Mut und Liebe 05/2012 Ein Leben in Rot-Weiss

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m u t o5 liebe S t a d t m a g a z i n

ein leben in rot-weiss

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Entdecke Italien! Schlutzkrapfen Ossobuco alla milanese Vitello tonnato Tortelloni alla zucca Pesto alla genovese

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Gnocchi all’aceto balsamico Gnocco fritto

Offenbach – Mailand 671 km Mailand – Syrakus 1283 km

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mut&liebe

gude

Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Ausgabe feiern wir bereits ein kleines Jubiläum: 1 Jahr Magazin Mut&Liebe! Einige Jahre mehr kann der größte Offenbacher Fußballverein, die Offenbacher Kickers vorweisen. 111 Jahre Fußballgeschichte mit allen Höhen und Tiefen. Nachlesen kann man die interessante und ereignissreiche Entwicklung des Vereins im 100 Jahre OFC Jahrbuch oder direkt besichtigen im Kickers-FanMuseum in der Aschaffenburger Str. in Bieber. Fußballfans und -vereine stehen aber im Moment aufgrund einer Vielzahl von Ausschreitungen, am Rande von Fußballspielen, oft – und auch zu Recht – in der Kritik der Öffentlichkeit. Auch „Fans“ der Offenbacher Kickers waren in jüngster Vergangenheit in gewaltsamen Auseinandersetzungen verwickelt. Ein aufeinander Zugehen und eine Kommunikation zwischen Vereinen, Verbänden, Sicherheitsorganen, Politik und den Fans scheint zu stagnieren. Die Pauschalisierung von Fans zu Gewalttätern nimmt in der Öffentlichkeit zu. Fußballfans sind doch aber keine Verbrecher, sondern diejenigen, die für die Stimmung in den Stadien verantwortlich sind, wie schon der Präsident des großen FC Bayern, Uli Hoeneß, feststellte. Tatsächlich ist es nur eine statistisch kleine Anzahl von gewaltbereiten Fans, die hunderttausenden friedlicher Fußballfans den Ruf ruinieren. Am Ende müssen diejenigen, die sich friedlich verhalten die Repressionen gegen „die Fans“ im Stadion erleiden, während die wahren Täter durch Stadionverbote bestraft werden. In Offenbach gab es in der Vergangenheit und in der Gegenwart sehr positive Zeichen im beiderseitigen Umgang. Unterstützt von allen Bereichen von Kickers-Fans haben wir uns diesem Thema angenommen. Wir bedanken uns besonders bei allen, die einen Beitrag zum dieser Mut&Liebe Ausgabe geleistet haben. Insbesondere den früheren Machern des ERWIN-Fanmagazins und aller Institutionen, die uns gerne und sehr hilfsbereit zur Verfügung standen. Wir versuchen anhand von Offenbacher Beispielen zu zeigen, dass „FanSein“ anders geht und ist, als man dies in bundesweiten Berichterstattungen und Medienberichten derzeit veranschaulicht. Unsere Jubiläumsausgabe nehmen wir aber auch zum Anlass unser gesamtes Team vorzustellen. Gemeinsam gelingt uns seit einem Jahr mit viel "Mut&Liebe" unser Projekt zu realisieren. Zum Schluß laden wir alle Leserinnen und Leser ein, unseren Mut&Liebe Adventskalender zu besuchen. Mit Unterstützung unserer Partner aus dem Offenbacher Einzelhandel, Handwerk und Kreativleben verlosen wir auf unserer Facebook-Plattform (Mut&Liebe Offenbach) jeden Tag vor Weihnachten ein kleines Präsent. Wir wünschen unseren Lesern und Unterstützern ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute, Glück und Gesundheit für das neue Jahr. Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik

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t h e m a 6 Fans… Ein Leben für die Leidenschaft 9 Im Gespräch mit Volker Goll 11 Das Fan-Projekt Offenbach 12 Oliver Gottwald Kickers-Fan 14 Barbara Klein – neue Vizepräsidentin der Kickers 18 Heike Habermann: "Gemeinsam schaffe merr's" 21 3 Generationen Kickers-Fan-Frauen 24 "Merr mache uff die Kiggers…" 26 Fanfreundschaft Bayer Leverkusen und der OFC 29 Kickers-Fan-Museum 31 Stadionbau und Faninteressen? 33 Andreas Herzog – eine Herzensangelegenheit 37 Mit neuen Seiten im Netz 40 Fan-Institutionen

k u n s t w e rk

38 Der Bieberer Berg im Offenbacher Nordend 53 ARTmoshäre… Atelier Birgit Palt 58 Neugründung GEDOK Frankfurt Rhein Main

P roj e k t 44 Neue Trikots für den Aufstieg 46 Kick zum Beruf 4

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i n h a lt

T i pp 49 4 Zimmer und Garten

I m G e spr ä ch

t miu ebe

51 Helena Malsy

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Ar b e i t e n 56 Motorenfreaks

ab 1.

O f f e n f u r t 64 Partyszene im Bahnhofsviertel Frankfurt

adventskalender Dezember

bei facebook Mut&Liebe Offenbach o. www.mulioffenbach.de Infos s. S. 74

H ör b a r | Er l e b e n | s e h e n sw e r t 61 CD-Tipp 66 Kindertheatertage 68 Veranstaltungen | Ausstellungen | MUT&LIEBE Auswahl 62 1 Jahr Mut&Liebe – wir sind das Team! 74 Mut&Liebe Adventskalender 20 Impressum

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anhänger –

fanatische anhänger – fans ein leben für die leidenschaft

von Alexander Knöß

Der Duden definiert „den Fan“ seit 1961. In einer einschlägigen Online-Wissensplattform wird der Fan als „jemand, der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen oder abstrakten Fanobjekt hat und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Ressourcen wie Zeit und/ oder Geld investiert. Fans finden sich oft in Fanklubs zusammen. Für die Verehrung, die die Fans betreiben, hat sich umgangssprachlich der Begriff Kult eingebürgert. Er beruht häufig auch auf Mythen, die sich um den Gegenstand der Verehrung ranken.“ (Wikipedia) n Fußballfans in Deutschland gibt es wohl seit dem der Lehrer Konrad Koch 1874 das Fußballspiel am Martino-Katharineum in Braunschweig einführte. Die „Fußlümmelei“ wie sie am Anfang verspottet wurde, fand ihren Weg über die Gymnasien des deutschen Reiches in die Bevölkerung. Das erste offizielle Fußballspiel auf deutschen Boden fand jedoch im Jahre 1874 in Dresden statt. Seit dem schossen Fußballclubs oder Vereinsabteilungen aus dem Boden wie Pilze. Die frühen Pioniere des Fußballs waren auch seine ersten Anhänger. Sie waren damals schon großem Widerstand, vielen Vorurteilen und durchaus auch Repressionen ausgesetzt, wenn auch aus einem anderen gesellschaftlichen Hintergrund. Dennoch befand das preußische Kulturministerium 1882: „das Spiel lehrt und übt Gemeinsinn, weckt und stärkt die Freude am tatkräftigen Leben und die volle Hingabe an gemeinsam gestellte Aufgaben und Ziele.“

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mut&liebe Der Zuwachs in den Fußball-Club wurde so groß, dass sich im Jahr 1900 der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gründete. Der Fußballvirus hatte sich längst im ganzen Reich verbreitet. Männer, aber auch Frauen und Kinder zog es an die Sportplätze, um zu beobachten, wie die Sportkameraden auf dem Spielfeld um das „runde“ Leder kämpften. Die Besucherzahlen nahmen zu und aus den Sympathisanten und Anhängern der Pionierzeit entwickelte sich eine innige Verbundenheit zu ihrem Fußballverein des Herzens. In der Regel waren die Begegnungen sportlich fair. Aber schon früh kam es auf dem Sportfeld und am Rande des Fußballspiels auf den Kampfbahnen der frühen Sportplätze unter den Zuschauern zu Nicklichkeiten. Sie basierten entweder darauf, dass zwei Fußballclubs eine lebendige Vergangenheit im direkten Duell hatten oder aber aus der gleichen oder benachbarten Stadt oder der gleichen Region stammen (Offenbach/Frankfurt, Dortmund/Schalke, 1860 München gegen Bayern München). Diese sogenannten Derbys waren seit jeher sehr umstritten unter den Anhängern und diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben.

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Im Laufe der Jahrzehnte kam es sicherlich zu vereinzelten Meinungsverschiedenheiten, die nicht immer gewaltfrei gelöst werden konnten. Aber eine FanTrennung, wie es in den heutigen Stadien praktiziert wird gab es nicht. Die ersten Aufzeichnungen durch Auseinandersetzungen mit Raufbolden (Hooligans – benannt nach der berüchtigten irischen Familie O´Hoolighan) am Rande eines englischen Fußballspiels gab es schon Anfang des 20. Jahrhunderts. Als sich in den 50er und 60er Jahren in Großbritannien die Hooligan-Kultur in den Arbeitervierteln weiter entwickelte und zunächst als ein englisches Problem abgetan wurde, war auf dem Festland noch von „fanatischen Anhängern“ („Fans“) die Rede. Der Internationale Fußball verlor im Anschluss des UEFA-CUP Finals zwischen Feyenoord Rotterdam und Tottenham Hotspur, am 29. Mai 1974, „offiziell“ seine Unschuld. Rotterdam gewann das Finale und die frustrierten englischen Zuschauer verwüsteten daraufhin Stadion und Stadt. Dieses Ereignis gilt als eine Initialzündung, denn überall bildeten sich Gruppen die den Fußball-Sport als Spielfeld ihrer Gewaltorgien nutzen. Vielleicht wurde so auch der Begriff der Dritten Halbzeit gebildet. Diese Entwicklung blieb nicht ohne Folgen und gipfelte, am 29. Mai 1985, in die „Katastrophe von Heysel-Stadion“.

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© Erwin-Archiv

Am Rande des Endspiels um den Fussball-Europapokals der Landesmeister 1984/85 wurden durch eine Massenpanik - ausgelöst durch Ausschreitungen von „Anhängern“ des FC Liverpool - 39 Menschen getötet und über 400 Personen verletzt. Seit dem wurden die Sicherheitsbestimmungen im Fußball überprüft und weitreichende Veränderungen eingeführt. Gewalt war nicht nur auf europäischer Ebene Thema in den Fußballstadien. Polizeikräfte der 70er und 80er Jahre berichten rückblickend über regelrechte Bewaffnungen von Fangruppen. Es war keine Seltenheit, dass Messer, Schlagringe, Fahrradketten oder andere selbstgebastelte Waffen an den Eingangsschleusen der Stadien eingesammelt wurden. Eine Fantrennung gab es dennoch selten. In Offenbach war es sogar so, dass die Gästefans im Block 1 der alten Waldemar-Klein-Tribüne standen und die OFC Fans nebenan im Block 2. Nur getrennt durch eine Polizeikette. Auseinandersetzungen waren vorprogrammiert. Es wurde in der Folge immer schwieriger die Fangruppen auseinander zu halten, so dass eine einheitliche, „polizeiliche“ Abgrenzung der Fans in verschiedene Kategorien vorgenommen wurde (Kategorie A: Normale Fußballfans; Kategorie B: bedingt gewaltbereite Fans und Kategorie C: gewaltbereit, suchen Auseinandersetzung).

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© osc.de

Dem „profanen“ Beobachter sind diese Unterscheidungen nicht immer bewusst oder bekannt. Oftmals werden alle Fans zusammengefasst und müssen für die Taten einer Randgruppe von gewaltbereiten Menschen büßen. Friedfertigen Fans wird mit diesen Pauschalverurteilungen Unrecht getan. Fankultur ist ein allgemeines Kulturgut, welches in unserer heutigen Zeit für viele Menschen sehr wichtig geworden ist. Ja, es gibt Gewalt im Fußball. Auch beim OFC. Wir wollen dies in der vorliegenden Ausgabe nicht „schön schreiben“. Wir wollen Ihnen aber anhand von positiven Beispielen im Umfeld der Offenbacher Kickers darüber berichten, was Fans – aus Liebe zu „ihrem“ Verein oder „ihrer“ Stadt – schaffen können. Die überwiegende Mehrheit von Fußballfans sind friedfertig und gewaltfrei und üben Toleranz über gesellschaftliche Grenzen und Normen hinweg. Wir hoffen zwischen den aktuellen Diskussionen um Ausschreitungen und Sicherheitskonzepte in Stadien eine Seite der Fankultur zu zeigen, wie sie auch und überall in Deutschland zu finden ist.

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Fanprojekte – Fankultur – Gewalt im Stadion?

im gespräch mit volker goll stellv. Leiter der KOS bei der Deutschen Sportjugend (DSJ) Volker Goll ist eng mit den Offenbacher Kickers verbunden. Das Engagement des 50-jährigen beim OFC in Stichworten: Aktives Mitglied der Fanszene seit Ende der 80er Jahre, Fanzine ERWIN (immerhin 12 Jahre und 60 Ausgaben), Mithilfe beim Aufbau der OFC-News, einer der ersten Mitarbeiter im Offenbacher Fanprojekt (2001-2004) sowie seit 2009 Sprecher der Interessengemeinschaft Stadionbau. Seit 2004 ist der eigentlich gelernte Mediengestalter bei der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) angestellt. In dieser Funktion kommt er in Deutschlands Stadien viel herum, spricht mit Vereinsvertretern, der Polizei und den Ultras. MULI: Seit wann gibt es die KOS und was hat sie für Aufgaben? Volker Goll: Die KOS wurde 1993 ins Leben gerufen und bei der Deutschen Sportjugend angesiedelt. Wir werden zu zwei Dritteln vom Bundesfamilienministerium gefördert und mit einem Drittel vom DFB. Die Aufgaben bestehen darin, die Arbeit der inzwischen 50 bundesweiten professionell arbeitenden Fanprojekte zu organisieren, zu begleiten und weiterzuentwickeln. Inzwischen sind wir die Schnittstelle zwischen Fußballverbänden, der Politik, den Vereinen, den aktiven Fanszenen, wie auch der Polizei und den Medien.

MULI: Welche Aufgaben haben die Fanprojekte vor Ort? Gibt es Richtlinien für Fanprojekte? V.G.: Klar, die wurden erstmals 1993 im Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) festgelegt. Inzwischen wurde dieses NKSS aktualisiert, noch konkreter beschrieben sind die Strukturen und Aufgaben auch im Qualitätssiegelverfahren, das dem NKSS inzwischen als Grundlage beigefügt ist. Kurz und allm u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

gemein gesagt, sollen die Fanprojekte mit klassischer Jugendsozialarbeit dazu beitragen, dass Gewalt und Rassismus abgebaut werden, aber auch junge Leute – trotz manchem Ärger den sie haben oder gar bereiten – wieder gut in die Spur kommen. Fanprojekte sind von daher auch Pro-Fankultur und werben für mehr Verständnis bei Vereinen, Polizei und Institutionen für Fans und deren Bedürfnisse.

MULI: Momentan wird in der sicherheits-politischen Diskussion über die Abschaffung der Stehplätze in den deutschen Stadien diskutiert und in Bezug auf die Nutzung von kontrolliertem Einsatz von Pyrotechnik wurden zwischenzeitlich die Gespräche abgebrochen. Was ist die Einschätzung der KOS zu den laufenden Diskussionen? V.G.: Zum Dialog gibt es keine Alternative! Ich kann nicht verstehen, wohin die Forderungen nach mehr Repression führen sollen? Man muss dem Fußball doch vielmehr dankbar dafür sein, dass er ein Ort ist, wo sich derartig viele Emotionen ausleben lassen und 9


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trotzdem viel darüber diskutiert und reflektiert wird. Wenn man die Stadien zu Hochsicherheitstrakten macht und die Emotionen ausgrenzt, wird sich das an anderer Stelle in der Gesellschaft rächen. Wer die Stehplätze abschafft, ist verantwortlich für das Ende des attraktiven Gesamt-Erlebnisses Fußball, aber soweit sind wir noch nicht. Was die Pyrotechnik angeht, bin ich als Offenbacher natürlich befangen – Nebelschwaden in rot-weiß – und will an dieser Stelle nur betonen: Das hat in der Regel rein gar nichts mit Gewalt zu tun!

MULI: Man sagt immer, dass diejenigen, die in Ausschreitungen verwickelt sind, keine Fans seien. Außerdem wird von Vereinen oftmals kritisiert, dass die Fans zu sehr Einfluss auf das Tagesgeschäft eines Vereins nehmen würden. Sind diese Aussagen zu allgemein? V.G.: Das war und ist ziemlicher Blödsinn. Natürlich waren die Hooligans früher auch Fans und heute sind es auch die meisten jungen Leute, die zum Fußball gehen. Was sich geändert hat, ist die Bindung an den Fußball. Daran ist der Sport aber selbst schuld. Warum sollte ein junger Fan heute noch sein Herz an einen Spieler verschenken, der schon in der nächsten Saison woanders kickt? Heute bindet man sich eher an die Farben des Vereins, der Stadt und an die eigene Gruppe. Zudem haben Fans, bei den meisten Vereinen sind das inzwischen Ultragruppen, eine veränderte Erwartung, wie mit ihnen umzugehen ist. Die Zeiten sind vorbei, in denen ein Spielerbesuch auf der Weihnachtsfeier oder ein von der Mannschaft unterschriebenes Trikot für große Begeisterung sorgen. Fans, die heutzutage auch mit viel (Material-) Aufwand den Verein unterstützen, wollen mit einbezogen werden in Entscheidungen.

MULI: Warum kann eine so kleine Gruppe von „angeblichen Fans“, hunderttausenden gemäßigten bzw. friedlichen Fans, Vereinen, Verbänden und Behörden das Leben so schwer machen. Die Ausbreitung von rechtsradikalem, frauenfeindlichem und homophobem Gedankengut innerhalb mancher Fanszenen scheint nach wie vor anzuhalten. Bedarf es mehr Zivilcourage innerhalb der Fanszenen und was können die Vereine tun? 10

Volker Goll V.G.: Schwierig darauf kurz zu antworten, das angesprochene Problem hatten wir seit jeher in den Stadien und in den 80er und 90er Jahren eigentlich noch viel krasser. Heute ist es in vielen Fanszenen nicht ausgemacht, wohin der Weg geht, aber zumindest wird darum gerungen. Auf jeden Fall ist es immer gut, wenn auf den Rängen, im Verein und im ganzen Umfeld diskutiert wird – schließlich ist es im Stadion auch nicht anders, als am Arbeitsplatz, in der Schule oder am Stammtisch, sprich: Wir treffen auf einen Querschnitt der Gesellschaft. Das Gute im Vereinsumfeld ist doch, dass man sich oft sieht und unter Umständen sogar eher eine andere Meinung respektiert bzw. einen Ansatzpunkt hat, wichtige Überzeugungsarbeit zu leisten. Eine Vereinsführung und seine Angestellten sollten sich klar positionieren. MULI: Zu guter Letzt würde uns interessieren, ob denn wirklich alles so schlimm ist, wie es dargestellt wird oder ob die positiven Aktionen und Initiativen der Fans und auch ein gewisser Selbstreinigungsprozess innerhalb der Stehplätze langfristig nicht doch überwiegen? Wie ist Deine Einschätzung hierzu? V.G.: Ich glaube an die positive Kraft der Fanszenen, wenn man sie nicht unnötig verteufelt. Der Blick auf Fans ist ohnehin zu problemfixiert. Okay, es ist auch schwieriger darüber zu sprechen, was alles nicht passiert, also, was alles verhindert, geregelt und gelöst wird. Denkt mal an den Flutlichtausfall in Mannheim, damals beim Aufstiegsspiel in Mannheim. Zigtausend Offenbacher auf den Rängen, der OFC liegt zurück, das Licht fällt aus – totale Dunkelheit. Weder wurde der Platz gestürmt, noch nahmen die Taschendiebstähle zu und es wurden auch keine HR-Reporter verprügelt – ganz im Gegenteil. Beim Schein von immer mal wieder aufflammenden Bengalos warteten alle geduldig und sangen. Mein Lieblingslied an diesem Abend und überhaupt: „Und morgen geht die Sonne auf!“

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Dir und Deinen Kollegen in den Fanprojekten vor Ort alles Gute. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


Antje Hagel

das fan-projekt offenbach

Die Krawalle am Vatertag 1999 rund um das Spiel OFC-Waldhof Mannheim, in Offenbach, waren der endgültige Anlass für ein Fanprojekt in Offenbach. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Stadt Offenbach und das Land Hessen teilen sich seit dem an der Finanzierung des Fanprojekts. n Bernd Giring, als Pädagoge, war mit am Runden Tisch zur Gründung eines Fanprojektes und wurde gefragt, ob er ein solches Projekt in Offenbach auf den Weg bringen wolle, zumindest bis es auf eigenen Beinen stehen könne. Es gab jedoch in der Offenbacher Fanszene viele Vorbehalte gegenüber „irgendwelchen Sozialarbeitern, die uns befrieden sollen“. Im Februar 2001 wurde von Bernd Giring, Steffie Wetzel, Volker Goll und mir (wir alle waren vielen bekannt als Herausgeber des Fan-Magazins „ERWIN“) der FanContainer unter der alten Henninger Tribüne eröffnet. Er war bis 2011 im Sommer wie Winter unser Büro, Anlaufstation an Spieltagen, sowie Raum für Beratungen und Unterredungen. Wir waren von Anfang an, mit sehr geringen Wochenarbeitszeiten (eine Stelle für 4 Personen), fest angestellt und hatten mit Jürgen Brozio, ab 2002, einen weiteren Kollegen im Team. Wir begleiten die OFC-Fans zu allen Auswärtsfahrten und bringen in Erfahrung, was sie für die Auswärtsspiele wissen müssen. Wir nehmen Kontakt mit den gastgebenden Vereinen und der zuständigen Polizei auf und versuchen die bestmöglichen Bedingungen für „OFC-Fans on tour“ rauszuholen. Wenn es Ärger mit der Polizei gibt, sind wir oftmals die ersten vor Ort. Festnahmen und Stadionverbote nahmen ab und die Kommunikation mit dem OFC und den Behörden verbesserte sich in der Zeit erheblich. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

von Antje Hagel

Wir sind gut eingebunden in das bundesweite Netzwerk der sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekte, lernen immer mehr dazu und entwickeln immer wieder neue Ideen, wie wir Lobbyarbeit für Fans und unsere eigene Arbeit machen können. Wir boten immer wieder malBusreisen für Jugendliche unter 18 (alkohol- und nikotinfrei) an; organisierten Fanbegegnungen und Fan-Spiele vor den eigentlichen Ligaspielen; suchten Komparsen für den „Polizeiruf 110 – Abseitsfalle“ und veranstalteten mit Lars Kissner (vom Fanradio) Fan-Talks mit altgedienten Spielern und Funktionären beim Fan-Container im Stadion. Dort vor der Comicwand etablierte sich der Standort mit uns und dem Container der Fan-Abteilung zu einer Anlaufstation im Stadion, die nicht mehr wegzudenken war. Hier trafen sich die Busorganisatoren, hier konnte man bundesweite Publikationen zum Thema Fans erwerben, hier traf man sich zum Philosophieren.

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Schwerpunkt blieb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fanprojekts Offenbach aber die Heimund Auswärtsspielbegleitung und die Beratung in Sachen Stadionverbote. Seit dem Aufstieg in die 2. Liga 2005 kommen immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene ins Stadion, die neue Fankulturen hervorbringen. Diese Jugendlichen zu begleiten und für Verständnis zu werben, für neue Anfeuerungsformen, neue Fanstrukturen und den ein oder die anderen irritierenden Auftritt bei Auswärtsspielen, erfordert ein hohes Maß an Konfliktbereitschaft aller Beteiligten. Seit 2007 haben wir in einem Ladengeschäft in der Luisenstraße 61 eigene Räume und bieten regelmäßigen Öffnungszeiten an. Nun können wir Fangruppen, wie den Fanausschuss (Zusammenschluss von Fanbeauftragten, Fanabteilung, dem Fanprojekt, einigen aktiven Fans und später auch dem OSC) oder die Interessengemeinschaft Stadionbau (IGS - siehe auch Seite ) einladen, sich bei uns zu treffen. Es werden kleinere Veranstaltungen angeboten, wie den Brunch an Heimspiel-Samstagen oder das rot-weiße Wohnzimmer. Gleichzeitig begannen wir, mit Honorarkräften, den Mittwochs-Kick für Jugendliche unter 18 Jahren (jetzt Dienstags-Kick!) durchzuführen und nahmen mit diesem Team an Turnieren in der näheren Umgebung teil oder unternahmen bei Auswärtsspielen Übernachtungsfahrten. Im Januar 2011 mussten wir unseren Kollegen Bernd Giring nach 10 Jahren gemeinsamer Arbeit verabschieden. Der Fanladen platzt inzwischen auch aus allen Nähten und der Bedarf nach größeren Räumen und angemessenen Büroarbeitsplätzen wird immer deutlicher. Im neuen Stadion können wir inzwischen mit dem neuen, größeren Fancontainer punkten und der Platz vor dem Container wächst langsam aber sicher wieder zu einem Treffpunkt heran. Unsere Haupt-Aufgabe sehen wir aber weiterhin in der Vermittlung von Faninteressen, der Entwicklung demokratischer Kommunikationsprozesse unter den verschiedenen Generationen von Fans wie auch zwischen Fans und Verein und den Spieltag prägenden Institutionen wie Polizei, Ordnungsdienst oder Stadt und Stadionbetreiber. 12

im gespräch mit oliver gottwald

© osc.de

Oliver Gottwald ist Jahrgang 1976, DiplomRechtspfleger aus Offenbach-Bürgel und als aktiver Fan zum stellvertretenden Vorsitzenden der OFC-Fanabteilung gewählt worden. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied des Offenbacher Supporters Club (OSC) und Blogger bei www.fankultur.com/blog/bieberer-berg. MULI: Seit wann bist Du Fan oder regelmäßig „Uff´m Bersch“? O.G.: Ich bin eher „Spätzünder“, was den OFC angeht. Ich gehe erst seit 2006 zu den Kickers, seit 2006/2007 mit Dauerkarte. Ich komme ursprünglich aus der Kasseler Gegend, war da früher regelmäßig bei den Kassel Huskies (Eishockey). Als es mich berufsbedingt in den Süden verschlagen hat, hat mich ein Freund meiner Freundin mal mitgenommen, und ich war sofort mit dem Kickers-Virus infiziert. Ich habe mich sofort wohl und heimisch gefühlt und wusste, hier gehöre ich hin....

MULI: Wie lebt es sich derzeit als Fan in Deutschland. Gibt es Unterschiede zu früher oder war es damals einfacher Offenbacher Fan zu sein? O.G.: Da ich ja noch recht „neu“ beim OFC bin, kann ich das aus eigener Erfahrung natürlich nicht sagen, aber aus Erzählungen von anderen steht eines fest: Die Repressionen gegen Fans haben zugenommen. Fußballfans in Deutschland stehen grundsätzlich erst mal im Verdacht, potentielle Straftäter zu sein. Dies wirkt sich auf vielfältige Weise aus. Bei der Ankunft am Spielort ist es einem bei Auswärtsspielen oft nicht möglich, sich frei in der Stadt zu bewegen, wenn man mit der Bahn anreist. Man wird stattdessen von der m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


Polizei eingekesselt, in überfüllte Shuttle-Busse gepfercht und direkt zum Stadion gebracht. Vor dem Stadioneingang darf man sich dann in Extremfällen bis auf die Unterhose ausziehen und sich blöde Sprüche von Polizei und Ordnern anhören.

MULI: Momentan scheint der Dialog zwischen Vereinen, Verbänden, Sicherheitsorgane und Politik mit den Fans, auch durch die Berichterstattung der Medien, sehr schwierig. Anzeigen und Stadionverbote gehören auch in Offenbach zum Alltag. Wie geht die Fan-Szene in Offenbach damit um? O.G.: Was in den letzten Monaten in den Medien an Hetze gegen Fans betrieben wird, ist auch in Offenbach Thema in der Fanszene, denn aus den schlecht recherchierten, polemischen und inhaltlich oft falschen Artikeln entsteht ein Klima, in dem sich die Politik gezwungen sieht, die Verbände zum Handeln anzutreiben. Die DFL hat nun ein Konzeptpapier entwickelt, um auf den Druck von Politik und Polizeigewerkschaften zu reagieren. Viele Vereine haben sich inzwischen – und das zu Recht – ablehnend dazu geäußert, da das Konzept umfassende Eingriffe in Persönlichkeitsrechte und den Datenschutz vorsieht, obwohl es dazu objektiv keinen Anlass gibt. Deutschlands Stadien sind sicher. In der Saison 2010/2011 gab es 880 Verletzte im Zusammenhang mit Fußballspielen, das schafft das Oktoberfest an einem Samstag. Und bei den Verletzten sind auch die erfasst, die durch die Polizei verletzt wurden, zum Beispiel durch Pfefferspray. Letzte Saison wurde beispielsweise durch die Polizei in Erfurt beim Spiel gegen Darmstadt Pfefferspray bei Gegenwind eingesetzt, was zu 37 verletzten Polizisten führte. Auch diese tauchen in dieser Statistik auf.

MULI: In Offenbach gibt es viele Kooperationen und Initiativen, die im Kontakt zum Verein, der Stadt und Politik stehen und viel bewegt haben. Trotzdem scheint es sehr viel Kritik seitens der Fans zu geben. Was wollen Fans eigentlich, was wünschen sie sich? O.G.: Zunächst wollen Fans vor allem ernst genommen werden. Fußballfans sind nicht alle einkommensschwache Mitbürger mit Alkoholproblemen – wie es die Presse gelegentlich darstellt. Im Fanblock stehen erfolgreiche Unternehmer, Banker, Anwälte und Kaufleute, genauso wie friedliche Bäcker und Maurer. Die m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

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adventskalender ab 1.

Dezember

bei facebook Mut&Liebe Offenbach o. www.mulioffenbach.de Infos s. S. 74 Stigmatisierung von Fans als „Unterschicht“ oder potentielle Gewalttäter muss ein Ende haben. Daneben wünschen sich vor allem viele „aktive“ Fans eine objektive Berichterstattung der Medien, ohne Hetze, Übertreibungen und Polemik. Wenn Pyrotechnik mit Gewalt oder ein friedlicher Platzsturm, wie es ihn schon seit den 50er Jahren gibt, mit Randale gleichgesetzt wird, hat das mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun, sondern es handelt sich um Stammtischjournalismus auf „BILD“-Niveau. Weiter wünschen die Fans sich das Abschaffen von Stadionverboten und Kollektivstrafen, fanfreundliche Anstoßzeiten, den Erhalt der Stehplätze, die Respektierung des Datenschutzes (und somit die Abschaffung der Datei „Gewalttäter Sport“), teilweise die Legalisierung von Pyrotechnik und vieles mehr.

MULI: Werden Fans und ihr Potential unterschätzt? O.G.: Definitiv ja! Die DFL verkennt, dass es gerade die Fans auf den Stehplätzen sind, die durch die Stimmung, die sie erzeugen, durch ihre Gesänge, Fahnen und Choreographien die Bundesliga zu dem Premiumprodukt machen, das sie ist. Ohne die Atmosphäre würden auch die Logen leer bleiben. Wozu übertriebene Repressionen gegen Fans führen, kann man derzeit in Italien bewundern. Hier spielen die Spitzenvereine vor rund 20.000 Zuschauern. Ohne die aktiven Fans auf den Stehplätzen, gäbe es die aktuellen Zuschauerrekorde nicht!

MULI: Gibt es irgendwann mal Fußball ohne Gewalt? O.G.: Der Fußball und sein Umfeld sind nicht losgelöst von der Gesellschaft, sondern ein Teil dieser. Fußball ohne Gewalt gibt es dann, wenn es Diskotheken ohne Gewalt, Volksfeste ohne Gewalt, kurz: wenn es eine Gesellschaft ohne Gewalt gibt. Vielen Dank für das interessante Gespräch und eine gute und friedliche Saison für den OFC ! 13


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barbara klein neue vizepräsidentin der kickers im Gespräch mit Alexander Knöß und Wolfgang Malik

Barbara Klein ist die Witwe des Ehrenpräsidenten des OFC Waldemar Klein und wurde am 20.09.2012 an der Seite des neuen Präsidenten Dr. Frank Ruhl und des Schatzmeisters Thomas Zahn Jr. zur Vizepräsidentin der Offenbacher Kickers gewählt. Sie ist eine glühende Anhängerin des OFC und unterhält weitreichende Kontakte zu hochrangigen Vertretern der Politik, der Wirtschaft und des Sports. Die Fans achten sie für ihre Nähe zu ihnen und für ihre Offenheit.

MULI: Frau Klein, wie war das damals, als Sie zum Kickers-Fan wurden? Barbara Klein: Sie heißen ja Mut&Liebe, bei mir war es damals Liebe&Mut. Ich bin durch die Liebe über meinen Mann zu den Kickers gekommen. Als ich Waldemar kennen lernte waren wir gerade 14 Tage ein Paar, als er mich mit auf die Kickers nahm. Wissen Sie, ich komme aus einem Elternhaus, in dem Fußball kein Thema war und hatte daher nicht so viel Ahnung vom Fußball gehabt. Von zu Hause war ich eher Schach, klassische Konzerte, Oper oder Operette gewohnt. Als ich aber dann das erste Mal das Feeling Bieberer Berg erlebte, war ich sofort fasziniert und vom Kickers-Virus infiziert. Das ist nun 35 Jahre her. Ich habe den OFC damals schnell inhaliert und seit dieser Zeit hautnah alle Höhen und Tiefen des Fußballs kennen lernen dürfen.

MULI: Es sind nun bereits einige Wochen vergangen, seit Ihrer Wahl zur Vize-Präsidentin des OFC. Wie sieht Ihr Alltag heute aus? Barbara Klein: Es hat sich viel verändert in meinem Rhythmus seitdem ich mich entschlossen habe, mich zur Wahl zu stellen und dann zum Glück auch mit un14

serem Team gewählt wurde. Ein normaler Tag fängt jeden Morgen um 8 Uhr an und endet in der Geschäftsstelle oder im Dienst der Kickers manchmal um 20 Uhr oder später. Diesen Job macht man nicht einfach so nebenbei. Ich will immer zu mir sagen können, was ich mache mach ich gerne und richtig. Wenn ich A sage, dann sage ich auch B. Wir sind insgesamt auf einem guten Weg, haben aber auch sehr viel Arbeit und große Probleme mit denen wir so nicht rechnen konnten, aber da müssen wir jetzt durch.

MULI: Fußball ist ja eine typische Männerdomäne. Was können und wollen Sie als Frau in diesem überwiegend von Männern dominierten Fußballrummel bewegen? Barbara Klein: Ich denke, Frauen sind in Verhandlungen und Diskussionen nicht so hart und aufbrausend wie Männer, dafür aber hartnäckiger und ausdauernder. Die männlichen Kollegen reißen sich vielleicht etwas mehr zusammen, wenn ich als Frau mit in der Runde sitze. Ich sage immer, das WIR ist entscheidend und nicht die eigenen Befindlichkeiten. Wenn es in unseren Gremien zu turbulent zugeht versuche ich m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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positiv einzuwirken und zu schlichten. Ich bin es ja gewohnt, mit Alphatieren umzugehen. Immerhin war ich lange Jahre mit einem verheiratet. Niemand beim OFC darf jemals vergessen, dass wir immer alle zusammen in einem Boot sitzen. Jetzt muss getan werden, was zu tun ist und wir müssen unsere Aufgaben gemeinsam und zielführend umsetzen, nach außen transportieren, vorstellen und vertreten. Fehler müssen intern bleiben und nicht öffentlich diskutiert werden. Das ist eine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und diese Grundsätze versuche ich in unsere Arbeit einzubringen und zu leben.

MULI: Es gibt sicher Hobbys, die entspannter auszuüben sind. Was hat Sie dazu veranlasst, der Bitte nachzukommen, als Vizepräsidentin zu kandidieren? m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

Barbara Klein: Ganz offen gesprochen fühle ich mich an ein Versprechen gebunden, welches ich Waldemar 3 Tage vor seinem Tod geben musste. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war und bat mich 'auf die Buben' (die Mannschaft) aufzupassen, für die Fans da zu sein, das neue Stadion mit voran zu bringen und dabei mitzuwirken eine neue Führungsstruktur im Verein und der GmbH aufzustellen. Ich habe jedoch nie daran gedacht oder von mir selbst aus Ambitionen gehabt, mich für ein Amt zu bewerben. Die Idee, mich mit Frank Ruhl als Vizepräsidentin zu engagieren, wurde von den Senatoren angestoßen und von Thomas Kalt voran gebracht. Dr. Ruhl wurde dann als Präsident nominiert und Thomas Kalt hatte mich dann gebeten das neue Team zu unterstützen. Ich habe mich dabei immer gefragt, ob das alles im Sinne von Waldemar wäre. Er hätte es begrüßt, aber 15


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"Waldmar bat mich 'auf die Buben' (die Mannschaft) aufzupassen. Und für einen Verein, wie die Kickers Offenbach ist es sehr wichtig, die sozialen und fördernden Verpflichtungen wahrzunehmen, die von ihm verlangt werden." (Barbara Klein)

© schmidtbild.de

sicher nicht gewollt, dass ich mit in der Gesamtverantwortung als Vizepräsidentin und Mitglied im Aufsichtsrat bin und damit auch in der vollen Haftung. Aber er hätte mir auch die Leviten gelesen, wenn ich nach meiner Zusage einen Rückzieher gemacht hätte.

MULI: Was ist Ihnen in Ihrer neuen Rolle am wichtigsten? Barbara Klein: Für einen Verein wie Kickers Offenbach ist es sehr wichtig, die sozialen und fördernden Verpflichtungen wahrzunehmen, die von ihm verlangt werden. Wir werden weiter Aktionen erarbeiten und ausbauen, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. In der Vergangenheit wurden durch Benefizspiele unserer Ersten Mannschaft zum Beispiel die Stiftung Bärenherzen in Wiesbaden unterstützt, die sich der sozialen und ehrenamtlichen Arbeit mit totkranken Kindern widmet. Man kann die ehrenamtlichen Helfer solcher Institutionen schon mit sehr kleinen Gesten glücklich machen. Solche karitativen Aufgaben müssen beim OFC künftig viel mehr thematisiert werden. Das ist nicht nur gut für die Institutionen, die wir unterstützen, sondern auch für den Verein. Es gibt aber noch weitere Aufgaben, die für den Verein sehr wichtig sind: Kickers Offenbach und der Bieberer Berg waren früher eine Heimat für viele Menschen aus dem Stadtgebiet. Die meisten Fans kommen heute aus dem Umland. Genau hier müssen wir als Verein ansetzen. Der OFC war und ist zwar über die Landesgrenzen hinaus bekannt, hat aber auch die Ver16

pflichtung und die Verantwortung, die Offenbacher wieder mit ins Boot zu nehmen und mit den kleineren Vereinen zusammen zu arbeiten. Der OFC ist eine große Familie aus allen Bereichen der Gesellschaft, egal welchen Alters, welcher Herkunft, ob arm oder reich. Daher haben wir die Aktion der zweisprachigen Ankündigungsplakate gestartet. Jeder Einwohner Offenbachs ist auf dem Bieberer Berg herzlich willkommen, dazu gehören selbstverständlich auch die Nachbarn mit Migrationshintergrund.

MULI: In den vergangenen Monaten konnte man immer wieder von Ausschreitungen und Übergriffen am Rande von Fußballspielen lesen. Auch OFC war in jüngster Zeit in solche Berichterstattungen verwickelt. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie dies hören oder lesen? Barbara Klein: Ich verurteile dies, weil ich Gewalt verurteile und eine Gerechtigkeitsfanatikerin bin. Diejenigen, die diese Gewalt fördern und ausleben, schaden nicht nur sich und anderen Menschen, sondern am Ende auch dem Verein. Es ist ja meistens so, dass eine kleine Gruppe voran geht und dann andere hinterher gehen oder angestiftet werden, Aktionen zu starten. Seitdem ich zum Fußball gehe gibt es diese Übergriffe und Ausschreitungen im Fußball. Damals haben die Medien darüber nicht so ausführlich berichtet. Die heutige Berichterstattung fördert zum Teil ein völlig überdimensioniertes Auftreten auf Seiten der Fans, aber auch der Ordnungskräfte und der Politik. Dabei entsteht auch eine Faszination, die natürlich auch Schaulustige m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


mut&liebe anzieht und insbesondere junge Menschen dazu verleitet mitzumachen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Gewalt und Rassismus passen nicht zu den Offenbacher Kickers. 95 - 98 % der Besucher auf dem Bieberer Berg und im Umfeld des OFC sind friedfertige und harmoniebedürftige Fans. Ausländerfeindliche, antisemitische, frauenfeindliche und diskriminierende Äußerungen haben hier keinen Platz. Der OFC unterstützt die Aktion „Respekt“, die Rassismus im Sport verurteilt. Im Fußball und im Sport allgemein geht es wie überall im Leben um Fairness und menschliche Wertschätzung.

MULI: Was wünschen sie sich für die Fans der Offenbacher Kickers? Barbara Klein: Den Aufstieg! Ganz klar. Es wäre so wichtig für den Verein und insbesondere für die Fans. Im neuen Stadion brauchen wir diese Erfolgserlebnisse, wie gegen Union Berlin. Dies fördert die Identifikation mit dem Verein und dem Stadion. Aber wir müssen als Vereinspräsidium auch Dinge angehen, die die Fans, aber auch die Sponsoren und Partner, einfordern und zu Recht kritisieren.

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So ist die Stadionsituation nicht für jeden befriedigend. Die Freizügigkeit ist nicht mehr so gewährleistet, wie es früher der Fall war. Der direkte Kontakt mit den Fans an Spieltagen gestaltet sich schwierig, weil man nicht überall mehr grenzenlosen Zugang hat. Ich vermisse ehrlich gesagt die lockeren Gespräche und mein Fischbrötchen vor den Spielen oder in der Halbzeitpause. Wir alle müssen dafür sorgen, dass die Großfamilie des OFC mit in die neue Zeit genommen wird. Die Einheit unter den Fans, dem Verein, der GmbH und der Partner und Sponsoren ist wichtig, damit wir nicht nur die Stimmung und auch die Identifikation mit dem OFC und vor allem die Zukunft des Vereins sichern. Es ist etwas verloren gegangen und wir müssen dafür sorgen, dass wir uns dieses Feeling Bieberer Berg gemeinsam wieder zurück holen. Dies ist eine Herausforderung für mich als Vizepräsidentin. Es ist nicht einfach, aber machbar und notwendig.

Vielen Dank für das interessante Gespräch und viel Erfolg für Ihr weiteres Wirken.

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Th e m a Heike Habermann ist bildungspolitische Sprecherin und stellv. Fraktionsvorsitzende der SPD Landtagsfraktion und Mitglied im Hessischen Landtag. Seit ihren Kindertagen geht gerne sie auf den Bieberer Berg und ist begeisterter Kickers-Fan. © lemnitzer-fotografie

heike habermann:

"gemeinsam schaffe mer's" MULI: Was bedeutet für Sie Kickers Offenbach?

Heike Habermann: Ich bin schon in jungen Jahren zu

den Spielen von Kickers Offenbach mit meinem Vater gegangen und habe noch Hermann Nuber in der Bundesliga spielen gesehen. Er war jahrelang der Kapitän der Mannschaft. Seitdem gehe ich auch heute noch sehr gerne auf den Sportplatz.

Muli: Was begeistert Sie am Fußball? H.H.: Schon als Kind habe ich die Erfahrung gemacht, dass im Mannschaftssport eigentlich das gesamte Publikum mitfiebern kann. Die Begeisterung der Spieler auf dem Platz kann sich auf die Zuschauer übertragen – und genau das empfinde ich als sehr faszinierend. Ich habe mich dann sehr stark mit dem Fussball beschäftigt. Die Regeln des Spiels habe ich über meinen Vater versucht zu lernen. Früher waren die Frauen

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zwar auch Fans der Mannschaft, aber sie gingen nicht zu den Spielen. Ich hingegen war froh, dass ich mitgehen durfte. Auf die Idee selbst zu spielen, kam ich damals garnicht, es war nicht üblich, dass Mädchen Fußball spielten.

Muli: Ändert sich die Atmosphäre des Spiels dadurch, dass es jetzt auch zunehmend Frauen mit zu den Fußballspielen gehen? H.H.: Ich denke schon, dass sich die Atmosphäre dadurch verändert hat. Früher habe ich selbst auch im Fanblock gestanden, teilweise zusammen mit den Anhängern der gegnerischen Mannschaften. Durch die zunehmende Gewalt hat sich das aber verändert. Frauen können als Fußballfans auch bewirken, dass Gewalt zurückgedrängt wird.

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m u t & l i e b e Juni/Juli/August 2012


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Muli: Gehen Sie oft zu den Kickers? H.H.: Ich habe eine Dauerkarte und bin Vereinsmitglied. Allerdings kann ich aus zeitlichen Gründen nicht jedes Spiel im Stadion besuchen. Mitglied im Verein bin ich seit 1999.

Muli: Gefällt Ihnen das neue Stadion? H.H.: Das neue Stadion ist sehr schön. Viele Fans haben den Wunsch geäußert, dass auf der Gegentribüne ("Waldemar Klein") auch Sitzplätze angeboten werden. Das fehlt mir so ein bißchen. Ich sitze meist auf der Haupttribüne. Wenn das Stadion für Familien attraktiver werden soll, müsste die Sitzplatzmöglichkeit besser ausgebaut werden.

Muli: Wie gehen Sie mit frauenfeindlichen Tendenzen im Fußball um? H.H.: Bisher bin ich diesen Strömungen nicht begegnet. Verbale Agressionen müssen sich auf dem Fußballplatz im Rahmen halten. Weder als Fan noch als Spieler sollte man Beschimpfungen ausgesetzt sein – wenn manche Vereine kommen, gehört ein Schlachtruf aber dazu.

Muli: Wie sehen Sie die Rolle des Fußballs im Bezug auf die Integration? H.H.: Die Aktivität von Jugendlichen in Sportvereinen spielt eine sehr große Rolle bei der Integration. Diese Entwicklung ist an vielen jungen Nachwuchsspieler zu sehen. Das Interesse der Jugendlichen, gemeinsam etwas zu tun ist daher sehr groß. Leider hört die Beteiligung vieler Jugendlicher in Vereinen auf, wenn sie berufstätig werden. Ich würde es mir wünschen, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund sich z.B. im Vorstand der Vereine aktiv engagieren. So könnte die Integrationsarbeit vorangetrieben werden. Fußballvereine könnten zudem verschiedensprachige Kampagnen starten. In den Ganztagsklassen können weiterhin Schulen und die Kitas dafür sorgen, dass nachmittags Fußballveranstaltungen stattfinden.

Muli: Interessieren Sie sich für Frauenfußball? H.H.: Im Rahmen der Weltmeisterschaften

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meinen Geschmack, nicht ganz zur Sache. Ich freue mich aber, wenn immer mehr Mädchen Fußball spielen.

Muli: Wie können Mädchen noch besser in den Fußball integriert werden? H.H.: Politik und Sport müssen dafür werben. Ich finde es prima, dass es für die Kleinen auch gemischte Mannschaften gibt. Aber langfristig wird es immer eine getrennte Liga geben. Ab einem gewissen Alter werden die körperlichen Fähigkeit unterschiedlich entwickelt. Eine Trennung muss dann zwangsläufig stattfinden.

Muli: Wie sehen Sie die Bedeutung der "Kickers" für Offenbach? H.H.:"Kickers" sind immer noch ein Aushängeschild für die Stadt. Auch in anderen Städten oder im Ausland ist Kickers Offenbach für viele ein Begriff. Das Image der Stadt hängt eng mit dem Image von Kickers Offenbach zusammen. Beides muss gut gepflegt werden.

Muli: Sind Sie selbst sportlich aktiv? H.H.: Ich schwimme sehr gerne. Zum Ausgleich reite und laufe ich außerdem.

Muli: Was wünschen Sie sich in Zukunft für den Verein und für die Stadt? H.H.: Ich hoffe, dass Kickers Offenbach in die zweite Bundesliga aufsteigt und sich da auch längerfristig etablieren kann. Für die Stadt wünsche ich mir, dass sie sich weiter positiv entwickelt – im Zusammenleben und in ihrem Erscheinungsbild.

Vielen Dank für das Gespräch. nlose Der koste mit pielplan Kickers-S r e haftskad Mannsc ann e Haberm von Heik im e es Jahr b wird jed l eimspie ersten H tadion ickers-S K m e d r vo verteilt.

habe ich angefangen Frauen Fußball zu schauen. Das Fußballspiel der Frauen hat einen besonderen Charme, aber es geht bei ihnen, für m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

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thema

Seit wann gehen Sie zum Fußball, Frau Weise? UW: Ach, da muss ich mal nachrechnen. Als es wieder losging mit dem Fußball, so seit 50 rund. Und 1960, da war ich 19, hab ich die Schiedsrichterprüfung im Fußball gemacht und hab sechs Jahre lang gepfiffen. Herrenspiele, Damen gab’s ja noch keine.a nicht.

War das dann schon Kickers Offenbach? UW: Nein, ich bin in Niedersachsen groß ge-

© Erwin Archiv

3 generationen

kickers-fan-frauen von Steffi Wetzel Weibliche Fußballfans sind in den letzten Jahren ein großes Thema geworden. Da wird spekuliert über die wachsende Begeisterung der Frauen für den Fußball. Der Zusammenhang zwischen Gewalt im Stadion und dem Frauenanteil wird erörtert und eigene Fanartikel für Frauen werden kreiert. Denn Frauen und Fußball, so scheint es, sind immer noch etwas Exotisches. Nicht so in der Familie von Ursula Weise. Hier sind es die Frauen, die ins Stadion gehen – und zwar fast ausschließlich die Frauen. Mit Ursula Weise (71 Jahre), ihrer Tochter Barbara Jäger (36) und ihrer Enkelin Laura Jäger (12) unterhielten wir uns vor dem Heimspiel gegen Chemnitz über ihre Leidenschaft für den OFC.

worden. Zuerst kam der HSV, dann 96 und Bremen. Mein erster Verein in der Bundesliga ist heute noch Werder Bremen. Nach Offenbach bin ich '67 gekommen. Bei den Kickers hab ich dann Handball gespielt.

Noch mal zum Schiedsrichtern. War das etwas Besonderes, dass eine Frau pfeift? UW: Oh ja, die Ausdrucksweise war schon sehr gemäßigt. Das war positiv. Aber weil sie auch gemerkt haben, dass ich gut pfeife. Das musste man dann schon. Als Frau musst du immer besser sein als die anderen, damit man dich akzeptiert.

Wann waren Sie dann das erste Mal im Stadion in Offenbach? UW: Im Stadion war ich '66 das erste Mal. Beim Pokalsieg 1970 war ich dabei. Drei junge Frauen im Sonderzug. Wir haben ja zwei Tage durchgefeiert. Wenn man mal so was mitgemacht hat, dann ist man Kickers-Fan.

Das glauben wir! Aber Fußball gespielt haben Sie nicht? UW: Nein, ich hätte gerne, aber dann mit Ende Zwanzig noch mal umschalten von Handball auf Fußball, das war mir dann zu viel.

Und ihr beiden? Spielt ihr Fußball? BJ: Nein, die Michelle (Anm.: jüngere Tochter) hat mal kurz Fußball gespielt und hatte einen Superschuss! UW: Die werden wir vielleicht doch irgendwann noch hinbringen…

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G e sch i ch t e n

Ursula Weise (r.) hat als junge Frau bereits als Schiedsrichterin Fußballspiele gepfiffen. Ihre Fußballbegeisterung hat sie an Tochter und Enkelin weitergegeben. © Steffie Wetzel

Dann sind Sie ja Mutter geworden. Kann man dann noch zum Fußball gehen? UW: Wir sind dann '76 in die Marienstraße gezogen. Da kam sie (Anm.: Barbara) zur Welt und dann meine zwei Söhne. Da bin ich immer noch hochschwanger hingegangen. Mit dem Bus hin und zurück gelaufen. Das war ja um die Ecke. Als wir dann nach Hofheim gezogen sind, hab ich etwas zurückgesteckt. BJ: Ich bin ja auch im achten Monat noch hoch. Ich war sogar noch beim Aufstiegsspiel damals in Osnabrück dabei.

Und eure Männer haben die sich nicht für Fußball interessiert? UW: Meinen Mann hab ich Anfang der 70er Jahre zum Offenbach-Fan gemacht! Sein Lieblingsspieler war Winnie Schäfer und als sie den mehr oder weniger rausgeekelt haben, hat er gesagt, dann gehe ich nie wieder hin. BJ: Meinem Mann ist das nicht so wichtig. Manchmal geht er mit, aber momentan geht das durch die Arbeit nicht so gut. Wann bist du zum ersten Mal beim Fußball gewesen, Barbara? BJ: Im Prinzip schon von Geburt an. Aber besonders an die Oberligazeit erinnere ich mich gerne, als wir über die Dörfer gefahren sind. Und als die Oma sogar noch mit dabei war. UW: Mein Mann und ich haben uns '89 getrennt. Danach hatte ich ja die Freiheit, da bin ich zu jedem Spiel – auswärts und zu Hause. Ich konnte ja machen, was ich wollte. BJ: Ja, das war wirklich so. Das hatte auch seinen Vorteil. 22

Gibt es Fahrten, die euch in Erinnerung geblieben sind? UW: Wir haben mal eine Auswärtsfahrt gemacht nach Emden mit den Gouden. Kannst du dich erinnern?

BJ: Ja, Nikolaus war das. UW: Genau. Wir waren nur 19 oder 20 Mann mit einem Kleinbus. Der hatte natürlich kein Klo gehabt. Alle mussten mal. Der Busfahrer hat an einem Parkplatz gehalten. Da war gar nichts. BJ: Nicht mal Bäume. UW: Die Männer sind alle raus und haben gepinkelt. Und wir Frauen? Sollten wir uns jetzt in den Schnee setzen? Da hat der Busfahrer nicht dran gedacht. Der ist mit’m Fußball unterwegs, da sind doch keine Frauen dabei, so ungefähr. BJ: Dabei waren wir fast die Hälfte Frauen… UW: Aber das war ne schöne Fahrt. Das Spiel war zwar miserabel, das Wetter war miserabel…

Das ist ja oft so, dass die schönsten Fahrten zu den schlechtesten Spielen sind… Wo war euer Platz bei den Heimspielen? UW: Meistens in der Senfkurve. Das neue Stadion ist ja sehr schön, aber für kleine Kinder ist das nichts. Die können ja nichts sehen. In der Senfkurve das war wie Familientreffen. Mit Babies und Kinderwagen. Da gab’s was zu Trinken, da hatte man alles.

Hat es das auch so ein bisschen ausgemacht bei den Kickers? UW: Ja, man hat immer die gleichen Leute getroffen und kam ins Gespräch. Und wenn man irgendwo stand, wo einem einer nicht passt, konnte man einfach den Block wechseln. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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Und Ihre Söhne sind nicht mitgekommen, Ursula? UW: Also, meine Söhne wissen vom Fußball, dass der Ball rund ist… BJ: …und dass es einen Schiedsrichter gibt.

Und Laura? Seit wann gehst du hoch? LJ: Schon immer eigentlich. BJ (lacht): Einmal haben wir auf der Henninger-Tribüne gesessen und die Mutter hatte Laura als Baby auf dem Schoß. Dann fiel ein Tor und sie springt hoch und hatte ganz vergessen, dass sie die Laura hatte.

Welches Spiel war für dich ganz besonders, Laura? LJ: Das Pokalspiel gegen Dortmund.

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Und bei Heimspielen? Wie ist das, wenn’s brenzlig wird im Block? Merkt man so was vorher? UW: Es gibt schon Situationen, wo man gucken muss, ob man sich einmischt. Die Laura geht dann ein bisschen an die Seite. BJ: Ich hatte einmal eine Situation, wo mir einer Schläge angedroht hat. Da hab ich gesagt: „Du machst einmal was!“ Das hat er dann auch für ernst genommen. Und er kannte mich auch und ich ihn. UW: Man entwickelt da ein Gefühl für. Auch in anderen Situationen. Wenn ich früher nachts durch die Straßen bin. Und beim Fußball eben auch. Guck unauffällig, wo was ist und wo einer ist, an den man sich halten kann.

Was sagen die Kinder in deiner Schule dazu, dass du zu den Kickers gehst? LJ: Die stehen nicht so auf die Kickers. Deswegen

Muss man das als Frau lernen? UW: Automatisch, nehm ich mal an.

sage ich eher nix.

Ist Fußball dafür eine gute Schule? UW: Auf alle Fälle! Auch als Schiedsrichter. BJ: Man merkt das schon im Block, wenn es losgeht.

BJ: Die Michelle hat da gar keine Hemmungen. Die zieht sich dann das Kickers-T-Shirt an und marschiert damit in die Schule.

Manchmal ist es ja auch besser Konflikten aus dem Weg zu gehen. Hat man es da als Frau leichter? UW: Ich glaube schon, ja. Und ich bin ja auch schon älter. Auf St. Pauli hatte ich mal eine VIP-Karte geschenkt bekommen. Beim Kickers-Lied bin ich aufgestanden. Da hat keiner was gesagt. Aber als ich in den Block wollte, hat der Ordner gesagt: „Sie haben ein Bändchen. Sie müssen da hin.“ Ich hab gesagt: „Nein, verdammt noch mal, meine ganze Familie ist da. Ich muss jetzt mal gucken, ob die noch leben.“ Da hat er gelacht und mich durchgelassen. Aber durch diese ganze Eingrenzung nimmt man den Fans den Kontakt zu anderen Fans.

Dann kannst du dich entscheiden, bleibst du stehen, gehst du beiseite oder holst du Hilfe.

Abschließend noch mal zur Situation von Kickers Offenbach. Wie geht die Saison weiter? UW: Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich noch mal so fangen. Obwohl so gut spielen sie ja auch nicht. BJ: Das macht ja nichts. Da guckt später keiner mehr danach. Dafür können sie verloren geglaubte Spiele noch drehen. UW: Das war ja früher die Stärke in den 60er/70er Jahren. Das haben sie irgendwann verloren. Wenn der Trainer oder wer auch immer ihnen das wieder beigebracht hat, dann könnte das noch was werden diese Saison. Vielen Dank für das Gespräch!

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"merr mache uff die kiggers"

n 15 Uhr 10. Eigentlich war der Termin vor 10 Minuten. Noch immer klappert die Schere und aus Wortfetzen wie „en mords Fußballer“ oder „frier wah meehr Stimmung“ ist zu entnehmen, dass es um das letzte Kickers-Spiel geht. „Tschuldigung, wir hamm uns festgeschwätzt“, meint Walter Rügamer und legt mir den Umhang um. „Wie immer?“, fragt er. Ich nicke. „Gell, Sie habbes nedd so mit den Kickers.“ „Haben nicht, aber hatte“, antworte ich, „in der Bundesligazeit vor 40 Jahren. Für Gleichberechtigungskämpferinnen war der Bieberer Berg damals ein absolutes Muss. Dort hat man die Sprache der Männer gelernt und war eine von ihnen. Stark wie eine Walküre hat man sich gefühlt, wenn man nach einem Kickers-Sieg bei Dunkelheit, Minustemperaturen und drohendem Schneeregen auf dem geliehene Männerrad in der Mustang-Jacke des Bruders stolz den Berg runtergeschlittert ist. Ganz schnell ist man dann in seiner Jugendgruppe aufgestiegen, denn Werder Bremen, Abseits oder Kostedde waren für einen keine Fremdworte.“ m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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Fohlenblut. Dort – beim Fink – haben Sie dann etwas mit ihren Freunden getrunken?“ „Wir hatte doch kaa Geld“, meint Rügamer, „wir wollte sehn wie die Kickers stande. Ob de Fink schon die Ergebnisliste von de Spiele der Oberliga Süd uff seiner Tafel gesteckt hat. Fernsehn gab's ja noch nedd.“ „Erinnern Sie sich noch an das Fenster“, frage ich, „das mit der bleiverglasten Brezel, der Pfeife und dem Würfelbecher zwischen Gaststube und Nebenraum? Das gibt es noch. Dort im Nebenraum war damals eine Vorverkaufsstelle für Kickers-Karten.“

© W. Rügamer

ein mundart-gespräch mit walter rügamer (friseur & kickers-fan seit 64 jahren)

von und mit Angelika Amborn-Morgenstern Rügamer lacht „Sie sinn mir eine! Als ich jung war, da war ich sogar bei de' Aktive, von 1950 bis '65. Fan war ich schon frier, mit 13. Horst Buhtz fand ich damals klasse, en riese Stürmer. Mit 15 in de' B-Jugend, dann A-Jugend, Junioren, Amateure und korz zweite Mannschaft. Samstags um 12.30 Uhr ging's los am Tor vom Elsässer in der Waldstraße. 'Pebbi, Theo, Schicko auuf, merr mache nuff uff die Kiggers!' Zu Fuß nadierlich. Wenn wir selbst nedd gespielt habbe warn wir uff unserm Stammplatz am „Schießhaustor“, in Richtung Stadt, wo frier des alte Schießhaus stand. Da gab's immer mehr Torn als dribbe! Aagefeuert von unserm 'Kiiggeers voor, schiiieeßt e Door'. Das war immer e mords Stimmung. Nach m Spiel ging's dann die Bieberer runner zur 'Gaststätte Fink' Ecke Friedhofstraaß.“ „Kenne ich“, mische ich mich ein, „oben an der anderen Ecke der Friedhofstraße bin ich groß geworden, der Fink heißt heute Lim, ein serbisches Lokal, Lim nach dem serbischen Fluss. Den Hauswein dort müssen Sie mal probieren, den Vranac, auf Deutsch m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

„Das war'n noch Zeide“, meint Rügamer, „dem Fink sein Schwiegersohn, de Willi Weber, war en mords Kickers-Stürmer. Oder der Helmut Sattler, aach en klasse Spieler. Der war mit de Tochter vom Metzger Hochheimer am Wochenmarkt Ecke Bleistraße liiert und schon gab's e mal Worscht für die Spieler gratis.“ „Wurst“, antworte ich, „gibt es dort immer noch, allerding geht es da jetzt feiner zu. Wurst und Fleisch werden nicht mehr in Papier gewickelt, sondern auf Porzellantellern serviert. Übrigens Stäbchen heißt das Bistro. Da fällt mir noch ein Laden am Wochenmarkt ein, der die Kickers mit Naturalien unterstützt hat, die Bäckerei Krebs in der Bieberer Straße, heute Bäckerei Beck. Naturalien waren in der Nachkriegszeit ja fast wie bares Geld und Krebs ist damit großzügig umgegangen. Ich sehe noch die Fünfpfünder vor mir, die mein Vater dort als Trinkgeld für seine Krankenbesuche bekommen hat.“ „Oh ja“, meint Rügamer, „des Geld war knapp un trotzdem bin ich 1955 mit unsrer zweiten Mannschafft mit m Bus nach Paris gefahrn. Gerd Nathale war dabei, en klasse Torhüter, un Hermann Nuber, der dann bald zu höhere Uffgabe berufen wurd. Ich werd nie vergessen, als uns Oliven vorgesetzt worde sinn un aaner von uns gefragt hat 'sinn dess Mirrabelle?` Was wussten wir damals schon von Oliven.“ „Paris war ein Highlight für Sie, an welche anderen“, frage ich, „erinnern Sie sich noch?“ „An vier Riesenspiele, 1950, '59 un '70“, antwortet Rügamer. „In de '64 Jahrn als Fan habb ich höchstens 10 Heimspiele versäumt un zu de meiste Auswärtsspiele bin ich mitgefahrn. Auch 1950 nach Berlin. 25


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Zum Endspiel um die Deutsch' Meisterschaft geesche Stuttgart. Da war de Willi Weber mit dabei, en klasse Stürmer. Un des Spiel gegen FC Burhley in Berlin! Horst Buhtz war da aach en mords Mittelstürmer. Aber das spannendste Spiel war 1959 bei de Deutsch Meisterschaft geesche Tasmania Berlin leider im Waldstadion. Bis zur 86. Minuud stand es 2:0 für Berlin. Viele Zuschauer warn schon enttäuscht gange. Unn dann in de letzde drei Minuude: drei Tore für die Kickers. 'Dess gibb's nedd!' Aus lauter Begeisterung bin ich em Vordermann, den ich nedd gekannt habb, uff de Rücke gesprunge. Des Größde aber war das Spiel um de DFB-Pokal. Mit nem Sonderzug sinn wir nach Hannover gefahrn. Gegner war der 1. FC Köln. Im Niedersachenstadion warn merr 55.000 Zuschauern un hamm unser 'Kiiggeers, Kiiggeers' gerufen. Un es hat was gebracht: Winkler un Gecks hamm die beide Torn geschosse. 2:1 un der Pokal war uns. Da war was los! Im Stadion, im Zug un am Bahnhof. Im Triumphzug hamm merr de' Pokal die Kaiserstraße runner gefahrn, da war e Stimmung!“ Rügamer hält mir den Spiegel hin und entschuldigt sich: „Iss vor lauder Fußball e bissi korz worn“. „Umso länger war unsere Unterhaltung“, antworte ich, „ich glaube, ich muss mir mal wieder ein Spiel anschauen, ich meine, ich muss mal wieder `nuff uff die Kiggers mache'“.

bayer leverkusen und ofc fanfreundschaft … oder mehr? von Schädel (Fan-Ikone von Bayer Leverkusen)

n Die Frage der Fanfreundschaft zwischen Bayer und dem OFC kann und muss wohl jeder für sich beantworten. Zuerst aber kurz etwas zu meiner Person: Ich bin 49 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder und bin Bayer 04-Fan seit Mitte der 70iger Jahre. Doch wie bin ich, der "Schädel" aus Leverkusen, dazu gekommen, zu Bayer und dem OFC? Durch das Spiel der „Werkself“ gegen Frankfurt und das „berühmte Foul“ von Gelsdorf an Bum-kun Cha, in der Saison 1980/81. Es war der 3. Spieltag und Bayer Leverkusen empfing im Haberland-Stadion die Eintracht aus Frankfurt mit einem der besten Stürmer der Bundesliga Bum-kun Cha. Eine gute Viertelstunde war gespielt, als Cha an Gelsdorf vorbei wollte und unser Verteidiger ihn mit einer Grätsche zum Ball am Fuß traf. Er stürzte. Ein Foul. Im Grunde ein „normales“ Foul, wie es im Fußballsport in einem Zweikampf passieren kann. Doch bei der Landung auf dem Rasen fiel Cha so unglücklich auf den Rücken, dass er verletzt ausgewechselt werden musste. Bayer gewann das Spiel 3:2. Cha kam Sommerfest "Die Goude" (Schädel, 2. v.r.)

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© Schädel

sofort ins Krankenhaus und die Medien stilisierten Gelsdorf als brutalen Treter, der den Südkoreaner zum Krüppel gemacht hatte. Der Leverkusener erhielt in der Folge Morddrohungen seitens der Frankfurter und daraufhin über 4 Wochen Polizeischutz. Die Frankfurter Fans schworen uns für das Rückspiel Rache für das Foul an Cha. Im Frankfurter Waldstadion gesellten sich dann auch Anhänger von Kickers Offenbach, die bekanntlich eine feindliche Lokalrivalität mit den Nachbarn vom Main haben, zu und unter uns. Aus dieser Geste der Offenbacher Fans begründete sich die heute noch anhaltende und aktive Fanfreundschaft. (Cha erholte sich übrigens von seinen Blessuren und war nach knapp 2 Monaten wieder auf den Beinen. 3 Jahre später wurde er in Leverkusen als neuer Stürmer vorgestellt und spielte mit Gelsdorf in einer Mannschaft. Beide Spieler wurden Freunde, weit über den Fußballplatz hinaus. Die Red.)

Eine ernste Prüfung für die Fanfreundschaft, waren dann die Relegationsspiele in der Saison 1981/82. Aber auch diese Prüfung überstand die Fanfreundschaft, mit Bravour. (Leverkusen war damals am Saisonende 16., woraufhin die Mannschaft zwei Relegationsspiele gegen den Drittplatzierten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, bestreiten musste. Leverkusen gewann die beiden Spiele mit 1:0 und 2:1, was den Verbleib in der Bundesliga bedeutete, während die m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

Offenbacher weiterhin zweitklassig blieben. Die Red.)

Wenn ich mich daran erinnere, wie wir nach dem Spiel in Leverkusen, quer über den Platz, in Richtung OFC Fans gelaufen sind, die OFC Hymne gesungen und den OFC gefeiert haben, dann bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. So entwickelte sich die bisher 31-jährige Freundschaft. Für mich waren und sind unser Offenbacher Freund J. P. Samer (auch über seinen Tod hinaus) und unserer Theo, DIE Gesichter dieser Freundschaft. Sie bleiben immer noch die Vorbilder dieser einzigartigen Fanfreundschaft und sollten für viele ein Anreiz sein, sich doch einmal mit der Fanfreundschaft zwischen Leverkusen und Offenbach zu beschäftigen. Eben über den Tellerrand hinaus sehen, sich austauschen und schauen, wie es bei einem anderen Verein so ist. Höhepunkte dieser freundschaftlichen Verbindungen waren 2006 das 25-jährige Jubiläum, bei dem sogar unser Sportmanager Rudi Völler anwesend war und im Jahr 2011 als wir bei uns in Leverkusen das 30-jährige Jubiläum unserer Freundschaft feierten. Als Mitorganisator unter der Schirmherrschaft des Leverkusener Fan-Dachverbandes "NK12" organisierte ich mit einigen anderen Fans diese Party. Ein Höhepunkt der Party war ein Video, das Bilder aus 30 Jahren zeigte und eine Erinnerung an unsere verstorbenen Freunde. 27


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Und es ist uns gelungen, viele "Alte" und "Neue" aus beiden Fanszenen zu vereinen und neue Kontakte untereinander zu knüpfen. Dazu sollte man erklären, dass diese Fanfreundschaft ja von sogenannten "Kutten" (Träger einer Fan-Weste mit Aufnähern des eigenen Vereins, Fan-Clubs und befreundeter FanGruppen, die Red.) ausging. Wenn ich mir das seitdem so anschaue oder anhöre was alles geschieht, dann lebt diese Fanfreundschaft! Es hat sich seit damals einiges verändert. Nun sind nicht nur auf der "Kutten"- sondern auch auf "Ultra"-Ebene Freundschaften entstanden. Und es vergeht nicht ein Wochenende, an dem man sich nicht irgendwo unterstützt oder man sich privat trifft. Ob in Leverkusen, Offenbach oder aber in der Bundesrepublik und Europa bei Auswärtsfahrten. Damals erzählte man, vom geilen Feeling auf dem Bieberer Bersch und die Leute wurden neugierig. Heute

erzählt man vom geilen neuen Stadion und wie geil dieses "Kickers Museum" ist. "Da werde ich als Bayer 04-Fan echt neidisch", und sofort hat man wieder einige Mitfahrer mehr. Aber was mir besonders an den Leuten und Fans in Offenbach gefällt, ist die Herzlichkeit, mit der man immer begrüßt wird. Nicht nur von schon bekannten Freunden, sondern auch von nicht bekannten Leuten. Ich persönlich fühle mich dann immer wie "zu Hause" und freue mich jedes Mal da zu sein. Um nun die Eingangsfrage zu beantworten: Für mich ist es mehr als nur eine "Fanfreundschaft"! Für mich ist es ein Familientreffen! In diesem Sinne, Bayer & der OFC Schädel

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die tradition lebt

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© N. Michera

– von fans für fans das kickers-fan-museum

von Alexander Knöß

Die emotionale Bindung der Anhängerschaft der Offenbacher Kickers zu »ihrem« Verein ist beispielhaft für einen Traditionsverein, der in Fußballdeutschland Geschichte geschrieben hat. Aus einer solchen Bindung heraus ist die über 20-jährige Sammelleidenschaft des Museumsgründers Thorsten Franke und folgerichtig das Kickers-Fan-Museum entstanden. Das Museum wurde am 7. März 2007 in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Goethestraße im Offenbacher Nordend eröffnet. Es erhebt den Anspruch, die 110-jährige Vereinsgeschichte, die Geschichte der Fankultur, die Geschichte der Spielstätten, der Traditionen und das Wirken der Menschen in und um den Offenbacher Fußball-Club »Kickers« von 1901 e. V. zu bewahren. Die Suche und das Verzeichnen, Pflegen, Schützen und Aufarbeiten der Exponate, Devotionalien und Memorabilien sind die Hauptaufgaben des Museumsteams rund um den Gründer. n Das Kickers-Fan-Museum ist kein Fanclub. Es ist nicht nur ein Treffpunkt und eine Begegnungsstätte oder ein Vereinsheim, sondern eine ernst zu nehmende kulturelle Institution und ein Museum in Offenbach. Das Museum unterhält Kontakte zu bundesweiten Netzwerken, wie dem Arbeitskreis Deutscher Fußball-Museen der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Arbeitskreis Sport und Geschichte des Landessportbundes Hessen e.V., dem Zentrum für deutsche Sportgeschichte Berlin e.V., dem Hessischen Museumsverband e.V., dem Haus der Stadtgeschichte und dem m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

Stadtarchiv in Offenbach. Ziel dieser Kooperationen ist ein Austausch des Museums mit fachkundigen Historikern, Archivaren und Museumsbetreibern. In diesen Netzwerken erhält das Team des Kickers-FanMuseums Aus- und Weiterbildungen und wertvolle Hilfestellungen, um die notwendigen ehrenamtlichen Arbeiten fachgerecht ausführen zu können und auch museumspädagogische Angebote zu erarbeiten. Unvergessen bleiben die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des DFB-Pokalsiegs im Oktober 2010 die 29


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thema

durch die Zusammenarbeit der Stadt Offenbach, des OFC und des Museums durchgeführt wurden konnten. 2011 wurden neue Räumlichkeiten am derzeitigen Standort in der Aschaffenburger Str. 105 – 107 in Offenbach-Bieber aufwendig renoviert und bezogen. Das Einweihungsfest Pfingsten 2011 wurde mit sehr großem Erfolg durchgeführt. Über 5 Generationen von OFC-Spielern ließen es sich nicht nehmen das „neue“ Kickers-Fan-Museum“ zu besuchen. Würdenträger aus Politik, Verein, Sport und Wirtschaft hielten Ansprachen vor hunderten von Kickers-Fans und verliehen der Feier einen würdigen Rahmen. Zum 5-jährigen Bestehen wurde das Pfingstfest 2012 mit gleichem Erfolg wiederholt. Mittlerweile ist das Museum zu einem kulturellen Bestandteil der Fanstrukturen in Offenbach geworden. Vor den Heimspielen werden Getränke ausgeschenkt und das Zusammengehörigkeitsgefühl der verschiedenen Fangruppen gestärkt. Jedoch hat das Museum auch mit Sorgen zu kämpfen. So erwirtschaftet das Museum zwar die Fixkosten, um das Museum zu halten. Doch die Anstrengungen zerren an den Nerven und Kräften der Verantwortlichen. Investitionen in bestandserhaltende Maßnahmen oder Restaurationen sind nicht möglich. Die Unterhaltung des Museums lässt dies nicht zu und hält die Betreiber auch davon ab, das museumspädagogische Konzept und die Hauptarbeit des Museums weiter voran zu treiben. Zu allem Überfluss verliert das Museum zur Mitte des nächsten Jahres die derzeitige Heimstätte. Der hintere Teil der Liegenschaft wurde durch die Besitzer verkauft und das Gebäude, in dem sich das Museum befindet wird abgerissen und auf dem gleichen Standort ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Das Museum hat ein Angebot erhalten, nach der Fertigstellung des Neubaus wieder am alten Standort an den Toren Biebers 30

einzuziehen. Derzeit kümmern sich die Betreiber des Museums, der Kickers-Fan-Museum e.V., fieberhaft um Ausweich- oder Lagerflächen und steht in Verhandlungen mit Vertretern der Politik, des Sports und der Wirtschaft, um ein gemeinsames Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Bis dahin versichert der Vorstand des Fördervereins, dass es mit dem Museum auf jeden Fall weiter gehen wird. Mitglied werden im Förderverein kann jeder für 19,01 e im Jahr oder durch eine institutionelle Mitgliedschaft in Höhe von 190,10 e (für Firmen, Vereine, Parteien, Verbände, Fan-Clubs und weitere Institutionen). Der Verein würde gerne 100 institutionelle Mitgliedschaften und 500 natürliche Fördermitglieder akquirieren. Da der Förderverein, der für die Finanzierung und Unterhaltung des Museums zuständig ist, als gemeinnützig anerkannt ist, kann er ab einem Förderbetrag in Höhe von 50,- e Spendenbescheinigungen ausstellen, jedoch nur für Geld- und Sachzuwendungen. Dienstleistungen können nicht als Spende deklariert werden. Eine Patenschaft gibt es bereits für 12,- e im Jahr. Mit diesem Betrag kann man sich auf der Patenschaftstafel des Museums verewigen. Im eigenen MerchandiseShop im Museum und unter www.kickersfanmuseum.de kann man neben Schals, T-Shirts, Pullovern und Schlüsselanhängern auch das limitierte Kickers-Quartett für 9,- e erwerben. In diesem Quartett wurden aus über 1000 Personen 32 Funktionäre, Trainer und Spieler von 1901 bis 2005 geehrt, die alle auf ihre Weise OFC, und damit auch deutsche Fußballgeschichte geschrieben haben.  Infos unter www. kickersfanmuseum.de. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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stadionbau & faninteressen? in offenbach kein gegensatz

© schmidtbild.de

die flutlichtmasten kommen wieder von Nico Fröhlich

„Ein neues Stadion kann Berge versetzen!“ – zu diesem Wunsch bekannten sich viele Fans der Offenbacher Kickers, als es noch zweifelhaft erschien, dass es einmal dazu kommen könnte. Im Jahr 2009 wurden die Planungen konkret und die Ausschreibung stand an. Um die Bedürfnisse der Stadionbesucher zu formulieren und zu vertreten, gründete sich die Interessengemeinschaft Stadionbau e.V. (IGS). Deren Mitglieder – aus unterschiedlichen Teilen der Fanszene, darunter etliche, die eigentlich gar kein neues Stadion wünschten – wollten konstruktiv auf die Planungen Einfluss nehmen. n Basierend auf einer Umfrage mit 1700 Teilnehmern wurden die vielen Vorstellungen im März 2010 in einem Positionspapier gebündelt und mit den zentralen Forderungen und Anregungen an Stadt und Verein übermittelt. Vieles davon wurde schließlich insbesondere von der Stadiongesellschaft Bieberer Berg (SBB) als Bauherrin als sinnvoll erachtet und umgesetzt. Zudem konnte der Namenssponsor, die m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

Sparda-Bank Hessen, überzeugt werden, sachlich richtig den Namen „Stadion“ zu führen. Unbedingt zu nennen ist auch die Bewahrung der Form als VierTribünen-Stadion im englischen Stil sowie das Festhalten (zusammen mit dem OFC) an den Stehplätzen auf der Gegengeraden – ein beinahe einmaliger Zustand im deutschen Profifußball. 31


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Spendenmarathon „Offenbacher Eiffeltürme“ In der Stadionumfrage der IGS votierten mehr als die Hälfte der Teilnehmer für den Erhalt der beiden Flutlichtmasten als Reminiszenz an die ruhmreiche alte Spielstätte. Die „Offenbacher Eiffeltürme“ sind ein selbst vom Taunus aus sichtbares Wahrzeichen der Stadt, sowie Wegweiser und Alleinstellungsmerkmal des Stadions, von dem Stadt und Verein auch bei der Vermarktung profitieren können. Die Unterstützung durch SBB und das neue Präsidium des OFC zeigen, dass das auch dort erkannt wurde. Weil ein Erhalt der Masten am alten Standort nicht möglich war, starteten IGS und Sparda-Bank die große Spendenaktion zum Wiederaufbau. Deutschlands einzige denkmalwürdige Zweimastanlage, die 1968 als „hellstes Flutlicht Europas“ gefeiert wurde, ist eine technische Besonderheit, die es, zu-

© Tom Hönig

Spenden: Interessengemeinschaft Stadionbau Sparda-Bank Offenbach Kto.-Nr. 408 25 58, BLZ 500 905 00 Verwendungszweck: »Flutlichterhalt« Die Ergebnisse der IGS-Stadionumfrage und ein Zwischenfazit des Erreichten sind unter www.ig-stadionbau.de abrufbar. Dort können auch viele Aktionen der IGS und häufig gestellte Fragen nachgeschlagen werden. Außerdem ist die offizielle Spendenseite zu empfehlen: www.sparda-bank-hessen-stadion.de.

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mal in dieser Größe (64m), sonst nirgends gibt. An die Tradition legendärer Flutlichtspiele anzuknüpfen, ist nur mit den von fast jeder Erhebung in der Region sichtbaren Leuchttürmen möglich, von deren einschüchternder Wirkung auf den Gegner schon bei der Fahrt zum „Bersch“ Jimmy Hartwig berichtet. Gerade bei Abendspielen gehört ihr Anblick bereits zum Stadionerlebnis, denn ihr Strahlen zieht magisch an, „wie die Motten zum Licht“, so das Magazin „11 Freunde“. Mit vielfältigen Aktionen sammelt die IGS Spenden. Aufkleber, Poster und T-Shirts wurden in großer Zahl verkauft, es gab Flohmarktstände, und zu Zeiten der Pfandbecher wurden bei jedem Spiel bis zu 1300 Becher für die Masten gesammelt. Medial deutschlandweit beachtet wurde die Blutplasma-Spendenaktion im Herbst 2011, zu der auch Elton da Costa, Andre Hahn und Jannik Sommer kamen und über die RTL und zahlreiche Zeitungen berichteten. Offenbach ist in der Frage der Flutlichtmasten kein Einzelfall. Fast überall, wo ein neues Stadion gebaut wird, kämpfen Fans für ihre Masten, deren Verschwinden offensichtlich den Bedürfnissen vieler Besucher nicht gerecht wird. Das am Bieberer Berg zu schaffen, wäre allerdings die erste erfolgreiche Initiative dieser Art und entsprechend aufsehenerregend. Damit die Emotionen, die das Offenbacher Flutlicht erzeugt, auch im trauten Heim aufkommen können, ist ein exaktes Modell im Maßstab 1:50 (130 cm) als Stehlampe in Arbeit. Der Prototyp kann im KickersFanmuseum besichtigt werden. Wie steht es konkret um die Masten? Inzwischen lässt der Neuheitseffekt des Stadions nach, das „Fremdeln“ aber noch nicht. So wundert es kaum, dass der Wunsch, die Masten zu erhalten in letzter Zeit neuen Zulauf bekommt. Beide Masten sind fachgerecht demontiert und befinden sich in einem guten Zustand. Sie sollen restauriert und neu mit LED-Leuchten ausgestattet werden. So würden das Problem der Blendung und die Betriebskosten minimiert. Der Standort des Mastes auf der Bieberer Seite, der aufgestellt wird, falls am Ende nur einer realisierbar sein sollte, ist zwischen der neuen Zu- und Abfahrt von der B 448 festgelegt und durch ein Bodengutachten für gut befunden. Außerdem werden derzeit von der SBB die Statik berechnet und Angebote für m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


mut&liebe die einzelnen handwerklichen Leistungen eingeholt, da sich gezeigt hat, dass ein Pauschalangebot nicht unbedingt den günstigsten Preis ergibt. Es gelang auch bereits, Firmen für eine tätige Unterstützung zu gewinnen. So wird z.B. das Frankfurter (!) Bauunternehmen Köhler HTW im Bereich der Fundamente aktiv. Auch Oberbürgermeister Horst Schneider engagiert sich dafür, Tradition und Moderne am Bieberer Berg zu verbinden. Weihnachten steht vor der Tür. Darum ist es jetzt Zeit, an die Flutlichtspende zu denken, damit Offenbach ein Licht aufgeht. Der Bieberer Berg – nur echt mit zwei Masten!

© A. Habermehl

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andreas herzog:

'eine herzensangelegenheit…' von Alexander Knöß

Andreas Herzog ist Jahrgang 1976 und wurde in Marburg geboren. Seit 2011 ist er Betriebsleiter und Prokurist der Betreibergesellschaft (SBB) des Sparda-Bank Hessen Stadions in Offenbach. Er spielte früher selbst auf verschiedenen Positionen unter anderem bei der SG Höchst und dem SC Eddersheim, auch zusammen mit dem ehemaligen OFC-Spieler Matthias Dworschak. Aus jener Zeit ist ihm der heutige Sportkoordinator des OFC, Ramon Berndroth, bekannt, der schon damals als Fußballlehrer in der Region aktiv war.

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MULI: Herr Herzog, Sie waren vorher in der Allianzarena in München tätig und sind nun Betriebsleiter des Sparda-Bank Hessen Stadions in Offenbach. Von der Championsleague in die 3. Bundesliga. Ein Rückschritt? Andreas Herzog: Auf gar keinen Fall ist das ein Rückschritt. Klar, wenn man weiß, dass ich, bevor ich Betriebsleiter des Stadions in Offenbach wurde, von 2006 – 2007 Eventmanager in der Allianzarena und anschließend bis 2011 bei der Stiftung Deutsche Sporthilfe für Events und im Fundraising aktiv war ist dies kaum vorstellbar. Aber tatsächlich ist die Tätigkeit in Offenbach für mich eine Herzensangelegenheit. Hier ist alles sehr authentisch, familiärer und persönlicher als in München. Es war eine große und sehr spannende Herausforderung in die Bauphase des Stadions einzusteigen und diese zu begleiten. In den letzten 1,5 Jahren hat sich eine tiefe Verbundenheit mit dem neuen Bieberer Berg entwickelt.

MULI: Sind Sie Fußballfan? Andreas Herzog: Man braucht in meinem Beruf den Bezug zum Fußball und man muss das Geschäft verstehen. Ich bin in Hattersheim groß geworden und mit der Region verbunden. Die vielen Themen, das Herzblut der Menschen und die Geschichten rund um das Stadion und den OFC verbinden mich sehr stark mit dem Verein. Ich juble und leide hier im neuen Stadion nicht aus beruflicher Verbundenheit, sondern weil ich Fan der Offenbacher Kickers geworden bin.

MULI: Als Geschäftsführer der SBB haben Sie Kontakt zu den Offenbacher Kickers, als Hauptmieter des Stadions, aber auch zu den unterschiedlichsten Institutionen rund um den OFC, wie die Interessengemeinschaft Stadionbau (IGS) oder dem Fan-Projekt Offenbach. Wie sind ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit diesen Institutionen und wie schätzen Sie dieses Engagement ein? Andreas Herzog: Ich denke, dass wir als Stadiongesellschaft immer ein offenes Ohr für die Interessengemeinschaft Stadionbau und das Fan-Projekt Offenbach hatten. Wichtig war uns, immer den Kontakt aufrecht zu erhalten und in konstruktivem aber auch kritischem Austausch zu bleiben. Diese Art von Zusammenarbeit während einer Bauphase eines Stadions ist ein Alleinstellungsmerkmal in Bezug auf andere Stadionprojekte in Deutschland und ziemlich einmalig. Wir alle können sehr zufrieden mit dem Ergebnis sein. Mit der IGS haben sicherlich die meisten Abstimmungsgespräche stattgefunden. Sie ist als Institution für den Verein, aber auch für die Fankultur in Offenbach, sehr wichtig. Sie bündelt einerseits die vielseitigen Interessen der Fanszene und andererseits ist sie inhaltlich sehr professionell aufgestellt und argumentiert auf gleicher Augenhöhe mit den ausführenden Organen des Stadionbaus, des Vereins und mit uns als Stadionbetreiber.

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MULI: Zuletzt noch eine Frage zu der Rettungsaktion der Offenbacher Eiffeltürme der IGS. Es gibt viele Befürworter und auch Gegner dieser Aktion. Wie stehen Sie zu der Aktion, die immerhin von der Sparda-Bank Hessen als Namensgeber des Stadions unterstützt wird? Andreas Herzog: Wir unterstützen diese Aktion in vollem Umfang. Es gab vor Kurzem ein Meeting im Stadion und da hat der Geschäftsführer, Peter Walther, Unterstützung bei der Durchführung der statischen Berechnung zugesagt. In unsem Stadionlogo sind die Flutlichtmasten integriert und es wäre doch eine tolle Geschichte für alle, wenn wir es gemeinsam schaffen, diese Idee umzusetzen. Meines Wissesn nach gab es im deutschen Fußball noch nie eine vergleichbare Aktion und eine so enge Zusammenarbeit eines Hauptsponsors, wie der SpardaBank Hessen, der Interessengemeinschaft Stadionbau und uns als Stadionbetreiber, die auch noch Aussicht auf Erfolg hat. Dieses Projekt ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Stadions, das die Tradition mit der Zukunft verbindet. Es symbolisiert auch eine Identifikation der Menschen mit dem neuen Stadion: Es ist unser Stadion… unser aller Stadion. Und diese Identifikation haben die Fans nicht an allen Fußballstandorten in Deutschland.

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Haus für Bildung und Beratung Alles unter einem Dach Im Zentrum von Offenbach, in der Berliner Str. 77, befindet sich das Haus für Bildung und Beratung. Hier arbeiten verschiedene städtische Einrichtungen, gefördert von Land und Bund zusammen.

HESSENCAMPUS DREIEICH vhs Offenbach a. M.

Haus des LebenslangenLernen Lernens Lebensbegleitendes

Volkshochschule

Bildungsberatung Hessencampus

Das Programmheft der vhs Offenbach für September bis Februar 2013 liegt in Offenbach und in Nachbargemeinden an zentralen Stellen aus.

Neben der Überprüfung von Sprachkompetenzen in den Herkunftssprachen ist Bildungsberatung die wichtigste Aufgabe von Hessencampus. Wer Unterstützung beim beruflichen (Wieder-)Einstieg braucht, mehr über seine Fähigkeiten erfahren, sich beruflich weiterbilden oder einen Berufsabschluss nachholen will, erhält hier kompetente Beratung:

 Allgemeine Auskünfte: 069 8065-3141 vhs@offenbach.de • www.vhs-offenbach.de

 Tel.: 069 8065-3838 • hc@offenbach.de www.hessencampus-offenbach.de

Selbstlernzentrum Im Selbstlernzentrum können Interessierte ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nach eigenem Tempo und Stundenplan erweitern: PC-Kenntnisse, Englisch, Deutsch, und viele weitere Themen für Schüler und Erwachsene. Lernberater stehen ständig bereit, die Selbstlerner zu unterstützen:  Tel.: 069 8065-3988 slz@offenbach.de • www.offenbach.de/slz/

Weiterbildungsberatung Die webb-Mitarbeiter bieten Beschäftigten, vor allem aus kleinen und mittleren Unternehmen, Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Weiterbildungsangebot. Sie helfen neue berufliche Perspektiven zu entwickeln und informieren über Karrieremöglichkeiten und Finanzierungsmöglichkeiten für die Weiterbildung. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos:  Tel.: 069 8065-3133 webb@offenbach.de • www.offenbach.de/webb/

Info: Tel. 069-840004-701 oder www.stadion-bieberer-berg.de

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Das Offenbacher Bildungsbüro Das Bildungsbüro ist eine Einrichtung des Projektes „Lernen vor Ort in Offenbach“ und rundet das (vorhandene) Beratungsangebot im Haus der Bildung und Beratung ab. Das Bildungsbüro informiert Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen über die bestehenden Bildungsangebote und vermittelt Kontakte zwischen den Ratsuchenden und den zuständigen Institutionen. Die Beratung ist kostenfrei, unabhängig, neutral und vertraulich. Bildungsanfragen werden persönlich, telefonisch und online beantwortet:  Tel.: 069 8065-3838 bildung@offenbach.de www.bildung-offenbach.de

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischem Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

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mit neuen seiten im netz – das sparda-bank-hessen-stadion Der Internetauftritt der modernen Location präsentiert sich mit neuem Design. Potentielle Kunden und Veranstalter finden umfassende Informationen zum Stadion auch als Ort für Business-Events, private Feiern, Tagungen, Messen und Ausstellungen. Für Fußballfans stehen die aktuellen Termine, eine Vereins-Chronik und historische Ansichten bereit. Die beliebte Web-Cam wurde ebenfalls integriert.

www.stadion-offenbach.de n Nach der Eröffnung des Sparda-Bank-Hessen-Stadions steht die Stadiongesellschaft Bieberer Berg mbH Offenbach und damit die Konzernmutter Stadtwerke Offenbach Holding GmbH vor neuen Herausforderungen. Das Vier-Tribünen-Stadion soll nicht nur Austragungsort für Fußballspiele sein, sondern auch Veranstaltungsstätte. Dafür bringt der moderne Neubau alle Voraussetzungen mit. Diese präsentiert ab sofort eine neue Microsite im Internetportal www.offenbach.de. In nur 18 Monaten ist auf dem Bieberer Berg ein markantes Stadion entstanden, dessen Bau schon vor Beginn der Arbeiten Fans und Bürger gefesselt hat. Begleitet wurden die Bauarbeiten von einer regelmäßigen Dokumentation auf der Internetseite www. stadion-bieberer-berg.de, die in das Portal www.offenbach.de der Stadt Offenbach integriert ist. Schnell etablierte sich die Seite bei den Anhängern des OFC und wurde zur beliebtesten und meist geklickten Seite innerhalb des Portals. Auf die Web-Cam, die alle fünf Minuten aktuelle Bilder von der Baustelle lieferte, wurde 1,4 Millionen Mal in 2011 zugegriffen. Auch in Zukunft soll vom Geschehen auf dem Bieberer Berg berichtet werden. Der Internetauftritt passt sich m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

den neuen Herausforderungen an. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr die Bauarbeiten, sondern die Vermarktung des Stadions als vielseitige Event-Location. Um den neuen Anforderungen zu entsprechen, wurde das Design weiterentwickelt. Großformatige, hochwertige Fotografien zeigen das Sparda-Bank-Hessen-Stadion von allen Seiten und aus unterschiedlichen Perspektiven. Auch hinter die Kulissen führt die neue Seite, die klar strukturiert ist und mit schlichter Navigation die Internetnutzer durch den virtuellen Auftritt führt. Die Web-Cam wurde in das neue Konzept integriert. Fans können sich über aktuelle Termine informieren und sich die abgeschlossenen Bauarbeiten mit einer Bildgalerie in Erinnerung rufen. Historische Ansichten und eine Vereins-Chronik komplettieren den FanBereich. Potentielle Kunden und Veranstalter finden umfassende Informationen zum Stadion als Ort für Business-Events, private Feiern, Tagungen, Messen oder Ausstellungen. Die Konzeption der neuen Microsite wurde von der Unternehmenskommunikation der SOH entwickelt. Zu erreichen ist die neue Seite unter: www.stadion-offenbach.de 37


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k u n s t w e rk

das flutlicht strahlt –

der bieberer berg im offenbacher n Ein paar Schritte zurückversetzt, in einen für das Offenbacher Nordend typischen Hof, befindet sich in der Bernardstraße 23 der Eingang zum Atelier für Fotokunst von Tanja Luther und Tom Hoenig. Seit einem guten Jahr haben die beiden Fotokünstler, die auch privat ein Paar sind, hier in einer liebevoll modernisierten alten Gewerbeetage ihre dauerhafte Bleibe gefunden. Die Fotografie zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des Künstlerpaares – Stationen in der Werbung, im Fotojournalismus, wie der Reisefotografie, finden sich in den Lebensläufen der gelernten Cutterin und des diplomierten Foto-Designers. Seit längerer Zeit richtet sich ihre Aufmerksamkeit jedoch mehr und mehr auf die eigenen künstlerischen Arbeiten, denen im Offenbacher Atelier mit einer kleinen Galerie nun eine angemessene Bühne geschaffen werden konnte. „Als wir vor zwei Jahren aus Hamburg nach Offenbach zurückkehrten, haben wir nicht sofort die geeigneten Räume gefunden. Hier in der Bernardstraße passt nun 38

alles und Privates und Berufliches lassen sich hier optimal verbinden.“ Beiträge zu den Kunstansichten 2011, zur Luminale 2012, dem Künstlermarkt am Wilhelmsplatz und laufende bzw. geplante Ausstellungen der Arbeiten ergänzen die aktuelle Projektion. Die Bilder bedienen sich dabei vorwiegend einer eigenen Präsentationstechnik aus einer Kombination von unbehandeltem Buchenholz, auf das die oberflächenlaminierten Fotoabzüge kaschiert werden. So sind weder ein zusätzlicher Rahmen noch aufwendige Aufhängungen notwendig. Die kleinen Formate (10 x 10 cm bzw. 20 x 20 cm) erlauben auch auf kleinen Wandflächen individuelle Kombinationen der einzelnen Motive. Die Motive, die als „Open-Edition, Revers signiert“ in kleiner Auflage und überwiegend in Handarbeit gefertigt sind, werden dadurch für jeden zum Unikat. „Wir waren einzeln und gemeinsam viel unterwegs und haben schon in mehreren Städten gelebt - Offenbach ist etwas ganz besonderes: Heimat - und zu der gehören auch immer die Kickers und der Bieberer Berg.“ m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


mut&liebe

k u n s t w e rk

Das Atelier für Fotokunst hat im Dezember an jedem Samstag von 14-19 Uhr geöffnet, sonst an jedem 1. Samstag im Monat. Zudem sind jederzeit auch Termine nach telefonischer Vereinbarung möglich. Mehrmals im Jahr finden besondere Events statt, die auch auf der Internetseite bekannt gegeben werden.  Atelier für Fotokunst Tanja Luther und Tom Hoenig Bernardstraße 23 63067 OF 069.78806725 www.lutherhoenig.de info@lutherhoenig.de

nordend

„Unsere Fotografie ist vielschichtig und soll ebenso vielen Menschen zugänglich sein. Sie soll Freude machen und Emotionen wecken - bei alldem soll unsere Arbeit aber auch nachhaltig und für jeden erschwinglich sein. Daher gibt es bei uns Bilder aus natürlichen Materialien in kleinen Formaten zu kleinen Preisen.“

Daher haben die Aufnahmen des gebürtigen Offenbachers Tom Hoenig vom alten Stadion am Bieberer Berg einen besonderen Stellenwert im künstlerischen Repertoire des Ateliers für Fotokunst. In einer kleinen prägnanten Serie hat er kurz vor dem Abriss und Neubau Details aus seiner persönlichen Sicht eingefangen. Darin finden sich die einzelnen Plätze der Fans wieder, immer wieder stehen dabei die alten Flutlichtmasten im Mittelpunkt. Im Zuge der Arbeiten zur Luminale 2012 wurden einige dieser Bilder zu Lichtobjekten weiterentwickelt und das früher einzigartige Offenbacher Flutlicht zu neuem Leben erweckt. Auch die OFlovesU-Rundgänge machen regelmäßig Station bei Tanja und Tom. „Als Fan vergibst du dein Herz nur ein einziges Mal. Bei mir war dies am 5. Mai 1978 bei einem Flutlichtspiel des OFC gegen den SV Darmstadt 98. Ich habe später in Dortmund, Paris und Hamburg gelebt, aber die Atmosphäre im Westfalenstadion, im Parc des Princes oder am Millerntor war niemals auch nur annähernd gleich wie auf dem Bieberer Berg.“ m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

Den Neubau sehen die beiden noch gespalten und verarbeiten ihn daher noch abwartend in ihren künstlerischen Sichtweisen. Vieles wirkt noch künstlich, die Geschichte fehlt dem neuen Stadion ebenso, wie der Charakter der Begegnung, der durch die getrennten Zonen und den Verlust der vielfältigen Buden abhanden gekommen ist. „Das neue Stadion muss sich seine „Geschichte“ erst erwerben - gewonnene Spiele, vielleicht der ein oder andere Aufstieg und (augenzwinkernd) ein Heimsieg gegen die „Eintracht“ gehören sicher dazu“. In den weiteren Serien des Künstlerpaares finden auch Mut&Liebe neben vielen anderen Motiven ihren Platz. Die Grundlage bildet dabei immer klassische Fotografie, die am Computer veredelt und so mit einer eigenen Ästhetik versehen wird. Jeder der beiden geht dabei unterschiedliche Wege. Während Tanja Luther sich eher abstrakt mit Formen und Farben auseinandersetzt, setzen die Bilder von Tom Hoenig stärker auf einen konkreteren Inhalt. Durchaus auch ironisch werden dabei oft kleine Geschichten erzählt, deren Interpretation dem Betrachter offensteht. 39


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fan-institutionen Der ehrenamtliche Fanbeauftrage des OFC von Matthias „Matze“ Schmidt Mein Name ist Matthias Schmidt, ich bin 35 Jahre alt, Fachplaner für Elektrotechnik und bereits 13 Jahre Kickers-Fan. Seit 2007 bin ich ehrenamtlich als Fanbeauftragter für den OFC tätig. Meine Aufgaben lassen sich in drei Bereiche teilen: Spieltags-Vorbereitung, Spieltag und Tätigkeiten außerhalb der Spieltage. Im Rahmen der Spieltags-Vorbereitung kommuniziere ich mit den Fanbeauftragten der anderen Vereine, den Fanprojekten und den Sicherheitsorganen. Hierbei werden Absprachen bzgl. erlaubter Fanutensilien (Fahnen, Zuwege, etc.) getroffen und andere wichtige Sachverhalte geklärt. Das ganze dient dazu, Konflikte im Vorfeld (z.B. am Eingang bzgl. Fanutensilien) zu vermeiden. Während des Spieltags bin ich Ansprechpartner für alle Fans und bin zur Stelle, wenn einmal die Emotionen zu hoch kochen, um entsprechend deeskalierend einzuwirken. Außerhalb der Spieltage stehen „Bürotätigkeiten“ an. Dazu zählen Schriftwechsel und Telefonate mit Fans, Sicherheitsorganen und dem Verein. Die Pflege und Aktualisierung der Homepage www.fanbeauftragte-ofc.de und der Fanclubs gehören ebenfalls zu diesen Tätigkeiten. Alle 6 Wochen wird ein Spielertreff veranstaltet, bei dem sich immer 3 Spieler in familiärer Atmosphäre mit den Fans treffen. Um die Kommunikation zwischen den Faninstitutionen in Offenbach (Fan-Beauftragten, dem Fan-Projekt, den Vertretern der Fan-Abteilung, Vertretern des Offenbacher Suporters-Club (OSC), des Kickers-Fan40

Museums, der Interessengemeinschaft Stadionbau (IGS) und Fanclubs) zu fördern, soll in naher Zukunft ein Fan-Beirat installiert werden. Der Fan-Beirat soll auch einen regelmäßigen Austausch zwischen Fans, Präsidium des Vereins und Geschäftsführung der OFC GmbH gewährleisten. Er soll auch als Plattform dienen, um Konflikte oder aktuelle Themen, wie das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga und des Deutschen Fußball-Bundes, das Stadion-Catering oder Sicherheitsmaßnahmen im Sparda-Bank Hessen Stadion anzusprechen und zu diskutieren. Bei Bedarf können und sollen auch Gäste eingeladen werden, wie Sicherheitsbeauftragte der Verbände, Vertreter der Polizei oder der Stadion-Caterer. Alle Ergebnisse sollen transparent gehalten werden und an allen Fans, sowie den Vereinsvertretern des OFC kommuniziert werden.

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„Einmal Kickers – Immer Kickers“ „DIE GOUDE“ – Ein Kult-Fanclub von Thomas Proekel Nächstes Jahr wird der OFC-Fanclub „Die Goude“ 15 Jahre alt. Dies ist eine gute Gelegenheit, diese Zeit Revue passieren zu lassen. Unser Motto lautet „Einmal Kickers – Immer Kickers“ und unser Hauptziel ist, so viele Spiele wie möglich zu besuchen. Zu Hause und ganz besonders auswärts, was uns in beeindruckender Weise gelungen ist. Am 20. Oktober 2012 fuhren wir zum 228. Mal zu einem Auswärtsspiel nach Münster, um unsere Mannschaft 90 Minuten lang gegen die „Preußen“ zu unterstützen. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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Dass es bei diesen Anzahl von Fahrten viele Geschichten und Mythen zu erzählen gibt, bleibt nicht aus. Unvergessen sind für alle, die dabei waren, sicherlich die Auf- und Abstiegsfahrten nach Osnabrück. Oder im März 2010 unsere „Rostock-Tour“ bei der nach knapp 100 Km der Bus kaputt ging. Wir kamen weder an unsere Getränke, noch an die selbst gemachten Speisen und die Fahrt wurde nach über 2 Stunden Zwangspause in einem Linienbus, ohne WC u. CD, fortgeführt. Aber dennoch waren wir pünktlich zum Anstoß im Ostseestadion. „Die Goude“ sind ein sehr aktiver Fanclub: Neben dem alljährlichen Sommerfest und der Weihnachtsfeier können wir auf zahlreiche Events zurückschauen: Besichtigungen, Treffen mit befreundeten Fanclubs anderer Vereine und unser Oktoberfest alle 2 Jahre, sind nur einige Beispiele. Gegen den Ball haben wir mit unserer aktiven Fanclub-Mannschaft bei so manchem Turnier, oder Freundschaftsspiel, getreten. Natürlich pflegen wir auch den Kontakt zu den anderen Fanclubs des OFC. Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie Menschen aller Altersklassen, mit viel Engagement ihrem Hobby nachgehen. Gerade beim Phänomen Fußball ist die Region, der Ort, sind der Familien- und Freundeskreis wichtige Elemente in der Frage: „Welchem Verein bleibe ich treu?“ Das Gefühl dazu zu gehören und die Tatsache, dass sich die Begeisterung für Fußball durch alle Gesellschaftsschichten zieht, motivieren viele Anhänger einem Fanclub beizutreten. Besonders nach Aufstiegen ist ein Zuwachs in den Fanclubs zu beobachten. Bei Abstiegen gibt’s erfahrungsgemäß weniger Zuwachs, aber die meisten Mitglieder bleiben den „Goude“ treu und sind noch immer dabei. Wer einmal den Kickersvirus in sich trägt, hat ihn für immer. Aussagekräftig für unseren Fanclub ist auch die Tatsache, dass ein 14-jähriger und eine m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

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74-jährige, neben dem Vorstand und seinen Helfern, zu den aktivsten Mitgliedern gehören. Einige haben inzwischen Familien gegründet, und weniger Zeit für das aktive Clubleben, aber der Nachwuchs trägt bei unseren Festen und Spielen „Die Goude“-Mützen und Schals. Natürlich sind auch wir nicht von Negativ-Erlebnissen und schlechten Erfahrungen verschont geblieben. Dass wir heute, personell wie finanziell, immer noch auf einem soliden Fundament stehen, verdanken wir nur der Tatsache, dass wir nie aufgehört haben, weiter zu machen. Bleibt noch die Frage, was haben wir noch für Ziele und Wünsche? Neben Glück und Gesundheit und einem erfolgreichen Jubiläumsjahr natürlich eine große Aufstiegsparty in die 2. Bundesliga. Schön wäre es auch, wenn noch mehr von uns bei Auswärtsfahrten mitfahren würden, dann klappt's bestimmt auch bald mit dem „Uffstisch“. Einmal Kickers - Immer Kickers!

Der Offenbach Supporters Club (OSC) von Oliver Gottwald Der 2006 gegründete OSC ist kein traditioneller Fanclub. Er arbeitet „fanclubübergreifend“ und seine Mitglieder sind zum Teil in Fanclubs organisiert. Der OSC verfolgt ein breites Spektrum von Zielen. So z.B. - Verbesserung des Supports bei Heim- und Auswärtsspielen des OFC, - Verbesserung der Stadionatmosphäre und Förderung der Kreativität, - Verbesserung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Fangruppen, - Zusammenführung von Nachwuchs- und Altfans, - Vereinsunabhängige Interessenarbeit für OFC-Fans Bereitstellung einer unabhängigen und qualifizierten 41


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Medien-Plattform für fanclubübergreifende Aktionen (www.derosc.de/, www.facebook.com/derosc/) Der OSC hat inzwischen viele Aktionen durchgeführt, um seine Ziele zu erreichen. Beispielhaft hierfür waren - der Aufruf zum Besuch der Stadtverordnetenver sammlung, als es um die Entscheidung für einen Stadionneubau ging. Die historische Rede des Ehrenpräsidenten des OFC, Waldemar Klein, wurde von den Stadtverordneten mit stehendem Beifall gewürdigt. - Die Wiederbelebung der sogenannten „Kickers Viertelstunde“ durch das läuten einer Glocke. - Die Organisation der „Roten Wand“ und verschiedene „Kreativ-Workshops“ - Organisation diverser Auswärtsfahrten. Ein Highlight war hierbei sicherlich die Bootstour zum Auswärtsspiel in Mainz im Jahre 2008. - Diverse (offene) Briefe und Stellungnahmen an die Mannschaft, die Stadionbauherren, den Vorstand - Unterstützung und enge Zusammenarbeit mit anderen Fanorganisationen wie der Interessengemeinschaft Stadionbau, dem Block Zwo e.V. und dem Fanmuseum.

OFC Fa n r a d

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Das OFC-Fanradio von Lars Kissner Das erste Kickers-Livespiel kommentierte Lars Kissner gemeinsam mit Volker Goll im Jahr 2006 aus Fürth. Das OFC-Fanradio entwickelte sich in rasanter Geschwindigkeit und überträgt heute alle Kickers-Spiele LIVE in Ton und Videobild. Zu jeder Sendung wird auch ein Chat ermöglicht. Die erste Reportage wollten damals 500 Fans verfolgen. Heute hören und sehen die Sendungen regelmäßig zwischen 3.000 und 10.000 Hörer. Das OFC-Fanradio behauptet sich seit Jahren als absolute Nr. 1 unter den deutschen Fanradios. Seit 2010 betreibt es auch einen WebTV-Kanal, auf welchem regelmäßig alle PKs, JHVs, Portraits u.v.m. gesendet werden. Das OFC-Fanradio stand Pate für zahlreiche Fanradios, quer durch die ganze Republik. Seit 2011 ist der OFC-Sender 24 Stunden am Tag, 7 Mal die Woche und somit immer LIVE auf Sendung. Im Jahr 2011 veranstaltete das OFC-Fanradio mit seinem Betreiber www.akissko.de & dem OFC die 1. Konferenz der Deutschen Fanradios in Offenbach. Live hören kann man das Fanradio an Heim- und Auswärtsspielen unter www.ofc.de/fanradio.

„Die Waldies“ – Traditionsmannschaft der Offenbacher Kickers von Winfried Döring Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte. Sie sind die erfolgreichste Abteilung der Offenbacher Kickers, die es je gab: Die „Waldis“. Seit 25 Jahren vertritt die Traditionsmannschaft den OFC national und international – immer mit gutem Erfolg. Sowohl sportlich als auch finanziell. Die Niederlagen sind an zwei Händen abzuzählen und schätzungsweise 100.000 Euro flossen in die Kasse karitativer Einrich42

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sma n r a d it io n T C F O ie D D IS" "D ie WA L tungen und auch in die OFC-Jugendabteilung. 1987 hatten die damaligen OFC-Verantwortlichen die segensreiche Idee, prominente (Hobby-) Fußballer aus Politik, Wirtschaft, Medien und Sponsoren zu einem gemeinsamen Training mit Vorstand, Trainern und ehemaligen Spielern zu vereinen und sich in freundschaftlich-sportlichen Beziehungen für karitative Zwecke einzusetzen. In Anlehnung an den Vornamen des mittlerweile verstorbenen Ehrenpräsidenten Waldemar Klein einigte man sich bei der Gründungssitzung am 11. August „beim Kern“ in der Kickers-Gaststätte auf den Namen „Waldis“. PORTAS-Chef Horst Jung stattete die Mannschaft aus und spielte selbstverständlich ebenso mit wie sein PR-Chef Peter Schulze, der kurz darauf OFC-Präsident wurde. Die erste offizielle Partie wurde am 2. Oktober 1987 gegen die Städtischen Kliniken ausgetragen. Unter Coach Hermann Nuber gab es im Stadion auf dem Bieberer Berg einen 2:1-Seg. Nächster Höhepunkt war 1988 ein Spiel gegen den Hessischen Landtag mit Joschka Fischer, dessen Kopfballtreffer aber die 2:5-Niederlage nicht verhindern konnte. Einladungen nach Dresden, Luxemburg, Prag, Palma de Mallorca und Japan wurden gerne angenommen und die Spiele in der Regel klar gewonnen. Sportliches Highlight war 1993 das Vorspiel beim damaligen Bundesligisten Dynamo Dresden (damals mit Sigi Held als Trainer) zum Spiel gegen Werder Bremen gegen eine ehemalige DDR-Auswahl. Darin standen die (späteren) Bundesliga-Trainer Ede Geyer, Dixie Dörner, Reinhard Häfner, Ralf Minge sowie etliche Spieler, die im Europapokal gegen Bayern München (3:3, 3:4) gespielt hatten. Klaus Sammer coachte, WM-Schiri Glöckner leitete die Partie, die nur knapp mit 1:2 verloren wurde. Im Laufe der Jahre kamen nach den Pokal-Helden von 1970 Seppl Weilbächer, Roland Weida und Walter Bechtold immer mehr ehemalige OFC-Profis zu den „Waldis“: Michael Kutzop, Mike Grünewald, Frank m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

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Bartenstein, Günter Albert, Thomas Martin, Rado Dubovina. Nach dem Tod von Roland Weida (2007), der den Spielbetrieb geleitet hatte, entstand 2008 eine neue Vorstandsstruktur. Horst Jung sowie Waldemar Klein wurden zu Ehrenpäsidenten ernannt, als Schirmherren wirkten Hermann Nuber und Seppl Weilbächer. Der Vorstand besteht derzeit aus Winfried Döring, Wilfried Brümmer, Uli Hartleb und Bernd Schmidt. Zur Hochform laufen die „Waldis“ vor allem im Sommer auf, wenn die Traditionsmannschaft zu Jubiläen und Turnieren eingeladen wird. Jede Saison werden 15 bis 20 Spiele bestritten. Aber auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. In bestimmten Abständen finden „Waldis“-Sitzungen und gemeinsame Fahrten statt. Höhepunkt ist die jährliche Weihnachtsfeier, bei der die ganze „Waldis“-Familie zusammentrifft. Gemeinsam stehen die „Waldis“ hinter der 1. Mannschaft des OFC, drücken Woche für Woche den Kickers die Daumen und helfen dem Verein mit Rat und Tat. Aus „Waldis“-Kreisen gingen mehrere Präsidenten und Präsidiumsmitglieder des OFC (u. a. Peter Schulze, Lothar Hardt, Seppl Weilbächer, Ralf Hüber, Werner Jakobi, Roland Weida, Jochen Walther und Uli Schauberger) hervor. Aktuell sind mit Frank Bartenstein und Hans-Jörg Schill Mitglieder des Verwaltungsund Aufsichtsrates in den Reihen der „Waldis“. Am 11. August feierten die „Waldis“ ihr 25-jähriges Jubiläum. 25 Jahre Kontinuität in schwierigen Zeiten. Sie verfolgen noch immer die Ziele ihrer Gründungsmitglieder: Freundschaft, Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung – zeichnen das Vereinsleben der „Waldis“ aus. Sie versuchen den Ruf des OFC durch Charisma und Siege der Traditionsmannschaft zu erhalten und zu verbessern. Durch noch kommende personelle Verstärkungen - wie neuerdings Suat Türker – wollen und werden die „Waldis“ ihren Teil dazu beitragen und dafür sorgen, dass sie und „unsere Kickers“ eine Erfolgsgeschichte bleiben. 43


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EOSC Basketballerinnen Damen 2 freuen sich auf neue Trikots

neue trikots für den aufstieg

Mit neuen Trikots wollen junge Basketballspielerinnen die Bezirksliga stürmen. Die DTP AKADEMIE RheinMain und Das Ei Medienproduktion leisten tatkräftige Unterstützung n Die jungen Frauen der 2. Damenbasketballmannschaft des Offenbacher EOSC freuen sich. Bald können sie in standesgemäßen Outfits um den Aufstieg in die Bezirksliga kämpfen. Ihr langgehegter Wunsch nach neuen Trikots geht endlich in Erfüllung. „Wir bemühen uns schon seit über zwei Jahren um Unterstützung bei den Offenbacher Firmen. Aber bisher hatte einfach niemand Interesse“, berichtet Team Captain Melanie Stralka. Die in Offenbach ansässige DTP AKADEMIE Rhein Main GmbH und Das Ei Medienproduktion waren neugierig geworden. Der Gedanke, junge Frauen in einer Sportart zu unterstützen, die immer noch als Männerdomäne gilt, gefiel den Geschäftsführerinnen beider Unternehmen spontan. „Es ist doch schön, wenn junge Frauen sich was trauen. Das stärkt das Selbstbewusst44

sein und macht stark“, sagt Eva-Maria Ellmerich von der DTP AKADEMIE RheinMain. Gemeinsam besuchten die beiden Geschäftsführerinnen kurzerhand ein Training der Basketballerinnen in der Albert-SchweitzerSchule. Dort kamen sie mit Team Captain Melanie Stralka und den jungen Spielerinnen ins Gespräch, die aus allen Bevölkerungsgruppen kommen, die in Offenbach heimisch sind. Sie erfuhren, dass der EOSC der einzige Sportverein in Offenbach ist, der Basketball als Sportart anbietet. Damenmannschaften gibt es dort schon seit über 20 Jahren. Diese Tradition sei auch zu spüren, sagt Melanie Stralka. „In der Mannschaft herrscht ein toller Zusammenhalt und man fühlt sich sehr gut aufgehoben.“ Nach dem Besuch stand der Entschluss fest, die Mädchen bei der Anschaffung neuer Trikots zu unm u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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terstützen. Zumal diese Initiative auch gut zu beiden Unternehmen passt. Das Ei Medienproduktion, ist spezialisiert auf Werbefilme im High-End-Bereich und Postproduktion. Die DTP AKADEMIE RheinMain bietet Seminare rund um die Themen Publishing/ E-Publishing, Marketing, Webdesign, 3D/Multimedia und CAD an. Das Seminarprogramm spricht sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen an, die sich für das digitale Zeitalter fit machen wollen und ihre Zukunft nicht dem Zufall überlassen möchten. Gemeinsam werden die beiden Unternehmen einen Geldbetrag von 600 Euro zur Anschaffung von 12 Trikots spenden. „Ich unterstütze regelmäßig Initiativen junger Menschen in Offenbach und besonders gern diejenigen, die für ein Ziel kämpfen. Das imponiert mir einfach", erklärt Helena Malsy ihre Motivation. Letzte Woche trafen sich die beiden Offenbacher Unternehmerinnen noch mal mit den Basketballerinnen, um sich gemeinsam wegen der Auswahl der neuen Trikots zu beraten. Bei der kleinen Modenschau, bei der auch Trikots in Pink und Rot, abweichend vom klassischen Blau-Weiß des EOSC ins Spiel kamen, ging es fröhlich zu und die jungen Frauen sind sich sicher, dass sie mit den neuen Trikots den Aufstieg schaffen werden. Die DTP AKADEMIE RheinMain und Das Ei Medienproduktion erhalten dann natürlich Ehrenkarten.

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kick zum beruf Unter dem Motto „Anstoß ins Berufsleben“ bietet die Agentur für Arbeit Offenbach gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine spannende Mischung aus Fußball und Berufsorientierung. Noch sind Plätze frei.

n Der Kapitän der Offenbacher Kickers, Sead Mehic, ist als Botschafter mit dabei. Ganz klar, geht es doch um Fußball und junge Leute – und deren Chancen auf eine Ausbildung oder Berufstätigkeit. Mit der dem Fußball eigenen Mischung aus Spaß, Spannung und dem Quäntchen Glück, aber auch hoher Motivation, Leistungsbereitschaft und Disziplin soll jungen Leuten ein „Anstoß ins Berufsleben“ gegeben werden. Insbesondere natürlich denjenigen, denen es an Chancen auf einen Ausbildungsplatz und einen Beruf fehlt.

Teilnehmer/innen haben die Möglichkeit, eine FußballTeamleiter-Lizenz (Kinder und Jugend) und den Trainerschein C-Breitenfußball zu erwerben und können an einer Schiedsrichterunterweisung teilnehmen. Die Maßnahme läuft bis zum Sept. 2013 und wird von der Agentur EKIP in der Kaiserstr. 22 durchgeführt.

jetzt bewerben:

Jugendliche lernen hier verschiedene Berufe kennen und werden bei der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz unterstützt. Darüber hinaus lernen sie, ihre fußballerischen und sportlichen Fähigkeiten zu verbessern. Auf dem Programm stehen nicht nur Fußballspielen und Fußballtheorie, sondern auch Unterricht in Mathematik, Deutsch, im Umgang mit dem PC und in anderen relevanten Bereichen. Die jungen Leute sollen ihre Allgemeinbildung verbessern und werden auf Bewerbungsgespräche und Einstellungstests vorbereitet. Auch bei der Suche nach Praktikumsplätzen erhalten sie Hilfe. 46

Wer Fußballbegeisterung mitbringt und unter 25 Jahre alt ist, dabei ohne Schulabschluss oder auf der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz, sollte jetzt sich bewerben bei „Anstoß ins Berufsleben“: Agentur für Arbeit EKIP-Interkulturelles Daniela Jung Kompetenzteam Tel.: 069 82997-551 oder Kaiserstr. 22, OF Mail: Offenbach.121-Vermittlung Tel.: 069 985598810 @arbeitsagentur.de. Mail: offenbach@ fussballundlernen.de Infos gibt es auch über die Hotline des Service-Centers: 01801 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min;

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Mobilfunk: höchstens 42 ct/min) und www.fussballundlernen.de

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Kein Schulabschluss? Keine Ausbildung? Dann haben wir etwas fĂźr Dich, was SpaĂ&#x; macht und Dich weiter bringt. Mach mit beim

"AnstoĂ&#x; ins Berufsleben" ist eine Aktion von Agentur fĂźr Arbeit und Deutschem FuĂ&#x;ball-Bund (DFB)! Klingt gut? Dann ruf noch heute an und bewirb Dich. Noch sind Plätze frei.

AnstoĂ&#x; ins Berufsleben FuĂ&#x;ball spielen, Berufe kennenlernen, SpaĂ&#x; haben, Praktika machen, Bewerbungstests Ăźben...

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zimmer & garten…

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& die liebe zu schönen dingen In bester Lage am Wilhelmsplatz hat eine neue Mieterin mit viel Liebe zum Detail einen Raum für die schönen Dinge des Alltags geschaffen. n "Die Idee habe ich schon seit 10 Jahren," erzählt Frau Diefenbach. "Und jetzt ging alles eigentlich ganz schnell." Nur knapp 3 Monate dauerte die aufwändige Renovierung des ehemaligen Blumenladens, dann eröffnete "4 Zimmer & Garten" im September früher als geplant.

Decken und Kissen aus Schweden, italienisches Papier, Karten und Bänder stapeln sich in den vorderen Räumen; Gläser, Teller, Schlüsseln findet man im großen Regal in der "guten Stube". Im hinteren Bereich schließt sich das Gartenzimmer an, mit Tontöpfen und Vogelhäuschen.

Der Name ist Konzept: Schönes und Nützliches für Wohnung und Garten verteilt sich auf vier Zimmer, die die Atmosphäre einer stilvollen Altbauwohnung ausstrahlen. Der Garten kommt als Blick durchs Fenster auf den grünen Hinterhof ins Spiel. Gerne nimmt man Platz am großen Eßzimmertisch umgeben von den ausgesucht schönen, hochwertigen Produkten.

"Ich habe nur kleine Labels und meist Hersteller mit Eigenproduktion im Sortiment," so Mechthild Diefenbach, "z.B. recyclebare Geschirrtücher von Kultukuu aus Finnland oder Keramik der HB Manufaktur in Marwitz, die noch handgemalte Services nach den Entwürfen von Hedwig Bollwagen (1907-2001, bedeutendste deutsche Keramikerin der Moderne) produ-

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ziert. Gerade junge Leute finden das Design aus den 30er und 40er Jahren wieder schick." Überhaupt wird das Angebot sehr gut angenommen, auch in Offenbach besteht ein Bedarf an hochwertigen Produkten und es gibt viele positive Rückmeldungen. An Markttagen profitiert "4 Zimmer & Garten" von der guten Lage am Wilhelmsplatz, dann schauen auch Interessierte aus Frankfurt und dem Umland vorbei. "Es kam eigentlich auch nur ein Laden hier am Wilhelmsplatz in Frage." (M.D.). "Er ist für mich der schönste Platz in Offenbach und mein zweites zuhause." In der

Rosen-Apotheke ihres Mannes Hans-Rudolf Diefenbach am anderen Ende arbeitete sie lange Jahre und gestaltete die Schaufenster mit auffallenden Dekorationen. Aus der ständigen Nachfrage, wo man die schönen Sachen denn kaufen könne, entwickelte sich schließlich die Idee zum eigenen Laden. Die ausgefallenen Produkte findet Frau Diefenbach vor allem auf Messen, doch auch Labels 'made in Offenbach' sind im Sortiment. "Das ist alles noch ausbaufähig." (M.D.) "Der Anfang ist jetzt erstmal gemacht, mal sehen, wie sich alles entwickelt." "4 Zimmer & Garten" ist auf alle Fälle eine gute Adresse für die letzten Weihnachtseinkäufe und Inspiration für die schönen Seiten des Alltags.  4 Zimmer & Garten Bleichstraße 43, 63065 Offenbach Tel.: 069 35 35 88 62  Öffnungszeiten Di., Do., Fr. 10.00 – 18.00 Uhr Sa. 10.00 – 14.00 Uhr Mo. & Mi. geschlossen

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“offenbach hat charme“ helena malsy Helena Malsy hat sich vor ein paar Jahren mit Ihrem Unternehmen „Das Ei Medienproduktion GmbH“ in Offenbach niedergelassen… obwohl sie gebürtige Frankfurterin ist. Die Vorzüge Offenbachs erklärt sie uns in einem kleinen Gespräch mit unserem Gastautor Christian Küpper. M&L: Frau Malsy, gleich die Frage vorweg: Wie kommt

man als Frankfurterin auf die Idee ein Unternehmen in Offenbach zu gründen, obwohl es heißt, dass Frankfurt gerade für Kreative eine bessere Alternative sei? Helena Malsy: Naja, so ungewöhnlich ist das nicht. Schließlich ist Offenbach eine große Kreativstadt. Überlegen Sie alleine schon das Prestige der Hochschule für Gestaltung. Überall finden Sie geniale kreative Köpfe, die sehr gerne in Offenbach leben und auch arbeiten.

M&L: Worin unterscheiden sich Offenbach und Frank-

furt für Sie in erster Linie? Helena Malsy: Offenbach ist kleiner als Frankfurt, hat

M&L: Was meinen Sie warum Offenbach einen sehr schwierigen Ruf in der Öffentlichkeit hat? Helena Malsy: Natürlich kenne ich die typischen Klischees über Offenbach. Ich kann nur sagen, dass diese Klischees nicht stimmen. Die Stadt überrascht mich immer wieder postitiv!

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seinen eignen Charme und eine gewisse Bodenständigkeit. Man lernt in Offenbach sehr schnell Leute kennen und wird gleich integriert. Hingegen ist Frankfurt wesentlich größer und anonymer. Dort ist es schwieriger, sich zu orientieren und Fuß zu fassen.

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M&L: Müssen sich denn die beiden Städte immer

vergleichen? Helena Malsy: Ich glaube, dass das beide Städte gar

nicht nötig haben. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Offenbacher die Liebe zu ihrer Stadt bewusster machten. In Frankfurt ist die Identifikation mit der Stadt selbstverständlicher. M&L: Würden Sie sagen, dass man in Offenbach noch

einiges an der Identifikation mit sich selbst in Bezug auf die Stadt lernen könnte bzw. müsste? Helena Malsy: Das muss es nicht unbedingt sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Offenbacher ihre Stadt lieben und sich mit ihr identifizieren. Mir kommt es aber manchmal so vor, als ob die Offenbacher häufig ihr Licht unter den Scheffel stellen und das Besondere zu wenig nach aussen kommunizieren.

ROSEN

M&L: Sie haben vorhin die Liebe zur Stadt angesprochen. Kann man vielleicht Offenbach und seine Bürger als eine langfristige Ehe bezeichnen, in der man weiß warum man seinen Partner liebt, aber nach so langer Zeit dieser Ehe nur die Ecken und Kanten bespricht? Helena Malsy: Das kann schon ganz gut sein. Wenn man diese Assoziation auf Frankfurt überträgt, dann kann man sagen, dass die Frankfurter sich immer wieder neu in Ihre Stadt verlieben. Das hebt das Positive hervor. Jetzt ist es an der Zeit, in die von Ihnen bezeichnete „alten Ehe“ zwischen der Stadt Offenbach und seinen Bürgern neuen Schwung zu bringen: Wir sollten einfach unsere Liebe zu Offenbach öfter, mutiger und sichtbarer bekennen.

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ARTmosphäre…

zwischen kunst und handwerk ist nicht kunsthandwerk von Thomas Lemnitzer Keramikwerkstatt – Lehm, Töpferkurse in der Toscana, Selbstverwirklichung, walle walle Kleider, Mittelaltermarkt, Staubfänger aus dem Projektuntericht der Schule „ ... guck mal was ich Schönes getöpfert habe.“ – „Wo soll ich mit dem modernen Kunstwerk nur hin...“. n Keramikladen – röhrender Hirsch und, oder Teller und Tassen, deren Preisschilder zum Herzstillstand führen. Mein Vorurteilsregister ist lang und ich bin gespannt. Einen verwilderten Garten bewacht von großen bunten Schneckenhäusern gilt es zu durchqueren und eine gut gelaunte Frau Palt empfängt mich in ihrer Werkstatt in Rumpenheim. Auch hier kuhkopf-große bunte Schneckenhäuser aus Steingut und Lampen aus feinem, warmes Licht verbreitend, durchscheinenden Porzellan.

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Porzellan – einst aus China importiert und mit Gold aufgewogen, heute Massenware mit unterschiedlichen Qualitäten. Der Weg von Johann Friedrich Böttgers erstem europäischem Porzellan 1706 zu Meißen, bis zum allgegenwärtigem Gebrauchsgegenstand aus dem Kaufhaus und kleinen feinen Manufakturen und Werkstätten ist lang. Quarz, Feldspat, Kaolin in unterschiedlichen Mischungen sind die Grundbausteine. Die Höhe der Brenntemperatur, Dichte und Wasseraufnahmefähigkeit unterscheidet Porzellan von Irdenware, Steingut und

Steinzeug. Da Porzellan in seiner Struktur amorph bleibt und nicht kristallisiert ist es durchscheinend im Gegensatz zu den anderen „Töpferwaren“. Erst einmal geht es in die Werkstatt. In mannshohen Regalen stehen Becher, Vasen, Butterdosen hellgraue unscheinbare Rohlinge zum trocknen, gegossen oder auf der Scheibe gedreht. In Kisten verpackt, fertige bunte Tassen und anderes in kräftigen Farben mit zweidimensionalem Dekor. Dafür wird pigmentiertes Porzellanmehl (Engobe) aufgespritzt, gemalt oder getupft, mal dünn, mal dick. Daneben steht Hauchzartes in transparentem Weiß. Birgit Palt hat an der Fachschule für Keramikgestaltung in Höhr-Grenzhausen studiert. Sie unterscheidet in ihrem Arbeiten zwischen einem handwerklichem Teil, dem Fertigen von Becher, Tassen und Vasen in kleinen Serien und einem künstlerischem Teil, nicht zu verwechseln mit „Kunsthandwerk“! – der Herstellung eigener Formen für den Porzellanguss, gedrehte Einzelstücke, die Farbgebung der über dimensionierten Schnecken und Muscheln und die dünnwandigen Lampenschirme, jeder für sich ein Original.

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Diese Mischung macht es aus! Und so könnte wer wollte, oder wem aus Omas Service eine Tasse im Schrank fehlt, sich bei ihr Ersatz anfertigen lassen. Auch ganz individuelle Lösungen lassen sich finden, so hat sie auch schon mal Formen gefertigt für hochwertige Mahlwerke aus Porzellan. Kaufen kann man ihre Sachen auf Keramikmärkten oder in Galerien, nach Absprache direkt ab Werkstatt oder im Onlineshop stöbern, um der Ikeaküche ein eigenes Flair einzuhauchen oder aber anderen eine Freude bereiten.

 ARTmosphäre – Birgit Palt Landgraf-Friedrich-Str. 25a 63075 Offenbach – Rumpenheim Tel.: 069 78806556, Mobil: 0162 4153106 www.ARTmosphaere.net www.ARTmosphaere.de © Lemnitzer-fotografie

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Ar b e i t e n

Ich weiß nicht, wie es Euch geht und ich weiß auch, dass es in die Diskussion um die Umwelt gerade gar nicht passt, aber mir ging es trotzdem schon als Kind so – mich hat das Surren von Motoren, die Vibration und der Sound schier verrückt gemacht – schon als kleines Mädchen konnte ich jedes in die Straße fahrende Auto am Klang erkennen. Später habe ich mich mit Vorliebe zwischen ölverschmiertem und hochglänzend lackierten Autoteilen in Werkstätten herumgetrieben und zugesehen, wie die Puzzleteile sich ineinandergefügten und ... dann ihre Funktion erfüllen – Motoren zum Laufen bringen – Kraft entfalten.

motorenfreaks

von nicole werth

Auf meinen Touren durch alle die vielen Werkstätten ist mir ein ganz besonderes Juwel in Offenbach unter die Finger gekommen. Ein wenig versteckt, aber die guten Dinge befinden sich eben nicht an der Oberfläche. Man muss sie suchen. In der Dieselstraße gegenüber des Wertstoffhofs der ESO liegen exakt zwei Einfahrten, großflächig gepflasterte weiße Steine führen uns in einen Hof – schon hier grüßt ein Schild mit Aufschrift Metternich und geleitet den Ankommenden freundlich zu den hellerleuchteten Hallen. n Feinsäuberlich aufgereiht gibt es rechts und links je drei Hebebühnen, in der Mitte einen Bremsenprüfstand, sodass der TüV, der Partner für Umwelt und Sicherheit, wie es so schön heißt, sein Werk vollbringen kann. Doch nicht nur das, hier finden wir einen zertifizierten Betrieb, der sich auf den Einbau von Gasanlagen, Kfz-­Klimatechnik, Standheizung, Autoglas und Autoelektrik spezialisiert hat. Karosseriearbeiten, Motortechnik, Reifenwechsel und Einlagerung, sowie die Pflege von Oldtimern verstehen sich von selbst. Noch weit über dieses Engagement hinaus bietet der Fachbetrieb dessen Herz für Technik und die Kunden schlägt, mit Hilfe eines Partners europaweite Mobilitätsgarantie.

Die Metternichs – ein liebenswertes Vater und Sohn Gespann.

ternich, der Junior, das erste Mal auf einem Motorrad. Ab seinem 6ten Lebensjahr hatte er eine Jugendrennlizenz für eine 50ccm Automatik, die er bis zu seinem 11ten Geburtstag ständig erweiterte. Als er 1998 dem aktiven Rennsport den Rücken kehrte, war er zwei Mal Hessenmeister und zwei Mal 3. bei den Deutschen Bahnmeisterschaften. Von da an ließen ihn die Motoren nicht mehr los. Er wechselte die Seiten und lernte von der Pike auf. Zunächst eine Lehre zum Kraftfahrzeugmechaniker, dann die Meister-Prüfung zum Kraftfahrzeugelektriker. Später spezialisierte er sich auf die Umrüstung auf Autogas und den Einbau von Standheizungen. Doch in Kooperation mit dem Herrn Papa Andreas Metternich decken die beiden alle relevanten Bereiche der Fahrzeugwartung und Instandsetzung ab.

Schon im zarten Alter von vier Jahren saß Marc Met56

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Ar b e i t e n

 Metternich

Meisterbetrieb Dieselstr. 38 – 40, 63071 Offenbach Tel.: 069 269 18 230 service@auto-metternich.de Habe ich mit Autogas eine ge www.auto-metternich.de

Autogas – eine Alternative? M&L: Ich interessiere mich schon die ganze Zeit für

Autos mit Gasantrieb. Ist Autogas ist so viel günstiger als andere Kraftstoffe? Andreas Metternich: Nun es ist schon deutlich günstiger, der Preis liegt etwa bei der Hälfte von Benzin. Warum ist es noch so unbekannt? A.M.: Es ist nicht direkt unbekannt, doch die Kunden

sind verunsichert. Sie trauen sich nicht. Viele Werkstätten beraten die Kunden falsch und sie müssten sicher sein, daß das aktuelle Preisverhältnis zwischen Gas und Benzin stabil bleibt. Bis 2018 ist dies vom Gesetzgeber festgeschrieben. Warum alternative Kraftstoffe? A.M.: Weil es der Umwelt besser geht, denn Gas verbrennt deutlich rückstandsloser als Öl und ist preiswerter. Des Weiteren ist man nicht von den endlichen Ölreserven abhängig. Verändern sich die Fahreigenschaften wenn ich mein Fahrzeug umrüsten lasse? A.M.: Mit einer hochwertigen Gasanlage hat das Fahrzeug die gleichen Fahreigenschaften wie im Benzinbetrieb. Lohnt sich Autogas auch für mich? Wie teuer ist denn der Umbau? A.M.: Ab einer Fahrleistung von etwa 20.000 km im Jahr auf jeden Fall! Dann amortisiert sich die Anlage in kürzester Zeit. Die Umrüstung bei einem Mittelklasse Wagen beträgt etwa 2500,- Euro inkl. Einbau und TÜV Abnahme. Sogar die erste Tankfüllung ist dabei. Das hätte ich für viel teurer gehalten. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

ringere Reichweite und auch Leistung meines Fahrzeugs? A.M.: Nein, auf keinen Fall. Die Reichweite ergibt sich aus dem Platz, dem man dem Tank zugesteht. Man könnte einen Tank einbauen, der eine Reichweite von 1500km hat. Dies ginge dann allerdings etwas zu Lasten der Ladefläche. Aber hier kann die Kundin oder der Kunde selbst entscheiden, worauf er Wert legt und wir können das Auto gemäß seinen Wünschen umbauen. Das ist ja eine echte Option. Bieten Sie auch einen Abhol-­und Lieferservice? A.M.: Jawohl. Kein Problem, setzen Sie sich mit uns in Verbindung und wir kümmern uns um alles. Kann ich einen Mietwagen für die Zeit der Umrüstung bekommen? A.M.: Na klar, sehr gerne. Ach, eine Frage hätte ich noch; muss ich neben den normalen Inspektionen auch noch zu speziellen Gasinspektionen? A.M.: Nein, das einzige, was zusätzlich anfällt ist der Filter, der alle 60.000 km gewechselt werden sollte, das kann aber bei jeder normalen Inspektion gemacht werden. Na, das ist ja wirklich kein Problem; um ehrlich zu sein, frage ich mich, warum nicht schon längst viel mehr Leute eine Gasumrüstung gemacht haben. Vielen Dank für das Gespräch. A.M.: Jederzeit – immer wieder gerne. Die Firma Metternich, ein hervorragendes Unternehmen, bietet bei all der Geschäftigkeit, die sich rund um das Alltagsgeschäft dreht, immer noch die Zeit für einen guten Kaffee und einen Plausch über die neuesten technischen Errungenschaften oder fachlich Interessantes. Selten bin ich so angenehm empfangen und professionell bedient worden. 57


mut&liebe

K u n s t w e rk

"mit merkwürdigen aktionen ist zu rechnen… "

neugründung der regionalgruppe GEDOK frankfurt rhein main "Künstlerinnen aller Sparten vereinigt Euch", mit diesem Apell gründeten 15 Künstlerinnen, Kunstförderinnen und Kulturschaffende aus dem Rhein-Main-Gebiet im Januar 2012 die Regionalgruppe GEDOK Frankfurt Rhein Main neu. GEDOK ist das älteste (1926 gegründet) und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen. Es zählt ca. 3.600 Mitglieder in 24 deutschen Städten und Regionen.

"Proust als Metapher" Frankfurt, Oktober 2012 Kuenstleinnengehirn, Cornelia F. Ch. Heier Foto: © GEDOK Frankfurt Rhein Main

"Es gibt schon lange erfolgreiche Künstlerinnen, in jeder Zeit, immer eine als Ausnahme…" Sonja Sandvoß, Kunsthistorikerin, Gründungsmitglied.

neller Künstlerinnen, die mit ihrer Arbeit gut verdienen oder auch nur ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Artemisia Gentileschi, Frida Kahlo, Ulrike Rosenbach…, es ist schon als Erfolg zu werten, wenn heute in der kunstinteressierten Öffentlichkeit wenigstens ein paar Künstlerinnen und ihre Arbeiten bekannt sind. Erschreckend ist allerdings das Verhältnis der Anzahl der Studentinnen an den Kunst- oder Musikhochschulen (gut 60%) und die Handvoll professio-

Das Anliegen der GEDOK aus den 20er Jahren: "Die Förderung künstlerischer Talente von Frauen", scheint etwas antiquiert, ist aber heute noch so notwendig, wie damals. 15 Künstlerinnen aus der Region Frankfurt Rhein-Main schlossen sich deshalb im Januar dem rennomierten Dachverband GEDOK an und gründeten die neue Regionalgruppe. In Frank-

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K u n s t w e rk

Gründerinnen der GEDOK Regionalgruppe Frankfurt Rhein Main (v.l.n.r.): Gabriele Saur-Burmester, Barbara Heier-Rainer, Anja Hantelmann, Christine Peters, F. Caroline Bachmann, Rosa Erdmann, Anja Haase, Sima Abidi, Cornelia F. Ch. Heier. Foto: © GEDOK Frankfurt Rhein Main

furt gab es bereits 1930 eine der größten GEDOK Gemeinschaften Deutschlands mit 323 Mitglieder, während des Nationalsozialismus kann deren Arbeit zum Erliegen und sie wurde 1970 aus dem Vereinsregister gestrichen. Die professionellen Kulturschaffenden der neuen Gruppe aus den unterschiedlichsten Bereichen bildender und darstellender Künste wollen den Dialog zwischen Kunst und Gesllschaft intensivieren und die konventionellen Wege im Kunstbetrieb verändern. "Künstlerinnen aller Sparten vereinigt Euch!" so der Apell zur Gründung im Januar, der Netzwerkgedanke ist ein wichtiger Schwerpunkt. Neben dem Austausch der Künstlerinnen untereinander bietet die GEDOK mit ihrem starken Verband eine gute Plattform für Kooperationsprojekte mit unterschiedlichen Kultureinrichtungen und Kunstförderern.

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Mit der einwöchigen Veranstaltungsreihe "Proust als Metapher" startete die Gruppe im Oktober auch gleich mit einem anspruchsvollen Programm. Vom "Einblick in das Gehirn einer Künstlerin", dem "Rennen um die Kunstwurst" und dem "Existenzspagat kulturschaffender Frauen" war die Rede und das Publikum mit unkonventionellen Vortragsmethoden konfrontiert oder kurzerhand zum Bestandteil eines zukünftigen Kunstwerks erklärt. Im November waren die Gründungsmitglieder und Künstlerinnen Sima Abidi, Olcay Acet, Caroline Bachmann, Anja Hantelmann, Cornelia F. Ch. Heier, Christine Peters, Barbara Heier-Rainer, Gabriele Saur-Burmester, Brigitte Stein und Katharina Tebbenhof im Rahmen der „Frankfurter Ateliertage“ zu Gast im Atelier von Christine Peters in Frankfurt, weitere Aktivitäten gab es bereits in Kelkheim. Die Künstlerinnengruppe will

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K u n s t w e rk

in der gesamten Kunst-Region Rhein Main die Kulturlandschaft bereichern. Aus Offenbach gehört neben Caroline Bachmann, Katharina Tebbenhof und Annette Schlosser auch Anja Hantelmann zu den Frauen der ersten Stunde. Anja Hantelmann ist bereits seit Jahren beim BOK Offenbach aktiv, begeisterte sich aber schnell für die Mitarbeit in der GEDOK. "Es ist immer noch nötig auf die spezielle Situation von Künstlerinnen aufmerksam zu machen." (A.H.) "Die GEDOK Frankfurt Rhein Main sehe ich als neuen Hoffnungsträger für den Dialog zwischen Kunst und Gesellschaft, die Veränderung festgefahrener Strukturen im Kulturbetrieb, die Verbesserung der Bedingungen für bildende Künstlerinnen, das Beschreiten neuer Wege." Für das kommende Jahr arbeitet die Gruppe bereits an einem umfangreichen Programm. Vom 20. bis 24. August findet eine theoretische Woche in der Heussenstamm Galerie, Braubachstraße in Frankfurt statt. Im Herbst 2013 präsentiert sich die GEDOK Frankfurt Rhein Main in Offenbach im Rahmen der Woche der Kommunikation. Spätestens dann wird wieder mit "merkwürdigen Aktionen" zu rechnen sein.

Wettbewerb für einen Bürgerbrunnen Mit einem Bürgerbrunnen soll der beliebte Wilhelmsplatz noch schöner werden. Dazu hat jetzt die Bürgerstiftung Offenbach einen Gestaltungswettbewerb ausgelobt. Bis zum 31. Januar 2013 können Architekten, Designer und Künstler aus ganz Hessen ihre Entwürfe einreichen. Eine Jury, bestehend aus Fachleuten und Offenbacher Bürgerinnen und Bürgern, soll dann den Sieger bestimmen. Finanziert werden soll der Bürgerbrunnen aus Spendenmitteln. Der Brunnen auf dem „Herzstück der Stadt“ ist ein langgehegter Wunsch, für dessen Umsetzung bislang jedoch die Gelder fehlen. Die benötigten Wasserund Stromanschlüssen liegen jedoch schon unter der Platzmitte bereit. Wer Mitglied der Jury werden möchte, kann sich bei der Offenbach-Post, die Medienpartner des Projekts ist, bewerben. Im Februar sollen die Sieger ausgewählt werden. Die Wettbewerbsunterlagen sind bereits abrufbar. Potentielle Teilnehmer finden sie unter: www.buergerstiftung-offenbach.de/ auslobung-buergerbrunnen-offenbach

 Kontakt & Infos: Gedok Frankfurt Rhein Main aktuelle Informationen auf Facebook unter GEDOK Frankfurt Rhein Main Tel. 069 978 43014 od. 069 26489886 gedokffm-rheinmain@gmx.de

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hör b a r

Reprise – Warner

Led Zeppelin – Celebration Day Atlantic – Warner Die Generation 60 plus lässt es krachen! Immer wenn Neil Young, nun schon seit 43 Jahren, mit den Männern von Crazy Horse spielt, liegt Magie in der Luft. Mit blindem Verständnis, totalem Fallenlassen, getragen vom Rhythmus Bollwerk Talbot, Molina und Sampedro, kann Onkel Neil richtig Gas geben. Im Frühjahr zerschredderte die Band auf dem Album „Americana“ folkloristisches Liedgut. Diese Sessions waren aber nur das Warmspielen für „Psychedelic Pills“. 3 überlange Stücke prägen das Album. „Walk Like A Giant“ gehört schon jetzt zu den besten Songs seiner Karriere. Unerschütterlich pfeifen die Herren im Soundorkan eine Ohrwurmmelodie die man nicht mehr vergisst. Neil Young lässt seine Gitarre auf dem sicheren Crazy Horse Soundbett wimmern, wummern und heulen. Die Spielfreude scheint aus den Boxen zu springen. Kaum zu glauben das der Mann 67 Jahre alt ist. Für mich ist Psy. Pills das beste Crazy Horse Album seit „ Sleeps With Angels“ Wer mehr über den Menschen Neil Young wissen möchte, dem sei die so eben erschienene Autobiographie empfohlen. Für den etwas merkwürdigen deutschen Titel kann der Künstler nichts. Neil Young Ein Hippie Traum ( Waging Heavy Peace ) Kiepenheuer & Witsch m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

Wüstenrock Hugo Race / Fatalists – We Never Had Control Gusstaff Records – Brosi Auf dem neuen Album spielt der australische Songwriter mit der italienischen Instrumental Band Sacri Cuori zusammen. Seit der Zusammenarbeit mit „Dirt Music“ und dem Vorgängeralbum „The Fatalist“ wird der begonnene musikalische Faden weiter geführt. Souverän gespielter staubiger Wüstenrock trifft auf Neo Folk und Americana. Hugos grummelige Stimme flüstert dir noch intensiver ins Ohr. Der Einsatz dezenter elektronischer Effekte, die in diesem Genre eher fremd wirken, bereichern den Sound genauso wie die beiden Violinistinnen. Ein tolles Album für die dunkle Jahreszeit.

Hardrock

Neil Young & Crazy Horse – Psychedelic Pill

Nach 5 Jahren Wartezeit, kommt der geneigte Rock Fan endlich in den Genuss des am schnellsten ausverkauften Konzertes der Rockgeschichte, zumindest aus der Konserve. Zu Ehren des verstorbenen Atlantic Records Gründers Ahmet Ertegun spielten R.Plant, J. Page, J.P. Jones und Jason Bonham am 10.12.2007 in der Londoner O 2 Arena eine einmalige Show. Die 4 Luftschiffer fuhren eine grandiose Runde quer durch die 10 Alben ihrer Karriere. Bestens aufgelegt und gut geölt schnurrt der Motor 2 Stunden lang. Bei den zahllosen Nahaufnahmen kann der Zuschauer die Freude der älteren Herrn förmlich spüren. Besondere Ereignisse benötigen wohl auch eine besondere Vermarktung, dachte sich ein cleverer Produktmanager und beschloss den Format Overkill. „Celebration Day“ erscheint in 9 verschiedenen Ausgaben ! Ich spare mir hier die Aufzählung. Es muss sowieso die 2CD /2DVD Ausgabe sein. Nur hier gibt es auch Aufnahmen von den Proben zu sehen.

Postrock

Rock

hörbar von udo boll

Godspeed You! Black Emporer – Allelujah! Don`t Bend! Ascend! Constellation – Cargo

Graveyard – Lights Out

Nach 10 Jahren taucht plötzlich aus dem Nichts ein neues Album der Pioniere des Postrock auf. Keine Vorankündigung und keine Promotion. Bei einem Konzert wurde die neue CD erstmals angeboten. Den Rest besorgten die Fans via Facebook. Zwei knapp 20 minütige Epen bilden den Hauptteil des Album. Zwischen diesen Monumenten wirken die beiden anderen kürzeren Songs wie Interludes. Keine andere Band beherrscht das „ Build And Destroy“ Prinzip so gut wie GSYBE.. Ein ständiges aufbauen, ausklingen, verdichten und verdünnen. Ekstatischer Lärm trifft auf süßeste Melodien. Gegenüber ihrer letzten Veröffentlichung „Yanqui U.X.O.“ ist Ihr Sound dunkler und zorniger geworden. Das ist Space Rock aus einer anderen Dimension.

Nuclear Blast – Warner Schwedens beste Neo 70ziger Rock Granate ist zurück. Fans des bluesinfizierten Hard Rock a`la Led Zeppelin, Blue Cheer, Cream usw. bejubelten schon 2011 das Nuclear Blast Debut„ Hisingen Blues“. Mit zahlreichen Festival Auftritten und Touren spielte sich die Band vom Geheimtip zum Topact. Da zwischen den Auftritten etwas Zeit blieb, spielten die Schweden noch ein Album ein, das sich mit dem Vorgänger locker messen kann. Vielleicht sogar noch eine Spur besser. Die Zeitmaschine läuft wie geschmiert. Neben den bekannten Einflüssen schauen ein paar neue alte Bekannte, wie z.B.„Hawkwind“ im Opener „An Industry Of Murder“ oder „Grand Funk Railroad“ in „Fool In The End“, auf einen Riff oder ein Solo vorbei. Knackige 35 Minuten beste Rock Unterhaltung. 61


mut&liebe

g e s u n dh e i t

wolfgang malik

güngör Bayrak

ingrid walter

nicole werth 62

alexander knöß

kai schmidt

anna p.köhler

zijad dolicanin

petra baumgardt

udo Boll

andreas schmidt

Aliena groß m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


mut&liebe

1 jahr mut&liebe

info

wir sind das team!

Mit Mut&Liebe Nr. 5 feiern wir ein kleines Jubiläum. Im Dezember 2011 erschien die erste Ausgabe, seitdem haben wir alle drei Monate ein Heft zu einem Schwerpunktthema herausgebracht. Von der glanzvollen Vergangenheit und traurigen Gegenwart des Hauptbahnhofs, auf den Spuren der Freimaurer in Offenbach bis zum Ausflug aufs Land nach Rumpenheim und zu den Kickers-Fans. Wir denken, es ist an der Zeit, das Team von Mut&Liebe mal genauer vorzustellen. Das Mut&Liebe Team:

petra Baumgardt

Redaktion/Herausgeberin | Grafik Design | www.grafikdesignbaumgardt.de

Güngör Bayrak

Alexander Knöß

Wolfgang Malik

Redaktion/Herausgeber Eventmanager | Autor |

Redaktion/Herausgeber | Sozialarbeiter | Boxpräsident BC Nordend | Sprecher Bündnis 90/Die Grünen

Aliena Groß

Ingrid Walter

Autor | Student |

Lektorin | Pressesprecherin |

Udo Boll

Anna p.Köhler

Autor | Teilzeitoffenbacher |

Zijad Dolicanin

Grafikdesignerin | Autorin | Main-Offenbach-Blog Köhler Kreation www.koehler-kreation.de

Journalistin | Texterin | Büro Walter Wortware www.walter-wortware.de

Nicole werth Autorin | filmklubb | www.filmklubb.de

Autor | Creator "Offenfurt"|

Thomas Lemnitzer

Andreas Schmidt

Angelika AmbornMorgenstern

Kai Schmidt

Fotograf | Autor | www.lemnitzer-fotografie.de

Autorin | Oberstudienrätin |

thomas Lemnitzer

© Lemnitzer-fotografie

Fotograf | www.schmidtbild.de

Autor | Kulturmanager | Musicpromoter www.kaischmidtartists.de www.offenbach-am-meer.net

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mut&liebe

offenfurt

Was ist los mit den Frankfurtern? Wir dachten, die Bankenstadt ist was Besonderes, Schickes und zugleich Einzigartiges. Vielleicht hat sie deswegen den Drang nach Abwechslung und sucht nach dem „Kick“. Wie wir darauf kommen? Das zeigen die letzten Entwicklungen der Partyszene und Partyreihen im Stadtteil Hauptbahnhof, wo sich die Schlipsträger, Alternativen, Junkies und Gangster aus dem Rotlichtmilieu fast schon in den Armen liegen. Irgendwie ansprechend, interessant, nervenkitzelnd, schizophren, absurd und dennoch das begehrteste Viertel Frankfurts zur Zeit.

frankfurt bahnhofsviertel Intimbar

Pik Dame Das ist einer der angesagtesten Schuppen Frankfurts. Eine Animierbar die Unterhaltungscharakter besitzt. Angeboten werden Chanson, Cabaret, Nostalgieabende und gleichzeitig an verschiedenen Tagen besondere Partyreihen wie „Elektro Dame“ oder „Soul Kitchen“. Oft werden auch lokale DJ's Größen gebucht. Das Ambiente ist witzig, mit viel Plüsch und Vorhängen. Das Holzpferd in der Nähe der Bar ist ein Markenzeichen. Nur drauf sitzen darf man nicht, sonst gibt’s Ärger mit dem Türsteher… Einmal im Monat gibt es den Pik-Sonntag mit Chanson, Soul und Cabaret. Pik-Sonntag ist aber der absolute Hammer. Muss man erlebt haben.

 PIK DAME Elbestraße 31 Di-Do 21.00 - 5.00, Fr/Sa 21.00 - 6.00 Termine für Pik-Sonntag unter www.pik-sonntag.de 64

Gleich gegenüber von der Pik-Dame versteckt und neben dem Hotel Elbe findet man die Intimbar. In der Elbestraße 34, mitten im Herzen des HBF's spielt sich Einiges ab. Schon vor 20 Jahren gab es hier eine berühmte Intimbar. Nun ein Revival. Die „Macher“ gedenken an alte Zeiten und zeigen ihren Respekt zu Gunsten „Hans Romanovs Intimbar“. Diesmal bekommen wir das Beste von House und Elektro, bis hin zum Funk und Hip Hop. Man muss genau hinschauen um den kleinen, schmalen Eingang mit Plastikvorhang zu sehen. Wenn man den gefunden hat, steht man fast schon mitten auf der Tanzfläche. Eine kleine Treppe, die voll verspiegelt ist, führt uns in das Intimste der Location. Rechts eine kleine Bar und links eine Nische mit Striptease-Stange. Überall kleine Discokugeln und Spiegel. Harmonie, Fun und Erotik liegt in der Luft. Hier trifft man interessante Leute und die neusten Modetrends. Der Name ist voll zutreffend, denn die Intimbar hat Style-Charakter und ist rot, ab und zu blau, oder auch blinkend, dennoch dunkel und mit viel Schmuse-Potenzial. Also volle EngTanz-Garantie. Jedes Wochenende gibt es einen neuen DJ mit verschiedener Musikrichtung. Legendär sind die Partys mit „Discocain“ „Tropic Ronda“ sowie „Emanuel Raven und Gerry“. Im Winter gibt es jeden Donnerstag Hip Hop mit „Frau Tone“. Zu Gast sind auch kleine Labels, die ihre Release-Party feiern. Cool ist, dass die Intimbar auch mit bekannten Bars aus der Szene zusammenarbeitet, wie mit dem „Plank“. Jeden 2. Sonntag im Monat gibt es die afterhour von der „Move“, die im Tanzhaus West stattfindet. Ab 21.00 Uhr geht’s los.

 INTIMBAR Elbestraße 34, neben dem Hotel Elbe Mittwoch bis Samstag ab 23.00 Uhr m u t & l i e b e S e p t / O k t / Nov 2 0 1 2


kinohighlights im Cinemaxx Für Opernfreunde Live aus der Metropolitan Opera In der Metropolitan Opera in New York treten die größten Opernstars der Welt auf. Auch in der Opernsaison 2012/2013 bietet das CinemaxX wieder die Möglichkeit, die großartigen Inszenierungen unter anderem mit Anna Netrebko, Roberto Alagna sowie Plácido Domingo LIVE und in HD-Qualität auf der großen Leinwand zu erleben.

hbf offenbach: es tut sich was Hauptbahnhof Offenbach wird attraktiver Neuer Fassadenanstrich, neue Schilder, neue Sitzgelegenheiten • DB und Stadt investieren 120.000 e in besseres Erscheinungsbild (Ffm. 15.10.2012) Das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität im Hauptbahnhof Offenbach werden in den nächsten Wochen verbessert. Die Deutsche Bahn (DB) und die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH (SOH) investieren in den Außenanstrich und die Sandsteinreinigung am Gebäude zusammen 50.000 e. Damit werden zumindest die von der Straße sichtbaren Fassadenteile eine deutliche Aufwertung erfahren. Der neue Farbanstrich wird dem ursprünglichen ersten Farbton, einem dunkleren Grünton, entsprechen und wurde mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Die SOH organisiert den Außenanstrich und übernimmt 30.000 e der Kosten. Sabine Süßmann, Projektleiterin "Besser leben in Offenbach" bei der SOH, betont: "Der Hauptbahnhof hat als Denkmal eine wichtige Bedeutung für die Stadt. Ich freue mich, dass wir die Initiative der Bahn unterstützen und dem Hauptbahnhof so für seinen Geburtstag einen frischen Anstrich geben können. Damit erreichen wir eine weitere Aufwertung des Stadtbildes" Neben der auffälligsten Verbesserung, dem neuen Fassadenanstrich, erneuert die Bahn auch im Empfangsgebäude und in der Personenunterführung Anstriche und Ausschilderungen. Auf den Bahnsteigen werden die Sitzgelegenheiten erneuert. Hierfür investiert die DB weitere 70.000 e. „Unser Ziel ist es, ein harmonisches und hochwertiges Erscheinungsbild herzustellen“, erklärt Bahnhofsmanager Scholz. m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13

08. Dez. 19.00 Uhr Verdis „UN BALLO IN MASCHERA“ 15. Dez. 19.00 Uhr Verdis „AIDA“

Blockbuster „Der Hobbit“ Das CinemaxX präsentiert Peter Jacksons Meisterwerk „Der Hobbit“ in MAXXIMUM 3D Higher Frame Rate (HFR). Brillante Farben, scharfe und faszinierend plastische Bilder – HFR eröffnet eine neue Dimension des 3D-Kinos.

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KlexXi Vorpremiere 9. Dez. ab 15.00 Uhr

„Die Abenteuer des HUCK FINN“

Das CinemaxX zeigt an diesem Sonntag die Fortsetzung des Abenteuers von "Tom Sawyer " nach den Geschichten von Mark Twain in einer KlexXi Premiere vor Bundesstart. Die Kinobesucher können sich auf einen liebevoll gestalteten Film, der ganz in der Historie verankert bleibt und eine bunte, turbulente, fast immer familienfreundliche Unterhaltung mit viel Schauwerten freuen.

In Zusammenarbeit mit Cinemaxx OF 65


mut&liebe

erleben

© R.A.M. Kindertheater

© Jochen Anderle © Pulk Fiktion

vom 'hässlichen Entlein' und dem 'rest der welt'…

eine woche theater für kinder

© Jochen Anderle

Die diesjährigen „Kindertheatertage“ im Theateratelier Bleichstraße 14H bieten kurz vor Weihnachten eine Woche lang reizvolle Gastspiele und Eigenproduktionen am Stück. Die Reihe beginnt am Dienstag, 11.12., um 11.00 Uhr mit „Entenkleider – Schwanenkinder“, der berühmten Geschichte vom hässlichen Entlein, anrührend erzählt vom Ensemble Theateratelier 14H für Zuschauer von fünf bis zehn Jahren. „Der Rest der Welt“ heißt eine kritisch-amüsante Auseinandersetzung mit den Medien, als Lecture Performance für Zehn- bis Zwölfjährige dargeboten am Mittwoch, 12.12. um 11.00 Uhr, von der mitreißenden Gruppe Pulk Fiktion aus Bonn. Eine lustvolle Theaterreise in die Welt der Klänge, Töne und Geräusche zeigt das R.A.M. Kindertheater aus Hildesheim mit „Die Lauscher“ am Donnerstag, 13.12., 11.00 Uhr, für Kinder ab fünf Jahren. Und ein Weihnachtsstück unter anderem mit der rasantesten Erzählung der Weihnachtsgeschichte präsentiert das Ensemble Theateratelier 14H mit „Chrissy und Maria“ jungen Bühnenfans von vier bis neun Jahren am Freitag, 14.12., 11.00 Uhr, und als Familienvorstellung am 16.12. um 15.00 Uhr mit Kaffee und Kuchen (‚Süßer Sonntag‘). 66

Die Kindertheatertage finden statt in Kooperation mit dem städtischen Kulturbüro und Kaleidoskop – Kinder- und Jugendtheatertage in der hessischen Region.

 Kindertheatertage vom 11. – 16.12.2012 im Theateratelier Bleichstraße 14 H, OF Di. 11.12.: "Entenkleider – Schwanenkinder" Mi. 12.12.: "Der Rest der Welt" Do. 13.12.: "Die Lauscher" Fr. 14. u. So. 16.12.: "Chrissy und Maria" Beginn: jeweils 11.00 Uhr Am 16.12. ('Süßer Sonntag') um 15.00 Uhr

Karten zwischen 3,50 und 5,50 Euro sind erhältlich in der OSG im OF-InfoCenter, Salzgässchen 1, Tel.: 069/8065-2052 Mehr Infos unter www.theateratelier.info m u t & l i e b e Dez/Jan/feb 2012/13


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TheaterEssenz Offenbach „Die Affäre Rue de Lourcine“ - Theater Bremen

TO-RI-ME

05.02.2013, 20.00 Uhr, Capitol Theater OF, Einführung: 19.15 Uhr „Was zur Hölle habe ich gestern nur gemacht?“ – diese Frage, die sich schon mancher am Morgen nach einer durchzechten Nacht hat stellen müssen, ist das Thema der Komödie „Die Affäre Rue de Lourcine“ von Eugine Labiche. Intelligent inszeniert von Felix Rothenhäusler.

Capitol Neujahrs Varieté

05.01.2013, 20.00 Uhr, Capitol Theater OF Mit Andrea Engler, Axel S., Trio To-Ri-Me, Charlie Martin, Florin und Cato, Gina Althoff, Yang Huang und dem Blechbläserquintett der Neuen Philharmonie Frankfurt Mit Champagner und Fanfaren ins neue Jahr 2013 – in einer Welt der sprühenden Unterhaltung und der Wunder am Rand der Naturgesetze in der glamourösen Architektur des Offenbacher Capitol Theaters. Sie treten auf bei Flic Flac und Roncalli, bei „Menschen, Tiere, Sensationen“, im Zirkus Krone oder im Tivoli. Und im Offenbacher Capitol. Erstmals begleitet das CAPITOL NEUJAHRS VARIETÉ Sie mit einem Feuerwerk von brillanter internationaler Artistik, Spannung, Spaß und Staunen in ein neues Jahr.

Rock’n Roll Fasching 2013 08.02.2013, 19.30 Uhr, Stadthalle OF Offenbach‘s größte Karnevalveranstaltung mit Face to Face (Rock der 80er Jahre, Schilling (Partymusik), Gypsys (Rock- und Weltmusik) und The Equals (England) mit den Welthits „Baby Come Back“, „Hold Me Closer“ sowie „Police On My Back“.

Stummfilmvorstellung: Nosferatu

Begleitung: b.deutung & Richard Pappik 23.02.2013, 20.00 Uhr Deutsches Ledermuseum (DLM) b.deutung (u.a. The Inchtabokatables, Deine Lakaien) und Richard Pappik (Element of Crime) werden an diesem Abend Murnaus „Nosferatu“ gekonnt mit Cello, Klavier und so manch anderem Tonwerkzeug begleiten.

pascal schumacher Capitol Classic Lounge Marlene Dietrich

27.01.2013, 17.00 Uhr, Capitol Theater OF, Praeludium: 16.00 Uhr Marlene Dietrich – eine Legende noch ein Stück lebendiger, als es die sprichwörtliche Unsterblichkeit ohnehin gewährt, in einem meisterhaften Stummfilm der Femme Fatale eines ganzen Jahrhunderts. Live-Musik von Pascal Schumacher.

Richard Pappik

Er l e b e n

theater Katerland 19. Internationales Kinder- und Jugendtheaterfestival RheinMain "Starke Stücke"

26.02. – 08.03.2013, Theateratelier Bleichstraße 14H und KJK Sandgasse 26, Offenbach An über 20 Spielorten im Rhein-MainGebiet werden nationale und internationale Theaterproduktionen gezeigt. Parallel gibt es ein theaterpädagogisches Begleitprogramm mit Workshops für Schüler, Pädagogen und Theatermacher. Die Festivalmacher zeigen ein großes Spektrum an Theaterstücken: Puppentheater vom Feinsten, energiegeladenes Tanztheater, intensives Schauspiel und viele skurrile, aufregende und spannende Geschichten. Alle Infos zum Festival unter www.starke-stuecke.net

Sportgala der Stadt Offenbach 2013

01.03.2013, 19.30 Uhr, Capitol Theater Offenbach Jahr für Jahr gelungene Überraschungen, entweder bei den Ehrengästen, den technischen Effekten oder den auftretenden Künstlern. Dreieinhalb Stunden voller spannender Unterhaltung und Würdigung hervorragender sportlicher Leistungen. Eintrittskarten für 20,00 Euro erhältlich ab 20. Feb. 2013 beim Sportamt, Berliner Str. 60, Of, Tel. 069/8065 - 3102, E-Mail: sportamt@offenbach.de

Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069/ 8065 – 2052 E-Mail: info@ofinfocenter.de

stadt offenbach

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mut&liebe

offenbach am meer

Taunusstr. 19 • OF www.die-weinstube.eu

PROGRAMM 13. Januar 16.00 Uhr Tanztee mit Udo Boll & Fredi Zenker 23. Januar 18.30 Uhr KOMISCHE NACHT

26. Januar 20.00 Uhr Dakota Suite

03. Februar 18.00 Uhr Ann Vriend

08. Februar 20.00 Uhr Matthias Jung

ein kessel buntes Die Weinstube hat sich als DAS Wohnzimmer im hippen Nordend vollends etabliert. Man munkelt, dass Teilnehmer des Bundesparteitags der Piraten in Offenbach dort genächtigt haben sollen, aber auch Mitglieder anderer Parteien treffen sich dort regelmäßig in den Abendstunden. Vermehrt wurden tatsächlich auch Mitglieder der Mut & Liebe-Redaktion dort angetroffen, Namen wurden jedoch von der Redaktion zurückgehalten. Der Autor dieser Zeilen gibt offen zu: „Ich fühl mich sauwohl hier!“ Das dort kleine, feine Konzerte, Krimiabende und Komische Nächte stattfinden ist nichts Neues, neu ist hingegen, dass OFFENBACH AM MEER sich um das Kulturprogramm in der Weinstube gezielt kümmert. Programmatisch wird ein Kessel Buntes geboten, was heißt, Schönes, Besonderes, was man sich in der guten Stube vorstellen kann, soll geboten werden. Zur Einstimmung werden Mut&Liebe-Musik-Rezensent Udo Boll und Fredi Zenker, seines Zeichens gefühlte 50 Jahre Batschkapp-DJ, zum „Singlesdate“ am nachmittäglichen Sonntag am 15.01. laden. Zwei 70er Jahre Plattenspieler mit satten 2 x 5 Watt Leistung werden ausreichen, um die Schätze ihrer Singlesammlung dem zum Tanztee geladenen Gästen zu kredenzen. Am 23.01. wird die 3. Offenbacher Komische Nacht stattfinden (näheres hierzu s. Presse in Kürze). Am Samstagabend dem 26.01. kommt ein Mann nach S im t Sinne a d dieser t m Mut&Liebe-Ausgabe a g a z i n Hardcore-Fussball-Fan Offenbach, der ganz ist und zwar vom FC Everton. Chris Hooson, Singer/Songwriter von Dakota Suite ist aus Liverpool und schreibt zumeist sehr traurige Lieder. Das diese Tage erscheinende neue Album „An Almost Silent Life“ (Glitterhouse) reflektiert jedoch die positive Sicht des Lebens. Mit den neuen Songs im Gepäck wird Hooson solo in der Weinstube auftreten und eine intime Stimmung erzeugen, wie wir sie lange nicht erlebt haben. Sonntag der 03.02. wird Ann Vriend aus Kanada wieder in Offenbach zu Gast sein. Wer ihr letztes Konzert dieses Jahr verpasst hat, sollte sich diesen Sonntag freihalten. Wir freuen uns sehr, dass Ann es wieder möglich machen konnte, in Offenbach Station zu machen auf ihrer Tournee. Ihre Songs, die aus einer sehr eigenständigen Mischung aus Americana, Soul, Blues & Country getragen werden, machten großen Eindruck bei diversen deutschen Radiostationen. Sogar 3sat war dies in „kulturzeit“ letztmalig ein Tourtipp wert. Passend zum Karneval wird’s dann am Freitag, dem 08.02. lustig. Matthias Jung, der bereits zur letzten Komischen Nacht in Offenbach war, wird exklusiv sein neues Programm in Offenbach vorstellen. Bevor er hiermit auf Tour geht, haben wir Offenbacher das Vergnügen ebendieses im Wohnzimmer erleben zu dürfen. Watchout, die Reihe wird fortgesetzt, aber dazu mehr in der nächsten Mut&Liebe-Ausgabe Anfang März. Weitere Infos und Tickets unter www.offenbach-am-meer.net

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erleben

Trattodino

Mi. 5. Dez. | ab 20.00 Uhr | Ludwigstr. 155 | OF |Tel. 069/85098907 www.trattodino.de Tony Lakatos und das Christoph Spendel Duo sind zu Gast im Offenbacher Genießerlokal trattodino im Nordend. Bitte reservieren.

Pecha Kucha Night | Frankfurt 023 @ Offenbach

Do. 6. Dez. | Einlass 19.00 Uhr | Beginn 20.00 Uhr | Rathaus Offenbach Kreatives im Schnelldurchlauf Künstler, Designer, Architekten, „Werbemenschen“ und Modeschöpfer geben sich ein Stelldichein, um sich dem „Pecha-Kucha-Gesetz“ zu beugen: Genau 6.40 Min. gehört jedem Einzelnen die Bühne. An eine Wand werden 20 Bilder projiziert, die mit Hilfe einer getakteten Software jeweils exakt 20 Sekunden lang zu sehen sind. Ebenso lange hat der Redner/in Zeit für einen Vortrag. Kreative Köpfe präsentieren so im Schnelldurchgang ihre Projekte, Ideen und Visionen. In Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung findet die Pecha Kucha Night nun zum ersten Mal im Rathaus Offenbach statt. Infos: www.pechakuchanight.de | www.facebook.de/pechakuchanight.ffm

Weihnachtspräsentation im Schmuckatelier Uhl

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Außergewöhnliche Schmuckstücke in stimmungsvoller Atmosphäre im Schmuckatelier Uhl im Rumpenheimer Schloss. 11. - 23. Dez. | Di - Do: 10.00 - 19.00 Uhr | Fr - Sa: 14.00 - 18.00 Uhr So. 23. Dez: 14.00 - 18.00 Uhr Rumpenheimer Schlossgasse 4, OF-Rumpenheim, Tel.: 069-816178

WICHTELN im HBF OFFENBACH

9. Dez. | ab 16.00 Uhr | Hauptbahnhof Offenbach | Like Offenbach Team

filmklubb Offenbach Isenburgring 36 | OF | www.filmklubb.de Sa. 8. Dez. | ab 19.00 Uhr |1Jahr filmklubb Fest - lasst Euch überraschen! Besondere Highlights des Films – mit Live Musik und in Schwarzweiß dann ist erstmal Pause bis zum Do. 27. Dez. | ab 19.00 Uhr | Hugo Cabret Martin Scorseses Filmadaption des Romans "Die Entdeckung des Hugo Cabret". Bitte reservieren unter filmklubb.of@gmail.com oder 0177 2222 345 69


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bam Buchladen am Markt Wilhelmsstr. 12, www.buchladenammarkt.de, Reservierung: Tel. 883333 Sa. 8. Dez. |16.00 Uhr | "Weihnachtsmärchen aus aller Welt" mit dem Märchenerzähler Helmut Frank. Do. 31. Jan. 2013 |16.00 Uhr | Lesung mit Detlef Wetzel aus "Mehr Gerechtigkeit wagen". Der Weg eines Gewerkschafters. Der Abend wird moderiert von Oliver Günther von hr-info.

Do. 28. Feb. 2013 |20.00 Uhr | Krimilesung mit Ella Theis aus "Neben der Spur".

Yoga Specials Sa. 15. Dez. |ab 17.00 Uhr | Christmas-Flow mit Ramona & Manuela

So. 20. Jan. | YOGA for the Cure | Gemeinsam gegen Brustkrebs. An diesem Tag geben alle teilnehmenden Yogastudios bundesweit zeitgleich Yogakurse auf Spendenbasis. Infos & Anmeldung: www.samanayoga.de, info@samanayoga.de

Theater im t-raum Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de Achterbahn Komödie von Éric Assous t-raum-Produktion mit Elena Hahn und Frank Geisler Fr. 07.12., Sa. 08.12., Sa. 15.12., Fr. 18.01., Sa. 19.01., Sa. 02.02.. Sa., 09.02. • 20.00 Uhr Das Gespenst von Canterville - PREMIERE Komödiantisch-szenische Lesung frei nach Oscar Wilde t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler Premiere am Sa. 22.12. weitere Vorstellungen: Di. 25.12., Sa. 29.12., Sa. 12.01. • 20.00 Uhr Die Frau, die gegen Türen rannte - PREMIERE von Roody Doyle; Theaterfassung Oliver Reese t-raum-Produktion mit Birgit Schön; Regie: Sarah C. Baumann Premierenwochenende Fr. 22.02. u. Sa. 23.02. • 20.00 Uhr

Oskar und die Dame in Rosa Stück von Èric-Emmanuel Schmitt t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann Fr. 25.01., Sa. 26.01. • 20.00 Uhr

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Knock oder der Triumph der Medizin Komödie von Jules Romains t-raum-Produktion mit Frank Geisler, Birgit Schön, Alexandra Odri/Sarah C. Baumann Sa. 01.12. • 20.00 Uhr

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Whisky- & Weinverkostung 'die genussverstärker' So. 03. Feb. |Inseltour – Whiskys von Islay und den schottischen Inseln So. 24. Feb. | ROT – Rotweine aus Deutschland Infos: www.die-genussverstaerker.de

BOK- Bund Offenbacher Künstler www.bok-of.de SUPERLADEN CITY -temporäre GalerieFrankfurter Str. 39 | OF-CITY | www.bok-of.de 08. bis 22. Dez., 28. & 29. Dez, 30. Dez. (verkaufsoffener Sonntag) täglich von 12.00 – 19.00 Uhr Schon eine richtige Offenbacher Tradition ist der Superladen des BOK Bund Offenbacher Künstler e.V., wieder mitten in der City, im ehemaligen POMME. Wie jedes Jahr wird gute Kunst zu kleinen Preisen angeboten: Malerei, Zeichnung, Collage, Photographie, Objekte und vieles mehr. Eröffnet wird am Fr. 7. Dez., 19.00 Uhr durch Oberbürgermeister Horst Schneider. Auf dem anschließenden Fest haben Besucher die erste Gelegenheit, das Angebot zu begutachten und vielleicht schon ihr Lieblingsstück zu finden.

»Zeitspuren« 2. Dez. bis 6. Jan. | Haus der Stadtgeschichte, Herrnstraße 61 Di., Do., Fr. 10.00 - 17.00 Uhr; Mi. 14.00 - 19.00 Uhr; Sa., So. 11.00 -16.00 Uhr Mo. geschlossen Eröffnung So. 2. Dez., 15.00 Uhr Sieben Künstlerinnen und Künstler des Bundes Offenbacher Künstler – Hannelore Andree, Jürgen Eckert, Karin Nedela, Gabriele Nold, Eberhard Stolz, Doris Preußner und Gerd Vollmer – zeigen aktuelle Arbeiten, aber auch Bilder und Objekte aus früheren Arbeitsphasen im direkten Vergleich. Sie erzählen von Veränderungen, von Niederlagen, vom Gelingen, vom Leben. Erlebtes kommt ins Bewußtsein zurück. Diese Rudimente zeigen ein Stück Kontinuität in den Arbeiten.

"et cetera" Hannes Pohle, Malerei 27. Jan. bis 17. Feb. | Mi. 17.00 – 20.00 Uhr, So. 15.00 – 18.00 Uhr Eröffnung So. 26. Jan., 18.00 Uhr | bok galerie salon 13, Kaiserstr. 13, OF Spontaner, expressiver Gestus auf der einen Seite – reflektiertes kompositorisches Kalkül auf der anderen: in diesem Spannungsfeld entstehen die großformatigen abstakten Acrylbilder von Hannes Pohle, in denen er den Rythmus des Lebens mit seinen vielfältigen Wechselbeziehungen von Bewegung und Ruhe, von Chaos und Ordnung sichtbar und nachvollziehbar machen will. Seit einigen Jahren steht die Auseinandersetzung mit dem kreisrunden Bildträger im Vordergrund seines Schaffens. Hier lotet er aus, wie sich eine energiegelandene Farbdynamik auf die harmonischste aller Bildbegrenzungen auswirkt. 71


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sehenswert DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF Geschenkboutique im DLM Ledermuseum Suchen Sie noch ein besonderes Geschenk? Die Auswahl an Kunsthandwerk, ausgefallenem Schmuck, Kreationen internationaler Designer und eine Vielfalt an Büchern wird Sie verzaubern, wie zum Beispiel: Bücher mit geprägtem Ledereinband aus Indien, Blechfahrzeuge aus Madagaskar, fein gebatikte Holz- Schattenspielfiguren aus Indonesien, Filz-Pantoffel aus der Mongolei, Perlenschmuck aus Südafrika und vieles mehr. Die Geschenkboutique ist geöffnet Di. bis So. von 10.00 bis 17.00 Uhr © DLM

n DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 4,00 e /Schüler: 2,00 e

Von der Kultur der Samurai – Reflexe aus einer versunkenen Welt Nach über einem halben Jahrzehnt ist es ab Dezember 2012 wieder möglich die Japan-Abteilung im Ethnologischen Museum des DLM zu besichtigen. Eröffnung: Fr. 7. Dez., 18.00 Uhr RENCONTRES / BEGEGNUNGEN – new-camera e.v. & befreundete Fotoclubs Werkschau der Mitglieder von new-camera e.V. und der befreundeten Clubs aus dem Ausland, zum diesjährigen Rencontre zusammen mit den Fotografen des Fotoclubs Objectif Images Trégor aus Lannion in der Bretagne und Fotoclub Foyer Culturel Moulens-les-Metz in Lothringen. Eröffnung: 13. Jan., 11.00 Uhr, Ausstellung: 13. Jan. – 24. Feb. 2013 „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ Sonderausstellung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Monat der Photographie“. Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen e.V. (GDT) ist als größte NaturfotografenVereinigung Europas ein gemeinnütziger Verein mit über 900 Profi- und HobbyNaturfotografen aus Deutschland, Europa und Übersee. bis 2. Januar

© GDT ENJ 2010, Bence Maté

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de

© Klingspor-Museum

n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e 72

Schrift in Form - Musik liegt in der Schrift Die von Typosition kuratierte Ausstellungsreihe „Schrift in Form“ möchte zum dritten Mal ein konzentriertes Augenmerk auf aktuelle Schriftengestaltung richten. Die Ausstellung wird Schriftdesign der Gegenwart unter das Thema »Musik liegt in der Schrift« stellen. Musik begleitet uns in unserem Leben, sei es der Radiowecker am Morgen, das Autoradio, die Musik im Kaufhaus oder das Live-Konzert. Eine ebensolche Vielfalt wie in der Musik findet sich auch bei Schriften und der Typografie. Die grafische und typografische Umsetzung von Musik in Form von CDs oder Schallplattenverpackungen, Konzertplakaten, Bandlogos oder Konzerttickets schafft eine Verbindung von optischer und akustischer Ästhetik. bis 6. Januar

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sehenswert Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de Kinderwelten. 57. Internationale Kinderbuchausstellung bis 10. Februar 2013 Traditionellen Abschluss im Jahresreigen der Ausstellungen bildet die Schau der neuesten internationalen Bilderbücher. 66 Verlage wurden eingeladen, mit Ihren Büchern zum Gelingen der Ausstellung beizutragen, über 40 Verlage sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre neuesten Publikationen ins Museum gesandt. Ein großer Teil der Bücher liegt auf den Lesetischen aus und lädt zum „stöbern“ ein. An Wänden finden Kinderzeichnungen aus vorhergehenden Jahren, Plakate zu neuen Büchern und Illustrationen zu unveröffentlichten Werken ihren Platz.

Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF Stadtpläne erzählen Stadtgeschichte bis 20. Dezember Bund Offenbacher Künstler: »Zeitspuren« Sieben Künstlerinnen und Künstler des Bundes Offenbacher Künstler sind zu Gast im Haus der Stadtgeschichte. (s. auch S. 71) Eröffnung: So., 2. Dez., 15.00 Uhr, Ausstellung: bis 6. Januar

n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v m u t & l i e b e M ä r z / Apr i l / M a i

„Stolpersteine“ Conny Ruks (Keramikobjekte), Rauni R. Pfeifer (Fotografie und Malerei), Martina Pradler (Malerei und Grafik) und Bettina Pfeifer (Bildhauerei und handgeschöpfte Papierobjekte) zeigen im Haus der Geschichte in Offenbach ihre Ausstellung STOLPERSTEINE. Jede der vier Künstlerinnen ist ganz persönlich mit Offenbach verbunden. Die Ankunft im Flüchtlingslager, die Schulzeit, die erste Liebe, politische, private und künstlerische Begegnungen sind ein Teil der persönlichen Biografien. Der künstlerische Bogen wird von der Emigration über die Integration zur Vision gespannt. Jede der Künstlerinnen wird “ihr” Offenbach auf ihre ganz individuelle Art und Weise künstlerisch umsetzen. Eröffnung: So., 17. Feb., 15.00 Uhr, Ausstellung: bis 17. März

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t miu ebe l

adventskalender

Die letzten Blätter fallen, bald fällt auch der erste Schnee und Knecht Ruprecht klopft an. Die alljährliche Weihnachtsrallye ist in vollem Gang! Viele von uns sind jetzt schon total im Stress. Mut&Liebe möchte Euch die kommende Zeit mit einer täglichen kleinen Verschnaufpause und Geschenken „made in Offenbach“ versüßen. Mit dem Mut&Liebe Adventskalender auf unserer Facebook-Fanpage.

Gebt Mut&Liebe Offenbach bei Facebook ein und öffnet vom 1. bis 24. Dezember jeden Tag mit uns ein Türchen. Mit der richtigen Antwort auf die gestellte Frage und einem 'gefällt mir' nimmt man automatisch an der Verlosung teil. Die Geschenke könnt Ihr im Dezember direkt in den jeweils beteiligten Offenbacher Geschäften und Institutionen abholen. Wir bedanken uns bei den Spendern, wünschen viel Glück und eine tolle Adventszeit!

Eure Mut&Liebe Redaktion!

Mut&Liebe Offenbach (auf facebook)

oder unter www.mulioffenbach.de

m Sinne In diese che en Wüns die best m von Eure ! e b Team Mut&Lie

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(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

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