Brioche zur Seite.) Mit mir?

ST. BRIOCHE:

(drängt sich wieder vor.) Mit mir!

DIE HERREN:

(drängen sich ebenfalls auf.) Mit mir! Mit mir!

HANNA:

Mir ist’s ja ganz egal, mit wem ich mich unter Musikbegleitung abschwitze!

N

IC

HANNA:

ALLE HERREN:

Bitte! Bitte! Bitte!

HANNA:

Wissen Sie was? Morgen kommen Sie alle zu mir, ich gebe ein Fest und tanz’ mit Ihnen allen, bis Sie den Wadenkrampf bekommen! Und jetzt kommen Sie, Baron, Sie sind der Ungefährlichste! (Mit Zeta ab.)

CASCADA:

Das Prachtweib heirate ich! (Geht ab.)

ST. BRIOCHE:

Ich auch! (Geht hinterher.)

ALLE HERREN:

Ich auch! Ich auch! (Gehen ebenfalls in die gleiche Richtung ab.)

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

(zu Camille.) Wollen Sie etwa auch die heiraten?

ROSILLON:

(macht eine abwehrende Geste.) Sie ist nur eine Freundin.

VALENCIENNE:

Ich verbiete es!

ROSILLON:

Aber Valencienne!

VALENCIENNE:

Ich erlaub’ es nicht!

ROSILLON:

(resigniert.) Aber ich will sie ja gar nicht heiraten…

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VALENCIENNE:

1. Akt 6. Szene ADAN:

Es war einmal ein Prinz, das Mädchen liebte er sehr, doch das Vaterland erteilte Befehle und gehorchen fiel ihm nicht schwer. Er verließ das geliebte Mädchen und zog in ein fernes Land. Statt Liebe suchte er Spaß, den er dort auch bald schon fand.

1. Akt 7. Szene

Musik Nr. 7: Auftrittslied des Danilo „Da geh‘ ich zu Maxim“ (Danilo und Damen)

N

IC

DANILO:

O VATERLAND, DU MACHST BEI TAG MIR SCHON GENÜGEND MÜH' UND PLAG'! DIE NACHT BRAUCHT JEDER DIPLOMAT DOCH MEISTENTEILS FÜR SICH PRIVAT. KOMM ICH INS AMT ZUR MITTAGSZEIT PACKT GLEICH MICH EINE MÜDIGKEIT: ICH SETZ' MICH AN DEN SCHREIBTISCH SCHNELL UND SCHLAFE EIN DORT AUF DER STELL’! KEIN WUNDER, WENN MAN SO VIEL TUT, DASS MAN AM ABEND GERNE RUHT, UND SICH BEI NACHT, WAS MAN SO NENNT, ERHOLUNG NACH DER ARBEIT GÖNNT. DANN GEH' ICH ZU MAXIM,

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

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DORT BIN ICH SEHR INTIM, ICH DUZE ALLE DAMEN, RUF' SIE BEIM KOSENAMEN: LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO, MARGOT, FROU-FROU; SIE LASSEN MICH VERGESSEN DAS TEURE VATERLAND! DANN WIRD CHAMPAGNISIERT, AUCH HÄUFIG CANCANIERT. UND GEHT’S ANS KOSEN, KÜSSEN MIT ALLEN DIESEN SÜßEN, LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO, MARGOT, FROU-FROU, DANN KANN ICH LEICHT VERGESSEN DAS TEURE VATERLAND!

N

IC

VERLANGT DER CHEF VON MIR BERICHT, SO TU’ ICH DAS GEWÖHNLICH NICHT. DIE SPRECHSTUND’ HALTE ICH NICHT EIN, EIN DIPLOMAT MUSS SCHWEIGSAM SEIN. DIE AKTEN HÄUFEN SICH BEI MIR, ICH FINDE, ’S GIBT ZU VIEL PAPIER, ICH TAUCH’ DIE FEDER SELTEN EIN UND KOMM' DOCH IN DIE TINT’ HINEIN! DENN FÜR MEIN REICHES ARBEITSFELD BEZIEH’ ICH VIEL ZU WENIG GELD. DOCH WÄCHST MIR DRUM KEIN GRAUES HAAR: ICH ZAHL’ JA IN DER BAR NICHT BAR! DRUM GEH’ ICH ZU MAXIM DORT BIN ICH SEHR INTIM, ICH DUZE ALLE DAMEN, RUF' SIE BEIM KOSENAMEN: LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO, MARGOT, FROU-FROU; SIE LASSEN MICH VERGESSEN DAS TEURE VATERLAND! DANN WIRD CHAMPAGNISIERT, AUCH HÄUFIG CANCANIERT. UND GEHT’S ANS KOSEN, KÜSSEN MIT ALLEN DIESEN SÜßEN, LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO, MARGOT, FROU-FROU, DANN KANN ICH LEICHT VERGESSEN

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

DAS TEURE VATERLAND! Tanz. LA LA LA LA LA LA LA LA LA LA LA LA. LA LA LA LA LA LA LA, LA LA LA LA LA LA LA. LA LA LA LA LA LA, LA LA LA LA LA LA.

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DAMEN:

SIE LASSEN MICH VERGESSEN DAS TEURE VATERLAND!

NJEGUS:

(kommt.) Herr Graf? Herr Graf? Herr Graf!

DANILO:

Njegus, Geliebter, also wo ist das Vaterland?

NJEGUS:

Bitte gütigst, der Herr Baron ist noch im Gespräch vertieft!

DANILO:

So, so. Und was will er von mir?

NJEGUS:

Seine Exzellenz hat etwas gesagt von „Millionen verdienen“.

DANILO:

Wer?

NJEGUS:

Bitte gütigst, Sie!

DANILO:

Bitte gütigst keinen schlechten Witz zu machen.

IC

DANILO:

N

NJEGUS:

Gut, werd’ ich sofort melden. (Will ab.)

DANILO:

Aber, nein! Njegus, Geliebter, noch nicht melden! Ich weiß nicht, in meinem Gehirnkasten ist etwas drin…

NJEGUS:

Nicht möglich!

DANILO:

…etwas, was nicht hineingehört.

NJEGUS:

Bitte gütigst, Schampus.

DANILO:

Oh! Ah so!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Herr Graf schauen aus, wie dem Tod sein Spion!

DANILO:

Aber heute ist doch erst die vierte Nacht, dass ich nicht geschlafen!

NJEGUS:

Sie sollten schlafen!

DANILO:

Aber wo? Ich sehe nirgends einen Schreibtisch!

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NJEGUS:

NJEGUS:

Bitte gütigst, wozu?

DANILO:

Wenn ich Schreibtisch sehe, schlaf‘ ich gleich ein!

NJEGUS:

Aber eine Kühlerhaube geht doch auch.

DANILO:

Njegus! Zu hell!

NJEGUS:

Da ist so ein Ruheplätzchen! Dort können Sie sich gütigst ausschnarchen!

DANILO:

Bist ein goldener Kerl, Njegus! (summt.) Lolo… Dodo… Jou-Jou… Hahaha aaah!! (Schläft ein.)

NJEGUS:

Clo-Clo, Margot, Frou-Frou.. (Ab.)

1. Akt 8. Szene

(kommt.) Bitte, meine Herren, lassen Sie mich endlich einen Augenblick allein! (Für sich.) Man wird ja ganz matsch!

DANILO:

(schnarcht.)

IC

HANNA:

N

HANNA:

Oh, da schnarcht jemand! (Sie erkennt Danilo.)

DANILO:

Au! Aua!.. Hanna?! Verzeihen Sie, wenn ich Hanna gesagt habr. Ich weiß, das ist mir jetzt nicht mehr gestattet. Dafür dürfen sie aber ganz ruhig Danilo zu mir sagen.

HANNA:

Den Namen habe ich schon so vergessen dass ich ihn gar nicht mehr aussprechen kann.

DANILO:

Gnädigste sind in Paris?

HANNA:

Eine Frage von großer Tiefsinnigkeit…

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Und was tun Sie hier?

HANNA:

Mein Leben genießen und nachholen, was ich versäumt habe. Jetzt bin ich schließlich Witwe. Eine reiche Witwe…

DANILO:

Eine lustige Witwe?

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DANILO:

Ja. Lustig bin ich auch. Ha! Ha!

DANILO:

Wenn es nach mir gegangen wäre, wären Sie jetzt nicht die Witwe des seligen Glawari, sondern die Frau des viel seligeren Danilo. Aber Sie wissen ja, meine Familie-

HANNA:

Oh ja, ihre hochwohlgeborene Familie hat es nicht erlaubt dass ihr hochwohlgeborener Spross einem einfachen Mädchen seine hochwohlgeborene Liebe schenkt. Sehr hochwohlgeboren!

DANILO:

Hanna, ich-

HANNA:

Paris hat Ihnen da sicher mehr zu bieten.

DANILO:

Es wäre doch nicht das Leben gewesen, das Sie sich gewünscht hätten.

HANNA:

Das Männer immer zu wissen glauben, was Frauen sich wünschen.

DANILO:

Es hätte Ihnen nicht gefallen.

HANNA:

Was Sie nicht sagen?! Dann werden Sie staunen: Das ganz und gar nicht hochwohlgebore Mädchen ist hier und es gefällt ihr sogar sehr.

IC

HANNA:

N

DANILO:

Hanna, ich…

HANNA:

Was?! Haben Sie Ihre Meinung plötzlich geändert? Könnte ein Leben in Paris etwa doch mein Wunsch sein? Jetzt, wo ich zu Reichtum gekommen bin…

DANILO:

Hanna, Sie glauben doch nicht, dass mir Ihre Millionen… Sie kennen mich schlecht! Sehr schlecht!

HANNA:

Ein Mann ist wie der andere! Wenn mir jetzt einer sagt „Ich liebe Sie!“ glaub ich ihm aufs Wort. Natürlich liebt er sie – meine Millionen nämlich.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Sie haben ganz recht! Ganz recht haben Sie! Und wissen Sie was?

HANNA:

Was?

DANILO:

Von mir aus können Sie leben wie Sie wollen, wo Sie wollen und mit wem Sie wollen!

HANNA:

Da kommen Sie meiner Lebensplanung sehr entgegen. Ich will leben. Ganz nach Pariser Art.

DANILO:

Oh, ich kenne die Pariser Art.

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DANILO:

Musik Nr. 8: Duett „Ich bin eine anständ’ge Frau“ (Hanna und Danilo) DIE FRAU VON WELT, DIE AUF SICH HÄLT, IST STETS AUF IHREN RUF BEDACHT.

HANNA:

SIE STELLT SICH PRÜD‘ UND TUT SOLID, JE MEHR DAS GEGENTEIL SIE MACHT.

DANILO:

NÄHME JEDE DIESEN GRUNDSATZ AN, DANN WÄRE RATLOS JEDER MANN: ER WÜSSTE NIE, WANN, WO UND WIE?

HANNA:

WOGEGEN JEDE SAGEN KANN:

N

IC

DANILO:

ICH BIN EINE ANSTÄND’GE FRAU, DAS HEIßT: ES WEIß KEINER GENAU, WOHIN ICH EIGENTLICH ZIELE, OB ICH MIT DEM FEUER NUR SPIELE. MAN TUT, WENN MAN HEIMLICH ES SCHÜRT, ALS OB MAN DIE GLUT NICHT VERSPÜRT, MAN BRENNT SCHON UND ZEIGT SICH NOCH LAU, UND IST EINE ANSTÄND’GE FRAU.

DANILO:

EIN SOLCHES SPIEL, FÜHRT NIE ZUM ZIEL UND BRINGT DEN MANN UM DIE GEDULD.

HANNA:

WER DIE VERLIERT UND GLEICH QUITTIERT,

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

TRÄGT SELBST AM MISSERFOLG DIE SCHULD! WENN ICH DURCH GEDULD MIR IRGENDWIE ERWÜRBE IHRE SYMPATHIE UND SCHRITT FÜR SCHRITT NOCH MEHR DAMIT – DANN WÄR’ ICH UNGEDULDIG NIE!

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DANILO:

HANNA:

ICH BIN EINE ANSTÄND’GE FRAU, DAS HEIßT: ES WEIß KEINER GENAU, WIE WEIT ZU GEH’N ICH BEREIT WÄR’! UND WANN ES DAZU AN DER ZEIT WÄR’! DEN SINN FÜR DEN RECHTEN MOMENT HALT' ICH FÜR DAS GRÖßTE TALENT, UND ZEIGT EINER DA SICH NICHT SCHLAU – BLEIB’ ICH EINE ANSTÄND’GE FRAU!

Melodram.

Reizend, wie süffisant sie sich über die moderne Pariserin mokieren.

HANNA:

Wieso mokieren, nein! Ich spreche ganz im Ernst. Gleiches Recht für alle. Warum sollen wir uns nicht ausleben dürfen? Was den Männern teuer ist, ist uns Frauen nur billig.

DANILO:

Ihr lächeln straft ihre Worte lügen. Aus ihren Augen blitzt der Schelm.

HANNA:

Nein, das ist der Sekt.

DANILO:

Der Sekt?

IC

DANILO:

N

HANNA:

Wenn ich viel rede, dann trinke ich viel. Und wenn ich viel trinke, dann bin ich...

DANILO:

Hinreißend!

HANNA:

Nein, beschwipst.

DANILO:

(wieder gesungen.) NUR NOCH EIN KLEINES GLÄSCHEN MARTELL!

HANNA:

NEIN, DANKE, DAS STEIGT MIR ZU KOPFE SCHNELL!

DANILO:

EIN FINGERHUT NUR, HALTEN ZU GNADEN DAS KANN DOCH NICHT SCHADEN!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

DAS LETZTE!

DANILO:

AUF GUTE FREUNDSCHAFT!

HANNA:

AUF IHR WOHL!

DANILO:

GNÄDIGSTE FRAU – NOCH EINEN LIKÖR ALS RICHTIGEN SCHLUSS –

HANNA:

ICH DANKE – GENUG! ICH WEIß, WANN ICH AUFHÖREN MUSS.

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HANNA:

ICH BIN EINE ANSTÄND’GE FRAU, UND KENN’ MEINE GRENZEN GENAU – ES REICHT OFT DIE WINZIGSTE MENGE, DANN SCHLAGE ICH ÜBER DIE STRÄNGE! DRUM MACH' ICH SCHLUSS MIT DEM SEKT GRAD’ WENN ER AM BESTEN MIR SCHMECKT, SONST WIRD’ ICH AM ENDE NOCH BLAU – – ICH BIN EINE ANSTÄND’GE FRAU! ICH BIN EINE ANSTÄND’GE FRAU!

HANNA ab.

1. Akt 9. Szene

(kommt. Zu Danilo.) Ah, Graf Danilo. Setzen wir uns! (Setzen sich.) Wie lange sind Sie denn schon bei unserer Gesandtschaft?

DANILO:

Schon viel zu lang! Zwölf Monate!

ZETA:

Ich hab’ Sie aber sehr selten gesehen.

DANILO:

Naja. Einen Monat war ich krank, einen Monat war ich rekonvaleszent, einen Monat war ich auf Erholung und neun Monate war ich auf Urlaub.

ZETA:

Das ist natürlich was anderes.

DANILO:

Reden wir nicht mehr davon.

ZETA:

Ich höre, Sie haben gespielt.

DANILO:

Ja, aber immer verloren.

N

IC

ZETA:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Haben eine Menge Liebschaften gehabt…

DANILO:

Wissen Exzellenz denn eine bessere Beschäftigung?

ZETA:

Oh, ja!

DANILO:

Aber keine angenehmere!

ZETA:

Sie sind mein Mann! Und wie geschaffen für eine höchst delikate Mission!

DANILO:

Nur keine Arbeit!

ZETA:

Keine Arbeit, sondern ein Vergnügen!

DANILO:

Vergnügen? Dafür finden Exzellenz keinen Besseren!

ZETA:

Sie sollen heiraten!

DANILO:

Heiraten?!

ZETA:

Das Vaterland verlangt es von Ihnen!

DANILO:

Und wen soll ich heiraten, bitte?

ZETA:

Hundert Millionen!

DANILO:

Hundert Millionen?! Und was für eine Null hängt an den vielen Nullen?

ZETA:

Keine Null! Frau Glawari!

DANILO:

Hanna Glawari?! Ausgeschlossen!

ZETA:

Das wäre im höchsten Grade unpatriotisch! Bedenken Sie, Frau Glawari könnte einen Pariser heiraten und unser geliebtes Vaterland verliert die hundert Millionen!

DANILO:

Das lässt sich verhindern.

ZETA:

Wie denn?

DANILO:

Ich werde einfach jeden beiseiteschaffen, der sich dieser Dame in eheverdächtiger Weise nähert!

N

IC

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ZETA:

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Und Sie müssen unbedingt dafür sorgen, dass sie einen unsrigen heiratet! Am liebsten Sie!

DANILO:

Ausgeschlossen!

ZETA:

Ja, warum denn, zum Teufel?

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ZETA:

DANILO:

Weil… weil… nun, weil mein prinzipieller Grundsatz ist: Verliebe dich oft. Verlobe dich selten. Heirate nie.

Man hört hinter der Szene „Damenwahl! Damenwahl“. ZETA:

Es ist Damenwahl! Niemand darf mit Frau Glawari tanzen!

DANILO:

Ich werde anfangen, beiseite zu schaffen!

ZETA:

Das Vaterland wird es Ihnen lohnen!

1. Akt 10. Szene

Musik Nr. 9: Finale I (Hanna, Danilo, Valencienne, Rosillon und Chor)

N

IC

DANILO:

HERREN:

O KOMMET DOCH, O KOMMT, IHR BALLSIRENEN, FOLGT DEN SÜßEN WALZERTÖNEN. WIE SIE SINGEN UND KLINGEN! SO TANZT DOCH MIT, HEBT EURE FÜßCHEN EIN BISSCHEN IM WALZERSCHRITT! O KOMMET DOCH, O KOMMT, IHR BALLSIRENEN, ZÖGERT NICHT, DAS FEST ZU KRÖNEN. SEHT, DA STEHT EIN TÄNZERHEER, ALSO BITTE, BITTE SEHR! DAMENWAHL! HÖRT MAN RUFEN RINGS IM SAAL. ACH, MADAM’ – NUN HOFFENTLICH KOMMT DIE REIH’ AN MICH – AN MICH! O BITTE, DIESE TOUR, ACH, DIESE EINZ’GE NUR. JA, ÜBERGLÜCKLICH WÄRE ICH, FIEL IHRE WAHL AUF MICH!

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MEINE HERR’N – IM PRINZIP HÄTT’ ICH NICHTS DAGEGEN, DOCH DIE KONKURRENZ SO VIELER MACHT MICH GANZ VERLEGEN – DA ICH NICHT BELEID‘GEN WILL, SITZ' DIE TOUR ICH LIEBER STILL – DAMEN GIBT’S JA HIER DIE MASSE –

ST. BRIOCHE:

ABER KEINE SOLCHER KLASSE.

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HANNA:

KAUM EINE ANDERE HAT WIE SIE KLUGHEIT, GRAZIE UND ESPRIT –

KROMOV:

CHARME – GESCHMACK UND POESIE.

HERREN:

EINE TOUR! EINE NUR – EINE EINZ’GE TOUR!

HANNA:

ABER MEINE HERR’N, SIE WOLLEN ALSO DURCHAUS MIT MIR TANZEN? ALSO GUT, ICH BIN BEREIT!

HERREN:

WÄHLEN SIE – WÄHLEN SIE!

DANILO:

NOCH KOMM’ ICH ZUR RECHTEN ZEIT!

HANNA:

DIE MITTEL HEILIGT JA DER ZWECK, DRUM SAG' ICH VON DER LEBER WEG: MIT WEM ICH WERDE TANZEN – RICHTET SICH NACH DEN FINANZEN.

VALENCIENNE:

IN DER TAT, SEHR ORIGINELL.

HANNA:

FÜR‘S STIFT DER MAGDALENEN DA SAMMLE ICH MILDE GAB’, WEIL FÜR DIE BÜßENDEN SCHÖNEN EIN FAIBLE SEIT JE ICH HAB’; DIE ZUKUNFT IST PROBLEMATISCH WER WEIß, WIE ES SICH MAL TRIFFT DRUM IST MIR SCHON HEUTE SYMPATHISCH DAS EBEN ERWÄHNTE STIFT. DRUM AGITIER’ ICH, AUCH WENN’S OFT SCHWIERIG, WO DIE GELEGENHEIT SICH BIETEN MAG, FÜR DAS MAGDALENENSTIFT –

N

IC

CASCADA:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

FÜR DAS MAGDALENENSTIFT – ICH NEHME GERN AUCH DEN GRÖßTEN BETRAG. HERREN:

FÜR DAS MAGDALENENSTIFT

HANNA:

FÜR DAS MAGDALENENSTIFT

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HANNA & CHOR: DA NIMMT SIE GERN AUCH DEN GRÖßTEN BETRAG. BEGINNEN WIR MIT DER AUKTION –

DANILO:

MADAM’ – PARDON – DER PREIS WIRD SICHER HOCH GETRIEBEN, WENN SIE GESTATTEN, DASS ICH HIER ALS TANZVERSTEIGERER FUNGIER' –

HANNA:

GANZ WIE SIE BELIEBEN.

DANILO:

NUN, MEINE HERRN DAS ANGEBOT!

ERSTER HERR:

HUNDERT FRANK!

ST. BRIOCHE:

ZWEIHUNDERT FRANK!

DANILO:

DAS GRENZT JA HART AN KNAUSEREI.

ST. BRIOCHE:

ICH GEBE VIER!

CASCADA:

SIEBEN VON MIR!

DANILO:

NUR WEITER IN DER LITANEI –

IC

HANNA:

N

ZWEITER HERR: EINHUNDERT MEHR! CASCADA:

(gesprochen.) Neunhundert zur Verfügung stell’ ich!

VALENCIENNE:

ROSILLON! ÜBERBIETEN SIE DOCH KECK – ABER NUR RECHT AUGENFÄLLIG, DENN SONST HAT ES KEINEN ZWECK!

ROSILLON:

MIR LIEGT ZWAR GAR NICHTS DRAN, DOCH TU’ ICH, WAS ICH KANN, DENN FOLGSAM BIN ICH WIE EIN LAMM –

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

EINTAUSEND FRANK – MADAM'! DIES ANGEBOT – SCHON IST'S ÜBERSCHRITTEN – DENN ZEHNTAUSEND – DIE BIET' ICH SELBST!

HANNA:

BIETET KEINER MEHR?

DANILO:

ZUM ERSTEN – ZWEITEN – UND ZUM DRITTEN!

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DANILO:

Melodram.

(hält die Hand auf.) Ich darf also Zehntausend erbitten?

DANILO:

Ich habe nicht einen Franc, aber sehr viel Talent zum Tanzen.

HANNA:

Ich soll Ihnen also die Zehntausend nachlassen?

DANILO:

Ich muss darauf bestehen.

HANNA:

Das ist ein sehr hoher Preis, aber den zahlt man bei Ihnen wohl immer.

DANILO:

Bei mir zahlt man immer den höchsten Preis, denn ich verschenke mich nur an eine: An Sie!

HANNA:

So wie sich schon einmal an mich verschenkt haben? Lassen wir das, zeigen Sie mir, ob Sie wenigstens als Tänzer Ihren Preis wert sind.

N

IC

HANNA:

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2. AKT: Hannas Gartenparty 2. Akt 1. Szene Musik Nr. 10: „Ich hol‘ dir vom Himmel das Blau“ (Adan) NICHTS AUF DER WELT LEICHTER UNS FÄLLT ALS ZU VERSPRECHEN, WAS MAN SPÄTER DOCH NICHT HÄLT. TAUSENDERLEI SCHWÖRT MAN IM MAI, WAS MAN VERGAß, NOCH EH DER JUNI HALB VORBEI! IN DEN GEWISSEN LIEBESSTADIEN UND -PHASEN BLÜHEN DIE PHRASEN VOLL POESIE; GLÜHENDE WORTE, WIE SIE SONST ERSINNT NUR EIN POET, LULLEN DICH EIN, WENN SO EIN HEIßVERLIEBTER FLEHT:

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ADAN:

N

IC

ICH HOL‘ DIR VOM HIMMEL DAS BLAU, WENN DU‘S VERLANGST, GELIEBTE FRAU! ICH BRING' JEDES OPFER DIR DAR, WAS DU DIR TRÄUMST, ICH MACH‘ ES WAHR. – DOCH HAT ER ERREICHT, WAS ER WILL, DANN WIRD'S VON DEN OPFERN GANZ STILL ... MAN WEIß, JEDER BRACH, WAS ER VERSPRACH DOCH MAN GIBT TROTZDEM NACH!

WER SICH VERLIEBT, IST OFT BETRÜBT, WEIL ES KEIN LIEBESGLÜCK FÜR’S GANZE LEBEN GIBT! WAS MAN SICH SCHWÖRT, WAS MAN BEGEHRT, WIRD UNS VOM SCHICKSAL OFT FÜR TAGE NUR GEWÄHRT! DOCH DIESE STUNDEN SOLL MAN TROTZDEM NICHT BEREUEN UND STETS VERZEIHEN, WAS AUCH GESCHAH. HAT EIN VERLIEBTES HERZ BEIM ABSCHIED EINEN KLEINEN SPRUNG, BLEIBT DOCH EIN LIED FÜR EWIG IN ERINNERUNG: ICH HOL‘ DIR VOM HIMMEL DAS BLAU,

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

WENN DU‘S VERLANGST, GELIEBTE FRAU! ICH SCHENK DIR DEN STRAHLENDEN STERN, WENN DU MIR SAGST: „ICH HÄTT IHN GERN.“ ICH BRING JEDES OPFER DIR DAR, ICH MACH ALLE TRÄUME DIR WAHR. DU MUSST MIR VERTRAU’N, IMMER VERTRAU’N, KÖNIGIN ALLER FRAU’N.

2. Akt 2. Szene ZETA:

Gnädigste, dieses Fest könnte nicht festlicher sein.

HANNA:

Also, lachen Sie, trinken Sie, feiern Sie! (Ab.)

2. Akt 3. Szene

(kommt.) Graf Danilo täte Augen machen, wenn er gekommen wäre.

ZETA:

Wieso, wäre?

NJEGUS:

Er ist nicht gekommen. Er hat gesagt, das Fest kann ihm gestohlen werden.

ZETA:

Er ist es unserem Vaterland schuldig, dieses Fest zu besuchen.

NJEGUS:

Bitte gütigst, er hat gesagt: „Unser Vaterland kann mich…“

IC

NJEGUS:

N

ZETA:

…ich weiß: Gern haben.

NJEGUS:

Nein, bitte diesmal hat er nur gesagt: „Kann mich.“

ZETA:

Das ist Hochverrat.

NJEGUS:

Exzellenz, ich glaube, das hat er bestimmt nur bildlich gemeint.

ZETA:

Er kommt also nicht?

NJEGUS:

Nein. Nicht zehn Ochsen bringen ihn her, hat er gesagt. Auch wenn Exzellenz dabei sind, hat er gesagt.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

ZETA:

Das ist eine Frechheit!

2. Akt 4. Szene (kommt.) Da bin ich, Exzellenz!

ZETA:

Da ist er ja!

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DANILO:

Bitte gütigst, das ist unmöglich.

DANILO:

Exzellenz. Ich darf melden, dass ich bereits beiseite geschafft habe!

ZETA:

Das ist ganz famos, aber eine Gefahr ist noch nicht gebannt: Monsieur Rosillon!

DANILO:

Camille?

ZETA:

Himmelherrgott! Wenn er nur einen schwachen Punkt hätte, bei dem wir ihn packen könnten!

NJEGUS:

Bitte gütigst, hat er. Monsieur Rosillon ist blödsinnig verliebt.

ZETA:

Verliebt?

NJEGUS:

Blödsinnig.

ZETA:

In wen?

NJEGUS:

In eine Dame!

IC

NJEGUS:

N

DANILO:

Was Sie nicht sagen!?

ZETA:

Ist sie jung?

NJEGUS:

Blödsinnig.

ZETA:

Ist sie verheiratet?

NJEGUS:

Blödsinnig.

DANILO:

Und ihr Mann?

NJEGUS:

Besonders blödsinnig.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Und wer ist sie?

NJEGUS:

Exzellenz, bitte gütigst, ich muss Ihnen leider sagen, dass…

DANILO:

Njegus!

NJEGUS:

Ist was?

ZETA:

Njegus?!

NJEGUS:

Bitte gütigst, er hat mich gestupselt… Ich muss Ihnen leider sagen, der Name der Dame ist... mir nicht bekannt.

ZETA:

Schade! Aber ich werde diesen Namen herausbekommen! Vielleicht hat meine Frau schon etwas erfahren können. (Zu Danilo.) Mein Käferchen hat nämlich einen gewissen Einfluss auf Monsieur Rosillon.

DANILO:

So?!

NJEGUS:

Meine Mutter hat immer gesagt: Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.

ZETA:

Was meint er damit?

DANILO:

Das Wort zum Sonntag.

ZETA:

Aber es ist Freitag.

NJEGUS:

Nein, Samstag.

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ZETA:

N

ZETA:

Dann ist es höchste Zeit! Ich werde mit meinem Fröschchen sprechen. Monsieur Rosillon muss auf Madame Glawari verzichten! (Ab.)

2. Akt 5. Szene HANNA:

Sind sie nicht niedlich, die Jungs? Wie sie heimlich ihre Pläne schmieden und glauben niemand bemerkt es – und das vor über 1000 Zuschauern. Kleine Jungs eben, denen man ein Spielzeug gegeben hat. Sie lächeln meine Damen, kennen Sie das von zu Hause? Ach Männer. Aber nein nein nein, ich möchte gar nicht der berechtigten Versuchung unterliegen, jetzt nur über die Männer herzuziehen. Die Männer sind auch nützliche Geschöpfe. Wirklich, wir brauchen die Männer.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

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Meine Damen, ich kann ihre schmutzigen Gedanken förmlich sehen. Also wirklich, das meine ich nicht. Fürs Geschirrwaschen kann man sich auch einen Geschirrspüler zulegen. Nein, wirklich, wir brauchen die Männer für.. also für.. egal, manche sind einfach niedlich – bis man sie kennen lernt. Und sehen niedlich aus. Sehen Sie sich zum Beispiel die Männer aus unserem Chor an. Hey guys, kommt mal raus. Sehen Sie sich diese Prachtexemplare doch mal an. Tenöre, Baritone, Bässe, meine Damen diese Männer bringen Sie mit Sicherheit zum singen – ich meine singen mit Sicherheit für Sie. Was Sie schon wieder denken. Überhaupt ist es praktisch, einen Sänger als Mann zu haben. Zum Frühstück schon Don Giovanni, zum Mittagstisch der Rosenkavalier und abends hat er Vorstellung und Sie freie Bahn. Und wenn er etwas bemerkt und zum Othello wird dann schauen Sie ihn streng an und drohen ihm, wenn er nicht gleich aufhört, werden Sie bald eine lustige Witwe sein. Und glauben Sie mir, das war schon immer so mit den Männern.

Musik Nr. 11: Weibermarsch (Hanna und alle Herren und Damen)

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HANNA:

KÖNIGIN DER UNGENIERTHEIT NANNTE MAN MADAME FLEURY, ABER AUCH AN RAFFINIERTHEIT WAR DIE DAME EIN GENIE. POLITIK DER OFF‘NEN TÜREN TRIEB SIE SCHLAU ZU IHREM HEIL, UND EIN HEER VON KAVALIEREN FÜHRTE SIE AM NARRENSEIL. UND MOCHTE WELCHER IMMER KOMMEN, FAND ER STRAHLEND SIE UND FROH! SIE HAT IHN UM DEN HALS GENOMMEN SO UND SO UND SO UND SO!

INDES IM BOUDOIR ER WEILTE, SAß EIN ANDRER ANDERSWO, DER DANN DURCHS HINTERHAUS ENTEILTE SO UND SO UND SO UND SO! DER EINE HAT IHR SCHMUCK GEBOTEN UND DER ZWEITE DEN TROUSSEAU, VOM DRITTEN NAHM SIE NUR BANKNOTEN SO UND SO UND SO UND SO! SO VIEL VEREHRER SIE AUCH ZÄHLTE,

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

JEDEN LIEß SIE STETS DABEI, DASS ER ALLEIN DER AUSERWÄHLTE, ER DER HAHN IM KORBE SEI! JA DAS STUDIUM DER WEIBER IST SCHWER… ACH DIE WEIBER, DIESE WEIBER!

HANNA:

…NIMMT DIE MÄNNER VERTEUFELT OFT HER…

ALLE:

ACH DIE WEIBER, DIESE WEIBER!

HANNA:

…UNERFORSCHLICH AN SEELE UND LEIB BLEIBT DAS WEIB,

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ALLE:

HANNA & CHOR: WEIB, WEIB, WEIB, WEIB!

OB SIE WEINT ODER SCHMOLLT ODER LACHT…

ALLE:

ACH DIE WEIBER, DIESE WEIBER!

HANNA:

…OB BEI TAG IHR SIE SEHT, OB BEI NACHT…

ALLE:

ACH DIE WEIBER, DIESE WEIBER!

HANNA:

…OB SIE BLOND ODER SCHWARZ ODER ROT VON PIGMENT, RICHTIG SIE FARBE NIE BEKENNT!

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HANNA:

ALLE TRICKS, DIE IRGEND DENKBAR, DIE BESAß IHR BOUDOIR: ERSTENS WAR IHR BETT VERSENKBAR FÜR DIE FÄLLE DER GEFAHR. WAR MIT INHALT ES VERSCHWUNDEN, KAM AUF EINEN DRUCK DER HAND IM VERLAUFE VON SEKUNDEN SCHON EIN LEERES AUS DER WAND! ALS NUN NAPOLEON ZU ZEITIG EINMAL KAM INKOGNITO, DA TAT SIE G’RADE ANDERWEITIG

HANNA & CHOR: SO UND SO UND SO UND SO! HANNA:

DAS BETT VERSANK, JEDOCH ES RÜCKTE NICHT DAS ZWEITE VOR – OHO!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

WIE SEHR SIE AUF DEN KNOPF AUCH DRÜCKTE HANNA & CHOR: SO UND SO UND SO UND SO! DA RIEF, ZUM KAISER SIE GEWENDET: HEUT’ KOMMST DU NICHT APROPOS, MAN HAT MIR G’RAD’ DAS BETT GEPFÄNDET

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HANNA:

HANNA & CHOR: SO UND SO UND SO UND SO! HANNA:

DA SPRACH DER KAISER OHNE SCHWANKEN: GRÄM’ DICH NICHT, MEIN SCHÖNES KIND, HIER HAST DU HUNDERTTAUSEND FRANKEN,

HANNA & CHOR: KAUF’ EIN NEUES DIR GESCHWIND! HANNA:

JA DAS STUDIUM DER MÄNNER IST NICHT SCHWER…

ALLE:

ACH DIE MÄNNER, DIESE MÄNNER!

HANNA:

…DRUM VERWÖHNEN WIR SIE AUCH NICHT SEHR!

ALLE:

ACH DIE MÄNNER, DIESE MÄNNER!

HANNA:

ES IST NICHT SO DAS MINDESTE DRAN AN DEM MANN,

HANNA & CHOR: MANN, MANN, MANN, MANN!

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HANNA:

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ALLE:

OB ER ARM ODER REICH IST AN GEIST… ACH DIE MÄNNER, DIESE MÄNNER!

HANNA:

…OB ER SAUL ODER CHRISTIAN HEIßT…

ALLE:

ACH DIE MÄNNER, DIESE MÄNNER!

HANNA:

…OB ER SCHWARZ ODER BLOND ODER GÄNZLICH BEGLATZT, IRGENDWO IST ER STETS VERPATZT!

CHOR:

MÄNNER, MÄNNER, MÄNNER, MÄNNER, MÄNNER, MÄNNER, MÄNNER, MÄNNER,

HANNA & CHOR: JA DAS STUDIUM DER MÄNNER IST NICHT SCHWER,

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DRUM VERWÖHNEN WIR SIE AUCH NICHT SEHR! ES IST NICHT SO DAS MINDESTE DRAN AN DEM MANN, MANN, MANN, MANN, MANN! OB ER ARM ODER REICH IST AN GEIST, OB ER SAUL ODER CHRISTIAN HEIßT, OB ER SCHWARZ ODER BLOND ODER GÄNZLICH BEGLATZT, IRGENDWO IST ER STETS VERPATZT! JA DAS STUDIUM DER WEIBER IST SCHWER, NIMMT DIE MÄNNER VERTEUFELT OFT HER. UNERFORSCHLICH AN SEELE UND LEIB BLEIBT DAS WEIB, WEIB, WEIB, WEIB, WEIB! OB SIE WEINT ODER SCHMOLLT ODER LACHT, OB BEI TAG IHR SIE SEHT, OB BEI NACHT, OB SIE BLOND ODER SCHWARZ ODER ROT VON PIGMENT, RICHTIG SIE FARBE NIE BEKENNT!

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PAUSE

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2. Akt 6. Szene Das Mädchen gewann ganz langsam die Lebensfreude zurück, denn sie sah, dass auch alle andern vergebens suchten das Glück. Die meisten fanden es in der Ehe und anfangs sah man sie treu lieben, später zeigten sich zahlreiche Herzen jedoch auf einer anderen Wolke sieben. Das Mädchen fand seinen Himmel in der Kurzweil und im Vergnügen. Feste, Gäste, Wein und Gesang! Vorerst sollte ihr das genügen.

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ADAN:

2. Akt 7. Szene

Musik Nr. 12a: Tanz (Hanna und Chor)

AH AHA, AH, AH AHA, AH, AH AHA ¡COMPAÑERO, VEN Y DANZA, VEN Y SALTA, VAMOS A BAILAR! ¡TODOS JUNTOS, CANTAREMOS, SIN SOMBREROS, VAMOS A BAILAR! ¡VEN JUAN, ÚNETE A LA FIESTA, NOS VAMOS A DIVERTIR! ¡VEN LOLA, NO MES SEAS SIESA, NO TE VAS A ARREPENTIR! ¡VEN JUAN, ÚNETE A LA FIESTA, NOS VAMOS A DIVERTIR! ¡VEN LOLA, NO MES SEAS SIESA, NO TE VAS A ARREPENTIR! ¡VEN Y DANZA, VEN Y SALTA, ¡VA MOS, VAMOS A BAILAR! OLÉ!

HANNA:

NUN LASST UNS ABER, WIE DAHEIM,

N

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CHOR:

JETZT SINGEN UNSERN RINGELREIM

VON EINER FEEE, DIE – WIE BEKANNT – BEI UNS DIE VILJA WIRD GENANNT!

Musik Nr. 12b: Vilja-Lied (Hanna und Chor) HANNA:

ES LEBT‘ EINE VILJA, EIN WALDMÄGDELEIN, EIN JÄGER ERSCHAUT SIE IM FELSENGESTEIN! DEM BURSCHEN, DEM WURDE SO EIGEN ZU SINN, ER SCHAUTE UND SCHAUT AUF DAS WALDMÄGDELEIN HIN UND EIN NIE GEKANNTER SCHAUER FASST DEN JUNGEN JÄGERSMANN;

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SEHNSUCHTSVOLL FING ER STILL ZU SEUFZEN AN :

VILJA, O VILJA, DU WALDMÄGDELEIN, FASS MICH UND LASS MICH DEIN TRAUTLIEBSTER SEIN.

VILJA, O VILJA,

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WAS TUST DU MIR AN?

BANG FLEHT EIN LIEBKRANKER MANN.

CHOR:

VILJA, O VILJA,

DU WALDMÄGDELEIN,

FASS MICH UND LASS MICH

DEIN TRAUTLIEBSTER SEIN.

HANNA:

VILJA, O VILJA,

WAS TUST DU MIR AN?

BANG FLEHT EIN LIEBKRANKER MANN. BANG FLEHT EIN LIEBKRANKER MANN.

CHOR:

¡COMPAÑERO, VEN Y DANZA, VEN Y SALTA, VAMOS A BAILAR! ¡TODOS JUNTOS, CANTAREMOS, SIN SOMBREROS, VAMOS A BAILAR! ¡VEN JUAN, ÚNETE A LA FIESTA, NOS VAMOS A DIVERTIR! ¡VEN LOLA, NO MES SEAS SIESA, NO TE VAS A ARREPENTIR! OLÉ! ¡VEN JUAN, ÚNETE A LA FIESTA, NOS VAMOS A DIVERTIR! ¡VEN LOLA, NO MES SEAS SIESA, NO TE VAS A ARREPENTIR! ¡VEN Y DANZA, VEN Y SALTA, ¡VA MOS, VAMOS A BAILAR! OLÉ!

ZETA:

Gnädigste, Sie sind eine wunderbare Sängerin. Wenn ich nicht verheiratet wäre…

N

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HANNA & CHOR:

HANNA:

Zum Glück sind sie es, lieber Baron. Und mit Sicherheit sehr glücklich.

ZETA:

Oh ja, mein Igelchen würde mich nie enttäuschen.

2. Akt 8. Szene VALENCIENNE:

Warum so zimperlich?

ROSILLON:

Sie sind verheiratet!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

VALENCIENNE:

Darum geben Sie mir das, was man als Ehefrau nicht mehr bekommt.

ROSILLON:

Was meinen Sie, die Ehe ist mir fremd.

Musik Nr. 13: Halt still (Valencienne, Rosillon und Chor) ENDLICH ZU ZWEIT!

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VALENCIENNE:

BITTE GIB MIR NOCH ZEIT!

VALENCIENNE:

LASS NICHT DAS GERINGSTE AUS, DENN SPÄTER TUT‘S DIR LEID!

ROSILLON:

STOPP, JUNGE MAID, BITTE BLEIB MIR VOM LEIB.

VALENCIENNE:

HÖR AUF DICH ZURÜCK ZU HALTEN, LASS DIE LIEBE SICH ENTFALTEN! ALSO STEH’N GEBLIEBEN!

ROSILLON:

BITTE NICHT SO ÜBERTRIEBEN!

VALENCIENNE:

HALT' STILL, MEIN FREUND, HALT' STILL, WENN ICH DICH RICHTIG KÜSSEN WILL! ICH WEIß, ES MACHT DICH HEIß, WENN ICH DICH IN DIE LIPPEN BEIß'! EIN KUSS, UND SEI ER SÜß AUCH UND WEICH, MACHT GENUSS NUR, WENN ER WEHTUT ZUGLEICH, DARUM REICH' MIR DEINEN SÜßEN MUND: KÜSS' MICH KRANK ERST – UND DANN GESUND!

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ROSILLON:

EIN KUSS, UND SEI ER SÜß AUCH UND WEICH, MACHT GENUSS NUR, WENN ER WEHTUT ZUGLEICH, DARUM REICH' MIR DEINEN ROSENMUND: KÜSS' MICH KRANK ERST – UND DANN GESUND!

HERRENCHOR:

HOLD STILL, MY FRIEND, HOLD STILL,

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

THAT I CAN KISS YOU LIKE I WILL.

I KNOW, THAT MAKES YOU SMILE, WHENEVER ON THE LIPS I BITE.

ONE KISS, AND MAY IT EVER SO SWEET, LIGHT IT UP,

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THAT GET IT RIGHT OFF MY FACE.

AND I BITE, BITE, BITE YOUR ROSY SMILE, THAT’S THE PLEASURE, THAT I ADORE. ONE KISS,

AND MAY IT EVER SO SWEET, LIGHT IT UP,

THAT GET IT RIGHT OFF MY FACE.

AND I BITE, BITE, BITE YOUR ROSY SMILE, THAT’S THE PLEASURE, THAT I ADORE.

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VALENCIENNE & ROSILLON: HALT' STILL, MEIN FREUND, HALT' STILL, WENN ICH DICH RICHTIG KÜSSEN WILL! ICH WEIß, ES MACHT DICH HEIß, WENN ICH DICH IN DIE LIPPEN BEIß'! EIN KUSS, UND SEI ER SÜß AUCH UND WEICH, MACHT GENUSS NUR, WENN ER WEHTUT ZUGLEICH, DARUM REICH' MIR DEINEN SÜßEN MUND: KÜSS' MICH KRANK ERST – UND DANN GESUND!

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Tanz.

ALLE:

HALT' STILL, MEIN FREUND, HALT' STILL, WENN ICH DICH RICHTIG KÜSSEN WILL! ICH WEIß, ES MACHT DICH HEIß, WENN ICH DICH IN DIE LIPPEN BEIß'! EIN KUSS, UND SEI ER SÜß AUCH UND WEICH, MACHT GENUSS NUR, WENN ER WEHTUT ZUGLEICH, DARUM REICH' MIR DEINEN SÜßEN MUND:

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KÜSS' MICH KRANK ERST – UND DANN GESUND! Alle ab.

2. Akt 9. Szene Sehen Sie, Männer sind doch zu etwas gut. Ich bin sicher, Hanna hat vorhin schon mit Ihnen geredet. Über Ihre Sicht von Männern. Glauben Sie ihr bitte kein Wort. Männer sind nicht so. Männer sind….. anders… komplexer. Wie oft hören Männer von den Frauen, Typisch Mann. Das ist so unfair. Nehmen sie zum Beispiel mich her. Bin ich ein typischer Mann?... Okay, nehmen wir vielleicht doch andere Beispiele. Denken Sie an Persönlichkeiten Jean d´Arc, Margret Thatcher, Ursula von der Leyen, Angela Merkel, die haben auch nicht alles falsch gemacht. Was ich damit sagen möchte, wir Männer sind eben… verstehen Sie was ich meine… denn wir Männer sind auch… – und eben nicht wie… – gerade deshalb… und genau dabei sollte es auch bleiben. Danke dass sie mir zugehört haben. Ah, da kommt Hanna.

HANNA:

Warum habe ich das Gefühl Sie lassen mich nicht aus den Augen?

DANILO:

Wenn Sie das Gefühl haben, lassen wohl Sie mich nicht aus den Augen.

HANNA:

Sind Sie etwa eifersüchtig?

DANILO:

Ich bin eifersüchtig auf alles Weibliche, was herumflirtet…

HANNA:

Sie machen mich sprachlos!

DANILO:

Gott erhalte Sie in diesem Zustand.

HANNA:

Halten Sie den Mund! Ich wollte Paris kennenlernen, mich amüsieren.

DANILO:

Der jährliche Festakt unserer kleinen südamerikanischen Botschaft hat nicht Ihren Geschmack getroffen?

HANNA:

Ein gutes Fest ist immer Privatsache und keine Staatsangelegenheit.

DANILO:

Ich habe mich prächtig unterhalten, denn ich war in bester Gesellschaft!

HANNA:

Was wollen Sie damit sagen?

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DANILO:

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Dass in Ihrer Nähe jede noch so feierliche Staatsangelegenheit zu einem Jahrhundertfest wird.

HANNA:

Hören Sie doch auf mit Ihrem Geplänkel. Damit beeindrucken Sie mich nicht. Nicht mehr.

DANILO:

Gut. Ich führe Sie woanders hin! Ich führ Sie ins Maxim. Dort tanzen ausgezeichnet und unzweifelhaft die zweifelhaftesten Frauenzimmer von ganz Paris! Und wenn Sie in den Saal treten, glaubt natürlich jeder: Oh, ein neues Grisettchen! Aber die Kapelle weiß es besser und spielt einen süßen Walzer, wo wir im Dreiviertel drei Viertel unserer Tugend vergessen.

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DANILO:

Musik Nr. 14: Duett „Lippen schweigen“ (Hanna und Danilo) LIPPEN SCHWEIGEN, S FLÜSTERN GEIGEN: I LOVE YOU – HARFEN KLINGEN, CELLI SINGEN: I LOVE YOU – ALLE INSTRUMENTE RAUNEN DIR ES ZU HEIßER, ALS MAN'S SAGEN KÖNNTE: I LOVE YOU.

HANNA:

DIE SCHWÜLE TANZMUSIK TREIBT HERZENSPOLITIK MIT BESS‘REM RESULTAT ALS MANCHER AUSGELERNTE DIPLOMAT MANCHES BÜNDNIS KOMMT ZUSTAND‘, ES KNÜPFT SICH MANCHES ZARTE BAND ZUR FESTEN ALLIANZ BEI EINEM WALZERTANZ!

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DANILO:

DANILO:

I LOVE YOU.

HANNA:

I LOVE YOU.

DANILO:

ALLE INSTRUMENTE RAUNEN ES: VERGIB!

HANNA:

HEIßER, ALS MAN'S SAGEN KÖNNTE:

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BEIDE:

HAB MICH LIEB!

Hanna ab.

2. Akt 10. Szene (kommt und ruft leise.) Graf! Graf Danilo!

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ZETA:

Exzellenz?

ZETA:

Haben Sie schon herausgefunden, wer die verheiratete Frau ist, die Rosillon liebt?

DANILO:

Nein, denn ich habe im Moment ganz andere Sorgen!

NJEGUS:

(kommt.) Bitte gütigst, ein Expressbrief für Seine Exzellenz!

ZETA:

Von wem?

NJEGUS:

Bitte gütigst, von der Post.

ZETA:

(nimmt den Brief.) Vom Ministerium! Natürlich chiffriert! (Gibt ihn wieder NJEGUS.) Vorlesen!

NJEGUS:

(Liest.) „Bezug nehmend auf Ihr Geschwätztes…“

ZETA:

Geschätztes!

NJEGUS:

Richtig, aber wegen dem W werde ich mir keine Haxen ausreißen. (Liest weiter.) „…auf Ihr geschätztes Garstiges…“

IC

DANILO:

N

DANILO:

Das ist doch nicht möglich! (Nimmt ihm den Brief aus der Hand.)

NJEGUS:

Da haben Sie Recht, das ist eine Gemeinheit! Da muss nab was dagegen unternehmen!

DANILO:

(liest.) „Auf Ihr geschätztes Gestriges.“

NJEGUS:

Ach, na das geht. Das geht sogar sehr gut.

ZETA:

Also, weiter.

Danilo gibt den Brief an Njegus zurück.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

(nimmt ihn.) Das ist sogar sehr freundlich.

ZETA:

(laut.) Weiter!

NJEGUS:

Bitte gütigst, wenn Sie so schreien, dann kann ich nicht arbeiten.

ZETA:

(leise.) Dann bitte weiter.

NJEGUS:

(Er liest weiter.) „Erbitten umgehend Rückmeldung wegen hundert Melonen.“

DANILO:

Melonen?!

ZETA:

Das ist nicht möglich!

NJEGUS:

„Melonen.“ steht da schwarz auf weiß. Kennst du das Land, wo die Melonen blühen?

DANILO:

(reißt ihm den Brief aus der Hand, laut.) Millionen steht da!

NJEGUS:

So laut steht das da?

DANILO:

Dort steht nur „Hundert Millionen“!

NJEGUS:

Was heißt hier nur? Hundert Millionen Melonen sind enorm. Das ist eine ganze Jahresernte!

ZETA:

Es handelt sich doch natürlich um die Glawari-Melonen. Millionen! Wir müssen dem Minister jedenfalls einen Bericht senden. Lassen Sie mich nur noch ein bisschen überlegen und kommen Sie punkt 8 Uhr in diesen Pavillon, da sind wir ungestört und können die Antwort konzipieren.

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NJEGUS:

NJEGUS:

Wie Exzellenz befehlen! Punkt 8 Uhr. (Ab.)

ZETA:

Gehen wir, Graf.

DANILO:

Jawohl!

Beide ab.

2. Akt 11. Szene ROSILLON:

Bitte, nein!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Sie haben mich verführt, jetzt bringen sie es zu Ende.

ROSILLON:

Bitte, lassen Sie mich nur der Verführer sein. Ich bin mehr der, der einer Frau die Hand küsst.

VALENCIENNE:

Damit bin ich einverstanden. Irgendwo muss man ja anfangen.

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VALENCIENNE:

ROSILLON:

Bitte.

Musik Nr. 15: Duett und Romanze „Komm in den kleinen Pavillon“ (Valencienne und Rosillon) MEIN FREUND – NUR MUT!

ROSILLON:

SIE HAT LEICHT REDEN!

VALENCIENNE:

DER PAVILLON MIT GRÜNEN LÄDEN IST FÜR EIN KOSESTÜNDCHEN WIE GEBOREN!

ROSILLON:

MIR BRICHT DER SCHWEIß AUS ALLEN MEINEN POREN.

VALENCIENNE:

NUN IST IM PARK DAS FEUERWERK, DIE LEUTE WERDEN UNS NICHT VERMISSEN, MAN RICHTET JA SEIN AUGENMERK AUF SOLCHES SCHAUSPIEL, WIE SIE WISSEN!

ROSILLON:

RAKETEN SEH‘ ICH VOR MIR TANZEN -

VALENCIENNE:

WIE DUFTEN DIE FREMDLÄNDISCHEN PFLANZEN WIE WIRD MIR WARM, WIE WIRD MIR SCHWÜL

IC

VALENCIENNE:

UND DRAUßEN WAR‘S SO WUNDERVOLL KÜHL!

VALENCIENNE:

DURCH DEINE NÄHE!

ROSILLON:

GOTT – WENN UNS JEMAND SÄHE!

VALENCIENNE:

VERSTEHST DU MEIN GEFÜHL? ROSILLON!

ROSILLON:

VALENCIENNE!

VALENCIENNE:

VERTRAUTER… FREUND… DORT SIND WIR UNGESTÖRT -

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ROSILLON:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

ROSILLON:

DIES FEUER DIESE BLICKE. ICH BIN GANZ BETÖRT, KOMM MIT MIR!

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

SIEH DORT DEN KLEINEN PAVILLON, ER KANN HÖCHST DISKRET VERSCHWIEGEN SEIN! O DIESER KLEINE PAVILLON, ER PLAUDERT NICHT EIN WÖRTCHEN AUS, O NEIN! DUNKEL UNS EMPFÄNGT, NIMM, WAS LIEBE DIR SCHENKT. KOMM IN DEN KLEINEN PAVILLON, KOMM ZUM SÜßEN RENDEZVOUS. O, DU!! WIE EINE ROSENKNOSPE IM MAIENLICHT ERBLÜHT, SO IST IN MEINEM HERZEN DIE LIEBE AUFGEGLÜHT.

ROSILLON:

DAS IST EIN FRÜHLINGSWUNDER BERAUSCHEND WIE JASMIN UND DUFTEND WIE HOLUNDER UND KEUSCH, WIE ROSMARIN!

BEIDE:

KOMM IN DEN KLEINEN PAVILLON, ER KANN HÖCHST DISKRET VERSCHWIEGEN SEIN! O DIESER KLEINE PAVILLON, ER PLAUDERT NICHT EIN WÖRTCHEN AUS, O NEIN! DUNKEL UNS EMPFÄNGT, NIMM, WAS LIEBE UNS SCHENKT! KOMM IN DEN DUNKLEN PAVILLON, KOMM ZUM SÜßEN RENDEZVOUS. O, DU!!

N

IC

VALENCIENNE:

2. Akt 12. Szene NJEGUS:

(kommt.) Die Baronin und Monsieur Rosillon zusammen im Pavillon. Blöder hätten sie es nicht anfangen können… Oh weh, der Baron! (Stellt sich schützend vor die Tür.)

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

(kommt.) Nun, Njegus, es ist 8 Uhr. Der Graf ist zwar noch nicht da, aber wir müssen antworten, also öffne den Pavillon!

NJEGUS:

Exzellenz! Ich bitte gütigst…

ZETA:

Na, komm! (Will hinein.)

NJEGUS:

(springt rasch zur Tür.) Exzellenz! Es ist wer drin!

ZETA:

Wer ist drin?

NJEGUS:

Eine…

ZETA:

Vielleicht eine Dame?

NJEGUS:

Eine Dame? Oh, nein! Das heißt: Oh ja! Aber…

ZETA:

…und ich ahne auch schon, wer bei ihr ist: Der Graf!

NJEGUS:

Der Graf? Ja. Also, nein! Es ist Herr Rosillon…

ZETA:

Rosillon? Mit einer Dame?

NJEGUS:

Bitte gütigst, das ist mir jetzt so rausgerutscht.

ZETA:

Bravo! Du verdienst eine Gehaltserhöhung.

NJEGUS:

Schon wieder?!

ZETA:

Ja, die Realität ist fantastisch! Denn jetzt haben wir die verheiratete Frau, die Rosillon liebt!

IC

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

ZETA:

Tatsächlich?

ZETA:

Ja!

NJEGUS:

Schrecklich!

ZETA:

Der Pavillon hat rückwärts noch eine Tür! Sperr die rasch ab!

DANILO:

(kommt.)

ZETA:

Herr Graf-

N

NJEGUS:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

(Für sich.) Erst austauschen, dann absperren! (Ab hinter den Pavillon.)

ZETA:

Herr Graf, die verheiratete Dame ist entdeckt!

DANILO:

Und wer ist sie?

ZETA:

Das weiß ich nicht, aber sie ist in diesem Pavillon! Wir wollen lauschen.

N H U T R VE FÜ ZU w MU R R R w A T w SI R U AN .m K IE FF S us U B Ü IC ik ND DU HR HT un B R U db Ü C N ue HN H GE hn E N e. de

NJEGUS:

Exzellenz, lauschen ist nicht fein!

ZETA:

Ja, aber man hört besser! (lauscht.) Er spricht.

DANILO:

Dazu hat er Zeit?

ZETA:

Ich werde mal durch’s Schlüsselloch sehen. (Tut es.)

DANILO:

Exzellenz!

ZETA:

Oje! Sie steht mit dem Rücken zur Tür.

DANILO:

Nun?

ZETA:

(Sieht weiter hinein.) Jetzt dreht sie sich um!

DANILO:

Wenn Sie sie entdeckt haben, sagen Sie einfach: „Ha!“.

ZETA:

(schreit auf.) Ha!!!

DANILO:

Na, bravo!

ZETA:

(dreht sich um, ist höchst erregt.) Sehen Sie nicht hinein!

DANILO:

Wer ist es denn?

ZETA:

(Sinkt in sich zusammen, gebrochen.) Meine Frau!

DANILO:

Ihre…? Exzellenz werden sich gewiss irren.

ZETA:

Oh, nein! Oh, nein!

DANILO:

Trösten Sie sich, Sie leiden fürs Vaterland

ZETA:

(springt auf, wütend.) Das Vaterland hat auch seine Grenzen! (Rüttelt an der Tür.) Aufmachen! Aufmachen!

N

IC

DANILO:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Musik Nr. 16: Finale II (Hanna, Danilo, Zeta, Valencienne, Rosillon und Chor) HA – HA!

ZETA:

HA! HA?

HANNA:

WO BRENNT ES DENN? WAS IST GESCHEH’N?

DANILO:

MADAM' GLAVARI …!

ZETA:

KANN ICH DENN NICHT MEHR RICHTIG SEHN?

DANILO:

ES WAR MADAM’ MIT ROSILLON IM PAVILLON! DEN EIG‘NEN AUGEN KAUM ICH TRAU‘!

ZETA:

WO IST DENN MEINE FRAU?

VALENCIENNE:

DU WÜNSCHEST?

ZETA:

BIN ICH GANZ VERRÜCKT?

VALENCIENNE:

NUN SAG’ SCHON, WO DER SCHUH DICH DRÜCKT!

DANILO:

MADAM' GLAVARI –

ROSILLON:

SO HALT DEN SCHNABEL BLOß!

ZETA:

ICH STAND SOEBEN VOR DEM PAVILLON UND GUCKTE DURCH DAS SCHLÜSSELLOCH.

IC

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HANNA:

N

HANNA & DANILO:

DAS WAR EIN WENIG INDISKRET, ABER PRAKTISCH DOCH!

ZETA:

ICH SAH MIT EINER DAME ROSILLON ENG BEIEINANDER – IM TÊTE-A-TÊTE –!

HANNA:

DIE DAME – DIE WAR ICH!

DANILO:

O HANNA!

ZETA:

ICH SAH’S GENAU – ES WAR DOCH MEINE FRAU!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

WIE?

HANNA:

DER SCHAL, DEN MADAM’ IM GARTEN MIR LIEH, JA, DIESER SPITZENSCHAL, MEIN FREUND, TÄUSCHTE SIE! DOCH DA DURCH DAS KLEINE SCHLÜSSELLOCH UNSER “SÜßES GEHEIMNIS” VERRATEN IST, GESTEHEN SIE GLEICH DAS WEITERE NOCH, SIE HABEN MICH DRINNEN UMARMT UND GEKÜSST!

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VALENCIENNE:

DAS SOLL ICH SAGEN?

DANILO:

‚S IST KAUM ZU ERTRAGEN!

ROSILLON:

NUN DENN, ICH MUSS, AUF WUNSCH ES EINGESTEH‘N – MICH ÜBERKAM ES, WIE STURMESWEHN: WIE EINE ROSENKNOSPE IM MAIENLICHT ERBLÜHT, SO IST IN MEINEM HERZEN DIE LIEBE AUFGEGLÜHT.

HANNA:

ICH HAB’ MEIN GLÜCK GEFUNDEN, ICH HAB' SEIN HERZ ERPROBT. ICH HAB’ MICH IHM VERBUNDEN, HAB’ MICH MIT IHM VERLOBT

N

IC

ROSILLON:

CHOR:

EIN FLOTTER EH’STAND SOLL ES SEIN GANZ NACH PARISER ART – ES GEHT DER HAUSFREUND AUS UND EIN GANZ NACH PARISER ART! – DANN REITET MAN ZU DRITT IM BOIS GANZ NACH PARISER ART – KURZUM, MAN FÜHRT MENAGE À TROIS GANZ NACH PARISER ART! DAS HAT RASSE – TRALALALALALA DAS IST KLASSE – TRALALALALALA NUR SO WIRD MAN DER EHE FROH; VERSTEHT MAN’S RICHTIG ABZUGRENZEN, JEDEM SEINE KOMPETENZEN. DAS HAT RASSE – TRALALALALALA, DAS IST KLASSE – TRALALALALALA

HANNA & CHOR: NUR EINE NEBENSÄCHLICHKEIT –

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

SO SIEHT SIE AUS, DIE EHE UNSRER ZEIT! IN MIR TOBT ES, IN MIR POCHT ES, IN MIR BEBT ES, IN MIR KOCHT ES! ICH SCHWEIG DAZU NICHT LÄNGER STILL. ABER NICHT SO WUTENTBRANNT, ABER NICHT SO WUTENTBRANNT, RUHIG, RUHIG MIT VERSTAND! ZU DER VERMÄHLUNG, SCHÖNE FRAU, GESTATTEN SIE EINE ERZÄHLUNG!

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DANILO:

GEWISS, ICH STELL’ ES GERNE FREI GESETZT, DASS SIE POINTIERT UND WITZIG SEI! ALSO, BITTE!

DANILO:

ALSO BITTE.

IC

HANNA:

ES WAR EINE KÖNIGSTOCHTER, GAR HERRISCH, UNNAHBAR UND KÜHL, MAN NANNTE SIE HEIMLICH IM LANDE: “DIE DAME OHNE GEFÜHL”. VOR IHREM PALASTE STAND TRÄUMEND EIN JUNGER SOLDAT AUF WACHT, ER HÜTETE SEINE PRINZESSIN ERGEBEN BEI TAG UND NACHT. DA KAM EINES TAGES GEFLOGEN EIN HAMPELMANN IHR IN DEN SCHOß, DEM WAR DIE PRINZESSIN GEWOGEN – OBZWAR ES EIN HAMPELMANN BLOß – SIE NAHM IHN IN DIE ARME UND BOT IHM DIE LIPPEN ZUM KUSS –

WORAUS WOHL ERHELLT, DASS SIE DOCH NICHT SO GEFÜHLLOS GEWESEN SEIN MUSS. UND WENN ICH ZU ENDE MIR DICHTE DAS MÄRCHEN, DANN WIRD ES BANAL. UND DOCH HAT AUCH DIESE GESCHICHTE, WIE ANDERE, IHRE MORAL: MAN KOMMT NICHT SO LEICHT AUF DIE KOSTEN, HÄLT UNGEBETEN MAN WACHT – DAS IST EIN VERLORENER POSTEN – DRUM ABLÖSUNG VOR – GUTE NACHT!

DANILO:

SO GLAUBEN SIE, DASS ICH –

N

HANNA:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

(GESPROCHEN.) ABER NEIN – MADAME – ICH EMPFEHLE MICH: ICH GEHE ZU MAXIM USW. SIE LASSEN MICH VERGESSEN – UND ICH VERGESSE SCHNELL!

N

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HANNA & ALLE: DAS HAT RASSE – TRALALALALALA USW.

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3. AKT: Maxim 3. Akt 1. Szene Alle Menschen reden nur von Anstand. Aber was heißt denn Anstand, wenn man ihn mit Verstand betrachtet? Dass der eigene Hausstand Gegenstand von Stillstand wird, damit der Kontostand den Wohnstand repräsentiert? Oder heißt Anstand, dass der Zustand im Ehestand bedingt durch einen hormonellen Notstand die Partner freiwillig in den Ruhestand treibt, um so im gemeinsamen Spielstand einen Gleichstand herzustellen? Selbst wenn wir einen Kopfstand machen, müssen wir einsehen, dass unser Kenntnisstand hier unzureichend ist. Wir wollen also diesen Umstand auf den Prüfstand stellen:

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NJEGUS:

Musik Nr. 17: Couplet „Ist sie eine anständ’ge Frau?“ (Njegus) NJEGUS:

In dieser Welt ist das was zählt, wenn man so viel wie möglich weiß. Ich bin nicht reich, doch kauf ich gleich, ein Smartphone, denn das macht mich heiß.

N

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Und ganz schnell meld ich mich an, bei Facebook, Twitter, Instagram Ich bin so froh, denn es ist so, diese Welt zieht mich in Bann.

Ich bin jetzt ein wissender Mann, die Wissenschaft mich nun kann. Die Wahrheit find ich im Netze Verschwörung, Hass und die Hetze. Denn Anstand im Netz gibt es nicht, und ich merke, ich bin nicht ganz dicht, Wie konnt ich nur glauben daran

- darum melde ich mich von all diesen kranken Chats ab, ausser bei der Partnersuche und bin jetzt ein anständger Mann. 2)

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Ich hab Moral, bin sozial, von früh bis spät so engagiert. Ich spende Geld, schau auf die Welt, auch Mülltrennung mich intressiert.

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Tagtäglich Demos jedes Jahr Ich bin der Umweltsuperstar Ich fühl mich fein So klimarein Und biologisch abbaubar

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Ich bin ein so anständger Mann Schaff mir nur ein Tretauto an Trag Solarzellen auch an den Ohren, wurde schon als Gutmensch geboren CO2 mir verschafft viel Applaus, denn ich atme zwar ein doch nicht aus Darum sag ich es, wo ich nur kann -

(sein Handy klingelt) Hallo, Mama,, ich kann jetzt nicht. Nein auch morgen kann ich dich nicht besuchen. Da nehme ich doch am Hungerstreik gegen den Hunger in der Welt teil. Nein Übermorgen auch nicht, da ist doch der Autokorso gegen die Luftverschmutzung. Das stimmt doch nicht, dass ich dich nie besuche, Mama, ich hab Dich doch vor einem halben Jahr besucht. Ich erinnere mich noch genau daran, das war am Tag der Kundgebung gegen die Einsamkeit im Alter. Da haben wir doch ein Foto gemacht, dass ich dann gepostet habe. Nächstes Jahr besuche ich dich sicher. Was? Du hast einen Braten für mich gemacht? Warum sagst du das nicht gleich. Natürlich kann ich heute, du weisst doch wie gerne ich dich besuche. Ich bin doch für Dich da. - denn ich bin doch ein anständger Mann.

3. Akt 2. Szene ZETA:

Njegus, eine Katastrophe. Weißt du, wohin Hanna Glawari gegangen ist.

NJEGUS:

Ins Bett?

ZETA:

Schlimmer. Ins Maxim. Und weißt du, wer noch dort ist?

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Diese schönen Frauen.

ZETA:

Unsinn: Pariser werden dort sein. Und in einem solchen Etablissement fallen alle H`s.

NJEGUS:

Hüllen.

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NJEGUS:

ZETA:

Hemmungen! Wir müssen Hanna Glawari für das Vaterland retten. Njegus, im Namen des Vaterlandes, wir gehen ins Maxim.

NJEGUS:

Eure Excellenz, ich beginne langsam eine innige Beziehung zum Vaterland aufzubauen.

ZETA: Njegus! Danilo kommt mit Damen, im zweiten Teil öffnet sich die Bühne zum Maxim.

Musik Nr. 18: Reminiszenz „Da geh‘ ich zu Maxim“ (Danilo und Damen) DANILO:

JETZT GEH’N WIR ZU MAXIM, DORT SIND WIR SEHR INTIM, WIR DUZEN ALLE DAMEN, RUFEN BEIM KOSENAMEN: LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO, MARGOT, FROU-FROU, DIE LASSEN UNS VERGESSEN, WAS SCHWER DAS HERZ MIR MACHT.

Bühne öffnet sich zum Maxim.

N

IC

DANILO + CHOR:

DANN WIRD CHAMPAGNISIERT, EXZENTRISCH CANCANIERT – DANN ZEIGEN IHRE HÖS‘CHEN MIT DEN GESTICKTEN RÖSCHEN LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO; MARGOT, FROU-FROU. DANN TANZT MAN WIE BESESSEN DIE GANZE LANGE NACHT.

3. Akt 3. Szene NJEGUS:

(kommt.) Eure Exzellenz, bitte gütigst, schon wieder ein Telegramm und schon wieder chiffriert.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

(liest.) „Wenn Millionen verloren, Staatsbankrott unvermeidlich.“

ZETA:

Meine Herren, die Lage ist ernst. Jetzt gibt es nur einen Weg. Man muss an Madame Glawari appellieren: Wenn sie ein Herz fürs Vaterland hat, muss sie einen Landsmann heiraten.

ZETA:

Graf Danilo, Sie müssen appellieren! Das ist ein Befehl!

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DANILO:

DANILO:

Ich werde appellieren! Und das eine sag‘ ich Ihnen: Wenn sie tatsächlich Monsieur Rosillon heiratet, dann geh‘ ich für den Rest meines Lebens in ein Kloster!

NJEGUS:

Nein!

DANILO:

In ein Nonnenkloster!

ZETA:

Bravo! Sie sind ein Patriot!

Alle ab.

3. Akt 4. Szene ADAN:

(als Ansager.) Meine Damen und Herren, schon in Südamerika war es mir eine Ehre sie präsentieren, und jetzt erst Recht: Hier im berühmten Maxim! Sie hat sich bereit erklärt, heute einmalig hier aufzutreten. Hanna Glawari.

Musik Nr. 19: Reminiszenz „Ja mein Freund aus Singapur“ (Hanna und Herren-Chor)

N

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HANNA:

WENN ICH DURCH DIE STADT KARRIOLE TRIPPELTRAPP UND TRIPPELTRAPP, LAUFEN SICH DIE STIEFELSOHLE HINTER MIR DIE MÄNNER AB.

HANNA & CHOR: TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP TRIPPEL, TRIPPEL, TRIPPELTRAPP TRIPPEL, TRAPPEL, TRIPPEL, TRAPPEL TRIPPEL, TRAPPEL, TRIPPEL,TRAPP. HANNA:

UND ICH RENNE IMMER SCHNELLER TRIPPELTRAPP UND TRIPPELTRAPP BIS ZU DEM BEWUSSTEN KELLER, WO ICH DEN BESCHÜTZER HAB’.

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

UND DANN STEH’N SIE DA UND GLOTZEN, SEH'N SIE SEINE MUSKELN STROTZEN UND EINER NACH DEM ANDERN FÄHRT DANN SACHTE AB.

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HANNA & CHOR: JA, IHR FREUND AUS SINGAPUR IST VERLIEBT IN EINE NUR, EINE NUR, WIE SIE ES IST – EINE, DER DIE HAND ER KÜSST EINE NUR, DIE MACHT IHN SCHARF, UND WENN DIE 'MAL WAS BEDARF LÄSST SIE SICH'S BESORGEN NUR – VON DEM FREUND AUS SINGAPUR!

Gnädigste, ich muss Ihnen Kompliment machen: Sie tanzen wie ein echtes Grisetterl.

HANNA:

Talent, lieber Graf, Talent!

DANILO:

Und ich habe mit Ihnen sehr Wichtiges zu besprechen.

HANNA:

So?

DANILO:

Es ist mir ernst.

HANNA:

Ich höre.

DANILO:

Ich muss Ihnen verbieten, weiter mit Monsieur Rosillon zu verkehren!

HANNA:

Sie wollen mir meinen Verkehr verbieten?

DANILO:

Ja.

HANNA:

Und weshalb?

DANILO:

…deshalb?!

HANNA:

Etwa weil SIE mich lieben?

DANILO:

Ich?! Nein, das Vaterland!

HANNA:

Das Vaterland?

DANILO:

Jawohl, Ihre hundert Millionen müssen im Land bleiben!

N

IC

DANILO:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Ich verstehe! Ich soll also nur noch mit Landsmännern verkehren? Na, da muss ich ja gar nicht umstellen.

DANILO:

Und das Rendezvous im Pavillon?

HANNA:

Ich habe mit Monsieur Rosillon kein Rendezvous im Pavillon gehabt.

DANILO:

Nicht?

HANNA:

Nein. Es war eine andere Dame!

DANILO:

Eine andere Dame?

HANNA:

Eine verheiratete Dame!

DANILO:

Und das sagen Sie mir erst jetzt?! Eine edle Dame, diese verheiratete Dame!

HANNA:

Warum?

DANILO:

…darum?!

HANNA:

Sie sind…

DANILO:

Was bin ich?

HANNA:

Sie sind so…

DANILO:

Was?

HANNA:

Ach, nix...

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HANNA:

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Musik Nr. 20: Finaletto Teil 1 (Ensemble) DANILO:

ALLE INSTRUMENTE RAUNEN ES: VERGIB! –

HANNA:

HEISSER, ALS MAN‘S SAGEN KÖNNTE –

BEIDE:

HAB DICH LIEB!

3. Akt 5. Szene

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

Eure Exzellenz, meine Herrschaften. Ich habe eine große Überraschung: Madame Glawari und Monsieur Rosillon sind sich nicht näher gekommen.

ALLE:

Bravo!

ZETA:

Graf Danilo, Sie sind ein diplomatisches Genie! Aber das Rendezvous im Pavillon? Wie kann sich eine Dame so kompromittieren?

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DANILO:

Madame Glawari hat sich überhaupt nicht kompromittiert, denn sie ist für eine andere Dame eingetreten. Eine verheiratete Dame.

ZETA:

Und wer ist diese Dame?

NJEGUS:

Eure Exzellenz, im Pavillon ist dieser Schal gefunden worden.

ZETA:

Aber, das ist ja der Schal von meinem Biberchen! Es war also doch meine Frau?! Njegus! Unter Diensteid: Sag, wie es war!

NJEGUS:

Also, es war so… aber wie ich soeben höre war es ganz anders.

ZETA:

Madame Glawari, gnädige Frau, ich bin frei, ledig, denn ich werde gleich geschieden. Im Namen unseres Vaterlandes erlaube ich mir, um Ihre Hand anzuhalten.

NJEGUS:

Euer Exzellenz, aber es war doch ganz anders!

HANNA:

Ihr Antrag ehrt mich, Eure Exzellenz, aber Sie erweisen damit weder sich noch dem Vaterland einen Dienst.

ZETA:

Nicht?

NJEGUS:

(zu Zeta.) Die hundert Millionen sind pfutsch!

ZETA:

(zu Hanna.) Dann entschuldigen Sie bitte die Störung.

DANILO:

(zu Hanna.) Sie haben kein Geld mehr?

HANNA:

Ich habe alles verprasst.

DANILO:

Ich liebe Dich!

VALENCIENNE:

(zu Zeta.) Mein Hummelchen? Ich habe doch nur im Sinne des Vaterlandes gehandelt und du weißt ja, ich verstehe nichts von Politik.

N

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DANILO:

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

ZETA:

Ach, Eselchen. Verzeih.

HANNA:

Aber was wird jetzt aus dem Vaterland?

NJEGUS:

Das Vaterland macht es wie alle anderen: Es macht Schulden!

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Alle jubeln.

3. Akt 6. Szene

Musik Nr. 20: Finaletto Teil 2 (Ensemble) ALLE:

WIR BLEIBEN BEI MAXIM,

DORT SIND WIR SEHR INTIM, WIR DUZEN ALLE DAMEN,

RUFEN BEIM KOSENAMEN:

IC

LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO, MARGOT, FROU-FROU, DIE LASSEN UNS VERGESSEN, WAS SCHWER DAS HERZ MIR MACHT. DANN WIRD CHAMPAGNISIERT, EXZENTRISCH CANCANIERT – DANN ZEIGEN IHRE HÖS‘CHEN MIT DEN GESTICKTEN RÖSCHEN LOLO, DODO, JOU-JOU, CLO-CLO; MARGOT, FROU-FROU. DANN TANZT MAN WIE BESESSEN DIE GANZE LANGE-

N

ADAN:

Es war eine Königstochter, gar herrisch, unnahbar und kühl. Doch die Geschichte endet nun anders: Im Maxim mit Lust und Gefühl. Die einen werden betrogen, die anderen werden geliebt, denn man weiß ja selten vorher, was sich so im Leben ergibt. Nach Anstand, Sittlichkeit und Moral hier zu suchen macht keinen Sinn. Und sind wir doch mal ehrlich: Genau das ist der größte Gewinn!

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Die lustige Witwe | Revuefassung von Enzinger und Gregor

ENDE

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