Mut&Liebe 22/2017 Musik

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Liebe Leserinnen und Leser, wussten Sie schon, dass in Offenbach.... … Doggybag, eines der ersten Indielabels, in den 80ern gegründet wurde. … Smudo von den Fantastischen Vier geboren wurde. … die besten Saiten der Welt seit über 200 Jahren von der Firma Pirastro hergestellt werden. … die legendäre Punkband „SEX PISTOLS“ im „Kolbenfresser“ in der alten Schlesinger-Fabrik auftraten? Die Liste lässt sich noch weiter fortführen. Es wird schnell klar, dass man zum Thema Musik und Offenbach ganze Bücher schreiben könnte. Wir haben einige Akteure der Offenbacher Musikszene getroffen und wie immer spannende Gespräche geführt. Diesmal also Musikstadt Offenbach! Auch eine Idee zur Identität Offenbachs. Oder was ist besonders typisch für unsere Stadt? Schicken Sie uns doch dazu Ihre Vorschläge und Gedanken: "Mein Herz schlägt für Offenbach weil…" an: info@mutundliebeoffenbach.de. Nach Leder-, Wetter- und Kreativstadt finden wir vielleicht den treffenden gemeinsamen Nenner. Nach unserem gelungenen 5 Jahre Mut&Liebe Fest im Februar laden wir Sie aktuell besonders zu unseren Mut&Liebe Events im Rahmen der Kunstansichten ein. Im Hafenbecken präsentieren wir die poetische Installation 'Windwelle' von Franziska Möbius. Die Boxhalle im Hafen 19 wird zum authentischen Ausstellungsraum für Fotografien zum Thema Hafen, Nordend und Boxsport. (von Miguel Graetzer, Rainer Golembiewski, Nicolas Carbenay, Thomas Lemnitzer). Safiye Can, Dichterin und Bestsellerautorin, liest zur Eröffnung am Fr. 21. April aus ihren Werken. Absolut sehens- und hörenswert! Dann noch viel Spaß mit der aktuellen Mut&Liebe Ausgabe Petra Baumgardt, Wolfgang Malik, Alexander Knöß

t Gästinnen beim Wolfgang Malik mi b e Fest im filmklub 5 Jahre Mut&Lieb Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069 854541 • Mail: info@mutundliebeoffenbach.de www.mulionline.de Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen / fotolia.com Titel: Fotos: © Thomas Lemnitzer und Nicolas Carbenay Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt

Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt Nächste Ausgabe: Juni 2017 (Anzeigenschluss: 17.05.2017) Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM. Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St.


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thema Pianohaus Guckel in der 5. Generation Mozart-Stadt Offenbach Musikschule Offenbach Ein Besuch bei Rainer Michel Tanzen am Fluß – Robert Johnson Tonstudio Bieber Theresa Buschmann TheFlavourSpot Rappen für Offenbach – Mourad Kill Alle können im Klanggarten mitsingen

im stadtteil

38 Auf gute Nachbarschaft 40 Die Offenbacher Flüchtlingshilfe

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K u nstwerk

42 Franziska Möbius – die Windwelle im Hafenbecken 45 Kunstansichten 46 Mut&Liebe – wir können auch Kunst II, in der Boxhalle

projekt

48 25 Jahre Theateratelier Bleichstraße 14H 52 Kulturpreis für den Heinrich-Heine-Club 56 Critical Mass – Radeln für mehr Rücksicht

G o u rmet

55 Offenbacher Küchengeheimnisse 58 Portugal mit Leib & Seele 60 Süßes aus dem Netz – Strawberry Cake Pops

I nfo | erleben | sehenswert 62 MUT&LIEBE Auswahl

H ö rbar 64 CD-Tipps von Udo Boll

75 Cartoon von Leonore Poth

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das kleine schwarze passt immer… pianohaus guckel in der fünften

von Ingrid Walter, www.walter-wortware.de / Fotos: Lemnitzer-Fotografie

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Man müsste Klavier spielen können... das wünschte Johannes Heesters in einem bekannten Schlager aus den Dreißigern. Längst Schnee von gestern, dachte Andreas Guckel bevor er sich Anfang der Neunziger entschied, in die elterliche Klavierbaufirma einzusteigen. Schnell musste er sich eines besseren belehren lassen. Klavierspielen war und ist ganz und gar nicht aus der Mode. Und so kennt Andreas Guckel, der 1999 das älteste Pianohaus im Rhein-Main-Gebiet in der 5. Generation von seinem Vater übernommen hat, keine Langeweile und auch keine flauen Zeiten. Klavier gespielt wird immer – unabhängig von Konjunktur und Digitalisierung. Gegründet wurde das traditionsreiche Pianohaus 1874 in der Wien, wie sollte es auch anders sein. Otto Guckel führte die Klavierfabrik auf der quirligen Mariahilferstraße zunächst allein, später mit seinem Sohn. Der musste 1920 als Reichsdeutscher seinen Militärdienst in Offenbach bei der Musikkapelle des 168-sten Regiments leisten – und blieb. So wurden zunächst in der Kaiserstraße Pianos gefertigt, später zog die Klavierfabrik in die Domstraße um, wo bis 1934 produziert wurde. 1938 übernahm Wolfgang Guckel in der dritten Generation die Werkstatt. Am 18. März 1944 wurde sie durch den schwersten Bombenangriff auf Offenbach vollkommen zerstört. Es verbrannten 80 Instrumente, aber auch wertvolle Dokumente wie ein Dankesschreiben von Wilhelm Furtwängler. Doch schon 1945 begann Wolfgang Guckel mit dem Neuaufbau des Klavierhandels mit angeschlossener Werkstatt. Bis 1969 residierte man in der Bahnhofstraße. 1970 verlegte Otto Guckel den Firmensitz in die Hospitalstraße, wo sie heute noch ihren Standort hat. Andreas Guckel sagt, dass sich zwar die Rezeption von Musik durch die neuen Tonträger verändert habe – und auch die Klavierindustrie, was die Produktion betrifft, in Deutschland zwar rückläufig sei – dennoch würde nach wie vor viel Klavier gespielt und er sei gefragt und zufrieden mit seiner Geschäftsentwicklung. Die Aufgabe, die am häufigsten anfällt, sei das Klavierstimmen. Andreas Guckel bringt an seinen Vormittagen Klaviere und Flügel im ganzen Rhein-Main-Gebiet zum vollen satten Klang. Aber auch Reparaturen und Umrüstungen fallen an. So macht die Digitalisierung auch nicht vor den Tasteninstrumenten Halt. Mit einem elektronischen Bauteil lassen sie sich stumm schalten und so auch nachts oder in Mietshäusern über Kopfhörer spielen. Der Ton wird dann digital erzeugt, der Anschlag ist aber echt, was die meisten Klavierspieler als sehr angenehm empfinden. Wer sich nicht sicher ist, ob die Anschaffung eines hochwertigen Klaviers für die Tochter oder den Sohn lohnt, weil nicht klar ist, ob das neue Hobby ein ernstgemeintes ist, der kann bei Guckel ein Klavier zunächst für 9 bis 12 Monate mieten. Bei einem Kauf nach Ablauf der Mietzeit, wird die bereits gezahlte Miete auf den Kaufpreis angerechnet. Außerdem bietet das Offenbacher Unternehmen natürlich gebrauchte Klaviere an, die in der eigenen Klavierbauwerkstatt in der Hospitalstraße in Stand gesetzt werden. Dafür beschäftigt Andreas Guckel einen Schreiner und einen Auszubildenden. Der 29jährige Andreas Tielmann

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aus Büdingen ist Chorleiter und hat schon Familie – aber er möchte einen sinnvollen Beruf ausüben. Die Klavierbauwerkstatt über dem Geschäft ist ein kleines Reich für sich – und scheint wie aus der Zeit gefallen. Hier stehen eine alte Drehbank, Kisten und Kästchen mit Nägeln, Stiften, Hämmerchen, Saiten und Filzen. Die Behältnisse befinden sich auch schon oft in der fünften Generation – genau wie einige Klaviere, denen geholfen werden muss. „Ein gutes Klavier gehört oft regelrecht zur Familie und landet immer wieder mal bei uns“, erklärt Andreas Guckel. Manchmal stammt es sogar aus der eigenen großväterlichen Werkstatt, so derzeit ein Erbstück aus Frankfurt und „echter“ Guckel. Nach 10 bis 15 Jahren sollte man ein Klavier wie ein Automobil zur Inspektion geben und die Mechanik überarbeiten lassen. Manchmal ist eine Generalüberholung notwendig oder auch eine neue Lackierung. Dabei ist schwarz Hochglanz immer noch der gefragteste Lack. „Das kleine Schwarze passt für jeden Anlass“, sagt Andreas Guckel mit einem Lächeln und freut sich, dass die Tasteninstrumente immer noch so viel gespielt werden. Denn er liebt seinen Beruf, der im zwar in die Wiege gelegt, für den er sich aber doch bewusst und eigenständig entschieden hat. Zunächst war ihm das Fach seines Vaters einfach zu nah. So hat er nach dem Abitur mit einem Studium der Betriebswirtschaft begonnen, was ihn aber nicht befriedigte. Wie sein Vater ging er zu einer bekannten deutschen Klavierfabrik May nach Berlin, die dort bis 1990 Klaviere fertigte. Er lernte Klavierbauer und absolvierte den zweiten Teil der Ausbildung beim renommierten Klavierbauunternehmen Schimmel. Wieder zurück im 8

Rhein-Main-Gebiet schloss Andreas Guckel 1993 sein Betriebswirtschaftsstudium an der Johann-WolfgangGoethe Universität ab. Er übernahm vom Vater 1999 die Geschäftsführung. 2003 machte Andreas Guckel den Klavier- und Cembalomeister – das Meisterstück steht heute in seiner Wohnung im Haus der Hospitalstraße. Vater Otto Guckel war bis zum Tod vor 3 Jahren sein bester Partner. Ebenfalls im Pianohaus tätig ist die Mutter, die die Büroarbeiten mit 77 Jahren

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noch immer unbeirrt verrichtet. „Das Klavierhaus ist unser Leben“, sagt sie. Guckel verkaufen Klaviere und Flügel vom Einsteigermodell zu rund 3.300 Euro von Yamaha über die mittlere Preisklasse eines Schimmel, bis zum Spitzenmodel von Grotrian-Steinweg, dem deutschen Zweig der berühmten Steinway Familie zwischen 9.000 und 90.000,- Euro. Auch Tasteninstrumente unter eigenem Namen, die aus zugekauften Komponenten in der ei-

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genen Werkstatt gefertigt werden, können Einsteiger und Wiedereinsteiger zu einem guten Preis-LeistungsVerhältnis erwerben. Gebrauchte, überholte Instrumente gibt es bereits ab 1.500 Euro – oder eben zum Mietpreis für 30 Euro im Monat. Für den Konzertbetrieb werden auch Instrumente verliehen. Also liegt der Wunsch nach dem Klavierspielen können gar nicht so fern – fehlt nur noch ein wenig Selbstdisziplin.  Infos: Pianohaus Guckel, Hospitalstraße 8, OF www.klavierhaus-frankfurt.de

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mozart-stadt offenbach

…oder was wäre mozart ohne andré & senefelder toujours Mozart & Jedermann... Zu Jedermann gehörte auch der elfjährige Lars, der mit seinen jüngeren Schwestern zu dem Musikfestival rund um Mozart kam, mit dem die Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation im Büsingpalais am ersten Februarwochenende 20 Stunden lang ihren 20. Geburtstag feierte. Die Weltpremiere "Belmont und Constanze" von Johann André in Gegenüberstellung mit Mozarts "Entführung aus dem Serail" war noch nichts für Lars und seine Geschwister, denn das Haremsthema ist nicht unbedingt ihre Welt. Dafür aber der Tanz mit Mozart und die 2. Weltpremiere, "Der falsche Ton", mit Ritter Rost-Autor Jörg Hilbert und Mozarts "Kleiner Nachtmusik". Spätestens seit dem letzten Jahr, als Kulturamtschef Dr. Ralf Ziegler toujours Mozart auf Anregung von Erich Fischer, dem Gründer der Stiftung, nach Offenbach holte, hat sich bei uns herumgesprochen, dass sich Offenbach, man glaubt es nicht, Mozartstadt nennen darf. Und das ganz offiziell schon seit mehr als zehn Jahren, so wie Salzburg, wo Wolfgang Amadeus Mozart geboren oder Wien, wo er gestorben ist. Denn was wäre Mozart ohne den Musikverlag Johann André, damals in der Domstraße 21, heute in der Frankfurter Straße 28, der seine Noten erstmalig veröffentlichte und in alle Welt verschickte? Und was wäre er ohne den

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forscher Pirazzi 1879, "das ist die beglaubigte Tatsache, dass der große Wolfgang Amadeus selbst einmal hier in Offenbach bei André zu Gast war: Im Jahr 1790." Angeblich soll er dort auf einem Werkstattfest in der Domstraße mit einer schönen Falzerin getanzt haben.

Leopold Bode: Wolfgang Amadeus Mozart (1756- 1791)

Senefelders Litho-Presse, Nachbildung: Haus der Stadtgeschichte Offenbach, Museum

Lithografie-Erfinder Alois Senefelder, der seine Noten gestochen scharf mit Steinplatten druckte? Offenbach weiß das zu schätzen. Mozart, André, Senefelder, alle drei sind in unserer Stadt präsent, ob im Mozartweg, in der André- oder Senefelderstraße, ob im Büsingpark am bemalten Elektrohäuschen Kaiserstraße Ecke Berliner Straße oder in Form der beiden Gedenksteine neben dem Arabella Hotel, des Reliefs der LithografieSteine des Rotary-Clubs und des Gedenksteins für die Häuser Domstraße 21 und 23, die an dieser Stelle standen. Hier wird Stadtgeschichte lebendig, besonders aber etwa zweihundert Meter weiter im Haus der Stadtgeschichte. Hier in der Lithografie-Abteilung steht eine Nachbildung von Senefelders Steindruckpresse, auf die Anton André, der Sohn des 'Belmont und Constanze'-Komponisten, und Alois Senefelder, beide Gold gerahmt in Öl, stolz blicken. Und wer es ganz genau wissen will kann eine Etage höher jede Menge spannender Informationen über die drei genialen Männer bekommen, zum Beispiel dies: "Was hier wenig oder gar nicht bekannt", schreibt der Heimat-

Kurt Knüttel: Anton Andre (1775- 1842)

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© Dr. Harald Morgenstern

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Das jedenfalls bezeugte damals ihre Tochter. Auch wenn Mozart in seinen Dokumenten über die Reise nach Frankfurt zur Kaiserkrönung nichts von dieser Zwischenstation bei André geschrieben hat steht aber fest, dass Anton André in Wien zehn Jahre später mit Mozarts Witwe Constanze den folgenden Vertrag unterzeichnet hat: Herr André, der durch seinen hiesigen Aufenthalt in den Stand gesetzt ward, den Wert und den Reichtum dieses Nachlasses zu beurteilen, hat mir ihn seitdem abgekauft und ist dadurch der höchstrechtmäßige Eigentümer …einer fast vollständigen Sammlung …vollkommen authentischer Werke im Originalmanuskript. 3150 Gulden hat er Frau Mozart dafür gegeben, das entsprach damals etwa dem Wert von einem Haus mit Garten in Offenbachs bester Lage. André hatte damals einen großen Plan. Ein paar Wochen zuvor hatte er in München einen jungen Schauspieler kennengelernt, Alois Senefelder, der gerade eine geniale Erfindung gemacht hatte. Er zeichnete mit einem fetthaltigen Stift auf eine geschliffene Steinplatte, gab Gummiarabikum darüber und färbte sie mit Druckfarbe ein. Dabei nahmen nur die fetthaltigen Linien die Farbe an und ließen sich sauber auf Papier drucken. Mozarts Noten in Senefelders neuer Technik? André, damals erst vierundzwanzig, war begeistert von dieser Verbindung. Ein Jahr später bot er Senefelder für dieses Patent 2000 Gulden, holte ihn in die Domstraße und ließ ihn dort in Ruhe die neue Technik entwickeln. Zehn Jahre später war es dann so weit. Vom Musikver12

lag André aus gingen die ersten Litho-Drucke hinaus in alle Welt, auch Mozarts Noten, und André eröffnete Filialen in London und Paris. Constanze Mozart war von der Qualität der Drucke begeistert. "Mein lieber Herr André", schrieb sie, "endlich habe ich das große Vergnügen, nach so sehr langer Zeit eine Sendung von Ihnen zu bekommen … Erlauben Sie mir nun aus meinem Herzen zu Ihrem Herzen zu reden. Brauche ich es Ihnen zu sagen, wie viel Vergnügen mir neue Ausgaben … meines Mozarts machen? Dass ich an seinem Ruhm, an seiner Ehre den wärmsten Anteil nehme." Über vierzig Jahre kämpfte sich André durch Mozarts Manuskripte. Über vierundsechzig Jahre war der komplette Mozart-Nachlass in der Domstraße. Darauf ist Hans-Jörg André, der das Geschäft inzwischen in der siebten Generation führt, besonders stolz. "Leider", meint er, "wurde die Sammlung dann unter den Erben aufgeteilt und wir besitzen hier nur noch eine Originalhandschrift. Aber ich freue mich, dass die André-Oper 'Belmont und Constanze' im Büsing Palais aufgeführt und mit Mozarts 'Entführung aus dem Serail' verglichen wird." "Gänsehaut" war das erste Wort, das er nach der Aufführung völlig überwältigt aussprechen konnte. "Ich bin sehr berührt und stolz, dass das Werk meines vierfachen Urgroßvaters mit Mozart verwoben wurde. Das ist eine große Herausforderung. Die Art und Weise wie das Stück präsentiert wurde, die Dramaturgie, die Unterbrechung durch Mozartpartien haben mich tief beeindruckt." m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


m u t & liebe Mozart, André, Senefelder. Auf diese mehr oder weniger zufällige Beziehung kann Offenbach stolz sein. Jedermann und -frau und auch jedes Kind. Denn Kinder waren bei der Veranstaltung erwünscht, ob als geigende Akteure oder Zuhörende im Publikum bei der Weltpremiere II von "dem falschen Ton", einem Bilderbuch-Konzert mit dem Ritter-Rost-Autor Jorg Hilbert, der unter den Kindern viele Fans hat. Für Mozart & Jedermann, dieses spannende Musikevent, ist die Mozartstadt Offenbach der ideale Aufführungsort. Mit seinen 20 Veranstaltungen rund um Mozart hatte das Festival im Februar für jedermann etwas zu bieten. Auch wenn die Tageskarte mit 70,Euro nicht für alle erschwinglich war, gab es zumindest fünf Musik-Events mit freiem Eintritt. Und das war Eva Köhler vom Vorstand der Stiftung besonders wichtig. Wichtig war ihr auch, den runden Geburtstag von toujours Mozart genau hier, in Offenbach zu feiern. Mozart toujours (= immer) in Offenbach? Immer wieder in Offenbach, vielleicht im nächsten Jahr zum

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dritten Mal? Dazu meint Eva Köhler: "Die Chancen stehen gut." Angelika Amborn-Morgenstern Quellen und Literatur Emil Pirazzi, Bilder und Geschichten aus der Offenbacher Vergangenheit, Offenbach 1879, S. 187 Alois Senefelder und die Notenfabrique Andre, Stadtmuseum, Magistrat der Stadt Offenbach, 1986, S. 61 M 367/6a-8a, Haus der Stadtgeschichte, Archiv Christina Uslular-Thiele, mündlich, 19.01.2017, Frankfurter Frag- und Nachrichtenblatt vom 21.07.1795, Haus der Stadtgeschichte, Archiv Hans-Jörg Andre, mündlich, 16.01. und 04.02.2017 Eva Köhler, mündlich, 17.01.2017 Fotonachweis Leopold Bode, Wolfgang Amadeus Mozart (1756- 1791): Johann Andre Verlagsarchiv Kurt Knüttel, Anton Andre (1775 - 1842) / Kurt Knüttel, Alois Senefelder (1771 - 1834) / Senefelders Litho-Presse, Nachbildung: Haus der Stadtgeschichte Offenbach, Museum Relief der Lithografie Steine / Tanz mit Mozart: Dr. Harald Morgenstern

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thema © Musikschule

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musik bringt menschen zusammen

musikschule offenbach

Mit der positiven Wirkung von Musik haben sich in jüngerer Zeit einige Studien befasst. Schöne Töne bilden das Gedächtnis, verbessern die Sprachfähigkeit und steigern die allgemeine Intelligenz – so die Ergebnisse, die dennoch nicht zweifelsfrei bewiesen werden können. Dass Musik aber gut ist für das Selbstvertrauen und die Gemeinschaft, weil sie integrativ wirkt, das hat die Musikschule Offenbach am Main e. V. in den gut sechzig Jahren ihres Bestehens immer wieder erfahren. „Unsere Jüngsten sind erst anderthalb Jahre alt, die Ältesten 75 Jahre und älter“, beschreibt Simon Waldvogel, der stellvertretende Leiter der Musikschule Offenbach am Main e. V., die weite Altersspanne unter den Schülern, die zeigt, dass Musik eine lebenslange Begleiterin sein kann. Was 1954 unter dem Namen Jugendmusikschule noch bescheiden begann, wird seit der Gründung des Ostpols im neuen Gebäude in der Hermann-Steinhäuser-Straße erfolgreich fortgeführt. Heute zählt die Musikschule Offenbach mit ihren 1.500 Schülern und rund 60 Lehrkräften zu den größten in Hessen, die als gemeinnütziger Verein dem Verband deutscher Musikschulen angeschlossen ist und von der Stadt Offenbach großzügig gefördert wird. Für den Unterricht stehen in der Hermann-Steinhäuser-Straße 22 Räume sowie ein Vortragsraum bereit. Außerdem gibt es ein sehr gut ausgestattetes Schlagzeugstudio in nächster Nähe, am Lichtpol. Musikalische Früherziehung kann schon im Kleinkindalter beginnen. Diese wird dann meist in den Kindertagesstätten von speziell ausgebildeten Lehrern und 14

Lehrerinnen abgehalten. Krönender Abschluss ist dann die große Instrumentenvorstellung in der Musikschule, wobei die Kinder ihre Lieblingsinstrumente selbst in die Hand nehmen und unter Anleitung ausprobieren dürfen. Ein weiteres Angebot ist das Musikmobil, das in Kooperation mit der Musikschule Frankfurt betrieben wird und Kitas und Schulen anfährt. Man kann sich vorstellen, dass die Freude groß ist, wenn der gelbe 18 Meter lange LKW vorbeikommt, dessen Auflieger zum Musikzimmer für 20 Kinder wird. Zusätzlich gibt es an verschiedenen Offenbacher Schulen Instrumentalklassen, die von der Musikschule betreut und organisiert werden. „Musik für Mäuse“ heißt passenderweise das Format für die anderthalbjährigen, bei dem Eltern oder Großeltern mit ihren Kindern in die Musikschule kommen. Die Kleinen und die jeweilige Begleitpersonen lernen viel über Musik und erhalten Ideen, wie sie zuhause gemeinsam mit einfachen Mitteln Musik machen können. Der Großteil der Schüler an der Musikschule Offenbach sind jedoch Kinder ab sieben und Jugendliche. „Die meisten kommen zu uns, wenn sie ein m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


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Musikschule auch hinsichtlich der Anschaffung. Hierzu gibt es Angebote von André, Guckel und anderen Musikhäusern, die viele Instrumente zum Mietkauf anbieten, so dass diese leichter erschwinglich werden oder auch zunächst eine Zeit lang ausprobiert werden können. Damit bedürftige Kinder Musikunterricht zu einem ermäßigten Preis erhalten, akzeptiert die Musikschule Offenbach die „Bildungskarte“ der MainArbeit (im Rahmen des Bildungspakets der Bundesregierung). „Wir sind sehr froh über diese Förderung und wünschen uns, dass es hier weitere Angebote gibt, damit Kinder aus allen Schichten zu uns kommen können.“ Neben dem Unterricht gibt es an der Musikschule verschiedene Bands, Ensembles, Orchester und Chöre, in denen die Schüler Gelegenheit haben, Musik in der Praxis zu erleben und in Konzerten aufzuführen. Regelmäßige Konzerttermine, bei denen man die großen und kleinen Musiker der Musikschule erleben kann, sind beispielsweise das Sommerkonzert (am 25. Juni, 15.00 Uhr im Café der AWO im Hainbachtal),

Instrument spielen möchten“, sagt Waldvogel. „Wir beraten Eltern und Kinder bei der Entscheidung des Instruments und bei der Wahl des Unterrichts.“ Insgesamt beschäftigt die Einrichtung Lehrer, die sowohl über eine musikalische als auch eine pädagogische Ausbildung verfügen und sich auf ein Instrument oder eine Gattung spezialisiert haben. Darunter sind auch Musikschaffende, die in Stadt und Land durch unterschiedliche Aktivitäten im Kulturbetrieb wohlbekannt sind, darunter beispielsweise Theresa Buschmann (Gesang und Stimme), Jochen Kessler (Klavier und Keyboard), Astrid Ziegler (Oboe und Blockflöte) oder Lydia Maria Bader, die regelmäßig in Meisterkursen in China unterrichtet und Jurorin bei Jugend musiziert war. Seit 2012 unterrichtet sie an der Musikschule Offenbach. „Wir sind stolz auf unsere guten Leute, mit denen wir einen qualitätsvollen Unterricht bieten können in einer Zeit, in der Musik in den Tagesschulen immer weniger unterrichtet wird“, erklärt Waldvogel die wichtige gesellschaftliche Rolle der Musikschule Offenbach. Wenn sich ein Kind für ein Instrument entscheidet, berät die m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

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Sa., 13. Mai '17, Aliceplatz OF, ab 14.00

Wie jedes Jahren organisiert das Netzwerk INKLUSION in Offenbach ein buntes Fest zum Aktionstag Inklusion & Diversity. Bürger, Vereine, Schulen und Einrichtungen, Jung und Alt, Groß und Klein, mit oder ohne Handicap feiern gemeinsam. Ein fröhlicher Austausch und Spaß in entspannter Atmosphäre nimmt Berührungsängste, lässt Wege zueinander finden … ist eben Inklusion für ALLE! Von 14.00 bis 18.00 Uhr gibt ein buntes Angebot mit Spielen, Infoständen und einem Bühnenprogramm. Infos: http://stadt.inklusion-of.de/

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das Konzert der Bigband beim Mainuferfest oder das Weihnachtskonzert im Foyer der Städtischen Sparkasse. In den verschiedenen Musikgruppen finden sich unterschiedliche Generationen und Bevölkerungsgruppen aus allen Nationen nebeneinander und spielen oder singen zusammen. Musik kommt auch deshalb in Offenbach eine wichtige Rolle zu. „Beim Musizieren wird Integration tatsächlich praktisch gelebt – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger“, weiß Waldvogel. Für Senioren plant die Musikschule das Angebot in Zukunft auszuweiten und möchte Unterricht in Altenpflegeeinrichtungen und Seniorenheimen ermöglichen. Denn die rege Teilnahme in den Bands und Orchestern, wo die ältesten Mitglieder über siebzig sind, zeigt, dass an der positiven Wirkung von Musik doch etwas dran sein muss. „Musik wirkt in jedem Falle sinnstiftend, fördert das Gemeinschaftsgefühl und hält jung“, sagt Waldvogel und jeder, der einmal in einem Chor gesungen hat, kann das bestätigen. Ingrid Walter / walter-wortware.de

 www.offenbach-macht-musik.de

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Die Zukunft beginnt jetzt! – FUTURE ARWARDS 2016

Am 28. November 2016 präsentierten sich 100 Finalisten während der Future Convention im Museum für Kommunikation in Frankfurt/Main! Höhepunkt des Tages war die Verleihung des Future Awards 2016. Der jährliche Wettbewerb für Studenten aller Fachbereiche und Semester, die mit innovativen Ideen, Visionen und Konzepten unsere Welt von morgen mitgestalten wollen, wird in 15 Kategorien (Culture, Economy, Education, Energie, Entertainment, Home, Lifestyle, Media, Mobility, Nature, Society, Sport, Sustainability und Technology) verliehen. Überreicht wurden die Awards neben den Trägern des Future Networks unter anderem durch die langjährigen Partner BKK·VBU (Kategorie Health) und Business Wire (Kategorie Media). Neu waren in diesem Jahr die Tourguides, mit deren Hilfe die Teilnehmer und Besucher sich entsprechend der verschiedenen Kategorien auf spezielle Themenparcours‘ begeben konnten. Die Future Convention diente den Teilnehmern auch zur Akquise wichtiger Partner aus der Wirtschaft, um ihre Projekte gemeinsam zum bundesweiten Erfolg zu führen. Wirtschaftsunternehmen wiederrum konnten die Innovationen direkt von den Entwicklern vorführen und erklären lassen. Oftmals werden dabei gleich mehrere Projekte durch einzelne Unternehmen voran gebracht. Die Qualität, Finanzierung und die Realisierbarkeit der Präsentationen spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Herausragende Preisträger des Future Awards 2016 sind aus den Kategorien Culture das Projekt „Refugees' Kitchen“ von der Fachhochschule Dortmund. Ein Küchenmobil von KünstlerInnen und Geflüchteten, aus dem neben leckeren Essen auch politische Bildung serviert wird. In der Kategorie Energy ist das Projekt „Visual-Tex“ von der Hochschule für Gestaltung aus Offenbach am Main Preisträger. „Visual-Tex“ schützt die Intimsphäre Pflegebedürftiger durch die Projektion von „kleidenden“ Mustern auf den nackten Körper. Ein weiterer Preisträger ist das Projekt „Integreat“ der Technischen Universität München in der Kategorie Technology. „Integreat“ ist ein Serviceökosystem für Städte und Landkreise zur Integration von Menschen mit Fluchtoder Migrationshintergrund. Save the Date: Der nächste Future Award wird bei der Future-Convention 2017 am 20. November 2017 verliehen. Der Weg lohnt sich! Weitere Infos: http://www.future.network/future-convention/

Futur

Award

Dein Wettbewerb für die Zukunft! • Kostenfreie Teilnahme • Netzwerk für die berufliche Zukunft • Attraktive Geld- und Coachingpreise • Präsentation auf der Future Convention

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• Jeder kann teilnehmen • Jede Idee zählt Einsendeschluss: 18. September 2016

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zwischen petticoat und geigenbaum ein besuch bei rainer michel Der Termin mit Rainer Michel führt mich ein kurzes Stück über die Stadtgrenze hinaus. Genauer in die Schulstraße in Sachsenhausen, eine kleine Seitenstraße in der Nähe von Mainufer und Brückenviertel. Schwarz gekachelt von außen, zwischen bunten Petticoats und diversen Instrumenten, finde ich den Musiker in seinem Laden, Studio und Ausstellungsraum 'KORRIDOR'.

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© Nicolas Carbenay

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Gefühlt gehört der gebürtige Frankfurter mindestens zum Teil auch zu Offenbach. In den 80-ern hat er hier gewohnt, gekickt in Bieber und viele Kontakte sind geblieben. Und überhaupt lässt sich Michel nicht eingrenzen, weder örtlich noch musikalisch. Von der elektrischen zur klassischen Gitarre, Musikstudium und Straßenmusik, entdeckte ihn dann zufällig eine Regisseurin in Berlin. 30 Jahre und zahlreiche Filmmusikproduktionen später (u.a. für den Tatort, Kinofilme wie 'Nach 5 im Urwald' mit Franka Potente oder 'Bardsongs' und etliche Dokumentar- und Kinderfilme) hat Rainer Michel Lust auf neue Projekte. Wie z.B. den Korridor. "In New York habe ich mal so einen Laden gesehen. Unterschiedliche Leute kamen einfach vorbei, haben Musik gemacht, sich getroffen." R.M. "Hier passiert ähnliches." Im Korridor gibt es spontane Sessions zwischen handmade Kleidern und Malerei von seiner Frau Pei Li, dazu noch Ausstellungen, Konzerte und Musikunterricht. Und im Keller probt gelegentlich Pier 21, Michels neue Projektband. "Die Band ist zum ersten Mal 2016 in Offenbach aufgetreten", so R.M. "auf Anregung von Hanne

Reichel, einer alten Freundin von mir. Sie suchte für das Brückenfest der OpG eine passende Band." Brückenfest und 'Bridges – Musik verbindet' das große Orchesterprojekt in Frankfurt mit Geflüchteten und regionalen Musikern war ein naheliegender Gedanke. Rainer Michel, mit Kompositionen und Gitarre gerade bei 'bridges' aktiv, nutzte seine Kontakte und brachte sieben Musiker des Ensembles zur Pier 21 zusammen: Mustafa Kakour an der arabischen Laute Oud und Walid Khatba, Geiger des syrischen Staatsorchesters; weiter Abbass Anoor, ein Rapper und Poet aus West-Dafur; der Keyboarder Christian Keul sowie die jungen Jazztalente Tim Roth (Bass) und Martin Standke (Schlagzeug).

Pier 21 beim Brückenfest Sommer 2016 mit Daniela Matha (OPG) und OB Horst Schneider.

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"Alles sehr exzellente Musiker, die so normalerweise nicht zusammen zu hören sind", begeistert sich Rainer Michel. "Walid ist z.B. schon mit der Kultband Gorillaz vor 100.000 Besuchern aufgetreten und in Syrien kennt ihn jeder. Tim Roth und Martin Standke wurden mit ihrem Contrast Trio gerade mit dem Hessischen Jazzpreis ausgezeichnet." Der Rapper Abbass Anoor hat den längsten Weg hinter sich, mit einer dramatischen Flüchtlingsbiografie aus der Konfliktregion Dafur im Sudan nach Europa. "Abbass kommt fast von einem anderen Planeten, er ist in der Wüste als Nomade aufgewachsen.", erzählt R.M. "Trotzdem sind wir auf einer Wellenlänge. Wir haben denselben Humor und sind bereit zum Chaos (auf der Bühne)." Musik ist universell und bereichert sich durch Unterschiede. Rainer Michel gelingt es mit seinen fantastischen Kompositionen für Pier 21 die Potenziale der Musiker zusammenzubringen. Das Prinzip seiner Filmmusik: Spaß am Experimentieren und Genre-übergreifendes Arbeiten, funktioniert auch auf der Bühne hervorragend. Die Auftritte der Band in der Brotfrabik und im Wiener Hof in Offenbach-Bürgel begeisterten das Publikum und für 2017 gibt es schon feste Termine. Das Pier 21 ist auch ein realer Ort, auf der anderen Seite des Altlantiks in Kanada. Hier in Halifax landeten seit 1928 mehr als eine Million Einwanderer und 20

besonders Flüchtlinge vor dem Krieg in Europa an. Heute befindet sich im ehemaligen Passagierterminal das Canadian Museum of Immigration at Pier 21. "Für mich ist Pier 21 und auch das Projekt 'brigdes' wie ein Lottogewinn. Ich kann mit einem kompletten, spannenden Orchester arbeiten, wo kriegt man sowas schon." freut sich R.M. Die Leidenschaft für Filmmusik ist aber auch noch da. Soeben ist eine CD "Les anneés françaises" in Arbeit, eine Hommage an alte, französische Filme, als die Filmmusik noch von Hand gemacht wurde und noch nicht aus der Konserve kam. Wie von Zauberhand gibt es dann zum Abschluss noch ein Konzert vom motorbetrieben Geigenbaum. Eines der musikalischen Spielzeuge im KORRIDOR, die auf Knopfdruck Töne produzieren. Rainer Michel ist halt ein Tonkünstler auf allen Ebenen, begeistert von Menschen und Musik ohne Grenzen. Die Band Pier 21 kann man buchen, bitte Mail an: bildklang@korridor.info Petra Baumgardt

 KORRIDOR, Schulstr. 30, Frankfurt

www.korridor.info Rainer Michel Filmmusik Showreel 2017 auf youtube: https://www.youtube.com/results? search_query=rainer+michel+filmmusic+2017+ showree m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


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tanzen am fluss robert johnson Wer früh an einem Sommersonntag mit dem Fahrrad den Main entlang von Offenbach nach Frankfurt fährt, trifft 100 Meter vor der Unterquerung der Kaiserleibrücke auf eine Ansammlung von Taxis und jungen Menschen. Letztere blinzeln in die Morgensonne, sehen müde aus, glücklich und etwas entrückt, als ob sie gerade aus einer anderen Welt kommen. Diese andere Welt ist ein unscheinbares, einstöckiges Gebäude am Nordring 131, Flachdach, umlaufender Balkon mit Blick auf den Main, ein Schild über dem blaugestrichenen Torbogen: Sport- und Gesundheitszentrum WIKING. Für Nichteingeweihte sieht es aus wie eines der vielen Bootshäuser am Fluss. Für Clubgänger der nunmehr zweiten Generation ist es ein Mekka der elektronischen Tanzmusik. Das Robert Johnson, 1999 von Ata Macias und Sebastian Kahrs eröffnet und benannt nach der Blues-Legende Robert Leroy Johnson, zählt bis heute zu den legendärsten House- und Technoclubs weltweit. In 2016 war es einer der handverlesenen Clubs, die im Rahmen des Projekts „Celebrating 12 m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

of the world's best dance floors“ des renommierten englischsprachigen E-Zines Resident Advisor gewürdigt wurden. „Ein mystischer Ort – man wollte unbedingt reinkommen“, erinnert sich Jürgen Domscheid an seinen ersten Besuch in 2009. Der gebürtige Heidelberger, Jahrgang '88, pendelte über Jahre hinweg fast jedes Wochenende ins Robert Johnson, wie viele andere Stammgäste auch. Er tanzte Nächte hindurch im Gedränge der kleinen Tanzfläche, auf Augenhöhe mit den DJs, stand auf der Terrasse, um Luft zu schnappen, auf den Main zu schauen, zu rauchen, mit Gleichgesinnten zu reden, meist über Musik. 2012 legt er zum ersten Mal selbst in seinem Lieblingsclub auf, unter dem Künstlernamen Ramone. 21


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Ein Jahr später zieht es den studierten Elektrotech- exemplarisch für den Übergang von der analogen niker ganz nach Offenbach. Heute lebt er mit seiner in die digitale Welt: Als Teenager spielte er Bass in Familie in der Nähe des Wilhelmsplatzes und hat ein seiner Kirchengemeinde, dann in einer Punkrockkleines Tonstudio im ehemaligen Zollamt angemietet. Band, heute arbeitet er daran, sich als DJ und ProFast alle seine Freunde und musikalischen Partner hat duzent einen Namen zu machen. „Das Robert Johnson er im Robert Johnson kennengelernt. „Der Club ist ein bucht die besten DJs der Welt und gibt gleichzeitig dem Treffpunkt, eine Art Wohnzimmer für Leute, die kreativ lokalen Nachwuchs eine Chance – auch diese Experiarbeiten im Bereich Musik, Kunst, Design, Fotografie, mentierfreudigkeit macht den Club so einzigartig. Und Neue Medien – viele kommen aus dem Umfeld der natürlich seine Anlage, die ist einfach der Hammer,“ HfG“, erzählt Jürgen. schwärmt er. Tatsächlich geht die Gründung des Clubs auf eine In- Eine gelungene Clubnacht lebt für Jürgen von einer itiative von Heiner Blum zurück, seit 1997 Professor komplexen Dramaturgie. „Du nimmst die Gäste mit auf für Experimentelle Raumkonzepte an der Hochschule eine Reise, eröffnest einen weiteren Horizont.“ Es gilt, für Gestaltung in Offenbach. Bis heute ist er dem Club verschiedene Phasen zu gestalten, die Musik immer und seinen Betreibern eng verbunden. Im Rahmen im Fokus: das Warm-up von Mitternacht bis zwei, die der Veranstaltungsreihe Robert Johnson Theorie prä- Prime Time mit Ups & Downs und nach fünf die After sentiert Blum in lockerer Folge prominente, fachkun- Hours. „Die letzten drei Tracks müssen catchy sein dige Gäste – Soundspezialisten, Muund den Leuten im Kopf siker, Autoren, DJs – mit Vorträgen  Robert Johnson bleiben, wenn sie in der zum Thema Clubkultur, Produktion Nordring 131, 63067 Offenbach Morgendämmerung in die und Rezeption elektronischer Musik. reale Welt zurückkehren …“  mehr: Jürgen Domscheids musikalische Christine Ciampa Sozialisation und Entwicklung steht www.robert-johnson.de www.residentadvisor.net www.loof.tv www.heinerblum.de Come On In My Kitchen: The Robert Johnson Book (2012)

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DJ Ramone (Jürgen Domscheid)

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tonstudio bieber Zu Bieber gehört nicht nur der legendäre Berg, in der Aschaffenburger Straße befindet sich seit Ende der Siebziger des letzten Jahrhunderts das Tonstudio Bieber. Der Name einfach, gerade raus und ohne Schnörkel: Tonstudio Bieber.

Es gibt Gerüchte, die besagen, hier wären Boney M und Milli Vanilli von Frank Farian aufgenommen worden. Sie sind nicht zutreffend. Das geschah in dem damals legendären Europa Sound Studio von Fred Schreier in der Rathausgasse ein paar Häuser weiter. Das verfügte über eine hervorragende Technik, war aber zu klein, um Schlagzeug und Chöre aufzunehmen. Deshalb ist Frank Farian mit diesen Teilen der Produktion in das Tonstudio Bieber um die Ecke ausgewichen. Nach den wilden Achtzigern wechselte das Studio mehrmals die Besitzer und eine größere Renovierung und Modernisierung stand an. Oliver Rüger und Andi Kerl übernahmen den brachliegenden Laden 2002 und steckten erstmal ein Jahr und viel Geld in die Sanierung. Oliver Rüger, das Multitalent, Gitarrist, Komponist und Produzent war auf Tour, unterwegs in Sachen Pop und Geldverdienen. Er spielte, komponierte und produzierte unter anderem für Sasha und Max Mutzke. Dass dabei auch der eine oder andere Top-Ten-Titel herauskam, war umso erfreulicher. Irgendwann war aber gut. m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

2012 übernahm Oliver Rüger das Studio alleine. Dafür findet er heute klare Worte: „Es hatte alles seine Zeit, aber Glamour und Geld sind nicht alles.“ Bis er mit der Musik wieder Geld verdient, fährt Oliver Rüger auf dem Rettungswagen Dienste. „Da sieht man mal andere Seiten der Stadt.“ Heute kann er musikalisch das verwirklichen, worauf er Bock hat. „Musik hat etwas mit Haltung zu tun, auch sich selbst gegenüber muss man die bewahren.

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Keine Dateneditionen ins Netz stellen, sondern Musik, die handgemacht ist, live eingespielt, von Musikern, die auch Haltung zeigen, Spaß am Musizieren, am ROCK’N ROLL haben, da finde ich mich wieder.“ Wenn Oliver Rüger, eingefleischter Kickersfan und Offenbacher, nicht unbedingt Gelegenheitsraucher, Haltung meint, dann erzählt er gerne eine Anekdote: „Waren so ein paar Youngster im Studio. Nachmittags dann Pause mit Stückchen und Milchkaffe. Da gucken die schräg auf den Butterstreusel. – Oli haste nicht was mit Schokolade, so aus dem Supermarkt? – Ne! Nu probier' doch erstmal. Der Kerl beißt ab, kriegt große Augen. – Wie Geil ist das denn! – Ja, sag ich da: Das ist vom Bäcker und der steht morgens um drei Uhr auf, damit du nachmittags ein geiles Stück richtigen Kuchen auf dem Tisch hast. Von einem echten Bäcker, echt gebacken und das macht der jeden Tag. Das nenn' ich Haltung: Immer versuchen, sein Bestes zu geben, um jemandem ein gutes Gefühl, einen geilen Moment zu bereiten. Und es ist egal, ob in der Backstube, da schmeckt man es, oder hier, da hört man es! Punkt.“ Das Spektrum im Studio reicht von Singer-Songwriter, Rock, Indie, Blues bis zum Jazz. Die großen Räume mit dem Flair, „gehobener“ Probenraum, alles andere als klinisch kühl, werden von vielen Stamm24

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kunden und Bands aus der Region geschätzt. Es herrscht eine ungezwungene, gemütliche Atmosphäre, in der man auch mal für einen Moment die Füße hochlegen kann. Auch große Namen greifen gerne auf die mehr als 25 Jahre Erfahrungen von Oliver Rüger zurück. Eine Sammlung von Mikrofonen und ein analoges Mischpult sorgen für einen Sound der beeindruckt. Dave Sardy aus Los Angeles bedankte sich schon mal: „HEY OLI , like your work, easy job to mix it. Good work…“ Solche Komplimente erfreuen und adeln natürlich. Digitale Möglichkeiten werden durchaus auch genutzt und mit der analogen Welt verbunden. Beides hat seine Berechtigung. In beiden Welten zu arbeiten, mit weniger Geld, dafür mit Mut und Liebe und mit echten Musikern echte Musik zu machen, darin sieht Oliver Rüger heute seinen Job und findet seinen Spaß. „Nicht in Berlin, Hamburg, München oder Köln – Offenbach ist meine Stadt. Ich lebe hier, trotz der Widersprüche und Haken gerne und mache hier Musik.“ Über hundert Platten sind mittlerweile aufgenommen und gemixt worden. Es ist Oliver Rüger zu wünschen, dass es noch viele, viele mehr werden. Thomas Lemnitzer m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


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gezählte musik. erzählte musik. Geschichten werden erzählt, das Zählen wird Musik, das Sprechen wird Musik, Geschichten entstehen im Kopf.

theresa buschmann gezählte musik. erzählte musik … undsoweiter… Erstmal etwas sprachlos und irritiert sind wohl die ersten Reaktionen. Nicht sofort erschließt sich dem ungeübten Publikum der experimentelle Umgang mit Sprache, Musik, Performance. "Es geht mir um Lautpoetik, gesprochene Musik, die Auslotung der Grenzbereiche zwischen Sprache und Musik", so T.B. "Mich interessieren dabei besonders die Musik des 20./21. Jahrhunderts und wegweisende Künstler wie Gerhard Rühm, Kurt Schwitters oder John Cage." Theresa Buschmann studierte Gesang und Soziologie und hat eine Ausbildung zur Konzertsängerin und Sprecherin. Sie gehörte zu den Gründungsmitglieder des "belcanto ensemble frankfurt". Man findet in ihrer Biografie CD-Produktionen und Konzerte im In- und Ausland (u.a. steirischer herbst – graz; aspekte salzburg; 9. biennale berlin) und eine lange Reihe von Projekten mit anderen Musikern und/oder bildenden Künstlern. In Offenbach in­i­ti­ie­rte Buschmann u.a. das Ariadne Projekt Ensemble und führt gemeinsam mit Julius J. Jonasch den Nachbar – Kunstraum Bürgel. 26

Sie hören und sehen als Solo und im Duett: zum beispiel / Laufen bis man außer Atem ist / deutsche Volkslieder / wahnsinn/ Gutenachtgeschichten / kitzel zwischen käse und kuchen / Zählduette / momentgedichte / undsoweiter Sprechstimme: Gesprochene Musik und Lautpoesie des österreichischen Komponisten, Schriftstellers und bildenden Künstlers Gerhard Rühm und des amerikanischen Komponisten und Schriftstellers Tom Johnson. Konzertbeschreibung zu einer Aufführung von Theresa Buschmann und Hartmut Andres, 2008 Zimmertheater Tübingen, Jazz und Klassiktage

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Foto: Julius J. Jonasch

"Im Oratorienchor habe ich schon mit 9 Jahren gesungen. Große Chormusik ist jetzt für mich nicht mehr so interessant," erklärt T.B. Seit 2003 begibt sich die Künstlerin mit dem Ariadne Projekt Ensemble in labyrinthische Gesangs- und Klangwelten. Aus einem ihrer Workshops an der Musikschule Offenbach entstanden, arbeitet das Ensemble jetzt frei, in wechselnder Besetzung, an anspruchsvollen Projekten. Wichtig sind Therese Buschmann Themen mit historischen und aktuellen auch politischen Bezügen. "Musik und Komposition korrespondieren mit den Bedingungen und Verhältnissen ihrer Entstehungszeit, sind Ausdruck gesellschaftlicher Situationen. Die Zeit vor und nach dem 1. Weltkrieg war sehr wichtig für gesellschaftliche und künstlerische Entwicklungen bis heute. Dort begebe ich mich auf Spurensuche." Seit 2014, dem Gedenkjahr zu 100 Jahre 1. Weltm u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

krieg, arbeitet Buschmann an einer Veranstaltungsreihe 'Kunst und Krieg'. Auch die Künstler/innen in dieser Zeit waren direkt betroffen, nahmen Stellung für oder gegen den Krieg und versuchten mit ihrer künstlerischen Arbeit Einfluss zu nehmen. Mit dem Ariadne Projekt Ensemble gab es dazu bisher vier Veranstaltungen in der Schloßkirche in Rumpenheim, der alte Nikolaikirche Frankfurt, FRONHOF Leutesdorf am Rhein und dann im September 2017 im Nebbinschen Gartenhaus in Frankfurt. In anderen Produktionen arbeitet die Musikerin genreübergreifend auch mit bildenden Künstlern zusammen. Mit Gabiele Juvan realisierte sie z.B. im Oktober 2016 in der Alten Nikolaikirche am Frankfurter Römer eine multimediale Auseinandersetzung mit dem Werk des blinden, amerikanischen Extremkünstlers Louis B. Hardin, der sich 'Moondog' nannte. ('Moondog – The Man The Music The Story. Gerry Monaghan, Gabriele 27


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Foto: Julius J. Jonasch

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„ Fronhof " in Leutesdorf am Rhein Okt. 2016: Kunst und Krieg 4 „Rundlauf " (Verena Geyer, Pamela Kipp, Lena Mittelbach, Renate Vogel, Stephanie Fehling, Ute Hauswald, Heinz Gödelmann, Rudolph Klemisch, Biörn Wolf, Michael Strowik Leitung: Theresa Buschmann)

Juvan und David Rodgers initiierten die Veranstaltungsreihe, die vorher bereits in Manhatten/New York und den Finger Lakes im Norden des Staats New York aufgeführt wurde.) "Stimme haben und Stimme sein", benennt Thesea Buschmann ihr künstlerisches Motiv. Sprechen, Sprache, Stimme sind substanzielle Bestandteile unserer kulturellen Existenz. Die nähere, grundlegende Beschäftigung damit, führt in neue Dimensionen und macht manchmal sprachlos. Petra Baumgardt

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© Nicolas Carbenay

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junger gospel & rnb aus of theFlavourSpot "Steigt bitte nicht aus der Bahn aus!“ Der junge Chor aus Offenbach begeistert bei einer spontanen Probe in der Straßenbahn die Mitfahrenden ebenso wie eine von ihnen Dieter Bohlen bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Die positive Ausstrahlung der Mitglieder von „TheFlavourSpot“ lässt den Funken bereits überspringen, noch bevor sie zu singen begonnen haben. „Wir sind alle ein bisschen verrückt, haben Charakter und Niveau“ erzählt die Initiatorin des Chores, Jay Tuffour, 21. Sie ist nicht nur Sängerin und Keyboarderin der Gruppe, sondern auch Co-Teamerin im KJK Sandgasse. Hier hat der Chor 2014 mit großem Erfolg am SchülerBand-Konzert „School off Rock“ teilgenommen. „Inzwischen sind sie eine feste Musikgruppe unseres Hauses und wirken an verschiedenen Projekten unserer musikpädagogischen Arbeit mit", sagt Claudia Weigmann-Koch, Sozialpädagogin im Jugendkulturbüro. m u t & liebe M ä r z / april / M ai 2 0 1 7

Große Individuen Einige der Sängerinnen und Sänger hatten sich in der Bachschule Offenbach zu einer RnB (Rhythm and Blues) Band formiert, später kamen weitere Mitglieder zum Gospelprojekt hinzu. „Wir sind zusammen aufgewachsen, zusammen erwachsen geworden.“ Genau das helfe, um professionell zu sein. Die Chormitglieder verstehen sich blind und kennen ihre Stimmen sehr genau. Beim ersten Anhören eines Musikstücks, das sie neu einüben möchten, wissen sie sofort, wessen Stimme zu welchem Gesangspart passt. „Wir singen dann meistens gleich los und entwickeln direkt unseren eigenen Stil“. Professionelle Unterstüt29


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Franklyna Benjamin Mizpah Princess

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Mariatou Manuella Eunice Sarkodie

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zung erhalten sie von Ogechi Nwogwugwu, Sängerin und Vocal Coach: „Das sind alles große Individuen. Ich bringe ihnen nicht einfach etwas bei, sondern helfe, das aus ihnen herauszuholen, was in ihnen steckt.“ Mariatous Stimme begeistert Dieter Bohlen Viele von ihnen sind mit Gott, Kirche und Musik groß geworden. Dennoch sei Glaube keine Voraussetzung für Gospel und RnB. „Beim Singen fühlt man den Vibe, auch wenn man kein Christ ist“, erzählt Mariatou Camara. Die 16jährige Schülerin hat es jüngst in die TVShow „Deutschland sucht den Superstar“ geschafft. Juror der RTL-Castingshow, Dieter Bohlen, zeigte sich begeistert von der jungen Frau: So eine Stimme habe er noch nie gehört. Er lobte den hohen Wiedererkennungswert. Unser großes Ziel ist es, im Capitol zu singen Gospelklassiker wie „Melodies from Heaven“ von Kirk Franklin oder „Blessed“ von Fred Hammond werden neu arrangiert. „Wir wollen es nicht so singen, wie die 30

Älteren in der Kirche. Wir machen unser Ding daraus“, sagt Jay. Den jungen Musikern ist es wichtig, dass die Musik aus der Kirche herauskommt und an allen denkbaren Orten gehört wird. Inzwischen haben viele Konzerte stattgefunden, die Nachfrage steigt. „Aber auch wenn wir uns zufällig irgendwo treffen oder zusammen Bahn fahren, beginnen wir zu singen“, erzählt Mariatou. Das komme bei den überraschten Zuhörern sehr gut an. „Die Leute haben sogar schon gesagt: Steigt bitte nicht aus der Bahn aus!“ Alle lachen das herzliche und vertraute Lachen eines eingeschworenen Teams, das große Ziele hat, die Jay konkret benennt: „Wir suchen Sponsoren für ein Konzert, das wir gemeinsam mit anderen Gospelchören machen möchten.“ Das KJK Sandgasse sei dafür zu klein. „Unser großes Ziel ist, eines Tages im Capitol zu singen.“ Während der anschließenden Präsentation des Songs „Melodies from Heaven“ hat jeder Zuhörer im Raum Gänsehaut und spürt: „TheFlavourSpot“ haben das Zeug dazu, noch größere Ziele zu erreichen. Helena Malsy & Wolfgang Malik m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


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rappen für offenbach mourad kill Mut&Liebe: Hallo Mourad, du machst als Offenbacher Rapper schon ein paar Jahre von dir reden. Gibt es Talente in der Stadt, die den Sprung nach oben schaffen können? Mourad: Es tut sich hier einiges in Sachen Hip Hop. Es gibt derzeit viele Talente, die ihre Chance suchen und sie auch verdienen. Von einem meiner Cousins könnte man in Zukunft noch einiges hören. Dann gibt es den Rapper Soufian, der in den letzten Jahren einen steilen Weg nach oben gemacht hat und vor kurzem erst vom Rapper Haftbefehl unter Vertrag genommen wurde, der ja bekanntlich aus Offenbach stammt. Andere Rapper gilt es erst noch zu entdecken.

Gibt es Konkurrenz unter den Offenbacher Rappern? Mourad: Nein, man kennt sich unter einander, versteht sich und es herrscht Zusammenhalt.

Wie bist du zum Rappen gekommen? Mourad: Ich habe gemerkt, dass ich es kann. Dann habe ich Gas gegeben. Anfangs war es nur ein Hobby, aber mittlerweile verdiene ich Geld damit.

Warum bringt Offenbach mehr Rapper hervor als andere, gleichgroße, deutsche Städte? Mourad: Deutscher Rap kommt aus Frankfurt – das wissen alle, auch Bushido. Azad war früh am Start, Flame, das Rödelheim Hartreim-Projekt. Letztlich sind Frankfurt und Offenbach ja auch irgendwie eine Stadt, zwischen beiden Städten liegt nur ein Katzensprung. Das hat dazu geführt, dass Hip Hop auch in Offenbach groß wurde.

Viele Menschen denken, dass Rap hauptsächlich von jungen Männern mit Migrationshintergrund gemacht wird. Ist das so? Mourad: Nein, ich kenne auch viele Deutsche, die rappen. Es gibt Vorbilder wie Haftbefehl, die Türen öffnen, und die dann auch dafür sorgen, dass sich manchmal junge Männer mit fremden Wurzeln von ihrem Erfolg inspirieren lassen. Er hat unsere Stadt m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

Aktionswochen Testfahrten Werkstatt– – – – – – – – – – – Starkenburgring 4 63069 Offenbach T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de

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© Ben Kilb, www.benkilb.com

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bekannter gemacht. Das wollen dann auch andere junge Männer.

Haftbefehl hat aber auch das Bild geprägt, dass in Offenbacher nur Gangster unterwegs sind. Mourad: Das ist halt Rap. Aber bei Haftbefehl verhält es sich nicht anders als bei Bushido: Er ist ebenfalls ein ganz Lieber und rappt über Mafia und was weiß ich. Das wird aber oft missverstanden: Inwiefern? Mourad: Vieles ist gar nicht so gemeint. Das ist eben Rap-Attitüde.

In den USA war die Entstehung des Hip Hop auch eine Art Protest. Ist das hierzulande ähnlich? Mourad: Auf jeden Fall. Viele lassen ihren Frust auf diese Weise raus. Aber das ist immer noch besser, als wenn jemand auf die Straße geht und auf Leute losgeht. Leute lenken sich mit Rap ab, und solange das so ist, sollte man Rappern auch die Möglichkeit geben, ihr Ding zu machen.

Eine weitere Frage zum Verhältnis zwischen Offenbach und Frankfurt. Vor 10, 20 Jahren gab es noch klare Trennlinien. Inzwischen definiert sich jemand wie Haftbefehl als Offenbacher und Frankfurter Rap32

per. Hat er die Grenzen verschwimmen lassen? Mourad: Ich denke, dass die Rivalität eher was mit der Feindschaft zwischen den Kickers und der Eintracht zu tun hat. Aber Offenbacher und Frankfurter Rapper sind cool miteinander. Wenn jemand was anderes erzählt, hat er keine Ahnung.

Was sind die Unterschiede zwischen deutschen RapHauptstädten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Stuttgart? Mourad: Gibt es eigentlich keine, man kennt sich unter einander.

Spielt deutscher Rap eine zu kleine Rolle im deutschen Radio? Mourad: Deutscher Rap ist dort auf jeden Fall unterrepräsentiert. Er sollte dort auf jeden Fall mehr gespielt werden. Und wenn jemand sich über Schimpfworte beschwert, dann sollte man auf die Texte von USKünstlern wie Rihanna hören, die sich ebenso sehr vulgär ausdrücken.

Viele deutsche Rap-Texte beinhalten auch gar keine Schimpfworte. Mourad: Genau, oft geht es um Integration, Anti-Rassismus. m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


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Als Offenbacher Rapper kann man auch den Ruf Offenbachs verbessern. Mourad: Absolut, Offenbach sollte für andere Städte ein Vorbild sein. Die Menschen hier mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen leben friedlich zusammen, respektieren einander. Wir gelten als Ghetto. Wer das denkt, sollte hier mal vorbeischauen und sich dann eine Meinung bilden.

Würdest du sagen, dass geförderte Rap-Projekte wichtig sind? Mourad: Davon kann es nicht genug geben. Den Kids kann das dabei helfen, sich selbst zu verwirklichen, sie gammeln nicht und bauen keine Scheiße. Stattdessen treten sie sogar auf. Solche Projekte sollte es in Offenbach noch viel mehr geben. Ich habe selbst schon Projekte dieser Art geleitet. Jugendlichen brauchen Halt. Mir hat Fußball und Musik sehr geholfen.

Jugendliche entwickeln damit schließlich auch Selbstbewusstsein. Mourad: Eben. Manche wollen, aber trauen sich nicht, Musik zu machen. Solche Projekte geben ihnen dann die richtigen Werkzeuge in die Hand. Sie lernen, wie sie rappen, produzieren und veröffentlichen. Da haben die Jungs Bock drauf. Ben Kilb und Wolfgang Malik führten das Gespräch

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info Einladung zum FACHTAG IM OSTPOL

Willkommen in der "Kopfwerkstatt"

Relevante psychotherapeutische Elemente in der Sozialen Arbeit mit Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung 18. Mai 2017, 10:00 bis 17:00 Uhr ostpol, Hermann-Steinhäuser Str. 43 Referent: Dipl. Psych. Hans Gunia Veranstalter: Stiftung Lebensräume Offenbach a. Wir wollen an diesem Fachtag hilfreiche Strategien im Umgang und in der Betreuungspraxis mit Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung aufzeigen und diskutieren. Hans Gunia, Verhaltenstherapeut und Mitbegründer des DBT-Netzwerks in Darmstadt, hat jahrelange Erfahrung als Therapeut von Borderline-Klienten und als Supervisor in Betreuungseinrichtungen. Er referiert u.a. über die Grundzüge der dialektischbehavioristischen Therapie und zeigt anhand von Fallbeispielen auf, wie diese Elemente in die alltägliche Betreuungspraxis Einklang finden können. Zielgruppe der Veranstaltung: Alle interessierten Kolleg/innen, die mit dem genannten Klientel arbeiten. Information und Anmeldung: www.lebsite.de

Die 48-jährige Dr. Karin Manz beschreibt sich selbst als vielseitige und vor allem neugierige Person. So liegt es auch nahe, dass sie in Folge ihres über 20jährigen Berufslebens als Sozialforscherin und praktizierende Sozialpsychologin ein neues, außergewöhnliches Konzept von psychologischer Arbeit entwickelte. In ihrer im vergangenen Jahr am Offenbacher Marktplatz eröffneten „Kopfwerkstatt“ bietet sie spannende Sitzungen, die sich durch Perspektivenwechsel, hirngerechtes Lernen und Erfolgskontrolle auszeichnen. Die gebürtige Regensburgerin, die in Wuppertal und Frankfurt am Main studierte und schon seit 1999 in ihrer Wahlheimat Offenbach lebt, berät zudem auch Offenbacher Unternehmen in kniffligen Personalfragen. Als ehemalige Personalchefin weiß sie eben, wie alle Beteiligten das Beste aus jeder Situation machen können.

NEU in OFFENBACH

Die "Kopfwerkstatt"

Privatpraxis für psychologische Beratung & Therapie Hypnose – Supervision – Aufstellungen Dr. phil. Karin Manz 20 Jahre Paar- und Familientherapeutin, Supervisorin

Berliner Str. 50 – 52, 63065 Offenbach +49 (69) 981 964 93 +49 (172) 66 517 59 www.dr-manz.com

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P rojekt

alle können im KLANGGARTEN mitsingen Der Offenbacher Projektchor KLANGGARTEN ist ein Inklusionschor der ersten Stunde und bundesweit einzigartig: Erkrankte Menschen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Sana Klinikums und der Stiftung Lebensräume Offenbach singen wöchentlich gemeinsam mit Mitarbeitern, ehemaligen Patienten, Angehörigen und Freunden. Jeder der singen möchte, kann teilnehmen – es gibt keine weitere Voraussetzung. Niemand wird wegen seiner Erkrankung ausgeschlossen. Seit Gründung haben an 20 Projekten 150 Menschen teilgenommen. Eine Würdigung. von Johann Kneißl, alleMunde – anders kommunizieren, www.allemunde.de

n Seit Herbst 2011 finden vier jahreszeitliche Chorprojekte mit jeweils 8 bis 12 Proben und anschließendem Konzertauftritt statt. 2013 wurde der Chor von den Teilnehmern in „KLANGGARTEN – Offenbacher Projektchor“ umbenannt: „Weil wir wie in einem bunten Garten alles zum Blühen bringen wollen, keinen Menschen ausschließen.“ Das Motto wird bis heute gelebt. Die Einzelhandelsverkäuferin Evelyn Maurer, 48 (alle Teilnehmernamen geändert), ist seit 4. Januar in stationärer Behandlung in der Psychiatrie. Eine Woche später nimmt sie an der ersten Probe des Projekts „Frühling 2017“ im Gemeindesaal der Mirjam-Gemeinde teil. „Horch was kommt von draußen rein“ probt sie im Sopran mit 8 Frauen. „Mir mangelt es an Selbstbewusstsein, ich kann keine Noten lesen, singe aber gerne. Schon beim zweiten Mal spürte ich, dass der Chor mein Selbstwertgefühl stärkt.“ Evelyn Maurer lächelt, würde gerne beim KLANGGARTEN bleiben, „wenn es meine Arbeitszeiten zulassen.“ Auch Helmut Hofer, 42, kam während seines Klinikaufenthalts zum Chor. Der Beschäftigte eines Behindertenfahrdienstes ist seit der ersten Stunde dabei: „Jede Woche – die Gemeinschaft tut mir gut.“

Mutter und Tochter singen Alt 29 Mitglieder zählt aktuell der gemischte Chor KLANGGARTEN, 20 davon haben eine psychische Erkrankung, darunter 9 Frauen und 11 Männer. 9 Teilnehmer sind professionelle Mitarbeiter, Freunde und Familienangehörige. Im Schnitt nehmen 30 Menschen an einem Chorprojekt teil. Sigrid Thon ist mit 82 Jahren m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

die Älteste und seit zwei Jahren mit ihrer Alt-Stimme dabei. Sie kommt mit dem Fahrrad zu den Proben und singt gemeinsam mit ihrer Tochter. In ihrer Gymnastikgruppe beim Ballsportclub BSC erfuhr sie von „zwei Chordamen“ vom Projekt. „Mir macht der Chor Freude, das ist eine tolle Truppe. Auch überzeugt mich das Motto ‚Jeder kann singen‘ – wie unser Chorleiter sagt.“ Auftritte hatte sie mit dem Chor bei der Klinikweihnachtsfeier, in der Heidelberger Fußgängerzone und der Tagesstätte in Langen. Sie freut sich auf den Chorbeitrag im Magazin „Mut & Liebe“. Bei ihrem letzten Frisörtermin hatte sie das Themenheft „Literatur“ dabei. Sie lacht: „Da musste ich nicht die Brigitte lesen.“ Erika Kraus, 53, kam zuhause nicht mehr raus, kann singen, traute sich aber nicht in einen Chor. Die Fallmanagerin der Integrierten Versorgung Psychiatrie von VersA-Rhein-Main hat ihr den Chor ans Herz gelegt. „Ich bin so schön aufgenommen worden, niemand fragte nach meiner Krankheit, der Chor hat mein Selbstbewusstsein wieder aufgebaut.“

Gesungen wird, was Spaß macht Das Chorrepertoire ist kunterbunt wie die Chormitglieder. Alle Genres aus dem 20. Jahrhundert von Klassik über Schlager, Pop und Rock bis hin zu Geselligkeits- und Weihnachtsliedern finden sich auf den Notenblättern. Auch Medleys werden zusammengestellt und gesungen. Zu Beginn eines Projekts werden von 10 Liedvorschlägen 3 bis 4 neue ausgewählt. Zwischen „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Let 35


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it be“ oder „Earth Song“ von Comedian Harmonists, Beatles und Michal Jackson passen wunderbar Lieder wie „Kumbaya, my Lord“, „Veronika, der Lenz ist da“ und „Horch, was kommt von draußen rein“. Beim Klanggarten gibt es keine Grenzen. Gesungen wird, was Freude bereitet und das Gesangsniveau wächst von Projekt zu Projekt. Sopran, Alt, Tenor und Bass – drei- und vierstimmige Lieder sind für den KLANGGARTEN kein Problem. Für jeden ist stets etwas dabei. Mit dem breiten Repertoire können Auftritte zu jahreszeitlichen Festen, Gottesdiensten in Kirchengemeinden oder Weihnachtsfeiern in der Psychiatrie, Gesangsfesten und Straßenkonzerten umgesetzt werden.

mittel. Von Martin Meding stammt auch das Motto „Jeder Mensch, der singen möchte, ist herzlich eingeladen“. Seit 2011 steht es auf jedem Plakat und hat schon viele dazu ermutigt, selbst während eines stationären Klinikaufenthalts mitzusingen. Der Gründer des Offenbacher Projektchors legt bei den Proben einige Meter zurück: Am Klavier werden die Töne angespielt, vor dem Chor dirigiert, Teilnehmern am Notenblatt die Stimmen erklärt, mit Textmarker gekennzeichnet. Mal spielt eine Hand am Klavier und die andere dirigiert, mal leistet er in Dirigentenpose vor dem Chor „Ganzkörpereinsatz“. Die Stiftung Lebensräume finanziert das Chorleiterhonorar, der Verein Lebensräume e.V. das jährliche Chorprobenwochenende auf der Ebernburg.

Der Chorleiter als Konstante Der Pfarrerssohn und Diplom-Psychologe Martin Meding, 46, ist Chorleiter mit Herz und Seele und bringt für den Chor die nötige Menschenkenntnis mit. Mit 15 Jahren beginnt er als Organist seine Laufbahn, macht seinen Posaunenchorleiterschein. Er leitete den Männerchor MGV Mörschbach, gründete den gemischten Chor „da capo“. Seit 15 Jahren ist der Systemische Therapeut beruflich in Fachkliniken zur Alkoholentwöhnung und Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie tätig, seit 2015 in einer Suchtberatungs- und Behandlungsstelle. Neben der klassischen Beratungs- und Behandlungsarbeit sind für ihn Flügel und Klavier wichtige therapeutische Hilfs36

Neue Lebensfreude „Das gemeinsame Singen im Chor schafft ein Erleben, das niemand alleine erreichen kann“, erzählt Martin Meding zur Grundidee des Inklusionschors. Er beobachtet auch, dass es eine hilfreiche Erfahrung ist, von der Chorgemeinschaft getragen und gestützt zu werden – gerade dann, wenn es ein Mensch psychisch sehr schwer hat. Für seelisch Erkrankte ist es nicht einfach, am kulturellen und gemeinschaftlichen Leben teilzuhaben. Beim Chor kann jeder bei Projektbeginn entscheiden, ob er wieder teilnehmen und bei den Auftritten dabei sein möchte. Auch Menschen in Krankheitsphasen finden ihren Platz und m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


Psychosoziale Dienste für Mensch und Gemeinschaft

selbst „bizarres Verhalten“ oder längere Ausfälle während Klinikaufenthalten tragen die Teilnehmer mit. Das ist in anderen Chören nicht so – „da wird Druck ausgeübt und Menschen ausgeschlossen“, weiß Martin Meding von Teilnehmern zu berichten. Elisabeth Wagner ist nach schwierigen Chorphasen und einem Klinikaufenthalt jetzt über ein Jahr regelmäßig dabei und eine „große Stütze im Sopran“, sagt wertschätzend der Chorleiter. Erika Lang, 53, beschreibt sich als „selbstunsicher und ängstlich“. Erst nach dem dritten Projekt nahm sie „bei einem Auftritt teil“. Beim letzten Weihnachtskonzert sang sie im Trio. Von Außenstehenden wird nach einer Krankheitsphase der Unterschied von „Gesunden“ und „Kranken“ nicht bemerkt, die Grenzen vermischen sich. „Und das ist gut und schön so“, freut sich Martin Meding und fügt hinzu: „Am Ende steht das Erfolgserlebnis: Ein Stück wird vierstimmig aufgeführt, alle singen mit, sind für den Erfolg verantwortlich, teilen gemeinsam ihre Freude.“ CHORPROBEN finden jeweils mittwochs von 17.00 bis 18.30 Uhr im Gemeindesaal der MirjamGemeinde, Waldstraße 74 in Offenbach statt.

 NÄCHSTER AUFTRITT Am Mittwoch, 22. März 2017 gibt der KLANGGARTEN ab 15.30 ein öffentliches „Kleines Frühlingskonzert“ in der Aula des Caritas Seniorenheims „St. Elisabeth“, Schumannstraße 172 in Offenbach/Rosenhöhe.  Kontakt Martin Meding, 0177 58 33 184 klanggartenoffenbach@web.de Aktuelle Chortermine im Kalender unter www.lebsite.de

Die Stiftung lebensräume Offenbach am Main ist seit 1982 als gemeinnützige Organisation regional tätig. Wir kümmern uns um Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen und unterstützen sie in allen Lebensbereichen: Von der Wohnung bis zur Arbeit, von der Behandlung bis zur Betreuung. In den Zweckbetrieben und Beteiligungsgesellschaften von lebensräume bieten qualifizierte Mitarbeiter spezialisierte Dienste an, immer individuell und abgestimmt auf den Einzelnen.

LEBENSRÄUME Gemeindepsychiatrie in Stadt, Ost- und Westkreis Offenbach Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen | Tagesstätten |Betreutes Wohnen | Stationäres Wohnen für psychisch behinderte Menschen

LEBENSRÄUME Gesundheitsdienste für Offenbach und im Rhein-Main Gebiet Integrierte Versorgung Psychiatrie | Netzwerk psychische Gesundheit | Psychotherapie Beratung

LEBENSRÄUME Arbeitshilfen für Stadt u. Kreis Offenbach Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte im Arbeitsleben | Arbeitsdiagnostik | Arbeitstraining und Belastungserprobung | Fallmanagement | Job Coaching | Projekt All inklusiv

ESSwerk Integrationsfirma in Stadt und Kreis Offenbach Verpflegungsdienste an Schulen | Catering | Beschäftigungsmaßnahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung | Ausbildung (geplant)

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Stiftung LEBENSRÄUME Offenbach am Main Starkenburgring 31 | 63069 Offenbach T +49 69 838316-0 | F +49 69 838316-16 www.lebsite.de | info@lebmail.de


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auf gute nachbarschaft pop up im stadtteil

● Die Idee, eine Nachbarschaftsgruppe zu gründen entstand am Lagerfeuer, auf einer Party im Hafengarten. Nachbarn wollte man kennenlernen und das Viertel aufwerten und lebenswerter machen, liebenswert sollte es werden. Und so organisierten vier Leute, die sich zufällig trafen und feststellten, dass sie Nachbarn sind, das erste Pop up-Picknick. Sie plakatierten die Straßen mit selbstgezeichneten Flyern und luden alle ein die Lust hatten vorbei zu kommen, mit ihnen zu feiern. So versammelten sich um die 40 Leute, jeder brachte etwas mit. Stühle, Essen, Getränke Musik. Der laue Sommerabend tat sein übriges. Der Abend war ein voller Erfolg. 38

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m u t & liebe Aus dieser Idee sind inzwischen weitere Pop upAbende entstanden. Eine Pop up-Pumpkin Party mit Kürbisschnitzen für die Kleinen, Kürbissuppe und heißem Kakao. Hier traf sich die Gruppe, die immer weiter wächst, an der Litfaßsäule in der kurzen Straße. Dort zwischen Zebrastreifen und Parkplätzen entstand mit wenig Aufwand ein kleiner Platz, an dem sich Nachbarn zusammenfinden konnten. Unterstützt von der Gemeinwesenarbeit des Quartiersmanagements, die Bierbänke, dreißig Kürbisse und Feuerschalen zur Verfügung stellte, wurde am Lagerfeuer bei Stockbrot noch bis in die späten Abendstunden gemeinsam gefeiert. Die Pop up the Christmastree-Aktion lud die Leute ein Christbaumschmuck, ob alt oder selbst gebastelt, mitzubringen. Damit wurde dann ein Birnbaum in der Krafftstraße geschmückt und jeden Abend erleuchtet. Eine Kneipentour gab es auch, bei der die Kneipen des Viertels erkundet wurden. Jeder dieser Abende bringt neue Impulse, neue Ideen entstehen und Menschen werden sich weniger fremd. Und das ist auch erklärtes Ziel der Gruppe. Natürlich sind nicht immer gleich viele Leute dabei, das ist aber auch nicht Sinn der Sache. Die Anwohner des Viertels sollen Freude daran entwickeln, sich mit ihrem Viertel auseinander zu setzen. Organisiert wird das ganze über eine WhatsappGruppe, die für jeden offen ist, der mitmachen will. Der harte Kern des Organisations-Teams, welches inzwischen aus sieben Leuten

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besteht, versteht sich hierbei nur als Impulsgeber. Es steht natürlich jedem frei, selbst Aktionen zu planen und zu veranstalten. Das ist sogar ausdrücklich erwünscht. Denn es geht darum, Raum für Begegnungen zu schaffen. Einen Kiez, wenn man so will. Und das Bewusstsein zu stärken, wie schön es im Mathildenviertel wirklich ist. Aus den Aktionen der Mathildis, wie sich die Gruppe nennt, hat sich nun innerhalb des Viertels eine neue Dynamik entwickelt. Es werden Dinge getauscht und verliehen, wie zum Beispiel Staubsauger oder Bohrmaschinen. Oder eben Wohnungen untereinander vermittelt. Man hilft sich gegenseitig aus. Auch das ist eines der Ziele. Hannah

 Weitere Aktionen In Planung sind ein Dreck-weg-Tag im März und ein Spring-break, der im Mai stattfinden soll. Zum Nachbarschafts-Stammtisch, der jeden ersten Donnerstag im Monat stattfindet, sind alle herzlich eingeladen. Dieser findet in der Gasstätte Idylle, Krafftstraße/Ecke Bleichstraße statt. Hier werden zu Bier, Cola und Cevapcici neue Pläne geschmiedet und Ideen ausgetauscht.

 Kontakt: Mathildis@gmx.de


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"Together as one" Aktion im Hafen 2, Foto: Katja Lenz

together as one…

die offenbacher flüchtlingshilfe

● Die ehrenamtliche Initiative „Offenbacher Flüchtlingshilfe“ wurde am 08. August 2015 von Katja Lenz und Eric Wolf gegründet, zu einer Zeit, als von einer Unterbringung von Geflüchteten in Offenbach noch keine Rede war. Ursprünglich als reines Statement gegen die immer weiter um sich greifenden, fremdenfeindlichen Kommentare in den Sozialen Medien gedacht, hatte die Gruppe ziemlich schnell mehrere hundert Mitglieder. Als dann die Offenbacher Erstaufnahmeeinrichtung am Kaiserlei eingerichtet wurde, boten Katja Lenz und Eric Wolf im Namen der Gruppe an, eine Kleiderkammer einzurichten, diese mit Spenden zu bestücken und organisatorisch zu begleiten. Dies taten sie mit der Unterstützung zahlreicher Gruppenmitglieder bis zum 30.04.2016. Daneben engagierten sich die Mitglieder bei diversen Veranstaltungen für Geflüch40

tete, beim samstäglichen Familientreff im Hafen 2, bei der Kinderbetreuung und beim Deutschunterricht. Nachdem die Einrichtung und somit auch die Kleiderkammer Ende April geschlossen wurde, hat sich der Arbeitsschwerpunkt der Gruppe auf Alltagsbegleitung, private Patenschaften und „Hilfe zur Selbsthilfe“ verlagert. Hier einige konkrete Beispiele für das Engagement der Offenbacher Flüchtlingshilfe nach Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung: • Samstagstreff im Hafen 2, mit Deutschkurs, Kennenlernen und Austausch • Unterstützung bei dem monatlichen Fest für/von/mit Geflüchteten im Hafen 2 • Bereitstellen von Informationen für die Mitglieder der Gruppe über Veranstaltungen und Schulungen rund um Flucht, Integration und Migration m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


m u t & liebe • Bau einer Info-Poolwebseite – die Seite soll dazu dienen, Helfer/innen in der Flüchtlingshilfe einen schnellen und möglichst umfassenden Überblick über Aspekte der Arbeit mit geflüchteten Menschen zu verschaffen • Spenden werden weiterhin organisiert, gesammelt und für konkrete Hilfsgesuche verteilt • Teil-Finanzierung für Fahrkarten, damit Geflüchtete an Sprachkursen teilnehmen können • Kooperation mit dem Freiwilligenzentrum: die Flüchtlingshilfe war MitOrganisator bei der Tafel der Begegnung im Rahmen der Interkulturellen Wochen • Kooperation mit dem Freiwilligenzentrum: die Flüchtlingshilfe war Kooperationspartner bei der Asylrechtschulung Januar 2017 • Mitwirkung an einem Leitfaden „Ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe“ (ein Projekt des Freiwilligenzentrums) • Kooperation mit dem Freiwilligenzentrum, KIZ SINNOVA, dem Quartiersmanagement und den Naturfreunden Offenbach im Projekt „Geflüchtete ins Ehrenamt vermitteln“ • Kooperation und Austausch mit Offenbacher IK-Klassen (Deutsch-IntensivSchulklassen) • Zahlreiche Helfer engagieren sich mittlerweile auch in anderen Projekten, wie z.B. die Formularhilfe der Caritas

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tin des Hessischen Landtages), vom Stadtmagazin „Mut&Liebe“, der „Offenbacher Sparkassenstiftung“, der Stadt Offenbach und dem kath. und dem evan. Dekanat (Adventskalender), dem Ehrenamtsbeauftragen Reinhard Knecht, der Stadt Offenbach und zahlreichen Offenbacher Bürgerinnen und Bürgern! Seit dem 07.11.2016 betreibt die Offenbacher Flüchtlingshilfe in der Offenbacher Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge eine Teeküche und versorgt die Menschen dort mit Tee, belegten Brötchen, Gebäck und Obst. Hierbei wird sie unterstützt von der Caritas Offenbach, der Gemeinwesenarbeit des Offenbacher Quartiersmanagements, den Offenbacher Naturfreunden und „Essen und Wärme“ Offenbach. Caritas Offenbach bietet – in Kooperation mit der Offenbacher Flüchtlingshilfe – zudem eine Kinderbetreuung in der Außenstelle an. Freiwillige Helfer aus der Offenbacher Flüchtlingshilfe engagieren sich auch dort ehrenamtlich. Diese Einsatzbereitschaft würdigt die Bundeskanzlerin mit einem Empfang am 17. März im Bundeskanzleramt in Berlin. Auch die Offenbacher Flüchtlingshilfe ist zu dieser Veranstaltung eingeladen. Katja Lenz, Eric Wolf

 Kontakt: https:// offenbacherfluechtlingshilfe.wordpress.com infopoolfluechtlingshilferheinmain.wordpress.com

Wochenende im Naturfreundehaus Günthersmühle

Die Arbeit findet inzwischen auch bei Politik und Öffentlichkeit großen Zuspruch. So erhielt die Offenbacher Flüchtlingshilfe großzügige Spenden von Heike Habermann (Vizepräsidenm u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

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kunst im öffentlichen raum franziska möbius in offenbach n Mit der Einladung von Franziska Möbius zu den Kunstansichten präsentieren

Mut&Liebe und Galerie Artycon eine Künstlerin aus Leipzig. Ihre Installation Windwelle ist vom 21. April bis zum 25. Mai im Hafenbecken zu sehen.

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m u t & liebe In Eisenach geboren, studierte sie von 1992 bis 1998 an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle Fachrichtung Malerei/Textil mit Diplom 1998 bei Professor Ulrich Reimkasten. Zahlreiche Installationen, Ausstellungen und kuratorische Tätigkeiten gehören zu ihrem künstlerischen Schaffen. 2014 wurde ihr der Kunstpreis der aquamediale X verliehen. Franziska Möbius arbeitet für den öffentlichen Raum, inszeniert dort Kunst, die sich nicht nur durch eine hohe Ästhetik auszeichnet, sondern auch zu Ver-

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störung beim Publikum führen kann. Mit dem nachempfundenen Muster einer italienischen Piazza auf öder asphaltierter Fläche wirbt sie mit shared space in Leipzig für ein gleichberechtigtes Nebeneinander aller im öffentlichen Raum, egal ob Verkehr, Müßiggänger oder Radfahrer. Kunst als Irritation um innezuhalten. Kunst zum Benutzen, Betreten, Befahren und Annehmen… Mit Mitteln der Verkehrsführung (Fahrbahnmarkierungsfolie) werden die „Gesetze“ des Straßenverkehres aufgehoben und der Stadtraum kann von allen gleichberechtigt genutzt werden. Ein Thema, an dem sich Franziska Möbius immer wieder versucht und ausprobiert: Wie viel Lebensqualität bieten unsere Städte eigentlich? Ist die Platzverteilung des öffentlich Lebens in den Städten gerecht? Eine ihrer sicher beeindruckendsten Installationen verwirklichte sie in den Straßen von Leipzig zusammen mit dem Bildhauer Stephan Voigtländer. Hier spielt sie mit unserer Wahrnehmung, mit den Momenten, die uns aus den Augenwinkeln anspringen, und uns, wenn sie ins Bewusstsein dringen, Schauer bereiten. In Offenbach wird eine Arbeit zu sehen sein, die Stadt auf sehr abstrakte Weise interpretiert. Stadt ist beweglich, ohne den Ort zu wechseln. Sie verändert sich ständig, alles in ihr ist miteinander verbunden und abhängig von einander. Jede Veränderung verursacht an anderer Stelle eine Bewegung, die sich durch den gesamten Raum „Stadt“ zieht. Auf jede Nachricht folgt eine Reaktion, der Wind als Transmission, als Bote, wenn er durch die Straßen weht. Fotos: © Franziska Möbius

OF-Down-Town, Digitalcollage

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galerie artycon + mut&liebe präsentieren:

2 x franziska möbius

Die Windwelle ist der poetische Versuch, eine Diskussion anzuregen über die vielfältigen Fragen, die Stadtentwicklung so mit sich bringt. Es bedarf keiner geistigen Akrobatik, man kann sich auch auf romantische Weise dem Anblick im Wind wiegender, schwebender Segel hingeben, um Stadt zu genießen. Gleichzeitig werden in der Galerie Artion auch kleinere Arbeiten von Franziska Möbius zu sehen sein, Zeichnungen, kleine Installationen und Objekte deren Intension es ist, über Linien zu phantasieren. „Jede Linie verbindet Punkte. Der kürzeste Weg ist die Gerade, sie ist zugleich die trivialste Linie – ohne Schnörkel, makellos, unangreifbar, streng, entschieden und indiskutabel – kurz: langweilig. … Zur Linie wird man geboren, zur Geraden wird man gemacht.“ Es ist der Kulturstiftung der Sparkasse zu danken, dass das Projekt Windwelle im Hafenbecken realisiert werden kann und der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH für die freundliche Genehmigung. Thomas Lemnitzer

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S Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach am Main

Franziska Möbius Galerie Artycon Wilhelmsplatz 2, OF Vernissage: Fr. 21. April | 19.00 – 21.00 Uhr Sa. 22. April | 16.00 – 22.00 Uhr S0. 23. April | 13.00 – 19.00 Uhr Weitere Termine nach den Kunstansichten: auf Anfrage: 0179 1065469 Finissage: Sa. 20. Mai | 12.00 – 14.00 Uhr Hafenbecken Kunstansichten Treffpunkt: Sa. 22. April | 16.00 – 18.00 Uhr Windwelle am Hafenbecken www.artycon.de | www.mulionline.de


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le u te

Kunstansichten – das Festival der Kunst in Offenbach Zum 15. Mal präsentiert sich die Kunst- und Designszene Offenbachs am Wochenende vom 21. – 23. April in ihrer ganzen Vielfalt: Zu den biennal stattfindenden KUNSTANSICHTEN öffnen Ateliers und Werkstätten, Galerien, Privatsammlungen und Museen ihre Türen. Auch alternative Ausstellungsräume, Industrielofts und der öffentliche Raum bieten in diesen drei Tagen einen Einblick in das einzigartig kreative Kunstnetzwerk der Stadt. Von Malerei bis Grafikdesign, Skulptur und Videokunst, Fotografie, Installationen, Soundart und Performance – das Festival verbindet mehr als 150 Künstlerinnen und Künstler an beinahe 60 Orten unmittelbar mit dem Publikum. In zahlreichen originellen Kunsträumen besteht die Möglichkeit der Begegnung und des Dialogs. Das Atelierfestival beginnt am Freitag, den 21. April, abends mit Vernissagen an zahlreichen Kunstorten. Am Samstag und Sonntag öffnen alle Ausstellungsorte zum Rundgang. Besondere Highlights sind in diesem Jahr die erstmalig teilnehmenden „Offspaces“, wie beispielsweise die Ateliergemeinschaft Upper City Center im Herzen Offenbachs und die Station Galerie im Senefelder Quartier. Der HasenbachHof sowie das „Atelier Wäscherei Dornbusch“ sind auch Teil des stadtweiten Erlebnisprogramms. Die Ateliergemeinschaft Luise63 und der Boxclub im Nordend sind dabei und selbstverständlich auch der Kunstverein Offenbach e.V. im KOMM Einkaufscenter. In den Zollamt Studios ist neben Einzelateliers ebenfalls eine Werkschau Studierender der Hochschule für Gestaltung geöffnet. Ebenso neu dabei ist die im letzten Jahr eröffnete Kressmannhalle im Hafenviertel. Das Amt für Kultur- und Sportmanagement hat in diesem Jahr viele weitere fein kuratierte Programmpunkte für die Offenbacher Kunstbegeisterten zusammengestellt, die zeitnah auf www.offenbach.de/kultur angekündigt werden. Die KUNSTANSICHTEN sind – so wie eben unser Offenbach – nichts Alltägliches: Ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Lesungen, Performances, Führungen und Workshops verleiht dem Wochenende seinen ganz eigenen Festivalcharakter. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: Fr. 21. April, 19.30 – 22.00 (Vernissagen einiger Kunstorte) Sa. 22. April, 16.00 – 22.00 / So. 23. April, 13.00 – 19.00 (Rundgang: alle Kunstorte geöffnet)

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Mut&Liebe – Wir können auch Kunst II in der Boxhalle Kunstansichten

KUNSTKAISER AUDIENZ 3.0 Kunstansichten WÖRTERWUNDERBILDER - Arbeiten von Petra Maria Mühl

© Wolfgang Schmidt

© Rainer Golembiewsi

Schon seit über 20 Jahren steht meine künstlerische Arbeit in engem Bezug zum großen Themenkreis „ERINNERN UND VERGESSEN“ – es geht um das Bewahren, die Vergeblichkeit des Konservierens, die Transformation von Erinnerung, Geschichte und Vergänglichkeit. Gefundene und eigene Textfragmente fügen sich in Collagen aus digitalen und realen Fundstücken. Worte schaffen Bilder, Bilder Assoziationen. EIN MAGISCHES WUNDERKABINETT Als Fortsetzung des Ausstellungsprojektes "Mut&Liebe – wir können auch KUNST" bei den Kunstansichten 2015 präsentiert Mut&Liebe in diesem Jahr vier Fotografen in der Boxhalle des BCNordend Offenbachs. Die Arbeiten von Miguel Graetzer, Rainer Golembiewski, Nicolas Carbenay und Thomas Lemnitzer nehmen Bezug auf die besondere Location. Die Boxhalle mitten im Hafen wird zum authentischen Ausstellungsort der Portraits von Box-Sportlern, Menschen aus dem Nordend und Fotoarbeiten zum Hafengebiet. Zur Vernissage am Fr. 21.04. begleitet Safiye Can die Ausstellung mit einer Lesung. Safiye Can, Dichterin und Bestsellerautorin, ist eine der bekanntesten und populärsten Stimmen der deutschsprachigen Lyrik. Zum Festival der Kunst in Offenbach liest sie aus ihren Werken. Can ist gebürtige Offenbacherin; sie erhielt vor kurzem den Preis für aufrechte Literatur und den Else-Lasker Schüler-Lyrikpreis. (Mehr Infos unter: safiyecan.de)

Günter Bozem, Katharina S. Eismann, Viola Beer

GÄSTE: Sa. 22. April, 16.00 und 18.00 Uhr LYRIK KLANG PERFORMANCE „…von Staubküssen, Asphaltblüten und der Rosenrazzia“ Text: Katharina S. Eismann und Ingrid Walter Perkussion: Günter Bozem, Gitarre: Viola Beer = "Die Windkapelle" Spontan hinzu kommt tänzerisch Sarah C. Baumann: "Die Gedichte von Katharina Eismann sind für mich BilderMelodien und regen mich zum BewegungsAusdruck an."

 Boxhalle BC-Nordend, Hafen 19, OF-Nordend

 KUNSTKAISER, Langstr. 38, OF-Bürgel

Vernissage: Fr. 21. April, 19.30 – 22.00 Uhr 20.00 Uhr: Lesung mit Safiye Can

Sa. 22. April, 16.00 – 22.00 Uhr 16.00 & 18.00 Uhr LYRIK KLANG PERFORMANCE

Sa. 22. April, 16.00 – 22.00 / So. 23. April, 13.00 – 19.00 Uhr

So. 23. April, 13.00 – 19.00 Uhr

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cafébar am wochenmarkt ausstellungen

Cafébar

am Wochenmarkt Bieberer Straße 12, Offenbach Di., Do., Fr.: 08.00 – 16.00 Uhr Sa.: 08.00 – 15.00 Uhr Ein glückliches Leben ist der Genuss der Gegenwart

© Alicja Biegaj

Alicja Biegaj: Meine Sicht der Dinge Aquarell und Zeichnung noch bis 18. März 2017.

Alina Stellwagen: Porträts Fotografien Vernissage 18. März / bis 15. April

Robshots: Neue Arbeiten Fotografien von Katharina Rockel und Rob Mainhattan Vernissage 29. April / bis 30. Juni 2017  Cafébar am wochenmarkt Bieber Str. 12, jeweils zu den Caféöffnungszeiten Vernissagen: 14.00 Uhr

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Wilhelmsplatz 12 D-63065 Offenbach Fon: 069 883333 Fax: 069 885040 www.buchladenammarkt.de Mail: info@buchladenammarkt.de

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eateraltelie Fotos: © Th

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projekt

e r h a j 5 2 ateratelier

the h 4 1 . r t s h c i ble

Der Tisch ist reich gedeckt und es wurde auch viel Zeit "gekonnt verjubelt…"Einen beeindruckenden Querschnitt aus 25 Jahre Theaterarbeit in der Bleichstraße 14H zeigte schon die Tafel beim Mainuferfest, mit je einem 'Gedeck' mit den Früchten der Arbeit aus jedem Jahr. Am 16./ 17. und 18. März kommt die rasante, sentimentale, humorvolle Jubiläumsproduktion des Ensembles "25 Jahre – gekonnt verjubelt…" jeweils um 20.00 noch einmal die eigne Bühne. n "Geld zum Verjubeln gab es nie genug, sondern Zeit. Unbekümmert, leichtsinnig haben wir Zeit investiert…", so steht's in der Ankündigung zur Jubiläums-Revue. Und so lautet wohl auch das Erfolgsrezept des Projekts: Viel Zeit, noch mehr Spaß und die leuchtenden Augen des Publikums, besonders die der Kinder, waren nötig, um den provisorischen Proberaum in einem Hinterhof in einen kleinen, feinen Theaterraum zu verwandeln. Fehlen durfte natürlich auch nicht jede Menge ehrenamtliches Engagement, ohne das nichts läuft in der Stadt. Ein eigenes, städtisches Theater leistet sich Offenbach schon lange nicht mehr. Das Goethetheater (heute Capitol) wurde 1994 aufgegeben. m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

"Damit gab es auch keine richtige Bühne mehr für Offenbacher Produktionen,", so Ulrike Happel. Sie gehört neben Ralf Reichard, Thomas Werner, Pelusa Petzel, Robert Dies (bildender Künstler) und Hans-Jügen Herrmann (Fotograf) im August 1991 zu den Gründern der Ateliergemeinschaft "Projekt Bleichstraße 14H". Später übernahm Andreas Masche das Atelier Dies (jetzt 'Atelier für neue kunst') und auch der heutige Kassenwart Joachim Veit stieß zu der Künstlergruppe. 1994 stieg Dieter Kögel, anläßlich der Theaterproduktion „HURRA! Wir sind Großstadt“ in das Projekt ein und prägte fortan die künstlerische Arbeit entscheidend mit. Dem Wunsch nach einer eigenen Spielstätte kam die Gruppe durch Anmietung weiterer Räume der ehemaligen Gürtlerei 1997 näher. Es entstand u.a. Platz für das heutige Foyer mit Theke fürs Theaterpublikum und neuem Eingang im Nordteil der Projekträume. Zunächst nur als Proberaum geplant, wurden durch die umfangreichen Umbauten (u.a. neuer Fußboden, Brandschutztüren) ab 1999 auch der regelmäßige Spielbetrieb für Kinder- und Abendprogramm im Theateratelier möglich. Die aktiven Schauspieler_innen 49


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Carbenay © Nicolas

wechselten im Laufe der Zeit und zu den verschiedenen Produktionen fanden sich unterschiedliche Teams zusammen. Erstes Highlight war 1994 die Produktion: "Hurra!Wir sind Großstadt" zum 40jährigen Großstadtjubiläum Offenbachs. Die gelungene Fortsetzung der Inszenierungen zur Großstadt Offenbach, "das wüste lebt", folgte 10 Jahre später mit Aufführungen in der „Alten Schlosserei“ (EVO). Dazwischen gab es den Kulturpreis der Stadt Offenbach (1999), zahlreiche Auftritte von „Ehepaar B.L.Ödmann" ( Ulrike Happel, Dieter Kögel ) – sowie der gesamten Truppe- u.a im Stadtgebiet bei besonderen Anlässen wie „Alles im Fluß“ im Büsinginnenhof, Stadtfesten, künstlerische Auftragsarbeiten seitens des Städtischen Kuturbüros oder privater Auftraggeber und weitere Bühneninszenierungen wie „Ödmanns Out Of Offenbach“ (2005 mit Sabine Scholz). Später standen u.a. "(Alt-)Weiberzauber", „Gundula Ödmann Supergörl – Eine Frau rettet ihre Stadt" oder „TOP-SIE“ auf dem Abendprogramm. Heute bilden Ulrike Happel und Sabine Scholz, die 2004 Projektmitglied wurde, das Ensemble und Kernteam des Theaterateliers. Ihnen gelingt das Kunststück, einen regelmäßigen Theaterbetrieb mit Abendund Kinderprogramm anzubieten und noch eigene Produktionen zu erarbeiten. Dabei sind sie nach wie vor auch auf Unterstützung von Sponsoren oder Förderer angewiesen. Mit dem Amt für Kultur- und Sportmanagement gibt es enge Kooperationen wie den 'Theaterdonnerstag', 50

'Kindertheatertage' und Gastspiele im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals für junges Publikum RheinMain 'Starke Stücke' speziell für Kinder. "Kindertheater und theaterpädagogische Arbeit bilden derzeit unseren Schwerpunkt", so Sabine Scholz. "Das hat auch finanzielle Gründe. Neben unserer Bühnenarbeit bieten die Projekte mit Schulen einen Rahmen, mit dem wir planen können“. Mit professionellen Inzenierungen, liebevoller Ausstattung und interessanten Themen gelingt es den beiden Schauspielerinnen das junge Publikum fürs Theater zu begeistern. "Und das ist unbezahlbar", findet Ulrike Happel. "Viele Kinder erleben hier zum ersten Mal eine Aufführung, oder finden im Rahmen eines Schulprojektes einen ganz eigenen Zugang zum Theater." Neben Abendvorstellungen gibt es vom Vormittagsprogramm für Kitagruppen und Schulklassen bis zum 'Süßen Sonntag' für Familien mit Opa und Oma in der Bleichstraße zum Glück einen Ort für hautnahe, eindrucksvolle Theatererlebnisse; auch in Offenbach, trotz leerer Kassen, durch das Engagement und der Begeisterung der Künstlerinnen und Unterstützer. Im Theateratelier Bleichstraße 14H kann man auch immer wieder interessante Gastspielproduktionen entdecken und der Heinrich-Heine-Club nutzt das Theater ebenfalls für sein Programm. Die Räume können außerdem von (Theater-) Gruppen, Vereinen oder Privatpersonen gemietet werden. Vorträge, Seminare, Workshops, Lesungen, Theaterabende, Musiktheater, private Feiern… vieles ist möglich. Die neu ganz gestaltete website informiert ausführlich mit vielen Fotos, Videos und Pressestimmen über alle bisherigen Produktionen und Aktivitäten des Ensembles sowie über das aktuelle Programm.  www.theateratelier.info. Unterstützen kann man die engagierte Kulturarbeit des gemeinnützigen Projektes durch eine Fördermitgliedschaft oder eine "Patenschaft" für einzelne Theaterprojekte oder Vorstellungen. m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


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projekt

© Manfred Rössmann

m u t & liebe

kulturpreis für den

heinrich-heine-club

In diesem Jahr ging der Kulturpreis der Stadt Offenbach an den Heinrich-Heine-Club. Der Verein präsentiert bereits seit 14 Jahren im Theateratelier in der Bleichstr. 14H sein anspruchsvolles Programm.

In der zweiten Kalenderwoche des damals noch jungen Jahres 2003 wurde der Heinrich-Heine-Club gegründet. Die Gründungsmitglieder der ersten Stunde fanden sich an diesem ersten Freitag des Jahres 2003 als Bündnis engagierter Menschen zusammen, die seitdem unermüdlich für Frieden, gegen Rassismus und Neonazismus jeglicher Art sowie für soziale Gerechtigkeit eintreten. Als damals neuer Verein, der sich für demokratische Kultur und Bildung einsetzt, gaben sie sich den Namen von Heinrich Heine. 14 Jahre nach der Vereinsgründung erfolgte nun die verdiente Auszeichnung der Stadt Offenbach mit dem Kulturpreis 2016. Wie Günther Diehl als Vorsitzender des Clubs betont: „Es hätte dem Anspruch des Clubs nach Humanistischer Bildung auch ein anderer Literat als Namensge52

ber gewählt werden können. Zum Beispiel hätte die Wahl auch auf Kurt Tucholsky, Erich Kästner oder Bertolt Brecht fallen können.“ Warum also Heinrich Heine? 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren und verstarb 1856 im Pariser Exil: Sein Herz, sein Denken und Handeln entsprachen dem zeitgenössischen Geiste des Humanismus, der Demokratie und des Strebens nach mehr sozialer Gerechtigkeit, was sich mit den Werten des HeinrichHeine-Clubs deckt. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner scharfen Kritik an den damaligen Verhältnissen in Deutschland wurde Heine verfolgt, seine Schriften wurden zensiert und seit 1843 in Preußen, Österreich und Bayern verboten. Im Jahr 1844 schrieb Heine in seinem wohl bekanntestem Werk „Deutschland – Ein Wintermärm u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


m u t & liebe chen“: „Ein neues Lied / ein besseres Lied / O Freunde will ich Euch dichten / Wir wollen hier auf Erden schon / Das Himmelreich errichten. Wir wollen auf Erden glücklich sein / und wollen nicht mehr darben / Verschlemmen soll nicht der faule Bauch / Was fleißige Hände erwarben.“ Nun schon seit 14 Jahren stellt der Heinrich-HeineClub im Theateratelier in der Bleichstraße 14H ein vielfältiges Kulturprogramm mit großem Erfolg auf die Beine. In 114 Veranstaltungen, meist mit Literaturmusikalischen Vorstellungen gingen seit der Gründung des Heinrich-Heine-Clubs 8.275 Besucher ein und aus. 2003 waren es noch 380 jährliche Besucher und 2016 waren es beim Heinrich-Heine-Club bereits 920 Besucher. Dies entspricht einer Steigerung um fast das Dreifache, was für die Attraktivität der Kulturangebote spricht. Einer der Schwerpunkte der Clubarbeit war es, besonders Literaten hervorzuheben, die sich als Schriftsteller kritisch zu den gesellschaftlichen Verhältnissen äußerten, im Kampf gegen den Faschismus Zivilcourage bewiesen und dafür zeitlebens nicht selten geächtet, verfolgt und mitunter auch ermordet wurden. Des Weiteren präsentierte der Heinrich-Heine-Club zahlreiche Clubabende für Völkerfreundschaft und Solidarität und bot gemeinsam mit türkischen und iranischen Künstlern brandaktuelle kulturelle Beiträge. Auf der Vergabefeier des Kulturpreises am 8. März hielt der Musiker Heinz Hepp die Laudation auf die Arbeit des Heinrich-Heine-Clubs. Nach der Preisverleihung durch Dr. Felix Schwenke an den Vorsitzenden des Clubs Günther Diehl, sprach die stellvertretende Vorsitzende Astrid Ost den Dank an alle Unterstützer des Heinrich-Heine-Clubs für die tolle Mitarbeit aus. Das Kulturprogramm zum Abschluss des Abends, darunter das Gitarrenspiel von Heike Matthiesen, Manuel Mendez am Klavier gemeinsam mit Marcus Plath an der Klarinette begleitet von einer berauschenden Auswahl von Heine-Rezitationen, fanden beim Publikum großen Beifall. Auch für das Jahr 2017 hat sich der Heinrich-HeineClub wieder einmal viel vorgenommen und startete bereits im Februar mit dem Heine-Programm „Liszt, Chopin und Heinrich Heine: Französische Verhältnisse“ (Martin Engel, Klavier und Rezitation, Burkhard Engel). Im März folgt am 20.03. ein literarischer Abend mit Ernst Pilick zum Thema: "Glück", ein amüsantes m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

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Programm mit humorvollen, kontroversen und märchenhaften Texten von Dichtern und Denkern. Andreas Weißert und Jürgen Mikol sind am 24. April mit dem Stück "Flüchtlingsgespräche" von Bertolt Brecht mit einem aktuellen Thema im Theateratelier zu sehen. Günther Diehl, Heinrich-Heine-Club Offenbach 

Infos & Programm: heinrich-heine-club.de

� Karin Müller

Senefelder str. 15 | Offb. | Tel.: 069/269 103 78 Öffnungszeiten: Mo. Di. Do. Fr.: 9.00 – 13.00 und 15.00 – 18.00 uhr Mi. und Sa.: 9.00 – 13.00 uhr 53


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Offenbach wurde und wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Gnadenlose Kritiker und Spötter mit ihren (Vor-)Urteilen und Witzeleien treffen auf hingebungsvolle Fans, auf schon ewig treue oder ganz neue, junge Liebhaber der Stadt. Offenbach polarisiert und inspiriert, vieles scheint in Bewegung. Die Autorin war in Offenbach unterwegs: Mit dem Rad, zu Fuß, im Auto oder öffentlichen Nahverkehr, aber auch im Bücherbus oder auf einem Blindentandem hat sie die Stadt durchkreuzt und durchquert und dabei schöne und ungewöhnliche Orte entdeckt. Hat interessante Menschen kennengelernt und an ihren besonderen Arbeits- und Lebensorten besucht – die

auf die eine oder andere Weise zum Stadt- und Alltagsglück beitragen. Erzählt wird von versteckten Schätzen in der Innenstadt oder Peripherie. Die italienische Käsefabrik L’Abbate ist so eine Entdeckung. Oder die von farbigem Licht verzauberte „Branntwein-Kathedrale“. Und wussten Sie, dass in Offenbach köstliche „Pastéis“ gebacken werden? Im Herbst steht eine Weinlese in Rumpenheim auf dem Programm. Und, und, und … Nach dem erfolgreichen Verkauf dieses Titels ist nun die zweite Auflage im Buchhandel erhältlich! Entdecke die versteckten Schätze Offenbachs, die manchmal erst auf den zweiten oder manchmal hundertsten Blick zum Vorschein kommen! Ida Todisco Offenach Liebe auf den zweiten Blick Ein Dutzend Entdeckungen in Texten und Bildern ISBN 978-3-86314-348-0, 2. Auflage, 14,80 €

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fenbacher Kochbuchautorin und ergänzt: „In unserem Geschmack und unserer Art zu kochen spiegelt sich wider, wer wir sind. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land man geboren wurde, welchen Beruf man hat und welche Sprache man spricht. Kochen ist wie Esperanto: eine Weltsprache, die jeder versteht. Auch ohne große Worte.“ Was wäre, wenn man nicht nur Lieblingsrezepte in einem Buch versammelt, sondern auch die Erinnerungen, Gedanken und Geschichten dazu aufschreibt? Ist das Rezept ein Stück Heimat, ein kulinarisches Erbe, ein Seelentröster, ein Lebensbegleiter? Was genau macht ein Gericht zu etwas Besonderem? Mit diesen Fragen hat sich die Foodjournalistin auf die Suche gemacht und und ist durch ihre Heimatstadt gezogen. Gemeinsam mit der Fotografin Alina Stellwagen und deren feinem Gespür für den richtigen Moment, hat die Autorin Prominente und Künstler, Banker und Sozialarbeiter, Manager und Meteoro-

offenbacher küchengeheimnisse rezepte, die das leben zubereitet

n „Was esst Ihr am liebsten?" Mit dieser Frage kam der Foodjournalistin Susanne Reininger die Idee zu ihrem neuen Kochbuch „Offenbacher Küchengeheimnisse“. Sie hatte Freunde zum gemeinsamen Kochen eingeladen. Beim Gemüse schnippeln, Kräuter hacken und Lammfleischbällchen rollen wurde viel gelacht und während des Essens bewährte Zubereitungstipps ausgetauscht. „Beim Nachtisch habe ich meine Gäste nach ihrem Lieblingsgericht gefragt“, erinnert sich die Autorin mit einem Lachen. „Da war plötzlich Schweigen in der Runde und ich dachte, jetzt ist die Küchenparty gelaufen.“ Doch dann sprudelte einer nach dem anderen los und erzählte von fast vergessenen Szenen aus Kindertagen, kulinarischen Erziehungsmaßnahmen, Katastrophen am Herd, ersten Kochversuchen in der WG, von der Premiere mit der ersten Liebe, Kuchenrezepten von der Großmutter mit viel zu viel Butter und geerbten Kochbüchern, deren Seiten mit Fettflecken und Notizen in Sütterlin versehen sind. „An diesem Abend habe ich viel über Essen verstanden: Lieblingsgerichte sind ein Stück vom Leben“, sagt die Ofm u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7

logen, Wissenschaftler und Weltenbummler, Hobbyköche und Profis in ihren Küchen besucht und beim Zubereiten ihrer Leibspeisen beobachtet. So entstanden sehr persönliche Porträts und rund 40 Rezepten von herzhaft bis süß. Die Lieblingsgerichte sind leicht nachzukochen und inspirieren zum Entdecken neuer Geschmackswelten. „Meine Küchengeheimnisse sollen die Leselust wecken und Appetit auf köstliche Gerichte machen, die die kulinarische Seele meiner Heimatstadt widerspiegeln“, betont Susanne Reininger.

Lesungen mit Susanne Reininger: Sa. 18. März, 15.00 Uhr, Cafébar am Wilhelmsplatz Do. 23. März, 19.00 Uhr, Etagerie, Taunusstraße 1 Di. 28. März, 19.30 Uhr, "Kleiner Kultursalon" in der VHS, Berliner Straße 77 Susanne Reininger „Offenbacher Küchengeheimnisse“ CoCon Verlag, Hanau, ISBN 978-3-86314-326-8 Softcover 19,80 Euro 55


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Critical Mass –

Radeln für mehr Rücksicht Mehr als 15 Radler bilden laut Straßenverkehrsordnung einen geschlossenen Verband, der es ihnen erlaubt in einem Zug über eine Ampel zu fahren, selbst wenn diese zwischenzeitlich auf rot umschaltet. Es gelten die gleichen Regeln wie für ein einziges großes Fahrzeug, auf sonst benutzungspflichtige Radwege muss die Gruppe natürlich nicht und es darf nebeneinander auf der Fahrbahn gefahren werden. Die Critical Mass ist nicht nur ein mobiles Fahrradfest, sondern auch eine Plattform, bei der Fahrradpendlerinnen, Gelegenheitsradler, Fixie-Fahrerinnen, Downhiller, Schrauberinnen, Umweltfreunde, Rennradlerinnen und Sammler zusammenkommen und Erfahrungen im Straßenverkehr austauschen. Sie ist eine gemeinsame Feierabendausfahrt mit Freunden und neuen Bekanntschaften, Musik und Fahrradklingeln, aber auch ein politisches Statement für mehr Respekt und bessere Infrastruktur für Menschen auf Fahrrädern. Die Critical Mass wünscht sich von der Offenbacher Verkehrsplanung ein konsequentes Radverkehrskonzept vom Kaiserlei bis zum Bieberer Berg und von der Waldstraße bis an den Main. Und mehr Rücksicht und Fairness von den motorisierten Verkehrsteilnehmern! Am 31. März trifft sich die Critical Mass wieder ab 19 Uhr vor dem Isenburger Schloss und rollt durch Offenbach. Es könnte die letzte Gelegenheit sein, den kurz vorm Umbau stehenden Kaiserlei-Kreisel mit Fahrrädern zu füllen. Text von Mitfahrenden der Critical Mass Offenbach (Robert Scheuerer, Janina Albrecht Adrien Rispal, Julian Heckel, Lisa Wagner, Henning Kühl)

© Sebastian Stratmann

Alle Radfahrer kennen es: Sie gehören im Vergleich zu Lastwagen, Transportern, Autos und Motorrädern zu den "schwachen" Verkehrsteilnehmern. Dabei ist das Rad gerade in einer kleinen Stadt wie Offenbach eines der schnellsten Verkehrsmittel – das zeigt sich spätestens bei der Parkplatzsuche. Dennoch werden in Offenbach nur wenige Strecken mit dem Fahrrad zurückgelegt, auch, weil die natürlichen Feinde der Radfahrerinnen in der Überzahl sind: Es fängt bei zugeparkten Wegen, löchrigen Fahrbahnen und lückenhafter Wegeführung an und hört bei lärmenden Posern, Rasern und Abgaswolken von alten Transportern noch lange nicht auf. Was liegt also näher als sich zusammen zu tun? In der Gruppe ist man stärker, wird besser gesehen, lernt Gleichgesinnte und die Stadt kennen. Unter dem Motto "Wir behindern nicht den Verkehr, wir sind Verkehr" treffen sich vielerorts Fahrradbegeisterte und machen auf die Bedürfnisse des Radverkehrs aufmerksam. "Critical Mass" (kritische Masse) nennt sich die Bewegung, die vor 25 Jahren in den USA entstand und heute in über 50 deutschen Städten hunderte oder sogar tausende Teilnehmer mit dem Velo anzieht. Die erste Offenbacher "Mass" fand im Juni 2015 statt. Damals pedalierten über 200 Menschen durch die Innenstadt – junge und alte, Familien, alteingesessene, neu zugezogene, stadtbekannte wie Horst Schneider und sogar Frankfurterinnen reihten sich ein. Seitdem finden sich am letzten Freitag im Monat je nach Wetter einige bis ziemlich viele Radfahrer gegen 19 Uhr am Isenburger Schloss ein, um nach Begrüßung und Fachsimpeln eine große Runde durch die Stadt zu drehen. Auch wenn zu Beginn meist der Wilhelmsplatz umrundet wird – die Route ist nicht festgelegt – eine fährt voraus, alle anderen hinterher.

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Start ab April und neu immer sonntags! Kursleiterin Sabine Henry bietet im Etagerie-Atelier ein breites Angebot von Nähkursen, z.B.: Schnupperkurse / Workshops / Kindernähen / Gutscheine für Nähevents Workshops am Samstag (je 10.00 - 17.00 Uhr) Rock von A-Z: Sa. 25. März / Jersey: Sa. 22. April Doppelgänger: Sa. 20. Mai Genaue Infos und alle Termine unter: www.nähkurse-Offenbach.de ETAGERIE - regional und original, Taunusstr. 1, OF

Wer eine Bankaktion anmelden möchte, Flyer oder weitere Informationen benötigt sendet eine Nachricht an bankkollektiv-of@gmx.de. Triff deine Stadt, alle Infos unter www.facebook.com/bankkollektiv

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Die Idee hinter dem Bank Kollektiv ist einfach: Einmal im Monat stellen Privatleute, Initiativen oder Bewohner einer Straße eine Bank oder Ähnliches vor Ihre Tür. Dorthin laden sie Nachbarn und Freunde ein und veranstalten eine kleine Aktion. Entsprechend wird der neue Flyer als Einladungskarte gestaltet. Startschuss der Aktion ist Sonntag, der 30. April 2017. Ob Kinder-Decken-Flohmarkt auf dem Grünstreifen, eine gemeinsame Strickrunde oder einen Wettbewerb für den besten Erdbeerkuchen, sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Infos zu den 'Bänken' gibt es über die Facebook Seite (www. facebook/bankkollektiv). Die Internetseite der niederländischen Organisatoren (www.bankjescollectief.nl) steht kostenlos zur Verfügung, um Ort, Zeit und Aktion übersichtlich in einen Stadtplan einzutragen. Somit bekommen alle Interessierte die Möglichkeit, einfach mal bei 'Bänken' vorbei zu schauen und am Spaß teilzuhaben. Seitdem Eva Kirchhoff, mit ihrer Kollegin und Peter Reichardt von 'Die Genussverstärker' die aus Amsterdam stammende Idee des 'Bankjescollectief' nach Offenbach geholt hat, fanden bereits 70 Aktionen in ganz Offenbach statt. "Gerade in einer Stadt, die aktuell von vielen Neubauvierteln geprägt ist”, sagt die Inhaberin des Manufakturladens “Etagerie”, “ist das 'Bank Kollektiv' eine einfach umsetzbare Idee, um Alt- und Neu-Offenbacher/innen zusammen zu bringen.”

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merdai-n ter

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portugal mit leib & seele oder mediterran 24* n Georgina da Cunha stammt aus dem Norden Portugals, genauer gesagt aus Braga und lebt seit 1973 in Offenbach. Dennoch ist sie Portugiesin mit Haut und Haaren geblieben. Genau dies hat sie jetzt zu ihrer Berufung gemacht. Sie liebt den Speiseplan Portugals, die frischen Meeresfrüchte, den Stockfisch, die Gemüse und Früchte, die die von der Sonne verwöhnten Böden und das Meer den Einwohnern großzügig spendieren. Selbst in den vielen Jahren, die sie hier lebt konnte sie es nicht lassen, die original Produkte von den zahlreichen Reisen aus ihrer Heimat mitzubringen oder hier bei den einschlägigen Händlern zu erstehen und daraus die köstlichen Gaumenfreuden ihres Landes zu machen. Die Rezepte stammen aus der Familientradition und werden seit Jahrzehnten oder noch länger in der Familie von einer Generation zur nächsten vererbt. Seit kurzer Zeit macht sie auch für den Filmklubb portugiesische Tapas – es sind die Feinsten die wir je zu bieten hatten. Und mit Verlaub – ich weiß wovon ich rede – neben Film, ist mein Leben das Essen und meine Liebe Portugal – ein Land voller Sinnlichkeit. 58

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Georgina erzählt mir so oft, dass jede Sorte ihrer Tapas ein eigenes Geheimnis birgt. Nur spärlich gibt sie mir die Zutaten preis und selbst wenn ich alles wüsste, wüsste ich nicht ob ich es schaffen würde mit einer solchen Hingabe die kleinen Teilchen zu fabrizieren. Hier ein wenig Koriander, dort ein Schuss Portwein, alles fein mit grobem Meersalz und bestem Olivenöl abgeschmeckt. ... Georgina macht die Tapas nicht nur für den Hausgebrauch, sie fertigt Ihre süßen wie salzigen Pasteis, die vegetarischen Tartes, die Leckereien aus Stockfisch oder ihre Tortilla Muffins auf Bestellung, ein jedes von Handgemacht. Für Feiern und besondere Anlässe und liefert sie nach Hause ebenso zu Veranstaltungen oder Firmenevents.

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Georgina Da Cunha | Tel. 0162 41 04 935 mediterran24@gmail.com

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Strawberry Cake Pops (Für 36 Cake Pops)

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Liebe Leserinnen und Leser,

© fotolia com

Ein Lied kann eine Brücke sein. Mit dem Titel, mit dem Joy Flemming 1975 beim Eurovision Song Contest für Deutschland antrat, möchte ich Sie auf das Thema des aktuellen MuLi Magazins einstimmen. Musik verbindet und Musik baut Brücken. Ja, Musik spielt auch in Offenbach gewiss keine geringe Rolle. Das Capitol Theater und die Stadthalle sind beliebte Veranstaltungsorte für Konzerte und Gesangsabende. Namhafte Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt schätzen die familiäre Atmosphäre hier. Doch unser Offenbach hat darüber hinaus noch eine bedeutsame Stellung in der Musikgeschichte. Denn von hier aus hat Johann Anton André Mozarts musikalisches Erbe in die ganze Welt hinausgetragen. Selbst wenn Mozart nie durch unsere Straßen schlenderte, so ist er posthum unmittelbar mit Offenbach verbunden. Musikverleger André sei Dank. Wenn ich an moderne Populärmusik denke, kommen mir unweigerlich vier britische Jungs aus Liverpool in den Sinn. Und wenn ich an die Beatles denke und an das Frühjahr, welches vor der Tür steht, denke ich an Erdbeeren und die berühmten Strawberry fields forever, die John, Paul, George und Ringo besangen. Der unvergessliche Song der Pilzköpfe ist Inspiration für mein heutiges Rezept. Aus Strawberry fields for-ever wird Strawberry Cake Pops forever*

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500g Erdbeeren • 450g Zucker (Das ist kein Tippfehler, die Menge stimmt. Genauso viel Zucker muss da rein. ;-) ) 1 Päck. Vanillezucker • 1 Prise Salz 180ml neutrales Speiseöl (z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl) • 360g Mehl Typ 405 • 2TL Backpulver evtl. 1 TL rote Speisefarbe • Schale einer Zitrone 4 Eier Größe M • 100ml Erdbeerlikör (Erdbeer Limes) ca. 250g Kuchenglasur mit Zitronengeschmack (z.B. von Dr. Oetker), alternativ weiße Schokolade Man braucht: eine 26er Springform & 36 Papier-Strohhalme Zubereitung Kuchen: Die Erdbeeren vom grün befreien, abwaschen und mit Küchenpapier abtupfen. In einen hohen Rührbecher geben und pürieren. Vom Erdbeerpüree 330g abwiegen und beiseite stellen. Backofen auf 160°C vorheizen. Eier, Zucker und Vanillezucker, sowie eine Prise Salz werden mit den Rührstäben des Handmixers hellcremig aufschlagen. 330g Erdbeerpüree und das neutrale Speiseöl zufügen und gründlich mit der Eicreme verrühren.


m u t & liebe

süßes aus dem netz www.kuchenbaecker.com

Nun wird die Speisefarbe untergerührt. Der pinke Kuchenteig wird beim backen einiges an Farbe verlieren, deswegen kann man nach Belieben Speisefarbe dazugeben, sie ist aber nicht zwingend erforderlich.

G o u rmet

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Blumme un' Schnick Schnack Seit Januar gibt es auch in der Neusalzer Straße in Offenbach für Blumenfreunde ein Angebot. Die gelernte Floristin Elvira Milazzo entdeckte die Marktlücke und freut sich über die Kunden aus der Nachbarschaft. Neben Sträußen und Gestecken findet man hier auch kleine Geschenke, ebenso wie Pflanzen für Garten und Balkon.

Elli-art-ig, Neusalzer Str. 6, OF, Tel. 069 86005888 Mo bis Fr: 9.00 – 13.00 / Mo, Di, Do, Fr: 15.00 – 18.00 / Sa 9.00 – 14.00

In einer separaten Schüssel Mehl und Backpulver mischen und über den Teig sieben. Mit einem Teigschaber unterheben bis sich die trockenen Zutaten mit den flüssigen verbunden hat. Den Boden einer 26er Springform mit Backpapier auslegen und mit etwas Butter einfetten. Teig einfüllen und auf der mittleren Schiene des Ofens 50 bis 60 Minuten backen. Nach der 30 Minuten den Kuchen mit einem Backpapier abdecken, damit die Oberfläche nicht zu dunkel wird. Der Kuchen ist gar, wenn man ein Holzstäbchen in den Teig steckt und dieses sauber wieder herauskommt. Klebt noch Teig am Stäbchen, Backzeit verlängern. Den Kuchen abkühlen lassen. In einer großen Rührschüsseel wird der Kuchen nun zerbröselt. Ggf. die Ränder des Kuchens mit einem Messer abschneiden, sollten diese zu fest sein, und nur das Innere des Rührkuchens verwenden. 100ml Erdbeerlikör zu den Kuchenbröseln geben und gründlich mit einander verkneten. Aus der Masse runde Kugeln formen und für 10 Minuten im Kühlschrank abkühlen lassen. Alternativ kann man auch Erdbeersaft nehmen, falls man keinen Alkohol mag oder Kinder mitessen. Die Zuckerglasur aus der Packung nehmen und über dem Wasserbad schmelzen. Die Spitze der Strohhalme in die Glasur tauchen und sofort in die geformten Kugeln stecken. Glasur festwerden lassen. Zum Abschluss jeden Cake Pop mit der Zuckerglasur überziehen. Falls die Glasur nicht genug deckt, den Vorgang ggf. wiederholen. Glasur fest werden lassen. TIPP: Um zu Vermeiden das die Kugel vom Strohhalm rutscht, die Glasur mit einem Esslöffel über die Cake Pops laufen lassen. Viel Spaß beim Nachbacken. Auf bald, Ihr Kuchenbäcker Tobias

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Dieses und weitere Rezepte finden Sie auch in meinem aktuellen Backbuch „Bake and the City“ Verlag: BLV. 61


veranstaltungen um den internationalen frauentag am 8. März (Auswahl • Infos: www.offenbach.de/fuer-frauen-und-mädchen/

 Mi. 08. März, 15.00 – 18.00 Uhr

Beratungsstelle und Geschäfts stelle Frauen helfen Frauen e.V. Bieberer Straße 17, OF EINBLICKE in die Arbeit im Frauenhaus und in der Frauenberatungsstelle Der Verein bietet die Gelegenheit zu Begegnungen und Gesprächen. Frauen helfen Frauen e.V. Offenbach

 mi. 08. März, 18.00 Uhr Rund um den Internationalen Frauentag organisiert das Frauenbüro Offenbach in Zusammenarbeit mit verschiedenen Veranstalterinnen auch 2017 ein umfangreiches Programm. Hier die Highlights. Den Anfang macht eine einmalige Sondervorstellung im Cinemaxx "Hidden Figures", passend zur aktuellen politischen Situation und nach einer wahren Geschichte

 Mi. 01. März, 19.30 Uhr

CinemaxX Offenbach "Hidden Figures" – Unerkannte Heldinnen Die Geschichte von drei genialen USMathematikerinnen bei der NASA in den frühen 1960er Jahren. Mitten im Kalten Krieg zwischen USA und Sowjetunion toben Rassenkonflikte im eigenen Land und von Geschlechtergerechtigkeit kann keine Rede sein. Doch Katherine, Dorothy und Mary sind hartnäckig und einfach besser. Frauenbüro Offenbach in Kooperation mit CinemaxX Offenbach

 Fr. 03 März, 18.00 Uhr

Pfarrei St. Konrad, Waldstr. 259 Ökumenischer Weltgebetstag Von Frauen aus den Philippinen vorbereitet zum Thema "Was ist denn fair?". Ökumenischer Arbeitskreis Weltgebetstag Offenbach

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Haus der Gewerkschaften OF Berliner Str. 224 – 226, 4. OG. Diskussionsabend: Vorwärts in die Vergangenheit? Die Gewerkschaftsfrauen laden zur Diskussion am Internationalen Frauentag ein. Mit unserer Referentin Stefanie Haenisch, Diplom-Soziologin und Linken-Politikerin, reden wir über das Frauenbild der AfD, wenn sie z.B. fordert „Gender Wahn stoppen“ und mit der simplen Wahrheit aufwartet „Männer und Frauen sind verschieden“ um anzuklagen „und trotzdem stirbt die deutsche Familie aus“. DGB-Kreisverband Offenbach

 Do. 09. März, 19.00 Uhr

Rebell(i)sche Studiobühne Bieberer Straße 145 A, HH, OF 9. Podiumsdiskussion: Frauen und Erfolg, wie geht's? - Porträts erfolgreicher Frauen in Offenbach Die Moderatorin Konstanze Schneider stellt die Unternehmerin Sowah AuYeoung, die Kinderbuchillustratorin Manuela Olten und die Designerin Yvonne Schneider vor und befragt sie zu ihrer beruflichen Karriere und wie sie sich positioniert und weiterentwickelt haben. Netzwerk Frauen für Offenbach

 Fr. 10. März, 09.00 – 12.00 Uhr

Rathaus, Berliner Str. 100, OF Vereinbarkeit Beruf&Familie Mit dem Beitritt zur „Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ soll die Vereinbarkeit von Beruf & Familie bzw. Pflege in Offenbach leichter werden. Unterstützende Maßnahmen werden unter Beteiligung von Öffentlichkeit und Fachleuten entwickelt, u.a. im Dialogforum „Offenbacher Familienservice“ (Infos: www.offenbach.de/ familienfreundlich/, bitte anmelden bei: frauenbuero@offenbach.de) Frauenbüro, Kommunale Frauenbeauftragte Karin Dörr

 Mo. 13. März, 18.00 Uhr

Archiv, Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF "Die Frau dem Manne wenig nützt, wenn sie in dem Stadtrat sitzt" Vortrag und Gespräch Referentin: Christina Uslular-Thiele, Kunsthistorikerin, Mitglied im Denkmalbeirat der Stadt Offenbach Im Zentrum stehen vier Politikerinnen, die u. a. in dem Buch „Frauen prägen Offenbach.“ vorgestellt werden. Als in der Weimarer Republik auch Wählerinnen die politische Richtung mitbestimmten sollten, benötigten die Parteien Repräsentantinnen als Identifikationspersonen. Mit Margarethe Steinhäuser, Clara Grein und Julie Heraeus stellten sich sehr unterschiedliche Frauen vom linken bis zum rechten Spektrum zur Wahl. An der ehrgeizigen Frieda Rudolph lässt sich beobachten, dass es auch für Frauen der nachrückenden jüngeren Generation in den zwanziger Jahren nicht leicht war, auf der politischen Karriereleiter wirklich aufzusteigen. Stadt Offenbach, Archiv im Haus der Stadtgeschichte und Frauenbüro

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erleben

Ladenkino

filmklubb Isenburgring 36, OF Karten und Reservierungen bitte unter: nic@filmklubb.de

Laden artefakt, Starkenburgring 4, OF Eintritt: 12,- Euro, inkl. Wein, Wasser, Saft, Espresso Vorverkauf nur im Laden, keine Abendkasse

 Sa. 04. März

Leonard Cohen Abend mit Urs Spörri

– ein Abend mit vielen Filmausschnitten, zu denen Cohen die Musik gemacht hat und einen in dem er selbst einen MafiaBoss spielt, sowie ein Konzert Film.

 Sa. 11. März

Schtonk

Film & Hintergründe mit Urs Spörri – Ein Hammerfilm – aktueller denn je über die Macht der Medien, alternative Fakten, etc. Im Gedenken an Regisseur Dietl als auch Götz George verstorben.

 Sa. 11. März | Einlass ab 19.30 Uhr | Film 20.00 Uhr

 Sa. 18. März

Keatons Kurz mit zwei Live Künstlern: am Klavier Gerhard Gruber – Stimme Ralph Turnheim, Eintritt 29,- €  Mi. 29. März

Komische Nacht

TSCHICK Fatih Akin; D 2016, 93 Min., FSK: ab 12 J.

Eintritt 18,- €

 Fr. 14. April Karfreitag

Film wird noch bekannt gegeben.

„Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut.“ Fatih Akin macht einfach mal wieder locker und widmet sich einem nicht ganz so ambitioniert wirkendem Projekt wie noch zuletzt. Und das fühlt sich verdammt richtig an! Weil er die Sehnsucht, das Brennen, den Tschick-Spirit der Romanvorlage Wolfgang Herrndorfs nicht abbilden wollte, sondern einfangen konnte. Weil er so viele begeisternde Momente jugendlichen Leichtsinns spürbar werden lässt. Rasant, dringlich, komisch, auf den Punkt. Let there be Rock!

 Fr. 28. April

Konzert: Indes Eine begnadete Band mit einer un-

glaublichen Front Frau! INDES spielt Songs von Massive Attack bis Zarah Leander, von Peggy Lee bis Prince.

Vorschau Ladenkino im April:

Vor der Morgenröte - Stefan Zweig im Exil  Sa. 22. April | Einlass ab 19.30 Uhr | Film 20.00 Uhr

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Mo geschlossen, Di–Fr 10 –18 Uhr, Sa 10 –14 Uhr

Räder für alle — — — — —

Reparatur/Beratung/ Werkstatt/Probefahrt Taschen/Kaffee/Kino Kultur

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Starkenburgring 4/ Ecke Senefelderstraße 63069 Offenbach T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de E laden@artefakt-offenbach.de

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C d - tipps

KJK Sandgasse

Sandgasse 26 | VVk: www.adticket.de – KJK www.offenbach.de/ kjk-sandgasse-gesamtveranstaltungen

neuigkeiten von der anderen mainseite

post rock

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Di, 21.03.2017 Hundred Seventy Split

Als Hundred Seventy Split firmieren zwei Ex-Mitglieder von Ten Years After: Joe Gooch (lead vocals, guitar) Leo Lyons (bass) & Damon Sawyer (drums) Einlass: 19:30 / Beginn: 20:30 Eintritt: 14,- VVK + Gebühr, AK 18,-

Sa, 25.03.2017 Louisiana Red Tribute

Diesmal mit dabei: Tommie Harris & Dynamite Daze, Downhome Perculators, Häder & Koch Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr Eintritt: 12,- VVK + Gebühr, AK: 15,-

Mi, 29.03.2017 Komische Nacht

Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: ab 19,50

Di, 04.04.2017 Patrick Steinbach & Günter Bozem

GUITAR & PERCUSSION. Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr, Eintritt: 5,--

Sa, 22.04.2017 Divinity Roxx (USA)

© Michael Lindner

Die Bass-Queen aus den USA gibt sich erneut die Ehre. Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr Eintritt: 17,- VVK + Gebühr / AK: 21,-

Di, 25.04.2017 Pat McManus Band Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr Eintritt: 13,-- VVK + Gebühr / AK: 16,--

Sa, 20.05.2017 Hamburg Blues Band

30 Jahre St. Pauli Blues! Neuer Sideman an der Gitarre ist Krissy Mathews Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr Eintritt: 17,- VVK + Gebühr / AK 21,-

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Glasgow Coma Scale – Enter Oblivion Fluttery Records Piotr und Marek Kowalski bilden den Kern der Anfang 2014 in Frankfurt gegründeten Band. Die aus einer polnischen Orchestermusiker-Familie stammenden Brüder tauschten schon früh Geige und Klavier gegen E-Gitarre und Bass. Ihre ersten musikalischen Erfahrungen sammelten sie getrennt in verschiedenen Punk- und Rock-Bands zwischen Krakau, Barcelona und Mainz. Mit dem Umzug nach Frankfurt wurde die Idee geboren eine gemeinsame Band ins Leben zu rufen. Schlagzeuger Helmes Bode stieß ganz klassisch per Kleinanzeige zur Gruppe. Der erfahrene Rhythmiker passte auf Anhieb ins musikalische Universum und Glasgow Coma Scale war geboren. Der Begriff G.C.S. stammt aus der Intensivmedizin und ist eine Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Schon die erste selbstproduzierte EP sorgte für ein ordentliches Rauschen im Indie-Blätterwald und wurde beispielsweise als Demo des Monats im Visions Magazin vorgestellt. Schon da deutet sich an, dass sie dem „Post Rock“ noch eine Nuance hinzufügen können. Natürlich schauen die Platzhirsche des Genres wie „Mogwai“, „Explosions in the Sky“ oder „GYBE“ um die Ecke, aber G.C.S. schaffen es ihre eigene Soundnote zu setzen. Immer etwas grooviger, manchmal elektronischer oder auch härter als die Mitbewerber. Was sich auf dem Demo andeutete, wird auf ihrem ersten Album ausformuliert. Die Kompositionen sind ausgereift und clever arrangiert, mit spannenden und stimmungsvollen Songs. Zwischen metallischen Gitarrenriffs blubbern und knistern elektronische Effekte von Gitarrist Piotr K., die in ein melodisches Meer abtauchen und im hohen Bogen wieder auf dem Groove-Atoll landen. Felsen in dieser Soundbrandung sind Helmes Bodes klares virtuoses Schlagzeugspiel und der mitreißende melodische Bass von Marek K. So entsteht eine Soundlandschaft, bei der es einem schwer fällt zu glauben, dass nur drei Musiker auf der Bühne stehen. Für mich DIE Entdeckung aus der Region. m u t & liebe M ä r z / A pril / M ai 2 0 1 7


Da isser wieder; der Däne mit der zarten Reibeisenstimme. Nach ca. 800 Shows und zehn Alben kam die Zeit für „Change My Game“. Das Album wurde von der Combo selbst produziert und bringt ihre geballte Livepower in die Konserve. Die Songs klingen einfach nach mehr Blues, mehr Funk, mehr Rock. Ganz dicke Hose.

Otis Taylor – Fantasizing About Being Black Inakustik – Inak Otis Taylor ist einer der wenigen Musiker, der eine wirklich eigene Definition von modernen Blues spielt. Die Inspiration schöpft er für seinen „Future Blues“ aus allen möglichen Quellen schwarzer Musik wie: afrikanische Rootsmusik, Jazz, Folk Blues, Soul u.v.m.. Spannende Arrangements und ungewöhnliche Instrumentierung zeichnen wieder die Songs auf seinem nun sechzehnten Album aus. Mal rockig wie „Hands On Your Stomach“, oder groovig wie „Jump Jelly Belly“ mit dem tollen lyrischen Cornetspiel von Ron Miles. Das ganze Album ist eine Reise quer durch die afroamerikanische Kultur. Zitat: „Folk music is the music of the working class, the music of folks. Blues is folk music“.. So isses!

Crispin Glover Records – Soulfood Das Motorpsycho Nebenprojekt geht in die vierte Runde. Natürlich - wie immer erst einmal nur auf Vinyl (mit beigelegter CD). Die Pommesgabeln wurden gewetzt und die Geister von „Thin Lizzy“, frühen „Judas Priest“ und den Singalong Glamrockern „Slade“ beschworen. Acht schwer rockende Songs zum Bangen und Mitgröhlen. Vorgetragen mit gewohnt nordischer Coolness; so charmant, dass es eine Freude ist. Wer das live erleben möchte, sollte sich am 22.3. ins Nachtleben zu Frankfurt begeben.

Narcosatanicos – Body Cults Bad Afro – Cargo Man stelle sich einen Free Jazz erprobten Saxophonist mit einer Hawkwind gedopten Rock Band in einem sehr dunklen engen Raum vor. Lautstärke kurz vor´m Tinnitus. Knapp 3o Minuten musikalischer Irrsinn. In diesem fiebrigen Traum tauchen immer mal wieder Noise Pioniere wie die „Pop Group“, „Blurt“ oder „Last Exit“ auf. Nix für schwache Nerven!

The Feelies – In Between Bar None Records – Indigo Die Band aus New Jersey gehört mit zu den amerikanischen Wegbereitern einer Musik, die heute als Indie-Rock bezeichnet wird. Ihr Debut Album „Crazy Rhythms“ ist in jeder Bestenliste der 80-ziger Jahre zu finden. Konsequent verweigerte die Band jede Promotion Tour und somit auch den kommerziellen Erfolg. Nach drei Alben in den Achtzigern und eins in den Neunzigern, die alle nicht den Ansprüchen der Plattenfirma genügten, löste sich die Gruppe auf. Nach 20 Jahren kamen sie 2011 für ein Album zurück, um gleich wieder zu verschwinden. Na ja, sechs Jahre für ein Album ist schon eine lange Zeitspanne, aber in der Zeitrechnung der Feelies ist das ein Nichts. Die Musik hat die Jahre unbeschadet überstanden. Der Gitarrensound ist so fluffig wie eh und je, das Songwriting ist noch ausgefeilter. Und auch hier weht ein verwandter Geist, und zwar der von den späten Velvet Underground und den frühen Modern Lovers. Das Album wird am Status der Band nichts ändern, aber die alten Freunde freuen sich. Welcome Back.

Gitarren Pop

Ruf Records – Inak

Spidergawd – IV

Psychfreerock

Thorbjorn Risager & The Black Tornado – Change My Game

rock

moderner blues

CD tipps von udo boll

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100 Jahre Deutsches Ledermuseum (1917 - 2017) Im Jahr 2017 feiert das Deutsche Ledermuseum sein 100jähriges Bestehen. Zwei große Ausstellungen laden ein, die Vielfalt des Materials Leder und die Qualität der Sammlungsobjekte zu entdecken – von klassischen Lederwaren über herausragende Einzelwerke bis hin zu neuesten Objekten aus artverwandten Materialien.

Linking Leather – Die Vielfalt des Leders

Kunstverein Offenbach 12. März bis 12. April Gemälde & Skulpturen Marc Simon und Leni Schwing Offenbach Vernissage: Fr. 17. März, 19.00 Sa. 18. März, 18.00: Vortrag Thomas Regehly "Der Philosoph Philipp Mainländer" Fr. 24. März, 18:00: Deutsch/Polnische Lesung Sa. 8. April, 18:00: Konzert mit Paul Batchelor Mi. 12. April, 18:00: Konzert Musikgruppe "Taste" 19. April bis 27. April Ausstellung zu den Kunstansichten mit 11 Künstlerinnen und Künstlern Vernissage: Fr. 21. April 19:00 2. bis 24.Mai Ausstellung | Vernissage: Fr. 5.Mai, 19:00 Internationalerkuenstlerverein IKV Köln

17. März bis 22. Oktober 2017 Die Ausstellung 'Linking Leather – Die Vielfalt des Leders' ist eine multimediale, interaktive Installation, die sich ganz dem Material Leder widmet. Leder ist einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit, der von allen Ethnien, von Urzeiten bis heute zum Schutz und zu unterschiedlichstem Gebrauch wie auch zum Schmücken und Verzieren genutzt wird. In der interaktiven Installation haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich mit der Materialität des Leders vertraut zu machen. Die multimediale Ausstellung mit mehreren Projektionsflächen wird durch das Herantreten des Besuchers aktiviert. An verschiedenen Stationen können über Gestensteuerung Text und Bilder aufgerufen werden, durch die sich assoziativ weitere Inhalte erschließen. Die Präsentation wurde in Kooperation mit Studierenden unter Leitung von Prof. Frank Zebner, Design Innovation Institute Offenbach, an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach entwickelt.

Fr. 12.Mai Lesung Literaturclub der Frauen aus aller Welt

 DLM, Frankfurter Str. 86

 Kunstverein, Aliceplatz 11, KOMM-Center, 1. St.

Vernissage: 16. März, 13.00 Uhr

www.kunstverein-offenbach.de

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www.ledermuseum.de


OF

stadt infos

06.03.2017, 19.30 Uhr (Einführung 18.45 Uhr)

märz/april/Mai

TheaterEssenz Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui Capitol Theater Das Hessische Landestheater Marburg gastiert in Offenbach und zeigt Brechts satirische Parabel über Hitlers Machtergreifung. Ihm gelingt es, die Fabel im Gangstermilieu Chicagos anzusiedeln und große politische Verbrechen zu entlarven. ‚Arturo Ui‘ ist ein Stück über die Verführbarkeit des Menschen zu einem Zeitpunkt, da faschistisches Denken in Deutschland und Europa leider wieder eine Stimme hat.

19.03.2017, 17.00 Uhr (Einführung 16.00 Uhr)

Capitol Panorama Lounge II: SagenHaft Capitol Theater Mit dem Teufel im „Freischütz“, in den Klauen des „Erlkönigs“, an der Seite von Ritter und Helden, Sagen, die Generationen begleiten und mit einem leichten Gruseleffekt begeistern: Zeitgemäß interpretiert von Bariton Klaus Mertens und dem Männerchor DelicaTon mit der Neuen Philharmonie Frankfurt. Auch Rolf Rudin‘s „Am Ende des Tages“, Loewes „Odins Meeresritt“ und Edvard Griegs „Landerkennung“ erklingen unter dem Dirigat von Steven Lloyd Gonzales.

24.04.2016, 19.30 Uhr (Einführung 18.45 Uhr)

TheaterEssenz: Medea von Euripides Capitol Theater Das Theater Bremen zeigt eine exemplarische Interpretation der großen Tragödie nach Euripides. „Medea“ beschreibt die Liebe als ein Wagnis ohne Sicherheitsnetz. Jason und sie versprechen sich, einander zu lieben – für immer. Doch das gemeinsame neue Leben ist ganz anders als die romantische Projektion. Der Klassiker erzählt was geschieht, wenn die Liebe aufhört und das Trennende überdeutlich wird.

30.04.2017, 20.00 Uhr

VAMOS Maskentheater spielen Finding Joy Büsing Palais Bewegendes Maskentheater – ein Theaterabenteuer voller Anarchie und Humor. Die wortlose theatralische Welt des Vamos Theatre lässt die Geschichte von verlorenen Erinnerungen und neu entdeckter Liebe lebendig werden. Das Maskentheater erzählt ohne Worte rührende und witzige Abschnitte aus Oma Joys Leben und der Beziehung zu ihrem Enkel.

Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 840004-170 E-Mail: info@ofinfocenter.de

06.05.2017, 19.00 Uhr

Nacht der Museen in Offenbach DLM, Klingspor Museum, Haus der Stadtgeschichte, Kressmannhalle und Hafenplatz Einmal im Jahr öffnen die Offenbacher und Frankfurter Museen zur kulturellen „Nachtschicht“. Das Besondere in diesem Jahr: auch der Hafen öffnet neben den drei Offenbacher Museen seine Pforten. Dort wird es neben zwei Sonderausstellungen zusätzlich ein Live-Konzert geben. Der blaue Kran, das Wahrzeichen des Hafens wird ebenso inszeniert. Neben den Ausstellungen präsentieren die Offenbacher Museen Kurzführungen, Konzerte, CanCan-Aufführungen, Workshops u.v.m. Als besonderes Highlight fahren wieder zwei Oldtimer-Busse die Besucher durch Offenbach. Mehr unter: www.offenbach.de/kultur

14.05.2017, 17.00 Uhr (Einführung 16.00 Uhr)

Capitol Symphonie Lounge II: Carmina Burana Capitol Theater Eine pralle Stunde Lebensfreude und Sinnlichkeit, gerahmt von Philosophie, die selten so funkensprühend besungen worden sein dürfte: Carl Orffs 1936 uraufgeführte „Carmina burana“. Dem imposanten Werk gegenüber steht die 1. Suite aus Aram Chatschaturjan geschriebenem Ballett „Gayaneh“ von 1942 mit einem Säbeltanz. Die Dirigentin Anna Skryleva und die Frankfurter Singakademie inszenieren diesen Rausch des Lebens gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Frankfurt.

19.05.2017

Stummfilm & Ton im Kino des DLM Deutsches Ledermuseum Gezeigt wird „Die Frau im Mond“ in musikalischer Begleitung von Stephan von Bothmer, einem der angesagtesten Stummfilmmusiker in Deutschland. Der Pianist begleitet den Schwarz-Weiß-Klassiker von Fritz Lang mit einem eigens komponierten Klavierstück. Langs letzter Stummfilm von 1929 ist Liebesgeschichte und Zukunftsvision: Science Fiction der Weimarer Republik.

26.05. – 29.05.2017

Offenbacher Stadtfest „22. Offenbacher Woche“ Innenstadt, Offenbach Aktionsbühnen, Cat-Walk, Fotoshootings, tolle Angebote und viel Live-Musik: Zum 22. Mal laden der Gewerbeverein Treffpunkt Offenbach e.V. und die Stadt Offenbach zur Offenbacher Woche in die Innenstadt und locken mit einem attraktiven Programm. Besonders zum verkaufsoffenen Sonntag, 28. Mai, 13.00 bis 19.00 Uhr, präsentiert die Stadt sich als spannende Einkaufsmeile für die ganze Familie.


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KINO KULINARISCH GALA: Toni Erdmann mit Sektempfang & Gala-Menü  Fr. 31. März | Einlass & Essen 18.30

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Eintritt 39,- Euro zzgl. 4,- Euro VV inkl. Sektempfang, Gala-Menü & Filmvorführung. Vorverkauf ausschließlich im OF-InfoCenter, Salzgäßchen 1. Keine Abendkasse.

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W58 • Mehrgenerationen-Wohnhaus

Weikertsblochstraße 58, Offenbach

Fr. 17. März | 19.30 Uhr | Konzert „Saponem“ – eine Seifenoper mit viel musikalischem Wortwitz mit Susanne Hirsch (Cello) und Günter Bozem (Percussion) So. 19. März | 11.00 – 13.00 Uhr | Ausstellung „Brückenschlag“ – Fotos von Jutta Hilscher und Bernward Duda

Saponem

So. 26. März 11.00 – 13.00 Uhr | Vernissage einer Doppelausstellung mit Bildern von Erhard Scharf „Meine Stadt“ und Sandra Borchert So. 19./26. März und 9. April | 15.00 Uhr | Sonntags-Café

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Mi. 26. April 18.00 Uhr Repair- Café – Unter Anleitung von erfahrenen Tüftlern können defekte Geräte repariert werden.

Sportgala 2017 Sportlerehrung und Jahresempfang

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Offenbach

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Sa. 17. März | 19.00 Uhr, Capitol Offenbach Im Rahmen der Sportgala wird die Stadt Offenbach insgesamt 241 Sportlerinnen und Sportler in einem bunten Rahmenprogramm ehren, die im Jahr 2016 auf der Siegertreppe standen. Die Stadt möchte die Verantwortlichen der Sportvereine, Förderer und Freunde des Sports für deren Engagement in dieser besonders festlichen Veranstaltung würdigen. Die Moderation übernimmt in diesem Jahr die bekannte HR-3-Stimme Mathias Münch. Wir alle dürfen uns auf einen abwechslungsreichen Abend im wunderschönen Ambiente des Capitol-Theaters freuen.

Netzwerk 'Frauen für Offenbach' | www.frauen-fuer-offenbach.de Do. 02.03. 19.00 Uhr, Friedrichstraße 18, Offenbach Ausstellung im Projektraum Dauster Heide Khatschaturian zeigt Arbeiten "in between" mit einer Einführung durch die Kunsthistorikerin Ulrike Kuschel. Do. 09.03. 19.00 Uhr, Rebellische Studiobühne, Bieberer Straße 145 a, Hinterhaus "Frauen und Erfolg – 9" Die Unternehmerin Sowah Au-Yeoung, die Kinderbuchillustratorin Manuela Olten und die Designerin Yvonne Schneider im Gespräch mit Konstanze Schneider Do. 29.03. 19.00 Uhr, in der Etagerie, Taunusstraße 1 Lesung mit Susanne Reininger "Offenbacher Küchengeheimnisse" Eintritt mit Kostproben 8.-, Getränke werden extra bezahlt Do. 27.04. 19.30 Uhr, Stadtbücherei, Herrnstraße Lesung mit Safiye Can Eintritt wird erhoben! Bitte anmelden unter info@frauen-fuer-offenbach.de oder 069/85709005

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KUNSTFRÜHLING – Made in Rumpenheim 18. und 19. März | jeweils 13.00 – 18.00 Uhr | Verkaufsausstellung Rumpenheimer Kunsthandwerker, Designer und Künstler. Infos: http://rumpenheimer.blogspot.de

Atelierhaus B 71 | Bettinastr. 71-73 HH, OF | „Die Badesaison ist eröffnet“ Ute Jeutter und Hayko Spittel zeigen Malerei deren Inspirationsquellen zumeist in gemeinsamen Reisen liegen. Dabei spannt sich ein Bogen von den farbenprächtigen und lebensfreudigen Aquarellen Ute Jeutters, über gemeinschaftlich gestaltete aquarellierte Zeichnungen, hin zu Hayko Spittels experimentellen Öl- und Acryl-Gemälden, die in surreale Strandwelten und tiefe Wälder entführen. Vernissage mit Cocktailbar und „Staircase Blues“ am Fr. 07.04. um 19.00 Uhr sowie Sa., 08.04. von 14.00 – 18.00 Uhr.

Chorkonzert mit den Rhein-Main-Vokalisten Sa. 06.05. | 19.00 Uhr |in der Johanneskirche, Ludwigstraße 133, OF

Deutsche Romantik und italienische Renaissance – eine reizvolle Liaison zum Frühling. Chorkonzert mit den Rhein-Main-Vokalisten unter der Leitung von Jürgen Blume.

© Rhein Main Vokalisten

Lesungen | www.buchladenammarkt.de |www.steinmetz-buch.de So. 12.03. | 15.00 Uhr | Stadt, die mich ersinnt Francisco Cienfuegos, Lyrik, Ismael Alcalde, Gitarre | Haus der Stadtgeschichte, Eintritt: 2,50 Euro Do. 30.03. | 20.00 Uhr | Lesbarkeiten. Der bam stellt gemeinsam mit Kunden „Lesenswertes“ vor. Eintritt frei, Voranmeldung empfehlenswert. | bam-Buchladen am Markt, Wilhelmsplatz 12 Di. 25.04. | 19.30 Uhr | Welttag des Buches | Volker Kutscher liest aus Lunapark. Es ist der sechste Fall von Gereon Rath, der in Berlin Anfang der dreißiger Jahre ermittelt | Stadtbibliothek Offenbach, Eintritt 7,- Euro. Kartenvorverkauf: Buchladen am Markt, Buch Rabe, Stadtbibliothek und Steinmetz’sche Buchhandlung. Mi. 26.04. | 20.00 Uhr | Südtirols schönste Seiten! Verleger Hermann Gummerer vom Folio Verlag erzählt über Südtirol und seine Besonderheiten, gibt InsiderTipps und bringt uns das Land – mit Wein, Speck, Käse und Schüttelbrot im Gepäck – auch kulinarisch nahe. | Eintritt: 7,- Euro, bam-Buchladen am Markt, Wilhelmsplatz 12


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Wandern & Klettern Deutscher Alpenverein Sektion Offenbach Der DAV Offenbach bietet Kletter-, Wander- und Familiengruppen auch für Gäste. Weitere Infos & alle Angebote: www.dav-offenbach.de Di. 07. März | 19.30 Uhr, Einlass:18.30 | Traumreise Peru Multivisionsvortrag Erleben Sie die atemberaubende Bergwelt der peruanischen Anden mit grandiosen Landschaften und traumhaften Plätze inmitten der gewaltigen Eisriesen der Cordillera Blanca. Referenten: Michael Moder und Andrea Lotz. Jöckel’s Steak- und Schnitzelhaus, TC Rosenhöhe, Auf der Rosenhöhe 70, OF Eintritt: DAV-Mitglieder frei, Nichtmitglieder 5,- Euro

Michael Moder

Mo. 01. Mai | Familiengruppe | Wanderung zur und um die Burg Hohenstein im Taunus, ca. 9 km, Anmeldung und Info: Annie Beaufils annie.beaufil@arcor.de

Theater im t-raum | Wilhelmstr. 13, OF, | Infos und das komplette Programm auf www.of-t-raum.de

Fr. 12.05.|Premiere: Die Frau seines Lebens Komödie von Boris Pfeiffer

Die Frau seines Lebens

und Felix Huby, t-raum-Produktion mit Birgit Schön; Regie: Sarah C. Baumann Die Wohnung ist penibel aufgeräumt, das Abendbrot steht auf dem Tisch. Jetzt fehlt nur noch Manfred, aber er kommt nicht. Ist er wegen mangelndem ehelichen Sexleben im Puff? Hat er sich abgesetzt? Ist er tot? Pfiffig, witzig und ein bisschen böse! Weitere Vorstellungen: Sa., 13./20./27.05; Sa., 03./10.06. jeweils um 20.00 Uhr

Fr. 19.05.|Schöne Aussicht Gastspiel Münch & Sauer - mehr als kabarett! Münch & Sauer gewähren gesellschaftspolitische Ausblicke, die augenblicklich den Blickwinkel verändern – oder auch nicht … Auf jeden Fall haben die beiden was zu sagen und bieten dem Zuschauer und intelligente Aussichtsplattform mit Weitblick. Lassen sie Ihren Blick schweifen, nicht schleifen! Gute Fahrt und schöne Aussicht! – Trägerinnen des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg! Beginn: 20.00 Uhr

Münch & Sauer

BOK - Galerie Salon 13 Zollamt Studios, 3. St., R. 305, Frankfurter Str. 91 | ww.bok-of.de | Öffnungszeiten: Do. – Sa.: 17.00 – 20.00 Uhr Leonore Poth Kleine Blätter (Zeichnung) „Skizzen, Blicke über Dächer, aus dem Fenster andrer Ateliers, Gezeichnetes beim Nebenjob, Portraits von Menschen, Portraits von Maschinen.“ Mit dieser Ausstellung ist ein langjähriges Mitglied des BOK zu Gast im Salon 13. 21.04. – 06.05. | Vernissage: 20.04. | 19.00 | Begrüßung: Konstanze Schneider

Richard Köhler, Farbfenster

Richard Köhler Farbfenster (Malerei) Richard Köhler arbeitet mit Farbschichten. Die daraus resultierenden, unterschiedlich dichten Bild-Zustände, reagieren in Reihungen aufeinander und verweisen auf den Weg des Malens. Lichtdurchlässige Blick-Öffnungen beziehen sich auf farbräumliche Landschaften. 02. – 17.06. | Vernissage: 01.06.|19.00 Uhr | 71


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sehenswert n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 e Alle Programminfos unter: www.haus-der-stadtgeschichte.de

Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF Durch die Wüste in den Westen – Jubiläumsausstellung zum 175. Geburtstag von Karl May noch bis zum 19.03. Struktur und Material – 90 Jahre Herbert Aulich Der Maler Herbert Aulich feiert in diesem Jahr seinen neunzigsten Geburtstag. Er lebt in Offenbach. In den 1980er Jahren gelangte ein neues Element in Aulichs sachliche Arbeiten: gezeichneten Strukturen werden solche gegenübergestellt, die durch Manipulation entstanden sind. In den erzeugten Strukturen mischen sich Gesetzmäßigkeit und Zufall. Zusätzlich werden häufig Fotografien in die Arbeiten integriert. 26.03. – 23.04. | Vernissage: Sonntag, 26. März, 11.00 Uhr

Von wegen flach! Meisterwerke der Lithographie aus den Sammlungen der Stadt Offenbach.

Wilhelm Reuter, Studienkopf, Lithographie, 1804 ©: Haus der Stadtgeschichte

Das Haus der Stadtgeschichte ist für Lithographie-Experten aus aller Welt eine feste Größe: In Offenbach wurde das neue, den Flachdruck einführende Druckverfahren im Jahr 1800 erstmals kommerziell angewandt, weshalb seit Jahrzehnten frühe und früheste Lithographien des 19. Jhd. gesammelt werden. Zur Hundertjahrfeier des Hauses der Stadtgeschichte werden diese Bestände – in einer Gemeinschaftsausstellung mit dem Klingspor Museum – erstmals präsentiert. Adolph von Menzel, Käthe Kollwitz, Lovis Corinth sind nur einige der ausgestellten Künstler. 03.05. – 9.07. | Vernissage: Mittwoch, 3. Mai, 18.00 Uhr im Haus der Stadtgeschiche und um 19.00 Uhr im Klingspor Museum

n DLM Deutsches Ledermuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 8,00 e /erm.: 3,00 e

DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF 100 Jahre Deutsches Ledermuseum (1917 - 2017) Ausstellung: Linking Leather – Die Vielfalt des Leders Infos: s. S. 66 | 17.03. – 22.10. |Vernissage: 16. März 2017, 19.00 Uhr

Hessische-Amateur-Film-Festspiele HAFF Filmclub Offenbach e.V. Auf der HAFF werden die besten Filme hessischer Film­autoren gezeigt. Es wird bewertet und entschieden, ob sie den Anforderungen für Bundeswettbewerbe ent­sprechen und dort teilnehmen dürfen. Sa. 04.03. |ab 09.00 Uhr | Eintritt frei

LEDERPALAST – Kino Kulinarisch | www.lederpalast.de Nur Fliegen ist schöner Der mehrfache César-Preisträger Bruno Podalydès zaubert mit NUR FLIEGEN IST SCHÖNER eine unwiderstehlich charmante Anti-Stress-Komödie auf die Leinwand, die sommerlich-leicht und gleichzeitig tiefgründig ist. Passend zum Film wird Lammkarree, Bohnenragout & Eclair serviert. Fr. 24.03. | Einlass ab 18.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr | Infos: s. homepage Eintritt 9,- e, (exkl. Essen und Getränke) Vorverkauf und Abendkasse im DLM. 72


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sehenswert Willkommen bei den Hartmanns Der geflüchtete Nigerianer Diallo (Eric Kabongo) gerät in den ganz normale Familienwahnsinn einer gutbürgerlichen Familie und wirbelt auf seine charmantnaive Art das Leben der Hartmanns ziemlich durcheinander. Ein turbulenter Zustandsbericht aus einem fast normalen Land, in dem alle etwas verwirrt sind ... Passend zum Film wird Rippchen, Kraut, Püree & Gugelhupf serviert. Fr. 12.05. | Einlass ab 18.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr | Eintritt 9,- e, (exkl. Essen und Getränke) Vorverkauf und Abendkasse im DLM. Die Reihe Kino Kulinarisch wird unterstützt von: Amt für Kultur- und Sportmanagement der Stadt Offenbach, DLM Deutsches Ledermuseum, besser leben in Offenbach, EVO AG und astor Catering.

Nacht der Museen | Sa. 06.05. | 19.00 – 01.00 Uhr

Internationaler Museumstag | So. 21.05. | freier Eintritt

n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e Mittwochs Eintritt frei

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de Buchstäblich Buch. Künstlerbücher von Peter Malutzki Mit Musik und Kinderaktionen. Die traditionelle Ausstellung neuer Bilderbücher aus zahlreichen Ländern zeigt eine Vielfalt von Themenstellungen und Bildsprachen auf. Die offene Präsentation erlaubt das Blättern und ein großer Lesetisch lädt zum Verweilen ein. Eröffnung: So. 05.03. | 11.30 Uhr Mi. 15.03. | 19.00 Uhr, Führung durch die Ausstellung „Buchstäblich Buch. Künstlerbücher von Peter Malutzki“ durch den Künstler. So. 26.03. | 11.30 Uhr, Peter Malutzki im Gespräch. Der Künstler erläutert anlässlich seiner Ausstellung Aspekte seiner Bücher zum Phänomen der Zeit.

Von wegen flach! Meisterwerke der Lithographie aus den Sammlungen der Stadt Offenbach. Die Lithographie erfreute sich vor allem am Anfang des 20. Jhd. großer Beliebtheit und wurde häufig für die Buchillustration genutzt. Auch der Plakatdruck um die Jahrhundertwende bediente sich der Lithographie. Einen Höhepunkt erlebte die Künstlerlithografie dann im französischen Malerbuch der 40er und 50er Jahre. Ein zeitgenössischer Buchkünstler ist Robert Schwarz, der sich mit seinen opulenten Künstlerbüchern eine ganz eigene Position erarbeitet hat. Gezeigt werden Werke des Impressionismus, Wiener Jugendstils bis hin zur Pop Art aus eigenen Beständen, u.a. von Henri de Toulouse-Lautrec, Max Slevogt, Ernst Barlach, Pablo Picasso, Joan Miro und Andy Warhol. Eine gemeinsame Ausstellung mit dem Haus der Stadtgeschichte. Eröffnung: Mi. 03.05. | 19.00 Uhr

Nacht der Museen | Sa. 06.05. | ab 19.00 Uhr Sa. 20.05. | 10.00 – 12.00 Uhr | Offenes Angebot für Kinder ab 6 Jahren, auch ohne Eltern.

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Wiener Hof

Langener Straße 23 | OF-Bieber | 069 89 12 96

Highlights alle Programminfos unter: www.wiener-hof.de

Fertig mit Emanzipation? Eine Revue über Schein und Sein der Gleichberechtigung. Eine Veranstaltung der DKP Offenbach zum internationalen Frauentag 2017. Sa. 04.03. | 19.00 | Eintritt: 8,- / 5,-

SUMNER’S TALES playing the music of STING & THE POLICE Sa. 18.03. | 20.30 | Eintritt: 16,-

KOMISCHE NACHT Mi. 29.03. | 19.00 | Eintritt: 17,NICOLE JO & BAND – needs to be funky Sa. 01.04. | 20.30 | Eintritt: 16,-

Zwei Gewerberäume/Ateliers im Hasenbachhof zu vermieten! Platz für zwei Partner/innen / Parteien aus Kunst, Kultur oder einem kreativen Beruf (Mediendesign, Architektur, Produktdesign o.ä.) in neu gegründetem Atelier-/ Studiohaus. Industriegebäude, 170 qm, OF-Innenstadt in Hafennähe, 1 GBit Internet + Telefonflat, Gemeinschaftsküche, PKW-Stellplätze, Nebenräume. Kosten: 20 qm [360 eur warm] & 30 qm [490 eur warm] Wir arbeiten hauptberuflich in Performance, Installation, Medien, Musik und Kommunikation. Potenzial für Diskurs und übergreifende Projekte vorhanden.

Boxclub Nordend

O f f e n b a c h

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