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liebe S t a d t m a g a z i n
kino kino
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K o s t e n los
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Dezember/Januar/Februar 2017/2018
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Liebe Leserinnen und Leser, KINO KINO – 1913 eröffnete in Offenbach das erste Kino, nur ein halbes Jahr später als Berlin mit seinem legendären 'Mamorhaus'. Die goldene Ära der Kinos begann. Fasziniert strömten die Menschen in die großen theaterähnlichen Paläste. 1920 gab es im Großen Biergrund z.B. ein 'Volks-Kino' mit 1.200 Plätzen! Offenbach war Kinostadt mit bis zu 16 Lichtspielhäusern in den besten Zeiten. Ein großes Thema finden wir und versuchen einen kleinen Einblick. Die ganze Geschichte wird zur Zeit von Dr. Ralph Philipp Ziegler recherchiert und dann als Buch veröffentlicht. Wir freuen uns sehr, dass Herr Dr. Ziegler für Mut&Liebe einen Beitrag zur Verfügung gestellt hat, vielen Dank. Die rasante Entwicklung des bewegten Bildes in den letzten 100 Jahren vom Stummfilm bis zum Handy ist unglaublich, die Kinokultur änderte sich entsprechend. Aber neben den zentralen, ultra-modernen Maximum-Sound-20m-Projektionsfäche-Hightech-Filmspielstätten entstehen – jedenfalls in Offenbach – auch wieder viele spannende Projekte, die 'Filme-schauen' mit neuen Ideen und Idealismus weiterentwickeln.
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Und plötzlich ist das Jahr auch schon wieder fast vorbei und es ist Zeit für Geschenke. Diese bekommen Sie wieder beim Mut&Liebe Weihnachtsgewinnspiel und mit etwas Glück bei den Verlosungen mit diesem Zeichen im Heft.
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Dann laden wir Sie noch herzlich ein zu unserem
Mut&Liebe Weihnachtsladen am Sa. 9 und 16. Dez. in die Galerie Artycon (je 11.00 – 18.00 Uhr). Befreundete Künstler innen und Künstler präsentieren Malerei und Fotografie; Kreatives aus Offenbach, Bücher und unsere Mut&Liebe Kalender 2018 sind ebenfalls dabei. Davor am Fr. 8. Dez. freuen wir uns noch auf eine kleine After-Work-Vernissage in der Cafébar am Wochenmarkt. (16.00 Uhr). Hier stellen wir unseren Lyrik-Kalender 2018 mit Gedichten von Safiye Can und Fotografie von Rainer Golembiewski vor.
Viel Lesevergnügen, schöne Feiertage und ein gutes neue Jahr wünscht das Mut&Liebe Team!
Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt und Wolfgang Malik GbR Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach Tel.: 069 854541 • Mail: info@mutundliebeoffenbach.de www.mulionline.de Redaktion: Petra Baumgardt, Wolfgang Malik Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen / fotolia.com Titel: Fotos: © oben: Haus der Stadtgeschichte Offenbach, Thomas Lemnitzer / unten: Nicolas Carbenay Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt
Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt Nächste Ausgabe: 1. März 2018 (Anzeigenschluss: 17.02.2018) Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM. Für Druck- und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St.
Wolfgang Malik und Daniela Ziegler
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thema Spektakuläre Kinovorläufer in Offenbach Paläste im Dutzend 'Keine zerbrochenen Träume…' Der Schatz im Isenburgring Der mit dem Film spricht… Ein Leben hinter dem Zuschauerraum
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Fahrradfilm im Fahrradladen Karrierestarts in Offenbach Hafenkino – mit Liebe zelebriert Die 'grande Dame' des deutschen Fernsehens – Daniela Ziegler Das chinesische Schattentheater Starke Botschaften
S pecial
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P rojekt
7 "HeRoes" unterwegs in Offenbach 51 Fair trade – Sheabutter
im stadtteil
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44 Jahresrückblick 2017
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K unstwerk
46 Jos Diegel – handmade films 48 Tanztheater Vlasova / Pawlica
H interh ö fe / R äume voller ideen
52 Werkstattatelier Lika Schmodsien
G ourmet
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biowono – Qualität aus Griechenland Café Sanremo Süßes aus dem Netz – Offenbacher Pfeffernüsse Stop & go – Nerds Cantina
I nfo | erleben | sehenswert 60 61 64 66
Buchtipp Ausstellung: Die Welt hat Pedale… Kunstspecials zu Weihnachten MUT&LIEBE Tipps / Auswahl
H ö rbar 68 CD-Tipps von Udo Boll 75 Cartoon von Leonore Poth
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'Bake and the City – Christmas Tours', Tobias Müller, Verlag: BLV, ISBN: 978-3835417557
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aktiv
M U T & L iebe
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S av e te t he da 1. acher O f f e n bl au f K r a n l au f b e n e fizf e n im h a 017 0 3.10.2 of fenb ac
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(v.l.n.r.: Michael Lang, Anne Sophie Renke, Meret Baumgardt, Lennart Kehl, Adina Schulz, Janina Stegmann und Katharina Martin)
n Der Erste Offenbacher Kranlauf am 3. Oktober im Hafen Offenbach war ein voller Erfolg. Mit dabei ein Mut&Liebe Laufteam. Als stärkste Gruppe zählte das Team auch direkt zu den Gewinnern. Eine schöne Idee und neues sportliches Highlight am Hafen.
n Ziemlich losgelöst von der übrigen Stadt hat sich die ehemalige Werkshalle von Fredenhagen (an der Sprendlinger Landstraße) zu einer gefragten Eventlocation entwickelt. Veranstaltungsgäste reisen bundesweit an und wissen meistens nicht, dass sie sich in Offenbach befinden. Bei der großen Gala zur Verleihung des Location Awards 2017 im Oktober hatte Mut&Liebe Mitherausgeber Wolfgang Malik die Gelegenheit unsere Stadt kurz vorzustellen und den allseits gerne bemühten Vorurteilen zu begegnen. Danke für die Einladung an Uwe Buhrdorf (die wellenmaschine GmbH, Berlin).
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„HeRoes“ unterwegs in Offenbach
- Präventives Bildungsangebot für Schulen und Einrichtungen Reden – Bewegen – Verändern! Unter diesem Motto startete im Mai 2015 das Projekt des DRK-Kreisverband Offenbach e.V. „HeRoes – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre. Für Gleichberechtigung!“ Nach über zwei Jahren blickt das Team, bestehend aus Ollga Mato (Projektleiterin), Mehmet Koc (Gruppenleiter) und Zafer Cin (Gruppenleiter), auf eine erfolgreiche Zeit zurück: Im Januar 2017 wurden acht junge Männer nach einer dreizehnmonatigen „Trainingsphase“ als erste HeRoes in Offenbach zertifiziert. In ihrer „Trainingsphase“ nahmen die HeRoes an wöchentlichen Sitzungen teil und hatten die Möglichkeit, gemeinsam mit den HeRoesGruppenleitern zu Themen wie Ehre, Unterdrückung, patriarchale Strukturen, Sexismus, Geschlechterrollen, Homophobie, Antisemitismus oder Gewalt zu diskutieren. Seit der Kindheit anerzogene, starre Geschlechterrollenbilder aber auch Diskriminierung begünstigende Traditionen wurden reflektiert und hinterfragt. Die aktive Auseinandersetzung mit diversen Themen führte zu einer grundlegend hinterfragenden Haltung der Jugendlichen, die sie nun als Multiplikatoren an Schulen und Einrichtungen ihren Peers mitgeben und mit ihnen diskutieren möchten. Im Februar begann auch die „Trainingsphase“ einer zweiten HeRoes-Gruppe. Seit Februar 2017 sind die HeRoes in Stadt und Kreis Offenbach in Schulen und Jugendeinrichtungen unterwegs und bieten als Multiplikatoren kostenlose Workshops für Gleichaltrige an. Dabei wird zu Beginn eines Workshops ein Rollenspiel vorgeführt, auf dessen Grundlage
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eine kontroverse Diskussion eingeleitet wird. Interaktive Übungen ermöglichen eine aktive Teilnahme am Workshop. Bisherige Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften war durchweg positiv. Auch aus anderen hessischen Städten und angrenzenden Bundesländern kommen ständig Workshopanfragen. Der inhaltliche Schwerpunkt und das Format der Workshops werden in Vorgesprächen mit den pädagogischen Fachkräften des Projektes näher konkretisiert. Im Anschluss an die Workshops erfolgen Nachgespräche, um eine langfristige Wirkung des präventiven Bildungsangebots zu ermöglichen. Im Jahr 2011 trug die Regionale Geschäftsstelle Netzwerk gegen Gewalt im Polizeipräsidium Südosthessen die Projektidee von „HeRoes“ aus Berlin an den DRKKreisverband Offenbach e.V. heran. 2013 konnte das DRK als Projektträger für eine Umsetzung in Kooperation mit dem Netzwerk gegen Gewalt gewonnen werden. Das hessenweite Pilotprojekt wird mit Eigenmitteln des DRKKreisverbandes Offenbach e.V. und Fördermitteln der Aktion Mensch finanziert. Die Fördermittel werden im April 2018 auslaufen. Das Team ist aktuell auf der Suche nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten.
Kontakt:
HeRoes Offenbach, DRK-Kreisverband Offenbach e.V. 069-80 10 81 88, heroes@drk-offenbach.de www.heroes-offenbach.de www.fb.com/heroesoffenbach
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fernandos kinematograph und das weltpanorama
spektakuläre kinovorläufer in offenbach von Angelika Amborn-Morgenstern
Freitag 20.11.1903. „Es sind lebhafte Winde zu erwarten“. Unwetterwarnung also. Direktor Fernando ist risikobereit. Das Zelt wird schon standhalten. Wenige Minuten noch, dann kann die Vorstellung beginnen. Wie in der letzten Saison sind auch diesmal wieder viele Besucher zum Wilhelmsplatz geströmt, wo Fedinand Schmitt aus Frankfurt sein Zelt mit seinem sensationellen Riesen-Kinematographen auf geschlagen hat, mit dem er diesmal Bildstreifen vom serbischen Königsmord, vom neuen Papst und vielem anderen mehr zeigen wird. Direktor Fernando ist stolz auf seinen Projektionsapparat, eine Erfindung der legendären Brüder Lumiere aus Frankreich, seit sechs Jahren auf dem Markt. Wenn Fernando die Kurbel dreht, werden die Einzelbilder auf der Bildrolle bewegt und auf eine Leinwand projiziert. Sensationell! Grund dafür ist der stroboskopische Effekt. Das heißt, wenn zehn bis sechszehn Bilder pro Sekunde hintereinander gezeigt 8
werden entsteht der Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung. Die statischen Bilder werden zu Laufbildern, werden lebendig. „Theater lebender Photographien“ so nennt Direktor Fernando sein Spektakel. Kein Wunder, dass er damit so viele Offenbacher trotz Unwetterwarnung hinter dem Ofen hervorlockt. Doch dann pünktlich zum Vorstellungsbeginn kommen die gefürchteten Böen zusammen mit einem Gewitter, das nicht enden will, reißen das Zelt um und das Publikum verlässt fluchtartig den Platz. Erst drei Tage später hat Fernando den Schaden behoben und holt die Premiere nach, die wie immer ein Erfolg wird. „Es ist ein ganz neuer, verbesserter Kinematograph, der über 200 Nummern verfügt, die zum Teil sehr aktuell sind.“ schreibt die Zeitung am nächsten Tag. „Weiter führte er humoristische Szenen, die das Publikum zu schallender Heiterkeit hinreißen, oder Genrebilder und Märchen mit höchst interessanten Verwandlungen vor.“ mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Fernandos Repertoire wuchs ständig und er gastierte Jahr für Jahr auf dem Wilhelmsplatz. Den Papst, Ballettösen, russische Revolutionäre, Zauberer, Prinzessin Louise, amerikanische Straßenrüber und den indischen König, alle ließ er über die Leinwand huschen. „Der Kinematograph des Herrn Fernando, bei alt und jung in unserer Stadt nun schon seit Jahren bekannt, hat sich wieder auf dem Wilhelmsplatz eingefunden und wird morgen seine Vorstellung eröffnen. Schon die prächtige Fassade der Schaubude sowie die abends stattfindende feenhafte Beleuchtung üben Anziehungskraft aus“ heißt es im November 1905. Jedes Jahr stand ein neues Highlight auf dem Programm. 1906 war es „Der Anschlag auf den amerikanischen Expresszug“, ein Filmstreifen mit 50.000 Bildern und 1908 konnte man sogar zwitschernde Vögel und den singenden Caruso auf der Leinwand bestaunen. Was Direktor Fernando an jenem stürmischen Novemberabend widerfahren ist, das konnte Erne und Ludwig Formhals 200 Meter weiter nicht passieren. Als Schmitt nach Offenbach kam, hatten die beiden längst ein etabliertes „Theater“. Für ihre Apparatur made in Leipzig, von Ernes Vater in Serie produziert, hatten sie ihr Wohnzimmer in der Geleitsstr. 1 zum Theater umfunktioniert. Hier im „Saal“ im ersten Stock war Platz für 25 Zuschauer. Hier drehte niemand hektisch die Kurbel und jagte die Bilder über die Leinwand. Hier im Weltpanorama ging es ruhiger zu, die Bilder waren statisch, die Lust am Schauen, die optische Illusion faszinierte das Publikum. Eine Bildreihe umfasste 50 farbige Diapositive auf Glasplatten, etwa handgroß, die das Publikum jeweils zwei Minuten genießen konnte. Das Nacheinander der Einzelmotive vermittelte das Gefühl, den Ort zu wechseln, die Zeit zu durchschreiten und dazu noch plastisch zu sehen. Der 3D-Effekt kam dadurch zustande, dass jeweils zwei identische Dias gezeigt wurden, die das Stereoskop zusammenschob. Die optische Illusion war verblüffend und sensationell. Der Eintritt kostete 30 Pfennig für Erwachsene und 20 Pfennig für Kinder. Oft kamen in der Woche bis zu tausend Zuschauer. Die Formhalsens verdienten ca. 400 Mark in sieben Tagen und mussten dafür 15 Mark „Lustbarkeitssteuer“ zahlen. Für ihre Events machten sie in der Offenbacher Zeitung ordentlich Reklame: „Original-Weltpanorama. mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Vielfachen Wünschen entsprechend sind in dieser Woche die Oberitalienischen Seen Lago Maggiore und Lago di Lugano zur Ausstellung gelangt.“ Die Bildserie stammte wie alle anderen auch von einer der Fotoexpeditionen, die Ernes Eltern regelmäßig unternahmen, um das Repertoire zu erweitern, denn das Programm wechselte jedes Wochenende. Der absolute „Hit“ war eine Elefantenjagd in Thailand, die sogar eine Handlung zeigte. Noch Jahre später erinnerte sich Maria Ammersbach in ihrem legendären „Briefkasten-Frau Maria antwortet“ in der Offenbach Post an das Weltpanorama. „Es war ein Holzrund“ schreibt sie „ähnlich einer großen Tonne, war pechschwarz poliert und reich geschnitzt. Innen liefen die Bilder, außen saßen die Zuschauer vor den Stereoskopen. Damit man sich aufstützen konnte, gab es Stützen aus rotem Samt. Und da ich noch zu klein zum Gucken war, schob man mir ein rotes Lederpolster unter. Man sah im Durchschnitt 50 Bilder und jedes Bild blieb zwei Minuten im Blickfeld des Beschauers. Auf einem Täfelchen, das darunter angebracht war, konnte man lesen, um was es sich bei dem Bildmotiv handelte. Wenn Frau Formhals, die ja meist an der Kasse saß, an einer Schnur zog, rutschte die gesamte Bildreihe eins weiter. Und oft konnte man hören 'Du, Erne, bass gut uff, was jetzt kimmt, jetzt kimmt e Elefantenjagd', das war damals eine große Sensation. Hinter den Glasdiapositiven standen Petroleumlampen, die das Bild transparent erschienen ließen.“ Trotz allem Engagement – die „lebenden Photographien“ faszinierten das Publikum mehr als die sta-
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tischen. Die Konkurrenz wuchs, denn Fernando blieb nicht der einzige Anbieter in Offenbach. Im Juni 1907 eröffnete Julius Reucker, Mitinhaber des Frankfurter Kinematographischen Theaters Kaiserstr. 77, auf dem Marktplatz ein „neues Theater lebendiger Photographien“ mit 250 Sitzplätzen. Fünf Wochen später annoncierte ein Kinematographenbesitzer aus der Herrnsstr. 17: „Ab heute großes und reichhaltiges Programm. Besonders hervorzuheben sind Aschenbrödel feenhaft koloriert, kosmopolitische Tänze wunderbar koloriert… Auf vielfachen Wunsch wird das große, über 80.000 Aufnahmen, prachtvoll kolorierte Bild 'Pierrots Erlebnisse' noch einige Tage gezeigt.“ 250 Sitzplätze, 80.000 Bilder – das waren Dimensionen, die den langsamen Abstieg des Weltpanoramas einleiteten. Zwei Jahre später übernimmt der Wirt August Halswanter Reuckers Kinematografen, vermutlich in den selben Räumlichkeiten und auf dem Marktplatz 9 neben der Schwanenapotheke ließ sich ein weiterer Kinematographenbesitzer nieder und eröffnete sein Metropol-Theater. 1912 und 1913 waren dann die Stichjahre. Erst schloss das Theater in der Geleitsstraße 1, dann das auf dem Marktplatz 9. Die Ära des Panoramatheaters war zu Ende. Auch die ersten Kinematographen waren inzwischen museumsreif geworden. Am 22. August 1913 erschien eine Annonce in der Offenbacher Zeitung: „Ein neues Lichtspieltheater. Ein Kinematographen-Theater großen Stils wird die Offenbacher LichtbühneGesellschaft m.b.H., die die hiesige Lichtbühne 'Zum Schwan' betreibt, auf dem Grundstück in der Kaiserstraße, auf dem sich gegenwärtig das Job'sche Beodrom befindet, im kommenden Herbst eröffnen. Das Theater wird der Neuzeit entsprechend auf das modernste und mustergültigste eingerichtet und bei etwa 500 qm Grundfläche 700 Besuchern Platz bieten.“ Das waren Zahlen, mit denen die Pioniere Formhals und Direktor Fernando nicht mithalten konnten. „Die Zeit“, meinte Herr Formhals Jahre später in einem Interview mit der Offenbach Post, „konnte man nicht aufhalten und zurückholen.“ Das Publikum war anspruchsvoller geworden. Die 10
ersten „richtigen“ Filme waren inzwischen auf dem Markt, bei denen nicht nur das Bild im Mittelpunkt stand, sondern die Gestaltungsmittel Handlung, Montage und Ton mehr und mehr in den Fokus rückten. Die Zeiten, als man sich an einem stürmischen Novemberabend nach dem ersten Schneefall in ein Zelt setzte, um sich Pabstbilder anzuschauen. waren jetzt endgültig Geschichte. Quellen: Offenbacher Zeitung vom 24, 25.03.1903, 20.-24.11.1903, 12.09.1906, 03.12.1906, 25.07.1907, 02.03.1908, 13.03.1908, 22.08.1913 Offenbach Post vom 03.08.1951, 25.11.1955, 03.08.1956, 03.12.1956, 18.07.1961 Frankfurter Rundschau vom 22.10.1987 M70/11 Haus der Stadtgeschichte, Archiv Abbildungen: Kinematograph der Brüder Lumiere, Original und Zeichnung; Filmmusum Frankfurt, Foto: Dr. Harald Amborn-Morgenstern Riesenkinematograph, Offenbacher Zeitung vom 24.03.1903, Haus der Stadtgeschichte, Archiv
Aktionswochen Testfahrten Werkstatt– – – – – – – – – – – – Starkenburgring 4 63069 Offenbach T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Das 'Palast-Theater' in der Großen Marktstraße, die ehemalige barocke Synagoge.
paläste im dutzend
die goldenen jahre der kinoära
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Fotos: © Archiv im Haus der Stadtgeschichte Offenbach am Main
Wie immer einmal wieder ist Offenbach der Hauptstadt Berlin auch mit dem Startschuss ins Kinozeitalter nicht weit hinterher. Am 9. Mai 1913 wird das ‚Marmorhaus‘ in Berlin als einer der ersten legendären Kinopaläste eröffnet. Bereits ein halbes Jahr später beginnt das Kinozeitalter in Offenbach mit dem ersten vollausgestatteten Lichtspieltheater in der Kaiserstraße 12. (Dem ehemaligen 'Johl'schen Velodrom')
von Dr. Ralph Philipp Ziegler
Wie das Marmorhaus hat das erste Offenbacher Kino – natürlich – einen Orchestergraben und verfügt, ganz aus Holz gebaut, über eine Akustik, über die die Offenbacher noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg schwärmen. Hingerissen von deren formidabler Schauspielkunst benennen die Betreiber das Haus nach der dänischen Stummfilmdiva Asta Nielsen. Als die ersten Aufführungen mit „sprechendem Film“ geboten werden (mit synchronisierten Grammophon), ist das 'Asta Nielsen' so überfüllt, dass „die Direction das geschätzte Publikum“ bitten muss, nicht nur die Abend-, sondern auch die Nachmittagsvorstellungen zu besuchen. In den Folgejahren, selbst während des Ersten Weltkriegs, kommt fast jedes Jahr ein Lichtspielhaus dazu: noch 1914 'Zum Schwanen' in der Frankfurter Straße 25, 1917 das 'LichtspielTheater' in der Frankfurter Straße 63, 1918 die 'Kammer-' oder 'Kurbel-Lichtspiele' in der Herrnstrasse 17. Letztere nennen die Offenbacher kurz ‚Flohkino‘, der Betreiber August Haslwanter stellt sich dagegen stolz als ‚Wirt und Kinematographentheaterleiter‘ vor. Im ersten Nachkriegsjahr bekommt Offenbach seinen ersten Kinopalast, jedenfalls dem Namen nach. Die aus Franken zugezogenen Kinopioniere Lina und Georg Ruttmann, beide erst Ende zwanzig, kaufen die entwidmete barocke Synagoge in der Großen Marktstraße 12. Ruttmanns richten ein elegantes Theater ein und setzen dem Haus eine Fassade mit haushohen eleganten Laternen und einer großen Plakatfläche für die Werbung vor. Auf einem erhaltenen Foto aus den ‚Goldenen Zwanzigern‘ räkelt sich eine gemalte Marlene Dietrich lasziv vor der Schrift ihres frühen Meisterstücks ‚Der blaue Engel‘. Im
Orchestergraben des 'Palast-Theaters' musiziert ein Orchester von 16 Personen – selbst im ‚Marmorhaus‘ sind es außerhalb der Premieren nur vier mehr. Geleitet wird die Stummfilmmusik von den beiden ‚Kapellmeistern‘ Jack Lauer und Erich Dahlheimer senior. Im edlen Schwanenhaus gründen 1920 zwei der wichtigsten Kino-Akteure Offenbachs, Georg Ruttmann und Georg Höhn, die ‚Vereinigten Lichtspieltheater Höhn & Ruttmann Offenbach am Main‘, unter denen Palast-Theater, Asta Nielsen, Capitol und Lichtspiel zum Schwan vereint sind. Solche Verbünde sind nahezu unabdingbar, um die Verleihauflagen der Filmgesellschaften erfüllen zu können, die die frühen Blockbuster nur in Kombination mit kommerziell schwächeren Produktionen oder solchen mit noch wenig bekannten Akteuren verleihen. In solchen Verbünden können sich die Häuser austauschen. Georg Höhn stirbt allerdings bald nach dem Verbund mit Ruttmann bei einem Autounfall. Diese Verbünde sind auch in Offenbach teils schillernd. Der vorige, ebenfalls erst 29jährige Geschäftsführer der ‚Lichtspiel-Gesellschaft‘, Robert Matter, kommt wegen Betrugs vor Gericht. Matter wird eine „flotte Lebensweise“ attestiert, mit der er an manchem Tag über 600 Mark verprasst haben soll – nach dessen eigener Aussage Werbeaktivitäten, um freigehaltene Vereine als Kunden zu gewinnen. 1920 werden nicht nur in Bürgel die 'NationalLichtspiele' eröffnet, im Großen Biergrund 9 wird auch ein bereits bestehender Saalbau zum 'Volks-Kino' mit 1200 (!) Plätzen ausgebaut. Wie in den Metropolen gibt es zu den großen Abendvorstellungen ein Varieté-Programm, hier mit „Tilli Rebre, dem neuen Filmstar in ihren 13
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Original-Rezitationen“, Ballett, einer Jodlerin, einem Humorist und einer zehnköpfigen Kapelle samt Xylophon-Solist. Auch das Palast-Theater empfängt Live-Gäste im Vorprogramm, wie in dem zu dem Film „Der König der Manege“, bei der „der Affe Kapitän Jack II, der in dem Film eine der Hauptrollen trägt, persönlich anwesend ist und sich den Besuchern von der Bühne herab in drolliger Weise vorstellt.“ 1922 wird das ‚Volks-Kino‘ zum zweiten ‚Palast‘: Der 'Emelka-Palast' bekommt mit weniger, aber gemütlicheren Sitzen eine luxuriösere Atmosphäre. Die Emelka (phonetisch für M-L-K, ‚Münchner LichtspielKunst‘) ist damals neben der UfA einer der größten deutschen Filmkonzerne. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Wilhelm Rosenthal kommt persönlich zur Einweihung und bezeichnet „die Lichtbildbühne als die zumeist sozial ausgleichende Art der Kunstvermittlung, die gerade in einer Industriestadt wie Offenbach ihre ganz besondere Bedeutung habe.“ Das ‚EmelkaOrchester‘ spielt unter dem Chefdirigenten des Konzerns den ‚Emelka-Marsch‘, das ‚Emelka-Ballett‘ tanzt. Hier wird 1926 mit großem Trara der legendäre ‚Phantom der Oper‘-Stummfilm gezeigt. 1929 wird sogar eine Passage Richtung Straßenbahn eingerichtet, um das Theater für das Publikum besser erreichbar zu machen.
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Das 'Corso' in Bürgel
1927 wird das ehemalige ‚Lichtspiel-Theater‘ in der Frankfurter Straße 63 zur 'Capitol Lichtbühne' ausgebaut; im Folgejahr eröffnen unter ihrem Leiter Matthias Klüpfel die 'Stern-Lichtspiele' in Bieber; in Bürgel kommen die 'Corso-Lichtspiele' mit einer effektvoll entworfenen Fassade mit expressionistischen Anklängen dazu. 1930 kommt das 'Gloria' in der Herrnstrasse 25 dazu, dessen Name breit auf der einladenden Toreinfahrt prangt. In bestehende Kinos wie das ‚Asta Nielsen‘ oder den ‚Emelka-Palast‘ mietet sich seit 1924 der 'ArbeiterFilm-Club', der sich schließlich sogar ein eigenes Vorführgerät anschafft und im Gewerkschaftssaal in der Austraße Filme zeigt. Der 1907 geborene Offenbacher Julius Aulmann hinterlässt Jahrzehnte später einen Bericht über jugendliche Besuche in den Kintopp-Jahren: „Was da alles geboten wurde für 10 oder 20 Pfennige, das war für uns einfach klasse. Filme mit den (angeblich) berühmtesten, schönsten und stärksten Filmschauspielern – jeweils unterteilt in 6, 8, 10, ja gar bis zu 15 Akten – mit Rin-Tin-Tin, dem damaligen ‚Lassie‘ oder mit Tom Mix und seiner Wunderstute Tony. Wurde die Leinwand rot, dann brannte der Film und wir johlten und schrien, bis der Schaden behoben war, allerdings mit gekürztem Film.“ Der Übergang vom Stummfilm mit seiner aufwändig produzierten ‚echten‘ Klangkulisse zum Tonfilm war nicht nur eine Technologiefrage – deutschlandweit verloren zehntausende Musiker ihre Arbeitsplätze. Beim Kapellmeister des ‚Palast-Theaters‘ hieß das im Zeugnis zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses am 9. September 1930: „Der Austritt erfolgt aufgrund der Umstellung unserer Theater auf Tonfilm“. Die erste echte Tonfilmaufführung in Offenbach bietet der ‚EmelkaPalast‘, der 1933 von der UfA als 'UfAPalast' übernommen wird. Nachdem die Offenbacher Kinos durch die aufwendigen Anschaffungen der Tonfilmapparaturen wirtschaftlich erst einmal ausgelaugt gewesen sein dürften, beginnt in der zweiten Hälfte des 1930er Jahr eine Phase der Veredlung einiger der bestehenden Häuser, insbesondere beim mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Das 'National-Theater' in der ehemaligen Synagoge in der Goethestraße, heute Capitol Theater
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Ehepaar Ruttmann. Carl Müller, Schüler des bedeutenden expressionistischen Architekten Dominikus Böhm, wird Hausarchitekt bei Ruttmanns. Um 1939 entwirft er einen exzentrischen Innenausbau des ‚Capitol‘ und leitet die Renovierung des ‚Palast-Theater‘, das am 27. März 1939 mit „Hallo Janine“ mit Marika Rökk und Johannes Heesters in den Hauptrollen wiedereingeweiht wird. 1941 wird Offenbachs elegantestes und opulentestes Kino eingeweiht: Das 'National-Theater'. 940 bequeme Plätze in einer ausladenden Rotunde, eine sechs Meter hohe, raumbreite Orgel thront über der Bühne, geziert mit den Initialen der Betreiber: „GL-R“. Doch dieses prunkvollste Kino, das jemals in Offenbach bestanden hat, ist zugleich der schwerste Sündenfall der Filmtheatergeschichte der Stadt. Denn das Gebäude, das Gauleiter Jakob Sprenger und Oberbürgermeister Dr. Helmuth Schranz am 25. Oktober 1941 als Kino eröffnen, ist die frühere erst 1916 eingeweihte Synagoge der jüdischen Gemeinde Offenbachs. In der Pogromnacht demoliert, von den letzten verbliebenen Gemeindemitgliedern in einem Zwangsverkauf zu einem Spottpreis der Stadt überlassen, die es wiederum dem Ehepaar Ruttmann verkaufte. Besonders perfide ist, dass die nationalsozialistische Presse speziell darauf hinweist, dass die Synagoge mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
deshalb nicht angezündet worden sei, da die Stadt Offenbach immer noch kein repräsentatives Theater habe und der Bau bestens dafür geeignet gewesen sei. Der Krieg hält auch in der Kinostadt Offenbach reiche Ernte – an einstigen Kino-Besuchern, aber auch an Protagonisten – Georg Ruttmann stirbt am 4. Oktober bei einem Bombentreffer auf das Ruttmannsche Haus und nach und nach fällt auch Kino um Kino den Bomben zum Opfer. In der zerstörten Stadt Offenbach nach dem Ende des zweiten Weltkriegs blüht das Lichtspiel gleichwohl wieder früh aus den Ruinen. Als drittes Kino in ganz Hessen darf ab dem 30. Juli 1947 das ‚Gloria‘ in der Herrnstraße wieder spielen und eröffnet mit dem Film „Die ewige Eva“. 1947 beginnt Lina Ruttmann den Wiederaufbau des schwer beschädigten ‚PalastTheaters‘. Der erste edle Neubau nach dem Krieg ist 1950 das 'Astor' am Marktplatz, das am Ort des Hotels ‚Goldener Engel‘ und des Gasthauses ‚Zum alten Eck‘ entsteht. „Die mit Sollnhofer Platten getäfelte Vorhalle wird von einem sechsarmigen Leuchter in Plattgold umrandetem Deckenring und zwei geschmackvollen Lichtschalen erhellt.“ In seinem Gästebuch stehen Größen wie Nadja Tiller, Grete Weiser oder Charlie 15
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Chaplin junior. 1952 eröffnet Lina Ruttmann im Starkenburgring 69 das 'Arion', nach einem Poeten des griechischen Altertums benannt. Die Offenbacher nennen es dagegen ‚Schlappekino‘. Das Capitol in der Frankfurter Straße wird 1954 unter Carl Müller renoviert. 1954 gibt es das Roxy-Theater in Bieber, 1955 eröffnet im ‚Gloria‘ als zweite Spielstätte das 'Rex'. Goldner Bühnenvorhang, 13 Meter breite Leinwand, 900 Plätze zwischen Wandverhängen aus blauem Velours; das Publikum wird im Foyer empfangen von der ‚Universum Hausbar‘ und einem ‚Moccabuffet‘. Am 19. Oktober 1956 eröffnet, ist das 'Universum' in der Kaiserstraße 55 das glanzvollste Lichtspieltheater im Nachkriegs-Offenbach. Hier läuft unter anderem die deutsche Uraufführung der Komödie ‚Ein Hauch von Nerz‘; im Publikum sitzt damals der umschwärmte männliche Hauptdarsteller Rock Hudson. Die Gebrüder Merle, die den Kinopalast bauen lassen, eröffnen im selben Jahr in der Bieberer Straße 44 mit dem 'Atlantik' eine zweite Spielstätte. Die Familie des einstigen Kinomusiker Erich Dahlheimer senior hatte auf der anderen Straßenseite einen Tabakwarenladen, von dem die Offenbacher sagten, er „liege direkt am Atlantik". Schon 1956 laufen 11 Kinos im Stadtgebiet. Ein Jahr darauf gibt es eine besondere Wiedereröffnung. Die Familie Johl lässt das ‚Asta Nielsen‘ vom Architekten Wilfried Lorenz, der etliche prägnante Gebäude an der Kaiserstraße gestaltet hat, wieder aufbauen. Das Haus erhält unter anderem außerge-
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wöhnliche runde Deckenleuchten von der Offenbacher ‚Werkstatt für kunsthandwerkliche Raumleuchten‘. Die Familie Johl übernimmt nicht nur den Namen von 1913, sie holt sogar die Namensgeberin zurück auf die Leinwand. Auf einem Klavier von 1928 begleitet, ist der 1912 gedrehte Asta Nielsen-Film „Engelein“ zu sehen, bevor dann der nagelneue Columbia-Film „Geliebt in alle Ewigkeit“ das aktuelle Filmschaffen ins Haus bringt. Direkt nebenan baut Architekt Carl Müller für Max Rott, den langjährigen Betreiber der KurbelLichtspiele das 'Scala', dessen Breitwandleinwand speziell „für ausländische Action-Filme“ gedacht ist. Der letzte elegante Kinoneubau in Offenbach ist der 'Rosen-Palast' in der Waldstraße 114, 1957 erbaut von den Brüdern Oskar und Vinzenz Rose. Geplant war die Erweiterung um ein zweites, mit einer Passage angebundenes Kino, dazu „Konzert- und Tanzcafé und eine Bar.“ 1958 übernehmen die Gebrüder Merle das Haus als 'Regina'. 1958 laden 15 Lichtspielhäuser das Offenbacher Kinopublikum ein. Zwei Jahre später beginnt, angestoßen durch den Siegeszug des ‚Pantoffelkinos‘, die erste Welle des ‚Kinosterbens‘ in Offenbach. 1960 wird das ‚Corso‘ in Bürgel abgerissen. 1964 meldet das ‚Capitol‘ Konkurs an und wird 1964 endgültig geschlossen. Die eleganten Treppenaufgänge existieren noch heute. Im selben Jahr läuft ebenfalls die letzte Filmrolle im ‚Asta Nielsen‘.
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keine zerbrochenen träume
offenbachs kinolandschaft von den 60igern bis heute
von Ingrid Walter, walter-wortware.de
Meinen ersten Kinofilm habe ich 1969 im Offenbacher Astor-Kino gesehen. Es war „Das Dschungelbuch“ von Walt Disney. Mit 27 Millionen Zuschauern ist der Streifen bis heute der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Als er aus war, weinte ich bitterlich – nicht wegen Mogli, der mit seiner Freundin im Busch verschwindet, sondern einfach, weil ich dieses erste Kino-Erlebnis so schön fand und traurig war, wieder in die Wirklichkeit hinaus zu müssen. Ich erinnere mich noch an das mondäne Innere des Kinos am Marktplatz, mit grüner Polsterung wie aus einem Bild von Edward Hopper. Das „Astor“ wurde 1950 an der Stelle des 1631 gegründeten Hotels „Goldener Engel“ errichtet, musste aber leider in den 70ern schließen. Denn inzwischen hatte der Farbfernseher Einzug in die deutschen Wohnzimmer gehalten.
von Offenbach. (Dieses Kapitel der Kinogeschichte hat Ralph-Philipp Ziegler in seinem Buch „Ton und Atmosphäre“, erschienen bei Cocon, detailliert behandelt). Im Gloria-Kino sah ich von „Eis am Stil“ bis „James Bond“ (mit Roger Moore) alles, was damals unter Mainstream lief. Die kleineren Rex und Lux waren spannend, weil sie einen Barbetrieb und eine Raucherloge – also den Ruch des Verbotenen hatten. Im legendären Universum in der Kaiserstraße, dem größten und nobelsten der Offenbacher Lichtspielhäuser, sah ich an fern zurückliegenden Weihnachtsfeiertagen Ben Hur. Wir, ungefähr zehn Kinobesucher, folgten der Handlung in Wintermänteln. Die in die Jahre gekommene Heizung erwärmte den großen Saal mit seinen über 800 Plätzen nur schwach, auch war das
Kassenschlager wurden dann im nur wenige Schritte entfernten Gloria gezeigt. Gloria, Rex und Lux waren durch die Verschachtelung des "Palast-Theaters" in den 70er Jahren entstanden – ein früher Versuch sich den schwindenden Besucherzahlen anzupassen. Das Palast-Kino war 1919 von Lina und Georg Ruttmann in den Räumen der alten Synagoge in der Großen Marktstraße gegründet worden. Diese war mit dem Neubau in der Goethestraße (heute Capitol) von der jüdischen Gemeinde aufgegeben worden. Das Ehepaar Ruttmann hat diese 1941, nach der Inbrandsetzung, Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Gemeinde, der Stadt Offenbach für kleines Geld abgekauft – dort wurden dann groteskerweise auch Propagandafilme gezeigt. Insgesamt betrieben die Ruttmanns immer drei Kinos in der Stadt und waren sozusagen die Kino-Magnaten 18
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mut & liebe Interieur in einem renovierungsbedürftigen Zustand. Mit dem Brodway-Kino in der Kaiserstraße begann eine kurze aber sagenhafte Ära des Programmkinos in Offenbach. Dort wurden anspruchsvolle Filme gezeigt, der Kinosaal war großzügig und es gab eine Bar. Leider war das Kino oft nicht so besetzt, wie die Qualität der Filme es verdient hätte. So musste auch dieses Haus in den späten 90ern schließen. Als im Jahr 2000 das Cinemaxx-kinocenteR, ein Haus des hannoverschen Kinokönigs Hans-Joachim Flebbe, mit seinen sieben Sälen eröffnete, bedeutete das das Aus für die privat betriebenen Kinos in Offenbach. Eine große Ära, die in ihrer Hochzeit mit 16 Lichtspielhäusern glänzte, war vorüber. In Frankfurt geschah indessen Ähnliches: Nur ein Jahr später eröffnete im ehemaligen Volksbildungsheim, wo auch das renommierte "Theater am Turm" seinen Sitz hatte, das Cinestar Metropolis. Es begann die Erfolgsgeschichte der Multiplex-Kinos mit großen Sälen, in denen parallel vielfältige Programme gezeigt werden können. Bis ca. 2005 verzeichneten diese Kinos deutschlandweit stark wachsende Besucherzahlen, mittlerweile liegt der Marktanteil bei rund 52% Die geretteten Kinosessel aus dem Universum, befinden sich heute im Haus der Stadtgeschichte.
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(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/428839/ umfrage/marktanteile-der-kinoketten-in-deutschland/).
Allerdings haben sich inzwischen die Bedürfnisse der Zuschauer verändert. Das Kino soll für viele heute mehr sein als eine reine Abspielstätte, vielmehr ein Ort des kulturellen Austauschs. Dieses Bedürfnis hat Daniel Brettschneider in Offenbach früh erkannt und begann 2010 im Hafen 2 am alten Standort seine Lieblingsfilme auf der Wiese zu präsentieren. „Filme zeigen allein, das reicht nicht mehr. Ich möchte eine Stimmung erzeugen – diese wird auch von unterschiedlichen Orten getragen, wo Kino stattfindet“, erklärt Daniel Brettschneider, der inzwischen an vier bis fünf unterschiedlichen Orten in Offenbach ausgewählte Filme zeigt – oft mit passenden kulinarischen Genüssen kombiniert. Ich selbst habe im Hafenkino an einem kühlen Sommerabend „Tanz der Vampire“ wiedergesehen, was ja durchaus zu den Schlittenglöckchen in Transsilvanien passt. Den Zuschauern war der Film wichtiger als das Wetter, denn freie Plätze gab es keine mehr. Man hatte Decken mitgebracht und Tee in der Thermosflasche. Nur ein Jahr später erweckte Daniel den fast vergessenen Kinosaal des Deutschen Ledermuseums zu neuem Leben. Der Clou seiner neuen Reihe "Kino Kulinarisch" war, Filme zu zeigen, in denen das Essen eine gewisse Rolle spielt – und wo zur Vorfreude dann auch passende Gerichte serviert wurde. Er machte Kino auf diese Weise zum Erlebnis: Die Zuschauer treffen sich zunächst zum gemeinsamen Essen, man kommt zwanglos ins Gespräch und schaut sich dann den Film an. Nach nur wenigen Vorstellungen, in denen das Foyer des Ledermuseums buchstäblich von (Kino-) Hungrigen überrannt wurde, war klar, dass auch diese Idee ein Erfolg war – und das, obwohl Skeptiker immer wieder angeführt hatten, dass in Offenbach mit anspruchsvollen Filmen kein Publikum zu kriegen sei. Das Geheimnis dieses Erfolges ist indessen weniger eine ausgeklügelte Strategie, als vielmehr den Leidenschaften des Kinoenthusiasten Daniel Brettschneider zu 19
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verdanken, der die Filme ebenso sorgfältig auswählt wie die Menüvorschläge. So wurden beispielsweise Gulasch mit Serviettenknödeln und Mendl’s Törtchen zu „Grand Budapest Hotel“ serviert. Inzwischen findet die Reihe „Kino Kulinarisch“ auch in der „Alten Schlosserei“ – als Gala mit drei Gängen und Sektempfang statt. Im Kinosaal des Ledermuseums werden aber weiterhin anspruchsvolle Filme sowie die Reihe „Stummfilm und Ton“ gezeigt, die ihre Zuschauer zusätzlich mit Musik verzaubert. In den letzten sieben Jahren hat sich in Offenbach tatsächlich so etwas wie eine eigenständige Kinolandschaft entwickelt, auf die sogar Frankfurt mit einem staunenden Auge hinüber blickt. Mit dem Verein Lichter Filmkultur ist Daniel Brettschneider seit vier Sommern auch Veranstalter des Freiluftkinos Frankfurt. „So wie sich das Kino in Offenbach entwickelt hat, das hat etwas Kulturschaffendes“, sagt Daniel Brettschneider mit einem gewissen Stolz, aber auch immer noch mit dem nötigen Staunen darüber, was hier möglich ist. Mit dem Ladenkino im Fahrradladen Artefakt rund um das Thema Radfahren und Kinoabenden unter dem Motto "Broken-Dreams-Club" mit Filmen über das Scheitern in seiner Lieblings-Kneipe Chamäleon hat er weitere Kinoerlebnis-Reihen gestartet. Daneben haben sich auch andere originelle Angebote in Offenbach etabliert, so der filmklubb von Nicole Werth, wo ebenso die Filmauswahl, das leckere selbstgekochte Essen und das 60er Jahre Flair den Kinoabend komplett machen. Das Kino im Hafen 2, wo alles begann, läuft inzwischen unter der Regie der suesswasser e.V. ebenfalls weiterhin erfolgreich. „Durch das gemeinsame Kinoerlebnis entstehen Gespräche, Freundschaften und neue Ideen. Mir macht das Ganze immer noch sehr viel Spaß“, sagt Daniel Brettschneider und man darf gespannt sein auf neue Ideen und Spielorte.
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Fotos: © Helmut Fricke
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der schatz im isenburgring cineastisches highlight für alle sinne
Es soll ja wirklich Leute geben, die noch nicht da waren. Dabei begeistert Nicole Werth mit ihrem filmklubb im Isenburgring 36 seit nunmehr gut sechs Jahren das Publikum. Mehr noch: die Pionierin des cineastischen Neuanfangs in Offenbach erkannte als eine der Ersten den Bedarf an dem 'etwas anderen' Kinoevent.
Das kleine Fabrikgebäude im Hinterhof, früher eine Luftpumpenfabrik, später eine Schreinerei, bot ausreichend Platz und die ehemalige Werktatt eine besondere Atmosphäre. Mit viel Idealismus und wenig Mitteln startete Nicole Werth gemeinsam mit José Da Noiva 2011 das Kino-Projekt. Heute hat sich der filmklubb vom Geheimtipp zu einer bekannten Adresse für ein cineastisches Publikum aus der ganzen Region entwickelt. Zum Filmgenuss gibt es portugiesisches Essen, Diskussionen und Gespräche, Filmleute und Künstler kann man live erleben. Gezeigt wird bestes Autorenkino der letzten 50 Jahre: von Fellini bis Fassbinder, auch Hollywood-Kino oder Stummfilme mit Live-Vertonung (Grandios und unglaublich: Live-Synchronisation mit Ralph Turnheim, s. auch S. 24). "Durch einen Glücksfall konnte ich 2011 einen 35mm Projektor von Bauer kaufen", so Nicole. "Seitdem haben wir die heute selten gewordene
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mut & liebe Möglichkeit, analoge Filme zu projizieren. Für mich ist dies ein völlig anderes Sehen. Einen Filmvorführer, Fritz Mettal, fanden wir auch und im Laufe der Zeit hat er schon Generationen von Vorführern am Projektor ausgebildet." Nicole Werth studierte Filmwissenschaft bei Prof. Heide Schlüpmann in Frankfurt und ihre Leidenschaft gilt den guten alten Filmen auf Celluloid. "Filme sind Spiegel ihrer Zeit und der gesellschaftlichen Strukturen. Es überrascht immer wieder, was es z.B. bei Produktionen aus den 60ern, heute zu noch zu entdecken gibt. Selbst alte Wochenschauen oder Werbefilme sind Zeitzeugen." (Nicole Werth) Im Zuge der Digitalisierung findet das alte Filmmaterial allerdings kaum noch Beachtung und landet nicht selten im Müll. Im filmklubb wird es gerettet. Ganze Jahrgänge von Maggie- und Langnesewerbung gibt es bereits im Archiv. Neben den Kinoabenden kann man auch Konzerte oder Kabarett live im Isenburgring erleben. Neu dazu kommen jetzt Ausstellungen mit Arbeiten regionaler Künstlerinnen und Künstler. Den Anfang machte im November die Malerin Anja Hantelmann mit ihrer eindruckvollen Reihe "Aus den Wassern – in die Lüfte". Das ambitionierte Kulturprojekt existiert, wie vieles in der Stadt, ohne öffentliche Gelder. Für 10,- Euro im Jahr kann jedoch jeder Mitglied werden und das Projekt unterstützten.
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Das aktuelle Programm findet man auf www.filmklubb.de oder im newsletter. Diesen kann man ebenfalls auf der homepage abonnieren.
José Da Noiva (links) zaubert zu jedem Kinohighlight köstliche Speisen.
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thema Ralph Turnheim ist im Dezember live im filmklubb zu erleben: 15. Dez. „Die Zunge des Zorro“ 19. Dez. „Spock Poetry“ www.leinwand-lyrik.de • www.filmklubb.de Karten & Reservierungen bitte unter: nic@filmklubb.de
von Klaus Kühlewind
der mit dem film spricht ...
ralph turnheim, deutschlands einziger stumm-
filmerklärer, ist stammgast im offenbacher filmklubb
Die Leidenschaft für Stummfilme ist bei Ralph Turnheim früh erwacht. Als Bub machte er sich bei seinem Vater über den Videorekorder her und schaute begeistert Buster Keaton zu. „Mich hat das umgehauen, ganz abgesehen von der Komik von Buster Keaton, es ist einfach genial gemacht“ – und das vor knapp 100 Jahren, als ausgefeilte Tricktechnik noch ein Fremdwort war. Für Turnheim ist es schwer zu sagen, welcher Stummfilm ihm der liebste ist. Ein Film auf jeden Fall hat es ihm sehr angetan: Sherlock Junior mit Buster Keaton. Der Tag, als er diesen Film zu ersten Mal sah, sei ein ganz wichtiger Moment für ihn gewesen. „Seit diesem Tage verehre ich Buster Keaton wie keinen anderen.“ Bis der gebürtige Wiener jedoch seine Liebe zum Stummfilm mit seinem Faible für gereimte Texte zur Kunst des Stummfilm-Synchronisateurs verschmolz, verging einiges an Zeit. Prägende Stationen waren Lagerfeuer im Pfadfinderzeltlager, eine Wiener 24
Schauspielschule und einige Jahre am Staatstheater Wiesbaden. Ein wichtiger Impuls für Turnheim war eine Begegnung in der Wiener U-Bahn. Dort traf er einen jungen Mann, dem er Jahre zuvor als Kind von einem Film erzählt hatte. Die gereimte Geschichte hatte er als gerade erwachsener Pfadfinder ersonnen, um die Jungen und Mädchen zu unterhalten. „Ich war so 19, 20 Jahre alt, die Buben und Mädchen vielleicht 12, 13, und wir saßen am Lagerfeuer. Dann begann ich ihnen Filme zu erzählen, die mich begeistert haben.“ Es sei faszinierend, mit welcher Spannung die Kinder gelauscht hätten. Den jungen Mann in der U-Bahn jedenfalls hatte Turnheim ins Kino gelockt und er sagt Jahre später zu ihm: „Ich habe den Film gesehen, den Du uns damals erzählt hast. Der ist doch gar nicht so toll.“ Mit diesem geschnodderten Satz sei Turnheim klar geworden, dass erstens der junge Mann keinen Filmgeschmack hat und zweitens, dass der Filmerzähler mitunter mehr wirkt als der Film selbst. mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
Highlights im filmklubb im Dezember und Januar:
Zunächst jedoch hatte der Wiener andere Pläne. Nach der Schule, die er gerne als provisorisches Projekt bezeichnet, zählte er zwei und zwei zusammen: Er habe schon immer gerne gezeichnet, mochte Comic und vor allem Asterix; das war seine Welt – und natürlich auch das Kino. Doch als braver Bub wollte er es vor allem der Mutter Recht machen und begann an der höheren technischen Bundeslehr- und Betriebsanstalt die Ausbildung zum Ingenieur der Betriebswirtschaft. Ein Jahr später die Abkehr: „Ich wollte doch etwas Künstlerisches machen.“ Da ihm das Comic-Zeichnen am Herzen liegt, absolvierte er ein Praktikum in einem Trickfilmstudio. Nach einem Monat war ihm klar: Trickfilm ist nicht sein Metier. „Man muss unglaublich schnell und gut zeichnen. Ich bin einer, der lieber sehr genau überlegt, sehr kritisch mit allem umgeht und dann auch sehr schnell sehr unzufrieden ist.“ Die nächste Etappe hieß Schauspielschule. 17 Jahre alt war Turnheim, als er im ersten Wiener Bezirk in der Schauspielschule Krauss antrat, wo Namen wie Karlheinz Böhm, Oskar Werner oder Barbara Wussow im Klassenbuch verewigt sind. Sein erstes Engagement hatte er am Theater der Jugend in der Josefsstadt. „Das war dann auch mein erstes Gehalt als Schauspieler.“ Es folgten freie Theaterproduktionen, ein bisschen Fernsehen und schließlich eine Hauptrolle: Er spielte den jungen Oberst Piccolomini in der Wallenstein-Trilogie. „Die war fast ungekürzt“, sagt er über die achtstündige Fassung, in der er an aufeinander folgenden Abenden auf der Bühne stand. „Das war für mich eine wichtige Etappe, denn es ging um gebundene Sprache.“ Eine Sprache, die er Jahre später zur Hauptrolle erkor. 2002 erhielt er zunächst ein Engagement am Staatstheater Wiesbaden mit festem Einkommen, von dem er sich erste Wünsche erfüllte. Ein solcher war ein 16-Millimeter-Filmprojekter, den er in Frankfurt in einem Antiquariat kaufte. Damit gestaltete er Vorführungen für Freunde und Kollegen, sammelte zudem alte Filme. Die fehlende Tonspur bei einigen war das Sprungbrett zum Leinwand-Lyriker: Er hatte eine ganze Reihe von PinkPanther-Filmen auf 16 Millimeter, alle ohne Stimme. Für Turnheim keineswegs das Ende aller Tage, er schrieb Verse, keine Frage. Seine Vorführung kündigte er als filmische Lesung an und bei der Premiere waren die Zuschauer begeistert. „Es hat riesigen Spaß gemacht – mir und auch den Leuten.“ mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
Isenburgring 36 • OF • www.filmklubb.de Karten & Reservierungen bitte unter: nic@filmklubb.de Fr. 8. Dez. "DIE MÜSSIGGÄNGER" von Federico Fellini eine Satire des Neorealismo mit der Musik von Nino Rota - Eintritt: Mitgliedschaft & Kleinspende Fr. 15. Dez. "zZORRO" mit Live-Synchronlegende Ralph Turnheim - Karten 19 € Sa. 16.Dez. "THE JAZZ BOBSTARS" - Join the filmklubb Jazz Cruise! - Karten 19 €
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Di. 19. Dez. "RAUMSCHIFF ENTERPRISE" mit LiveSynchronlegende Ralph Turnheim - Karten 19 € Do 11.Jan. "AN DER SCHWELLE ZUM JENSEITS“ ein Film über Nahtoderfahrung Eintritt: Mitgliedschaft & Kleinspende
Beginn jeweils 19.00 mit Speisen & Getränken, Veranstaltungsanfang gegen 20.00
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Eine Jahresmitgliedschaft im filmklubb
(10 €) & Verzehrgutschein in beliebiger Höhe.
Seit 2010 nun arbeitet er als professioneller Kinoerzähler, eine Berufsbezeichnung, für die es keinen Schutz gibt und für die auch Begriffe wie „Stummfilmerklärer“ oder „Leinwandlyriker“ passen. Der Titel freilich ist ihm egal: „Ich lebe davon und bin sehr stolz darauf.“ Inzwischen reist er mit einer Reihe von Filmen durch die Lande, mal legt er White Zombie von 1932 ein, dann wieder den ersten Tarzan oder die Zunge des Zorro, aber auch jüngere Streifen wie Raumschiff Enterprise. Sehr gerne lässt er bei Auftritten eine Reminiszenz an seine Heimat erklingen, wenn er seine Filmerzählung ins Wienerische samt Schmäh kleidet. „Meine Herkunft und Sprache habe ich erst durch diese Arbeit so richtig schätzen gelernt.“ 25
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Wenn Walter Bär über Kino ins Erzählen kommt, dann ist das gelebte Kinogeschichte mal aus einer ganz anderen Perspektive. 1926 wurde Walter Bär in Dresden geboren, der Vater, Droschkenkutscher, starb früh, die Mutter nahm ihren Sohn mit zur Arbeit ins Tivoli-Lichtspiele in der Wittinerstraße mit 990 Plätzen, ein ehemaliger Tanzsaal, wo sie als Platzanweiserin und Garderobiere arbeitete. Seine Karriere beginnt im Umspulraum, wo er gelegentlich aushilft. Den Vorführschein bekommt er 1943. Damals sind die Filme noch auf Zellulosenitratbasis (Nitrofilm), hochgradig feuergefährlich und explosiv – nicht unbedingt wegen ihres Inhalts. Askania, AEG, Philips, Bauer, Pentagon und Zeis Ikon heißen die Projektoren, die noch mit Kohlestäben und einem Lichtbogen als Leuchtmittel arbeiten.
ein leben hinter dem zuschauer raum ... walter bär, filmvorführer von Thomas Lemnitzer Der Krieg verschlägt ihn in die Sowjetunion, nach Berlin und Mainz. Als er 1948 aus französischer Gefangenschaft zurück kommt, ist Dresden zerstört. So kommt er nach Offenbach, findet Arbeit in einer Gerberei in Bieber und bleibt. Den Vorführausweis rettete die Mutter im Keller durch die Bombennächte. Nach zwei Jahren kann Walter Bär mit der Gerberei aufhören. In Offenbach eröffnen viele der nach dem Krieg geschlossenen Kinos wieder. Das Asta Nielsen auf der Kaiserstraße wird für die nächsten 15 Jahre seine Wirkungsstätte. Es gibt zu der Zeit um die 25 Kinos in Offenbach, alleine in der Herrnstraße fünf: Rex, Reform-Kino, Metropol, Kurbel und das Gloria. Gut in Erinnerung ist Walter Bär noch das Arion am Starkenburgring, kamen doch die Patienten aus dem Klinikum gegenüber in Hausschuhen und Bademantel zu den Vorstellungen. Kino ist ein populäres Freizeitvergnügen und die Technik verändert sich rasch. Durch die Verwendung von Anamorphoten (Entzerrungsvorsätzen) ist es möglich, 26
die Filme im Cinemascope zu zeigen. Auf einer 14 Meter breiten Miracel Perlwand, die eine sehr hohe Wiedergabequalität hatte. Der Vier-Spuren-Magnetton, der das Richtungshören ermöglichte, mit einer Effektspur, die sich bei 10000Hz erst hinzu schaltete - „…da war das Pferdegetrappel noch auf der Straße zu hören.“ Vorstellungen von Filmen wie 'Die Brücke am Kwai', das muss so Ende der Fünfziger (1958 sic.) gewesen sein – manchem ist sicher noch die Titelmelodie im Kopf, das war der Soundtrack der Underberg Reklame Ende der 70er – waren sechs Wochen lang mit drei Vorstellungen pro Tag ausverkauft. Freitag und Samstag gab es zusätzlich um 23 Uhr Nachtvorstellungen. Und sonntags um 14 Uhr die Matinee-Vorstellungen: Viele Filme im Original, an spanische kann sich Walter Bär noch gut erinnern: „Da kamen dann ganze Familien, hauptsächlich „Gastarbeiter“. Im Kino gab es Raucherlaunches mit beleuchteten Aschenbechern. „Dem Rex ist das nicht bekommen, mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
mut & liebe da ist wohl eine Kippe in den Sitzen gelandet und der Laden brannte ab.“ Bei Filmen wie 'Rock around the Clock' (Außer Rand und Band), dem ersten Rock’n’Roll Film über Bill Haley & His Comets, tobte das Kino. „…Das Phänomen der sogenannten Halbstarken, nach heutigem Sprachgebrauch die Hooligans der 1950er Jahre, wurde ein breites mediales Thema in Presse und Rundfunk und erstmals von der bundesrepublikanischen Gesellschaft bewusst wahrgenommen. Die randalierenden Jugendlichen brachen während der Vorstellung ganze Stuhlreihen durch rhythmisches Wippen entzwei, warfen Gegenstände an die Leinwand und blockierten die Straßen vor den Kinos. Als Gegenmaßnahme schalteten viele Filmvorführer den Ton ab oder brachen die Vorstellung ganz ab. In Bremen und in einigen anderen westdeutschen Großstädten musste die Polizei sogar Wasserwerfer einsetzen, um die anhaltenden Krawalle in den Straßen vor den Kinos zu stoppen.“ (Wikipedia) Eine Menge zu tun, für die Filmvorführer: „Ein bisschen war man auch Mädchen für alles: Wenn der Vorhang nicht aufging, die Vorhangmaschine ersetzen, Kartenabreißer und Platzanweiser, manchmal, wenn im „Schmuddelkino“ in der Geleitsstraße(?) Probleme mit Ton oder Filmen auftraten, aushelfen, da es den selben Besitzer hatte wie die ehrwürdigen Lichtspielhäuser. Die Filme, die dort liefen, würden heute als „schlechte Aufklärungsfilme“ gelten.“ „Neben den vielen Vorstellungen mussten die Filme von Bobbys (kleine Holz oder Plastik Scheiben) auf Spulen gerollt werden. Dabei wurde geprüft, ob die Perforation nicht beschädigt war. Dreitausend Meter Film ließ man durch Damen und Zeigefinger laufen. Filmriss oder Filmsalat, der sich in der Maschine und auf dem Boden verteilte, ein Alptraum für jeden Vorführer.“ Da viele Filme in der Stadt in Erstaufführungshäusern liefen, konnte es passieren, dass Überblendungsmarken gestanzt werden mussten. Waren es anfangs vier Rollen pro Film, so konnten bald in Horizontallaufwerken auch Rollen mit 1800 Meter zum Drehen gebracht werden. Dafür wurden ältere Filme beim Umspulen zusammengeklebt. Bis zu vierzig Kilo wog so eine Spule. Ende der 60er Jahre wurde das Fernsehen Konkurrenz zum Kino. Gespielt wurde trotzdem, ab fünf Zuschauern musste der Film laufen. Aber es wurde auch gespart: „Da war dann der Spass vorbei, bis zu vier Kinos mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Walter Bär, Filmvorführer gleichzeitig betreuen, grenzte an Hexenwerk.“ So ist nach 43 Jahren am Filmprojektor mit dem Erreichen des Rentenalters für Walter Bär auch die letze Filmrolle eingelegt. Der zweimalige Hessenmeister im 100 km Mannschaftsfahren widmet sich wieder seinem Hobby: dem Rad. Noch heute steht eine Rennmaschine im Flur und wenn es die Gesundheit erlaubt, möchte er sich auch weiterhin in den Sattel schwingen. Fragt man ihn nach Lieblingsfilmen, muss er passen, es waren zu viele, die er durch das kleine Kontrollfenster im Vorführraum gesehen hat. Große Kinoereignisse? Klar doch: „…die Django Western, Rock around the Clock, Die barfüßige Gräfin, … Ava Gardner, Humphrey Bogart, Lauren Bacall viele, viele, viele“, ein ganzes Filmlexikon ließe sich damit füllen. Mit dem Aufkommen der Videotheken ist dann für die Kinos erstmal Schluss. Im Jahr 2000 sind alle alten Filmhäuser in Offenbach geschlossen. Wehmut? Nein danke! Walter Bär freut sich, dass es heute wieder Enthusiasten gib, die das Abenteuer Kino neu beleben. Ein Kino hat er seit seinem Abschied nicht mehr betreten. „Es war genug, und wenn der Film zu Ende ist, dann ist ja auch Schluss und man kann andere Dinge machen.“ Ärgern tut er sich trotzdem, wenn im Fernsehen alte Filme laufen und die Köpfe halb abgeschnitten sind, weil irgendwer nicht den richtigen Anamorphoten verwendet hat. 27
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Foto: © lemnitzer-fotografie
fahrradfilm im fahrradladen
Seit Januar 2015 gibt es das Ladenkino nun schon, gefühlt viel länger, man möchte die Institution im Viertel nicht mehr missen. Und es ist ein bisschen so, als wäre es schon immer da gewesen, nur man selber war mal eben kurz weg, hat man einen Abend verpasst. Was die Betreiber des artefakt Laden jedesmal auf die Beine stellen, ist schon bewundernswert: Platz muss geschaffen werden für die Bestuhlung, Theke herrichten und Abendkasse aufbauen (Abrissposten – die Karten gibt es im Vorverkauf sic), ein paar Stunden Illusion und alles wird wieder zurückgeräumt. Am nächsten Tag ist das Kino wieder Fahrradgeschäft. Anja Bamberger und Jürgen Blümmel, die Betreiber von artefakt haben in Daniel Brettschneider einen kongenialen Partner gefunden. Der Cineast wollte eigentlich ja nur ein Fahrrad kaufen, und dann ging es schnell nicht mehr um technische Details einer Schaltung, sondern um Kultur in Offenbach. So wurde die Idee, die alte Tradition des Wanderkinos aufzugreifen und Kino an ungewöhnlichen Ort zu zeigen, geboren. Die fahrenden Kinomacher zu Beginn des letzten Jahrhunderts reisten mit ihren Projektoren von Dorf zu Dorf, bauten ihre Leinwand in Kneipen, Scheunen und 28
von Thomas Lemnitzer Läden auf, um Filme zu zeigen – vor Ort immer ein gesellschaftliches Ereignis. So ist es auch im Senefelder Quartier. Kino im Laden ist mehr als nur Film gucken. Man trifft sich mit Nachbarn, trinkt Wein oder Wasser, bedient sich an der Theke am Knabberzeug und ratscht über die großen und kleinen Dinge des Alltags. Knutschen in der letzten Reihe ist eher nicht angesagt, da meist bis zum letzten Stuhl alles belegt ist und die ein oder zwei Hartgesottenen, die sich am Tresen stehend einen Film anschauen, haben einen guten Überblick. Die Publikumsmischung macht’s, von der Oma von nebenan, neu Offenbachern, Studierenden – alles vertreten. So lassen sich nicht nur alte Kontakte auffrischen, sondern auch neue Bekanntschaften schließen, selbstverständlich quartierübergreifend. Psst! Ein paar Frankfurter wurden auch schon gesichtet. Weiter so! Auch 2018 gibt es sicher viele schöne Kinoabende. Der nichtvorhandene Vorhang hebt sich mit der einundzwanzigsten Vorstellung am 27.01.2018 mit Die andere Seite der Hoffnung von Aki Kaurismäki. Viel Spass und keinen Filmriss! LADENKINO im Laden artefakt, Starkenburgring 4 Karten nur im Vorverkauf im Laden mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Offenbach hat einige Töchter und Söhne, die über die Leinwand ziehen, auf der Bühne stehen oder durchs Fernsehen flimmern. Der Versuch, einige vorzustellen, erhebt nicht den Anspruch auf Vollzähligkeit.
karrierestarts in offenbach ...
Zunächst Oliver Michael Dittrich, einer der Die Doofen, dem Duo, das mit dem Album Lieder, die die Welt nicht braucht in die Charts kam. Als Schlagzeuger von Texas Lightning landete er immerhin auf dem 14. Platz beim Eurovision Song Contest. Den meisten ist der Tausendsassa aber sicher als Dittsche – Das wirklich wahre Leben bekannt. Auch wenn er schon mit drei Jahren auswandern musste, um an der Alster seine ersten Sprünge zu machen – ein Offenbacher.
Beim Hamburger Sportverein hat William Georg Hartwig 182 Spiele bestritten und 52 Tore geschossen. (Was treibt die Offenbacher eigentlich nach Hamburg* sic.) Geboren wurde er in Offenbach und seine ersten Meriten sammelte er bei den Kickers. Als Gründer einer der ersten Fußballschulen für Jugendliche wechselte er spät zu Bühne und Fernsehen. Engagements in Weimar und Leipzig sowie eigene Theaterprojekte zeichnen seinen Werdegang aus. Dass er im Dschungelcamp auch mal mit gewirkt hat, ist freilich Geschmacksache. Kategorisierung auf Wikipedia: Filmschauspieler, Theaterschauspieler, Musicaldarsteller, Deutscher, geboren 1948, Frau – irgendwie nicht besonders schmeichelhaft und politisch nicht korrekt für Daniela Ziegler, die in Offenbach geboren wurde und sicher eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen in Deutschland ist. Unter anderem feierte sie einen ihrer größten Erfolge als Maria Callas in Hamburg (schon wieder Hamburg* sic.). Zahlreiche Tatort-Auftritte, Filme und Musicals machen sie seit Ende der Achtziger zu einem Publikumsliebling. Bösewichte, kleine und große Gauner und deren Adjutanten gib es in Offenbach sicher eine ganze Menge wie in jeder anderen Großstadt auch. Nur spielen die eben nicht in James Bond-Filmen mit wie Götz Otto. An der Seite von Jonathan Pryce (als Bösewicht Elliot Carver) in Der Morgen stirbt nie hat er seinen internationalen Durchbruch. Den Klaus Adler spielt er in Iron Sky und in Oliver Hirschbiegels Der Untergang den Handlanmut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
von Thomas Lemnitzer
ger des Bösen: Sturmbannführer Otto Günsche. Dass der Einmeterachtundneunzig-Mann nicht nur Böses im Schilde führt, zeigt er eindrücklich in der Film-Komödie Rettet die Weihnachtsgans oder als Romantiker in Apollonia. Im Gegensatz zu einem Tennisstar kann Götz Otto, der in seinen Rollen als Schauspieler sicher bluffen gelernt hat, auch Erfolge im Poker vorweisen (erster Platz bei der TV total PokerStars-Nacht). Mit Dorkas Michaela Kiefer wird es lustig. Die Komikerin, Sängerin und Schauspielerin begann ihre Karriere mit neun Jahren in einem Musical, mit 22 steht sie beim Eurovision Song Contest mit der Gruppe Mekado auf dem Treppchen (3. Platz). Ihre Entscheidung, der Schauspielerei mehr Gewichtung zu geben, wird mit zahlreichen Kino- und Fernsehrollen belohnt. Als Sängerin tourte sie mit Udo Lindenberg. Dass der Playboy Fotos von ihr veröffentlicht, ist ihr zwar später unangenehm und sie würde es nicht wieder tun, aber welche Offenbacherin kann sich noch rühmen, im berühmtesten Männermagazin der Welt abgebildet gewesen zu sein? Ein ganz Großer, der am 28. Dezember 1904 in Offenbach das Licht der Welt erblickte, ist Joseph Ziegler. Der in der Sennefelder- und Domstraße groß gewordene Sattlerlehrling wollte immer Schauspieler sein. Mit ein paar Gleichgesinnten gründet er die Schillerbühne. Er spielt und inszeniert für die Laientruppe. Einmal soll er gesagt haben: „Heute wieder einen Klassiker hingerichtet“ – soviel zu Qualität der Truppe. Nebenbei nimmt er Sprechunterricht in Frankfurt. 1927 debütierte er am Stadttheater Zwickau, wo er auf Inge Meysel trifft. Die Beiden wird eine lebenslange Freundschaft verbinden. Noch im hohen Alter schwärmt 29
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Joseph Offenbach mit seiner Frau Maria Eckerlein
Joseph Offenbach in 'Vom Teufel gejagt'
die Aktrice von dem lustigen, hilfsbereiten, liebevollen Kollegen, mit dem sie dann als Vater Scholz auch von 1965 bis zu seinem Tode 1971 in Die Unverbesserlichen vor der Kamera steht. Die Fernsehserie hat heute noch Kultstatus. Als Joseph Ziegler 1931 nach Mannheim ans Theater kommt, muss er seinen Namen wechseln. Der damalige Intendant hatte schon drei Ziegler im Ensemble und ein vierter war ihm zu viel. Joseph Ziegler setzte seiner Vaterstadt ein Denkmal und nannte sich fortan Joseph Offenbach. Nach dem Krieg ist er mit einer Wandertruppe unterwegs, der auch Fritz Rémond angehörte. Das Umherziehen wird er nicht aufgeben, aber erstmal landet er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg bei Gustav Gründgens. (schon wieder Hamburg sic.) Der schätzt den fragilen Mimen, der auch kleine Rollen mit unglaublichen Ernst zu spielen vermag. Weitere Stationen sind Mannheim, Heidelberg, München und Frankfurt a.M. Seine Sympathie galt den „kleinen Leuten“, den Ausgegrenzten, Dienern, Kellnern, Eckenstehern, kleinen Gaunern. Für ihn sind es Geschundene, die mit Gleichmut ihr Schicksal tragen, nicht ohne Witz und eine eigenwillige Art von Lebensfreude. Er wird immer Chargenschauspieler sein und es genügt ihm, darin einer der Besten zu sein (1959 den Preis der Deutschen Filmkritik als Bester Nebendarsteller). Die großen Rollen sind selten, nichtdestotrotz wird er am Ende in mehr als einhundertdreißig Filmen mitgespielt haben: Des Teufels General von Helmut Käutner, Die toten Augen von London unter Alfred Vohrer, Das Mädchen vom Moorhof von Gustav Ucicky, Robinson soll nicht sterben von Josef von Báky an der Seite von Romy Schneider, Horst Buchholz und Gert Fröbe und und und. Seine zweite
Liebe galt dem Hörspiel. Einige inszeniert er selbst, unzähligen leiht er seine Stimme: Dürrenmatt, Gogol, Dante, Anna Seghers, Brecht …, hinzu kommen zahlreiche Synchronsprecher-Rollen. Offenbach bleibt Offenbach immer verbunden. Belegt sind zahlreiche Besuche im Theaterclub Elmar, wo er dann und wann schon auch mal den einen oder anderen Tipp gibt. Er hat den Namen der Stadt seiner Heimatstadt in die weite Welt des Films getragen. Am 15. Oktober 1971 stirbt Joseph Offenbach und wird in Darmstadt auf dem Alten Friedhof zu Grabe getragen, immerhin nicht so weit weg von Offenbach.
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Foto: © Daniela Mortara
wir sind keine philosophen hafenkino - mit liebe zelebriert
Wer sind die Macher/innen des Hafenkinos? Das Hafenkino ist ein Projekt des suesswasser e.V. (des Trägervereins des Kulturzentrums Hafen 2). Es ist als Gruppe organisiert, die sich um die inhaltliche Ausrichtung und die Umsetzung kümmert – also um die Programmauswahl genauso wie die Organisation der Abende, technisch wie atmosphärisch. Clemens Dörrenberg, Zoe Irmschler, Babak Koohpar, Andrea Weiß, Alex Braun und Michael Englert waren 2017 die HauptAkteure. Nicht vergessen darf man alle anderen, die Abend für Abend rackern, um das Kino auf die Beine zu stellen – jeder Film eine kleine Schlacht, nicht nur Open Air, sondern auch wegen des ständigen Funktionswechsels der Halle. Das Kern-Team besteht aus einem Mix aus alten Hasen, gewieften Technikern, Rampensäuen und großen Rednern, stillen Genießern und scheuen Rehen, über die Balkanroute geflüchtete, im mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
von Christine Ciampa
Taunus sozialisierte… dass daraus ein vielfältiges Programm resultiert, mag nicht verwundern. Habt Ihr eine gemeinsame „Philosophie“, die über dem Programm steht? Nee, wir sind keine Philosophen. Aber: hinter jedem einzelnen Film müssen wir stehen, egal wie klein oder groß er ist. Das ist die Voraussetzung dafür, jeden KinoAbend mit Liebe zu zelebrieren. Wie erfolgt konkret die Auswahl der Filme? Es gibt eine Programmkommission – darin beteiligen sich nicht alle aus der Hafenkino-Gruppe, aber die meisten. Jede und jeder bringt sich mit seinen Vorlieben ein; es kommt kein Film ins Programm, von dem nicht alle überzeugt sind. Sobald es ein einzelnes Veto gibt, das nicht „wegdiskutiert“ werden kann, ist ein 31
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T hema Titel und die Ausrichtung des Projekts: im „Kino zu Flucht“ laufen nun zunehmend auch Filme, von denen wir zuvor aus den verschiedensten Gründen die Finger gelassen hätten – bspw. aus Rücksicht auf Traumata. Nun gibt es vermehrt Filme auf Englisch oder Deutsch und vermehrt Dokumentationen – immer noch mit dem Schwerpunkt „Herkunftsländer“. Ihr zeigt auch mal Mainstream, wie LaLa Land, warum? Kann man doch in den gewerblichen Kinos gucken … Wir sind jung und brauchen das Geld. Jedoch: erstaunlicherweise haben wir mit den „eingängigsten“ Filmen nicht unbedingt die meisten Gäste. „Feminism Insha’allah“ hatte mehr als LaLaLand, um nur ein Beispiel zu nennen. Das trifft sich gut, denn dadurch deckt sich der Zuspruch mit unseren Vorlieben.
Film aussortiert. Aber das passiert selten - meistens sind wir uns viel zu schnell einig. Das Programm erscheint recht bunt gemischt – gibt es Jahresthemen oder Spezialreihen? Es gibt das „Films from Urban Africa“ Festival, dann die Teilnahme an den Schulkinowochen, am LUCAS Filmfestival (für Kinder und Jugendliche) und immer wieder Kooperationen mit externen Initiativen, sei es das Frauenhaus Offenbach, NoBorder Frankfurt und viele mehr. Wie kam es zur Idee „Kino zur Flucht“ – und welche Erfahrungen habt Ihr mit diesem Projekt gemacht? Das „Kino zu Flucht“ ging aus dem Projekt „Kino (nicht nur) für Flüchtlinge“ hervor, in dem wir ab Herbst 2015 jeden Donnerstag Filme auf Arabisch, Kurdisch und vor allem Farsi bzw. Dari gezeigt haben, um die BewohnerInnen des benachbarten Erstaufnahmecamps aus ihrer Isolation herauszuholen und ihnen einen interessanten und guten Abend zu ermöglichen. Damit es keine Film-Abende wurden, die wir genauso gut im Camp selber hätten abhalten können, also um auch „einheimisches“ Publikum zu erreichen, behandelten diese Filme die „Herkunftsländer“ und Fluchtursachen und -perspektiven. Nichtsdestotrotz hatten wir manches Mal mehrere Hundert afghanische BesucherInnen und nur wenige deutsche – aber dieses Zahlenverhältnis verschob sich im Lauf der Zeit. Als das Lager geschlossen wurde, änderten wir den 32
Wie ist die Resonanz auf Euer Programm? Gibt es „Blockbuster“? Meistens sind die Filme nicht ausverkauft – die Halle ist seit dem Abbau der mittigen Theke ganz schön groß. Und wenn es ausverkauft ist, gibt es manchmal die Möglichkeit, eine spontane Spätvorstellung dran zu hängen – aber das geht nur, wenn im Anschluss an den Film kein Konzert ist. Für uns überraschend war einer der diesjährigen Publikumslieblinge, die Reisedoku „Weit“ – wir hatten uns bei ihrer Auswahl so mutig gefühlt… und dann wurden wir zweimal überrannt. Was habt Ihr für ein Publikum? Es gibt ein Stammpublikum, das auch die sonstigen Hafen 2-Angebote nutzt, aber es gibt keinen KinoAbend, bei dem wir nicht die Frage beantworten, wo denn der Eingang zur Halle ist – es sind also immer auch neue Gäste da. Welche Resonanz haben moderierte Gespräche mit dem Publikum? In der Reihe „Film & Plausch“ präsentieren wir kontroverse Filme und laden zum anschließenden Gespräch ein. Es gibt auch Abende, an denen sich ungeplante Diskussionen ergeben - sei es im Foyer, im Café, in der Halle. Es gibt nichts besseres, als nach einer Vorstellung nicht wie in einem normalen Kino auf die Straße geschleust zu werden, sondern mit den anderen den Film Revue passieren zu lassen. mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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T H ema
Macht Ihr das alles ehrenamtlich? Bringt der Kinobetrieb denn Geld ein? Gestalterische Arbeit im Hafen 2 kann nicht finanziell kompensiert werden. Das mag in kommunal strukturgeförderten Kulturbetrieben anders sein, hier ist es so. Die Kino-Einnahmen ermöglichen es, Technikstunden und ähnliches zu entlohnen – der Rest passiert aus Verrücktheit. Was ist das ganz Besondere am Hafenkino? Das Vorher und Nachher. Tiere, Essen, Konzerte, Lagerfeuer, Kneipenabend, Klubnacht... Euer Lieblingsfilm in 2017? Jahrhundertfrauen, Siebzehn (von Monja Art), Schloss aus Glas, Ava, Blind & hässlich, Die Hannas, Einmal bitte alles… Der Höhepunkt eines jeden Hafenkino-Jahres ist aber kein Film, sondern das Filmschnipsel-Quiz: Wir spielen Szenen der schönsten Filme an, das Publikum ruft den Filmtitel – das ist immer ein Riesenspaß. Und nur echt mit Clemens „CD“ Dörrenberg als Moderator! Das nächste Quiz gibt es beim Hafen 2 Geburtstagsfest am 24. Februar. Euer Geheimtipp für 2018? Geheimtipps heißen so, weil sie geheim sind. Am 14. Januar beginnt das Hafenkino-Jahr – und dieser Monat ist gleich gespickt voll mit feinsten Filmen – demnächst zu finden auf hafen2.net. Wenn Ihr könntet, wie Ihr wolltet … … gehen wir shoppen: Motorleinwand, auf Knopfdruck versenkbare Plüschsessel, selbstaufrollender Teppich für die Halle. Für Open Air: sturmresistente Leinwand, wasserfeste Lautsprecher, Projektorhäuschen mit Blitzableiter.
HAFEN 2 Kulturzentrum
Nordring 129 • Offenbach • www.hafen2.net
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T hema Foto: © M. Coffaro
die grande dame des
deutschen fernsehens
von Denise Freidank
Daniela Ziegler
Bestimmtes Auftreten, feste Stimme, eloquentes Ausdrucksvermögen – die Umschreibung ‚Frau von Format‘ scheint selten passender als im Falle von Daniela Ziegler. Die 69-jährige Schauspielerin gilt als Grande Dame der deutschen Film-, Serien- und Musicallandschaft und hat von Traumschiff über Tatort, unzählige Vorabend- und Primetime-Produktionen bis hin zu Bühnen-Blockbustern wie Sunset Boulevard und Evita alles bedient. Dass sie gebürtige Offenbacherin ist, wissen die Wenigsten. n Den Main verließ sie zwar bereits nach dem Abitur 1968, um auf die Schauspielschule in Bochum zu gehen und danach erste Schauspielerfahrungen u. a. an den Bühnen von Trier, Hannover und Hamburg zu sammeln und diese anschließend mit einer Musicalausbildung in New York abzurunden. Trotzdem erinnert sie sich auch heute noch gerne an die Offenbacher Kinolandschaft ihrer Kindheit zurück: an die regelmäßigen Besuche im Capitol in der 34
Frankfurter Straße – früher zentrales Stadtkino mit Liebhaberflair –, an die Aufregung vor Kartenkäufen, für die man die vorgeschriebene Altersgrenze noch nicht erreicht hat, an den unfassbar traurigen Film Der Postmeister mit Heinrich George, für den ihr die Mutter, die um die niedrige Tränenschwelle ihrer Tochter wusste, seinerzeit vorrausschauend ein extra Päckchen Taschentücher empfahl – welches dann natürlich tatsächlich auch zum Einsatz kam. mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
mut & liebe Erste Theaterbesuche fanden im Goethe-Theater in Offenbach wie auch dem Schauspiel Frankfurt statt – und stifteten erste Motivation für die Wahl des späteren Berufes. Seitdem ist viel Wasser den Main hinunter geflossen und Daniela Ziegler hat die Zeit unleugbar genutzt: Sie ist in unzählige Rollen geschlüpft, hat mit Stars wie Wotan Wilke Möhring und Maximilian Schell gespielt und die Hauptrollen großer Musicalerfolge, wie Evita oder Anatevka gesungen. Sie hat die Welt bereist und trotz enger Drehpläne immer Zeit gefunden, etwas von der Kultur und den Menschen des jeweiligen Landes mitzunehmen. Ihre Heimatstadt hat sie bis zum Verlust der Mutter und Bruder Bodo Ziegler trotzdem mindestens alle zwei Monate besucht. Fragt man sie heute nach der persönlichen Bedeutung dieser Stadt, nach dem, was Offenbach für sie ausmache, nennt sie die Stadt „gewissermaßen ‚ent-seelt‘“, sagt, ohne die familiär verankerte Bindung habe sie die Bezüge nahezu verloren und bekäme somit auch vom aktuellen Ausbau und Wandel des Heimatortes nicht so viel mit. Die Bedeutung der HfG für das städtische Kulturverständnis ist ihr natürlich bekannt. Und den protestfreudigen Schwulenaktivisten und Filmemacher Rosa von Praunheim, der seinerzeit in Offenbach die Werkkunstschule besuchte und seinen wilden 50er Jahren am Main jüngst einen Film (Praunheim Memories) gewidmet hat, kennt sie ebenfalls. Außerdem hat auch ihr Großonkel, August Ziegler, vor dem Krieg als Professor dort gelehrt – ein bisschen Offenbach bleibt scheinbar immer! Doch: Was macht es denn nun aus, das Leben als Schauspielerin? Was hat sich in all den Jahren, in denen sie bereits deutsche Filmsets, Serien- und Bühnenböden bespielt, verändert; an ihrer Wahrnehmung des Berufs, der Aneignung von Rollen, ihrem künstlerischen Selbstverständnis und Auftrag wie gesellschaftlicher Funktion von Film und Fernsehen allgemein? „Alles und nichts“, sagt Daniela Ziegler: Die Annäherung an neue Rollen, die Synergie eigener und fremder Energien, dieser Prozess sei in seinem Grundsatz letztlich stets derselbe geblieben. Genauso, wie die persönliche Lieblingsrolle letztlich auch immer die sei, die man gerade spiele. Was natürlich nicht heißt, dass es in der Filmografie der Ziegler keine persönlichen Highlights gibt: mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Dr. Schwarz und Dr. Martin mit Senta Berger und Friedrich von Thun ist ein solches. Die Verkörperung der trinkfesten Professorengattin Martha in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? ein anderes; nicht zu vergessen, die von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeierte Figur der Maria Callas in McNallys Meisterklasse 2004/2005. Eva Perón im Musical Evita und Norma Desmond in Sunset Boulevard nennt sie noch heute ihre „Lebensrollen“. Auch die Zusammenarbeit im jeweiligen Team, die gleichsam unvermeidliche wie notwendige Nähe zu Schauspielkollegen und Set-Mitarbeitern, bleibe etwas sehr Essenzielles für sie, so Ziegler. Dennoch bleibe die Film- und Fernsehlandschaft ein „Spiegel der Gesellschaft und ihrer Verhältnisse“. Die brachiale Schnelllebigkeit unserer Zeit, der eine, fast schon chaotisch anmutende Bilderflut entspringt und die traditionelle Orientierung an Hollywood-Vorlagen blieben deshalb bezeichnend für das heutige Geschäft. Heute wie gestern lässt sich schauspielerischer Erfolg, so Ziegler, im Ganzen auf drei simple Faktoren reduzieDaniela Ziegler verkörperte Norma Desmond im Musical "Sunset Boulevard" (Foto: TM © 1982 rug photograph Sasha Gusov)
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ren: Begabung, harte Arbeit und das sprichwörtliche Quäntchen Glück. Dass sie sich im Laufe der letzten Jahrzehnte aller drei ausgesprochen gelungen bediente, zeigt, wie so oft, die Divergenz von Erwartung und Realität: Die Vorstellung einer Frau, die so ist, wie die, die Ziegler meistens auf dem Bildschirm spielt – gesellschaftlich gehoben, charakterlich schwierig, stets elegant gekleidet – auf der einen Seite. Auf der anderen das Bild einer realen Frau, die unkompliziert und leger auftritt, jedoch zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran lässt, dass sie genau weiß, was sie will – eine Frau von Format eben. Wolfgang Malik und Denise Freidank sprachen mit Daniela Ziegler.
Im Deutschen Ledermuseum lagert eine der bedeutendsten Sammlungen des traditionellen „Chinesischen Schattentheaters“ im europäischen Raum. Wir stellten uns die Frage, ob das Schattentheater als Form eines frühgeschichtlichen Kinos interpretiert werden könnte und sprachen darüber mit Dr. Rainald Simon, der den Spielsatz des „Offenbacher Schattentheaters“ katalogisierte. Herr Dr. Simon, zu Beginn gleich eine Frage, die uns brennend interessiert: Könnte man das „Chinesische Schattentheater“ als frühes Kino bezeichnen? Dr. Simon: Ja, man könnte das Schattentheater als Farb- und Tonfilm der agrarischen, vorindustriellen Epoche bezeichnen, durchaus auch vor den Brüdern Lumière in Europa. Es ist alles gegeben, in vortechnischer, handwerklicher Form, was eine Filmprojektion ausmacht: Eine Lichtquelle, ein Schirm, bewegte Figuren, Kulissen, Sprache und sogar auch die Musik, denn eine chinesische Schattenbühne war immer mit einem Orchester ausgestattet. Was ist der Ursprung der Chinesischen Schattentheater? Es gibt in China die mindestens zwei Jahrtausende zurückreichende Kunst der Geschichtenerzähler, wie sie aus vielen anderen Kulturen, z. B. auch der arabischen, bekannt ist. Aus großen Bildrollen, die Illustrationen zu den Geschichten zeigten, sollen die beweglichen Figu36
das chinesische
schattentheater –
cineastische frühgeschichte im deutschen ledermuseum
von Alexander Knöß
ren des Schattentheaters entstanden sein, in dem man die gemalten Figuren ausschnitt und bald ein haltbareres Material als Papier verwendete: Pergament. Versehen mit Gelenken für die Glieder hat man dann transparente, allerdings zweidimensionale „Schauspieler“. Dann gibt es eine traurig-schöne Legende zur Entstehung: Vor 2000 Jahren liebte der Himmelssohn (der Kaiser) eine Konkubine (und nicht die ihm angeheiratete Kaiserin) über alles. Als sie jung starb, war der Kaiser untröstlich und vergrub sich in seinem Palast. Ein Magier war dann das letzte Heilmittel: Er versprach (gegen Gold, versteht sich), die Geliebte aus dem Schattenreich wieder erscheinen zu lassen. Und so geschah es: Hinter einem Schirm erschien bei Kerzenlicht die Geliebte, aber der Kaiser durfte sich ihr nicht nähern, ihr nicht einmal ein Begrüßungsküsschen geben. Der Magier soll also die erste Schattentheaterfigur erschaffen haben. In China liebt man diese Legende und so wurde sie in zahlreichen Variationen über die Jahrhunderte hin immer wieder neu erzählt. mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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den meist drei Führungsstäben aus Bambus versieht und einige Jahre übt, ein Orchester mit Sängern und Sängerinnen findet, das chinesische Opernmusik spielen kann, ja dann könnte man die Figuren wieder zum Leben erwecken.
© DLM – Deutsches Ledermuseum Offenbach / C.Perl-Appl
Sie haben den Spielsatz des Schattentheaters im Ledermuseum katalogisiert. Ist der Spielsatz typisch für ein Schattentheater? Der größte Teil ist für den Norden Chinas bis in die Mandschurei typisch. Es handelt sich dabei um die kleinere Variante der Schattenfiguren, so um die 25 cm groß. Die Figuren wurden aus Eselspergament mit kleinen Messern verschiedener Klingenformen geschnitten. Sie sind insofern typisch, als sie die letzte Blüte des hauptstädtischen Schattentheaters in Bejing (Peking) um die Mitte des 19. Jahrhunderts repräsentieren. Wie setzt sich die Sammlung des Ledermuseums zusammen? Könnte man mit den Figuren im Ledermuseum noch eine historische Aufführung durchführen? Die Sammlung enthält Figuren verschiedener Regionalstile, so die größten Figuren aus Rinderpergament der Provinz Sichuan (Sse-tschuan), des Weststiles der Provinzen Shenhsi und Shanhsi und noch weitere. Außerdem gibt es mit dem kompletten Instrumentensatz eines nördlichen Pekinger Schattentheaters etwas wirklich Einzigartiges, Vergleichbares gibt es in westlichen Sammlungen nicht und vielleicht nicht einmal mehr in China, denn zu viele derartige Relikte sind in der sogenannten Kulturrevolution (1966-1976) vernichtet worden. Ein nahezu ungehobener Schatz stellt die große Menge kleiner, unglaublich fantasievoller Köpfe (Kaiser, Prinzen und Prinzessinnen, Generäle, Soldaten und Dämonen) dar. Davon ist nur ein sehr kleiner Teil zurzeit ausgestellt. Wenn man die Figuren wieder mit mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
Wer bespielte ein Schattentheater in der Regel und zu welchen Anlässen? Es gab professionelle, meist fahrende Schattentheater, die in armen Gegenden bisweilen Kinder kauften, um sie in einem langen Prozess zu Spielern, Sängern oder Musikern auszubilden. Die damit angesprochene Arbeitsteilung ist eine Besonderheit: Es gibt in der ersten Reihe hinter dem Schirm die stummen Figurenführer, dann folgen die Sänger, die immer spezielle Rollenfächer (der junge oder der ältere Held, die Frauen, der Narr usw.) ausfüllen und zuletzt folgt die Reihe der Musiker des Begleitorchesters. Ein Inspizient sitzt am Rand und verfolgt die gesamte Aufführung, deren große Herausforderung in der Koordination von Bewegung, Gesang und Musik besteht. Es gibt Weiterentwicklungen: Alles wurde vergrößert, der Schirm, die Figuren. Dadurch verlor es in meinen Augen aber seine Seele." So hat man die flackernde Öllampe durch grelle Neonröhren ersetzt, die Musik kommt aus der Konserve usw. Der Versuch mit „special effects“ dem Film gleichzukommen, musste scheitern. Gibt es heute noch Menschen in Europa oder China, die die Tradition des Chinesischen Schattentheaters aufrechterhalten und weitertragen? In China in sehr kleinem Ausmaß wohl schon noch, für Europa sind mir keine Versuche bekannt. Man muss einfach wissen, dass es sich um eine intime, handwerkliche Kunst handelt, deren Zeit mit der Erfindung des Films und all seiner Weiterentwicklungen des digitalen Zeitalters abgelaufen ist. Es ist heute vor allem museal geworden, auch in China. Dr. Rainald Simon, studierte in Frankfurt a. M. und Shanghai Sinologie (Altphilologie), Dr. phil. 1986, Museumskataloge (Schattentheater, Keramik), lebt und arbeitet als Übersetzer klassischer chinesischer Literatur in Frankfurt a. M. Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte Chinas. Er katalogisierte 1986 die Schausammlung „Das Chinesische Schattentheater“ im Deutschen Ledermuseum. 37
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starke botschaften Kinofilme sind Kinder ihrer Zeit. Menschen, gesunde oder kranke, möchten ihre Ideen realisieren, Wünsche und Träume leben, Hürden und Alltagsängste überwinden. Scheitert der Held, soll er nicht ohne Humor und Sympathie zugrunde gehen. Gute Filme arbeiten mit den verborgenen Sehnsüchten der Menschen. Sie senden starke Botschaften – immer mit Unterhaltungswert und reichlich Stoff zum Nachdenken. Besonders Kinofilme zum Thema Psychiatrie. Zwei Zeitdokumente. von Johann Kneißl, www.allemunde.de
Einer flog über das Kuckucksnest In den 1970er Jahren erreichte die Anstaltspsychiatrie ihren unerträglichen Höhepunkt: Psychisch erkrankte Menschen wurden in entfernte Anstalten weggesperrt, in sogenannten „Irrenanstalten“ als Verrückte und damit Gefährliche mit drakonischen Maßnahmen gezüchtigt statt behandelt. Hinter verschlossenen Türen vegetierten sie vor sich hin: medikamentös sediert mit starrem Blick, Krampfzuständen und Schaum vor dem Mund. Das Leben wurde ihnen genommen, eine Rückfahrkarte mit der Einlieferung nicht ausgestellt. Als erstes lehnten sich junge Psychiater und Krankenschwestern gegen die Zustände auf. Ihre Ideen zur Öffnung fanden Unterstützung bei den Angehörigen der Anstaltsinsassen. Zur Bewegung der beginnenden Psychiatriereform gehörten prominente Politiker, Ärzte und Juristen. Sie kämpften für ein menschwürdiges Leben ihrer entrechteten Angehörigen. Der rebellische Kinofilm „Einer flog über das Kuckucksnest“ ist ein Kind dieser Zeit. 1975 beflügelte das US-amerikanische Filmdrama des geflohenen tschechischen Regisseurs Milos Forman mit dem Nonkonformisten Jack Nicholson in der Hauptrolle die Bewegung gegen die geschlossene Psychiatrie. Die Literaturverfilmung nach dem gleichnamigen Roman (1962) von Ken Kesey hatte auch erheblichen Einfluss auf die Behandlung psychisch kranker Menschen – besonders auf die Abschaffung des fragwürdigen neurochirurgischen Eingriffs der Lobotomie bei Psychosen und Depressionen mit der Durchtrennung der Nervenbahnen zwischen Thalamus und Frontallappen. Apathisch vegetierten die geistig Verstümmelten vor sich hin. Zurück zum Film. Der wegen Verführung einer Minderjährigen verurteilte Patrick McMurphy 40
täuscht eine psychiatrische Erkrankung vor, landet in der geschlossenen Psychiatrie. Die machtbesessene und sadistische Oberschwester Ratsched versorgt die Insassen mit starken Medikamenten. Dem rebellischen McMurphy gelingt es, den gehörlosen Indianer „Chief“ Bromden aus seiner Lethargie zu reißen, weitere Insassen äußern ihren Willen. Die Oberschwester verweigert Abstimmungswünsche nach Fernsehfilmen, McMurphy entführt bei einem Ausflug der „Freiwilligen“ den Bus erfolgreich zum Hochseeangeln. Er prügelt sich bei der Gruppensitzung mit einem Aufseher, Elektroschocks folgen. Trotz verbüßter Strafzeit muss er auf unbestimmte Zeit in der Anstalt bleiben. Am Tag mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
Psychosoziale Dienste für Mensch und Gemeinschaft
der geplanten Flucht schmuggeln zwei Freundinnen zur Abschiedsparty Alkohol ein, die Betrunkenen verwüsten die Station. Am Folgetag versucht McMurphy erfolglos die Stationsschwester zu erwürgen, als diese die Schilderung des nächtlichen Sexerlebnisses eines Insassen unterbindet, er wird einer Lobotomie unterzogen. Tragisch das Ende: der Indianer „Chief“ Bromdon möchte mit McMurphy fliehen. Als er erkennt, dass er durch die neurochirurgische Operation seine Persönlichkeit verloren hat, erstickt er ihn mit einem Kissen. Bromdon reißt den Waschtisch aus dem Boden, schleudert ihn durch das vergitterte Fenster, flieht nachts. „Einer flog über das Kuckucksnest“ ist ein Zeitdokument der Psychiatrie der 70er Jahre: Ärzte und Pflegepersonal sind Sadisten, Machtbesessene. Ihnen muss der Kampf angesagt, Fesseln und Mauern durchbrochen, die Anstaltspsychiatrie abgeschafft werden. Ein Leben innerhalb der Psychiatrie ist nicht möglich, die Flucht die einzige Überlebenschance. Anfang der 1980er Jahre richteten in Deutschland engagierte Fachärzte psychiatrische Abteilungen in Allgemeinkrankenhäusern ein, bauten mit betroffenen Angehörigen eine sozialpsychiatrische Versorgung auf. In Offenbach holten Sozialarbeiter von Lebensräume erkrankte Menschen in Kleinbussen aus Goddelau in ihre Heimatgemeinde zurück. Sie organisierten neue Wohnformen und Beschäftigungsangebote, entwickelten therapeutische Konzepte mit dem Anspruch nach weniger Medikamenten und Klinikaufenthalten für die Betroffenen. Das wirkliche Leben sollte außerhalb der Psychiatrie stattfinden.
La Pazza Goia – Die Überglücklichen
Der italienische Regisseur Paolo Virzì entwickelt in seiner Komödie „Die Überglücklichen“ von 2016 (Originaltitel „La Pazza Goia“) 40 Jahre nach der Psychiatriereform – der Deutschen Psychiatrie-Enquete von 1975, einen nachdenklichen Gegenentwurf. Italien gehörte mit der Verabschiedung des „Mariotti-Gesetzes“ von 1968 zu den Vorreitern der europäischen Psychiatriereform. Die mit einer Einweisung in die Psychiatrie verbundene Aberkennung der bürgerlichen Rechte und die Eintramut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
Die Stiftung lebensräume Offenbach am Main ist seit 1982 als gemeinnützige Organisation regional tätig. Wir kümmern uns um Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen und unterstützen sie in allen Lebensbereichen: Von der Wohnung bis zur Arbeit, von der Behandlung bis zur Betreuung. In den Zweckbetrieben und Beteiligungsgesellschaften von lebensräume bieten qualifizierte Mitarbeiter spezialisierte Dienste an, immer abgestimmt auf den Einzelnen.
LEBENSRÄUME Gemeindepsychiatrie in Stadt, Ost- und Westkreis Offenbach Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen | Tagesstätten |Betreutes Wohnen | Stationäres Wohnen für psychisch behinderte Menschen
LEBENSRÄUME Gesundheitsdienste für Offenbach und im Rhein-Main Gebiet Integrierte Versorgung Psychiatrie | Netzwerk psychische Gesundheit | Psychotherapie Beratung
LEBENSRÄUME Arbeitshilfen für Stadt u. Kreis Offenbach Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte im Arbeitsleben | Arbeitsdiagnostik | Arbeitstraining und Belastungserprobung | Fallmanagement | Job Coaching | Projekt All inklusiv
ESSwerk Integrationsfirma in Stadt und Kreis Offenbach Verpflegungsdienste an Schulen | Catering | Beschäftigungsmaßnahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung | Ausbildung (geplant)
Stiftung LEBENSRÄUME Offenbach am Main Ludwigstraße 4 | 63069 Offenbach T +49 69 838316-0 | F +49 69 838316-16 www.lebsite.de | info@lebmail.de 41
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T hema Freiheit zu leben, überbieten sich mit krimineller Energie, Lügen und abenteuerlichen Geschäftspraktiken. Der Psychopharmaka-Verbrauch in der Freiheit übersteigt heute um ein Vielfaches die Verordnungen in psychiatrischen Kliniken. Positiv daran ist, dass in unserer Zeit mit besseren Medikamenten über weite Strecken ein Leben ohne Klinikaufenthalte in Freiheit möglich ist. Bedenklich, dass immer mehr Menschen die Anforderungen des Alltags nicht mehr bewältigen, psychisch erkranken und freiwillig Schutz in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken suchen – Menschen aus allen sozialen Schichten und Berufsgruppen. Die menschlichen Bedürfnisse nach Wertschätzung, persönlicher Entfaltung und gegenseitiger Unterstützung haben in unserer Gesellschaft immer weniger Platz. Menschen müssen heute ernsthaft erkranken, um in Kliniken und sozialpsychiatrischen Einrichtungen diese Grundbedürfnisse wieder entdecken zu können. Paolo Virzì hält uns mit „Die Überglücklichen“ ein Spiegelbild der Realität vor Augen.
gung ins Strafregister wurden aufgehoben, der Weg zurück in die Freiheit früh geebnet. Umso tragischer die Filmkomödie: Für die bipolar erkrankten Protagonistinnen Maria Beatrice und Donatella beginnt die Flucht aus der offenen Psychiatrie, der Villa Biondi, ins „Irrenhaus Realität“ während der Gartenarbeit. Die Gräfin und Mythomanin Maria Beatrice wird schnell in ihre Vergangenheit verstrickt: Ein Liebesverhältnis mit einem Verbrecher brachten ihr Arrest und psychologische Behandlung ein, ruinierten ihr Ansehen in der guten Gesellschaft. Donatella hingegen brachte ihren Sohn in Lebensgefahr und verlor das Sorgerecht. Sie lebt in sich gekehrt, in der Depression, ist eine Gefangene ihrer eigenen Welt. Auf ihrer Flucht durch die Toskana freunden sich die ungleichen Frauen an, durchleben bipolare Glücksschübe zwischen Manie und Zwang – und ihre Fluchtphantasien, deren Ende die freiwillige Rückkehr in die psychiatrische Einrichtung ist. Verkehrte Welt. Paolo Virzìs Psychiatriekomödie stimmt nachdenklich und lässt den Glanz der guten und freien Welt mit größtmöglicher persönlicher Entfaltung auch im Land der Lebensfreude schnell verblassen. Die Verrückten scheinen heute in 42
Zur Ruhe kommen, Gelassenheit üben und Klarheit gewinnen: Achtsamkeit lernen
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projekt
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jahresrück blick 2017
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im stadtteil
in den Stadtteilen
Aus den Projekten der Gemeinwesenarbeit des Quartiersmanagements Offenbach entwickelten sich 2017 viele bunte nachbarschaftliche Aktionen. Hier die Highlights: In der Krafftstraße im Mathildenviertel fanden zahlreiche spontane Nachbarschaftsfeste statt. Im Lauterborn wurde im Mai offiziell der Europagarten vor dem Stadtteilbüro eröffnet. (4) Der Tag der Städtebauförderung am 13. Mai wurde in Offenbach zum Anlass genommen, stadtteilübergreifend mit den ersten Bepflanzungen in den Stadtgärten in die neue Gartensaison zu starten. (1) Bei mehreren Ortsterminen gab es die Möglichkeit die Situation an der Ecke Herrn-/Geleitsstraße mit dem Quartiersmanagement zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu diskutieren. (6) Im Sommer lud das Quartiersmanagement jeden Freitagabend zum gemütlichen Wochenausklang bei Wein, Offenbacher Bier und leckeren Snacks auf dem Mathildenlatz ein. Unterstützung kam dabei von Gregoris Revzin von der Weinhandlung "Le Midi Weine". Im Juli wurde mit den ortsansässigen Kitas aus dem Mathildenviertel mit Liedern und Süßigkeiten das Zuckerfest gefeiert, das Ende der vierwöchigen Fastenzeit. (5) Im August veranstalteten Anwohner in der Senefelder Straße zwischen Marienstraße und Hermannstraße das erste Straßenfest für die Nachbarschaft. Für Kinder gab es Torwandschießen, Kreidemalen, Bobbycar-Rennen und vieles mehr. Im September fand erstmals ein Flohmarkt auf dem Mathildenplatz statt. (8) Organisiert wurde der Markt von der Nachbarschaftsgruppe „Mathildis“. Es gab dort auch ein gemeinsames Stadtteilfrühstück zum muslimischen Opferfest. Für das Fest hatten die Kinder der ortsansässigen Kitas ein Theaterstücke und verschiedene Lieder vorbereitet. Im Stadtteil Lauterborn unterrichtete Jugendliche in ihrer Freizeit ältere Menschen im Umgang mit dem Tablet und dazu gehörenden Anwendungen und schafften so einen generationsübergreifenden Dialog. (2) Die Nachbarschaftsgruppe „Mathildis“ lud bei verschiedenen Pop-up Veranstaltungen die Nachbarschaft aus dem Mathildenviertel zu einem geselligen und bunten Beisammen sein ein. (7+8) mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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● Jos Diegel, kein Maler, Filmemacher, Performer, Musiker, bildender Künstler... sondern alles auf einmal; interdisziplinär, spielerisch, übergreifend zwischen den Genres. Crossover performt er mit Riesen-Leinwänden, musiziert ohne Ton und produziert Filme mit oder ohne Kamera. Mit Erfolg! Mit "Größere Leinwände, längere Hälse" gewinnt er 2015 den FR-Wettbewerb zur Ausstellung "Poesie der Großstadt" in der Schirn. Seine Vita mit Ausstellungen, Projekten und Auszeichnungen ist bereits beachtlich.
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Fotos: © Jos Diegel u. Nicolas Carbenay
(Ausstellungen, Filmvorführungen und Projekte u.a. Fahrradhalle Offenbach, Lichter Filmfest Frankfurt International, V-Kunst Frankfurt, Zentrum für Medienkunst Werkleitz Halle, Cabaret Voltaire Zürich, Schauspiel Frankfurt, Schmiede Hallein, Galerie5020 Salzburg, Spark Contemp. Art Space Syracuse, HfbK Städelakademie Frankfurt, Theater Gessnerallee Zürich, Ringlokschuppem Mülheim a. d. Ruhr, Galerie KUB Leipzig, Xin Dan Wei Shanghai, Deutsches Filmmuseum Frankfurt, Kunstverein Frankfurt, DokFest Kassel, EMAF Osnabrück, Berliner Kunstsalon, Court Métrages Clermont Ferrand, Berlinale, Athens Video Art Festival, Full Dome Festival Jena, Perspektive-Filmfestival der Menschenrechte Nürnberg.)
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Dabei kann es sich ein verwöhntes Publikum kaum im Kinosessel bequem machen; Jos Diegel hinterfragt, visualisiert und experimentiert Grundsätzliches, Alternatives oder Beliebiges. Gesellschaft – Kunst – Kritik und Widerstand – Verweigerung provozierend, stören seine Arbeiten einen angenehmen Kunstgenuss, verweigern sich gewohnten Rezeptionsmustern. Bis 2010 studierte der Künstler u.a. bei Rotraut Pape (Film), Adam Jankowski (Malerei) und Manfred Stumpf (Visual Arts). Seitdem ist er national und international unterwegs, verortet sich dennoch weiterhin in Offenbach und hat hier auch sein Atelier. Im filmklubb im Isenburgring boten im Herbst Workshops die Gelegenheit mit Jos Diegel gemeinsam eigene Experimentalfilme zu produzieren. "Filme machen wie Maya Deren, Stan Brakhage, Isidore Isou, Man Ray... " versprach der Flyer. "Mal Bruce Willis die Augen auskratzen, oder Angelina Jolie rote Ohren malen.", so Jos "Mit Farbe, Pinsel und Cutter bearbeiten wir alte 35-mmFilmstreifen direkt und montieren sie neu zusammen. Man bekommt so einen ganz direkten, haptischen Zugang zum Material und zum bewegten Bild." (Genau: 24 Bilder pro Sekunde.)
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Das Bearbeiten einzelner Bilder führt weit zurück zu den Anfängen des Filmemachens und wieder in die Gegenwart zum Begreifen der drastischen Veränderungen der visuellen Produktions- und Rezeptionsbedingungen. "Film ist eine Waffe, die mit Zukunft geladen ist." heißt es im Experimentalfilm "Größere Leinwände, längere Hälse". Im Rahmen der Aktion "Demokratie leben" wird der Filmemacher die Workshops auch für Schülerinnen und Schüler der Waldschule Tempelsee anbieten. Mit dem "Herbst des Untergrunds" beschäftigt sich Jos bereits seit vier Jahren. 2013 wurde die Ausstellungshalle „Artspace Rhein Main – Halle für zeitgenössische Kunst“ in der ehemaligen Ölhalle im Hafengebiet von Offenbach als temporäres Projekt eröffnet. Internationale Künstlerinnen und Künstler, sowie Protagonisten regionaler Kulturprojekte präsentierten ihr Schaffen und bespielten den Ort und die Umgebung. Jos Diegel begleitete die Ausstellungsprojekte mit seiner 16mm- Kamera. Heute bestimmen Luxuswohnungen und Büros das Bild des neuen Hafens, vom ehemaligen kreativen Freiraum ist nichts geblieben. "Mit dem Gewinn des diesjährigen kulturMut Crowdfunding- Wettbewerbs habe ich nun endlich die Möglichkeit das Filmmaterial entwicklen zu lassen und den Film zu realisieren," so Jos. "Das Filmmaterial ist bildliches Zeugnis eines kulturellen Aufblühens des gentrifizierten Hafengebiets. Das Projekt ist Teil der Geschichte eines topographischen Umbruchs und ein stadthistorisches Dokument für Offenbach." (Infos: www.startnext.com/derherbstdesuntergrunds) "Der Herbst des Untergrunds" wird natürlich kein Dokumentarfilm im üblichen Sinn. "Ziel ist ein atmosphärischer, filmischer, künstlerischer Blick auf ein gesellschaftliches Moment." Kunst ist immer politisch... bei Jos Diegel, im besten Sinne. Mit Statements und Manifesten kommentiert er ausführlich seine Position, das Publikum erhält komplexe Antworten auf simple Fragen, nichts ist einfach. Der Konsument kommt um eine eigene Auseinandersetzung nicht herum.
liebe & idealismus tanztheater Vlasova / Pawlica
● Die Premierevorstellung im Oktober war vollständig ausverkauft und auch am zweiten Abend stand das Publikum Schlange im Theateratelier in der Bleichstraße. Das Tanz- und Choreografenduo Katerina Vlasova und Amadeus Pawlica ist neu in der Stadt und hat sofort ein interessiertes Publikum erreicht und begeistert. Die anspruchvolle und schöne Choregrafie 'LIEBE' überzeugte durch ausdrucksstarken Tanz, gelunge Musikauswahl und die facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Thema.
© Sarah Mistura
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www.josdiegel.de 48
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© Michael Walter
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"Das Stück ist eine Hommage an die Schmetterlinge im Bauch, die Probleme einer Beziehung und die unzähligen Liebeserklärungen dieser Welt. ... Der Fokus liegt dabei auf dem Duet als Form, das mit Dynamiken und den Möglichkeiten des Körpers, dessen Vermittlung von Zärtlichkeit bis Aggressivität großen Spielraum gibt, spielt." (Ankündigungsflyer) Katerina Vlasova und Amadeus Pawlica (Jahrgang 1986 u. '87) haben sich am Theater Lüneburg kennengelernt und arbeiten seit ca. zwei Jahren an gemeinsamen Projekten. "Irgendwann reicht einem die Arbeit als Tänzer_in nicht mehr aus, wir wollten an eigenen Themen und Umsetzungen arbeiten", so Katerina. Ihre Ausbildung absovierte sie an Hochschule für Musik und
Tanz in Köln, es folgten Engagements am Theater Lüneburg und beim Aalto Ballett in Essen. Amadeus Pawlica studierte an der Akademie des Tanzes in Mannheim und an der Royal Ballet School in London, getanzt hat er u.a. an der Staatsoper Bydgoszcz, am Theater Lüneburg und am Theater Osnabrück. Am Theater Lüneburg realisierten sie auch mit "Der Weg" ihre erste gemeinsame Arbeit. Es folgte eine Einladung an das Badische Staatstheater Karlsruhe, wo sie „Nisi Dominus Est" inszenierten. Als Duo Vlasova / mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
Pawlica arbeiten sie nun bundesweit erfolgreich, doch Offenbach ist zur Zeit ihre künstlerische Heimat. "Von Frankfurt nach Offenbach, der Liebe wegen", so Amadeus. "Und die relativ günstigen Ateliermieten sind natürlich auch ein Grund." Im Theateratelier Bleichstraße wurde das junge Team von Ulrike Hampel und Sabine Scholz auch gleich freundlich aufgenommen und tatkräftig unterstützt. "Wir finden Offenbach einen spannenden Ort und fühlen uns hier wohl", meint Katerina und nimmt dafür auch die Anreise von Leipzig in Kauf, wo sie noch wohnt. Wer die Vorführung von 'LIEBE' in Offenbach verpasst hat, kann dies im Januar im Gallus-Theater in Frankfurt nachholen. Im Frühjahr gibt es auch noch weitere Aufführungen im Theateratelier in der Bleichstraße. Wir freuen uns über die Bereicherung des kulturellen Angebots in Offenbach und sind gespannt auf weitere Produktionen von Katerina Vlasova und Amadeus Pawlica. Viel Erfolg!
Info: www.vlasovapawlica.de
Vlasova / Pawlica mit 'LIEBE' im Gallus-Theater Frankfurt: am 11. und 12. Januar 2018 49
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G ourmet
n In der Septemberausgabe von Mut&Liebe wurde mit artevilla – Atelier & Showroom auch biowono vorgestellt. Nun gab es einige Fragen dazu, die Ioannis Konstantaras gerne beantwortet. Welches Konzept hat biowono, um griechische Weine und Öle zu vertreiben? Der Naturgarten Griechenlands ist gesegnet mit den verschiedensten geographischen und klimatischen Bedingungen. Beste Voraussetzung, regionale, eigenständige Produkte hervorzubringen. Meine Philosophie ist, kleine familiäre Erzeuger, die sich dem biologischen/biodynamischen Anbau verschrieben haben, einem breiteren Publikum vorzustellen und zu empfehlen. Griechenland ein Weinland? Allgemein bekannt ist sicher Retsina, ohne dessen Qualitäten in Frage stellen zu wollen, nicht Jedermanns Sache. Sicher, Retsina war früher der Wein einfacher Leute, von „minderer Weinqualität“, mit Harz versehen und ist nicht unbedingt das Aushängeschild der griechischen Weinkultur, auch wenn sich da in den letzten Jahren erhebliche qualitative Unterschiede entwickelt haben. Aber Griechenland ist nunmal eine der ältesten Weinkulturen. Schon die Minoer auf Kreta züchteten um 1700 v. Chr. sogenannte „edle Trauben“, und so ist es nicht verwunderlich, dass heute ca. dreihundert eigenständige Rebsorten zu finden sind, mehr als in Frankreich und Italien zusammen. In der Region Thrakien z. B. findet man sehr häufig eine der ältesten Rebsorten, die Limnio, über die schon Aristoteles zu berichten wusste. Oder die in den Regionen Goumenissa und Naousa (Makedonien) angebaute Xinomavro, eine weitere auto-chthone Sorte mit ausdrucksstarken Aromen. Assyrtiko aus Santorin, Mavrodaphne und Agiorgitiko aus Peloponnes, um ein paar noch zu nennen. Meine Intention ist es, meine Kunden von der hohen Qualität der griechischen Naturprodukte zu überzeugen. Nun ist das Vertrauen, Entschuldigung - Finanzkrise – nicht besonders groß. Wie kann das gelingen? Überzeugungsarbeit leisten, Ladeninhaber, Gastronomen, aber auch direkt Kunden ansprechen, probieren lassen, erklären. Eine gute Gelegenheit: Am ersten Samstag jedes Monats findet bei artevilla eine Verkostung ausgewählter Weine und Olivenöle statt. Da kann sich jeder selbst überzeugen und nachfragen. 50
biowono qualität aus griechenland
Wir wollen das in Zukunft auch mit anderen Veranstaltungen intensivieren, für mich ist das eine Form der Kulturvermittlung. Es gibt ja zu jedem Produkt eine Geschichte. Ich Reise viel durch meine Heimat, besuche kleine Ölmühlen und Weingüter, rede mit den Menschen und erkunde die Gegenden auch sonst kulinarisch. Dabei findet man ungeahnte Schätze, kleine Betriebe, die sehr ambitioniert biologischen Anbau betreiben – die möchte ich unterstützen, wenn ich von der Qualität überzeugt bin. Wo liegt die Zukunft von biowono? Wein und Öl verkaufen (lacht). Meine Hauptzielgruppe sind Endverbraucher, allerdings möchte ich mein Sortiment auch in Delikatessen-Läden sowie in ausgewählter Gastronomie vertreiben. Es gibt viele Ideen: Gerne würde ich Reisen anbieten eben zu jenen kleinen Betrieben. Mit 6 bis 8 Personen die Regionen kennenlernen, sich mit der vielschichtigen Geschichte auseinander setzen, Essen, Trinken und ein bisschen die Seele baumeln lassen. Griechenland besteht ja nicht nur aus dem Olymp und der Akropolis. Auch anderer Kulturen haben davor schon Spuren hinterlassen, die es zu erkunden lohnt. Na und dann werde ich mal sehen, was die Zeit so bringt. ● www.biowono.de Showroom: Rathenaustr. 4, OF Tel. 069 90750963 Mi – Fr: 12.00 – 19.00 Uhr Sa: 10.00 – 16.00 Uhr mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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projekt
fair trade
sheabutter
eine tolle pflege, die allen hilft n Wäre es nicht ebenso schön wie praktisch, wenn es eine naturbelassene Hautpflege gäbe, die rundum pflegt? Echte Sheabutter bringt diese Eigenschaften mit. Das Produkt und seine nachhaltige Herstellung haben Daniel und Susanne Schaaf sofort begeistert. Auf einer Messe in Paris lernten sie den Chemiker Philippe Monmarché kennen, der viele Jahre für die UN in westafrikanischen Entwicklungsprojekten gearbeitet hatte. Das von ihm gegründete Unternehmen BIONAT Consult importiert fair gehandelte Sheabutter aus Westafrika. Aus dem geschäftlichen Kontakt entstand eine Freundschaft und mittlerweile unterstützen Daniel und Susanne Schaaf das Projekt für die nachhaltige Produktion und Vermarktung von Sheabutter und freuen sich über die ersten positiven Reaktionen. Der Offenbacher l-carb shop, der sich mit seinen 10 Mitarbeitern eigentlich auf den Handel mit natürlichen kohlenhydratarmen Lebensmitteln spezialisiert hat, bietet nun seinem neuen Onlineshop www.fair-shea. de auch Sheabutter an. In den Firmengebäuden in Bieber-Waldhof wird hundert Prozent reine Butter aus der Nuss des westafrikanischen Sheabaums in handliche Cremetiegel gefüllt und an begeisterte Kunden versendet, denn die Butter des Sheabaums ist eine Allround-Pflege für Gesicht, Körper und Haare. Besonders im Winter, wenn die Haut Schutz braucht, ist sie als Gesichtspflege und Handpflege angenehm und wirksam, aber auch bei rauen Stellen und sogar bei Schuppenflechte haben Konsumenten damit gute Erfahrungen gemacht. Viele von uns kennen Sheabutter aus der Kosmetik, wo sie zahlreichen Produkten zugesetzt wird. Die Fair Trade Sheabutter aus dem l-carb shop ist dennoch etwas ganz Besonderes: Es ist hundert Prozent reine und unraffinierte Butter die in Ghana, Burkina Faso und der Elfenbeinküste hergestellt wurde, ohne jegliche Zusatzstoffe. Dort wird sie von Frauenkollektiven mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
aus den nussartigen Früchten des wild wachsenden Karitébaumes gewonnen und abgefüllt. Ziel der Initiative ist es, den Frauen ein auskömmliches Einkommen für ihre Arbeit zu ermöglichen und gleichzeitig das Produkt in Europa zu einem attraktiven Preis anzubieten. Denn nur, wenn bestimmte Mengen verkauft werden, kann das Projekt auf Dauer erfolgreich sein und mehrere tausend Frauen haben ein sicheres Auskommen. Die Produktion der Sheabutter hat in Westafrika eine lange Tradition und wird auch heute noch größtenteils von Hand erledigt: Nachdem Entfernen des Fruchtmarks wird die Schale der kugeligen Sheasamen geknackt, zu einer Masse vermahlen und erhitzt. Dann wird Wasser zugegeben, wodurch sich die fein nussig duftende Sheabutter von allen unerwünschten Bestandteilen trennt und abgeschöpft werden kann. Sheabutter hat einige Eigenschaften, die sie von den meisten anderen Fetten unterscheidet und als natürlichen Bestandteil in der Kosmetik besonders wertvoll macht. So ähnelt die Fettzusammensetzung wie bei keinem anderen Öl dem der Haut. Dadurch zieht sie sehr schnell ein und wird besonders gut aufgenommen. Sheabutter ist bei Raumtemperatur fest, ohne gehärtet zu sein. Erst bei Körpertemperatur, also zwischen den Händen, wird sie weich. Außerdem ist sie selbst unter den hohen Temperaturen Zentralafrikas bis zu vier Jahren haltbar. Sie enthält viele ungesättigte Fettsäuren; Vitamin E und sekundäre pflanzliche Inhaltsstoffe, die sehr gut für die Haut sind – besonders in ihrer reinen und unraffinierten Form, wie sie von den Offenbachern angeboten wird. Da sie einen hohen Rauchpunkt von 210° C besitzt, kann sie auch in der veganen Küche zum Ingrid Walter Kochen und Braten genutzt werden.
Weitere Informationen unter www.fair-shea.de 51
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kleider wie bilder werkstattatelier lika schmodsien von Ingrid Walter, www.walter-wortware.de n Wer das Label Schmodsien kennt, entdeckt vielleicht das schlichte Schild in der Hofeinfahrt der Kaiserstraße 9. Die Stammkundinnen wissen es natürlich längst: Lika Schmodsien hat ihren großen, schönen Laden im Frankfurter Oeder Weg gegen neue Räume in Offenbach eingetauscht. „Der Oeder Weg hat sich verändert, er ist etwas arrogant geworden. Und außerdem wollte ich mit 56 nochmal alles anders machen“, beschreibt Lika Schmodsien ihre Motivation. Dazu hat selbstverständlich auch beigetragen, dass sie seit vier Jahren in Rumpenheim wohnt und Offenbach von seiner besten Seite kennengelernt hat. „Offenbach ist immerhin eine Metropole, eine kleine zwar, aber auch eine entspannte“, findet die Designerin. Wer die Räume im Hochparterre der Kaiserstraße betritt, wird sofort in eine Traumlandschaft aus Taft, Tüll, Spitze und Seide gehüllt, die man hier kaum vermutet. Der fordere Showroom lockt mit einem üppig geschwungenen Kronleuchter und wunderbar außergewöhnlichen Stoffen in den typischen Farben des 52
Labels: Rosé, Elfenbein, Taubengrau, Weinrot, Olivgrün oder Bleu. Man möchte alle sofort anfassen, sie streicheln, darin schwelgen. Und so soll es auch sein, denn Lika Schmodsien entwirft und fertigt Salonmode zum Wohlfühlen für die kleine Pracht im Alltag. Hinter dem Showroom schließt sich die Werkstatt an – und tatsächlich, sowas gibt es noch in Deutschland – wo Schneiderinnen an hellen Fensterplätzen die Entwürfe von Lika Schmodsien fertigen. Insgesamt beschäftigt sie neun Mitarbeiterinnen, die alle mit Kopf und Herz dabei sind. Es herrscht eine freundliche, entspannte Atmosphäre, die die Ideen munter fließen lässt. Außer im eigenen Atelier werden die opulenten Entwürfe von Lika Schmodsien in mehreren Partnerateliers in Deutschland gefertigt. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt und das Label hat sich auch in der Schweiz und in Österreich einen Namen gemacht. Am meisten werden Oberteile und Kleider nachgefragt, aber auch ausgefallene Accessoires wie Stulpen, Schals oder sogar Schmuck, den Lika Schmodsien mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Selbstverständlich kann man auch über das Internet bestellen – aber das sinnliche Erlebnis, die Stoffe im Atelier eigenhändig zu berühren, sollte man sich dennoch nicht entgehen lassen. Alle Teile sind immer nur einmal vorhanden. Sie werden dann passgenau auf die Größe der jeweiligen Dame gefertigt. Fragt man Lika Schmodsien nach dem Dernier Crie, dem letzten Schrei, antwortet sie gelassen: „Ich arbeite nicht nach Trends. Meine Stücke sind wie Bilder, die entstehen.“ ● LIKA Schmodsien – Werkstattatelier – Kaiserstr. 9, OF: Mo. – Fr.: 09.30 – 17.30 Uhr, nach Terminvereinbarung, Tel.: 069 7074291 Im Dezember auch samstags: 10.00 bis 14.00 Uhr
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selbst nach eigenen Entwürfen fertigt. Angefangen hatte alles mit einem winzigen Laden von 9 qm in Frankfurt am Dornbusch. Lika Schmodsien kommt ursprünglich aus der Dekoration und ist über Stoffmalerei und textiles Schaffen zur Mode gekommen. Diese Leidenschaft sieht man ihren Modellen immer noch an – und gerade das macht sie außergewöhnlich. Den Tipp für die neuen Räume hat sie von der Knopfmacherin Ute Holk, die im selben Haus ihre Design-Werkstatt betreibt. Auch da würde sich sicher ein Blick hinter die Türen lohnen. Lika Schmodsien jedenfalls freut sich, dass sie jetzt in Offenbach ihren Sitz hat und öffnet Montag bis Freitag von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Da die Räume jedoch auch für die Fertigung genutzt werden, ist es sinnvoll, vorher einen Termin auszumachen. Alle zwei Monate möchte sie dort ein Event veranstalten, bei dem Besucher(innen) hinter die Kulissen schauen dürfen. Im Dezember ist das Atelier samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Ein individuelleres Geschenk als ein paar hauchzarte und farbenfrohe Stulpen, deren Stoffe man selbst aussucht, gibt es kaum.
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& Gut ● Vier Zimmer und Garten am Wilhelmsplatz, Bleichstr. 43 Tel. 069 35358862 www.4zimmer-und-garten.de Neue Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 10.00 – 18.00 Uhr Sa. 10.00 – 14.00 Uhr Jörg Diefenbach ist Inhaber und Katarina Wellendorf neue Geschäfsführerin von 'Vier Zimmer und Garten'
vier zimmer und garten Der besondere Laden direkt am Wilhelmsplatz lockt zu jeder Jahreszeit mit schönen Auslagen, zur Weihnachtszeit aber besonders. Da kuscheln sich flauschige Decken aus Merinowolle aneinander, beleuchtet von originellen Leuchtwürfeln, die es locker mit einem Adventskranz aufnehmen können. Zeitlos schöner Weihnachtsschmuck glänzt auf gemütlichen Bänken aus altem Schiffsholz, Gläser und Geschirr aus Italien decken den Tisch, Schachteln, Kästchen und edle Papiere runden das Programm ab. Schöne und individuelle Geschenke finden sich hier leicht. © lemnitzer-fotografie
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& Gut ● TOUR DES VINS Domstraße 53, OF Mo. – Fr.: 12.00- 20.00 Uhr Sa.: 10.00 – 18.00 Uhr www.tour-des-vins.de Petra Cordes und Josef Zorn
tour des vins
Petra Cordes und Josef Zorn betreiben seit 1997 Jahren mit viel Liebe ihre Weinhandlung „Tour des Vins“ in der Domstraße. Aus Leidenschaft zum Wein, gutem Essen und Frankreich sollten ursprünglich nur französische Weine angeboten werden – eine „Tour de France“ in Sachen Wein durch die Anbaugebiete, aber ein Sortiment entwickelt sich auch anhand von Kundenwünschen. So kamen Italien, Spanien, Portugal, Österreich, Übersee und zum Schluss Deutschland hinzu. Zur Zeit ist die Nachfrage nach Spitzenwinzern wie Altenkirch, Bercher, Dautel, Horst Sauer, Knipser, Schloß Westerhaus, Marcus Clauß, Markus Schneider und Dr. Tesch stark angestiegen, die alle im Hinterhof des Hauses Nr. 53 angeboten werden. Das Hauptsortiment liegt trotzdem bei Frankreich. Man kann rund 400 Weine und Spirituosen, Feinkost und Gewürze von Ingo Holland dort finden. Jeder Wein wird von den beiden verkostet, jeder neue Jahrgang muss die Prüfung wieder bestehen. Es werden regelmäßig kostenlose Weinproben angeboten.
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Wolle · Kurse Stricktreff Taunusstraße 1 · 63067 Offenbach maschenwahn.eu
Di, Mi 11 - 18 Uhr Do, Fr 11 - 19 Uhr Sa 11 - 15 Uhr
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Stricktreff Jeden zweiten Dienstag und letzten Donnerstag des Monats, jeweils ab 19.00 Uhr. Ohne Voranmeldung, 3,- Unkostenbeitrag für Speis und Trank.
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Dienstag: 12. Dez. / 9. Jan./ 13. Feb. Donnerstag: 25. Jan. / 22. Feb. Alle Infos unter maschenwahn.eu 55
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Liebe Leserinnen und Leser,
Die aktuelle Ausgabe Ihres Mut & Liebe Magazins verrät es: Kino hat in Offenbach Geschichte und Tradition. Auch wenn die meisten kleinen Kinos Ende der 90er Jahre von der Offenbacher Bildfläche verschwanden, so macht das große Kinocenter an der Berliner Straße unsere Stadt auch heute noch zu einem Magnet für Filmbegeisterte. Internationale Filmhighlights, große deutsche Produktionen und Hollywood Blockbuster werden hier dem Publikum präsentiert. Der Hafen2 in Offenbach ist seit Jahren legendär für seine Open Air Kinovorstellungen. Für mich persönlich ist die bevorstehende Adventszeit mit vielen Bewegtbilderinnerungen verbunden. Mein Großvater besaß einen alten Filmprojektor und unzählige Filmrollen mit Märchenfilmen, die er auf einer großen Leinwand in der Vorweihnachtszeit vom Speicher hervorholte und uns Kindern private Heimkinovorführungen bot. Die Adventszeit war die Zeit, in der mein Vater oft mit mir ins Kino ging. So verbinde ich mit dieser Zeit über die Jahre bestimmte Filme, die ich mir Jahr für Jahr wieder anschaue. „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahre aus dem Jahr 1973 ist nur einer davon. Ein Gebäck-Klassiker mit Geschichte und passend zur Weihnachtszeit sind die Offenbacher Pfeffernüsse. In meiner Variante im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich pfeffrig, so stelle ich mir das Original vor, auch wenn der Wortteil „Peffer-“ in Pfeffernüssen und Pfefferkuchen in der alten Zeit generell für Gewürze und Gewürzmischungen steht. Das Rezept finden 56
Sie in meinem neuen Buch „Bake and the City – The Christmas Tours“ eine Fortsetzung meines Erstlings aus dem vergangenen Jahr. Passend zum Fest haben Sie die Chance je ein Exemplar meines neuen Weihnachtsbuches und meines kürzlich ebenfalls erschienen Buches „Süß & sündig backen“ zu gewinnen. Ansonsten bekommen Sie meine Bücher im gutsortierten Buchhandel, zum Beispiel im Buchladen am Markt. Ich wünsche Ihnen viel Glück und eine besinnliche Weihnachtszeit. Rutschen Sie gut ins neue Jahr! Wir lesen uns 2018 Ihr Tobias Müller
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'Süß & sündig backen' Verlag: BLV ISBN: 978-3835416918 'Bake and the City – Christmas Tours', Verlag: BLV ISBN: 978-3835417557 mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
gourmet
© Julia Cawley/BLV
mut & liebe
Offenbacher Pfeffernüsse Für ca 40 Stück: 170 g Honig • 100 g Zucker • 1⁄2 TL Zimt 1⁄4 TL Nelken • 1⁄4 TL Muskat • 1⁄2 TL Koriander • 1⁄4 TL Ingwer • 1⁄4 TL Piment • 1⁄4 TL Kardamom • 1⁄2 TL weißer Pfeffer • 1⁄4 TL schwarzer Pfeffer (jeweils gemahlen) • 1 Ei • 340 g Mehl • 5 g Natron • 1 EL Zitronensaft Glasur: 1 Eiweiß • ca. 200 g Puderzucker Material: 2 Backbleche mit Backpapier 1 Eisportionierer mit 3,5 cm Ø (z. B. von Hobbybaecker.de ) Honig in einem Topf auf kleinster Flamme etwas verflüssigen. Dann den Zucker dazugeben und umrühren, bis er sich fast gelöst hat. Gewürze vermengen und unter die Honig-Zucker-Mischung rühren. Vom Herd nehmen und etwa 15 Minuten abkühlen lassen. Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Ei unter die Honig-Zucker-Mischung rühren. Mehl mit Natron mischen und ebenfalls unterrühren. Zum Schluss noch den Zitronensaft untermengen. Mit einem kleinen Eisportionierer kleine Kugeln von 3,5 cm Durchmesser formen und im Abstand von 4 bis 5 cm auf ein vorbereitetes Backblech legen. Auf der mittleren Schiene 15 Minuten backen. Auf dem Blech abkühlen lassen. Für die Eiweißglasur das Eiweiß kräftig verquirlen und dann mit dem Puderzucker zu einer dicken Eiweißglasur verrühren. Diese mit einem Esslöffel über die abgekühlten Pfeffernüsse gießen. Wer es nicht so süß mag, lässt die Glasur einfach weg.
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gourmet
© lemnitzer-fotografie
so süß
schmeckt süditalien…
café sanremo von Ingrid Walter, walter-wortware.de n Seit Mitte August hat sich ein großes leerstehendes Café auf der Frankfurter Straße in angenehmer Weise gefüllt: Aus der ehemaligen Yildrim-Bäckerei mit Café ist das San Remo geworden – und Esterina und Angelo Lo Re betreiben es mit viel Liebe. „Ich gebe mein ganzes Herz – und kann mir nicht vorstellen, wieder zuhause zu sitzen“, bekennt Esterina. Sie stammt ursprünglich aus Kalabrien und lebt mit ihren Eltern seit Mitte der achtziger Jahren in Offenbach. 58
Liebhaber italienischer Pasticceria (Feingebäck wie Cannoli, Windbeutel und Törtchen) kennen Esterina Lo Re vielleicht noch aus der Geleitsstraße, wo sie bis 2012 ein kleines Café unter gleichem Namen betrieb. Nach einer Pause, hat sie ihr neues Sanremo in der Frankfurter Str. 61 eröffnet, zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern. Außerdem arbeiten in der Backstube zwei Konditoren, ein Neapolitaner für das süße Gebäcke und ein Sizilianer für das salzige Snacks (Arancini, Foccacia, Pizza und Panzerotti). mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
mut & liebe Esterina kommt aus einer Gastronomenfamilie, Angelo arbeitet seit dreißig Jahren in der GlockenbrotBäckerei. Außerdem haben beide regelmäßig für den Freundeskreis Torten gebacken. Beide hatten also genügend Erfahrung, als ihnen das Café auf der Frankfurter Straße angeboten wurde. Sie zögerten nicht lange, gaben dem Interieur einen neuen Anstrich und eröffneten nach kurzer Renovierungsphase. „Es ist noch nicht alles so wie es sein soll“, erklärt Esterina. „Wir schauen uns nach einer anderen Bestuhlung um und bessern hier und da noch etwas nach.“ Den Offenbachern gefällt das Sanremo schon jetzt sehr gut. Das liegt natürlich an den leckeren Törtchen und herzhaftem Streetfood süditalienischer Art. Aber auch an Esterinas offenem und verbindlichen Wesen. Gäste spüren hier italienische Lebensart und kommen gerne, noch dazu, weil das Sanremo täglich geöffnet hat. Neben ihrem reichhaltigen Sortiment an Pasticceria (90 unterschiedliche Sorten) bietet das Café Torten für alle Anlässe und italienische Croissants, die alle in der hauseigenen Backstube gefertigt werden. Nur das Weißbrot kaufen die Lo Res von einem italienischen Bäcker aus Aschaffenburg zu. In Zukunft möchte das Sanremo auch einen kleinen Mittagstisch mit italienischen Nudelgerichten anbieten, denn die salzigen Kleinigkeiten werden über Mittag sehr gut angenommen. Dazu gibt es neben
gourmet
klassischen Softdrinks auch italienische Limonaden, Liköre, Bitter, Prosecco, Wein – und natürlich besten Espresso mit typischer Crema der Markte Babba Rossas, gebraut von einer silbern glitzernden FiammaMaschine. Das Sanremo ist die richtige Adresse für ein schnelles italienisches Frühstück, eine Pause zwischendurch und einen Aperitif am Abend. ● Sanremo, Frankfurter Str. 61, OF Öffnungszeiten im Winter: Mo. – Fr.: 08.00 – 21.00 Uhr, Sa.: 08.00 – 22.00 Uhr, So.: 09.00 – 21.00 Uhr
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B uchtipp Orten und unbekannten Preziosen in der Stadt: beispielsweise vom weltbekannten Science Fiction-Superhelden Perry Rhodan, von Wolfgang Amadeus Mozart, einem längst vergessenen Superstar der Musik, vom großen Universalgelehrten Galileo Galilei, von einem der größten deutschen Schauspieler – und von der hessischen Kultband "Rodgau Monotones". Außerdem entdeckte er Deutschlands ersten Automatenladen, einen verborgenen Tresorraum im Rathaus und das Haus des ersten Außenministers der Bundesrepublik. Mit diesen ungewöhnlichen Storys will der Autor zu einem „überraschenden, literarischen Rundgang durch die Stadt“ einladen. Das Buch ist im Cocon-Verlag erschienen und kostet 16,80 Euro. Es ist in jeder Buchhandlung erhältlich.
Uwe Kauss
"Neunundneunzigmal Offenbach" Überarbeitete Neuauflage erschienen
Der Offenbacher Autor Uwe Kauss hat vor wenigen Tagen die komplett überarbeitete Neuauflage seines Stadtbestsellers „Neunundneunzigmal Offenbach“ vorgestellt. Für das bereits 2012 erschienene Buch hat er nun 16 neue Storys geschrieben sowie vieles überarbeitet, aktualisiert und neu fotografiert. Zudem hat der Verlag ein neues Cover gestaltet. In den neuen, wieder sehr spannenden Geschichten erzählt Kauss von längst vergessenen Stars, verschollenen
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Susanne Reininger "Offenbacher Küchengeheimnisse" Sicher eine schöne Geschenkidee zu Weihnachten: das ultimative Kochbuch mit den Lieblingsrezepten bekannter und bekennender Offenbacher_innen, ihren Erinnerungen und Geschichten zu Großmutters Kuchenrezept 60
oder Katastrophen am Küchenherd. "Meine Küchengeheimnisse sollen die Leselust wecken und Appetit auf köstliche Gerichte machen, die die kulinarische Seele meiner Heimatstadt widerspiegeln", sagt Susanne Reininger. Erschienen im Cocon-Verlag, 19,80 Euro mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
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Ausstellung - Die Welt hat Pedale und Freunde die sie treten Der Laden artefakt holt die Welt der Pedale nach Offenbach. Eine Wanderausstellung zum Thema Radsport kommt im Januar ins Rathaus-Foyer.
Die Ausstellung war zuvor im Düsseldorfer Rathaus, anlässlich des "Grand Depart" – des Starts zur "Tour de France 2017“, zu sehen. Vom 22. Januar bis zum 9. Februar kann die Foto-Ausstellung nun zu den Öffnungszeiten des Offenbacher Rathauses besucht werden. Zu sehen sind Porträts von Protagonisten des Radsports. Aber nicht nur Radrennfahrer wie Jan Ullrich, Eric Zabel, John Degenkolb oder Tony Martin; auch Akteure und Begleiter, die im Hintergrund wirken, wurden vom Fotografen Rainer Kraus portraitiert, z.B. der legendäre Sportjournalist Helmer Boelsen oder der Mechaniker Wolfgang "Bernie" Berner und der Henninger-Turm-Veranstalter Bernd Moos-Achenbach. Die sehr persönlichen und vertraulichen Fotografien werden durch Illustrationen von Rudolf A. Blaha ergänzt.
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Die komplette Reihe von 58 Fotografien ist als Buch erschienen und wurde im Sommer 2017 vom Rat für Formgebung mit dem BBCAward prämiert. Im Rahmen der Ausstellung gibt es am 1. Februar eine Veranstaltung, die sich mit der aktuellen Entwicklung des Radsports in Offenbach beschäftigt. Der RSC-1926-Offenbach-Bürgel stellt seine Pläne zum Radrennen "Rad, Wein & Gesang 2018" vor. Das Rennen finden dann zum vierten Mal in Folge statt und auch für die neue Ausgabe sind Überraschungen zu erwarten: Der "europäische Gedanke" soll ins Rennen geschickt werden. Alexander Morozov, der aktuelle Offenbacher Stadtmeister, wird auch dabei sein, er hat beim letzten "Rad, Wein & Gesang" die 67 Jahre alte Wandertrophähe gewonnen. Im Rathaus wird ihm der Preis nun überreicht. Und ein weiterer Radrennfahrer ist anwesend: Thomas Klonk. Er ist nach vielen Jahren der erste Radrennfahrer, der für den RSC-Offenbach-Bürgel bei Lizenzrennen an den Start geht. Die Offenbacher haben damit wieder einen Lokalmatador am Start. Dazu gibt es weitere Informationen zur Saisonplanung. Ausserdem werden Neuigkeiten zu einer weiteren Kultveranstaltung Offenbach's gelüftet: Der Trimm-Dich-Klassiker "VOLKSRADFAHREN" will sich neue Wege suchen.
Ausstellung: Die Welt hat Pedale im Rathaus-Foyer OF
22. Jan. bis 09. Feb. 2018, geöffnet zu den Rathausöffnungszeiten Veranstaltung am 1. Feb., mit Fotograf Rainer Kraus,
Illustrator Rudolf A. Blaha und den Radrennfahrern Alexander Morozov und Thomas Klonk
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Mo geschlossen, Di–Fr 10 –18 Uhr, Sa 10 –14 Uhr
Räder für alle — — — — —
Reparatur/Beratung/ Werkstatt/Probefahrt Taschen/Kaffee/Kino Kultur
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Starkenburgring 4/ Ecke Senefelderstraße 63069 Offenbach T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de E laden@artefakt-offenbach.de
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es war einmal vor langer zeit in einer weit,
© lemnitzer-fotografie
weit entfernten galaxis… von Alexander Knöß
stop & go – nerds cantina
n Jeder Star Wars Fan kennt den Beginn der Welt raum-Familiensaga rund um Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Darth Vader, die am 14. Dezember in die 8. Episode geht. Eine ganz andere Familiengeschichte entwickelt sich seit den 60er Jahren ganz in der Nähe in Offenbach, als die Großeltern von Osman Göverim aus Istanbul als Gastarbeiter nach Deutschland kommen. Sein Vater arbeitet als Journalist und eröffnet später als einer der ersten seiner Landsleute den Zafer Markt im Kleinen Biergrund. Das Geschäft entwickelt sich prächtig mit dem Import und Verkauf türkischer Spezialitäten und Fladenbrot und ist schon bald stadtbekannt. Als der Vater 2007 krank wird, muss er den Markt aufgeben. Der Laden steht leer, aber die Miete läuft 62
weiter. Zeitgleich und quasi über Nacht wird Osman Göverim überraschend arbeitslos. Als er mit seiner Frau gemeinsam am Tisch sitzt, den Schlüssel des Ladens in der Mitte, die Abfindung und Kündigung links und die Papiere für das Arbeitsamt rechts von ihm, fassen sie gemeinsam eine spontane Entscheidung: Das Café „Stop & Go – coffee & pastries“ ist geboren. Nach und nach wird das Geschäft erweitert und immer gemütlicher. Zunächst zieren Bilder von New York die Wände und die Freiheitsstatue begrüßt im Schaufenster neue wie alte Stammgäste. Mit seiner Frau verbindet Osman Göverim schon lange die Liebe zum Star Wars Universum. Sie sammeln Merchandise und Artikel und fangen schließlich an, für sich selbst und die beiden Söhne Kostüme zu mut & liebe D ez / J an / F eb 2 0 1 7 / 1 8
mut & liebe kaufen oder zu basteln. Auf Conventions lernen sie viele Darsteller, unter anderem sogar Carrie Fisher, die als Prinzessin Leia wohl unsterblich bleibt, persönlich kennen und schätzen. Als die Wohnung zu klein wird für die gemeinsame Sammelleidenschaft, dekorieren sie allmählich das Café mit Fandevotionalien, Merchandise und Spielzeug. Die Schaufenster sind geschmückt von epischen Schlachten, Droiden und Raumschiffen und die Wände mit Fotos von den Göverims mit Helden wie Boba Fett, Jango Fett oder Darth Vader. Die alte Theke gleicht einer Rekonstruktion der Cantina-Theke mit den IG 88 Lampen aus der 4. Episode des Weltraumepos, in der sich Obi Wan Kenobi, Luke Skywalker, Han Solo und sein haariger Freund Chewie zum ersten Mal treffen sollen. Seitdem trägt das „Stop & Go – coffee & pastries“ den Zusatz: Nerds Cantina. Die Nerds Cantina kann sogar für Feiern kleiner und großer Weltraumkinder angemietet werden. Göverim ist Mitglied der Beskaschmiede und veranstaltet regelmäßig einen Stammtisch für sogenannte Cosplayer, die eigene Star Wars Kostüme entwickeln, tragen und präsentieren. Das Ziel der Gruppe ist es, neben dem Spaß und Gemeinschaft unter Gleichgesinnten, soziale Einrichtungen und Zwecke zu unterstützen, indem sie dort Kinder besuchen oder Geld sammeln und spenden. Standesgemäß gibt es in der Cantina für all jene, die dem Aurebesh mächtig sind, die
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Speisekarte auch in der Muttersprache Luke Skywalkers. Besucher können sich dann bei einer klassischen blauen Milch und einer Todessternwaffel mit blauer Sahne mit Helmen fotografieren lassen oder ein Selfie mit einem echten imperialen Stormtrooper schießen. Mit ein bisschen Glück serviert an besonderen Tagen der Wookie Chewbacca höchst persönlich das sehr leckere Frühstück. Aber nur aushilfsweise, wenn Osman Göverim tatsächlich einmal nicht anwesend sein sollte. Er ist das Gesicht der Cantina, stets freundlich, hilfsbereit, zuvorkommend und immer ein offenes Ohr für die Wünsche seiner Gäste. „Das habe ich von meinem Vater im Laden so gelernt“, sagt Göverim dazu in seiner bescheidenen und sympathischen Art. Willkommen sind in der Cantina aber nicht nur Nerds, sondern alle Menschen gleich welchen Alters oder Herkunft. Mittlerweile kommen Kunden aus ganz Deutschland, um im „Star Wars Cafe“ zu frühstücken. Manchmal sogar Touristen aus Japan, USA oder anderen Teilen der Welt, die auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten rund um Frankfurt sind. Aber egal woher man kommt, die Cantina ist immer eine Reise wert und vielleicht das gemütlichste „In“-Café, dass es derzeit in Offenbach gibt. Gerade jetzt, wo die Weltraumsaga weitererzählt wird, ist es der perfekte Ort, um sich auf die neuen Abenteuer in einer weit, weit entfernten Galaxie einzustimmen. Möge die Macht mit Euch sein!
● Stop & Go – Nerd's Cantina Kleiner Biergrund 16, OF Montag – Freitag: 07.00 – 18.00 Uhr Samstag: 08.00 – 15.00 Uhr Tel: 0173 5346319
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KUNSTFRUCHT
KUNSTGLÜHEN
Offene Lesebühne*Ausstellung*Bar Eine Kollaboration von KUNSTKAISER und NACHBAR.KUNSTRAUM
Offenbacher Kunstverein
09. + 10. und 16. + 17. Dez.
noch bis 28. Dez.
statt Superladen
zwei Orte – ein Gedanke
Sa.: 14.00 – 20.00 Uhr So.: 14.00 – 18.00 Uhr KUNSTHALLE RUMPENHEIM Anja Hantelmann Neugasse 4, OF, Kontakt: 0174 8107044
So. 17. Dez. | 12.00 – 18.00 Uhr
Langstraße 30 und 38, OF-Bürgel
KUNSTKAISER Ausstellung: Zoë Gillies "mensch," Malerei / Midissage (Ausstellungsdauer: 3.12.2017 bis 14.1.2018)
Lesung: S. Katharina Eismann "Reisen aus der in die durch die Heimat" mit der "Rosenrazzia" Günter Bozen und Viola Behr
NACHBAR.KUNSTRAUM Ausstellung: Renate Vogl, Serigrafien aus der Werkreihe "LILA"
Sa. 09. Dez, 16.00 Uhr Michaela Haas „Götter und Dämonen“ 18.00 Uhr F. Caroline Bachmann „Gedankenfädenlesung
Offene Lesebühne: Karin Nedela, Renate Vogl Renate Vogl, Serigrafie
Bar - mit der Granatapfelpresse!
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Der SUPERLADEN war in der Vorweihnachtszeit der letzten 16 Jahre ein fester Bestandteil in der Offenbacher Innenstadt. Unter dem Motto "Gute Kunst zu kleinen Preisen" boten Künstlerinnen und Künstler aus Offenbach unterstützt durch die Offenbacher Wirtschaftsförderung in leerstehenden Ladenlokalen klein-bis mittelformatige Kunst zu Sonderpreisen an. In diesem Jahr muß der SUPERLADEN wegen mangelnden Leerstands im bewährten Format ausfallen. Stattdessen findet eine Ausstellung in der KUNSTHALLE RUMPENHEIM statt, die die Künstlerin Anja Hantelmann betreibt. Mit Werken von F. Caroline Bachmann, Georg Doerr, Michaela Haas, Anja Hantelmann, Wolfgang Höher, Heide Khatschaturian, Johannes Kriesche, Petra Maria Mühl, Leonore Poth, Rosa Schmieg, Uta Schneider
im KOMM Einkaufszentrum, Aliceplatz, 1. Stock Öffungszeiten: Mo. bis Sa.: 14.00 – 20.00 Uhr www.kunstverein-offenbach.de
Der Weihnachtsbasar des Kunstvereins Offenbach e.V. hat Tradition. Auch in diesem Jahr stellen zur Adventszeit zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der Region gemeinsam ihre Werke aus. Auf 280qm im 1. Stock des KOMMCenters werden hunderte Bilder, Skulpturen, Objekte und besondere Weihnachtspräsente unterschiedlicher Richtungen und Stile gezeigt und angeboten. Entsprechend dem Motto „Große Kunst zum kleinen Preis“ sind auf dem Basar vor allem günstige bzw. stark reduzierte Werke zu finden, die sich ideal als weihnachtliches oder auch vorweihnachtliches Geschenk für Freunde, die Familie und auch zur eigenen Freude anbieten. Informationen zu den 23 Künstlerinnen und Künstler sowie Preisangaben liegen aus. Für jeden Geldbeutel wird etwas dabei sein. Die Künstler sind zeitweise anwesend und stellen gerne Ihre Arbeitsweise und Arbeiten vor.
So 10. Dez, 16.00 Uhr Anja Hantelmann „Das Hirn der Künstlerin““
Nächste Ausstellungen: im Januar: „Monumente“ Fotos der Industriekultur in Offenbach
Sa 16. Dez, 16.00 Uhr: Uta Schneider "z.b. [zum Beispiel] [zum Buch]"
im Februar: Thomas Kellner (Bilder)
So 17. Dez, 16.00 Uhr Leonore Poth zeigt Trickfilme: Von den "Rodgau Melodies" bis zu "Kräne und Bagger"
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MUT&LiEBE Weihnachtsladen in der Galerie Artycon Sa. 09 und Sa. 16. Dez. | jeweils 11.00 – 18.00 Uhr
Galerie Artycon, Am Wilhelmsplatz 2, OF
Zum zweiten Mal präsentieren wir in der Galerie Artycon zentral am Wilhelmsplatz unseren Mut&Liebe-Weihnachtsladen. Befreundete Künstlerinnen und Künstler sind mit Malerei, Grafik und Fotografie vertreten. Die neuen Mut&Liebe Jahreskalender, eine kleine Buchauswahl und andere schöne Dinge speziell aus Offenbach stehen für unsere Mut&Liebe Fans und Kunstfreund_innen bereit.
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Jahresabschlusskonzert im Hafen 2: Mariam The Believer
Jubiläumsveranstaltung: 15 Jahre Heinrich-Heine-Club
So. 3. Dezember, 16.00 Uhr
Sa. 17. Februar, 19.30 Uhr
Eintritt auf Spendenbasis
Mariam Wallentin wurde 1982 in Göteborg geboren, ihre Eltern waren aus dem Iran nach Europa geflohen. Sie absolvierte die schwedische Academy of Music and Drama, ist Tänzerin, Film- und Theaterschauspielerin und …: Musikerin. Mit ihrem Mann Andreas Werliin ist sie das Duo Wildbirds & Peacedrums, sie spielt im Fire!Orchestra experimentellen Jazz und unterstützt diverse skandinavische Bandprojekte wie Lykke Li. Ihr Solo-Projekt setzt sie zum Release ihres neuen Albums „Love Everything“ live mit kompletter Band um, was ein Erlebnis ist - denn sie ist eben auch Tänzerin, Schauspielerin und Visionärin. Eine Silvesterparty im Hafen 2 sucht man wie immer vergeblich – die Jahresabschlussparty ist dieses unglaubliche Konzert.
MARIAM THE BELIEVER SO., 3.12. HAFEN 2
Wiener Hof, Langener Str. 23, OF-Bieber Eintritt im Vorverkauf 15,- / Abendkasse 17,- € Karten & Infos:www.heinrich-heine-club.de
„Sonne der Gerechtigkeit“ Eine Hommage an Mikis Theodorakis Lieder von Mikis Theodorakis in deutscher Sprache Ein literarisch-musikalisches Programm zusammengestellt, vorgetragen und gespielt von der Gruppe QUIJOTE Sabine Kühnrich (Gesang, Flöte) Ludwig Streng (Gesang, Piano, Percussion, Arrangements) Wolfram Hennig-Ruitz (Gesang, Gitarre, Saxophon) Mit ihren deutschsprachigen Interpretationen von Theodorakis-Liedern haben sich die Musiker von QUIJOTE in den vergangenen Jahren nicht nur bei Insidern einen Namen gemacht. Die riesige Fülle von Stücken des großen griechischen Komponisten hat die drei Chemnitzer immer wieder auf Entdeckungsreisen eingeladen. Fasziniert von den wunderschönen Melodien, die Theodorakis schrieb, interpretieren sie diese Lieder auf ihre ganz eigene Weise. Beeindruckend die kraftvolle, klare und gefühlvolle Stimme der Sängerin, virtuos das Spiel der Musiker. Die aus der Feder von Ludwig Streng, Sabine Kühnrich, Frank Viehweg u.a. entstammenden Nachdichtungen (u.a. zu Liedern aus dem Zyklus ROMIOSSINI und dem Oratorium CANTO GENERAL), verbinden sich gemeinsam mit biographischen Facetten und provokanten Gedanken von Mikis Theodorakis zu dem besonderen Konzert-Abend von QUIJOTE. (www.quijote.de)
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Freitagsfasching in der Stadthalle Offenbach 09. Februar, Einlass: 19.00 Uhr
Konzert- und Partybeginn um 20.00 Uhr Karten im Vorverkauf gibt es im OF-Infocenter und an allen bekannten Vorverkaufsstellen für 23,- € inkl. VVK und RMV-Ticket. Abendlasse: 25,- €
SNAP! – Big Maggas – Alles 90er DJ Team – OFC Cheerleader Moderation: Evren Gezer Am 09. Februar regnet es Konfetti und Flitter über Offenbach. Der Freitagsfasching geht zusammen mit HIT RADIO FFH in die zweite Runde und das Line-Up aus 90er Party, Rockkonzert und Comedy garantiert die absolute Megaparty in der Stadthalle! Live auf der Bühne stehen SNAP! Die Chartlegenden bringen mit ihren Ohrwürmern „The Power“ und „Rhythm is a dancer“ die Tanzfläche zum Kochen. SNAP! gehören zu Offenbach wie die Kickers, ihre Hits wurden in den 90er Jahren in den famosen Logic Studios am Kaiserlei produziert. Evren Gezer, Offenbachs Schatz und Radiomoderatorin bei HIT RADIO FFH führt als Gastgeberin durch das Rahmenpro-
special
gramm, und das hat das Kulturmanagement der Stadt mit einigen Highlights ausgestattet: Bei einer Charity-Aktion mit dem Science-Fiction Kostümclub „Beskarschmiede“ wird für den guten Zweck gesammelt und die Cheerleader des OFC sorgen mit ihren energiegeladenen Auftritten für ausgelassene Partystimmung, bevor der total verrückte Kostümwettbewerb startet – hier gibt es tolle Preise wie z.B. einen Brunch für Zwei im Sheraton Hotel zu gewinnen. Evren heißt auch das Prinzenpaar von Lederanien willkommen, das der Offenbacher Karnevalverein entsendet, in diesem Sinne: Offebach Hallau! Doch am Freitagsfasching dreht sich vor allem an den Plattentellern alles um Musik. Buffalo Bude & Wallace Love, das „Alles 90er“-DJ Team aus der Batschkapp, bringen die Halle mit ihrer abgedrehten Show zum Beben! Schlagzeug, Rockgitarren und ulkige Bühnenrequsiten haben die Big Maggas im Gepäck, die nach eigenem Ermessen „schönste Boygroup der Welt“. Die Maggas rocken gleich zu Beginn des Abends mit einer Konzerteinlage aus Comedy und Cover-Songs. Natürlich ist bei der heißesten Faschingsparty der Stadt wieder für ein tolles Rahmenprogramm und Spaß gesorgt: ein Fotoautomat für coole Passbildstreifen, Cocktailbar, riesige Videoprojektionen und ein funkelndes Feuerwerk der guten Laune. Mehr Informationen unter www.offenbach.de/kultur
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CD tipps von udo boll
Blues And Beyond Samantha Fish – Belle Of The West Ruf Records – InAkustik Das Fleißkärtchen des Jahres geht an diese junge Gitarristin aus Kansas City. Zwei Alben in einem Jahr zeugen von ungezügelter Kreativität. Auf dem im März erschienenen Album „Chills & Fever“ widmet sie sich mit Hilfe der Detroit Cobras dem klassischen R`n B. Für die aktuelle CD wurde der Stromstecker gezogen und es wird größtenteils akustisch musiziert. Mississippi Acoustic Blues, Country und Folk verwebt die 9-köpfige Band zu einem homogenen Wohlfühlsound. Weniger Saitenakrobatik, mehr gestrafftes Songwriting. Die Eigenkompositionen stehen in einer Reihe mit einigen Coverversionen wie z.B. „Poor Black Mattie“ von R.L.. Burnside. Eine ideale Scheibe zum Entschleunigen und um sich am warmen Kamin mit einem guten Glas Rotwein im Fußwippen zu üben.
Little Axe – London Blues Echo Beach – Indigo Bernard Alexander wird dem geneigten Hörer so auf Anhieb nicht viel sagen. Doch bei seinem Künstlernamen Skip Mc Donald klingelt was im Oberstübchen. Ja richtig: Ende der 70er war er Mitglied der Sugarhill Hausband und wirkte an Welthits wie „The Message“ mit. Anfang der 80er zog es ihn nach England und er kreierte mit seinen Buddies Keith LeBlanc, Dough Wimbish und dem Soundmagier Adrian Sherwood unter so illustren Namen wie Tackhead oder African Headcharge einen neuen Sound. OnuSound war geboren und stand für harten, aber groovenden Industrial Dub, bestehend aus Reggaebeats durch den Soundwolf gedreht und mit allerhand Effekten und 68
Samples angereichert. Seit 1993 widmet sich McDonald seiner Vorstellung der Musik seiner Jugend, dem Blues. Wie selbstverständlich mischt er traditionellen Blues mit Dub, einem Hauch Gospel, einer Prise Electro, klaren Gesang und Sprachsamples. Dies alles klingt organisch und handgemacht. Auch auf dem neuen bereits zwölften Album sind seine alten Weggefährten wieder dabei und lassen die Bassmembranen tanzen. Wem es bei den 10 Songs zu wenig hallt und echot, der bekommt noch 6 extra Dubversionen als Bonus dazu.
Space Rock Spacelords – Water Planet Tonzonen Rec – H`Art. Captains Log, Sternsteinzeit 12-2017: nach achtzehnmonatiger Reise um die flüssige Sonne erforschen die Space Captains aus Reutlingen den Wasser Planeten. Die drei musikalischen Berichte liegen nun auf Silberlingen und schwarzen Plastikscheiben vor. Zwei mittelgroße, zehnminütige Flüsse bereiten auf das ganz große Nass vor. Mittelpunkt des Albums ist ganz klar das knapp 20 Minuten lange „Nag Kanya“. Hier breitet sich die Musik langsam und manchmal majestätisch aus wie der Verlauf eines Gewässers: von der Quelle über den kleinen Bach zum reißenden Fluss, vom Fluss über den See ins Meer, vom Meer in den Himmel und wieder zurück. Großes Space-RockKino das seinesgleichen sucht.
Wobbler – From Silence To Nowhere Plastic Head – Soulfood
Man könnte schon von einem Comeback der norwegischen NeoProgger sprechen. Sechs Jahre nach dem letzten Lebenszeichen der Band erscheint nun das neue Album. Stilistisch bewegen sich die Musiker zwischen Prog Helden wie die frühen King Crimson, Yes, ELP und den Italienern PFM (die übrigens auch gerade ein schönes neues Album veröffentlicht haben). Gekonnt verweben die Musiker diese Einflüsse zu einem eigenständigen spannenden Sound. Die Musik wirkt trotz hoher Komplexität nie angestrengt oder gewollt, sondern dynamisch frisch und frei von Kitsch. Mühelos halten sie die Spannung auch über zwanzig Minuten, wie in dem Titelstück „From Silence To Nowhere“. Und dies ohne Ausrutscher ins Belanglose, was Kollegen wie Dream Theater, Spocks Beard usw. immer wieder mal passiert. Diese CD gehört zu dem spannendsten was das Genre dieses Jahr zu bieten hat.
* Best off 2017 * Motorpsycho – The Tower Steven Wilson – To The Bone Jeb Loy Nichols – Country Hustle Kadavar – Rough Times Isildurs Bane & Steve Hogarth – Colours Not Found In Nature Elder – Reflections Of A Floating World Wobbler – From Silence To Somewhere Tracker – Rule Of Three Zeal & Ador – Devil Is Fine Ball – Hardrock From Hell
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erleben
Cafébar am Wochenmarkt | Bieberer Str. 12, OF Afterwork mit Kalenderpräsentation Nach dem Erfolg im letzten Jahr geben wir auch für 2018 einen Mut&Liebe Lyrik-Kalender mit Gedichten von Safiye Can und Fotografien von Rainer Golembiewski heraus. Zur Kalenderpräsentation mit Ausstellungseröffnung laden wir herzlich ein. Fr. 08. Dez. | 16.00 Uhr |
W58 • Mehrgenerationen-Wohnhaus
Weikertsblochstraße 58, Offenbach | Infos: juergen.heidi.platt@gmx.de So. 17. Dez. | 15.00 Uhr | Sonntags-Café 18.00 Uhr | Weihnachtliche Blasmusik mit dem Maurer-Trio auf der Dachterrasse So. 14. Jan. | 11.00 Uhr | Vernissage: Retrospektive auf das künstlerische Werk der Brüder Heinz und Willy Klemisch So. 28. Jan. | 15.00 Uhr | Sonntags-Café: Wir feiern Fasching Mi. 31. Jan. | 18.00 Uhr | Repair-Café/Reparaturtreff So. 18. Feb. | 15.00 Uhr | Sonntags-Café
Löwe von Heinz und Willy Klemisch, Markuskirche Offenbach (Foto Andreas Schmidt)
Netzwerk 'Frauen für Offenbach' | www.frauen-fuer-offenbach.de
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Di. 12. Dez. | 19.00 Uhr | Weihnachtsfeier in den Räumen des BOK, Kirchgasse 12, OF. Der Künstler Klaus Puth führt durch seine aktuelle Ausstellung "Der Golem". Wir bitten um Anmeldung unter netzwerk@frauen-fuer-offenbach.de und einen Beitrag zum Fingerfoodbuffet. Mi. 31. Jan. | 19.00 Uhr | Olivenöl-Verkostung Dieter Levi-Wach berichtet über die Ernte und die Herstellung von Bio-Olivenöl aus Italien. 5,- Unkostenbeitrag für die Kostproben als Spende an das Klingspor-Museum. Klingspor-Museum, Herrnstraße 80, Offenbach
Wiener Hof | Langener Str. 23 | OF-Bieber | www.wiener-hof.de Beginn jeweils 20.30 Uhr Sa. 09. Dez.: Frankfurt City Blues Band – 40 Jahre Bühnenjubiläum Sa. 16. Dez.: Ali Neander, Pitt Knorr und die eiligen 3 Könige – Erna der Baum nadelt… Sa. 30. Dez.: Wiener Hof Allstars Band So. 14. Jan.: hr-Filmbrunch – Sansibar Archipel Sa. 20. Jan.: Blue Onions Fr. 26. Jan.: Comming Home Blues Band Sa. 10. Feb.: Funky Family jeden 2. Mittwoch im Monat Rudel-Sing-Sang 69
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Laden Artefakt | Starkenburgring 4, OF | Taschenmarkt | Sa. 02., 09., 16. und 23.12. | 10.00 – 15.00 Uhr Wir veranstalten wieder an den vier Advents-Samstagen einen Taschenmarkt im Laden. Viele Markentaschen, Einzelstücke, Restbestände gibt es bis zu 50% reduziert -
LADENKINO: "Die andere Seite der Hoffnung" | Sa. 27. Jan. 2018 | Einlass ab 19.30 Uhr | Aki Kaurismäki; FIN/GER 2017, 98 Min., FSK: ab 6 Jahren Aki Kaurismäki hat das geschafft, woran sich viele Filmemacher in jüngster Zeit versuchten: Mit Dringlichkeit, Humor und Haltung inszeniert der Regisseur die Flüchtlingsthematik als eine Art Parabel auf Sehnsucht und Solidarität. Eintritt 15,- inkl. Wein, Wasser und Knabbereien, Vorverkauf nur im Laden artefakt, Starkenburgring 4
afip | Goetheplatz, OF | www.afip-hessen.de/milongalibre/
Do. 07. Dez. | ab 20.00 Uhr |Kassiber in Leuchtschrift – Show für Slam-
kunst, Musik und Unfug Die Lesebühne Kassiber in Leuchtschrift direkt am Offenbacher Goetheplatz will jenes Spannungsfeld zwischen Introspektive und Bonbon-Pomp ausforschen. Die beiden Performancepoeten Finn Holitzka und Samuel Kramer bringen ihre auf den Slam-Bühnen des gesamten deutschsprachigen Raumes erprobten Wortfeuerwerke mit, setzen sich aber auch ins Kaminzimmer arrivierter Literatur. Ein Abend zwischen Pop- und Hochkultur, zwischen Knalleffekt und Kleist-meets-Kosuth-Schachtelsatzlichtinstallation.
Etagerie | Domstr./EckeTaunusstr. | www.etagerie.eu Sa. 16. Dez .| 11.00 – 18.00 Uhr |COCON Pop-up Store Olivenölverkostung 2018 mit "überLebensmittel" // Poffertjes und Spendenaktion. An allen Adventssamstagen bis 18.00 Uhr geöffnet. Infos zu neuen Nähkurstermine unter: www.naehkurse-offenbach.de
atelierADVENT im Schmuckatelier am Rumpenheimer Schloss | Rumpenheimer Schlossgasse 4 |Tel.: 069816178 | www.schmuckatelier-uhl.de
Di. 12. bis Sa. 16. Dez .| 15.00 – 19.00 Uhr | nach Vereinbarung auch vor 15.00 Uhr Di. 19. bis Sa. 23. Dez .| 15.00 – 19.00 Uhr | nach Vereinbarung auch vor 15.00 Uhr Zeichnungen und Radierungen von Jutta Hingst sind im "Sofort-Mitnahme-Weihnachtsverkauf ". Wolfgang Uhl präsentiert Objekte und Schmuckstücke seiner Kollektion.
Die Genussverstärker | am Goetheplatz | www.die-genussverstaerker.de Whisky, Wein + Gin-Tastings im Januar 12.01.: Winter Whiskys / 17.01.: Gin Weltreise / 19.01.: Rum Weltreise / 21.01.: Whisky & Fudge / 24.01.: Gin made in Germany / 26.01.: Wein & Wild – kulinarischer Weinabend / 28.01.: Whisky volljährig –Whiskys 18 Jahre und älter / 31.01.: Gin-Stile entdecken
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Theater im t-raum | Wilhelmstr. 13, OF, | Infos und das komplette Programm auf www.of-t-raum.de Mitten ins Herz | Sa., 09., 16., 22. + Di., 26. Dez. | Fr., 05., 12. + Sa. 20. Jan. | jeweils 20.00 Uhr Schwarze Komödie von Angelika Bartram, t-raum-produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler; Regie: Alexandra Odri Winterfest mit Programm im t-raum Das OneWorldPercussionEnsemble unter der Leitung von Günter Bozem, die aktuelle Ausstellung "Quartiere" von Kerstin Strecke und Renate Vogl, kleine Knabbereien, sowie reichlich Gelegenheit zum Gespräch und zum Feiern: das Winterfest im t-raum ist inzwischen Kult. Besonderer Leckerbissen: um 20.00 Uhr liest und inszeniert das t-raum-Ensemble unter dem Titel: "Einer geht noch…" stimmungsvoll Lieblingstexte und -szenen diverser spannender Autoren. Reservierung dringend empfohlen! Sa. 06. Jan. | 18.30 Uhr
BOK Galerie im Kulturkarrée | Kirchgasse 27-29, OF | www.bund-offenbacher-kuenstler.de | Do. – Sa. 17.00 – 20.00 Uhr Klaus Puth 'Der Golem – Ein Illustrationszyklus' Der Zeichner, Cartoonist und Illustrator Klaus Puth hat die Geschichte des Golems in schwarz-weißen Grafiken illustriert. noch bis zum 16. Dez.
E. Lacher
N. Findling
Eberhard Lacher, Norbert Findling 'Raum — Linie — Bewegung' Dipl. Designer und BOK-Mitglied Eberhard Lacher zeigt Drucke, Collagen auf Papier und Objekte aus Holz. Norbert Findling, Designer und Bildhauer, spielt mit dem Raum, durchmisst mit seinen Linien die Möglichkeiten, die sich durch den Blick des Betrachters und die durch ihn initiierte Bewegung des Objekts eröffnen. 16. Feb. – 03. März | 19.00 Uhr | Vernissage: Do. 15. Feb, 19.00 Uhr | Atelier Wäscherei „Hull loss in the nutshell universe" "Ein sofortiges Nachgeben der haltenden Hand bezeugt die Wucht des ausgeführten Schlages und jene rasch ausgeführte Beschleunigung endet abprupt beim Eintreffen des schwarz lackierten Stahls auf den runden Körper. …"
19. Jan. – 03. Feb. | 19.00 Uhr | Vernissage: Do. 18. Jan, 19.00 Uhr |
Zoë Gillies
KUNSTKAISER atelier für kunst / raum für ideen / zeit für gestaltung Langstr. 38 | OF - BÜRGEL | Öffnungszeiten nach Vereinbarung: 0163.8027965 Zoë Gillies "mensch," Ich bin, gar nicht wie, ich bin. Die Arbeiten von Zoë Gillies beschäftigen sich mit den inneren Kämpfen und Tänzen des Mensch-Seins und dem verzwickten Selbst in der Wahrnehmung und Expression des Moments. Ein Bild entsteht immer aus dem Drang heraus zu malen und endet sobald der Moment vergangen ist. So werden sie immer wieder stehen gelassen bis sich wieder ein Zeitpunkt ergibt und sie sich schließlich so etwas wie fertig anfühlen. Ohne Eindeutige Bedeutung wollen sie offen für die persönliche Interpretation des Betrachters sein, der seine eigenen Verbindungen und Zusammenhänge knüpft. 03. Dez. – 14. Jan. | Vernissage: 3. Dez, 12.00 bis 14.00 Uhr | Midissage: So, 17. Dez, 12.00 bis 18.00 Uhr - im Rahmen von KUNSTFRUCHT 71
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sehenswert n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 e Alle Programminfos unter: www.haus-der-stadtgeschichte.de
Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF »Frankfurter Künstlergesellschaft – Korrespondenzen« 03. Dez – 07. Jan. | Vernissage: 03. Dez., 11.00 Uhr Die Frankfurter Künstlergesellschaft wird 160 Jahre alt. Anlässlich der Ausstellung haben sich die Künstlerinnen und Künstler des Vereins die frühen, aus Offenbach stammenden Mitglieder der Künstlergesellschaft „vorgenommen“. Leopold und Adolf Bode, Karl Friedrich Lippmann, Erich Martin und Willi Meyer sind nur einige Namen, die in der Sammlung der Stadt Offenbach vertreten sind. Die modernen Künstlerinnen und Künstler haben sich mit jeweils einem Bild der Sammlung beschäftigt und eigene Werke dazu erarbeitet.
Podiumsdiskussion: Grossausstellungen 2017 – War da was? Katja M. Schneider und Gäste | Mi. 13. Dez. | 18.30 Uhr 2017 war das Jahr der internationalen Großausstellungen: documenta 14 in Athen und Kassel, Skulptur Projekte Münster und die Biennale in Venedig. Alle zehn Jahre finden diese Kunst-Groß-Events beinahe zeitgleich statt. Tausende von Kunstpilgerinnen und -pilgern bewegen sich von Ausstellung zu Ausstellung. Was jedoch bleibt nach Ende der Laufzeiten an Information bestehen? Was haben die Besucherinnen und Besucher mitgenommen? Hat sich für die Kunstwelt etwas verändert?
Hessen unter Strom | 21. Jan. – 08. April | Vernissage: 21. Jan, 15.00 Uhr Strom ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Lebens geworden. Doch wie hat er sich vom Luxusgut zu einem Gebrauchsobjekt für Jedermann entwickelt? Diese Fragestellung wird in der Wanderausstellung »Hessen unter Strom«, konzipiert vom Hessischen Wirtschaftsarchiv Darmstadt e.V. und dem Freilichtmuseum Hessenpark, aufgegriffen. Anhand ausgewählter Exponate wird die Fortschrittsgeschichte der Elektrizitätswirtschaft in Hessen von 1880 bis zur Gegenwart dargestellt. Kennen Sie beispielsweise die Heißluftdusche der Firma Sanitas mit dem Modellnamen »Foen«?
n DLM Deutsches Ledermuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 8,00 e /erm.: 3,00 e
DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF 100 Jahre Deutsches Ledermuseum (1917 - 2017) 2. Jubiläums-Ausstellung: LEDER.WELT.GESCHICHTE noch bis 25. Feb. 2018 Im Rahmen der Ausstellung gibt es Workshops und Führungen zu verschiedenen Themen, u.a. Führung: Protest und Revolte! Lederobjekte und gesellschaftliche Emanzipation Bei einem Rundgang durch die Ausstellung „LEDER.WELT.GESCHICHTE.“ mit Anna-Lena Fuhrmann, Dipl.-KuWi. (wissenschaftliche Mitarbeiterin DLM) werden Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires vorgestellt, die im Zusammenhang mit Emanzipations- und Protestbewegungen stehen. So zeugt z.B. eine farbbeutelverschmutzte Polizeijacke von der Auseinandersetzung um den Bau der Startbahn West und die Turnschuhe Joschka Fischers, die er 1985 bei seiner Vereidigung zum hessischen Umweltminister trug, dienten der Abgrenzung gegen das Establishment. Do. 14. Dez.| 18.30 | Eintritt & Führung: 8 ,- Euro | Das DLM ist an diesem Tag bis 20.00 Uhr geöffnet.
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sehenswert 14. Neujahrsjazz mit Berry Blue im DLM So. 14. Jan. | 12.00 Uhr | Eintritt: 14,- Euro, Vorverkauf : 12,- Euro Alle Jahre wieder und nun schon zum 14. Mal findet das Jazz-Neujahrskonzert im Deutschen Ledermuseum unter der Leitung von Berry Blue statt. Der temperamentvolle Sänger Berry Blue bezaubert das Publikum mit seiner warmen Stimme und seinem außergewöhnlichen Charme. Er wird begleitet von fünf exzellenten Musikern: Christoph Aupperle am VIBRAPHON, Uli Schiffelholz am SCHLAGZEUG, Alex Heilmann KONTRABASS & E-BASS, Hans Rück SAXOPHONE und seinem Sohn Julian Keßler an der GITARRE. Die Zuhörer werden eine interessante Mischung aus verschiedenen Rhythmen, Sprachen und Klangbildern erleben. Berry Blue präsentiert neuarrangierte Jazz Standards, Blues, Bossa Novas, Chansons und Evergreens.
Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e Mittwochs Eintritt frei
Noch bis zum bis 4. Feb. 2018 Kinderwelten – 62. Internationale Kinderbuchausstellung Mi. 13. Dez. | 14.00 Uhr | Extra am Mittwoch, Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Seniorenrat der Stadt Offenbach. „Robert Rauschenberg, Jasper Johns“. Bald nach dem Krieg regte sich das Bedürfnis der Bildenden Kunst, Dinge der Alltagswelt als ihre Sujets zu erkunden. Malerei und Objektkunst wurden greifbar Spiegelbilder der Themen ihrer Zeit. Rauschenberg und Johns haben an dieser Ausdehnung der Malerei in neue inhaltliche Bereiche maßgeblichen Anteil gehabt. Dantes Inferno (Rauschenberg) und das berühmte Buch „Fizzles“ (Johns)( stehen im Mittelpunkt des Vortrags. Fr. 22. Dez. | 15.00 – 17.00 Uhr | Offenes Angebot: Weihnachts- und Winterkarten mit Stempeln und Knöpfen. Ab 6 Jahre, auch ohne Eltern. Eintritt + 1,00 Euro Fr. 29. Dez. | 15.00 – 17.00 Uhr |Familiennachmittag zwischendrin: Flocke und Tropfen im Scherenschnitt. Eintritt + 1,00 Euro Fr. 22. Dez. | 15.00 – 17.00 Uhr | Offenes Angebot: Weihnachts- und Winterkarten mit Stempeln und Knöpfen. Ab 6 Jahre, auch ohne Eltern. Eintritt + 1,00 Euro 09. – 12. Jan. | jeweils 10.00 – 12.00 Uhr | Ferienangebot: Jeden Tag ein Buch. Popup, Neon, Scherenschnitt - wir lesen und basteln zu neuen Büchern. Ab 6 Jahre, auch einzelne Tage buchbar, Voranmeldung erbeten, 2,50 pro Tag Sa. 27. Jan. | 15.00 – 17.00 Uhr | Daumenkino – einen Minifilm selbst zeichnen. Mit Leonore Poth. Ab 8 Jahre. Eintritt + 1,00 Euro
mut & liebe M ärz / A pril / M ai
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Offenbacher Weihnachtsmarkt
© Bernd Georg
Bei einem Bummel entlang der festlich geschmückten Buden des Offenbacher Weihnachtsmarktes kommt weihnachtliche Vorfreude auf. Auf dem Stadthof, dem Aliceplatz und entlang der Frankfurter Straße verzieren rund 25.000 LED Lichter die Festmeile. Hell erleuchtet lockt die 12m hohe und festlich geschmückte Glühweinpyramide zum Verweilen und Aufwärmen. Pop- und Gospeldarbietungen, Chorgesang oder Theateraufführungen bestimmen das täglich wechselnde Rahmenprogramm auf der Bühne. Mo. – Do., 11.00 – 21.00 Uhr, Fr., Sa., 11.00 – 22.00 Uhr, So., 13.00 – 21.00 Uhr, 24.12. – 26.12. geschlossen, 27.12. – 29.12., 11.00 – 21.00 Uhr
stadt infos
OF
27.11. – 29.12.2017, Rund um das Rathaus
Dez/Jan/Feb
12.01. – 14.01.2018, ESO – Sportfabrik, Mainzer Ring 150
Hallenfußball-Stadtmeisterschaften um den „Ring Center-Cup“
© Bernd Boehner
Das Offenbacher Sportjahr wird traditionell wieder mit den Hallenfußball-Stadtmeisterschaften eröffnet. Veranstaltet wird das Traditionsturnier vom Amt für Kultur- und Sportmanagement der Stadt Offenbach. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Kreisfußballausschuss und der Kreisschiedsrichtervereinigung, sowie dem OFC Eventteam. Erwartet werden wieder spannende Spiele rund um das Fußballspektakel im Offenbacher Amateurbereich. Einlass ist am Freitag, 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag, jeweils 11.00 Uhr. Beginn des ersten Spiels jeweils 1 Stunde nach Einlass
12.02.2018, 19.30 Uhr (Einführung 18.45 Uhr), Capitol Theater, OF
TheaterEssenz Offenbach: Der Teufels General
© MPM Music
Gastspiel: Euro Studio Landgraf Schauspiel von Carl Zuckmayer mit Gerd Silberbauer Die Theateressenz Meisterklasse bringt gehobene Stücke und prominente Schauspieler auf die Capitol Bühne. Mit dem Euro Studio Landgraf gastiert Gerd Silberbauer in der Rolle des Fliegergenerals Harras. „Des Teufels General“ ist die Geschichte einer brisanten Sabotageaffäre in Zeiten des NS-Regimes. Die Suche nach der Wahrheit hat jedoch ungeahnte Folgen.
09.02.2018, 19.00 Uhr, Stadthalle Offenbach
Freitagsfasching mit SNAP!
Der Freitagsfasching mit den Hit-Legenden SNAP! ist so bunt und prall wie eine Konfettikanone. Poppig, mit einer großen Portion Rock, Schlager und Hits der 90er. Hier heißt es ‚Bühne frei!‘ für: Die HIT RADIO FFH Moderatorin Evren Gezer und das „Alles 90er“ DJ Team. Die Partystimmung kocht mit einem abgedrehten Rahmenprogramm aus Kostümwettbewerb, Fotoautomat, Videoprojektionen, Cheerleader des OFC, dem Prinzenpaar, Fetenhits, Cocktailbar und vielen weiteren Überraschungen!
25.02.2018, 17.00 Uhr (Einführung 16.00 Uhr), Capitol Theater, OF
CapitolClassicLounge: Sherlock (Holmes) Jun.
Klassische Konzertreihe der Neuen Philharmonie Frankfurt Viele Cineasten halten die 1924 gedrehte Stummfilmkomödie „Sherlock jr.“ für einen der besten Filme der Kinogeschichte. Buster Keatons Meisterwerk ist eine turbulente Komödie um den genialen Londoner Detektiv. Außerdem treten zwei absolute Ikonen des Stummfilms auf: Laurel & Hardy in den Filmen „Big Business“ und „Liberty“. Filmdirigent und -komponist Jens Troester schreibt für alle Filme witzige und romantische Musiken.
Karten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 840004-170 • E-Mail: info@osg-of.de
Leonore Poth | www.leonorepoth.de